1/2015 Deutschland Bier-Kurier: der TGX D38 Auf Tour mit dem Highway-Baron man magazin 1/2015 Entdecken Sie Deutschland auch als digitale das Ausgabe auf dem Tablet. 08 inhalt 04 Der Sandmann Mit einem umgebauten MAN-Lkw fährt Peter Meyer Touristen über Fraser Island. Impressum Das MAN magazin erscheint zweimal jährlich in 16 Sprachen. für Android für ios Das Beste aus der MAN-Welt 02 Was sind die Höhepunkte aus 100 Jahren Welt, mit interessanten Themen aus dem Lkw- Nutzfahrzeugbau bei MAN? Wie macht sich und Busbereich bis hin zu Turbinen und Mo- der neue TGX D38 im Einsatz beim Kunden? toren, die in Schiffen oder Kraftwerken zum Und wie gelangt ein vierachsiger Lkw in ein Einsatz kommen. Bergwerk? Die dritte Ausgabe des MANmaga- Viel Freude und spannende Unterhaltung zin gibt Antworten auf diese und weitere mit dem MANmagazin – oder laden Sie sich spannende Fragen. Es spiegelt die Welt wider, gratis die digitale Tablet-Ausgabe herunter, aus der MAN kommt: eine technisch geprägte erhältlich als App für iOS und Android. Preisgekröntes Design 06 Der NEOPLAN Jetliner hat den German Design Award 2015 gewonnen. 08 Die Wüste bebt MAN-Rennfahrzeuge und -Servicetrucks haben die Dakar erfolgreich gemeistert. 10 So kreuzt man heute Motoren von MAN Diesel & Turbo für die Luxusschiffe von Norwegian Cruise Line 22 12 Bereit für die Zukunft Die wichtigsten Meilensteine aus 100 Jahren Nutzfahrzeugbau bei MAN TITELTHEMA Der MAN TGX D38 spielt beim effizienten Getränketransport seine Stärken aus. 18 News Meldungen aus dem MAN-Kosmos Volle Pulle 22 Einer der ersten ausgelieferten MAN TGX D38 ist als Getränkelaster unterwegs. 28Countdown bis zur Serienreife In München entsteht das Vorserienfahrzeug des TGX D38-Schwerlasttransporters. 32Glück auf! Ein MAN-Lkw reist für seinen Einsatz im Bergwerk in Einzelteilen unter die Erde. 32 62 38 Gutes noch besser gemacht Der MAN TGX EfficientLine 2 beweist auf einer Vergleichsfahrt seine Sparsamkeit. 42Sicher mit System Eine Vielzahl an Assistenzsystemen von MAN macht Lkw sicherer. 46Vor Ort Aktuelles aus dem deutschen MAN-Markt Fotos: APPLE INC. Pr Einfach die App kostenlos downloaden: 10 Herausgeber MAN Unternehmenskommunikation Andreas Lampersbach (V.i.S.d.P.), Ungererstraße 69, 80805 München Verantwortlicher redakteur & Objektleiter Joachim Kelz, Tel.: +49. 89. 1580-1175, [email protected], www.man.eu Redaktion Vor Ort Deutschland Deike Kornblum Verlag C3 Creative Code and Content GmbH, Heiligegeistkirchplatz 1, 10178 Berlin, www.c3.co, Gesellschafter der C3 Creative Code and Content GmbH sind die Burda Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Offenburg, und die KB Holding GmbH, Berlin, zu je 50 %. Alleinige Gesellschafterin der Burda Gesellschaft mit beschränkter Haftung ist die Hubert Burda Media Holding Kommanditgesellschaft, Offenburg. Gesellschafter der KB Holding GmbH sind die Herren Lukas Kircher (Geschäftsführer, Berlin) und Rainer Burkhardt (Geschäftsführer, Berlin) zu je 50 %. Redaktion & Autoren Klaus-Peter Hilger (Ltg.), Yasmine Sailer (Stv.). Freie Autoren: Tobias Birzer, Markus Boden, Alexandra Grossmann, Dr. Wolfgang Hörner, Martin Kaluza, Marvin Milatz, Josephine Pabst, Marcus Schick, André Schmidt-Carré MANAgiNg editor Sara Austen Konzeption Stefan Lemle, A New Kind (freier Mitarbeiter) Grafik Micheline Pollach, Andrea Hüls, Christian Kühn, Anna-Sophie Werner (freie Mitarbeiterin) Bildredaktion Elke Latinovic, André Kirsch (freier Mitarbeiter) Titelbild Christian Grund Lektorat Dr. Michael Petrow (Ltg.), Jutta Schreiner produktioN C3 Creative Code and Content GmbH Druck Gotteswinter und Aumaier GmbH, Joseph-Dollinger-Bogen 22, 80807 München Nachdruck mit Quellenangabe gestattet. Änderungen sind mit der Redaktion abzustimmen. aboservice Thomas Mahler GmbH, Postfach 50 04 65, 80974 München, Tel.: +49. 89. 1580-3724, [email protected] Anzeigenvertrieb Zeitzeichen Vertriebs GmbH, Radka Neumann, Tel.: +49. 8323. 9984630, [email protected] Copyright ©2015 bei MAN und C3 Creative Code and Content GmbH 62Mit Peter auf Tournee Die MAN Tattoo Trucks transportieren das Tour-Equipment von Peter Maffay. 03 man magazin 1/2015 In der App finden Sie mehr Fotos von Peter Meyer im Einsatz auf Fraser Island. my man Der Sandmann Peter Meyer, 44, ist Ranger auf Fraser Island. Im Allrad-Lkw mit Busaufbau zeigt der Australier mit deutschen Wurzeln Besuchern die Insel an der australischen Ostküste, die komplett aus Sand besteht. Eine Straße sieht sein MAN-Fahrzeug nie. Ist Ihr MAN ein Serienfahrzeug? Dies ist eine MAN-Fahrerkabine mit einem Busaufbau auf dem Rücken. Das Fahrzeug hat 28 Sit- Australischer Ranger: Peter Meyer fährt seit 20 Jahren für Fraser Explorer Tours Besucher über die Insel. ze und eine MAN-Maschine mit 280 PS. Es wurde für uns auf Allradantrieb umgerüstet. Sie fahren den ganzen Tag auf Sand. Was bedeutet das für die Maschine? In weichem Sand musst du ständig bei sehr hoher Drehzahl Straße aus Sand: Der Strand ist Fraser Islands Autobahn, erlaubt sind hier 80 Stundenkilometer. fahren, nah am roten Bereich. Der Sand dringt durch alle Ritzen. Salzwasser, salzhaltige Luft und Schlamm zerstören auf Dauer jede Maschine. Ich bin seit 20 Jahren hier und habe viele verschiedene Maschinen gefahren. Die von MAN sind definitiv die widerstandsfähigsten! Was müssen Sie als Fahrer beachten? Wenn du an der falschen Stelle anhältst, sinkt der Truck einfach ein. Diese Fahrzeuge wiegen leer 13 Tonnen. Da ist der Reifendruck wichtig! Ich fahre mit 2,75 Bar. Auf Teerstraßen sind 7,6 oder 7,9 üblich. Man macht das, um den Fußabdruck der Reifen zu vergrößern. So schwimmst du über den Sand, statt dich einzugraben. Es kommen viele unerfahrene Privatleute mit teuren Allradautos her, die denken, sie könnten damit überall fahren. Am dann wieder raus. Strandgefährt: Der 280 PS starke MAN sieht nie eine Teerstraße. 04 Fotos: Martin Kaluza Ende bleiben sie stecken – und ich ziehe sie 05 man magazin 1/2015 Preisgekröntes Design Illustrationen: MAN Typisch NEOPLAN: Der Jetliner ist dynamisch, schön proportioniert und sowohl kraftvoll als auch elegant. 06 Kraftvoll, dynamisch, elegant – was houette und die klare Linienführung sind ty- sich liest wie die Beschreibung eines Sportwa- pisch für NEOPLAN. Im Innenraum setzt sich gens, trifft auch auf den NEOPLAN Jetliner zu. das Premiumdesign fort: Fahrgäste und Fahrer Der Omnibus im Mitteldeckersegment ist finden sich in einer attraktiven Atmosphäre technisch und gestalterisch wegweisend. Das mit hoher Funktionalität wieder. Für Stephan fand auch die Jury des German Design Award Schönherr und sein erfolgreiches Designteam 2015: Sie zeichnete den NEOPLAN Jetliner für sind es Ganzheitlichkeit und Harmonie zwi- seine besondere Designqualität in der Katego- schen Exterieur und Interieur, die den Bus prä- rie „Excellent Product Design – Transporta- gen. „Der NEOPLAN Jetliner hat die Auszeich- tion and Public Design“ aus. Seit 60 Jahren nung auf jeden Fall verdient. Wir haben ein be- verleiht der Rat für Formgebung in Frankfurt währtes Konzept neu interpretiert und somit am Main jährlich hervorragenden Designleis- das Fahrzeug als jüngsten Vertreter der Marke tungen den German Design Award. NEOPLAN deutlich modernisiert.“ Den Jetliner kennzeichnen kraftvolle Pro- Seit 2002 haben Busse der Marken MAN portionen mit vorwärtsdrängender Dynamik. und NEOPLAN insgesamt zwölf Designaus- „Durch die dynamische Gestaltung, vor allem zeichnungen erhalten, darunter den Red Dot in der Seitenlinie, bekommt der Bus eine Design Award und den iF DESIGN AWARD. richtig schöne Geschwindigkeit – damit sieht er schon im Stand aus, als ob er fährt“, sagt Eine Bildergalerie aller Designauszeich- Stephan Schönherr, Vice President Design Bus nungen und ein Interview mit Stephan Schön- von MAN. Die glattflächige, cW-optimierte Sil- herr gibt es auf > www.man.eu/mankannbusdesign 07 man magazin 1/2015 Die Wüste bebt Mit diesem Ergebnis war MAN nicht nur der zweitbeste Hersteller in den Top Ten hin- jährigen Rallye Dakar durch Argentinien, Boli- ter Kamaz, sondern hatte noch eine weitere vien und Chile fuhren die Lkw wieder bis an Erfolgsmeldung zu verbuchen: Von den 15 ihre Grenzen. Die 15 teilnehmenden MAN- MAN-Renn-Lkw hatte nur ein Fahrzeug einen Fahrzeuge hielten den Extrembedingungen be- Ausfall aufgrund eines technischen Defekts. sonders gut stand: In der Gesamtwertung lan- Ein Beleg für die besondere Robustheit der deten zwei MAN-Prototypen des VEKA-Renn- Racer von MAN – und für die exzellente Ar- teams in den Top Ten auf den Plätzen vier und beit des MAN-Serviceteams. Der offizielle acht. Die Wertung der seriennahen Fahrzeuge MAN-Servicetruck unterstützte mit Tausen- konnte MAN sogar auf den Rängen eins und den Ersatzteilen und Kompetenz bei kompli- zwei abschließen und die Wertung in der Drei- zierten Reparaturen. 50 weitere Trucks der achser-Klasse ebenfalls für sich entscheiden. Marke MAN in den einzelnen Teilnehmerteams transportierten Teile und Ausrüstung, die unterwegs benötigt wurden. Das Werksteam von MAN um Hans Echter, Hans-Werner Nell und Josef Kreppold hatte außerdem bei der diesjährigen Dakar ein besonderes Jubiläum zu feiern: Bereits im zehnten Jahr gingen die drei Mechaniker bei der südamerikanischen Wüstenrallye an den Start. „Dass Mannschaften drei oder vier Jahre zusammenbleiben, ist der Normalfall“, sagt Josef Kreppold. „Aber dass das gleiche Team mit dem gleichen Fahrzeug zehn Jahre hintereinander zusammen startet, ist absolut außergewöhnlich und in der Kombination einmalig.“ Foto: Leon Jansen/ Dakarpress.com 08 9 000 Kilometer, 43 Grad Celsius Höchsttemperatur, 4 500 Höhenmeter – bei der dies- Ganz weit vorn: Der MAN-Prototyp des VEKA-Rennteams mit der Startnummer 503 belegte in der Gesamtwertung Rang vier. 09 man magazin 1/2015 So kreuzt man heute Heimathafen New York: Die Schiffe von Norwegian Cruise Line bieten Luxuskreuzfahrten in die Karibik an. 10 Fotos: gettyimages, Ingrid Fieback Moderne Maschinen: Angetrieben wird die Breakaway-Klasse von MAN-Vierzylinder-Motoren mit Common-Rail-Einspritzung. Es ist kein alltägliches Bild: Vor der Common-Rail-Einspritzung aus. Die vier Mo- Skyline Manhattans liegt ein Schiff – doch toren pro Schiff haben zusammen 84 840 PS. nicht etwa eine der kleinen Fähren, die zur „Unsere Common-Rail-Einspritzung bietet Freiheitsstatue und nach Staten Island fahren, eine bessere Leistung im Vergleich zu her- sondern eines der größten und modernsten kömmlichen Motoren“, erklärt Benjamin Kreuzfahrtschiffe der Welt. Die US-amerika- Andres, Head of Order Management Cruise & nische Reederei Norwegian Cruise Line be- Ferry bei MAN Diesel & Turbo. „Wir sind stolz, fährt mit den Schiffen Norwegian Breakaway etwas zur Norwegian-Cruise-Line-Flotte bei- und Norwegian Getaway die östliche Karibik. zutragen und so die Zukunft der modernen Beide Schiffe gehören zur Breakaway-Klasse Kreuzfahrt mitgestalten zu können.“ von Norwegian Cruise Line, bieten Platz für Das Besondere an den Schiffen der 4 028 Passagiere und 1 640 Mann Besatzung Breakaway-Klasse ist unter anderem das Free- und sollen das Kreuzfahrterlebnis grund style-Cruising-Konzept ohne vorbestimmte legend verbessern. Essenszeiten und formellen Dresscode, dafür Gebaut hat die neuen Schiffe die Meyer mit einem brandneuen Deckdesign, das Shops, Werft GmbH in Papenburg. Für die Lieferung Restaurants und Bars für alle Passagiere leich- der modernen Maschinen der Luxuskreuzer ter zugänglich macht. In den nächsten vier Jah- setzt die Meyer Werft auf das Know-how und ren soll die Flotte noch um vier neue Schiffe die Erfahrung von MAN Diesel & Turbo. MAN zur Breakaway-Plus-Klasse erweitert werden. stattete die Norwegian Breakaway und die Die Jungfernfahrt der Norwegian Escape ist für Norwegian Getaway mit je zwei 12V- und zwei Herbst 2015 geplant, die Norwegian Bliss soll 14V-48/60-Vierzylinder-Dieselmotoren mit 2016 folgen, zwei weitere Schiffe 2018 und 2019. 11 man magazin 1/2015 Bereit für die Zukunft Der MAN-Konzern kann auf eine über 250-jährige Geschichte zurückblicken. In diesem Jahr feiert das Unternehmen wieder ein bedeutendes Jubiläum: Vor 100 Jahren begann die Geschichte des Nutzfahrzeugbaus bei MAN. Ein Überblick über die wich tigsten Meilensteine. 1915 1924 MAN baut in Kooperation mit der Firma Saurer die ersten Lkw und Busse in Lindau. Ein Jahr später zieht die Fertigung in das MAN-Werk Nürnberg um. 12 novationen beeinflusst MAN seit 100 Jahren berg eine neue Firma eingetra- die Entwicklung von Lastkraftwagen und Om- gen, die „Lastwagenwerke M.A.N.-Saurer“. Das nibussen maßgeblich – ein Anspruch, der sich Unternehmen entstand als Joint Venture der über den heutigen Tag hinaus fortsetzt. Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG und 1916 zog die Produktion in das MAN-Werk des Schweizer Nutzfahrzeugherstellers Saurer. Nürnberg um. Nach dem Ausscheiden von Bald darauf verließ der erste MAN-Saurer- Saurer 1918 firmierte das Unternehmen als 3-Tonnen-Lastwagen die gemeinsame Fabrik „M.A.N. Lastwagenwerke“. 1924 präsentierte in Lindau am Bodensee, kurz danach die ers- MAN den ersten Lkw mit einem Dieselmotor ten Busse, die als Überlandbusse für die mit Direkteinspritzung – der Grundstein für Reichspost neben Fahrgästen auch Briefe und den Siegeszug des Dieselmotors im Lkw war Pakete beförderten. Dies war der Beginn des gelegt. Im Vergleich zu den damals üblichen Nutzfahrzeugbaus bei MAN, einer Erfolgsge- Benzinmotoren sparte er bis zu 75 Prozent der schichte, die nicht nur die Historie des Unter- Betriebskosten ein. Schon damals waren Spar- nehmens entscheidend geprägt hat. Mit den samkeit und Effizienz zwei wesentliche Ent- 1961 Der erste deutsche LkwMotor mit Abgasturbo aufladung erzielt eine 35-prozentige Leistungssteigerung gegenüber herkömmlichen Lastwagenmotoren: der SechszylinderMotor MAN 1546 GT mit 175 statt 130 PS. Der erste Fahrzeugmotor mit Diesel-Direkteinspritzung wird von MAN entwickelt. Das begründet den Siegeszug des Dieselmotors im Lkw – bis heute. Fotos: Historisches Archiv MAN Truck & Bus Mit 140 PS ist der MAN S1H6 im Jahr 1932 der stärkste Diesel-Lkw der Welt. Ein Jahr später bringt MAN den Last wagen sogar mit 150 PS auf den Markt. Rudolf Diesel entwickelt zusammen mit MAN-Ingenieuren den ersten Dieselmotor. zukunftsweisenden und oft revolutionären In- delsregister der Stadt Nürn- 1951 1932 1897 A m 21. Juni 1915 wurde ins Han- 1951 Der MAN-Lastwagen F8 mit seinem V8-180-PS-Motor wird zum Flaggschiff des einsetzenden Wirtschaftswunders. Mit dem 750 HO bringt MAN den ersten Bus mit modularem Fahrgestell für Stadt-, Überland- und Reisebusse auf den Markt. 