der umgang mit dem ns-erbe der umgang mit dem ns

FILM- UND VORTRAGSREIHE
FILM- UND VORTRAGSREIHE
DER UMGANG
MIT DEM NS-ERBE
DER UMGANG
MIT DEM NS-ERBE
Das Kino in der Pumpe / Kommunales Kino Kiel zeigt zu
Jahresbeginn 2016 sieben originale Propagandafilme aus
der NS-Zeit. Diese Filme haben ganz wesentlich dazu beigetragen, dass sich in Deutschland eine neue völkische Identität
bilden konnte, die in die Katastrophe des Zweiten Weltkriegs
führte. Dieser zivilisatorische Bruch ist die Erbschaft, die viele
Menschen in Deutschland heute gerne ausschlagen und vergessen würden.
14.– 24. Februar 2016
In einer zweiten kleinen Film- und Vortragsreihe wollen das
Kino in der Pumpe und die Heinrich-Böll-Stiftung SchleswigHolstein gemeinsam mit PartnerInnen nach dem bisherigen gesellschaftlichen Umgang mit dieser Schuld und nach Inhalten
und nach Formen eines zukünftigen Erinnerns und Gedenkens
fragen.
Diese Herausforderung ist nicht neu. Aber wenn sie mit aktuellen
politischen Fragen, Themen und Entwicklungen verbunden
werden soll – und genau das ist unser Anliegen – muss der
Umgang mit der eigenen Geschichte immer wieder neu aufgerufen, hinterfragt und kontextualisiert werden. Dazu laden wir
herzlich ein!
Dr. Eckhard Pabst
Kino in der Pumpe
Kommunales Kino Kiel
Heino Schomaker
Heinrich-Böll-Stiftung
Schleswig-Holstein
Kino in der Pumpe / Kommunales Kino
im Kulturzentrum »die Pumpe e.V.«
Haßstraße 22
24103 Kiel
www.diepumpe.de
Tickets
6 Euro (erm. 5 Euro)
Tickets unter (0431) 20076-50 und -54
und an der Abendkasse
FILM- UND VORTRAGSREIHE
DER UMGANG
MIT DEM NS-ERBE
Abbildung Titelseite:
Acht der Angeklagten in Nürnberg, circa 1945-1946. Quelle: This media is available
in the holdings of the National Archives and Records Administration, Washington D.C.,
cataloged under the ARC Identifier (National Archives Identifier) 540128.
14.– 24. Februar 2016
Kino in der Pumpe / Kommunales Kino Kiel
FILM- UND VORTRAGSREIHE
FILM- UND VORTRAGSREIHE
DER UMGANG
MIT DEM NS-ERBE
DER UMGANG
MIT DEM NS-ERBE
Das Kino in der Pumpe / Kommunales Kino Kiel zeigt zu
Jahresbeginn 2016 sieben originale Propagandafilme aus
der NS-Zeit. Diese Filme haben ganz wesentlich dazu beigetragen, dass sich in Deutschland eine neue völkische Identität
bilden konnte, die in die Katastrophe des Zweiten Weltkriegs
führte. Dieser zivilisatorische Bruch ist die Erbschaft, die viele
Menschen in Deutschland heute gerne ausschlagen und vergessen würden.
14.–24. Februar 2016
In einer zweiten kleinen Film- und Vortragsreihe wollen das
Kino in der Pumpe und die Heinrich-Böll-Stiftung SchleswigHolstein gemeinsam mit PartnerInnen nach dem bisherigen gesellschaftlichen Umgang mit dieser Schuld und nach Inhalten
und nach Formen eines zukünftigen Erinnerns und Gedenkens
fragen.
Kino in der Pumpe / Kommunales Kino
im Kulturzentrum »die Pumpe e.V.«
Haßstraße 22
24103 Kiel
www.diepumpe.de
Tickets
6 Euro (erm. 5 Euro)
Tickets unter (0431) 20076-50 und -54
und an der Abendkasse
DER UMGANG
MIT DEM NS-ERBE
Diese Herausforderung ist nicht neu. Aber wenn sie mit aktuellen
politischen Fragen, Themen und Entwicklungen verbunden
werden soll – und genau das ist unser Anliegen – muss der
Umgang mit der eigenen Geschichte immer wieder neu aufgerufen, hinterfragt und kontextualisiert werden. Dazu laden wir
herzlich ein!
