Medienmitteilung Basel, 29. Februar 2016 Roche informiert über zwei identische Phase-III-Studien mit Lebrikizumab bei Patienten mit schwerem Asthma • Eine Studie erreichte ihren primären Endpunkt und zeigte, dass Lebrikizumab Asthmaanfälle signifikant reduzierte; die zweite Studie erreichte den primären Endpunkt nicht • • Roche wird die Studien weiter auswerten, um die Ergebnisse besser zu verstehen Klinische Studien zu Asthma, chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), Neurodermitis und idiopathischer Lungenfibrose (IPF) laufen weiter Roche (SIX: RO, ROG; OTCQX: RHHBY) gab heute erste Ergebnisse von zwei Phase-III-Studien bekannt. LAVOLTA I und II sind identische, doppelblinde, randomisierte, placebokontrollierte, multizentrische Studien , die die Wirksamkeit und Sicherheit von Lebrikizumab bei Patienten mit schwerem Asthma untersucht haben.1,2 Die klinische Studie LAVOLTA I erreichte ihren primären Endpunkt und zeigte eine signifikante Reduktion der Asthmaanfälle bei Patienten mit einer höheren Konzentration von Serum-Periostin oder Eosinophilen im Blut, beides wichtige Biomarker bei Atemwegsentzündungen. Zudem wurde in der LAVOLTA I - Studie eine signifikante Verbesserung der Lungenfunktion festgestellt, die mittels des forcierten Exspirationsvolumens in einer Sekunde (FEV1) gemessen wurde. Die beobachtete Wirkung konnte sowohl in den primären als auch sekundären Endpunkten gemessen werden, sie war jedoch geringer als in den vorausgegangenen Phase II-Studien mit Lebrikizumab. Die Reduktion der Asthmaanfälle in der LAVOLTA II- Studie dagegen war statistisch nicht signifikant. In keiner der beiden Studien gab es Hinweise auf ein verändertes Sicherheitsprofil. 3,4 „Wir hatten gehofft, dass diese Doppelstudien die Ergebnisse aus den Phase II-Studien bestätigen würden, da es nach wie vor einen signifikanten unerfüllten medizinschen Bedarf für Patienten mit schwerem Asthma gibt,“sagte Sandra Horning, Chief Medical Officer und Leiterin der globalen Produktentwicklung von Roche. „Die Daten müssen weiter ausgewertet und analysiert werden, um die Ergebnisse besser zu verstehen und über die nächsten Schritte zu entscheiden.“ F. Hoffmann-La Roche Ltd 4070 Basel Switzerland Group Communications Roche Group Media Relations Tel. +41 61 688 88 88 Fax +41 61 688 27 75 www.roche.com 1/5 Die Ergebnisse der Studien werden zur Präsentation bei bevorstehenden medizinischen Kongressen eingereicht. Über LAVOLTA LAVOLTA I und II sind zwei identische randomisierte, multizentrische, placebokontrollierte Phase-IIIStudien zur Beurteilung der Wirksamkeit und Sicherheit von Lebrikizumab bei Patienten mit schwerem Asthma, das trotz einer Standardbehandlung mit einem inhalierten Kortikosteroid und einem zweiten Basismedikament nicht unter Kontrolle gebracht werden kann. In die Studien wurden insgesamt über 2100 Patienten in 28 Ländern aufgenommen. Primärer Endpunkt der beiden Studien war die Rate der schweren Asthmaanfälle („Exazerbationen“) über 52 Wochen. Die Beurteilung der primären und sekundären Endpunkte basierte auf einer Untergruppe von Patienten mit höheren Konzentrationen von Serum-Periostin oder Eosinophilen im Blut. Über Asthma Asthma ist eine chronische Lungenerkrankung mit Entzündung und Verengung der Atemwege. Die chronische Entzündung geht mit einer Hyperreaktivität der Atemwege einher – einer übersteigerten Verengungsreaktion auf verschiedene Faktoren wie eingeatmete Allergene und kalte Luft. Dies führt zu wiederholten Anfällen von Husten, Keuchatmung, Atemnot und Brustenge, insbesondere nachts und frühmorgens. Asthma ist mit einer unregelmässigen Behinderung der Lungenbelüftung verbunden, die oft spontan oder unter Behandlung reversibel ist. Weltweit wird Asthma 20255 voraussichtlich 400 Millionen Patienten betreffen, schätzungsweise eine Viertelmillion Menschen werden jedes Jahr an der Erkrankung sterben.6 Wird Asthma unzureichend kontrolliert, schränkt die Krankheit das Alltagsleben stark ein und kann tödlich verlaufen.7 Die derzeitige Standardbehandlung umfasst die tägliche Anwendung von inhalierbaren oder oralen Kortikosteroiden und anderen Dauermedikamenten wie zum Beispiel lang wirkenden Bronchodilatatoren.7 Über Lebrikizumab Lebrikizumab ist ein neuartiger humanisierter monoklonaler Antikörper, der die Wirkung von Interleukin13 (IL-13) spezifisch hemmt. Dieses Zytokin ist bei manchen Patienten an Atemwegsentzündungen und am Krankheitsprozess von Asthma beteiligt. Zurzeit laufen klinische Studien zu Asthma chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), Neurodermitis und idiopathischer Lungenfibrose (IPF). 