PDF, 298 KB - Kanton Glarus

Bau und Umwelt
Umweltschutz und Energie
Kirchstrasse 2
8750 Glarus
Medienmitteilung
Elektrizitätsproduktion im Kanton Glarus wegen Trockenheit im Jahre 2015 unterdurchschnittlich
Im Kanton Glarus wird im Durchschnitt mehr als doppelt so viel Elektrizität produziert,
wie verbraucht wird. Im Jahre 2015 lag die Produktion wegen der Trockenheit und
spezieller Verhältnisse unter dem Durchschnitt.
Die Glarner Netto-Produktion an Elektrizität ohne Pumpbetrieb betrug im Jahre 2015 845
Millionen Kilowattstunden oder 845 Gigawattstunden (GWh), wovon 759 GWh die Wasserkraft beisteuerte. Gegenüber dem Vorjahr (871 GWh), ergab sich eine Abnahme um 3 Prozent. Dies ist auf zwei gegenläufige Entwicklungen zurückzuführen. Die Kraftwerke LinthLimmern haben im Jahre 2015 ihre Produktion gegenüber dem Vorjahr zwar um gut 5 Prozent gesteigert, haben aber damit ihre Durchschnittsproduktion deutlich nicht erreicht. Dies
ist einerseits auf die Trockenheit und andererseits auf den relativ hohen Stand des Limmernsees Ende 2015 zurückzuführen. Bei den übrigen Wasserkraftwerken ist die Produktion um
rund 7 Prozent tiefer als im Vorjahr und im Bereich des Tiefststandes der letzten 15 Jahre.
Dies ist vor allem auf die geringen Niederschläge im Jahre 2015, daneben aber auch auf
baustellenbedingte Unterbrüche z.B. beim Sernfkraftwerk und verschärfte Restwasservorgaben zurückzuführen. Das Jahr 2015 gehörte zu den niederschlagsärmsten Jahre der jüngsten Vergangenheit. Vor allem die Schneemenge war im Winter 2014/2015 aussergewöhnlich
tief. Dies führte zu einer aussergewöhnlich tiefen Wasserführung vor allem im Frühling und
im Spätsommer/Herbst.
Die Elektrizitätsproduktion der Kehrichtverbrennungsanlage Niederurnen (KVA Linth) lag
wegen einer etwas kleineren Kehrichtmenge mit 80 GWh leicht unter dem Wert des Vorjahres (82.3 GWh). Die Elektrizitätsproduktion der Kläranlage Glarnerland belief sich im Jahre
2015 wie im Vorjahr auf gut 2 GWh.
Im Bereich der Photovoltaik wurden im Jahre 2015 Anlagen mit einer summierten jährlichen
Produktionsmenge von 1.1 GWh (neue totale Produktion 3.7 GWh) in Betrieb genommen. Es
ist ein Trend, zu grösseren Anlagen festzustellen. Die grössten Anlagen sind diejenigen auf
der Linth-arena in Näfels bzw. auf der Firma Zimmermann Paletten in der Biäsche. Die Photovoltaik erfreut sich damit im Kanton Glarus eines andauernden Booms. In den Ortschaften
Bilten, Näfels, Mollis, Niederurnen, Schwanden und Braunwald wird am meisten Sonnenstrom produziert.
Ende 2015 waren neben dem Kraftwerk Pumpspeicherwerk Limmern der KLL und der Fassung Engi der SN Energie sechs Klein-Kraftwerke im Bau: das Kraftwerk Tschudibergbach in
Braunwald, das Kraftwerk Doppelpower in Schwanden/Mitlödi, das Kraftwerk Seidendruckerei in Mitlödi, das Kraftwerk Rufi in Hätzingen, das Kraftwerk Cotlan in Rüti und das Kraftwerk
Holenstein in Glarus. Es ist zu erwarten, dass in einem Jahr mit durchschnittlichen Niederschlägen deutlich mehr Elektrizität aus den Glarner Kraftwerken produziert werden wird, als
im Jahre 2015.
Die Elektrizitäts-Produktion des Kantons Glarus stammte im Jahre 2015 überwiegend aus
der Wasserkraft (89.8 %) daneben aus der Kehrichtverbrennung (9.5 %), Biogas (0.2 %) und
Photovoltaik (0.4 %).
Kontakt:
Jakob Marti, Tel. 055 646 64 60, E-Mail: [email protected]
Legende:
Wegen des aussergewöhnlich trockenen Jahres lag die Produktion der Wasserkraftwerke im Jahre 2015 unter
dem Durchschnitt, im Bild das Kraftwerk Mühlebach in Engi.
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