Ressourcen, Innovation, Wertschöpfung Fabriken im Spannungsfeld von Digitalisierung, Globalisierung und Nachhaltigkeit GSaME JAHRESVERANSTALTUNG 2015 19. März 2015 Haus der Wirtschaft, Stuttgart TAGUNGSBAND Inhalt // Content Schirmherrschaft 04 Vorwort 06 GSaME im Profil 08 Programm 10 Vorträge – Abstracts 12 Referenten und Moderatoren 42 Posterbeiträge – Übersicht, Abstracts 60 Dissertationen 2013/2014 – Übersicht 96 Wissenschaftliche Mitglieder der GSaME – Übersicht Vorstand, Impressum Veranstaltungspartner: 98 101 Schirmherrschaft // Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg Winfried Kretschmann Grußwort des Ministerpräsidenten Zur Jahrestagung 2015 der Stuttgarter Graduate School of Excellence advanced Manufacturing Engineering (GSaME) begrüße ich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Referentinnen und Referenten sowie Expertinnen und Experten ganz herzlich im Stuttgarter Haus der Wirtschaft. Keine Frage: Die Digitalisierung der Gesellschaft ist weit vorangeschritten und hat Einzug in den letzten Winkel unseres Privatlebens gehalten. Wir können mithilfe von Smartphones und Tablets unterwegs rund um die Uhr online sein, wir können beinahe sämtliche Dinge des täglichen Gebrauchs problemlos von der heimischen Couch aus bestellen und wir können mithilfe der Sharing-Economy das eigene Auto oder die eigene Wohnung teilen. Die Digitalisierung industrieller Abläufe ist noch nicht ganz so weit: Hier vollziehen sich unter dem Begriff „Industrie 4.0“ derzeit geradezu revolutionäre Umwälzungen. Ganze Wertschöpfungsketten werden neu gestaltet. Durch netzgestützte Verknüpfung und 4 hoch flexible, intelligente Steuerungstechnik sind Qualitätssprünge in Sachen Energieeinsparung und Ressourcenschonung ebenso möglich wie eine Steigerung der Produktivität. Die erfolgreiche Verknüpfung von analoger Industrie mit digitaler Informationstechnologie bietet deshalb nicht nur die Möglichkeit, Baden-Württemberg als Innovationsführer und globalen Leitmarkt in diesem Bereich zu positionieren, sondern auch unser Wirtschaftswachstum vom Energie- und Ressourcenverbrauch zu entkoppeln. Vor dem Hintergrund des weltweit steigenden Energie- und Ressourcenhungers ist gerade der zweite Aspekt von großer Bedeutung. Auch wenn wir bei der Digitalisierung und Vernetzung unserer Wirtschaft noch weitestgehend am Anfang stehen, so zeichnet sich schon jetzt ab, dass diese Entwicklungen unseren Unternehmen dabei helfen können, dass sie auch zukünftig im globalen Wettbewerb bestehen und diesen von der Spitze her aktiv gestalten können. Umso bedeutender sind daher die wichtigen Impulse, die die Graduate School of Excellence advanced Manufacturing Engineering mit ihrer Arbeit zur industriellen Produktion der Zukunft liefert. So steht die Jahrestagung 2015, für die ich gerne die Schirmherrschaft übernommen habe, unter dem wegweisenden Motto „Ressourcen, Innovation, Wertschöpfung – Fabriken im Spannungsfeld von Globalisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit“. Die erfolgreiche Exzellenzeinrichtung zeigt beispielhaft, wie wichtig und zielführend es ist, wenn Wissenschaft und Wirtschaft ihre Anstrengungen bündeln und gemeinsam an einem Strang ziehen. Die Stuttgarter Graduiertenschule für advanced Manufacturing Engineering hat daher für die DoktorandenAusbildung ganz bewusst einen dualen Weg eingeschlagen, der anspruchsvolle universitäre Forschung mit der industriellen Realität verknüpft und der sie dadurch von anderen Graduiertenschulen abhebt. Winfried Kretschmann Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg Der Jahrestagung der Graduate School of Excellence advanced Manufacturing Engineering wünsche ich einen gelungenen Verlauf. Ich bin überzeugt, dass im Rahmen der Vorträge und Diskussionen neue Ideen und Impulse generiert werden, die uns der Fabrikgeneration der Zukunft ein Stück näher bringen. 5 Vorwort // Prof. Dr.-Ing. Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart Forschung und Entwicklung für wettbewerbsfähige Produktion, weltweit führende Produktionstechnologien und auf einen Wandel der Arbeitswelt vorbereitete Nachwuchskräfte können u. a. wirkungsvolle Antworten der Wissenschaft sein, damit unsere Wirtschaft und Industrie weiterhin von den Megatrends wie Digitalisierung, Globalisierung und Ressourceneffizienz profitiert. Wettbewerbsfähige Industrieproduktion erfordert in einer Phase globalen und technologischen Umbruchs eine Stärkung von Wirtschafts- und Industrie- wie auch Wissenschaftsstandort. Die industrielle Entwicklung beeinflusst die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft. Sie fordert und fördert vorhandene spezifische Kompetenzen und innovatives Potenzial. Daher steigen die aus Wirtschaft, Gesellschaft oder Politik an die Hochschulen herangetragenen Erwartungen hinsichtlich Wissensvermittlung und Forschung auf Spitzenniveau. Die Hochschulen wirken als Impulsgeber für Innovationen und sind zentrale Akteure und Treiber regionaler Entwicklung. Eine hohe Anzahl an Studienplätzen, steigende Studierendenzahlen, profilbildende Forschungsprogramme, neue 6 Strukturen für internationale, interdisziplinäre Forschung und Lehre sowie strategische Partnerschaften mit der Wirtschaft für mehr Transfer und Innovation kennzeichnen die Situation. Mit innovativen Erzeugnissen, außerordentlicher Technologiekompetenz, modernsten Produktionstechniken und gut ausgebildeten Mitarbeitern ist die deutsche Industrie gut aufgestellt. Zugleich wächst die Konkurrenz im Bereich der industriellen Produktion besonders schnell. Der Druck erhöht sich durch grundlegende und langfristig global wirksame Entwicklungen in Wissenschaft, Wirtschaft und Technik. Die fortschreitende Verlagerung des globalen Wachstums in Regionen außerhalb Europas, zunehmende Rohstoff- und Ressourcenknappheit sowie beschleunigter Wissens- und Informationsaustausch und tiefgreifende Digitalisierung bieten große Chancen bei hoher Veränderungs- und Anpassungsbereitschaft. Wertschöpfung erfolgt zunehmend in weltweiten Produktionsverbünden mit Verlagerung oder Kapazitätsausbau von Produktions- aber auch Forschungs- und Entwicklungsfunktionen. Dies geht mit Chancen und Risiken für die heimische Innovationsfähigkeit und Beschäftigung einher. Rohstoff- und Energiebedarf, Preisschwankungen und teilweise Verknappung von Rohstoffen gerade im Bereich von Zukunftstechnologien machen den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen zu einer strategischen Variablen. Die Nachfrage nach ressourceneffizienten Technologien, Anlagen wie auch Produkten beinhaltet Chancen, sich mit neuen Ideen und Innovationen neue Wachstumsfelder zu sichern. Einer der wichtigsten Umbrüche für eine hochflexible, umwelt-, energie- und ressourcenschonende Fertigung nach kundenorientierten Wünschen zeichnet sich vor dem Hintergrund des rasanten Fortschritts der Informations- und Kommunikationstechnologien ab und adressiert den evolutionären Wandel eines neuen techno-ökonomischen Paradigmas intelligenter Produktion. In der Graduiertenschule GSaME werden Forschungs- und Innovationsbeiträge für die Produktion der Zukunft aus einer leistungsstarken Forschungsumgebung sowie weitere Vorhaben der Universität Stuttgart und ihrer Partner erfolgreich realisiert: u. a. im Produktionstechnischen Zentrum und im Forschungscampus ARENA 2036. Mit ihren Ergebnissen weisen die Nachwuchsführungskräfte der Prof. Dr.-Ing. Wolfram Ressel Rektor der Universität Stuttgart GSaME ihr ausgeprägtes Fachwissen und fachübergreifende Kompetenzen zur praktischen Anwendung ihrer Forschungsergebnisse nach. Die Veranstaltung vermittelt Lösungsansätze und Anwendungsperspektiven für den sich vollziehenden Paradigmenwechsel industrieller Produktion und seine Herausforderungen. Sie leistet beispielhaft einen Beitrag, die Chancen für unseren Produktionsstandort aus innovativer Kooperation und Kommunikation von Wissenschaft und Wirtschaft mit hohem Qualitätsanspruch wirksam zu nutzen. 7 GSaME // Profil Die Graduate School of Excellence advanced Manufacturing Engineering in Stuttgart (GSaME) ist ein international führendes Zentrum für die Qualifizierung von Nachwuchsführungskräften durch Spitzenforschung und Innovation, orientiert an den aktuellen und zukünftigen Fach- und Führungsaufgaben eines globalen Arbeitsmarktes. 8 Die GSaME ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Universität Stuttgart, die wiederholt erfolgreich am Exzellenzwettbewerb zur Stärkung universitärer Spitzenforschung teilgenommen hat. Das auf enger Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft basierende duale Grundkonzept der GSaME zeichnet sich durch hervorragende Bedingungen in der Grundlagen- und industriellen Forschung und eine richtungsweisende Organisationsform aus. Mit dem Best Practice Modell eines strukturierten Promotionsprogramms wird ein Beitrag geleistet, nachhaltig die Qualität von Promotionen zu steigern, die Berufsfähigkeit und Entwicklungsperspektiven eines neuen Typs von Nachwuchskräften zu verbessern und neben dem Beitrag zum wissenschaftlichen Fortschritt auch einen Beitrag zum direkten Wissens- und Technologietransfer und zu Innovation zu leisten. Kooperationen mit namhaften Unternehmen sowie mit Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft, mehr als 130 Promovierende, exzellente Forschungsergebnisse, erfolgreiche Promotionen und Berufswege der Absolventen wie auch Unternehmensgründungen bestätigen das einzigartige Grundkonzept. Die erfolgreiche Etablierung der GSaME ist in Zielen, Struktur und Inhalt ein sichtbarer Beitrag zu Wandel und Flexibilisierung von Universitäts- und Forschungsstrukturen. 9 Programm Programm Überblick Programm Programm // Überblick // Überblick Ressourcen, Ressourcen, Innovation,Innovation, Wertschöpfung Wertschöpfung – – Fabriken im Fabriken Spannungsfeld im Spannungsfeld von Digitalisierung, von Digitalisierung, Globalisierung Globalisierung und Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeit Termin Fachforen Programm Programm // Foren // Foren 11:45 - 12:15 11:45 Uhr- 12:15 Ultrakurzpulslaser Uhr Ultrakurzpulslaser für die für die industrielleindustrielle Massenfertigung Massenfertigung – – InnovationInnovation durch Kooperation durch Kooperation Sutter, D., TRUMPF Sutter, D.,Laser TRUMPF GmbHLaser + Co. GmbH KG + Co. KG Termin 19. März 2015 19. März 2015 09:15 Uhr bis 09:15 18:00 UhrUhr bis 18:00 Uhr Ort Ort Haus der Wirtschaft, Haus der Stuttgart Wirtschaft, Stuttgart Vorträge Plenum Vorträge König-Karl-Halle Plenum König-Karl-Halle Fachforen Fachforen I + II Konferenzraum I + II Konferenzraum Reutlingen Reutlingen Projekttalks Projekttalks I + II Konferenzraum I + II Konferenzraum Ulm Ulm Posterausstellung Posterausstellung Eyth-Saal Eyth-Saal KommunikationsKommunikationsEyth-Saal Eyth-Saal pausen pausen Schirmherrschaft Schirmherrschaft Ministerpräsident Ministerpräsident Kretschmann, Kretschmann, W. W. Staatsministerium Staatsministerium Baden-Württemberg Baden-Württemberg Moderation Moderation Rohr, S., GSaME, Rohr, S., Universität GSaME, Stuttgart Universität Stuttgart 08:30 Uhr 08:30 UhrCheck-in, Ausgabe Check-in, derAusgabe Tagungsunterder Tagungsunterlagen, Eröffnung lagen, der Eröffnung Posterausstellung der Posterausstellung 09:15 - 09:25 09:15 Uhr- 09:25 Begrüßung Uhr Begrüßung Ressel, W., Ressel, Universität W., Stuttgart Universität Stuttgart 09:25 - 09:45 09:25 Uhr- 09:45 Grußwort Uhr Grußwort Bauer, T., Ministerin Bauer, T.,für Ministerin für Wissenschaft, Wissenschaft, Forschung und Forschung Kunst und Kunst Baden-Württemberg Baden-Württemberg 12:15 - 13:15 12:15 Uhr- 13:15 Mittagspause Uhr Mittagspause 13:15 - 13:45 13:15 Uhr- 13:45 Arbeitswelt Uhr Arbeitswelt Industrie 4.0 Industrie 4.0 Bullinger, H.-J., Bullinger, Fraunhofer H.