HORIZONT zeigt hier alle Gewinner der diesjährigen Adgar

Relevante Debatten
VÖZ-Präsident Kralinger
spricht von Ergänzung
statt Verdrängung
Seite 26
Die Jury im Überblick
Alle Mitglieder von B
wie Bauernfried bis Z
wie Zelmanovics
Seite 27
‚Es lebe die Anzeige‘
Demner, Pivrnec und
Holcmann sinnieren über
Printwerbung
Seite 28 - 29
Die Gewinner
HORIZONT zeigt alle
Gewinner des VÖZWerbepreises
Seite 30 - 36
HORIZONT Events & Awards
Adgar
Breite Spitze
beim heurigen
Print-Oscar
Kein großer Abräumer, sondern eine Vielzahl
an Preisträgern bei den besten Printwerbungen
des Jahres im Wiener Konzerthaus
Zum bereits 32. Mal hat der Verband
Österreichischer Zeitungen (VÖZ)
am Donnerstagabend im Wiener
Konzerthaus den Adgar für die
­besten Printwerbungen des Landes
vergeben. Im Gegensatz zum Vorjahr, als die Kreativen von Demner,
Merlicek & Bergmann mit drei Auszeichnungen die großen Abräumer
des Abends waren, bestach die diesjährige Gala durch ein breites Spektrum an Preisträgern: Gleich zwölf
Agenturen beziehungsweise Einreicher durften im Wiener Konzerthaus
über eine Auszeichnung jubeln.
Der Reihe nach: Als „Printwerber
des Jahres“ wurde XXXLutz ausgezeichnet. Helmut Hanusch, Vorsitzender des Boards Werbemarkt im
VÖZ, bezeichnete den Preisträger als
„stabilen und verlässlichen Werbepartner“. XXXLutz setze vor allem auf
die Aktualität und Nachhaltigkeit von
Zeitungen und Magazinen als Werbeträger und „pflegt damit Marke und
Image in einem vertrauensvollen
Umfeld“, so Hanusch.
Eine Jury unter Vorsitz von Hans-Jörgen Manstein (Manstein Verlag) kürte
zudem die Sieger in vier Kategorien
und zwei Sonderpreisen. Die Agentur
Demner, Merlicek & Bergmann
­gewann dabei die Kategorie „Auto
und Motor“ mit dem Sujet „Mama“
für den Kunden BMW. Die Fachjury
würdigte die „aussagekräftige und
­ästhetisch umgesetzte Bildidee, die
die Message auf den Punkt bringt“.
Auf den Plätzen folgen Wien Nord mit
dem Sujet „Hirsch“ für den Kunden
Opel, dahinter Porsche Austria mit
dem Sujet „Golf Rabbit – Jahre vergehen“ für Volkswagen.
Wie schon im Vorjahr gewann
Springer & Jacoby auch heuer die
­Kategorie Dienstleistungen, erneut
für den Versicherer UNIQA. Die Jury
würdigte dabei „die gelungene und
sehr spannende Inszenierung eines
heiklen Themas“ in Form des Sujets
„Denk Lebensfreude altert nicht!“. Auf
Platz zwei schaffte es Unique Werbeagentur für die MA48 anlässlich des
„Eurowischn“-Sujets zum Song Contest, den dritten Rang holte sich FCB
Neuwien mit dem Sujet „Klingt unglaublich – ist aber so!“ für die ÖBB.
An die Spitze in der Kategorie „Handel & Konsum- und Luxusgüter“
setzte sich McCann für ihren Kunden Coca-Cola mit dem Sujet „I’ve
kissed (Marilyn Monroe)“, gefolgt
von D,M&B mit der EM-Anzeige für
Stiegl und der Agentur We Make mit
dem „Wing Chair“ für bene. Die
­„glamouröse Umsetzung, die das
Markenimage perfekt in Szene setzt“,
war für die Fachjury ausschlag­
gebender Grund, McCann ganz
oben zu ­reihen.
Eine jahrelang geführte Zusammenarbeit wurde im Bereich des
„Social Advertising“ prämiert: Lowe
GGK, die ja seit Kurzem unter dem
Namen GGK Mullenlowe firmiert,
überzeugte mit dem „Kerzen“-Sujet
für das CS Hospiz Rennweg. „Die Anzeige transportiert die emotionale
Botschaft perfekt und ohne Worte“,
erläuterte die Jury ihre Entscheidung. Auf Rang zwei setzte sich die
Agentur Wirz mit dem Sujet „Der
Krebs hat Angst vor mir“ für das St.
