EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser Gossauer Info 30. Jahrgang Nr. 124 – März 2016 Impressum Herausgeberin Verlag Gossauer Info Redaktion rg Rita Gröbli (Leitung) kh Karin Herrmann gb Geneviève Bichsel dc Daniela Clerici An dieser Ausgabe mitgewirkt hat zudem Christa Klaus Korrespondenzadresse Verlag Gossauer Info Gewerbestrasse 18, 8132 Egg Tel. 044 986 10 00, Fax 044 986 10 01 E-Mail: [email protected] www.gossauerinfo.ch Konzept, Herstellung, Inserate Textaid Buch- und Kunstverlag Verlag Gossauer Info Gewerbestrasse 18, 8132 Egg Tel. 044 986 10 00, Fax 044 986 10 01 Mail: [email protected] www.gossauerinfo.ch Druck FO-Fotorotar Ein Unternehmen der FO-Gruppe Gewerbestrasse 18, 8132 Egg Auflage 5000 Ex. Wird gratis an alle Haushaltungen in der Gemeinde Gossau ZH verteilt Nächste Ausgabe Anfang Juni 2016 Redaktionsschluss: 30. April 2016 Titelbild Von Pro Natura gekürtes Tier des Jahres: Die Wasserspitzmaus. Foto: © Shutterstock / Erni Gossauer Info 124/März 2016 Sind sie Ihnen auch schon aufgefallen, die vielen friedlich grasenden Pferde auf der Wiese entlang der Leerütistrasse? Es ist weder ein Gnadenhof für alte Pferde, noch eine Pferdezucht: Die Besitzer wollen einfach, dass die Tiere sich wie in der Natur bewegen können. Nicht nur die Pferde fallen auf, auch die Lamas am Gotthardrank ziehen die Blicke von Spaziergängern oder vorbeifahrenden Automobilisten auf sich. Aber auch die selten gewordenen Kühe mit Hörnern und Glocken um den Hals auf der Weide wecken unser Interesse. Unter dem Titel «Tierisches in Gossau» berichten wir noch über viele weitere Themen. Der Gemeindepräsident Jörg Kündig blickt auf ein positives Jahresergebnis. Allerdings darf nicht übersehen werden, dass neben den Anstrengungen der Behörden auch die nicht beeinflussbaren Rahmenbedingungen eine wichtige Rolle spielen. Für einmal waren diese in der Summe weniger schlecht als befürchtet. Erfreuliche finanzielle Nachricht von der ZKB: Von ihrem erwirtschafteten Gewinn kommt auch den Gemeinden etwas zugute. «Das friedlichste Fest seit Jahren» feierten die Oberstufenschülerinnen und -schüler mit ihrem Jahresabschlussfest 2015. In die Epoche des Mittelalters eintauchen durften die Bertschiker Mädchen und Buben, und einen tollen Schneetag in Braunwald erlebten alle Schülerinnen und Schüler vom Schulhaus Schönbüel in Herschmettlen. Mit Dr. med. Christoph Meili porträtieren wir eine Persönlichkeit, die nicht nur im Grüt, wo er als Allgemeinarzt praktizierte, sondern auch in der ganzen Gemeinde für sein Engagement – vor allem bei der Spitex Gossau – Anerkennung fand. Lernen Sie einen interessanten Zeitgenossen kennen. Die Rubrik News hält wieder viele lesenswerte Beiträge parat. Wir wünschen Ihnen viel Spass bei der Lektüre des «Gossauer Infos» und den ersten Vorboten des nahenden Frühlings. Für das Redaktionsteam Rita Gröbli Für eingesandte Manuskripte und Fotos besteht bei Verlust keine Haftung seitens des «Gossauer Infos». Für gewünschte Rücksendung legen Sie bitte ein adressiertes und frankiertes Kuvert bei. Der Redaktion steht es frei, Manuskripte teilweise zu kürzen, zu ändern oder zurückzuweisen. Nachdruck, ganz oder auszugsweise, ist gestattet, jedoch bitte mit Quellenangabe. 3 Coiffeure Free Style Ihr Weg zu uns – einfach, bequem und zu jeder Zeit. Buchen Sie Ihren Termin online unter www.coiffeure-freestyle.ch Kommen Sie vorbei und lassen Sie sich von unserem kompetenten Team verwöhnen. Wir freuen uns über Ihren Besuch. Unsere Öffnungszeiten: Montag: 8 –12 und 13.30 –18.30 Uhr Di–Do: 8 –18.30 Uhr Freitag: 8 – 20 Uhr Samstag: 8 –14.30 Uhr Coiffeure Free Style | Mönchaltorferstrasse 6 | 8625 Gossau ZH | Tel. 044 936 13 03 IndIan Land MuseuM Interessantes und Wissenswertes über die Indianer Nordamerikas! Das INDIAN LAND ist die wohl exlusivste, öffentlich zugängliche Privatsammlung über Indianer, in der Schweiz. Trading Post, Filmvorführung und Indianisches Kunsthandwerk. Öffnungszeiten Mi, Sa, So 13.00 – 17.00 Uhr www.indianland-museum.ch im Zentrum 1, 8625 Gossau ZH Inseratesponsor: Verlag Gossauer Info 4 Gossauer Info 124/März 2016 INHALTSVERZEICHNIS Thema 06 8 11 14 17 21 23 Tierisches in Gossau Ein herrliches Pferdeleben … Vierbeinige Schafhirten … Lama-Farm Yacana in Gossau Von Hörnern und Glocken Tier des Jahres 2016 – klein, aber oho! Von Eseln und Kindern Gemeinde 25 29 31 32 33 34 Schule Gossau 59 62 64 65 JASS – Jahresabschlussfest 2015 Mittelalterstunde aus erster Hand Grosser Erfolg für Klassenlagerfilm Traditioneller Schneetag in Braunwald Sport 67 Neu in Gossau: Biathlon-Training für Kids Porträt Die Seite des Gemeindepräsidenten Neue Stimmrechtsausweise 69 Hausarzt mit Leib und Seele – Auftakt zum 1816 – dem Jahr ohne Sommer Dr. med. Christoph Meili Vielfältige Ausbildung in Gossau Rückblick Neujahrsapéro 2016 Thema Jugendförderungsbeiträge und Jugendschutz-Kodex der Gemeinde Gossau 36 Erfolgskontrolle 2015: Weitere Verbesserungen in der Gossauer Landschaft festgestellt 73 Aktive Senioren Gossau ZH 39 Aquarelle und Zeichnungen