Luxusrückbau ist vorerst vom Tisch

SCHWEIZERISCHE
4. MÄRZ 2016
Nr. 4 – 133. Jahrgang
DIE ZEITUNG FÜR KMU
Regionalbund
AZA 4410 Liestal
Standpunkt-Ausgabe Nr. 421 – 19. Jahrgang
Ausweichspur für Ereignisfall
auf der A22 bleibt auch künftig bestehen.
RHEINSTRASSE –
DIE MEINUNG
Von Christoph Buser,
Landrat, Direktor
Wirtschaftskammer
Baselland.
Auf halbem Weg
stehen geblieben
D
er Luxusrückbau der Rheinstrasse ist
vorerst vom Tisch (siehe Text rechts).
Damit geht die vergangene Woche
vorgelegte Landratsvorlage der Regierung zur
Rheinstrasse-Initiative im Grundsatz in die
richtige Richtung. Sollte es nämlich im
Schönthaltunnel zu einem grösseren Ereignis
kommen, ist eine gut ausgebaute Ausweichstrasse unumgänglich. Deren Kapazität durch
einen überflüssigen und erst noch kostspieligen Abriss zu verkleinern, wie die Linke dies
fordert: Es wäre töricht. Genauso könnte eine
Gemeinde ein absolut intaktes und schon
seit Langem amortisiertes Löschfahrzeug der
Feuerwehr verschrotten, nur weil es seit ein
paar Jahren schon nicht mehr gebrannt hat.
Gewiss: Rheinstrasse und A22 sind ein Stück
weit redundant. Doch das ist gut so. Denn
Redundanzen sind wie Versicherungen. Nicht
ohne Grund wird am Belchen eine weitere
Röhre für die Sanierung des Tunnels gebaut.
Und nicht ohne Grund hat der Souverän am
vergangenen Wochenende für die zweite
Gotthardröhre gestimmt.
L
eider bleibt die Baselbieter Regierung
bei ihrer Vorlage auf halbem Weg
­stehen. Statt die Rheinstrasse-Initiative
ohne Wenn und Aber zur Annahme zu
empfehlen, präsentierte sie dem Landrat
einen abgespeckten Gegenvorschlag. Während
nach dem Willen der Initianten die Ausweichroute Rheinstrasse im Notfall innert
Minuten mit voller Kapazität bereitstünde –
zum Beispiel mittels eines Verkehrsleitsystems
und dem automatischen Einfahren von
Pollern –, sieht der Gegenvorschlag mehrere
Tage vor, bis ein Mehrzweckstreifen endlich
in Betrieb genommen werden könnte. Damit
ist das Verkehrschaos programmiert. Eine
vertrauenswürdige Versicherung sieht anders
aus.
Hellhörig macht insbesondere eine der Begründungen der Regierung für ihr halbherziges Vorgehen: «Bis zum jetzigen Zeitpunkt
gibt es in der Schweiz keine vergleichbaren
Anlagen mit ähnlichen Randbedingungen»,
schreibt sie. Weil Erfahrungen fehlen, will
man es gar nicht erst versuchen. Mir scheint
das etwas gar mutlos zu sein.
HEUTE IN DER
REGULIERUNGSKOSTEN1
Nun sind Taten gefragt,
keine Listen.
MIGRANTEN 1–3
Das Gewerbe engagiert
sich schon lange.
Luxusrückbau ist
vorerst vom Tisch
Falls es im Schönthaltunnel zu einem
grösseren Ereignis – beispielsweise
zu einem Grossbrand – kommt, soll
auf der Rheinstrasse zwischen Prat­
teln und Liestal eine Zusatzspur ge­
öffnet werden können. Dies geht aus
der regierungsrätlichen Landrats­
vorlage vom 23. Februar 2016 hervor.
Damit ist der von links-grünen Krei­
sen geforderte Luxusrückbau der
Rheinstrasse vorerst vom Tisch.
Zwar hält etwa der VCS nach wie vor
daran fest, die Rheinstrasse müsse
aus Gründen der Verkehrsreduktion
teuer zurückgebaut und bestehende
Strasseninfrastruktur abgerissen wer­
den. Doch die Erfahrungen seit der
Eröffnung der A22 und bereits früh
durchgeführte Verkehrsmessungen
zeigen klar: Der Rückbau der Rhein­
strasse ist gar nicht nötig, denn der
motorisierte Verkehr hat sich weit­
gehend auf die dafür vorgesehene
neue Autobahn verlagert.
Chaos nach Tunnelsperrung
Was sich aber auch gezeigt hat: Muss
die Autobahn nur schon kurzzeitig
gesperrt werden – wie etwa im Rah­
men der umstrittenen tagsüber
durchgeführten Unterhaltsarbeiten
im Schönthaltunnel im Oktober 2015
– bricht im Ergolztal und weit
darüber­hinaus das Verkehrschaos
aus. Diesem Umstand hat die for­
mulierte Gesetzes­
initiative «Zur
Verkehrs-Kapazitätssicherung der
Rheinstrasse zwischen Pratteln und
Liestal (Rheinstrasse-Pratteln/LiestalInitiative)» Rechnung getragen. Der
Vorstoss verlangt, bauliche Mass­
nahmen und Verkehrsleitsysteme
vorzusehen, damit im Ereignisfall auf
der A22 ein Mehrzweckstreifen auf
der Rhein­strasse «umgehend» geöff­
net werden könnte.
Statt «umgehend» «innert Tagen»
Die nun von der Regierung präsen­
tierte Landratsvorlage beinhaltet ei­
nen Gegenvorschlag zur Initiative.
Dieser geht allerdings deutlich weni­
ger weit als die Rheinstrasse-Prat­
teln/Liestal-Initiative. Statt «um­
gehend» soll der Mehrzweckstreifen
auf der Rhein­strasse in einem Ereig­
nisfall nur «innert weniger Tage» in
Betrieb genommen werden können.
Vor allem mit Verweis auf die Kosten
lehnt die Regierung die Initiative ab
und empfiehlt dem Landrat ihren Ge­
genvorschlag zur Annahme. Für die
Umsetzung der Initiative rechnet die
Regierung nämlich mit Mehrkosten
von rund 20 Millionen Franken. «Ich
kann mir nicht vorstellen, wie man
Gähnende Leere: Seit der Schönthaltunnel auf der A22 eröffnet ist, präsentiert sich die
Rheinstrasse zwischen Liestal und Pratteln praktisch verkehrsfrei.
FOTO RA
auf einen derart hohen Betrag
kommt», sagt Wirtschaftskammer­
direktor­ Christoph Buser. «Ich denke,
wir müssen in dieser Frage eine
zweite­Meinung einholen», sagt der
Präsident des Initiativkomitees. Im
Jahr 2016 müsse es möglich sein, bei
einem Ereignis im Tunnel rasch um­
zuschalten, «also zum Beispiel Poller
einfahren, statt die Betoninseln auf
der dritten Spur abzumontieren».
Daniel Schindler
Der sgv fordert, auf Bundesebene die Regulierungskosten für KMU
deutlich zu reduzieren – mit einem ähnlichen Modell, wie es das Baselbiet seit zehn Jahren kennt.
REGULIERUNGSKOSTEN –
Der Kanton Baselland macht es vor
Was im Kanton Baselland schon seit
mehr als zehn Jahren Realität ist, soll
nach dem Willen des Schweizeri­
schen Gewerbeverbands sgv auch auf
Bundesebene umgesetzt werden. Der
nationale Dachverband der Wirt­
schaftskammer Baselland strebt an,
dass es für neue staatliche Regulie­
rungen künftig ein klares Preisschild
geben soll.
Der Grund: Die vom Staat auferleg­
ten administrativen Vorgaben und
Regelungen kosten die Wirtschaft
und die Gesellschaft jährlich rund
60 Milliarden Franken. Das entspricht
rund zehn Prozent des Bruttoinland­
produkts der Schweiz.
Darum fordert der sgv, dass jede
­Regulierung, die mehr als 10 000 Un­
ternehmen betrifft oder eine fixe
Kosten­grenze übersteigt, im Bundes­
parlament das absolute Mehr errei­
chen muss. Analog zur Schulden­
bremse fordert der sgv dieses System,
Standpunkt der Wirtschaft: Offizielles Informationsorgan der
um die Kosten neuer Regulierungen
einzudämmen. Auf einfache Weise
könnten – so der sgv – 10 Milliarden
Franken jährlich eingespart werden.
Dazu müsse das Parlament von einer
unabhängigen Stelle transparent über
die Kosten jeder Regulierung infor­
miert werden.
Gute Erfahrungen im Baselbiet
Mit einem ähnlichen System macht
das Baselbiet seit rund zehn Jahren
positive Erfahrungen. Hier existiert
nach entsprechenden Entscheiden
des Souveräns im Jahr 2005 die so­
genannte Regulierungsfolgeabschät­
zung, welche die Behörden verpflich­
tet, jeden Erlass hinsichtlich seiner
KMU-Verträglichkeit zu prüfen. Unter
die Lupe genommen wird insbeson­
dere das Kosten-Nutzen-Verhältnis
von neuen Regulierungen.
Zusätzlich wurde im Baselbiet das
KMU-Forum eingeführt: Praktiker aus
der Wirtschaft gehen administrativen
Belastungen aufgrund staatlicher Re­
gulierungen auf den Grund – und
zwar bereits in ihrem Entwurfs­
stadium. Das Baselbiet kennt also auf
Kantonsebene jenes Preisschild für
Regelungen, das der sgv auch auf
Bundesebene fordert.
Umso mehr unterstützt Wirtschafts­
kammerdirektor Christoph Buser die
neuen Vorstösse des Dachverbands.
Das betrifft namentlich die Schaffung
einer unabhängigen Stelle, «welche
Regulierungskosten visibel macht».
Verschiedene Massnahmen
Jean-René Fournier, Vizepräsident des
sgv, nannte an einer Medienkonfe­
renz vom vegangenen 11. Februar in
Bern Bereiche, in denen auf Bundes­
ebene Einsparpotenzial besteht. Als
Beispiel nannte der Walliser CVPStänderat den Einheitssatz für die
Mehrwertsteuer. Damit könnten bis
zu 500 Millionen Franken Belastun­
gen für U
­ nternehmen eingespart wer­
den. Und mit einer Harmonisierung
von Fristen und Zahlungsintervallen
bei der G
­ ewinn-, Grundstücks- und
Lohnquellensteuer könne die Belas­
tung jedes Jahr um rund 190 Millio­
nen Franken reduziert werden.
Als weiteren Punkt nannte Fournier
den Verzicht auf «swiss finish»-Rege­
lungen im Bereich Zolldeklaration
und Zollverfahren. Damit könnten
rund 60 Millionen Franken Regulie­
rungskosten pro Jahr reduziert
werden.­Und gleich eine ganze Mil­
liarde Franken Einsparpotenzial be­
stehe mit einem Verzicht auf «swiss
finish» und Sonderregelungen
(Marktabschottungen) im Bereich
des Umweltrechts, vor allem Luftrein­
haltung, Gewässerschutz, Bau- und
Sonderabfälle, so Fournier.
