HEIMATZEITUNG FÜR FRIEDBERG | MERING | MERCHING | KISSING UND DASING ... Friedberger A llgemeine EINE ZEITUNG DER AUGSBURGER ALLGEMEINEN Ex-Minister in Griechenland „Das Kommando Norbert Blüm“ Politik MITTWOCH, 16. MÄRZ 2016 Kritik des Rechnungshofs Motorsägenkurse auf Staatskosten Bayern Wolkig, 6 Grad Im Tagesverlauf häufiger Sonnenschein Wetter www.friedberger-allgemeine.de NR. 63 | 72. JAHRGANG ICE-Strecke Ulm – Augsburg wird ausgebaut PREIS ¤ 1,70 Bitte recht freundlich! Blickpunkt Lokales B 300: Es geht in den Berg Die Brücken an der Ausbaustrecke zwischen Aichach und Dasing sind weit gediehen. Jetzt ist die Trasse dran. Für Autofahrer ändert sich im Sommer etwas.»Lokales Seite 1 Bahn Trasse steht im Bundesverkehrswegeplan. Das Schienenprojekt drohte lange zu scheitern Kommentar VON JÖRG SIGMUND » [email protected] VON RUDI WAIS UND JÖRG SIGMUND Berlin Der Ausbau der ICE-Strecke von Ulm nach Augsburg ist wohl beschlossene Sache. Nach Informationen unserer Zeitung zählt die Bundesregierung ihn zu den vordringlichen Verkehrsprojekten der nächsten 15 Jahre und hat ihn deshalb in den sogenannten Bundesverkehrswegeplan aufgenommen, den Minister Alexander Dobrindt (CSU) heute in Berlin vorstellen will. Für Bayerisch-Schwaben öffnet sich damit nach langem Kampf ein Nadelöhr im Schienenverkehr. Noch vor einem Jahr hatte es so ausgesehen, als sollte das Projekt an den unterschiedlichen Vorstellungen über den Streckenverlauf scheitern. Bereits vor einer Woche hatte Dobrindt in einem Interview mit unserer Zeitung angekündigt, er hege „große Sympathie“ für den Ausbau. Der verkehrspolitische Sprecher der Union, der Nördlinger Abgeordnete Ulrich Lange (CSU), betonte auf Anfrage: „Das Schienenprojekt Ulm – Augsburg ist für die Region Schwaben das wichtigste Bahn-Projekt. Es ist die Verbindung zwischen den Zentren in West- und Süddeutschland.“ Die gesamte Region stehe geschlossen hinter dem Ausbau, so Lange weiter. Er sei daher sehr zuversichtlich, dass die Strecke im neuen Verkehrswegeplan berücksichtigt werde. Ein weitgehender Neubau parallel zur Autobahn A 8 ist danach allerdings vom Tisch. Diese Variante habe kaum Rückhalt und sei realistisch nicht umsetzbar, kritisierte Lange. Im Umkehrschluss heißt das, dass die bestehende Strecke ausgebaut und an einzelnen Stellen begradigt werden soll, um die Fahrtzeiten spürbar zu verkürzen. Bereits in den 1980er Jahren hatte es erste Pläne für den Ausbau gegeben. Fertiggestellt wurde 1992 jedoch lediglich der Abschnitt zwischen Augsburg und Dinkelscherben. Dann herrschte Stillstand. Zu- Putins Abzug lässt Syrer hoffen Moskau/Genf Mit seinem überraschenden Befehl zum Teilabzug der russischen Streitkräfte aus Syrien hat Präsident Wladimir Putin Hoffnungen auf Fortschritte bei den Friedensverhandlungen in Genf geweckt. Spätestens jetzt, am fünften Jahrestag des Kriegsausbruchs, sei die Zeit gekommen, seriös zu verhandeln, sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier. Russland ließ offen, wie weit der Truppenabzug reichen soll. Zwar trafen noch am selben Tag die ersten Kampfjets auf ihren Heimatstützpunkten ein, doch sollen weiter Soldaten in den Militärbasen in Syrien bleiben. In Genf würdigte die syrische Opposition den Teilabzug als positiven Schritt, doch müsse Russland seine Soldaten komplett abziehen. (dpa) »Leitartikel und Politik nächst hielten Bahn und Bund den Weiterbau der Schnellstrecke bis Neu-Ulm für nicht mehr „vorrangig“, dann zog auch das Land Bayern seine Zusage zurück, Geld für die Maßnahme vorzustrecken. Aus dem Großprojekt der Region, immer wieder als Ausgleich für die Abkopplung von der ICE-Neubaustrecke München – Ingolstadt – Nürnberg versprochen, wurde nichts. Wieder beschleunigt hat die Pläne letztlich das Milliardenprojekt „Stuttgart 21“. Die ICE-Strecke Stuttgart – Ulm wird inzwischen für Hochgeschwindigkeitszüge komplett neu gebaut. Dann werden – voraussichtlich ab 2021 – nicht mehr zwei, sondern drei bis vier Fernzüge pro Stunde von Stuttgart über Ulm nach Augsburg fahren. Politiker und Wirtschaft hatten in der Vergangenheit stets davor gewarnt, dass es dann in Bayern zu einem „Flaschenhals“ kommen könnte. Schwabens CSU-Chef Markus Ferber zeigte sich gestern optimistisch, was eine schnelle Realisierung des Bahnprojekts betrifft. „Ich gehe davon aus, dass wir zügig in die Planung gehen können und 2020 Baurecht haben.