Wenn das einzige Gebet in Deinem ganzen Leben nur "Danke" wäre, so würde das genügen. Meister Eckehart Warum Dankbarkeit? „Dankbarkeit“ ist nach Meister Eckhart eine Grundhaltung und ein Gebet das genügt. Mehr braucht es nicht. Was sind die Schlüssel damit sich die Tür zur Dankbarkeit öffnet? Staunen können über das Geschenk des Lebens. Es ist die Haltung des inneren Kindes, dass auch noch in uns Erwachsenen lebendig ist Wer noch staunen kann, für den ist das Leben noch nicht selbstverständlich. Staunen können heißt ganz im Augenblick sein. Staunen heißt mit allen Sinnen den Augenblick achtsam wahrnehmen Daher sind Staunen und die Achtsamkeit die kleinen Schwestern der Dankbarkeit. Die zwei Formen der Dankbarkeit? Dankbarkeit als Geschenk: Sie kann spontan kommen. Ganz plötzlich werde ich berührt von etwas was mir sehr wertvoll ist, und aus meinem Herzen strömt ganz von selbst das Gefühl der Dankbarkeit. Das sind die besonderen Glücksmomente des Lebens, die mir immer wieder geschenkt werden, die ich aber nicht machen kann. Dankbarkeit als Grundhaltung, die ich täglich pflegen kann. Die Pflege dieser Grundhaltung ist so etwas wie ein „Gebet“, so wie es Meister Eckehart beschreibt. Beides gehört zusammen und sind zwei Seiten einer Medaille. Das spontane Gefühl der Dankbarkeit und die eingeübte und täglich gepflegte Grundhaltung der Dankbarkeit. Es ist so wie bei einem Fußballer, der täglich trainiert. Das Glück, ein wunderschönes Tor zu erzielen in einem Spiel, braucht das tägliche Training. Wie kann man die Grundhaltung der Dankbarkeit einüben? STOP – LOOK - GO Ich muss mir Zeit nehmen zum Innehalten (STOP) In diesem Innehalten braucht es die achtsame Aufmerksamkeit, das staunende schauen auf…( LOOK) In diesem staunenden Schauen auf, sich bewusst werden für was ich dankbar bin (einen liebevollen, wertschätzenden und konstruktiven Blick auf mein Leben bekommen) Aus diesem Bewusstsein den nächsten Schritt gehen (GO) Mag. Johannes Hessler: Spirituelle Mitarbeiterbegleitung – spirituelle Bildung – spirituelle Unternehmenskultur im KH der BHS Linz Seite 1 Was bewirkt die Grundhaltung der Dankbarkeit? Dankbarkeit ist der Schlüssel zur Freude Dankbarkeit ist der Schlüssel zur Versöhnung Dankbarkeit ist der Schlüssel zum Frieden Dankbarkeit ist der Schlüssel zum Vertrauen Wege zur Dankbarkeit Das Dankbarkeitstagebuch als Geschenkidee Ein Dankbarkeitstagebuch ist auch eine sinn- und wertvolle Geschenkidee für Menschen, die wirklich offen sind für diese Erfahrung. Alles, was man braucht: Ein dekoratives leeres (Tage)Buch und vielleicht einige Musterfragen als Anreiz zum "Weiterdenken". Beispiele: Meine Top Ten: Dinge, für dich ich ganz besonders dankbar bin:... Ich könnte einfach nicht ohne … (meine Tasse Kaffee am Morgen, die entspannende Dusche nach der Arbeit, meinen Sonntagsspaziergang, …) 5 Dinge, die ich an mir selbst mag 5 Dinge, die ich an meinem Wohnort wirklich zu schätzen wüsste, wenn ich hier meinen Urlaub verbringen würde... Wenn ich aus dem Fenster schaue, dann bin ich heute wirklich dankbar für … Gebet der liebenden Aufmerksamkeit ... der Tagesrückblick nach Ignatius von Loyola. – Nehmen Sie sich 10 bis 15 Minuten Zeit. Suchen Sie sich einen Platz, an dem Sie ungestört sind. Kommen Sie zur Ruhe, auch mit dem Körper. 1. Danken Sie Gott für das eigene Geschöpf sein und für seine Gegenwart in Ihrem Leben. 2. Bitten Sie Gott, sich und den Tag ehrlich anschauen zu können. 3. Gehen Sie den Tag (z.B. Stunde um Stunde) durch. Erinnern Sie sich - ohne zu werten - an Ihre Tätigkeiten, Begegnungen, Gefühle, Gedanken usw. Wo empfinden Sie Freude und Trost? Wo empfinden Sie Ärger oder Unzufriedenheit; was war schmerzlich oder enttäuschend? 4. Sprechen Sie mit Gott: Danken Sie für alles, was gut und gelungen war. Bitten Sie um Trost oder Versöhnung für das, was dunkel oder schuldhaft war. Vertrauen Sie sich mit allem Gottes Liebe an. 5. Schauen Sie auf den nächsten Tag: Was haben Sie vor? Vertrauen Sie Gott Ihre Hoffnungen und Befürchtungen an. 6. Schließen Sie mit einem Vaterunser. . Mag. Johannes Hessler: Spirituelle Mitarbeiterbegleitung – spirituelle Bildung – spirituelle Unternehmenskultur im KH der BHS Linz Seite 2
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