SEITE 7
Daniel Schindler
Redaktion: Telefon 061 927 64 64 – Fax 061 927 65 50 – Internet: www.kmu.org – E-Mail: [email protected]
BL 2
HAUS DER WIRTSCHAFT
4. März 2016 – Schweizerische Gewerbezeitung
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
TICKETING-SERVICE – Das
Haus der Wirtschaft bietet neu einen Ticketing-Service an. Den lokalen
Vereinen steht damit eine zentrale Ticketvorverkaufsstelle an bester Verkehrslage zur Verfügung.
Haus der Wirtschaft übernimmt Vorverkauf
Vom Konzert des lokalen Chors über
die Komödie des Laientheaters bis
hin zum Turnerabend: Baselbieter
Vereine und Organisationen bieten
der Bevölkerung ein reichhaltiges
Veranstaltungsprogramm. Oft aber
gestaltet sich der Verkauf der Tickets
an das breitere Publikum als schwie­
rig, da es im Baselbiet an einer zen­
tralen Ticketvorverkaufs­
stelle für
kleinere Anlässe mangelt.
Mit dem neu lancierten TicketingService schliesst das Haus der Wirt­
schaft diese Lücke. Vereine und Or­
ganisationen können Tickets für ihre
Anlässe im Haus der Wirtschaft de­
ponieren. Gegen einen kleinen Auf­
preis übernimmt dort das Empfangs­
team des Hauses der Wirtschaft den
Verkauf der Eintrittskarten – profes­
sionell und nach den Vorgaben des
Veranstalters.
Idealer Standort
Das Haus der Wirtschaft bietet sich
für diese Dienstleistung geradezu an.
Der Standort am Altmarkt in Liestal
ist bestens an den öffentlichen Ver­
kehr angebunden. Ausserdem stehen
jederzeit genügend Parkplätze zur
Verfügung. Veranstalter, die ihre Ti­
ckets über den Ticketing-Service ver­
Vereine entlasten
Der Ticketing-Service ergänzt die
Dienstleistung Organisations- und
Vereinsmanagement, die ebenfalls als
Dienstleistung vom Haus der Wirt­
schaft angeboten wird.
Das Organisations- und Vereinsma­
nagement entlastet lokale Organisa­
tionen und Vereine von administra­
tiven und organisatorischen Arbei­
ten, sodass sich diese ganz auf die
eigentliche Vereinstätigkeit konzent­
rieren können.
Anja Grönvold
MEHR INFORMATIONEN
Weitere Auskünfte zum neuen
Ticketing-Service erteilt gerne:
Frau Andrea Sunseri
Leiterin Empfang
Haus der Wirtschaft
Telefon: 061 927 65 16
E-Mail: [email protected]
m Postschalter gibts Schoggistängeli
und Haribo-Lutschzeugs. Oder Trag­
taschen für Laptops. Auch Handy­
verträge, Versicherungspolicen, Kochbücher,
Kaffeemaschinen, Rasenmäher und Feuer­
löscher oder Katzenfutter kann man dort
kaufen. Andere Läden bieten dies auch an.
Aber sie verkaufen keine Briefmarken wie die
Post, und sie nehmen keine Einschreibebriefe
oder Pakete entgegen.
Was sich täglich an den Schaltern der
Plunder-­Post abspielt, ist zum Dauerärgernis
für die Kunden geworden. Darum hat die
Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen
(KVF) des Nationalrats am 23. März 2015 per
Postulat die Notbremse gezogen: «Der Bundesrat wird beauftragt zu prüfen, wie er in seiner
Rolle als Eignervertreter der Schweizerischen
Post wirkungsvoll und unbürokratisch den
Auftrag geben kann, das Angebot von Drittprodukten massvoll auszugestalten.»
Zu prüfen sei insbesondere, ob man bei der
Festlegung der strategischen Ziele der Post AG
für die Jahre 2017 bis 2020 einen entsprechenden Auftrag zur Mässigung aufnehmen
könne.
och bevor der Nationalrat am
14. September 2015 das unbestrittene
KVF-Postulat diskussionslos überweisen konnte, kuschte die Postführung sicherheitshalber und kündigte an, sie wolle das
Angebot an Drittprodukten freiwillig straffen.
Auf diese Lösung hätten die Manager in Bern
schon sehr viel früher kommen können. Es
hätte gereicht, sich ein paar Tage in den
Schalterhallen umzuhören und den Hohn und
Spott ernst zu nehmen, mit dem Postkunden
die Verkäufer des unverlangt angebotenen
«Neben-Sortiments» jeweils überschütten.
Der Berner SVP-Nationalrat und Gewerbepolitiker Rudolf Joder nervt sich jedes Mal, wenn
er auf der Post gefragt wird, ob er noch Katzenfutter brauche. Das sei eine Belästigung
der Kunden, und zudem verliere der Post-Konzern so sein Kerngeschäft aus den Augen. Der
standpunkt
KMU Ettingen
ist 30 geworden
Der Vorstand von KMU Ettingen mit (v.l.) Gliso Velja­
noski, Sylvia Wenger, Claudia Kummer, Manuela Dähler,­
Christine Hermann, Sibylle Haussener und Präsident
Martin Zimmermann.
FOTO MWB
Das Haus der Wirtschaft ist an den öffentlichen Verkehr angebunden und ist auch mit
dem Auto gut erreichbar. FOTO ARCHIV
Den Post-Ramschladen ausmisten
A
IMPRESSUM
Jubiläumsgeneralversammlung
fand beim Vereinspräsidenten statt.
kaufen, können ihr Werbematerial
wie Flyer oder Plakate prominent im
Haus der Wirtschaft auflegen. Sie
machen damit die rege Laufkund­
schaft, die am Altmarkt ein- und aus­
geht, auf die Veranstaltungen auf­
merksam.
POLIT-KOLUMNE
N
KMU-ORGANISATIONEN
folgender Beurteilung: «Die unternehmerische
Freiheit der Post und ihre Innovation sind
grundsätzlich zu begrüssen. Allerdings hat
die Post die Grenzen für den Verkauf von
Drittprodukten nun gar weit gesetzt. Eine
Überprüfung und eine grössere Zurückhaltung
sowie eine klar erkennbare Strategie tun not.»
D
Peter Amstutz, ehemaliger
Leiter der BundeshausRedaktion der «Basler Zeitung»
aufgestapelte «Kram» sei auch kommerziell
überflüssig, denn die Post schreibe seit Jahren
hohe Gewinne, beanstandet Joder: «Im Verfassungsauftrag der Post steht nichts vom Aufbau eines eidgenössischen Warenhauses zur
Konkurrenzierung des Detailhandels.»
Joders Beurteilung wird vom Schweizerischen
Gewerbeverband sgv geteilt. Es sei nichts
anderes als ein unfairer Wettbewerb, wenn
die Post an bester Lage Läden betreibe und so
Laufkundschaft abwerbe, auf welche die
Läden angewiesen seien. Dass diese Detail­
geschäfte auch Postkunden sind und mass­
geblich zum Gesamtumsatz der Post AG
beitragen, welche sich ihnen als Konkurrenz
in den Weg stellt, ist der Gipfel der «unternehmerischen Freiheit», auf die sich die Post seit
1998 beruft.
Gemäss eigenen Angaben erwirtschaftet die
Post mit dem Verkauf von Drittprodukten
rund 500 Millionen Franken pro Jahr. Diese
halbe Milliarde fehlt in den Kassen von
­Detaillisten und Dienst­leistern, weil sie gar
keine Möglichkeit haben, sich gegen unfaire
Konkurrenz zu wehren. Die KVF kam zu
Herausgeber/Verlag:
Schweizerischer Gewerbeverband sgv,
Schwarztorstrasse 26, Postfach 8166, 3001 Bern,
Tel. 031 380 14 14 – [email protected]
Redaktion sgz: Schwarztorstrasse 26, 3007 Bern
Tel. 031 380 14 14 – [email protected]
ie Postkunden seien nach wie vor in
erster Linie an postalischen Leistungen
interessiert. Drittprodukten dürfe
höchstens eine ergänzende Bedeutung zukommen. Aber in vielen Poststellen und im Online-Shop dominieren die Drittprodukte rein
mengen­mässig. Die Post als Unternehmung
im alleinigen Besitz des Bundes verkaufe
Dritt­produkte, die grösstenteils auch von
privaten und gewerblichen Firmen angeboten
würden, was teilweise zu stossenden Marktverzerrungen führe.
Kurz und gar nicht gut: «Das Personal der
Post wird zunehmend in Verkaufs- und
­Promotionssituationen gebracht, für welche es
nicht hinreichend geschult ist. Die Post hat
aus unternehmerischen Gründen den Verkauf
von Drittprodukten über das zuträgliche Mass
ausgeweitet.»
D
ass auch der Bundesrat nun eine
Rückkehr zur Vernunft empfiehlt, zeigt
mit aller Deutlichkeit, dass die Kritiker
des Postlädeli-Unfugs Recht haben. Der Brief
der Post-Chefin Susanne Ruoff an die eid­
genössischen Parlamentarier jedenfalls, mit
dem sie den politischen Ordnungsruf der
Bundesversammlung zu verhindern versuchte,
war das Porto nicht wert. «Der Post ist es ein
Anliegen, dass sie ihr Angebot an Produkten
und Dienstleistungen weiterhin frei gestalten
kann», schrieb sie. Andere finden, die Post
sollte eigentlich vom Parlament per Verbot
gezwungen werden, auf den Verkauf postfremder Ware zu verzichten.
Die 30. ordentliche Generalversammlung des
Gewerbevereins KMU Ettingen wurde am Frei­
tag vergangener Woche in etwas besonderem
Rahmen abgehalten: Einerseits fand sie in der
Werkshalle der Land- und Baumaschinen Ser­
vice AG, dem Betrieb von Vereinspräsident Martin Zimmermann, statt, andererseits wurde den
zahlreich erschienenen Mitgliedern und Gästen
ein zünftiger Imbiss und ein spezielles Unter­
haltungsprogramm geboten. Seitens des kanto­
nalen Dachverbands gratulierte Urs Berger zum
runden Vereinsgeburtstag. Besonders freute er
sich über den Austragungsort und ermunterte
die Mitglieder, auch künftig ihre Betriebe für
solche Anlässe zu öffnen.
Vom Dorf fürs Dorf
Gegründet wurde der Gewerbeverein Ettingen
am 7. April 1986 im Restaurant «Fürstenstein»
von 40 lokalen Gewerbetreibenden. 13 Jahre
später erfolgte die Umbenennung in «KMU Et­
tingen». Martin Zimmermann wies auf die drei
Ziele hin, welche vor 30 Jahren der Vereinsgrün­
dung zugrunde gelegt wurden: Interessenver­
tretung gegenüber den Behörden, Werbung für
das Ettinger Gewerbe und die Vertretung in der
Lokal­politik.
