PDF - Luzerner Theater

A tavola!
MÄRZ
2016
LUZERNER
THEATER...
Stimmen Sie sich kulinarisch auf Ihren Opernabend mit «Norma» ein – mit
einem 3-Gang-Menu im Hotel Schweizerhof Luzern:
THEATERKASSE:
041 228 14 14
THEATER
Hausmarinierter Lachs
Mozarella, Avocado, konfierte Tomaten
*****
Kalbspaillard
Risotto, Spargel
*****
Erdbeer-Rhabarber Tiramisu
Preis: CHF 75
Das Menu können Sie zusammen mit Ihren Theaterkarten reservieren.
Ihr Tisch wartet zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn auf Sie.
ANDERE ORTE
Dantons Tod
WO
Lirum Larum Löffelstiel –
wer das scho cha, de cha scho viel
Mi. 2.3.
Drama von Georg Büchner
19.30 Uhr. Einführung 18.45 Uhr
Schauspiel-Abo und freier Verkauf. Preise III
Figurentheater
PREMIERE
Ein köstliches Figuren-Schau-Spiel
Theater Philo Thea
15.00 Uhr. Freier Verkauf. Preise CHF 15/10
Monster
| SE
Theater Pavillon
Jugendstück von David Greig. Koproduktion mit dem VorAlpentheater
20.00 Uhr. Freier Verkauf. Preise CHF 30/15
Onkel Wanja
Crazy for Shoes
Do. 3.3.
ZUM LETZTEN MAL
Schauspiel von Anton Tschechow
19.30 Uhr. Einführung 18.45 Uhr
Schulen und freier Verkauf. Preise III
Globus Luzen
«Tanz Luzerner Theater» zur Eröffnung der neuen Globus-Schuhabteilung
18.00 und 19.00 Uhr
Venus and Adonis
UG
Masque von John Blow
Koproduktion mit der Hochschule Luzern – Musik
20.00 Uhr. Freier Verkauf. Preise CHF 30/15
Béatrice et Bénédict
Monster
Dantons Tod
Lirum Larum Löffelstiel –
wer das scho cha, de cha scho viel
Fr. 4.3.
Opéra comique von Hector Berlioz
19.30 Uhr. Einführung 18.45 Uhr. Abonnement Migros-Kultur­
prozent. Restkarten an der Theaterkasse erhältlich
Sa. 5.3.
Drama von Georg Büchner
19.30 Uhr. Einführung 18.45 Uhr
Frühlings-Abo und freier Verkauf. Preise III
| SE
Jugendstück von David Greig
Koproduktion mit dem VorAlpentheater
20.00 Uhr. Freier Verkauf. Preise CHF 30/15
Theater Pavillon
Figurentheater
Ein köstliches Figuren-Schau-Spiel
Theater Philo Thea
15.00 Uhr. Freier Verkauf. Preise CHF 15/10
Venus and Adonis
UG
Masque von John Blow
Koproduktion mit der Hochschule Luzern – Musik
20.00 Uhr. Freier Verkauf. Preise CHF 30/15
Monster
| SE
Jugendstück von David Greig
Koproduktion mit dem VorAlpentheater
20.00 Uhr. Freier Verkauf. Preise CHF 30/15
Das Leben der Erinnerung
So. 6.3.
Gespräch mit dem syrischen Dramatiker Mudar Alhaggi
über «Dantons Tod»
18.00 Uhr. Foyer Luzerner Theater. Eintritt frei
Dantons Tod
Lirum Larum Löffelstiel –
wer das scho cha, de cha scho viel
Ein köstliches Figuren-Schau-Spiel
Theater Philo Thea
15.00 Uhr. Freier Verkauf. Preise CHF 15/10
Venus and Adonis
Drama von Georg Büchner
19.30 Uhr. Einführung 18.45 Uhr
Sonntagabend-Abo und freier Verkauf. Preise III
Figurentheater
ZUM LETZTEN MAL
Masque von John Blow
Koproduktion mit der Hochschule Luzern – Musik
20.00 Uhr. Freier Verkauf. Preise CHF 30/15
Theater Pavillon
UG
ZUM LETZTEN MAL
Die chli Häx
Mi. 9.3.
Figurentheater
Nach dem Kinderbuchklassiker von Ottfried Preussler
Tösstaler Marionetten 15.00 Uhr. Freier Verkauf. Preise CHF 15/10
PREMIERE
Dantons Tod
Fr. 11.3.
Drama von Georg Büchner
19.30 Uhr. Einführung 18.45 Uhr
Freitag-B-Abo und freier Verkauf. Preise III
Sa. 12.3.
