Vorlesung Gesamtbanksteuerung Aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen Dr. Klaus Lukas Dr. Karsten Geiersbach Basel III Mindesteigenkapitalanforderungen Aufsichtliches Überprüfungsverfahren Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 (Certified Internal Auditor) Marktdisziplin 1 Aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen Gliederung • Finanzmarktkrise • Warum Bankenaufsicht? • Basel III • Brüssel (CRD IV, CRR) • KWG, insbes. § 25a, und die MaRisk • Corporate Governance Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 2 Warum Bankenaufsicht? Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 Quelle: Geiersbach (2011), S. 146 und die dort genannte Literatur. 4 Warum Bankenaufsicht? 4 4 2 1 3 Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 Quelle: Geiersbach (2011), S. 124 und die dort genannte Literatur 5 Warum Bankenaufsicht? Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 Quelle: Geiersbach (2011), S. 133 und die dort genannte Literatur 7 Warum Bankenaufsicht? Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 Quelle: Geiersbach (2011), S. 133 und die dort genannte Literatur 8 Warum Bankenaufsicht? Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 Quelle: Geiersbach (2011), S. 133 und die dort genannte Literatur 9 Warum Bankenaufsicht? Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 Quelle: Geiersbach (2011), S. 133 und die dort genannte Literatur 10 Bankenaufsicht: Risikoklassifizierung Ergebnis der Risikoklassifizierung von Kreditinstituten aus dem Jahr 2013 Quelle: BaFin, Jahresbericht 2013, S. 85, verfügbar unter: http://www.bafin.de/SharedDocs/Downloads/DE/Jahresbericht/dl_jb_2013.html • Systemrelevanz: Die Einstufung erfolgt vor dem Hintergrund einer hypothetischen Schieflage eines Instituts und dessen Auswirkung auf den Finanzsektor. Relevante Faktoren sind lt. BaFin die Institutsgröße, der Grad der Interbankenbeziehungen und die internationale Abhängigkeit. • Risikoprofil: Grundlegende Faktoren für die Klassifizierung eines Insituts, wie z.B. Eigenmittelausstattung, Risikolage, Risikomanagementsysteme sowie Qualität des Managements. (BaFin-Jahresbericht 2013, S. 84) Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 11 Europäische Bankenaufsicht Auszug aus dem Monatsbericht 10/2014 der Deutschen Bundesbank: Quelle: Dt. Bundesbank, Monatsbericht 10/2014, S. 45. Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 12 Europäische Bankenaufsicht Quelle: Dt. Bundesbank: Umfassende Bankenüberprüfung vor dem Abschluss, 21.10.2014, abrufbar unter: goo.gl/BQx4po. Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 13 Europäische Bankenaufsicht Quelle: Dt. Bundesbank: Umfassende Bankenüberprüfung vor dem Abschluss, 21.10.2014, abrufbar unter: goo.gl/BQx4po. Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 14 Europäische Bankenaufsicht Eigene Rechtspersönlichkeit; techn. Standards Bank Keine eigene Rechtspersönlichkeit Vers./betr. AV WP Quelle: Dt. Bundesbank, Monatsbericht 4/2012, S. 31. Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 15 Grundlagen Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht (BCBS) • Gegründet im Jahr 1974 von den Zentralbanken der G10-Staaten • ... ist ein Ausschuss der Zentralbanken und Bankenaufsichtsbehörden der wichtigsten (27) Industrieländer (USA, Großbritannien, Japan, Deutschland, Schweiz, Frankreich, Italien etc.) • ... ist zuständig für Grundsatzfragen der Bankenaufsicht (inklusive Fragen der Finanzmarktstabilität) • ... tagt bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 16 Basel III Basel III Mindesteigenkapitalanforderungen Aufsichtliches Überprüfungsverfahren Marktdisziplin Genauere Quantifizierung des Kreditrisikos und anderer Risiken Individualisierung der Bankenaufsicht Erweiterung der Offenlegungspflichten Quantität Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 Qualität Transparenz 17 Basel III 1. Säule: Mindesteigenkapitalanforderungen Kreditrisiko 2. Säule: Aufsichtliches Überprüfungsverfahren Marktrisiko (unverändert) 3. Säule: Marktdisziplin Operationelles Risiko Definition Gefahr von unmittelbaren oder Standardansatz IRB-Ansatz Basis: externe Ratings Basis: interne Ratings mittelbaren Verlusten, die infolge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Struktur von Basel III Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 Menschen und Systemen oder von externen Ereignissen eintreten. 