Ankunftsstadt Hamburg – aber wie?

Workshop Hamburgische Architektenkammer
„Ankunftsstadt Hamburg – aber wie?“
Tag 1 — 2.03.2016, 10:00 – 18:00 Uhr
Tag 2 — 3.03.2016, 09:00 – 21:30 Uhr
Tag 3 — 4.03.2016, 10:30 – 16:00 Uhr
Ort: Freie Akademie der Künste, Klosterwall 23, 20095 Hamburg
Einführung
Der rasante Zuzug von Flüchtlingsströmen in deutschen Städten fordert schnelle Lösungen und rasches
Handeln. Aktuell rechnet der Hamburger Senat mit 2.000 bis 3.000 zusätzlichen
Unterbringungsmöglichkeiten pro Monat, eine Erhöhung dieser Zahlen ist nicht auszuschließen. Die
Bewältigung dieser „Krisensituation“ beschränkt sich nicht nur auf die zügige und ausreichende Versorgung
für die Erstunterbringung – es geht auch um die Schaffung preiswerten Wohnraums für Asylsuchende auf
längere Zeit oder dauerhaft. Schnelles Bauen steht auf dem Programm.
Hamburg ist „Ankunftsstadt“. Es bedarf tragfähiger stadträumlicher Konzepte und sozialer Infrastruktur, wo
Inklusion und Willkommenskultur organisiert werden kann, um den Anforderungen an eine verdichtete Stadt
und lebendiger Quartiere gerecht werden zu können. Gerade in bestehenden Quartiersstrukturen stellt sich
die Herausforderung neue Nachbarschaften zu organisieren. Planung der Ankunftsstadt braucht
Transformationsstrategien von Stadtquartieren, die interkulturelle Spielräume, Selbstorganisation und
Austausch begünstigen können. Stadtentwicklung und deren Verknüpfung mit lokaler Ökonomie bieten neue
Potenziale für die nutzungsgemischte Stadt.
Das Thema der Unterbringungsmöglichkeiten wird kontrovers diskutiert. Für eine höhere Akzeptanz in der
Gesellschaft braucht es Information und Möglichkeiten der Teilhabe.
Die Frage der Unterbringung und des Ankommens wird uns lange beschäftigen. Mit Zelt- und
Containerdörfern, Leerstands- und Hallennutzungen ist es nicht getan. Zusätzliche Konversionsflächen oder
Nachverdichtung in innerstädtischen Lagen sind endlich. Gerade die angespannte Lage des
Wohnungsmarktes wie in Hamburg macht den zusätzlichen Bedarf preiswerten Wohnraums zum großen
Unterfangen: Der Hamburger Senat hat aktuell den zusätzlichen Bau von 5.600 Wohnungen für bis zu
21.000 Flüchtlinge beschlossen. Hier rücken neue Standorte und größere Flächen am Stadtrand in den
Fokus. Eine konzentrierte Großunterbringung in Randlagen kann weitreichende stadtentwicklungspolitische
Folgen haben – Ghettoisierung. Auch wenn um schnelle Lösungen gerungen wird, brauchen wir dauerhafte
Konzepte für menschenwürdige Quartiere, die auf lange Zeit genutzt werden können.
Der Umgang mit der Krise betrifft verschiedene (räumliche) Maßstabsebenen der Planung und Gestaltung:
des Einzelobjekts (Architektur) / der Stadtquartiere (Städtebaus und Gebietsentwicklung) sowie auf
gesamtstädtischer Ebene. Auch sind gesellschaftspolitische Entscheidungs- und Koordinationsprozesse auf
Bund-, Kommunalebene bis zur Projektentwicklung maßgeblich für zukunftsfähige Ansätze im Umgang mit
neuen Unterbringungsmöglichkeiten. Zudem sind neue Unterbringungsmöglichkeiten eine
Querschnittsaufgabe, wo verschiedene Kompetenzen wie Gestaltung, interkulturelle Zusammenarbeit,
Planungsrecht, Finanzierung, Steuerung und Kooperation zusammenlaufen. Die Entwicklung neuer
fachübergreifender Planungsstrategien, die Einbindung verantwortlicher Bauherren sowie die nachhaltige
Betreuung der Quartiere sind dabei ernstzunehmende Erfolgskriterien.