PREMIERE
Norma
Patronat: JTI
Melodramma von Vincenzo Bellini
19.30 Uhr. Einführung 18.45 Uhr
Premieren-Abo und freier Verkauf. Preise V
Die chli Häx
Figurentheater
Die chli Häx
Figurentheater
Die chli Häx
Figurentheater
Nach dem Kinderbuchklassiker von Ottfried Preussler
Tösstaler Marionetten 15.00 Uhr. Freier Verkauf. Preise CHF 15/10
Inklusion – Utopie oder ­realistisches Ziel?
So. 13.3.
Luzerner Begegnungen. Gesprächsreihe mit Pro Senectute
Kanton Luzern und der Universität Luzern
11.00 Uhr. Foyer Luzerner Theater. Eintritt frei
Nach dem Kinderbuchklassiker von Ottfried Preussler
Tösstaler Marionetten 15.00 Uhr. Freier Verkauf. Preise CHF 15/10
Dantons Tod
Drama von Georg Büchner
13.30 Uhr. Einführung 12.45 Uhr
Sonntagnachmittag-A-Abo und freier Verkauf. Preise III
Mi. 16.3.
Do. 17.3.
Nach dem Kinderbuchklassiker von Ottfried Preussler
Tösstaler Marionetten 15.00 Uhr. Freier Verkauf. Preise CHF 15/10
Norma
ZUM LETZTEN MAL
Patronat: JTI
Melodramma von Vincenzo Bellini
19.30 Uhr. Einführung 18.45 Uhr
Donnerstag-A-Abo und freier Verkauf. Preise V
Dantons Tod
Fr. 18.3.
Drama von Georg Büchner
19.30 Uhr. Einführung 18.45 Uhr
Schulen und freier Verkauf. Preise III
Dantons Tod
Sa. 19.3.
Drama von Georg Büchner
19.30 Uhr. Einführung 18.45 Uhr
NLZ Abo Pass und freier Verkauf. Preise III
Bastien und Bastienne
So. 20.3.
NUR 2 MAL!
Kinderkonzert in halbszenischer Aufführung
Singspiel von Wolfgang Amadé Mozart
13.30 Uhr. Einführung für Kinder 12.45 Uhr
Familien-Abo und freier Verkauf. Preise II
Béatrice et Bénédict
Opéra comique von Hector Berlioz
20.00 Uhr. Einführung 19.15 Uhr
Wochenend-Abo und freier Verkauf. Preise V
Do. 24.3.
PREMIERE
Tanz 21: Bolero plus 2
Norma
Tanz 21: Bolero plus 2
Sa. 26.3.
So. 27.3.
| UA | SE
Uraufführungen von Didy Veldman und Idan Sharabi;
«Bolero» von Stephan Thoss
19.30 Uhr. Einführung 18.45 Uhr
Premieren-Abo und freier Verkauf. Preise III
Patronat: JTI
Melodramma von Vincenzo Bellini
19.30 Uhr. Einführung 18.45 Uhr
Musiktheater-Abo und freier Verkauf. Preise V
| UA | SE
Uraufführungen von Didy Veldman und Idan Sharabi;
«Bolero» von Stephan Thoss
19.30 Uhr. Einführung 18.45 Uhr
Tanz-Abo, Theaterclubtag und freier Verkauf. Preise III
Béatrice et Bénédict
Mo. 28.3.
Opéra comique von Hector Berlioz
17.00 Uhr. Einführung 16.15 Uhr
Frühlings-Abo, NLZ Abo Pass und freier Verkauf. Preise V
Norma
Tanz 21: Bolero plus 2
Mi. 30.3.
Do. 31.3.
Patronat: JTI
Melodramma von Vincenzo Bellini
19.30 Uhr. Einführung 18.45 Uhr
Mittwoch-Abo, Theaterclubtag und freier Verkauf. Preise V
| UA | SE
Uraufführungen von Didy Veldman und Idan Sharabi;
«Bolero» von Stephan Thoss
19.30 Uhr. Einführung 18.45 Uhr
Donnerstag-B-Abo und freier Verkauf. Preise III
Performance suitable for non-German speakers
SITZPLAN
| UA Uraufführung | SE Schweizer Erstaufführung
PREISE
Theatermenu zu «Norma» im Hotel Schweizerhof. 2 Stunden vor Vorstellungsbeginn ist Ihr Tisch reserviert.
­Buchen Sie Ihren Restaurantbesuch an unserer Theaterkasse oder online zusammen mit Ihrer Theaterkarte.
Das Dessert kann auf Wunsch auch nach der Vorstellung eingenommen werden.