Anna Kinderspital, dahinter rangiert
Czerny Plakolm mit dem Sujet „Lendvai_Baich“ im Rahmen einer Spendenkampagne für Flüchtlinge.
Das Objekt der Begierde: Seit 1984 verleiht das Board Werbemarkt
im Verband Österreichischer Zeitungen den Adgar © Wolfgang Fuchs
Der Sonderpreis für den kreativen Einsatz von Printwerbung erhielt die
Agentur Zum goldenen Hirschen. Am
Sujet „Balken“, realisiert für die Generali Versicherung, würdigte die Jury,
dass es das „kreative Potenzial der
klassischen Anzeigenwerbung voll
ausgenutzt hat“. Abschließend würdigte der VÖZ auch besondere Onlinewerbung: Die MediaCom holte hierbei
den Sonderpreis für T-Mobile mit dem
Banner „LTE-Test“, der laut Jury als „innovative Werbeform“ punktete, die
„maximale Aufmerksamkeit schafft“.
HORIZONT zeigt auf den folgenden
Seiten nicht nur alle Gewinner der
diesjährigen Adgar-Gala samt
­Detailinfos zu den Arbeiten (Seiten
30 bis 36), sondern sprach zu diesem
Anlass auch mit einigen heimischen
Agenturen über die Bedeutung von
Printwerbung.
Außerdem erläutert VÖZ-Präsident Thomas Kralinger die Bedeutung von gedruckten Medien im
­Fokus aktueller weltpolitischer Ereignisse: „Hier werden die Themen gesetzt, über die Österreich spricht.“ •
*Quelle: ARGE Media Analysen/Regioprint
Text von
Jürgen Hofer
30 Jahre Tips. 10 Jahre als meistgelesene Zeitung die Nr. 1 in Oberösterreich*
26
Adgar
HORIZONT No 10
‚Hier finden
relevante Debatten statt,
hier werden Themen gesetzt‘
VÖZ-Präsident Kralinger bricht erneut eine
Lanze für die Gattung Print und wiederholt
seine Forderungen in Sachen Fairness im
globalen Wettbewerb
Interview von
Jürgen Hofer
HORIZONT: Herr Kralinger, von
­ undespräsidentenwahl bis FlüchtB
lingsthematik: Welche Rolle spielen
VÖZ-Medien im Fokus aktueller
Ereign­isse?
Thomas Kralinger: Wenn es um die
Herstellung von Öffentlichkeit und
Informationsvermittlung geht, spielen die VÖZ-Medien eine herausragende Rolle. Das lässt sich auch
­empirisch belegen. Eine Untersuchung der APA Media Research hat
die am meisten zitierten Medien
‚Hier findet
keine
Verdrängung,
sondern eine
Ergänzung statt.‘
e­ rhoben. Das Ergebnis zeigt: In den
Mitgliedsmedien des Verbandes
­Österreichischer Zeitungen finden
die relevanten Debatten statt, hier
werden die Themen gesetzt, über die
Österreich spricht. Zitat aus der Studie: „Die Mitgliedsmedien des VÖZ
leisten einen entscheidenden Beitrag
zu einer umfassend informierten und
interessierten Öffentlichkeit.“
Online schlägt Print in puncto Schnelligkeit, auch Meinung wird immer
mehr über soziale Medien gemacht
und verbreitet. Wo sehen Sie hier die
Rolle von Print?
Das gedruckte Wort hat nach wie vor
hohe Glaubwürdigkeit. Wir sehen
zum Beispiel aus den Untersuchungen des Dentsu Aegis Networks, dass
Leser von Qualitätsmedien auch verstärkt die Onlineplattform ihres Printmediums aufsuchen. Hier findet
keine Verdrängung, sondern eine
­Ergänzung statt. Gedruckte Medien,
die am Morgen jedoch nur nacherzählen, was am Vortag passiert ist, haben am Lesermarkt wenig Chancen.
Der Journalismus der Zeitungen und
Magazine ist aufwändiger geworden,
die Tageszeitung muss in den Tag
­hineinwirken, den Leser überraschen
und einen Mehrwert bieten. Gedruckter Information wird nach wie
vor hohes Vertrauen entgegen
­gebracht. Hinzu kommt, dass PrintWerbesujets in den letzten Jahren,
dank der nicht minder zu schätzenden Leistung der Werbeagenturen,
raffinierter gestaltet werden, somit
werden sie heute deutlich sympathischer wahrgenommen als noch vor
einigen Jahren.