Dr. Eckhard Pabst
Kino in der Pumpe
Kommunales Kino Kiel
Heino Schomaker
Heinrich-Böll-Stiftung
Schleswig-Holstein
FILM- UND VORTRAGSREIHE
Abbildung Titelseite:
Verhandlungssaal Nürnberger Prozess, 1946.
Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-H27798 / Unbekannt / CC-BY-SA 3.0.
14.– 24. Februar 2016
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FILM- UND VORTRAGSREIHE
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MIT DEM NS-ERBE
DER UMGANG
MIT DEM NS-ERBE
Das Kino in der Pumpe / Kommunales Kino Kiel zeigt zu
Jahresbeginn 2016 sieben originale Propagandafilme aus
der NS-Zeit. Diese Filme haben ganz wesentlich dazu beigetragen, dass sich in Deutschland eine neue völkische Identität
bilden konnte, die in die Katastrophe des Zweiten Weltkriegs
führte. Dieser zivilisatorische Bruch ist die Erbschaft, die viele
Menschen in Deutschland heute gerne ausschlagen und vergessen würden.
14.–24. Februar 2016
In einer zweiten kleinen Film- und Vortragsreihe wollen das
Kino in der Pumpe und die Heinrich-Böll-Stiftung SchleswigHolstein gemeinsam mit PartnerInnen nach dem bisherigen gesellschaftlichen Umgang mit dieser Schuld und nach Inhalten
und nach Formen eines zukünftigen Erinnerns und Gedenkens
fragen.
Kino in der Pumpe / Kommunales Kino
im Kulturzentrum »die Pumpe e.V.«
Haßstraße 22
24103 Kiel
www.diepumpe.de
Tickets
6 Euro (erm. 5 Euro)
Tickets unter (0431) 20076-50 und -54
und an der Abendkasse
DER UMGANG
MIT DEM NS-ERBE
Diese Herausforderung ist nicht neu. Aber wenn sie mit aktuellen
politischen Fragen, Themen und Entwicklungen verbunden
werden soll – und genau das ist unser Anliegen – muss der
Umgang mit der eigenen Geschichte immer wieder neu aufgerufen, hinterfragt und kontextualisiert werden. Dazu laden wir
herzlich ein!
Dr. Eckhard Pabst
Kino in der Pumpe
Kommunales Kino Kiel
Heino Schomaker
Heinrich-Böll-Stiftung
Schleswig-Holstein
FILM- UND VORTRAGSREIHE
Abbildung Titelseite:
Angeklagte beim Nürnberger Prozess, 1945.
Bundesarchiv, Bild 183-V01032-3 / CC-BY-SA 3.0.
14.– 24. Februar 2016
Kino in der Pumpe / Kommunales Kino Kiel
FILM
Sonntag, 14. 2. 2016 – 16 Uhr
FILM UND GESPRÄCH
Mittwoch, 17. 2. 2016 – 19 Uhr
FILM
Dienstag, 23. 2. 2016 – 19 Uhr
THE MEMORY OF JUSTICE
ANFANG AUS DEM ENDE.
