Region Reussbote KOLUMNE Nr. 8 Freitag, 29. Januar 2016 3 Fislisbach: Arbeitsjubiläen in der «Chämi Metzg» – Rita Zehnder ist 35 Jahre dabei, Erwin Zimmermann seit 30 Jahren Sie stehen seit 65 Jahren an der Theke NATHALIE WOLGENSINGER REDAKTORIN Kindermund tut Wahrheit kund Als Eltern will man ja nur eines: das Beste fürs Kind. Kaum ist es dann auf der Welt, sieht man sich auch schon mit grundlegenden Entscheidungen zu Dingen wie Ernährung, Impfen und Schlafen konfrontiert. Diskutiert man dies im Freundeskreis, trennt sich die Spreu vom Weizen. Mitunter lernt man gute Freunde von einer ganz unbekannten Seite kennen. Hat man sich dann geeinigt, ob das Kind geimpft werden soll und wann und wo, stehen auch bereits die nächsten Entscheidungen an. Soll man das Kind mit Nuggi beruhigen? Trägt es einen Schaden davon, wenn man es schreien lässt? Irgendwann verflüchtigen sich die letzten Schwangerschaftshormone und Mutter freut sich, dass sie wieder einen klaren Gedanken fassen kann. Die Welt wird darob nicht einfacher. Chrabbel- oder Spielgruppe? Oder am besten beides zusammen? Oder doch Muki-Turnen, damit die Koordination gefördert wird? Man sehnt den Kindergarten herbei, «dann wirds einfacher». Denkste. Mittlerweile kann das Kind sich mitteilen und weiss genau, was es will: Ballett und tanzen und Hip-Hop und Schlittschuh laufen und selbstverständlich auch Ski fahren. Wir haben uns auf Tanzen und Pfadi geeinigt. Letzthin wurde ich von einer besorgten Mutter gefragt, weshalb das Kind nicht turnt, das sei doch so wichtig. Also frage ich Töchterchen: «Möchtest du ins Turnen?» Kurzes Nachdenken: «Nein, ich hab schon so viel, dann hab ich gar keine Zeit mehr zum Spielen.» *** Chefredaktor Benedikt Nüssli und Redaktorin Nathalie Wolgensinger schreiben in dieser Kolumne über das, was sie bewegt. Sie wechseln sich im Zweiwochen-Rhythmus ab. Reussbote Regionalzeitung für unteres Reusstal, Rohrdorferberg und angrenzende Gemeinden. Erscheinungsweise: Dienstag und Freitag Druck und Verlag: Druckerei Nüssli AG Bahnhofstrasse 37, 5507 Mellingen Telefon 056 491 13 28 Fax 056 491 18 30 E-Mail: [email protected] [email protected] Redaktion: Benedikt Nüssli (bn), Ruedi Burkart (rubu.), Beat Gomes (bg) Nathalie Wolgensinger (nw) Insertionspreise: 1sp. Millimeterzeile 69 Rp., Textanschluss T1 83 Rp., Textanschluss T2 118 Rp., Titelseite T2 164 Rp., Letzte Seite T2 139 Rp., zuzüglich 8% Mehrwertsteuer Annahmeschluss für Inserate: Vortag 10.00, Todesanzeigen 11.00 Uhr Inserate: Druckerei Nüssli AG Bahnhofstrasse 37, 5507 Mellingen Tel. 056 491 13 28, Fax 056 470 66 75 E-Mail: [email protected] Publicitas AG Bahnhofstrasse 78, 5001 Aarau Tel. 058 680 95 06, Fax 058 680 93 01 [email protected] Abonnementspreise: Jährlich Fr. 126.–, halbjährlich Fr. 69.– xzx Das nennt man Stehvermögen. Rita Zehnder arbeitet seit 35 Jahren in der Chämi Metzg, ihr Kollege und Ladenchef Erwin Zimmermann ist seit 30 Jahren dabei. Beide haben sie ihren Chef Marcel Wüest noch im Laden herumspringen sehen, als sie längst hinter der Ladentheke standen. R ein vom Alter her könnte sie das Fleischmesser im Juli zur Seite legen. Dann erhält Rita Zehnder nämlich erstmals die AHV. Doch die Mutter zweier erwachsenen Kinder denkt noch lange nicht ans Aufhören. «Warum sollte ich auch? Es würde mir etwas fehlen.» Vor allem den Kontakt mit der Kundschaft würde sie vermissen. Im Laufe der Jahre hat