-J., Gesellschaft Fraunhofer Gesellschaft 13:45 - 14:15 13:45 Uhr- 14:15 Anforderung Uhr Anforderung an die Fahrzeugproduktion an die Fahrzeugproduktion bei stetig wachsenden bei stetig wachsenden Stückzahlen, Stückzahlen, einer wachsenden einer wachsenden Modellpalette Modellpalette und und noch nie dagewesener noch nie dagewesener Komplexität Komplexität Keller, B., Daimler Keller, B., AGDaimler AG Talk I Talk I ab 13:15 Uhr ab 13:15 Uhr Wettbewerbsfähige Wettbewerbsfähige Fabriken –Fabriken Regionale – Regionale Standort- Standortfaktoren und faktoren Technologieimplikationen und Technologieimplikationen Moderation:Moderation: Westkämper, Westkämper, E., GSaME, E., Universität GSaME, Stuttgart Universität Stuttgart Effiziente Produktion Effiziente Produktion – Ressourcen – Ressourcen und Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeit Moderation:Moderation: Ovtcharova,Ovtcharova, J., KIT J., KIT Der Einfluss Der regionaler Einfluss regionaler Infrastruktur Infrastruktur auf die Wettauf die Wettbewerbsfähigkeit bewerbsfähigkeit von Unternehmen von Unternehmen Westkämper, Westkämper, E., GSaME, E., Universität GSaME, Stuttgart Universität Stuttgart Komplexitätsbeherrschung Komplexitätsbeherrschung in der automobilen in der automobilen Montage –Montage Analytik–und Analytik Lösungsansätze und Lösungsansätze für eine für eine wirtschaftliche wirtschaftliche Montage in Montage der variantenreichen in der variantenreichen Serienfertigung Serienfertigung Keckl, S., GSaME, Keckl, S., Universität GSaME, Stuttgart Universität Stuttgart 15:40 - 16:10 15:40 Uhr- 16:10 Steigerung Uhr Steigerung der Effektivität der Effektivität und Effizienz und Effizienz ganzheitlicher ganzheitlicher Fabrikplanungsprozesse Fabrikplanungsprozesse Bischoff, J.,Bischoff, agiplan GmbH J., agiplan GmbH 10:15 - 10:45 10:15 Uhr- 10:45 Zukunft Uhr der Zukunft Industrie der Industrie Achatz, R., ThyssenKrupp Achatz, R., ThyssenKrupp AG AG 17:00 - 18:00 17:00 Uhr- 18:00 Podiumsdiskussion Uhr Podiumsdiskussion Global, flexibel, Global, intelligent flexibel, intelligent – – heimische heimische Wertschöpfung Wertschöpfung mit Zukunft? mit Zukunft? Moderation:Moderation: Harms, J. M., Harms, Hewlett-Packard J. M., Hewlett-Packard GmbH GmbH Teilnehmer:Teilnehmer: Achatz, R., ThyssenKrupp Achatz, R., ThyssenKrupp AG; AG; Bauernhansl, Bauernhansl, T., Universität T., Stuttgart, UniversitätGSaME; Stuttgart, GSaME; Klett, S., Ziehl-Abegg Klett, S., Ziehl-Abegg Automotive Automotive GmbH; GmbH; Kroll, L., TU Kroll, Chemnitz; L., TU Chemnitz; Köhler, J., Siemens Köhler, J., AG; Siemens AG; Ovtcharova,Ovtcharova, J., KIT J., KIT 16:40 - 17:00 16:40 Uhr- 17:00 Kommunikationspause Uhr Kommunikationspause Auszeichnung Auszeichnung der GSaME-Promovierten der GSaME-Promovierten 2013/20142013/2014 10 Forum I Forum I ab 13:15 Uhr ab 13:15 Uhr 14:45 - 15:10 14:45 Uhr- 15:10 Kommunikationspause Uhr Kommunikationspause 16:10 - 16:40 16:10 Uhr- 16:40 Industrie Uhr 4.0 Industrie – von der 4.0 Wertschöpfung – von der Wertschöpfung zur Wertschaffung zur Wertschaffung Bauernhansl, Bauernhansl, T., Universität T., Stuttgart, UniversitätGSaME Stuttgart, GSaME 11:15 - 11:45 11:15 Uhr- 11:45 Siemens Uhr Fabriken Siemensim Fabriken Spannungsfeld im Spannungsfeld zwischen gestern zwischen und gestern morgen und morgen Beumelburg, Beumelburg, K., SiemensK., AGSiemens AG Projekttalks Projekttalks Wissensaustausch Wissensaustausch auf höchstem auf höchstem Niveau – Niveau – Erkenntnisse, Erkenntnisse, Entwicklungen, Entwicklungen, Anwendungen Anwendungen IntegrierteIntegrierte Produkt- und ProduktMontagekonfiguration und Montagekonfiguration für die variantenreiche für die variantenreiche Serienfertigung Serienfertigung Landherr, M., Landherr, GSaME,M., Universität GSaME, Stuttgart, UniversitätFhG-IPA Stuttgart, FhG-IPA 09:45 - 10:15 09:45 Uhr- 10:15 Moderne, Uhr integrierte Moderne, integrierte Industriepolitik Industriepolitik für nachhaltige für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit Wettbewerbsfähigkeit Scheremet, Scheremet, W., Bundesministerium W., Bundesministerium für für Wirtschaft und Wirtschaft Energieund Energie 10:45 - 11:15 10:45 Uhr- 11:15 Kommunikationspause Uhr Kommunikationspause Parallele Fachforen Parallele Fachforen Intelligent,Intelligent, flexibel, effizient flexibel,– effizient – Fabrik der Fabrik Zukunft der imZukunft Dialog im Dialog 14:15 - 14:45 14:15 Uhr- 14:45 Technologieinnovationen Uhr Technologieinnovationen für den Leichtbau für den Leichtbau Kroll, L., TU Kroll, Chemnitz L., TU Chemnitz 15:10 - 15:40 15:10 Uhr- 15:40 InformationsUhr Informationsund Kommunikationsund Kommunikationstechnologien technologien für die Lernende für die Fabrik Lernende Fabrik Mitschang, Mitschang, B., Universität B., Stuttgart, UniversitätGSaME Stuttgart, GSaME Projekttalks Programm Programm // Talks // Talks Schmelzflusselektrolyse Schmelzflusselektrolyse zur Rückgewinnung zur Rückgewinnung strategischer strategischer Metalle Metalle Öhl, J., GSaME, Öhl, J., Universität GSaME, Stuttgart Universität Stuttgart Internationale Internationale Klimapolitik Klimapolitik und die deutsche und die deutsche Nichteisenmetallindustrie Nichteisenmetallindustrie Kröner, F., GSaME, Kröner, F., Universität GSaME, Stuttgart Universität Stuttgart Strategieumsetzung Strategieumsetzung und Komplexitätshandhabung und Komplexitätshandhabung für Recyclingfür Recyclingund Re-Use-Geschäftsmodelle und Re-Use-Geschäftsmodelle Regenfelder, Regenfelder, M., GSaME,M., Universität GSaME, Stuttgart Universität Stuttgart Ressourceneffizienz Ressourceneffizienz in der Blechumformung in der Blechumformung – – PotenzialePotenziale moderner moderner Verschleißschutzschichten Verschleißschutzschichten Singer, M., Singer, GSaME,M., Universität GSaME, Stuttgart Universität Stuttgart Forum II Forum II ab 15:10 Uhr ab 15:10 Uhr Talk II Talk II ab 15:10 Uhr ab 15:10 Uhr IntelligentIntelligent produzieren produzieren – – Lernfähigkeit Lernfähigkeit und Datenmanagement und Datenmanagement Moderation:Moderation: Klemm, P., Universität Klemm, P., Stuttgart, UniversitätGSaME Stuttgart, GSaME Effiziente Produktion Effiziente Produktion – Modellbildung – Modellbildung und Simulation und Simulation Moderation:Moderation: Ovtcharova,Ovtcharova, J., KIT J., KIT Fabriken von Fabriken morgen von – morgen mehr Wertschöpfung – mehr Wertschöpfung mit weniger mitRessourcen weniger Ressourcen Dombrowski, Dombrowski, U., TU Braunschweig U., TU Braunschweig Advanced Advanced Manufacturing Manufacturing Analytics – Analytics – Datengetriebene Datengetriebene Optimierung Optimierung von Fertigungsprozessen von Fertigungsprozessen Gröger, C., GSaME, Gröger, C., Universität GSaME, Stuttgart Universität Stuttgart Visuelle Analysemethoden Visuelle Analysemethoden für das digitale für das und digitale und virtuelle Engineering virtuelle Engineering – Layoutplanung – Layoutplanung für flexiblefür flexible Fertigungssysteme Fertigungssysteme Wörner, M.,Wörner, VIS, Universität M., VIS, Stuttgart Universität Stuttgart SimulationSimulation von Filtrationsvorgängen von Filtrationsvorgängen zur Entwicklung zur Entwicklung zukünftiger zukünftiger Filtermedien Filtermedien – Status quo – Status und quo quovadis und quo vadis Hahn, F., GSaME, Hahn, F., Universität GSaME, Stuttgart Universität Stuttgart Numerische Numerische SimulationSimulation zur Berechnung zur Berechnung der Strukturdynamik der Strukturdynamik elektrischer elektrischer Maschinenkomponenten Maschinenkomponenten Clappier, M., Clappier, GSaME,M., Universität GSaME, Stuttgart Universität Stuttgart Nutzung von Nutzung Strömungssimulation von Strömungssimulation zur Optimierung zur Optimierung von Lackierkabinen von Lackierkabinen Schmeinck,Schmeinck, N., GSaME,N., Universität GSaME, Stuttgart Universität Stuttgart Energetische Energetische BewertungBewertung von Vakuumgreifsystemen von Vakuumgreifsystemen im im Entwurfsprozess Entwurfsprozess in Abhängigkeit in Abhängigkeit von der Systemlösung von der Systemlösung Fritz, F., GSaME, Fritz, F., Universität GSaME, Stuttgart Universität Stuttgart 11 Ressourcen, Innovation, Wertschöpfung Fabriken im Spannungsfeld von Digitalisierung, Globalisierung und Nachhaltigkeit Vorträge // Abstracts 12 13 Vortrag Plenum 09:45 Uhr 10:15 Uhr Plenum Vortrag Moderne, integrierte Industriepolitik für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit Zukunft der Industrie MinDir. Dr. rer. pol. Wolfgang Scheremet Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Berlin Dr.-Ing. Reinhold Achatz ThyssenKrupp AG, Essen Lange Zeit als rückständig und veraltet belächelt, gilt das deutsche Industriemodell heute vielen Staaten inner- und außerhalb Europas als Vorbild für eine Reindustrialisierung. Mit der Veröffentlichung „Deutschland 2030“ hat der BDI den Handlungsbedarf aufgezeigt, um Wertschöpfung auch künftig in Deutschland zu halten. Sie beschreibt eine „wertschöpfungsorientierte Innovationsstrategie“. Die deutsche Industrie ist hoch innovativ und exportstark. Sie leistet damit einen bedeutenden Beitrag zu wirtschaftlichem Wachstum und Wohlstand in Deutschland. Allerdings steht die deutsche Industrie in den kommenden Jahren vor entscheidenden Umwälzungen. Trends wie die Digitalisierung im Kontext der Globalisierung und die Ökologisierung im Kontext nachhaltigen Wirtschaftens sowie die Alterung der Gesellschaft werden die industrielle Wettbewerbsfähigkeit erheblich beeinflussen. Damit Deutschland auch im 21. Jahrhundert ein erfolgreiches Industrieland bleibt, muss der deutschen Industrie eine Anpassung an diese Trends gelingen. ihren dynamischen Anpassungsprozessen wirkungsvoll zu unterstützen und damit die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie nachhaltig zu erneuern. In der Fortführung dieses Gedankens hat sich in 2014 eine Arbeitsgruppe des BDI über die „Zukunft der Industrie“ Gedanken gemacht. Das Ergebnis dieser Arbeitsgruppe wird in dem Beitrag diskutiert. Dabei werden neben der Bedeutung der Innovation für die Wertschöpfung in Deutschland auch das Potenzial der Digitalisierung und branchenübergreifender Lösungen aufgezeigt. Dabei sind nachhaltiges Vorgehen und das Überwinden der „German Angst“ wichtige Voraussetzungen für den Erfolg. Im Vortrag werden zunächst die Chancen und Herausforderungen der Megatrends skizziert sowie deren Auswirkungen auf die industrielle Wettbewerbsfähigkeit dargestellt. Vor diesem Hintergrund wird daraufhin das Leitbild einer modernen, integrierten Industriepolitik des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und deren Instrumente aufgezeigt. Aufgabe der Industriepolitik ist es, Unternehmen bei 14 15 11:45 Uhr Plenum Vortrag Vortrag Plenum 11:15 Uhr Siemens Fabriken im Spannungsfeld zwischen gestern und morgen Ultrakurzpulslaser für die industrielle Massenfertigung – Innovation durch Kooperation Dr.-Ing. Katharina Beumelburg Siemens AG, München Dr. sc. nat. Dirk Sutter TRUMPF Laser GmbH + Co. KG, Schramberg Die Fertigung sieht sich heute mannigfachen Herausforderungen gegenüber: Schnellere Produktzyklen bei höheren Variantenzahlen erfordern Flexibilität und Schnelligkeit in immer höherem Maße. Dazu kommen steigende Qualitätsansprüche bei gleichzeitig zunehmender Lokalisierung der Wertschöpfungskette. Der globale Wettbewerb erhöht den Druck auf die am Markt erzielbaren Preise, während Kosten für Ressourcen sowie die Anforderungen an den Umweltschutz steigen. Siemens mit knapp 300 Fertigungsstätten weltweit sieht sich diesen Herausforderungen genauso gegenüber wie viele andere Unternehmen auch. Innovation in der Fertigung wird immer stärker zu einem Erfolgsfaktor. Der Digitalisierung in der Fertigung kommt dabei eine besondere Rolle zu. Sie bietet Lösungsansätze, den Einflüssen dieser Herausforderungen zu begegnen. Virtuelle Abbilder von Produktions- und Logistikprozessen sorgen für Echtzeittransparenz und bieten damit eine Grundlage zur Steigerung von Leistung, Flexibilität und Qualität der Produktion im globalen Fertigungsnetzwerk. Digitale Simulationen und Vorhersagen tragen nachhaltig zur Ressourceneffizienz durch reduzierten Energieund Materialverbrauch sowie durch erhöhte Anlagenverfügbarkeit bei. Digitale Lösungen sind 16 ein integraler Bestandteil von Maßnahmen zur Schaffung und Erhaltung von Wettbewerbsvorteilen in einem weiter globalisierten Markt. Die Fertigungen der Siemens AG befinden sich in einer Zeit des Umbruchs. Der Prozess der Digitalisierung geht mit geänderten Rollen- und Kompetenzmodellen für Mitarbeiter in der Fertigung einher. Wurde Digitalisierung bisher hauptsächlich mit hochautomatisierten Produktionen und hohen Stückzahlen verbunden, ergeben sich heute auch Potenziale für Produktionen, die branchenbedingt niedrigere Stückzahlen und geringe Automatisierung aufweisen. Unser Jahrhundert wird oft als das Jahrhundert des Photons bezeichnet. Optische Technologien nehmen immer größeren Einfluss auf unser tägliches Leben. Symbolisch hat die UN-Generalversammlung Ende 2013 das Jahr 2015 als „internationales Jahr des Lichts und der lichtbasierten Technologien“ ausgerufen. Als sich die Jury für den Deutschen Zukunftspreis wenige Tage zuvor zwischen drei photonischen Themen entscheiden musste, war dies auch ein Ausdruck für die starke Stellung, welche Entwicklungen „made in Germany“ in den optischen Technologien einnehmen. Die vom Bundespräsidenten ausgezeichnete Innovation „Ultrakurzpulslaser für die industrielle Massenfertigung”, repräsentiert durch Vertreter der Firmen Bosch und TRUMPF sowie der Universität Jena, basiert auf einer beispielhaften Kooperation von Forschung und Industrie. Der nationale wie internationale Markterfolg dieser hoch präzisen und zugleich äußerst flexiblen Lasermikrobearbeitung entwuchs insbesondere aus BMBF-geförderten Projekten, zu denen auch Forscher der Universität Stuttgart wichtige Beiträge leisteten. war keineswegs absehbar, welche Parameter ein solcher Bohrlaser einmal haben sollte, noch dass er seinen Durchbruch gar nicht mit den zunächst verfolgten Dieseldüsen, sondern bei den Benzin-Einspritzventilen schaffen würde. Schon gar nicht ließ sich erahnen, dass solche Laser heute z. B. auch transparente Materialien für Smartphones in großer Stückzahl bearbeiten würden. Das Smartphone war noch nicht mal geboren – inzwischen ist es aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Im Ausland beneidet man uns zu Recht um unsere Verbundforschung. Dass der Mut, gemeinschaftlich in neue Ideen zu investieren, öffentlich gefördert wird, ist in höchstem Maße lobenswert. Oft bilden sich daraus anhaltende Partnerschaften. Nicht immer, aber durchaus manchmal, entstehen so wirklich marktverändernde Innovationen. Dies erfolgt nicht immer in exakt vorhersagbarer Weise. Heute dominiert Bosch den Weltmarkt für verbrauchsarme Kraftstoff-Direkteinspritz-Systeme, deren Ventile mit Lasern von TRUMPF gebohrt werden. Doch zu Beginn unseres Millenniums 17 Vortrag Plenum 13:15 Uhr 13:45 Uhr Plenum Vortrag Arbeitswelt Industrie 4.0 Anforderung an die Fahrzeugproduktion ‒ bei noch nie dagewesener Komplexität Prof. Dr.-Ing. Prof. e. h. mult. Dr. h. c. mult. Hans-Jörg Bullinger Fraunhofer-Gesellschaft, Stuttgart Dr.