James Bond - 007

03
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James Bond - 007
SPECTRE
CD
DES MONATS:
AnnenMayKantereit
GAME
DVD
BLU-RAY
DES MONATS:
DES MONATS:
DES MONATS:
Tom Clancy’s
The Division
Game Of
Thrones –
Die komplette
fünfte Staffel
The Last
Witch Hunter
Große Künstler,
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TINA TURNER
One Last Time
JAMES LAST
A World Of Music
JOE COCKER
Cry Me A River-Rockpalast
BEE GEES
One Night Only
R.E.M.
When The Light Is Mine
ERIC CLAPTON & FRIENDS
Live 1986
JOE COCKER
Live-Across From Midnight
JETHRO TULL
Nothing Is Easy
LYNYRD SKYNYRD
Sweet Home Alabama
ZZ TOP
Live In Germany 1980
MONTY PYTHON
Almost The Truth
BEACH BOYS
Endless Harmony
Preise gültig bis 31.03.2016. Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media Abteilung. Nur solange der Vorrate reicht!
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Gesamtübersicht auf www.mueller.de
Jahrescharts | CD
Editorial
Alle sind sie wieder auf der Suche im
März. Die Kinder auf der Suche nach
vom Osterhasen versteckten Nestern, Schokoeiern und Spielsachen.
Ihre Eltern nach dem ersten sonnenbeschienenen Fleckchen. Und die
mbeat nach den größten Highlights und Geheimtipps
im Unterhaltungszirkus – letztere ja gern mal verborgen
unter einer dicken Schicht eher etwas faulig riechender
Entertainmenteier.
Definitiv alles andere als faul ist unser erster Titelheld
James Bond. Im Gegenteil: Er ist auch auf der Suche.
Nach dem Bösewicht der Bösewichte quasi und außerdem nach einem Nachfolger, der sich immer noch nicht
recht am Horizont zeigen mag. Wobei wir da einen Vorschlag hätten: Wie wäre es mit Elyas M’Barek, unserem
zweiten Titelhelden? Der ist in seiner Rolle als Zeki Müller zwar auch ganz schön faul, hat aber immerhin die
Eier, weiterhin eine der beschränktesten Schulklassen
Deutschlands zu unterrichten. Und auf der Suche ist er
auch: nach seiner verschwundenen Beute ebenso wie
nach einem griffigen Stoff für den sicher noch folgenden
dritten Teil.
Auch sonst muss man Märzhighlights bei uns nicht
mit der Lupe suchen. Seien es „Game Of Thrones“, der
„Witch Hunter“, die Buben von AnnenMayKantereit,
Geheimtipps wie Jain, L’Aupair und Aurora oder lange
erwartete Konsolenkracher der Marke „The Division“.
Die mbeat präsentiert sich im zehnten Frühling ihres
Bestehens bunt wie ein Haufen Ostereier, könnte man
sagen.
Also ab ins erste Fleckchen Sonne und viel Spaß beim Durchstöbern!
Eure mbeat-Redaktion
Liebe Kunden, auch uns passieren hin und wieder Druckfehler. Dafür bitten wir um Entschuldigung.
Bitte verstehen Sie auch, dass wir unsere Ware nur in haushaltsüblichen Mengen verkaufen. Wir
möchten allein für unsere privaten Kunden und deren Familien da sein. Keine Mitnahmegarantie. Sofern nicht vorhanden, gleich bestellen. Trotz äußerst sorgfältiger Planung der Firma Müller
kann ein einzelner Artikel in seltenen Fällen nicht verfügbar sein. Irrtum vorbehalten, Preis in Euro.
Solange Vorrat reicht. Aus vertriebsrechtlichen Gründen ist nicht jeder der hier beworbenen Artikel in jeder Filiale erhältlich. Bei batteriebetriebenen Artikeln sind die Batterien, wenn nicht
anders angegeben, im Preis nicht enthalten. Preisänderungen vorbehalten! Bei Gruppenabbildungen gilt der angegebene Preis nur für den beschriebenen Artikel. Gültig nur in Deutschland,
Österreich und der Schweiz. E-Mail: [email protected]. Tel.: 0 08 00 17 40 01 74 (kostenlos). Eine
Übersicht unserer Filialen und deren Sortimente finden Sie im Internet unter www.mueller.de.
03
Inhalt | März 2016
52 The Last Witch Hunter
28 Spectre
BLU-RAY
52 BLU-RAY DES MONATS: The Last
Witch Hunter
56 Tom Clancy’s The Division
NEWS
06
07
LEGO Star Wars | Cindy Lauper
tolz und Vorurteil und Zombies |
S
Die Tribute von Panem
08 AnnenMayKantereit
DVD / BLU-RAY
CD
08 C
D DES MONATS:
AnnenMayKantereit
12 Schiller
Megaloh
14 Aurora
Poliça
15 Femme Schmidt
Macklemore & Ryan Lewis
16 Primal Scream
Nada Surf
17 L‘aupaire
Jain
18 REVIEWS
04
GAMES
30 Game Of Thrones – Staffel 5
28 TITELSTORY: Spectre
03 Wendetitel – TITELSTORY 2: Fack
Ju Göhte 2
30 DVD DES MONATS: Game Of
Thrones – Staffel 5
34 Pan
Das Märchen der Märchen
35 The Demolisher
Hotel Transsilvanien 2
36 Scouts Vs. Zombies
American Ultra
37 Crimson Peak
38 Irrational Man
Life
39 Kill Your Friends
Steve Jobs
40 Orphan Black – Staffel 3
Doctor Who – Staffel 9
42 Bloodline – Season 1
Mr. Robot – Season 1
43 The Last Panthers – Staffel 1
44 REVIEWS
56 GAME DES MONATS:
Tom Clancy’s The Division
60 Plants Vs. Zombies: Garden
Warfare 2
EA Sports UFC 2
61 The Legend Of Zelda: Twilight
Princess HD
62 Dark Souls III
63 REVIEWS
64 Batman V Superman: Dawn Of Justice
KINO
64 Batman V Superman: Dawn
Of Justice
66 Trumbo
67 Son Of Saul
68 Zoomania
69 KINOFAHRPLAN März
SONSTIGES
03
70
Editorial
Charts
| Vorschau | Impressum
DIE TIPPS IM MÄRZ
Auch in diesem Jahr präsentiert Müller
zusammen mit der mbeat monatlich ganz
besondere Themen.
Musik-Tipps
Aurora
„All My Demons ...“
Seite 14
Macklemore & Ryan
Lewis „This Unruly
Mess I’ve Made“
Seite 15
L’aupaire
„Flowers“
Seite 17
Alessia Cara
„Know-It-All“
Seite 18
Ella Endlich
„Träume in Asphalt“
Seite 18
Ronan Keating
„Time Of My Life“
Seite 19
Twenty One Pilots
„Blurryface“
Seite 19
Shawn Mendes
„Handwritten ReVisited“
Seite 19
Niila
„Gratitude“
Seite 19
3 Doors Down
„Us And The Night
(Deluxe Edition)“
Seite 20
Kanye West
„The Life Of Pablo“
Seite 21
Medina
„We Survive“
Seite 21
Royal Republic
„Weekend Man“
Seite 22
Brian Fallon
„Painkillers“
Seite 23
The 1975
„I Like It When You
Sleep ...“
Seite 23
Joja Wendt
„Jojas Klaviermusik“
Seite 24
Gleis 8
„Endlich“
Heft No. 2
Seite 18
Bosse
„Engtanz“
Heft. No. 2
Seite 18
Wolfmother
„Victorious“
Heft No. 2
Seite 19
Vorabcover
Megaloh
„Regenmacher“
Seite 12
Film-Tipps
Das Märchen der
Märchen
Seite 34
The Demolisher
Seite 35
Scouts Vs.
Zombies
Seite 36
American Ultra
Seite 36
Life
Seite 38
Kill Your Friends
Seite 39
Steve Jobs
Seite 39
Der Kandidat
Seite 44
Hollywood
Adventures
Seite 44
Clown
Seite 44
Green Inferno
Seite 44
Lila & Eve
Seite 45
Wolf Warrior
Seite 45
Yakuza
Apocalypse
Seite 45
Der Admiral
Seite 46
6 Ways To Die
Seite 46
Navy SEALs Vs.
Zombies
Seite 46
Wie auf Erden
Seite 48
Der letzte Wolf
Seite 49
Schmidts Katze
Seite 50
Shaun das Schaf –
Die Lamas des
Farmers
Seite 50
Boy 7
Heft No. 2
Seite 48
The Program
Heft No. 2
Seite 50
Tipp4U präsentiert von
News | März 2016
DAS KLÖTZCHEN ERWACHT
Vor lauter Begeisterung über die gelungene „Episode VII“ und ihren weltweiten Siegeszug
im Kino hätten wir fast vergessen, dass es da ja auch eine bislang höchst erfolgreiche und
amüsante LEGO-Spielreihe zu gibt. Und es stimmt uns hoffnungsfroh, dass man sich bei Warner
Interactive bzw. TT Games die nötige Zeit dafür genommen hat, am spielerischen Nachfolger der
Trilogie- und Clone-Wars-Versoftungen zu feilen. Statt unfertig zum Filmstart im Dezember, blüht uns
ab dem 28. Juni nun das volle „Erwachen der Macht“ in LEGO-Reinkultur. Und erste Trailer versprechen
nicht nur den Trademark-Humor der Spiele, sondern auch bislang ungeahnte grafische NextGen-Höhenflüge. Von neuen Charakteren, Orten und Gameplay-Features ganz zu schweigen. Bring it on!
UMLEITUNG AUFS LAND
Es ist schon eine Weile her, dass Proto-Pop-Girlie Cindy Lauper musikalischen Fun haben wollte. Sechs Jahre,
um genau zu sein. Schon damals (mit
„Memphis Blues“) längst in traditionelleren Genregewässern fischend.
Jetzt schlägt die mittlerweile 52-Jährige einen weiteren Haken. Am 6. Mai
veröffentlicht sie mit „Detour“ eine
Sammlung von Country-Klassikern der
40er- bis 60er-Jahre, aufgenommen in
Nashville und unterstützt von einem
echten Who’s Who an Country-Ikonen.
U. a. Vince Gill, Emmylou Harris, Alison Krauss, Jewel und Willie Nelson
himself sind auf dem Album zu hören,
mit dem die einstige Pop-Queen ihre
x-te Wiedergeburt erlebt.
06
März 2016 | News
JANE AUSTEN UNDEAD
Die gute Jane Austen würde sich im Grabe
umdrehen, Fans von „The Walking Dead“
und anderen Zombieapokalypsen hingegen
frühlocken. Denn am 21. April hält mit der
filmischen Adaption von „Stolz und Vorurteil und Zombies“ ein kleines bisschen
Literaturgeschichte Einzug ins Horrorgenre – oder umgekehrt. Die Verfilmung des
Mash-up-Bestsellers von Seth GrahameSmith verspricht jedenfalls nicht nur eine
etwas andere Coming-of-Age-Geschichte
mit Untoteninfusion, sondern mit Stars wie
Lily James („Downton Abbey“), Lena Headey
(„Game Of Thrones“), Bella Heathcote und
Suki Waterhouse auch jede Menge Sex-Appeal. Nicht nur Sam Riley und Ex-„Dr. Who“
Matt Smith dürfen sich auf eine Lektion in
Sachen Frauenpower gefasst machen ...
PANEMS FINEST
Bereits am 21. März ist es so weit:
Mit „Die Tribute von Panem –
Mockingjay, Teil 2“ erblickt der
letzte Teil des futuristischen
Filmhighlights das Licht von
DVD- und Blu-ray-Playern. Und
zwar nicht nur – wie gewohnt –
in umfangreich ausgestatteter
Fan Edition, sondern auch als
alle vier Teile fassende Limited
Complete Collection, durchlaufend nummeriert und begleitet
durch ein 100 Seiten fassendes,
edel verarbeitetes Hardcoverbuch im hochwertigen Schuber.
Ausführlich widmen wir uns
dem „Hungerspiele“-Finale in
unserer Aprilausgabe, nebenstehender Coupon sollte Fans der
Reihe bereits im Vorfeld glücklich machen.
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verfügbaren Formate des Films „Die
Tribute von Panem – Mockingjay, Teil
2“ in allen Müller-Filialen mit MultiMedia-Abteilung in Deutschland und
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07
CD des Monats
Vielleicht hätten sie schon vor zwei Jahren ihren Siegeszug durch die Feuilletons antreten können, doch Christopher
Annen, Henning May, Severin Kantereit
und Malte Huck wollten die Sache lieber
ruhig angehen lassen. Einen Schritt nach
90 BPM
dem anderen gehen, nicht zu früh zu viel
wollen. Durch eine schier übermenschliche Livepräsenz
haben sie sich binnen zwei Jahren eine derart große Fanbase erspielt, dass nun die Tour zu ihrem Debütalbum bereits ausverkauft ist, noch bevor „Alles nix konkretes“ in den
Läden steht. AnnenMayKantereit haben ihr Publikum eben
längst gefunden, sei es bei ihren Auftritten auf dem Melt!
Festival und beim deutschen Vorentscheid des Eurovision
Song Contest oder bei den Supporttouren für die Beatsteaks
und Clueso. Diese vier Jungs sind echt, das spüren die Fans.
Aus den Texten von Sänger Henning May spricht Lebenserfahrung und die Gabe, Gefühle und Beobachtungen in einer
Poesie festzuhalten, die in jedem Moment wahrhaftig, frei
von jeglichem Pathos, aber auch spröde und trotzig ist, sich
mitunter in Frustration und Enttäuschung entlädt.
Natürlich sind die Erwartungen an das Debütalbum hoch. Erwartungen, denen „Alles nix konkretes“
aber locker gerecht wird. Locker deswegen, weil Christopher, Henning, Severin
und Malte nicht auf ihre
AnnenMayKantereit
VOM GEHEN UND BLEIBEN
Ihre Geschichte klingt fast wie ein Klischee:
Vier Freunde, die für die Musik brennen
und statt Hörsaalbänke zu drücken lieber
auf der Straße Passanten mit Musik unterhalten. AnnenMayKantereit sind die Band
der Stunde – und das liegt an weit mehr als
an ihrer Vater-Hymne „Oft gefragt“.
08
CD des Monats
Außenwirkung schielen, sondern im Studio das gemacht haben,
was sie schon aus der Zeit auf Kölns Straßen kennen: live und
frei von Erwartungsdruck einfach nur Musik spielen. Ihre Musik.
»Wenn einer einem die Mundharmonika
unterm Spiel klauen will, lernt man, mit
kniffligen Situationen umzugehen«
Was habt ihr aus der Zeit als Straßenmusiker mitgenommen?
Henning: Selbstbewusstsein. Es kostet viel Überwindung, sich in Köln an eine Straßenecke zu stellen. Alle
deine Freunde fahren ins Ausland oder studieren, und du
stellst dich mit ’ner Klampfe hin und singst alte Sixties-
Das Entertainment Magazin von
Songs. Da fällt es dann später leichter, auf
einer Clueso-Supporttour vor tausenden von Leuten zu spielen.
Christopher: Wir haben da
das erste Mal die Erfahrung gemacht, dass
Leute positiv auf
uns reagieren.
Man stößt
direkt
auf
09
CD des Monats
»Ich war bisher in jeder
meiner Beziehungen
irgendwann mal unglücklich. Aber ich war
auch in jeder meiner Beziehungen irgendwann
mal sehr glücklich.
Und ich hoffe, dass das
immer so bleiben wird.
Weil man ja durch das
Unglück andere Dinge
unfassbar genießt«
Resonanz. Und man lernt, damit umzugehen. Auch mit negativen Reaktionen.
Henning: Wenn einer einem die Mundharmonika unterm Spiel
klauen will, lernt man, mit kniffligen Situationen umzugehen.
Dann weiß man, wie man reagieren muss, wenn beim Konzert
jemand bei einer super ruhigen Nummer „Ausziehen!“ ruft. Da
steht man dann drüber.
Wie entsteht ein AnnenMayKantereit-Song?
Henning: Immer unterschiedlich. Mal inspiriert mich Sevi mit
einem Schlagzeug-Riff wie bei „21, 22, 23“, ein anderes Mal ist
zuerst ein Text da, den wir dann mit Musik verbinden wie bei
„Pocahontas“. Es gibt kein Schema. So hat jeder Song seine eigene Entstehungsgeschichte.
Malte: Die Version von „21, 22, 23“ auf YouTube ist eine ganz
andere als die auf der EP. Dort ist der Song superschnell. Hinterher haben wir gemerkt: Das ist uns zu schnell, klingt zu sehr
gewollt. Auf dem Album ist die Nummer wieder langsamer.
Eure Texte: Produkt der Gruppe oder Alleingang von
Henning?
Henning: Ein Beispiel: Den Text zu „Wohin du gehst“ habe ich
zwar entworfen, hätte ihn aber ohne die anderen nie zu Ende
schreiben können. Auch wenn ich sie letztlich schreibe, sind
diese Texte genauso von unserer Freundschaft und den Gesprächen über diese Themen beeinflusst wie Christophers Gitarrenspiel. Ich kann nicht ohne meine Freunde Texte schreiben, weil
ich sie als Spiegel, als Kritiker brauche.
Ihr habt im Studio mit Produzentenlegende Moses
Schneider gearbeitet. Er hat Euch die Songs live einspielen lassen?
Christopher: Wir hatten immer einen Take als Grundlage, in
den wir aber Sachen reingeschnitten haben.
Henning: Wir haben immer alles live eingespielt, nie die
einzelnen Instrumente hintereinander. Von „Neues Zimmer“
und „Wohin du gehst“ haben wir tatsächlich einen einzigen
Take genommen. „Barfuß“ hingegen besteht aus drei Sachen.
Es überrascht uns selbst, dass wir in der Lage sind, einen
Song dreimal hintereinander in exakt dem gleichen Tempo
zu spielen, so dass man es hintereinander schneiden kann.
10
Christopher: Und das, ohne auf Klick zu spielen.
Viele Eurer Texte thematisieren die Liebe und was passiert, wenn sie zerbricht. Habt ihr Angst, als Experten
für Trennungsschmerz stigmatisiert zu werden?
Henning: Gar keine. Weil wir auch Lieder haben, die überhaupt
nichts mit Trennung zu tun haben: „Neues Zimmer“, „Krokodil“,
„Oft gefragt“, „Wohin du gehst“, „21, 22, 23“. Natürlich ist es immer leicht, in allem das Thema Liebe zu sehen. Aber wir brauchen
uns keine Sorgen machen, dass unser Themenkatalog nur darauf
beschränkt ist. Dafür sind wir vier viel zu vielseitige Menschen.
Wir beschäftigen uns z. B. auch damit, wie es ist, ein Jahr lang
mit Oberflächlichkeiten zu tun zu haben. Wie es sich anfühlt, super vielen Menschen zu begegnen, aber dabei keinem so richtig
zu begegnen. Und wenn das bei uns vieren ein Thema ist, dann
wird das auch irgendwann mal ein Thema unserer Lieder sein.
Henning, wirst Du jemals eine glückliche Beziehung
führen?
Henning: Das weiß ich nicht (lacht). Ich war bisher in jeder
meiner Beziehungen irgendwann mal unglücklich. Aber ich war
auch in jeder meiner Beziehungen irgendwann mal sehr glücklich. Und ich hoffe, dass das immer so bleiben wird. Weil man ja
durch das Unglück andere Dinge unfassbar genießt.
Was hat Dein Vater zu „Oft gefragt“ gesagt?
Henning: Ich hab ihm das Lied geschenkt und ihm gesagt,
er solle den Titel aussuchen. Daraufhin hat er eineinhalb Jahre
überlegt und kam schließlich mit „Oft gefragt“. Es wird ja von
vielen Leuten fälschlicherweise als „Zuhause“ betitelt. Ich glaube, mein Vater feiert den Song hart. Auch wenn es ihm manchmal peinlich ist, wenn er auf einem Konzert von uns ist und mitkriegt, dass Dritte über ihn reden.
Das Album ist bei Müller auch in limitierter DeluxeHolzbox erhältlich. Diese enthält neben dem Album
auf CD und 2LP (inkl. Downloadcode) auch das erste
Studioalbum „AMK“, ein Poster sowie mehrere Fotoflyer mit SongAnnenMayKantereit | „Alles nix Konkretes“
texten.
VÖ
18.03. | Vertrieb
Universal
mw
CD des Monats
Entdeckerrabatt
PROZENTE AUF TALENTE
Musik
AnnenMayKantereit
„Alles nix Konkretes“
Seite 08
L’aupaire
„Flowers“
Seite 17
Last In Line
„Heavy Crown“
Seite 20
LNZNDRF
„LNZNDRF“
Seite 22
Madeline Juno
„Salvation“
Seite 18
The Coral
„Distance Inbetween“
Seite 23
Ina Forsman
„Ina Forsman“
Seite 18
Twenty One Pilots
„Blurryface“
Seite 19
Inglorious
„Inglorious“
Seite 20
Danny Bryant
„Blood Money“
Seite 24
Ed Motta
„Perpetual Gateways“
Seite 24
James
„Girl At The End
Of The World“
Seite 23
Film
„The Demolisher“
Seite 35
„Scouts Vs.
Zombies“
Seite 36
„Life“
Seite 38
„Kill Your Friends“
Seite 39
„Steve Jobs“
Seite 39
„Mr. Robot“
Seite 42
„No Escape“
Seite 44
„Zufällig
allmächtig“
Seite 46
„Zipper“
Seite 46
„Madame
Marguerite“
Seite 48
„Der letzte Wolf“
Seite 49
„3 Herzen“
Seite 49
„Umrika“
Seite 50
„Schmidts Katze“
Seite 50
„Green Inferno“
Seite 44
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vertriebsrechtlichenGründenistnichtjederderhierbeworbenenArtikelinjederFilialeerhältlich.BeibatteriebetriebenenArtikelnsinddieBatterien,wennnichtandersangegeben,imPreisnichtenthalten.
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Tel.: 0 08 00 17 40 01 74 (kostenlos). Eine Übersicht unserer Filialen und deren Sortimente finden Sie im Internet unter www.mueller.de.
11
CD | Features
Schiller
Megaloh
BASIC INSTINCTS
ME, WE.
Eine Neonröhre bringt den Schriftzug „Future“ über dem Eingang eines Hamburger
Teehauses zum Leuchten. Hier präsentiert Christopher von Deylen alias Schiller
sein neues Album, das natürlich „Future“
heißt. In der Tat wirken einige Beats futu70 BPM
ristisch, aber keinesfalls avantgardistisch.
Der 45-Jährige setzt lieber auf warme Wohlfühlklänge mit PopAppeal, die einen Gegenpol zur Alltagshektik bilden. Der sphärische Sound hüllt den Hörer ein wie eine flauschige Wolldecke.
Einiges lädt zum Tanzen ein, anderes zum Träumen. „I Breathe“
lebt von Christina Scabbias sirenenhafter Stimme, die ihresgleichen sucht. Auch dem sehnsuchtsvollen Gesang der 17-jährigen
Kéta Jo McCue kann man sich bei „Future I + II“ nicht entziehen. Doch Schiller rekrutiert nicht bloß Nachwuchstalente. Den
Text für das Stück „For You“ hat Schauspielerin Sharon Stone
geschrieben. Ihr Agent fragte den gebürtigen Niedersachsen,
ob er nicht etwas dazu komponieren wolle. Natürlich war er
überrascht, dass sie ihn überhaupt kannte und offenbar seine
Songs mochte: „Ich verstehe bis heute nicht, warum jemand außer mir meine Musik gut findet.“ Diese Tiefstapelei ist typisch
Schiller. Er hat trotz seines Erfolgs nichts Prätentiöses an sich
und scheint nicht besonders scharf darauf zu sein, Stars um sich
zu scharen. Mit Sharon Stone hat er sich nie getroffen: „Jede Begegnung bei Kaffee und Kuchen hätte womöglich eine gewisse
Profanität in unsere geheimnisvolle musikalische Begegnung
gebracht.“ Deswegen hat er sich damit begnügt, der Blondine die fertige Nummer als einen versteckten YouTube-Link zu
schicken: „Er wurde innerhalb einer Nacht 71 Mal abgerufen.
Das ließ mich hoffen, dass ihr der Track womöglich gefallen hat.“
Diese Annahme erwies sich als richtig. Am nächsten Tag kriegte Schiller eine E-Mail von Sharon Stones Agenten. Er schrieb
ihm: „Sharon liebt den
Schiller | „Future“ | VÖ bereits
Titel.“ Megalohs „Regenmacher“ ist das richtige Album zur richtigen Zeit in der Karriere des Berliner Rappers mit nigerianischen Wurzeln: weit entfernt von den
entbehrungsreichen Jahren, doch nicht
weit genug, um von den gemachten
90 BPM
Erfahrungen nicht zu profitieren. Und
noch weit entfernt von der Phase, in der Sättigung und
Abgeklärtheit an Stelle von Hunger und Inspiration treten.
„Regenmacher“ ist mehr als ein Album, es ist Autobiografie, aber auch ein weit über die Grenzen des Rap-Egozentrismus reichendes Statement für Political Awareness.
Megaloh gelingt hier die Gratwanderung zwischen gleich
mehreren Polen, wo viele seiner Kollegen bereits an einem
scheitern. Inhaltliche Tiefe in den Texten wertet er mit extremer Technikversiertheit noch mehr auf, ohne dass einer der beiden Aspekte ins Hintertreffen geriete. Der MC
wechselt ebenso die Perspektive vom Ich zum Uns wie die
Instrumentals eine faszinierende Bandbreite von Boom bap
über Post-Trap und Neo-Soul bis hin zu Reggae abdecken.
Dass Megaloh in Representern ebenso authentisch wirkt
wie in eindringlichen Politstatements („Wohin“), dabei den
Blick – textlich wie musikalisch – immer auch in Richtung
seiner spirituellen Heimat Afrika richtet, zeugt von der
Versatilität, von der Reife und Weitsicht dieses Ausnahmerappers. „Der Regenmacher hat eine spezielle Macht, die
sowohl im Glauben seiner Mitmenschen an ihn als auch in
seinem eigenen Glauben an sich selbst liegt“, weiß Megaloh.
„So geht es mir in gewisser Weise als Künstler. Und so geht
es allen anderen MenMegaloh | „Regenmacher“ | VÖ
schen letztlich auch.” erschienen | Vertrieb Universal
12
dl
04.03. | Vertrieb
Universal
mw
„
Reviews
Urban & Electronica
ANGEBOT GILT VOM 07.03. BIS ZUM 02.04.
HHHH
H
HH
12,99
JE
EUR
Die Fantastischen Vier –
Original Album Classics
Falco –
Original Album Classics
Peter Maffay –
Original Album Classics
Paul Simon –
Original Album Classics
Boney M –
Original Album Classics
Elvis Presley –
Original Album Classics
Al Di Meola –
Original Album Classics
Dave Brubeck –
Original Album Classics
Alan Parsons Project –
Original Album Classics
Bob Dylan –
Original Album Classics
Heart –
Original Album Classics
Toto –
Original Album Classics
Nena –
Original Album Classics
Peter Alexander –
Original Album Classics
Johnny Cash –
Original Album Classics
Billy Joel –
Original Album Classics
Dean Martin –
Original Album Classics
Das Entertainment Magazin von
Modern Talking –
Original Album Classics
HH
CD-HIGHLIGHTS
| CD
O
Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden
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13
CD | Features
Aurora
DUNKELGOLD
Was für eine angenehme Abwechslung. Normalerweise,
wenn heutzutage plötzlich
ein Teenage-Mädchen auftaucht, das Popmusik macht,
kann man ja getrost darauf
90 BPM
wetten, dass es aus irgendeiner der zahllosen TV-Talentshows entsprungen
und womöglich auch bald schon wieder vergessen sein wird. Aurora Aksnes hingegen entspringt ihrem Kinderzimmer in Bergen,
der zweitgrößten Stadt Norwegens, malerisch gelegen am Beginn
der Westfjorde und ein wenig verschlafen. Hier fing Aurora ganz
früh an, auf ihrem Kinderklavier zu klimpern, wenig später bekam
sie dann ein richtiges und widmete sich dem Songschreiben. „Ich
hatte das Gefühl, dass ich das einfach tun musste, weil es die für
mich beste Art war, mich auszudrücken“, sagt Aurora, die inzwischen 19 ist und nicht mehr ganz so schüchtern wie zu Anfang,
als sie sich beharrlich weigerte, den Eltern die eigenen Lieder vorzuspielen. Mit 15 tritt sie erstmals in ihrer Schulaula auf, zwei Jahre später, 2013, bringt sie ihre erste Single „Awakening“ heraus.
So geht es weiter, die Shows werden größer, das Selbstvertrauen
Poliça
REVOLUTION, BABY!
„Ich mag das Wort ‚Rebellin‘ nicht besonders”, sagt Channy Leaneagh aus Minneapolis, die Sängerin und Texterin von Poliça, „aber ich mag es sehr, Autoritäten zu
hinterfragen und zu kritisieren. Wenn du
aktuell wach durchs Leben gehst, kannst
90 BPM
du gar nicht anders, als für eine Revolution kämpfen zu wollen.“ „United Crushers“ haben Channy und
ihre vier männlichen Bandkollegen das dritte Album getauft,
14
auch, und mit dem hymnischen „Running With The Wolves“ sowie dem Oasis-Cover „Half The World Away“ stehen auch schon
zwei mittelgroße Hits zu Buche. Auroras Debütalbum „All My Demons Greeting Me As A Friend“ wird ihren Ruf als eines der vielversprechendsten skandinavischen Poptalente untermauern, die
Platte ist stark von ihren Piano- und Synthesizer-Kompositionen
geprägt, die Songs sind bei aller Melodik auch gern ein wenig
dunkel und widerborstig. Und dann erst diese durchaus geheimnisvoll klingende Stimme: irgendwo zwischen Lykke Li, Kate
Bush, Lorde, Björk und Sandra. Aurora Aksnes hat eine eindeutig
goldene Zukunft vor
Aurora | „All My Demons Greeting Me As A
sich. Friend“ | VÖ 11.03. | Vertrieb Universal
sr
der Albumtitel ist zugleich der Name einer Graffiti-Truppe in
Minneapolis, die mit sozialkritischen Kunstwerken stadtweite Bekanntheit erlangte und von Channy sehr geschätzt wird.