Zwar untermauert der VÖZ mit Studien wie jener zur Wirkung von Printwerbung immer wieder den Stellenwert
der eigenen Gattung, die finanziellen
Aussichten und Budgetentwicklungen
sind für die Printbranche dennoch
keine rosigen. Wie kann und wird die
gedruckte Zeitung überleben?
Ich kenne all die Untergangsgesänge.
Halten wir uns lieber an die Fakten.
Unbestritten ist, dass die gesamte
Medienindustrie mit dem Phänomen
der digitalen Disruption konfrontiert
ist. Die Werbespendings als Konjunkturindikator sind sowohl deshalb
aber auch konjunkturbedingt unter
Druck. Richtig ist aber auch, dass Österreichs Printmedien internationale
Spitzenwerte bei der Reichweite und
beim Anteil am Werbekuchen erreichen. Österreich ist weiterhin eine
starke Printnation. Diesen Umstand
sollten wir bei allen Herausforderungen, vor denen Medien national wie
international stehen, nicht klein­
reden. Wie jedes Unternehmen müssen auch Zeitungsverlage ihre Produkte ständig erneuern und
verbessern. Dies ist kein Lippenbekenntnis oder eine inhaltsleere
Phrase, s­ ondern dies geschieht in unseren Häusern tagtäglich.
Trotz wiederholter Forderungen
konnte der VÖZ in Sachen Presseförderung noch keine Verbesserung für
seine Mitglieder erwirken. Wird man
sich hier am Ende mit einem Kompromiss zufrieden geben müssen?
Mir ist nicht klar, von welchem Kompromiss Sie sprechen. Wie bei jedem
Gesetzgebungsverfahren wird es
einen Gesetzesentwurf geben, zu
­
dem die unterschiedlichen Institutionen Stellung nehmen können und
ihre Sichtweise einbringen können.
Die Medienpolitik hat abzuwägen,
wie die Zielsetzungen der Presse-
Thomas Kralinger
steht dem VÖZ seit
2012 als Präsident
vor, 2014 wurde er
wiedergewählt.
© I. Ehm
förderung – nämlich die Sicherung
der Medien- und journalistischen
Meinungsvielfalt – gesichert werden
können. Der VÖZ ist eine dieser Institutionen, möglicherweise auch eine
sehr maßgebliche, aber sicherlich
nicht die einzige. Fair enough. Auch
wenn die Umsetzung noch nicht
­erfolgt ist, so sind wir mit den Verantwortungsträgern in der heimischen
Medienpolitik im guten Gespräch
und ich bin auch zuversichtlich, dass
auch das Thema Presseförderung
­positiv erledigt wird.
Inwiefern ist das Gieskannen-Prinzip
noch zeitgemäß – sollten nicht vielmehr Qualität, Ausbildung und ähnliche Kriterien gefördert werden?
Ich muss Sie korrigieren. Das „Prinzip
Gießkanne“ wurde bereits mit der
Facts
Der Verband Österreichischer Zeitungen VÖZ als freiwilliger
Zusammenschluss von Tageszeitungen, Wochenzeitungen
und Magazinen besteht seit 1946 und agiert als Interessensvertretung im inhaltlichen Themenfeld zwischen Medien­politik
und -recht, Marketing, Vertrieb, Regelung von Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter, Aus- und Weiterbildung et cetera.
­Derzeit gehören dem VÖZ 55 ordentliche Mitglieder an: 14
­Tageszeitungen sowie 41 Wochenzeitungen beziehungsweise
wöchentlich oder monatlich erscheinende Magazine.
­ eform der Presseförderung 2004
R
­abgeschafft, da wurden nämlich erstmals qualitätsfördernde Maßnahmen
eingeführt, auch investiert die Presseförderung seit über zwölf Jahren in
die Journalistenausbildung. Es ist
aber richtig, dass der VÖZ mit seinem
Presseförderungskonzept, das wir
den politischen Verantwortungsträgern 2014 vorgelegt haben, qualitätsfördernde Maßnahmen und die Journalistenausbildung noch stärker
fördern will. Wir wollen eine zeitgemäße Presseförderung, dabei muss
das wichtigste Element dieses Instruments die Förderung des qualitätsvollen Journalismus sein und den
­sichert man nur, indem man die Medienvielfalt sichert.
Waren die Kontrahenten des VÖZ früher nationale Mitbewerber, richtet
man sich nun vielmehr gegen internationale Player. Einige heimische Medien kooperieren mit dem Gigant
Google, andere, wie PULS 4 mit Amazon, leben eine Art „Frenemy“-Beziehung. Wie lautet die Empfehlung und
Marschroute des VÖZ-Präsidenten?