Diese Zweckbestimmung sei nach wie vor ak­
tuell, sagte Zimmermann. Mit verschiedenen
Aktivitäten wie der Dorfweihnacht, dem alle
zwei Jahre stattfindenden Open-Air-Kino und
dem Frühlingserwachen habe sich KMU Ettin­
gen als wichtiger Teil der Dorfgemeinschaft po­
sitionieren können. Der von den lokalen Detail­
listen vor einigen Jahren kreierte Slogan «Vom
Dorf fürs Dorf» habe sich als eigentliches Leit­
motiv für den Gewerbeverein und seine mittler­
weile 100 Mitgliedsfirmen erwiesen.
Zweites Ettinger Frühlingserwachen
Vor zwei Jahren führte der Gewerbeverein mit
grossem Erfolg das erste Frühlingserwachen
durch. Rund 30 Ettinger KMU-Betriebe präsen­
tierten damals ihr Wirken und Schaffen entlang
der Hauptstrasse. Am Samstag, dem 23. April
dieses Jahres, soll nun von 10 bis 17 Uhr das
zweite Frühlingserwachen stattfinden. Laut dem
zuständigen Vorstandsmitglied Claudia Kummer
werden mindestens 28 Betriebe teilnehmen. Be­
gleitet wird die eintägige Gewerbeschau wieder­
um­von einem attraktiven Rahmenprogramm
mit der Frauengesangsgruppe Melodiva und dem
Männerchor Ettingen.
Marcel W. Buess
Der Autor gibt seine eigene Meinung wieder. Diese muss sich
nicht mit jener der Wirtschaftskammer decken.
Regionalbund «Standpunkt»
Herausgeber: n Wirtschaftskammer Baselland
n Arbeitgeber Baselland n Unabhängiges
Podium für eine liberale Wirtschaft und
Gesellschaft, Haus der Wirtschaft,
Altmarktstrasse 96, 4410 Liestal
Tel. 061 927 64 64, Fax 061 927 65 50
Internet: www.kmu.org
E-Mail: [email protected]
Verantwortung: Christoph Buser, Direktor
Redaktion/Umbruch: Reto Anklin (ra)
Produktion: IWF, Postfach 633, 4410 Liestal
Abonnement im Mitgliederbeitrag inbegriffen
Adressänderungen:
Bitte an Wirtschaftskammer Baselland
E-Mail: [email protected]
Der Abdruck von Textbeiträgen mit vollständiger
Quellenangabe ist erlaubt.
HAUS DER WIRTSCHAFT
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
NACHFOLGEPLANUNG
PwC Schweiz hat vier Thesen
zur Nachfolgeplanung aufgestellt.
Zögerliche
Nachfolger
In der Schweiz sind 88 Prozent aller Unterneh­
men familiengeführt. Sie erwirtschaften rund
60 Prozent des Bruttoinlandprodukts und be­
schäftigen zwei Drittel aller Arbeitnehmer. «Diese­
Erfolgsgeschichte in Zukunft weiter­zuführen und
geeignete Nachfolger für das Unternehmen zu
finden, ist im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld
schwierig», schreibt PwC Schweiz in einer
­Medienmitteilung. Das Beratungsunternehmen
hat vier Thesen zu Familienunternehmen und
deren Nachfolgeplanung definiert. Es hat die fol­
genden vier Thesen in einem Thesenpapier zu­
sammengefasst, das auf der Website von PwC
heruntergeladen werden kann (Adresse siehe
unten):
These 1: Starker Franken
Der starke Schweizer Franken verzögert die
Nachfolgeplanung, da er die Unternehmer
zwingt, sich auf Themen wie Kostenoptimie­
rung, Arbeitsplatzabbau und Produktions­
auslagerung zu konzentrieren. Die langfristige,
aber nichtdestotrotz spielentscheidende Frage
der Unternehmensnachfolge wird dadurch zeit­
lich nach hinten verschoben.
These 2: Kleiner Binnenmarkt
Der kleine Schweizer Binnenmarkt beeinflusst
die Suche nach einem Nachfolger, denn der klei­
ne Binnenmarkt macht den Export von Produk­
ten und Dienstleistungen notwendig. Dadurch
steigen die Anforderungen an die nächste Ge­
neration. «Die Nachfolger müssen von Anfang
an einen stärkeren internationalen Fokus mit­
bringen», sagt Norbert Kühnis, Leiter Familien­
unternehmen bei PwC Schweiz.
These 3: Geringeres Interesse
In der Schweiz ist – im Vergleich zum europäi­
schen Ausland – das Interesse der nächsten Ge­
neration, im eigenen Familienbetrieb tätig zu
werden, geringer. Sie hat mehr Wahlmöglich­
keiten, eigene Zukunftsvorstellungen und zieht
deshalb immer häufiger eine externe Karriere
dem elterlichen Betrieb vor. «Für eine tragfähige
Nachfolgelösung ist deshalb eine sorgfältige Pla­
nung essenziell», erklärt Marco Tremonte, Leiter
Nachfolgeplanung bei PwC Schweiz. «Je früher
das Thema auf den Familientisch kommt, desto
mehr Möglichkeiten gibt es danach.»
These 4: Fundierte Informationsgrundlage
Für den Erfolg ausschlaggebend sind transpa­
rente Leitlinien und eine fundierte Informations­
grundlage in der Familie. Dazu sagt Marcel
Widrig, Leiter Privatkunden bei PwC Schweiz:
«Eine Familienverfassung, die Vision, Erbfolge
und Werte festhält, sowie ein transparentes
­Finanzreporting sind wichtige Grundlagen für
qualifizierte Entscheide. Und das ist die Vor­
aussetzung dafür, dass Familienunternehmen
heute­und morgen erfolgreich am Markt han­
deln können.»
Reto Anklin
LINK
www.pwc.ch
BAUINDEX SCHWEIZ
Die Baukonjunktur
stabilisiert sich weiter
Nach deutlichen Umsatzeinbussen im vergan­
genen Jahr dürfte sich die Lage der Bauwirt­
schaft 2016 wieder aufhellen. Dies geht aus dem
Bauindex der Credit Suisse und des Schweize­
rischen Baumeisterverbands (SBV) für das ers­
te Quartal 2016 hervor.
Der Bauindex starte mit einer Seitwärtsbewe­
gung ins laufende Jahr (-1 Punkt), teilt der SBV
mit. Ein Einbruch der Baukonjunktur sei un­
wahrscheinlich, da der zinsbedingte Anlagenot­
stand die Projektierung von neuen Flächen ins­
besondere im Mietwohnungsbau weiterhin hoch
halte, schreibt der SBV. Auch die Projektpipeline
im Tiefbau sei noch immer gut gefüllt. Gleich­
zeitig fehlten die Impulse für neue Rekordum­
sätze. Auf dem Immobilienmarkt könne die
Nachfrage zunehmend nicht mehr mit dem An­
gebot mithalten, und die konjunkturelle Lage
bleibe wenig verheissungsvoll.
Reto Anklin
BL 3
Schweizerische Gewerbezeitung – 4. März 2016
Das Tagungszentrum im Haus der Wirtschaft bietet seinen Kunden
ein professionelles Dienstleistungsangebot. Diese müssen nur noch ihren Anlass geniessen.
TAGUNGSZENTRUM –
Rundumservice für Events aller Art
Mit modernster Präsentationstechnik,­
einem stilvollen Ambiente, viel
Tages­licht und einem professionellen,­
kompetenten
und
erprobten
Rundum­
service überzeugt das
Tagungs­zentrum im Haus der Wirt­
schaft als idealer Ort für Tagungen,
Konferenzen, Schulungen und kurze
Sitzungen.
Das Tagungszentrum bietet seinen
Gästen ein optimales Arbeitsklima,
wo sie kreative Ideen und neue Kon­
zepte entwickeln und gemeinsame
Anlässe erleben können. Denn für
das Tagungszentrum gilt: «Unsere
Kunden geniessen bei uns ihre Ta­
gung, wir übernehmen den Rest.»
Eingehen auf individuelle Wünsche
Andrea Sunseri, die Leiterin des Ta­
gungszentrums, sorgt zusammen mit
ihrem engagierten und gut eingespiel­
ten Team dafür, dass alle Kunden­
vorstellungen professionell realisiert
werden und jeder Gast sich wohl­
fühlt. Bei der Planung von Anlässen
achtet das Team auf einen reibungs­
losen Ablauf. Es schaut auch auf
kleinste Details, sodass jeder Event
zu etwas Besonderem wird.
Sie gehen auf individuelle Kunden­
wünsche ein und sorgen dafür, dass
sich jeder Kunde als Gast fühlt. Lang­
jährige und neu hinzukommende
Kunden sind der beste Beweis für den
guten Service, den dieses Team bietet.
Anlässe mit bis zu 160 Personen
Das moderne Raumangebot und die
weiteren Serviceleistungen lassen
sich flexibel an die Wünsche der Kun­
den anpassen. Das Zentrum mit sei­
nen vier Sitzungszimmern eignet sich
sowohl für ein Gespräch unter vier
Augen als auch für einen Anlass mit
bis zu 160 Personen.
In den Pausen lädt die Cafeteria zur
Erfrischung ein. Selbstverständlich
kann ein Event mit einem Apéro oder
einem Stehbuffet kombiniert werden.
Diese werden in Zusammenarbeit mit
Catering-Unternehmen aus der Region­
Die Sitzungszimmer 1 und 2 des Tagungszentrums können zu einem grossen Saal verbunden werden. Alle Räume sind mit modernster
Präsentationstechnik ausgerüstet.
FOTO ARCHIV
zusammengestellt, individuell abge­
stimmt auf die Wünsche der Gäste.
Das Fachpersonal im Haus der Wirt­
schaft übernimmt den Empfang der
Gäste und betreut diese auf Wunsch
während dem Anlass.
Zum Serviceangebot, das optional
dazugebucht werden kann, gehört
auch die Unterstützung bei der Pla­
nung des Events. Die Mitarbeitenden
im Haus der Wirtschaft gestalten,
drucken und versenden professionel­
le Einladungen. Sie erfassen den
Rücklauf der Anmeldungen und er­
stellen die Teilnehmerliste. Seminar­
unterlagen oder Dokumentationen
können mit modernster Drucktechnik
vervielfältigt werden. Dank dem Na­
menschilderservice wirkt der Event
noch professioneller und persönli­
cher. Dieser Service ist beim Tagungs­
zentrum in mehreren Variationen
buchbar.
Rabatt für alle Mitglieder
All diese Dienstleistungen können zu
kompetitiven Konditionen gebucht
werden. Mitglieder der Wirtschafts­
kammer profitieren von 35 Prozent
Rabatt auf die Raummiete.
Die Räume sind sowohl werktags als
auch für Abend- und Wochenend­
anlässe oder für Kurzbelegungen
buchbar. Das Tagungszentrum be­
findet sich an idealer Lage. Es ist mit
den öffentlichen Verkehrsmitteln
oder mit dem Auto bequem zu er­
reichen. Kostenlose Parkplätze sind
ebenfalls in genügender Anzahl vor­
handen.
Magdalena Mäder
MEHR INFORMATIONEN
Andrea Sunseri und ihr Team
nehmen gerne Reservations­
anfragen entgegen und beraten
die Kundschaft bei speziellen
Wünschen.
