Kneipp für Kinder

ßeltern
Für Eltern & Gro
Kneipp
zJe mehr Freunde ein Kind hat, desto
besser. Wer viele Freunde hat, ist stark.
Die Mitgliedschaft in einem Sport­
verein ist hilfreich – Teamsport stärkt
die soziale Kompetenz.
zAußenseiter sind eher Opfer – versuchen Sie zu vermeiden, was Ihr
Kind zum Außenseiter machen könnte:
Überfürsorge, unübliche Verbote, unmoderne Kleidung …
as früher als „Hänseln“ galt, hat
heute leider eine neue „Qualität“.
Mobbing ist in Kindergarten und Schule
weit verbreitet, einer Studie zufolge wissen 50 % der Eltern von gemobbten Kindern nicht darüber Bescheid.
Sie sollten besonders aufmerksam
werden, wenn
zIhr Kind plötzlich nicht mehr gern zur
Schule oder in den Kindergarten geht,
Wenn Sie einen Mobbing-Verdacht haben: Versuchen Sie in einer Atmosphäre,
die das Kind gern hat (z. B. bei einem
Spaziergang im Zoo oder am Abend
beim Vorlesen), herauszufinden, ob in der
Schule alles passt. Vermeiden Sie direktes
Ausfragen! Wenn das Kind darüber nicht
reden mag, kann man auch mit den Eltern
von Klassenkameraden/Freunden Kontakt aufnehmen und vorsichtig nachfra-
zfrüher oft gesehene Freunde plötzlich
wegbleiben,
zIhr Kind appetitlos ist,
zBauchweh und Kopfschmerzen sich
ohne Krankheitsgrund häufen,
zSchulleistungen abfallen,
zIhr Kind wenig oder gar nichts vom
Schul-/Kindergartenalltag erzählen
mag,
zIhr Kind sich nachmittags oder am
Wochenende zurückzieht,
Die wichtigsten präventiven
Maß­nahmen sind:
zStärken Sie das Selbstbewusstsein
­Ihrer Kinder!
zHören Sie immer aufmerksam zu, was
Ihr Kind erzählt, und vertrauen Sie
ihm!
zHalten Sie guten Kontakt mit den
­Pädagogen und den Eltern der
Freunde Ihrer Kinder!
02/2016 | www.kneippbund.at
Dazu kommt noch eine ganz andere
Ebene: Cyber Bullying
Dieses absichtliche Beleidigen, Bloßstellen, Kränken, Bedrohen, Belästigen,
Schikanieren, Stalken mit SMS, Mails,
Sprachnachrichten, in Internetforen, über
eigene Websites etc. ist für Kinder niederschmetternd und bedrückend. Einer
Befragung zufolge sind bis zu 20 % aller
Kinder/Jugendlichen schon einmal Ziel
von Cyber Bullying gewesen, andere Studien sprechen von der Hälfte der Kinder!
Eltern müssen den Täter identifizieren,
blockieren, zur Rede stellen, die Schulbehörde einbinden, Rechtshilfe in Anspruch nehmen, einen Internetfachmann
zu Hilfe rufen, um ihr Kind vor solcher
Aggression zu schützen. Eine zielgerichtete Medienerziehung in der Familie (!)
und in der Schule macht die Kinder auf
die Gefahr aufmerksam, dass das Internet keine „Privatsache“ ist. Es ist sinnvoll,
die Mails und anderen Internet-Aktivitäten seiner Kinder zu kontrollieren, den
Kindern den Grund der Kontrolle klar zu
machen sowie mit seinen Kindern feste
Vereinbarungen zu treffen, wie, wann und
wie lange sie das Internet nutzen und speziell welche Websites sie ansteuern dürfen. Cyber Bullying ist schlimmer als
Mobbing, denn es gibt keine Rückzugsmöglichkeiten. Es verfolgt die Kinder
bis in die Nacht hinein. Kinder müssen
auch lernen, was sie bei anderen anrichten, wenn sie sich an Cyber Bullying oder
Mobbing beteiligen oder dazu schweigen.
Informative Links:
Was ist mit Felix los?
Felix geht in die erste Klasse. Die
Semesterferien und das erste Zeugnis stehen bevor. Für Stefan geht
die Volksschulzeit zu Ende und die
Familie überlegt mit ihm, welche
Schule er nun wählen soll.
Mama prüft an der Stirne, ob Felix
fiebert. „Lass mich!“ sagt Felix und
geht in sein Zimmer. Am nächsten
Morgen ist sogar das Bett von Felix nass, Felix schämt sich, aber er
kann es nicht erklären.
Am Tag der offenen Tür besuchte er
mit Mama zwei Gymnasien. In der
einen Schule gefällt es Stefan sehr
gut, da gibt es einen großen Fußballplatz! In der anderen gibt es einen Musikraum mit Schlagzeug und
Klavier und einer Bühne. Da fällt die
Wahl wirklich schwer.