von Albert Schmid 75 Pro Senectute 41 Gossauer Wuchemärt 2016 e 43 Lesetipps aus der Gemeindebibliothek 45 Wetterverwöhnte Badesaison 2015 46Geburten 77 Kreatives für Kinder ab drei Jahren 47Geburtstagsjubilare 81 Naurschutzverein Gossau ZH 49Todesfälle/Ehejubiläen 83 Instrumente ausprobieren nach Herzenslust 84 Pfadi-Waldweihnacht – zwischen Tradition und Moderne 85 Die Seite des Vereins FiZGo 87 Publireportage: Versicherungs-Ratgeber 51 Gemeinsame Anlässe der Mobiliar 53 Reformierte Kirche Gossau 88 Die Seite des Gewerbevereins Gossau 55 Evangelische Freikirche Chrischona 89 – Helfen aus Liebe 56 Katholische Pfarrei – Kolumne Andrea Gisler 90Vorschauen: – Tierisches in Gossau zum Zweiten – Porträt: Angelika-Ditha Morosowa, Gossau Senioren News Kirchen Gossauer Info 124/März 2016 5 THEMA TIERISCHES IN GOSSAU Tierisches … Tierisch gut, tierisch schlecht, tierisch schön, tierisch böse – für fast alles muss der Vergleich mit Tieren herhalten. Mensch verhält sich wie eines, Mensch gleicht einem, ist nicht besser als eines, erhebt sich über eines, Mensch unterscheidet sich kaum von einem … Das Feld im Zusammenspiel Mensch-Tier ist weit, ist so unüberschaubar gross, dass es nicht abzudecken ist. Aber etwas genauer hinschauen und sich Gedanken machen kann man trotzdem. Ob dies dann wirklich ein tierisches Vergnügen ist … Text: Geneviève Bichsel; Fotos: istock Tiere sind stetes Gegenüber des Menschen. Für die einen sind sie bester, manchmal einziger Freund, Spielgefährte und Begleiter. Sie begleiten Menschen über eine lange Zeit ihres Lebens, sind einfach da, ohne nach Herkunft und Status zu fragen, können trösten und Freude bereiten. Sei es das Pferd der kleinen oder grösseren Pferdenärrin, der Pudel der einsamen alten Dame, die Kaninchen des stolzen Chüngelizüchters, die Schildkröten im Gehege des kleinen Jungen, das verschmuste Kätzchen der jungen Familie, der Esel auf dem Bauernhof, der treu ergebene Hund des Junkies und Obdachlosen. Sie wecken Emotionen, lassen verborgene, vermeintlich abgestorbene Gefühle aufleben und nehmen diese geduldig entgegen. Nicht verwunderlich, dass in der Pflege alter, auch dementer Menschen mittlerweile Tiere zum Einsatz kommen, dass Hunde, Pferde, Delfine zu therapeutischen Zwecken herangezogen werden. Stummer Freund, Vertrauter, aber auch Helfer, nicht nur in der Not. Blinde vertrauen ihren Blindenhunden, Hunde sind es, die die Unterzuckerung bei Kindern mit Diabetes erkennen. 6 Und Hunde sind es auch, die Menschen in Lawinen und eingestürzten Häusern suchen, finden und damit Leben retten. Tiere als Freunde und Retter des Menschen, aber auch zur puren Freude, Teil der Freude an der Natur und ihren Wundern. Hier sind sie aber auch Feind des Menschen, wenn dieser ihnen zu nahe kommt. Sie trotzdem zu besiegen, scheint für einige eine besondere Herausforderung zu sein. Grosswildjäger haben nicht den besten Ruf. Das Verhältnis zum Tier ist ganz grundsätzlich ein ambivalentes geworden, steht im Zentrum von Debatten rund um Überzeugungen und Ideologien. War früher der Sonntagsbraten der Höhepunkt der kulinarischen Wo- che, gehört es heute für einige zum hippen Lebensgefühl, vegan zu essen und zu leben. Aus tierfreundlicher Überzeugung die Einen, aus gesundheitlichen Überlegungen die anderen, einem trendigen Lebensstil folgend nochmals andere. Pelz tragen ist nicht mehr Statussymbol, sondern verpönt und geschmacklos. Gut möglich, dass diese neueren Strömungen auf dem Boden von Übersättigung und Überfluss besonders gut gedeihen. Wer ums Überleben kämpft, wird sich solche Gedanken kaum leisten können. Und doch, die Überlegungen von einigen um das Tierwohl haben uns alle zum Nachdenken über unseren Umgang mit Tieren gebracht. Sind sie «nur» zu unserem Nutzen da? Die Debatten um Tierschutz, Tierhaltung, Tierversuche sind wichtig, um unsere Haltung gegenüber dem Tier zu klären. Pharma-, Kosmetik-, Agrar-, Lebensmittelindustrie stehen unter kritischer Aufmerksamkeit und entsprechender Verantwortung. Das ist gut so. Und doch, der Widersprüche sind viele. Junge Tiere mit Jöh-Effekt sind ein unschlagbarer Quotenga- Gossauer Info 124/März 2016 THEMA TIERISCHES IN GOSSAU Zum Schmunzeln Es mit etwas Selbstironie und einem Lächeln zu tun, ebenfalls. Das könnte dann so aussehen: Sie fühlen sich hundeelend und sind Ihrem Nachbarn spinnefeind, denn der meint immer zu wissen wie der Hase läuft, benimmt sich wie der Elefant im Porzellanladen, bläst sich auf wie ein Frosch, scheint vom wilden Affen gebissen zu sein und reitet immer wieder den Amtsschimmel. Der hat ja eine Meise, sieht weisse Mäuse, hat Grillen im Kopf und hört Flöhe husten. Das geht auf keine Kuhhaut, da lachen ja die Hühner, das macht den Hund in der Pfanne verrückt, man glaubt, mich tritt ein Pferd. Aber Sie sind kein Frosch, lassen sich nicht auf die Hühneraugen treten, packen den Stier bei den Hörnern, überwinden den inneren Schweinehund und drehen ihm den Hahn zu. Damit schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe und er macht die Fliege. Sie