Kontaktdresse:
Haus der Wirtschaft
Tagungszentrum
Altmarktstrasse 96
4410 Liestal
Telefon: 061 927 65 65
E-Mail: [email protected]
INTERVIEW – Ansprechend gestaltete Räume und ein guter Service beweisen Wertschätzung gegen-
über den Teilnehmenden. Das Tagungszentrum im Haus der Wirtschaft biete beides, sagt Urs Berger.
«Umfeld spielt eine sehr wichtige Rolle»
Referierende und Teilnehmende an
den Veranstaltungen im Tagungs­
zentrum des Hauses der Wirtschaft
sollten sich wohlfühlen, sagt Urs
Berger, Stv. Direktor der Wirtschafts­
kammer Baselland, Leiter Berufs­
bildung und verantwortlich für das
­Tagungszentrum im Interview mit
dem Standpunkt. Das Tagungszent­
rum überzeuge ausserdem mit sei­
ner guten Anbindung an Strasse und
ÖV sowie den flexiblen Öffnungs­
zeiten – insbesondere am Abend,
sagt Urs Berger.
Standpunkt: Herr Berger, wie
zufrieden sind Sie mit der Aus­
lastung des Tagungszentrums?
n Urs Berger: Wir haben eine sehr
gute Auslastung. Trotzdem haben wir
noch Kapazitäten frei, vor allem am
Abend und an den Wochenenden.
Wir sind bezüglich Öffnungszeiten
sehr flexibel und sprechen so ein
breites Spektrum an Nutzern an. Das
ist vielen Leuten gar nicht bekannt
oder bewusst. Andere Anbieter kön­
nen solche Öffnungszeiten gar nicht
anbieten.
Urs Berger,
Stv. Direktor
Wirtschafts­
kammer, Leiter
Berufsbildung.
Wie sieht die Kundschaft des
Tagungszentrums aus?
n Zur Kundschaft des Tagungs­
zentrums gehören Berufsverbände,
Vereine, Organisationen der Arbeits­
welt, die ihre überbetrieblichen Kurse
bei uns durchführen, sowie Firmen,
die ihre Schulungen bei uns abhalten.
Vorwiegend sind es Unternehmungen,
die Schulungen anbieten. Wir selber
bieten nicht die Seminare an, aber wir
stellen die Infrastruktur bereit. Dazu
gehört der ganze Service bis hin zur
Verpflegung. Wir haben ein sehr breit
gefächertes Publikum, das unsere
Räume nutzt. Unsere Räume sind
auch darauf ausgerichtet.
Wieso entscheiden sich Kunden
gerade für das Tagungszentrum
im Haus der Wirtschaft?
n Das Tagungszentrum ist verkehrs­
technisch sehr gut gelegen. Wir ha­
ben ausreichend Parkplätze, eine ÖVHaltestelle vor dem Haus und einen
direkten Anschluss an die Autobahn.
Wir bieten unterschiedlich grosse
Räume, die alle mit der neuesten
Technik ausgestattet sind. Die Räume
sind zu allen Tageszeiten verfügbar.
Die Verpflegung ist ebenfalls abge­
deckt. Wir bieten eine Grundversor­
gung an Getränken, alles andere, wie
zum Beispiel einen Apéro riche, kön­
nen wir organisieren.
Wie trägt das Tagungszentrum
weiter zum Erfolg eines Events
bei, der dort stattfindet?
n Wenn Sie Wissen vermitteln wol­
len, spielt das Umfeld eine sehr
wichtige Rolle. Fühlen sich die Teil­
nehmenden wohl, nehmen sie das
Vermittelte besser auf. Wenn die
Räumlichkeiten ansprechend aus­
sehen und eine gute Atmosphäre
herrscht, beweist dies auch die Wert­
schätzung gegenüber den Teilneh­
menden. Das gilt besonders bei den
Weiterbildungsanlässen. Die Atmo­
sphäre spielt eine sehr grosse Rolle:
Bei denen, die das Wissen empfan­
gen, aber auch bei denen, die das
Wissen vermitteln. Auch die Feed­
backs bestätigen, dass es bei uns
bezüglich Atmosphäre, Betreuung
und Dienstleistung stimmt. Wer sich
in einem Raum nicht wohlfühlt, lässt
sich durch diese Unzulänglichkeiten
ablenken und kann sich nicht auf
den Lernstoff konzentrieren. Uns ist
es deshalb ein grosses Anliegen,
dass sich Referenten und Teilneh­
mende an den Veranstaltungen im
Haus der Wirtschaft wohlfühlen.
Dementsprechend sind auch die
Räume gestaltet und ausgestattet.
Gilt dies auch für die technische
Ausstattung?
n Wir sind technisch immer auf dem
neuesten Stand. Das betrifft auch die
Infrastruktur wie die Bestuhlung.
WLAN und modernste Präsentations­
technik sind eine Selbstverständlich­
keit.
Interview: Reto Anklin
BL 4
PUBLI-REPORTAGEN
4. März 2016 – Schweizerische Gewerbezeitung
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
PUBLIREPORTAGE
AUTOBUS AG LIESTAL – Vom Wohnquartier zum Bahnhof, Arbeitsplatz, Einkaufszentrum oder ins Naherholungsgebiet und zurück – die
AAGL verbindet Menschen. Mit der topmodernen Busflotte ist sie ein wichtiger Pfeiler der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region.
Effiziente Transportdienstleistung wird gross geschrieben
Über 110 Jahre ist die Autobus AG
Liestal AAGL mit Hauptfokus auf den
öffentlichen Verkehr im mittleren Ba­
selbiet tätig. Als führendes Busunter­
nehmen gestaltet die AAGL das ÖVSystem aktiv mit.
Gute Angebote und umweltfreund­
liche Fahrzeugtechnik sind Kern­
themen der AAGL. Der betriebliche
Ablauf sowohl beim Personal- als
auch beim Fahrzeugeinsatz wurde in
den letzten sieben Jahren so opti­
miert, dass der Abgeltungsbedarf
trotz Mehrleistungen am Markt um
über zehn Prozent gesunken ist. Da­
mit leistet die AAGL einen wesentli­
chen Beitrag zu den Sparzielen des
Kantons Basel-Landschaft.
Der Spardruck bei der öffentlichen
Hand wird sich in den nächsten Jah­
ren noch intensivieren. Die Forde­
rung nach weiteren Effizienzsteige­
rungen, aber auch nach einer höhe­
ren Nutzerfinanzierung wird bleiben.
Die AAGL ist darauf vorbereitet.
Gute Angebote für die ÖV-Nutzer
Unter guten Angeboten versteht die
AAGL vor allem aber auch die Leis­
tung für den ÖV-Nutzer. Die Pünkt­
lichkeit der Busse und damit die
Fahrplanstabilität sind durch Staus
stark unter Druck geraten. Damit ist
die Zubringer- und Abnehmerfunk­
tion zu und von Bahnhöfen nicht
mehr immer gewährleistet.
In Zusammenarbeit mit der Bau- und
Umweltschutzdirektion des Kantons
Basel-Landschaft ist die AAGL an ei­
nem Projekt zur Sicherung der Fahr­
planstabilität. Dieses Projekt ist im
Agglomerationsprogramm Basel als
A-Projekt, welches priorisiert werden
soll, vorgeschlagen. Zudem verfügt
die AAGL über vier viertürige Gelenk­
busse, um das Ein- und Aussteigen
an den Haltestellen zu beschleunigen.
Die Busflotte wird konstant erneuert.
Das Durchschnittsalter der Busse
liegt bei 4,5 Jahren, damit verfügt die
AAGL über die modernste Flotte in
der Region. Dabei geht der Dieselbe­
darf dank verbrauchsärmerer Moto­
ren kontinuierlich zurück. Von 2014
auf 2015 konnte der Verbrauch bei in
etwa gleicher Kilometerleistung um
zirka drei Prozent gesenkt werden.
Dies entspricht rund 34 000 Litern
oder einem Tankzug weniger Diesel.
Extrafahrten neben den Linien
Die Umweltfreundlichkeit erhöht sich
mit der Auslastung der Fahrzeuge.
Daher bietet die AAGL ihre Fahrzeuge­
auch für Extrafahrten an, also für
Fahrten ausserhalb des Linien­
betriebs. Firmen, Schulen, Vereine
oder einfach alle, die eine grössere
Gruppe transportieren möchten, kön­
nen die Busse inklusive Fahrer für
ihren Personentransport mieten. Dies
ist günstiger und umweltschonender,
als wenn der Transport mit Personen­
wagen abgedeckt wird.
Die AAGL verfügt unter anderem über vier viertürige Gelenkbusse. Die vier Türen beschleunigen das Ein- und Aussteigen an den Halte­
stellen und tragen so zur Fahrplanstabilität bei.
FOTOS AAGL
Tankstelle und Waschstrasse
Mit dem verkehrstechnisch optimal
gelegenen Firmensitz direkt am An­
schluss Liestal Nord der A22 ist ein
effizienter Betrieb mit wenigen Leer­
fahrten möglich. Die AAGL nutzt das
Synergiepotenzial ihres Standorts
und bietet für Automobilisten und
Nutzfahrzeughalter Dienstleistungen
an. Sowohl die Tankstelle mit den
Produkten Diesel, AdBlue und Ben­
zin (Bleifrei 95) als auch die bedien­
te Nutzfahrzeugwaschstrasse sind
­öffentlich. Zudem betreibt die AAGL
eine PW-Textil-Waschstrasse unter
dem Label SoftCarWash.
Autobus AG Liestal
Industriestrasse 13
4410 Liestal
Telefon: 061 906 71 11
LINK
www.aagl.ch
Ein AAGL-Bus der Linie 76 hält am Wasser­
turmplatz in Liestal.
Am Firmensitz in der Nähe des Anschlusses Liestal Nord der A22 betreibt die AAGL eine
Tankstelle sowie Waschanlagen für Autos und Lkws. Alle drei Anlagen sind öffentlich.
PUBLIREPORTAGE
«QUBE» –
Das Geschäftshaus «qube» im Polyfeld bietet einen idealen Standort in einem aufstrebenden Quartier.
Die richtige Geschäftsadresse in Muttenz
Das Geschäftshaus «qube» im Poly­
feld in Muttenz bietet den idealen
Standort in einem aufstrebenden
Quartier. An der Hofackerstrasse 73
und 75 stehen rund 4259 Quadrat­
meter Gewerbe­fläche sowie zusätz­
liche Einzelhandels- und Lagerflä­
chen zur Vermietung bereit.
«qube» im Zentrum des Quartiers
Im Polyfeld Muttenz wird in den
nächsten Jahren viel passieren. Mit
dem Neubau der Fachhochschule
Nordwestschweiz in der Nachbar­
schaft entsteht ein Zentrum der Bil­
dung und Forschung, das durch
Wohn-und Geschäfts­häuser ergänzt
wird. Hier wird sich ein lebendiges
Quartier mit einer urbanen und dy­
namischen Atmosphäre und vielen
jungen Menschen ent­wickeln.
Daher ist jetzt der ideale Zeitpunkt,
hier Ihren neuen Büro- oder Gewerbe­
standort zu eröffnen. Die Nähe zu
Basel, die gute Anbindung an den
Euro-Airport sowie die A2 nach
Deutschland und Frankreich kom­
plettieren das Angebot in einer her­
vorragenden Lage.