1955 Die Lkw-, Bus- und Traktorenproduktion zieht von Nürnberg in das neue Werk nach München um. Als erster Lkw rollt ein MAN 515 L1 vom Band. Der Motorenbau bleibt in Nürnberg. 13 man magazin 1/2015 wicklungsziele von MAN, die bis heute gelten. damals war, zeigte sich zum Beispiel 1951, als Unternehmen und ziert seither den Kühler- Baureihe verfügte ab 1994 bereits serien Im selben Jahr produzierte MAN die ersten der Fahrzeugbauer den ersten deutschen Lkw- grill aller Nutzfahrzeuge von MAN. Im Seg- mäßig über Motoren mit elektronischer Ein- Niederflurbusse mit einem eigens konstruier- Motor mit Abgasturboaufladung vorstellte. ment der leichten Lkw startete MAN Ende der spritzregelung. ten Niederrahmen-Fahrgestell. Bis dahin ba- Der Sechszylinder erreichte bei 8,72 Liter Hub- sierten die Busse, die MAN seit 1915 gebaut raum 175 PS und damit eine Leistungssteige- hatte, auf Lkw-Fahrgestellen. rung um bemerkenswerte 35 Prozent. 1955 be- 1928 stellte MAN seinen ersten Dreiachs- seinen neuen Standort in München. Das Werk Lkw vor, der zum Vorläufer aller folgenden Nürnberg entwickelte sich zum Kompetenz- Schwerlast-Lkw von MAN wurde. 1932 erhielt zentrum für den Motorenbau. der S1H6 mit dem D4086 einen großen Die- Auch im Omnibusbau stellte MAN immer selmotor mit 140 PS und galt damit als stärks- wieder Innovationskraft unter Beweis. 1961 ter Diesel-Lkw der Welt. 1937 folgte als nächs- brachte das Unternehmen mit dem 750 HO ter technischer Meilenstein die Entwicklung den ersten Bus in Modularbauweise auf den eines enorm kraftstoffsparenden Diesel- Markt. Auf ein einheitliches Fahrgestell wur- Direkteinspritzers und des Allradantriebs. den verschiedene Aufbauvarianten für Linien-, Für den Wiederaufbau nach dem Zweiten 140 Überland- oder Reisebusse montiert. Weltkrieg waren Lastwagen gefragt. In den 1971 übernahm MAN die Büssing Auto- 1950er-Jahren avancierte der MAN F8 mit sei- mobilwerke mit dem Werk in Salzgitter. Ne- nem 180 PS starken V8-Motor zu einem Flagg- ben der Unterflurmotoren-Technik, auf die schiff des Wirtschaftswunders in der jungen Büssing spezialisiert war, hielt auch Büssings Bundesrepublik. Wie innovativ MAN schon Logo, der Braunschweiger Löwe, Einzug im 1977 1986 Die Kooperation mit VW Nutzfahrzeuge bei der Entwicklung einer leichten Fahrzeugreihe von sechs bis zehn Tonnen Gesamtgewicht beginnt. 1979 startet die Produktion der sogenannten VW-MAN-Gemeinschaftsbaureihe. MAN führt die Baureihe F90 mit einem komplett neuen Fahrerhaus in den Markt ein. Akzente. Mit dem Lion’s Star führte MAN 1992 1993 gemeinsam produziert. Heute ist MAN einen Reisebus ein, der die Namen aller fol- Teil des VW Konzerns. genden Busgenerationen von MAN prägen sollte. Mit einem cw-Wert von 0,41 war der doch seit jeher die Kurzhauber für den Bau Pferdestärken Der S1H6 von MAN war 1932 mit seinem 140-PS-Motor der stärkste Diesel-Lkw der Welt. Ein Jahr später gab es ihn sogar noch leistungsfähiger, mit 150 PS. Auch die Omnibusse von MAN setzten 6- und der 8-Tonner der G-Reihe wurden bis Die Paradepferde von MAN waren je- Fotos: Historisches Archiv MAN Truck & Bus zog MAN mit der Lkw- und Busproduktion 1970er-Jahre eine Kooperation mit VW. Die Fernreisehochdecker besonders aerodynamisch und dadurch sparsam im Verbrauch. und die schweren Frontlenker für den Fern- Ins neue Millennium startete MAN mit verkehr, wie der Typ 19.280, der im Jahr 1978 neuen Innovationen. Die Baureihe „Truckno- als erster MAN den Titel „Truck of the Year“ logy Generation Typ A“, kurz TGA, setzte im erhielt. Zahlreiche Auszeichnungen folgten, Jahr 2000 neue Maßstäbe, sowohl in Komfort zum Beispiel für den 1986 eingeführten und Ergonomie als auch mit neuen Technolo- MAN F90, der im Folgejahr „Truck of the Year“ gien wie der MAN TipMatic oder MAN Com- wurde. Der F90 beeindruckte vor allem mit fort-Shift für einen optimalen Schaltvorgang. seinem großzügigen Fahrerhaus. Damals wie Mit der Übernahme der Busmarke NEOPLAN heute waren Ergonomie und Komfort für den stärkte MAN 2001 seine Position im Premi- Fahrer wichtige Anliegen der Konstrukteure umsegment der Reisebusse. von MAN. Das Erfolgsmodell der Neunziger- Ein echter Meilenstein der Motorentech- jahre bei den Lkw hieß F2000. Die schwere nologie war die Einführung der D20-Motoren „Branchenkompetenz, Kundennähe und Innovationskraft machen den Erfolg von MAN damals und heute aus.“ Henning Stibbe, Leiter des Historischen Archivs bei MAN Truck & Bus 1992 Der Reisebus MAN Lion’s Star kommt auf den Markt und wird als „Coach of the Year“ prämiert. 2000 Die Präsentation der Trucknology Generation TGA ist der Startpunkt einer großen Produktoffensive. 1971 MAN übernimmt die ÖAF und die Büssing Automobilwerke. Der Löwe von Büssing wird in das Logo aufgenommen. 14 1978 2001 MAN übernimmt die Marken NEOPLAN, ERF und Star. Zum ersten Mal erhält MAN die Auszeichnung „Truck of the Year“ für das Modell 19.280. 15 man magazin mit Common-Rail-Einspritzung im Jahr des Lion’s City Hybrid. Durch seinen innova- 2004. Als erster Nutzfahrzeughersteller stell- tiven Hybridantrieb spart der Lion’s City Hy- te MAN alle seine Motoren auf das sparsame brid bis zu 30 Prozent Kraftstoff ein. Das Mo- und umweltfreundliche elektronisch gesteu- dell war schnell ein großer Erfolg und erhielt erte Einspritzverfahren um. Mit dem TGL 2011 den ÖkoGlobe und 2012 den Green Bus und dem TGM modernisierte MAN 2005 Award für sein nachhaltiges Konzept. auch die leichte und mittlere Baureihe. Dabei gelang es, die damals gültige Abgasnorm Die Entwicklung von ressourcen- und Euro 4 durch die Kombination von Abgas- umweltschonenden Fahrzeugen ist seit jeher rückführung und Partikelfilter ganz ohne eines der Hauptziele von MAN Truck & Bus. Zusatzstoffe wie AdBlue zu erreichen. Zwei Die aktuelle Abgasnorm Euro 6 war eine Her- Jahre später traten gleich zwei Modelle die ausforderung, die MAN 2012 mit der neuesten Nachfolge des TGA in der schweren Baureihe Generation seiner TG-Fahrzeuge beantwor an: Während der TGX für den Fernverkehr 1/2015 „Die 100-jährige Erfolgsgeschichte ist die Basis für eine Zukunft voller Ideen und Innovationen.“ Auch Compressed Natural Gas (CNG) und Biogas sind bereits heute verfügbare Alterna- maziele im Unternehmen genauso wie politi- tiven. Die für CNG geeigneten Motoren kön- sche Rahmenbedingungen und die Endlich- nen auch mit Biogas und damit nahezu CO2- keit fossiler Kraftstoffe. MAN hat deshalb die neutral betrieben werden, wie beim neuen Weiterentwicklung verschiedener alternati- Erdgas-Gelenkbus Lion’s City GL CNG, dem ver Antriebskonzepte im Blick. Hybridantrie- „Bus of the Year 2015“. Zum etablierten Ange- be in Nutzfahrzeugen werden in Zukunft in bot an Erdgas-Stadtbussen werden 2016 auch allen Anwendungsbereichen Teil des An- Lastwagen mit CNG-Antrieb hinzukommen. triebskonzepts sein. Der Stadtbus nutzt heute Die Abteilung Zukunftsforschung analy- bereits einen seriellen dieselelektrischen Hy- siert globale Megatrends und bestimmt dar- brid. Für den Lkw-Bereich hat MAN auf der aus die Richtung für die Entwicklung zukünf- IAA 2014 mit dem TGX Hybrid ein Konzept- tiger Fahrzeuggenerationen. In der Vorent- tete. Sie erfüllen die strengen Anforderun- fahrzeug für einen TCO-optimierten Hybrid- wicklung arbeitet MAN bereits heute an ausgelegt ist, kommt der TGS in den Berei- gen bei höchster Kraftstoffeffizienz. Mit der antrieb im Fernverkehr als eine künftige Fahrzeugen, die für bestimmte Aufgaben kei- chen Traktion und schwerer Verteilerverkehr neuesten Motorengeneration D38 stellte Möglichkeit vorgestellt. Mit dem Forschungs- nen Fahrer mehr benötigen, etwa wenn ein zum Einsatz. Für die beiden Modelle erhielt MAN im Herbst 2014 den vorläufigen Höhe- fahrzeug Metropolis hat MAN einen vollelek- Sicherungsfahrzeug Autobahnbaustellen ab- MAN zum siebten Mal den Titel „Truck of the punkt aus 100 Jahren Motorenentwicklung trisch fahrenden schweren Lkw mit Range sichert. Mit diesen und anderen ganz neuen Year“ – das ist Branchenrekord. für Nutzfahrzeuge vor. Die sparsamen Euro Extender für Aufgaben in der Stadt kon Ideen treibt MAN Truck & Bus auch in Zu- 6-Dieselmotoren erreichen mit einer zweistu- zipiert, der sich derzeit in der Erprobungs- kunft die Entwicklung von modernsten Nutz- figen Turboaufladung bis zu 640 PS. phase befindet. fahrzeugen nachhaltig voran. Dr. Georg Pachta-Reyhofen, Sprecher des Vorstands MAN Gruppe 2005 2004 Die Einführung der D20 Common Rail-Motorenreihe bringt eine vollkommen neue, elektronisch gesteuerte Einspritztechnologie mit sich. Der MAN-Hybridstadtbus geht in Serie. 2007 Aus dem TGA werden in der schweren Lkw-Reihe die Modelle MAN TGS und TGX. Journalisten verleihen ihnen den Titel „Truck of the Year 2008“. Seit 100 Jahren baut MAN Nutzfahrzeuge, doch die Geschichte des heutigen MAN Konzerns hat bereits vor über 250 Jahren mit drei historischen Ausgangspunkten begonnen: den Gründungen der Eisenhütte St. Antony 1758 in Oberhausen, der Sanderschen Maschinenfabrik 1840 in Augsburg und der Eisengießerei und Maschinenfabrik Klett & Comp. 1841 in Nürnberg. Während St. Antony mit zwei weiteren Eisenhütten im Ruhrgebiet 1878 zum Unternehmen „Gutehoffnungshütte“ (GHH) verschmolz, fusionierten die beiden süddeutschen Vorgängerfirmen 1898 zur Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG. Der Name MAN war geboren. In der Augsburger Fabrik entwickelte Rudolf Diesel von 1893 bis 1897 den ersten Dieselmotor, die Grundlage für spätere Motorengenerationen im MAN-Nutzfahrzeugbau. 1921 wurde aus MAN und GHH das Unternehmen, das bis heute Bestand hat und seit 2011 Teil des VW Konzerns ist. 2014 2010 Die Markteinführung von TGL und TGM in der leichten und mittleren Tonnageklasse von 7,5 bis 26 Tonnen rundet die MAN Trucknology-Generation ab. 250 Jahre MAN-Geschichte Die neuen D38 Euro 6-Motoren für die MAN-Baureihe TGX mit 520 bis 640 PS sind erhältlich. 2011 Fotos: Historisches Archiv MAN Truck & Bus 2010 startete MAN mit der Serienfertigung eines Stadtbusses mit Hybridantrieb, 16 Ein Treiber der Produktentwicklung heute sind Nachhaltigkeit und die eigenen Kli- Wiedergeburt einer Legende: Der Doppeldeckerbus NEOPLAN Skyliner kommt wieder auf den Markt. 2012 2015 Der Erdgas-Gelenkbus Lion’s City GL CNG ist „Bus of the Year“. Die neuen MAN TG-Fahrzeuge der Baureihen TGL, TGM, TGS und TGX in Euro 6 feiern ihre Premiere. 17 man magazin 1/2015 Imperial Cargo setzt weiter auf MAN Für eine grüne Zukunft: MAN will bis 2020 25 Prozent der CO2-Emissionen gegenüber 2008 reduzieren. Zukunftskonzept: Der MAN TGX Hybrid wurde bei der IAA 2014 vorgestellt und zeigt, welche Vorteile der Kraftstoff- und CO2-sparende Hybridantrieb hat. Hybrid-Konzepttruck Klimaziel in Sicht 18 am Standort Pinetown in Südafrika. Seit Dezember 2014 versorgt die Anlage das Werk maschutz ernst und hat deshalb 2011 eine für Lkw- und Bus-Chassis mit sauberem gruppenweite Klimastrategie entwickelt. Das Strom. Pinetown ist damit ab 2015 ein kli- Ziel ist, die jährlichen CO2-Emissionen bis zum maneutraler Standort. Durch die Solaranlage Jahr 2020 an allen Produktionsstandorten um ist er zudem unabhängig von der Entwicklung 25 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2008 zu der Energiepreise. Schon nach wenigen Jahren reduzieren. Das sind rund 135 000 Tonnen CO2 wird sich die Investition dadurch amortisie- weniger, was in etwa den Emissionen einer ren. Ein weiteres Beispiel für Maßnahmen deutschen Kleinstadt mit 15 000 Einwohnern zum Klimaschutz bei MAN Diesel & Turbo ist entspricht. Mit dem Ergebnis von 2014 kommt der Standort im dänischen Frederikshavn. MAN seinem Ziel erneut ein Stück näher. Der Hier versorgt ein System zur Energierück Erfolg ist das Resultat einer Vielzahl von Maß- gewinnung aus der Abwärme eines Motoren- nahmen, um die CO2-Emissionen effektiv zu prüfstands rund 250 Haushalte in der Umge- senken. Dazu gehören effizientere Technolo bung mit Fernwärme. chen, die neue Maßstäbe setzen. Unsere vorhandenen 44 MAN TGS. Fahrer sind begeistert von den MAN, weil Christo Theron, Geschäftsführer der sie sehr komfortabel und leicht zu fahren lassung Kapstadt erhalten. Die Reaktions- gen spielen. Mit dem TGX Hybrid hat MAN Flotte aufnehmen, harte Tests durch und zeiten sind kurz, und wir stehen in re erstmals ein Hybrid-Konzeptfahrzeug für den achten dabei vor allem auf den Kraftstoff- gelmäßigem Kontakt zur Planung der Fernverkehr vorgestellt. Angetrieben wird der verbrauch. Die MAN TGS in unserer Fern- anstehenden Wartungen.“ Lkw von einem Parallel-Hybrid mit einem Die- verkehrsflotte überzeugen mit zehn Pro- Imperial Cargo fährt auf Fernver- selmotor mit 440 PS und einem Elektromotor zent geringerem Verbrauch im Vergleich kehrsstrecken in Südafrika, Namibia und mit 130 Kilowatt Leistung. Während der Diesel- zu den anderen Marken im Fuhrpark.“ Ge- den Nachbarländern Simbabwe, Sambia, motor als Hauptantrieb dient, arbeitet der fahren wird meist mit zwei gekoppelten Angola, Botswana und Mosambik. Bremsen als Generator. Die so zurückgewonnene Energie wird in einer Batterie gespeichert und an Steigungen zur Drehmoment-Unterstützung des Diesels genutzt. Der TGX Hybrid CO2-Reduktion von rund acht Prozent. ne Verantwortung als Unternehmen beim Kli- dass wir Gesamtbetriebskosten errei- dendienst, den wir von der MAN-Nieder- satz von erneuerbaren Energiequellen. war die Installation einer Photovoltaikanlage pro Monat, also nahezu 200 000 Kilometer pro Jahr, zurücklegen. Sie ergänzen die ren mit allen neuen Lkw, die wir in die Heizungs- und Lüftungsanlagen oder der Ein- fünf Prozentpunkte senken. MAN nimmt sei- last und gutem Kraftstoffverbrauch, so- wichtige Rolle beim Antrieb von Nutzfahrzeu- Referenzjahr 2008 eingespart, das sind über stoß gegenüber dem Vorjahr noch einmal um Gleichgewicht zwischen Leistung, Nutz- den im Durchschnitt 16 000 Kilometer sind. Relevant ist für uns auch der Kun- als 105 000 Tonnen CO2 im Vergleich zum Eine besondere Maßnahme bei MAN 36 Tonnen. Der TGS bietet das perfekte verkehr erweitert. Die 60 neuen Lkw wer- fahrungen mit dem MAN TGS: „Wir füh- erreicht durch die Kraftstoffeinsparung eine Truck & Bus, die zu den Klimazielen beiträgt, transportiert eine Nutzlast von rund ne Flotte um 60 MAN TGS für den Fern- Imperial Cargo Group, baut auf gute Er- gien in der Produktion genauso wie optimierte mit konnte das Unternehmen seinen CO2-Aus- mit Sitz in Südafrika und Namibia hat sei- Hybridantriebe werden in Zukunft eine Im Jahr 2014 hat die MAN Gruppe mehr 19 Prozent weniger schädliches Klimagas. Da- Trailern, erläutert Theron: „Jeder Lkw Elektromotor im Schubbetrieb und beim 300 TGS für Ägypten Fotos: Shutterstock, MAN Die Photovoltaikanlage sorgt dafür, dass der MANStandort Pinetown in Südafrika klimaneutral ist. Der Logistikexperte Imperial Cargo Petroleum Arrows, Ägyptens staatliches Unternehmen für die Kraftstofflogistik, modernisiert mit 300 MAN TGS-Sattelzugmaschinen seine Flotte. Das Unternehmen hat seit Jahrzehnten MAN-Lkw im Fuhrpark. Die zugehörigen Tankauflieger liefert der ägyptische MAN-Importeur Gorica. MAN TGS für Afrika: Die Lkw des südafrikanischen Logistikunternehmens Imperial Cargo fahren in Südafrika, Namibia, Simbabwe, Sambia, Angola, Botswana und Mosambik. 