„Ungerechtigkeiten nicht hinzunehmen, seien sie rassistischer, chauvinistischer oder welcher Art auch immer, einzutreten für Schwächere, Solidarität zu zeigen – das sind alles
Werte, für die ich persönlich und mit unserer Musik stehen
möchte“, sagt die zweifache Mutter und Bernie-Sanders-Unterstützerin Leaneagh. Im Kern sieht sie sich nach wie vor als
die Folksängerin an, die sie früher einmal war. Selbst wenn
Poliça heute in erster Linie natürlich für Synthie-AlternativePop steht. Seit Erscheinen des Debütalbums „Give You The
Ghost“ 2012 wird das Quintett vehement gefeiert, und das mit
Recht. „Um die Angelegenheit nicht komplizierter zu machen
als nötig“, so Channy, „sage ich einfach, wir machen Electro-Pop.“ Doch auch R&B, Indiepop, Jazz, Softrock und New
Wave sind Elemente dieser vielschichtigen Songs, die oft ein
wenig mysteriös klingen. Allerdings: „Wir legen es nicht darauf an, ein Mysterium zu sein.“ Und so ist auch der Sound von
„United Crushers“ ein Stück griffiger, dynamischer, härter und
kantiger als bislang gewohnt. Manch ein Song, „Someday“
oder „Lime Habit“, ist wie geschaffen für die großstädtische
Indie-Disco, kein Wunder, dass Poliça das neue Album jüngst
ausgerechnet im Berliner
Poliça | „United Crushers“
Berghain uraufführte.
VÖ 03.03. | Vertrieb Indigo
sr
Features | CD
Macklemore &
Ryan Lewis
MIT DEM KOPF DURCH DIE WAND
Femme Schmidt
SAG NIEMALS NIE
Spätestens mit ihrer „Heart Shaped Gun“,
dem „Tatort“-Theme von Anfang 2013, hatte sie uns. Denn die empfanden wir als so
faszinierend, dass es für uns nur eine Frage
der Zeit war, bis diese Femme Fatale die
80 BPM
Anfangssequenz eines 007-Streifens musikalisch prägen würde. Gut, soweit ist es
noch nicht, und trotzdem: Elisa Schmidt verbindet erotischverführerische Präsenz mit gesanglicher Qualifikation, wie
es in der perfektionierten Form selten ist. Ihr zweites Album
„Raw“ ist in den Londoner Kensaltown Studios entstanden,
wo sich bereits Größen Marke Erykah Badu, Mary J Blige oder
Adele die Ehre gaben – ein geeignetes Pflaster also, um ein
solches Album umzusetzen. Ein Album, das mit „To The Edge“
dramatisch startet, mit „Music“ und „Golden“ dann etwas abfällt in Sachen Spannung, bevor mit dem wunderschönen, als
einziges großes Crescendo angelegten „Temple Of Tears“ ein
orchestraler Glanzpunkt folgt. Dann der stilistische Cut, „Kill
Me“ ist flippig, rockend, komplett aufgeregt und schiebt uns
auf die Tanzfläche. Aber Moment, Moment, wir erinnern uns
an unsere frohe Erwartung, hier das neue James-Bond-Theme entdecken zu dürfen – und God bless, „Hurt So Good“
(wow!) und der Titelsong erzeugen viel mehr als nur eine
Ahnung davon: gehauchter Sex-Appeal, selbstbewusste Bläserarrangements mit Horn, Posaune und Trompete plus dieses gewisse Extra an – Leidenschaft: „Ich bin ein EmotionsJunkie“, so die Künstlerin, „ich muss das Leben spüren.“ Was
sich unmittelbar auf ihre Lieder überträgt. Thomas Newman
sollte sich mal ihre TelefonFemme Schmidt | „Raw“ | VÖ
nummer geben lassen ... 04.03. | Vertrieb Warner
Das Entertainment Magazin von
cl
Macklemore (32) ist der berühmteste
und beste weiße Rapper seit Eminem.
Gemeinsam mit seinem alten Freund
Ryan Lewis (27) gelang dem markanten
Mann, der eigentlich Ben Haggerty heißt
und schon seit mehr als 15 Jahren Mu80 BPM
sik macht, 2012 ein Welterfolg. Mit dem
Album „The Heist“ und den Superhits „Thrift Shop“, „Can’t
Hold Us“ und „Same Love“ prägten Macklemore & Ryan Lewis ein Jahr lang die Charts. Dass sich das Duo ganz schön
quälen musste, um in fast zweijähriger Arbeit das Nachfolgewerk „This Unruly Mess I’ve Made“ zu stemmen, kann bei
so viel Druck kaum verwundern. „An manchen Tagen lief es
überhaupt nicht“, so Macklemore beim Interview in Berlin,
„an anderen Tagen machte es tierisch Spaß. Aber mit dem
Kopf vor die Wand gerannt sind wir auch schon bei ‚The
Heist‘. Das waren wir also gewohnt.“ Sogar in der einsamen,
in Idaho gelegenen Seehütte von Ryans Eltern haben sich
die beiden eingeschlossen, damit sie so konzentriert wie
möglich arbeiten konnten. Das Resultat ist bravourös. Die
vorab veröffentlichte Single „Downtown“ mit ihrer MusicalAnmutung und dem Ben-Hur-mäßigen Monumentalvideo
gibt schon mal einen guten Eindruck von der Platte, die insgesamt noch reichhaltiger, opulenter und größer geraten ist,
mit Einflüssen von Queen bis Led Zeppelin. Weitere Höhepunkte sind die Duette „Kevin“ (mit Leon Bridges) und „Growing Up“ (mit Ed Sheeran). Das Lied handelt davon, plötzlich kein Halbstarker mehr zu sein. Eine Erfahrung, der sich
Haggerty spätestens seit Geburt seiner Tochter Sloane im
vergangenen Mai zu stellen hat. „Ich will ihr ein guter Vater
sein. Ein Kind macht dich weniger egoistisch und selbstverliebt und auch zugleich ein Stück weit reifer. Trotzdem hoffe
ich, dass ich mir viel von meiner jugendlichen Frische immer
bewahren
Macklemore & Ryan Lewis | „This Unruly Mess I’ve
kann.“ Made“ | VÖ bereits erschienen | Vertrieb Warner
sr
15
CD | Features
Primal Scream
CHAOS-THEORETIKER
Glaubt man Bobby Gillespie, dem spindeldürren und kreidebleichen Mastermind
der britischen Dance-Rock-Legende, dann
versinkt die Welt im Chaos. „Wir leben im
21. Jahrhundert – trotzdem gibt es noch
Armut, Kriege und unheilbare Krankhei90 BPM
ten“, so der 53-jährige Sohn eines berühmten Labour-Party-Politikers. „Aus dem einfachen Grund, weil
die Menschen so gierig sind und sich nur für ihren Profit interessieren. Ihnen ist es egal, dass andere sterben, solange sie
immer das neueste i- und Smartphone haben. Das ist doch
krank.“ Weshalb „Golden Rope“ und „Autumn Paradise“, die
letzten beiden Songs seines mittlerweile elften Studioalbums
„Chaosmosis“, auch zum bislang Bissigsten und Kritischsten
zählen, was der gebürtige Schotte je veröffentlich hat. „Die
übrigen Songs handeln dagegen von meinen privaten Problemen. Also dass ich einfach nicht glücklich bin, obwohl ich
im Grunde alles habe. Da brauche ich die Musik, um mich
selbst zu therapieren. Um das Chaos, das in mir herrscht,
auszubalancieren.“ Eine Mission, die er einmal mehr mit einem Hybrid aus traditionellem Rock ’n’ Roll und pulsierenden Computer-Beats umsetzt, dabei wahlweise an den eigenen Meilenstein „Screamadelica“ oder an die Rolling Stones
bzw. Velvet Underground erinnert und auch schon mal mit
Industrial-Anleihen bzw. psychedelischem Folk flirtet. „Ich
habe keine Ahnung, wie man das Ganze beschreiben sollte.
Aber es ist alles – nur kein verfluchter Pop“, lacht Gillespie.
„Und dafür lieben uns die Leute ja auch. Also dass wir einfach unser Ding durchziehen und eine feste Konstante in ihrem Leben bilden. Etwas, auf das sie sich verlassen und an
dem sie sich festhalten können. Wie ein guter, alter Freund.“
Der Chaostheoretiker hat
Primal Scream | „Chaosmosis“
gesprochen … VÖ 18.03. Vertrieb Indigo
ma
Nada Surf
FRISCH UND BEWÄHRT
Mit seinen 48 Lebensjahren ist Matthew
Caws eigentlich zu alt, um derart begeistert („Ich liebe es hier, wirklich wahr“)
von
seinem
Berlin-Friedrichshainer
Junge-Leute-Hotel zu schwärmen. Aber
eigentlich, so sagt der Sänger mit leicht
90 BPM
süffisantem Grinsen selbst, ist er ja auch
zu alt für die Art und Weise, wie er seinen Lebensunterhalt
verdient. „Mit fast 50 Jahren noch in einer allenfalls mittelmäßig erfolgreichen Indierockband zu spielen, das wirkt auf
viele, weitaus arriviertere Menschen sicher tragisch“, sagt
er. Hält inne. Und lacht. „Aber was gibt es denn bitteschön
Geileres?“ So gut wie nichts, und deshalb handelt Matthew
Caws, der sich übrigens gerade mit seiner englischen Lebensgefährtin verlobt hat und seit geraumer Zeit mehr in
Cambridge als in Brooklyn weilt, auch sehr konsequent,
wenn er sich – zusammen mit seinen langjährigen Kollegen
Daniel Lorca, Ira Elliot sowie Neufestmitglied Doug Gillard –
auf die Kernkompetenz besinnt. „You Know Who You Are”
ist das in Hoboken/New Jersey mit dem Produzenten Tom
Beaujour eingespielte, neue Nada-Surf-Album betitelt, und
auch wenn die Songs alle taufrisch sind, denkt man fast, man
hört eine Best-of-Zusammenstellung. Denn erstens können
die neuen Lieder locker selbst mit Nada-Surf-Klassikern wie
dem ersten (und einzigen) richtigen Hit „Popular“ (1996) und
dem großartigen „Always Love“ (2005) mithalten. „Believe
You’re Mine“ zum Beispiel ist unwiderstehlich harmonisch,
der Titelsong hymnisch und „Gold Sounds“ gleitet gar in
Richtung Krautrock. Und zweitens ist das Album bewusst
konzipiert wie ein Nada-Surf-Einführungskurs für Anfänger
wie Kenner. „Wir hatten es nicht so geplant, aber als wir die
Songs zusammen hatten, stellten wir fest, dass sie wie eine
Tour durch unsere verschiedenen Band-Epochen daherkommen.“ Gibt wahrlich
Nada Surf | „You Know Who You Are“
härtere Schicksale. VÖ
16
04.03. | Vertrieb
Universal
sr
Features | CD
L’aupaire
ALWAYS TRAVELLING
Die leicht eigen wirkenden
Jungs, die am Lagerfeuer auf
der Gitarre Songs zum besten
geben, dabei verschmitzt lächeln und bewundernde Blicke
ernten: Robert Laupert könn90 BPM
te einer von ihnen sein. Schon
sein Künstlername L’aupaire – man ahnt es: eine
Abwandlung seines Familiennamens – wirkt geheimnisvoll. Er könnte tatsächlich aus Frankreich stammen
und ein Buddy von Talisco sein, der gebürtige Gießener mit
der wild wuchernden Mähne. Oder aus einem staubigen Kaff
in den Südstaaten der USA, musiksozialisiert mit Bob Dylan
und den Kings Of Leon, an deren Sänger Caleb Followill seine Stimme ab und an erinnert. Dass er so schwer zu verorten
ist, nicht in vorgefertigte Schubladen passt, macht L’aupaire
so sympathisch, wie überhaupt alles an seiner Musik unkonventionell und nur der Stimme des Herzens folgend wirkt. Der
Multiinstrumentalist hat über spielerisches Ausprobieren zu
seiner Bestimmung gefunden. Mit 16 prägte ihn sein Aufenthalt als Austauschschüler in den USA: „Bei meiner Gastfamilie
Jain
DIE WELTENBÜRGERIN
100 BPM
Ihr Vater macht in Öl. Was bedeutet, dass
Jain in Dubai, Abu Dhabi, im Jemen und
Kongo aufgewachsen ist, internationale
Eliteschulen besucht hat, eine Handvoll
Sprachen beherrscht und viel von der Kultur dieser Länder in sich aufgesogen hat.
Gerade vom afrikanischen Kontinent, weil
Das Entertainment Magazin von
gab es einen Raum voller Instrumente“, erinnert er sich. „Auf
meine Frage, wer die denn alle spielen könne, erhielt ich die
Antwort: ‚Keiner, aber wir spielen mit ihnen. Wir machen einfach Musik.‘ Und so haben wir dort jeden Abend gejammt, obwohl ich keines der Instrumente beherrschte. Es war der pure
Spaß.“ Der Spaß an der Musik ist geblieben, L’aupaires lässiger Folk-Pop mit Blues- und Country-Anleihen wirkt in keiner
Sekunde aufgesetzt. Kleine Hits wie „Rollercoaster Girl“ oder
der Titeltrack seines Debütalbums „Flowers“ gehen unter die
Haut. Man sieht sich am
L’aupaire | „Flowers“ | VÖ 11.03.
Lagerfeuer ... Vertrieb Universal
mw
sie in Pointe-Noire, an der Westküste, gelernt hat, Beats zu
loopen und ihre eigenen Songs zu produzieren. „Für mich hat
das etwas ungemein Kreatives und Künstlerisches“, sinniert
die ehrgeizige junge Dame im mbeat-Interview. „Es ist die
perfekte Selbstverwirklichung.“ Der frönt sie seit sie 16 ist, begann zwischenzeitlich ein Kunststudium in Paris, hielt sich
mit regelmäßigen Live-Auftritten über Wasser und ergatterte
schließlich einen Plattenvertrag. Seitdem ist Jain Stammgast
in französischen Clubs, hat schon Seal und Christine and The
Queens supportet und mit „Zanaka“ ein Album aufgenommen,
das eine wunderbare Melange aus HipHop, African Beat, R&B
und Pop birgt. „Meine Vorbilder sind Beyoncé, Miriam Makeba und Method Man“, lacht die 23-Jährige, die in der Grande
Nation auf dem Weg zum Superstar ist. Ihre Singles „Come“
und „Makeba“ laufen überall und gehen einher mit Videos, in
denen sie mit witzigen Ideen und stilvollen 60s Outfits glänzt.
„Diese Schwarz-Weiß-Kleider, die ein bisschen an Schuluniformen erinnern, sind sehr klassisch und bilden insofern einen
netten Kontrast zu meiner Musik, die eher farbenfroh anmutet.
Mittlerweile tragen sie sehr viele Leute bei meinen Konzerten –
und sie sind in ganz Paris ausverkauft. Vielleicht sollte ich anfangen, sie selbst zu produzieren.“ Mitte Mai kommt Jain zum
ersten Mal nach Deutschland – bis dahin dürfte „Zanaka“ ein
internationaler Bestseller
Jain | „Zanaka“ | VÖ 18.03.
sein. Mindestens.
Vertrieb Sony
ma
17
CD |
Reviews
Rock & Pop
Alessia Cara
Madeline Juno
Kitty Hoff
„Know-It-All“
„Salvation“
„Plot Point Sieben“
VÖ
bereits erschienen
Vertrieb
90 BPM
Kanada
VÖ
Universal
hat
bereits erschienen
Vertrieb
zurzeit
80 BPM
VÖ
Warner
bereits erschienen
Vertrieb
Madeline Juno hat sich
80 BPM
Soulfood
Es gibt gute Gründe,
einen echten Lauf. Während The Weeknd,
rundherum erneuert. Aus dem dunkelhaarigen
der Musikerin Kitty Hoff zu verfallen. Die ge-
Justin Bieber und Drake gerade veritable
Schneewittchen ist eine Blondine geworden.
bürtige Münsteranerin mit Wohnsitz in Ber-
Welthits landen, kommt hier jetzt ein gerade
Musikalisch beweist die 20-Jährige ein Händ-
lin hat eine liebliche Stimme und schreibt
19-jähriges Mädchen aus einem Vorort von
chen für Elektro-Pop und hat sich ein Stück
poetisch-intelligente Texte, die sie in ab-
Toronto, das mit seinem erfrischend-frechen
weit vom melancholischen Singer/Songwriter-
wechslungsreiche Klänge verpackt. Schmis-
Pop des Debütalbums „Know It All“ den ei-
Sound wegbewegt, der ihr Debütalbum „The
sige Bläsersätze zeichnen „Konjunktiv“ aus.
nen oder anderen sogar an die junge Alanis
Unknown“ prägte. Ein Lied wie „No Words“
Bei „Was ist dran“ heulen E-Gitarren auf. Me-
Morissette, den Rest zumindest an Lore er-
birgt zwar noch eine gewisse Traurigkeit in
lodica und Klavier treffen bei „Walzerflucht
innert. Cara schreibt und singt tatsächlich
sich, aber „Stupid Girl“ prescht mit treiben-
No. 1“ aufeinander. Mit Bedacht schippern
sehr geistreiche Songs mit intelligenten
den Beats nach vorne und ist tanzbar. „You
sie durch Rhythmen, die an Zigeunermusik
Texten und stilistischen Einflüssen aus Pop,
Know What“ hat genau wie „Salvation“ einen
erinnern. „Wo nichts ist“ entpuppt sich als
Rock und R&B, die auch bei cooleren Kids
lässigen Groove. Mit „Yellow Car“ bringt Mad-
Pianoballade, in die gelegentlich ein paar
und Leuten, die das Teenageralter längst
dy einen potentiellen Clubhit an den Start.
französische Sätze eingestreut werden.
hinter sich gelassen haben, für Begeiste-
Dancefloor? Disco? Kein Problem! So macht sie
„Jetzt oder nie“ lädt mit Swing zum Finger-
rung sorgen. Bestes Beispiel ist Alessias
einen Schritt in Richtung Mainstream. Ohne
schnippen ein. „Zusammen“ macht einen
Hit-Single „Here“, eine Anti-Partyhymne für
zu vergessen, was ihre größte Stärke ist: ihre
Ausflug in Country-Gefilde. Auch Soul oder
alle, denen der übliche hirnlose Dance-Pop
glasklare Stimme. Sie schwebt so sonor in den
Disko-Feeling bringt die 43-Jährige unter die
aus den Ohren raushängt. elektronischen Klangräumen, als gehörte sie
Leute. Sie trifft mit ihren Wohlfühlmelodien
nirgendwo anders hin. stets den richtigen Ton … dl
dl
Ella Endlich
Ina Forsman
Tanita Tikaram
„Träume auf Asphalt“
„Ina Forsman“
„Closer To The People“
VÖ
bereits erschienen
Vertrieb
70 BPM
sr
VÖ
Universal
bereits verschienen
Vertrieb
„Endlich“, so wird sich
90 BPM
VÖ
in-akustik
11.03.
Vertrieb
In ihrer Stimme stecken
90 BPM
Edel
Der Titel hat etwas Iro-
Ella sagen, „endlich geht mein großer Traum
mindestens 70 Jahre Lebenserfahrung. Und
nisches: Wenn die gebürtige Münsteranerin
in Erfüllung.“ Der vom ESC-Vorentscheid
das, obwohl Ina Forsman gerade mal 20 Jahre
mit den asiatisch-pazifischen Wurzeln in
nämlich, bei dem die in Weimar geborene
alt ist. Bereits vor vier Jahren konnte die junge
den letzten 25 Jahren etwas nicht war, dann
Schlagerpop-Prinzessin schon immer hat
Finnin im Finale der örtlichen „Idols“-Variante
„close to the people“, also im öffentlichen
teilnehmen wollen. Gebraucht hat es dafür
begeistern, ein Jahr später folgte der Sieg bei
Bewusstsein. Schließlich gilt sie als One-
nur ihre Neuinterpretation des „Drei Hasel-
der Finnish Blues Challenge und 2014 der
Hit-Wonder, das mit seinem Debüt „Ancient
nüsse für Aschenbrödel“-Songs für „Küss
vierte Platz bei deren gesamteuropäischem
Heart“ riesige Erfolge feierte, aber danach
mich, halt mich, lieb mich“, der sich ab 2009
Pendant. Mit viel Sexappeal, Wahnsinnsstim-
einen Flop nach dem anderen landete. Was
ein Jahr lang in den deutschen Charts hielt,
me und noch mehr Talent hat sie seither die
freilich nichts über die Qualität der Musik
und Alben wie die 2014 erschienene „Süße
europäischen Bühnen bespielt. Und wahr-
sagt. Die bewegt sich auch diesmal – auf
Wahrheit“, die ihren Status als ernstzuneh-
scheinlich ist es nur dem Zufall zu verdanken,
ihrem neunten Album – auf höchstem Ni-
mende Schlagerpop-Nachwuchskraft weiter
dass sie nicht längst so groß ist wie die stimm-
veau. Die zehn Songs sind klassisch arran-
zementierten. Für die ESC-Auswahl hat sich
lich vergleichbaren Duffy oder Joss Stone.
giert, weisen eine vielschichtige Instrumen-
die mittlerweile in Berlin lebende Jacqueline
Vielleicht ändert sich das jetzt mit Veröffent-
tierung (Klavier, Streicher, Saxophon) und
Zebisch für „Adrenalin“ entschieden, was
lichung ihres ersten eigenen Albums. Zehn
eine imposante stilistische Vielfalt auf: Sie
nicht nur ihrem Temperament entspricht,
selbst geschriebene Blues- bzw. Soulperlen
bewegen sich zwischen Jazz, Swing und of-
sondern auch einen schönen Vorgeschmack
und eine Coverversion sollten in Verbindung
fenkundigen Beatles-Referenzen. Was in
auf ihr jetzt endlich erscheinendes Album
mit ihrem umwerfenden Äußeren eigentlich
Kombination mit der rauchigen Stimme ein-
gibt. ausreichen ... fach zeitlos gut klingt.
18
kl
ss
ma
Reviews
Rock & Pop
Bonnie Raitt
Ronan Keating
„Good Advice“
„Time Of My Life“
VÖ
bereits erschienen
Vertrieb
VÖ
Warner
Twenty One
Pilots
bereits erschienen
Vertrieb
„Blurryface“
Universal
VÖ
bereits erschienen
Vertrieb
90 BPM
Sie ist ein echtes Per-
70 BPM
| CD
Ein bisschen retrospek-
80 BPM
Warner
Langsam, aber gewal-
petuum mobile: Seit sechs Dekaden und 16
tiv klingt er ja schon, der Titel seines insge-
tig kommen sie nun auch in Deutschland
Alben steht die gebürtige Kalifornierin für
samt zehnten Studioalbums. Aber trotz sei-
an, diese 21 Piloten, hinter denen tatsäch-
authentischen, bodenständigen Blues, den
ner gerade mal 38 Jahre blickt der ehemalige
lich nur ein Duo für den aktuellen Höhenflug
sie mit abgeschabter E-Gitarre, einem Bot-
Boyzone-Sänger ja auch schon auf eine über
verantwortlich ist. Tyler Joseph und Josh Dun
tleneck aus dem Hals einer Rotweinflasche
20-jährige Karriere zurück, die ihn bis nach
veröffentlichen seit 2009 gemeinsam Musik,
sowie samtiger Reibeisenstimme intoniert.
Australien (als Jurymitglied von „X-Factor“)
allerdings erst seit 2013 und mit dem Stu-
So auch auf ihrem aktuellen Epos, dessen
und zuletzt sogar auf die Bühnen Londons (für
dioalbum „Vessel“ in größerem Stil. Im Mai
Titel Bände spricht: Madame Raitt bittet auf
die Musical-Hauptrolle in „Once“) geführt hat.
vergangenen Jahres bedeutete „Blurryface“
einen 12-Song-Parcours, der von traditio-
Von insgesamt 20 Millionen verkaufter Solo-
schließlich den Durchbruch für den elektri-
nellen Klängen über gefühlvolle Balladen
alben und nochmal 25 Millionen mit Boyzone
fizierten und pumpenden Indiepop der bei-
bis zu altmodischem Rock ’n’ Roll reicht und
ganz zu schweigen. Trotzdem sagt er rückbli-
den, nicht zuletzt auch dank „Stressed Out“,
zugleich einen echten Seelenstriptease of-
ckend, sich den Großteil seiner Karriere fremd-
das sich aktuell wieder in den deutschen
feriert. Nämlich Texte über verflossene oder
bestimmt gefühlt zu haben. Bis jetzt, wofür
Singlecharts findet. Mehr noch: Just im Feb-
unerfüllte Liebe, bei der kein Auge trocken
„Time Of My Life“ musikalischer und inhaltli-
ruar sind die Twenty One Pilots endlich auch
bleibt. Nicht minder stark: ihre Coverver-
cher Ausdruck sein soll. Mit selbst geschrie-
auf deutschen Konzertbühnen gelandet. Ein
sionen von „Shakin’ Shakin’ Shakes“ (Los
benen Songs, die uns tiefere Einblicke in sein
Grund mehr, unser letztjähriges Review-
Lobos) sowie dem INXS-Klassiker „Need You
Inneres erlauben und den eigenen Angaben
Versäumnis nachzuholen und „Blurryface“
Tonight“ – natürlich aus der weiblichen Per-
zufolge genau das widerspiegeln, was er wirk-
hier noch einmal ein Forum zu geben, besser
spektive. Noch Fragen? lich ist. spät als nie ... ma
ss
Shawn Mendes
Simple Plan
Niila
„Handwritten Re-Visited“
„Taking One For The Team“
„Gratitude“
VÖ
bereits erschienen
Vertrieb
70 BPM
kl
VÖ
Universal
bereits erschienen
Vertrieb
Man muss das Inter-
80 BPM
VÖ
Warner
11.03.
Vertrieb
Album Nummer fünf
80 BPM
Universal
Dankbarkeit dürfte der
netphänomen schmieden, solange es heiß ist.
der frankokanadischen Pop-Punker, das erste
finnische Singer/Songwriter vor allem einem
Denkt sich offenbar auch der immer noch erst
seit beinahe fünf Jahren und – wenn man dem
gegenüber verspüren: Sunrise-Avenue-Front-
17-jährige Vine- und Twitter-Aufsteiger aus
vorab ausgekoppelten Singlehit mit Nelly („I
mann, Ex-„The Voice“-Juror und Landsmann
Kanada, der zunächst mit Coverversionen auf
Don’t Wanna Go To Bed“) Folge leistet – mit
Samu Haber. Der hat seinem Kollegen bereits
sich aufmerksam gemacht hatte, um schließ-
ziemlicher Sicherheit der nächste Top-Ten-
im Kontext der „Sorry“-EP vom vergangenen
lich mit „Handwritten“ im vergangenen Jahr
Eintrag nach ihrem 2011er-Wurf „Get Your
Jahr enormen Rückenwind verschafft und so
die weltweiten Charts zu stürmen. Es folgte
Heart On!“. Und das, obwohl der Song eine
etwas wie den Mentor für den sympathischen
wie so oft in solchen Fällen noch im gleichen
Abkehr von den musikalischen Wurzeln und
Sänger gegeben. Besagter Wind dürfte sich in
Jahr eine Deluxe-Version des Erfolgsdebüts,
eine stärkere Hinwendung zu Funk und Pop
diesem Frühjahr zum Orkan ausweiten. Denn
dem der junge Kanadier mit portugiesischen
markierte. Aber seit das neue Album vor im-
mit „Gratitude“ erscheint das Debüt des finni-
Wurzeln nun – kurz nach seiner Auszeich-
merhin zwei Jahren erstmals angekündigt
schen Folk-Poppers mit dem Hang zur Melan-
nung mit dem People’s Choice Award (Favou-
wurde, haben sich Fans der gut gelaunten
cholik nun auch bei uns – ein Rock/HipHop/
rite Breakout Artist) – schon wieder eine neue
Band aus Montreal ja auch lange genug ge-
Folk- und Pop-Bastard, dessen Ohrwurmquali-
„Handwritten“-Version folgen lässt. Diesmal
dulden müssen. Da nimmt man ein paar Neu-
täten – siehe „Restless Heart“ – nicht von der
mit dem Zusatz „Re-Visited“. Darauf zu finden:
erungen gerne in Kauf (bzw. „One For The
Hand zu weisen sind. Zumal dann nicht, wenn
Unter anderem fünf Live-Versionen und vier
Team“). Solange das musikalische Grundge-
man im Vorprogramm von Sunrise Avenue
neue Songs, die weiter dabei helfen dürften,
rüst noch genug Wiedererkennungswert bie-
pünktlich zur Album-VÖ durch die deutschen
den Burschen als geerdeten Bieber-Wieder-
tet und sich als Live-Futter für die anstehende
Arenen touren und den Rest der Republik von
gänger zu etablieren. Tour empfiehlt ... sich überzeugen darf. Das Entertainment Magazin von
ss
ss
kl
19
CD |
Reviews
Heavy
Anthrax
Inglorious
Last In Line
„For All Kings“
„Inglorious“
„Heavy Crown“
VÖ
bereits erschienen
Vertrieb
90 BPM
VÖ
Warner
bereits erschienen
Vertrieb
Die „Big Four“ sind
80 BPM
VÖ
Soulfood
bereits erschienen
Vertrieb
Sie sind jung und gel-
80 BPM
Soulfood
Der Bandname dürfte
vitaler denn je, von Altersmilde keine Spur!
ten trotzdem als Rettung klassischer britischer
dem ein oder anderen Classic-Rock-Fan ein
Erst begeisterten Slayer mit einem brachialen
Hardrock-Musik: die fünf Jungs von Inglorious,
Begriff sein. Richtig: So hieß das zweite Dio-
Killeralbum, dann eröffneten Megadeth 2016
deren Frontmann Nathan James bereits für
Album von 1984, auf dem neben dem legen-
mit dem majestätischen „Dystopia“ – und nun
das nicht ganz unbekannte Trans-Siberian Or-
dären Frontmann auch Vinny Appice, Jimmy
schicken sich Anthrax an, mit „For All Kings“
chestra gesungen und für sich festgestellt hat,
Bain und Vivian Campbell zu hören waren.
dem Grammy-nominierten Vorgänger „Wor-
dass großartiger Rock nur dann entsteht, wenn
Die haben sich nach Ronnie James Dios Tod
ship Music“ noch eins draufzusetzen. Unmög-
er von allen Beteiligten zur gleichen Zeit am
2010 eigentlich nur zum gemeinsamen Jam-
lich? Für die New Yorker eine willkommene
gleichen Ort eingespielt wird. Stichwort „Live-
men wieder zusammengefunden, aber nach
Herausforderung. Tatsächlich laufen Anthrax
Energie“. Die hat sich unlängst auch auf einem
mehreren Dekaden Auszeit schnell feststel-
auf ihrem 11. Album zu Höchstform auf, pa-
frühen Londoner Showcase auf ein begeister-
len dürfen, dass Begeisterung und Energie
cken noch mehr Heavyness in ihre Riff-beton-
tes Publikum übertragen, aus dem nicht wenige
immer noch stimmten, zumal Sänger Andrew
ten Thrash-Bretter. Von den melodischeren
Fachbesucher die Zukunft des Rock gesehen
Freeman Last In Line zur vollständigen Band
„Monsters At The End“, „Suzerain“ und „Brea-
haben wollen. Und die liegt im Fall von Inglo-
komplettierte. Ein paar Live-Auftritte spä-
thing Lightning“ bis hin zu den aggressiveren
rious und ihrem gleichnamigen Albumdebüt
ter manifestierte sich schließlich auch der
„You Gotta Believe“ und „Zero Tolerance“: „For
in der Vergangenheit und bei Bands wie Deep
Wunsch, ein eigenes Album aufzunehmen,
All Kings“ markiert für Anthrax im (fast) Origi-
Purple, Led Zeppelin, Aerosmith und den Rol-
das mit „Heavy Crown“ nun vorliegt, aber ei-
nal Line-up mit Rückkehrer Joey Belladonna
ling Stones. Fans besagter Klassiker dürfen ger-
nen tragischen Beigeschmack hat. Denn Ende
einen weiteren Höhepunkt in ihrer Karriere.
ne auf den anfahrenden Hype-Zug aufspringen.