2/5 Über Eosinophile Eosinophile (eosinophile Granulozyten) sind Entzündungszellen, die in den Atemwegen und im Blut von Patienten mit Asthma in erhöhter Zahl vorkommen können (Eosinophilie). Die Eosinophilie der Atemwege ist ein hervorstechendes Merkmal von Asthma. IL-13 spielt eine wichtige Rolle bei der Mobilisierung von Eosinophilen aus dem Blut in die Atemwege und trägt daher wesentlich zur Eosinophilie der Atemwege bei.8,9 Über Periostin Periostin ist ein Protein, das als ein wichtiger Biomarker der Entzündung bei bestimmten Arten von Asthma identifiziert wurde. Es kann mit einem Bluttest gemessen werden. Bei Asthmapatienten mit hohen Konzentrationen von Serumperiostin scheint IL-13 wesentlich zur Entzündung der Atemwege beizutragen. Ein erhöhter Serumperiostinspiegel wird zur Vorhersage einer Eosinophilie der Atemwege – ein hervorstechendes Merkmal von Asthma – herangezogen.9 Über Roche und Atemwegserkrankungen Roche setzt sich für einen grundlegenden Wandel in der Therapie von Patienten mit schweren Atemwegserkrankungen ein. Die 25-jährige Erfahrung von Roche mit Atemwegserkrankungen beruht auf Medikamenten wie Xolair® (Omalizumab) bei schwerem Asthma, das von Genentech in den USA vermarktet wird, Pulmozyme® (Dornase alfa) für Mukoviszidose (zystische Fibrose) und Esbriet® (Pirfenidon) für idiopathische Lungenfibrose. Ausserdem vermarktet Roche Tarceva® (Erlotinib), Avastin® (Bevacizumab) und Alecensa® (Alectinib) zur Behandlung von bestimmten Formen von Lungenkrebs. Das Entwicklungsprogramm mit Lebrikizumab ist ein Beispiel für die Roche-Strategie der personalisierten Medizin, die sich auf die Messung von Periostin und Eosinophilen als Biomarker stützt. Damit sollen diejenigen Patienten identifiziert werden, die an einer schwereren Erkrankung leiden und möglicherweise besser auf die Behandlung mit Lebrikizumab ansprechen. Über Roche Roche ist ein globales Unternehmen mit Vorreiterrolle in der Erforschung und Entwicklung von Medikamenten und Diagnostika und ist darauf fokussiert, Menschen durch wissenschaftlichen Fortschritt ein besseres, längeres Leben zu ermöglichen. Roche ist das grösste Biotech-Unternehmen weltweit mit differenzierten Medikamenten für die Onkologie, Immunologie, Infektionskrankheiten, Augenheilkunde und Erkrankungen des Zentralnervensystems. Roche 3/5 ist auch der bedeutendste Anbieter von In-vitro-Diagnostika und gewebebasierten Krebstests und ein Pionier im Diabetesmanagement. Dank der Kombination von Pharma und Diagnostika unter einem Dach ist Roche führend in der Personalisierten Medizin – einer Strategie mit dem Ziel, jedem Patienten die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen. Seit der Gründung im Jahr 1896 erforscht Roche bessere Wege, um Krankheiten vorzubeugen, zu erkennen und zu behandeln und leistet einen nachhaltigen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung. Auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation stehen heute 29 von Roche entwickelte Medikamente, darunter lebensrettende Antibiotika, Malariamittel und Krebsmedikamente. Ausgezeichnet wurde Roche zudem bereits das siebte Jahr in Folge als das nachhaltigste Unternehmen innerhalb der Pharma-, Biotechnologie- und Life-Sciences-Branche im Dow Jones Sustainability Index. Die Roche-Gruppe mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, ist in über 100 Ländern tätig und beschäftigte 2015 weltweit über 91 700 Mitarbeitende. Im Jahr 2015 investierte Roche 9,3 Milliarden Schweizer Franken in Forschung und Entwicklung und erzielte einen Umsatz von 48,1 Milliarden Schweizer Franken. Genentech in den USA gehört vollständig zur Roche-Gruppe. Roche ist Mehrheitsaktionär von Chugai Pharmaceutical, Japan. Weitere Informationen finden Sie unter www.roche.com. Alle erwähnten Markennamen sind gesetzlich geschützt. Medienstelle Roche-Gruppe Telefon: +41 -61 688 8888 / E-Mail: [email protected] - Nicolas Dunant (Leiter) - Catherine Dürr - Ulrike Engels-Lange - Nicole Rüppel - Anja von Treskow 4/5 Literatur 1 U.S. National Institutes of Health. LAVOLTA I study record. https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT01868061. Last accessed February 2016. 2 U.S. National Institutes of Health. LAVOLTA II study record. https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT01867125. Last accessed February 2016 3 3 4 Hanania NA, et al. Lebrikizumab in moderate-to-severe asthma: pooled data from two randomised placebo-controlled studies. Thorax 2015;70(8):748-56. Corren J, et al. Lebrikizumab treatment in adults with asthma. N Engl J Med 2011;365(12):1088-98. 5 Masoli M, et al. The global burden of asthma: executive summary of the GINA Dissemination Committee Report. Allergy 2004;59(5):469-78. 6 WHO Global surveillance, prevention and control of chronic respiratory diseases: a comprehensive approach 2007. http://www.who.int/gard/publications/GARD_Manual/en/. Last accessed January 2016. 7 Global Initiative for Asthma. Global strategy for asthma management and prevention 2012. http://www.ginasthma.org/local/uploads/files/GINA_Report_March13_1.pdf. Last accessed January 2016. 8 Masinovsky B, et al. IL-4 acts synergistically with IL-1 beta to promote lymphocyte adhesion to microvascular endothelium by induction of vascular cell adhesion molecule-1. J Immunol 1990;145:2886-95. 9 Jia G, et al. Periostin is a systemic biomarker of eosinophilic airway inflammation in asthmatic patients. J Allergy Clin Immunol 2012;130(3):647-54.e10. 5/5
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