gehts zur ganzen Predigt

Fasnachtspredigt 2016 P. Markus Fischer OP
(Freiburg im Breisgau)
Ihr lieben Leute, groß und klein,
Gott lädt euch alle herzlich ein.
Egal ob im Häs, - ob in Zivil,
ihr gebt dem Gottesdienst Profil.
In Gottes Namen grüß ich froh,
euch alle hier, -Narri-Narro!
Ganz Aus Tradition Und nur für Gottes Lohn,
werde ich euch nun berichten,
Anekdoten und Geschichten.
In der der Bibel kann man lesen,
wie`s mit der Schöpfung ist gewesen.
Gott erschafft mit frohen Mut:
„Nur sieben Tage, dann ist´s gut!“
Im September, jedes Jahr,
wird dem Papst dies neu gewahr.
Wir feiern. was wir selbst auch schufen:
Der Schöpfungstag wird ausgerufen!
Um alle spontan aufzurütteln,
sucht man schnell nach neuen Mitteln,
wie man die Schöpfung kann bewahren,
- in Freiburg tut man Fahrrad fahren.
Überdacht, werden die Normen,
lauthals ruft man nach Reformen.
Mit dem Zeitgeist hält man Schritt,
auch St. Martin macht da mit.
Zu Reformen stets bereit,
feierten wir „SCHÖFPUNGSZEIT“
Ein Schriftzug, groß – hängt ganz normal,
mit Rechtschreibfehler am Portal.
Deshalb waren wir dann platt,
als „FUDDER“, das Studentenblatt,
unser Bemühen nach neuen Normen,
reduziert auf „SCHREIBREFORMEN“.
Wer auch betrat die heil´gen Hallen,
keinem war es aufgefallen!
Apropos Schöpfung bewahren, da fällt mir ein,
manchmal trügt der wahre Schein.
Am Christopher – Street – Day wirbt man für Toleranz
straft Staat und Kirche - der Ignoranz.
Jedoch danach,welche Schmach....
Die Straßen sind vermüllt und beschmutzt,
die Stadtreinigung tagelang hinterher putzt.
Ziehen wir Christen um unser Gotteshaus,
sieht es danach deutlich sauberer aus.
Zur Fronleichnamsprozession lade ich alle ein...,
- dann bleiben die Straßen auch wirklich rein.
Weenn Menschen durch die Straßen trotten,
sich ganz gezielt zusammenrotten,
erschallt der Ruf durchs Megaphon:
„Aufgepasst! Demonstration!“
Meist ist der Anlass wirklich wichtig,
die Forderungen gut und richtig.
Doch manchmal kann ich´s gar nicht fassen,
wenn wild geword´ne Menschenmassen,
Hass und Ängste sorglos schüren,
gewaltbereit da provozieren.
Ganz dazu im Gegensatz,
steht montags auf dem Rathausplatz,
so gegen 18.00 Uhr,
ein einzelner Rufer nur.
Eisern tut er da agieren,
gegen Hartz IV demonstrieren.
Über 500 x fand seine Mahnung statt,
stand wacker er sich die Füße platt.
Selten die Passanten weilen,
achtlos einfach weiter eilen.
Am Anfang waren es noch viele,
die unterstützten seine Ziele.
Mittlerweile dünnt es aus,
doch ihm geht nie die Puste aus.
Bewirkt sein Einsatz auch nicht viel,
hat seine Ausdauer wirklich Stil.
In der Bergpredigt doch schon steht,
selig, wer friedfertig zur Demo geht.
Priester heutzutage, hierzulande,
sind zu einigem im Stande.
Zwar ist viel zu erledigen,
Messe lesen, predigen,
Hochzeit und Beerdigung,
immer hetzen auf dem Sprung,
Beichte hören, Kreuzgang schmücken,
Wasserkessel, Weihrauch zücken.
Fällt die Putzfrau dann noch aus,
rast man mit Wischmop durchs Gotteshaus.
Kocht und wäscht, das tut nicht weh,
schrubbt unverdrossen das WC.