Januar 2016 ist Bassist Jimmy Bain unerwar-
Bombe! tet verstorben ... mw
kl
3 Doors Down
Magnum
Anvil
„Us And The Night“
„Sacred Blood ‚Divine‘ Lies“
„Anvil Is Anvil“
VÖ
11.03.
Vertrieb
70 BPM
kl
VÖ
Universal
bereits erschienen
Vertrieb
Die Rockband um Sän-
80 BPM
VÖ
SPV
bereits erschienen
Vertrieb
Die 1972 gegründete
90 BPM
Das
SPV
alte
Metal-
ger Brad Arnold präsentiert sich auf ihrem
Hardrock-Band aus England veröffentlicht seit
Schlachtschiff aus Kanada präsentiert sich
sechsten Studioalbum so zugänglich wie nie
Jahren ein Album nach dem anderen auf er-
auf „Anvil Is Anvil“ in erstaunlich guter Ver-
zuvor. Fünf Jahre nach „Time Of My Life“, ihrem
freulich hohem Niveau. „Sacred Blood ‚Divine‘
fassung. Zusammen mit dem neuen Bassisten
letzten Longpalyer, haben 3 Doors Down mit
Lies“ bildet in dieser Reihe keine Ausnahme.
Chris Robertson knüpfen die beiden Grün-
Hilfe von Produzent Matt Wallace (Maroon 5,
Aus 25 fertigen Songs wählte die Band die
dungsmitglieder Robb Reiner (Schlagzeug) so-
Faith No More) ihren Sound einer kleinen Ge-
13 besten aus, die den eigenen hohen Qua-
wie Sänger und Gitarrist Steve „Lips“ Kudlow
neralüberholung unterzogen. Herausgekom-
litätsansprüchen genügten. Magnum präsen-
nahtlos an frühere Höhenflüge an. Bereits mit
men sind elf Songs mit überraschend starken
tieren sich dabei erneut von ihrer rockigsten
„Daggers And Rum“ und „Up, Down, Side-
Pop-Anleihen. Was 3 Doors Down nach wie vor
Seite, angetrieben von den Gitarrenriffs von
ways“ unterstreichen Anvil eindrucksvoll, dass
vielen anderen Bands voraushaben, ist ihr Ge-
Tony Clarkin und Bob Catleys unverkennbarer
sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören.
spür für einprägsame Grooves, die Nummern
Stimme. Neben erdigen Rockern wie „Gypsy
„Mitunter werden wir dafür kritisiert, dass
wie „In The Dark“ und „Living In Your Hell“
Queen“ zählt vor allem der Titelsong zu den
wir uns nie geändert haben“, erklärt Kudlow,
auszeichnen. Die fünf Musiker verzichten auf
herausstechenden Nummern. „Für mich ge-
„aber warum sollte man etwas ändern, wofür
„Us And The Night“ konsequent auf alle Expe-
hört der Song schon jetzt zu den Kandidaten,
man berühmt ist?“ Eine berechtigte Frage, für
rimente und liefern ein Album mit zahlreichen
die sich in die Reihe großer Magnum-Klassi-
die Anvil genau die richtige Antwort parat ha-
potenziellen Hits ab. Was leider weitgehend
ker einreihen könnten“, erklärt der Gitarrist.
ben. Mit „Anvil Is Anvil“, erneut produziert von
fehlt, sind ein paar klangliche Ecken und Kan-
Aber auch Stücke wie „Crazy Old Mothers“
Bob Marlette, zeigt das Trio, dass es auch nach
ten, die manchem Song sicherlich gut zu Ge-
oder „Afraid Of The Night“ haben durchaus
fast 40 Jahren im Musikgeschäft noch für Über-
sicht gestanden hätten. das Zeug dazu. raschungen gut ist.
20
rw
rw
rw
Reviews
Urban & Electronica
Underworld
Fleur East
„Barbara Barbara, We Face
„Love, Sax and
A Shining Future“
backs“
18.03.
Vertrieb
90 BPM
VÖ
Universal
70 BPM
„The Life Of Pablo“
VÖ
18.03.
Vertrieb
Totgesagte leben län-
Kanye West
Flash-
Sony
Fangen wir mal mit den
tbc
Vertrieb
Vorabcover
VÖ
| CD
80 BPM
Universal
Wenn wir über Kanye
ger. Was auch für Rick Smith und Karl Hyde
Sachen an, die super sind. Der Name (übri-
Wests neues Album reden, dann meist mit ei-
gilt: Ein Duo, das in den 90ern zur Speerspit-
gens echt) und die Haare, mein Gott, was für
ner gehörigen Portion Hörensagen im Rücken.
ze der britischen Electronica-Bewegung zähl-
Locken. So. Man ahnt bereits: Das erste Album
Weil man eigentlich nix ganz Genaues weiß
te und mit „Born Slippy“ eine ihrer wichtigs-
der 28 Jahre alten Londonerin mit ghanaischer
und ja auch der Albumtitel öfter wechselt, als
ten Hymnen schrieb. Jetzt, nach sechs Jahren
Mutter und englischem Vater, es heißt „Love,
manch einer seine Unterwäsche. So ist aus
Auszeit, die sie für Solo-Alben, Projekte mit
Sax and Flashbacks“, kann da nicht ganz mit-
dem „Yeezus“-Nachfolger zunächst „So Help
Brian Eno und Kunstausstellungen (Hyde
halten. Natürlich, Fleur kann singen, und funky
Me God“ geworden, das bereits im vergange-
ist ein bekannter Maler) nutzten, wagen die
ist die ganze Geschichte auch wie Hölle. Per-
nen Jahr hätte erscheinen sollen, schließlich
beiden einen weiteren Angriff auf die Charts.
fekt produziert von Leuten wie Fraser T. Smith
„Swish“, bevor Herr West sich jetzt für „The
Und zwar mit Tracks, die bis zu acht Minuten
(Adele) und Rodney Jerkins (Mariah Carey) so-
Life Of Pablo“ als Albumtitel entschieden zu
dauern, die von hypnotischem Techno über
wieso. Aber: Die Retro-Orientierung des Pro-
haben. In drei Akte wird das fertige Album
fernöstliche Klänge, verspielter Avantgarde
jekts klingt immer ein wenig arg gewollt und
wohl aufgeteilt sein, und seine HipHop-Majes-
bis hin zu ungeniertem Pop reichen und sich
wie auswendig gelernt, und Fleur, die bei der
tät hat es sich nicht nehmen lassen, mit „Real
nicht nur durch einen erstklassigen Sound,
englischen „The X Factor“-Show 2014 mit ih-
Friends“ und „No More Parties In L.A.“ (feat.
sondern auch durch viel Humor auszeichnen.
rer Version von Mark Ronsons „Uptown Funk“
Kendrick Lamar) bereits vorab zu zeigen, wo
Sei es das Wortgeplänkel in „If Rah“ oder die
bekannt wurde, fehlt es an der hier nötigen
die Reise hingehen könnte. Wobei man nie
Tattoo-Parodie in „Love Burn“ – das Ergebnis
Portion Authentizität. Die Platte ist letztlich
wissen kann, ob nicht kurz vor Schluss noch-
ist ein überraschend starkes Underworld-Al-
weder besonders schlecht noch herausragend
mal ein unvorhersehbarer Haken geschlagen
bum. gut ... wird … ma
sr
Hermitude
Medina
„Dark Night, Sweet Light“
„We Survive“
VÖ
bereits erschienen
Vertrieb
VÖ
Soulfood
Submotion
Orchestra
bereits erschienen
Vertrieb
ss
„Colour Theory“
Universal
VÖ
bereits erschienen
Vertrieb
80 BPM
Gut vier Jahre ist es
80 BPM
Privat hört Andrea Fu-
80 BPM
RTD
Die 2009 in Leeds
her, dass Hermitude mit ihrem Albumdebüt
entealba Valbak alias Medina ausschließlich
gegründete Formation überzeugte vom An-
„HyperParadise“ in Australien ziemlich groß
R&B. Als Musikerin umkreist die Dänin einen
fang ihrer Karriere an mit einer eigenwil-
abgeräumt haben. Neben einigen Indepen-
völlig anderen Kreativnukleus und setzt auf
ligen Mixtur aus Dub-, Elektronik-, Soul-,
dent Awards auch den Australian Music Prize.
Elektro-Pop. Auf ihrer neuen Platte ist sie ganz
Jazz und Ambient-Elementen. Nachdem das
Aber für größere Aufmerksamkeit auch im fer-
die Alte. Mit ihren Songs kann die 32-Jährige
Submotion Orchestra mit seinem 2014 ver-
nen Europa hat es für die Einsiedlerei offenbar
mühelos jede Großraumdisko auf Ibiza aufmi-
öffentlichten Album „Alium“ erstmals eine
noch nicht gereicht. Vier Jahre und sieben (!!)
schen. Spätestens mit „Someone New“ zieht
größere Fangemeinde für sich begeistern
Nominierungen für die örtlichen ARIA Awards
sie jeden auf die Tanzfläche. „Good Enough“
konnte, setzt die Gruppe auf „Colour Theo-
später könnte es mit „Dark Night, Sweet Light“
setzt auf rhythmische Pluckerbeats. „Let Go“
ry“ ihre Exkursionen in entspannt pulsieren-
vielleicht reichen. Schließlich ist der futuris-
lebt von seinen Tempiwechseln. Stampfende
de Klangwelten weiter fort. Dabei überzeugt
tisch angehauchte Mix aus R&B, schwergängi-
Beats, die in Richtung Techno streben, erhe-
das siebenköpfige Submotion Orchestra vor
gen HipHop-Beats, Trap und indielektrischem
ben sich bei „Liquid Courage“. „For U“ drif-
allem bei Songs wie dem mit Hilfe von Billy
Soul mittlerweile extrem angesagt und in
tet in sphärische Gefilde. Alle Stücke sind
Boothroyd entstandenen Titel „More Than
Down Under nicht von Ungefähr auf der eins
äußerst wohltemperiert und fast immer ein
This“, der wunderschönen Downtempo-Bal-
der Albumcharts gelandet. So weit nach oben
Plädoyer für die Liebe. Kaum möglich, sich
lade „In Gold“ sowie der mit Unterstützung
wird es hier zwar nicht gehen, den Geheim-
dieser Musik zu entziehen. Selbst Tanzmuffel
von Sänger Andrew Ashong eingespielten
tippstatus dürfte man mit dem treibenden
müssen wie von selbst im Takt mitwippen.
Nummer „Needs“ mit prächtigen, immer
Dancefloor-Bastard aber wohl endgültig hinter
Licht aus, glitzernde Diskokugeln an: Los
wieder aufs Neue überraschenden Sound-
sich lassen. geht die Party! und Stimmungsvariationen. Das Entertainment Magazin von
ss
dl
rw
21
CD |
Reviews
Alternative
Violent Femmes
Thao and the Get
Down Stay Down
„We Can Do Anything“
VÖ
04.03.
Vertrieb
„III“
„A Man Alive“
RTD
VÖ
In den frühen 80ern
80 BPM
VÖ
04.03.
Vertrieb
80 BPM
Miike Snow
04.03.
Vertrieb
Sony
GoodToGo
Achtung:
Hipster-
80 BPM
Das Discotrio mit dem
zählte das Trio aus Milwaukee zum Besten,
Alarm! Thao Nguyen ist eine der schillernds-
Hirschen im Logo hat bereits mit den Alben
was die amerikanische Indie-Szene zu bieten
ten Figuren der kalifornischen Indie-Szene.
„Miike Snow“ (2009) und „Happy To You“
hatte: Die Femmes mixten Country, Folk und
Ihr viertes Album zeigt, warum: Unter der
gezeigt, wie das geht: Indiepop, Liederma-
Garagenrock zu einer ruppigen Version von
Regie von Merrill Garbus (Tune-Yards) wan-
chermusik, Electro, House, Alternative und
Americana und schrieben bissige Hymnen
delt sie auf den Spuren der Beastie Boys so-
sehr viele Synthesizer zu einem Sound zu ver-
wie „Blister In The Sun“ oder „Gone Daddy
wie des jungen Beck. Sprich: Sie stellt fette
binden, der grandios einzigartig ist und auch
Gone“, die einfach nur Spaß machten. Eine
Beats neben ein herrlich naives Gebräu aus
Leute aus den Puschen haut, die moderner
Qualität, die sie bis heute auszeichnet. Auf
Funk, Rock und Folk, ist dabei meist chao-
Dance Music sonst weniger abgewinnen kön-
ihrem Comeback-Album, dem ersten seit 15
tisch und verspielt, dringt aber auch in lu-
nen. Auf „III“ machen der begnadete, in vielen
Jahren, servieren die Herren Gano und Ritchie
penreine Avantgarde vor oder wagt sich an
Stilen beheimatete Sänger Andrew Wyatt und
viel Sperriges, Verqueres und Rootsiges, aber
Balladen und beschwingte Pop-Stücke. Alles
die beiden auch als Produzentenduo Bloodshy
eben auch grandiose Geniestreiche wie den
ganz locker, leichtfüßig sowie mit jeder Men-
& Avant bekannten Schweden Christian Karls-
Opener „Memory“ oder das süffisante „Holy
ge Spaß. Dabei folgt das Album an sich einer
son und Pontus Winnberg galant mit ihrem
Ghost“, die ganz ungeniert an einstige Hel-
düsteren Thematik: Es befasst sich mit Tha-
Konzept weiter. Die Platte perlt, das hymnisch-
dentaten anknüpfen. Warum Drummer Brian
os komplexem Verhältnis zu ihrem Vater, der
poppige „Genghis Khan“ muss ein Hit werden,
Viglione direkt nach Abschluss der Aufnah-
die Familie in frühester Kindheit sitzen ließ.
„Heart Is Full“ mutet fast schon jazzig an und
men ausgestiegen ist, bleibt indessen sein
Also pure Selbsttherapie, aber keineswegs
am Ende, etwa in „Lonely Life“, wird es auch
Geheimnis. An der Qualität der Musik liegt es
weinerlich, sondern eher auf unprätentiöse,
mal etwas melancholisch. So klingt elektroni-
definitiv nicht.
coole Weise. sche Musik für Kenner. ma
sr
M. Ward
Royal Republic
LNZNDRF
„More Rain“
„Weekend Man“
„LNZNDRF“
VÖ
04.03.
Vertrieb
90 BPM
ma
VÖ
Indigo
Passenderweise
bereits erschienen
Vertrieb
be-
80 BPM
VÖ
Universal
bereits erschienen
Vertrieb
Es lässt sich nicht
90 BPM
Indigo
Der Name ist ein ech-
ginnt „More Rain“ auch gleich mal mit einem
verhehlen: Für eine Punkband ist Royal Re-
ter Zungenbrecher. Aber: Er passt zu diesem
veritablen Regenguss, den Matthew Ward wo-
public echt ganz schön popverliebt. Sänger
Album und Projekt, hinter dem sich Scott und
möglich in seiner wettermäßig zumeist eher
Adam Grahn ist ein großer Verehrer seines
Bryan Devendorf von The National sowie Ben
grau-verregneten Wahlheimatstadt Portland/
berühmten Produzentenlandsmanns Max
Lanz von Beirut verbergen. Die drei kennen
Oregon aufgenommen hat. Aber im Verlauf
Martin (Taylor Swift, Britney Spears u. v. a.),
sich seit einer gemeinsamen Australien-Tour
dieses bereits achten Soloalbums des von der
und das hört man den ungemein eingängig-
von 2011, machen immer mal wieder Musik
Kritik seit jeher bejubelten Singer/Songwri-
schmissigen Stücken wie „Kung Fu Lovin’“
und nutzen die aktuelle Auszeit ihrer Stamm-
ters scheint musikalisch durchaus des Öfteren
oder „Walk!“ auch an. Aber die Jungs zeigen
formationen für einen ersten Tonträger. Der
die Sonne. Ward, der mit Zooey Deschanel des
auf ihrem dritten Album, dass sie auch ent-
hat es in sich: Eine musikalische Liebeser-
Duoprojekt She & Him unterhält sowie mit den
spannt-lässige Nummern („Follow The Sun“)
klärung an den Krautrock von Bands wie Can,
stilistisch ihm nahestehenden Conor Oberst
und Anleihen bei den Beach Boys („Ameri-
Neu! oder Guru Guru, kombiniert mit starken
und Mike Mogis als Monsters Of Folk aktiv
can Dream“) in petto haben. Aufgenommen
Post-Punk-Einflüssen à la Joy Division. Was
ist, hatte „More Rain“ ursprünglich als reines
haben die Jungs aus Malmö ihre vollauf
für elegisch-monotone Stücke jenseits der
Doo-Wop-Album konzipiert, was man etwa in
überzeugende Platte in Berlin-Kreuzberg,
6-Minuten-Marke sorgt, die auf freier Impro-
„Little Baby“ oder selbst in der Ballade „I’m
und zwar zusammen mit Christian Neander
visation, hypnotischer Monotonie und einer
Listening“ heraushört. Aber auch aufgrund
(dem Selig-Gitarristen) und Michael Tibes in
rabenschwarzen Atmosphäre basieren. Eine
der Gäste wie Peter Buck, Neko Case oder k.d.
deren Fuzz Factory Studio. Wie heißt es so
bewusstseinserweiternde, fast meditative Mi-
lang ist auch dieses Album wieder eine echte
schön: Punk’s not dead! Und Pop auch nicht.
schung, die das Kopfkino nachhaltig zum Glü-
Wundertüte geworden. hen bringt. 22
sr
sr
ma
Reviews
Alternative
DMA’s
The Coral
Brian Fallon
„Hills End“
„Distance Inbetween“
„Painkillers“
VÖ
bereits erschienen
Vertrieb
90 BPM
VÖ
RTD
04.03.
Vertrieb
Man kann ihnen ein-
80 BPM
VÖ
RTD
11.03.
Vertrieb
Ein hypnotischer Beat,
80 BPM
| CD
Universal
Mit seiner Band The
fach nicht böse sein: Johnny Took, Matt Ma-
ein Rhythmus wie geschaffen, sich in Trance
Gaslight Anthem gehört Brian Fallon spätes-
son und Tommy O’Dell klingen auf „Hills End“
zu tanzen, psychedelische Gitarren, ein me-
tens seit dem 2010er-Überwerk „American
eklektisch as fuck, holen späte Manchester-
lodiebetonter Verse und ein knapp gehaltener
Slang“ zu den ganz Großen im Indie-Rock.
Vibes, Rave, Shoegaze, Oasis-Gestus und
Chorus: auf „Chasing The Tail Of A Dream“,
Einen Status, den sie in den Folgejahren live
Bluetones-Referenzen aus den Neunzigern
dem Vorboten ihres achten Albums, bringen
u. a. an der Seite von Bruce Springsteen oder
ins Hier und Jetzt. Drei Australier, die das
The Coral ihr neues Selbstverständnis auf den
Rise Against weiter zementieren durften.
große Britpop-Revival einläuten – dürfen die
Punkt. Minimalistischeres Songwriting, Be-
Nachdem die Nachfolgealben „Handwritten“
das? Wenn es so ausladend hymnisch klingt
tonung der Rhythmussektion – so kehren die
und „Get Hurt“ jeweils die hiesigen Album-
wie auf diesem Debütalbum, dann ja! Die drei
Briten nach fünfjähriger Bandpause in den Gi-
Top-3 entern konnten, wagt Fallon nun auch
Kumpels aus Sydney machen keinen Hehl aus
tarrenolymp zurück. Geblieben ist die Beatles-
den musikalischen Ausfallschritt. Mit seinem
ihrer Musiksozialisation, besitzen allerdings
eske Eingängigkeit, die Coral-Songs seit jeher
ersten Soloalbum, das den Fokus noch etwas
den Midas Touch in puncto Songwriting, so-
zu Grenzgängern zwischen Psych und Pop aus-
stärker auf Country- und Folk-Elemente rückt,
dass epische Ohrwürmer wie „Too Soon“ und
zeichnete („White Bird“). Auf verschlungenen
ohne freilich die Hardcore- und Punk-Wurzeln
„Switch“ oder melancholisch-sehnsuchtsvolle
Pfaden von Sixties-Psychedelia, Folk, Kraut-
zu vernachlässigen. Aufgenommen mit Butch
Gitarrenpop-Schmeichler in Cinemascope wie
rock und Indie führen The Coral den Hörer
Walker (u. a. Frank Turner, All-American Re-
„Timeless“ und „Melbourne“ nie wie kopiert,
in ihre Welt, wo das Werk von Richard Yates,
jects) in Nashville, machen diese „Painkillers“
sondern immer faszinierend eigen klingen.
80er-Jahre-Spielzeug und Gregory Crewdsons
nicht nur ihrem Namen alle Ehren, sie sind laut
Während Noel noch das Gestern jagt, haben
Fotografien den Lack vom schönen Schein
Fallon auch das Beste, was er bislang gemacht
die DMA’s es bereits gefunden. kratzen. hat. mw
ss
The 1975
James
Massendefekt
„I Like It When
„Girl At The End Of The
„Echos“
You Sleep ...“
World“
VÖ
bereits erschienen
Vertrieb
80 BPM
mw
VÖ
Universal
Vertrieb
Allein für den Albumti-
80 BPM
VÖ
18.03.
bereits erschienen
Vertrieb
RTD
RTD
Es ist natürlich mit ei-
80 BPM
Die Rockband aus Düs-
tel gebührt ihnen unser Titelpoesiepreis im
nem kleinen Augenzwinkern zu goutieren,
seldorf um Sänger und Gitarrist Claus „Clausi“
Monat März: „I Like It When You Sleep, For
dass James ihr neuestes Album, das insgesamt
Pütz hat sich in den letzten Jahren deutlich
You Are So Beautiful Yet So Unaware Of It“
14. in einer über 30 Jahre währenden Karriere,
weiterentwickelt, ohne dabei ihre musikali-
(oder kurz: ILIWYSFYASBYSUOI) ist aber auch
als ihr bestes seit „La Petite Mort“ anpreisen.
schen Wurzeln aus den Augen zu verlieren.
ein echter Hinhörer. Das gilt auch für Album
Viele Albumveröffentlichungen lagen nämlich
Zwei Jahre nach „Zwischen Gleich Und An-
Nummer zwei der britischen Art- und Indie-
nicht zwischen dem 2014er-Werk und „Girl
ders“ präsentiert Massendefekt auf „Echos“
popper, die mit ihrem Debüt nicht nur die Eins
At The End Of The World“. Keine, um genau
13 hymnische Rocksongs. Die Energie ihrer
der UK-Albumcharts enterten, sondern auch
zu sein. „Girl At The End Of The World“ klingt
Live-Konzerte hat die Band wie bereits auf
das Kunststück vollbrachten, im Folgejahr
trotzdem ziemlich genau so, wie ein gutes
dem Vorgängerwerk auch diesmal perfekt auf
vom NME zur WORST BAND 2014 ernannt zu
James-Album zu klingen hat. Nach breitwan-
Tonträger konserviert. Zu den herausragenden
werden. Was natürlich Käse ist, weil der Mix
digem Manchester-Indierock nämlich, nach
Stücken zählen neben dem Titelsong vor allem
aus klugem Indie, offensichtlichen 80s-Syn-
der ziemlich unverkennbaren Stimme von Tim
die Uptempo-Nummer „Der Augenblick“, die
thie-Anleihen und Talking-Heads-Verkopfung
Booth. Und wenn man genau aufpasse, so
als Bonustrack auch in einer englischspra-
durchaus auch bei Kritikern ankam und nun
Bassist Jim Glennie, dann könne man sogar
chigen Version auf dem Album enthalten ist,
im neuen Album eine ziemlich amtliche Fort-
Schottland riechen. Hier wurde das Album
sowie der nachdenkliche Titel „Mach die Mu-
setzung erfährt – die freilich, etwa bei „The
nämlich geschrieben und durchaus mit der ein
sik nicht aus“. Und mit dem Abschlusssong
Sound“, auch von The Wanted oder ähnlich
oder anderen etwas moderneren Nuance ver-
„100$“ zeigen Massendefekt eindrucksvoll,
durchsichtigen Gesellen stammen könnte.
sehen. Trotzdem sehr 90s, das. Madchester-
dass sie auch Pop-Elemente perfekt in ihren
Still: We like it ... Jünger wird’s freuen. Sound integrieren können.
Das Entertainment Magazin von
ss
ss
rw
23
CD |
Reviews
Jazz
Danny Bryant
Ed Motta
Joja Wendt
„Blood Money“
„Perpetual Gateways“
„Jojas Klaviermusik“
VÖ
bereits erschienen
Vertrieb
80 BPM
Seit
VÖ
in-akustik
einigen
bereits erschienen
Vertrieb
Jahren
80 BPM
In
VÖ
Membran
seiner
bereits erschienen
Vertrieb
brasiliani-
80 BPM
Universal
Eigentlich
komisch,
ist die europäische Bluesrock-Szene um ein
schen Heimat nennt man Ed Motta liebevoll
dass Joja Wendt immer noch nicht ganz zu hie-
Schwergewicht reicher: Danny Bryant. Der hat
auch den „Koloss von Rio“. Und das dürfte
sigen Jazzgrößen wie beispielsweise Till Brön-
sich zuletzt mit den von Richard Hammerton
sich nicht nur auf die beachtliche Leibesfülle
ner aufgeschlossen hat, schließlich spielt der
produzierten Alben „Hurricane“ (2013) und
des Jazz-, Soul- und Blues-Vokalisten bezie-
gebürtige Hamburger nicht nur seit über 40
„Temperature Rising“ (2014) für höhere Wei-
hen, sondern auch auf den einzigartigen Sta-
Jahren mit zunehmender Perfektion Klavier,
hen empfohlen. Und die hat der 35-jährige
tus, den er als einer der wichtigsten Musiker
er hat in seiner Funktion als Pianist auch im
Brite für „Blood Money“ nun auch endlich
Brasiliens mittlerweile innehat. Für „Perpe-
Vorprogramm von Joe Cocker gespielt und ei-
erhalten. Namentlich in Gestalt von Quasi-
tual Gateways“ hat er sich mal wieder in die
nen Chuck Berry gar am Klavier begleitet. Das
Mentor Walter Trout an der Gitarre (für den
USA begeben und unterstützt von Produzent
Ergebnis: Der Louis Armstrong Preis sowie die
Titeltrack) und Bernie Marsden für die atem-
Kamau Kenyatta ein praktisch komplett in
Aufnahme in den hehren Kreis der Steinway-
beraubende Ballade „Just Won’t Burn“. Das
Englisch gehaltenes Album eingespielt, das
Künstler, außerdem stets begeistert aufgenom-
Ergebnis kann sich als eine Art Rückkehr zu
zwischen geist- und gehaltvollem Soul, Blues
mene Live-Auftritte, die vor allem auch von den
den eigenen Wurzeln (bzw. der Plattensamm-
und Jazz mäandert und für das er eine ganze
jovialen Erzählungen Wendts profitieren. Für
lung der Eltern, die Bryant vor gut 20 Jahren
Armada begnadeter Gastmusiker einspannen
den dürfte „Jojas Klaviermusik“ etwas ganz
zum Musikmachen animiert hatte) wirklich
konnte. Die halten den mächtig groovenden
Besonderes sein. Denn erstmals hat er über 15
hören lassen. Als Instant-Bluesrock-Classic
60s-to-80s-Soul-Khan weiter auf Kurs und un-
Jahre zusammengetragene eigene Kompositio-
mit einem vor allem stimmlich deutlich gereif-
terfüttern die oft sarkastischen Motta-Lyrics
nen eingespielt. Und so endlich auch sein kom-
ten Bryant. mit ordentlich Pfeffer. positorisches Talent unter Beweis gestellt. ss
ss
kl
VINYL CORNER
War ja klar, dass nach David Bowies tragischem Tod das Interesse an seinen Alben wieder steigen würde. Schön ist es,
dass es das hauptsächlich in Vinylform tut, wo gleich eine
ganze Handvoll z. T. remasterter Klassiker wiedererscheint.
Neben dem unabdingbaren „The Rise And Fall Of Ziggy Stardust“ und „David Bowie (aka Space Oddity)“ sind das noch
„Aladdin Sane“, „Pinups“ und „Hunky Dory“ – allesamt Zeugnisse eines echten Ausnahmemusikers. Eher für Ausnahmen
als auch Regeln stehen Sängerinnen wie Santigold (deren
„99 Cents“ nun ebenfalls schwarzgoldveredelt wurden) und
Indielectro-Phänomene wie Poliça (die mit „United Crushers“
bereits zum dritten Mal musikalische Neuländer betreten).
24
Die sich in Sachen Beständigkeit gerne ein Beispiel an den
Herren von Underworld nehmen dürfen. Die sind seit gefühlt
30 Jahren am Start und mit „Barbara Barbara, We Face A Shiny
Future“ mal wieder auf der Höhe der Zeit. Was man von unserer abschließenden Triplette – im Positiven – nicht unbedingt behaupten kann. Denn sowohl Violent Femmes als auch
James und Anthrax machen jeweils für sich genommen das,
was sie immer schon am besten gemacht haben: epischen
Britrock mit „Girl At The End Of The World“, countryfizierten
US-Indierock mit „We Can Do Anything“ und Auf-die-ZwölfMetal mit „For All Kings“. Wie früher auch und endlich wieder natürlich auf Schallplatte ... ss
Reviews
Hörbücher
Julie Zeh
Planet Ö
„Unterleuten“
„Purzel-Lieder“
Sprecher
VÖ
Vertrieb
90 BPM
Helene Grass
VÖ
08.03.
