AKTUELL BEKÄMPFUNG MULTIRESISTENTER KEIME Bundesrat berät über bessere Finanzierung Foto: SPL Agentur Focus Infektionsschutz im Krankenhaus: Mikrobiologische Screening-Untersuchungen sollen extrabudgetär vergütet werden, fordern einige Länder. keine zeitliche Befristung vorsehen. Zur Begründung heißt es, derzeit würden die nötigen Maßnahmen durch das DRG-System nicht ausreichend finanziert. Auch Modell- HEILMITTELERBRINGER CDU/CSU will Blankoverordnung Die Arbeitsgruppe Gesundheit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion spricht sich in einem Positionspapier für eine bessere Vergütung der Heilmittelerbringer und eine direktere Einbindung insbesondere der Physiotherapeuten in die Versorgungsverantwortung aus. Zwischenergebnisse aus Modellvorhaben zur physiotherapeutischen Versorgung wiesen auf effektivere Behandlungsabläufe und bei Blankoverordnung auf eine geringere Anzahl an Behandlungseinheiten hin, heißt es in dem Positionspapier. Eine der Kernforderungen ist, die Vergütung qualifizierter Heilmittelerbringer von der Grundlohnsumme zu entkoppeln. Denn diese hätten dadurch in den letzten Jahren so gut wie keinen Einkommenszuwachs erzielen können. Außerdem sollen die Ausbildungsstandards der Heilmittelerbringer verbessert werWas ist gut für die Patienten? Das sollen Physiotherapeuten bald selbst entscheiden. A 644 vorhaben zum präklinischen Screening auf multiresistente gramnegative Erreger reichten nicht aus, da in diesem Rahmen nur ein Teil der Patienten erfasst werden könne. Rie Zahl der Woche 2 Millionen Menschen sterben weltweit jedes Jahr an Erkrankungen, die durch verunreinigte Lebensmittel verursacht wurden. Quelle: Weltgesundheitsorganisation den, damit sie den steigenden Anforderungen gerecht werden. Auf Grundlage der Ergebnisse der laufenden Modellvorhaben wollen die Gesundheitspolitiker von CDU und Foto: picture alliance Die Länder Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz haben sich im Bundesrat dafür eingesetzt, die Finanzierung von mikrobiologischen Screening-Untersuchungen in Krankenhäusern besser als bisher zu finanzieren. Ein entsprechender Antrag wurde Ende März vorgelegt und wird nun in den Ausschüssen beraten. Konkret wird die Bundesregierung in dem Antrag gebeten, „kurzfristig im Krankenhausentgeltrecht die Voraussetzungen dafür zu schaffen, mikrobiologische Screening-Maßnahmen der Krankenhäuser entsprechend den Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention extrabudgetär zu vergüten“. Hierbei solle man an das Hygieneförderprogramm anknüpfen, jedoch CSU 2016 über die Umsetzung der Blankoverordnung verhandeln. Die Ärzteschaft sieht die Pläne der Unionsfraktionen, die Stellung von Physiotherapeuten, Logopäden oder Masseuren aufzuwerten, kritisch. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung betonte, Diagnose- und Indikationsstellung müssten in jedem Fall beim behandelnden Vertragsarzt verbleiben. Ähnlich argumentierte der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Dr. med. Theodor Windhorst. Es könne zielführend sein, wenn Physiotherapeuten oder Logopäden darüber entschieden, was gut für einen Patienten sei. Die Diagnose müsse aber ein Arzt stellen. „Dies ist und bleibt eine urärztliche Aufgabe.“ TG Deutsches Ärzteblatt | Jg. 112 | Heft 15 | 10. April 2015
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