ICH BESTELLE FOLGENDE THEATERKARTEN
ab cd
I
50 40 30 15
II
60 50 40 20
III 80 65 50 25
AnzahlPlatzkategorie
StücktitelVorstellungsdatum
IV 100 85 60 30
V 120
100 75 35
Name/Vorname
StrassePLZ/Ort
Telefon
E-Mail
Datum/Unterschrift
a
Parkett
1. Rang Mitte
Mospi_März_2016.indd 1
b
Parkett
(Randplätze)
1. Rang Mitte
(Randplätze)
1. Rang Seite
Reihe 1
2. Rang Mitte
Reihe 1+2
c
1. Rang Seite
Reihe 2
2. Rang Mitte
Reihe 3
d
1. Rang Seite
Reihe 2
(Randplätze)
2. Rang Mitte
(Randplätze)
2. Rang Seite
Bezahlung mit Kreditkarte (zzgl. CHF 5 Bearbeitungsgebühr)
(Für die Kreditkartendaten nehmen wir telefonisch Kontakt mit Ihnen auf.)
Bezahlung gegen Rechnung (zzgl. CHF 5 Bearbeitungsgebühr)
Abholen der Karten an der Theaterkasse bis spätestens einen Tag vor der Vorstellung
Einsenden an: Luzerner Theater, Theaterstrasse 2, 6003 Luzern
26.01.16 08:52
Unternehmensberater
Mendler
IM THEATER
Medienpartner: Zentralschweizer Fernsehen Tele 1
Patronat:
Die Dramaturgie des Belcanto benötigte eine Primadonna in Not.
Unter Rückgriff auf eine Tragödie von Alexandre Soumet zeigt der
Librettist dementsprechend in seinem Melodramma «Norma» den
im Vergleich zu zeitgleichen Werken erstaunlich vielschichtig an­
gelegten Leidensweg einer Frau zu sich selbst.
Eine der Keuschheit verpflichtete Priesterin liebt seit Jahren einen
Vertreter der verhassten Besatzungsmacht. Zwei gemeinsame
­Kinder belegen bereits ihren Verrat an Amt und Vaterland. Sie wahrt
den Anschein göttlicher Eingebung, beeinflusst die Politik aber zu
Gunsten ihres Geliebten. Dann erfährt sie von dessen Absicht, mit
einer anderen, natürlich jüngeren Frau durchzubrennen. Ihre Wut
kennt keine Grenzen – und stürzt ihre Familie, ihr Volk und sie selbst
in die Katastrophe …
Mit: Jutta Maria Böhnert, Marie-Luise Dressen, Annina Haug;
Flurin Caduff, Carlo Jung-Heyk Cho, Robert Maszl; Chor und
­Extrachor des Luzerner Theaters, Luzerner Sinfonie­orchester
Produktionsteam: Howard Arman (Musikalische Leitung), Nadja
Loschky (Inszenierung), Daniela Kerck (Bühne), Gabriele Jaenecke
(Kostüme), David Hedinger (Licht), Mark Daver (Choreinstudierung),
Christian Kipper (Dramaturgie)
Einführungen für Kinder
12.45 bis 13.15 Uhr, im Foyer 2. Rang
Die interaktive Heranführung an Mozarts Kinderoper «Bastien und
Bastienne» bereitet die Kinder auf lustvolle Weise auf den Konzertbesuch vor. Die Einführung wird von Studentinnen der Hochschule
Luzern – Musik, Musik und Bewegung durchgeführt.
Im Kindergarten fängt’s an, in der Schule geht’s weiter und später
erst: Freundschaft und Liebe sind einfach immer schwer zu leben,
denn schnell bringen Missverständnisse alles durcheinander und
sogleich verkehrt sich grosses Glück ins Gegenteil. Diese Erfahrung
machen auch Bastien und Bastienne, zwei junge Leute, die gemeinsam durch dick und dünn gehen, doch plötzlich führt Eifersucht zu
Streit und Trennung. Wie gut also, dass beide mit einem Zauberer
befreundet sind. Der kennt sich aus mit jungen Herzen, rät vernünftig
und greift zu so manchen Tricks, damit Bastien und Bastienne
­wieder zusammenkommen. Das Luzerner Theater präsentiert
das Stück in einer halbszenischen Version mit dem Orchester im
Zentrum und einer Moderation in hochdeutscher Sprache.
