Menschen rechte haben (k)ein Geschlecht Offenbacher Programm um den Internationalen Frauentag 23. feb. bis 21. märz 2016 Frauen in Deutschland im Jahre 2016 machen Abitur, studieren, gehen wählen. Sie arbeiten als Hausmeisterin, als Busfahrerin, als Feuerwehrfrau, als Museumsleiterin, sie dozieren an der Universität, retten als Ärztin Leben und beschließen Gesetze im Bundestag. Sie entscheiden selbst wo sie leben möchten, wen und ob sie heiraten oder ob sie Kinder bekommen möchten. So steht es jedenfalls im Gesetz und Gesetze müssen respektiert und eingehalten werden! Doch gerade die aktuellen Ereignisse in der Silvesternacht in Köln und anderen Städten zeigen uns: Gleichberechtigung muss immer wieder durchgesetzt, ja erstritten werden. Dies gilt auch für Deutschland, wo das aktuelle Sexualstrafrecht in der Kritik steht, die sexuelle Selbstbestimmung von Frauen aber auch von Männern nicht ausreichend zu schützen. Hier besteht dringender politischer und rechtsstaatlicher Handlungsbedarf. Alljährlich am Internationalen Frauentag ziehen wir gemeinsam Bilanz und stellen fest: Frauenrecht ist nicht gleich Menschenrecht. Unsere Solidarität gilt allen Mädchen und Frauen, die weltweit gegen Geschlechtsdiskriminierung kämpfen und wir erinnern uns an diejenigen, die dafür eingetreten sind und sogar ihr Leben für die Durchsetzung der Gleichberechtigung riskieren und riskiert haben. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme an den im folgenden Programm aufgeführten Veranstaltungen und Aktionen, die in der Verantwortung der jeweiligen Veranstalterinnen durchgeführt werden. Karin Dörr Kommunale Frauenbeauftragte der Stadt Offenbach am Main Dienstag, 23. Februar, 18.30 Uhr Einlass: 18.00 Uhr Stadtbibliothek Offenbach, Herrnstraße 84 Referentin: Prof. Dr. Sibylla Flügge, Frankfurt University of Applied Sciences Vortrag und Diskussion: Sexualstrafrecht in Deutschland - Rechtslage und Reformbedarfe Die massenhaften sexuellen Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht in Köln und anderen Städten haben eine Debatte über den Schutz der sexuellen Selbstbestimmung insbesondere im öffentlichen Raum angestoßen, die längst überfällig war. Die Forderung von frauenpolitisch Engagierten, von Juristinnen und Beratungsstellen aus der AntiGewalt-Arbeit, das überkommene deutsche Sexualstrafrecht umfassend und den Vorgaben der Istanbul-Konvention entsprechend zu reformieren, hat in den vergangenen Jahren nicht die erforderliche politische Unterstützung erhalten und wurde vom Bundestag bisher nicht umgesetzt. Eine Folge ist auch, dass die Beweisbarkeit von Vergewaltigungen vor Gericht erschwert ist und die Prozesse daher oft mit Freisprüchen enden, womit die Täter straffrei bleiben und die Opfer - überwiegend Frauen und Mädchen - ohne angemessenen staatlichen Schutz allein gelassen werden. Frauen fordern: die Zielsetzung der Sexualstrafrechtsreform muss darin bestehen, alle nichteinvernehmlichen sexuellen Handlungen unter Strafe zu stellen. n Hier können Sie die Petition „Nein heißt nein“ unterzeichnen: https://www.change.org/p/heikomaas-schaffen-sie-ein-modernes-sexualstrafrecht-neinheisstnein die vom bff – Frauen gegen Gewalt – Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe initiiert wurde. n Veranstalterin: Frauenbüro Offenbach, Kommunale Frauenbeauftragte Karin Dörr Freitag, 26. Februar Uhrzeit bitte der Tagespresse entnehmen Frankfurt a. M. an der Hauptwache / Katharinenkirche 16 Tage – 16 Bundesländer-Tour „Gewalt gegen Frauen beenden! Frauenhausfinanzierung jetzt sichern“ Eine Aktion der Zentralen Informationsstelle Autonome Frauenhäuser ZIF Die Finanzierung von Frauenhäusern in Deutschland ist nach 40 Jahren des Bestehens autonomer Frauenhäuser noch nicht auf eine verlässliche gesetzliche Grundlage gestellt worden. Anlässlich der zentralen hessenweiten Veranstaltung, bei der der Tourbus an der Frankfurter Hauptwache Station machen wird, fordern wir ein, für alle gewaltbetroffenen Frauen und ihre Kinder einen schnellen und unbürokratischen Zugang zu Schutz und Unterstützung im Frauenhaus zu gewährleisten; für alle Frauenhäuser in allen Bundesländern muss eine einzelfallunabhängige und bedarfsgerechte Finanzierung auf gesetzlicher Grundlage geschaffen werden. n Nähere Informationen zu der Aktion: www.frauen-helfen-frauen-offenbach.de Dienstag, 01. März, 13.00 – 15.15 Uhr vhs, Berliner Str. 77, Offenbach, Raum 1-16 Referentin: Dr. Helma Brunck Grundrechte: Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit - Workshop zur Ausstellung Freiheit und Ich (Ausstellungsdauer vom 27.02. – 20.03.2016) Auszug aus der Ausschreibung: „Gleichberechtigung gemäß Artikel 3 GG: wie weit reicht sie wirklich? Wie sieht es in der Realität damit in unserem Alltag aus? Tatsache ist, dass Frauen immer noch für die gleiche Arbeit und Qualifikation etwa 22 % weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Eine weitere Tatsache: Kinder aus ärmeren Familien haben immer noch weitaus weniger Bildungschancen als Kinder wohlhabender Eltern. Gut Situierte erhalten als Privatpatienten bessere medizinische Versorgung als Patienten mit niedrigem Einkommen. Daher stellt sich die Ausgangsfrage: Geht es in unserem Land wirklich so gerecht zu, wie es Art. 3 GG verheißt?“ www.vhs-offenbach.de; Keine Anmeldung, keine TN-Gebühr n Ein Bildungsseminar der Arbeitsgemeinschaft ARBEIT UND LEBEN. Freitag, 04. März, 17.00 Uhr Evangelische Stadtkirche Offenbach Weltgebetstag der Frauen: „Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf“ lautet der Titel, den die kubanischen Frauen erarbeitet haben. Sie haben das Vorbild Jesu, der auch die gesellschaftlich Benachteiligten segnete, aktualisiert. Auf dem Hintergrund der Veränderungen in ihrem Land beschreiben sie ihren Alltag und geben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die kubanische Bevölkerung gemeinsam in eine gute Zukunft geht. Damit wollen sich die Frauen weltweit solidarisieren. Im Vorfeld des Gottesdienstes finden Informationsabende zur Landeskunde und Bibelarbeit statt. n Veranstaltet von: Ökumenischer Arbeitskreis Weltgebetstag Offenbach Samstag, 05. März, 10.00 – 15.00 Uhr Löwenstraße 18, Offenbach WenDo – Selbstbehauptung und Selbstverteidigung für Mädchen von 11 – 13 Jahren Ob in der Schule, zu Hause, im Verein, im Chat oder unterwegs – du kennst sicher Situationen wie diese: Du wirst geärgert oder beschimpft. Dir fehlt die Antwort auf peinliche Fragen. Jemand