Arbeitsgruppen - Stadt Kerpen

Die Jugendschutzfachtagung – Mittwoch, 11.05.16
Rathaus & Jahnhalle – Jahnplatz 1 – 50171 Kerpen
Veranstalter: Regionaler Arbeitskreis Jugendarbeit & Jugendschutz der Stadtjugendämter im Rhein-Erft-Kreis
Inhaltsbeschreibungen der Arbeitsgruppen von 13.00 – 16.00 Uhr,
die Raumzuordnungen werden während der Veranstaltung bekannt gegeben.
1. Salafismus als Jugendsubkultur – Eine Herausforderung für die Jugendhilfe
Moderation: Thomas Kümpel, Jugendamt Kerpen
Der Salafismus ist seit einigen Jahren eine der dynamischsten und am schnellsten wachsenden Jugendsubkulturen in
Deutschland. Auch abseits einer extremistischen Ausprägung kann es dabei in Schule, Jugendeinrichtung und in der Familie zu Konflikten kommen. In der AJS ist dazu im Herbst 2015 ein Präventionsprojekt angelaufen, das zum Ziel hat, die
Fachkräfte des erzieherischen Kinder- und Jugendschutzes in NRW in der Umsetzung eigener lokaler Präventionskonzepte zu unterstützen. Dieser Workshop stellt das Projekt vor und bietet einen inhaltlichen Einstieg in das Thema. Ein besonderer Fokus wird auf der Frage liegen, was salafistische Angebote für Jugendliche überhaupt attraktiv macht und wie
dem präventiv begegnet werden kann.
Referentinnen: Yvonne Dabrowski und Nora Fritzsche, AG Kinder- und Jugendschutz (AJS) NRW e. V., www.ajs.nrw.de
2. Gewalt gegen Lehrer – Wenn Lehrer zu Mobbingopfern werden
Moderation: Sylvia Spohr, Jugendamt Bergheim
Nicht nur Schüler, sondern auch Lehrer können von psychischer Gewalt betroffen sein – durch Schüler, durch Eltern,
durch die eigenen Kollegen. Und nicht selten sind sie überfordert und hilflos in dieser Situation. Was kann man tun, wohin kann man sich wenden, wo kann man Unterstützung bekommen? In unserem Workshop wollen wir erklären, wie sich
solche Prozesse entwickeln können, wie man ihnen vorbeugen und im akuten Fall intervenieren kann.
Referentinnen: Dany Gruneberg, Kreispolizeibehörde Rhein-Erft-Kreis, www.polizei.nrw.de/rhein-erft-kreis
Marla Consalter, Regionale Schulberatung Rhein-Erft-Kreis, www.rhein-erft-kreis.de
3. Traumatisierte Kinder und Jugendliche – Was brauchen sie von uns?
Moderation: Ceo Lienen, Jugendamt Elsdorf
Traumatisierte Kinder und Jugendliche bemerken wir sowohl in der sozialen Arbeit als auch der in Schule: Aktuell als
Flüchtlinge, traditionell in der Jugendhilfe. Die Traumapädagogik beschäftigt sich mit dem, was Kinder und Jugendliche
mit seelischen Verletzungen z. B. von Fachkräften aus Schule und Jugendhilfe brauchen. Die AG bietet eine praxisorientierte Einführung in die Psychotraumatologie und Traumapädagogik mit ausreichend Zeit für gemeinsamen Austausch
und Ihre Fragen sowie für das Thema „Sekundäre Traumatisierung“, also die Wirkung von Traumata auf die Fachkräfte.
Referentin: Hedi Gies, Institut Trauma und Pädagogik, www.institut-trauma-paedagogik.de
4. Virtuelle Welten – Reale Probleme (?)
Moderation: Klaus Röttgen, Jugendamt Erftstadt
Das Internet ist fester Bestandteil unseres Alltags. Seine Vielfältigkeit, die Schnelligkeit der Kommunikation und die
Bandbreite der Dienstleistungen machen es zum beliebtesten und meistgenutzten Medium unserer Generation. Aufgrund seiner enormen Sogwirkung fällt es zum Teil schwer, die Zeit mit dem Medium zu begrenzen und dabei Schule,
Beruf und Familie nicht zu vernachlässigen. Wenn Jugendliche in Onlinespielwelten und Soziale Netzwerke abtauchen
kommt es nicht selten zu Konflikten aufgrund deren exzessiven Nutzungsverhaltens. Der Workshop thematisiert die
Chancen und Risiken der virtuellen Welt und bietet ausreichend Raum für gemeinsamen Austausch und Diskussion.
Referent: Markus Wirtz, Drogenhilfe Köln, www.drogenhilfe-koeln.de
5. Schulabsentismus – Die große Hilflosigkeit
Moderation: Diana Gawandtka, Jugendamt Hürth
Schulabsentismus ist ein Phänomen, das in allen Schulformen präsent ist. Ein genauerer Blick eröffnet vielfältige Erscheinungsformen der Schulverweigerung. In unserer Arbeitsgruppe stellen wir Definitionen, Ursachen sowie bereits bestehende Angebote bei Schulverweigerung vor. Zudem erarbeiten wir in unserer Praxiswerkstatt auf dem Hintergrund Ihrer
Erfahrungen weitere Interventionsmöglichkeiten.