19 man magazin 1/2015 815 Größter Motor der Welt Neben dem MAN B&W 12S90ME-C Mark 9.2 wirkt ein erwachsener Mensch geradezu winzig, schließ- Busse für die Bahn Deutschlands größter Busverkehrsanbieter, DB Regio Bus, hat bei MAN Truck & Bus für 2015 und 2016 bis zu 435 Stadtund Überlandbusse im Gegenwert von rund 100 Millionen Euro bestellt. Für die Jahre 2017 und 2018 besitzt die Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn eine Option auf weitere 380 Fahrzeuge. Der Rahmenvertrag umfasst moderne Stadt- und Überlandbusse der Typen MAN Lion’s City, MAN Lion’s City Ü sowie MAN Lion’s City G/GÜ. lich ist er der größte Motor, der je gebaut wurde. Der über 15 Meter hohe Zweitaktdieselmotor von MAN Diesel & Turbo dient als Antrieb für einen weiteren Rekordgiganten, die CSCL Globe, das größte Schiff der Welt. Das Containerschiff der China Shipping Container Lines Co. Ltd. (CSCL) ist knapp 400 Meter lang, 58,60 Meter breit und fasst 19 000 Standardcontainer. Es ist Anfang des Jahres zu seiner Jungfernfahrt aufgebrochen. Der MAN B&W-Dieselmotor hat eine Höchst- Kosten im Griff mit dem TCO-Rechner von MAN leistung von 69 709 Kilowatt bei 84 Umdrehungen pro Minute. Für den Einsatz in der CSCL Globe wur- Beim Kauf eines neuen Lkw sollte man bei Bus jetzt den TCO-Optimizer. Mit dem Online- de er jedoch auf 56 900 Kilowatt abgeregelt. Gebaut der Kalkulation die sogenannte Total Cost of rechner auf der MAN-Website lassen sich alle wurde er bei HHI-EMD, einem Tochterunterneh- Ownership (TCO), also die Gesamtbetriebskos- wichtigen Faktoren wie Kraftstoffverbrauch, men der südkoreanischen Werft Hyundai Heavy ten des Fahrzeugs von der Anschaffung bis zur Reparatur- und Wartungskosten einbeziehen. Industries Ltd. Ausmusterung, im Blick haben. Damit Kunden Zusätzlich zeigt er, wie sich durch die intelli- Die China Shipping Container Lines Co. Ltd. mit die TCO ihres zukünftigen MAN-Lkw oder genten MAN Solutions Kosten einsparen und Sitz in Shanghai ist eine der größten Container- -Busses schnell, einfach und zuverlässig be- Potenziale clever nutzen lassen. Den TCO- schiff-Reedereien der Welt. CSCL gehört zur China rechnen können, bietet ihnen MAN Truck & Rechner gibt es auf > www.man.eu/tco-optimizer Shipping Group, die auch schon früher Motoren für andere Containerschiffe bei MAN Diesel & Turbo bestellt hatte. Zum zwölften Mal Marktführer David und Goliath: Der MAN B&W 12S90ME-C Mark 9.2 ist etwa achtmal so groß wie ein erwachsener Mann. Der Verband der brasilianischen Automobilhersteller Anfavea bestätigt im zwölften aufeinanderfolgenden Jahr MAN Latin America als Marktführer bei Lkw in Brasilien. Das Unternehmen hat das Jahr 2014 mit Großauftrag aus Belgien 36 157 zugelassenen Fahrzeugen abgeschlossen. MAN Latin America ist zudem mit drei Lkw-Modellen in der Liste der zehn meistverkauften Lastkraftwagen in Brasilien vertreten. Das Modell Die GroSSspedition H.Essers in Genk, Belgien, hat MAN mit ten den ersten Platz. Das Fahrzeug ist mit einem effizienten 275-PS-Motor der Lieferung von 700 TGX beauftragt. Damit setzt der Logistikex- ausgestattet, verfügt über die kostensparende EGR-Emissionstechnologie und eignet sich für Transporte auf kurzen, mittleren sowie langen Strecken. Der leichte Lkw „VW Delivery 8.160“ belegte mit 5 742 Einheiten den zweiten Platz, der „VW Delivery 10.160“ kam auf Platz neun. Auch bei den Bussen konnte das Unternehmen überzeugen und behauptete die zweite Position mit 6 480 zugelassenen Einheiten. MAN Latin America ist der größte Lkw-Hersteller in Südamerika und verfügt mit dem Werk Resende über eine der weltweit fortschrittlichsten Produktionsstätten für Lkw und Busse. 20 Wieder vorn: Mit dem Spitzenmodell VW Constellation 24.280 ist MAN Latin America zum zwölften Mal Lkw-Marktführer in Brasilien. Fotos: Deutsche Bahn AG, shotshop, MAN „VW Constellation 24.280 6x2“ verteidigte mit 7 673 zugelassenen Einhei- perte mit der charakteristischen rot-weißen Fahrzeuglackierung die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit MAN fort. Bei der Entscheidung setzte H.Essers auf einen Vergleich aller infrage kommenden Fahrzeuge nach eindeutigen TCO-Kriterien (Total Cost of Ownership). Der TGX in Euro 6 ging daraus als klarer Sieger hervor. 95 Prozent der H.Essers-Flotte aus 1 250 Lkw stammen aus dem Hause MAN. Neben der Qualität der Fahrzeuge schätzt H.Essers Vertraut auf MAN: Die belgische Großspedition H.Essers hat 700 MAN TGX in der typisch rot-weißen Fahrzeuglackierung bestellt. den umfangreichen Service von MAN. H.Essers beschäftigt rund 3 900 Mitarbeiter in 37 Niederlassungen in elf Ländern Europas. 21 man magazin 1/2015 Flaggschiff: Mit dem TGX D38 hat die Getränkespedition Tiger-Trans ein neues, effizientes Kraftpaket im Fuhrpark. Durchstarten in der Getränkelogistik: Effizienter Flaschentransport ist Schwerstarbeit. Der TGX D38 spielt dabei alle seine Stärken aus. Fotos: Christian Grund Volle Pulle 22 23 man magazin 1/2015 F rau Holle hat es gut gemeint. An diesem Januartag hat sie die Kissen ordentlich ausgeschüttelt. Die Mor- gensonne lässt den Schnee funkeln. Die Straße zieht sich als ein weit geschwungenes Asphaltband durch die Landschaft. Kahle, knorrige Obstbäume stehen hier Spalier, am Horizont recken sich schneebedeckte Alpengipfel in den Himmel. Wolfgang Müller ist im Bodenseekreis unterwegs. „Hierher kommen andere zum Urlaubmachen“, sagt er. Es geht von Kißlegg nach Meckatz. Mit seinem 16,5 Meter langen 40-Tonner transportiert der 47-jährige Berufskraftfahrer Getränkepaletten zur Meckatzer Brauerei – ein schwergewichtiger Auftrag. Seit zwei Wochen steuert Wolfgang Müller den neuen, feuerroten TGX D38. „HighwayBaron“ hat er das Flaggschiff seines Arbeit gebers, des Getränkelogistikers Tiger-Trans aus Neukirch, getauft. Der Lkw ist das neueste Topmodell von MAN und Tiger-Trans einer der ersten Kunden, an die er ausgeliefert wurde. „Es musste schon ein besonderer Name sein“, sagt Müller, „schließlich bringt der 40-Tonner satte 560 PS und feinste Technik auf die Straße.“ Leistung und technische Raf- Kraftvoll: Das maximale Drehmoment von 2 700 Newtonmetern ist beim TGX D38 in allen Gangstufen voll verfügbar. finesse sind bei diesem Job gefordert, schließlich finden auf dem Jumboauflieger mit Doppelstockbeladung stattliche 56 Getränkepaletten Platz. „Das ist der größte Getränketransporter seiner Klasse“, sagt Müller. Von den Kollegen werde er auf dem Rasthof immer wieder auf sein spektakuläres Hightechgespann angesprochen, berichtet er stolz. „Jeder Fahrer hat bei uns sein eigenes Auto“, sagt dazu Udo Hunstiger. Der 46-Jährige Zuverlässiger Partner: Wolfgang Müller ist oft und lang mit seinem Fahrzeug unterwegs, den TGX findet er „genial“. betreibt gemeinsam mit seinem Bruder Jürgen seit 1989 die Getränkespedition Tiger-Trans. 21 Lkw umfasst der Fuhrpark des Unterneh- 140 000 Kilometer Wolfgang Müller fährt im Jahr viele Tausend Kilometer mit seinem Lkw, oft unter Volllast. Da sind leistungsstarke Lkw wie der TGX D38 besonders gefragt. 24 mens. Im Frühjahr, wenn die Getränkenachfrage saisonbedingt sinkt, transportiert TigerTrans auch Pflanzen aus der Toskana und Wein aus ganz Italien. „Wir fahren mit unseren Getränke- und Pflanzentransporten fast immer unter Volllast“, erzählt Hunstiger. Gerade wenn es über die Alpen gehe, seien leistungsstarke Zugmaschinen wie der TGX ein „echter Segen“. Fotos: Christian Grund Hightech-Lkw: 560 PS und feinste Technik zeichnen den TGX D38 von Tiger-Trans aus. „Die MAN-Technik ist eine Entlastung für uns Fahrer.“ Wolfgang Müller, Lkw-Fahrer bei Tiger-Trans 25 man magazin zwölften Gang. Die Maschine zieht alles in einem Drehzahlbereich von 900 bis etwa 1 300 Umdrehungen. Da machen sich der Hubraum und die zweistufige Turboaufladung des Motors bemerkbar.“ Den GPS-gesteuerten EfficientCruiseTempomaten, der die Topografie „sieht“ und daraus seine vorausschauende intelligente Schaltstrategie entwickelt, empfindet Müller als „prima Service“. „Nur einmal kurz antippen reicht“, sagt Müller. Gerade auf der Autobahn möchte er nicht mehr darauf verzichten. In Meckatz rangiert Müller seinen Getränkezug in die Lieferhalle unterhalb des historischen Brauereigebäudes. Müller fährt die Seitenwände des Jumboaufliegers wie Engelsflügel hoch, dann surren schon die Stapler hera n und heben wieselflink die Getränke paletten vom Fahrzeug. An ihre Stelle werden nun Bierkästen und -fässer für einen Getränkegrossisten am Bodensee geladen. Während Volle Ladung: Der TGX D38 ist der stärkste Lkw im Fuhrpark von Tiger-Trans. die Staplerfahrer ihre Arbeit erledigen, zieht Wolfgang Müller eine kurze Bilanz der ersten Udo Hunstiger weiß, wovon er redet. Ab Fahreindrücke. „Vor allem die Effizienz des und zu sitzt er selbst hinterm Lkw-Steuer. TGX D38 hat mich positiv überrascht“, sagt er. „Mein Vater hat immer gesagt: Am Fahrzeug „Brauchte meine vorige Zugmaschine im erkennst du die Firma“, sagt Udo Hunstiger. Schnitt 37 Liter Diesel auf 100 Kilometer, so „Unsere Fahrer und ihre Fahrzeuge sind die sind es nun 30 Liter, je nach Reifengröße des wichtigste Visitenkarte unseres Unterneh- Aufliegers manchmal sogar nur 28,5 Liter. Das mens beim Kunden.“ Wenn der Fahrer Spaß ist schon ein Wort.“ an seinem Truck habe und würdige, was er da Nach etwa 20 Minuten ist Wolfgang Mül- bewege, stiegen die Motivation und die Kun- lers Getränkezug mit Bier bestückt. Auf dem denzufriedenheit. „Diese Verbindung ist es, Display im Cockpit kontrolliert er die Zula- mit der wir effektiv arbeiten“, so Hunstiger. dung: 9,3 Tonnen liegen auf der Antriebsachse, Neue Maßstäbe für den Regionalverkehr: Conti Hybrid Udo Hunstiger, Geschäftsführer Tiger-Trans und schaltet das Radio an. Weiter geht’s auf meter bringt er dabei im Jahr auf die Straße. der Landstraße. Kraftvoll und überraschend Die ausgefeilte Technik versteht er vor allem leise surrt der 40-Tonner voran. Wolfgang als „Entlastung für uns Fahrer“. Zu spüren ist Müller atmet durch: „Ein prachtvoller Tag. Für dies auf dem Weg zur Meckatzer Brauer ei. mich gibt es kein schöneres Arbeiten als hier.“ brauch Neun Prozent beträgt das Gefälle in der Abfahrt, der Retarder bremst den 40-Tonner sanft herunter, eine Rechts- und eine Links- Ein Video zum TGX D38 bei Tiger-Trans gibt es auf > www.man.eu/mankanntgxd38ontour kurve, dann geht es wieder aufwärts. „Am Berg brauche ich nur noch zwei Gänge, das geht ruckzuck“, schwärmt Müller. „Da haben die MAN-Entwickler was richtig Tolles geschafft.“ Vor allem das Drehmoment sei „genial“. „Bei 70 Stundenkilometern fahre ich im In der App: Begleiten Sie Wolfgang Müllers Tour mit seinem neuen TGX D38. GENERATION 3. DRIVEN BY YOUR NEEDS. * gültig für Conti Hybrid 17.5” und 19.5” 26 Kraftstoffver Darüber hinaus bietet sie die höchste Laufleistung* und den geringsten Kraftstoffverbrauch* ihrer Klasse! Für Ihre effektiv niedrigsten Gesamtkosten. Fotos: Christian Grund „Die Fahrer und Fahrzeuge sind unsere wichtigste Visitenkarte.“ Bereich. Wolfgang Müller startet den Motor Tiger-Trans „on the road“. Rund 140 000 Kilo- Ü H R E N D* Laufleistung Angesichts stets steigender Anforderungen an das Transportwesen werden Nutzfahrzeuge immer vielseitiger eingesetzt. Mit ihren innovativen technischen Merkmalen ist die neue Reifenlinie der Generation 3 – Conti Hybrid – auf Autobahnen, im Verteiler- wie auch im Stadtverkehr gleichermaßen heimisch. Und dies mit Spezialisten für alle Achspositionen. 15 Tonnen auf dem Auflieger. Alles im grünen Wolfgang Müller ist seit zwölf Jahren für BRANCHENF Conti Hybrid HS3 Conti Hybrid HD3 Conti Hybrid HT3 www.continental-lkw-reifen.de man magazin 1/2015 Auf dem Werksgelände von MAN in München gibt es das sogenannte Vorseriencenter. Hier beginnt das Leben aller neuen MAN-Lkw, die letzte Station vor der Serienproduktion. der Halle oder virtuell in der sogenannten Cave geschehen. Gesteuert wird der sich teilweise über mehrere Wochen und Monate hinziehende Absicherungsprozess durch das Team der Änderungsleitstelle. Chef der Mitarbeiter im Vorserienfahrzeugbau ist Anlauf experte Josef Gilek, seit 1991 im Unternehmen. Er ist dafür verantwortlich, zwischen Theorie und Praxis zu vermitteln, und ist dadurch eine Art Handlungsreisender in Sachen Produk tion. Jede Woche pendelt er bei Bedarf zwischen den unterschiedlichen MAN-Produk tionsstätten, um gemeinsame Produktanläufe abzustimmen. Wie im Mai letzten Jahres zwi- D bis zur Serienreife 28 tage des Vorserienfahrzeugs mit der Bezeichnung 87X0252 in der Schlussphase befand: der Lkw einer neuen Generation von Schwerlastzugmaschinen mit D38-Motor. „Die größte Herausforderung bei diesem Projekt war die Umstellung von Euro 5 auf Euro 6“, verrät Gilek. Turbolader-aufgeladene Sechszylinder- ie Zukunft aller neuen Motoren mit 640 PS statt der bisherigen Acht- MAN-Zugmaschinen be- zylinder-Generation. Und weil es wie nirgend- ginnt in einer 3 500 Qua wo sonst beim Schwerlasttransport darum dratmeter großen Werkshalle mit der kurzen geht, die Kraft auf die Straße zu bringen, erle- und schmucklosen Bezeichnung F8. Hinter digt das beim MAN-Kraftprotz der nächsten diesem Kürzel verbirgt sich das Vorseriencen- Generation zuverlässig ein neuer Triebstrang, ter, in dem die sogenannten Vorserienfahrzeu- der das bekannte 12-Gang-Automatikgetriebe ge gebaut werden. Das sind jene Fahrzeuge, die mit einem leistungsfähigeren Drehmoment- vom Fahrversuch schon sehnlichst erwartet wandler kombiniert. 