Mit: Carla Maffioletti; Szymon Chojnacki, Robert Maszl
Produktionsteam: Florian Pestell (Musikalische Leitung),
­Dominique Mentha (Szenische Einrichtung, Moderation),
Birgit Künzler (Kostüme)
20. März und 10. April 2016
Kinderkonzert in halbszenischer Aufführung
In deutscher Sprache
Ab 12. März 2016
Bastien und Bastienne
KINDERKONZERT Partner:
Eröffnet wird dieser dreiteilige Tanzabend mit einem neu erarbeiteten Ensemblewerk der Niederländerin Didy Veldman. Es setzt sich
mit Naturmythen und Lebenszyklen auseinander. Passend dazu erklingt die berühmte Komposition «Die vier Jahreszeiten» von Antonio Vivaldi, die Max Richter für das 21. Jahrhundert aufbereitet hat.
Der Nachwuchschoreograf Idan Sharabi stellte sein vielversprechendes Talent bereits bei zahlreichen internationalen Wettbewerben unter Beweis. Dem Luzerner Publikum bietet er eine Kreation in
reiner Männerbesetzung: kraftvoll, dynamisch und sexy! Den letzten Teil bestreiten die Tänzerinnen des ­Ensembles. In der bekannten Choreografie «Bolero» des designierten Ballettdirektors des Nationaltheaters Mannheim, Stephan Thoss, genügen ein Teller mit Petits Fours und eine Schallplatte mit Maurice Ravels gleichnamigen
Dauerbrenner, um eine Seniorinnenrunde schrittweise, aber umso
zuverlässiger komplett zu entfesseln. Am Ende tobt das Chaos …
Mit: Ensemble «Tanz Luzerner Theater»
Produktionsteam: Didy Veldman (Choreografie), Kimie Nakano
(Bühne / Kostüme); Idan Sharabi (Choreografie / Bühne / Kostüme),
Niv Marienberg (Choreografische Assistenz); Stephan Thoss
­(Choreografie / Kostüme), Arne Walther (Bühne), Mia ­Johansson
(Einstudierung), Jordan Tuinman (Licht), Zoran Marković (Proben­
assistenz), Lucie Machan (Dramaturgie), Kathleen McNurney
­(Künstlerische Leitung «Tanz Luzerner Theater»)
Ab 24. März 2016
Uraufführungen von Didy Veldman und Idan Sharabi;
­«Bolero» von Stephan Thoss
Singspiel in einem Akt von Wolfgang Amadé Mozart
Text von Friedrich Wilhelm Weiskern und Johann Heinrich
Müller, nach Marie Favart
IM THEATER
IM THEATER
Tanz 21: Bolero plus 2
PREMIERE
Melodramma in drei Akten von Vincenzo Bellini
Text von Felice Romani, nach Alexandre Soumet
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Norma
PREMIERE
Sie gilt (zu recht) als die grösste Sängerin
des 20. Jahrhunderts: Maria Callas. Mit
19 Jahren debütierte sie in Athen als
­Tosca, sieben Jahre später entdeckte sie
mit «I puritani» das Belcanto-Fach und
erschuf alles neu: «Anna Bolena», «Lucia
di Lammermoor», «La sonnambula»,
«La traviata», «Norma». Im Gegensatz zu
allen anderen Sängerinnen ihrer Zeit –
den 1950er Jahren – wusste sie grossen
dramatischen Ausdruck und intensiven,
klar fokussierten Stimmklang mit makelloser Koloraturtechnik,
perfekter Stimmbeherrschung und spannender Phrasierungskunst zu verbinden. Und gerade das prädestinierte sie für die
Inter­pretation der Norma, hatte Bellini doch mit dieser Figur in
seiner 1831 uraufgeführten gleichnamigen Oper eine Ausnahmerolle des Belcanto kreiert: kein unschuldiges, passiv leidendes
Opfer wie üblich, sondern eine zerrissene Persönlichkeit unter
Hochdruck, leidenschaftlich, empathisch, furios. Bellini kom­
ponierte für sie virtuos-filigrane Verzierungen und grosse drama­
tische Ausbrüche. Adäquat singen konnte das, nachdem die
Belcanto-Tradition mit Lilli Lehmann zu Beginn des 20. Jahr­
hunderts abgebrochen war, niemand mehr. Dann erschien Maria
Callas und bewies, dass man sich keineswegs entscheiden
muss z­ wischen Beweglichkeit und Expression. Neben «Tosca»
avancierte «Norma» schnell zu einer ihrer Paraderollen, weil darin
­Figur und Interpretin auf ideale Weise zur Deckung kamen. Mitte
der 1960er Jahre hat sich die Primadonna assoluta denn auch
mit jenen beiden Werken von der Opernbühne verabschiedet.