-Ing. Bernd Keller Daimler AG, Stuttgart Deutschland wird weiterhin eine führende Produktionsnation sein. Produktion sichert Wohlstand, Beschäftigung und unsere Zukunft. Auch in Zeiten der Verlagerung in Niedriglohnländer behauptet sich der Standort Deutschland durch Flexibilität, Qualität und Stabilität. Dies gilt insbesondere für die Highlight-Branchen, den Maschinen- und Anlagenbau, die Elektrotechnik und den Automobilbau. In den letzten Jahren haben diese Branchen ihre Produktion nach den Prinzipien der schlanken Produktion gestaltet, Flexibilität erhöht und damit große Erfolge bei Produktivität und Lieferbereitschaft erzielt. Aktuell steht die Produktion vor einem neuen Umbruch. Unter dem Namen „Industrie 4.0“ wird der flächendeckende Einzug von Informations- und Kommunikationstechnik sowie deren Vernetzung zu einem Internet der Dinge, Dienste und Daten, das eine Echtzeitfähigkeit der Produktion ermöglicht, propagiert. Autonome Objekte, mobile Kommunikation und Echtzeitsensorik erlauben neue Paradigmen der dezentralen Steuerung und Ad-hoc-Gestaltung von Prozessen. Die Fähigkeit, schnell und flexibel auf Kundenanforderungen zu reagieren und hohe Variantenzahlen bei niedrigen Losgrößen wirtschaftlich zu produzieren, wird zunehmen und so die Wettbewerbsfähigkeit noch einmal erhöhen. Im Zuge dieser umfassenden Digitalisierung der Arbeits- und Produktionsprozesse 18 werden auch die Arbeitswelt und die erforderlichen Qualifikationen der darin agierenden Personen einer Veränderungen unterworfen sein. Dabei wird der arbeitende Mensch weiterhin im Mittelpunkt stehen. Unsere qualifizierten Mitarbeiter schließen sensorische Lücken, die immer bestehen werden. Sie verfügen über langjährige Erfahrung zur Beurteilung und Lösung von Ausnahmesituationen. Und sie bringen als Arbeitskraft ihre Kreativität und Flexibilität in die Prozesse ein. Gleichzeitig bieten die neuen Technologien und Unterstützungsmöglichkeiten auch bisher nicht denkbare Entfaltungsmöglichkeiten für Mitarbeiter. Sie können ihre Fähigkeiten sinnvoll einbringen und werden in monotonen bzw. körperlich anstrengenden Tätigkeiten entlastet. Die Produktionsarbeit in Deutschland steht vor einem einschneidenden Umbruch. Diesen Umbruch können wir selbst mitgestalten, indem die Techniken der Industrie 4.0 genutzt werden, um das erfolgreiche Konzept der schlanken Produktion weiterzuentwickeln und das Potenzial unserer Mitarbeiter effizient einzubringen. Welche Antworten findet die Daimler AG auf die Anforderungen? Welche Ansätze lassen sich unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen des jeweiligen (volatilen) Marktes verfolgen? Können die Mittelbedarfe/Investitionen für das angestrebte Wachstum begrenzt werden, lassen sich Fixkosten senken? Und sind die vorhandenen Produktionskonzepte, die organisatorischen und technischen Steuerungsmodelle und das Produktionssystem in den Fabriken noch effizient genug? zungsbedarfe für die Kernfunktionen eines Werkes und seiner Gewerke. Deren strategische Leitplanken finden insbesondere für die Eigenschaften Flexibilität/Wandlungsfähigkeit des modularen Fabrikaufbaus, der Wertschöpfungstiefe, der am Wertstrom orientierten Auslegung, der Supply Chain/Lieferkette und des FabrikLayouts Anwendung. Diese komplexen Fragestellungen und im Ergebnis wechselwirkenden Anforderungen können nur durch das Vorhandensein eines Leitbildes einen befriedigenden Lösungsraum anbieten. Der Bereich Strategie Produktion innerhalb der Mercedes Benz Cars Operations hat deshalb in den letzten Jahren die sogenannte Referenzfabrik entwickelt. Sie definiert weltweit die strategischen Leitplanken zur Ausrichtung aller Werks- und Dienstleistungsfunktionen und wendet diese sowohl im sogenannten Greenfield als auch Brownfield an. Die daraus entstandenen Referenzprozesse bilden das „Kochbuch“ als Leitfaden für Planung und Produktion beiderseits. Abgeleitet aus den Grundfesten der „Lean Production“ und des Mercedes Benz Produktionssystems entstehen somit klar definierte Entwicklungs- und Umset- 19 Vortrag Plenum 14:15 Uhr 14:15 Uhr Plenum Vortrag Technologieinnovationen für den Leichtbau Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Lothar Kroll TU Chemnitz Eine globale Herausforderung der heutigen Zeit ist die Reduzierung des Ausstoßes klimaschädlicher Treibhausgase sowie die damit verbundene Notwendigkeit, Rohstoffe und Energie zu sparen. Die Ressourceneffizienz von Produktionsprozessen und Produkten ist daher zu einem zentralen Wettbewerbsfaktor geworden. Der Leichtbau hat sich in diesem Zusammenhang zu einer Schlüsseltechnologie der Zukunft entwickelt. Ob in der Luft- und Raumfahrt, im Schienen- oder Automobilverkehr – überall, wo Massen in Bewegung sind, führt die Gewichtseinsparung zu einem schonenden Umgang mit den Energie- und Rohstoffressourcen. Doch nicht nur während des Gebrauchs von Leichtbaustrukturen, auch bei deren Herstellung können Ressourcen eingespart werden. Die Herausforderungen beim stofflichen und strukturellen Leichtbau liegen in der Umsetzung großserienfähiger Technologien für die Bereitstellung großer Stückzahlen. Gegenwärtig kommen in Einsatzgebieten des klassischen Leichtbaus wie der Luft- und Raumfahrt vor allem vielgliedrige und sequenzielle Fertigungsverfahren zur Herstellung von Strukturelementen zum Einsatz. Diese Bauteile werden dann in zeitintensiven Fügeoperationen zu komplexen Strukturen weiterverarbeitet. 20 Hier setzt der Exzellenzcluster „Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen“ (MERGE) an: Der Cluster vereint bekannte Basistechnologien zu neuen Fertigungsverfahren für Leichtbaustrukturen aus Textilien, Kunststoffen und Metallen. Zudem sollen aktive mikrotechnische Systeme wie Sensoren, Aktuatoren und Elektronik in diese Hybridstrukturen integriert werden. Strategien zur Nutzung von erneuerbaren Rohstoffen sowie die Recyclingfähigkeit von Multimaterialsystemen sind ebenfalls Teil der Forschungsarbeiten. Im Vordergrund steht die Erforschung von durchgängigen Prozessketten durch Nutzung von Inline- und Insitu-Verfahren. gien, metall-intensive Technologien, textil- und kunststoff-basierte Technologien, Mikro- und Nanosystem-Integration sondern auch in den Querschnittsdisziplinen Modellierung, Simulation und Optimierung sowie Grenzschichtdesign. Der Exzellenzcluster MERGE bündelt die Kernkompetenzen auf dem Gebiet ressourceneffizienter Technologien für den Leichtbau von morgen. Durch interdisziplinäre Forschung an den Schnittstellen der Technologie- und Materialkombinationen entstehen weltweit einzigartige technische Innovationen. Sehr hohe Flexibilität zur gleichzeitigen Erfüllung unterschiedlicher Anforderungen und Funktionen bieten Mischbauweisen mit textilverstärkten Kunststoffen und Leichtmetallen. Damit übernimmt der hybride Verbund quasi selbst die Rolle eines Leichtbausystems mit unterschiedlicher Aufgabenteilung zwischen den einzelnen Verbundkomponenten. Gleichzeitig müssen aber auch reproduzierbare Technologien für kraftflussgerechte Textilhalbzeuge und deren gestreckte Einbettung in Bauteile entwickelt werden. Eine genaue Kenntnis des werkstoffmechanischen Verbundverhaltens sowohl unter Betriebslasten als auch unter Prozesslasten ist dabei unerlässlich. Geforscht wird deshalb nicht nur auf den Hauptfeldern Halbzeuge und Preform-Technolo- 21 15:40 Uhr Plenum Vortrag Vortrag Plenum 15:10 Uhr Informations- und Kommunikationstechnologien für die Lernende Fabrik Steigerung der Effektivität und Effizienz ganzheitlicher Fabrikplanungsprozesse Prof. Dr.-Ing. habil. Bernhard Mitschang Universität Stuttgart, GSaME Dr.-Ing. Jürgen Bischoff agiplan GmbH, Stuttgart Die Vision der Industrie 4.0 basiert auf einer umfassenden datengetriebenen Abbildung aller Aktivitäten und Prozesse entlang des gesamten Produktlebenszyklus, vom Produktdesign über die eigentliche Produktion bis hin zum KundenService. Unabhängig davon, ob ein Produktionsunternehmen sich für eine neue Produktionsstätte auf der grünen Wiese entscheidet oder ein bestehendes Werk modernisieren, erweitern oder optimieren möchte – allen Fabrikplanungsprozessen gemeinsam ist, dass für die erforderlichen Planungsprozesse stets sehr wenig Zeit zur Verfügung steht, denn die neuen und verbesserten Rahmenbedingungen für eine exzellente Produktion und Montage sollen so schnell wie möglich geschaffen werden und das Betriebsergebnis beeinflussen. Dies ermöglicht Lernenden Fabriken, die proaktiv Störungen in der Produktion entgegen wirken, aus Fehlern zu lernen und sich selbst zu optimieren, indem kontinuierlich Wissen aus den anfallenden Daten extrahiert und angewendet wird. Der Vortrag stellt notwendige Datenmanagement- und Datenanalyse-Technologien zur Realisierung Lernender Fabriken vor. Neben den Beispielen und Erfolgsfaktoren aus der 25-jährigen Planungserfahrung des Referenten am Fraunhofer IPA und der agiplan GmbH wird eine Vorgehensweise zur Verbesserung des Fabrikplanungsprozesses vorgestellt, die im Rahmen eines Forschungsprojektes an der GSaME entwickelt wurde. Somit gilt es, den Planungsprozess systematisch und zeitoptimiert durchzuführen und dabei eine hoch wettbewerbsfähige Fabrik zu gestalten. Eine der Hauptherausforderungen dieser Planungsprozesse liegt in der Vielschichtigkeit der Planungsaufgabe und des Planungsobjektes: der Fabrik. Nur durch das perfektionierte Zusammenspiel von Technologie, Organisation, Know-how, Prozessen und Mitarbeitern wird die geforderte Wettbewerbsfähigkeit erreicht. Dieser Anspruch an die Ganzheitlichkeit wird in der Planungs- und Erstellungsphase noch um die Berücksichtigung der baulichen Aspekte des Fabrikgebäudes und der technischen Gebäudeausstattung ergänzt. 22 23 Vortrag Plenum 16:10 Uhr Industrie 4.0 – von der Wertschöpfung zur Wertschaffung Univ.-Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl Universität Stuttgart, GSaME Die Frage, ob die Vierte Industrielle Revolution kommen wird, ist mittlerweile eine rhetorische. Wir befinden uns mitten in einem Paradigmenwechsel, der viele Branchen aufgrund neuer Geschäftsmodelle stark verändern wird. Alle industrialisierten Volkswirtschaften und multinationalen Konzerne forschen und arbeiten an der Umsetzung der Vierten Industriellen Revolution. Der Wettlauf um das Produktionssystem der Zukunft hat begonnen. Für Deutschland stellt diese Entwicklung eine große Chance dar, die industrielle Produktion in Deutschland zu halten bzw. auszubauen. Komplizierte Produkte wie mechatronische Systeme (Maschinen, Autos,…) waren bisher die Domäne unserer Industrie. Zukünftig werden wir komplexe Produkte benötigen, um den Anforderungen der globalen Märkte hinsichtlich Nachhaltigkeit, Personalisierung und Regionalisierung gerecht zu werden und um im globalen Wettbewerb um Wertschöpfung bestehen zu können. Cyber-physische Systeme (CPS) als Produkte und Produktionsmittel bieten die Möglichkeit, die notwendige Komplexität zu erzeugen und zu bewirtschaften. Dezentralisierung und Autonomie der Systeme sind der Schlüssel zu höchster Produktivität in diesem Umfeld, werden den bewertenden und entscheidenden Menschen in den Mittelpunkt stellen und mit Hilfe der echtzeitnahen Vernetzung sowie cloud-basierter Software-Services Synergien und Skaleneffekte ermöglichen. 24 25 Parallele Fachforen Forum I Wettbewerbsfähige Fabriken – Regionale Standort faktoren und Technologieimplikationen Moderation: Westkämper, E., GSaME, Universität Stuttgart Der Einfluss regionaler Infrastruktur auf die Wett bewerbsfähigkeit von Unternehmen Westkämper, E., GSaME, Universität Stuttgart Integrierte Produkt- und Montagekonfiguration für die variantenreiche Serienfertigung Landherr, M., GSaME, Universität Stuttgart, FhG-IPA Komplexitätsbeherrschung in der automobilen Montage – Analytik und Lösungsansätze für eine wirtschaftliche Montage in der variantenreichen Serienfertigung Keckl, S., GSaME, Universität Stuttgart Forum II Intelligent produzieren – Lernfähigkeit und Datenmanagement Moderation: Klemm, P., Universität Stuttgart, GSaME Fabriken von morgen – mehr Wertschöpfung mit weniger Ressourcen Dombrowski, U., TU Braunschweig Advanced Manufacturing Analytics – Datengetriebene Optimierung von Fertigungsprozessen Gröger, C., GSaME, Universität Stuttgart Visuelle Analysemethoden für das digitale und virtuelle Engineering – Layoutplanung für flexible Fertigungssysteme Wörner, M., VIS, Universität Stuttgart 26 Projekttalks Effiziente Produktion – Ressourcen und Nachhaltigkeit Moderation: Ovtcharova, J., KIT Schmelzflusselektrolyse zur Rückgewinnung strategischer Metalle Öhl, J., GSaME, Universität Stuttgart Internationale Klimapolitik und die deutsche Nichteisenmetallindustrie Kröner, F., GSaME, Universität Stuttgart Strategieumsetzung und Komplexitätshandhabung für Recycling- und Re-Use-Geschäftsmodelle Regenfelder, M., GSaME, Universität Stuttgart Ressourceneffizienz in der Blechumformung – Potenziale moderner Verschleißschutzschichten Singer, M., GSaME, Universität Stuttgart Talk I Talk II Effiziente Produktion – Modellbildung und Simulation Moderation: Ovtcharova, J., KIT Simulation von Filtrationsvorgängen zur Entwicklung zukünftiger Filtermedien – Status quo und quo vadis Hahn, F., GSaME, Universität Stuttgart Numerische Simulation zur Berechnung der Strukturdynamik elektrischer Maschinenkomponenten Clappier, M., GSaME, Universität Stuttgart Nutzung von Strömungssimulation zur Optimierung von Lackierkabinen Schmeinck, N., GSaME, Universität Stuttgart Energetische Bewertung von Vakuumgreifsystemen im Entwurfsprozess in Abhängigkeit von der Systemlösung Fritz, F., GSaME, Universität Stuttgart 27 Vortrag Forum I Forum I Vortrag Der Einfluss regionaler Infrastruktur auf die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen Integrierte Produkt- und Montagekonfiguration für die variantenreiche Serienfertigung Prof. Dr.-Ing. Prof. E. h. Dr. -Ing. E. h. Dr. h. c. mult. Engelbert Westkämper GSaME, Universität Stuttgart Dipl.