Doch in einer Studie steht ganz klar,
der Mann von heute im Talar,
ist bewegt, fast ein Genie
und hat soviel Hilfe, wie noch nie!
Gremien, Räte, große Runden,
sorgen stets für freie Stunden.
Erst wird die Lage neu gepeilt,
dann die Arbeit aufgeteilt.
Der Priester, laut der Studie ist,
im Hintergrund, nur noch Statist.
Das Ordinariat treibt´s auf die Spitze.
Was, ihr denkt, ich mache Witze?
In der Fortbildung zum Pfarrexamen
in der Runde keine Damen
Außer einer, die die Einheit leitet
und der an sich kein falscher Satz entgleitet
doch auf einmal – ein Satz da kam – und raus war er
ihn hier zu zitieren fällt mir wirklich nicht schwer.
„Es war noch nie so leicht Priester zu sein wie heute!“
Dank der Gremien, des Ordinariates und all der kompetenten Leute
Die dem Pfarrer helfen wollen.
Da sah man unsere Augen rollen.
Alle waren wieder wach.
Sie muss es wissen. Sie ist ja vom Fach.
Die neueste Errungenschaft,
tritt mit dem Leiterbeauftragten in Kraft.
Dieser Leiter wird nun Pflicht,
was er tun sollt´: das wusst´ ich nicht.
„Wen soll der Mensch nur leiten?
Welche Arbeit vorbereiten?
Steht er als Guru über allen?“
Niemand´m ist was eingefallen.
„Was soll dieser Mensch nun,
um Gottes Willen tun?“
Die Erleuchtung mich machtvoll traf:
Was war ich nur für ein blödes Schaf?
Der Leiterbeauftragte, das ist nun klar,
der Beauftragte für uns´re Leitern war.
Für die gesamte Seelsorgeeinheit,
steht er nur für die Leitern bereit.
Mit Argusaugen muss er sehen:
„Kann man die Leiter auch begehen?“
Seine ehrenvolle Pflicht,
ist festzustellen, ob sie bricht.
Seit Neuestem ist auch bekannt:
Leiterbeauftragter ist ein Ehrenamt!
In einer achtstündigen Schulung wird man eintrainiert
Damit in der Praxis ja kein Fehler passiert.
Wenn man keinen Freiwilligen hat,
steht eine professionelle Firma parat,
die einmal im Jahr tut prüfen die Leitern,
damit das pastorale Leben nicht tut scheitern.
Man muss nur alle Leitern, die man als Gemeinde hat,
an einem Ort zusammentragen: da hat man den Salat.
Zu den Kindergärten der Pfarrei muss man nun eilen
um die Leitern dort zu suchen, keine Zeit um zu verweilen.
Mit einer großen Leiterprozession man nach St. Martin zieht,
und singt dabei ein fröhliches Leiterprozessionslied,
damit die Firma, wenn sie kommt, kann ihre Arbeit tun.
Der Pfarrer muss sich erst einmal ausruhn.
Das alle läuft unter der Devise,
liebe Pfarrer, kriegt doch keine Krise,
wir sind ja dran zu überlegen,
Tag und Nacht wir Pläne hegen,
wie man euch kann nur entlasten,
damit ihr könnt mal wieder rasten.
Im Pfarrbüro, fällt aus dem Rahmen,
die Geduld von uns´ren Damen.
Von Frau Gohres und Frau Becker,
hör´ich selten ein Gemecker.
Selbst wenn ich voller Überschwang
und enthusiastischem Tatendrang,
vergesse meine Farbpapiere,
und den Kopierer maltretiere.
Nur manchmal sind beim Überprüfen,
meiner eignen Hyroglyphen,
die Damen ratlos und verzagt,
weil mein Gekritzel nix mehr sagt.
In meinen Notizen stieß auf Verwunderung,
das Wort „Geisterwanderung“
Und wie sich´s für die Pfarrsekretärin gehört,
wurde ich sofort belehrt:
„Pater Markus, solche Sachen,
können sie nur mit Ministranten machen.
Für Senioren denken wir,
ist dies wahrlich kein Plesier.