Ich will mich nicht „gegen“ etwas
richten, sondern vielmehr „für“ etwas einsetzen, nämlich für faire
Spiel­regeln. Dieses Thema ist meines
­Erachtens zu komplex, um es in
Schwarz-Weiß, Freund-Feind einzuteilen. Wir kooperieren selbstverständlich mit Google und anderen
Digitalunternehmen, wo es sinnvoll
ist, beispielsweise bei der Google
News Initiative DNI, aber davon
­unberührt sind unsere Bemühungen
bei den europäischen Institutionen
und der heimischen Politik für faire
Rahmenbedingungen im Wettbewerbsrecht, Urheberrecht und
­Datenschutzrecht.
Thema Leistungsschutzrecht: Die
­Regierung legte das Thema im Vorjahr nach heftiger Kritik auf Eis. Lobbyiert der VÖZ nach wie vor für ein
solches Recht?
Wir erachten es nach wie vor als geboten, dass im digitalen Ökosystem
nicht nur das Recht des Stärkeren
gilt, sondern auch die Spielregeln der
analogen Wirtschaftswelt in der digitalen Welt Gültigkeit haben. Wer das
Eigentum anderer für gewerbliche
Zwecke nutzt, sollte davor die
­Zustimmung des Eigentümers einholen und auch ein entsprechendes
Nutzungsentgelt dafür entrichten.
Wir werden uns daher auch weiterhin in Wien und Brüssel für einen
besseren urheberrechtlichen Schutz
von journalistischem Content im
Netz stark machen. •
Adgar
11. März 2016
27
Die Jury des Adgar
Jury der Standard-Kategorien
sowie der Sonderpreise
Print und Online
Maria Bauernfried (Kelly)
Dorothée Bernhard (Zum goldenen
Hirschen)
Elisabeth Blank (Salzburger
Nachrichten)
Babette Brunner (DDB Wien)
Christoph Bösenkopf (Wirz)
Sonja Callahan (Coca-Cola)
Jürgen Colombini (Unique)
Mariusz Jan Demner (Demner,
Merlicek & Bergmann)
Sabina Dirnberger (CS Hospiz
Rennweg)
Harald Doucha (Habesohn, Doucha)
Julia Drazdil-Eder (Kindernothilfe
Österreich)
Ulrike Dreyer (Jung von Matt/Donau)
Friedrich Dungl (Mediaprint)
Winfried Eberl (Österreichischer
Agrarverlag)
Erich Enzenberger (PKP BBDO)
Hans Frohner (Mediaprint)
Carl Gabriel (UNIQA Insurance
Group)
Regina Giller (WirtschaftsBlatt)
Claudia Gradwohl (VGN)
Max Hafele (Tiroler Tageszeitung)
Kristin Hanusch-Linser (ÖBB)
Edmund Hochleitner (Wien Nord)
Andrea Horn (Wirz)
Martina Hörmer (REWE
International)
Raimund Jacoba (Gewinn)
Alexandra Kauer (Wiener Zeitung)
Franziska Keck (Die Presse)
Ralf Kober (Springer & Jacoby)
Alfred Koblinger (PKP BBDO)
Barbara Kociper (Der Standard)
Thomas Kralinger (Kurier)
Robert Langenberger (Styria
Medienhaus Lifestyle)
Gertraud Lankes (Mediaprint)
Peter Lammerhuber (GroupM)
Lukas Leitner (Cayenne)
Jürgen Lenzeder (Porsche Austria)
Jürgen Leppen (Neues Volksblatt)
Harald Maier (Care Österreich)
Markus Mazuran (Wien Nord)
Christof Meixner (OMV)
Lambert Mitterwenger (Havas
Worldwide Wien)
Michael Nagy (Jung von Matt/Donau)
Maria Oppitz (VGN)
Karl-Heinz Pacher (Havas Worldwide
Wien)
Patrik Partl (Partl Hewson Kreativ
Büro)
Hermann Petz (Moser Holding)
René Pichler (Demner, Merlicek &
Bergmann)
Dieter Pivrnec (GGK Mullenlowe)
Christian Rausch (Hutchison Drei
Austria)
Christian Reuer (Der Standard)
Gerhard Riedler (Mediaprint)
Alexander Rudan (Havas Worldwide