-Ing. Martin Landherr GSaME, Universität Stuttgart, FhG-IPA In den vergangenen Jahrzehnten haben sich in der Welt Regionen mit einer hohen Spezialisierung und breiter wie tiefer Technologiekompetenz gebildet, die über außerordentliche Stärken im globalen Wettbewerb verfügen. Zu den Regionen mit besonderer Stärke gehört auch die Region Baden-Württemberg, in der viele führende Unternehmen des Maschinebaus angesiedelt sind. Die Wettbewerbsfaktoren von Regionen sind wenig erforscht. Insbesondere ist nicht klar, welche Elemente der Infrastruktur besondere Wettbewerbsvorteile erzeugen. Produzierende Unternehmen müssen auf die Erzeugung effizienter und gleichzeitig wandlungsfähiger Strukturen ausgerichtet sein, um auch auf unvorhergesehene Veränderungen schnell und wirkungsvoll reagieren zu können. Betrachtet man die Fabriken als komplexe soziotechnische Systeme, deren Effizienz von den Prozessen und ihren Relationen geprägt ist, so wird ersichtlich, dass die Systemkompetenz ein Schlüssel der Wettbewerbsfähigkeit ist. Produktionssysteme unterliegen dem Wandel. Sie sind in einer turbulenten Umgebung nur dann überlebensfähig, wenn sie sich schnell an veränderliche Einflussfaktoren anpassen lassen. Flexibilität der Prozesse und Wandlungsfähigkeit der Strukturen sind eine Voraussetzung der Fabriken der Zukunft. Dabei geht es vor allem darum, schnelle Reaktionen auf Anforderungen seitens sich ändernder Märkte, Produkte und Technologien zu erreichen. 28 Zur Gestaltung und Veränderung der Produktionssysteme wird die Kompetenz zahlreicher Arbeitsgebiete benötigt. Nachdem viele Betriebe Dienstleistungsfunktionen fremd vergeben haben, steigt ihre Abhängigkeit von externen Fähigkeiten. Sind diese regional verfügbar, so lassen sich daraus vor allem Vorteile in Bezug auf die Veränderungsprozesse und die Ausrüstung der Arbeitsplätze gewinnen. Ferner zeigen sich Vorteile in der Qualifikation, wenn die Ausbildungssysteme eng mit den Produktionsaufgaben und den Prozessen der Fabriken verknüpft sind. Duale Prinzipien sind zugleich der Boden für Unternehmensgründungen oder die Erschließung neuer Geschäftsfelder. In diesem Beitrag werden der Gedanke der „factories with regional roots“ diskutiert und Wettbewerbspotenziale regionaler Cluster erörtert. Es wird dargestellt, welche Faktoren Synergien in der verteilten Produktion erzeugen können und wie eine moderne öffentliche ICT-Infrastruktur maßgeblich zur Positionierung beitragen kann. Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen des vorgestellten Forschungsprojekts eine Möglichkeit erarbeitet, die Effizienz und besonders die Wandlungsfähigkeit in der Montage variantenreicher Erzeugnisse durch die aufwandsarme Anpassung im Sinne einer Konfiguration der technischen Systeme gemäß sich permanent verändernder Randbedingungen und Zielzustände zu erhöhen. Dazu wird eine grundlegende Untersuchung der systemtheoretischen Zusammenhänge zwischen dem Produkt- und dem Montagesystem angestellt, um ein verlässliches Fundament einer integrierten Produkt- und Montagebetrachtung zu ermöglichen. Zur zielgerichteten Bereitstellung von Informationen in Form der Elemente und deren vielfältigen Beziehungen wird dieses Fundament durch eine ontologiebasierte Modellierung und flexible Einbettung in eine eigenentwickelte, informationstechnische Umgebung dem Anwender zugänglich gemacht. Weiterhin wird die industrielle Anwendbarkeit durch die Entwicklung einer strukturierten und zielgerichteten Vorgehensweise unterstützt. Diese Anwendbarkeit wurde bereits anhand der Einführung der integrierten Produkt- und Mon- tagekonfiguration bei einer Montagelinie eines industriellen Unternehmens der Autositzherstellung verifiziert. Damit liefert dieses Forschungsprojekt einen Beitrag im Bereich der ganzheitlichen Betrachtung und Organisation wandlungsfähiger und gleichzeitig leistungsfähiger Fabriken. 29 Vortrag Forum I Forum II Vortrag Komplexitätsbeherrschung in der automobilen Montage einer variantenreichen Serienfertigung Fabriken von morgen – mehr Wertschöpfung mit weniger Ressourcen Dipl.-Wirt.-Ing. Stefan Keckl GSaME, Universität Stuttgart Univ.-Prof. Dr.-Ing. Uwe Dombrowski TU Braunschweig Die Produktion in der Automobilindustrie ist von zunehmender Variantenvielfalt, Dynamisierung der Prozesse und kürzeren Produktlebenszyklen geprägt. Besonders in den Montagelinien schlägt sich diese Komplexität nieder. Die immer stärker variierenden Modelle bedürfen unterschiedlicher Ressourcen entlang der Linie, was sich in Taktausgleichszeiten und Taktspreizungen widerspiegelt. Die Herausforderung besteht darin, bei steigender Komplexität weiterhin effizient und flexibel Fahrzeuge zu montieren. Um die Problematik der komplexitätsbedingten Schwankungen in der Auslastung der Produktionsressourcen zu lösen, müssen zum einen die Fertigungsschritte entlang der Montagelinie identifiziert werden, die aufgrund eines zu realisierenden Fahrzeugprogramms besonders durch Komplexität belastet sind. Zum anderen müssen Handlungsmaßnahmen für die Flexibilisierung in der Produktion gegeben werden. Die Produktgestaltung der Unternehmen versucht zwar Komplexität zu reduzieren, doch gänzlich zu vermeiden ist sie nicht. Komplexität muss daher für die Produktion sichtbar gemacht werden, um sie dann beherrschbar zu machen. Dabei kommen technologische Verfahren wie Automatisierungen und Mitarbeiter unterstützende Verfahren wie Pick-by-X-Systeme zur Anwendung. Auch durch erhöhte Modularisierung der 30 Produkte und Erhöhung des Vormontagegrades in der Produktion versucht man die Komplexität zu beherrschen. Zudem werden neue dynamische Verteilungen der Ressourcen angewandt, um Fertigungsunterschiede zu glätten und die Montage zu stabilisieren. Diese Flexibilisierungsstrategien in eine Systematik zu bringen, ist dabei von besonderem Interesse, da Tätigkeiten entlang der Linie unterschiedlich von Komplexität belastet sind und somit unterschiedliche Maßnahmen erfordern. Eine ganzheitliche Betrachtung der Montagesysteme ist dabei notwendig, um die steigende Komplexität zu beherrschen und dabei flexibel und wirtschaftlich zu fertigen. Der Industriestandort Deutschland zählt zu den wettbewerbsfähigsten Standorten weltweit. Die Gründe hierfür liegen in der Fähigkeit komplexe industrielle Abläufe weltweit zu planen, umzusetzen und zu betreiben. Unterstützt wird diese Fähigkeit durch die kontinuierliche und erfolgreiche Weiterentwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie. Ganzheitliche Produktionssysteme (GPS) haben nachweislich einen wesentlichen Beitrag zur ressourcenarmen Organisation dieser komplexen industriellen Abläufe geleistet. GPS haben ihren Ursprung in den 1990er Jahren und enthalten neben Methoden, die direkt den Ideen der Lean Production entstammen, auch Elemente, die dem Taylorismus oder Konzepten innovativer Arbeitsformen zuzuordnen sind. Ein Ganzheitliches Produktionssystem stellt in diesem Zusammenhang ein Regelwerk zur umfassenden und durchgängigen Gestaltung der Unternehmensprozesse dar. herigen Ansätze hinfällig machen? Welche Rolle wird der Mensch in der Fabrik der Zukunft einnehmen? Wie wirkt sich die Erhöhung der Wertschöpfung auf die langfristige Leistungsfähigkeit des soziotechnischen Systems aus? Insbesondere werden hierzu die Bestrebungen von der Zertifizierung der Nachhaltigkeit sowie Ansätze der Industrie 4.0 aufgezeigt. Die intelligente Anwendung der Ansätze stellt den ersten Schritt zur Umsetzung der Fabrik von morgen dar. Es stellt sich die Frage, welche Fähigkeiten die Fabrik von morgen aufweisen muss, wenn die Potenziale Ganzheitlicher Produktionssysteme bereits weitestgehend erschlossen worden sind? Im Beitrag werden entscheidende Fragen für die Ausrichtung der Fabrik von morgen beantwortet. Werden die Ansätze aus der Industrie 4.0 alle bis- 31 Forum II Vortrag Vortrag Forum II Advanced Manufacturing Analytics – Datengetriebene Optimierung von Fertigungsprozessen Visuelle Analysemethoden für das digitale und virtuelle Engineering – Layoutplanung für flexible Fertigungssysteme M. Sc. Christoph Gröger GSaME, Universität Stuttgart Dr.-Ing. Michael Wörner Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme (VIS), Universität Stuttgart Der globale Wettbewerb in der produzierenden Industrie ist geprägt durch volatile Märkte, schnellen technologischen Wandel sowie einen hohen Qualitäts- und Kostendruck. Wandlungsfähige, transparente und effiziente Fertigungsprozesse, die kontinuierlich optimiert werden, stellen infolgedessen einen kritischen Erfolgsfaktor für Industrieunternehmen dar. Die enormen Datenmengen in der Fertigung (Big Data) – von Maschinendaten über Qualitätsdaten bis zu Planungsdaten – bieten das Potenzial für neuartige Ansätze zur datengetriebenen Optimierung und Wissensextraktion. Diese Ansätze sind für die Realisierung der Industrie 4.0 von zentraler Bedeutung. Die Kernherausforderungen für eine datengetriebene Optimierung sind eine ganzheitliche Datenbasis sowie neuartige präskriptive Analysekonzepte,die aus den Daten konkrete Handlungsempfehlungen zur Optimierung ableiten. Im Rahmen des Vortrags wird eine BusinessIntelligence-Plattform vorgestellt, die diese Herausforderungen adressiert. Die Plattform umfasst ein Wissensrepositorium, das strukturierte und unstrukturierte Fertigungsdaten, wie Maschinendaten, Fehlerberichte und Fotos, integriert. Auf dieser Grundlage wird ein präskriptives Analysekonzept realisiert, das proaktiv konkrete Handlungsempfehlungen zur Verbes- 32 serung laufender Fertigungsprozesse generiert. im Rahmen des Vortrags wird die Umsetzbarkeit anhand eines Anwendungsszenarios mit einem mobilen Prozess-Dashboard demonstriert. Wie alle großen Wirtschaftszweige sieht sich die Fertigungsindustrie neuen Herausforderungen gegenüber, die sich aus dem schneller werdenden Wandel des Geschäftsumfeldes im lokalen wie globalen Maßstab ergeben. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, suchen Fertigungsunternehmen nach Möglichkeiten ihre Effizienz zu steigern, durch Verringerung von Kosten, Verzögerungen und Durchlaufzeiten, wie auch die Produktqualität zu verbessern oder Kundenvorteile wie eine kundenindividuelle Variantenfertigung zu schaffen. Advanced Manufacturing Engineering entwirft Fabriken der Zukunft unter technologischen, organisatorischen und sozialen Gesichtspunkten als komplexe Systeme in einem sich ständig verändernden Umfeld, das Rohstoffpreise und Kundenanforderungen vorgibt, gelegentlich technische Fortschritte liefert und Beschränkungen in Form von Gesetzen, Vorschriften mit sich bringt. Für langfristiges Bestehen müssen die Systeme flexibel und wandlungsfähig sein, auf plötzliche Veränderungen der Umfeldfaktoren reagieren und ihre innere Struktur anpassen können, um sich gemeinsam mit ihrem Umfeld fortzuentwickeln. Informationstechnik spielt dabei eine wichtige Rolle. Das digitale Engineering bietet viele Möglichkeiten, Daten des Herstellungsprozesses zu erfassen und zu verarbeiten, jedoch mit einem gewissen Defizit bzgl. der Fähigkeit, diese Daten zu analysieren, um den Prozess zu verstehen, zu verbessern und seine Flexibilität und Wandlungsfähigkeit sicherzustellen. Visual Analytics ist eine Methode, die Verarbeitungsleistung automatischer Datenanalyse-Algorithmen mit der Kreativität und dem impliziten Wissen menschlicher Analysten kombiniert. In der Fertigungstechnik kann sie verfügbare Daten besser nutzbar machen. Als Beispiel der Verwendung von Visual Analytics in künftigen, flexiblen Fertigungssystemen stellt der Vortrag ein prototypisches Prozessplanungssystem für ein rekonfigurierbares Fertigungssystem vor. Rekonfigurierbare Fertigungssysteme bestehen aus einzelnen Modulen, deren räumliche Anordnung sich leicht verändert lässt. Sie sind flexibler und anpassbarer als fest installierte Produktionsstraßen. Diesen Vorteil voll nutzen zu können, erfordert einen ebenso agilen Planungsprozess. Das vorgestellte Planungssystem verwendet eine Prozesssimulation als automatische Analysekomponente und erstellt Visualisierungen der Ergebnisse, um den Prozessplaner bei der Suche nach einem geeigneten Prozesslayout zu unterstützen. Ein evolutionärer Algorithmus ermöglicht es dem System, Layoutvarianten automatisch zu finden und vorzuschlagen Eine Alternative zur traditionellen Produktionsplanung und -steuerung, bei der für Wochen im Voraus geplant wird und Flexibilität nicht im Vordergrund steht. 33 Vortrag Talk I Talk I Vortrag Schmelzflusselektrolyse zur Rückgewinnung strategischer Metalle Internationale Klimapolitik und die deutsche Nichteisenmetallindustrie Dipl.-Chem. Johannes Öhl GSaME, Universität Stuttgart Dipl.