Das Gebäude in der Hofackerstrasse
wurde umfassend nach Minergie
saniert. Fassadendämmung, Dach­
haut, Fenster, kontrollierte Raumlüf­
tung und Sonnenschutz sind auf dem
neuesten Stand und sorgen für ein
angenehmes Arbeitsklima.
Attraktive Flächen
Derzeit stehen Büro- und Gewerbe­
flächen von 220 bis 3842 Quadrat­
metern zur Vermietung bereit. Eine
322 Quadratmeter grosse Fläche im
Erdgeschoss eignet sich besonders
gut für ein Einzelhandelsgeschäft.
Etwa 4000 potenzielle Kunden im
Polyfeld und 17 000 in Muttenz bil­
den eine solide Basis für gute Ge­
schäfte.
Räume für individuelle Wünsche
Mieter haben die Gelegenheit, den
Innenausbau komplett nach ihren
Vorstellungen selbst zu gestalten.
Selbstverständlich haben Sie auch
die Möglichkeit, sich bei der Umset­
zung Ihres neuen Geschäftsstandorts
Mieter haben die Gelegenheit, den Innen­
ausbau komplett nach ihren Vorstellungen
selbst zu gestalten.
Das Geschäftshaus «qube» an der Hofackerstrasse 73/75 in Muttenz wurde umfassend
saniert. Fassadendämmung, Dachhaut, Fenster, kontrollierte Raumlüftung und Sonnen­
schutz sind auf dem neuesten Stand.
FOTOS ZVG
durch die «qube»-Architekten unter­
stützen zu lassen.
Viele Extras machen den Standort
«qube» besonders attraktiv, hierzu
gehören beispielsweise 78 Parkplät­
ze für Pkw und weitere für Motor­
räder. Waren- und Personenlifte,
Rampen­und Lagerflächen für Vor­
räte und Rohmaterialien machen das
«qube» zu einer vielseitigen Ge­
schäftsadresse.
Besichtigungen sind jederzeit nach
Absprache möglich. Kontaktieren Sie
uns und wir vereinbaren umgehend
einen Termin mit Ihnen. Oder besu­
chen Sie die Homepage unter der
­untenstehenden Adresse für weiter­
führende Informationen.
LINK
www.qube-muttenz.ch
BERATUNG/VERMIETUNG
Adimmo AG
Engelgasse 12
4002 Basel
Kontaktpersonen:
Peter Vögeli, Thomas Feuz
Telefon: +41 61 378 77 11
E-Mail: [email protected]
Website: www.adimmo.ch
HAUS DER WIRTSCHAFT
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
BL 5
Schweizerische Gewerbezeitung – 4. März 2016
Statt wie bisher im italienischen Varazze fand die Prüfungsvorbereitungswoche
des KMU-Lehrbetriebsverbunds Baselland und Umgebung dieses Jahr in Arzo im Kanton Tessin statt.
KMU-LEHRBETRIEBSVERBUND –
«La Perfetta» bot perfekte Bedingungen
Nach dreistündiger Carfahrt und ei­
nem steilen Aufstieg zu Fuss trafen
die 23 Lernenden des letzten Lehr­
jahrs des KMU-Lehrbetriebsverbunds
Baselland und Umgebung am ver­
gangenen 22. Februar im Lagerhaus
«La Perfetta» in Arzo im Tessin ein.
Im Schulungszentrum der Gemeinde
Chiasso verbrachten sie abseits vom
Alltag und von jeglicher Ablenkung
die Prüfungsvorbereitungswoche.
Mitgereist war das fünfköpfige Leiter­
team der Geschäftsstelle des KMULehrbetriebsverbunds.
Fit machen für Prüfungen
Ziel war es, die Lernenden für das im
Sommer anstehenden Qualifikations­
verfahren (Lehrabschlussprüfung) fit
zu machen. Die Lernenden sollten
ihre persönlichen Lücken im Schul­
stoff erkennen, sodass sie sich bis
zum Qualifikationsverfahren ver­
stärkt auf diese fokussieren können.
Nebst dem Lösen schriftlicher Prü­
fungen vorgängiger Abschlussjahr­
gänge betrieben die Lernenden je­
weils nachmittags viel Selbststudium.
Ergänzt wurde das Programm mit
Lektionen in Mentaltraining, Lern­
techniken sowie mit Tipps für eine
erfolgreiche Prüfungsvorbereitung.
Morgendlicher Frühsport
Morgendlicher Frühsport, meistens
eine Runde Sitzball oder Fussball auf
dem neben dem Haus gelegenen
Fussballfeld oder in der eigenen
Sporthalle, sorgte für Bewegung und
einen freien Kopf tagsüber. Für das
leibliche Wohl war die hauseigene
Küchenmannschaft verantwortlich,
welche die Lernenden mit reichhal­
tigen Mittag- und Abend­essen ver­
köstigte. Beim abendlichen Zusam­
mensitzen und gemeinsamen Spielen
kam Lagerstimmung auf.
Reale Prüfungssituationen
Wie eine mündliche Prüfung im be­
trieblichen Teil im Detail abläuft,
­erfuhren die KV-Lernenden in realen
Prüfungssituationen mit Hansruedi
Heer, Prüfungsexperte und ehemali­
ger Lehrer, und Co-Expertin Agnes
Pelladoni. In der auf die jeweilige Aus­
bildung zugeschnittenen Prüfung
konnten die Lernenden ihr Fachwis­
sen unter Beweis stellen. Im Feed­
backgespräch erfuhren sie, welche
Note sie erreicht hätten. Ein Ausflug
am Mittwochnachmittag bot Ab­
wechslung vom Lernstress. Die meis­
ten nutzten die Zeit für eine Shopping­
tour im nahe gelegenen Mendrisio.
Andere erkundeten die Umgebung
und tankten an der Sonne neue Ener­
gie für die verbleibenden Tage.
Anstrengend, aber auch viel Spass
«Es war eine anstrengende Woche,
doch wir hatten auch sehr viel Spass»,
sagte Burhan Serifi, KV-Lernender aus
dem dritten Lehrjahr. Auch Anja Grönvold, Leiterin des KMU-Lehrbetriebs­
verbunds, war mit dem Einsatz der
Jugendlichen sehr zufrieden. «Die
Prüfungsvorbereitungswoche ist für
die Lernenden eine wertvolle Stand­
ortbestimmung, um festzustellen, wo
ihr aktueller Wissensstand liegt und
welche Themen sie vor den Ab­
schlussprüfungen nochmals genauer
unter die Lupe nehmen müssen.» Bes­
tens auf die Abschlussprüfungen vor­
bereitet, bestiegen die Lernenden am
Samstag wieder den Reisecar in Rich­
tung Baselbiet. Corinne Champion
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Prüfungsvorbereitungswoche des KMU-Lehrbetriebsverbunds. Sie werden im Sommer zum
Qualifikationsverfahren antreten.
FOTOS HEER
Die Lernenden hatten während der Prüfungsvorbereitungswoche viel Gelegenheit zum
Selbststudium.
Das Schulungszentrum «La Perfetta» in
Arzo im Kanton Tessin.
ANZEIGE
STUDIENGANG – Teilzeit-Fachhochschulstudiengang in Unternehmens-
führung KMU (CAS) findet dieses Jahr bereits zum fünften Mal statt.
Speziell auf KMU zugeschnitten
Die Wirtschaftskammer Baselland organisiert in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule
Nordwestschweiz und der Basellandschaftlichen Kantonalbank einen
praxisbezogen!
Fachhochschulstudiengang
in Unternehmensführung KMU (CAS)
Zielpublikum:
Führungskräfte, Projekt- und
Produktverantwortliche von KMU
Personen, die für eine Unternehmens-Nachfolge in Frage kommen
Unternehmerinnen, Unternehmer
und solche, die es werden wollen
·
·
·
Weitere Informationen und Anmeldungen unter
Wirtschaftskammer Baselland, Jennifer Tschanz,
T.: 061 927 68 18, [email protected], www.kmu.org
Kurzbeschreibung:
Fachhochschulweiterbildung mit dem Ziel,
Unternehmergeist und -kultur weiterzutragen und die Selbstständigkeit zu
fördern. Die Erarbeitung von persönlichen,
marktreifen Businessplänen in den
Bereichen Produkte oder Dienstleistungen,
Unternehmensgründungen und/oder
Nachfolgeregelungen steht im Fokus.
2016
Beginn 14. April 2016
Ende
23. August 2016
Teilzeitstudiengang: 13 ganze Tage,
jeweils donnerstags und freitags.
Ort
In den Räumlichkeiten der Wirtschaftskammer Baselland, der Fachhochschule Nordwestschweiz und der
Basellandschaftlichen Kantonalbank.
Kosten Fr. 7 900.- Mitglieder Wirtschaftskammer
Baselland, Fr. 8 900.- Nicht-Mitglieder.
• Sie lernen die Grundsätze der Strategie-Entwicklung und setzen diese in die Praxis um.
• Sie lernen die zentralen betriebswirtschaftlichen Methoden und Instrumente
der Unternehmensführung näher kennen.
• Sie wenden diese Methoden und
Instrumente an und entwickeln einen
Businessplan für ein eigenes Projekt.
• Sie lernen Ihre Führungskompetenzen mit
Stärken und Schwächen bewusster kennen.
Der praxisbezogene Fachhochschul­
studiengang in Unternehmens­
führung KMU (CAS, Certificate of
Advanced Studies) wird dieses Jahr
bereits zum fünften Mal in Folge
durchgeführt. Für den von der Wirt­
schaftskammer Baselland in Zusam­
menarbeit mit der Fachhochschule
Nordwestschweiz und der Basel­
landschaftlichen Kantonalbank or­
ganisierten Studiengang, der vom
14. April bis 23. August 2016 dauert,
sind noch wenige Plätze frei (siehe
Text unten rechts).
Unternehmenskultur weitertragen
Der Teilzeitstudiengang ist speziell
auf KMU zugeschnitten und hat das
Ziel, den Unternehmensgeist und die
Unternehmenskultur der KMU wei­
terzutragen. Innerhalb von vier Mo­
naten lernen die Kursteilnehmer wäh­
rend 13 ganztägigen Unterrichtstagen
die zentralen betriebswirtschaftlichen
Grundlagen, Methoden und Instru­
mente rund um die Unternehmens­
führung eines KMU kennen.
Im Fokus der Weiterbildung steht die
Erarbeitung eigener, marktreifer Busi­
nesspläne für Produkte oder Dienst­
leistungen sowie die Unternehmens­
gründung und die Nachfolgeregelung.
Die Experten und Dozenten des Fach­
hochschulstudiengangs Unterneh­
mensführung KMU (CAS) vermitteln
hochwertiges unternehmerisches Wis­
Die Referenten des Fachhochschulstudiengangs Unternehmensführung KMU (CAS)
vermitteln hochwertiges unternehmerisches Wissen.
FOTO ARCHIV
sen und praxisorientierte Tipps, wel­
che die Teilnehmenden bei der Erar­
beitung des individuellen Business­
plans unterstützen.