fasst dich an, wie du es nicht willst. Dein Nein wird nicht respektiert. Manchmal wirst du empört und wütend, manchmal bekommst du Angst, fühlst dich hilflos oder beschämt. Im WenDo – Kurs ist es möglich, mit anderen Mädchen zusammen auszuprobieren, wie stark du bist, wie du dich wehren kannst, dir Hilfe zu holen, mit deiner Angst umzugehen und NEIN zu sagen, wann immer dir danach zumute ist. Trainerin: Brigitte Störmer, Dipl. Sozialpäd., WenDo-Trainerin, Heilpraktikerin (Psychotherapie), Coach Teilnahmebeitrag: 15,-- € für Mädchen aus Offenbach, ansonsten 35,-- € Bitte mitbringen: bequeme Kleidung, rutschfeste Socken oder Gymnastikschuhe, Decke o.ä., evtl. Verpflegung Anmeldung: bis 24.02.2016 an Brigitte Störmer, Löwenstr. 18, 63067 Offenbach, Tel. 069/8004399 oder 832413. n Veranstaltet von: Brigitte Störmer, WenDo für Frauen in Kooperation mit dem Frauenbüro Offenbach Dienstag, 08. März, ab 17.00 Uhr Haus der Gewerkschaften, Berliner Str. 220 -224, Offenbach „Wir stehen am Anfang.“ Die Kolleginnen und Kollegen an den Nähmaschinen in Süd- und Südostasien brauchen jetzt unsere Solidarität. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass sie angemessene Entschädigung für Unfallfolgen, bessere Arbeitsbedingungen und anerkannte gewerkschaftliche Vertretung bekommen. 17.00 Uhr Vorstellung der medico-Kampagne „Tödliche Textilfabriken“ 17.30 Uhr Diskussion mit Claudia Menne, DGB-Bundesverwaltung und EGB-Sekretariat über Erfahrungen mit und Möglichkeiten der EU-Politik. 19.00 Uhr Film „Made in Dagenham“ Die Näherin Rita O’Grady führt ein normales, unspektakuläres Leben und arbeitet in den Fordwerken von Dagenham. Doch dann steht sie unverhofft an der Spitze der 187-köpfigen Abteilung der Näherinnen, die die Bezüge für die Autositze fertigen. n Eine Veranstaltung der Offenbacher Gewerkschaftsfrauen Donnerstag, 10. März, 19.00 Uhr Kunstverein im KOMM-Center, Aliceplatz 11, Offenbach Podiumsdiskussion: FRAUEN & ERFOLG, wie funktioniert‘s? Zum 8. Mal stellt das Netzwerk ‚Frauen für Offenbach‘ erfolgreiche Offenbacher Frauen vor, die über ihre Herausforderungen und Erfolgsstrategien berichten. Konstanze Schneider, die Initiatorin des Netzwerks, moderiert die Veranstaltung mit Dr. Inez Florschütz, Direktorin des Deutschen Ledermuseums in Offenbach, Annette Hahn, Betreiberin eines Frauen Gesundheits- und Fitnessstudios sowie Heike Muzel, Projektmanagerin Unternehmensentwicklung. n Veranstalterinnen, Anmeldung und Kontakt: http://www.frauen-fuer-offenbach.de, E-Mail: [email protected] Tel. 069/8570 9005 (AB) Dienstag, 15. März, 15.00 – 17.30 Uhr KJK, Sandgasse 26, Offenbach, Jugendbistro Offenbacher Mädchenfest Motto: Ganz schön…?! für Mädchen von 6 – 12 Jahren mit Spiel, Spaß, Musik und Tanz. Außerdem gibt es spannende Aktionen wie z.B. Selbstbehauptung zum Ausprobieren, Tanzworkshop, Karaoke, Kreativraum, Fotoecke sowie Schminken und Styling. Eintritt frei! • Essen und Trinken zu günstigen Preisen. n Veranstaltet von: KJK Sandgasse und Mädchen-Etage, Jugendamt Dienstag, 15. März, 19.00 – 21.30 Uhr Bismarckstr. 