fühlen sich nun vögeliwohl, haben einen Bärenhunger, gehen mit jemandem Pferde stehlen, spüren Schmetterlinge im Bauch, kriegen davon eine Gänsehaut und schlafen nun wieder wie ein Murmeltier. Projekt Fischottergehege in Gossau Heinrich Wintsch, Gossauer Gemeinderat, ist enttäuscht. Vor knapp drei Jahren hatte er die Idee, im alten Müliweiher in Unterottikon Fischotter – das Wappentier von Gossau – anzusiedeln. Geschützt durch einen Zaun sollten ein Männchen und zwei Weibchen dort ihren Lebensraum erhalten. Die Idee kam beim Gossauer Gemeindrat an, das Veterinäramt befand den Standort als geeignet, und der Zoo Zürich wäre bereit gewesen, Tiere aus seiner Zucht nach Ottikon zu geben. Alles schien auf guten Wegen. Bild: wwf rant, alternde, müde Nutztiere verdienen sich selten ein Gnadenbrot. Wir lieben unseren morgendlichen Latte Macchiato, denken aber kaum nach über Muttertierhaltung bei Kühen. Wir sammeln für die Befreiung armer Tanzbären, halten aber aus Platzmangel doch ein einzelnes Meerschweinchen im Käfig. Nicht dass wir sie essen würden wie die Peruaner, behüte, da verlangen wir nach anderen Spezialitäten wie hellrosa Fleisch. Wir schütteln den Kopf über jene, denen Kühe heilig sind, und füttern doch unsere Kätzchen aus dem goldenen Napf. Braucht das It-Girl einen Schosshund, sind anderen Tiere oder Teile von ihnen als vermeintliche Potenzmittel gerade gut genug. Wie bereits erwähnt, das Feld ist weit. Bleibt das Gefühl, dass vieles, was wir in Verbindung mit Tieren denken und fühlen, ganz viel mit uns selbst zu tun hat. Heisst es nicht, dass der Mensch und sein Haustier sich zu gleichen beginnen? Wir teilen viel miteinander, im Guten wie im Bösen. Es respektvoll zu tun, zeichnet uns aus. Nun ist das Projekt sistiert. Die kantonale Baudirektion hat das Baugesuch aus Gossau ZH negativ beurteilt. Die Anlage bräuchte einen Zaun von gut 100 Metern Länge. Dafür gebe es keinen zwingenden Grund, weshalb das Fischottergehege ausserhalb der Bauzone gebaut werden müsse. Das aber kommt für Heiri Wintsch nicht in Frage. Die Idee, eine Fischotteranlage zu bauen, sei ja gerade wegen der besonderen Eignung des Müliweihers entstanden: «Es ist der richtige Lebensraum für Otter.» Seit einiger Zeit hat sich ein Biber niedergelassen, und «dem Biber ist es vögeliwohl», sagt Wintsch. «Und die Fischotter wären eine zusätzliche Bereicherung gewesen.» Rita Gröbli Gossauer Info 124/März 2016 7 THEMA TIERISCHES IN GOSSAU Bei schönem und trockenem Wetter erhalten die Pferde das Heu auf der Weide. Ein herrliches Pferdeleben … Das Bild trügt nicht – die etwa 40 Pferde auf der Weide an der Leerütistrasse geniessen ideale Bedingungen: genügend Auslauf – etwas mehr als acht Hektar –, gedeckte Fressstände mit Heu à discrétion, täglich mit frischem Stroh eingestreute Liegeflächen in den Scheunen, damit sich die Tiere auch zurückziehen können. Text: Rita Gröbli; Fotos: Claudia Hellmig In freier Natur ist ein Pferd bis zu 16 Stunden am Tag – meist zur Nahrungsaufnahme – in Bewegung und legt dabei 30 bis 40 km zurück. Das Pferd ist nicht nur ein Lauftier, sondern auch ein ausgeprägtes Herden- bzw. Gruppentier, und es braucht die Möglichkeit, Sozialkontakte mit Artgenossen aufzunehmen. Es ist auf ein Leben unter freiem Himmel eingestellt und geniesst alle Wetterverhältnisse – ob Sonnenschein, Regen oder Schnee. Was die Tiere nicht mögen, ist Staub wegen der empfindlichen Atmungsorgane. Pferde sind Fluchttiere und haben daher einen für ihre Grösse sehr 8 Den Pferden ist es rundum wohl. Gossauer Info 124/März 2016 THEMA TIERISCHES IN GOSSAU kleinen Magen, was von ihrem Organismus her bedingt, dass sie über den ganzen Tag verteilt auf genügend Raufutter angewiesen sind. All diese Bedingungen sind für die Pferde im Jungholz in idealer Weise gegeben. Diese artgerechte Haltung erlaubt es den Pferden, ihr Leben fast wie in der freien Natur zu geniessen. Diese sogenannte Mehrraum-Gruppenlaufstallhaltung im Jungholz wurde vom Veterinäramt als vorbildliche Pferdehaltung bescheinigt. Ein friedliches Zusammenleben von Wallachen und Stuten. Da hat jemand gut lachen … Pferde ohne Hufeisen Nebst dem Weidegras stehen sieben überdachte Heuhäuschen für je acht Pferde bereit, in welchen die Pferde im Trockenen so viel Heu fressen können, wie sie wollen. Diese mobilen Heuhäuschen sind je mit einem Rundballen Heu von etwa 300 kg bestückt. Vitamin- und Mineralleckschalen, Wasser, ab und zu Äpfel und etwas trockenes Brot runden das «Buffet à discrétion» ab. Vor ein paar Monaten wurde das ganze Areal zudem mit einem Elektrozaun und diagonalem Geflecht eingezäunt, um den Pferden einen sicheren Auslauf zu bieten. Die Pferde im Jungholz leben, wie in der Natur auch, ohne Hufeisen, was wiederum einen wesentlichen Gossauer Info 124/März 2016 Beinahe wie in der freien Natur. Teil zur Gesunderhaltung des Bewegungsapparats eines Pferdes beiträgt bzw. in vielen Fällen Beschädigungen am Bewegungsapparat ausheilen lässt, wie z. B. Sehnenschäden. So konnten schon einige Pferde, die zur Reha ins Jungholz gebracht wurden, wieder in den Pferdesport einsteigen. Obschon die Pferde bei jedem Wetter draussen sind, brauchen sie kaum den Tierarzt. Bei Kälte legen sich die Pferde ein dickes Fell zu, und im Sommer verlieren sie dieses – ein ganz natürlicher Fellwechsel. Pferdebesitzer/-innen geben ihre Tiere gerne auf die Weide im Jungholz, weil sie wissen, wie gut es die Pferde hier haben. Das Alter der Pferde ist durchmischt, die Herde ebenso. Es leben Wallache und Stuten zusammen. 