Ziele
Der dreitägige Workshop der Hamburgischen Architektenkammer nimmt die gegenwärtigen Entwicklungen
als Anlass, das Thema der Unterbringungsproblematik von Flüchtlingen breit zu diskutieren. Neben den
Wechselwirkungen zwischen den drei Maßstabsebenen von Planung und Gestaltung der Krise, soll die Rolle
von Architekten und die Auswirkungen auf das Berufsbild diskutiert werden. Schlüsselfragen sind:
• Wie können Architekten zu mehr gesellschaftlicher Akzeptanz des Flüchtlingsthemas beitragen?
• Wie und wo kann die Planungskompetenz helfen, um mehr gestalterische Qualität und eine bessere
Integration in bestehende Quartiere zu erreichen?
• Welchen Beitrag können Architekten leisten, um unüberlegte Adhoc-Entscheidungen bei der Unterbringung
von Flüchtlingen zu vermeiden und nachhaltige, langfristige Entwicklungsmodelle zu erlangen?
• Wie kann durch kluge und vorrausschauende Planung die Flüchtlingskrise zu einer Chance der
Stadtentwicklung werden und Innovationen entstehen?
ABLAUF
Tag 1
2.3.2016
10:00 bis 13:00 h (öffentlich)
Einführung und Impulsbeiträge
—
14:00 bis 18:00 h (intern)
Teamworkshops Arbeitsphase
Tag 2
3.3.2016
09:00 bis 18:00 h (intern)
Formulierung Zielsetzung und Teamworkshops
—
18:30 bis 21:30 h (intern)
Zusammenführung Ergebnisse und Vorbereitung der öffentlichen Präsentation durch
die drei Teams
Tag 3
4.3.2016
10:30 bis 16:00 (öffentlich)
Präsentationen der Ergebnisse Teamworkshops, Podiumsdiskussion,
Verabschiedung
TAG 1 // 2.3.2016
10:00 bis 10:15 Uhr
10:15 bis 13:00 Uhr
Einführung (öffentlich)
Grußwort und kurzer Hinweis auf die Situation
Karin Loosen, Präsidentin Hamburgische Architektenkammer
Im Anschluss Begrüßung durch Moderator Prof. Klaus Overmeyer
Impulsbeiträge
Die Präsentationszeit der Impulsbeiträge ist auf 15 Min. begrenzt. 10 Min. stehen
für Rückfragen und Diskussion zur Verfügung (Gesamtdauer 25 Min.)
studio
Moderation: Klaus Overmeyer, Urban Catalyst
Impulsbeitrag 1 — Städtische Herausforderungen der
10:15 bis
Flüchtlingspolitik
10:40 Uhr
Staatsrat Matthias Kock, Staatsrat der Behörde für Stadtentwicklung
und Wohnen
10:40 bis
11:05 Uhr
Impulsbeitrag 2 — Spielräume der Städte?
Roberto Klann, Geschäftsführung f & w fördern und wohnen AöR
11:05 bis
11:35 Uhr
11:35 bis
12:05 Uhr
Pause
12:05 bis
12:35 Uhr
Impulsbeitrag 4 — Wohnen damals! Wohnen heute?
Prof. Anna Zülch, Architektin
12:35 bis
13:00 Uhr
Impulsbeitrag 5 — Migration Works – When Migrants Work
Prof.Dr.Dieter Läpple, Stadtökonom
Impulsbeitrag 3 — Ankunftsstadt & Wohnprofile
Prof. Dipl.-Ing. Joachim Schultz-Granberg, Migrationsforscher
13:00 bis
14:00 Uhr
14:00 bis
14:30 Uhr
Mittagspause
Vorstellung der Arbeitsgruppen Workshops (nicht öffentlich)
studio
Moderation: Klaus Overmeyer, Urban Catalyst
Arbeit in Workshopteams
Schwerpunktthemen im Zusammenhang mit Unterbringungsmöglichkeiten für
Flüchtlinge werden mit unterschiedlicher Relevanz für die drei Maßstabsebenen –
Einzelobjekte und kleine Anlagen, Stadtquartiere und Gesamtstadt – diskutiert.
Jeweils ein leitender/e Moderator/-in führt die Gesprächsrunde an. Ein/e CoModerator/-in unterstützt und macht Notizen und Bericht. Jedes Workshopteam
besteht aus einem interdisziplinären „Kreis“ an unterschiedlichen Akteuren, die
verschiedene Expertise und Sichtweisen einbringen. Die Teilnehmeranzahl liegt bei
ca. 15 Personen pro Gruppe.
Arbeitsweise
Idee ist es, mit einfachen Mitteln während der Arbeitsphasen eine wachsende MiniAusstellung zu produzieren, die den Besuchern am dritten Tag die Kernergebnisse
zeigt. Jede Gruppe arbeitet in einem „Kokon“ – der Arbeitstisch wir von Stellwänden
eingefasst, auf denen die Gesprächsergebnisse dokumentiert werden.