-Kfm. techn. Fabian Kröner GSaME, Universität Stuttgart Hightech-Produkte werden immer komplexer und enthalten einen Großteil der Elemente des Periodensystems. Ein handelsübliches Smartphone enthält bspw. über 40 unterschiedliche Metalle. Gleichzeitig nehmen die natürlichen Reserven der Metalle weiter ab. Das zwingt die Industrie, neue Rohstoffquellen zu erschließen und ressourceneffizienter zu produzieren. Ein wichtiger Baustein ist das Recycling von Metallen aus End-of-Life-(EOL-)Produkten. Metalle mit hohem Versorgungsrisiko und großer Bedeutung für die Wertschöpfung werden als strategische oder kritische Metalle bezeichnet. Als Kriterien dienen dabei Verbrauchsentwicklung, Wertschöpfungspotenzial, Substitutionsmöglichkeiten, Herkunftsländer, Reichweite der Reserven und ökologischer Impact bei der Produktion. Die aktuell strategisch wichtigsten Rohstoffe sind die Halbleitermetalle Gallium, Germanium und Antimon, das für die Displaytechnologie essentielle Metall Indium sowie die Seltenen Erden, die für Magnete und Leuchtmittel von Bedeutung sind. Derzeit werden beim Recycling von EOL-Produkten bereits einige Metalle zu Raten von > 80 % zurückgewonnen. Dabei handelt es sich vor allem um Massenmetalle mit einem sehr hohen Anteil in den Produkten wie Eisen, Kupfer oder sehr werthaltige Metalle wie Gold, Platin. Strategische Metalle, die nur in Spuren enthalten 34 sind, gehen bisher fast vollständig verloren. Es ist deshalb notwendig, neue Recyclingprozesse und -teilprozesse zur Rückgewinnung der strategischen Metalle zu etablieren. Wichtiger Teilprozess im Recycling ist die Rückgewinnung von Metall aus Metallsalzen, die in der Aufbereitung erhalten werden. Dieser Vortrag behandelt die Schmelzflusselektrolyse zur Rückgewinnung von besonders unedlen Metallen wie Aluminium, Magnesium und auch den Seltenerdmetallen. In der Schmelzflusselektrolyse wird das Metallsalz in einem geschmolzenen Elektrolytsalz gelöst und das Metall durch Anlegen eines elektrischen Stroms in einer elektrochemischen Reaktion gewonnen. Bisher bekannte Prozesse erzeugen eine große Menge an schädlichem Abgas und Abfall und werden größtenteils in China verwendet. Um Deutschland bei der Versorgung mit Seltenen Erden unabhängiger zu machen, ist das Ziel des Projekts die Entwicklung eines neuen Verfahrens der Schmelzflusselektrolyse mit Fokus auf das Recycling der Seltenen Erden, das eine deutliche Verbesserung der ökonomischen und ökologischen Aspekte gegenüber dem Stand der Technik realisiert. Entscheidend ist hierbei die Verwendung neuartiger Elektrolytsalze, die einen Einfluss auf Prozesstemperatur, Nebenprodukte und Stromverbrauch haben. Die deutsche Nichteisen-Metallindustrie steht als Grundstoffindustrie am Anfang der industriellen Wertschöpfungskette und liefert für eine Vielzahl von Industriesektoren Vorprodukte als Input für deren Produktionsprozesse und zur Herstellung von Investitions- und Konsumgütern. Die Unternehmen der deutschen NichteisenMetallindustrie befinden sich in einem starken globalen Wettbewerb. Neben den Wettbewerbern in der EU und anderen Industriestaaten beginnen besonders Unternehmen aus den BRIC-Staaten und den Vereinigten Arabischen Emiraten Bestandteile der Erzeugungs- und Weiterverarbeitungsstufe in ihren Ländern zu platzieren. Das Projekt verfolgte die Zielsetzung, Chancen und Risiken zu identifizieren, die sich für die Unternehmen mit Eingliederung in das Europäische Emissionshandelssystem (EU-EHS) ergeben und eine finanzmathematische Quantifizierung der Betroffenheit der deutschen Nichteisen-Metallindustrie bis zum Jahr 2020 – dem Ende der dritten Handelsperiode des EU-EHS – vorzunehmen. Untersuchungsergebnisse zeigen, die Unternehmen verbinden mit der Eingliederung in das EU-EHS zusätzliche finanzielle Belastungen und neue Risiken. Chancen, die sich z. B. aus dem Handel mit Emissionszertifikaten und durch Emissionsminderungsprojekte ergeben, werden von den befragten Experten stark untergewich- tet. Der bestehende hohe Effizienzstandard trägt dazu bei, dass bei bestehender Anlagentechnik nur geringe, noch zu hebende Effizienz- und Emissionsreduktionspotenziale vorliegen. Dies führt gemäß Experten zu konstant ansteigender Kostenbelastung, da sich die Unternehmen laut prognostiziertem Produktionswachstum bis 2020 vermehrt mit Emissionsberechtigungen werden eindecken müssen. Unsichere regulatorische Rahmensetzung des EU-EHS machen Experten zudem verantwortlich für die bestehende Investitionszurückhaltung. Konsens besteht, dass die hoch energieintensive Primärerzeugung von Nichteisen-Metallen mit hoher Wahrscheinlichkeit in ca. zehn Jahren nicht mehr wettbewerbsfähig und in Regionen abgewandert sein wird mit geringeren umweltpolitischen Auflagen und niedrigeren Energieträgerpreisen. Experten fordern daher von Politik und Regulierungsstellen neben einem stärkeren Bekenntnis zum Industriestandort Deutschland besonders langfristige Verlässlichkeit und Planbarkeit der klimapolitischen Regulierungsmaßnahmen, um kapitalintensive Investitionen in moderne Anlagentechnologie vornehmen und so der Gefahr der Abwanderung von Teilen der Wertschöpfungskette der deutschen NichteisenMetallindustrie entgegenwirken zu können. 35 Vortrag Talk I Talk I Vortrag Strategieumsetzung und Komplexitätshandhabung für Recycling- und Re-Use-Geschäftsmodelle Ressourceneffizienz in der Blechumformung – Potenziale moderner Verschleißschutzschichten Dipl.-Oec. Max Regenfelder GSaME, Universität Stuttgart Dipl.-Ing. Markus Singer GSaME, Universität Stuttgart Nachhaltiges Wirtschaften wird für Unternehmen zu einer Frage von strategischer Bedeutung: Begrenzte natürliche Ressourcen erfordern neue Muster des Konsums und der Produktion. Die Kreislaufführung von Produkten, Komponenten, Materialen und Stoffen -Re-Use- und Re-Use-Strategien- sind Optionen, um den aus Rohstoffen gezogenen Nutzen zu steigern. Kreislaufführung ist ein Mittel für Unternehmen, sich angesichts von Rohstoffpreisschwankungen robust aufzustellen. Wenn Unternehmen diese Ansätze verfolgen, hat dies oftmals Auswirkungen auf ihre Geschäftsmodelle: Nicht mehr eine lineare Produktion – vom Rohstoff zum Produkt zum Abfall – sondern die Schließung von Kreisläufen unter Miteinbeziehung zusätzlicher Akteure, wie Produktnutzern oder Sammelsystemen, bedeutet Anpassungsund Koordinierungsbedarf. Im Geschäftsmodellkontext sind folgende Punkte relevant: › Welche Auswirkungen haben ‚neue‘, nachhaltige Geschäftsmodelle auf die Rolle traditioneller Pro duzenten? Wie treten diese in Konkurrenz? Wie wandeln sich traditionelle Geschäftsmodelle? › Was werden die Treiber und Barrieren für diese Geschäftsmodelle sein? Und welche Rolle spielt die Integration des Konsumenten/ unterneh mensexterner Stakeholder? Die Gestaltung von Managementinstrumenten zur Umsetzung nachhaltiger Geschäftsmodelle Geschäftsmodellinnovationen und -transforma- 36 tionen in diesem Sinne tragen zur Wettbewerbsfähigkeit produzierender Unternehmen bei. Ziel des Forschungsprojekts ist es, für Recyclingund Re-Use-Ansätze Komplexitätstreiber in der Produktentwicklung, Produktion, Beschaffung und im Vertrieb der Produkte (sowie in den gegenseitigen Abhängigkeiten dieser Felder) zu identifizieren. Das entwickelte spezifische Geschäftsmodellkonzept soll als integriertes Managementinstrument zur Strategieumsetzung und Ausrichtung von Geschäftsmodellen dienen. An zwei Fallstudien – Materialrecycling für ein sicherheitsrelevantes Bauteil in der Automobilindustrie und Wiederverwendung von IT-Produkten- wird es illustriert. Ausgehend von der Wertschöpfung wird eine Unternehmung und ihr Ökosystem strukturorientiert abgebildet. Geschäftsmodelle sind eine taktische Vermittlungsebene zwischen der übergeordneten Unternehmensstrategie und deren operativer Implementierung in den Geschäftsprozessen. Konzept dient der systematischen Rekonfiguration von Geschäftsmodellen. Wissenschaftlicher Beitrag ist u.a. die Herausarbeitung generischer Geschäftsmodellkonfigurationen für Recycling und Re-Use-Ansätze und ein kostenorientierter Leitfaden zur Geschäftsmodellkonfiguration. Gewichtsreduktion, gesteigerte Anforderungen an die Fahrzeugsicherheit sowie Einsparung von CO2 im Produktionsprozess sind die wichtigsten Ziele der Automobilindustrie. Um diesen wirtschaftlich begegnen zu können, müssen geeignete Werkstoffe und Prozesse Anwendung finden. Durch die Substitution von gewöhnlichem Tiefziehstahl durch hoch- und höchstfeste Stahlblechwerkstoffe können die Crash-Test-Performance verbessert und gleichzeitig die Blechdicke reduziert werden. Die Umformung von Werkstoffen mit gesteigerten Festigkeiten, jedoch einem verringertem Umformvermögen, führt zu einem Anstieg der Prozesskräfte und somit zu höheren Werkzeugbelastungen. Für eine wirtschaftliche Produktion müssen die Werkzeuge diese hohen Belastungen über den gesamten Produktlebenszyklus ertragen. Aufgrund von Plattformstrategien, wie dem Modularen Querbaukasten bei Volkswagen, steigt die Anzahl an Gleichteilen und somit, trotz Variantenvielfalt, auch die Zahl der produzierten Blechformteile. bedingungen zu optimieren. Durch die Verwendung von prozessangepassten Verschleißschutzschichten können hoch- und höchstfeste Werkstoffe im kalten Zustand dauerhaft umgeformt werden und mit energieintensiven Verfahren, wie dem Presshärten, konkurrieren. Im Rahmen des Vortrags werden Beschichtungen und der jeweilige Einfluss der Beschichtungselemente für die Blechumformung vorgestellt sowie deren Potenzial für eine Ressourceneffizienz diskutiert. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Haftung der Schichten gelegt. Abschließend wird ein Vergleich der dissipierten Energie des Presshärtens gegenüber dem konventionellen Tiefziehen dargestellt. Die Kombination aus höheren Werkzeugbelastungen und längerer geforderter Standzeit führt zum Auftreten unterschiedlicher tribologischer Systeme. Aus diesem Grund werden Werkzeuge für die Blechumformung mit verschiedenen PVD-, CVD- oder thermischen Diffusionsschichten versehen, um so die Widerstandsfähigkeit gegen abrasiven Verschleiß zu minimieren und die Reib- 37 Vortrag Talk II Talk II Vortrag Simulation von Filtrationsvorgängen zur Entwicklung zukünftiger Filtermedien – Status quo und quo vadis Numerische Simulation zur Berechnung der Strukturdynamik elektrischer Maschinenkomponenten M. Sc. Friedemann Hahn GSaME, Universität Stuttgart M. Sc. Marcel Clappier GSaME, Universität Stuttgart Moderne Filtermaterialien begegnen stetig wachsenden Ansprüchen an die Filtrationsleistung und müssen daher maßgeschneidert zur optimalen Erfüllung der jeweiligen Filtrationsaufgabe entwickelt werden. Die simulationsgestützte Optimierung virtueller Materialprototypen stellt ein Werkzeug dar, mithilfe dessen Filtermaterialien gezielt zur Erfüllung bestimmter Anforderungen entworfen werden können. Zu diesem Zweck ist es jedoch zwingend erforderlich, die Schmutzabscheideleistung einer gegebenen Filtermaterialstruktur präzise vorhersagen zu können. Die größte Herausforderung besteht hierbei in der Berechnung der Wechselwirkungen zwischen den Filterfasern, dem Fluid und den abzuscheidenden Schmutzpartikeln, deren Komplexität aus einer Vielzahl physikalischer Einflüsse resultiert. Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer Simulationsmethode zur physikalisch akkuraten Abbildung von Filtrationsvorgängen. Elementare Grundlage hierzu bildet ein Modell für den gekoppelten Transport von Fluidströmung und Schmutzpartikeln, welches auf der FictitiousDomain-Methode beruht. Das Modell wurde implementiert und anhand klassischer Testfälle validiert, um die physikalische Korrektheit der dargestellten hydrodynamischen Effekte zu gewährleisten. 38 Aufbauend auf diesem verifizierten Simulationsmodell kann nun eine Vielzahl weiterer Wechselwirkungen dargestellt werden, welche die Interaktion der Schmutzpartikeln untereinander und mit den Filterfasern berücksichtigen. Hiermit ergibt sich schließlich ein Werkzeug zur detaillierten Simulation und Untersuchung der Vorgänge in Filtrationsprozessen. Elektrische Maschinen (E-Maschinen) neigen zu charakteristischen Geräuschemissionen, welche das Kaufverhalten der Kunden von Hybrid- und Elektrofahrzeugen mitbestimmen. Durch das Downsizing des Verbrennungsmotors bei Hybridfahrzeugen und den Wegfall des Verbrennungsmotors bei Elektrofahrzeugen ist das von der E-Maschine verursachte Geräusch im Fahrzeuginnenraum stärker wahrnehmbar als bei Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb. Infolge der noch jungen Felderfahrung der Automobilhersteller zum akustischen Verhalten von Hybrid- und Elektrofahrzeugen und der damit nur schwer zu isolierende Komponentenbeitrag der E-Maschine, existieren oftmals keine expliziten und quantitativen Geräuschanforderungen in Form von Grenzwerten, die bei der Maschinenauslegung eingehalten werden müssen. Hieraus resultiert die vielmehr qualitative Anforderung an eine möglichst geräuscharme elektrische Maschine, was die E-Maschinenhersteller zu einer Auslegung in einem unsicheren und dynamischen Umfeld zwingt. Um diesen qualitativen Anforderungen flexibel und wirtschaftlich begegnen zu können, gewinnt der Einsatz numerischer Methoden zunehmend an Bedeutung. Gegenwärtig werden zur numerischen Berechnung der Vibroakustik elektrischer Maschinen die Finite-Elemente-Methode (FEM) und Randelemente-Methode (BEM) eingesetzt. Die we- sentliche Herausforderung dabei ist es, zunächst die relevanten Geräuscheinflüsse zu bestimmen und diese in der Simulation durch physikalische Modelle so gut wie möglich abzubilden. Dazu gehören u. a. die Modellierung anisotroper Maschinenkomponenten wie z. B. der Rotor- und Statorblechpakete sowie die Modellierung des Dämpfungsverhaltens des mechanischen Aufbaus. Nur durch eine gute Modellierung wird es möglich, die Vibrationen der Maschine sowie deren abgestrahltes Luftschallfeld mit zuverlässiger Ergebnisgüte zu prognostizieren. Die meisten Arbeiten zur Geräuschsimulation elektrischer Maschinen konzentrieren sich auf elektromagnetische Feldberechnungen, wodurch die mechanische Modellierung oft stark vereinfacht wird. Im Rahmen dieses Vortrags werden FE-Modelle zur numerischen Berechnung der Strukturdynamik vorgestellt, mit denen die Vibrationen von Maschinenkomponenten unter Berücksichtigung physikalischer Material- und Fügestellenmodelle prognostiziert werden können. Um die statistische Streuung der Material- und Dämpfungseigenschaften zu berücksichtigen, werden zudem statistische Methoden in die Berechnung mit einbezogen. Ferner werden zur Validierung der Simulationsergebnisse experimentelle Untersuchungen herangezogen. 39 Vortrag Talk II Talk II Vortrag Nutzung von Strömungssimulation zur Optimierung von Lackierkabinen Energetische Bewertung von Vakuumgreifsystemen im Entwurfsprozess in Abhängigkeit von der Systemlösung M. Sc. Nils Schmeinck GSaME, Universität Stuttgart Dipl.