George R. R.
Martin
bereits erschienen
Vertrieb
„Die Flamme erlischt“
Sony
Sprecher
Hörverlag
VÖ
Schon im Vorfeld der
80 BPM
| CD
Das hier ist zwar nicht
90 BPM
R. Kuhnert
bereits erschienen
Vertrieb
Random House
Wenn sich jetzt jemand
Veröffentlichung von Juli Zehs neuem Roman
wirklich ein Hörbuch, aber als Kinderlieder-CD
darüber beschweren will, was dieses „neue“ Werk
überschlugen sich die Prognosen. Vom Ro-
doch irgendwie dem erzählerischen Genre zu-
von George R. R. Martin hier sucht, wo wir doch
man des Jahres war die Rede, einem großen
zuordnen, finden wir. Denn diese „Purzel-Lie-
so sehnlich auf Teil sechs des „Game Of Thrones“
Gesellschaftsroman, zumindest aber einem
der“ begeistern nicht nur durch ihren musika-
warten, der sei beruhigt. „Die Flamme erlischt“
wichtigen Buch zu den Fragen unserer Zeit.
lischen Ansatz – viel von dem Gehörten ist eher
könnte gegensätzlicher zum Westeros-Zyklus gar
Tatsächlich könnte „Unterleuten“ – was ir-
handgemacht als synthetisiert –, sondern auch
nicht sein. Und außerdem stammt die Vorlage
gendwie ja auch nach „unter Leuten“ klingt,
durch ihren frechen Charme, der sich in kurzen
bereits aus dem Jahr 1977. Der Hilferuf seiner
aber ein Dorf in Brandenburg meint – aktu-
Geschichten äußert, wie sie eben nicht auf je-
Jugendliebe Gwen führt unseren Helden t’Larien
eller kaum sein. Was nach unberührtem Idyll
der x-beliebigen Kinderlieder-CD zu finden
hier an den Rand der Milchstraße auf den Plane-
klingt, nach schrulligen Typen, Natur pur und
sind. Etwa der von Bernd, dem Brachiosaurus,
ten Worlon, dessen Bild von untergegangenen,
Vorberliner Wochenendausflugsziel, entpuppt
der pflanzenfressend durch die Urzeit stampft,
gleichwohl einst prachtvollen Städten geprägt
sich nach und nach als Hölle. Dann nämlich,
oder jener von der herrischen Kameldame Gab-
ist. Hier lebt Gwen unterwürfig als Partnerin eines
als in der Nähe ein Windpark errichtet werden
riele oder dem „Alien T-O-2-4“. Dazwischen fin-
Mannes, dem t’Larien die einstige Liebe entreißt,
soll und alte Streitigkeiten ausbrechen. Klingt
den sich zwar auch die obligatorischen Kinder-
um mit ihr vor den überkommenen Verhältnissen
nach Wut- und Protestbürgertum sowie nach
geburtstags- und Purzelbaumlieder, aber am
auf Worlon zu entfliehen. Und in deren Schilde-
schlechtnachbarschaftlichen
Verhältnissen
grundsätzlich abwechslungsreichen Grundton
rung erweist sich bereits der junge Martin – es
und könnte tatsächlich das (Hör-) Buch zur
des musikalischen Gepurzels ändert das herz-
handelt sich um seinen ersten Roman – als Meis-
Zeit sein. lich wenig. ter seines Fachs.
ss
kl
ss
ADVANCED+
-REAL WORLDPROTECTION TEST
DEC 2015
TOP
RATED
2015
Das Entertainment Magazin von
25
Titelstory
2 103287 502002
2 EURO
RABATT!
Dieser Coupon kann auf alle
verfügbaren Formate des Spielfilms
„SPECTRE“ (DVD oder Blu-ray) in
allen Müller-Filialen mit MultiMedia-Abteilung in Deutschland und
Österreich auf den aktuell gültigen
Tagespreis eingelöst werden. Nur
solange der Vorrat reicht. Eine
Barauszahlung ist nicht möglich. Pro
Kaufakt nur ein Coupon einlösbar.
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– Gültig bis 05.03.2016 –
26
Titelstory
Spectre
BACK TO THE ROOTS
Die Geister der Vergangenheit, sie lassen
Englands Doppelnullsieben auch im neuesten Teil der Bond-Franchise nicht zur
Ruhe kommen. Nur: Diesmal haben sie mit
Christoph Waltz ein zweifach Oscar-gekröntes Gesicht.
guren seit gefühlten Äonen verfügt, sondern auch über die
vielleicht eindrucksvollste Eröffnungssequenz.
Man war sich nicht so ganz sicher auf allen Seiten – Macher und Darsteller auf
der einen und Zuschauer wie Kritiker
auf der anderen –, ob man nach „Skyfall“ überhaupt noch einen Bond machen
oder sehen wollen würde. Zu perfekt war
es hier geraten, das Zusammenspiel aus
Bond-Fetischismus für die Nostalgiker,
modernem Actionkino und fast schon ins
Tiefenpsychologische gehender Werdegangsexegese. Weshalb Regisseur Sam
Mendes sich erst ein paar Mal bitten lassen musste, bevor er dank überzeugendem Drehbuch wieder an Bord war. Und
auch von Daniel Craig wurde immer mal
In Mexico City hetzt Bond hier einem Terroristen hinterher,
der unmittelbar davorsteht, einen verheerenden Anschlag
zu verüben. Und weil das in fortschreitender und praktisch
ungeschnittener Plansquenz so atemlos daherkommt wie
jüngst „Birdman“ oder „Victoria“, würden wir am liebsten
erstmal zum Luftholen vor die Tür gehen, würde uns „Spectre“ diese Zeit denn gönnen. Das tut er freilich nicht. Denn
infolge seiner eigenmächtigen Tour wird Bond von M (Ralph Fiennes) suspendiert. Nicht zuletzt auf Bertreiben des
sogenannten Joint Intelligence Service unter dem Karrieristen C (großartig: „Sherlock“-Nemesis Andrew Scott), der
die Geheimdienstarbeit weltweit zu einem globalen Überwachungssystem zusammenfassen will. Ein Glück, dass die
eigensinnige Doppelnull noch über ein paar wohlmeinende
Kollegen wie Q (Ben Whishaw) und Miss Moneypenny verfügt, die es ihm ermöglichen, den terroristischen Spuren
weiter zu folgen, die sich in Mexiko in Form eines tentakelhaften Oktopuslogos ergeben haben. Zunächst in Rom stößt
Bond dabei nicht nur auf die (leider etwas unter Wert präsen-
wieder gemunkelt, er sei der Doppelnull langsam überdrüssig. Und dann kam „Spectre“. Insgesamt vielleicht nicht
ganz so stark wie der Vorgänger, aber doch voller großartiger Momente, Reminiszenzen und Einblicke in Bonds Seele
und gleichzeitig so etwas wie der Abschluss dessen, was
Mendes mit „Skyfall“ begonnen hatte. Ein würdiger Nachfolger also, der nicht nur über eine der stärksten Frauenfi-
tierte) Monica Bellucci, sondern auch auf eine geheimnisvolle Organisation, zu der nicht nur sein Mexikoattentäter gehört hat. Wie sich herausstellt, gibt es Verbindungen sogar
zu Bonds gesamter Widersacherschar der vorangegangenen
„Craig-Periode“. Und zwar unter dem Vorsitz von Christoph
Waltz, der seinen jüngsten Bösewichtausflügen hier noch ein
theatralisches Portiönchen österreichischen Strudelwahn-
90 BPM
Das Entertainment Magazin von
27
Titelstory
sinns draufsetzen darf. Was jener genau plant, wie das mit
C und vor allem mit Bonds Vergangenheit zusammenhängt,
das soll aus naheliegenden Spoiler-Verhinderungsgründen
nicht weiter ausgebreitet
werden. Nur so viel: All das
führt Bond erstens in die
Arme des seit Diana Rigg
vielleicht
Ehegattentauglichsten Bond-Girls (Léa
Seydoux) und überhaupt in
Gefilde, die an die ganz frühen Bonds denken lassen –
inklusive des zu Unrecht
oft geschmähten SpitzenBonds „Im Geheimdienst
ihrer Majestät“.
Trotzdem sind wir am Ende
dieses mit 150 Minuten
ganz schön langen Bonds
kaum viel klüger als zuvor.
Weil schon wieder über einen möglichen Craig-Abschied und etwaige Nachfolger gemunkelt wurde, „Spectre“
ja irgendwie den Abschluss einer Ära markiert und auch
Sam Mendes wohl nicht mehr zu einem weiteren BondAbenteuer zu bewegen sein wird. Im Angesicht von „Skyfall“ und jetzt „Spectre“ sollte man sich seine Spekulationen
trotzdem sparen. Mit den Craig-Bonds ist es nämlich ge-
28
lungen, das filmische Gesicht der Franchise zu verjüngen,
während man ihm gleichzeitig seine seit den 60er-Jahren
wiedererkennbaren Falten gelassen hat. Weshalb einem
zwischen „Bourne“ und Superhelden nicht bange sein sollte
um die Zukunft des Spions, den wir lieben. Oder anders:
„Tomorrow Never Dies“, erst recht nicht, wenn es um ein
neues Bond-Abenteuer geht, das sicher schon bald wieder
um die Ecke biegt. Egal ob mit oder ohne Craig & Co. cb
Spectre | Fox / GB, USA 2015 | Regie
Sam Mendes | Darsteller
Daniel
Craig, Christoph Waltz, Léa Seydoux | Features Featurettes | VÖ 03.03.
FSK 12
„v
Features
Features||DVD
DVDTitelstory
Blu-Ray
Blu-ray
DVD-HIGHLIGHTS
ANGEBOT GILT VOM 07.03. BIS ZUM 02.04.
HHHH
H
HH
EU
Die Eiskönigin
Dornröschen
Die Monster AG
Merida – Legende
der Highlands
Schneewittchen
Tinkerbell
Tinkerbell – Ein Sommer
voller Abenteuer
Baymax
Das Dschungelbuch
Winnie Puuh
Die Eiskönigin –
Sing Along
Descendants –
Die Nachkommen
HH
7,99
JE
RO
Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilneh29
Das
Entertainment
Magazin von
menden
Schweizer Müller-Filialen
mit Multi-Media-Abteilung.
DVD des Monats
Game Of Thrones
DIE KOMPLETTE FÜNFTE STAFFEL
Valar Morghulis! Auch in ihrem fünften Jahr weiß die
derzeit vielleicht aufregendste und aufwändigste Serie der Gegenwart noch in gleichen Maßen zu schocken, zu überraschen und vor allem zu begeistern.
100 BPM
Es gibt Serien, bei denen das darüber Reden bald mehr Raum einnimmt als ihr tatsächlicher Konsum. Bei denen jeder Informationsschnipsel eine eigene Eilmeldung
wert ist. Wenn man sie denn lesen will.
Weil es die gleichen Serien sind, bei denen man am liebsten das Informationskarussell komplett anhalten möchte, solange man die neuste Episode noch nicht
gesehen hat. Stichwort „Spoileralarm“.
„Game Of Thrones“ ist eine dieser Serien,
die seit 2011 nicht zu unterschätzenden
Einfluss auf unser aller Leben nehmen.
Die Schlagzeilen produzieren, wenn einer der Darsteller sich verplappert hat
und Autor George R. R. Martin mal wieder hinterher ist mit
der Produktion der literarischen Vorlage. Im April geht es
hier bereits in die sechste Runde und die Vermeidungsstrategien in Sachen Soziale Medien müssen erneut verfeinert
werden. Weshalb wir uns auch in Sachen Vorstellung der
30
fünften Staffel so gut als möglich auf Allgemeinplätze beschränken und die schockierendsten Entwicklungen außen
vor lassen wollen. Eine milde Spoiler-Warnung gibt es trotzdem. Und ein Versprechen: Staffel fünf gelingt es in Sachen
schierer Opulenz, alles bislang von Westeros Gesehene
noch einmal in den Schatten zu stellen.
Noch mehr Schauplätze, Charaktere und Machtkämpfe rücken hier in den Mittelpunkt des Geschehens, in dessen Fokus nach wie vor der Kampf um den Eisernen Thron und die
Abwehr dessen steht, was mit dem nahenden Winter von
außen in das mächtige Reich drängt. Die nicht menschliche
Rasse der Weißen Wanderer setzt dazu an, die letzten Wildlinge aus ihren Gebieten jenseits der großen Mauer zu vertreiben und auch über Westeros Tod und Verderben zu bringen. Die letzte Verteidigungsbastion
der Nachtwache formiert sich unter
Jon Snow (Kit Harington) ein letztes
Mal, um ihnen Einhalt zu gebieten. Er
sucht ein Bündnis mit den eigentlich
verfeindeten Wildlingen und überwirft
sich darüber mit Stannis Baratheon,
der seine Truppen sammelt, um gegen die Lannisters und damit Königsmund ins Feld zu ziehen. Die wiederum müssen sich mit einer dramatisch
veränderten Machtsituation auseinandersetzen, was vor allem Cersei
Lannister zu einer unheilvollen Intrige
veranlasst, die buchstäblich inquisitorische Folgen nach sich zieht. Am anderen Ende der Welt sammelt Daenerys Targaryen (Emilia Clarke), die
Drachenmutter, ihre Kräfte in Meereen
und sieht sich mit neuen Feinden von innen und von außen
konfrontiert. Ihr Zusammentreffen mit Tyrion Lannister (Peter Dinklage) gehört zu den von den Fans sehnlich erwarteten Höhepunkten der fünften Season. Die uns freilich auch
über das weitere Schicksal der verbliebenen Stark-Kinder
DVD des Monats
Das Entertainment Magazin von
31
HÖ
DVD des Monats
Mit
gek
erhä
das
GRA
* Solange d
reicht. 10
auf Lager
bis 30.04
Teilnahm
18 Jahren
Arya und Sansa nicht im Unklaren lässt und mit dem deutschen Schauspieler Tom Wlaschiha einen alten Bekannten
zurückkehren lässt.
Das serielle Ergebnis ist mit „episch“ mal wieder nur unzureichend beschrieben. Denn abermals übertrumpfen sich die
Macher hier mit blutigen Schlachtengemälden, fantastischen
Orten und nicht für möglich gehaltenen Offenbarungen
selbst, schlagen wilde Haken in der Persönlichkeitsentwicklung einzelner Figuren und spielen ein perfides Spiel mit den
Zuschauern, die von einem emotionalen Extrem ins Nächste
geworfen werden. Und wenn gerade zum Ende der zehn Episoden hin die Weißen Wanderer für eine Auseinandersetzung
bislang ungeahnter Ausmaße sorgen
und gleichzeitig Cersei Lannister (und
mit ihr die fantastische Darstellerin
Lena Headey) eine transformative und
schockierende Wandlung durchmacht,
dann wird das Feld bereitet für einen
Cliffhanger, der wie wenige zuvor in
der Fernsehgeschichte über etliche
Monate hin für Aufregung gesorgt hat.
Eingeweihte wissen, wovon wir reden,
der Rest darf sich freuen: auf knapp zehn Stunden ausufernder, vielschichtiger und komplexer Fantasy-Unterhaltung,
deren Fortsetzung zu den Höhepunkten des ganzen TV-Jahres zählen dürfte. Ihr wollt auch endlich Teil des Informationskarussels werden und Spoiler künftig selber verbreiten?
Dann nichts wie ran an dieses „Game Of Thrones“, das längst
zum Teil der multimedialen Allgemeinbildung geworden ist.
Winter is coming? Lasst ihn endlich rein!
cb
Game Of Thrones – Die komplette fünfte Staffel | Warner / USA 2015
Schöpfer
David Benioff, D. B. Weiss | Darsteller
Harington, Peter DinklageFeatures
tba | VÖ
17.03. | FSK
Emilia Clarke, Kit
16
32
30_33_dvd_d_monats_mbeat.indd 32
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bis 30.04.2016.
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18 Jahren.
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DVD: Bambi –
Diamond Edition
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33
mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht!
DVD Blu-ray | Features
Das Märchen der
Märchen
Pan
KINDERQUATSCH MIT PETERCHEN
So haben wir Captain Cook noch nie gesehen: Cowboyhut, Sunnyboy-Grinsen,
charming ohne Ende – Garrett Hedlund spielt den Typen, den wir sonst als
schwarzlockigen Bösewicht kennen. Dustin Hoffman schlug 1991 mit „Hook“ und
seinem Freibeutermesser noch in genau
diese Kerbe. Aber Regisseur Joe Wright
70 BPM
(„Anna Karenina“) hat wohl nicht nur bezüglich seines eigenen Schaffens die Lust
an der Veränderung gepackt – auch hinsichtlich des Stoffes von J. M. Barrie ruft
er die Losung aus: „Um wirklich zu verstehen, wie eine Geschichte endet, muss
man ihren Anfang kennen.“ Also denn,
auf geht’s in eine fantastische, völlig neue bekannte Welt –
Neverland! Hierhin entführen fliegende Piraten den jungen
Peter (Levi Miller), der in einem garstigen Londoner Waisenhaus zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges untergebracht
ist und vom Regen in die Traufe verfrachtet wird: aus der
bombardierten Metropole hinein in die Versklavung. In einer
Feenstaub-Mine soll er mit seinen Kameraden die Substanz
schürfen, die Piratenanführer Blackbeard (Hugh Jackman) für
sein ewiges Leben benötigt. „Pan“ kann als Hollywood-Großprojekt eigentlich auf alles zurückgreifen, was es braucht für
einen Knaller: tolle Mimen, amtliches Budget und eine facettenreiche literarische Vorlage. Vor diesem Hintergrund mag
das Resultat ein wenig enttäuschen. Klar, wir bekommen
Popcorn-Kino vom Feinsten, knallbunte Effekte en masse
und rasende Abfahrten auf einem wild designten Rollercoaster. Das erwachsene Potenzial eines sinnstiftenden Prequels
der Kultstory deutet sich hingegen meist nur dezent an. DREI UNHEILIGE KÖNIGE
Insgesamt 50 Märchen fasst Giambattista Basiles Sammlung der „Märchen der
Märchen“, die mit dem klassischen Kanon der Grimms nur bedingt etwas zu
tun hat. Düster, erwachsen und gewaltvoll
geht es hier zu (okay, das sagen manche
auch über die Grimms) und insgesamt
so fantastisch, dass es dem italienischen
90 BPM
Regisseur Matteo Garrone („Gomorrha“)
tatsächlich gelingt, ein faszinierendes Tri­
p­ty­chon dreier Märchen bzw. dreier Herrscherhäuser auf die aus den Fugen geratende Heimkinoleinwand zu werfen. Alle
drei befinden sich in einem verwunschenen Gebirgswald, angetrieben werden sie
aber von ganz unterschiedlichen Bedürfnissen bzw. Macken
ihrer Herrscher. So lässt beispielsweise John C. Reilly als König von Longtrellis ein Seeungeheuer töten, um den Kindeswunsch seiner Gattin (Salma Hayek) zu erfüllen. Der König
von Strongcliff (Vincent Cassel) hingegen ist wie besessen
von den Stimmen zweier Schwestern. Während in Highhills
die Besessenheit des Herrschers (Toby Jones) von einem
Floh für surreal-märchenhaftes Treiben sorgt. Das Ergebnis
ist ebenso opulent wie gewagt, überbordend wie bizarr und
schlichtweg fantastisch anzuschauen. Auch wenn man seine
Kinder vor derlei Märchen besser bewahrt. Trotz der relativ
milden FSK12-Freigabe ist das hier nämlich doch eher eine
Märchensammlung, die erwachsenen Zuschauern vorbehalten bleiben sollte ... ss
cl
Das Märchen der Märchen | EuroVideo / IT, F 2015 | Schöpfer
Pan | Warner / USA 2015 | Regie
Joe Wright | Darsteller
Jackman, Garrett Hedlund | Features
34
tba | VÖ
Levi Miller, Hugh
17.03. | FSK
12
rone | Darsteller
Matteo Gar-
Salma Hayek, Vincent Cassel, John C. Reilly | Features
Making-of, Behind the Scenes, Interviews, Trailer | VÖ
10.03. | FSK
12
Features
Features||DVD
DVD Blu-Ray
Blu-ray
The Demolisher
NEON NOIR REVENGE
Es gibt Rachefilme. Und es gibt Rachefilme.
Trashige B-Movies von fragwürdiger Moral
auf der einen Seite, fast schon beklemmende Brutalo-Kunstwerke auf der anderen.
Der kanadische „Demolisher“ gehört – trotz
überschaubaren Budgets – eindeutig zu
letzteren, weidet sich nicht einfach an billig inszenierten Gewaltorgien, sondern wird
80 BPM
in seiner albtraumhaften Inszenierung fast
schon zum filmischen Vigilantismusexperiment. Als ob das 70er- und 80er-Jahre
Kultkino eines John Carpenter auf den unbedingten Stilwillen eines Nicolas Winding
Refn („Drive“) trifft. Im Mittelpunkt des „Demolisher“ steht der einfache Kabeltechniker
Bruce, dessen Frau im Polizeieinsatz von einer kriminellen Gang in den Rollstuhl geprügelt wurde. Schwer
traumatisiert durch das Ereignis und angetrieben von Verantwortungsgefühl und ungezähmter Wut, verwandelt er sich
seither zum nächtlichen Rächer, der in polizeilicher Schutzausrüstung durch die Straßen der Stadt streift, um Selbstjustiz zu
üben. Wie kurze Gewaltvignetten muten seine Taten an, brutale und doch seelenruhig inszenierte Fieberträume, die durch
den dräuenden Synthie-Score fast schon transzendente Qualitäten entfalten. Nur dass eine Erlösung nicht kommt für den
gepeinigten Bruce, dessen Gewalttrip nach der Begegnung mit
der jungen Marie endgültig aus den Fugen gerät. Eine eigenwillige und bedrückende „Ein Mann sieht rot“-Variation, Kino
zwischen Arthaus und Exploitation. ss
The Demolisher | AL!VE / KAN 2015 | Regie
Barrett, Tianna Nori | Features
reits erschienen | FSK
Gabriel Carrer | Darsteller
Ryan
Behind The Scenes, Interviews | VÖ
be-
18
Hotel Transsilvanien 2
GRAF DRACULA UND SEINE ERBEN
Drei Jahre nach dem Überraschungserfolg
dieses gar nicht gruseligen Monsterhaushalts meldet sich die Belegschaft des vielleicht charmantesten Gästehauses jenseits
der Domizile von Addams Family und
Munsters mit einem neuen Animationsabenteuer zurück. Und es hat sich einiges
getan im Hause Dracula in den transsilva80 BPM
nischen Bergen. Denn des Grafen Töchterchen (gesprochen von Palina Rojinski) hat –
nachdem Papa Graf ja seinen Frieden mit
den Menschen gemacht hat – mit Jonathan
(diesmal gesprochen von Andreas Bourani)
ein Enkelchen gezeugt, von dem ja noch
nicht so recht klar ist, wie aus ihm – Halbblut und so – ein echter Vampir werden soll. Mit Hilfe der versammelten Freundes- bzw. Monsterschar soll aus dem kleinen
Dennis deshalb ein echter Vampir gemacht werden. Wozu er
eine harte Schule des Erschreckens zu durchlaufen hat – nicht
besonders erfolgreich im Übrigen. Als dann auch noch Draks
eigener Vater auftaucht, ist die chaotische Familienaufstel-
Das Entertainment Magazin von
lung mit ihren unterschiedlichen Erziehungsvorstellungen
perfekt. Denn Urgroßopa hält wenig von der Neuausrichtung
des Ladens. Angst muss das jungen Zuschauern allerdings
nicht machen. Auch „Hotel Transsilvanien 2“ punktet eher mit
skurrilem Humor denn mit Gruseleinlagen und steht dem erfolgreichen Vorgänger eigentlich in nichts nach. Blutleere Animationsunterhaltung sieht jedenfalls anders aus ... ss
Hotel Trannsilvanien 2 | Sony / USA 2015 | Regie
Sprecher
Genndy Tartakovsky
Rick Kavanian, Palina Rojinski, Andreas Bourani | Features
Entfallene Szenen, Musikvideo, Featurettes | VÖ
bereits erschienen | FSK
6
35
DVD Blu-ray | Features
Scouts Vs. Zombies
HANDBUCH ZUR ZOMBIE-APOKALYPSE
Früher war alles etwas einfacher: Da brauchte
ein echter Nerd lediglich ein paar Gleichgesinnte, um im Team erwachsen zu werden.
Aber ein paar Pfadfinderweisheiten reichen
dazu offenbar nicht mehr aus. In Zeiten von
„The Walking Dead“ müssen schon ein paar
Zombies her, an denen man sich reiben
kann. Außerdem eine hübsche Stripperin,
80 BPM
die zusätzlich die Hormone noch
etwas in Wallung bringen darf.
So in etwa muss man sich das
zumindest bei „Scouts Vs. Zombies“ vorstellen, der neuesten
„Shaun Of The Dead“-Variante,
die sich freilich kein Stück ernster nimmt als das hinlänglich gefeierte Vorbild. Im
Mittelpunkt der Verhackstücksause stehen die drei
Pfadfinder-Buddies Augie, Carter und Ben, die genug haben von der guten Tat jeden Tag. Zumindest
wenn es nach Carter und Ben geht, de Augie im Zelt
zurücklassen, um auf der schärfsten Party der Stadt
(und zuvor im Stripclub) zum ersten Mal Männerluft
American Ultra
DIE DOPE-IDENTITÄT
Eigentlich komisch, dass es „American Ultra“ in den Kinos nicht zu einem größeren
Hit gebracht hat. Schließlich wird hier das
gekreuzt, was ein etwas älteres jugendliches (und jung gebliebenes erwachsenes)
Publikum am liebsten mag: dämliche Kifferbzw. „Hangover“-Filme der Marke „Ananas
Express“ und „Harold & Kumar“ und furio80 BPM
ses Sleeper-Agenten-Kino der Marke Jason
Bourne. Inszeniert vom chaoserfahrenen
Nima Nourizadeh („Project X“),
macht uns „American Ultra“ mit
dem eigentlich grundsympathischen Kleinstadtpärchen Mike
(Jesse Eisenberg) und Phoebe
(Kristen Stewart) bekannt. So ziemlich das Paradebeispiel des dauerbekifften Verlierers, dem die etwas motiviertere Freundin in Sachen Zukunftsplanung etwas auf die Sprünge helfen muss, jobbt er
Tag für Tag in einem Minijob. Bis er unwirsch aus
36
zu schnuppern. Was sie zu riechen bekommen, erinnert dann
allerdings eher an Moder und Verfall. Denn die Bewohner der
Stadt haben sich (fast) allesamt in Zombies verwandelt. Und
durch die muss man sich – ist Augie erst mal wieder dazu
gestoßen – nach allen Regeln der Pfadfinderkunst erst einmal
durchmetzeln. Wie gut, dass mit der hübschen Denise wenigstens ein weibliches Wesen übriggeblieben ist, um die Heldenwerdung der Knaben zu bezeugen ...
ss
Scouts Vs. Zombies | Paramount / USA 2015 | Regie
Darsteller
Christopher Landon
Tye Sheridan, David Koechner, Logan Miller | Features
fallene Szenen, Featurettes | VÖ
24.03. | FSK
Ent-
16
seinem bedröhnten Langweilerleben gerissen und von zwei
top ausgebildeten Agenten angegriffen wird. Wie im Schlaf
weiß sich Mike seiner Angreifer lediglich mit Plastiklöffel und
Becher zu entledigen, eine Fähigkeit, von der er bislang nichts
oder nichts mehr wusste. Tatsächlich stellt sich bald schon heraus, dass in ihm ein top ausgebildeter Superagent schlummert,
dessen Erweckung ein übler Kollege (Topher Grace) am liebsten verhindern würde. Ein Glück, dass sich Mike und Phoebe
als ziemlich eingespieltes Team entpuppen und Mike sehr viel
mehr in Rauch aufgehen lassen kann als nur sein Hirn ... ss
American Ultra | Concorde / USA 2015 | Regie
steller
erschienen | FSK
Nima Nourizadeh | Dar-
Jesse Eisenberg, Kristen Stewart | Features
16
tba | VÖ
bereits
Features | DVD Blu-ray
Crimson Peak
BLOODY ROMANCE
Crimson Peak, zu Deutsch
purpurner Gipfel – sicher,
eine düstere Vorahnung
nur aufgrund der Bezeichnung dieses Anwesens
wäre wohl als hysterisch zu
verorten. Aber wenn schon
nicht die Protagonistin,
80 BPM
dann darf sich zumindest der aufmerksame Cineast mit einer gehörigen Portion
Fantasy-Horror-Erwartung jener Erhöhung
nähern – denn Guillermo Del Toro, bereits
verantwortlich für ganz ähnlich gelagerte
Hochkaräter wie „Pan’s Labyrinth“ oder
„The Devil’s Backbone“, hat hier den gestalterischen Taktstock geschwungen. Also tauchen wir mutig ein in diese dunkle, unheilvolle Welt. Folgen der schönen
Amerikanerin Edith Cushing (Mia Wasikowska, „Alice im
Wunderland“) auf das Anwesen ihres frisch Vermählten Thomas Sharpe (Tom Hiddleston, „Thor“), auf eben jenen purpurnen Hügel hinauf, dessen Untergrund aus klebrig-rotem Lehm
besteht. Hier, im England des ausklingenden 19. Jahrhunderts,
ist die gute Edith gelandet, weil sie zuvor in ihrem Ehemann
einen glühenden Unterstützer ihrer literarischen Ader gefunden hatte. Das ihr entgegengebrachte Vertrauen möchte sie
nun romantischerweise erwidern. Ehrenhaft, doch war es die
richtige Entscheidung, so fern der Heimat ein neues Leben
anzufangen, so ganz ohne jeglichen Rückhalt? Bohrende Fragen wie diese stellt sich unsere Protagonistin im Verlauf der
Handlung immer öfter, denn erst seltsame, dann ungeheure
Dinge ereignen sich auf Crimson Peak. Dinge, die ihre Beziehung zu Thomas zunehmend in ein flackerndes, diffuses Licht
hüllen. Und obwohl schauerliche Erscheinungen Ediths Leben zur Qual werden lassen, sind es womöglich nicht sie, die
Edith fürchten sollte ... „Crimson Peak“ ist ein stimmungsvoller Fetzen Gothic-Horror, der sich angeblich von seinem Genre
emanzipieren will, indem er die Regeln bricht. Nun, gar so viel
Avantgarde sehen wir in dem Streifen nicht – dafür bietet er
zu wenig Überraschendes. Dass besagte Schauerstimmung
trotzdem entsteht, mag zuvorderst daran liegen, dass Del Toros Werk so kunstvoll fotografiert wurde: Dieses marode Haus
erscheint mit seinen bedrohlichen Verzierungen, dem gewaltigen Kamin und den scharfkantigen, spitzen Dekors schnell wie
ein Monster, das man besser nicht aus dem Winterschlaf aufweckt. Und auch die prachtvolle Kostümierung passt perfekt
zu dem, was sich da knarzenden Schrittes Aufmerksamkeit
verschafft. Insofern: sehenswert! cl
Crimson Peak | Universal / USA 2015 | Regie Guillermo Del Toro | Darsteller
Mia Wasikowska, Tom Hiddleston, Jessica Chastain | Features
Szenen | VÖ
bereits erschienen | FSK
Entfallene
16
/// Begeisternde 3 CD Boxen für je nur 9,99 a ///
Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung!