9 FRÜHLINGSAUSSTELLUNG WIR HEISSEN SIE WILLKOMMEN. Samstag, Sonntag, 02.04.2016 09.00 – 17.00 Uhr 03.04.2016 10.00 – 17.00 Uhr Lassen Sie sich in die neue Welt von Opel entführen! Mehr Informationen auf www.opel.ch Opel_Frühlingsausstellung_2016_Sales_DE.indd 1 10 22.12.2015 18:51:39 Gossauer Info 124/März 2016 THEMA TIERISCHES IN GOSSAU Vierbeinige Schafhirten … Schafe sehen so friedlich aus. Aber könnten Sie sich vorstellen, alleine eine Herde von einer Weide zur anderen zu treiben? Könnten Sie voraussehen, in welche Richtung eine in Bewegung geratene Gruppe allenfalls ausbrechen wird, und wären Sie schnell genug, dies zu verhindern? In Zusammenarbeit mit einem gut trainierten Border Collie würde Ihnen diese Aufgabe vermutlich gelingen. Text und Fotos: Karin Herrmann Seit Jahren züchtet Cécile Baumann für den Eigenbedarf Schafe und Kaninchen. Für ihre kleine, rund 10-köpfige Schafherde betreibt sie einen fixen Stall in der Nähe des Schulhauses Berg. Schafe sind Bewegungstiere und brauchen viel Platz. Deshalb hat sie an verschiedenen Orten Weiden gepachtet und mit einigen Landbesitzern Vereinbarungen betreffend Abgrasen des Geländes getroffen. Als unentbehrliche Helferin beim Umzug von einer Weide zur nächsten steht ihr, nebst einem Bus für längere Transporte, die 10-jährige Border-Collie-Hündin Asta zur Seite. Vor noch gar nicht so langer Zeit beeindruckte Asta gar die Polizei. Weil jemand mutwillig die eingezäunten Schafe freiliess, bewegte sich die Herde frei auf der anderen Strassenseite. Mit einigen wenigen Kommandos seitens Cécile Baumanns trieb Asta die Ausreisser in kürzester Zeit wieder in ihre Weide zurück. Seit einigen Monaten besitzt Cécile Baumann eine zweite Border-Collie-Hündin, die nun neun Monate alte Tenna. Geschichte der Border Collies Die Border Collies – wie wir sie heute kennen – haben ihren Ursprung Ende des 19. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit existierten bereits in ganz Grossbritannien viele Arten Gossauer Info 124/März 2016 Cécile Baumann mit Border-Collie-Hündin Asta und Tenna (links) und die Hundetrainerin Cayan Biberstein. von Bauernhunden, die auf den Collies genannt, was so viel wie Schaf- und Rinderfarmen ihr Fut- «nützlicher Gegenstand» bedeutet. ter durch Mithilfe beim Treiben Weil viele der besten Collie-Hunde des Viehs verdienten. An Volks- und anderen Festen wurden schon damals die Fähigkeiten der Hunde bei freundschaftlichen Schaf-Treibe-Wettbewerben getestet. Die Besten unter ihnen wurden dann auch vermehrt zur Zucht eingesetzt. Die Hunde wurden damals einfach Typische Körperhaltung beim Hüten. 11 Haus verkaufen … … neue Horizonte erobern Kostenlose Marktschätzung! NOVA Bautreuhand AG 8625 Gossau www.nova-ag.ch Telefon 043 833 70 50 Liegenschaftenverkauf: Rentabel, kompetent und herzlich. DAS IST REINHEIT UND PFLEGE FÜR IHR AUTO. Ihre regionale Auto-Wellness-Station Mit diversen Programmen und wahlweise Unterbodenwäsche für Autos und Lieferwagen bis zu einer Höhe von 2.60 m. AGROLA Tankstelle mit TopShop Tannenbergstrasse 7, 8625 Gossau Tel. 044 936 22 26 agrola.ch 150x109mm_INSERAT_WaschanlageV4.indd 1 12 19.01.2016 14:27:43 Gossauer Info 124/März 2016 THEMA TIERISCHES IN GOSSAU im Grenzgebiet zwischen Schottland und England beheimatet waren, erhielt diese Rasse Anfang des 20. Jahrhunderts den Zusatz Border. Das Verb «to border» bedeutet aber auch begrenzen, umrahmen, einsäumen und beschreibt treffend die Eigenschaften eines Border Collies. Bei der Zuchtauswahl wurden vor allem jene Hunde bevorzugt, die ihre Schafe in geduckter Haltung, schleichend und mit fixierend-starrem Blick ruhig vorwärts bewegen konnten. Bellende, beissende und hetzende Hunde stressten das Vieh und konnte zu Gewinneinbussen führen. Ausbildung Obwohl Border Collies eine starke genetische Veranlagung haben, eignen sich nicht alle zum Schafehüten. Mit Asta und nun auch mit der jungen Tenna hat Cécile Baumann in dieser Beziehung keine Probleme. Seit Jahren besucht sie regelmässig Kurse und nimmt zusätzlich bei der Trainerin Cayan Biberstein Einzelunterricht. In der hügeligen Landschaft von Rikon im Tösstal steht eine Trainingsanlage mit grossen Weiden, RoundPen (runder eingezäunter Platz), Koppeln, Toren, Zäunen und Schafen zur Verfügung und bietet während des ganzen Jahres ideale Trainingsbedingungen. Die sogenannten Koppelgebrauchshunde arbeiten absolut präzis. In weiten Bögen umkreisen sie die Herde, um die Schafe zu sammeln. Der Hirte ist in der Regel an der Spitze Ideales Trainingsgelände für die «vierbeinigen