Die Ergebnissicherung der einzelnen Gruppen erfolgt in drei Schritten:
Schritt 1 – moderierte Diskussion am Tisch
Schritt 2 – erste Dokumentation der Diskussionen auf Kokoninnenseite
Schritt 3 – Auswertung Innenseite und plakative Dokumentation der Kernbotschaften
und zentralen Skizzen auf Außenseite des Kokons
Workshop 1
Perspektive
Stadtentwicklung
Workshop 2
Wohnungsbau für alle
Workshop 3
Ankunft und Unterkunft
Moderationsleitung:
Volker Rathje
Moderationsleitung:
Ingrid Spengler
Moderationsleitung:
Carsten Venus
Detaillierung der
Vorgehensweise durch
Moderationsleitungen
Detaillierung der
Vorgehensweise durch
Moderationsleitungen
Detaillierung der
Vorgehensweise durch
Moderationsleitungen
Workshops
Arbeitphase 1
14:30 bis
18:00 Uhr
18:00 bis
18:45 Uhr
Pause und Austausch
Arbeitphase 2
Nach Absprache
18:45 bis
? Uhr
TAG 2 // 3.3.2016 vormittags und nachmittags (intern)
09:00 bis
09:15 Uhr
Arbeitphase 3
9:15 bis
13:00 Uhr
Zielsetzungen und Ablauf
studio
Moderation: Klaus Overmeyer, Urban Catalyst
Arbeit in Workshopteams
Die Workshopteams setzen ihre Arbeit des Vortages fort und konzentrieren sich auf
die Formulierung der zentralen Kernbotschaften ihrer Gruppe, die plakativ auf der
Außenseite ihres Kokons dargestellt werden sollen.
Während der Arbeitsphase bietet Klaus Overmeyer den Teams moderierte
Feedbackgespräche an.
Workshop 1
Perspektive
Stadtentwicklung
Workshop 2
Wohnungsbau für alle
Workshop 3
Ankunft und Unterkunft
Detaillierung der
Vorgehensweise durch
Moderationsleitungen
Detaillierung der
Vorgehensweise durch
Moderationsleitungen
Detaillierung der
Vorgehensweise durch
Moderationsleitungen
13:00-14:00 Uhr
Mittagspause
14:00-15:00 Uhr
Interner Rundgang
Die Arbeitsgruppen stellen ihre Ergebnisse den anderen vor. So erhalten alle einen
Überblick über die erarbeiteten Inhalte. Der Rundgang dient auch dazu, die bis dahin
entwickelten Kernbotschaften der Teams untereinander abzustimmen.
Arbeitphase 4
15:00- bis
18:00 Uhr
Detaillierung der
Vorgehensweise durch
Moderationsleitungen
18:00 bis
18:45 Uhr
Arbeitphase 5
Ab 18:30
Detaillierung der
Vorgehensweise durch
Moderationsleitungen
Pause und Austausch
Zusammenführung der Ergebnisse
Vorbereitung der Präsentation durch die Teams
Detaillierung der
Vorgehensweise durch
Moderationsleitungen
TAG 3 // 4.3.2016
Öffentliche Präsentation und Diskussion der Ergebnisse
10:30 Uhr
10:45 bis
11:30 Uhr
Begrüßung
Karin Loosen, Präsidentin Hamburgische Architektenkammer
studio
Moderation: Klaus Overmeyer, Urban Catalyst
Präsentation Workshopteam „Perspektive Stadtentwicklung“ (20 min)
Diskussion (20 min + 5 min Umbau)
11:30 bis
12:15 Uhr
Präsentation Workshopteam „Wohnungsbau für alle“ (20 min)
Diskussion (20 min + 5 min Umbau)
12:15 bis
13:00 Uhr
Präsentation Workshopteam „Ankunft und Unterkunft“ (20 min)
Diskussion (20 min + 5 min Umbau)
13:00 bis
14:30 Uhr
Mittagspause
14:30 bis
16:00 Uhr
Podiumsdiskussion
Karin Loosen, HAK
Dr.Andreas Dressel, SPD Bürgerschaftsfraktion
Reiner Nagel, Bundesstiftung Baukultur
Bodo Hafke, Bezirk Mitte
Dieter Polkowski, BSW
Gero Tuttlewski, Rechtsanwalt
Moderation: Klaus Overmeyer
16:00 Uhr
Verabschiedung
Karin Loosen, Präsidentin Hamburgische Architektenkammer