Das
Magazin
von
NurEntertainment
solange der Vorrat
reicht! Aktionszeitraum:
01.03.16 – 31.03.16
Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilnehmenden Schweizer Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung.
37
DVD Blu-ray | Features
Irrational Man
Life
MORD OHNE MOTIV
IKONE WIDER WILLEN
In schöner Regelmäßigkeit wechselt Woody Allen mittlerweile zwischen federleichten Screwballkomödien und schwarzhumorig-fiesen Moralstücken. Und jetzt
war offenbar mal wieder das (üble) Wesen
des Menschen dran. Das ist in gewisser
Hinsicht auch Forschungsgegenstand
von Abe Lucas (Joaquin Phoenix): Der
80 BPM
ist Philosophieprofessor am College und
bekämpft seine fortschreitenden Depressionen am liebsten mit Alkohol. Trotzdem
kommt der in sich gekehrte Intelligenzbolzen gut an am Campus. Nicht nur bei
den Kolleginnen, sondern auch bei jungen
Studentinnen wie der hübschen Jill, aus
deren Schwärmerei für ihren Professor bald schon ein wenig
mehr wird. Trotzdem lösen sich Schreib- und Sexblockade
bei Abe erst dann auf, als kriminelle Energie in ihm zu erwachen beginnt bzw. er die Möglichkeit erhält, tatsächlich
etwas zum Positiven der Menschen hin zu verändern. Auslöser ist ein örtlicher Richter Gnadenlos, dessen ganz offensichtlich parteiische Unterhaltsurteile Existenzen zerstören.
Während Abe und Jill noch fabulieren, was für ein Bärendienst der Menschheit mit seinem Verschwinden erwiesen
wäre, beginnt es in Abes Kopf zu arbeiten. Schließlich hat
er nicht nur Zugang zum universitären Chemielabor mit seinen Giften, sondern auch kein nachvollziehbares Motiv für
eine etwaige Tötung. Der eigentlich perfekte Mord also, mit
dem nur Jill so ihre Probleme bekommt. Ein Umstand, den
Woody Allen zur allgemeinen Ergötzung mal wieder bis zum
schwarzhumorigen Ende hin auf die Spitze treibt ... Nicht unwahrscheinlich, dass James Deans
letztes Lebensjahr sein intensivstes war –
bevor er im Alter von 24 Jahren bei einem
Autounfall starb. Auf einem gemeinsamen
Road Trip von New York nach Indiana und
zurück quer durch die Vereinigten Staaten fotografierte sein enger Vertrauter, der
Fotograf Dennis Stock, hundertfach Mo80 BPM
mente, Situationen und Augenblicke der
Tour. Ein visueller Grundstock für die sich
anbahnende Ikonisierung eines Mannes,
der in Hollywood trotz seiner ausgeprägten rebellischen Ader den vielumjubelten
Durchbruch geschafft hatte. Filmkünstler
Anton Corbijn („The American“) richtet den
Fokus seines Biopics auf das zwiespältige, zuweilen leidenschaftlich gestresste Verhältnis zwischen Star (Dane DeHaan)
und Fotograf (Robert Pattinson), verbildlicht aufmerksam und
geschickt eine unterschwellige Spannung, ohne die auch jenes
weltberühmte Porträt am regnerischen Times Square wohl niemals entstanden wäre. Während Dennis Stock noch jede Nacht
davon träumte, berühmt zu werden, war Dean es längst – und
konnte mehr schlecht als recht damit umgehen. Ein erstaunliches Dilemma, das von DeHaan und Pattinson toll aufgenommen und mit Leben gefüllt wird. Wie hier zwei Künstler vom
Kunstbetrieb getrieben werden, sich auf die Flucht begeben,
um doch gewissen Zwängen zu erliegen, das genau ist die gefährliche Schnittmenge zwischen Kommerz und Freiheit, die
Corbijn wohl auch für sich selbst ergründen wollte. Denn sie
wissen nicht, was sie tun? Ganz im Gegenteil! cl
cb
Life | Universum / GB, D 2015 | Regie
Irrational Man | Warner / USA 2015 | Regie
Joaquin Phoenix, Emma Stone | Features
38
Woody Allen | Darsteller
tba | VÖ
17.03. | FSK
12
Anton Corbijn | Darsteller
Dane DeHaan, Robert Pattinson, Sir Ben Kingsley | Features
views | VÖ
bereits erschienen | FSK
0
Inter-
Features | DVD Blu-ray
Kill Your Friends
BRITISH PSYCHO
Was Bret Easton Ellis’ „American Psycho“
für die Banken bzw. Geldindustrie war, das
ist John Nivens „Kill Your Friends“ für das
Musikbusiness: eine wirklich bitterböse,
oft trotzdem zutreffende und letztlich mörderische Bestandsaufnahme einer durch
übergroße Egos und Profitgier pervertierten Branche. Zwar gilt für beide, dass sie
80 BPM
nicht mehr wirklich so aussehen wie in
den jeweiligen Bestsellern beschrieben –
gerade die Musikbranche ist nur noch ein
Schatten ihres früher feierwütigen selbst –,
nichtsdestotrotz bereitet gerade auch „Kill
Your Friends“ ein diebisches Vergnügen,
garniert mit den hippsten Tunes, die in
den späten Neunzigern so zu haben waren. Hier verdingt sich
der junge Steve Stelfox (Nicholas Hoult) als A&R bei einem
angesagten Londoner Plattenlabel. Und das bedeutet: Fähnchen immer schön in den Wind hängen, toll ist, was gerade
angesagt ist und Drogenexzesse gehören zum Geschäft wie
andernorts die morgendliche Teambesprechung. Ein Leben
wie im Rausch also, das jäh zu enden droht, als Steve bei einer
Beförderung übergangen wird. Der unsympathische Karrierist
greift zum äußersten Mittel und droht – noch nicht getrocknetes Blut an den Händen – aufzufliegen. So er nicht genau
da weiter macht, wo er eben aufgehört hat. Und da fragt sich
noch jemand, warum die Musikindustrie ihren Glanz eingebüßt hat ... Großartig! ss
Kill Your Friends | Ascot / UK 2015 | Regie
Owen Harris | Darsteller
Nicholas Hoult, James Corden, Tom Riley | Features
Trailer | VÖ
18.03. | FSK
Teaser, Interview,
16
Steve Jobs
... ONE MORE THING!
Knappe fünf Jahre weilt der große Visionär
Steve Jobs nun schon nicht mehr unter uns
und seither scheint nicht nur Apple den ganz
großen Innovationen hinterherzuhinken,
auch der Filmbranche ist es bislang nicht
gelungen, dem Jahrhundertmenschen Jobs
ein würdiges Denkmal zu setzen. Stichwort
Ashton Kutcher. Das ist wie mit alten Nokia90 BPM
knochen auf iPhones werfen! Ein Glück, dass
auch Zuckerberg-Entzauberer Aaron Sorkin
sich des Stoffes angenommen und ein Drehbuch verfasst hat, das Danny Boyle („Slumdog Millionär“) mit einem brillanten Michael
Fassbender in der Hauptrolle nun zum Leben
erweckt hat. Und wie nähert man sich dem
Menschen Jobs und seinen Produkten am besten? Bei seinen legendären Präsentationen! Drei der Schlüsselmomente haben sich
die Macher hier herausgepickt: die Vorstellung des ersten Macintosh 1984, vier Jahre später die des NeXTcube, 1998 schließlich jene des legendären iMac. Genauso interessant wie die Pro-
Das Entertainment Magazin von
dukte ist für Boyle und Sorkin freilich der Mensch, der auf und
hinter der Bühne ein Stück weit entzaubert wird, auch er „nur“
ein Mensch mit persönlichen Konflikten, familiären Problemen,
einem mächtigen Ego. So schält sich schließlich ein über knapp
fünfzehn Jahre sich entwickelndes Bild von Jobs heraus, mit dem
auch Darsteller Michael Fassbender seine absolute Meisterprüfung abliefert. An seiner Seite Top-Darsteller der Marke Winslet,
Rogen (als Steve Wozniak), Jeff Daniels und Michael Stuhlbarg,
die sich mit dem ebenfalls herausragenden Soundtrack zum filmischen Apple-Äquivalent zusammenfügen: perfekt austariert,
modern und irgendwie auch hermetisch abgeschlossen ... ss
Steve Jobs | Universal / USA 2015 | Regie
Danny Boyle | Darsteller
Michael Fassbender, Kate Winslet, Seth Rogen | Features
VÖ
24.03. | FSK
Making-of
6
39
DVD Blu-ray | Features
Orphan Black – Staffel 3
WER BIN ICH ...
... und wenn ja, wie viele? Diese Frage stellt
sich der guten Sarah (Tatiana Maslany) mit
jedem Mal aufs Neue, seit sie in Staffel eins
feststellen musste, dass da draußen ein paar
Kopien von ihr unterwegs sind, die charakterlich zwar ihr krasses Gegenteil, genetisch
aber ihr Ebenbild sind. Das hat natürlich
seinen Grund in ein paar Experimenten, die
80 BPM
seit Jahrzehnten unter Verschluss gehalten
wurden, im Kontext neuer „Supermensch“Bestrebungen aber zunehmend ans Licht
kommen. Eine Schlüsselrolle kommt Sarah
deshalb zu, weil sie als einzige aus dem
Klonprogramm ein gesundes Kind auf die
Welt gebracht hat, das auch in Staffel drei
im Mittelpunkt konkurrierender Interessen steht. Denn während
Sarah und ihre geklonten „Schwestern“ noch um ein Heilmittel
kämpfen, dass ihren langsamen Verfall dauerhaft stoppen kann,
rücken mit ihren männlichen Gegenstücken aus dem CastorProgramm neue gefährliche Gegenspieler in den Mittelpunkt.
Ganz offensichtlich sind beide – sowohl die männlichen als
auch die weiblichen Klone – Teil eines weltumspannenden Ge-
Doctor Who
DIE KOMPLETTE NEUNTE STAFFEL
Liebe Leserin, lieber Leser, die ihr den Doctor vielleicht noch nicht eingelassen habt in
Euer TV-Junkie-Herz: Sputet Euch! Denn
auch der Autor dieser Zeilen war reichlich
spät dran und musste sich durch über 100
Episoden kämpfen, bevor er bei der aktuellen neunten Staffel endlich up to date war.
Braucht man die Vorgänger, fragt ihr nun?
90 BPM
Nicht zwingend. Aber sie sind ausgezeichnete Beispiele einer schier unendlichen
Fantasie und beziehen sich natürlich auf
egoschmeichelnde Art und Weise immer
wieder aufeinander. Im Mittelpunkt der am
längsten laufenden Sci-Fi-Serie überhaupt
(die ersten Inkarnationen darf man sich dabei bewusst schenken, es genügt der Einstieg mit Christopher
Eccleston 2005) steht besagter Doctor, der mit seiner Raum- und
Zeitreisemaschine TARDIS ferne Welten und Zeiten bereist. Begleitet wird er dabei fast immer von einem (meist weiblichen)
Companion, der sich ab und an entsetzt darüber wundern
40
heimnisses, das Sarah und Co. diesmal sogar bis nach Europa
und in die eigene Vergangenheit führt. Über die uns auch in
Staffel 3 längst noch nicht alles offenbart wird. Schließlich sollen noch mindestens zwei Seasons folgen. Was der großartigen
Tatiana Maslany die Gelegenheit gibt, für ihre Darstellung von
einer guten Hand voll unterschiedlicher Figuren endlich den
Golden Globe oder Emmy abzuräumen ... cb
Orphan Black – Staffel 3 | WVG / KAN 2015 | Regie John Fawcett | Darsteller
Tatiana Maslany, Jordan Gavaris | Features
tba | VÖ
18.03. | FSK
16
durfte, wie der Doctor im Moment höchster Gefahr (bzw. eines
Darstellerwechsels) einfach in einer neuen Persönlichkeit inkarnierte. Aktuell haben wir es deshalb mit Peter Capaldi als zwölftem Doctor zu tun, der es in der neunten Staffel nicht nur mit
alten Bekannten wie den Daleks (und einigen Zeitparadoxa) zu
tun bekommt, sondern auch mit einigen höchst dramatischen
Schicksalsschlägen. Die freilich sind auch hier eingebunden in
das Who-typische Potpourri aus schrägem Humor, wahnwitzigen Ideen und genialen Dialogen, für die seit einigen Jahren
ja die „Sherlock“-Macher Moffat/Gatiss hauptverantwortlich
zeichnen. Worauf wartet ihr noch? Let the Doctor in! ss
Doctor Who – Staffel 9 | WVG / UK 2015 | Regie
Peter Capaldi, Jenna Coleman | Features
Steven Moffat | Darsteller
tba | VÖ
18.03. | FSK
12
Features | DVD Blu-ray
Ostern wird bunt!
MIT Tollen, neuen abenteuern und geschichten
Barbie & ihre Schwestern
im Pferdeglück • DVD
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Die Superprinzessin • DVD
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Monster High
Buh York, Buh York • DVD
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Monster High
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Lustige Geschichten für die Großen und die Kleinen!
© 2016 Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten.
NEU auf DVD ab 10.03.16
Coco, der neugierige Affe 2 • DVD
Weisst du eigentlich, wie lieb ich
dich hab? • DVD
Coco, der neugierige Affe 3 • DVD
Peppa Pig
Himmelsdrachen • DVD
Weisst du eigentlich, wie lieb ich
dich hab? – Ostergeschichten • DVD
Peppa Pig
Seifenblasen • DVD
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41
DVD Blu-ray | Features
Bloodline
DIE KOMPLETTE ERSTE SEASON
Lust auf ein knapp 13-stündiges Familiendrama, das nicht nur einem Shakespeare
Konkurrenz macht, sondern das sich trotz
Serienformat anfühlt wie ein Spielfilm mit
(geringfügiger) Überlänge? Auf ein Darstellerensemble, das in dieser Qualitätsdichte seinesgleichen sucht? Und auf ein
Format, das dramaturgisch etwas andere
90 BPM
(und oft auch gemächlichere) Wege geht,
als das aktuell üblich ist? Dann führt kein
Weg an dieser Netflix-Eigenproduktion
vorbei, die rückblickend sicher zu den
außergewöhnlichsten und stärksten Würfen des vergangenen Jahres gezählt hat.
Und das, obwohl sie das Pferd (Fans der
von den gleichen Machern konzipierten „Damages“ kennen das bereits) von hinten aufzäumt. Denn am Anfang von
„Bloodline“ steht das Ende eines ihrer Protagonisten. Und die
Einsicht, dass sich hier – in den Florida Keys – eine furchtbare Familientragödie abgespielt haben muss. Deren Zeuge
werden wir nun, wenn uns „Bloodline“ nach und nach mit
den Rayburns vertraut macht, die hier über ein gut gehendes Hotel und viel Rückhalt in der Bevölkerung verfügen. Als
im Rahmen eines anstehenden Jubiläums nicht nur die „gut
geratenen“ Kinder – unter ihnen Sheriff John Rayburn (Kyle
Chandler) und Anwältin Meg – auftauchen, sondern auch
das schwarze Schaf Danny (Ben Mendelsohn mit einer Ausnahmeperformance), brechen alte Wunden wieder auf, um
mit aktuellen Verbrechen rund um Mädchen- und Drogenhandel eine Gemengelage zu bilden, die bald nicht mehr zu
kontrollieren ist. Und in deren Verlauf unsere Sympathien für
die jenseits aller Schwarz-Weiß-Zeichnung vielschichtigen
Figuren im Minutentakt zu wechseln beginnen. Groß! cb
Mr. Robot
HACKER’S DELIGHT
Alle reden darüber, kaum einer versteht sie:
Groß angelegte Hackerattacken, das Darknet, Anonymus und Cyberterrorismus beherrschen längst unsere Schlagzeilen, haben es bislang aber noch nicht in halbwegs
verständlicher Form in populäre Medien
gebracht. Nun ist „Mr. Robot“ zwar weit
davon entfernt, leicht verständlich zu sein,
90 BPM
immerhin aber ist die Serie der erste (und
erfolgreiche) Versuch, die Welt der Hacker
auch für Otto Normalzuschauer halbwegs
transparent zu machen – und zwar ohne die
Welt der Bits und Bytes dafür allzu sehr zu
simplifizieren. Im Mittelpunkt der zweifach
Golden-Globe-prämierten (Beste Dramaserie, Bester Nebendarsteller) Serie steht der ganz offensichtlich
schwer persönlichkeitsgeschädigte und drogenabhängige ITSpezialist Eliot (großartig: Rami Malek), der seine außergewöhnlichen Fähigkeiten nicht nur zum Schutz von Firmennetzwerken einsetzt, sondern auch, um die Welt ein kleines bisschen
besser zu machen. Dasselbe Ziel hat offensichtlich auch der
geheimnisvolle „Mr. Robot“ (Christian Slater), der Eliot rekrutieren will, damit er für dessen anarchischen Hackerclub fsociety
einen Cyberangriff auf „Evil Corp“ orchestriert. Der Auftakt einer zunehmend bedrohlicher werdenden Auseinandersetzung
zwischen Hacker-Underground und Finanz-Establishment, die
zwischen Verschwörungsparanoia und „Fight Club“ eigentlich
keine Wünsche offen lässt. Außer den nach einer hoffentlich
bald nachfolgenden zweiten Staffel ... cb
Bloodline | Sony / USA 2015 | Schöpfer
Darsteller
tba | VÖ
42
24.03. | FSK
Todd A. & Glenn Kessler
Kyle Chandler, Ben Mendelsohn, Sissy Spacek | Features
12
Mr. Robot | Universal / USA 2015 | Schöpfer
Rami Malek, Christian Slater | Features
Sam Esmail | Darsteller
tba | VÖ
24.03. | FSK
16
Features | DVD Blu-ray
The Last Panthers – Staffel 1
DIAMANTENFIEBER
Schöne neue Serienwelt. Da will Europa im
Allgemeinen und Sky im Speziellen natürlich nicht hinter Netflix, Amazon und Co.
als Serienexklusivproduzent zurückfallen.
Nachdem man mit „Gomorrha“ aus Italien
und „Fortitude“ bereits ein paar Pfunde
vorgelegt hat, folgt nun mit „The Last Panthers“ ein paneuropäisches Großprojekt,
80 BPM
das sich in Sachen große Namen und getriebener Aufwand vor der Streamingkonkurrenz nicht zu verstecken braucht. Das
beginnt bereits mit dem Titelsong, den
kein Geringerer als der große David Bowie
(Gott hab ihn selig) beigesteuert hat, setzt
sich über Regisseur Johan Renck („Breaking Bad“, „Vikings“) fort und wird gekrönt durch die Besetzung, zu der neben den jeweils zweifach Oscar-nominierten
John Hurt und Samantha Morton auch Cesar-Preisträger Tahar Rahim gehört. Letzterer spielt einen südfranzösischen
Cop, der mit einem brutal aus dem Ruder gelaufenen Diamantenraub konfrontiert wird. Der ist offenbar auf betreiben
osteuropäischer Banden eingefädelt worden und ruft neben
der Polizei auch die Versicherungsgesellschaft auf den Plan,
die mit Naomi Franckom (Morton) ihre beste Frau auf den
Fall ansetzt. Die folgt den Tätern bis in das ehemalige Jugoslawien, wo sie mit dem Trauma eines früheren Blauhelmeinsatzes zu kämpfen hat, während sich dem Zuschauer ein zunehmend undurchsichtiger werdendes Netz paneuropäisch
organisierter Kriminalität und offener vergangenheitsbedingter Wunden offenbart. cb
The Last Panthers – Staffel 1 | Universal / GB, F 2015 | Regie
VÖ
10.03. | FSK
Johan Renck
John Hurt, Samantha Morton, Tahar Rahim | Features
Darsteller
tba
12
43
DVD Blu-ray |
Reviews
Crime & Co
Der Kandidat
No Escape
WVG / USA 2015
EuroVideo / USA 2015
Austin Stark
Regie
Darsteller
Regie
Nicolas Cage,
VÖ
80 BPM
VÖ
12 beantragt
Deepwater
WVG / USA, CHN 2015
Owen Wilson,
Regie
Lake Bell, Pierce Brosnan
bereits erschienen
FSK
John Erick Dowdle
Darsteller
Connie Nielsen
Hollywood
Adventures
bereits erschienen
Horizon
70 BPM
Zhao Wie,
Xiaoming Huang
16
FSK
Timothy Kendall
Darsteller
VÖ
Donna, bist Du’s? Wohl
80 BPM
bereits erschienen
16
FSK
Kein Geringerer als Jus-
hieß das verfluchte Ding, die Ölbohrplattform,
eher nicht, denn Lake Bell befindet sich hier
tin Lin, „Fast & Furious“-Actiongarant und „True
die 2010 eine der größten Umweltkatastro-
ganz sicher nicht in einem Wet Hot American
Detective“-Ausflügler, hat sich diese turbulen-
phen in der Geschichte der Menschheit aus-
Summercamp, vielmehr in einer todernsten,
te Actionklamotte ausgedacht und dabei ganz
löste. Eine fatale Explosion löste damals eine
lebensbedrohlichen Lage. Sie und ihr Ehe-
offensichtlich ein paar eigene Culture-Clash-
gigantische Ölpest im Golf von Mexiko aus, die
mann (Owen Wilson) geraten mitsamt Kindern
Erfahrungen mit verarbeitet. Im Mittelpunkt der
vielen Anrainern und Küstenbewohnern die
unvermittelt hinein in eine unübersichtliche
Hollywood-Abenteuer steht nämlich ein argloser
Grundlage ihrer Existenz entzog. In „Der Kan-
Bürgerkriegssituation in Südostasien. Owen
Chinese, dessen Freundin ihm während ihres
didat“ steht ihnen der Kongressabgeordnete
Wilson ist diesmal nicht der schiefnasige Blö-
Praktikums in der Glitzermetropole L.A. abhan-
Colin Pryce (Nicolas Cage) zur Seite, der die
delhannes, den wir von ihm gewohnt sind,
den zu kommen droht. Also reist er ihr als Pau-
Interessen derer vertreten möchte, die sich ge-
sondern schockierter, um alles fürchtender
schaltourist hinterher und wird prompt Zeuge ei-
genüber dem mächtigen Öl-Multi in einer fast
Familienvater. Das funktioniert überraschend
nes Verbrechens. Weshalb die Gangster ihn und
aussichtslosen Situation befinden. Seine Geg-
gut, auch die Action passt, versierte Kollabora-
seine Begleiter am liebsten ausschalten wür-
ner allerdings sind mit allen (verschmutzten)
teure wie Pierce Brosnan geben dem Unterfan-
den, während die Polizei ihm als vermeintlichem
Wassern gewaschen – und er
gen zusätzlich Pfeffer. Ein Dreh-
Gangsterboss ebenfalls auf den
muss schnell um seine Glaub-
buch jedoch, das unverhohlen
Fersen ist. Das Ergebnis: Eine
würdigkeit kämpfen. Nicolas
Fremdenangst propagiert, wirkt
humorvolle
Cage in Topform! irgendwie bizarr. schnell und ziemlich furios. cl
Clown
Green Inferno
Tiberius / USA 2014
Universal / USA 2013
Regie
Jon Watts
Darsteller
Regie
Andy Powers,
VÖ
FSK
VÖ
18
FSK
Fieses Teil! Um den
70 BPM
ss
WVG / D, USA 2014
Lorenza Izzo,
Regie
Ariel Levy
01.03.
Hollywood-Hatz,
Stung – Sie werden dich stechen!
Eli Roth
Darsteller
Peter Stormare
80 BPM
cl
Benjamin Dietz
Darsteller
03.03.
Matt O’Leary,
Clifton Collins Jr.
18
VÖ
Und – weil’s grad so
80 BPM
FSK
bereits erschienen
16
Die Deutschen trauen
erschreckenden Effekt des richtigen Clown-
schrecklich (schön) war – gleich nochmal Eli
sich zunehmend auch Genre! Weshalb es gilt,
kostüms im falschen Kontext (Horror) wissen
Roth. Der hat sich bereits 2013 in die grüne
auch Trashperlen wie diese hier gebührend zu
wir spätestens seit „Es“ und anderen mörderi-
Hölle gewagt, in der einige weltberühmte Vor-
feiern. Schließlich schaut nicht alle Tage eine
schen Spaßmachern. Aber dieser „Clown“ setzt
bilder bereits in Kannibalismushorror gemacht
B-Movie-Ikone der Marke Lance Henriksen in
der Perfidie die Krone auf. Im Mittelpunkt des
haben. Nun also auch der „Hostel“-Betreiber,
hiesigen Gefilden vorbei. Im Mittelpunkt des
Horror-Geheimtipps steht nämlich ein braver
der nicht nur seine bessere Hälfte Lorenza Izzo
versiert in Szene gesetzten Tierhorrors steht des
Familienvater, der nach Absage des Kinder-
in den Amazonasdschungel schickt, sondern
Deutschen liebster Gartenpartygast: die gemei-
geburtstagsclowns selbst ins lustige Kostüm
mit ihr gleich auch noch ein paar umweltbe-
ne Wespe. Die beliebt auf der Veranstaltung ei-
schlüpft. Und Fummel samt Maske einfach nicht
wegte Aktivisten. Was er von denen ganz of-
ner reichen Society Lady die Gäste zu piesacken,
mehr loswird. Notgedrungen muss er deshalb
fenbar hält, exerziert Roth dann in der Folge
was zunehmend zum Problem wird, als sich ein
fortan als Clown seinen Alltag bestreiten. Was
auf ekelhaft-schreckliche Art und Weise durch:
verbotenes Insektizid mutationsfördernd aus-
halb so schlimm wäre, würde sich damit nicht
Denn natürlich stoßen die Weltverbesserer im
wirkt. Die Biester werden nämlich immer größer.
auch sein Wesen dramatisch verändern. Nicht
Regenwald auf einen noch praktizierenden Kan-
Was natürlich auch Einfluss auf ihre stichhalti-
unbedingt zum Guten, wie man
nibalenstamm, der sie zu allem
gen Argumente hat. Kurz: Ein
im Horrorgenre und mit Eli Roth
Unglück auch noch für Vertre-
Riesenspaß! Von Vorführungen
als Produzent vielleicht schon
ter der Abholzfraktion hält. Wir
im Vorfeld der Grillsaison raten
vermuten durfte. Tipp! wünschen guten Appetit! wir allerdings ab … 44
ss
ss
ss
Reviews
Crime & Co
Lila & Eve –
Blinde Rache
KSM / USA 2015
Regie
Darsteller
Viola Davis,
80 BPM
Koch / CH 2015
Sergei Mokritsky
VÖ
Es hat natürlich seinen
80 BPM
Jack Wu
Jacky Wu,
Darsteller
Scott Adkins
18.03.
VÖ
16
FSK
16
Regie
Julia Peresild,
Joan Blackham
16.03.
FSK
Wolf Warrior
AL!VE / RUS, UKR 2015
Darsteller
Jennifer Lopez
VÖ
Red Sniper
Regie
Charles Stone
| DVD Blu-ray
bereits erschienen
16
FSK
Ach, könnten Ukrainer
80 BPM
Was macht eigentlich …
Grund, wenn zwei darstellerische Hochkaräter
und Russen doch immer so gut miteinander
„Expendables“-Star Scott Adkins? Ganz offen-
wie Viola Davis und Jennifer Lopez mit ihrem neu-
wie im Bereich der Blockbuster-Produktion, uns
sichtlich hat er nach Fernost rübergemacht.
en Film bei einem kleinen Indie erscheinen. Aus
wäre um Osteuropa weniger bang. Freilich: Der
Anders kann man sich sein zuletzt gehäuftes
irgendwelchen Gründen haben die Majors die
„Red Sniper“ ist schon ein (r)echtes Propagan-
Erscheinen in asiatischen Actionern kaum er-
Finger davongelassen. Im Fall von „Lila & Eve“
dastück, in dessen Mittelpunkt ein tapferes Mä-
klären, in denen er meist als fieser Westfeind
möglicherweise des Selbstjustizthemas wegen,
del steht, das in der Schlacht von Sewastopol
vom Dienst auftreten darf. So auch im ziemlich
das hier eine nicht immer ganz runde Paarung
zur Volksheldin wird. Allein über 300 Abschüs-
bombastisch in Szene gesetzten „Wolf Warri-
mit einem Trauer- und Selbsthilfedrama eingeht.
se gehen auf das Konto der patriotisch beweg-
or“, in dem Regisseur Jacky Wu auch gleich in
Das immerhin hervorragend gespielt ist von den
ten Scharfschützin, die sogar Eleanor Roosevelt
der Hauptrolle glänzen darf. Als Elitesoldat,
beiden Damen, die sich in der Selbsthilfegrup-
nachhaltig beeindrucken kann. Richtig viel Geld
der unehrenhaft entlassen und fortan in einer
pe kennenlernen, nachdem sie ihre Kinder bei
steckt drin in dieser Prestigeproduktion, das
geheimen Einheit „geparkt“ wird. Aber auch
nicht aufgeklärten Verbrechen verloren haben.
sieht man an jedem der aufwändig inszenierten
hier findet ihn der Drogenbossbruder seines
Vor allem Eve (La Lopez) schreckt das nicht: Sie
Bilder, vor allem aber während eines zentralen
letzten Opfers. Dessen flugs entsandte Kil-
greift selbst zur Waffe und hat
Luftangriffs, der Kriegsfilmfans
lersöldner sorgen dafür, dass
bald auch Lila mit im Boot. Ge-
schon mal an „Pearl Harbor“
der Wolf Warrior bald mächtig
meinsam räumt man unter den
denken lassen dürfte. Nicht
(und blutig) zu tun bekommt.