Zusätzlich bietet sich den Teilneh­
merinnen und Teilnehmern die Ge­
legenheit, Menschen aus anderen
Branchen kennenzulernen und ge­
genseitig Erfahrungen auszutau­
schen. Der praxisorientierte Studien­
gang eignet sich besonders für KMUFührungskräfte, Unternehmensnach­
folgende sowie Unternehmerinnen
und Unternehmer, oder solche, die
es werden wollen. Jennifer Tschanz
LETZTE GELEGENHEIT
An einer Teilnahme interessierte­
Personen haben noch bis Ende
Monat Gelegenheit, sich für
den Fachhochschul­studiengang
Unternehmens­führung KMU (CAS)
anzumelden.
Kontakt:
Wirtschaftskammer Baselland
Jennifer Tschanz
Telefon: 061 927 68 18
E-Mail: [email protected]
BL 6
BRANCHENSERIE
4. März 2016 – Schweizerische Gewerbezeitung
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
Zwei Jahre nach der Gründung der schweizweit ersten Raiffeisenbank entstand 1901 in
Ettingen die erste Raiffeisenbank auf Baselbieter Boden. Heute zählt der Raiffeisenverband Nordwestschweiz 13 Mitgliedsbanken.
RAIFFEISENVERBAND NORDWESTSCHWEIZ –
Baselbiet gehört zu Raiffeisen-Pionieren
Der Raiffeisenverband Nordwest­
schweiz blickt auf eine bald hundert­
jährige Geschichte zurück. 1922
schlossen sich acht lokale Raiffeisen­
genossenschaften, die damals im Ba­
selbiet tätig waren, zum «Unterver­
band Basellandschaftlicher Raiffei­
senkassen» zusammen.
Der heutige, seit zehn Jahren beste­
hende nordwestschweizerische
Regional­verband umfasst Baselland
und Basel-Stadt, die solothurnischen
Bezirke Dorneck und Thierstein so­
wie das untere Fricktal. Insgesamt
gehören ihm 13 genossenschaftlich
organisierte, selbständige Raiffeisen­
banken an.
Erste Bank in Ettingen
Das Baselbiet gehört zu den Pionier­
kantonen der schweizerischen Raiff­
eisen­bewegung. Bereits zwei Jahre
nach der Gründung der schweizweit
ersten Raiffeisenbank im thurgaui­
schen Bichelsee entstand 1901 auf
Initiative von Bäckermeister Emil Thüring in Ettingen die erste Raiffeisen­
bank auf Baselbieter Boden. Thüring
war auch massgeblich bei der Grün­
dung des schweizerischen Dachver­
bandes beteiligt, die ein Jahr später
erfolgte.
Mit dem besagten Emil Thüring und
Landrat Leo Brodmann nahmen
gleich zwei prominente Ettinger in
den Führungsgremien der schweize­
rischen Dachorganisation Einsitz.
Die Raiffeisenbewegung wuchs im
Baselbiet relativ rasch. Nach Ettin­
gen entstanden unabhängige Orts­
kassen in Aesch (1902), Oberwil und
Reinach (1905), Allschwil (1907),
Arlesheim (1918) und Münchenstein
(1919). Schon im Vorfeld der Basel­
bieter Verbandsgründung 1922 pfleg­
ten die «Birseckischen Darlehenskas­
sen», wie sie sich damals nannten,
einen regelmässigen, aber organisa­
torisch noch losen Kontakt. Zum ers­
ten Baselbieter Verbandspräsidenten
IN KÜRZE
Raiffeisenverband Nordwestschweiz
Gegründet:
1922
Anzahl Mitglieder:
13
Vorstandsmitglieder:
n Reto Forrer, Oberwil, Präsident
n Fredi Zwahlen, Rickenbach, Vizepräsident I
n Susanne Kaufmann, Wallbach,
Vizepräsidentin II
n Thomas Leimgruber, Reinach,
Ressort Finanzen
n Werner Ulmer, Ettingen,
Ressort Kommunikation
n Jürg Hürlimann, Dornach, Ressort Werbung
Die Raiffeisen Gruppe definiert sich als «die führende Schweizer Retailbank».
wurde der Oberwiler Lehrer Peter
Seiler-­Borer bestimmt. Und 94 Jahre
später liegen die Geschicke des Re­
gionalverbandes wiederum in Ober­
wiler Händen – nämlich bei Reto
Forrer, Advokat und langjähriger Ak­
tuar und Kassier des Gewerbevereins
Oberwil/Biel-Benken.
Friedrich Wilhelm Raiffeisen
Die heutige Raiffeisenbewegung geht
auf den deutschen Sozialreformer
Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818 –
1888) zurück. Dieser gründete in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
verschiedene Hilfsvereine, Einkaufs­
genossenschaften und Darlehens­
kassen zur «Unterstützung unbemit­
telter Landwirte». Das Grundmodell
von Raiffeisen beruhte auf dem
Selbsthilfe- und Solidaritätsgedanken.
Der ländlichen Bevölkerung sollte die
FOTO ZVG
Beschaffung von Betriebs­krediten für
Bauernhöfe und Handwerksbetriebe
mit tragbaren Konditionen erleichtert
und in vielen Fällen überhaupt erst
ermöglicht werden.
Im Sinne der Selbsthilfe mussten die
Kreditnehmer Genossenschafter –
also­Miteigentümer – der Darlehens­
kassen sein. Dieses Prinzip gilt bis
zum heutigen Tag. Der Thurgauer
Pfarrer Johann Evangelist Traber
nahm die Ideen von Raiffeisen auf
und legte mit der Gründung der ers­
ten Raiffeisenkasse 1899 den Grund­
stein für die heutige Bankengruppe.
lionen Genossenschaftern, verteilt
auf 292 rechtlich autonome regiona­
le und lokale Raiffeisenbanken. Ak­
tuell ist die Gruppe in rund 1000 Ort­
schaften präsent. In den kommenden
fünf Jahren soll dieses Netz aber um
250 bis 300 Filialen reduziert werden.
Ende des vergangenen Jahres verwal­
tete die Raiffeisen Gruppe Kunden­
vermögen in der Höhe von 207 Mil­
liarden Franken; die Kundenaus­
leihungen beliefen sich auf 166 Mil­
liarden Franken.
Interview: Marcel W. Buess
Drittgrösste Bankengruppe
Die Raiffeisen Gruppe definiert sich
heute als «die führende Schweizer
Retailbank» und ist die drittgrösste
Bankengruppe des Landes. Die
«Raiffeisen Schweiz» gehört 1,9 Mil­
Der Standpunkt der Wirtschaft hat in einer
Serie alle Branchen­verbände präsentiert,
die der Wirtschaftskammer Baselland
angeschlossen sind. Dies war die letzte
Folge. Im übernächsten Standpunkt
startet eine Serie über Ausbildungs­
zentren im Baselbiet.
Berufsbilder:
n Kaufmann/Kauffrau EFZ Bank
n Finanzplaner/in mit eidg. Fachausweis
n Dipl. Finanzanalytiker/in HFP
n Dipl. Vermögensverwalter/in HFP
n Dipl. Finanz- und Anlageexperte/in HFP
n Dipl. Bankwirtschafter/in HF
Davon profitieren Mitglieder:
n Interessenvertetung gegenüber Wirtschaft, Politik, Öffentlichkeit
n Spezifische Brancheninformationen
n Netzwerk-Plattform
n Aus- und Weiterbildung
n Raiffeisen Forum
LINKS
www.raiffeisen.ch
INTERVIEW – Die lokalen und regionalen Gewerbe- und Handwerksbetriebe seien den Raiffeisenbanken sehr wichtig, sagt Reto Forrer, Präsident des
Raiffeisen­verbands Nordwestschweiz. «Unsere Banken sehen sich als klassische KMU. Dementsprechend positionieren sie sich auch am Markt», sagt Forrer.
«Dank unserer lokalen Verankerung sind wir sehr nahe bei den Kunden»
Die im Raiffeisenverband Nordwest­
schweiz zusammengeschlossenen
13 Banken verteilen sich auf mehr als
30 Standorte im Wirtschaftsraum 31
und weisen – mit der Niederlassung
Basel – eine konsolidierte Bilanzsum­
me von mehr als 8 Milliarden Franken
auf. Trotz dieser beachtlichen Grösse
fühlen sich die Raiffeisenbanken tra­
ditionellen Werten verpflichtet. Ver­
bandspräsident Reto Forrer gibt im
Interview einen Einblick in das heu­
tige Raiffeisen-System.
Standpunkt: Herr Forrer, die
Raiffeisenbewegung entstand im
19. Jahrhundert. Damals standen
die landwirtschaftliche Selbsthilfe
und der Solidaritätsgedanke im
Vordergrund. Auf welchen Werten
basiert Raiffeisen heute?
n Reto Forrer: Unsere Raiffeisen­
banken sind nach wie vor genossen­
schaftlich organisiert. An diesem
Prinzip hat sich nichts geändert. Un­
sere Kunden sind grossmehrheitlich
Reto Forrer,
Präsident
Raiffeisen­
verband Nord­
westschweiz.
auch Genossenschafter und damit
Miteigentümer ihrer Bank. Wer zum
Beispiel in den Genuss eines Hypo­
thekarkredits kommen will, muss
zwingend Genossenschafter sein. Das
Selbsthilfe- oder Solidaritätsprinzip
gilt im Grunde immer noch. Die ak­
tuellen Raiffeisen-Werte lassen sich
mit folgenden vier Begriffen zusam­
menfassen: Glaubwürdigkeit, Nach­
haltigkeit, Nähe und Unternehmer­
tum.
Was bedeuten diese schönen Worte
konkret?
n Nehmen wir das Beispiel der Glaub­
würdigkeit: Wir tun, was wir sagen,
und halten, was wir versprechen. In
diesem Sinne wollen wir berechen­
bar, beständig und authentisch han­
deln. Unsere Entscheide sollen ver­
ständlich und vor allem nachvollzieh­
bar sein. Und eine ehrliche Kommu­
nikation ist natürlich eine wesentliche
Voraussetzung für diese Glaubwür­
digkeit.
Und was verstehen Sie unter dem
Wert «Nähe»?
n Unsere Kunden kennen ihre An­
sprechpartner, können mit ihnen per­
sönlich kommunizieren und müssen
sich nicht zuerst mühselig mit ano­
nymen Call-Centern herumschlagen.
Das schafft eine wichtige Vertrauens­
basis. Dank unserer lokalen Veranke­
rung sind wir sehr nahe bei den Men­
schen. Wir pflegen bewusst ein sehr
dichtes Beziehungsnetz.
Das wiederum kann natürlich nur
mit einem stabilen Mitarbeiterstab
funktionieren.
n Völlig richtig. Wir legen grossen
Wert auf Mitarbeiterkontinuität. Das
erreichen wir mit einer angemesse­
nen, marktüblichen Entlöhnung, mit
zeitgemässen Anstellungsbedingun­
gen und natürlich mit optimalen Ausund Weiterbildungsmöglichkeiten.