sie viele ihrer Kundinnen und Kunden persönlich kennen gelernt. Sie weiss um ihre Vorlieben. Und wie Kundinnen gegenüber dem «Reussbote» berichteten, schätzen sie die fröhliche und kompetente Art Rita Zehnders, die sie nicht missen möchten. Als junge Frau und Mutter hatte sie mal die Idee, sich eine Auszeit von der Metzg zu nehmen. Doch der vormalige Patron, Guido Wüest, konnte ihr ein massgeschneidertes Teilzeitpensum schmackhaft machen, was beiden zupasskam, der Metzg und der Familie. Seit Jahren leistet Rita Zehnder ein Teilzeitpensum. So 70 bis 89 Prozent werden es sein. Die ebenfalls meist langjährigen Arbeitskollegen loben Rita Zehnder in den höchsten Tönen für ihre fröhliche Art und für ihren geistreichen Witz. In der Freizeit geht sie gerne walken oder mit ihrem Mann wandern. Die gebürtige Bauerntochter ist in Künten mit sieben Geschwistern aufgewachsen, fünf Schwestern und zwei Brüdern, wovon einer noch immer eine Landwirtschaft betreibt. Dort Die Jubilare in der Chämi Metzg: Rita Zehnder und Erwin Zimmermann trifft sie sich im Sommer gerne mit ihren Schwestern, um dem Bruder beim Heuen zu helfen. Da war der Chef noch ein «Pfupf» Als Rita Zehnder in der Chämi Metzg anfing, war ihr heutiger Chef, Marcel Wüest, noch ein kleiner «Pfupf», wie sie sagt, «ein richtiger Lausbub». Ich hätte damals nicht gedacht, dass das mal mein Chef wird. Wohl so wenig, wie das Erwin Zimmermann gedacht hätte, der fünf Jahre nach Rita Zehnder als Lehrling in die Firma eintrat. Der 45-Jährige feiert heuer sein 30-JahrJubiläum in der Chämi Metzg. Er gehört sozusagen zum Inventar. Zimmermann ist Stellvertreter von Marcel Wüest und zugleich Ladenchef. Die Nominationen der SVP Niederwil und Tägerig Gut aufgestellt für Wahlen Die beiden SVP-Ortsparteien Niederwil und Tägerig führten ihre Nominationsveranstaltung gemeinsam durch. Drei Kandidaten für die bevorstehenden Grossratswahlen vom 23. Oktober stellten sich den Fragen der Parteimitglieder. Dem Aufruf folgten weit über 50 stimmberechtigte Mitglieder. Gastgeber war die im Reusstal bestens bekannte Gratwohl Automobile AG aus Nesselnbach. Anwesend war auch eine Delegation des Bezirksvorstandes, nämlich der Präsident und Grossrat René Bodmer, Grossrätin Marlis Spörri und Tägerigs Gemeindeammann Matthias Moser. Nach einer kurzen Ansprache des Bezirkspräsidenten René Bodmer begrüsste Matthias Moser alle Teilnehmenden und untermauerte die Worte des Bezirkspräsidenten. Die Rahmenbedingungen für Gemeinden werden immer anspruchsvoller. Oft wird mit einer sogenannten Sachpolitik beim Kanton eher der Weg des geringsten Widerstandes beschritten. Nachdem sich alle Kandidaten vorgestellt hatten, wurden die Abstimmungen getrennt durchgeführt. Alle Kandidaten schafften die Wahl mit Bravour. Nominiert wurden für die SVP Niederwil Mario Gratwohl. Er ist Geschäftsführer, der im Reusstal bestens bekannten Gratwohl Automobile AG. Ihn kennt man als leistungsorientierten Unternehmer, eine bodenständig im Reusstal verankerte Persönlichkeit. Zusätzlich wurde Hugo Die drei Kandidaten mit dem Bezirkspräsidenten, v. l.: Michael Mäder, Mario Gratwohl, Bezirkspräsident René Bodmer und Hugo Kreyenbühl Foto: zVg Kreyenbühl nominiert. Ein Fachmann höchster Klasse. Als Bauernsohn hatte er an der Hochschule Luzern öffentliches Recht studiert. Heute ist er Gemeindeschreiber von Niederrohrdorf. Von seinem Fachwissen profitiert nicht