3 000 Newtonmeter sol- werden, um sie anschließend unter den unter- len 250 Tonnen schwere Transporte sanft, aber schiedlichsten klimatischen Bedingungen kraftvoll in Bewegung setzen. Die neu ent auf Funktion und Dauerhaltbarkeit zu testen. wickelte Motorbremse Turbo EVB sorgt für Doch bevor es so weit ist, geht es beim Bau der eine dauerhaft starke Bremsleistung. Um es Vorserienfahrzeuge erst einmal um die Absi- auf den Punkt zu bringen: Außer dem Fahr- cherung der Baubarkeit. Hierzu wird in der werk ist an diesem Truck alles neu. „Laborumgebung“ des Vorseriencenters eine möglichst seriennahe Herstellung des Lkw Als wir das Vorseriencenter besuchen, simuliert, um daraus Erkenntnisse für die befindet sich das Projekt gerade in seiner Verbesserung der einzelnen Bauteile aus Pro- Schlussphase. Sechs von insgesamt neun Fer- duktions- und Logistiksicht abzuleiten. Deshalb kommt man sich beim Betreten der Halle F8 auch eher vor wie in einem Abbild der Serienproduktion als in einer Werkstatt. Fotos: Thorsten Rother Countdown schen Wien und München, als sich die Mon Der Herausforderung der Serienabsicherung für Bus und Lkw stellt sich im Vorse riencenter ein Team aus Anlaufexperten und Vorserienfahrzeugbauern. Die Mitarbeiter kennen das Produkt sowohl elektrisch/elek tronisch, pneumatisch als auch mechanisch. Der Vorserienfahrzeugbau kann physisch in 5 200 Einzelteile Im Vorserienfahrzeug des Schwerlasters TGX D38 wurden Tausende Einzelteile an neun Fertigungsstationen verbaut. 29 man magazin 1/2015 Herzstück: Der 640 PS starke Motor wird aus Nürnberg nach München geliefert und dort verbaut. „Wir schlagen Lösungen für Schwachstellen vor, bevor diese auftauchen.“ die Aufgabe des Kühlturms.“ Wie cool der funktioniert, wird eindrucksvoll am euro päischen Weltraumbahnhof Kourou im süd amerikanischen Französisch-Guayana veran schaulicht. Dort bringen zwei MAN-Schwer Josef Gilek, Teamleiter und Anlaufexperte bei MAN lasttransporter im Zug- und Schubverkehr die vollgetankte Trägerrakete Ariane 5 zur Start rampe. Ihr Gesamtgewicht: rund 780 Tonnen. Da herrscht Hochbetrieb in den Kühltürmen! tigungsstationen hat der Lkw bereits hinter Erasmus Breitsameter, 60 Jahre jung, ge 5 200 Einzelteile sind verbaut. In glänzendem lernter Kfz-Mechaniker und schon seit 1975 Schwarz steht sie da, die Realität gewordene bei MAN, setzt den Kühlturm. Seine To-do- Schöpfung von Ingenieurskunst und Mecha- Liste: zwölf Hydraulikschläuche, sechs Was nikergeschick. Rein optisch stören nur die Rä- ser-, fünf Entlüftungs- und zwölf Polyamid- der ein wenig, die angesichts des großen Gan- Druckluftleitungen verbinden, dann den zen etwas zu zierlich wirken. Aber bald werden Turm fixieren. Acht Schrauben mit Feder sie, die speziell für die Arbeiten in der Lackie- tellern, jede 14 Zentimeter lang und 1,5 Zenti rerei aufgezogen wurden, durch mächtig brei- meter im Durchmesser, sorgen für die nötige te Reifenwalzen ersetzt werden. Ganz so, wie Stabilität bei gleichzeitiger Flexibilität. „Wäre es sich für einen richtigen Schwertransporter er nicht gefedert“, weiß der erfahrene MAN- gehört. Nach dem Finish an Station 9, intern Mitarbeiter, „würde es den Kühlturm irgend „Inbetriebnahme“ genannt, wird 87X0252 auf wann unweigerlich aus seiner Verankerung Fotos: Thorsten Rother sich, die meisten der insgesamt r und den richtigen Gummis stehen. Noch steht das Vorserienfahrzeug an Station 7, wo der Motor bereits eingebaut wurde und jetzt der Kühlturm aufgesetzt werden muss. An den dicken Stahltrossen des an der reißen.“ Währenddessen diskutiert Josef Gilek mit dem für die Motorkühlung verantwort Station 8: Vor der Inbetriebnahme wird noch das hydraulisch kippbare Fahrerhaus aufgesetzt. lichen Entwickler Florian Müller die produk tionskonforme Auslegung eines Haltewin kels. Müller wird nun auf der Grundlage einer gemeinsam und direkt am Fahrzeug erstell Hallendecke verlaufenden Lastkrans befestigt, ten Handskizze die offiziellen Konstruktions schwebt er über dem Chassis. Ein Turm, der daten erstellen, welche als Grundlage für die seinen Namen verdient: 2,70 Meter hoch, Fertigung des physischen Bauteils dienen. 2,30 Meter breit, Leergewicht 450 Kilogramm. Dieser Prozess dauert mitunter nicht mehr Später, wenn er an seinem Bestimmungsort als einen Tag, was wichtig ist, denn der Fahr direkt hinter dem Fahrerhaus fixiert ist und versuch wartet bereits auf sein Fahrzeug. alle Leitungen, die jetzt noch aus ihm herausragen wie synthetische Tentakel, verbunden Station 8, die vorletzte, ist keine Intensiv und auf Dichtigkeit gecheckt sind, werden sei- station. Eher das Sahnehäubchen. Nur noch ne Aggregate befüllt und zum Leben erweckt: das hydraulisch kippbare Fahrerhaus muss 960 Liter fasst der Dieseltank, 290 Liter der für aufgesetzt werden, wofür vier Schrauben ge die Hydraulikflüssigkeit. Zum Innenleben des nügen. Bei 87X0252 handelt es sich um eine stählernen Kolosses gehören außerdem ein Kabine der Größe XXL. Erst mit ihr erhält das Wasserkühlsystem mit zwei Kühlern, einige Vorserienfahrzeug seine wahre, endgültige Druckluftbehälter und eine ganze Reihe elek- Identität. Nun steht es da in seiner ganzen tronischer Bauteile. Im Zusammenwirken aller Pracht: mit rot lackiertem Fahrerhaus, dahin Komponenten wird der Kühlturm zum unver- ter der mächtige Kühlturm. Station 9, die In zichtbaren Bestandteil des Schwertransporters. Josef Gilek erklärt: „Die enormen Belastungen für den Motor, vor allem wenn sich der 30 Wichtige Funktion: Erasmus Breitsameter ist für die Installation des Kühlturms auf das Vorserienfahrzeug verantwortlich. betriebnahme, ist die für den Fahrzeugbau vorläufig letzte Station. Nach Abschluss des Projekts ist es zum Serienstart am 1. Juli 2015 Schwertransport im Schritttempo bewegt, dann so weit: Vom ersten Zeichnungsstrich sorgen für hohe Betriebstemperaturen. Diese über unzählige Absicherungsschleifen ist auf einem bestimmten Niveau zu halten ist schließlich ein Gigant geboren. 31 man magazin 1/2015 In Bernburg wird tief in der Erde Salz gewonnen. Dafür sind Fahrzeuge gefragt, die das anspruchsvolle Gelände unter Tage problemlos meistern – so wie der Euro 6-HydroDrive von MAN. Bevor er jedoch in der Grube seinen Dienst leisten kann, wird der Lkw zerlegt und in Einzelteilen nach unten transportiert. Glück auf! D ie Eisentür rastet ein, der Aufzug ruckelt und braust hinab, 500 Meter unter die Erde. Auf die Ohren legt sich Druck wie im Flugzeug. Unten angekommen, ist die Welt eine andere: Neonlicht erhellt den Vorraum, Jeeps stehen bereit. Ein Labyrinth aus Stollen und Tunneln führt kreuz und quer durch das Bergwerk – ein undurchschaubares Gewirr an Wegen, ein festes Straßennetz für die Männer, die jeden Tag hier arbeiten. Es ist 25 Grad warm, und ein eigenartig ist überall – hier ist alles Salz. Die Wände und Decken glitzern an manchen Stellen, meist weiß oder grau. Dort, wo andere Sedimente dazugekommen sind, schimmert es rostrot, braun oder sogar blau. Der Boden ist glatt und 32 Fotos: Jörg Gläscher erfrischender Geruch liegt in der Luft: Salz. Es Dienst in der Grube: Im Salzbergwerk Bernburg kommen Kipper von MAN zum Einsatz. 33 man magazin 1 1/2015 Die Reise des Lkw in die Tiefe: 1 Demontage: An der Erdoberfläche wird das Fahrzeug zerlegt. 2 Am Haken: Durch einen engen Schacht geht es nach unten ins Bergwerk. 3 Volle Konzentration: Ein Mitarbeiter steuert die Lkw-Teile per Joystick. 4 Am Bestimmungsort: Unten im Bergwerk werden die einzelnen Teile entgegengenommen. Einzelteile nach unten befördern und ihn dann unter Tage wieder zusammenbauen.“ Eine Woche lang nahmen drei Monteure das Fahrzeug auseinander. „Die einzelnen Teile in 3 Kisten zu verstauen und am Haken nach unten zu lassen war kein Problem“, sagt Müller. „Eine größere Herausforderung waren die 4 Fahrerkabine, der Aufbau und vor allem das Dreiachs-Chassis. Es ist mehr als acht Meter lang und damit nur um wenige Zentimeter kleiner als der Transportschacht. Erst beim dritten Versuch klappte es.“ Unten wurde das 2 Fahrzeug zwei Wochen lang wieder zusam- hart: Damit schweres Gerät hier fahren kann, mengebaut, dann war es bereit für den ersten wird spezieller Fahrbahnbau mit Feinsalz und Einsatz. Dass der Transport nicht die leichtes- Wasser durchgeführt. Das Salz liegt in der te Übung war, schreckt Müller jedoch nicht: Luft, man atmet es ein, und nach kurzer Zeit Esco hat vier weitere Abschiebe- und einen schon schmeckt die Haut danach. Salzstaub Abrollkipper bei MAN bestellt. „Für uns ist es überzieht die Maschinen, das Werkzeug, die wesentlich günstiger, MAN-Kipper umzurüs- Fahrzeuge. „Durch die Trockenheit greift es ten, als spezielle Bergwerksgeräte zu kaufen“, nichts an“, sagt Volker Grzeschuchna. „Brächte sagt Grzeschuchna. Die Fahrzeuge sind für die man aber zum Beispiel diesen Jeep nach oben, Aufgaben unter Tage bestens ausgerüstet. würde er nach zwei Tagen verrosten und aus- „Die Fahrerkabinen beispielsweise sind mit einanderfallen.“ einem automatischen Feuerlöschsystem und Volker Grzeschuchna ist Leiter der einer gefilterten Kabinenbelüftung verse- M+E-Technik unter Tage der European Salt hen“, sagt Thomas Triller, Vertriebsbeauftrag- Comp any (Esco) in Bernburg an der Saale. ter bei MAN. In dem Bergwerk in Ostdeutschland wird seit 400 1912 Salz abgebaut, es umfasst rund 25 Qua dratkilometer. Grzeschuchna ist jeden Tag unter der Erde und sieht nach dem Rechten. Alle Elektrik, die Kabel, der Strom, das Licht und die Förderbänder liegen in seiner Verantwortung. Auch der Fuhrpark mit den schweren, wuchtigen Bergwerksgeräten und den von kiloGramm MAN gelieferten Vierachs-Abschiebekippern und Dreiachs-Abrollkippern, die in Einzeltei- „Die neuen Fahrzeuge hier herunterzukriegen war ein echtes Abenteuer“, sagt Uwe Müller, Betriebsleiter von Gress + Zapp Bernburg. Das Unternehmen zählt zu den Servicepartnern von MAN und ist auf den Transport und die Wartung von Lkw unter Tage spezialisiert. „Wir mussten den Lkw zerlegen, die 34 „Es ist wesentlich günstiger für uns, MANFahrzeuge umzurüsten.“ Volker Grzeschuchna, Leiter M+E-Technik bei Esco Fotos: Jörg Gläscher len in den Stollen gebracht wurden. Das HydroDrive-System von MAN bietet auf Offroadstrecken mehr Traktion. Darüber hinaus sind Lkw mit HydroDrive 400 Kilogramm leichter und niedriger als konventionelle Allradfahrzeuge und damit perfekt für den Einsatz unter Tage. Damit die Fahrer sicher lenken können, werden sie eigens von Heinrich Degenhart eingewiesen: „Wir machen erst einen Theorieteil, dann geht es hinunter ins Bergwerk“, so der Trainer von MAN ProfiDrive. Unter Tage werde der ganz normale technische Umgang etwa mit Kipperfahrzeugen geübt, so der Experte. Eine der Herausforderungen: „Das Gelände ist relativ glatt auf diesen Tunnelstraßen, auf denen man sich bewegt. Das Salz ist teilweise so festgefahren wie eine Spiegel fläche.“ Einen Tag dauert das Training, dann haben die Männer die Befähigung, die Fahrzeuge zu führen. Dass sich Esco bei den Abrollkippern für Fahrzeuge mit HydroDrive entschied, Maßarbeit: Beim Herablassen des Vierachs-Chassis geht es um Zentimeter. liegt daran, dass so bei Bedarf eine zusätzliche Traktion an der Vorderachse möglich ist. „Das verbessert die Fahrsicherheit auf 35 man magazin Grubenfahrzeug: Der MANAbrollkipper mit HydroDrive ist ein zuverlässiger Mitarbeiter in der Saline von Bernburg. Am Ziel: Zwei Wochen dauert es, den Lkw in der Grube wieder zusammenzubauen, dann ist er bereit für den Einsatz. 60% WENIGER VERSTÖSSE C M fährt der Lkw mit sogenanntem Bauversatz Y gemisch an den oberen Rand des Stollens und CM schiebt es hinunter – so oft, bis die gesamte MY Grube aufgefüllt ist. Weil nach oben kein Platz CY ist zum Kippen, wird das Gemisch vom Fahr- CMY zeug geschoben: „Man muss sich das vorstellen wie bei einer Presse“, so Triller. „Innerhalb der Kipperwandung ist ein Stempel, der unter hydraulischem Druck steht. Er schiebt den häufig zu finden ist“, erklärt Vertriebsbeauf- Stoff wie auf einer Schiene nach hinten raus.“ Thomas Triller, Vertriebsbeauftragter bei MAN tragter Thomas Triller. Außerdem ist der Unten kommt nun ein riesiger Fahrlader HydroDrive-Lkw niedriger gebaut als ein kon- angewalzt und gräbt die Schaufel unter Bro- ventionelles Allradfahrzeug. In den niedrigen cken aus Salz, die höher sind als ein Mann. Gängen unter Tage ist das ein großer Vorteil. Die Grube sieht aus wie eine Kathedrale: „Das Fahrzeug hat eine Betriebshöhe von 30 Meter hoch, mit glitzernden Wänden, an 3,35 Metern und wird somit den vorgegebe- denen die Ablagerungen der Sedimente zu er- nen Deckenhöhen gerecht“, sagt Triller. Mit kennen sind, 250 Millionen Jahre alt. Rum- bis zu 400 Kilogramm weniger Gewicht ver- pelnd und ächzend rollt der Fahrlader heraus braucht der HydroDrive-Lkw außerdem weni- und kippt die Brocken in einen Schlund, in ger Kraftstoff. Die Abrollkipper haben im dessen Tiefe das Salz gebrochen und auf ein Grubenbetrieb sicherstellende Aufgaben wie Förderband geschüttet wird, von wo aus es den Transport von Ersatzteilen und Spreng- seinen Weg findet nach oben, ans Tageslicht, stoffen. Auch andere Kunden schätzen die um am Ende als Streu- oder Speisesalz im Re- Vorteile von MAN HydroDrive: 11 000 Fahr- gal zu stehen. zeuge wurden seit 2005 verkauft. Grzeschuchna ist zufrieden. Das Geschäft läuft, weitere Anschaffungen sind geplant. 36 Die Aufgabe des Vierachs-Abschiebekip- „Der MAN-Kipper bewährt sich in der Test- pers ist es dagegen, jene Gruben zu verfüllen, phase gut. Wahrscheinlich werden wir in die- in denen kein Salz mehr abgebaut wird. Dazu sem Jahr noch mehr Fahrzeuge bestellen.“ WÄHLEN SIE DEN MAN STANDARD-TACHOGRAPHEN WÄHLEN SIE DEN SE5000 EXAKT DUO Der SE5000 Exakt mit der 1-Minutenregelung jetzt mit Duo-Technologie! Entwickelt gemeinsam mit und für die Fahrer, ist die neue Duo-Technologie ein entscheidungsunterstützendes Instrument, das aktualisierte Lenk- und Ruhezeiten in Echtzeit anzeigt und somit Ärger und Verwirrung vermeidet. Dieses kostenlose Tool hilft den Fahrern, ihre Zeit auf der Straße zu optimieren, sich jeglichen Änderungen der Tour anzupassen sowie hohe Bußgelder zu vermeiden.* Mit der Duo Technologie werden die Verstöße nachweislich um 60%** reduziert und die Effizienz Ihrer Flotte erheblich gesteigert. Fotos: Jörg Gläscher „MAN HydroDrive verbessert die Fahrsicherheit auf unbefestigtem Grund.