Referenten: Schulsozialarbeit der Kolpingstadt Kerpen, www.stadt-kerpen.de
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6. Kulturbaustelle – Vorstellung unterschiedlicher Werkzeuge für den Umgang mit Andersartigkeit und Konflikten
Moderation: Irmgard Bremm, Jugendamt Frechen
Konflikte bieten Chancen, neue und manchmal auch unkonventionelle Lösungswege zu finden. Insbesondere interkulturelle Konflikte bieten Möglichkeiten, sich näher mit der anderen Partei kulturell, menschlich und fachlich auseinanderzusetzen. Im Workshop werden daher mediative Elemente vorgestellt und es wird der Frage nachgegangen, welche unterschiedlichen Konfliktarten existieren, wie sie entstehen und wie mit ihnen umgegangen werden kann.
Referent: Björn Müller, Ausbildungszentrum der Bauindustrie NRW, www.abz-kerpen.de
7. Coolnesstraining – Gewalt verstehen, aber nicht einverstanden sein
Moderation: Jürgen Frädrich, Jugendamt Brühl
Das Erleben und Erleiden von aggressivem und gewaltbereitem Verhalten gehört oftmals zur alltäglichen Erfahrung in
Schulen und Jugendeinrichtungen. Die sogenannte konfrontative Pädagogik bietet einen neuen Ansatz, gewalttätiges
Verhalten mit Kindern und Jugendlichen zu bearbeiten und friedfertige Handlungsalternativen einzuüben. Ziel dieses
veränderten Umgangs mit Gewalt ist immer die Opfervermeidung. Wir informieren Sie über die Grundgedanken und
Methoden der konfrontativen Pädagogik und stellen Ihnen unser Konzept des Coolnesstrainings (CT) als Unterrichts-fach
vor. Durch gemeinsame praktische Übungen wird unser Modell konfrontativer Gespräche leicht erfahrbar.
Referent: Andreas Hens, Schule für Erziehungshilfe Frechen-Bachem, www.alberteinsteinweb.de
8. Pädagogische Professionalität gegen sexuelle Gewalt – Prävention, Kooperation, Intervention
Moderation: Helena Gehring, Jugendamt Bedburg
Der Umgang mit (Verdachts-) Fällen von sexueller Gewalt stellt in allen pädagogischen Arbeitsfeldern eine besondere
fachliche und persönliche Herausforderung dar und benötigt ein breites Wissens- und Handlungsrepertoire. Im Workshop werden daher Grundlagen der Prävention, der Aufdeckung und der Intervention vorgestellt und unter Bezugnahme
auf die beruflichen Hintergründe der Teilnehmenden diskutiert. Pädagogische Professionalität soll entsprechend nicht
allein als Summe der Qualifikationsmerkmale einer Fachkraft betrachtet, sondern in engem Zusammenhang mit institutionellen Voraussetzungen und Schutzkonzepten betrachtet werden.
Referent: Bernd Christmann, Universität Münster, www.uni-muenster.de
9. Ganz viel Neues - Nichts Neues! – Schule und Jugendarbeit öffnen ihre Einrichtungen und Angebote für Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien. Moderation: Markus Kröger, Jugendamt Wesseling
Erfolgreiche Qualitätsentwickler sichten und sichern, was in ihrer Arbeit gut gelingt und sich bewährt hat. Sie entwickeln
und gestalten auf dieser Basis ihre Arbeit weiter und passen sie neuen Situationen und Anforderungen an. Dieser Grundsatz aus dem Qualitätsmanagement gilt auch für die Arbeit mit den heterogenen Gruppen der Kinder und Jugendlichen
aus Flüchtlingsfamilien, die im Kreis leben und hier nun die Schule und Einrichtungen der Jugendarbeit besuchen. Welche
Formate in Jugendarbeit und Schule sind für die Arbeit mit diesen neuen Zielgruppen angemessen und nutzbar? Welche
Angebote, Methoden und Settings sind vor dem Hintergrund der Erfahrungen und Lebenswelten der Geflüchteten dafür
am besten geeignet? Inwiefern und wie müssen sie weiterentwickelt, wo um neue Konzepte erweitert werden? Um diese Fragen wird es mit Bespielen aus der Praxis in der Arbeitsgruppe gehen.
Referentin: Dr. Karin Kleinen, Abteilung Jugendförderung beim LVR-Landesjugendamt Rheinland, www.lvr.de
10. Kinderarmut – Armut macht Kinder krank - Kinderarmut geht uns alle an
Moderation: Dalal-Leila Stolz, Jugendamt Pulheim
Rund 25 % der Kinder und Jugendlichen in NRW sind von Armut bedroht. Sie grenzt aus, gefährdet Bildungs- und Teilhabe-chancen und meint nicht nur materielle Armut: Kinder in Armut sind weniger gebildet, haben weniger Freunde, sind
seltener in Vereinen und Jugendgruppen, nehmen seltener an Kulturangeboten teil und sind weniger gesund. Zur Bekämpfung ihrer Folgen geschieht viel und das Spektrum der Aktivitäten ist groß. Die Kultur der Aufmerksamkeit und des
Miteinanders durch den Auf- und Ausbau verlässlicher Netzwerkstrukturen ermöglicht es, Maßnahmen so zu gestalten,
dass sie tatsächlich zum richtigen Zeitpunkt nützlich sind. Es soll gemeinsam erarbeitet werden, wie Widerstandskräfte
von Kindern und Jugendlichen gestärkt und kommunale Netzwerke gegen Kinderarmut erfolgreich auf- und ausgebaut
werden können.
Referentin: Barbara Jerg, Koordinationsstelle gegen Kinderarmut der Kolpingstadt Kerpen, www.stadt-kerpen.de