COPD und (postoperative) Ateminsuffizienz

COPD und (postoperative) Ateminsuffizienz:
Medikamentöse Ansätze und nicht invasive
Beatmungsmodi
Dr. med. Peter Dür
Facharzt für Innere Medizin und
Lungenkrankheiten FMH
24.02.2016
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Dr.med. Peter Dür
Facharzt für Pneumologie FMH
65-jähriger Patient
Bekannte COPD GOLD 3, Risikokategorie D,
Emphysem, respiratorische Partialinsuffizienz.
Seit 2 Tagen mehr Dyspnoe, mehr Sputum und
Sputumverfärbung
Inhalationstherapie mit Spiriva und Symbicort
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Begriffe
• COPD: chronic obstructiv
pulmonary disease
Auf Deutsch:
chronisch obstruktive
Lungenerkrankung
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2 Kompartimente:
K1: Atemwege
Generation 1 -16:
Konduktive Zone
Kein Gasaustausch
K2: Generation 17 – 23:
Transit-Zone
Alveolen: 100-140 m2,
Gasaustausch
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Lungenemphysem: Zerstörung von
Lungenbläschen mit Verminderung der
Gasaustausch-Oberfläche
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Bronchialkollaps wegen ungenügender
„Gewebeaufhängung“
+35 mbar
Alveolardruck
-> Vorzeitiger Bronchialkollaps -> Restvolumen ->
dynamische Hyperinflation -> iPEEP
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Lungenfunktionsprüfung:
Schweregrade
leicht
=75 %
=64 %
=36 %
normal
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mittel
schwer
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Lungenfunktion bei COPD
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Lungenüberblähung.
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Compliance bei Ueberblähung
Erhöhte Atemarbeit !
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Auswirkungen des Intrinsic PEEP
Erhöhte Atemarbeit !
10 mbar isometrische
Belastung der Atemmuskulatur, bis Inspiration
startet!
BIPAP: IPAP -Druck
Entlastung der Atemmuskulatur
-> Ueberwindung des iPEEP
-> Ueberwindung der
verminderten Compliance
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Externer PEEP (EPAP-Druck) :
“Schienung“ der Atemwege und
Verhinderung der dynamischen
Atemwegskompression
-> Entblähung
PEEPe muss kleiner PEEPi sein!
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• COPD Phänotypen
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Atemnot
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Atemnot, Aktivitäten, Schlaf etc.
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Einteilung der Patientengruppen von A bis D
aufgrund der Spirometrie, Exazerbationen
& Symptome
Patienten
Gruppe
Charakteristik
A
geringes Risiko
wenig symptomatisch
B
geringes Risiko
mehr symptomatisch
C
hohes Risiko
wenig symptomatisch
D
hohes Risiko
mehr symptomatisch
Spirometrie
Klassifikation*
Exazerbationen
pro Jahr
Symptome
(CAT)
Dyspnoe
(mMRC)
< 10
0-1
GOLD Grad
1 oder 2
≤1
ohne
Hospitalisation
 10
 2
< 10
0-1
GOLD Grad
3 oder 4
2
oder
1 mit
Hospitalisation
 10
2
*FEV1/FVC < 70%; GOLD 1: FEV1  80%; 2: 50% ≤ FEV1 <80%; 3: 30% ≤ FEV1 < 50%; 4: FEV1 < 30%
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Eintritt neue Mitarbeitende
Vitalparameter
Atemfrequenz 29/min, Giemen und Pfeifen,
verlängertes Exspirium, SpO2 95% mit 60%
O2, BD 130/90, Hf 100/min regelmässig,
Einsatz der Auxiliärmuskulatur, GCS 13
(E3/M6/V4)
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Arterielle Blutgasanalyse
Blutgasanalyse mit 60% O2 bei Eintritt
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Initiale Therapie im Notfall
Initial Therapie:
-Sauerstoff via Nasensonde oder Maske mit Reservoir
-Inhalationstherapie repetitiv mit Atrovent und Ventolin
-> Vernebler oder mit Vorschaltkammer
-Steroidstoss: i.v. oder p.o. Prednison: 50mg
-Blutkulturen, dann Antibiotikatherapie
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Inhalationstherapien
• 12 bis 24 Stunden-wirksame
Beta-2-Mimetika und Parasympatikolytika
• Topische Steroide
nur bei häufigen Exazerbationen
-> Pulverinhalatoren
-> Aerosol-Geräte (Spray, Vernebler,
Respimat)
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Pulverinhalatoren
Novartis
Astrazeneca
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Pulverinhalatoren
Glaxo
Boeringer
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Aerosol-Geräte
Sprays
Respimat
Aerosol
Gerät
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Inhalationssysteme im Notfall und auf IPS
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Alternative zu Atrovent und Ventolin auf Notfall
und IPS: 12-24h wirksame Substanzen
Formoterol plus Steroid
Spiriva in Aerosolform
(Spiriva Respimat)
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Re-Evaluation nach
1 Stunde
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1 Std.
pH< 7.35
PaCO2
>6 kPA
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Acute Physiology And Chronic Health Evaluation
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• Drohender
(6 kPa)
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Entscheid
NIV /
Intubation
innerhalb
4 Std.
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Wirkung von NIV bei COPD
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Geräteauswahl
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Maskenauswahl / Maskenanpassung
Vollgesichtmaske oder Mund-Nasenmaske
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Wichtige Punkte bei der
Maskenanpassung
• Masken: in verschiedenen Grössen / zwei
Typen lagern.
• Maske muss zur Gesichtsform und -grösse
passen.
• Maskenebene auf Gesichtsebene
justieren.
• Leckagen vermindert. Aber: eine passende
Maske ist auch bei relativ lockeren
Bändern dicht!
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Wie soll man mit NIV beginnen
• Den Patienten Therapie einfach erklären
• Passende Maske wählen
• Mit tiefen Drucken starten: PS 8 (IPAP 12),
EPAP 4 -5 mbar
• Maske fein auf Gesicht drücken, nicht
fixieren
• Zusätzlich O2, Ziel SpO2 > 90%.
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Empfohlenes Start-Setting
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Komfort für Pat. (Trigger/Cycle)
Gewährleistung einer
minimalen AF
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Indikation NIV bei COPD
Entlastung der Atemmuskulatur
Kann je nach Pat. Toleranz
gesteigert werden.
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Vermindert dynamische
Hyperinflation
Unterstützt Atemmuskulatur, den
iPEEP zu bewältigen
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Gewährleistung einer minimalen AF
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Timin < Ti spontan < Timax
Abhängig von Atemfrequenz
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Trigger „Medium“ reicht für COPD,
Cycle „High“ -> kürzere
Inspirationszeit und genügend Zeit
für Exspiration.
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Take home messages
„Was man nach Hause mitnehmen sollte»
• Zur Behandlung einer exazerbierten COPD
/Empysems sind pathophysiologische
Kenntnisse sehr nützlich!
• Inhalationstherapie nach Möglichkeit mit
langwirksamen Substanzen
-> Aerosole besser als Pulver
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Dr.med. Peter Dür FMH Pneumologie
Take home messages
„Was man nach Hause mitnehmen sollte»
• BIPAP Therapie in Erwägung ziehen, wenn
innerhalb 1h trotz ausgebauter Massnahmen
keine Besserung und pH < 7.35
• BIPAP-Therapie funktioniert nur mit
eingespieltem Team, bewährtem Material
(Maske) und Erfahrung bei der
Geräteeinstellung .
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Dr.med. Peter Dür FMH Pneumologie
Besten Dank
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24.02.2016
Dr. med. Peter Dür
Fragen ???
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