DIE FLAKHELFERGENERATION
DER STAAT GEGEN FRITZ BAUER
Marcel Ophüls. USA 1975-78. 278 Min
1973/74 dreht Marcel Ophüls im Auftrag mehrerer TV-Anstalten diese Doku
über die Nürnberger Prozesse und die Folgen. Doch nach Fertigstellung erschien
den Auftraggebern der Film zu lang, sie ließen ihn kürzen. Erst drei Jahre
später erwirkte Ophüls das Recht, seine Version zu veröffentlichen. Nach ersten
Ausstrahlungen verschwand das viereinhalbstündige Werk in den Archiven
und kam erst jetzt wieder zum Vorschein. Mit Sondergenehmigung der FilmFoundation zeigen wir den Film in der langen Version. Darin rekonstruiert der
Filmemacher die Nürnberger Prozesse und befragt Zeitzeugen wie Anwälte,
Richter und Angeklagte. Er besuchte den greisen Großadmiral Dönitz, der
immer wieder vor der Kamera bekundet, er habe »makellos gehandelt« und sei
sich »keiner Schuld bewusst«. Ophüls stöberte den Medizin-Professor Gerhard
Rose auf, der in Nürnberg wegen »Verbrechen gegen die Menschlichkeit« zu
lebenslanger Haft verurteilt worden war und immer noch behauptet, er sei
unschuldig. In Schleswig-Holstein traf er auf Alt-Nazis, die unbelehrbar von der
braunen Herrlichkeit schwärmen. Es ist eine Flut von Szenen und Momenten,
die in ihrer kunstvollen Montage die Frage nach den Lehren von Nürnberg,
aber auch nach den moralischen Kriterien der Sieger stellen. Wir zeigen den
Film in der deutsch-englisch-französischen Fassung, teilweise untertitelt.
Aleida Assmann. D 2013. 85 Min.
Der Zweite Weltkrieg als eine konkrete Erfahrung ist im Begriff, aus dem
Zeitzeugengedächtnis zu verschwinden. Das letzte lebendige Band, das unsere
Zeit noch mit dieser Geschichte verbindet, ist die sogenannte ‚Flakhelfergeneration’. Sie umfasst die Jahrgänge 1926-29, die in den letzten Kriegsjahren
von der Schulbank an die Flugabwehrkanonen abkommandiert wurden. Diese
Generation ist zugleich diejenige, die in Hitlers Tausendjährigem Reich
aufgewachsen ist und nach 1945 die Chance hatte, ihr Leben noch einmal neu
zu beginnen. Der Dokumentarfilm zeichnet ein Porträt dieser Generation und
lässt sie aus ganz unterschiedlichen Perspektiven ihre gemeinsame Geschichte
erzählen. In dieser sehr persönlichen Geschichtsstunde werden Lebensgeschichten und wichtige historische Zusammenhänge einem breiten Publikum
anschaulich, packend und berührend vermittelt. – Aleida Assmann ist zu Gast
und wird nach dem Film mit dem Publikum ins Gespräch kommen.
FILM
Donnerstag, 18. – Sonntag, 21. 2. 2016 – jeweils 17 Uhr
Lars Kraume. D 2015. 105 Min. Mit Burghart Klaußner, Ronald Zehrfeld,
Sebastian Blomberg
Zwölf Jahre nach Ende der NS-Zeit steht die Bundesrepublik auf noch
jungen Beinen, und die meisten Bürger wollen die Schrecken des Krieges
und der Nazi-Herrschaft einfach nur abhaken und hinter sich lassen. Nicht
so Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, der sich der NS-Verbrechensaufklärung
verschrieben hat und 1957 den entscheidenden Hinweis auf den Aufenthaltsort des früheren SS-Obersturmbannführers Adolf Eichmann bekommt.
Bauer will Eichmann vor Gericht bringen, doch bei seinen Recherchen wird
er immer wieder behindert, und das sogar aus den allerhöchsten Kreisen:
Oberstaatsanwalt Ulrich Kreidler und BKA-Mitarbeiter Paul Gebhardt
sabotieren Bauer und dessen Mitarbeiter, den jungen Staatsanwalt Karl
Angermann, auf alle erdenklichen Arten. Nicht nur beruflich wird die Suche
nach Eichmann für Bauer und Angermann zum Spießrutenlauf, auch privat
verlangt ihnen ihr Vorhaben einiges ab. – Fast zeitgleich mit Giulio
Ricciarellis Film Im Labyrinth des Schweigens, der dieselbe Geschichte
erzählt, kam Lars Kraumes Spielfilm über Fritz Bauer in die Kinos. Anders
als Ricciarelli bleibt Kraume sehr nah an den Fakten und besticht durch
eine sehr nüchterne Erzählweise.