Maria Callas singt Norma
Die Neubelebung einer Figur
Verraten Sie mir etwas darüber, wie man sich die Bühne
und die Kostüme im Stück vorstellen kann?
Dieses Treffen findet in einem veralteten, schon etwas abgenutzten
Wohnzimmer statt, mit Sitzgruppe, Stehlampe, Wanduhr, Schallplattenspieler und so weiter. Und auch die altbackenen Wollkostüme
der Damen mit Pantoffeln und Hütchen haben ihre besten Tage
­bereits hinter sich – so bietet ein traditionelles Wohnzimmer den
konservativen und vertrauten Rahmen für diesen ungewöhnlichen
und unerwarteten Ausbruch aus dem Alltagsleben.
Welche Rolle nimmt der Humor in Ihrer Inszenierung ein
und inwiefern wollen Sie dem Humor tänzerisch Ausdruck
verleihen?
Die sechs Damen haben alle persönliche, mitunter recht bizarre
­Eigentümlichkeiten, die natürlich in der Choreografie herausgearbeitet und noch verstärkt werden. Dabei machen wir uns nicht
etwa lustig über ältere Menschen, sondern diese liebenswerten
«Ömchen» bringen uns zum Schmunzeln, gerade mit der Ernsthaftig­
keit, mit der sie an die Sache herangehen und sich hineinstürzen.
Es entfaltet sich ein geradezu körperlicher Witz, der durch choreografische Mittel wie Monobewegungen, unterschiedliche und verschobene Dynamiken sowie schauspielerisches Talent erreicht
wird. Jede der Damen ist eine Persönlichkeit, die wir mit Respekt
behandeln; im Grunde ist es ein Aufruf, die geheimen Wünsche und
Träume auszuleben, ob versteckt im eigenen Wohnzimmer oder
­offen auf der Strasse – eine Nische zu finden, wo dies möglich und
machbar ist und es dann unbedingt zu tun.
Davidson Farias und Rachel Lawrence in den Proben zu «Tanz 21:
Bolero plus 2», Uraufführung der Niederländerin Didy Veldman
Michael Fehr ist der dritte im Bunde unseres Hausautor*innenkollektivs, Lyriker, Dramatiker und Schauspieler. Er ist Schweizer Kurator für Babelsprech zur Förderung junger deutschsprachiger Poesie
und Juror für den Literaturwettbewerb Treibhaus. «Kurz vor der Erlösung» und «Simeliberg» sind seine Buchpublikationen.
Theater oder Kino
Dadurch, dass ich mich jetzt mehr mit Theater beschäftige, beginne
ich, Theater ernster zu nehmen. Das heisst nicht, dass mir Theater
gefällt, mir gefällt immer noch gar kein Theater, aber ich beginne es
sehr viel ernster zu nehmen. Und ich verstehe das Anliegen der Inter­
disziplinarität, eine Art Orchester zu gewinnen, dessen Instrumente
verschiedene Ebenen der Wahrnehmung sind. Die Instrumente sind
dann auf der Ebene des Gesichtssinns, des Gehörsinns, oder
­plötzlich auf der Ebene des Tastsinns. Diese Verschränkung, dieser
Anspruch auf Sinnlichkeit des Theaters beginne ich immer mehr zu
verstehen, auch nachzufühlen – und ernst zu nehmen.
Büchner oder Tschechow
Sicher Büchner, weil er sehr abgründig ist und sich gleichzeitig
­sarkastisch über diesen Abgrund erhebt. Für mich ist das ein polarer
Grundzug hervorragender Literatur. Vielleicht ist Büchner im Verhältnis zu Tschechow ein bisschen kühl. Ich habe wenig Empfindung
von Liebe, wenn ich Büchner lese. Trotzdem, wie er konstruiert, finde
ich verblüffend. Als Komponist. Die Intelligenz von Büchner, der
Geistesreichtum von Büchner, damit kann man sehr sehr schwer
mithalten.
Blues oder Soul
Ich finde am Blues interessant, dass es oft limitierte Menschen sind,
körperlich limitierte Menschen, zum Beispiel von der täglichen
­Arbeit geprägte Menschen, behinderte Menschen, die mit dem,
was sie haben, einfach umgehen. Und daraus eine Ausdruckskraft
entwickeln, die man letztlich als virtuos bezeichnen kann. Aber nur
als das, was sie ist: aus dem Menschen stammend, der sie pflegt.