Trifft der Schreck, sie bis ins Mark,
erleiden die ´nen Herzinfarkt.“
Was ich geschrieben mit der Hand,
so nicht mehr auf dem Zettel stand.
Ich wollte eigentlich doch nur,
die Entdeckung der Natur.
Mit Gottes Beistand und viel Schwung
eine „geistliche Wanderung.“
Wenn im Advent die Lichter brennen,
zum Einkauf Menschen hektisch rennen,
kaum für Besinnung bleibt die Zeit,
steht der Weihnachtsmarkt bereit.
Unglaubliche Düfte,
ziehen stetig durch die Lüfte.
Bereits am Morgen, kurz nach acht,
riecht man den Grillwurstduft mit Macht.
Vermischt mit Lebkuchen und mit Wein,
zieht´s in uns´re Zimmer rein.
Niemand kann die Pein ermessen,
wenn wir morgens mal vergessen,
die Fenster zu verschließen,
der Zimmerduft ist nicht zu genießen.
Jedoch von nah und fern,
kommt ansonsten jeder gern.
Die einen wollen Schönes kaufen,
die and´ren nur den Glühwein saufen.
Die Herzgefäße werden weit,
und manch einer ist halt breit.
Ihr dürft mich jetzt nicht falsch versteh´n,
der Weihnachtsmarkt ist dennoch wirklich schön.!!!
Dem Menschen, der für ihn verantwortlich ist,
und manche Überstunde macht, dass ihr es wisst,
sei an dieser Stelle Dank gesagt,
weil er auch immer wieder Neues wagt.
Und weil er um die Anwohner ist bedacht.
Und sich auch um uns Gedanken macht.
Die Kooperation ist wirklich gut.
Mach nur so weiter und hab Mut.
Als wir zum Gottesdienst einluden,
die Beschicker von den Buden,
zur Ökumene, das ist klar,
nahm man folgendes gewahr.
Mit einem Blick,
ein winzig kleines Missgeschick.
Der evangelische Pfarrer ist, wie es scheint,
mit den katholischen Kirche nun vereint.
Beim gemeinsamen Schreiten vor den Altar,
stolperte er über Kniekissen und Talar,
beim Verheddern seiner Kufen,
haut´s ihn längswärts auf die Stufen.
Die Arme seitwärts ausgestreckt
hat er den Priester sehr verschreckt.
Der tat sich jedoch nicht lange zieren,
und fragt ihn: „Bruder willst Du konvertieren?“
Den ganz beson´dren Durchblick aber,
hat ganz sicher unser Pfarrer Gaber.
Einst musste er schnell hetzten,
per Auto durch die Gegend wetzten.
Bevor er losfährt, aus der Hülle,
möcht´ er ziehen seine Brille.
Doch welch ein Pech sie ist nicht da,
er leider nicht ganz scharf mehr sah.
Da rief er lauthals: „Guter Gott“,
steh´mir bei in meiner Not.
Deine Macht ist riesengroß,
die Zeit ist knapp ich muss jetzt los.
Beschütz´ die Heiden und die Frommen,
lass niemand vor mein´ Kühler kommen.
Tu vor Unfällen mich bewahren!“
Wollt sogleich auch losfahren.
Plötzlich
fand er, oh - wie wunderbar,
seine Brille,
ohne Hülle,
das ist kein Witz,
auf dem Sitz.
Angewärmt und leicht verbogen,
hat er sie dann freudig aufgezogen.
„Dank sei Gottes Himmelschar,
jetzt seh´ich endlich wieder klar!“
Auf dem Münsterplatz dann angekommen
Nach drei Rosenkränzen, gleich den Frommen,
merkt er plötzlich: ei was ist denn das
Bei meiner Brille fehlt das Glas.
Auf den Gläsern er immer noch saß
Das war vielleicht ein Spass.
Gefahren war er ohne Glas
„So ein Mist“, denkt er beklommen,
„bin ich als Blindfisch rum geschwommen?
Und habe dabei nicht´s gemerkt?“
Die Sache hat sich ja geklärt,
er jetzt mit Gott und Brille fährt.