“ Bayern hat bereits eine Vorfinanzierung der Planungskosten zugesagt. »Kommentar Schlüsselprojekt für die Region E Der Wolf in der „Fotofalle“ Waidmänner werden zuweilen zu regelrechten Fotokünstlern. Und zwar dann, wenn sie im Wald ihre automatische Kameras aufbauen, um später zu sehen, was sich da in ihren Revieren so bewegt. Eigentlich konnte man davon ausgehen, dass ein paar emsige Wildschweine vor der Linse wenig freundlich den Boden bearbeiten, um an etwas Nahrhaftes zu gelangen. Doch auch für die Jäger war die Überraschung groß, als im nördlichen Landkreis Starnberg plötzlich ein junger Wolf am Schwarzwildplatz auftauchte und damit in die „Fotofalle“ ging. Einen schärferen Beweis hat es schon lange nicht mehr gegeben. Woher das Tier kommt, ist bislang nicht bekannt. Aber klar wird, dass die scheuen Raubtiere immer häufiger den Weg in den Freistaat finden, wie im Bayern-Teil nachzulesen ist. Foto: BJV-Kreisgruppe Starnberg Das Projekt „Stuttgart 21“ ● Vorhaben Das Projekt „Stuttgart 21“ umfasst einen unterirdischen Durchgangsbahnhof und dessen Anbindung an die Schnellbahntrasse nach Ulm. ● Kosten Allein für „Stuttgart 21“ hat die Deutsche Bahn 6,5 Milliarden Euro veranschlagt. Für die ICETrasse Ulm-Wendlingen werden die Gesamtkosten auf 3,26 Milliarden Euro geschätzt. ● ICE-Strecke Die Neubaustrecke Stuttgart-Wendlingen ist Teil der Neu- und Ausbaustrecke StuttgartAugsburg auf der transeuropäischen Magistrale. (AZ) Sparkassen geraten unter Druck Finanzen Kunden müssen sich auf höhere Gebühren einstellen Frankfurt am Main Sparkassen-Kunden müssen sich auf höhere Gebühren einstellen. „Die Zeit von kostenlosen Girokonten ist vorbei“, sagte Georg Fahrenschon laut Redetext. Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) ergänzte, aufgrund der historisch niedrigen Zinsen in der Eurozone müssten sich Banken neue Ertragsquellen suchen. Die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sei falsch, gefährlich und nutzlos, weil keinerlei positive Effekte mehr erkennbar seien. Trotz Minizinsen haben die 413 deutschen Sparkassen 2015 aber Gewinn gemacht: Sie erzielten einen Jahresüberschuss von zwei Milliarden Euro. „Es ist aber angesichts der Zinspolitik der EZB klar, dass sich diese guten Ergebnisse in den nächsten Jahren nicht wiederholen werden“, sagte Fahrenschon. Zuwächse verbuchten die Institute bei Krediten wie bei Kundeneinlagen. Ange- Engel der Armen Vatikan Mutter Teresa wird am 4. September heiliggesprochen Rom Wer an Mutter Teresa denkt, hat sofort ein ganz bestimmtes Bild vor Augen: eine kleine, gebückte Frau im weiß-blauen Gewand, die Hände gefaltet, das Gesicht zerfurcht. Viele Menschen haben den „Engel von Kalkutta“, den „Engel der Armen“, schon zu Lebzeiten wie eine Heilige verehrt. Am Dienstag teilte der Vatikan mit, dass die berühmte Missionsschwester am 4. September heiliggesprochen wird. Auch wenn in den vergangenen Jahren das überlebensgroße Bild der Ordensfrau ein paar Kratzer bekam: Mutter Teresas Strahlkraft ist bis heute ungebrochen. Das Datum für die Kanonisierung der albanisch-indischen Friedensnobelpreisträgerin legte Papst Fran- ziskus am Dienstag bei einem Tref- Heiligsprechung nötige zweite fen mit seinen Kardinälen fest. Ob Wunder zu. Es soll sich dabei um die die Zeremonie im Vatikan oder an unerklärliche Heilung eines schwer einem anderen Ort stattfinden soll, kranken Mannes gehandelt haben. Mutter Teresa hatte 1950 im indiwurde zunächst nicht bekannt. Die 1997 im Alter von 87 Jahren gestor- schen Kalkutta ihren Orden „Missionarinnen der Nächstenliebe“ bene Nonne war 2003 von gegründet, weil die Armut sie Papst Johannes Paul II. sedort so sehr erschüttert hatte. liggesprochen worden. Es Seither kümmerte sie sich unerhandelte sich um eine der müdlich um Obdachlose, schnellsten SeligsprechunHungernde, Ausgestoßene gen der Neuzeit. und Todkranke. 