Lyrik oder Drama
Immer Lyrik, weil Lyrik sich mit der Sprache als einer Wesenheit
­beschäftigt. Lyrik nimmt Sprache wahr als etwas, das sich bewegt,
das auf den, der sie bewegen will reagiert. Sprache ist in der Lyrik
kein Mittel, sondern ein sich selbständig verhaltendes Wesen, das
sich gewinnen, aber auch verlieren lässt. Und der Lyriker ist sich
dessen stets bewusst. Das ist ein Unterschied zum Drama, wo
Sprache unter Umständen benutzt werden kann, um zu funktionieren.
Das heisst nicht, dass man nicht lyrisches Drama schreiben kann.
Ich finde aber, die Aufgabe eines Künstlers ist immer, Lyrik zu machen, egal in welcher Sparte er sich bewegt, egal welche Realisation
ihm vorschwebt. Man muss als Künstler immer lyrisch arbeiten.
Kunst oder Handwerk
Für mich war das immer ein Zwiegespann oder Zwiegestirn. Man
kommt nicht ohne Inspiration aus. Die Geschichte muss für mich
immer Inspiration sein. Deshalb sage ich auch so radikal, dass ich
nichts schreibe, wenn mir nichts einfällt. Die Geschichte muss einfallen, die darf man nicht herbeiarbeiten. Hingegen wie sie dann
kommt, das ist für mich absolutes Handwerk. Wie sie dann klingt,
wenn sie mir als ganze Geschichte eingefallen ist, das ist für mich
reines Handwerk, nämlich Komposition: Wie kriege ich es hin, dass
ich einen Sinngehalt, der mir vorschwebt, nach sich selber klingen
lasse.
Warum haben Sie für die Inszenierung von «Bolero» gerade
ältere Damen als Charaktere entworfen?
Maurice Ravels «Bolero» wurde bereits unzählige Male vertanzt,
meist mit den ewig gleichen Bildern von lasziver Erotik. Ich hatte
einfach Lust, die leidenschaftliche Hingabe und gewaltige Steigerung, die in der Musik steckt, nicht schon wieder mit Jugendlichkeit
und rassiger Schönheit zu assoziieren. Plötzlich hatte ich da ein
Kaffeekränzchen älterer Damen vor Augen: In einer scheinbar
­ruhigen und idyllischen Welt treffen sie sich regelmässig, aber
­dennoch heimlich, mit all ihren Gewohnheiten. Die zunächst be­
häbige Damenrunde bringt sich mit Süssigkeiten wie Petits Fours in
Stimmung, um dann von Ravels Rhythmus in Schwung und totale
Ausgelassenheit mit überraschender Beweglichkeit mitgerissen zu
werden – das ewig junge Ritual der Geburt der Bewegung aus dem
Geist der Musik.
Entscheidungsfragen an Michael Fehr
HAUSAUTOR*INNENKOLLEKTIV
So oder so
TANZ 21: BOLERO PLUS 2
Ausbruch aus dem Alltag
Ein Gespräch mit Stephan Thoss
INTERVIEW
Foto: Gregory Batardon
Béatrice et Bénédict: Jutta Maria Böhnert und Utku Kuzuluk
Onkel Wanja: Miriam Strübel, Varia Linnéa Sjöström und
Matthias Bernhold
Dantons Tod: Christian Baus
Probenfoto: Emma-Lou Herrmann
Foto: Tanja Dorendorf | T+T Fotografie
Foto: Ingo Höhn | dphoto.ch
Mospi_März_2016.indd 2
26.01.16 08:52
WEITERHIN IM PROGRAMM
Vorstellungen (jeweils 20 Uhr): 3. | 5. | 6. März 2016, im UG
Venus und Adonis haben sich gefunden und sind froh ineinander
verliebt – bis eine Jagdgesellschaft herankommt. Mit wenig
Worten und kurzen Arien zeigt sich der erschütternde Wechsel
von höchstem Glück zu tiefstem Leid.
Masque in einem Prolog und drei Akten von John Blow
Venus and Adonis
Vorstellungen (jeweils um 20 Uhr): 2. | 4. | 5. März 2016,
im ­Theater Pavillon
Duck lebt allein mit ihrem Vater, der an Multipler Sklerose leidet.
­Eines Tages kündigt sich die Frau vom Jugendamt an und alles
droht, aus dem Ruder zu laufen. Kurz entschlossen entwickelt
Duck einen aberwitzigen Plan, der alle Beteiligten in ein Chaos
aus haarsträubenden Lügen und hochgradig verwirrenden Be­
gegnungen verstrickt.