Mama und Papa überlegen gemeinsam, wie sie Felix wieder fröhlich
machen können. Papa liest Felix am
Abend eine Gute-Nacht-Geschichte
vor, Mama bastelt nach der Aufgabe
mit Felix ein Geschenk für die Oma,
Stefan borgt dem kleinen Bruder
seinen Fußball. Aber Felix bleibt
traurig.
gen. Das Gespräch mit der Lehrerin/dem
Lehrer oder der Kindergartenpädagogin
sollte möglichst schnell stattfinden, denn
jeder Tag ist schlimm. Ihr Kind sollte bei
dem Gespräch nicht dabei sein, denn das
könnte den Druck noch erhöhen. Fordern
Sie von den Pädagogen/der Schule Maßnahmen ein, aber unterlassen Sie Schuldzuweisungen! Wenn sich Appetitlosigkeit
und Schmerzen einstellen oder gar Verletzungen sichtbar sind, ist der Weg zum
Kinderarzt unerlässlich. Dokumentieren
Sie die Vorfälle schriftlich. Bedenken Sie:
Attacken finden oft außerhalb der Unterrichtsstunden, im „Untergrund“ oder auf
dem Schulweg statt.
der Bub von Felix ab, die anderen
sind erleichtert, dass Stefan sich
das traut. „Mach das nie wieder, ich
pass jetzt auf!“ ruft Stefan empört.
Gemeinsam gehen die Brüder nach
Hause. Da erzählt Felix seinen
Kummer: „Weißt du, der Robert
sitzt neben mir. Er muss die Klasse
wiederholen. Ich bin halt schneller
beim Rechnen und Schreiben und
das ärgert ihn, darum ärgert er
mich, nimmt mir meine Jause weg,
haut mich mit dem Lineal. Wem
soll ich das denn sagen?“ „Na, der
Frau Lehrerin oder der Mama“, rät
Stefan. Aber Felix hat sich bis jetzt
nicht getraut.
„Was ist denn nur mit dem Felix los?“
fragt Stefan beim Mittagessen, „im- Am Montag hat Stefan gleich Unmer muss ich auf ihn warten, er ist terrichtsschluss wie Felix. Vor dem
langsam wie eine Schnecke“. Die Schultor trifft er seinen Bruder, aber
Mama lacht, „ja, er ist noch jünger, was ist das? Da steht ein großer Bub
das wird schon, gib ihm Zeit.“
und zieht Felix an der Schultasche.
Der Bub lacht, macht sich über Felix Am nächsten Tag spricht Mama
Aber es wird mit Felix immer schlimlustig, schleudert ihn herum und mit der Lehrerin. Robert bekommt
mer. Er wirkt bedrückt und sitzt oft
fühlt sich sehr stark. Die Mitschüler einen neuen Platz und die Frau Lehvor dem Fernseher, wenn die andestehen herum und schauen zu.
rerin achtet mehr auf ihn.
ren Kinder im Garten spielen. Mama
macht sich auch schon Sorgen. Sie Stefan springt sofort hin und hilft Felix ist froh, dass die schlimme
kocht Felix Lieblingsspeise: Linsen seinem Bruder. „Was tust du da?“ Zeit vorbei ist. Er spielt wieder mit
mit Knödel, aber sogar da isst Felix schreit er den Buben an, „das ist den Kindern im Garten und freut
nur einen halben Knödel. „Was ist sehr feige von dir, einen Kleineren sich, wenn Papa eine Gute-Nachtdenn mit dir los, wirst du krank?“ so zu ärgern.“ Erschrocken lässt Geschichte vorliest.
eltern.lerntipp.at/mobbing.shtml
www.yoursecurityresource.com
zIhr Kind häufig schlecht gelaunt ist.
Kinder suchen den Grund für Mobbing
oft bei sich selber, daher sprechen sie
über solche Probleme nicht gern.
Ki nd er
TEXT: MARIA HAMMER
Mobbing und Cyber Bullying
W
für
23
Auf dem rechten Bild haben sich
5 Unterschiede zum linken Bild versteckt. Findest Du sie?
Die Lösung bitte in eine Mail
([email protected]) oder auf eine
Postkarte schreiben. Deine Mama,
dein Papa oder deine Oma helfen dir,
wenn du noch nicht schreiben kannst.
Oder du schneidest das Rätsel aus,
malst einen Kreis um die Fehler und
steckst den Ausschnitt in einen Briefumschlag. Vergiss bitte nicht, auch deinen Namen, die Adresse und dein Alter
draufzuschreiben und eine Briefmarke
draufzukleben. Dann bittest du deine
Mama, den Brief an uns zu schicken.
Einsendeschluss ist der 1. März 2016.
Aus den richtigen Einsendungen werden 3 Sieger ausgelost.
1. Preis: ein schönes Buch
2. und 3. Preis: lustige Dusch- und
Sprudelbäder
Da stimmt doch was nicht ganz ...
ILLUSTRATIONEN: JIN CHO YOUN, MA
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