Wien)
Stefan Schäffer (GGK Mullenlowe)
Gerald Schütz (Wiener Zeitung)
Oliver Schmerold (ÖAMTC)
Christof Sigel (McCann)
Roman Sindelar (PKP BBDO)
Andreas Spielvogel (DDB Wien)
Roman Steiner (D,M&B)
Andreas Stieber (Brau Union
Österreich)
Margarita Stöber (Die Furche)
Thomas Tatzl (DDB Wien)
Claudia Volak (auto touring)
Walter Walzl (Kleine Zeitung)
Sabine Weiss (Wiener Städtische
Versicherung)
Bernd Wilfinger (Wien Nord)
Alexander Zelmanovics (Zum
goldenen Hirschen)
Jury Printwerber des Jahres
Elisabeth Blank (Salzburger
Nachrichten)
Walter Dipolt (Neues Volksblatt)
Friedrich Dungl (Kronen Zeitung)
Rainer Eder (Agrarverlag)
Max Hafele (Tiroler Tageszeitung)
Gerard Hann (Vorarlberger
Nachrichten)
Helmut Hanusch (VGN)
Michaela Heumann (Kurier)
Raimund Jacoba (Gewinn)
Franziska Keck (Die Presse)
Bernd Kirisits (OÖ Nachrichten)
Barbara Kociper (Der Standard)
Robert Langenberger (Styria
Medienhaus Lifestyle)
Gertraud Lankes (Kronen Zeitung)
Jürgen Leppen (Neues Volksblatt)
Martin Moshammer (NÖN)
Maria Oppitz (VGN)
Christian Reuer (Der Standard)
Gerald Schütz (Wiener Zeitung)
Margarita Stöber (Die Furche)
Gerhard Valeskini (Kleine Zeitung)
Claudia Volak (auto touring)
Walter Walzl (Kleine Zeitung)
Hans-Jörgen Manstein,
Aufsichtsratsvorsitzender
des Manstein Zeitschriftenverlags, hatte den Juryvorsitz
inne. © J. Brunnbauer
EHRENPLATZ
DAS HAB’ ICH VOM KURIER
Geehrte Kampagnen verdienen einen Ehrenplatz.
In Österreichs Qualitätszeitung finden ausgezeichnete Kampagnen den Platz, der ihnen gebührt.
28
Adgar
Also sprachen
Demner, Pivrnec
und Holcmann
Eine Printwerbungs-Analyse von drei herausragenden Kreativen mit
Referenzen an Marshall McLuhan, Goethes ,Faust‘ und Stanley Kubrick
HORIZONT No 10
Text von
Harald Klöckl
Die Adgar-Trophäen sind vergeben,
und die prämierten Arbeiten beweisen, dass Printwerbung hierzulande
bereits im x-ten Frühling blüht. Ein
Ende ist nicht in Sicht, denn auch
Österreichs Medienkonsumenten
sind printaffin, entsprechend stark
bleibt wohl der Stellenwert der Gattung für die werbende Wirtschaft.
Selbst bei der Beantwortung der HORIZONT-Fragen (zum Stellenwert
von Print in der Agentur, Schlüsselfaktoren guter Printwerbung, Vorteile gedruckter Werbung) beweisen
drei herausragende Kreative, dass
ihre Gestaltungskraft im Verbalen
mindestens ebenso stark ist, wie der
qualitative Printwerbungsoutput ihrer Agenturen.
,The medium is the message‘
Wie so oft war Demner, Merlicek und
Bergmann auf der Siegerseite beim
Adgar. Entsprechenden Wert misst
Mariusz Jan Demner dem Gedruckten
bei, auch wenn der D,M&B-Chef mit
dem Output der Zunft generell nicht
restlos glücklich ist: „Man kann in
Print schon viel bewegen, wenn man
Printwerbung, also Anzeigen, gut konzipieren und gestalten kann. Eine Qualität, die bei Österreichs Kreativen allerdings leider
zunehmend seltener
wird.“ Allerdings habe
die Digitalisierung der
hat gewonnen. Print
Medienwelt zu einer,
aber auch, sagt Dieter
wie Demner sagt, „exPivrnec, Executive Creaplosionsartigen Fragtive Director von GGK
mentierung der KaMullenlowe.