Schafhirten» in Rikon. der Herde und dirigiert den hinter der Herde positionierten Hund mit Kommandos. Koppelhunde unterscheiden links und rechts, und sie können einzelne Tiere oder Untergruppen aus der Herde separieren. Border Collies arbeiten typischerweise praktisch lautlos, ohne zu bellen. Der Hund fixiert die Schafe mit seinen Augen so stark, bis sie seinem Willen folgen. Eindrückliches Training Cayan Biberstein ist nebst Hundetrainerin auch Schafzüchterin und liebt ihre Tiere. Aus diesem Grund arbeitet sie während der Trainingseinheiten mit hundegewohnten Schafen und in eher nahen Distanzen. Sie lehnt die Ausübung als Sport nicht ab, beschränkt sich mit ihrem Ausbildungsangebot aber auf schweizerische Verhältnisse und Hundebesitzer, die das Erlernte mit ihren Hunden und Schafen im All- Training im Round-Pen. tag anwenden können. Sie betont, dass der intelligente und schnell lernende Border Collie gefordert werden will, aber das könne auch mit Agility, Obedience, Sanitäts- oder Rettungshund abgedeckt werden. Es war ein Vergnügen und beeindruckend, Cécile Baumann und Cayan Biberstein bei der Arbeit mit ihren Hunden zuzusehen, und es wäre schön, wenn möglichst viele Hunde, egal welcher Rasse sie angehören, durch sinnvollen Einsatz gefordert und gefördert würden. www.fahrschule-boelsterli.ch Gossauer Info 124/März 2016 13 THEMA TIERISCHES IN GOSSAU Lama Farm-Yacana in Gossau Seit mehr als 15 Jahren beherbergt Karin Juling Hauser Lamas. Sie bietet mit ihren Tieren verschiedene Therapien für Kinder und Erwachsene an. Aber auch einfach zum Auftanken für Leib und Seele, im Einklang mit der Natur sein – das alles und viel mehr ist im Angebot der Lama-Farm Yacana. Text: Karin Juling Hauser, Fotos: zvg Vor 15 Jahren zog unser erstes Lama – eine Harlekin-Stute (weiss mit braunen Punkten) – am «Gotthardhügel» in Gossau ein. Zufall? Eigentlich wollte ich einen Kanarienvogel in St. Gallen abholen. Daraus wurde dann halt ein Lama. Schwups wurde das zahme Tier ins Auto verladen und zu uns nach Gossau gebracht. Mein Mann war schon etliches gewohnt von mir, und so erstaunte es ihn nicht, im Gegenteil, er hatte immer Freude an meinen Tier-Eskapaden! Da Lamas Herdentiere sind, hat sich mein Ehemann an den Computer gesetzt, um sofort ein zweites Tier zu finden. Am nächsten Tag konnten wir einen Wallach im Thurgau abholen. Leider war das Tier gemäss einem Untersuch beim Tierarzt nicht gesund, und wir mussten es zurückgeben. In der Zwischenzeit hatten wir aber einen Züchter im Berner Oberland gefunden. Er verkaufte uns ein paar Lamastuten. Ein paar Monate später kam dann das erste Fohlen zur Welt (Cria). Lamas sind ungefähr elf Monate trächtig. Lamas – vielfältig nutzbare Tiere Unsere Lamas wurden als Haus-/ Zucht-/Wolllieferanten-/Therapie- und Wandertiere gehalten. Die Lamas sind eine Säugetiergattung, die zusammen mit den Vikunjas die Gruppe der Neuweltkamele innerhalb der Familie der Kamele 14 Mit den Kindern im Wald unterwegs. (Camelidae) bilden. Lamas stammen ursprünglich aus Südamerika. Neuweltkamele unterscheiden sich äusserlich von den Altweltkamelen durch das Fehlen eines Höckers und die geringere Grösse. Die Tiere der Gattung Lama erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 120 bis 220 Zentimetern, ein Gewicht von 55 bis 150 Kilogramm und haben eine Lebenserwartung von 20 bis 30 Jahren. Anfänglich etwas scheu, sind Lamas freundlich und sehr neugierig. Ihre ruhige Art und ihr Einfühlungsvermögen machen sie für jedermann, auch für Kinder, leicht führbar. Mich faszinieren vor allem ihre wunderschön grossen Augen. Gossauer Info 124/März 2016 THEMA TIERISCHES IN GOSSAU Für die tiergestützten Therapien für Behinderte oder Suchtkranke haben wir zwei spezielle Lamas. Sie sind sehr zugänglich und haben sich zum Beispiel bei der Therapie für Down-Syndrom sehr bewährt. Sie helfen den Patienten, Ängste abzubauen und sich zu entspannen. Es macht mir sehr viel Freude, wenn meine Lamas gebucht werden und Kinder dabei sind. Es ist auch spannend, zu erleben, wie Kinder und Lamas sich näherkommen. Schwerer Schicksalsschlag Als Anfang 2005 mein Ehemann verstarb, musste ich mit Züchten aufhören. Im Dezember 2005 hatte ich zudem noch einen schweren Autounfall in Zollikon und war für einige Monate nicht mehr in der Lage, die Tiere selber zu betreuen. Deshalb musste ich einen Tierbetreuer einstellen (den ich heute noch im Betrieb habe), um alles zu meistern. Zwei Jahre später kam es zu einem Deal zwischen der Versicherung und mir. Drei Tiere konnte ich behalten, elf Lamas wurden verkauft. Das tat weh. Aber mit der Zeit kamen wieder neue Tiere dazu. Ich habe wieder Lamas angenommen, die einen neuen Platz brauchten. Bei mir auf der Farm leben nur noch Wallache. Man kann sehr gut mit ihnen arbeiten. Vor einem Jahr habe ich mich schweren Herzens entschlossen, meine Lamas zu verkaufen. Der Käufer liess die Tiere auf unserer Weide, was mich natürlich gefreut hat. Leider hat sich der Kauf nach 13 Monaten zerschlagen und ich habe meine Tiere zurückgenommen. Mini-Zoo