nur sein Arbeitgeber, er ist auch Vizepräsident des Verbandes Aargauer Gemeindeschreiberinnen und Gemeindeschreiber. Für die SVP Tägerig steigt Michael Mäder ins Rennen. Er ist amtierender Präsident der Ortspartei Tägerig. Ursprünglich hatte er Gärtner gelernt. Berufsbegleitend hatte er sich weitergebildet und ist Immobilienfachmann. Ein junger Familienvater, welcher der Öffentlichkeit mehr bieten möchte. Mit diesen drei Persönlichkeiten, zusammen mit dem bestehenden Grossrat Walter Stierli, stellen sich vier bestens wählbare Vertreter der SVP aus dem Reusstal. Somit ist der Weg frei, für die Nomination an der Bezirksversammlung. (zVg) Chämi Metzg ohne Erwin Zimmermann ist kaum denkbar. Es ist kein Geheimnis, dass viele Hausfrauen eigens wegen ihm kommen, weil er immer so gute Kochrezepte zur Hand hat. Beim Fototermin mit den beiden Jubilaren sagte eine Kundin im Laden: «Sagt dem Chef mal, er solle Ende Jahr einen Metzgerkalender verteilen, auf dem auch die Metzger der Chämi Metzg drauf abgebildet sind.» – Womit dieser Wunsch weitergegeben worden ist. Zimmermann und die Wollschweine Wenn er nicht gerade in der Metzg hinter der Ladentheke steht, dann arbeitet Zimmermann gerne im Wald. Oder er hilft seiner Nachbarin, einige Bäume zu fällen. Allzu viel will der Jung- Foto: bg geselle nicht von sich erzählen. Aber so viel sagt er dann schon: Zu Hause hat er zwei Wollschweine. Aber keine Angst, die werden nie als Schnitzel in der prächtigen Auslage der Chämi Metzg zu finden sein. Die beiden Schweine sind nämlich schon acht und neun Jahre alt. Die haben bei Zimmermann eine Lebensrente. Belustigt sagt er: «Es gibt wohl nicht viele Metzger, bei denen die Schweine so alt werden wie bei mir.» Zimmermann hätte wohl an vielen Orten arbeiten können. Aber ihm war die Treue zu seinem Arbeitgeber und zu seiner Metzg im Dorf, das er kennt wie seine Hosentasche, wichtiger als Geld und Karriere. Beat Gomes Niederwil Goldgräberstatt Schränzerball «Für mich ist Fasnacht eben wichtig», sagt Niederwils Vizeammann Peter Gauch. Deshalb organisiert er zusammen mit seinem Cousin Richard den Goldgräberball am Samstag, 6. Februar. Dieser ersetzt den taditionellen Schränzerball, der mangels Besucher, nicht mehr stattfindet. «Euse Ball», nennen Gauchs den Anlass und damit meinen sie, einen Ball der für die Fasnächtler ist. «Es soll ein traditioneller Maskenball werden und keine Fasnachtspar- ty.» Der Event kostet keinen Eintritt und findet im kleineren Rahmen im alten Schulhaussaal statt. Es soll kein einmaliger Anlass sein. «Einmal ist keinmal», meint Peter Gauch. Er hofft, dass dieser Ball von den Jungen übernommen wird. Das Niederwiler Fasnachtsprogramm: Freitag, 29. Januar, 20 Uhr, Näbelriiter-Ball; Mittwoch, 3. Februar, 20 Uhr, Monsterparty; Donnerstag, 4. Februar, ab 18 Uhr, Dorfplatz-Fasnacht; Samstag, 6. Februar, 20 Uhr, Goldgräber-Ball; Dienstag, 9. Februar, 11.30 Uhr, Senioren-Fasnacht; Dienstag, 9. Februar, 19 Uhr, Uslumpete. (zVg) Anzeige «Ohne Sanierung mit einer zweiten Röhre droht der Tessiner Wirtschaft wegen einer Vollsperrung des Tunnels über mehrere Jahre massiver Schaden. Für den Zusammenhalt unseres Landes braucht es die Sanierungsröhre am Gotthard.» Andreas Glarner, Unternehmer, Nationalrat, Oberwil-Lieli gotthard-tunnel-ja.ch Aargauisches Komitee «Ja zum Sanierungstunnel am Gotthard»
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