örtlichen Gangstern auf … schlecht! ss
French Hitman –
Die Abrechnung
Yakuza
Apocalypse
Koch / F 2015
Koch / J 2015
Regie
Fred Grivois
Darsteller
Regie
Reda Kateb,
VÖ
FSK
WVG / ESP, USA 2015
Regie
VÖ
16
Wozu man nicht alles be-
80 BPM
FSK
A. Amenábar
Darsteller
Yayan Ruhian,
VÖ
bereits erschienen
FSK
16
Wie nicht anders von
Ethan Hawke,
Emma Watson
Riri Furanki
23.03.
ss
Regression
Takashi Miike
Darsteller
Ludivine Sagnier
80 BPM
ss
90 BPM
bereits erschienen
16
Arme Hermine Granger:
reit ist, wenn einen finanziell der Schuh drückt.
Takashi Miike gewohnt, werden in „Yakuza Apo-
Während sie es aktuell im Kino mit der „Co-
Den braven Vincent (Reda Kateb) zum Beispiel
calypse“ etliche Genreversatzstücke zur spekta-
lonia Dignidad“ zu tun bekommt, wird sie in
drücken nicht nur eigene Schulden, sondern
kulär kultigen Blutsuppe verrührt, bei der man
„Regression“ ganz offenbar Opfer sexuellen
bald auch die des just verstorbenen Vaters. Und
sich mal wieder nicht entscheiden kann und will,
Missbrauchs durch ihren Vater. Der sich al-
für herausragende Talente als Sportschütze
ob man es mit astreinem Horror, Action oder gar
lerdings an nichts erinnern kann. Eine soge-
kann man sich schließlich auch nichts kaufen.
einer Komödie zu tun hat. Im Mittelpunkt steht
nannte Regressionstherapie soll die Wahrheit
Bzw. vielleicht ja doch. Denn auf dem Sport-
ein Yakuza-Clan, dessen dahingeschiedener
ans Licht bringen, fördert aber vor allem noch
platz wird Vincent plötzlich von einem Fremden
Oberboss ein Vampir war, der seine Gabe gera-
Schrecklicheres zutage. Im Mittelpunkt steht
angesprochen, der sich seine Dienste sichern
de noch rechtzeitig an die nächste Generation
nämlich ganz offenbar eine satanische Sekte,
möchte. Richtig viel Geld soll er als Auftragskil-
weitergeben konnte. Die steht weiterhin in Kon-
die auch den ermittelnden Polizisten Bruce
ler kassieren, weshalb anfänglichem Zögern die
flikt mit der Konkurrenz und allerhand anderen
Kenner (Ethan Hawke) um den Verstand zu
moralisch fragwürdige Einwilligung folgt. Na-
Dämonen, während mörderische Schulmädchen
bringen droht. Gleiches gilt für den Zuschauer
türlich mit entsprechenden Konsequenzen, die
und Killerfrösche hemmungslos um unsere Auf-
des atmosphärisch dichten Horrordramas, für
diesen mit französischer Eleganz
merksamkeit buhlen. Die aber
das mit Alejandro Amenábar
in Szene gesetzten Killerthriller
gehört „The Raid“-Baddie Ruhi-
auch ein echter Könner („The
zum sehenswerten Adrenalin-
an, der es jüngst sogar in „Star
Others“) Regie und Drehbuch
kick werden lassen. Wars VII“ geschafft hat … übernommen hat. Das Entertainment Magazin von
fl
ss
ss
45
DVD Blu-ray |
Reviews
Crime & Co
Zufällig
allmächtig
Der Admiral –
Kampf um
Europa
Universum / GB 2015
Regie
Terry Jones
Darsteller
VÖ
70 BPM
AL!VE / ESP 2015
Lighthouse / NL 2015
Simon Pegg,
Darsteller
11.03.
Regie
Roel Reiné
Regie
Kate Beckinsale
Natürlich versucht der
70 BPM
VÖ
Hector H. Vicens
Darsteller
Frank Lam-
VÖ
bereits erschienen
Michiel de Ruyter heißt
Alba Ribas,
Albert Carbo
mers, Sanne Langelaar
12
FSK
Die Leiche der
Anna Fritz
bereits erschienen
16
FSK
80 BPM
Man will dergleichen ja
deutsche Verleih hier aus „Bruce Allmächtig“
er eigentlich, der Admiral. Aber weil der Name in
eigentlich nicht sehen bzw. am besten nichts
Kapital zu schlagen. Bietet sich angesichts des
Deutschland den wenigsten geläufig sein dürf-
davon wissen. Aber wenn das Thema Nekrophi-
ähnlichen Plots von „Absolutely Anything“ (so
te, muss es eine Verallgemeinerung tun. Dabei
lie auf so perfide, kluge und (Horrorfans) unter-
der Originaltitel) auch an. Und sie ist auch ganz
geht es eigentlich um die Niederlande, die hier
haltende Art und Weise angepackt wird wie hier:
nett, die durchgeknallte Komödie, mit der sich
Mitte des 17. Jahrhunderts zwischen Royalisten
bitteschön! Hier wird die Leiche der titelgeben-
ein paar Python-Altrecken aus der zweiten Rei-
und Republikanern zerrissen zu werden droht.
den spanischen Schauspielerin gefunden und in
he zurückmelden. Namentlich Terry Jones, der
Mittendrin: Besagter Admiral, der sich als einer
die Pathologie verbracht, wo der nachtwachen-
Regie geführt hat und dem armen Simon Pegg
der fähigsten maritimen Kriegsherren gegen die
de Pfleger Pau seinen Augen nicht trauen kann.
hier außerordentliche Kräfte durch außerirdi-
englische Flottenmacht hervortut und ansonsten
Auch seine herbeigeeilten Freunde sind faszi-
sche Mächte zuteilwerden lässt. Setzt er sie
auf Seiten der Republik steht. Zwischen diesen
niert (und alkoholisiert) und vergehen sich an
weise ein, geht’s aufwärts für die Menschheit,
beiden Polen – aufwändigen Seeschlachten und
dem, was als nationales Sexsymbol ja eigentlich
Missbrauch führt zum Untergang. Blöd des-
nationalem Intrigenstadl – spielt sich die viert-
unerreichbar hätte sein sollen. Auf die Grenz-
halb, dass die Fähigkeiten ihn erst einmal po-
teuerste niederländische Produktion aller Zeiten
überschreitung folgt allerdings der Schock. Und
pulärer machen sollen, auch bei
ab. Und wer auf nationale Erbau-
ein kammerspielartiges Psycho-
der hübschen Nachbarin (Kate
ungsepen mit Kawumm steht,
spiel für Freunde etwas abartige-
Beckinsale). Aber was nicht ist,
wird hier definitiv fündig. rer Unterhaltung nimmt seinen
kann ja noch werden … Lauf ... ss
Navy SEALs
Vs. Zombies
6 Ways To Die
AL!VE / USA 2015
Regie
Nadeem Soumah
Darsteller
VÖ
70 BPM
Universum / USA 2015
Darsteller
bereits erschienen
Regie
Stanton Barrett
Regie
VÖ
Noch immer ist der frü-
70 BPM
FSK
Ed Quinn,
Im ersten Moment ha-
Patrick Wil-
son, Lena Headey
VÖ
18.03.
16
Mora Stephens
Darsteller
Rick Fox
16
ss
Zipper
Universum / USA 2015
Vinnie Jones,
Dominique Swain
FSK
ss
FSK
80 BPM
11.03.
16
„Ja, so sind sie“, möch-
he Quentin Tarantino mit seinen episodisch
ben wir gedacht, es mit einer weiteren Komö-
te man als moralisch gefestigter Zuschauer
verschachtelten Thriller-Grotesken Impulsge-
die im „Scouts Vs. Zombies“-Fahrwasser zu tun
rufen und Politiker und solche, die es werden
ber für nachwachsende Regiegenerationen, die
zu haben, aber ganz offensichtlich meinen es
wollen gleich mal so abstrafen, wie es im hier
sich – wie hier Nadeem Soumah – unter Ein-
der Filmemacher und die beteiligten „echten“
vorliegenden „Zipper“ geschieht. Selbigen
satz der verfügbaren B-Prominenz an ähnlich
Navy SEALs ziemlich ernst mit ihrem Einsatz
öffnet Staatsanwalt Sam Ellis (Patrick Wilson)
cooler Filmzitatkost versuchen. Dem Titel (und
gegen die Untoten. Die treiben in Baton Rouge/
hier ein paar mal zu oft für die ein oder ande-
ein bisschen auch „Kill Bill“) folgend, erzählt
Louisiana ihr Unwesen und zwar justamente in
re Edelprostituierte. Und das, obwohl er nicht
„6 Ways To Die“ vom namenlosen Rächer John
dem Moment, als auch der Vizepräsident hier
nur eine schöne Frau (Lena Headey, „Game Of
Doe (Vinnie Jones), der es auf seinen Ex-Partner
weilt. Weshalb die härteste Eingreiftruppe der
Thrones“), sondern auch eine politische Karri-
„Sundown“ abgesehen hat. Sechs Spezialisten
Welt ran muss gegen eine Zombieplage, de-
ere (der Senat ruft) hat. Als das FBI den Edel-
sollen ihm – Episode für Episode (und von hin-
ren Protagonisten nicht nur superschnell sind,
Escort, den er gerne frequentiert, hochgehen
ten nach vorn) – nehmen, was ihm heilig ist,
sondern auch superstark – also wenig mit dem
lässt, steht freilich seine Zukunft auf dem Spiel.
inklusive seines Lebens. Ein Rachefeldzug also,
landläufigen wandelnden Toten gemein haben.
Und für die ist Ellis bereit, alles zu tun in diesem
der wie schon beim großen Vor-
Action- und Horrorfans dürften
stark besetzten Politdrama, des-
bild ziemlich kalt serviert wird,
sich zuhause fühlen, zumal B-
sen Ähnlichkeiten mit lebenden
insgesamt aber durchaus zu un-
Ikone Michael Dudikoff für ein
oder verstorbenen Politfiguren
terhalten weiß. Gaströllchen vorbeischaut ... ss
sicher rein zufällig sind ... 46
ss
ss
Reviews
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Der Staat gegen
Fritz Bauer
Universum / ITA, F u. a. 2015
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Darsteller
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80 BPM
VÖ
11.03.
Adolf Eichmann ist der
80 BPM
Daniel Barber
Regie
Brit Marling,
Darsteller
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Hailee Steinfeld
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FSK
12
Koudous Sei-
hon, Alassane Sy
Klaußner, Ronald Zehrfeld
FSK
Koch / USA 2014
Jonas Carpignano
Regie
Lars Kraume
Regie
The Keeping
Room
Mediterranea
VÖ
„Refugees Welcome?“ –
90 BPM
23.03.
16
FSK
Schön,
dass
Frauen
einzige Mensch, der nach israelischer Recht-
aktueller könnte die Subline auf dem Cover
auch im Western eine immer dominantere
sprechung zum Tode verurteilt wurde. Am 31.
kaum sein. In Zeiten, in denen über eine Auf-
Stellung einnehmen dürfen – und das auch in
Mai 1962 erhängte man den ehemaligen SS-
hebung des Schengener Abkommens gespro-
durchaus anspruchsvolleren Genre-Fingerübun-
Obersturmbannführer in einem Gefängnis in
chen wird, in denen sich unzählige Menschen
gen. Wobei Hailee Steinfeld mit „True Grit“ ja
Ramla. Dass es überhaupt soweit kam, war in
auf der Flucht befinden, alles verloren haben
bereits staubige und bleihaltige Luft einatmen
erster Linie Fritz Bauer zu verdanken, der als
und nach einer menschenwürdigen Zukunft
durfte. Hier gibt sie mit Brit Marling ein Schwes-
hessischer Generalstaatsanwalt dem Mossad
Ausschau halten. Exakt hier setzt „Mediterra-
ternpaar, das im Bürgerkriegsamerika mit einer
Eichmanns Aufenthaltsort im argentinischen
nea“ an, begleitet die beiden Brüder Ayiva und
Sklavin zusammen eine Südstaatenfarm vor
Exil übermittelte. Bauers Kampf gegen unter-
Abas aus Burkina Faso auf ihrer langen Tour de
dem Zugriff desertierter Nordstaatler zu be-
getauchte Nazis machte ihn auch zum Feind
Force in Richtung eines gelobten Landes, das
schützen gedenkt. Und zwar nicht etwa mit den
vieler deutscher Kollegen, die zuvor Hitlers
statt Milch und Honig Abneigung, Misstrauen
Waffen der Frauen, sondern mit viel Geschick
Wahn gedient hatten. Seine Recherchen wur-
und Hass zu bieten hat. Bella Italia stellt eine
und unter Einsatz erheblichen Blutzolls. Das
den von höchster Stelle nachhaltig behindert,
Zerreißprobe für die zwei Flüchtlinge dar und
Ergebnis bewegt sich irgendwo zwischen Home-
„Der Staat gegen Fritz Bauer“
lässt uns eintauchen in eine
Invasion-Thrill und Endzeitwes-
arbeitet diesen bedrückenden
Welt voller Zweifel, Hoffnung
tern und ist mit Sicherheit einer
historischen Sachverhalt auf –
und brutaler Enttäuschung – er-
der stärksten Genreeinträge jün-
Pflichtprogramm! hellend und wichtig. gerer Vergangenheit. cl
Ich und Kaminski
Wie auf Erden
Warner / D 2015
EuroVideo / S 2015
Wolfgang Becker
Regie
Darsteller
Darsteller
Jesper Christensen
VÖ
FSK
80 BPM
EuroVideo / F 2015
Frida Hallg-
Regie
ren, Niklas Falk
17.03.
VÖ
6
FSK
Der Esel nennt sich im-
80 BPM
Xavier Giannoli
Darsteller
17.03.
Catherine
Frot, André Marcon
6
Eigentlich
ss
Madame
Marguerite
Kay Pollack
Regie
Daniel Brühl,
cl
VÖ
müsste
es
80 BPM
10.03.
FSK
Ende
12
dieses
Jahres
mer zuerst und zeigt bereits auf, worum es in
nach „Wie im Himmel“ ja „So auf Erden“ heißen,
kommt die große Meryl Streep als legendäre
der Daniel Kehlmann-Verfilmung geht. Um Eitel-
aber so eng wollen wir das nicht sehen, wenn die
Möchtegern-Sopranistin Florence Foster Jen-
keit und Lebenslügen nämlich, verkörpert von
Schweden endlich die vielleicht am sehnlichsten
kins in die Kinos und könnte mit ihrer legen-
den großartigen Daniel Brühl und Jesper Chris-
erwartete Fortsetzung ihrer jüngeren Filmge-
dären Interpretation der Königin der Nacht
tensen, die sich hier als ehrgeiziger Journalist
schichte vorlegen. Zehn Jahre nach dem dama-
für Hörstürze sorgen. „Madame Marguerite“
und vermeintlich blinder Künstler gegenüber-
ligen Millionenhit und Oscar-Kandidaten kehrt
erzählt – inspiriert von Jenkins Schicksal,
stehen. Ersterer will um die Jahrtausendwende
Regisseur Kay Pollack nach Ljusaker zurück, wo
aber auf Französisch – jetzt schon die Ge-
eine intime Reportage über den Matisse- und
die Dorfkirche wie andernorts ja auch nicht ge-
schichte einer reichen Opernliebhaberin, die
Picassoschüler verfassen und stiehlt sich dafür
rade überquillt vor Gläubigen. Ein Jubiläumskon-
in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts
ins abgeschirmte Chalet des zurückgezogen
zert muss her, angeführt von der sympathischen
ihrer Opernleidenschaft frönt und dafür ver-
lebenden Künstlers. Tatsächlich gelingt es ihm
Lena, die Händels „Halleluja“ modern interpre-
lacht und belächelt wird, ohne sich dieser
sogar, Kaminski auf einen Roadtrip zu dessen
tieren und so die Kirche füllen und verjüngen
Tatsache bewusst zu sein. Inszeniert hat das
totgeglaubter Jugendliebe zu überreden. Eine
will. Das passt nicht allen im Dorf, gefällt aber
mit Giannoli („Chanson D’Amour“) ein echter
Reise, in deren tragikomischen
dem jungen Alex, zu dem die jun-
Musikfilm-Könner, der aus dem
Verlauf sich alt und jung den je-
ge Mutter zarte Bande knüpfen
eigentlich tragikomischen Stoff
weiligen Lebenslügen zu stellen
darf. Wie für den Vorgänger gilt:
eine wärmende Herzensangele-
haben. herzerwärmend schön! genheit gemacht hat. 48
ss
ss
fl
Reviews
Arthouse
Picknick
mit Bären
AL!VE / USA 2015
Darsteller
Robert Red-
80 BPM
Hape
VÖ
FSK
6
Kerkeling
EuroVideo / F 2015
Jean-J. Annaud
ist
90 BPM
Benoît Jacquot
Regie
Feng Shao
Darsteller
Feng, Shawn Dou
bereits erschienen
FSK
3 Herzen
Universum / CH, F 2015
Darsteller
ford, Nick Nolte
VÖ
Der letzte Wolf
Regie
Ken Kwapis
Regie
| DVD Blu-ray
Benoît Poel-
voorde, Charlotte Gains-
11.03.
bourg
12
VÖ
Wir sagen es ja nicht oft:
FSK
90 BPM
bereits erschienen
6
Echte französische Qua-
dann mal weg, Reese Witherspoon geht über
Aber im Falle von „Der letzte Wolf“ empfehlen wir
litäts- und Dramenkost liefert diese sensationell
den Appalachian Trail auf ihren großen Trip
tatsächlich die 3D-Version. Dass Tierfilm-Spezia-
besetzte und von Benoît Jacquot gefühlvoll und
und jetzt darf auch Hollywoods rüstige Rent-
list Jean-Jacques Annaud („Der Bär“) jene immer
zurückhaltend inszenierte Dreiecksgeschichte,
nergeneration einmal von Georgia bis Maine
im Hinterkopf gehabt hat, merkt man jeder Ein-
in der sich ausgerechnet Komödien-Ass Benoît
wandern. Die Vorlage für das „Picknick mit Bä-
stellung dieser chinesisch-französischen Kopro-
Poelvoorde in einer ernsten Rolle profilieren
ren“ hat Bestsellerautor Bill Bryson geschrie-
duktion an. Basierend auf einem chinesischen
darf. Er spielt Marc, der in der französischen Pro-
ben, verkörpert wird er auf dem launigen
(!) Bestseller erzählt der Film von Chen Zhen,
vinz seinen Zug verpasst und sich in bester „Be-
Best-Ager-Ausflug von Robert Redford, dem
der aus Peking in die Mongolei reist, um den
fore Sunrise“-Manier in eine junge Zufallsbegeg-
kein Geringerer als Nick Nolte zur Seite steht.
dort lebenden Nomaden das Lesen beizubrin-
nung (Charlotte Gainsbourg) verlieben darf. Als
Auch bei ihnen lebt der Trip neben tollen Na-
gen. Angetan haben es ihm aber vor allem die
das anberaumte Paris-Treffen durch Zufall platzt,
turaufnahmen von schrägen Begegnungen
hier lebenden Wölfe, die die chinesische Regie-
kehrt Marc an den Ort ihrer ersten Begegnung
und den Schrullen des Alters, vor allem aber
rung Ende der 60er-Jahre auszurotten beginnt.
zurück und verliebt sich in eine andere (Chiara
von den beiden grandiosen Hauptdarstellern,
Chen gelingt es, ein Jungtier zu retten. Aber als
Mastroianni). Die entpuppt sich ausgerechnet
die ihre Rollen förmlich in sich
die letzten Wölfe in die mensch-
als Schwester der verhinderten
aufgesogen haben. lichen Siedlungen vordringen,
großen Liebe. Auftakt einer gran-
beginnt ein verzweifelter Kampf
dios gespielten Gefühlsverwir-
ums Überleben ... rung ... Das Entertainment Magazin von
ss
ss
fl
49
DVD Blu-ray |
Reviews
Family
Grandma
Umrika
Magie der Moore
Sony / USA 2015
Universum / IND 2015
WVG / D 2015
Regie
Paul Weitz
Darsteller
Julia Garner
90 BPM
VÖ
17.03.
FSK
12
Prashant Nair
Regie
Lily Tomlin,
Darsteller
Worum es geht? Eine
80 BPM
Darsteller
ma, Tony Revolori, Prateik
VÖ
Babbar
FSK
VÖ
Jan Haft
Regie
Suraj Shar-
keine
bereits erschienen
0
11.03.
6
FSK
Selbst an vielen ver-
80 BPM
Er hat sich unsere Wäl-
taffe, raubeinige, dennoch charmante, absolut
schiedenen Orten der Welt aufgewachsen,
der und die Nordsee vorgenommen, jetzt wid-
intelligente und mutige Großmutter (Lily Tom-
weiß der gebürtige Inder Prashant Nair ganz
met sich Naturfilmer Jan Haft abendfüllend der
lin) nimmt sich ihrer ungewollt schwangeren
genau, was er mit „Umrika“ tut beziehungs-
„Magie der Moore“. Fünf Jahre Drehzeit hat er
Enkelin (Julia Garner) an. Denn die braucht
weise was er in Worten und bewegten Bildern
sich dafür Zeit gelassen, um uns so einen der
Kohle, am besten gestern. Also klappern die
transportiert: das Faszinosum der Fremde, die
bekanntesten heimischen Lebensräume nä-
beiden ihre gesamte Bekanntschaft ab, um das
Exotik des Unbekannten, diesen reizvollen Mix
herzubringen, irgendwo zwischen Wasser und
Geld irgendwie aufzutreiben. Und wenn wir an
aus oberflächlichem Klischee und begründe-
Erde und Heimat zahlreicher Pflanzenarten und
anderer Stelle in dieser mbeat bereits Defizite
ter Wahrhaftigkeit. Nairs Held ist Rama, ein
Tiere. Zeitrafferaufnahmen und modernste Ka-
bezüglich des Drehbuchs eines Filmes ausge-
junger indischer Landsmann, der seinem älte-
meratechnik erlauben so Einblicke in Abläufe,
macht haben, so muss man das von „Grand-
ren Bruder nacheifert. Selbiger ist einst in die
die dem menschlichen Auge sonst verborgen
ma“ (Paul Weitz) ausdrücklich loben. Denn es
USA (Umrika) ausgewandert, um neue Welten
bleiben, zeigen uns die Moore als natürliches
schafft eine organisch-beiläufige Verknüpfung
zu entdecken. Als aber seine Nachrichten aus-
Kunstwerk, das zudem elementar für unser
generationenbedingter (verbaler) Differenzen,
bleiben, begibt sich Rama auf die Suche ...
Klima ist. Erzählt von Schauspielgröße Axel
vermittelt, konfrontiert, hebt
Publikumsliebling
Sundance
Milberg ein faszinierendes Do-
familiären Zusammenhalt auf
Festival 2015, etwas bruch-
kument heimischer Flora und
das allerhöchste Podest. Inspi-
stückhaft, dabei fluffig erzählt
Fauna. rierend! und immer gehaltvoll. cl
Schmidts Katze
AL!VE / D 2015
Regie
Marc Schlegel
Darsteller
Michael Lott,
Christiane Seidel
VÖ
FSK
80 BPM
Shaun das Schaf –
Die Lamas des
Farmers
Der kleine Rabe
Socke 2 – Das
große Rennen
EuroVideo / UK 2015
Universum / D 2015
R. Goleszowski
Regie
bereits erschienen
Darsteller
12
VÖ
Dass ein gutes Drehbuch
90 BPM
ss
cl
FSK
Regie U. von Münchow-Pohl
keine
Sprecher
10.03.
VÖ
0
Ein kurzer Shaun ist
80 BPM
FSK
Jan Delay
bereits erschienen
0
Er ist einer der größten
mehr wert ist als ein paar zugkräftige Namen aus
gut, ein etwas längerer natürlich besser. Will
kleinen Stars in hiesigen Kinderzimmern und
dem Schweiger/Schweighöfer-Kosmos, zeigt
sagen: Nach dem erfolgreichen Kinoausflug
hat es bereits 2012 zu seinem ersten abend-
diese ziemlich durchgeknallte und schwarze
des cleveren Aardman-Schafes und der über et-
füllenden Kinoabenteuer gebracht, Gesprochen
Komödie, in deren Mittelpunkt ein schräger An-
liche Staffeln laufenden Fernsehserie hat man
schon damals von keinem Geringeren als Jan
tiheld und seine Suche nach der Frau fürs Leben
in den beliebten britischen Plastilin Studios
Delay, der auch für die nun endlich erhältliche
stehen. Werner Schmidt (Michael Lott) pflegt seit
nun ein Mittelding produziert und pünktlich zu
Fortsetzung wieder als Stimme des frechen Ra-
dem Tod seiner Mutter nämlich vor allem seine
Weihnachten auf das britische Publikum los-
ben an Bord ist. Socke hat hier mal für mächtig
Schrullen: Er ist extrem reinlich, darüber hinaus
gelassen. Das knapp halbstündige Special be-
Chaos gesorgt und die Ernte der Waldtiere ver-
auch noch ein verkappter Pyromane, der seine
inhaltet Lacher für einen abendfüllenden Film,
senkt. Freilich will er höchstpersönlich für Er-
Brandstiftungen stets bis ins Detail durchplant.
außerdem ein paar Neuzugänge, die das Leben
satz sorgen, weshalb er an einem Wettrennen
Bis er eines Tages versehentlich Sybille verletzt
auf Shauns Hof noch ein wenig interessanter
quer durch den Wald teilnimmt. Nur so kann
und mit zu sich nach Hause nimmt. Keine gute
werden lassen. Auf einer Landwirtschaftsmes-
er an das Geld für neue Vorräte kommen. Aber
Idee, da zu den bald auftretenden häuslichen
se entdeckt Shaun nämlich drei Lamas, deren
die Konkurrenz – namentlich Papagei Rinaldo –
Spannungen auch noch der Um-
Erwerb er nicht nur der ver-
schläft nicht und lässt „Das gro-
stand kommt, dass Sybille auf
wandtschaftlichen Nähe wegen
ße Rennen“ zum turbulenten
der Flucht vor einem Kriminellen
seinem Bauer ans Herz legt.
Abenteuer für die Kleinsten und
ist ... Chaos vorprogrammiert ... deren Eltern werden ... 50
ss
ss
ss
Reviews
Zapping
Der
Tatortreiniger 5
Die Brücke – Transit in den Tod 3
The 100 – Die komplette 2. Staffel
Studio Hamburg / D 2015
Edel / S, DK, D 2015
Warner / USA 2014
Regie
Arne Feldhusen
Darsteller
VÖ
Bjarne Mädel,
Darsteller
Regie
Sofia Helin,
VÖ
12
Ganz großes Kino ist
90 BPM
Eliza Taylor,
Bob Morley
11.03.
VÖ
12
FSK
Dean White u.a.
Darsteller
Thure Lindhardt
11.03.
FSK
Rumle Hammerich
Regie
Olli Schulz
90 BPM
| DVD Blu-ray
Einen schweren Schlag
80 BPM
bereits erschienen
16
FSK
Langsam, aber sicher
es mal wieder, was uns Arne Feldhusen da wie-
muss zu Beginn der dritten Staffel nicht nur
haben sich diese „100“ zum echten televisio-
der im Verbund mit seinem Star Bjarne Mädel
Saga Noren hinnehmen, sondern auch der
nären Guilty Pleasure entwickelt. Klar: Als The-
auf dem vergleichsweise kleinen Bildschirm
Fernsehzuschauer. Denn Kim Bodnia ist
CW-Produktion sind hier in erster Linie Teenies
kredenzt. Denn auch im fünften Durchgang
nach seiner Inhaftierung als Martin Rohde
die Zielgruppe, die sich an durchgehend gutaus-
entpuppt sich der im Fernsehen meist am Zu-
nicht mehr Teil des Erfolgsformats, das es
sehenden jungen Menschen erfreuen dürfen,
schauer vorbei gesendete „Tatortreiniger“ als
bereits auf etliche Remakes oder Quasi-
die in jeder Hinsicht auch den Zielgruppenquer-
vielleicht bestes aktuelles Serienformat aus
Remakes („Der Tunnel“) gebracht hat. Dies-
schnitt repräsentieren dürften. Sie wurden in
deutschen Landen, das seine Grimme- und Co-
mal stolpert man über die grausig-kunstvoll
der Zukunft der ersten Staffel von der Weltraum-
medypreise ja auch nicht umsonst erhalten hat.
drapierte Leiche einer Gender-Aktivistin, der
„Arche“ auf die zerstörte Erde geschickt, um zu
Auch diesmal bekommt es „Schotty“ als Tatort-
bald weitere Opfer folgen. Mit neuem Part-
gucken, ob dort wieder Leben möglich ist. Und
reiniger wieder mit bizarren Hinterbliebenen und
ner an der Seite und der plötzlich auftau-
dürfen feststellen, dass sie längst nicht alleine
schrägen Begleitumständen zu tun. Etwa wenn
chenden Mutter im Nacken macht sich Saga
sind. Staffel zwei setzt hier an, konfrontiert un-
er nach einem Mord selber um Leib und Leben
an die Ermittlungen, die auch für sie persön-
sere Überlebenden weiterhin mit unterschied-
bangen muss oder in einem Ins-
lich immer brisanter werden.
lichen Mutantengrüppchen und
titut für Religionsvermittlung ins
Und uns mal wieder nordische
unterhält als gut gemachter
Philosophieren gerät. Sogar Olli
Thrillerkost der Extraklasse
Querschnitt aus „Herr der Flie-
Schulz schaut vorbei! bescheren ... gen“, „Maze Runner“ & Co. cb
Jane The Virgin –
Staffel 1
Morgen hör
ich auf
Warner / USA 2014
Sony / D 2015
Regie
Brad Silberling
Darsteller
Regie
Gina Rod-
VÖ
FSK
Tiberius / D 2014/15
Bastian Pas-
Regie
tewka, Susanne Wolf
bereits erschienen
VÖ
12
Ein echter Romantic-Co-
80 BPM
FSK
ss
Kommissar Dupin – Bretonische
Verhältnisse
Martin Eigler
Darsteller
riguez, Andrea Navedo
90 BPM
ss
M. Tiefenbacher
Darsteller
bereits erschienen
VÖ
12
Schon im Vorfeld wurde
80 BPM
FSK
P. Aleardi
10.03.