-Ing. Florian Fritz GSaME, Universität Stuttgart Moderne Lackierkabinen sind neben der Applikations- und Robotertechnik mit einem Abscheidesystem für den bei der Lackierung nicht auf der Oberfläche aufgebrachten Lack, dem sogenannten Overspray, ausgerüstet. Bis vor wenigen Jahren wurde diese Abscheidung durch eine Nassauswaschung mittels Venturi-Düse gewährleistet. In den letzten Jahren wurde diese Technologie durch trocken abscheidende Systeme, wie zum Beispiel Elektro- oder Pre-Coating-Abscheider verdrängt. Diese Systeme bieten den Vorteil, dass die Kabinenluft wiederverwendet werden kann und weniger Entsorgungsaufwand besteht. Allerdings erfordern sie qualifiziertes Personal und einen hohen Wartungsaufwand. Vor diesem Hintergrund ist die trockene Overspray-Abscheidung mittels Trägheitsabscheidern und Filtersystemen eine einfache und effiziente Alternative, welche es noch in Bezug auf das Betriebsverhalten und die individuellen Prozessparameter zu untersuchen gilt. Ziel des Projekts ist es, Lackierkabinen mit trockener Trägheitsabscheidung so zu gestalten, dass deren Eigenschaften in Bezug auf die Kabinen-Verschmutzung, den Energieverbrauch und das Abscheidungsergebnis optimiert werden. Um dies zu erreichen wurde der Fokus auf die detaillierte Untersuchung des Abscheidesystems gelegt. Im Forschungsschwerpunkt werden für Trägheitsabscheider sowohl experimentell als 40 auch numerisch die Zielgrößen bei der Abscheidung ermittelt. Dabei werden unter anderem die Stoffeigenschaften des abzuscheidenden Mediums und die Betriebscharakteristiken einer Lackierkabine nachgestellt. Zusätzlich wird in einem zweiten Forschungsbereich die Strömung in der Kabine numerisch untersucht. Diese Untersuchungen dienen als Randbedingung des ersten Forschungsschwerpunktes. Der Vortrag zeigt vor allem den Zusammenhang zwischen beiden Forschungsbereichen und die jeweiligen Herausforderungen bezüglich der Nutzung numerischer Methoden in diesen Bereichen. Um diesen Zusammenhang weiter herauszustellen, werden die Ergebnisse einer numerischen Untersuchung zur Luftströmung in der Lackierkabine präsentiert. Bezüglich des Forschungsschwerpunktes „Abscheidesystem“ werden die allgemeine Vorgehensweise der numerischen Modellierung und der aktuelle Stand der Untersuchungen dargestellt sowie die Ergebnisse einer experimentellen und numerischen Voruntersuchung zur Abscheidung von Partikeln an Trägheitsabscheidern präsentiert. Abschließend wird auf die Vor-, Nachteile und Einschränkungen numerischer Methoden im Umfeld der Lackierkabine eingegangen und ein Ausblick gegeben. Die industrielle Handhabung von Objekten in Produktionsprozessen spielt bei der zunehmenden Automatisierung von Anlagen eine entscheidende Rolle. Im Besonderen bei flächigen und saugdichten Bauteilen wird die Handhabung mittels Unterdruckkräften gegenüber anderen Wirkprinzipien, wie dem Klemmen mittels mechanischen Greifern, bevorzugt. So wird bspw. die Verkettung der Prozessschritte des Umformens in Pressenlinien größtenteils mit Hilfe von Vakuumgreifern realisiert. Neben dem prozesssicheren Greifen und der schonenden Handhabung, ist dabei der Energieverbrauch der Greifer von entscheidender Bedeutung für die Anwender. Dies macht sich besonders bemerkbar, wenn pneumatisch betriebene Vakuumerzeuger eingesetzt werden, da Druckluft aufgrund der energieintensiven Erzeugung in der Praxis als teurer Energieträger angesehen wird. Realisierung des Greifsystems, durchgeführt werden kann. Hierfür sind validierte Modelle der entsprechenden Greifsystemkomponenten notwendig. Einhergehend mit der energetischen Betrachtung des Vakuumgreifsystems, erfolgt eine Überprüfung der Funktionalität dieser Lösung in Bezug auf die Prozessanforderungen. Die Validierung der entwickelten Methode zur energetischen Bewertung wird anhand typischer Anwendungsfälle aus der Praxis durchgeführt. Die Ermittlung des Energieverbrauchs und die anschließende Bewertung konnten bisher erst nach der Realisierung des Greifsystems durchgeführt werden. Dadurch sind häufige Iterationsschleifen im Entwurfsprozess notwendig, um Auswirkungen von Veränderungen der Systemlösung ermitteln und optimierte Greifsysteme erstellen zu können. Aus diesem Grund wird ein simulationsbasierter Ansatz vorgestellt, mit dessen Hilfe die energetische Bewertung im Anschluss an die Konfiguration, noch vor der 41 Ressourcen, Innovation, Wertschöpfung Fabriken im Spannungsfeld von Digitalisierung, Globalisierung und Nachhaltigkeit Referenten // Moderatoren 42 43 Referenten und Moderatoren Referenten und Moderatoren DR.-ING. REINHOLD ACHATZ THERESIA BAUER MDL UNIV.-PROF. DR.-ING. THOMAS BAUERNHANSL DR.-ING. KATHARINA BEUMELBURG Head of Corporate Function Technology, Innovation & Sustainability ThyssenKrupp AG, Essen Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg; Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK), Stuttgart Leiter des Instituts für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb (IFF) Universität Stuttgart, GSaME Corporate Technology Siemens AG, München Dr.-Ing. Reinhold Achatz ist Leiter von Corporate Function Technolgy, Innovation and Sustainability bei der ThyssenKrupp AG in Essen; konzernweit u. global zuständig für Innovations- u. Nachhaltigkeitsthemen. Schwerpunkte: zukunftsorientierte Projekte, Heben v. technologischen Synergien im Konzern, Prozessverbesserung (u. a. IP, PLM, Produktionssysteme). Herr Dr. Achatz studierte Elektrotechnik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (1979 Dipl.-Ing.), promovierte 2009 an der TU München, Informationstechnologie im Maschinenwesen u. war danach in verschiedenen Managementfunktionen bei der Siemens AG tätig, u.a. Leiter globale Siemensforschung; Entwicklung für IndustrieautomatisierungsSysteme; 2000-2002 Vice President v. Siemens Energy and Automation, Atlanta, Georgia, USA. Zudem ist er aktiv in div. Organisationen, Institutionen: u.a. dt. Wissenschaftsrat, Cybersicherheitsrat, Kuratorium v. FhG u. Max-Planck-Ges.; Vorstandsmitglied BDI-Ausschuss f. Forschung, Innovation u. Technologie; beratender Ehrenprofessor der Tsinghua-Universität in Beijing. Theresia Bauer ist seit 12. Mai 2011 Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst BadenWürttemberg. Frau Bauer studierte von 1985-1993 Politikwissenschaften, Volkswirtschaft und Germanistik in Heidelberg und Mannheim. Während ihres Studiums war sie hochschulpolitisch als studentische Vertreterin im Großen und Kleinen Senat und im Verwaltungsrat der Universität aktiv. Von19931995 war Frau Bauer Referentin für politische Bildung in der Gesellschaft für politische Ökologie, anschließend Geschäftsführerin der Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg. Seit 2001 gehört sie dem Landtag von Baden-Württemberg an. Dort war Frau Bauer Mitglied im Ausschuss für Wissenschaft, Forschung und Kunst, hochschulpolitische Sprecherin, stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen und parlamentarische Geschäftsführerin. Frau Theresia Bauer ist Mitglied im Landesvorstand Bündnis 90/Die Grünen Baden-Württemberg. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl ist seit 2011 Leiter des IFF Institut für Industrielle Fertigung u. Fabrikbetrieb der Universität Stuttgart u. des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik u. Automatisierung IPA u. seit 2012 des EEP Institut für Energieeffizienz in der Produktion der Universität Stuttgart. Herr Prof. Bauernhansl studierte Maschinenbau an der RWTH Aachen (Dipl.-Ing. 1998). In seiner Assistenzzeit am WZL der RWTH Aachen war er fünf Jahre an div. Forschungs- u. Industrieprojekten beteiligt, baute Geschäftsfelder auf, erarbeitete viel beachtete Studien. Nach Promotion mit Auszeichnung (2003) war er bis zum Wechsel an das IFF beim Mischkonzern Freudenberg in div. Managementfunktionen tätig: Anlagen- u. Werkzeugtechnik; Dichtungs- u. Schwingungstechnik; Freudenberg Sealing Technologies. Zudem ist er in div. Gremien aktiv: u.a. Beirat Leipold Group, wissenschaftl. Beirat der Plattform Industrie 4.0, Ges. f. Produktionstechnik (WGP), Kuratorium VDMA IMPULS-Stiftung, Vorstand Leichtbauzentrum Ba-Wü–LBZ-BW e.V., Vorsitzender Kommission Ingenieur-wissenschaften@bw2025 im MWK Ba-Wü. Dr.-Ing. Katharina Beumelburg ist seit April 2014 Global Head of Business Excellence bei der Siemens AG, verantwortlich u.a. für Qualitätsmanagement, Operational Excellence, das konzernweite Optimierungsprogramm top+ und die Expert Consulting Company. Frau Dr. Beumelburg studierte in Stuttgart und den USA (Dipl.-Wirt.-Ing.) und promovierte 2005 an der Universität Stuttgart zum Dr.-Ing. am IFF Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb in Verbindung mit dem Fraunhofer IPA Institut für Produktionstechnik und Automatisierung. Ihre Laufbahn in der Industrie startete Frau Beumelburg aufgrund ihres breitgefächerten technischen Wissens bei Siemens Management Consulting mit strategischen Projekten auf allen Geschäftsfeldern der Siemens AG in den USA, China, Indien und dem nahen Mittleren Osten. Als Vice-President wechselte sie dann zur zentralen Forschungseinheit Siemens Corporate Technology und baute innerhalb von zwei Jahren sehr erfolgreich einen neuen Bereich für Prozess- und Experten Consulting auf mit drei Büros und 200 Mitarbeitern weltweit. 44 45 Referenten und Moderatoren Referenten und Moderatoren DR.-ING. JÜRGEN BISCHOFF PROF. DR.-ING. PROF. E. H. MULT. DR. H. C. MULT. HANS-JÖRG BULLINGER M. SC. MARCEL CLAPPIER UNIV.-PROF. DR.-ING. UWE DOMBROWSKI Mitglied der Geschäftsleitung agiplan GmbH, Stuttgart ehem. Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Mitglied des Fraunhofer Senats Fraunhofer-Gesellschaft, Stuttgart Doktorand GSaME, Universität Stuttgart Geschäftsführender Leiter des Instituts für Fabrikbetriebslehre und Unternehmensforschung Technische Universität Braunschweig Dr.-Ing. Jürgen Bischoff ist Mitglied der Geschäftsleitung agiplan GmbH seit 2006 u. Leiter der Niederlassung Stuttgart. Seine Schwerpunkte sind Fabrik- u. Logistikplanung, Produktionsoptimierung, -management, -systeme, Unternehmensorganisation u. Organisationsentwicklung, Produktionsplanung, -steuerung, u. -controlling; nationale u. internationale Projekte für KMU u. Großunternehmen. Seine Leidenschaft gilt Fabriken aller Art. Herr Dr. Bischoff studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der Uni Karlsruhe; promovierte an der Uni Stuttgart zum Dr.-Ing. Seine berufliche Praxis startete er bei der Nixdorf Computer AG, Stuttgart. 1990-2005 war er in diversen Managementfunktionen am Fraunhofer IPA tätig, u.a. Leiter des EU-Forschungsprojekts ‚5 DayCar‘. Parallel dazu ist er seit 1991 Dozent, Lehrbeauftragter vor allem zum Thema Fabrikplanung in Stuttgart: u.a. Berufsakademie, Institute of Management and Technology, Universität u. seit 2007 an der Universität Wien. Zudem ist er aktiv im Fachbeirat „Deutscher Fachkongress Fabrikplanung“. Prof. Dr.-Ing. Hans-Jörg Bullinger war von 20022012 Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft in München u. ist seit 2013 deren Senator. Herr Prof. Bullinger studierte, promovierte und habilitierte an der Universität Stuttgart Maschinenbau. Früh übernahm er leitende Positionen in der angewandten Forschung und Lehre. Er gründete u. leitete 20 Jahre das Fraunhofer IAO u. das IAT an der Universität Stuttgart. Herr Prof. Bullinger ist Mitglied der High-Level Group on Research, Innovation and Science Policy Experts RISE der EU-Kommission; im Hochschulrat der FernUniversität Hagen, Fellow der „Royal Academy of Engineering“ (UK); mit Dr. Oetker Vorsitzender der Forschungsunion Wirtschaft Wissenschaft des BMBF (2006-2012) zur Umsetzung u. Weiterentwicklung der Hightech-Strategie 2020 für Deutschland. Das manager magazin nahm Herrn Prof. Bullinger 2013 in die „Hall of Fame der dt. Forschung“ auf, wählte ihn 2009 zum „Manager des Jahres“. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, Ehrendoktorwürden, Ehrenprofessur; 2014 den „Schöller Ehrenpreis zum Ehrenfellow“. Marcel Clappier ist Doktorand der Graduiertenschule GSaME an der Universität Stuttgart. Seit April 2013 promoviert Herr Clappier dort im Forschungscluster „Strategien und Methoden der nachhaltigen Fabrikentwicklung“ mit den Forschungsschwerpunkten Rotordynamik und Vibroakustik elektrischer Maschinen. Herr Clappier studierte zuvor bis 2013 an der Hochschule Karlsruhe im Studiengang „Maschinenbau und Mechatronik“ mit Schwerpunkt „Rechnerintegrierte Produkt- und Prozessentwicklung“. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Uwe Dombrowski ist seit 2000 Geschäftsführender Leiter des IFU, Inst. f. Fabrikbetriebslehre u. Unternehmensforschung an der TU Braunschweig. Lehr-, Forschungsschwerpunkte: Fabrikplanung, Arbeitswissenschaft, After Sales Service, Ganzheitl. Produktionssysteme. Herr Prof. Dombowski studierte Maschinenbau an der FH Hamburg, der Uni. Hannover; promovierte dort 1987; übernahm dann Managementpositionen in der Industrie: Philips Medizin Systeme GmbH, Hamburg, 1997 Wechsel zur Porsche AG, Stuttgart, u.a. Geschäftsführer der Porsche Classic GmbH. Herr Prof. Dombrowski war u. ist zudem in div. Gremien aktiv: u.a. 2001-2009 stellv. Kuratoriumsvorsitzender des FhG IFF, Magdeburg; 2004-2008 Mitglied DFG-Fachkollegium „Produktionstechnik“; seit 2005 Mitglied AIM European Academy for Industrial Management; seit 2011 Vice-President; seit 2007 Vorsitzender VDI Fachausschuss Ganzheitl. Produktionssysteme; seit 2010 Mitglied GFO-Beirat; Leiter, Mitveranstalter jährl. Symposien, Kongresse zu After Sales Service, GPS, Fabrikplanung. M. Sc. Marcel Clappier GSaME, Universität Stuttgart E-Mail: [email protected] Tel.: +49 (0)711 685–66262 Univ.-Prof. Dr.-Ing. Uwe Dombrowski Institut für Fabrikbetriebslehre und Unternehmensforschung, Technische Universität Braunschweig E-Mail: [email protected] Tel.: +49 (0)531 391–2705; Fax: -2727 46 47 Referenten und Moderatoren Referenten und Moderatoren DIPL.