näle“ geführt, und damit
zu einer Veränderung unserer Wahrnehmung von Werbebotschaften. Daher gilt für Demner:
„Ohne Auffälligkeit keine Wahrnehmung, ohne Reduktion und Verdichtung auf das Wesentliche kein Ver-
Online
ständnis. Hat Printwerbung früher
Leser interessieren müssen, so ist die
Aufgabe heute ungleich anspruchsvoller geworden: die Leser zum Lesen zu
verführen“. Bezüglich Vorteil oder
nicht von Print greift Demner einmal
mehr auf die Erkenntnisse des wohl
einflussreichsten Medientheoretikers
der Geschichte zurück: „Seit Marshall
McLuhans Zeiten wissen wir: ,The medium is the message‘.“ Demners Konsequenz daraus: „Das Umfeld ­
einer
­Anzeige wirkt auf die Anzeige. Aber
eine gute Anzeige wirkt auch auf das
Umfeld. Sie kann auch heute noch immer viel bewegen. Leider bleibt eine
schlechte Anzeige in ­einem guten
­Medium noch immer eine schlechte
Anzeige.“ Den Untergangspropheten,
was gedruckte Medien betrifft, richtet
Demner aus: „Jene Leute, die vor zehn
Jahren geglaubt haben, Print würde es
heutzutage nicht mehr geben, sind gut
beraten, wieder zu lernen: nämlich,
wie man gute Anzeigen macht.“
,Es lebe die Anzeige!‘
Auch Dieter Pivrnec, Executive Creative Director der nunmehrigen GGK
Mullenlowe, schreibt die Strahl- und
Wirkungskraft von Print noch lange
nicht ab. „Die Anzeige ist tot? Es lebe
die Anzeige!“, nimmt er Anleihen bei
der französischen „Heroldsformel“,
Print regiere also gewissermaßen
weiterhin, auch wenn vermutlich die
„Königsrolle“ unter den Printmedien
substituierbar ist. Pivrnec relativiert
seine vermeintliche Printaffinität
­allerdings etwas und bläst somit
wohl auch in das selbe Horn wie
Demner: „Online hat gewonnen.
Print aber auch. Entgegen vieler Prognosen ist das Gedruckte nicht gestorben!“ Print sei ein Ruhepunkt außerhalb des Digitalen, Printwerbung
würde von den meisten Menschen
nicht als störend empfunden, meint
er. Im Gegenteil: „Printwerbung vermittelt für Produkte und Marken
Demner, Merlicek & Bergmann
Lowe GGK
Da kommt seit Jahrzehnten gute Printwerbung her:
Für mömax trifft man auf einer Doppelseite in der
Kleinen Zeitung den Hammer auf den Nagel und
beim Headhunting in eigener Sache sucht man ein
„Hurenkind“.
Unter der Leitung von Dieter Pivrnec kreiert
die nunmehrige GGK Mullenlowe seit Jahren
und immer wieder preisgekrönt die hinterund bisweilen abgründigen Printkampagen
für profil oder das Wifi.
Adgar
11. März 2016
Springer & Jacoby Wien
Für UNIQA ersann man eine komplett neu
gedachte Kampagne mit vielen sublim-berührenden Sujets, für Interwetten wurde erfolgreiches Fußballspiel in die Sportwettbranche transferiert.
Bezahlte Anzeige
,Du bist so schön!‘
Einen durchaus dramatischen, konkret faustischen Zugang hat Paul
Holcmann, Geschäftsführer Kreation
von Springer & Jacoby Wien, wenn für
ihn beim Stellenwert von Printwerbung in seiner Agentur gilt: „Werd ich
zum Augenblicke sagen: Verweile
doch! Du bist so schön! Dann magst
du mich in Fesseln schlagen, dann
will ich gern zugrunde gehn!“ Ambivalent, aber befruchtend ist Holcmanns Befund zur Verknappung der
Werbebotschaften: „Die Doppelseite
ist tot. Es lebe die Halbe Seite! Weniger Platz, auf dem meist mehr Information untergebracht werden muss.
Das fördert den kreativen Umgang
mit dem Medium Print“, sagt er und
zieht daraus einen konstruktiven
Schluss: „Das macht Neues möglich,
bei Printmedien und Agenturen“.
Vielleicht nennt Holcmann auch deshalb als Schlüsselfaktoren in der grafischen und textlichen Gestaltung:
„Weglassen. Weglassen. Weglassen.“
Gedrucktes ist für Holcmann noch
lange nicht obsolet: „Solange unsere
Kinder mit Stift und Papier schreiben
und lesen und lernen, und das Kinderbuch nicht von HAL 9000 vorgelesen wird, wird Print und damit auch
Printwerbung eine wichtige Rolle im
Informationsmix spielen.“
Demners, Pivrnecs und Holcmanns
Wort in der Printkonsumenten Ohr. •
Online aufs Amt.
Wann und wo ich will.