12
Seit einigen Jahren schon
medy-Geheimtipp ist diese nur vordergründig
„Morgen hör ich auf“ uns als deutsches „Brea-
ist der Pariser Kommissar im bretonischen Exil
wie eine südamerikanische Telenovela funkti-
king Bad“ schmackhaft gemacht. Und tatsäch-
von den Bestsellerlisten kaum mehr wegzuden-
onierende Serie, die es in den USA zum Über-
lich spricht vieles – von der Grundkonstellation
ken, seit letztem Jahr ist Dupin dank aufwändiger
raschungserfolg gebracht hat, bei uns aber nur
bis hin zur Flash-Forward-Technik mit Ausblick
Verfilmungen auch im Öffentlich-Rechtlichen eine
leidlich bekannt sein dürfte. In permanenter
auf das Ende – dafür, dass Programmverant-
echte Marke. Nun endlich veröffentlicht Tiberius
ironischer Brechung durch einen allwissenden
wortliche die US-Kultserie schon irgendwie ganz
die ersten drei Spielfilme der Reihe auf DVD und
(und ziemlich sarkastischen) Erzähler katapul-
gut fanden. Soll uns nicht weiter kümmern, so-
Blu-ray, wo sich ein frankophil veranlagtes Krimi-
tiert uns „Jane The Virgin“ ins ziemlich turbulen-
lange die Adaption gelungen ist. Und das ist sie.
publikum von der Authentizität der geschilderten
te Leben der Titelheldin, die sich ihre Unschuld
Nicht zuletzt dank eines groß aufspielenden Pas-
„Bretonischen Verhältnisse“ und der gelungenen
für ihren Gatten in spe aufbewahren wollte, im
tewka als schuldengeplagter Familienvater und
Besetzung ihres Lieblings durch Pasquale Aleardi
Krankenhaus aber Opfer einer Verwechslung
Druckereibesitzer, der aus Jux falsche Fuffziger
überzeugen kann. Zeitgleich zum Auftakt erschei-
und künstlich befruchtet wird. Ausgerechnet
druckt und unversehens immer tiefer ins Verbre-
nen auch „Bretonische Brandung“ und „Breto-
mit dem Baby ihrer Jugendflamme, des schwer-
chen abrutscht. Zum Teil wird das sogar richtig
nisches Gold“, in denen es der sympathische
reichen Hoteliers Rafael. Und
böse und bleibt insgesamt so
Kommissar jeweils mit verzwick-
das bereits in Folge 1! Der Rest:
„deutsch“, dass eine Verwechs-
ten Mordfällen und allerhand
Atemberaubend spritzige Come-
lungsgefahr am Schluss dann
bretonischen Eigenheiten zu tun
dyunterhaltung. nicht besteht. Gut gemacht! bekommt. Das Entertainment Magazin von
cb
cb
ss
51
Blu-ray des Monats
52
Blu-ray
Back indes
theMonats
Blu-Ray
The Last
Witch Hunter
THE FAST & THE HEXENJAGD
Endlich mal wieder ein Fantasy-Spektakel,
das diesen Namen verdient! Vin Diesel
tauscht Motoren gegen Axt und Kreuz und
geht zwischen den Zeiten auf actiongeladene Hexenjagd.
Obacht, Hänsel & Gretel: Ein neuer Hexenjäger ist in der Stadt. Und auch ihm
ist wenig daran gelegen, klassische
Märchenkost zu etablieren. Vielmehr ist
er auf der Suche nach dem trickreichen
Boxoffice-Gold, das derlei actiongeladene Fantasy-Kost ja gerne mal einspielt,
und in seiner Funktion als „Fast &
80 BPM
Furious“-Vorraser derlei Erfolge ja auch
längst gewohnt. Sein Name: Vin Diesel. Seine Steilvorlage: Der allseits beliebte „Dungeons & Dragons“-Kosmos.
Seine Helfer: Regisseur Breck Eisner
(„Sahara“), Batman-Butler Michael Caine, Elijah „Frodo“ Wood und „Game Of
Thrones“-Wildling Rose Leslie. Dass das Ergebnis an den
weltweiten Kinokassen nicht zum ganz großen Megablockbuster geworden ist: geschenkt. Immerhin sieht es dank
Einsatz modernster Tricktechnik jederzeit aus wie einer.
Und trägt auch den Kern einer offensichtlich so geplanten
Fortsetzung in sich.
Ist auch nicht besonders schwer, wenn man weiß, dass unser
titelgebender Hexenjäger Kaulder (Vin Diesel) so gut wie unsterblich ist. Schuld daran ist eine mächtige Hexenkönigin,
mit der Kaulder als Teil eines Hexenjägerordens zuletzt im
finsteren Mittelalter zu tun hatte. Nachdem sie die schwarze Pest über die Menschheit gebracht und so auch Kaulders
Familie getötet hat, wird sie vom bärtigen (!!) Glatzkopf
schließlich gestellt, nur um ihn mit ihrem letzten Atemzug
zur Unsterblichkeit zu verdammen. Gut für die mit fiesem Hexenwerk konfrontierte Menschheit und gut für den Zuschauer, der ca. 800 Jahre später nach New York entführt wird, wo
Vin Diesel immer noch in Diensten eines Geheimordens (allerdings jetzt ohne Bart) für die Aufrechterhaltung von einer
Art Gleichgewicht zwischen Menschen und Hexenvolk sor-
Das Entertainment Magazin von
53
Blu-ray des Monats
gen darf. An seiner Seite: ein sogenannter Dolan – priesterliche Berater, die über die Jahrhunderte ihr Wissen jeweils an
einen Nachfolger weitergeben. Aktuell soll Nummer 36 (Michael Caine) das Zepter an die 37 (Elijah Wood) übergeben,
wird aber zum Opfer von mörderischem Hexenwerk. Dem es
in den Hexenzirkeln von New York und unter Mithilfe durch
Welt. Ihr Ziel: Eine neue Plage über die Menschheit zu bringen. Und das einzige Hindernis auf diesem Weg ist der gute
Kaulder ...
Für den Zuschauer freilich bedeutet das größtmöglichen
Wow-Effekt bei überschaubarer (und nur manchmal leicht
verworrener) Geschichte. Denn
nicht nur die Mythologie hinter
der ganzen Geschichte dürfte bei
Fantasy-Fanboys für Begeisterung
sorgen, sondern auch das Setting,
das für visuelle Reizüberflutung
zwischen Gestern, Heute und
Traumwelt sorgen darf. Freunde von an Schauwerten reichem
Überwältigungskino werden hier
jedenfalls nicht enttäuscht, sondern dürfen im Gegenteil darauf
hoffen, dass das mit dem „Last“
im Titel nicht ganz der Wahrheit
entspricht. Dann nämlich darf Vin
in naher Zukunft noch einmal Axt
und Kreuz schwingen ... ss
Traumwandlerin Claire (Rose Leslie) nun nachzuspüren gilt.
Ein paar mächtige außerweltliche Angriffe und spektakuläre
Trips in die Traumwelt später ist klar: Die Hexenkönigin ist
mitnichten tot, sondern drängt stärker als je zuvor in unsere
54
The Last Witch Hunter | Concorde / USA 2015 | Regie
Darsteller
Breck Eisner
Vin Diesel, Elijah Wood, Michael Caine | Features
Audio-
kommentar, Making-of, Entfallene Szenen, Animierte Kurzfilme, Trailer | VÖ
10.03. | FSK
12
„v
Features
Features||DVD
DVD Blu-Ray
Blu-ray
DVD-HIGHLIGHTS
ANGEBOT GILT VOM 07.03. BIS ZUM 02.04.
HHHH
H
HH
EU
Fast & Furious 7
Monster High – Monstercooler Doppelpack
Monster High – Buh York,
Buh York
Frau Müller muss weg
47 Ronin
Alles eine Frage der Zeit
Brautalarm
Hanni und Nanni 3
Inglorious Basterds
Les Misérables
Der Medicus
Snitch – Ein riskanter
Deal
HH
7,99
JE
RO
Erhältlich in allen teilnehmenden Müller-Filialen mit Multi-Media-Abteilung! Nur solange der Vorrat reicht! Den Preis in Schweizer Franken finden Sie in den teilneh55
Das
Entertainment
Magazin von
menden
Schweizer Müller-Filialen
mit Multi-Media-Abteilung.
Game des Monats
Tom Clancy’s
The Division
BLUTGELD
Eines der am sehnlichsten erwarteten Spiele in diesem Jahr öffnet endlich seine Server. Mit seinem ambitionierten Gameplay
und überragender Optik dürfte Ubisofts
kühner MMO-Entwurf das Internet zum
Glühen und die Konkurrenz von „Destiny“
mächtig ins Schwitzen bringen.
56
Game
Features
des|Monats
Games
Schon die ersten Bilder von „The Division“
brachten den Hype-Train im Internet ins
Rollen. Kein Wunder, schließlich überstrahlten das aufregende Art-Design und die gezeigte Grafik so ziemlich alles, was man auf
der aktuellen Konsolengeneration bisher zu
sehen bekam. Doch so richtig war nieman100 BPM
dem klar, was für ein Spiel „The Division“
eigentlich genau sein sollte. Ein klassischer Popcorn-Shooter im
Stile von „Call Of Duty“ oder eher ein Spiel, in dem man von Deckung zu Deckung tauchen muss wie in „Gears Of War“? „The
Division“ macht dem Spieler das Schubladendenken schwer –
und das ist gut so, denn das Spiel präsentiert sich als Summe
einzelner Teile. Für die Entwickler von Massive Entertainment –
und die müssen es ja ganz genau wissen – ist „The Division“ ein
Open-World-RPG mit spektakulär akzentuierten Action-Elementen. Und nähert man sich dem spielerischen Kern von Ubisofts
neuem Epos, so fällt einem auch auf, dass das Spiel viel mehr mit
einem klassischen Rollenspiel gemeinsam hat als mit einem typischen Third-Person-Shooter. Deshalb darf sich der Spieler auch
gleich zu Beginn in einem umfangreichen Baukasten austoben,
mit dessen Hilfe man seinen Charakter individualisieren und
nach den eigenen Wünschen ausrüsten kann. Hierbei erinnert
das Spiel mit seinen vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten an
den Klassenbesten „Fallout 4“, denn nur mit der richtigen Rüstung und dem ebenso gut gewählten Equipment hat man eine
Chance im gnadenlosen Überlebenskampf.
Hier gleicht New York mit seiner gespenstischen Stimmung einer Geisterstadt. Terroristen haben am Black Friday Dollarnoten
2 103287 805004
5 EURO
RABATT!
Dieser Coupon kann auf alle verfüg­
baren Formate des Spiels „TOM
CLANCY’S THE DIVISION“ (PS4,
Xbox One oder PC) in allen MüllerFilialen mit Multi-Media-Abteilung
in Deutschland und Österreich auf
den aktuell gültigen Tagespreis
eingelöst werden. Nur solange der
Vorrat reicht. Eine Barauszahlung
ist nicht möglich. Pro Kaufakt nur
ein Coupon einlösbar. Nicht mit
anderen Aktionen kombinierbar.
Irrtum vorbehalten. Eine Filial- und
Sortimentsübersicht finden Sie unter
www.mueller.de
– voraussichtlich erhältlich ab
08.03.2016 –
– Gültig bis 12.03.2016 –
Das Entertainment Magazin von
57
Game des Monats
mit einem tödlichen Erreger versetzt. Dank des notorischen Konsumzwangs der Menschheit breitet sich der Virus rasend schnell
aus und tötet einen Großteil der Bevölkerung binnen weniger
Wochen. Als das Militär Manhattan abriegelt, ist der Kampf gegen die totbringende Krankheit eigentlich schon verloren. Der Big
Apple gleicht einem Schlachtfeld, auf dem marodierende Banden
plündern und die verbliebenen Bewohner der Stadt in Angst und
Schrecken versetzen. Die sogenannte Division soll nun im Auftrag der Regierung Recht und Ordnung wiederherstellen, was gar
nicht so einfach ist, da die komplette Infrastruktur zusammengebrochen ist und das Gesetz der uferlosen Anarchie hat weichen
müssen.
Die Entwickler haben Manhattan im originalen Maßstab nahezu
1:1 nachgebaut, was nicht nur extrem beeindruckend aussieht,
sondern aus der Utopie auch ein glaubhaftes und beklemmendes
Szenario werden lässt. Anders als in „GTA 5“ oder „Watch Dogs“
stehen dem Spieler in „The Division“ keine Fahrzeuge zur Verfügung, um das riesige Terrain zu erkunden. Stattdessen muss
man sich, ähnlich wie in „The Last Of Us“, zu Fuß durch eine Welt
kämpfen, die in Schutt und Asche liegt und in der hinter jeder
Ecke oder in jedem Hauseingang die nächste Gefahr lauern kann.
Deshalb sollte man sich online auch tunlichst ein Team zusammensuchen, um sich gegenseitig den Rücken freizuhalten und
so seine Chancen gegen gut organisierte Gegner zu vergrößern.
Natürlich kann man auch als einsamer Glücksritter durch Hochhausschluchten von New York ziehen. Hier ist die Spielerfahrung
aber eine gänzlich andere und man raubt dem Spiel ohne den
kooperativen Spielgedanken eine seiner großen Stärken.
Neben der eigenen Charakterentwicklung, bei der man seinen
Avatar nach und nach aufrüstet, ist der Ausbau der eigenen Basis genauso wichtig. Hier bekommt man nicht nur seine Aufträge für die Haupt- und Nebenmissionen, sondern legt auch den
Grundstein für die Taktik seiner Einsätze im Kampfgebiet. Indem
man sie in den Bereichen Medizin, Technologie und Sicherheit
verbessert, wird aus einer zerfallenen Ruine eine mächtige Fes-
58
tung, die zum wichtigen Rückzugsort gegen zahlreiche Angreifer
werden kann.
Spielerisch sind bei „The Division“ die Grenzen zwischen klassischem Rollenspiel und einem taktischen Action-Shooter recht
fließend. Wie in „Gears Of War“ flüchtet man sich von Deckung
zu Deckung, um Schutz vor den Kugeln seiner Gegner zu suchen.
Das eigentliche Kampfsystem ist dann hingegen wieder eher mit
klassischen RPGs vergleichbar. Jeder Feind verfügt über individuelle Stärken bzw. Schwächen und lässt auf eine Reaktion stets
eine passende Gegenreaktion folgen, weshalb der Frontalangriff
meist ins eigene Verderben führt. Deshalb ist man online in der
Gemeinschaft auch nur so stark wie sein schwächstes Glied. Soll
heißen, dass jeder Spieler seine ganz eigenen Stärken zum Erfolg
der Mission ins Spiel einbringen muss.
„The Division“ ist die unglaublich faszinierende Feldstudie eines
modernen Online-RPGs, das mit vielen traditionellen Strukturen
bricht. Dabei sorgt der Szenarienmix aus Apokalypse und 9/11 für
eine unglaublich dichte und beklemmende Atmosphäre. Gerade
deshalb dürfte „The Division“ viele neue Spieler rekrutieren und
schon bald zu einem der beliebtesten Arbeitgeber in der digitalen
Welt avancieren. sh
Tom Clancy’s The Division | Vertrieb
VÖ
08.03. | USK
18
Ubisoft | System
PS4, Xbox One, PC
Kauf 3, zahl 2
Games | Features/Reviews
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Games | Features
Plants Vs. Zombies EA Sports UFC 2
GARDEN WARFARE 2
HINTER GITTERN
Der Siegeszug der Zombies vor allem
auf Fernseher und großer Leinwand hat
längst seine Entsprechung in der Welt
der Videospiele gefunden, wo aus einer
kleinen Tower-Defense-Perle längst so
etwas wie ein weltumspannendes Phänomen inklusive Third-Person-Shooter und
80 BPM
Comicerweiterung geworden ist. Längst
hat „Pflanzen Vs. Zombies“ Einzug auch auf leistungsfähige
Konsolen gehalten, wo weniger die taktische Komponente
und stärker die Action betont werden darf. Das hat zuletzt
mit „Garden Warfare“ bestens funktioniert und findet jetzt
– zwei Jahre später – seine Fortsetzung auf PS4, Xbox One
und PC, wo Spieler erstmals daran gehen dürfen, mit den
Pflanzen auch das Kommando Attacke zu fahren. Will sagen: Die Zombies haben – davon kündet auch eine parallel
im Handel erscheinende Graphic Novel – den Krieg um die
Vororte gewonnen und unter der Ägide vom bösen Zomboss
eine Art Untotenutopia, das sogenannte Zomburbia, gegründet. Das können wir nun im neuen 24-Spieler-Modus „Krautangriff“ attackieren oder im 4-Spieler-Koop „Friedhofkommando“ verteidigen – nur zwei von unzähligen Varianten,
die es uns erlauben, aus über 100 spielbaren Pflanzen und
Zombies aller Zeitalter mit insgesamt 14 Charakterklassen
zu wählen. Dabei erlaubt es uns das Spiel erstmals, die zur
Verfügung stehenden Modi auch alleine durchzuspielen bzw.
im Split-Screen-Koop-Modus Freunde dazu zu holen. Das Ergebnis: Botanikballistik vom Feinsten ...
Das Ultimate Fighting läuft in der Zuschauergunst so langsam dem guten alten
Wrestling den Rang ab. Für Publisher EA
war das ein guter Grund, die UFC-Lizenz
vom insolventen Publisher THQ zu übernehmen, um ein von Grund auf neu konzipiertes Kampfspiel zu entwickeln, das das
80 BPM
erfolgreiche Portfolio des Spielegiganten
komplettieren sollte. Ultimate Fighting gehört zu den härtesten
und kompromisslosesten Kampfsportarten der Welt. Körperbeherrschung spielt dabei eine genauso große Rolle wie die richtige Taktik. Deshalb haben die Entwickler ihren Fokus auch
auf die Animationen der Modellathleten gelegt, deren butterweiche Bewegungen ein Fest für jeden Kinästheten sind. In
„UFC“ wurde dafür eine neue Technologie verwendet, die die
Kämpfe optimiert und dem Spieler so ein glaubhaftes Spielerlebnis beschert. Das neue Kampfsystem ermöglicht es einem
nun, sich freier im Ring zu bewegen und Attacken seines
Gegners besser zu antizipieren und so zu kontern. Insgesamt
bietet das Spiel fünf verschiedene Modi, deren Königsdisziplin
natürlich der Karrieremodus ist, in dem man einen Kämpfer
aus der Trainingshalle bis zum Weltmeistertitel führen kann.
„UFC 2“ ist eine beeindruckende Simulation geworden, deren
Hochglanzlook den schmuddeligen Ruf dieses Sports aufpolieren dürfte. Wer mag, kann sich sogar von „Iron“ Mike Tyson
ein Ohr abkauen lassen, der als Special-Guest-Fighter dabei
ist und für ein wenig strahlenden Glamour in der kompromisslosen Gitterwelt des Ultimate Fighting sorgt. tm
sh
Plants Vs. Zombies: Garden Warfare 2 | Vertrieb
One, PC | VÖ
60
bereits erschienen | USK
12
EA | System
PS4, Xbox
EA Sports UFC 2 | Vertrieb
USK
18
EA | System
PS4, Xbox One | VÖ
17.03.
Features | Games
The Legend Of Zelda
TWILIGHT PRINCESS HD
Ach, was waren das noch für herrliche Zeiten,
in denen wir – mit vier Graustufen absolut zufrieden – Stunden vor dem wie einen Schatz
gehüteten Game Boy verbrachten. Spiele wie
„The Legend Of Zelda: Link’s Awakening“
fesselten uns abseits von überbordender visueller Pracht nur aufgrund ihrer genialen
Spielidee und dem süchtig machenden Level90 BPM
Design. Aber okay, auch bei aller berechtigter
Nostalgie können wir es nur begrüßen, dass die Jungs und Mädels aus Kyoto heuer eine optisch aufgemotzte HD-Version des
Wii-System-Sellers „Twilight Princess“ für Wii U anbieten. Immerhin feiert die legendäre Zelda-Serie 2016 ihr 30-jähriges Jubiläum!
Immerhin – und das ist entscheidend – handelt es sich nicht um
eine bloße Adaption zum Neupreis, sondern um eine vielerorts
erweiterte Variante. Die Eckpfeiler der gewohnt spannenden Geschichte hingegen bleiben bestehen und konstituieren die Handlung rund um den anfänglich missglückten Schwerttransport, die
Entführung aller Kinder aus Links Heimatdorf und das mysteriöse
Schattenreich – Wolfwerdung nicht ausgeschlossen. Auch im Remake wird die arme Prinzessin Zelda vom bösen König Zanto vor
die Wahl gestellt, vor dem bedrohlichen Schattenreich zu kapitulieren oder ihre nichtsahnenden Untertanen dem sicheren Tod auszuliefern. Ihre milde Weiblichkeit lässt ihr natürlich keine Wahl –
und Link darf als immuner Auserwählter in tierischer Form zum
Retter avancieren. Dreh- und Angelpunkt der bereits angedeuteten Ergänzungen in der HD-Version soll – so der Stand kurz vor
Redaktionsschluss – ein neuer Wolf-Link-Amiibo sein. Mit ihm
wird der Spieler bislang unbekannte Gebiete innerhalb des Spiels
freischalten und erschließen können. Als stylische Belohnung für
das erfolgreiche Absolvieren dieses neuen Abschnitts winkt allem
Anschein nach eine dicke Geldbörse, die Platz für 9999 Rubine
bietet. Außerdem kursiert das Gerücht, dass die Wolf-Link-Figur
eine kunstvolle Brücke schlagen wird zwischen diesem „Twilight
Princess“-Remake und dem nächsten Teil der glamourösen Serie.
Bevor also das erste originär für die Wii U entwickelte Zelda – angeblich auch noch in 2016 – das Licht der Gaming-Welt erblickt
und unser Link ein weiteres Mal erwachen darf, bleibt einiges zu
tun. cl
The Legend Of Zelda: Twilight Princess HD | Vertrieb
Wii U | VÖ
04.03. | USK
Nintendo | System
12
Aktion: So oder so. Alles sparklar!
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Option für 9,99 €/Monat jeweils um einen weiteren Monat, sofern sie nicht abbestellt wurde. Nach Verbrauch der Inklusiveinheiten Info per SMS und Berechnung von 9 Cent pro Min./SMS.
Nicht verbrauchte Einheiten verfallen am Ende der Optionslaufzeit. Internet mit bis zu 21,6 Mbit/s, ab 300 MB Datenvolumen/Laufzeit wird auf max. 56 kbit/s gedrosselt; Voice over IP und
61
Das Entertainment
von oder wurde abbestellt, gilt der 9 Cent Tarif mit 9 Cent pro Min/SMS sowie 24 Cent/MB (10 kB-Taktung). Ohne Roaming u. Sondernummern.
Peer-to-Peer
ausgeschlossen. Magazin
Ruht die Option
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1
Games | Features
Dark Souls III
STERBEN FÜR FORTGESCHRITTENE
Schöner sterben im NextGen-Look: Zum
vierten Mal dürfen wir ab 12. April in die
düsteren Welten des härtesten RPGs aller
Zeiten hinabsteigen. Und uns im Dickicht
tausender Tode neu verlieren ...
Seit vor knapp fünf Jahren „Dark Souls“ das
geistige Erbe von „Demon Souls“ angetreten
hat, werden leidensfähige Spieler und Jäger
der nächsten unschaffbar erscheinenden Herausforderungen in schöner Regelmäßigkeit
aufs Neue gequält und verzückt – und zwar
beides praktisch zeitgleich. Nicht umsonst
90 BPM
gilt das Spiel der Entwickler From Software
als eines der schwersten Spiele überhaupt, das den Tod des Spielers – und zwar den wiederholten – praktisch zum Grundprinzip
erhoben hatte. Als Untoter wandelten wir durch düstere Welten,
deren Zusammenhänge uns weder besonders klar noch ausnehmend fair erschienen. Ohne die Möglichkeit zur dauerhaften Regeneration galt es, immer und immer wieder im Kampf gegen
scheinbar übermächtige Monstren zu sterben, bevor der Fluch
der Unsterblichkeit – schließlich kehrten wir immer wieder zurück – am Ende theoretisch gebrochen werden konnte. Nachdem
Teil zwei und dessen erweiterte NextGen-Fassung „Scholar Of
The First Sin“ weltweit Millionen von Spieler begeisterten und
ärgerten, folgt nun endlich der sehnlich erwartete dritte Teil des
RPG-Hammers.
Der wirft uns wie die Vorgänger als untoter Ritter in eine apokalyptische Höllenlandschaft, in der es gilt, nicht nur der unzähligen
Gegner Herr zu werden, sondern sich auch die spärlichen Story-
62
details Stück für Stück selbst zu erspielen. Wobei auch diesmal
wieder gilt: Die Atmosphäre der Ungewissheit, des Nicht-Wissens und des um jede Ecke lauernden Todes ist der eigentliche
Star des visuell eindrucksvoll in Szene gesetzten Spiels, das mit
einigen spielerischen Neuerungen aufwarten kann. Nicht nur
schneller (und damit ein Stückchen näher an „Bloodborne“) ist
„Dark Souls III“ geworden, auch die Gegner sollen es uns noch
etwas schwerer machen. Nicht nur weil es mittlerweile auch hier
Patrouillenrouten gibt, sondern auch weil manche der Gegner
ihre Angriffsmuster mitten im Kampf ändern können. Ein Umstand, dem wir neben klassischen Angriffen u. a. mit Magie und
neuen Spezialfähigkeiten begegnen können.
Wichtiger als der fantastische Look und die neuen GameplayDetails ist hingegen wieder mal nur eines: das Durchhaltevermögen und die Reduzierung der Frustrationsschwelle bei den
Spielern. Denn nur, wer alle Hoffnung fahren lässt, der findet hier
wahrscheinlich sein Spiel des Jahres – und das in etlichen unterschiedlichen Editionen! tm
Dark Souls III | Vertrieb
12.04. | USK 16
Namco Bandai | System
PS4, Xbox One, PC | VÖ
Reviews | Games
Bravely Second:
End Layer
Vertrieb
Square Enix
System
3DS
One, PC
USK
90 BPM
Vertrieb
System
VÖ
bereits erschienen
VÖ
12
USK
„Bravely Default“ war
Bus Simulator 16
Landwirt 2016
80 BPM
UIG
PS4, PS3, Xbox
Vertrieb
Astragon
System
PC
VÖ
Mitte März
USK
02.03.
0
0
Und wieder erfüllt er
80 BPM
Wer hätte gedacht, dass
einer der stärksten RPG-Titel für die Geräte der
sich aufs Neue, der Traum zahlreicher Zocker
Busfahrer ein derart stressiger Beruf ist? Wir sind
3DS-Familie. Nun folgt mit „Bravely Second:
vom Leben und Arbeiten auf dem Land. Gamer
jedenfalls ein gutes Stück schlauer, seit wir uns
End Layer“ die Fortsetzung des epischen Aben-
sucht Bauer quasi. Und fündig wird er beim
hinter das mächtige Lenkrad eines von sechs
teuers, die lange nach den Ereignissen des Vor-
bislang vielleicht detailfreudigsten „Landwirt“
lizensierten Originalbussen geklemmt und uns
gängers spielt und sich um die Befreiung der
überhaupt, dessen frei begehbare Landschaf-
in der hohen Kunst der Fahrgastbeförderung
schönen Agnès Oblige dreht, die vom bösen Kai-
ten, Wiesen, Äcker und Höfe zum stundenlangen
versucht haben. Letztere können nämlich ganz
ser Verheer entführt worden ist. In Gestalt ihres
Verweilen einladen. Freilich: Ausruhen sollte
schön nervig und fordernd sein und müssen von
Leibwächters Yew brechen wir nun – unterstützt
man sich hier nicht, sondern wie von der Reihe
uns ebenso umsichtig behandelt werden wie das
von etlichen neuen und bereits eingeführten
gewohnt nicht nur vernünftig wirtschaften, son-
Gefährt, das wir durch insgesamt fünf frei be-
Charakteren – zu dessen schier uneinnehmbarer
dern auch einiges Talent im Umgang mit den
fahrbare Stadtbezirke steuern – in unterschied-
Burg auf und beweisen unsere taktischen Fähig-
originalgetreuen Maschinen und unseren zahl-
lichsten Verkehrssituationen inklusive Demons-
keiten und unser Geschick in packenden runden-
reichen Nutztieren mitbringen. Dann klappt es
trationen, Rush­
hour und Wanderbaustellen.
basierten Kämpfen, für die die Wahl der Berufs-
mit Ernte und Viehzucht und wir können unsere
Wichtig wird das im Kontext der Routenplanung.
klasse ebenso entscheidend sein kann wie die
Erträge gewinnbringend weiterverwerten. Um
Denn nur wer Fahrpläne einhält und sicher fährt,
Abwägung von Chancen und Risiken. Neu ist das
zum Beispiel neue Güter und Maschinen einzu-
kann sein Busunternehmen weiter ausbauen.
Feature, sich nach gewonnenem Kampf gleich in
kaufen und den eigenen Hof weiter nach vorne
Bis es nach stundenlangem Spielspaß heißt:
die nächste Runde stürzen zu können ... zu bringen. Endstation, alles aussteigen! tm
République
90 BPM
Vertrieb
NIS
System
PS4
tm
Samurai
Warriors 4 –
Empires
tm
The Witch & The
Hundred Knight
Vertrieb
NIS
VÖ
04.03.
Vertrieb
Koei Tecmo
System
PS4
USK
12
System
PS4
VÖ
04.03.
USK
16
Bereits seit geraumer
70 BPM
VÖ
11.03.