-ING. FLORIAN FRITZ M. SC. CHRISTOPH GRÖGER M. SC. FRIEDEMANN HAHN PROF. JÖRG MENNO HARMS Doktorand GSaME, Universität Stuttgart Doktorand GSaME, Universität Stuttgart Doktorand GSaME, Universität Stuttgart Vorsitzender des Aufsichtsrats Hewlett Packard GmbH, Böblingen Florian Fritz ist seit 2011 Doktorand der Graduiertenschule GSaME an der Universität Stuttgart und promoviert dort im Forschungscluster „Strategien und Methoden der nachhaltigen Fabrikentwicklung“. Beim Kooperationspartner, der J. Schmalz GmbH, bearbeitet er das Projekt „Energieeffizienz von Vakuumhandhabungssystemen“. Ziel ist die Entwicklung einer Methode zur energetischen Bewertung von Greifsystemen im Entwurfsprozess in Abhängigkeit der Systemlösung. Herr Fritz begann sein Studium 2005 an der Universität Stuttgart im direkten Anschluss an das Abitur. Ende 2010 erhielt er sein Diplom im Studiengang „Automatisierungstechnik in der Produktion“. Seine Studienschwerpunkte waren Steuerungs- und Softwaretechnik mit der Vertiefung auf Prozessautomatisierung. Nach halbjähriger Übergangszeit als Projektingenieur bei einem Roboterintegrator begann er im Mai 2011 mit der Promotion an der GSaME. Christoph Gröger ist Doktorand der Graduiertenschule GSaME an der Universität Stuttgart. Im Rahmen seines Promotionsvorhabens beschäftigt sich Herr Gröger seit 2012 im Forschungscluster „Informations- und Kommunikationstechnologien für die Produktion“ mit der datengetriebenen Optimierung von Fertigungsprozessen. Forschungsschwerpunkte liegen auf der Weiterentwicklung von Data-Warehousingund Data-Mining-Konzepten zur Wissensextraktion sowie der mobilen Informationsbereitstellung in der Fabrik. Herr Gröger studierte Wirtschaftsinformatik an den Universitäten Stuttgart und Hohenheim mit den Schwerpunkten Business Intelligence u. Geschäftsprozessmanagement. Zudem sammelte er Praxiserfahrung bei einem Automobilhersteller und einer IT-Beratung. Friedemann Hahn ist Doktorand der Graduiertenschule GSaME an der Universität Stuttgart und promoviert dort seit 2012 im Forschungscluster „Informations- und Kommunikationstechnologien für die Produktion“ mit den Schwerpunkten Flüssigkeitsfiltration und numerische Strömungssimulation. Herr Hahn studierte zuvor an der Universität Stuttgart bis 2012 Verfahrenstechnik mit den Schwerpunkten „Mechanische und Chemische Verfahrenstechnik“. Prof. Jörg Menno Harms ist seit 2005 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Hewlett Packard GmbH, Böblingen sowie Geschäftsführender Gesellschafter der Menno Harms GmbH. Herr Prof Harms studierte an der TH Stuttgart (Dipl.-Ing.); startete danach seine Laufbahn bei Hewlett Packard GmbH in Böblingen: in Entwicklung, Fertigung; dann leitende Aufgaben in Vertrieb u. Marketing; 1982 Division Manager mit weltweiter Geschäftsverantwortung; 1986 General Manager der Medical Products Group Europe; 1988 Geschäftsführer HP GmbH, 1993-2000 deren Vorsitz. HP Deutschland wurde das führende Technologieunternehmen. 2000 zog er sich auf eigenen Wunsch zurück, wurde Vorsitzender des Aufsichtsrats. Nov. 2002-2004 erneut Vorsitz der Geschäftsführung bis zum Merger mit Compaq. Herr Prof. Harms ist zudem Gründungsmitglied u. ehem. Vizepräsident von BITKOM; Gründungsmitglied u. Ehrenvorsitzender von Ba-Wü. Connected; seit 1993 Honorarprofessor an der Uni. Stuttgart; Träger Bundesverdienstkreuz u. Verdienstmedaille des Landes Ba-Wü. Dipl.-Ing. Florian Fritz GSaME, Universität Stuttgart E-Mail: [email protected] Tel.: +49 (0)7443 2403 377 M. Sc. Christoph Gröger GSaME, Universität Stuttgart E-Mail: [email protected] Tel.: +49 (0)711 685–88242 M. Sc. Friedemann Hahn GSaME, Universität Stuttgart E-Mail: [email protected] Tel.: +49 (0)711 685–85392 48 49 Referenten und Moderatoren Referenten und Moderatoren DIPL.-WIRT.-ING. STEFAN KECKL DR.-ING. BERND KELLER PROF. DR.-ING. PETER KLEMM DR.-ING. SASCHA KLETT Doktorand GSaME, Universität Stuttgart Leiter Strategie Montage & Logistik Daimler AG, Stuttgart Kommissarischer Direktor des ISW Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen, Universität Stuttgart, GSaME Leiter Technik Ziehl-Abegg Automotive GmbH, Kupferzell Stefan Keckl ist Doktorand der Graduiertenschule GSaME an der Universität Stuttgart. Seit 2012 promoviert Herr Keckl dort im Forschungscluster „Strategien und Methoden der nachhaltigen Fabrikentwicklung“ mit den Schwerpunkten Komplexitätsbewertung und Flexibilisierungsstrategien in der automobilen Montage. Das Projekt wird in Kooperation mit der Audi AG durchgeführt. Herr Keckl studierte zuvor an der Universität Erlangen-Nürnberg bis 2012 im Diplomstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen mit den Schwerpunkten Produktion und Logistik. Dr.-Ing. Bernd Keller ist Leiter der Strategie Produktion für Montage & Logistik der Mercedes Benz Cars Operations am Stammsitz in Stuttgart. Zuvor war er von 1998 bis heute in verschiedenen Funktionen in der Forschung, Entwicklung, Planung und Produktion innerhalb der Daimler AG tätig. Herr Dr. Keller studierte an der Universität Stuttgart Maschinenbau, Verfahrenstechnik und promovierte dort 1998. Prof. Dr.-Ing. Peter Klemm ist seit April 2014 kommissarischer Direktor des ISW Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen u. Fertigungseinrichtungen an der Universität Stuttgart. Forschung u. Lehre des ISW: industrielle Steuerungstechnik, insb. die vollständige Verfahrenskette vom CAD-Modell über Prozessplanung, NC-Programmierung, -Steuerungstechnik bis zur Bewegung des Bearbeitungswerkzeugs sowie Leittechnik (Manufacturing Execution Systems), industrielle Kommunikationstechnik, Antriebs-, Regelungstechnik, mechatronische Systeme, Engineering-Methoden u. zugehörige Software-Werkzeugen; Simulationen/virtuelle Inbetriebnahme. Herr Prof. Klemm studierte Elektrotechnik an der Universität Stuttgart, promovierte dort 1983. Anschließend war er bei zwei Unternehmen der Werkzeugmaschinenindustrie in Führungspositionen in den Bereichen Steuerungstechnik u. Inbetriebnahme tätig. 2002 wurde er von der Universität Stuttgart als stellvertretender Institutsleiter des ISW berufen. Sein Aufgabenbereich in Forschung und Lehre: „Softwaretechnik für die Produktion“ Dr.-Ing. Sascha Klett ist seit 2014 Leiter Technik bei der Ziehl-Abegg Automotive GmbH in Kupferzell. Herr Dr. Klett studierte an der Universität Stuttgart Verfahrenstechnik und promovierte dort 2005. 2004 trat er in die Robert Bosch GmbH ein und übernahm 2005 die Verantwortung für die Simulation in der Entwicklung von Abgassensoren und im Jahr 2006 die Konstruktionsleitung für Abgassensoren mit einem internationalen Team. Mit Gründung der EM-motive GmbH Ende 2011 war Herr Dr. Klett Direktor Produktentwicklung und Mitglied der Geschäftsleitung der EMmotive GmbH, einem Joint Venture der Daimler AG mit der Robert Bosch GmbH. Dipl.-Wirt.-Ing. Stefan Keckl GSaME, Universität Stuttgart E-Mail: [email protected] Tel.: +49 (0)841 89–761375 50 Prof. Dr.-Ing. Peter Klemm ISW, Universität Stuttgart Seidenstr. 36, 70174 Stuttgart, Tel.: +49 (0)711 685-82410 E-Mail: [email protected] 51 Referenten und Moderatoren Referenten und Moderatoren DIPL.-ING. JÜRGEN W. KÖHLER UNIV.-PROF. DR.-ING. HABIL. LOTHAR KROLL DIPL.-KFM. TECHN. FABIAN KRÖNER DIPL.-ING. MARTIN LANDHERR Leiter Region Südwest Siemens AG, Stuttgart Leiter des Instituts für Strukturleichtbau, Technische Universität Chemnitz Risikomanager Dr.-Ing. h. c. F. Porsche AG, Stuttgart Wissenschaftlicher Mitarbeiter Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) GSaME, Universität Stuttgart Jürgen Köhler ist seit 2014 Leiter der Niederlassung Stuttgart bei der Siemens AG, Siemens Deutschland und Leiter Deutschland Vertrieb für Vertical (Automobil- und Fertigungsindustrie) sowie Motion Control bei der Digital Factory Division der Siemens AG. Herr Köhler studierte Elektrotechnik an der Hochschule Ulm. Danach startete er 1984 seine Laufbahn bei der Siemens AG, zuerst im Vertrieb Werkzeugmaschinen (WZM) der Niederlassung Stuttgart als Projekt-, Vertriebsingenieur und Vertriebsleiter. 1997 ging er als General Manager nach China, baute den Vertrieb für das Geschäft der Automatisierungs- und Antriebstechnik sowie das Servicegeschäft für Automation & Drives (A&D) auf und war Direktor für zwei JointVentures. 2001 übernahm er dann in Nürnberg die Verantwortung für das Business Development Europe von A&D (19 Länder u.a. Deutschland). Ab 2003 leitete Herr Köhler den Bereich A&D in Großbritannien und ab 2006 in der Region Deutschland-Südwest. 2008 wurde Herr Köhler Leiter der Niederlassung Stuttgart und der Division Industry Sales Region Südwest der Siemens AG, Siemens Deutschland. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Lothar Kroll ist Direktor des Instituts für Strukturleichtbau, TU Chemnitz u. Koordinator des Exzellenzclusters MERGE; seit 2006 Inhaber der Professur Strukturleichtbau u. Kunststoffverarbeitung; seit 2007 Direktor des Cetex Instituts für Textil- u. Verarbeitungsmaschinen gGmbH, ein An-Institut der TU Chemnitz. Forschungsschwerpunkte: Entwicklung v. Technologien, Anlagen f. techn. Textilien u. textile Halbzeuge f. Faserverbundwerkstoffe. Herr Prof. Kroll studierte Fahrzeugtechnik u. Maschinenbau an der TH Oppeln (Polen) u. der TU Clausthal, wo er 1992 promovierte. Dann wechselte er als Leitender Wissenschaftler an die TU Dresden, Inst. für Leichtbau u. Kunststofftechnik. Habilitation dort 2005 zum Thema Leichtbau u. Werkstoffmechanik u. Wechsel als Professor an die TU Chemnitz. Herr Prof. Kroll ist Mitglied div. Fachausschüsse, Beiräte u. Gutachtergremien zum Thema Strukturleichtbau: u. a. Industrieausschuss Strukturberechnungsunterlagen (IASB); Luftfahrtechnische Handbücher; European Alliance for SMC/BMC; Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e. V.; DECHEMA Ges. f. Chem. Technik u. Biotechnologie e. V. Fabian Kröner ist seit April 2014 Risikomanager bei der Dr. Ing. h. c. F. Porsche AG in Stuttgart. Herr Kröner studierte bis 2008 an der Universität Stuttgart technisch orientierte Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Finanzwirtschaft, Controlling und Strategische Planung. Anschließend war er bei der Celesio AG im Bereich Risikomanagement tätig. Danach, bis März 2014, war er Doktorand der Graduiertenschule GSaME an der Universität Stuttgart. Herr Kröner promovierte dort im Forschungscluster „Management vernetzter globaler Produktion“ zum Thema „Internationale Klimapolitik und die deutsche Nichteisen-Metallindustrie“ mit den Schwerpunkten Europäisches Emissionshandelssystem, Risikomanagement und Klimaregulierung. Martin Landherr ist seit 2014 in der Abteilung Fabrikplanung und Produktionsoptimierung des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) in Stuttgart beschäftigt. Schwerpunkte bilden die integrierte Planung und Optimierung von Produkt- und Montagesystemen. Herr Landherr studierte an der Universität Stuttgart Maschinenwesen. 2014 promovierte er an der Graduiertenschule GSaME der Universität Stuttgart im Forschungscluster „Informationsund Kommunikationstechnologien für die Produktion“. Dabei beschäftigte er sich intensiv mit Themen rund um die Digitale Fabrik, die individuelle Unterstützung von Ingenieursleistungen durch Apps sowie die Verwendung ontologiebasierter Modellierung komplexer technischer Systeme, bevor er deren zielführende Anwendung im Bereich der Optimierung der Montage variantenreicher Erzeugnisse bei einem Unternehmen der industriellen Autositzherstellung nachwies. Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Lothar Kroll Technische Universität Chemnitz Institut für Strukturleichtbau E-Mail: [email protected] Tel.: +49 (0)371 531-23120 Fax: +49 (0)371 531-23129 52 Dipl.-Ing. Martin Landherr Fraunhofer IPA Nobelstr. 12, 70569 Stuttgart E-Mail: [email protected] Tel.: +49 (0)711 970-1851 53 Referenten und Moderatoren Referenten und Moderatoren PROF. DR.-ING. HABIL. BERNHARD MITSCHANG DIPL.-CHEM. JOHANNES ÖHL PROF. DR. DR.-ING. DR. H. C. JIVKA OVTCHAROVA DIPL.-OEC. MAX REGENFELDER Leiter des Instituts für Parallele und Verteilte Systeme (IPVS), Universität Stuttgart, GSaME Doktorand GSaME, Universität Stuttgart Leiterin des Instituts für Informationsmanagement im Ingenieurwesen (IMI) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Karlsruhe Doktorand GSaME, Universität Stuttgart Prof. Dr.-Ing. Bernhard Mitschang gehört seit Beginn der Graduiertenschule GSaME deren Vorstand an und ist seit Oktober 2014 ihr Sprecher. Seit 1998 ist er ord. Professor für Datenbank- u. Informationssysteme am Institut für Parallele u. Verteilte Systeme IPVS der Universität Stuttgart. Damit verbunden ist die Leitung der Abteilung Anwendersoftware am Inst. für Parallele u. Verteilte Höchstleistungsrechner. Das Spektrum in Forschung u. Lehre reicht von Datenbankkerntechnologien bis zu Datenbankapplikationen in Wirtschafts- u. Ingenieurbereichen. Aktuelle Arbeitsthemen: semantische Modellierung, datenintensive Services, Analytic Computing, Cloud Computing. Herr Prof. Mitschang studierte Informatik an der TU Kaiserslautern, promovierte 1988 u. habilitierte 1994 ebenfalls dort. 1983-1994 war er wissenschaftl. Mitarbeiter, ab 1988 Projektleitung im Sonderforschungsbereich 124 am FB Informatik der Uni. Kaiserslautern. Zudem war er von 10.1989-12.1990 Postdoctoral Fellow bei IBM Research, San Jose, Kalifornien. 