Erst Denken und dann Kosten senken - Bau-Medien

HAUSSANIERUNG
Ein Wohngebäude „auf Teufel
komm raus“ zu Dämmen, muss
nicht der Weisheit letzter
Schluss sein, um Kosten zu
sparen und Lebensqualität
zu gewinnen. Zu diesem Fazit
kommt ein neues Netzwerk
im Kreis Düren, das Sanierern
und Renovierern von Ein- und
Zweifamilienhäusern mit dem
Ziel zur Seite steht, die von der
Werbung und den Medien propagierten Maßnahmen kritisch
zu hinterfragen.
Die persönlichen Wünsche
und persönlichen Zukunftsperspektiven gehören nach
ihrer Ansicht zum Kalkül, um
ein Gebäude für die Zukunft
fit zu machen. Die SURECONBerater sind Baufachleute und
haben das Kompaktwissen der
Bauwirtschaft.
„Ein Gebäude einfach nur in
„Plastik“ einzupacken ist keine
wirkliche Lösung“, argumentiert Axel Leroy, der „SURECON“, EU-gefördert, auf den
Weg gebracht hat. SURECON
steht für Sustainable Renovation and Construction, zu
Deutsch: Nachhaltiges Sanieren und Bauen.
Im Kreis Düren sind neben Axel
Leroy ([email protected])
der Bauleiter Norbert Bohn aus
Niederzier (nb@architekten.
freudenberg.co) der Jülicher
Architekt Norbert Freudenberg
([email protected].
co) und in Düren Architekt
Frank Nietzard ([email protected])
im neuen Netzwerk tätig.
Insbesondere stellen die
SURECON-Berater die Lebensqualität der Bauherren an
oberste Stelle und suchen Antworten auf die Frage welchen
Wohnkomfort - Sicherheit,
Wohngesundheit, Barrierefreiheit - der Bauherr wünscht.
Es interessiert die Frage, ob
man nach der Sanierung noch
den Lebensstandard halten
kann und für wen investiert
man, bindet freie Geldmittel,
die möglicherweise im Erbfall
notwendig sind.
Wie Axel Leroy berichtet, ha-
Erst Denken und dann Kosten senken
ben klassische Energiefachberater nur die Energieeffizienz
im Blick. „Die Frage nach den
Wohnwünschen, Sanierungsund Umbauideen gehören
allerdings zum Gesamtbild
der Bewohner. Um ein Gebäude zu optimieren seien etliche
Fragen zu Gewohnheiten und
Wohnwünschen nötig.
17 Punkte umfasst der Gesprächsleitfaden, den die Be-
Wohnverhalten, die Gebäudeeigenschaften bei Sturm,
Hochwasser, Gewitter oder
großer Hitze im Sommer.
Beim Blick in die künftige
Verwendung ist Barrierefreiheit enorm wichtig, will man
sein Anwesen möglichst bis
ins hohe Alter hinein nutzen.
Bei der Sicherheit geht es nicht
nur um Einbruchschutz. Mögliche Allergieursachen werden
ebenso thematisiert wie immer
wieder auftretender Schimmelpilzbefall.
Nicht selten steht beim Renovieren ebenfalls der Wunsch
nach einer Vergrößerung der
Wohnfläche an, das will gut
überlegt sein.
eines Gebäudes, das auf dem
Prüfstand steht. Und ebenfalls
die Frage ob schon die Weichen für die Zukunft, in wessen
Hände soll das Haus einmal
fallen, gestellt sind.
Die SURECON-Berater betrachten ein Haus unter der Brille
rater mit den Bauherrn an den
Anfang der Analyse stellen.
Mit der Erfassung des Ist-Zustands des Gebäudes kümmert
man sich um Wärmeerzeuger,
der Wärmeverteilung oder
der Stromverwendung. Von
Interesse ist zusätzlich das
Der Wunsch nach allgemeiner Kostensenkung ist meist
Auslöser der Überlegungen
eines Bauherrn eine Sanierung
in Angriff zu nehmen. Axel
Leroy erklärt dazu, dass schon
viele kleine banale Schritte
eine enorme Kostensenkung
herbeiführen können. Er nennt
beispielsweise effiziente Heizungen und Umwälzpumpen,
intelligente Heizkörperthermostate oder nur gut isolierte
Rohre, um Kosten zu senken
und stellt die Frage: „ Müssen wir Öl oder Gas mit einer
Temperatur von 1000 Grad
verbrennen, um 20 Grad Raumtemperatur zu erreichen?“
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