USK
12
Schon
in
„Samurai
80 BPM
Als
Dämonenritter
Zeit für iOS, Android und Mac erhältlich, schafft
Warriors 4“ konnte der Spieler die japani-
wird man von der verstoßenen Sumpfhexe
es das episodisch angelegte Sci-Fi-Spiel „Répu-
sche Geschichte neu schreiben. Das nun
Metallia ins Fantasy-Reich gerufen, um es
blique“ nun endlich auch auf die PS4. Auch hier
erscheinende Spin-off „Empires“ erzählt die
den gutherzigen Hexen heimzuzahlen. Für
helfen wir als Spieler – dessen Rolle als solche
Dinge nun aus einem anderen Blickwinkel.
die magische Kollegenschelte stehen dem
auch ins Spiel hineinwirkt – der jungen Hope auf
Spielerisch nimmt der Mix aus Action und
Rächer allerlei Waffen sowie ein paar Zauber
ihrer Flucht durch einen dystopischen Überwa-
Strategie den Faden seines Vorgängers auf.
zur Verfügung. „The Witch & The Hundred
chungsstaat, der nicht von Ungefähr immer wie-
Auf historischen Schlachtfeldern im alten
Knight“ ist ein an sich typisches Action-
der an Orwells „1984“ denken lässt. Außerdem
Japan liefert man sich gigantische Schlach-
Rollenspiel im Stile von „Diablo“, das aber
an „Watch Dogs“ und „Mirror’s Edge“, an dessen
ten, bei denen schnelles Reaktionsvermö-
mit seinen liebevollen Animationen, einem
Heldin wir uns hier immer wieder erinnert fühlen.
gen und ein ebenso wacher Verstand gefragt
ausgefeilten Kampfsystem und seinem mit-
Jedenfalls sind es Hackerfähigkeiten, die uns
sind. Ansonsten verliert man nämlich im wu-
unter tiefschwarzen Humor durchaus punk-
Kontrolle über Lichtsensoren, Lifte, Kameras und
seligen Schlachtengetümmel erst den Über-
ten kann. Hack-’n’-Slay-Fans dürfen deshalb
mehr verschaffen und es Hope so ermöglichen,
blick und anschließend sein Leben. Fans
schon mal ihre geschundene Sehnenscheide
auf ihrer Flucht weiter voranzukommen. Eine nar-
der „Warriors“-Serie kennen das Gefühl nur
ölen, wenn sie als düsterer Racheengel das
rative Verquickung von Spieler und Spielgegen-
allzu gut und brauchen deshalb neben einer
Märchenland in Schutt und Asche legen. stand, die sich nicht nur toll spielt, sondern auch
scharfen Klinge auch Nerven aus Stahl. super aussieht ... Das Entertainment Magazin von
sh
sh
tm
63
Kino | Features
Batman V Superman
DAWN OF JUSTICE
Kampf der Titanen: Erstmals in der Geschichte des Superheldentums treffen
Batman und Superman in einem Realfilm
aufeinander. Der Auftakt zur Geburt der
Justice League!
Ein bisschen hintendran sind sie ja schon
bei DC. Während man bei der Comickonkurrenz von Marvel bereits die dritte
Stufe des sogenannten Marvel Cinematic
Universe gezündet hat, krebst man bei
Detective Comics bzw. den produzierenden Warner Bros. noch am Anfang
dessen herum, was in naher Zukunft ein
90 BPM
ausgewachsenes filmisches Universum
darstellen soll. Zu lange hatte man sich darauf ausgeruht,
mit Christopher Nolans „Dark Knight“-Trilogie die Krone der
filmischen Comicschöpfung in den eigenen Reihen zu haben, zu schwer am Erbe getragen, dass zwei Rebootversuche zum „Man of Steel“ die Erwartungen nicht ganz erfüllen
konnten. Immerhin steht seit vergangenem Jahr der weitere
filmische Fahrplan, der in naher Zukunft das filmische Äquivalent zu den „Avengers“, die „Justice League“, vorsieht. Für
die müssen sich aber zunächst einmal Batman, Superman
und Wonder Woman auf möglichst spektakuläre Weise zu-
sammenraufen. Den Rahmen hierfür liefert der von „Man
Of Steel“-Regisseur Zack Snyder inszenierte und von „Dark
Knight“-Macher Nolan produzierte „Batman V Superman:
64
Features | Kino
Dawn Of Justice“, der zumindest in Teilen auf Frank Millers
„Die Rückkehr des Dunklen Ritters“ basieren soll.
Sehr viel mehr hat man allerdings auch noch nicht an die
Öffentlichkeit rausgelassen. Für größtmögliche Aufmerksamkeit sorgten über lange Zeit die Diskussion um Ben Affleck als neuer Batman, schließlich spektakuläre Trailer, die
uns zumindest ein paar inhaltliche Basics zusammenreimen
lassen. Den Grundlagen des „Man Of Steel“ folgend wird
Superman (Henry Cavill) auch hier nicht als ausschließlich
strahlender Held gefeiert, sondern von gewissen Kreisen
argwöhnisch beäugt, getreu dem Motto, dass ein einzelner
mit derart übermenschlichen Kräften ein erhebliches gesellschaftliches Risiko birgt. Eine Ansicht, die offenbar nicht nur
Lex Luthor (Jesse Eisenberg) teilt, sondern auch Batman, der
es sich hier zunächst zur Aufgabe macht, sein strahlendes
außerirdisches Gegenstück mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln zu stoppen. In den Mittelpunkt rückt allerdings bald eine andere Bedrohung, die offenbar von Luthors
Ambitionen genährt und über die Menschheit gebracht wird:
der legendäre Doomsday. Nicht der einzige DC-Klassiker, der
hier zum Einsatz kommt. Denn neben Wonder Woman (Gal
Das Entertainment Magazin von
Gadot) sollen auch die späteren
Solohelden Cyborg und Aquaman
zu einem ersten Einsatz kommen.
Wie gut das Ganze am Ende filmisch funktioniert,
bleibt abzuwarten, denn wie so oft bei derlei Mega­vehikeln
wurde das fertige Produkt vorab noch nicht gezeigt. Gespannt darf man darauf sein, ob es Warner Bros. und DC gelingt, die richtige Mischung aus dem düsteren Tonfall der
„Batman“-Filme und dem Humor der Marvel-Konkurrenz
zu finden. Die Erfolgskurven jüngerer Superheldenvehikel
haben jedenfalls immer dann besonders steil nach oben gezeigt, wenn ihre Protagonisten sich für den ein oder anderen markigen Oneliner nicht zu schade sind. Weshalb der
heilige Ernst, mit dem zwei DC-Koryphäen hier aufeinanderprallen, einem weltweiten Siegeszug durchaus im Weg
stehen könnte ... ss
Batman V Superman: Dawn Of Justice | Warner / USA 2016 | Regie
Zack Snyder | Darsteller
Filmstart
Ben Affleck, Henry Cavill, Jesse Eisenberg
24.03.
65
Kino | Features
Trumbo
LUCKIEST UNLUCKY MAN
Dalton Trumbo schrieb im Hollywood der
50er-Jahre geniale Drehbücher – und wurde als Ketzer und Kommunist denunziert.
Jay Roach zeichnet sein inspirierendes
Lebensbild.
Bemerkenswert, wie beiläufig Dalton Trumbo seiner vielleicht gerademal 7-jährigen
Tochter die Welt erklärt: Mit angsterfüllten,
weit geöffneten Augen fragt sie ihn – auf
einem schwarz getupften Pferd sitzend –,
ob sie ein Kommunist sei. Nach entsprechenden öffentlichen Anfeindungen ihrem Vater gegenüber ist ihr offenbar recht
90 BPM
mulmig zumute. Mit ein paar so klugen
wie einfachen Gegenfragen stellt der Herr Papa daraufhin die
Dämonisierung des Kommunismus in den USA der 50er-Jahre
bloß – und verwandelt den Schrecken auf Töchterchens Gesicht in ein Lachen.
„EIN LEINWAND-TRIUMPH! … EINER DER ‚MUST-SEE‘-FILME DES JAHRES“
PETE HAMMOND, DEADLINE
B R YA N
CRANSTON
DREHBUCH
LOUIS
CK
DIANE
LANE
J O H N M CN A M A R A
ELLE
FA N N I N G
EIN FILM VON
JOHN
GOODMAN
UND
HELEN
MIRREN
J AY R O A C H
MICHAEL
STUHLBARG
DIE GESCHICHTE VON HOLLYWOODS OFFENSTEM GEHEIMNIS
„EXTREM UNTERHALTSAM“
„EINE FASZINIERENDE
GESCHICHTE“
THE HERALD
THE SCOTSMAN
ENTERTAINMENT ONE FEATURES PRÄSENTIERT SHIVHANS PICTURES PRÄSENTIERT EINE GROUNDSWELL
PRODUKTION EIN JAY ROACH FILM “TRUMBO” BRYAN CRANSTON ADEWALE AKINNUOYE-AGBAJE LOUIS C.K. DAVID JAMES ELLIOTT ELLE FANNING JOHN GOODMAN DIANE LANE MICHAEL STUHLBARG
PRODUKTIONSAUSFÜHRENDER
DESIGN DANIEL ORLANDI REGIE LAN BAUMGARTEN, ACE DESIGN MARK RICKER KAMERA JIM DENAULT, ASC PRODUZENT KELLY MULLEN PRODUZENTEN MICHAEL LONDON, p.g.a. & JANICE WILLIAMS, p.g.a. SHIVANI RAWAT
ALAN TUDYK UND HELEN MIRREN CASTING DAVID RUBIN MUSIK THEODORE SHAPIRO KOSTÜMMONICA LEVINSON, p.g.a NIMITT MANKAD JOHN MCNAMARA, p.g.a. KEVIN KELLY BROWN BASI’EDRENDALTONAUFTRUMBO‘DEM BUCHVON BRUCE COOK DREHBUCH JOHN MCNAMARA REGIE JAY ROACH
©2015 Trumbo Productions, LLC. ALL RIGHTS RESERVED
/Paramount.Pictures.Germany.Kino
AB 10. MÄRZ IM KINO
www.Paramount-Pictures.de
/Paramount.Pictures.Germany.Kino
© 2016 PARAMOUNT PICTURES.
ALL RIGHTS RESERVED.
www.Paramount-Pictures.de
Die idyllische Szenerie erinnert an Lindgrens Pippi Langstrumpf,
die Trumbos genießen auf ihrer Ranch nahe L. A. alle Vorzüge
des kapitalistischen Erfolgs. Schließlich ist das Oberhaupt der
Familie ein gefragter Drehbuchautor in Hollywood. Dennoch
wendet er sich gegen die Ausbeutung der sogenannten kleinen
Leute, was ihn – realiter, es handelt sich hier um eine wahre
Begebenheit – teuer zu stehen kommen sollte. Er und viele weitere gleichgesinnte Kunstschaffende und Intellektuelle wurden
damals vom Staat geächtet, mithilfe einer Black List vom Filmbetrieb ausgeschlossen. Trumbo wandert ins Gefängnis, findet
66
anschließend Mittel und Wege, die menschenverachtenden
Restriktionen zu umgehen. Doch der Preis, den er und seine
Familie bezahlen, ist hoch. Nur durch ihre Liebe erträgt er die
Haftisolation, nur ihr unbedingter Halt macht ihn zum „luckiest
unlucky man“, wie er es in einem seiner Briefe nennt.
„Trumbo“ ist grandios. So bewegend wie inspirierend. Es geht
um Identität, Werte, um Ziele, darum, ob der Zweck tatsächlich die Mittel heiligt. Hier müssen alle einen Teil ihres Ichs
begraben, ein Stück weit ihre Seele verkaufen, um zu überleben. Manche gehen an diesen Kompromissen zugrunde,
andere finden einen gangbaren Weg. Trumbos verzeihender
Gestus erzeugt immer wieder kittende, vermittelnde Kraft –
gleichwohl: Die Opfer sind erschreckend. Um seine Familie
zu ernähren, schreibt er unter Pseudonym – eine Taktik, die
an die Shakespeare-Urheberschaft erinnert und Trumbo zunehmend zweifeln lässt, an seinem Selbstverständnis nagt.
Viele der vollführten Dialoge sind überdimensional intensiv, berühren die Seele: Angst, Egoismus und Rücksichtslosigkeit treffen auf Verzeihung, Milde und den Blick fürs
große Ganze. Dalton Trumbo ging es nie um einen Oscar
oder um Ruhm – es ging ihm um Gerechtigkeit. Vorzügliche
Schauspieler wie Helen Mirren als schlangenhafte, intrigante Journalistin oder John Goodman als cholerisch-sympathischer Trash-Produzent fallen in einem Glanzstück auf, das
ohnehin an allen Ecken und Enden triumphiert. Und so original wie Trumbos skurrile Stracciatella-Sakkos oder seine
Vorliebe für Badewannen als Arbeitsplatz, so 100-prozentig
echt vermittelt sich auch dieses Biopic als ganzheitliches
Werk – und wirkt nach Abspann (und Credits!) fast realer als
die Realität. cl
Trumbo | Paramount / USA 2015 | Regie
Jay Roach | Darsteller
­Cranston, Diane Lane, Helen Mirren | Filmstart
10.03.
Bryan
Features | Kino
Son Of Saul
WIDER DAS VERGESSEN
So hart es im ersten Moment klingen mag:
Gegen „Son Of Saul“ nimmt sich das bisherige „Holocaust-Kino“ aus Hollywood aus
wie leichte und verklärende Dramenkost.
Nichts konnte einen im vergangenen Jahr
in Cannes auf das vorbereiten, was einem
der Ungar László Nemes da präsentierte.
Einen derartig ungemütlichen Film, dass
100 BPM
man im Anschluss eigentlich nur noch eine
Petition aufsetzen möchte, nach der dieser „Son Of Saul“ zum
Pflichtprogramm in unseren Schulen gemacht werden möge.
Irgendwelches rechtes Gedankengut hätte im Anschluss wohl
keinen Platz mehr. Das ist deshalb so, weil der Film seinem Protagonisten nicht von der Seite weicht, die Kamera ihm praktisch permanent dabei über die Schulter schaut, wie er als jüdischer Arbeiter eines Sonderkommandos im KZ Auschwitz mit
dem unvorstellbaren Grauen konfrontiert ist, das sich hier für
alle sichtbar abspielt. Ein inszenatorischer Kniff, der das Unvorstellbare oft nur im Augenwinkel, in der Tiefenunschärfe oder
rein akustisch an uns heranträgt, nebensächlich fast schon oder
ausgeblendet von Saul, dem sich das „Alltagsgeschehen“ in seiner stetigen Wiederholung darstellen muss wie die permanente
Wiederholung von Höllenqualen. Wie um seinem Dasein hier
einen Sinn zu geben, nimmt er sich eines Tages der Leiche eines Knaben an, dem er – stellvertretend für den eigenen Sohn –
eine jüdische Beerdigung angedeihen lassen will. Eigentlich
ein Ding der Unmöglichkeit inmitten des eigentlich unglaublich
Schrecklichen, das noch nie zuvor für so eindringliches Holocaust-Erleben gesorgt hat. Kein Film, den man gerne schaut.
Aber einer, den man ansehen muss! cb
Son Of Saul | Sony / HUN 2015 | Regie
László Nemes | Darsteller
Géza
Röhrig, Levente Molnár | Filmstart 10.03.
7,99€
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9,99€
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19,99€
Das
Entertainment
Magazin
von
AKTIONSZEITRAUM:
01.03.2016
- 31.03.2016.
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ERHÄLTLICH IN ALLEN TEILNEHMENDEN MÜLLER-FILIALEN MIT MULTI-MEDIA-ABTEILUNG! NUR SOLANGE DER VORRAT REICHT! DEN PREIS IN SCHWEIZER FRANKEN FINDEN SIE IN DEN TEILNEHMENDEN SCHWEIZER MÜLLER-FILIALEN MIT MULTI-MEDIA-ABTEILUNG.
Kino | Features
Zoomania
STADT DER TIERE
Tierische Ermittlungsarbeit: In Disneys neuestem Animationsstreich bekommt es ein flotter Hase als Polizistin mit einer waschechten Verschwörung zu tun.
Erinnert sich noch jemand an die durchgeknallte „Toontown“ aus „Roger Rabbit“?
Eine menschenähnliche Welt, die allerdings ausschließlich von nur allzu menschlichen Cartoon-Charakteren bevölkert
wird? Oder an Disney’s legendären „Robin
Hood“, in dem ein Fuchs in die Rolle des
Rächers der Enterbten schlüpfen und das
80 BPM
ganze Geschehen insgesamt ins Tierreich
transportiert werden durfte? So in etwa hat sich Autor und CoRegisseur Jared Bush sein „Zootopia“ (so der Originaltitel) ursprünglich vorgestellt: als tierische Welt, in welcher die (überwiegend) Vierbeiner ganz menschliche Funktionen ausfüllen,
in der die Architektur aber eher tierischen Bedürfnissen folgt.
Unterstützung für seine Vision hat er u. a. von „Ralf reicht’s“Regisseur Rich Moore erhalten. Und von einer Armada prominenter US-Sprecher, welche die deutschen Namen der Marke
Josefine Preuß naturgemäß wie einen faden Abklatsch wirken
lassen. U. a. Jason Bateman, Idris Elba, Shakira, J. K. Simmons
und Ginnifer Goodwin („Once Upon A Time“) leihen den Akteuren im Original ihre Stimmen.
Im Mittelpunkt von „Zoomania“ steht die junge
Hasendame Judy Hopps (deutsche
Sprecherin: Josefine Preuß), die es
in der titelgebenden Tiermetropole vor allem mit Falschparkern und
ähnlichen kriminalistischen Lappalien zu tun bekommt und begierig auf
die Gelegenheit wartet, sich vor ihren Kollegen auszuzeichnen. Die
Gelegenheit erhält sie mit dem
Fall eines verschwundenen Otters, der sie mitten in eine Aufsehen erregende Verschwörung – nun
68
ja – hoppeln lässt. Zum Glück ist sie dabei nicht ganz allein:
Denn Unterstützung erhält Judy von einem cleveren Trickbetrüger namens Nick Wilde, der – wie sollte es anders sein –
ein Fuchs ist.
Ein Hauch von „Chinatown“ weht durch dieses „Zoomania“,
jener Noir-Krimitradition also, wie sie im Hollywood der
60er und 70er gerne gepflegt wurde, in Anlehnung an die
großen Klassiker aus den 40er-Jahren. Nur dass das gesam-
te Personal aus anthropomorphen Tieren besteht, was zu
absurd-komischen Situationen führt, wenn zum Beispiel in
einer städtischen Behörde ausschließlich Faultiere beschäftigt werden. Aber so und so ähnlich funktioniert der Humor
in diesem tierischen Abenteuer, das vordergründig für ein
junges Publikum konzipiert wurde, im Hintergrund aber genau die Art anspielungsreiches Vergnügen bietet, für das
sich die Elterngeneration gerne begeistert. Gut möglich
deshalb, dass der tierische Spaß bald Aufnahme in den
heiligen Kanon der Disneyklassiker findet und sich neben „Robin Hood“ &
Co. sein wohlverdientes Plätzchen
sichern darf. ss
Zoomania | Disney / USA 2016 | Regie
(Original)
B. Howard, J. Bush u. a. | Sprecher
Jason Bateman, Shakira, Idris Elba | Filmstart
03.03.
Features
Kinofahrplan
| Kino
KINOFAHRPLAN
März
Die wichtigsten Kinostarts
des Monats auf einen Blick!
START 03.03.
13 Hours: The Secret Soldiers of Benghazi
START 10.03.
Der Schamane und die Schlange
START 17.03.
Kung Fu Panda 3
START 24.03.
Mein ein, mein alles
START 31.03.
Criminal Activities
Das Entertainment Magazin von
13 HOURS: THE SECRET SOLDIERS OF BENGHAZI [PARAMOUNT]
Hurrapatriotismus à la Bay: „Black Hawk Down“ in Libyen.
EL CLAN [PROKINO]
True-Crime-Thriller über einen argentinischen Gangsterclan.
DAS TAGEBUCH DER ANNE FRANK [UNIVERSAL]
Erschütterndes Holocaust-Drama nach dem Literaturklassiker.
THE CHOICE – BIS ZUM LETZTEN TAG [WILD BUNCH]
Nicholas Sparks! Taschentücher nicht vergessen!
LONDON HAS FALLEN [UNIVERSUM]
London statt Olympus, der Rest bleibt hübsch gleich …
DER SCHAMANE UND DIE SCHLANGE [MFA]
Kolumbianischer Oscar-Beitrag. Sehenswertes Amazonas-Abenteuer.
DER SPION UND SEIN BRUDER
[SONY]
Sacha Baron Cohen: Hooligan im Geheimdienst ihrer Majestät.
AUFERSTANDEN [SONY]
Biblisches Drama aus römischer Sicht …
DIE BESTIMMUNG: ALLEGIANT [CONCORDE]
Teil 3.1 der Jugenddystopie.
KUNG FU PANDA 3 [FOX]
Panda Po: Rückkehr der animierten Martial-Arts-Legende …
RAUM [UNIVERSAL]
Sensationelles Entführungsdrama: Mutter und Sohn auf engstem „Raum“.
MEIN EIN, MEIN ALLES [STUDIOCANAL]
Amour fou auf Französisch mit Vincent Cassel …
MY BIG FAT GREEK WEDDING 2 [UNIVERSAL]
Fortsetzungen, auf die wir (nicht) gewartet haben …
ROCK THE KASBAH
[SPLENDID]
Bill Murray auf musikalischem Afghanistan-Trip. Hilarious …
10 CLOVERFIELD LANE [PARAMOUNT]
„Cloverfield“-Sequel? Nix genaues weiß man (noch) nicht.
CRIMINAL ACTIVITIES [TIBERIUS]
Tarantino revisited: Fiese Thrillerperle mit Travolta, Stevens und Pitt.
EDDIE THE EAGLE [FOX]
Gut fühlen mit Britanniens legendärem Skispringer.
IM HIMMEL TRÄGT MAN HOHE SCHUHE [NEUE VISIONEN]
Barrymore & Collette als BFFs mit Schicksalsschlägen.
69
Sonstiges
Best Beats
What’s hot and what’s not: Diese TOP-FIVE-Titel werden
im März die meisten Käufer finden.
CD
01
DVD / BLU-RAY
AnnenMayKantereit
„Alles Nix Konkretes“
Universal
01 Tom Clancy’s The
Division
Sehr konkret: Newcomer des Jahres.
Heulen global: Die Schule trasht
Ubisoft
in Thailand!
9/11 meets apocalypse ...
02
02
01
GAMES
Schiller
Fack Ju Göhte 2
„Future“
Fox
Spectre
02 Plants Vs. Zombies:
Garden Warfare 2
Mit Sharon Stone in die Zukunft.
Rückkehr zu 007’s Wurzeln.
EA
Im Garten ist wieder die Hölle los ...
03
Macklemore & Ryan
Lewis
03 Game Of Thrones –
Staffel 5
03
„This Unruly Mess I’ve Made“
Warner
Ultimate Fighting at its best.
Das dynamische Duo kehrt zurück.
Spring is coming, der Winter auch!
04
04
EA
„Regenmacher“
Concorde
04 The Legend Of Zelda: Twilight Princess HD
Raps neue Hoffnung treibt frische
Schnell, furios, verhext:
Nintendo
Blüten.
Diesel tankt super.
Wii-Klassiker – revisited.
05
05
05
Megaloh
EA Sports UFC 2
Simple Plan
The Last Witch Hunter
Hotel Transsilvanien 2
Der Landwirt 2016
„Taking One For The Team“
Sony
UIG
Einfacher Plan, schwierige Umsetzung.
Eine nette Schrecklich-Familie.
Bauer sucht Spieler.
Fast Forward
Der Frühsommer naht mit Siebenmeilenstiefeln
und mit ihm eine ganze Armada an Unterhaltungshighlights. Vom abschließenden „Tribute von
Panem“-Teil „Mockingjay, Teil 2“ über die DisneyPerle „Arlo & Spot“ bis hin zum deutschen Überraschungserfolg „Er ist wieder da“. Auch wieder da:
Die Pet Shop Boys, Eko Fresh und The Last Shadow Puppets.
In diesem Sinne freuen wir uns auf den April, April!
Eure mbeat-Redaktion
Impressum | mbeat Ausgabe 03
März 2016
Herausgeber: Müller Großhandels Ltd. & Co. KG
Mack
Albstraße 92
89081 Ulm-Jungingen | Verantwortlich für den Inhalt: Michael Zittlau | Anzeigenkoordination: Bastian
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Sven Herwig (sh)
na Seitz (sts)
Christian Lamping (cl)
Robert Wallner (rw)
Dagmar Leischow (dl)
Markus Werner (mw)
Franz Leydier (fl)
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Clemens Wolf (cw) | Redaktionskontakt: Stefanie Vogt
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Agenturkontakt: Stefanie Vogt Tel. 0049 (0) 89/41 94 73-70 E-Mail: [email protected] | Druckerei: Baumann Druck GmbH & Co. KG
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FACK JU GÖHTE 2
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DVD
BLU-RAY
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The Division
Game Of
Thrones –
Die komplette
fünfte Staffel
The Last
Witch Hunter
Titelstory
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DIE 007 DÜFTE FEIERN DEN NEUEN 007 FILM SPECTRE ALS BLU-RAY UND DVD
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SPECTRE © 2015 Danjaq, LLC, Metro-Goldwyn-Mayer Studios Inc., Columbia Pictures Industries, Inc.
SPECTRE,
und die zugehörigen James-Bond-Marken © 1962-2016 Danjaq, LLC und United Artists Corporation. SPECTRE,
und die zugehörigen James-Bond-Marken sind Warenzeichen von Danjaq, LLC. Alle Rechte vorbehalten.
© 2016 Danjaq, LLC und Metro-Goldwyn-Mayer Studios Inc. Alle Rechte vorbehalten. TWENTIETH CENTURY FOX,FOX und ihre Logos sind Eigentum der Twentieth Century Fox Film Corporation und werden mit deren Erlaubnis genutzt.
Titelstory
Fack Ju Göhte 2
HEUL WEITER, CHANTAL!
Rückkehr der Lümmel und Gören von der
letzten Bank. Schon zum zweiten Mal pulverisieren Bora Dagtekin und sein Star
Elyas M’Barek sämtliche deutschen Einspielrekorde. Und womit? Mit Recht und
Schnodderschnauze.
80 BPM
Kann sich noch jemand erinnern an die
Backpfeife, die Til Schweiger seinem Kollegen Elyas M’Barek verpasst hat? Kann
schon mal passieren, wenn man von einem jüngeren, besser aussehenden und
vor allem entspannter in der Öffentlichkeit agierenden Kollegen in die kommerziellen und eigentlich auch humoristischen Schranken verwiesen wird. „Fack
Ju Göhte“ war 2013 praktisch aus dem
Nichts zum absoluten Phänomen geworden, für das sich mit Sicherheit niemand
größere Filmpreisehren erwartet hatte,
aber dem es gelungen war, wie kaum ein
anderer deutscher Film in den vergange-
Das Entertainment Magazin von
nen Jahren Einfluss auch auf die Pop- und Jugendkultur zu
nehmen. Stichwort: „Heul leiser!“. Fast war man versucht,
alte Pennälerklamotten der 70er-Jahre zum Vergleich heranzuziehen, Hansi Kraus neben Elyas M’Barek zu packen und
sein Heftchen mit den besten Schülerwitzen und -sprüchen
wieder regelmäßig mit sich zu führen. Über sieben Millionen Zuschauer standen am Ende für den zotig-witzigen
Gymnasialschwank zu Buche. Eine schier unglaubliche
Zahl, die sich doch eigentlich wie eine viel zu schwere Hypothek auf die unvermeidlich geplante Fortsetzung gelegt
haben müsste. Aber ganz offensichtlich sind der Regisseur
und sein Elyas zu cool für derlei Befürchtungen. Für „Fack
Ju Göhte 2“ haben sie sich einfach mal die Welt als Grenze gesetzt. Und unser aller Lieblingsklasse nicht nur nach
Fernost, sondern auch die Zuschauerzahlen abermals jenseits der Sieben-Millionen-Marke gejagt. Kein Grund zum
Heulen, Til!
Reicht schließlich, dass anfänglich vor allem unserem ExBankräuber und Neu-Lehrer Zeki Müller (Elyas M’Barek)
zum Heulen zumute ist. Er zweifelt zunehmend an seiner
Befähigung zum Lehrer und lässt sich nicht einmal durch
03
Titelstory
gutes Zureden von Freundin „Lisi“ (Karoline Herfurth) oder
die anschließende Akupunktur vom Gegenteil überzeugen.
Stattdessen droht er wieder in alte Denkmuster zu verfallen, als er vom Tod seines alten Komplizen erfährt und sogar
dessen versteckte Beute – wertvolle Diamanten – auftreiben
kann. Die sollen es ihm eigentlich ermöglichen, den Job als
Lehrer an den Nagel zu hängen, landen aber im Bauch eines
Plüschtiers bei einer Hilfslieferung nach Thailand. Blöd gelaufen! Ein Glück, dass Direktorin Gerster (Katja Riemann)
genau hierhin gemeinsam mit dem bzw. in Konkurrenz zum
Schillergymnasium eine Klassenfahrt plant, um wichtige
Fördergelder abzugreifen. Und noch größeres Glück, dass
die hierfür vorgesehene Frau Leimbach-Knorr (Uschi Glas in
schönster „Lümmel“-Reminiszenz) einem psychedelischen
Drogentrip zum Opfer fällt. So kann sich Zeki an die Spitze
der bekannten Schülerschar um u. a. Chantal (Jella Haase)
und Danger (Max von der Groeben) setzen und mit ihnen
nach Thailand aufbrechen – seine Rasselbande infolge eines
Schlaftablettenunfalls aber gleich wieder verlieren. Lediglich der Auftakt für eine (nicht nur vor Lachen) atemlose Zeit
im Fernen Osten, in dem nicht nur das gesuchte Kuscheltier
samt Inhalt regelmäßig wieder auftaucht und verschwindet,
sondern sich auch das ein oder andere schlechte Gewissen
04
Titelstory
zu Wort melden darf. Soll schließlich keiner behaupten, der
anarchische Spaß habe nach knapp zwei Stunden fast pausenloser Kalauer und Action nicht wenigstens so etwas wie
eine Message loszuwerden. Und wenn jene nur lautet, dass
Zeki Müller bleibt, wo er hingehört. An der Spitze seiner
Klasse und ganz oben in den deutschen Kinocharts.
Dass dafür nur wenig an der Rezeptur verändert worden ist,
hat zwar so mancher dieser rundum gelungenen Fortsetzung ankreiden wollen, aber warum ändern, was sich schon
einmal bestens bewährt hat? Zumal der neue Schauplatz
Thailand genug Schauwerte bietet, um von der ein oder anderen Drehbuchschwäche abzulenken, der Charme von Elyas M’Barek auch diesmal wieder über fast zwei Stunden die
Zuschauerinnenherzen zum Schmelzen bringen wird. Bei
Müller übrigens in limitierter DVD-Sonderedi­
tion
inklusive exklusivem „Fack Ju Göhte 2“-Schreibblock. Schließlich will artig notiert werden, was tags darauf
in der Schule rekapituliert wird. Samt frommem Wunsch der
Fans (und sicher auch Produzenten): dass Göhte auch noch
ein drittes Mal von M’Barek und Co. verballhornt werden
möge ... ss
Fack Ju Göhte 2 | Universal / D 2015 | Regie
Bora Dagtekin | Darsteller
Elyas M’Barek, Karoline Herfurth, Jella Haase | Features
Making-of, Entfallene Szenen, Trailer | VÖ
Das Entertainment Magazin von
Hörfilmfassung,
bereits erschienen | FSK
12
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