Über die Jahre gab es viele Tiere bei uns: Lamas, Alpakas, auch Wallabys, Zwergziegen und ein Mini Pig Gossauer Info 124/März 2016 Lamas sind freundliche und neugierige Tiere. Durch ihre ruhige Art sind sie auch als Therapie-Tiere sehr gut einsetzbar. (das mit der Zeit sehr gross wurde!). Die Kinder haben diesen Mini-Zoo geliebt. Seit ein paar Jahren beherbergen wir die Naturspielgruppe «Laubfröschli». Die Kids kommen in den Genuss, Lamas, Häslein und Vögel zu erleben, zu füttern und zu geniessen. Wir vermieten auch noch unser Original-Indianer-Tipi für Anlässe und Events aller Art, das hoch oben auf der Kuppe beim Gotthard-Rank thront und von weither sichbar ist. Zudem kann man mich persönlich auch jederzeit zum Lamalaufen buchen. Nachfolger/in gesucht Es ist mir bewusst, dass meine Zeit begrenzt ist. Deshalb geht die Suche nach einem geeigneten Käufer – der zu den Lamas passt, Liebe und Zeit hat – weiter. Die Weide würde ich weiterhin zur Verfügung stellen. Wer Interesse hat, kann sich bei folgender Adresse melden: Tel. 043 928 02 61, 079 419 58 64 www.yacana.ch [email protected] 15 HAU REIN! GOOD FOOD LIVE SOUND THE PIRATES MUSICBAR & RESTAURANT WWW.THEPIRATES.CH LADENBAU GASTROBAU EMPFANGSANLAGEN KÜCHEN BÄDER SCHRÄNKE / TÜREN WEINKLIMASCHRÄNKE VITRINEN PENDT AG INDUSTRIESTRASSE 5 CH-8625 GOSSAU ZH TEL +41 44 936 51 00 FAX +41 44 936 51 71 WWW.PENDT.CH [email protected] 16 Gossauer Info 124/März 2016 THEMA TIERISCHES IN GOSSAU Von Hörnern und Glocken Auf dem Hof der Familie Kehrli leben auch in vierter Generation Kühe mit Hörnern und Glocken. Gehörnte Kühe auf einer saftigen Sommerwiese sind für Stefan und Andrea Kehrli eine Augenweide und die Glockenklänge beruhigend. Text und Fotos: Andrea und Stefan Kehrli Hier auf dem Hof Mühleacker – vis-à-vis der Badi Gossau – tragen alle unsere Kühe Hörner. Bereits bei den Kälbchen begutachten wir jedes Hornpaar. Bei der Mehrheit unseres Jungviehs ist eine Hornkorrektur nicht nötig. Wenn ein Horn jedoch nicht in einem schönen Schwung wächst, dann ziehen wir dem Kalb einen Hornführer an. Den Hornführer trägt das Tier während zweier Monate. Zwei halboffene, an Lederriemen befestigte Metallschalen stützen seitlich die Hörner und lenken diese in die richtige Wuchsrichtung. Die fünfte Generation ist bereits am Mithelfen: Sohn Sämi mit der Kuh Safria und Dies löst einen ähnlichen Tochter Linda mit der Kuh Silsa. Nebst den Hörnern tragen die Kühe vom Hof Mühleacker auch die traditionelle Glocke.. Gossauer Info 124/März 2016 Effekt aus wie eine Zahnspange bei einem Kindergebiss. Durch den Hornführer werden sich die Hörner in eine ästhetische, gesunde Form entwickeln. Nebst dem Schmuck, den die Hörner bei einer Kuh darstellen, sind sie der Kuh auch dienlich beim Kratzen der juckenden Körperstellen. Gerade das Jucken an den Flanken oder am Rücken könnte die Kuh ohne die stechende Hin- und- her-Bewegung mit einem ihrer Hörner nicht lindern. Eine Kuh mit einem grossen, ausladenden Gehörn steht in der Rangordnung sicherlich eher vorne. Das Bild, das gehörnte Kühe auf einer saftigen Sommerwiese darstellen, ist 17 Drucken mit Präzision Aus Egg für Gossau. Ihr Druckerfolg ist ganz nah – nur ein Dorf weiter setzen wir alles daran. Ein Unternehmen der FO-Gruppe FO-Fotorotar | Gewerbestrasse 18 | CH-8132 Egg Telefon +41 44 986 35 00 | Fax +41 44 986 35 36 E-Mail [email protected] | www.fo-fotorotar.ch Alters- und Pflegeheim Laufenbachstr. 21, 8625 Gossau Ein Unternehmen der di Gallo Gruppe Unser Heim bietet Raum für 32 Bewohnerinnen und Bewohner. Es will ihnen ein neues und dauerhaftes Daheim bieten, in dem sie sich wohl und geborgen fühlen. • Zentrale Lage im Dorf Gossau • Einer- oder Doppelzimmer mit Nassraum und Balkon • Cafeteria mit grosser Terrasse und schönen Räumen für Familienfeiern im Hause • Vom Kanton und Krankenkassen anerkannt Für mehr Informationen verlangen Sie unsere Broschüre! Tel. 044 936 10 27, www.rosengarten-gossau-zh.ch 18 Cafeteria Rosengarten Öffnungszeiten: Die beliebte Cafeteria ist 7 Tage in der Woche geöffnet von 8.30 Uhr bis 17 Uhr, auch über das Wochenende. Angebot: Tagesmenü, Sonntagsmenü, Snacks, Salatteller, feine Sandwiches, Pâtisserie, Kleingebäck, Coupes und vieles mehr. Auf Ihren Besuch freut sich Das Rosengarten-Team, Tel. 044 935 15 86 Gossauer Info 124/März 2016 THEMA TIERISCHES IN GOSSAU Das Gebimmel der Glocken ist auch eine Richtungsangabe, wo die Tiere sind. für uns eine Augenweide. Das Alter einer Kuh kann man an der Anzahl Jahrringe auf ihren Hörnern ablesen. Nach jeder Kälbergeburt entsteht ein neuer Jahrring. Vom Kopf her wachsen die Hörner nach und die Ringe sind als Rillen erkennbar. Glocke ist nicht gleich Glocke Beim täglichen Weidegang von Frühling bis Herbst tragen alle unsere Kühe Glocken. Doch Glocke ist nicht gleich Glocke. Da gibt es die kleinen Gotthard-Treicheln mit ihrem lauten Ton für die Alprinder. Die Froschmaultreicheln haben einen sanften Ton und sind für junge Kühe. Die grossen Glocken sind für die älteren Kühe. Zudem besitzen wir zwei