“ unbefestigtem Grund, wie er unter Tage Sehen Sie in der App den spektakulären Lkw-Transport unter die Erde. K Rüsten Sie bei Ihrem MAN-Händler auf den SE5000 Exakt Duo um und gewinnen Sie ein iPad mini. † Nähere Informationen finden Sie auf www.SE5000.com/DE/MAN *Bietet eine Hilfe auf Basis der VO (EG) 561/2006. ** Bei einem Vergleichstest mit 108 Fahrern wurde die Anzahl der Verstöße um 60% gegenüber Tachographen ohne Duo-Technologie reduziert. man magazin Gutes noch besser gemacht 1/2015 Hannover München Orléans In Sachen Effizienz hat MAN mit dem TGX EfficientLine 2 einen neuen Meilenstein im Fernverkehr erreicht. Eine Vergleichsfahrt mit dem Vorgängermodell durch Europa belegte dies eindrücklich. Nîmes Piacenza Irún Valencia Santa Elena V on München nach Hannover, aber nicht auf direktem Weg, sondern über Österreich, Italien, Frankreich, Spanien und Belgien – mit dieser 5 271 Kilometer langen Route sollte die Effizienz des neuen MAN TGX EfficientLine 2 dokumentiert werden. Nach acht Tagen und 31 075 überwundenen Hö- In der App finden Sie ein Video der Vergleichsfahrt quer durch Europa. henmetern stand fest: Die Testfahrt war ein voller Erfolg. Pünktlich zur Präsentation des neuen Modells auf der Nutzfahrzeug-IAA im vergangenen Herbst hatte MAN den neuen TGX und dessen Vorgängermodell EfficientLine 1 auf eine Vergleichsfahrt quer durch Europa geschickt. dokumentierte Spritersparnis von 6,57 Prozent gegenüber dem Vorgängermodell. „Der EfficientLine der ersten Generation fährt schon sehr ökonomisch, das neue Modell ist aber noch einmal spürbar spritsparender“, resümiert MAN ProfiDrive-Trainer Willibald Pfeffer, der im neuen Lkw am Steuer saß. Ein Experte des TÜV Süd überwachte die Fahrt von einem Begleitfahrzeug aus. Trotz schwerer Topografie – 46 Prozent der Strecke ging es bergauf – er- 38 Von Profis für Profis Die Trainer von MAN ProfiDrive schulen Fahrer von Lkw und Bussen im richtigen Umgang mit ihren Fahrzeugen. Neben der theoretischen Weiterbildung werden auch praxisnahe Schulungen auf Testfahrgeländen in 25 Ländern angeboten. Ziel der Trainings ist es, den Fahralltag noch sicherer und wirtschaftlicher zu machen. Jedes Jahr nehmen rund 4 000 Lkw- und Busfahrer an den MAN ProfiDrive-Trainings teil. Foto: MAN Das herausragende Ergebnis: eine vom TÜV Höhenunterschiede: 46 Prozent der Strecke ging es bergauf, um den GPS-Tempomaten EfficientCruise auf Herz und Nieren zu testen. 39 man magazin 1/2015 Quer durch Europa: Die Testfahrt führte durch fünf Länder. keitstoleranz errechnet. „Der Tempomat gibt Fahrer kann durch das höhere Durchzugsver früher Gas, als man es selbst tun würde, und mögen länger in den hohen Gängen fahren, nimmt auch wieder früher Tempo raus“, be Rückschaltungen und damit Zugkraftunter richtet Pfeffer. „Aber die Technik behält recht: brechungen, zum Beispiel auf leichten Auto Der Truck ist über jede Kuppe mit exakt der bahnsteigungen, werden dadurch reduziert. vorgegebenen Geschwindigkeit gerollt, und „Die Summe der Innovationen macht letzt das System ist sehr einfach zu bedienen – das lich die Verbrauchsersparnis im Vergleich ist schon beeindruckend.“ zum Vorgänger aus“, sagt Pfeffer. Windschattenfahren war während der Die MAN-Ingenieure haben das System zu Vergleichsfahrt übrigens kein entscheidender dem so ausgelegt, dass der Lkw beim Gas Faktor: Um den Vergleich nicht zu verzerren, wegnehmen nicht unangenehm ruckelt: „Der fuhren die beiden TGX immer mit rund einer Truck geht genau so vom Gas, wie es ein guter Dreiviertelstunde Abstand. Ans Ziel zur Nutz Fahrer auch tun würde“, sagt Pfeffer. Um den fahrzeug-IAA in Hannover kamen übrigens Dieselverbrauch weiter zu senken, hat der Mo beide pünktlich. tor in den obersten Gängen ein DrehmomentPlus von 200 Newtonmeter, damit er mög lichst niedertourig und sparsam läuft. Der Erleben Sie das Spritsparwunder im inter aktiven Webspecial > www.man.de/efficientline2 „Der Truck geht so vom Gas, wie es ein guter Fahrer auch tun würde.“ Willibald Pfeffer, MAN ProfiDrive-Trainer Hand in Hand: Der Fahrer wählt die Geschwindigkeitstoleranz, EfficientCruise errechnet die ver brauchsoptimierte Geschwindigkeit. Spritsparer: Trotz der topografisch sehr anspruchsvollen Bedin gungen verbrauchte der TGX EfficientLine 2 auf 100 Kilometern nur 30,17 Liter Diesel. Spritersparnis Der TÜV Süd dokumentierte und be gleitete die Vergleichsfahrt der beiden EfficientLine-Modelle. Der neue Lkw war hinsichtlich Kraftstoffverbrauch gegenüber der Vorgängergeneration noch sparsamer. 40 pomat sein Können unter Beweis stellen. Die- einen sparsamen Durchschnittsverbrauch von ser erfasst den vorausliegenden Straßenver- 30,17 Liter Diesel auf 100 Kilometern – rund lauf mit bevorstehenden Steigungen und zwei Liter weniger, als der exakt gleich schwere Gefällen, nimmt verbrauchsoptimierende Ge- Vergleichstruck konsumierte. schwindigkeitsanpassungen vor und unterdrückt sinnvoll Rückschaltungen der MAN Der Test-Tross mit den beiden Lkw und TipMatic in Steigungen. jeweils einem Begleitfahrzeug war vom MAN Durch die Nutzung des GPS-Signals wer- Truck Forum in München aus Richtung Bren- den die Position und Fahrtrichtung des Lkw ner gestartet. Am norditalienischen Piacenza auf dem mit räumlichen Geländeangaben und der Côte d’Azur vorbei führte die Tour in (Steigungen/Gefälle) hinterlegten Kartenma- insgesamt acht Etappen bis nach Andalusien, terial bestimmt. Somit werden Einflussgrö- über die Gebirgszüge der Sierra Nevada, durch ßen wie aktuelle Beladung und Motordreh- Frankreich und Belgien bis nach Hannover. zahl berücksichtigt und daraus eine geeignete „Wir haben die Strecke bewusst mit großen Geschwindigkeit im Rahmen einer vom Fah- Höhenunterschieden gewählt“, sagt Pfeffer. rer gewählten Wunschgeschwindigkeit sowie Schließlich sollte der neue GPS-basierte Tem- einer einstellbaren vierstufigen Geschwindig- Fotos: proxenos.de (2), MAN 6,57 % mittelte der TÜV für den neuen EfficientLine 2 Profis am Steuer: In den Fahrerkabinen der TestTrucks nehmen Trainer von MAN ProfiDrive Platz. 41 man magazin 1/2015 Sicher mit System Wichtigster Sicherheitsfaktor im Straßenverkehr ist der Mensch hinter dem Lenkrad. MAN unterstützt ihn bei seiner Arbeit mit einer Fülle innovativer Assistenzsysteme. S ie sind die Größten der Straße: Lastwagen und Busse sind faszinierende Hightechma- schinen. Schon ihre Masse verleiht ihnen eine Sonderstellung. Daraus resultieren auch das besondere Augenmerk auf das Thema Sicherheit und die Verantwortung für die Fahrer von Lkw und Bussen. Doch MAN lässt die Fahrer mit dieser Aufgabe nicht allein, sondern bie- LGS ACC tet ihnen als Unterstützung intelligente Assistenzsysteme. In Ergänzung zu den passiven Sicherheitsmerkmalen aller MAN-Fahrzeuge entlasten sie die Fahrer in alltäglichen und in Der Spurassistent LGS überwacht die Fahrspurmarkierungen und warnt den Fahrer, wenn er sie überfährt, ohne zu blinken. kritischen Situationen und helfen, Gefahrensituationen zu vermeiden oder abzumindern. Vieles von dem, was in der Vergangenheit als Meilenstein für die Sicherheit ge feiert wurde, ist heute längst Standard. Das Antiblockiersystem ABS und die Traktions- Der Abstandsgeregelte Tempomat ACC überwacht den Abstand und hält diesen konstant. kontrolle ASR gehören dazu. Unter den neueren Systemen ist das bekannteste das Elek tronische Stabilitätsprogramm ESP. Sobald ein Fahrzeug ins Schleudern zu geraten droht, greift ESP blitzschnell ein – schneller, Der Notbremsassistent EBA leitet automatisch Notbremsungen ein, sollte der Fahrer eine Gefahrensituation nicht rechtzeitig erkennen. 42 esp Das Elektronische Stabilitätsprogramm ESP greift ein, sobald ein Fahrzeug ins Schleudern zu geraten droht, und bremst bedarfsgerecht einzelne Räder ab. rer tun könnte. Das System reduziert das Antriebsmoment und bremst bedarfsgerecht einzelne Räder ab, um das Fahrzeug zu stabilisieren. Immerhin 44 Prozent aller LkwIllustration: www.how2.expert EBA als es selbst ein versierter Lkw- oder Busfah- Alleinunfälle, also Unfälle, an denen nur ein Fahrzeug beteiligt ist, können mit ESP vermieden werden. Gerade das monotone Alleinsein auf langen Strecken oder während der Nacht ist eine besondere Herausforderung für Fahrer, bei der sie von MAN schon seit einigen Jahren mit dem Spurassistenten 43 man magazin 1/2015 Vorausschauender Helfer: Der Notbremsassistent EBA greift vorbeugend ein (optisches Warnsignal in Gelb), wenn der Fahrer nicht rechtzeitig selbst auf die Bremse tritt. In der App finden Sie einen Film zum Thema Sicherheitsassistenzsysteme. GUT BREMSEN. BESSER FAHREN. INTARDER! Wer gut bremst, fährt besser. Wer besser fährt, fährt wirtschaftlicher, sicherer und umweltfreundlicher. Die hydrodynamische Strömungsbremse ZF-Intarder ermöglicht Bremsen ohne Fading und Verschleiß, entlastet die Betriebsbremsen um bis zu 90 Prozent und senkt dabei gleichzeitig die Wartungskosten. Über die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs betrachtet, eröffnet der Intarder so ein beachtliches Einspar potenzial, das eine schnelle Amortisation gewährleistet. Zusätzlich profitiert die Umwelt von reduzierten Bremsstaub- und Lärmemissionen. Wer sich für den ZF-Intarder entscheidet, ist einfach besser unterwegs. www.zf.com/intarder LGS unterstützt werden. Eine Videokamera überwacht fortlaufend die Fahrspurmarkierungen. Werden sie überfahren, ohne dass der Blinker betätigt wurde, warnt ein Signalton den Fahrer vor seiner Unachtsamkeit. Die Vermeidung von Gefahrensituationen hat aber auch ganz andere Facetten. So reduziert die Aktive Wankstabilisierung (CDC) gefährliche Trägheitsmomente. Diese können beispielsweise bei unterschiedlichen Ladungsgewichten und Fahrzeugen mit hohem Schwerpunkt auftreten, wodurch bei Bremsund Ausweichmanövern hohe seitliche Kräfte entstehen können. CDC passt in Sekundenbruchteilen die Dämpfung jedes einzelnen Stoßdämpfers so an, dass die Wankbewegun- Pflicht für Nutzfahrzeuge sein, ist heute gen reduziert werden. Für den Fahrer heißt schon bei MAN verfügbar und erlebt in die- das: kürzere Bremswege, direkteres Lenkver- sem Sommer sogar seine Weiterentwicklung halten und mehr Sicherheit. zur zweiten Generation. Wurde bislang der 44 wacht, kommt jetzt noch ein Videosystem ren Verkehrsteilnehmern können Gefahren hinzu, wodurch die Genauigkeit der Ver- entstehen. Deswegen gehört der Abstands kehrsanalyse und damit die automatische geregelte Tempomat (ACC) zu den besonders Notbremsung noch besser wird. Bei der Fahr- nachgefragten Assistenzsystemen. „Gerade sicherheit geht es aber nicht nur um Men- das Vermeiden von Auffahrunfällen liegt uns schenleben und Gesundheit, sondern auch sehr am Herzen“, bekräftigt Rudolf Ebner, bei um betriebswirtschaftliche Aspekte, wie der österreichischen Quehenberger Group Rudolf Ebner erläutert: „Durch die zahlrei- verantwortlich für den Einkauf. Quehenber- chen Assistenzsysteme an Bord der Fahrzeu- ger hatte die im Rahmen eines Großauftrags ge erhalten wir einerseits bessere Versiche- gekauften MAN TGX überwiegend mit dem rungsprämien, andererseits haben wir durch SafetyPackage bestellt. ACC hält nicht nur die die Vermeidung von Unfällen weniger Stand- Geschwindigkeit konstant, sondern reduziert zeiten und damit eine höhere Einsatzbereit- diese auch automatisch, wenn das vorausfah- schaft der Fahrzeuge.“ rende Fahrzeug langsamer wird. Dazu wird Trotz der modernen Technologie sind mittels Radarsensor der Abstand überwacht. weiterhin die Kompetenz und das Verant- Eng einher gehen damit der Notbremsassis- wortungsbewusstsein der Lkw- und Busfah- tent EBA und das Notbremssignal ESS. ESS rer gefragt. Deswegen unterstützt MAN sie zeigt anderen Verkehrsteilnehmern durch dabei, noch sicherere Fahrtechniken zu er Pulsieren der Blinklichter eine Notbremsung lernen. Die Angebote von MAN ProfiDrive an und schaltet nach dem Stillstand automa- fangen da an, wo die Assistenzsysteme auf- tisch die Warnblinkanlage ein, um Auffahr- hören – oder besser gesagt: noch nicht aktiv unfälle zu vermeiden. EBA wird künftig werden mussten. Mehr Stabilität: Das Elektronische Stabilitätsprogramm ESP verhindert, dass das Fahrzeug ins Schleudern gerät. Illustration: www.how2.expert Raum vor dem Fahrzeug per Radar überauch aus dem Zusammenspiel mit ande- 45 man magazin 1/2015 Übung macht den Meister: Die schwierige Flugzeugbrandbekämpfung wird ein Mal pro Jahr geprobt. F lammen peitschen lodernd über die Fläche, gelb glühend direkt am Boden, wabernd orange und rot in der Luft. Aus der Ferne nähert sich in voller Fahrt ein kantiges großes Etwas. „Den Pumpendruck im Auge behalten, Geschwindigkeit reduzieren, der Strahl soll im Bogen fallen, das Feuer wegtreiben vom Rumpf“, funkt der Einsatzleiter der Besatzung des MAN Ziegler Z8 zu. Wie auf Kommando schießen Tausende Liter Wasser aus Dach- und Frontwerfer. So präzise, wie es mit zehn Bar Druck und einer Ausschussrate von bis zu 6 000 Litern pro Minute geht, lenkt der Fahrer die Strahlen über den brennenden Un- Brand- tergrund, treibt das Feuer von links nach rechts und „ertränkt“ es kontrolliert. „Und gleich noch mal“, lautet der nächste Befehl. Der agile 8x8 auf Basis eines MAN rauscht mit Dröhnen an heiss 46 sel jeweils drei der insgesamt vier Z8-Fahr- lodert empor, und das Szenario wiederholt sich. zeuge das taktische Wasserwerfen. Eines der Danach sind die 12 500 Liter Löschwasser des Löschfahrzeuge samt Besatzung bleibt stets zwölf Meter langen 42-Tonners bis auf den letz- alarmbereit in der Feuerwache. Denn das ten Tropfen aufgebraucht. alles passiert mitten im laufenden Betrieb am Flughafen. „Neben Berge-, Rettungs-, Gebäude- Fotos: Thomas Küppers Fotografie Ernstfall, ganz authentisch – die Mannschaft der Flughafenfeuerwehr Stuttgart probt mit ihren Fahrzeugen bei einer „heißen Übung“. Starke Flotte: Die Flughafenfeuerwehr Stuttgart setzt auf MAN. den Startpunkt zurück, das feurige Inferno Für den Ernstfall: Die Feuerwehrleute proben ihren Einsatz an der Rettungstreppe. brand-Trainings und regelmäßigen Schulun- Am Nachmittag ist das Zusammenspiel gen ist diese Flugzeugbrandbekämpfung die der Mannschaft als Zugformation mit allen komplette Herausforderung für Mensch und Fahrzeugen gefragt. Drei der Z8 und zwei Hil- Maschine“, erklärt Andreas Rudlof, Leiter der feleistungs-Tanklöschfahrzeuge, ebenfalls auf Feuerwehr am Flughafen Stuttgart. Die auf- MAN-Basis, stellen sich am Ende des Flugfelds wendige Übung findet ein Mal pro Jahr statt, auf. Die Rettungstreppe, die auch auf einem durchgeführt wird sie von Trainern der Flug- MAN-Fahrgestell sitzt, steht ebenfalls parat, hafenfeuerwehr Frankfurt. Diese bringen auf und die neue Drehleiter auf einem MAN TGM Sattelschleppern 17 umgebaute Container kommt zum Einsatz – wenn auch „nur“ für mit, aus denen eine Flugzeugattrappe ent- die Videodokumentation der Übung. Was die „Die Fahrzeuge auf MAN-Basis überzeugen durch ihre Zuverlässigkeit.