Nachruf für Franz Liebelt Wir stehen mit betroffenem Schweigen vor Gottes Entscheidung, so haben wir zum Ausdruck bringen wollen, wie auch uns im Presbyterium der Tod von Franz Liebelt getroffen hat. Stellvertretend für die Presbyteriumsmitglieder möchte ich, wenn auch nur sehr bruchstückhaft in Erinnerung rufen, was Franz Liebelt für die Presbyterinnen und Presbyter und für die Kirchengemeinde Marienberg hausen war. Vor fast 25 Jahren hat er sich in die Verantwortung für die Kirchengemeinde rufen lassen. Er wurde in das Presbyteramt kooptiert. Getragen von einem tiefen christlichen Glauben in evangelischer Tradition, ließ er uns immer wieder teilhaben an dem, was er aus dem „Kalender- blättchen“ für sich als geistige Wegzehrung mitnahm. Sie gaben ihm, wie die Gottesdienste in Elsenroth und Marienberghausen, aber auch im Kooperationsraum in Drabenderhöhe Richtschnur für sein leitendes Handeln und tägliches Tun. So geht der Klingelbeutel für den Monat Februar auf seinen Vorschlag zurück. Schon frühzeitig sah er die Beteiligung zur Linderung der Not der Menschen in Äthiopien als eine, als seine Aufgabe an. Von Beginn an hat er sein Amt als Dienst verstanden, als Dienst an der Gemeinde Jesu Christi und die Familie hat es all die Jahre mitgetragen, dafür ein vielfacher und herzlicher Dank.Diese Zeit war geprägt von starken Umbrüchen und Veränderungen im Großen wie im Kleinen. So konnte die Partnerschaft zwischen Görike-Schönhagen und Marienberghausen sich neu gestalten und Freundschaften dorthin freier gepflegt werden, bis heute. Im Austausch mit den Presbyteriumsmitgliedern, auch über die einzelnen Sitzungen hinaus, suchte er intensiv nach dem Wohl „seiner“ Kirchengemeinde, sein Traum dafür war „einladende Gemeinde“ zu sein und zu leben. Im Ringen um die richtigen Entscheidungen konnte er seine Überzeugung nachhaltig nach innen und außen vertreten, zugleich aber offen sein für andere und gegebenenfalls sich korrigieren, aber immer die getroffenen Entscheidungen gemeinsam vertreten, bis in die letzte Sitzung hinein. Dafür hat Franz Liebelt alle Achtung und Respekt verdient. Während das Schaffen von Kooperationsräumen im Kirchenkreis oder die pfarramtliche Verbindung mit Drabenderhöhe seinerseits akzeptiert wurde, machten ihm die neue Finanzstruktur und Verwaltungsstruktur viel Kopfzerbrechen, dies war nicht mehr seine Welt. Lebendige Gemeinde zu sein und zu bleiben, war für ihn nur vorstellbar mit einem Neubeginn in der Jugendarbeit. Auch hier galt es gemeinsam kreative Wege zu wagen. Es ist durchaus in seinem Sinn, dies in den nächsten Jahren weiterzuführen - und uns gleichsam ein Auftrag. Zu seinen Aufgaben gehörten neben den Finanzen, die Immobilien der Kirchengemeinde. Beide Felder hat er mit großem Sachverstand bestellt. Er war maßgebend beteiligt, dass die Kirchengemeinde für die nächsten 10 bis 15 Jahre nach heutigem Ermessen gut aufgestellt ist, mit ihm sind die notwendigen Weichen gestellt. Trotz all dieser Aufgaben, hat er noch Zeit gefunden ganz praktisch Dinge effektiv zu lösen, nicht selten waren sie gerade erst ausgesprochen und schon suchte er erfolgreich nach Lösungen. Das Luther-Jahr 2017 wirft schon seine Schatten voraus und eine Idee hat er uns in der letzten Sitzung ins Aufgabenheft geschrieben. Frei nach Luther: wenn morgen die Welt unterginge, würde ich noch heute ein Apfelbäumchen pflanzen. Es war Franz Liebelts Idee, dort wo die Weihnachtsbäume geschreddert werden, als Beitrag der Kirchengemeinde Apfelbäume zu pflanzen. Dies wollen wir in seinem Namen tun. Wir sind uns sicher, dass Franz Liebelt nun die Herrlichkeit Gottes sieht und dies möge Ihnen und uns ein Trost sein. Franz Liebelt fehlt uns. Frank Oschmann für das Presbyterium unserer Kirchengemeinde
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