Bass-Treicheln die zum ganzen Geläut der Herde passen. Unser Stolz ist es, wenn Glocken bis zu vier Besitzer-Generationen alt sind. Vor der beginnenden Glockensaison im Frühjahr waschen wir die Glocken und Glockenriemen mit Schmierseife. Anschliessend polieren wir die Lederriemen zweimal mit schwarzem Lederöl, damit sie schön geschmeidig sind. Die Glocken reiben wir mit Sigolin ein. Mit Absicht ziehen wir jeder unserer Herden ein Geläut an. Das heisst, die Tonfarben, welche die einzelnen Glocken wiedergeben, sind harmonisch aufeinander abgestimmt. So- mit entsteht eine heimatliche Klangstimmung, ähnlich derjenigen auf einer Sommeralp. Das Gebimmel ist auch eine Richtungsangabe, wo sich ein Tier befindet. Falls sich ein oder mehrere Stück Vieh ungewollt aus einer Weide oder einem Stall entfernen, können wir uns am Klingen der Glocken auf die Suchrichtung einstellen. Dies ist sehr hilfreich, gerade wenn der Hof nahe einer stark befahrenen Hauptstrasse wie der Grütstrasse liegt. Der Glockenklang ist beruhigend und gibt den Rhythmus des Kauens oder des grasrupfenden Kuhmauls wieder. Unser Schlafzimmerfenster ist in den temperaturmilden Monaten nachts immer geöffnet und der Glockenklang der weidenden Kühe direkt neben unserem Haus lässt uns beruhigt schlafen. Da wenig nächtliche Fahrzeuggeräusche zu hören sind, entsteht für uns eine Stimmung wie in den Bergen, abseits von Auto- und Alltagslärm. Selbst im Winter tragen zwei Kühe unserer dreissigköpfigen Kuhherde Glocken. Flieder, unsere 9-jährige Kuh, hat die Eigenheit, absichtlich ihren Kopf hin und her zu neigen, damit ihre Glocke ertönt. Und sogar Lina, eine junge Kuh, tut es ihr gleich. Diese Melodie stimmt uns während des Melkens glücklich! gossauer früeligsmärt Samstag, 9. Mai 2015 | 9 bis 15 Uhr | Marktplatz Zentrum Büelgass • 12 Uhr Konzert des Musikvereins Gossau • Kinderflohmarkt Gossauer Info 124/März 2016 19 Einladung zur auflösungs-gEnEralvErsammlung Der Vorstand des Spitex Verein Gossau lädt ein zur Generalversammlung. Montag, 11. April 2016 um 19.30 Uhr, Festhütte Altrüti Gossau ZH. Der Anlass bietet Gelegenheit, Daniel Wenger, Geschäftsführer der neugegründeten Spitex Bachtel AG, kennenzulernen. Weitere Informationen unter Telefon 044 576 00 00 oder [email protected], www.spitex-bachtel.ch Rädlibörse Sozialdemokratische Partei Gossau ZH www.spgossau.ch Ernst-Brugger-Platz Samstag, 19. März 2016 Annahmegebühr Fr. 5.– / Verkaufsprovision 10% Wir behalten uns vor, Geräte in schlechtem Zustand zurückzuweisen. Annahme: 10.00 – 11.00 Uhr Verkauf: 11.00 – 13.00 Uhr Auszahlung: 13.00 – 14.00 Uhr 20 Gossauer Info 124/März 2016 THEMA Foto: © Shutterstock / Erni TIERISCHES IN GOSSAU Tier des Jahres 2016 – klein, aber oho! Mit der Wasserspitzmaus hat Pro Natura eine aussergewöhnliche Bachanwohnerin zum Tier des Jahres gekürt. Die kleine Insektenfresserin – sie misst ohne Schwanz 6 bis 10 Zentimeter und wiegt 10 bis 20 Gramm – lebt an Bächen und Flüssen und erbeutet ihre Nahrung tauchend und schwimmend. Sie zählt zu den kleinsten Säugetieren der Welt. Text: Rita Gröbli; Fotos: Shutterstock / Erni, Terry Wittaker Gossauer Info 124/März 2016 harmlosen Nervengift, das in ihrem Speichel enthalten ist. Das kleine Tierchen ist überaus gefrässig: So vertilgt es pro Tag 10 bis 20 Gramm Futter, so viel, wie es selbst wiegt! Auf sauberes Wasser angewiesen Die Wasserspitzmaus lebt an kleinen bis mittleren Wasserläufen und stehenden Gewässern in der ganzen Schweiz. Sie ist auf sauberes, sauerstoffreiches Wasser angewiesen. Natürliche Ufer mit dichtem Bewuchs, unterspülten Bereichen, Foto: © Terry Whittaker Mit echten Mäusen ist die Wasserspitzmaus (Neomys fodiens) trotz ihres Namens nicht näher verwandt. Während Mäuse zu den Nagetieren zählen und sich vorwiegend pflanzlich ernähren, gehören Spitzmäuse zur Ordnung der Insektenfresser. Ihre nächsten Verwandten sind Maulwürfe und Igel. Die Wasserspitzmaus erbeutet einen Grossteil ihrer Nahrung im Wasser. Ein ums andere Mal stürzt sie sich kopfvoran ins Nass, sucht mit ihrer spitzen Schnauze den Gewässergrund ab, dreht Steine um, bis sie einen Leckerbissen gefunden hat. Auf ihrem Speisezettel stehen Wasserasseln, Kleinkrebse, Insektenlarven, Schnecken sowie gelegentlich auch grössere Tiere wie Frösche, Molche und kleine Fische. An Land erbeutete Regenwürmer, Schnecken und Insekten ergänzen die Kost. Ihre Beute lähmt sie mit einem für Menschen Die Wasserspitzmaus ist an kleinen bis mittleren Wasserläufen daheim. Baumwurzeln oder Steinblöcken bieten dem scheuen Kleinsäuger überlebenswichtige Deckung vor seinen Feinden wie etwa der Schleiereule, dem Reiher, dem Wiesel oder dem Fuchs. «Mit der Wahl einer Bachbewohnerin zum Tier des Jahres wollen wir auf den besorgniserregenden Pestizidcocktail – besonders in den kleineren und mittleren Fliessgewässern – aufmerksam machen», erklärt Roland Schuler von Pro Natura. «Das putzige Tierchen reagiert sensibel auf Verschmutzungen. Und das Gefühl, dass dies in der Schweiz kein Problem sei, täuscht leider. Studien