“ steht: die mobile Trainingsanlage der Fraport Trainer sich als Aufgabe ausgedacht haben, Andreas Rudlof, Leiter Flughafenfeuerwehr Stuttgart AG. Verschiedene Brandszenarien in Piloten- nämlich einen Triebwerksbrand, erfährt die kanzel, Passagierabteil, Frachtraum, Tragflä- Einsatztruppe erst bei der Anfahrt auf die che, Trieb- und Fahrwerk inklusive. Flugzeugattrappe. Außenrum stellen sich die Die rund 80 Mann starke Stuttgarter Tanklöschfahrzeuge auf, die Männer springen Truppe trainiert in verschiedenen Schichten heraus und verlegen die Schläuche. Als der mehrere Tage lang. Vormittags stehen Ein- Brandherd unter Kontrolle ist, rollt die Ret- zelübungen mit zwei oder drei Kollegen pro tungstreppe heran. Denn die Feuerwehrleute Gruppe auf dem Plan. An und in der Flug- müssen jetzt in das Flugzeug, um die Passa- zeugattrappe kämpfen sie mit Atemschutz- giere zu bergen. gerät und in voller Montur zum Beispiel Nachdem alle Dummys gerettet und gegen Flammen aus dem Triebwerk, einen sämtliche Brandnester erstickt sind, steht Fahrwerksbrand, ein Feuer in der Bordküche eine gemeinsame Lagebesprechung an – und oder Rauchentwicklung im Rumpf. An der danach geht es für die Z8 und ihre Besatzun- Flächenbrandsimulation trainieren im Wech- gen gleich noch mal von vorne los. 47 man magazin 1/2015 Junger Chef: Der 36-jährige Jörg Scherer leitet seit 2007 das Familienunternehmen. Z wei Lkw stehen Kopf an Kopf in inklusive Tankstelle und Werkstatt. Inzwi- der riesigen modernen Werkstatt, schen sind die drei Unternehmenszweige mit heruntergeklappten Fahrer- – Autohandel, Nutzfahrzeuge und Baustoffe – häusern. Ein bisschen könnte man meinen, sie die Grundpfeiler des heutigen Betriebs. Sche- hätten sich gerade etwas Spannendes zu erzäh- rers Bruder leitet nun die Autohäuser. Jörg len. Tatsächlich ist die Halle eher ein OP-Saal Scherer studierte Betriebswirtschaftslehre für Laster: Die Fahrzeuge, die hier einfahren, und übernahm dann innerhalb kurzer Zeit werden fachmännisch untersucht und aus den Bau- und Nutzfahrzeugbereich, für den einandergenommen. Bei Bedarf gibt es neue bis dahin der Onkel zuständig war. Reifen, Dichtungen, Keilriemen – was eben ausgetauscht werden muss. Kein Fahrzeug ver- 36 Jahre Die Scherer-Gruppe und MAN verbindet eine langjährige und vertrauensvolle Partnerschaft – seit 1979. bringt hier mehr als einen Tag, das ist der Anspruch der Scherer-Gruppe. 25 Mitarbeiter arbeiten in der Werkstatt und kümmern sich um Wartung, Pflege und Reparatur der Lkw, die bis zu 40 Tonnen auf die Waage bringen. Wenn der Geschäftsführer Jörg Scherer vorbeischaut, wird er höflich gegrüßt – dann wird fleißig weitergearbeitet. Die Scherer-Gruppe kooperiert seit 1979 mit MAN. Seit 36 Jahren bietet das Unternehmen Reparaturen und Wartung sowie Ersatzteilverkauf an. Jörg Scherer, 36 Jahre alt, ist zu- Allroundprofi sammen mit seinem Bruder der Chef der Unternehmensgruppe und Arbeitgeber von 1 200 Mitarbeitern. Das Besondere an der Kooperation mit MAN: Die Scherer-Mitarbeiter identifizieren sich stark mit der Marke. „Wir haben sehr viele Mitarbeiter, die auch privat leidenschaftliche MAN-Fans sind“, sagt Scherer. „Das macht schon einen spürbaren Unterschied aus, und die Mitarbeiter sind mit einem ganz anderen Elan bei der Arbeit.“ die Scherer-Gruppe ist ein klassischer Familienbetrieb. 1937 hat Scherers Großvater den Grundstein für das heutige Unternehmen gelegt und mit seinen ersten drei Lastwagen Baustoffe, Tannengrün und Milch transportiert – zu einer Zeit, in der Pferde noch deutlich häufiger im Einsatz waren als Die Scherer-Gruppe ist ein klassischer familiengeführter Mittelständler: In dritter Generation kümmert sich Jörg Scherer heute um die Geschäfte. Das Unternehmen kooperiert seit 36 Jahren mit MAN. 48 Fotos: Frank van Groen Lkw. Nach dem Krieg entwickelte der Großvater vor allem den Baustoffhandel des Unternehmens weiter, da für die Wiederherstellung der Straßen dringend Materialien benötigt wurden. Anfang der Fünfzigerjahre erhielt die Scherer-Gruppe ein weiteres Standbein: Jörg Scherers Großvater übernahm ein Autohaus, Starker Transporteur: Ein Grundpfeiler der Scherer-Gruppe ist der Güterverkehr mit MAN-Lkw. 49 man magazin „Wir haben viele Mitarbeiter, die leidenschaftliche MAN-Fans sind.“ Jörg Scherer, Geschäftsführer Scherer-Gruppe 1/2015 Seit 2007 ist jörg Scherer Geschäftsführer der Scherer-Nutzfahrzeuge. „Manchmal werde ich mir der großen Verantwortung sehr bewusst, und das kann einen schon einmal nachdenklich machen, macht mich aber auch sehr stolz.“ Chef sein heißt für ihn: das Unternehmen vertreten, mit Kunden, Mitarbeitern und Partnern kommunizieren, organisieren – und auch mal nachts um drei aus dem Bett geklingelt werden, weil ein Betonmischer gestohlen wurde. „Zum Glück tragen wir nicht die ganze Verantwortung allein. Wir haben 22 Standorte, an denen es viele Führungskräfte gibt, die ihre Sache wirklich sehr Clubheim auf Rädern: Mit dem „St. Pauli Tour & Show Truck“ fahren die Golfer zu Turnieren. gut machen.“ Wenn Jörg Scherer veranschaulicht, was die Unternehmensgruppe ausmacht, nennt Golfcart de luxe er drei Punkte: Erstens sei da die jahrzehnte lange Erfahrung, zweitens die Vielfalt der Fahrzeugmarken, auf die sich das Unternehmen ausgerichtet hat. „Wir sind in der Lage, überregional die individuellen Mobilitäts Verrückte Typen mit Leidenschaft fürs Green und einem ausgefallenen Partymobil – wenn der Golf Club St. Pauli aus Hamburg auf Tour geht, ist ein MAN von MAN Financial Services natürlich mit dabei. ansprüche unserer Kunden zu garantieren. Das bedeutet kosteneffiziente Lösungen vom VW up! bis zum 40-Tonner“, sagt der 36-Jährige stolz. Die dritte Komponente: „Wir investieren laufend in unsere Werkstätten und sor- D gen immer dafür, dass wir über modernstes Inventar verfügen.“ Für den Unternehmer ist das der beste Weg, um den Betrieb in eine aus- Waschgang vor der Abfahrt: Einige der top gepflegten MAN-Fahrzeuge transportieren Baustoffe. 50 Fotos: Jacek Bilski / bilski-fotografie.de OP-Saal für Lkw: In Scherers Werkstatt werden Originalteile von MAN verarbeitet. Fotos: Frank van Groen sichtsreiche Zukunft zu führen. em Golfsport haftet etwas Elitä- viel Umbaueinsatz der Mitglieder ein rollen- res an. Der Golfclub St. Pauli ist des Clubheim entstand. Eine St.-Pauli-Kultbar da etwas anders. „Wir wollten mit angrenzendem Verkaufsraum im Inne- eine Gemeinschaft, in der die ren, eine VIP-Dachterrasse, die über eine Wen- Leute miteinander golfen, aber deltreppe zu erreichen ist, sowie eine auszieh- auch ordentlich zusammen fei- bare Showbühne für Konzerte und Live-Acts ern können“, beschreibt Vorstand Andreas sind einige der Highlights des Fahrzeugs. Mit Clausen die Idee dahinter. Der Moderator der diesem einmaligen „Golfwägelchen“ geht der Morningshow auf Alsterradio und seine Mit- Club seit 2012 auf Tour und sorgt bei Turnie- Vorstände, Jurist und Consultant Hanjo Nehl ren für die Party nach dem Spiel. Die passen- und Golfreisen-Veranstalter Konstantin Mir de Zugmaschine kommt dabei wieder von liauntas, gründeten ihren Golfclub der beson- MAN, ein neuer, 480 PS starker TGX mit mo- deren Art 2006. Inzwischen hat der Hamburger dernster Euro 6-Technologie. Verein über 2 000 Mitglieder. Einen festen Platz „In MAN Financial Services Sittensen bespielt der Club dabei nicht. Vielmehr bieten haben wir einen Partner gefunden, dessen die Gründer ihren Mitgliedern mit dem Beitritt Mitarbeiter nicht nur hochprofessionell Kun- die Möglichkeit, auf Partner-Greens rund um den betreuen, sondern die auch mit Herzblut die Hansestadt und in ganz Deutschland zu put- bei der Sache sind“, erklärt Hanjo Nehl. Denn ten. Events und Clubreisen führen in schöner wenn Events mit Hunderten von Gästen Regelmäßigkeit auch auf internationale Plätze. geplant sind, muss für die Macher jederzeit Seit 2010 besitzt der Club dazu den gewährleistet sein, dass der Auflieger pünkt- „St. Pauli Tour & Show Truck“. Als Basis diente lich und wohlbehalten von Hamburg an den ein gebrauchter Sattelauflieger, aus dem mit Zielort kommt. Leidenschaftliche Golfer: die St.-PauliVorstände Andreas Clausen, Konstantin Mirliauntas und Hanjo Nehl (v. l.) 51 man magazin 1/2015 Grund zum Feiern Dank für Kooperation 51 VW Amarok, vier VW Crafter und zwei VW Caddy hat MAN 2014 an den Bauequipment-Vermieter Cramo ausgeliefert. Sie sind alle in der Cramo-Servicemobil-Flotte im Einsatz. Zudem bezog Cramo fünf VW Crafter mit Die Spedition Peiffer aus Freisen setzt schon immer auf Gemeinschaftssinn – und seit diesem Jahr zusätzlich auf einen reinen MAN-Fuhrpark. Pritsche, die als Baustellentransporter vermietet werden. Cramo-Vorstand Dirk Schlitzkus bedankte sich für die Zusammenarbeit: „Wir sind froh, mit MAN einen kompetenten Partner für unseren Fahrzeugbedarf an unserer Seite zu haben.“ Die Cramo AG hat in den letzLangjährige Zusammenarbeit: Werner Kern, Betriebsleiter Service Saarbrücken/Saarlouis, Peter Bertrams, Verkaufsleiter MAN Saarbrücken, Thomas Dillitzer, Leiter Verkaufsmanagement Lkw MAN Truck & Bus Deutschland, Uwe Müller, Inhaber der Spedition Müller (v. l.) ten fünf Jahren über 100 Neufahrzeuge der Marke VW Nutzfahrzeuge bei MAN am Stand- M ort Gersthofen gekauft. 500. MAN-Lkw übernommen ächtig was los ist auf dem Mit zwei MAN TGX hat die internatio- Fahrern auch einen optimalen Arbeits- nale Spedition Robert Müller aus Saarlouis platz“, erklärte MAN-Verkaufsleiter Peter im vergangenen Jahr ihren 499. und 500. Bertrams bei der Übergabe. Ausgestattet MAN-Lkw übernommen. Im Jahr 1980 sind die beiden dreiachsigen TGX mit XXL- hatte Seniorchef Robert Müller, der Sohn Fahrerhaus für den Fernverkehr, einem men an einem Samstag so anfallen – nein, des Firmengründers, die ersten zehn D26-Motor mit MAN TipMatic-Getriebe heute wird gefeiert! Eingeladen sind die MAN-Fahrzeuge gekauft. Heute erweitern und zuschaltbarem Intarder. 120 Mitarbeiter sowie deren Familien. „Unser die beiden jüngsten Lkw die Spedition um Die Spedition Robert Müller ist eine modernste Nutzfahrzeuge mit Euro 6- der führenden Sammelgutspeditionen Technologie. „Sie garantieren dem Unter- Europas. Das Familienunternehmen be- nehmen nicht nur höchste Effizienz und schäftigt rund 350 Mitarbeiter und ver- Wirtschaftlichkeit, sondern bieten den fügt über 90 Lkw. Hof der Spedition Peiffer im saarländischen Freisen. Heute geht es allerdings nicht um die üblichen Tätigkeiten, die in einem Fuhrunterneh- Sommerfest gibt es zwar jedes Jahr, aber dieses Mal ist noch ein besonderes Jubiläum in- In der Cramo-Hauptverwaltung: Cramo-Vorstand Dirk Schlitzkus, Josef Lechner, Leiter des MAN Truck & Bus Center München, Bernhard Stocker, Verkaufsleiter VW Nutzfahrzeuge (v. l.) klusive“, erklärt Geschäftsführer Axel Peiffer stolz. Er deutet auf einen der 33 nagelneuen TGX, die entlang des Hofs aufgereiht stehen. „Darf ich präsentieren: unsere 125. Zugmaschine der Marke MAN.“ 23 TGX für Schwarz Logistik schäftsführer Karl-Heinz Jochum. Das ganze Firmengründer Adolf Peiffer legte 1956 Paket sei überzeugend – die Lkw, der Service, den Grundstein des Unternehmens. 1970 ent- die Menschen, mit denen man es bei MAN zu stand am heutigen Stammsitz in Freisen an Ein-Partner-Strategie: Die Spedition Peiffer setzt seit 2014 auf einen reinen MAN-Fuhrpark. tun habe. Für diesen guten Eindruck sorgten Verkaufsleiter Peter Bertrams und sein Team der Autobahn 62 ein großes Dienstleistungs- Nürnberg übernommen. Die internationale Spedition zentrum mit Verwaltung, Lagerhallen und modernisiert ständig ihren Fuhrpark. Die neuen Fahr- Werkstatt. Niederlassungen gibt es inzwi- zeuge mit modernen Euro 6-Motoren ersetzen ältere schen in Leipzig, Erfurt, Bielefeld, Saarbrü- über Komfortsitze, Dachklimaanlage und cken und im polnischen Legnica. Peiffer Komfortbetten. Für angenehmes Fahren besitzt mit den neuen MAN TGX aktuell sorgt das automatisierte 12-Gang-Getriebe 70 eigene Zugmaschinen, 100 Auflieger sowie MAN TipMatic Profi. Außerdem sind alle 30 Mitnahmestapler. Fahrzeuge mit MAN TeleMatics ausgerüstet. dauer einer Zugmaschine im Fuhrpark von Schwarz Logistik beträgt aktuell etwa 36 Monate. Das familien geführte mittelständische Unternehmen ist im Bereich Hopfenlogistik Marktführer in Deutschland. Bei der Fahrzeugübergabe: Uwe Loeser, Verkaufsbeauftragter MAN Nürnberg, Peter Schwarz, Geschäftsführer Schwarz Logistik, Susanne Schwarz, Projektentwicklung und stellvertretende Geschäftsführerin Schwarz Logistik, Thomas Dillitzer, MAN-Verkaufsleiter Lkw, Uwe Krohn, Verkaufsleiter MAN Nürnberg (v. l.) Fotos: Hans Seidl (2), Thomas Küppers Fotografie 23 neue MAN TGX hat die Schwarz Logistik GmbH aus Sattelzugmaschinen. Die durchschnittliche Nutzungs- 52 Gute Stimmung: Geschäftsführer Axel Peiffer (l.) mit seinen Söhnen und dem zweiten Geschäftsführer Karl-Heinz Jochum vom MAN-Verkaufsbüro Saarbrücken. Die neuen TGX mit XXL-Kabine verfügen Insgesamt 33 MAN TGX in Euro 6 sind seit Axel Peiffer erklärt: „Komplexität und An- ein paar Wochen neu im Peifferschen Fuhr- spruch sind unsere Stärken. Das geht nur mit park. „Mit der Übernahme der Sattelzugma- tollen Mitarbeitern und guten Fahrzeugen. schinen wechselten wir außerdem zu einer Für Letzteres sorgt jetzt MAN, und mit Erste- Ein-Partner-Strategie und trennten uns von ren feiern wir darum heute.“ anderen Fabrikaten“, erklärt der zweite Ge- 53 man magazin 1/2015 Rollende Kommandostelle: Die Feuerwehr Hannover nutzt einen MAN mit Spezialaufbau (l.) als mobile Einsatzzentrale. Polizei oder dem Kampfmittelräumdienst – und sogar für Oberbürgermeister Stefan Schostok. Das Fahrzeug ist eine Kommandozentrale auf sechs Rädern. Das Budget für den Bau betrug knapp eine Million Euro. Damit im Ernstfall alles reibungslos abläuft, haben die Feuerwehrmänner zwei Jahre „Bei den Einsätzen merken die Kollegen, wie zufrieden sie mit dem Fahrzeug sind.“ Rainer Kunze, Sachgebietsleiter für Fahrzeug- und Gerätetechnik bei der Berufsfeuerwehr Hannover lang jeden Quadratzentimeter der mobilen Leitstelle geplant, durchdacht und mehrfach diskutiert. „Das Vorgängermodell hatte sich im Einsatz manches Mal als unpraktisch erwiesen“, sagt Claus Lange, Leiter der Feuerwehr Hannover. So saßen die Feuerwehrmänner am Konferenztisch des Vorgängers so eng auf den Bänken, dass alle Männer aufstehen mussten, wenn einer rauswollte. Ein weiteres Manko des Vorgängermodells: Es gab keine Kleiderhaken für die Schutzkleidung, was für Chaos im Fahrzeug sorgte. An die Kleiderhaken haben die Feuer- Mobile wehrmänner diesmal gedacht. Es sind Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen. „Wir haben all unsere Erfahrung in die Pla- leitstelle 54 G sen“, sagt Feuerwehrchef Lange. So ist das Fahrzeug auch mit synchronisierten Uhren ausgestattet. „Wir müssen schließlich alle unsere Entscheidungen im Einsatz minutengenau schriftlich dokumentieren.