© masterfile
Glaubwürdigkeit und Exklusivität
und ist besonders gut geeignet, das
Profil einer Marke zu schärfen, einer
Marke eine visuelle Identität zu geben und Werte und Themen zu transportieren.“ Das werbliche Umfeld
lasse sich sehr genau steuern und die
Präsenz und Autorität einer Kampagne sei in Print besonders hoch. Allerdings haben sich die Anforderungen an Printwerbung in den
vergangenen Jahren verändert :
„Eine zeitgemäße Kampagne muss
Online und Offline zusammenführen, früher war die Marke die Geschichte, heute geht es mehr ums
Storytelling.“ Letzteres Tool sind für
Pivrnec „Geschichten, mit denen
sich der Konsument beschäftigt und
die über verschiedene Kanäle erzählt werden, hier ist Print nach wie
vor ein extrem wichtiger Spieler im
Gesamtkonzert“. Als Faktoren für
gute Printwerbung nennt Pivrnec die
folgenden: „Printwerbung ist immer
so gut wie die Gesamtstrategie einer
Kampagne; es braucht eine klare,
überzeugende Botschaft. Eine Idee,
die es schafft die Aufmerksamkeit
des Lesers zu erobern.“ Und: „Size
matters: Große Anzeigen haben die
größte Bremskraft!“
29
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Beispiel online nachschauen, wie lange die Wartezeiten auf den Bezirksämtern
sind. Schneller zu Pass, Meldezettel & Co. Die Stadt verkürzt Amtswege und
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30
Adgar
HORIZONT No 10
Adgar-Preisträger
Sonderpreis
Kreativer Einsatz
von Printwerbung
Auto und Motor
Sujet: Balken
Auftraggeber: Generali Versicherung
Werbeleiterin: Barbara Trenkwalder
Agentur: Zum goldenen Hirschen
Kontakt: Petra Eggenreich
Creative Director: Alexander Zelmanovics
Text: Dorothée Bernhard
Art Director: Hannes Böker
Layout: Simon Pointner
Fotografie: Robert Staudinger
1. Platz
Sujet: Mama
Auftraggeber: BMW Group Austria
Markenkommunikation BMW: Michael Bachmaier
Agentur: Demner, Merlicek & Bergmann
Etat Director: Christin Herrnberger
Kundenberatung: Markus Dammelhart
Creative Director: René Pichler
Text: Michael Grill
Art Director: Daniela Sobitschka
DTP/Druckvorstufe: Dominik Sourcé
Bildbearbeitung: Mladen Penev
Adgar
11. März 2016
2. Platz
Sujet: Hirsch
Auftraggeber: Opel Österreich, General Motors
Austria
Marketingleiter: Lasse Grundström
Werbeleiter: John Brady
Agentur: Wien Nord
Kontakt: Katja Oswald
Creative Directors: Bernd Wilfinger, Eduard Böhler
Text: Christoph Pausz, Christian Hellinger
Art Director: Katja Claus
Layout: Sarah Spanring
3. Platz
Sujet: Golf Rabbit – Jahre vergehen
Auftraggeber: Porsche Austria |
Volkswagen Österreich
Werbeleiter: Jürgen Lenzeder
Kontakt: Cornelia Lederer
Creative Director: Jürgen Lenzeder
Text: Jürgen Lenzeder, Cornelia Lederer
Art Director: Porsche Austria | Lisa Karl
Layout: Porsche Austria | Lisa Karl
Fotografie: Volkswagen Österreich
Best of
the best
Die „Krone“ gratuliert
den Adgar-Gewinnern 2016.
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32
Adgar
HORIZONT No 10
Dienstleistungen
1. Platz
Sujet: Denk Lebensfreude altert nicht!