18 Aufsichtsrechtliche Grundlagen Quelle: AK „Risiko- und Kapitalmanagement in Kreditinstituten“, ZIR 2/11, S. 55 - 62 Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 19 Basel III Basel III Mindesteigenkapitalanforderungen Aufsichtliches Überprüfungsverfahren Marktdisziplin Genauere Quantifizierung des Kreditrisikos und anderer Risiken Individualisierung der Bankenaufsicht Erweiterung der Offenlegungspflichten Quantität Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 Qualität Transparenz 20 Von Basel II nach Basel III EU-Kommission: Veröffentlichung einer Richtlinie und einer Verordnung im Juni 2013 Ziele von Basel III: Verbesserung der globalen Eigenkapitalregelung (Verbesserung der Qualität und Zusammensetzung des EK, Einführung einer Höchstverschuldungsquote (Leverage Ratio), Verringerung der Prozyklizität, …; Einführung eines globalen Liquiditätsstandards (LCR, NSFR) Verordnung („single rule book“) CRR (Capital Requirements Regulation - Eigenmittelverordnung): • Eigenkapital (Art. 25-80 CRR), Liquidität, Leverage Ratio (Art. 430 CRR), Offenlegung, Großkreditvorschriften, … • Reduzierung nationaler Wahlrechte/Unmittelbar rechtsbindend • Ziel: „Qualität und Quantität sowie die Konsistenz und Transparenz der bankaufsichtsrechtlichen Eigenmittelbestandteile zu verbessern.“ (BaFin-Jahresbericht 2013, S. 68.) • CRR ist seit dem 1. Januar 2014 in der Praxis zu beachten Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 21 Warum Bankenaufsicht? Struktur der CRR Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 Quelle: Geiersbach (2011), S. 133 und die dort genannte Literatur 22 Von Basel II nach Basel III EU-Kommission: Veröffentlichung einer Richtlinie und einer Verordnung im Juni 2013 Richtlinie CRD IV (Capital Requirements Directive Eigenmittelrichtlinie): • Unternehmensführung (Corporate Governance), Kapitalpuffer, bankaufsichtlicher Überprüfungsprozess, … • Umsetzung in nationales Recht Quelle:DSGV, MaRisk Interpretationsleitfaden, 2013, S. 19. Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 23 Von Basel II nach Basel III CRD-IV-Umsetzungsgesetz: Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2013/.../EU über den Zugang zur Tätigkeit von Kreditinstituten und die Beaufsichtigung von Kreditinstituten und Wertpapierfirmen und zur Anpassung des Aufsichtsrechts an die Verordnung (EU) Nr. .../2013 über die Aufsichtsanforderungen an Kreditinstitute und Wertpapierfirmen (CRD IV-Umsetzungsgesetz) Inhalt des CRD-IV-Umsetzunggesetzes: „Erhöhung der Widerstandskraft der Banken in Krisenfällen und Stresssituationen … durch höhere Anforderungen an Qualität, Quantität und internationale Vergleich-barkeit der Eigenmittel, Schaffung neuer Liquiditätsregeln zur Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit im Krisenfall, Verbesserung des Risikomanagements, Verbes-serung von Transparenz und Offenlegungspflichten der Banken, verstärkte Kontroll- und Sanktionsmöglichkeiten der Bankenaufsicht; … „ (Quelle: http://dipbt.bundestag.de/extrakt/ba/WP17/470/47091.html) Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 24 Von Basel II nach Basel III: Säule 1 Quelle: Dt. Bundesbank, Monatsbericht Juni 2013, S. 61 Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 25 Von Basel II nach Basel III: Säule 1 Quelle: Deutsche Bundesbank, Basel III Leitfaden, 2011, S. 7. Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 26 Von Basel II nach Basel III: Säule 1 „Gone-Concern“-Kapital „Going-Concern“Kapital Quelle: Dt. Bundesbank, Monatsbericht Juni 2013, S. 62 Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 27 Von Basel II nach Basel III: Säule 1 Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 28 Basel III Basel III Mindesteigenkapitalanforderungen Aufsichtliches Überprüfungsverfahren Marktdisziplin Genauere Quantifizie-rung des Kreditrisikos und anderer Risiken Individualisierung der Bankenaufsicht Erweiterung der Offenlegungspflichten Quantität Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 Qualität Transparenz 29 Brüssel (CRD): Der Grundsatz der doppelten Proportionalität 1. Der bankinterne Prozess (ICAAP) muss zur Größe, Risikostruktur und zum Geschäftsvolumen des Instituts proportional sein. Institutgetrieben Internal Capital Adequacy Assessment Process (ICAAP) Verfahren zur – Identifizierung, – Messung, – Steuerung und – Reporting von Risiken im Kreditinstitut 2. Die Häufigkeit und Intensität der Prüfung des ICAAP durch den Aufseher (SREP) muss zu dessen Ausgestaltung proportional sein. Supervisory Review and Evaluation Process (SREP) Aufsichtgetrieben Quelle: DSGV Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 30 EBA - SREP Seite 7 Vom 19.12.2014 Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 31 Aufsicht Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/kredwg/__25a.html 32 MaRisk - MaRisk geben des Weiteren einen qualitativen Rahmen für die Umsetzung der Art. 22 und 123 der Bankenrichtlinie vor. Danach sind von den Instituten - angemessene Leitungs-, Steuerungs- und Kontrollprozesse („robust governance arrangements“) sowie - Strategien und Prozesse einzurichten, die gewährleisten, dass genügend internes Kapital zur Abdeckung aller wesentlichen Risiken vorhanden ist (ICAAP). - Die Qualität dieser Prozesse ist von der Aufsicht gem. Art. 124 Bankenrichtlinie im Rahmen des bankaufsichtlichen Überwachungsprozesses regelmäßig zu beurteilen (SREP) - Qualitative Bankenaufsicht: - Prinzip der doppelten Proportionalität (Größe, Komplexität und Risikogehalt) - Öffnungsklauseln - Fachgremium - aber: Höhere Anforderungen an Mitarbeiter als bei der regelbasierten Aufsicht sowie Gefahr der Falsch- und Überinterpretation (Rundschreiben 11/2010 (BA) vom 15.12.2010) Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 33 MaRisk – Ziel und Struktur Quelle:DSGV, MaRisk Interpretationsleitfaden, 2013. Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 34 MaRisk – Ziel und Struktur Modul AT (Allgemeiner Teil) AT 1 Vorb emerkung AT 4.5 Risikomanagement auf Gruppenebene AT 2 Anwendung sb ereich AT 5 Org anisationsrichtlinien AT 2.1 Anwenderkreis AT 2.2 Risiken AT 2.3 Geschäfte AT 3 Gesamtverantw or tung AT 6 Dokumentation AT 7 Ressourcen d er Geschäftsleitung AT 4 Allg emeine Anford erung en an das Risikomanag ement AT 4.1 Risikotrag fähigkeit AT 4.2 Strateg ien AT 4.3 Internes Kontrollsystem AT 4.3.1 Aufbau- und Ablauforganisation AT 4.3.2 Risikosteuerungs- und -controllingprozesse AT 4.3.3 Stresstests AT 4.4 Besondere Funktionen AT 4.4.1 Risikocontrolling-Funktion AT 4.4.2 Compliance-Funktion AT 4.4.3 Interne Revision AT 7.1 Personal und Anreizsysteme AT 7.2 Technisch-org anisatorische Ausstattung AT 7.3 Notfallkonzept AT 8 Anp assungsp rozesse AT 8.1 Neu-Prod ukt-Prozess AT 8.2 Änderungen betrieblicher Prozesse oder Strukturen AT 8.3 Üb ernahmen und Fusionen AT 9 Outsourcing Modul BT (Besonderer Teil) BT 1 Besondere Anforderungen an das interne Kontrollsystem BTO Anford erung en an d ie Aufb au- und Ab lauforg anisation BTO 1 Kred itg eschäft BTO 1.1 Funktionstrennung und Votierung BTO 1.2 Anforderungen an d ie Prozesse im Kred itgeschäft BTO 1.2.1 Kreditgewährung BTO 1.2.2 Kreditweiterbearbeitung BTO 1.2.3 Kreditbearbeitungskontrolle BTO 1.2.4 Intensivbetreuung BTO 1.2.5 Behandlung von Problemkrediten BTO 1.2.6 Risikovorsorge BTO 1.3 Verfahren zur Früherkennung von Risiken BTO 1.4 Risikoklassifizierungsverfahren BTO 2 Handelsg eschäft BTO 2.1 Funktionstrennung BTO 2.2 Anforderungen an d ie Prozesse im Handelsgeschäft BTO 2.2.1 Handel BTO 2.2.2 Abwicklung