03.03.2016 - Schlierbach

Gemeinderat Schlierbach
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Schüler informierten sich über Asylfragen
Besuch des Gemeinderates in der Primarschule
Seit Mitte Februar haben acht Asylbewerber in Schlierbach Wohnsitz genommen. Die
Ankunft der Personen aus Eritrea warf bei den Schülerinnen und Schülern der Primarschule Schlierbach Fragen auf. Sie luden den Gemeinderat Schlierbach kurzerhand zu einer Fragerunde ein. Dieser nahm die Einladung in globo an.
Gemäss Zuweisung des Kantons muss die Gemeinde Schlierbach acht Personen aus dem Asylund Flüchtlingsbereich platzieren. Ende 2015 konnte ein geeignetes Objekt für bis zu 10 Personen gefunden werden. Seite Mitte Februar sind nun acht Personen aus Eritrea im Ortsteil
Etzelwil wohnhaft. Es ist das erste Mal seit über einem Jahrzehnt, dass sich Asylbewerber in
Schlierbach aufhalten. Gleichzeitig ist es die grösste Anzahl, die je in Schlierbach Wohnsitz
nahm. Diese Tatsache führt in einer kleinen Landgemeinde selbstverständlich zu Diskussionen.
Primarschüler wollten es genau wissen
Die Primarschüler der 5./6. Klasse wollten es im Unterricht bei Lehrerin Nanette Müller genau
wissen. Sie luden den Gemeinderat kurzerhand zu einer Fragerunde ein. Diese nahm der Gemeinderat gerne an und stellte sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler in Vollbesetzung.
Sozialvorsteherin Marianne Steiger als Ressortverantwortliche sowie Gemeindepräsident Franz
Steiger und Gemeindeammann Armin Hartmann wurden offiziell begrüsst und durften vor einer
imposanten Collage zum Thema Flüchtlingsthematik Platz nehmen. Für Politiker eher unerwartet waren die Fragen dann aber überaus sachlich - von einem „heissen Stuhl“ war nichts zu
spüren.
Differenzierte Fragen - ohne Polemik
Viele Fragen waren sehr konkret: Wer, wann, warum und woher. Doch darüber hinaus wollten
die Schüler auch wissen, wer die Personen unterstützt und wie sie unsere Sprache lernen. Diese
Fragen rund um das Thema Integration nahmen einen wichtigen Stellenwert ein. Der Gemeinderat erklärte, dass der Kanton für die Betreuung zuständig ist. Er finanziert via Bundesgeld
die Unterbringung und gewisse Sprachförderungen. Den täglichen Bedarf müssen die Bewohner
aus der finanziellen Nothilfe bestreiten, die auch von Bund und Kanton getragen wird. Die Gemeinde muss keine Kosten tragen - zumindest nicht für die ersten 10 Jahre des Aufenthalts in
der Schweiz.
Selbstverständlich wollten die Schüler auch über die Zukunft Genaueres wissen: Insbesondere
die Frage, wie lange die Personen denn bleiben würden, interessierte alle. Die Schüler liessen
durchblicken, dass sie sich sehr gut in die Rolle der Flüchtlinge hineinversetzen können. Insbesondere das Schicksal von Kindern geht ihnen nahe. Erfreulich war, dass keine der Fragen einen
negativen Unterton hatte.
Thema bleibt im Unterricht präsent
Das Thema Flüchtlingswesen bleibt auch in der nächsten Zeit Teil des Unterrichts. Schliesslich
wurde die geweckte Forscherlust nicht ganz befriedigt. Das Suchen der Krisengebiete auf der
Landkarte, die Analyse der Fluchtrouten oder auch die Sprachen der Flüchtlinge im Herkunftsland waren Punkte, die noch genauer analysiert werden sollen. Diskutiert wurde sogar, ob einige der jüngeren Flüchtlinge der Schule einen Besuch abstatten sollen.
Insgesamt zeigten sich die Schüler ob der Fragestunde erfreut. Auch der Gemeinderat bedankte
sich für die interessanten Fragen mit einem Pausensnack.
Schlierbach, 2. März 2016
Gemeinderat Schlierbach