Der Dompfarrer nun Werbung macht,
im Rahmen der Freiburger Kissenschlacht.
Auf nem Straßenstopper kann man ihn sehn,
in der Herrenstraße beim Vorübergehn.
Eine Bettdecke in der Hand er hat,
der Münsterturm als Motiv, das neue Format.
Der Münsterturm zum Kuscheln, steht darauf.
Der Pfarrer lädt ein zum Schnäppchenkauf.
Der Rathausplatz des nachts nun Lichter hat
sonst wärs für Nachtschwärmer ja allzu fad.
Den Touristen wollt man imponieren
wenn sie durch die Stadt flanieren,
und sich auch des nachts noch denken
Freiburg du bist so schön.
Bedenken hat man sehr schnell abgetan.
Anwohnern, die Experten von nebenan
man hat ihnen nicht geglaubt,
dass der Schlaf wird sehr geraubt
wenn des nachts der Platz wird gestürmt,
die Bierdosen am Brunnen werden getürmt.
der Gehttobluster wird voll aufgedreht,
und man sich denkt, jetzt ist alles zu spät.
Eine Obergrenze an Belastung – das wär angebracht,
doch nicht so laut, gib auf dich acht.
Intolerant sei das, so wird gesagt,
doch der Lärm sehr an den Nerven nagt,
bis man sich denkt: Jetzt ist doch genug
und man sich schwört: Schluss mit dem Unfug.
Ruhe muss wieder her am Platz.
Und das sehr flott: ratz fatz
die bekannte Nummer ruft man an
von der Polizeistation gleich nebenan
die hoffentlich dann schaun vorbei
und beenden das nächtliche Geschrei.
Touristen findet man zu dieser Zeit
Keinen einzigen weit und breit.
Keiner nimmt die schönen Lichter wahr.
In großer Zahl, in großer Schar.
Der Grund dafür, er ist ganz klar.
Nehmt es doch mal wahr:
Die meisten Touristen hassen
kreischende, lärmende Massen.
Wenn um elf am Abend die Lichter wärn aus
Den Anwohnern würd erspart so mancher Graus.
Der Vorteil für die Stadt wär auch,
dass sinken würde der Stromverbauch,
das wär in einer grünen Stadt
die bald am Theater auch keine Bäume mehr hat
doch wirklich nun auch nicht verkehrt
dass man sich zum Umweltschutz bekehrt
und man nachts lässt die Lichter aus,
von Anwohnern und Tieren gäbs Applaus!
Bei uns ist alles durchorganisiert
Damit beim Hausbau nichts passiert.
Nur leider sollte es nicht sein,
dass ein Bürogebäud´ in Freiburg ganz fein,
zur rechten Zeit die Büros eröffnen kann.
Denn der Bau funktionierte nicht nach Plan.
Alles war schon angeliefert und montiert,
nur die Toiletten nicht; ganz ungeniert
die Mitarbeiter ins Café man schickt,
wenn einmal die Blase drückt.
Irgendwann wars dann so weit,
die Toiletten standen alle bereit,
man hätte sie schon nutzen können,
und sich den Cafe danach mal gönnen
wenn nicht eine Sache hätt noch gefehlt,
den falschen Türlieferanten man hat gewählt.
Der im Verzug mit seiner Lieferung war.
Ohne Türen die Toiletten nutzen, geht nicht, ist doch klar.
Im Organisieren sind wir Deutschen wirklich gut.
Ein Hoch auf die deutsche Organisier-wut.
Im Evangelium auf das wir schaun
Spricht Jesus heut vom Häuser baun.
Ein Haus auf Stein? Ein Haus auf Sand?
Was heißt das für UNS angewandt?
Text 1-6 (aus einem Buch mit gereimten Predigten)
Gott der Herr er möcht euch segnen.
Auch unter dem Konfettiregen.
Er leite Euch bei Tag und Nacht,
beim feiern dieser Fasenacht.
Damit schließe ich nun froh,
das war´s für heut´: Narri-Narro!