“ Eine weitere Innovation: Auf dem Fahrzeugdach ist eine Satellitenschüssel mit Direktverbindung zum Satelliten montiert. „Damit wir nicht mit den Fernsehteams vor Ort um eine Verbindung ebannt blicken die Feuerwehr- Der durch den Ausschub gewonnene Platz männer auf das Heck des MAN- im Innenraum ist bei Großeinsätzen ent- Lkw mit Spezialaufbau. Dort scheidend, sagen die Feuerwehrmänner uni- Die Berufsfeuerwehr Hannover koope- schiebt sich ein riesiger metalle- sono. Steht man im Fahrzeug, kann man sich riert mit 17 freiwilligen Feuerwehren im ner Kasten aus der Außenwand gut vorstellen, wie beim Großeinsatz ein acht- Stadtgebiet. Rund 1 500 Feuerwehrleute sind des Fahrzeugs, bis er rund zwei köpfiger Krisenstab am Konferenztisch zu- für die Hannoveraner im Einsatz. Der neue Meter aus dem Bauch des Gefährts hervorragt. sammenkommt, Telefone klingeln, Lagepläne Einsatzleitwagen rückt aus, sobald zwei „So einen Seitenausschub kennt man sonst auf den Flachbildschirmen aufleuchten, wäh- Löschzüge am Einsatzort benötigt werden. So nur von Luxuswohnmobilen“, sagt Rainer rend im vorderen Teil des Fahrzeugs drei Fun- geschehen im vergangenen Herbst bei einem Kunze, Sachgebietsleiter für Fahrzeug- und Ge- ker mit den Einsatztruppen in Kontakt ste- Wohnungsbrand in einem Hochhaus. Die Feu- rätetechnik bei der Berufsfeuerwehr Hanno- hen. „Im Einsatzleitwagen laufen alle Infor- erwehrleute mussten mit dem fast zwölf Me- ver. Wie stolz die Feuerwehrleute auf ihren mationen zusammen“, sagt Feuerwehrmann ter langen Fahrzeug in ein zugeparktes Wohn- neuen Einsatzleitwagen für Großeinsätze und Christoph Bahlmann, der im Einsatz als tech- gebiet fahren. „Bei solchen Einsätzen merken Katastrophenschutz sind, verraten die lächeln- nischer Einsatzleiter die gesamte Operation die Kollegen immer wieder, wie zufrieden sie den Gesichter und die Freude, mit der die verantwortet. „Von hier aus geben wir takti- Männer über das Fahrzeug sprechen: „Einen sche Kommandos an die Löschzugführer und vergleichbaren Einsatzleitwagen gibt es nur in beobachten, wie sich die Lage entwickelt.“ Zu- Shanghai.“ dem gibt es Platz für Experten – etwa von der konkurrieren müssen“, sagt Lange. Fotos: Frank Schinski Die Feuerwehr von Hannover hat auf ein MAN-Fahrgestell eine mobile Einsatzleitzentrale für den Katastrophenfall gebaut. Das Resultat: ein Gefährt, das einzigartig ist. nung des neuen Leitwagens einfließen las- mit der neuen mobilen Leitstelle sind“, sagt Rainer Kunze. Der Lkw lässt sich trotz seiner Größe gut manövrieren und ist bisher unfallfrei. Die Planung hat sich bezahlt gemacht. Markentreu: 49 MANFahrzeuge hat die Feuerwehr Hannover im Fuhrpark, darunter auch eines für die Beseitigung von Ölspuren. 55 man magazin 1/2015 Auf höchstem Niveau Gleiches bekommt Gerken auch vom MAN-Verkaufsbüro Neuss geboten. Verkaufs profi Uwe Majewski begleitet die Geschäfte der Gerken-Gruppe seit vielen Jahren und steuert die passenden Einsatzfahrzeuge für die oftmals anspruchsvollen Einsatzgebiete der Gerken-Flotte bei. Neben einem Dutzend TGL-7,5-Tonner und sechs TGX-Sattelzug maschinen für den Gerätetransport stellen Großes Portfolio: Gerken bietet für viele Einsatzzwecke die passenden Hubgeräte. Die Gerken-Gruppe spielt bei der Vermietung mobiler Arbeitsbühnen in der europäischen Champions League. Maßgeschneiderte Trägerfahrzeuge von MAN tragen zum stetigen Erfolg der Neusser Profis bei. W chen, ist heute einer der führenden Arbeits ge die Technikkür der bayerisch-rheinischen bühnenvermieter Europas geworden. Mit Verbindung dar. über 4 200 Geräten und 130 Fahrzeugen Besonders die TGS-Dreiachser haben es deckt Gerken in 20 Niederlassungen den in sich: Um beim Einsatz abseits befestigter kompletten Markt in Deutschland, den Nie Wege ein Maximum an Traktion und gleich derlanden und Spanien mit passenden Hub zeitig Bodenschonung zu ermöglichen, hat geräten ab. Das Angebot reicht von der ein Uwe Majewski zusammen mit dem MAN- fachen Anhängerarbeitsbühne bis zum Partner und Spezialfahrzeugexperten Toni schweren Fünfachser mit bis auf 103 Meter Maurer in Türkheim einen einzigartigen TGS Höhe ausfahrbarem Arbeitskorb, mit dem auf die sechs einzelbereiften Räder gestellt. Gerken den Weltrekord in der Disziplin Ar Der Lkw wurde speziell für den Einsatz als beitsbühne hält. Arbeitsbühnenspezialist überarbeitet. Neben dem tiefergelegten Fahrerhaus verbaute Das Vermietgeschäft betreibt Christian Maurer eigens umkonstruierte Achsen, die enn Christian Gerken, Gerken, der vor 25 Jahren in den elterlichen hinten gewaltige Spezialreifen im XXL-For Chef der gleichnamigen Betrieb einstieg, mit klarem Fokus auf die Be mat tragen. Der MAN HydroDrive-Vorder Unternehmensgruppe, dürfnisse der Handwerker. „Unsere Kunden achsantrieb hält Gewicht und Bauhöhe bei über sein Geschäft redet, schlägt der Unter können von uns einen kompetenten Voll optimierter Traktion wie gewünscht niedrig. nehmer aus Düsseldorf leise Töne an. Sachlich sortimenterservice erwarten“, begründet der Einsatzgebiete sind zum Beispiel Arbeiten an und bescheiden nennt er die Highlights einer 45-jährige Firmenchef die sinnvolle Expan- Mobilfunkmasten und Windkraftanlagen. ziemlich einzigartigen Erfolgsstory, die seit sion um Stromaggregate, Stapler und kom Jahrzehnten in immer neuen Kapiteln fort pletten Baustellenservice. Ein Vertr auensverhältnis, das seit geschrieben wird. Denn sein Unternehmen ge 25 Jahren anhält. Der Münchner Hersteller hört mit kontinuierlichen Zuwachsraten zu gehört traditionell zum Gerken-Fuhrpark. den Aufsteigern der Branche. Die Gerken-Gruppe Aus dem Kauf einer eigenen Arbeitsbüh Perfekte Partnerschaft: Christian Gerken (r.) mit MANVerkaufsprofi Uwe Majewski und MAN TGS-Dreiachser Fotos: OWI media ne, um das Malergeschäft effizienter zu ma 56 jeweils sechs TGM- und TGS-Spezialfahrzeu Hoch hinaus: der Arbeitskorb in luftiger Höhe 1963 startete Manfred Gerken einen Malerbetrieb in Düsseldorf. Der Verleih der eigenen Arbeitsbühne war so erfolgreich, dass man 1989 komplett auf die Vermietung von Arbeitsbühnen umstieg. In den Neunzigerjahren folgten zahlreiche weitere Niederlassungen. 1999 eröffnete das Unternehmen eine Dependance im niederländischen Elsloo. Seit 2003 können die Kunden auch Baustellen-Equipment wie Stapler, Container oder Stromaggregate mieten. 2005 eröffnete die 20 000 Quadratmeter große Hauptniederlassung in Neuss mit zentraler Werkstatt, Gebrauchtgerätehandel und Tiefladerstützpunkt. 2010 nimmt Gerken die weltweit größte Arbeitsbühne mit 103 Meter Arbeitshöhe in Betrieb. Der Firmenfuhrpark umfasst über 4 200 Maschinen. „MAN bietet hochwertige Qualität und Top service und reagiert sehr flexibel auf unsere Ansprüche“, lobt Christian Gerken die Al lianz. „Das Vertrauen ist über Jahre gewach sen. Wir kämen nicht auf die Idee zu wech seln.“ Das Vertrauensverhältnis geht so weit, dass Verkaufsbeauftragter Uwe Majewski von MAN Neuss nach den Einsatzvorgaben des Kunden die Fahrzeuge selbstständig kon figuriert. In der Gerken-Flotte laufen derzeit 94 Lkw-Arbeitsbühnen auf MAN, ebenso sie ben Sattelzugmaschinen, zwei Kran-Lkw und ein Pritschenaufbau. Je nach Auftragslage können es mehr werden. „Wenn der Markt es braucht, kaufen wir unsere Fahrzeuge“, so Christian Gerken. 57 man magazin 1/2015 Stephan Gustke (r.), Geschäftsführer der Spedition Heinrich Gustke, und Hartwig Popp, MAN-Verkaufsleiter am Standort Rostock Vorpommern nacheinander 15 seiner brand- haben uns echt überrascht. MAN versprach neuen Sattelzugmaschinen taufen, von denen keinen Mehrverbrauch gegenüber Euro 5. Tat- MAN einen Großteil stellte. sächlich verbrauchen die Euro 6-Maschinen sogar bis zu fünf Prozent weniger Kraftstoff“, der Taufmarathon fand direkt vor dem Den Familienbetrieb führt Stephan Gust- aufgereihten Fernverkehrs-Lkw symbolisch ke in dritter Generation. Großvater Heinrich eine Sektflasche aus Zuckerglas zerschellte. Als legte 1933 mit einem Lkw los. Vater Manfred Taufpaten reisten 14 für die Aktion gewonnene übernahm 1971 das Geschäft. Eine vernünfti- Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus ge Entwicklung des Betriebs war in der DDR- Städten und Gemeinden in ganz Mecklenburg- Diktatur allerdings kaum möglich. Erst mit Vorpommern an. Ihren Ortsnamen und ihr dem Mauerfall konnten Vater und Sohn ab Stadtwappen tragen die 40-Tonner seitdem 1990 kräftig durchstarten. Die Gustke-Flotte beidseitig am Dach oberhalb der Fahrerhaus- wuchs bis heute auf über 100 eigene Lkw aller türen und werben bundesweit für die schöns- Gewichtsklassen. Etwa die Hälfte dieser Fahr- ten Orte des Landes. Truck Nummer 15 bekam zeuge stammt von MAN. den Namen „Mecklenburg-Vorpommern“ und steht für das gesamte Land im Nordosten. Rollende Botschafter 58 M pagnerflasche gegen das Blechkleid und zerspringt klirrend in 1 000 Stücke. Noch 14 Mal wiederholte sich Ende vergangenen Jah- res dieses Ritual in der Hansestadt Rostock. Doch galt der bekannte Brauch nicht etwa einem Schiff. Auf dem Marktplatz im Zentrum der Hafenstadt griff erstmals ein Spediteur zur Flasche. Stephan Gustke, Geschäftsführer der Rostocker Spedition Heinrich Gustke, lud zu der einmaligen Zeremonie ein und ließ in Anwesenheit von viel Prominenz aus Wirtschaft und Politik des Landes Mecklenburg- Insgesamt 120 000 Sendungen schlägt die mittelständische Spedition pro Jahr mit ihren „Wir wollten unserem Bundesland helfen, rund 200 Mitarbeitern an den drei Standor- bekannter zu werden, und sind so auf die ten Rostock, Güstrow und Bad Segeberg um. Städtepatenschaften für die Lkw gekommen“, Allein am Stammsitz in Rostock gibt es Um- begründete Speditionschef Stephan Gustke schlaghallen und Freilagerflächen mit mehre- die Taufidee. Sie war längst nicht die einzige ren Tausend Palettenstellplätzen. Insgesamt außergewöhnliche Gustke-Aktion. Das Unter- stehen rund 20 000 Quadratmeter Logistik- nehmen macht sich seit jeher für mehr Um- fläche bereit. weltschutz und Sicherheit auf den Straßen stark und organisierte 2014 eine eigene Ver- Um bei allen Transporten stets effizient kehrssicherheitskonferenz. Einen Tag lang unterwegs zu sein, erhalten die Gustke-Fahrer diskutierten Experten mit Unternehmern, regelmäßig Schulungen in Sachen Sicherheit, Behördenvertretern und Politikern, wie der Umweltbewusstsein und Wirtschaftlichkeit. Schwerlastverkehr auf den Straßen sicherer Unterstützung bekommen die Fahrer vom au- zu machen wäre. Dabei zeigten sie live die tomatisierten 12-Gang-Schaltgetriebe mit der Wirkungsweise verschiedener Assistenzsys TipMatic Profi-Programmierung für den Stra- teme im Lkw, die sofort Alarm schlagen und ßeneinsatz. In Verbindung mit der Fahrerschu reagieren, wenn der Fahrer Fehler macht. lung zum wirtschaftlichen Fahren kann das „Die Speditionsbranche muss ermuntert einen Verbrauchsvorteil von fast drei Litern Die Spedition Gustke werden, diese lebensrettende Technik im pro 100 Kilometer bringen. Ein solches Eco- Name: Spedition Heinrich Gustke GmbH Gründung: 1933 Geschäftsführer: Stephan Gustke Firmensitz: Rostock Standorte: Rostock, Güstrow, Bad Segeberg Logistikfläche: 20 000 Quadratmeter Warendurchlauf: ca. 120 000 Sendungen mit 300 000 Tonnen pro Jahr Fahrzeuge: ca. 100 Transporter, Verteilerund Fernverkehrs-Lkw Anzahl Mitarbeiter: ca. 200 Kerngeschäft: nationale und internationale Teil- und Komplettladungsverkehre, Stückgutverkehre, Distributions- und Beschaffungslogistik, Baustofflogistik, Lagerlogistik, Entsorgungslogistik Kooperationen: 24plus Systemverkehre GmbH Intere sse von Menschen und Umwelt ein Fahrtraining mit MAN ProfiDrive erhält jeder zusetzen“, betonte Gustke. Ganz klar, dass er Kunde beim Kauf des TGX EfficientLine dazu. 120 000 Foto: Quatex Kommunikation Mit außergewöhnlichen Aktionen macht die Rostocker Spedition Gustke immer wieder auf sich aufmerksam. Seit Kurzem rollt ein Teil der neuen MAN-Flotte als Botschafter für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern über die Straßen. it Karacho fliegt die Cham- freut sich der Geschäftsführer. Rathaus der Hafenstadt statt, wo an jedem der Sendungen Die Lkw-Flotte der Spedition Gustke befördert pro Jahr mit ihren Sendungen rund 300 000 Tonnen Gewicht. selbst mit gutem Beispiel voranging und „Wir nutzen Fahrerschulungen in unserer sämtliche neuen Lkw mit allen nur möglichen Spedition ganz intensiv, um den Treibstoff- Sicherh eitss ystemen ausrüsten ließ. Ins verbrauch und den CO2 -Ausstoß zu senken. gesamt investierte er letztes Jahr in 45 neue Darum beschäftigen wir einen eigenen Fahr- Sattelzugmaschinen, von denen das MAN- trainer, der unsere Kraftfahrer gezielt auf Verkaufsbüro Rostock allein 15 lieferte. Ausge- energiebewusstes Fahren trimmt“, unter- rüstet mit Notbrems- und Spurassistenten, streicht Gustke. Alle Lkw seien mit einem Abstandsgeregeltem Tempomaten und Rei- Telematiksystem ausgestattet. Der Fahrtrai- fendruckkontrollsystem, zählen die 440 PS ner könne sich so jederzeit in das System ein- starken MAN TGX EfficientLine zu den schalten und den Fahrern unterwegs wert- sparsamsten, sichersten und umweltfreund- volle Tipps zur Optimierung ihrer Fahrweise lichsten Lkw im Markt. „Die neuen MAN TGX per Telefon geben. 