und Kontrolle BTO 2.2.3 Abbildung im Risikocontrolling BTR Anford erung en an d ie Risikosteuerung s- und -controlling prozesse BTR 1 Adressenausfallrisiken BTR 2 Marktp reisrisiken BTR 2.1 Allgemeine Anforderungen BTR 2.2 Marktp reisrisiken des Handelsb uches BTR 2.3 Marktp reisrisiken des Anlagebuches (einschl. ZÄR) BTR 3 Liq uid itätsrisiken BTR 3.1 Allgemeine Anforderungen BTR 3.2 Zusätzliche Anford erungen an kap italmarktorientierte Institute BTR 4 Op erationelle Risiken BT 2 Besond ere Anford erung en an die Ausgestaltung d er Internen Revision BT 2.1 Aufgab en der Internen Revision BT 2.2 Grundsätze für die Interne Revision BT 2.3 Prüfungsplanung und -d urchführung BT 2.4 Auslagerung der Internen Revision BT 2.5 Reaktion auf festgestellte Mäng el Quelle:DSGV, MaRisk Interpretationsleitfaden, 2013. Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 35 MaRisk – Ziel und Struktur Quelle:DSGV, MaRisk Interpretationsleitfaden, 2013. Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 36 MaRisk – ICAAP – ökonomisches Kapital Monatsbericht 12/2007, S. 63 Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 37 Basel III Basel III Mindesteigenkapitalanforderungen Aufsichtliches Überprüfungsverfahren Marktdisziplin Genauere Quantifizie-rung des Kreditrisikos und anderer Risiken Individualisierung der Bankenaufsicht Erweiterung der Offenlegungspflichten Quantität Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 Qualität Transparenz 38 Basel III – Transparenz und Offenlegung Risikomanagementziele und -politik (Art. 435 CRR) (1) Die Institute legen ihre Risikomanagementziele und -politik für jede einzelne Risikokategorie, einschließlich der in diesem Titel erläuterten Risiken, offen. Dabei ist Folgendes offenzulegen: a) die Strategien und Verfahren für die Steuerung der Risiken; b) die Struktur und Organisation der einschlägigen Risikomanagement-Funktion, einschließlich Informationen über ihre Befugnisse und ihren Status, oder andere geeignete Regelungen; c) Umfang und Art der Risikoberichts- und -messsysteme; d) die Leitlinien für die Risikoabsicherung und -minderung und die Strategien und Verfahren zur Überwachung der laufenden Wirksamkeit der zur Risikoabsicherung und -minderung getroffenen Maßnahmen; e) eine vom Leitungsorgan genehmigte Erklärung zur Angemessenheit der Risikomanagementverfahren des Instituts, mit der sichergestellt wird, dass die eingerichteten Risikomanagementsysteme dem Profil und der Strategie des Instituts angemessen sind; Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 39 Basel III – Transparenz und Offenlegung Risikomanagementziele und -politik (Art. 435 CRR) f) eine vom Leitungsorgan genehmigte konzise Risikoerklärung, in der das mit der Geschäftsstrategie verbundene allgemeine Risikoprofil des Instituts knapp beschrieben wird. Diese Erklärung enthält wichtige Kennzahlen und Angaben, die externen Interessenträgern einen umfassenden Überblick über das Risikomanagement des Instituts geben, einschließlich Angaben dazu, wie das Risikoprofil des Instituts und die vom Leitungsorgan festgelegte Risikotoleranz zusammenwirken. (2) Die Institute legen hinsichtlich der Unternehmensführungsregelungen folgende Informationen offen, die regelmäßig – mindestens jährlich – aktualisiert werden: a) Anzahl der von Mitgliedern des Leitungsorgans bekleideten Leitungs- oder Aufsichtsfunktionen; Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 40 Basel III – Transparenz und Offenlegung Risikomanagementziele und -politik (Art. 435 CRR) b) Strategie für die Auswahl der Mitglieder des Leitungsorgans und deren tatsächliche Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrung; c) Diversitätsstrategie für die Auswahl der Mitglieder des Leitungsorgans, Ziele und einschlägige Zielvorgaben der Strategie, Zielerreichungsgrad; d) Angaben, ob das Institut einen separaten Risikoausschuss gebildet hat und die Anzahl der bisher stattgefundenen Ausschusssitzungen; e) Beschreibung des Informationsflusses an das Leitungsorgan bei Fragen des Risikos. Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 41 Corporate Governance Die Bedeutung von Corporate Governance steigt stark an: BaFin: „Die Stärkung der Corporate Governance in den Finanzinstituten ist das Herzstück des von der EU-Kommission erstellten Programms zur Finanzmarktreform. In dem Grünbuch vom 2. Juni 2010 geht die Kommission davon aus, dass fehlende wirkungsvolle Kontrollmechanismen in den Unternehmen wesentlich dazu beigetragen haben, dass Finanzinstitute überhöhte Risiken eingegangen sind. Art und Umfang der eingegangenen Risiken seien nicht richtig verstanden worden. Auch habe die Finanzaufsicht die effektive Umsetzung einer wirksamen, funktionsfähigen Corporate Governance zu wenig kontrolliert. … Entscheidend bleibt jedoch, dass in der Praxis gute Corporate Governance auch gelebt wird.„ Quelle: BaFin Jahresbericht 2010, S. 72 f. Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht: (Oktober 2010): Grundsätze zur Verbesserung der Unternehmensführung (Oktober 2014): Konsultationspapier „Corporate Governance principles for banks“ European Banking Authority: (September 2011): Guidelines on Internal Governance Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 42 Bankenaufsicht: Corporate Governance BCBS Grundsätze der Corporate Governance Anforderungen an die Institute / an Gruppen • Qualifikation der Leitungsebene (Geschäftsführung / Aufsichtsgremium) • Festlegung und Überprüfung strategischer Ziele • Klare Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten • funktionsfähige Aufsichtsorgane • Einsatz von interner Revision, internen Kontrollen sowie externen Prüfern für Zwecke des Unternehmens • sinnvolle Vergütungsgrundsätze • transparente Unternehmensführung Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 43 Rolle des Aufsichtsorgans unter den MaRisk Quelle:DSGV, MaRisk Interpretationsleitfaden, 2013. Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 44 Corporate Governance monistisches System Prüfungsausschuss Aufsichtsrat Status quo Überwachung ? vorstandsunabhängige Kommunikationslinie & Vorstand Funktionale Zusammenarbeit Administrative Zusammenarbeit … … … Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 Interne Revision … 45 Aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen Informations-/Literaturquellen: z.B. • www.bis.org • www.eba.europa.eu • www.bafin.de • www.bundesbank.de • Dt. Bundesbank: „Zum aktuellen Stand der bankinternen Risikosteuerung und Bewertung der Kapitaladäquanz im Rahmen des aufsichtlichen Überprüfungsprozesses“, Monatsbericht 12/2007 • Dt. Bundesbank: Internationale Zusammenarbeit in der Bankenregulierung: Historie und aktuelle Entwicklungen, Monatsbericht, September 2011, S. 83 – 98. • Dt. Bundesbank: Der Europäische Ausschuss für Systemrisiken: vom institutionellen Fundament zur glaubwürdigen makroprudenziellen Überwachung, Monatsbericht, April 2012, S. 29 – 40. • Dt. Bundesbank: Bankinterne Methoden zur Ermittlung und Sicherstellung der Risikotragfähigkeit und ihre bankaufsichtliche Bedeutung, März 2013, S. 31 - 45. • Dt. Bundesbank: Die Umsetzung von Basel III in europäisches und nationales Recht, Juni 2013, S. 57 - 73. • Dt. Bundesbank: Der Start in die Bankenunion, Monatsbericht 10/2014, S. 45 - 67. • K. Geiersbach: Der Beitrag der Internen Revision zur Corporate Governance, 2011 • R. Hannemann, A. Schneider: „Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk), SchäfferPoeschel, 3. Aufl., 2011 • M. Helfer, W. Ullrich: Interne Kontrollsysteme in Banken und Sparkassen, 2. Aufl., 2010 • T. Hartmann-Wendels, A. Pfingsten, M. Weber: Bankbetriebslehre, 2010 • G. Hofmann (Hrsg.): Basel III und MaRisk, Frankfurt School Verlag, 2011 • AK „Risiko- und Kapitalmanagement in Kreditinstituten“: Bankaufsichtliche Konsequenzen aus der Finanzkrise – Auf dem Weg zu Basel III, in: ZIR 2/11, S. 55 – 62 Rahmenbedingungen/Aufsicht, 27.04.2015 46
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