1979 erIm Dezember hatte hielt sie den FriedensnoFranziskus einer Empbelpreis. Bei ihrem Tod fehlung der zuständiwar die Trauer weltweit gen Kongregation im groß. Papst Johannes Paul Vatikan zur HeiligII. nannte sie „ein Geschenk sprechung der Nonne an die Kirche und an die zugestimmt. Damit schrieb er ihr das für die Foto: imago Welt“. (kna, dpa) sichts der niedrigen Zinsen sind Finanzierungen für Häuser und Wohnungen sehr gefragt. Kosten senken wollen die Institute beim Personal. Im vergangenen Jahr wurden 6427 frei gewordene Stellen nicht wieder besetzt. Die Mitarbeiterzahl der Sparkassen sank auf 233 719. Dieser Trend werde sich fortsetzen. Das Filialnetz wurde weiter ausgedünnt: von knapp 14 900 auf 14 451 – inklusive Selbstbedienungspunkten. (dpa, afp) Grün-Schwarz in Stuttgart? Augsburg In Baden-Württemberg bahnt sich die erste grün-schwarze Koalition in einem Bundesland an. Nachdem die SPD dem schwarzrot-gelben „Deutschland-Bündnis“ eine Absage erteilt hat, bleibt der CDU wohl gar nichts anderes übrig als der Pakt mit den Grünen. Wahlsieger Winfried Kretschmann könnte eine weitere Amtszeit als Ministerpräsident antreten. Nur der gescheiterte CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf will sich damit nicht abfinden. Er versucht weiterhin, selbst Regierungschef zu werden. Dafür müsste er aber noch die SPD überzeugen. Gestern ließ sich Wolf trotz seines desaströsen Ergebnisses demonstrativ von der CDU-Landtagsfraktion das Vertrauen aussprechen. Was dahinter steckt, schreibt Peter Reinhardt in der Politik. (msti) ine schier unendliche Geschichte scheint nun doch noch ein gutes Ende zu finden. Der Ausbau der ICE-Strecke Ulm – Augsburg, auf den Politik und Wirtschaft seit Jahren warten, steht im neuen Bundesverkehrswegeplan und kann wohl realisiert werden. Das heißt zwar nicht, dass schon morgen die Bagger anrücken. Aber immerhin gibt es damit Planungssicherheit und ein Zeitfenster für das Schienenprojekt, hinter dem lange ein dickes Fragezeichen stand. Vor allem durch den Ausbau der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Stuttgart nach Ulm drohte ein Nadelöhr an der bayerischen Landesgrenze. Und das Teilstück von NeuUlm nach Augsburg gilt seit Jahren als problematischer Engpass auf der transeuropäischen Magistrale. Vom Tisch ist damit auch die Schnellbahn-Trasse von Augsburg nach Burgau entlang der Autobahn A 8, die die Bahn als Alternativvariante ins Gespräch gebracht hatte und die in Reihen der schwäbischen Politik auf heftigen Widerstand gestoßen war. Tatsächlich wäre damit ein neues Fass aufgemacht worden, was den jetzt geplanten Ausbau der ICE-Strecke auf der vorhandenen Trasse weiter verzögert oder gar verhindert hätte. So weit wird es nicht kommen. Die Region kann nun nach Jahren auf ein lange auf der Kippe stehendes Schlüsselprojekt hoffen. Rufen Sie uns an Haben Sie Fragen und Anregungen? Sprechen Sie mit der Redaktion. Heute ist für Sie zwischen 14 und 15 Uhr am Telefon: Winfried Züfle (Politik) Rufnummer (08 21) 7 77-22 99 Auf einen Blick Augsburg 35–44 Bayern 13–15 Capito 19 Fernsehen aktuell 10 Feuilleton 16 Feuilleton regional 40 Internet & Multimedia 20 Kfz-Börse 26 Panorama Politik Rätsel/Sudoku Roman Sport Sport regional Wetter Wirtschaft 21–22 4–6 15 12 23–24 25 12 6–9 Kontakt Redaktion Tel. 08 21 / 65 07 04 - 20 Fax 08 21 / 65 07 04 - 80 [email protected] Anzeigen Tel. 08 21 / 65 07 04 - 90 Fax 08 21 / 65 07 04-40 [email protected] Abo-Service Tel. 08 21 / 65 07 04 - 75 [email protected] 3 30011 4 190305 501701
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