76, Offenbach Selbstbehauptung und Selbstverteidigung für Frauen: JEDE FRAU UND JEDES MÄDCHEN KANN SICH WEHREN In diesem Workshop begegnest Du Deiner eigenen körperlichen und geistigen Stärke. Du lernst einfache, wirkungsvolle verbale und körperliche Techniken kennen, um dich gegen Anmache, rassistische und sexuelle Belästigung, Mobbing sowie gegen körperliche Angriffe zu wehren. Diskussion, Spiele, körperliches Training, Rollenspiele, Selbsterfahrung und jede Menge Spaß stehen auf dem Programm. Kosten: 15,- € (ermäßigt 10,- €). Information und Anmeldung: www.songmoo.de, [email protected], Tel. 0179 4585268 n Veranstalterin: SONG MOO, Taekwondo für Frauen und Mädchen in Kooperation mit dem Frauenbüro Offenbach Mittwoch, 16. März, 19.30 Uhr CinemaxX Offenbach, Berliner Str. 210, Offenbach Eintritt: 7,- E, Vorverkauf ab 08. Februar Sonderfilmvorführung: SUFFRAGETTE – TATEN STATT WORTE mit Carey Mulligan, Helena Bonham Carter, Brendan Gleeson, Anne-Marie Duff und Meryl Streep Den bundesweiten Filmstart im Februar nehmen wir zum Anlass, die spannende und inspirierende Geschichte der Aktivistinnen für das Frauenstimmrecht (auf Englisch suffrage), von der britischen Presse damals unter dem Begriff „Suffragette“ herabgewürdigt, als Spielfilm in Offenbach vorzustellen. Im Jahre 1903 gründete Emmeline Pankhust (Darstellerin Meryl Streep) in Großbritannien die „Women´s Social and Political Union“, eine bürgerliche Frauenbewegung, die in den folgenden Jahren sowohl durch passiven Widerstand als auch durch öffentliche Proteste bis hin zu Hungerstreiks in Erscheinung trat. Neben dem Wahlrecht kämpften die Frauen für die allgemeine Gleichstellung der Frau und für uns heute so selbstverständliche Dinge wie das Rauchen in der Öffentlichkeit. Die sogenannten „Suffragetten“ waren teilweise gezwungen, in den Untergrund zu gehen und ein gefährliches Katz- und Maus-Spiel mit dem immer brutaler zugreifenden Staat zu führen. Es waren größtenteils Arbeiterfrauen, die festgestellt hatten, dass friedliche Proteste keinen Erfolg brachten. In ihrer Radikalisierung riskierten sie alles zu verlieren – ihre Jobs, ihr Heim, ihre Kinder und ihr Leben. n Veranstaltet von: CinemaxX Offenbach und Frauenbüro Offenbach Montag 21. März, 18.30 – 20.00 Uhr vhs, Berliner Straße 77, Raum E2-02; Referentin: Dr. Judith Kerschbaumer, Leiterin des Bereichs Sozialpolitik in der ver.di Bundesverwaltung Berlin (angefragt) Vortrag: Von der Lohnlücke zur Rentenlücke? Rente und Altersarmut von Frauen Die Lohndifferenz von durchschnittlich 22%, die Frauen in Deutschland während ihres Erwerbslebens gegenüber Männern bei Lohn und Gehalt schlechter gestellt sind, wirken sich in der Rentenphase derzeit noch viel stärker aus. Die „Durchschnittsrentnerin“ erzielt gegenüber dem „Durchschnittsrentner“ nur rund 45% Rente. Der Equal Pay-Day – Tag der Lohn-Ungleichheit gibt Anlass zu Fragen nach individuellen, vor allem aber nach kollektiven Handlungsstrategien und Reformen mit dem Ziel der eigenständigen Existenzsicherung von Frauen bzw. um deren Rentendiskriminierung und Altersarmut abzubauen. Ohne Anmeldung, weitere Infos unter Tel. 069/8065-2010 n Veranstaltet von: vhs und Frauenbüro Offenbach, verdi-Bezirksfrauenrat Frankfurt und Region v.i.S.d.P.: Karin Dörr, Kommunale Frauenbeauftragte der Stadt Offenbach am Main
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