Jugendstück von David Greig
Koproduktion mit dem VorAlpentheater
Monster
Letzte Vorstellung: Donnerstag, 3. März 2016, um 19.30 Uhr,
im Luzerner Theater
«Und auch wenn man häufig schmunzeln muss, kitzelt er doch
­immer wieder das Tragische aus dem Stück heraus. Denn letzt­
endlich ist es ein Stück ohne Happy End. Nichts ändert sich, alles
bleibt beim Alten. Subtil, immer stilvoll und mit viel Atmosphäre.»
Radio SRF1, 11. Dezember 2015
Schauspiel von Anton Tschechow
Onkel Wanja
Vorstellungen: 4. (19.30 Uhr) | 20. (20.00 Uhr) | 28. (17.00 Uhr)
März 2016, im Luzerner Theater
«Hector Berlioz’ ‹Béatrice et Bénédict› verbindet zauberhaft
­Komödie mit Liebesmagie. (…) Das ist doppelbödige Theatralik,
wie sie der französische Romantiker Berlioz selber liebte.»
Neue Luzerner Zeitung, 25. Januar 2016
Opéra comique in zwei Akten von Hector Berlioz
Béatrice et Bénédict
Vorstellungen (jeweils 19.30 Uhr): 2. | 5. | 6. | 11. | 13. (13.30 Uhr) |
18. | 19. März 2016, im Luzerner Theater
Ekel hat Danton ergriffen angesichts des Leids, das mit dem
menschlichen Dasein verbunden zu sein scheint. Unversöhnlich
stehen sich der Tugendterror, der ­Fanatismus und der Wille zum
­politischen Kompromiss gegenüber. Das Drama «Dantons Tod» ist
eine Bestandsaufnahme, die von bestürzender Gegenwärtigkeit
zeugt.
Drama von Georg Büchner
Dantons Tod
SCHULE & THEATER
«Dantons Tod» ist die Geschichte vom Scheitern einer Revolution.
Im arabischen Raum wird diese Geschichte heute vor dem Hintergrund verlorener Hoffnungen und Utopien neu gelesen. Auch bei
syrischen Theaterschaffenden stösst Büchners Drama in den letzten Jahren auf grosses Interesse. Der syrische Dramatiker und Dramaturg Mudar Alhaggi spricht über das Stück unter dem Blickpunkt
der jüngsten Ereignisse in seinem Heimatland.
So. 6. März 2016, 18.00 Uhr, im Foyer
Gespräch mit dem syrischen Dramatiker Mudar Alhaggi
über «Dantons Tod»
Das Leben der Erinnerung
Menschen mit Behinderung werden oft unterschätzt – im Bildungssystem, auf dem Arbeitsmarkt, im alltäglichen Zusammenleben, bei
Freizeitaktivitäten im Verein, beim Sport – überall sind sie mit Hinder­
nissen und Vorurteilen konfrontiert. Chancengleichheit und der Abbau jeglicher Diskriminierung wären das ideale Ziel. Doch ist das
realistisch angesichts des gesellschaftlichen Konkurrenz- und Leistungsdenkens? Was ist die Gesellschaft bereit, dafür aufzuwenden?
Moderation: Claudio Brentini, Erwachsenenbildner HF
Gäste: Daniel Grund, Sachbearbeiter Rollstuhlsport Schweiz und
Schweizer Paraplegiker-Vereinigung Nottwil; Dr. Karin Nordström,
Lehrbeauftragte Institut für Sozialethik Universität Luzern; Pirmin
Willi, Direktor Stiftung Brändi
So. 13. März, 11.00 Uhr, im Foyer des Luzerner Theater
Luzerner Begegnungen. Eine Kooperation mit Pro Senectute
Kanton Luzern und der Universität Luzern
Inklusion – Utopie oder
­realistisches Ziel?
SPECIALS
Für weitere Informationen oder Anmeldungen melden Sie
sich bei Isabelle Odermatt und Melanie Dörig: Tel. 041 228 14 44
oder [email protected]
Zeitrahmen: Eine Lektion in der Schulgruppe.
Zum Jugendstück «Monster», zum Schauspiel «Dantons Tod» und
«Onkel Wanja» oder zur Oper «Béatrice et Bénédict» gestalten wir
zur Vorbereitung des Stückbesuchs Einführungsgespräche, welche
die Schulklassen auf die Inszenierung einstimmen. Die Einführungen
machen Schülerinnen und Schüler neugierig auf das Bühnen­
geschehen und schärfen ­ihren Blick für die Produktion. In Nach­
gesprächen – im Anschluss an die Vorstellung oder im Klassen­
zimmer – kann die Inszenierung diskutiert werden.
