Weltfrauentag: Gründerinnen in Österreich auf dem Vormarsch Mehr

Weltfrauentag: Gründerinnen in Österreich auf dem Vormarsch
 Mehr als die Hälfte der 2014/2015 gegründeten Einzelunternehmen
wurden von Frauen gegründet
 Zahl der Neugründungen in Niederösterreich am höchsten, Burgenland
mit größter Zuwachsrate
 Gründungen vor allem im Sozial- und Gesundheitswesen sowie im
Handel
 Weiblich gegründete Unternehmen haben längere Lebensdauer
Wien, 03. März 2016: Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März hat die
Wirtschaftsauskunftei CRIF einen Blick hinter die Kulissen der österreichischen
Gründerszene geworfen und erhoben, wie viele der heimischen Unternehmen von
Frauen gegründet werden. Das Erfreuliche: Gerade bei der Gründung von
Einzelunternehmen haben Frauen die Nase vorne.
Insgesamt wurden in den Jahren 2014 und 2015 in Österreich rund 97.800
Einzelunternehmen1 gegründet – mehr als die Hälfte davon (55,6 Prozent) von Frauen. Die
Anzahl der Frauen, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagten, stieg um 1,3 Prozent von ca.
26.990 im Jahr 2014 auf ca. 27.330 in 2015.
„Sich selbstständig zu machen erfordert Mut, Innovationskraft und Unternehmergeist“, so
CRIF Österreich Geschäftsführer Boris Recsey. „Die Gründungszahlen zeigen, dass das
Selbstbewusstsein der Frauen steigt und immer mehr den Schritt in die Selbstständigkeit wagen.
Die Entscheidung dafür fällt aber meistens erst nachdem ein klassischer Karriereweg
eingeschlagen wurde, denn das durchschnittliche Alter der österreichischen Gründerin liegt bei
40,78 Jahren.“
Niederösterreich im Bundesländerranking auf Platz 1
Wirft man einen Blick auf die österreichischen Bundesländer, stellt sich die Situation wie folgt
dar: Niederösterreich ist das Bundesland der Gründerinnen, hier sind die Frauen am
gründungsfreudigsten. 2015 wurden in Niederösterreich rund 6.340 Einzelunternehmen von
Frauen gegründet – das ist im Vergleich zum Jahr davor ein Anstieg um rund 4,3 Prozent. Den
prozentuell höchsten Anstieg bei Neugründungen durch Frauen verzeichnet das Burgenland mit
einem Plus von 10,3 Prozent. In Wien, Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg ist die Anzahl der
Gründungen durch Frauen hingegen rückläufig.
Bundesland
Niederösterreich
Steiermark
Wien
Oberösterreich
Kärnten
Burgenland
Tirol
Salzburg
Vorarlberg
2015
2014
6.340
4.810
4.390
3.870
2.090
1.710
1.670
1.490
960
6.080
4.700
4.600
3.950
1.980
1.550
1.690
1.440
1.000
1
Veränderung in %
4,3 %
2,3 %
-4,6 %
-2,0 %
5,6 %
10,3 %
-1,2 %
3,5 %
-4,0 %
Im Vergleich dazu wurden im Untersuchungszeitraum rund 19.340 GmbHs gegründet – 18,6 Prozent davon von Frauen.
Die Untersuchung konzentriert sich in weiterer Folge auf die Gründung von Einzelunternehmen.
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Gründungen erfolgen in traditionellen Frauendomänen
Die CRIF-Erhebung zeigt, dass sich Frauen vor allem in traditionell stark weiblich besetzten
Branchen selbstständig machen: Die meisten der von Frauen gegründeten Einzelunternehmen
waren im Jahr 2015 dem Gesundheits- und Sozialwesen zuzuordnen. Hier wurden insgesamt
rund 12.960 Unternehmen gegründet, was einen Anstieg von 4,4 Prozent zu 2014 bedeutet. An
zweiter Stelle liegt der Bereich Handel mit 3.770 Neugründungen im Jahr 2015 (+2,4 Prozent),
dicht gefolgt von der Erbringung von sonstigen Dienstleistungen (3.070, -2,8 Prozent).