Auftraggeber: UNIQA Insurance Group
Marketingleitung UNIQA Österreich: Carl Gabriel, Karin Reisinger, Marion Battisti
Agentur: Springer & Jacoby Österreich
Geschäftsführung: Ralf Kober, Paul Holcmann
Kundenberatung: Maria Obermayer, Hans-Peter Feichtner, Elisabeth Brenner
Creative Directors: Stela Pancic, Klaus Ketterle
Text: Thomas H. Candussi
Grafik: Flö Rastbichler, Viktoria Huber
Fotografie: Markus Rössle
Bildbearbeitung: Vienna Paint
Mediaagentur: Mindshare
Sonderpreis Kreativer Einsatz
von Onlinewerbung auf
Mitgliedsportalen des VÖZ
Sujet: LTE-Test
Auftraggeber: T-Mobile Austria
Werbeleiter: Thomas Mayer
Agentur: MediaCom – die Kommunikationsagentur
Kontakt: Amani Abdalla (MediaCom), Bernhard Forst (T-Mobile)
Konzept: Tunnel23
Etat Director: Claudia Pisch
Geschäftsführung : Diego del Pozo (Tunnel23)
Creative Director: Adam Tubak (Tunnel23)
Adgar
11. März 2016
3. Platz
Sujet: Klingt unglaublich – ist aber so
Auftraggeber: ÖBB-Werbung
Werbeleiterin: Karin Czihak
Agentur: FCB Neuwien
Kontakt: Stefanie Miller (FCB Neuwien)
Creative Directors: Patrik Partl, Phil Hewson
Text: Georg Mühl
Art Director: Kerstin Frühwirth
Layout: Diana Haidin
2. Platz
Sujet: Eurowischn
Auftraggeber: Magistrat der Stadt
Wien MA 48 für Abfallwirtschaft,
Straßenreinigung und Fuhrpark
Werbeleiterin: Ulrike Volk
Agentur: Unique Werbeagentur
Kontakt: Robert Judtmann, Thomas
Appl, Johanna Kahr
Creative Directors: Bernadette
Schuberth, Tomek Luczynski,
Helmut Winkler
Text: Bernadette Schuberth, Helmut
Winkler
Art Director: Tomek Luczynski
Layout: Tomek Luczynski
Fotografie: Christoph Meissner
EINMAL MEINE
ZIELGRUPPE,
BITTE
MIT EINER SELEKTIVEN BEILAGE
IM AUTO TOURING ERREICHEN SIE
IHRE ZIELGRUPPE PUNKTGENAU.
Thomas, sicherheitsvernarrter
Gadget-Liebhaber, Mühlviertel
Julia, spontane Urlaubsbucherin, für immer 29
Martin, neugieriger Topverdiener,
lebt in der Stadt, liebt das Land
Magda, leidenschaftliche
Allrad-Fahrerin, Wien
orderungen
rsönlichen Anf
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[email protected]
autotouring.ve
33
34
Adgar
HORIZONT No 10
Handel & Konsum- und Luxusgüter
1. Platz:
Sujet: I’ve kissed
Auftraggeber: Coca-Cola
Werbeleiterin: Sandra Standhartinger
Agentur: McCann
Kontakt: Johanna Knaus, Sebastian Thell
Creative Director: Gerd Turetschek
Text: Daniel Stock
Art Director: Kerstin Frühwirth
Layout: Diana Haidin
Printwerber des Jahres
XXXLutz
2. Platz:
Sujet: EM
Auftraggeber: Stieglbrauerei zu Salzburg
Media Manager: Janette Strasser
Geschäftsleitung: Torsten Pedit
Agentur: Demner, Merlicek & Bergmann
Etat Director: Daniela Berlini
Kundenberatung: Ana Tanjga
Creative Director: René Pichler
Art Director: Daniela Sobitschka
Grafik: Daniela Sobitschka
Text: Michael Grill
Fotografie: Robert Staudinger
DTP/Druckvorstufe: Dominik Sourcé
Adgar
11. März 2016
3. Platz:
Sujet: Wing Chair
Auftraggeber: bene
Werbeleiter: Angelika Molk, Bettina Schön
Agentur: We Make
Kontakt: Linda Bachmeyer
Creative Directors: Thomas Niederdorfer,
Eva Oberdorfer, Christian Schlager
Text: Thomas Niederdorfer
Art Director: Christian Schlager
Layout: Elsa Bachmeyer
Fotografie: Jork Weismann
Sparring-Partner gesucht.
35
36
Adgar
HORIZONT No 10
Social Advertising
1. Platz
Sujet: Kerzen
Auftraggeber: CS Hospiz Rennweg
Werbeleiterin: Sabina Dirnberger
Agentur: GGK Mullenlowe
Kontakt: Walther Salvenmoser
Creative Director: Walther Salvenmoser
Text: Walther Salvenmoser
Art Director: Walther Salvenmoser
Fotografie: Albert Winkler, Florian Brunner
(Vienna Paint)
Bildbearbeitung/Reinzeichnung: Christoph
Übleis (Vienna Paint)
3. Platz
Sujet: Lendvai_Baich
Auftraggeber: Mucha Verlag | Christian W.
Mucha
Agentur: Czerny Plakolm
Kontakt: Peter Czerny, Christine Sares
Creative Directors: Peter Czerny, Gerhard
Plakolm
Text: Peter Czerny
Art Director: Felix Kalina
2. Platz
Sujet: Der Krebs hat Angst vor mir
Auftraggeber: St. Anna Kinderkrebsforschung
Werbeleiterin: Lisa Huto
Agentur: Wirz
Kontakt: Andrea Horn
Creative Director: Christoph Bösenkopf
Text: Hans Cepko
Art Director: Michael Beran
Fotografie: Gerhard Wasserbauer