Einführungen und Nachgespräche
ENTHEATER
SAISON-ENDE FIGUR
9. | 12. | 13. | 16. März 2016, jeweils 15.00 Uhr, ab 5 Jahren
Nach dem Kinderbuchklassiker von Otfried Preussler
Tösstaler Marionetten
Die chli Häx
2. | 5. | 6. März 2016, jeweils 15.00 Uhr, ab 5 Jahren
Ein köstliches Figuren-Schau-Spiel
Theater Philo Thea
Lirum Larum Löffelstiel – wer
das scho cha, de cha scho viel
FIGURENTHEATER
SO ERREICHEN SIE UNS
Herausgeber: Luzerner Theater Direktor: Dominique Mentha Verwaltungsdirektor:
Adrian Balmer Redaktion: Dramaturgie/Öffentlichkeitsarbeit Redaktions­schluss:
26.1.2016, Änderungen vorbe­h. Ge­stal­tung: TBS & Partner, Zürich; Brigitte Hürzeler,
Luzern Druck: Engelberger Druck AG, Stans
Öffentliche Beiträge
Zweckverband Grosse Kulturbetriebe mit Subventionen von
­Kanton und Stadt Luzern. Kantone Aargau, Obwalden, Nidwalden,
Schwyz, Uri, Zug und ­Zürich mit i­ndirekten Beiträgen im Rahmen
des interkantonalen Kulturlastenausgleichs. Gemeinden Altdorf,
Eschenbach, Küssnacht und Sarnen.
Sponsoren und Gönner
Advantis Versicherungsberatung AG. Alice Bucher-Stiftung Luzern.
Allegro Stiftung, Astrid und Rolf-Dieter Leister. APG|SGA Allgemeine
Plakatgesellschaft AG. ­AVINA STIFTUNG. BlütenBlatt. ­Peter
­Bucher, Sarnen/Luzern. Daria Nyzankiwska Dance Foundation.
Dätwyler S
­ tiftung. Edwin Fischer Stiftung. Ida und Albert Flersheim-­
Stifung. Engelberger Druck AG. Ernst Göhner Stiftung. ewl energie
wasser ­luzern. Freunde des ­Luzerner Theaters. Geistlich Pharma
AG. Gemein­nützige Gesell­schaft der Stadt Luzern. GfK Switzerland AG. Ursula und Michael Gnekow, Luzern. Inova ­Management
AG. Josef M
­ üller Stiftung ­Muri. JTI. Anita und Kuno Kennel, Arth.
Axelle und Max Koch, Meggen. Mendler Unternehmens­berater.
Modul AG. Neue ­Luzerner ­Zeitung. Paul Schiller Stiftung. Pro
­Helvetia, Schweizer Kultur­stiftung. ­Radio 3FACH. Radio P
­ ilatus.
Christine Salvisberg-Sigg, St. Niklausen. Sport­medizin St. Anna
im Bahnhof. Stiftung Dr. Robert und Lina ­Thyll-Dürr. TANZfreunde
­Luzerner Theater. TGS ­Architekten AG. Theaterclub ­Luzern. Zentral­­­
schweizer Fern­sehen Tele 1. ­
WIR DANKEN
Spielorte
Luzerner Theater, Theaterstrasse 2, 6003 Luzern
UG, Winkelriedstrasse 12, 6003 Luzern
Figurentheater, Industriestrasse 9, 6003 Luzerner Theater
Theater Pavillon Luzern, Spelteriniweg 6, 6005 Luzern
Kontakt
Kommunikation/Medien: Patrizia Hort (in Elternzeit) |
Fleur Budry, [email protected]
Sponsoring: Isabelle Koehler, [email protected]
Führungen: [email protected]
Treffpunkt Schule & ­Theater: Isabelle Odermatt |
Melanie Dörig, [email protected]
Für weitere Informationen:
Tel. 041 228 14 44, [email protected]
Kostümverleih im Südpol:
Rhea Willimann, Tel. 041 228 14 84
Theaterkasse
Luzerner Theater, Theaterstrasse 2, CH-6003 Luzern
Tel. 041 228 14 14, Fax 041 228 14 40
[email protected], www.luzernertheater.ch
Öffnungszeiten
Montag 14.00–18.30 Uhr, Dienstag bis Samstag 10.00–18.30 Uhr
Eine Stunde vor Beginn öffnet die Theaterkasse für den Verkauf
von Restkarten und die Abholung bezahlter Karten der jeweiligen
Vorstellung.
Online
Auf www.luzernertheater.ch – Sie können Ihre Karten sitzplatz­
genau buchen und selbst ausdrucken (print@home), an der
­Theaterkasse hinterlegen lassen oder wir senden sie Ihnen per
Post zu (Gebühr: CHF 5).