A MAN CAN MAKE A DIFFERENCE
VORTRAG UND GESPRÄCH
Dienstag, 16.2.2016 – 19 Uhr
DAS VERSAGEN DER JUSTIZ BEI DER VERFOLGUNG
VON NS-VERBRECHEN – VOM GROSSEN FRANKFURTER
AUSCHWITZ-PROZESS BIS HEUTE.
Mit Prof. Dr. Cornelius Nestler, Universität zu Köln, Rechtswissenschaftliche
Fakultät, Institut für Strafrecht und Strafprozessrecht
Die westdeutsche Nachkriegsgesellschaft hat sich bis in die sechziger Jahre
hinein einer Aufarbeitung ihrer Geschichte, einer offenen Debatte über Schuld,
Verantwortung und Bestrafung, verweigert und entzogen. Heute sprechen
HistorikerInnen von einer »zweiten Schuld«. Diese spiegelt sich auch in der
juristischen Verfolgung von SS- und NS-TäterInnen wider. Nach den Nürnberger Prozessen, die die völkerrechtliche Dimension der Kriegsverbrechen in
das Zentrum gestellt hatten, war die Grundlage für eine rechtstaatliche und
umfassenden Würdigung aller Verbrechen in den Kriegsjahren und ihre Bestrafung neu gelegt. Die deutsche Justiz hat diese Verpflichtung nicht aufgenommen, sondern durch die Fixierung auf eine beweisbare direkte Tatbeteiligung
bis in das Jahr 2011 TäterInnen und Taten entkontextualisiert. Der profilierte
Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Cornelius Nestler spricht von einem Versagen
der bundesrepublikanischen Justiz.
Ullabritt Horn. D 2015. 90 Min.
„Das war kaltblütiger Massenmord und ich kann das beweisen.“ Mit diesen
Worten wurde Benjamin Ferencz im Alter von 27 Jahren zum Chefankläger
im Nürnberger Einsatzgruppen-Prozess gegen die Mordbanden der SS. Ein
kleiner Mann, der bis heute mit einer großen Mission um die Welt reist. Denn
Benjamin Ferencz ist mehr als eine lebende Legende. Die Erlebnisse von
damals wurden für ihn zur treibenden Kraft im unermüdlichen Kampf gegen
Kriegsverbrechen. „Wir müssen zu Recht und Gesetz zurückkehren anstelle
von Kriegen – andernfalls werden wir die ganze Welt zerstören“, lautet seine
Vision für ein friedlicheres Zusammenleben. Sein Mittel: die Durchsetzung
eines internationalen Strafgerichtshofs, wie es ihn seit 2002 in Den Haag gibt.
Auf dem Weg dorthin hätten ihn viele für verrückt erklärt, aber wenn der
Haupteingang verschlossen sei, komme er eben durchs Fenster. So spricht ein
heute 95-Jähriger, dem man nach diesem Film beinahe alles zutraut.
DISKUSSION
Mittwoch, 24. 2. 2016 – 19 Uhr
PARADIGMENWECHSEL?
DIE AKTUALITÄT DER ERINNERUNGSARBEIT
Input:
Plenumsgespräch
Auf der Tagung „Erinnerung und Verantwortung“ am 31. Oktober 2015 im
Kieler Landtag wurde die Forderung nach einem Paradigmenwechsel in der
Erinnerungsarbeit erhoben und diskutiert. Erinnerungskultur und erinnerungspolitische Bildungsarbeit müssten viel stärker als bisher den Beginn
der nationalsozialistischen Herrschaft in den Fokus stellen. Ein solcher
Ansatz der Ursachenforschung setzt auf die Diagnose der gesellschaftlichen
Situation in Deutschland Ende der zwanziger / Anfang der dreißiger Jahre,
identifiziert die sich verändernden gesellschaftlichen Strukturen und Werte
und beleuchtet die Akteure und ihre Ziele.
Was bedeutet ein solcher paradigmatischer Wandel in der Erinnerungsarbeit in Schleswig-Holstein in Zeiten, in denen rassistische und fremdenfeindliche Positionen und Parteien in vielen Ländern Europas immensen
Zulauf haben? Diese Frage wollen wir mit AkteurInnen aus der Gedenkund Erinnerungsarbeit im nördlichsten Bundesland diskutieren.