59 man magazin 1/2015 Ass im Ärmel W Für Energiefirmen, die nach Erdöl und Erdgas bohren, ist die Fangmann Energy Services (FES) das Ass im Ärmel. Die Spezialfirma holt mit ihrer einzigartigen MAN-Flotte für ihre Kunden die Kohlen aus dem Feuer. enn es darauf ankommt, Für FES nicht alltäglich sind der vierachsige können wir in Kürze MAN TGX mit Twin-Cement-Aufbau oder die alles nötige Spezial dreiachsige Sattelzugmaschine mit Hydro- equipment an Bord der Drive-Antrieb für Geländeeinsätze. Eine Lkw verstaut haben und Ausnahme neben den vielen TGS- und TGX- zum Einsatz ausrücken“, Modellen bildet der 12-Tonner MAN TGL mit schwärmt Andreas Engelhardt von der kurzen Chemikalienkoffer und Ladebordwand. Bei Reaktionszeit seiner Mannschaft. Der 48-Jähri Bedarf müssen die Lkw auch mobile Erd ge ist technischer Leiter der Fangmann Energy gaskompressoren, Freiförderanlagen, Leit- Services GmbH (FES) und seit der Firmengrün stände und Laborcontainer zu Lagerstätten dung 1992 dabei. In seiner Funktion betreut er in ganz Europa transportieren. So hat es be- nicht nur einen Teil des Fuhrparks, sondern reits Einsätze von der Ukraine bis Holland, auch die gesamte technische Ausrüstung des von Schweden bis Spanien gegeben. Spezialunternehmens. Die Kunden kommen Seit über zehn Jahren vertraut FES auf überwiegend aus dem Energiesektor und boh MAN. Der Lkw-Hersteller hat sich als zuverläs- ren, um Erdöl und Erdgas zu gewinnen oder siger und flexibler Partner selbst bei schwieri- um Geothermie zu nutzen. Fangmann hat sich gen Fahrzeugkonfigurationen erwiesen. Ein- auf die Entwicklung, Durchführung und Aus mal mehr unter Beweis gestellt haben die wertung von Stimulations- und Zementa MAN-Ingenieure ihr Können bei einem TGX, tionsarbeiten bei Bohrtätigkeiten spezialisiert. der seit 2013 die FES-Flotte bereichert und ausgerüstet ist mit zwei integrierten Pumpen für die Zementierung von Bohrlöchern. Am Fahr- „Viele wissen gar nicht, dass nahezu im gesamten norddeutschen Becken nach Ener gestell waren aufwendige Getriebeumbauten Gute Partner: Andreas Engelhardt (l.), technischer Leiter der Fangmann Energy Services, hier mit MAN-Verkäufer Ulrich Scheller gieträgern gesucht wird und unzählige Bohr löcher existieren“, sagt Engelhardt. Bis zu zehn Prozent des Gasbedarfs in Deutschland Vorzeigetruck: Bei besonders anspruchsvollen Fahrzeugkonfigurationen vertraut Fangmann seit Jahren auf MAN. würden hierzulande gefördert. Doch nicht immer treten Öl und Gas nach Bohrungen nach, muss häufig durch spezielle Stimulationsverfahren nachgeholfen werden. Dann kommt FES ins Spiel und rückt mit seinen Sondermaschinen auf MAN-Basis an. Zusätzlich hilft das mittelständische Un ternehmen, Erdgasbohrungen zu entwässern oder Ablagerungen in Bohrlöchern zu entfer nen. Muss ein Bohrloch später wieder ver schlossen werden, setzt FES sein Know-how bei der sogenannten Zementation ein. Dazu mischen Spezialisten einen auf das Bohrloch abgestimmten Zementstopfen an und brin gen ihn an die entsprechende Stelle im Unter grund. Dafür braucht es vor Ort Zementsilos, 60 25 MAN-Lkw mit Sonderaufbauten setzt die Fangmann Energy Services GmbH derzeit ein – Tendenz steigend. Vertikaltanks, Zementmischeinheiten, Rühr stand. Mehr als die Hälfte davon läuft unter werke, Hochdruckpumpen sowie Zwei-Stop der Flagge von Fangmann Energy Services, fen-Zementierköpfe in verschiedenen Grö die mit 95 Mitarbeitern die größte Sparte der ßen. Das alles bewegen die modernen Sattel Gruppe darstellt. 25 Fangmann-Lkw tragen zugmaschinen und Fahrgestelle von MAN. Je bereits den MAN-Löwen am Kühlergrill. In nach Aufbau und Einsatzzweck sind sie mit diesem Jahr soll mindestens ein weiteres Ladekran, Kompressor, Notstromaggregat Fahrzeug der Münchner folgen. oder sogenanntem Downhole-Tool-Equip ment ausgestattet. Letzteres sind spezielle Sicherheits- und Absperrarmaturen, die in großer Tiefe zum Einsatz kommen. Die Fahrzeugaufbauten stellt die Fang mann Group größtenteils selbst her und ex portiert sie sogar in die ganze Welt. Rund 90 Fahrzeuge hat die Gruppe selbst im Be Foto: Quatex Kommunikation, Fangman von selbst zutage. Lässt der natürliche Druck Zwei Drittel der Lkw kommen bei FES als Sattelzugmaschine für die Spezialauflieger auf den Hof. Der Rest sind Fahrgestelle mit kurzem Fahrerhaus, die einen Tank- oder Spülaufbau verpasst bekommen. Die Zwei-, Drei- und Vierachser von MAN treiben in der Regel starke Motoren mit 440 bis 480 PS an. Die Fangmann Group nötig, die souverän gemeistert wurden. „Bei Die Fangmann Group bietet umfangreiche Serviceleistungen im Bereich Förderung, Aufbereitung, Speicherung und Transport von Erdöl und Erdgas. Dazu übernimmt Fangmann als Full-Service-Partner sämtliche technischen Projekte, die vom Maschinen- und Anlagenbau über die Automatisierung bis hin zum Dienstleistungsprogramm mit Planung, Montage, Kontrolle und Instandhaltungsarbeiten reichen. Stammsitz des europaweit tätigen Unternehmens ist Salzwedel, Sachsen-Anhalt. Hier befand sich das frühere DDR-Kombinat Erdöl-Erdgas Gommern, aus dem 1992 der technische Service ausgegliedert, privatisiert und von der Familie Fangmann übernommen wurde, die heute das Unternehmen führt. Weitere Niederlassungen befinden sich in Cloppenburg und Barleben. Getragen wird die Fangmann Gruppe von den drei eigenständig agierenden Unternehmen Fangmann Energy Services, Fangmann Industrie und Fangmann Automation, die in der Summe rund 220 Mitarbeiter beschäftigen. nünftige Beratung immer mehr Zeit nötig“, solchen speziellen Lösungen ist für eine versagt Engelhardt und lobt die Zusammenarbeit mit Verkaufsberater Ulrich Scheller vom MAN-Stützpunkt in Magdeburg. Hinzu komme die hohe Produktqualität bei MAN. „Wir brauchen robuste Technik, die sicher ist und lange durchhält. Da sind wir bei MAN genau richtig“, versichert der gebürtige Salzwedeler. Gibt es Ausfälle an der Technik, ist schnelles Handeln gefragt. In Windeseile muss FES einen Servicepartner von MAN in der Nähe finden. „Wir erwarten von unserem Partner ein flächendeckendes Servicenetz. MAN ist da sehr gut aufgestellt. Letztendlich stimmt bei MAN das Gesamtpaket aus Beratung, Qualität und Service“, erklärt Andreas Engelhardt. Nur so könne sein Unternehmen am Ende schnell und professionell bei den Kunden agieren. 61 man magazin 1/2015 Bühnenheld: Peter Maffay tourt seit Anfang 2015 durch Deutschland. Bei der „Wenn das so ist“Tour 2015 von Peter Maffay transportieren 13 MAN-Sattelzüge 65 Tonnen Equipment fast 5 000 Kilometer quer durch Deutschland zu mehr als 20 Konzerten. Unter ihnen die sechs speziell lackierten MAN Tattoo Trucks. Foto: Dominik Asbach mit peter auf Tournee 62 63 65 man magazin Profis am Werk: In einem Flugzeughangar bei München erhalten die MAN Tattoo Trucks ihre Lackierung. D Tonnen Das Material, das die 13 MAN TGX XXL für Peter Maffay durch Deutschland fahren, bringt viel Gewicht auf die Waage. ie Stimme, die so rau sein kann, klingt plötzlich ganz 1/2015 Jury, der neben Peter Maffay auch MAN-Chef fitifarben, aber einen Lkw habe ich noch nie Dr. Georg Pachta-Reyhofen angehörte, wählte umgesetzt.“ Für die handwerkliche Übertra- die sechs besten Entwürfe aus. Ausgezeichnet gung seines und der anderen fünf besten Ent- wurden die Gewinner im Rahmen der IAA würfe waren andere Künstler zuständig – die Nutzfahrzeuge im vergangenen September in Dortmunder Lackierexperten von smart art Hannover. Die „Schwarzen Linien“ des Dresd- um Martin Dippel. Und Designer Walter ner Graffitikünstlers Sebastian Bieler hatten Maurer, der als Berater sein ganzes Know-how die Jury am meisten beeindruckt. Und der Ma- einbrachte. Er unterstützte die Teams, die in ler und Grafiker freute sich über so viel Aner- einer Flugzeughalle nahe München fast einen kennung fast mehr als über die 10 000 Euro ganzen Sommer lang die sechs Trucks auf- Prämie: „Ich lackiere zwar Fahrzeuge mit Graf- wendigst „tätowierten“. weich. „Sie gehen mir unter die Haut“, singt Peter Maffay. „Diese schwar- bernie haefner steht leicht angespannt in zen Linien zeichnen mich aus.“ Der Song aus den Katakomben der EmslandArena von Lin- dem aktuellen Album „Wenn das so ist“ heißt gen in Niedersachsen. Es ist der Tag der Gene- „Schwarze Linien“, und der Rockstar bekennt ralprobe für die Tour. „Bernie“, wie alle den sich mit ihm zu den zahlreichen Tattoos, die er 60-Jährigen nennen, ist der Produktionsleiter selbst trägt. Im übertragenen Sinn stehen die der Maffay-Tour. Bei ihm laufen alle Fäden zu- Tätowierungen, sichtbar an seinen beiden Ar- sammen. Um ihn herum herrscht ein Gewusel men, auch für einen ganz besonderen MAN- wie in einem Ameisenhaufen. Bewaffnet mit Truck, der draußen vor der EmslandArena seinem Handy, das im Dauereinsatz ist, hat er parkt. Die schwarzen Linien auf der Karosserie- alles im Griff. Catering, Sicherheitsdienst, haut der Zugmaschine sind karikierte Männ- Backstage-Tickets, Reiseorganisation, Antwor- chen, unter die sich breite rote Farbbalken mi- ten auf jede Menge Fragen. Die erste große Prü- schen. Ohne den Maffay-Song würde es dieses fung liegt an diesem Tag bereits hinter ihm: rollende Kunstwerk nicht geben. Und damit Zehn Stunden dauerten das Entladen der auch nicht den Sieger des Designwettbewerbs MAN-Trucks und der Bühnenaufbau, jetzt laufen in der Arena die letzten Vorbereitungen für für die besten MAN Tattoo Trucks. Die sechs bunt lackierten Sattelzüge ge hören zum 13 Lkw starken Fuhrpark der „Wenn das so ist“-Tour 2015 von Peter Maffay. den Soundcheck. Noch drei Stunden bis zum Sieger: Das Modell „Schwarze Linien“ von Sebastian Bieler belegt den ersten Platz beim MAN-Designwettbewerb. Probekonzert. Nervös sind sie alle, vertieft in ihre Aufgaben: 65 Techniker, 25 Künstler, 13 Fahrer, die während des Konzerts Aufgaben Ohne die MAN TGX wäre es gar nicht möglich, 65 Tonnen Material zu mehr als 20 Kon- Soundcheck: In der EmslandArena laufen die Vorbereitungen für die Generalprobe. zerten zu bringen. Kreuz und quer durch Deutschland, von Kempten im Süden bis 100 Helfer vom örtlichen Veranstalter. Trotz bester Planung gibt es viele Fragen und kleine, Hamburg im Norden. Am Ende werden fast unvorhergesehene Probleme. Haefner weiß 5 000 Kilometer mehr auf dem Tacho stehen. aber auf alles eine Antwort. Trotz Hektik hört Und die sechs buntesten unter den Lkw vermitteln eine Botschaft, die Rockpoet Maffay so formuliert: „Ich hoffe, dass wir damit Eindruck machen und den Menschen bewusst wird, dass Lastkraftwagen mehr sind als nur Arbeitsmaschinen.“ er in Ruhe zu, gibt knappe, klare Anweisungen. „Ich hoffe, dass wir mit den Trucks Eindruck machen.“ „Das Wichtigste ist, die Ruhe zu bewahren und Probleme schnell zu lösen“, sagt er. Auch Routine hilft, der Mann ist ein alter Hase im Geschäft. Alles begann mit der Organisation eines Jazzfestivals, auf dem auch ein gewisser Peter Maffay, deutscher Rockstar Louis Armstrong auftrat. Das war 1975. Die Maffay-Tour 2015 startete streng ge- eines internationalen Designwettbewerbs, zu nommen schon Ende 2013. Mit Ideen für die Songs rollende Kunstwerke machen? MAN kann.“ Zahlreiche Künstler ließen sich von den „Wenn das so ist“-Songtexten inspirieren und entwarfen daraus Designs für die Lkw. Eine Fotos: Dominik Asbach Die Geschichte der Tattoo Trucks ist die dem MAN aufgerufen hatte: „Kann man aus 64 wie etwa das Licht übernehmen, dazu bis zu Bühnenarchitektur, Skizzen, Entwürfen, dem ersten Modell im Maßstab 1:10, Computer Tourstart: Das Entladen der Trucks und der Bühnenaufbau dauern etwa zehn Stunden. berechnungen für die Transportlogistik. Eine spezielle Software ermittelte, wie das Equipment am effektivsten in den MAN-Sattel 65 man magazin 1/2015 Alles im Griff: Bernie Haefner ist der Produktionsleiter der Maffay-Tour. Üben für den Lkw-Führerschein? Peter Maffay setzt sich ans Steuer des Sieger-Trucks. große, leere Kisten, gut 1 000 an der Zahl. „poolsound“ steht auf ihnen oder „backline & more“. Namen der Firmen, von denen das Equipment geliehen ist. Und kaum ist der letzte Gitarrenriff gespielt, beginnt im Ameisenhaufen das große Krabbeln. Nach zehn Stunden Aufbau sieht die Planung für den Abbau nur dreieinhalb Stunden vor. Ein geordnetes Chaos entsteht, bei dem jeder Handgriff sitzt. Einer Choreografie gleich werden die Trucks beladen, einer nach dem anderen in einer festgelegten Reihenfolge, jeder Kubikmeter wird optimal genutzt. „Tetris-mäßig gepackt“, sagt Haefner grinsend und klopft dem Fahrer zum Abschied an die Fahrertür. Es ist Nach der Show ist vor der Show: Direkt nach der Generalprobe fahren die Lkw zum nächsten Konzert nach Hamburg. weit nach Mitternacht, als endlich der letzte Truck vom Gelände rollt. Geschafft? Fast. Der MAN TGX EfficientLine 2 kann deutlich mehr. Um genau zu sein: 6,57% weniger. Denn spätestens um halb sechs Uhr morgens müssen alle 13 Lkw mitsamt ihrer Fracht im 250 Kilometer entfernten Hamburg sein, wo Bernie Haefner, Produktionsleiter Peter-Maffay-Tour Aufbau für das nächste Konzert beginnt. Was port macht 50 Prozent der gesamten Planung aber, wenn ein Truck unterwegs im Stau fest- aus“, erklärt Haefner. Ein halbes Jahr dauerte hängt? „Im schlimmsten Fall“, sagt Bernie es, bis der endgültig feststand. Immer größer Haefner, „müssen wir die Polizei um eine Es- waren Bühne und Effekte geworden, nach ur- korte bitten. War alles schon da.“ sprünglich sieben geplanten wurden am Ende Die Stimme, die so weich sein kann, klingt 13 Trucks benötigt. Für rund 15 Kilometer jetzt fest und entschlossen. Wie vor jeder Kabel, 40 Tonnen Licht-, Ton- und LED-Equip- Tournee schwört Peter Maffay seine Bandmit- ment, 25 Tonnen Showbühne. Allein Sound- glieder auch dieses Mal auf die kommenden und Lichtelemente beanspruchen zwei Sattel- gemeinsamen Wochen ein: „Wir haben eine züge. Was in welcher Reihenfolge in welchem große Strecke vor uns, mit großen Herausfor- Truck verstaut wird, ist ebenfalls Teil der derungen.“ Das gilt auch für die MAN-Trucks logistischen Meisterleistung. draußen vor der Tür. Für den mit den schwarzen Linien und die zwölf anderen. diese Herausforderungen sind zumin- 66 dest im Moment ganz weit weg. In der Ems- Ei ne Bi lderga ler ie zu r Entstehu ng landArena rocken Maffay und Band das be- der MAN Tattoo Trucks finden Sie auf geisterte Publikum. Backstage türmen sich > www.man.eu/mankanntattootrucks Noch sparsamer als sein Vorgänger: MAN kann. Normalerweise ist das gar nicht unsere Art, aber in diesem Fall geben wir uns mit weniger zufrieden. Und sind auch noch stolz darauf. Der TÜV Süd bestätigt im September 2014 dem MAN EfficientLine 2 genau 6,57% weniger Verbrauch gegenüber seinem ohnehin schon sehr sparsamen Vorgänger. Das minimiert Betriebskosten und CO2-Emissionen – und maximiert Ihren Gewinn. Der optimierte D26-Motor mit TopTorque-Drehmomenterhöhung in den letzten beiden Gängen, der GPS-gestützte Tempomat EfficientCruise, das automatisierte Getriebe MAN TipMatic® 2 und weitere Spritspar-Lösungen machen aus einem PS-Riesen einen Verbrauchs-Zwerg. Was MAN noch alles kann: mantruckandbus.com Fotos: Dominik Asbach „Der Transport macht 50 Prozent der gesamten Tourplanung aus.“ um Punkt sechs Uhr in der O 2 -Arena der zügen verstaut werden konnte. „Der Trans- MAN kann. 67 Die neue KMAX Serie. Mehr Kilometer pro Reifen. Die neue KMAX Reifenserie liefert bis zu 35% mehr Kilometerleistung im Vergleich zur Vorgängerserie und bietet ausgezeichnete Ganzjahreseignung.* ALL-SEASON * Vergleichstests des Goodyear Innovation Center Luxembourg mit der Größe 315/80R22.5 von Juli 2011 bis Juni 2013 haben gezeigt, dass die neuen KMax S Lenkachs- und KMax D Antriebsachsreifen bis zu 30 bzw. 35% höhere Laufleistung aufweisen, als die Vorgängerserie Goodyear RHS II und RHD II+.
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