„Dem Gesundheits- und Sozialwesen kommt aufgrund des demographischen Wandels eine
immer wichtigere Bedeutung zu, die Jobs in diesem Bereich werden zum größten Teil von Frauen
ausgeführt. Daher ist es in gewisser Weise naheliegend, dass sich Frauen gerade hier
selbstständig machen. Die starke Tendenz zu Gründungen mit sozialem Aspekt lässt auch
vermuten, dass es Frauen wichtig ist, einer erfüllenden Arbeit nachzugehen und sie weniger als
ihre männlichen Kollegen nach Profit streben”, interpretiert Recsey.
Frauen gründen nachhaltiger als Männer
Nach dem verflixten 7. Jahr haben weiblich gegründete Unternehmen eine längere
Lebensdauer: So bestehen Einzelunternehmen, die im Jahr 2007 von Frauen gegründet wurden,
im Durchschnitt 1486 Tage. Der Unterschied zu den männlich gegründeten Firmen liegt bei 42
Tagen. 2006 von Frauen ins Leben gerufene Unternehmen haben eine Bestandsdauer von 2062
Tagen (1688 Tage bei männlich gegründeten Firmen). Einzelunternehmen, die im Jahr 2005 von
Frauen gegründet wurden, bestehen im Durchschnitt 2430 Tage – also rund 6,5 Jahre. Im
Vergleich zu den männlich gegründeten Unternehmen bedeutet dies eine um fast ein Jahr (344
Tage) längere Lebensdauer.
Recsey abschließend: „Auch wenn sich Österreich zum Ziel gesetzt hat, Gründerland
Nummer 1 in Europa zu werden, sind die Rahmenbedingungen nach wie vor nicht einfach und die
bürokratischen Hürden oft hoch. Daher ist es wichtig, in Österreich ein Klima zu schaffen, das
Unternehmensgründungen erleichtert und den Unternehmergeist im Land fördert. Denn
Gründerinnen und Gründer schaffen nicht nur ihre eigenen Jobs, sondern in weiterer Folge auch
Arbeitsplätze für andere und tragen somit maßgeblich zur Weiterentwicklung unseres
Wirtschaftssystems bei.“
Über die Studie
Alle Einzelunternehmen, die vom 01.01.2014 bis zum 31.12.2015 gegründet wurden, wurden für die
Auswertung berücksichtigt. Zu diesen Firmen wurden die Geschlechter der Inhaber herangezogen,
welche zum Zeitpunkt der Auswertung aktiv waren. Für die Ermittlung der Lebensdauer der
Einzelunternehmen wurden hingegen jene Firmen in Betracht gezogen, die zwischen dem Tag der
Gründung und dem Erhebungsstichtag aus dem Firmenbuch gelöscht wurden. Inaktive Firmen oder
Gewerbescheine, die auf ruhend gestellt wurden, wurden in dieser Berechnung nicht berücksichtigt.
Über CRIF
CRIF ist ein weltweit tätiges Unternehmen, das sich auf Bonitäts- und Unternehmensinformationen
sowie auf die Entwicklung und Wartung von Systemen zur Unterstützung von Entscheidungsprozessen
spezialisiert hat. Gegründet 1988 in Bologna (Italien), ist CRIF heute auf vier Kontinenten präsent
(Europa, Amerika, Afrika und Asien).
In Österreich ist CRIF als Wirtschaftsauskunftei Marktführer bei Personenauskünften und gehört bei
Unternehmensauskünften zu den wichtigsten Anbietern. CRIF Österreich ist der beliebteste und
meistgewählte Partner für Bonitätsauskünfte im Handel, dem E-Commerce und der
Telekommunikationsbranche. Darüber hinaus unterstützt CRIF auch Banken, Leasinggesellschaften und
Versicherungen mit innovativen Lösungen.
Weltweit nutzen täglich mehr als 3.100 Banken und Finanzinstitute sowie 25.000 Geschäftskunden
Lösungen von CRIF.
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Pressekontakt
Ecker & Partner Öffentlichkeitsarbeit und Public Affairs GmbH
Mag. Barbara Hirsch
Tel.: 01/599 32-23
E-Mail: [email protected]
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