Also ist die Berufsbildung auch für
Ihren Verband ein wichtiges The­
ma?
n Natürlich. Der Raiffeisenverband
Nordwestschweiz verfügt über eine
fünfköpfige Grundbildungskommis­
sion, die sich sehr intensiv mit allen
Fragen der bankspezifischen Berufs­
bildung auseinandersetzt. Jede un­
serer 13 Mitgliederbanken ist gehal­
ten, mindestens einen Ausbildungs­
platz anzubieten. Gegenwärtig bilden
wir insgesamt 40 Lernende aus. Jedes
Jahr führt unser Verband für interes­
sierte Schülerinnen und Schüler un­
ter dem Titel «Ausbildung im Bank­
wesen» vier Informationsnachmitta­
ge durch. Wir gehen aktiv auf unse­
ren künftigen Berufsnachwuchs zu.
Dies geschieht natürlich in enger Zu­
sammenarbeit mit den Schulen. Da­
rüber hinaus bieten unsere Mitglieder
selbstverständlich auch Schnupper­
tage an.
Zu den aktuellen Grundwerten
zählt auch der Begriff «Unter­
nehmer­tum». Wie nah steht
Raiffeisen der KMU-Wirtschaft?
n Wir handeln unternehmerisch, in­
dem wir die Eigenständigkeit der
Banken leben. Wir fördern deshalb
auf allen Stufen eigenverantwort­
liches und ökonomisches Handeln.
Die lokalen und regionalen Gewerbeund Handwerksbetriebe sind uns
sehr wichtig. Unsere Banken sehen
sich als klassische KMU. Dement­
sprechend positionieren sie sich auch
am Markt, der mittlerweile hart um­
kämpft ist.
Interview: MWB
HAUS DER WIRTSCHAFT
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
RATGEBER PENSIONSKASSE
BL 7
Schweizerische Gewerbezeitung – 4. März 2016
Die Wirtschaftskammer Baselland unterstützt die Forderungen des
Schweizerischen Gewerbeverbands sgv nach einer drastischen Regulierungskostenbremse.
ENTLASTUNG FÜR KMU –
Preisschild für jede Regulierung
Roland Minnig,
Unternehmensberater
ASGA Pensionskasse
Genossenschaft.
ERFOLGSMODELL IM KANTON BASELLAND
Was geschieht bei
Konkurs des Arbeitgebers?
Frage: Bekomme ich die mir zustehende
Freizügigkeitsleistung auch dann, wenn
mein Arbeitgeber die Beiträge nicht bezahlt
oder in Konkurs geht?
Antwort: Solange Sie mit Ihren korrekten per­
sönlichen Daten (Alter, Lohn etc.) bei Ihrer
­Pensionskasse versichert sind, ist Ihre Freizügig­
keitsleistung sichergestellt. Die Korrektheit der
Daten können Sie anhand Ihres persönlichen
Vorsorgeausweises überprüfen. Ihre Freizügig­
keits­leistung wird Ihnen selbst dann ausgerichtet,­
wenn Ihr Arbeitgeber keinerlei Beiträge
entrichtet­hat. Dies gilt nicht, wenn Sie als Mit­
verantwortlicher der Firma im Handelsregister
eingetragen sind (Art. 56a BVG).
BAK BASEL
Detailhandel macht 2015
weniger Umsatz als 2014
Die Konjunkturforschungsstelle BAK Basel mel­
det für den Schweizer Detailhandel 2015 einen
«historischen Umsatzrückgang» von mehr als
2 Milliarden Franken gegenüber 2014. Dies sei
der grösste Umsatzrückgang in der jüngeren
­Detailhandelsgeschichte der Schweiz, teilt BAK
Basel mit. Das Minus sei deutlicher ausgefallen
als 2011, als der Euro-Mindestkurs eingeführt
wurde. Auch im laufenden Jahr rechnet BAK Ba­
sel mit einer Abnahme der nominalen Umsätze.
Preise auf dem Niveau von 1990
Ausschlaggebend für den Rückgang waren eine
geringere Nachfrage sowie deutliche Preissen­
kungen. Mit der Frankenaufwertung zum Jahres­
auftakt 2015 hätten sich die Preisdifferenzen zum
nahe gelegenen Ausland schlagartig und markant
akzentuiert. Es folgte ein weiterer Anstieg des
Kaufkraftabflusses in die Nachbarländer. Die
Schweizer Detailhändler reagierten mit weiteren
Preissenkungen. Wechselkursvorteile beim Wa­
reneinkauf verschafften ihnen dazu gemäss BAK
Basel einen gewissen Spielraum. Mittlerweile lä­
gen die Preise im Schweizer Detailhandel in etwa
auf dem Niveau des Jahres 1990. Zum Vergleich:
Im Durchschnitt sind Konsumgüter insgesamt
gemäss Landesindex für Konsumentenpreise rund
30 Prozent teurer als vor 25 Jahren. Reto Anklin
KMU leiden unter unzähligen staatlichen Regulierungen. Der sgv will dem auf Bundes­
ebene Einhalt gebieten – die Wirtschaftskammer unterstützt das Vorhaben.GRAFIK ROLOFF
Mehr als 60 Millionen Franken be­
zahlen Wirtschaft und Gesellschaft
in der Schweiz für die Kosten der
staatlichen Regulierung – jedes Jahr.
Das entspricht rund zehn Prozent des
Bruttoinlandprodukts.
Dadurch fehlen wichtige finanzielle
Mittel in den Unternehmen. Das be­
deutet konkret: Weniger Investitio­
nen, weniger Reserven für schlechte
Zeiten, weniger Möglichkeiten, Jobs
und Lehrstellen für Jugendliche zu
schaffen.
Weil Regulierungskosten für Unter­
nehmen nichts anderes als zusätzli­
che Fixkosten bedeuten, ist der
Schweizerische Gewerbeverband sgv
politisch aktiv geworden. Der natio­
Zwischen 80 und 270 Stunden wendet ein Baselbieter KMU für administrative Belange auf, die vom Kanton
verordnet werden – je nach Branche.
Um Gegensteuer zu geben, haben
Exponenten der Wirtschaftskammer
2003 die kantonale Gesetzesinitiative «KMU-Entlastungsgesetz» und
die kantonale Verfassungsinitiative­
«KMU-Förderinitiative» lanciert.
2005 sagte zuerst der Landrat, danach das Stimmvolk mit überwältigender Mehrheit Ja zu beiden Vorstössen. So führte das Baselbiet die
Regulierungsfolgeabschätzung ein.
Sie verpflichtet die Behörden, jeden
Erlass auf seine KMU-Verträglichkeit hin zu prüfen. Sind die Aufwendungen im Verhältnis zum Nutzen zu
hoch, sind Korrekturen vorzunehmen.
Als zweite Massnahme wurde das
KMU-Forum mit Exponenten aus der
Wirtschaft eingeführt. Dessen Hauptaufgabe besteht darin, administrative Belastungen aufgrund von staatlichen Regulierungen aufzudecken.
Anders als bei der auf Bundesebene bestehenden Regulierungsfolgeabschätzungen müssen im Baselbiet
neue Regelungen bereits in ihrem
Entwurfsstadium eine Regulierungsfolgeabschätzung enthalten, die vom
KMU-Forum frühzeitig beurteilt und
ins vorparlamentarische Verfahren sowie die landrätliche Beratung einbezogen wird. Das vom sgv geforderte
Preisschild für Regelungen auf Bundesebene gibt es darum im Baselbiet
auf Kantonsebene schon seit rund
zehn Jahren. dan
nale Dachverband der Wirtschafts­
kammer Baselland fordert, dass jede
Regulierung, die eine fixe Kosten­
grenze übersteigt oder mehr als
10 000 Unternehmen betrifft, im eid­
genössischen Parlament die Hürde
des absoluten Mehrs erreichen muss.
Analog zur Schuldenbremse verlangt
der sgv dieses System, um die Kosten
neuer Regulierungen einzudämmen.
Jede neue Regulierung auf Stufe
Bund soll also ein Preisschild erhal­
ten, damit das Parlament Klarheit da­
rüber hat, welche finanziellen Folgen
auf die KMU zukommen.
Im Baselbiet ist Transparenz bezüg­
lich Regulierungskosten dank zweier
Vorstösse aus der Wirtschaftskammer
bereits seit zehn Jahren Realität (sie­
he Kasten).
10 Milliarden Franken geortet.» JeanRené Fournier, Vizepräsident des
sgv, verwies auf einen Bericht des
Bundesrats vom Dezember 2013. Da­
rin bestätige er das Reduktionspo­
tenzial von 10 Milliarden Franken.
Zudem habe er «ein kurz- und mit­
telfristiges Reduktionspotenzial von
2,3 Milliarden Franken ausgewie­
sen», so Fournier. Doch passiert sei
seither nichts, kritisierte der CVPStänderat.
Grosses Senkungspotenzial
Vor den Medien wurde sgv-Präsident
Jean-François Rime am 11. Februar
2016 in Bern deutlich: «Bei den jähr­
lich über 60 Milliarden Franken Re­
gulierungskosten gibt es ein grosses
Potenzial, diese zu senken. Der sgv
hat ein Reduktionspotenzial von
Unabhängige Stelle
Vor diesem Hintergrund – und ange­
sichts der guten Erfahrungen im Ba­
selbiet mit der Prüfung administrati­
ver Belastungen und Einschränkun­
gen unternehmerischer Freiheiten
von KMU aufgrund neuer Regulie­
rungen – unterstützt die Wirtschafts­
kammer Baselland laut Direktor
Christoph Buser die Forderungen des
sgv auf nationaler Ebene: «Neben re­
gulatorischer Zurückhaltung ist dies
namentlich auch die Schaffung einer
unabhängigen Stelle, welche Regu­
lierungskosten visibel macht», sagt
Christoph Buser. Daniel Schindler
Wer in den Ferien erkrankt oder verunfallt, kann sich unter Umständen trotzdem
erholen. Arbeitgebende müssen deshalb in solchen Fällen nicht automatisch Ferien nachgewähren.
RATGEBER RECHT –
Krank und trotzdem ferienfähig
Generell ist Arbeitsunfähigkeit nicht
in allen Fällen mit Ferienunfähigkeit
gleichzusetzen und umgekehrt. Ob
die Krankheit den Ferienbezug ver­
hindert, ist davon abhängig, ob der
Gesundheitszustand der Erholung –
dem eigentlichen Zweck der Ferien
–­ entgegensteht.
Insofern ist es nicht von Bedeutung,
ob die Krankheit eine Arbeitsunfä­
higkeit zur Folge hat oder nicht.
Keine Erholung bei Bettlägerigkeit
Liegt Bettlägerigkeit während meh­
rerer Tage vor oder muss wiederholt
der Arzt aufgesucht werden, kann
sich der Arbeitnehmende nicht erho­
len. Hier bedeutet Arbeitsunfähigkeit
gleichzeitig Ferienunfähigkeit. In sol­
chen Fällen können die Ferientage zu
einem späteren Zeitpunkt bezogen
werden.
Anders verhält es sich bei kurzem
Unwohlsein, Kopfschmerzen oder
kleinen Verletzungen: Ist der Mitar­
beitende weder gezwungen, zu Hau­
se zu bleiben, noch in seiner Ferien­
tende Anspruch auf Verschieben
der Ferien.