zeigen, dass in Bächen und kleineren Flüssen im Schnitt 40 verschiedene Pestizide gefunden werden. Diese gelangen mehrheitlich aus der landwirtschaftlichen Produktion in die Bäche.» www.pronatura.ch 21 A L G E N A N T I G R A F F I T I B I O F A R B E N BETONSCHUTZDEKORATIVETECHNIK FA R B B E R AT U N G FA S S A D E N S A N I E RUNGMALENRENOVATIONSANIERUNG SCHIMMELBEKÄMPFUNGSTREICHEN Tel/Fax 044 935 26 65 T www.maler-streit.ch A P E Z I E R E N W A N D G E S TA LT U N G W Ä R M E DÄMMUNGALGENANTIGRAFFITIBIOFARBENBETONSCHUTZDEKORATIVETECHNIK FARBBERATUNGFASSADENSANIERUNG MBesuchen A L E N R E Sie N O V AT I O N S A N I E R U N G S CHIMMELBEKÄMPFUNG STREICHENunseren Ausstellungsraum TAPEZIERENWANDGESTALTUNGWÄRM E D Ä M M U N G A L G E N A N T I G R A F F I T I BIOFA R B E N B E TO N S C H U T Z D E K O R AT I V E T E C H N I K FARBBERATUNGFASSADENSANIERUNG M A L E N R E N O V A T I O N S A N I E R U N G • Sonnenstoren • Lamellenstoren • Jalousieladen • Rollladen Sunnehofstrasse 1 8625 Gossau ZH Tel. 044 935 41 00 [email protected] www.widmer-rollladen.ch 22 Gossauer Info 124/März 2016 THEMA TIERISCHES IN GOSSAU Von Eseln und Kindern Seit vielen Jahren ist Yvonne Wenk als Kindergärtnerin in Gossau tätig. Bereits als Kind liebte sie Tiere und hatte den Wunsch, einmal einen eigenen Esel zu besitzen. Text und Fotos: Christa Klaus, Gastautorin Viele Jahre später, nach einem Ferienerlebnis mit Grosseseln auf Korsika, kaufte sich Yvonne Wenk ihren ersten Grossesel. Bald darauf kam ein zweites Langohr in den Stall. Es gesellten sich mit dem Lauf der Jahre weitere Tiere dazu, wie zum Beispiel Hühner, Enten, Gänse, Schafe und Ziegen. Immer wieder zog Yvonne Wenk Kinder in ihre Arbeit mit den Tieren mit ein. Sei es durch die Organisation von Kinderlagern oder verbunden mit ihrer Tätigkeit als Kindergärtnerin. So durfte der als Therapiehund ausgebildete und geprüfte Bergamasker Hirtenhund «Moyo» jahrelang die Kindergärtler im Alltag und auf Ausflügen begleiten. Dass Kinder positiv auf Tiere ansprechen, erlebte Wenk in ihrer Kindergartenklasse. Die Kinder lernten durch seine Anwesenheit den respektvollen Umgang mit einem Hund und was es heisst, für ein Tier zu sorgen. Ein Tier zu streicheln und dabei das Fell zu spüren, zu sehen, wie es sich bewegt und was es frisst – all das fasziniert Kinder. Es ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen, dass ein Hund im Klassenzimmer eine beruhigende Wirkung auf die Kinder ausübt. Als der Kindergartenhund in den Sommerferien verstarb, war es ausgerechnet der Junge, der anfänglich am meisten Respekt vor dem Vierbeiner zeigte, der nachfragte, wo denn der Hund sei. Yvonne Wenk erklärte ihm, dass das Tier gestorben und nun im Himmel sei, sie aber zurzeit keinen neuen Hund wolle. Da schlug der Junge vor, sein Gossauer Info 124/März 2016 Yvonne Wenk, umringt von ihren Schützlingen … Portemonnaie mitzubringen, damit ein neuer Hund für den Kindergarten gekauft werden könnte. Auch ihre drei Esel und zwei Ponys durften schon auf die Kindergartenreise mit oder am Samichlaustag teilnehmen. Die Faszination für Esel hat Yvonne Wenk seit ihrem Erlebnis damals in den Ferien nicht losgelassen. Äusserlich sind es die langen Ohren und der grosse Kopf, die dem Esel ein knuddeliges Aussehen verleihen. Aber auch seine Intelligenz fasziniert: Ein Esel kann vor allem durch Motivation, nicht aber mit Druck, Strafe oder Gewalt zu etwas bewegt werden. Die vielgenannte Sturheit zeigt sich, wenn ein Esel unsicher ist, Gefahr wittert oder je- mandem nicht vertraut. So passierte es einmal einem Schmutzli, dass ihm durch das bockige Verhalten des damals ausgeliehenen Esels die Kapuze vom Kopf rutschte. Anschliessend musste Yvonne Wenk den Kindergartenkindern, die das mitverfolgt hatten, erklären, dass der Schmutzli durchaus auch lange Haare haben kann, aber sicher keine Frau sei. Die ganz persönlichen Charakterzüge eines jeden Tieres, die spezielle Verständigung zwischen Mensch und Tier und die Freude, die man durch die vierbeinigen Freunde erleben kann, all dies beeindruckt Yvonne Wenk, und es ist spürbar, dass sie ihre Leidenschaft gerne an Gross und Klein weitergibt. 23 windRad: Elektro-Testtag 19. März 2016 – 10.00 bis 14.00 Uhr auf dem Ernst-Brugger-Platz in Gossau, parallel zur Rädlibörse Wir präsentieren die innovativen E-Bike Neuheiten von Koga, Tour de Suisse, Stevens und Trek. Shimano Steps Motor Bosch Power Hinterradmotor Zentrum Büelgass, Laufenbachstrasse 5, 8625 Gossau ZH Bikes Tel. 044 975 16 20, www.velo-windrad.ch, [email protected] & Öffnungszeiten: more Di–Fr 9.00–12.00/14.00–18.30, Sa 8.00–14.00 / Mo geschl. Ausgeschlafen in den Tag ... ... mit einer Embru Matratze ! ÖFFNUNGSZEITEN: Mo: 13.30 – 17 Uhr Di, Mi und Fr: 09 – 12 / 13.30 – 17 Uhr Do: 09 – 12 / 13.30 – 19 Uhr Sa: 09 – 16 Uhr 24 Embru-Werke AG Bettenfachgeschäft Rapperswilerstrasse 33 CH-8630 Rüti ZH T +41 55 251 15 15 F +41 55 251 19 49 [email protected] www.embru.ch Gossauer Info 124/März 2016
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