Barbara Gfeller,
Fürsprecherin,
Legal-Team
Wirtschafts­
kammer.
gestaltung wesentlich eingeschränkt,
steht dem Erholungszweck nichts im
Weg. Die Ferientage gelten als bezo­
gen und werden nicht nachgewährt.
Erkrankung vor Ferienantritt
Kaum arbeitsrechtliche Probleme
gibt es, wenn der Arbeitnehmende
vor Ferienantritt erkrankt. Die
Rücksprache mit dem Arzt bringt
Klärung, ob der Mitarbeitende trotz
Arbeitsunfähigkeit ferien­fähig ist
oder nicht. Wird der Erholungs­
zweck vereitelt, hat der Mitarbei­
Wellnessen mit verstauchtem Fuss
Liegt lediglich eine Teilarbeitsunfä­
higkeit vor, ist zu beachten, dass Fe­
rien nicht teilweise bezogen werden
können. Entweder vereitelt die
Krankheit den Erholungszweck der
Ferien – dann hat der Mitarbeitende
zu Hause zu bleiben und seine Ar­
beitsleistung im Umfang seiner Ar­
beitsfähigkeit zu erbringen –, oder
die Ferien können trotz Arbeitsunfä­
higkeit genossen werden, dann wer­
den ihm die Ferien vollumfänglich
angerechnet.
Wer also wegen einem verstauchten
Fuss zu 50 Prozent arbeitsunfähig
ist und dennoch eine Woche in die
Wellnessferien fahren kann, dem
wird die Ferienwoche zu 100 Prozent
angerechnet.
Leistet
eine
Krankentag­geld­versicherung die
Lohnfortzahlungspflicht, muss diese
über den Ferienbezug informiert
werden.
Voraussetzung für das Nachgewäh­
ren von Ferien ist der ausreichende
Nachweis der Ferienunfähigkeit.
Klare Regeln aufstellen
Arbeitgeber tun deshalb gut daran,
klare Regeln in Bezug auf Krankmel­
dungen während der Ferien aufzustel­
len: Muss umgehend eine Information
an den Vorgesetzten erfolgen? Braucht
es ab dem ersten Krankheitstag ein
Arztzeugnis? Was gilt, wenn der
­Arbeitnehmende seine Ferien im Aus­
land verbringt? Gesetzliche Vorgaben
hierüber bestehen nämlich nicht.
LEGAL-TEAM
Fürsprecherin Barbara Gfeller
ist Leiterin des Legal-Teams der
Wirtschaftskammer Baselland.
Das Legal-Team steht den Mitgliedern der Wirtschaftskammer für
Auskünfte zur Verfügung.
Barbara Gfeller ist erreichbar unter­
Telefonnummer 061 927 66 70
oder via E-Mail: [email protected].
BL 8
FIRMENREGISTER
4. März 2016 – Schweizerische Gewerbezeitung
Haus der Wirtschaft – Dienstleistungs- und Kompetenz-Zentrum für KMU aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
KOMPETENZ UND PARTNERSCHAFT
FÜR UNTERNEHMER
Berufsschau
2017
E Le
hr bri
ng
t me h r
25.-29. Oktober
Sporthalle Frenkenbündten
Liestal
Haus der Wirtschaft
Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum für KMU
aus Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Industrie
Altmarktstrasse 96
4410 Liestal
Tel. 061 927 64 64
Fax 061 927 65 50
[email protected]
www.kmu.org
Die erste Adresse für die Wirtschaft
NÜTZLICHE ADRESSEN
Arbeitshebebühnen
WS-Skyworker AG
Arbeitsbühnen-Vermietung
www.ws-skyworker.ch
061 813 03 03
Bedachungen/Zimmerei/Spenglerei
Ritter Bedachungen und Zimmerei
Geissbrunnen 51, 4457 Diegten
www.ritter-bedachungen.ch
061 971 57 23
Bodenbeläge
Glatt & Vettiger AG
Oristalstrasse 87, 4410 Liestal
www.glatt-vettiger.ch
061 971 57 23
Brandschutz
Roth AG Lausen
Malerei/Brandschutz/Isolation
Industriestrasse 12, 4415 Lausen
www.roth.ch
061 926 77 20
Schreinerei Schneider AG
Wannenweg 6
4133 Pratteln
www.schreinerei-schneider.ch
061 826 90 90
Buchhaltung & Verwaltungen
Uniship AG
Peter Merian Strasse 58, 4052 Basel
[email protected]
061 205 44 51
Carrosserie & Fahrzeugbau
HAUSER Carrosserie/Fahrzeugbau
Binningerstrasse 99b, 4123 Allschwil
www.hauser-carrosserie.ch
061 481 33 88
WENGER Carrosserie/Fahrzeugbau
Klingentalstrasse 77, 4057 Basel
www.wenger-basel.ch
061 686 99 00
Computer
Transoft GmbH – gegr. 1982
Hard- und Softwaredienstleister
[email protected]
061 301 33 36
Eventtechnik Audio/Video/Licht
b.t boutique für bild + ton ag
Moosmattstrasse 12, 4304 Giebenach
www.btaudio.ch
061 816 60 60
Facility Services
Gottlieb AG, Facility Services
Markgräflerstrasse 50, 4057 Basel
www.gottlieb.ch
061 689 91 91
Fenster
Informatik
Aerni Fenster AG
Hauptstrasse 173, 4422 Arisdorf
www.aerni.ch
061 815 35 35
CSF AG
Sorgenfreie IT
www.csf.ch [email protected]
061 467 99 33
Gerber-Vogt AG
Fenster- und Fassadenbau
www.gerber-vogt.ch
061 815 35 35
ICSystems + Support AG
... ihr kompetenter IT-Partner
www.icsystems.ch
061 716 29 30
MEVO-Fenster AG
Chr. Merian-Ring 25, Reinach
www.mevo.ch
061 717 10 10
SOWACOM «Your all-in-one IT-Partner»
Schönmattstrasse 4, 4153 Reinach
www.sowacom.ch
061 406 14 14
Schreinerei Schneider AG
Wannenweg 6
4133 Pratteln
www.schreinerei-schneider.ch
061 826 90 90
Flachdach/Abdichtungen
A + B Flachdach AG
4102 Binningen/Basel
www.abflachdach.ch
061 381 70 00
TECTON-FLADAG AG
Rütiweg 3, 4133 Pratteln
www.tecton.ch
061 827 99 20
Garten & Umgebung
Frey-Gärten GmbH
Altbrunnweg 2, 4410 Liestal
www.frey-garten.ch
061 922 12 00
Gipsergeschäfte/Wandsysteme
STÖCKLI WADESCO AG
Götzisbodenweg 2, 4133 Pratteln
www.stoeckliwadesco.ch
061 823 00 00
Grafik/Werbung
Grafik – massgeschneidert für KMU
Erwin Schönholzer, Grafik-Atelier
Altmarktstrasse 96, 4410 Liestal
[email protected]
061 927 65 25
Haushaltgeräte
M. Wagner & Co. AG
Schlossstrasse 21, 4133 Pratteln
www.wagnerhaushalt.ch
061 821 11 12
Integrationsfragen
Ausländerdienst Baselland
Bahnhofstrasse 16
4133 Pratteln
www.ald-bl.ch [email protected]
061 827 99 00
Internet/Telefonie
ImproWare AG – Breitband.ch
Zurlindenstrasse 29, 4133 Pratteln
www.breitband.ch
061 826 93 07
Isolation
Roth AG Lausen
Malerei/Brandschutz/Isolation
Industriestrasse 12, 4415 Lausen
www.roth.ch
061 926 77 20
Kassen- und Branchenlösungen
paul stoffel data ag
Marschalkenstrasse 81, 4054 Basel
www.kassen-stoffel.ch
[email protected]
061 283 31 61
Lichtkuppeln (RWA-Systeme)
ISBA AG
Industriestrasse 15, 4222 Zwingen
www.isba.ch
061 761 33 44
Parkettbeläge
Glatt & Vettiger AG
Oristalstrasse 87, 4410 Liestal
www.glatt-vettiger.ch
061 921 94 37
Patent- und Markenanwälte
BOHEST AG, ehemals
A. Braun Braun Héritier Eschmann AG
Holbeinstrasse 36–38, 4051 Basel
www.bohest.ch [email protected]
061 295 57 00
Braunpat Braun Eder AG
Reussstrasse 22, 4054 Basel
www.braunpat.ch [email protected]
061 307 90 30
Schreinereien
Schreinerei Schneider AG
Wannenweg 6
4133 Pratteln
www.schreinerei-schneider.ch
061 826 90 90
Schwimmbad & Naturpool
Frey-Gärten GmbH
Altbrunnweg 2, 4410 Liestal
www.bluebase-pool.ch
061 922 12 00
Stellenvermittlung
Personal Contact Group AG
St. Jakob-Strasse 110, 4132 Muttenz
www.personal.ch
061 685 91 11
Personal Contact Basel AG
Elisabethenstrasse 4, 4010 Basel
061 666 61 40
Personal Contact Laufen AG
Bahnhofstrasse 16, 4242 Laufen
061 765 91 00
Transport
Felix Transport AG
Talstrasse 47, 4144 Arlesheim
www.felixtransport.ch
061 766 10 10
Treuhand/Revision
BDO AG
Gestadeckplatz 2, 4410 Liestal
www.bdo.ch
061 927 87 00
BDO AG
Münchensteinerstr. 43, 4052 Basel
www.bdo.ch
061 317 37 77
BDO AG
Baselstrasse 160, 4242 Laufen
www.bdo.ch
061 766 90 60
Duttweiler Treuhand AG
Arisdörferstrasse 2, 4410 Liestal
www.duttweiler-treuhand.ch
061 927 97 11
Treuhand/Revision
ONLINE TREUHAND AG
Nenzlingerweg 5, 4153 Reinach
www.onlinetreuhand.ch
061 717 81 91
Ramseier Treuhand AG
Krummeneichstrasse 34,
4133 Pratteln, www.rta.ch
061 826 60 60
Testor Treuhand AG
Holbeinstrasse 48, 4002 Basel
www.testor.ch
061 205 45 45
TRETOR AG
Dornacherstrasse 230, 4053 Basel
www.tretor.ch
061 270 10 70
TRETOR AG
Industriestrasse 7, 4410 Liestal
www.tretor.ch
061 926 83 83
Vermessung
Jermann Ing. + Geometer AG
Arlesheim, Liestal, Sissach, Zwingen
www.jermann-ag.ch
061 706 93 93
Versicherungen
Die Mobiliar, 4147 Aesch
Generalagentur Stephan Hohl
www.mobiaesch.ch
061 756 56 56
Weine und Destillate
Siebe Dupf Kellerei AG
Kasernenstrasse 25, 4410 Liestal
www.siebe-dupf.ch
061 921 13 33
Werbeanlagen & Beschriftungen
Neonwidmer AG Werbeanlagen
Weidenweg 18, 4147 Aesch
www.neonwidmer.ch
061 751 44 55
Wintergärten/Verglasungen
Furrer Metallbau AG
Kanalstrasse 1, 4415 Lausen
www.furrer-metallbau.ch
061 921 58 80