1994-1998 war er an der TU München Professor f. Datenbank- u. Wissensbasierte Systeme. Johannes Öhl ist Doktorand der Graduiertenschule GSaME an der Universität Stuttgart. Seit 2013 promoviert er dort im Forschungscluster „Material- und Prozessengineering“ mit den Schwerpunkten elektrochemisches Recycling und Seltenerdmetalle. Die Promotion wird in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) realisiert. Herr Öhl studierte zuvor am KIT in Karlsruhe bis 2013 Chemie mit den Schwerpunkten Elektround anorganische Chemie im Bereich Energiespeichersysteme. Prof. Dr. Jivka Ovtcharova leitet seit 2003 das IMI Institut für Informationsmanagement im Ingenieurwesen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT); ist zudem seit 2004 Direktorin f. Process and Data Management in Engineering im Bereich Intelligent Systems and Production Engineering des FZI in Karlsruhe. Forschungsschwerpunkte: Product Lifecycle Management u. Virtual Engineering als konsequent ganzheitl. Ansatz der Integration von Prozess- u. IT-Systementwicklung u. maßgeblicher Beitrag f. das Engineering im 21. Jhd. Frau Prof. Ovtcharova studierte Maschinenbau u. Automatisierung (TU Sofia u. Inst. f. Energetik Moskau), promovierte in Maschinenbau u. Informatik; war bei FhG u. Automobilindustrie tätig, leitete bis 2003 „Process and Systems Integration Center“ von General Motors Europe u. „Next Generation PLM“. Sie ist Mitglied in div. Gremien: u.a. Wissenschaftl. Gesellschaft f. Produktentwicklung WiGeP, Wissenschaftl. Rat der TU Sofia, Beirat Europ. Zentrum f. Frauen u. Technologie; Expertin bei EU Kommission, DAAD, DFG, FhG, Alexander von Humboldt-Stiftung. Max Regenfelder ist seit 2010 Doktorand im Forschungscluster „Strategien und Methoden der nachhaltigen Fabrikentwicklung“ an der Graduiertenschule GSaME der Universität Stuttgart. In seiner Dissertation beschäftigt er sich mit Geschäftsmodellen mit Bezug zu Wiederverwendung und Recycling. Praxisbezug stellen Fallstudien in der Automobilindustrie und über die Wiederverwendung von IT-Produkten her. Des Weiteren liegt ein Fokus seiner Tätigkeiten auf Innovationsstudien/Patentanalysen. Herr Regenfelder studierte von 2003-2009 an der Universität Hohenheim Wirtschaftswissenschaften. Seit September 2014 ist Herr Regenfelder geschäftsführender Gesellschafter der Ebelt Beratung UG (haftungsbeschränkt) und für diese an einem Ende 2014 gestarteten EU-Projekt im CIP-Eco-Innovation-Call zur Wiederverwendung von IT-Produkten beteiligt. Darüber hinaus ist er im Vereinsvorstand des ReUse gemeinnütziger e. V., in Arbeitskreisen der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft und im VDI-Richtlinienausschuss 2343 „Recycling elektronischer Geräte“ aktiv. Prof. Dr.-Ing. habil. Bernhard Mitschang Institut für Parallele und Verteilte Systeme (IPVS), Universität Stuttgart Universitätsstraße 38, D-70569 Stuttgart Tel.: +49 711 685 884-49, Fax: -24; E-Mail: [email protected] Dipl.-Chem. Johannes Öhl GSaME, Universität Stuttgart E-Mail: [email protected] 54 Dipl.-Oec. Max Regenfelder GSaME, Universität Stuttgart Betriebswirtschaftliches Institut E-Mail: [email protected] Tel.: +49 (0)711 685–83547 Fax: +49 (0)711 685–83191 55 Referenten und Moderatoren Referenten und Moderatoren PROF. DR.-ING. WOLFRAM RESSEL PROF. DR.-ING. SYLVIA ROHR MINDIR. DR. RER. POL. WOLFGANG SCHEREMET M. SC. NILS SCHMEINCK Rektor Universität Stuttgart Geschäftsführerin GSaME, Universität Stuttgart Leiter der Abteilung Industriepolitik Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Berlin Doktorand GSaME, Universität Stuttgart Prof. Dr.-Ing. Wolfram Ressel ist seit Oktober 2006 Rektor der Universität Stuttgart. Im Juni 2012 wurde er für weitere 6 Jahre wiedergewählt. Bereits seit 1998 ist er Professor und Ordinarius am Lehrstuhl für Straßenplanung und -bau der Universität Stuttgart sowie geschäftsführender Direktor des Instituts für Straßen- u. Verkehrswesen. Zudem ist er Vorsitzender des Supervisory Board der Graduiertenschule GSaME. Herr Ressel studierte Bauingenieurwesen an der TU München; promovierte 1994 am Lehrstuhl f. Verkehrswesen u. Straßenverkehrsanlagen der Universität der Bundeswehr München. 19941998 leitete er ein Ingenieurbüro für Bau- u. Vermessungswesen in München. 1998 kam er an die Universität Stuttgart u. war von 2000-2006 zudem Dekan der Fakultät Bau- u. Umweltingenieurwissenschaften. Herr Prof. Ressel ist in div. Gremien, Organisationen aktiv: u. a. Präsidium des Dt. Hochschulverbandes DHV, Vorstand der ASIIN Akkreditierungsagentur f. Studiengänge: Ingenieurwissenschaften, Informatik, Naturwissenschaften u. Mathematik e.V. Prof. Dr.-Ing. Sylvia Rohr ist seit 2008 Geschäftsführerin der GSaME Graduate School of Excellence advanced Manufacturing Engineering in Stuttgart. Nach Maschinenbaustudium, Promotion und Forschungstätigkeit sind ihre Schwerpunkte seit 1991 Technologietransfer und Innovation. Der EU-Stabsstelle Baden-Württemberg folgten Funktionen bei der Steinbeis Stiftung: als stellv. Vorstandsvorsitzende und Geschäftsführerin der Steinbeis GmbH & Co. KG sowie eine Professur für Technologiemanagement an der StW-Hochschule Berlin GmbH. Frau Prof. Rohr ist anerkannte Expertin für Wissens-, Technologietransfer, Forschung, Innovation; Gutachterin für BMBF, BMWi; Mitglied div. Arbeitskreise, Hochschulräte, Gremien an der Schnittstelle Wissenschaft-Wirtschaft, u. a. in Ba-Wü: LVI, Forum Luft- u. Raumfahrt, Beiratsvorsitzende ASA, MINT-Botschafterin; in Sachsen-Anhalt: Mitglied im Innovationsbeirat und der Jury des Hugo Junkers Innovationspreises. MinDir. Dr. rer. pol. Wolfgang Scheremet ist Leiter der Abteilung Industriepolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Herr Dr. Scheremet studierte Volkswirtschaft an der Universität Konstanz (1989, Dipl.-Vw.); promovierte 2001 an der FU Berlin. Es folgte Forschungstätigkeit „Internationalisierung von Arbeitsmärkten“ in Konstanz. 1990 wechselte er zur Konjunkturabtlg. des Dt. Instituts für Wirtschaftsforschung, Berlin, zuständig f. den Arbeitsmarkt, ab 1999 f. Konjunkturprognosen in den USA u. für europ. u. internat. Wirtschaftspolitik. 2001-2003 war er Chefökonom u. Leiter der Abtlg. Wirtschafts- u. Tarifpolitik beim DGB Bundesvorstand; ab 2003 in div. Bereichen u. Positionen des BMWi tätig. Schwerpunkte: struktur- u. konjunkturpolitische Analyse, nationale u. europ. Wirtschaftspolitik. Er ist Autor, Mitautor div. Bücher, wissenschaftl. Artikel zur dt. Vereinigung, zu Geld-, Lohn- u. Finanzpolitik, Politikkoordination in Europa; war Berater, Consultant f. Forschungseinrichtungen, Ministerien in Polen, Kasachstan, Tschech. Republik, Vietnam; Experte im Wirtschafts- u. Sozialausschuss EU u. International Labour Office (ILO). Nils Schmeinck ist Doktorand der Graduiertenschule GSaME an der Universität Stuttgart. Seit 2013 promoviert er dort im Forschungscluster „Material- und Prozessengineering“ mit den Schwerpunkten experimentelle und numerische Untersuchung von strömungsmechanischen Phänomenen in Lackierkabinen. Das Projekt wird in Kooperation mit der Eisenmann AG durchgeführt. Herr Schmeinck studierte zuvor an der Universität Stuttgart bis 2012 im Masterstudiengang Verfahrenstechnik mit den Schwerpunkten „Mechanische Verfahrenstechnik“ und „Energieverfahrenstechnik“. Zuvor erlangte Herr Schmeinck im Rahmen eines dualen Studiums bei der Firma Hager+Elsässer GmbH seinen Bachelor-Abschluss im Fachbereich Maschinenbau/Verfahrenstechnik. Prof. Dr.-Ing. Sylvia Rohr, Geschäftsführung GSaME Graduate School of Excellence advanced Manufacturing Engineering in Stuttgart Nobelstr. 12, D-70569 Stuttgart E-Mail: [email protected] Tel.: +49 (0)711 685-61801 56 M. Sc. Nils Schmeinck GSaME, Universität Stuttgart E-Mail: [email protected] Tel.: +49 (0)711 685–85385 57 Referenten und Moderatoren Referenten und Moderatoren DIPL.-ING. MARKUS SINGER DR. SC. NAT. DIRK SUTTER PROF. DR.-ING. PROF. E. H. DR. -ING. E. H. DR. H. C. MULT. ENGELBERT WESTKÄMPER DR.-ING. MICHAEL WÖRNER Doktorand GSaME, Universität Stuttgart Leiter Forschung + Entwicklung für Ultrakurzpulslaser TRUMPF Laser GmbH + Co. KG, Schramberg Nachhaltigkeit und internationale Aktivitäten GSaME, Universität Stuttgart Wissenschaftlicher Mitarbeiter Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme (VIS), Universität Stuttgart Markus Singer ist Doktorand der Graduiertenschule GSaME an der Universität Stuttgart. Seit 2013 promoviert er dort im Forschungscluster „Material- und Prozessengineering“ mit den Schwerpunkten Tribologie in der Umformtechnik sowie Verschleißschutzschichten für die Umformung hoch- und höchstfester Stahlblechwerkstoffe. Herr Singer studierte zuvor bis 2013 an der Universität Stuttgart Maschinenwesen mit den Schwerpunkten „Umformtechnik“ und „Konstruktionstechnik“. Dr. Dirk Sutter ist bei TRUMPF verantwortlich für die Erforschung und Entwicklung von Piko- und Femtosekundenlasern. Bundespräsident Gauck zeichnete ihn und seine Partner von Bosch und der Universität Jena mit dem Dt. Zukunftspreis 2013 aus. Herr Dr. Sutter studierte Physik an der AlbertLudwigs-Universität Freiburg u. der University of Massachusetts. In seiner Diplomarbeit am Fraunhofer-Inst. f. Angewandte Festkörperphysik untersuchte er die Dynamik von Hochgeschwindigkeits-Laserdioden mit Hilfe eines Pikosekunden-Titan: Saphir-Lasers. An der ETH Zürich promovierte er 2000 bei Prof. Ursula Keller über die Erzeugung der damals kürzesten Laseroszillator-Impulse. Nach zwei Jahren Vorausentwicklung bei Spectra-Physics in Kalifornien wechselte er 2002 zu TRUMPF Laser, Schramberg: intensivierte dort Forschungsarbeiten zu Ultrakurzpuls-Scheibenlasern, übernahm F&E-Gruppe Laser f. die Mikrobearbeitung; entwickelte u. a. Scheibenlaser-Verstärker mit Piko- u. Femtosekunden-Impulsdauer – seit Jahren im weltweiten industriellen Einsatz. Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper leitete 1995-2011 das IFF Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb an der Universität Stuttgart sowie das Fraunhofer IPA Institut für Produktionstechnik und Automatisierung in Stuttgart. 2007-2012 war er Vorstandsvorsitzender der Graduiertenschule GSaME u. ist weiterhin Mitglied des Vorstandes, verantwortlich für Nachhaltigkeit und internationale Aktivitäten. Herr Westkämper studierte u. promovierte an der RWTH Aachen; es folgten Führungsaufgaben in der deutschen Luftfahrt- u. Elektronikindustrie, zuletzt als Leiter des AEG-Zentralbereichs Produktionstechnik. 1988-1995 war er Direktor des IWF Inst. f. Werkzeugmaschinen u. Fertigungstechnik der TU Braunschweig, ging dann an die Universität Stuttgart: 2002-2006 war er Dekan der Maschinenbaufakultät, 2007-2009 stellv. Vorsitzender des Universitätsrats. Herr Prof. Westkämper, vielfach ausgezeichneter akademischer Lehrer u. Forscher, wurde für seine Verdienste bzgl. produktionstechnischer Forschung u. sein europaweites wissenschaftspolitisches u. gesellschaftliches Engagement geehrt u. a. 2006 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Dr.-Ing. Michael Wörner ist Absolvent der Graduiertenschule GSaME der Universität Stuttgart und promovierte dort 2014 im Forschungscluster „Informations- und Kommunikationstechnologien für die Produktion“ mit dem Schwerpunkt visuelle Analyseverfahren. Herr Dr. Wörner studierte zuvor an der Universität Stuttgart bis 2007 Softwaretechnik mit den Schwerpunkten „Architektur von Anwendungssystemen“ und „Visualisierung“ und dem Anwendungsfach Verkehr. Prof. Dr.-Ing. Prof. E. h. Dr.-Ing. E. h. Dr. h. c. mult. Engelbert Westkämper GSaME, Universität Stuttgart E-Mail: [email protected] Tel.: +49 (0)711 970-1110; Fax: -1102 Dr.-Ing. Michael Wörner E-Mail: [email protected] Dipl.-Ing. Markus Singer GSaME, Universität Stuttgart E-Mail: [email protected] Tel.: +49 (0)711 685–83801 58 59 Ressourcen, Innovation, Wertschöpfung Fabriken im Spannungsfeld von Digitalisierung, Globalisierung und Nachhaltigkeit Posterbeiträge // Abstracts 60 61 Posterbeiträge – Forschungscluster Übersicht – Posterbeiträge CLUSTER A ‚STRATEGIEN UND METHODEN DER NACHHALTIGEN FABRIKENTWICKLUNG’ Cluster A Direktor: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl (IFF) Cluster B Strategien und Methoden der nachhaltigen Fabrikentwicklung Informations- und Kommunikationstechnologien für die Produktion Direktor: Prof. Dr.-Ing. habil. Bernhard Mitschang (IPVS) Cluster D Betriebsmittel und Service-Engineering Direktor: Prof. Dr.-Ing. Wilhelm Bauer (IAT) Cluster E Material- und Prozessengineering Direktor: o. Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. mult. Rainer Gadow (IFKB) Cluster F Entwicklung eines Messverfahrens zur objektiven Beurteilung von Class-A Faserverbundkunststoffoberflächen Krämer, Matthias, M. Sc. Entwicklung eines generativen Verfahrens auf Basis des Spritzens von Kunststoffen Bähr, Friedrich, M. Sc. Entwicklung einer Methode für die Planung von Montage- und Logistik-Prozessen in der Automobilindustrie Küber, Christian, M. Eng. Wissensverarbeitung in ganzheitlichen Produktionssystemen in cyber-physischen Umgebungen Brenner, Dominik, Dipl.-Ing. Effizienzpotenziale in regionalen Produktionsnetzwerken Kuch, Benjamin, Dipl.-Ing. Design for NVH – Geräuschoptimierung von E-Maschinen im unverbauten und im verbauten Zustand Clappier, Marcel, M. Sc.* Modell für das Online-Erfassen und Auswerten von Werkzeugverbrauchsdaten in einem Tool Management Lenz, Jürgen, Dipl.-Ing. (FH), M. Sc. Energieeffizienz von Vakuum-Handhabungssystemen Fritz, Florian, Dipl.-Ing.* Realitätsnahe Modellierung und Analyse der Verfügbarkeit von Produktionssystemen in Industrie 4.0 Long, Fei, M. Sc. Produktsicherheit im globalen Produktionsverbund Haefele, Steffen, M. Eng. Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Produktion in geschlossenen Kreisläufen – Potenziale und Realisierungsmöglicheiten im Brownfield Nattebrede, Tim, M. Eng. Alternativen zur Fließbandfertigung in der Automobilindustrie Kern, Wolfgang, M. Sc. Modelle und Methoden für eine Effizienzsteigerung der Prozessgestaltung von justageintensiven Fabriksystemen Pöschl, Sebastian, M. Sc. Management vernetzter globaler Produktion Direktor: Prof. Dr. rer. pol. habil. Georg Herzwurm (BWI) Cluster C Transparente Elektroden auf Basis alternativer Nano-Hybridschichten Ackermann, Thomas, Dipl.-Chem. Intelligente Produktionseinrichtungen Direktor: Prof. Dr.-Ing. Peter Klemm (ISW) *) Referenten-Abstracts unter Talk II 62 63 Posterbeiträge – Übersicht Übersicht – Posterbeiträge CLUSTER A (Fortsetzung) ‚STRATEGIEN UND METHODEN DER NACHHALTIGEN FABRIKENTWICKLUNG’ CLUSTER B ‚MANAGEMENT VERNETZTER GLOBALER PRODUKTION’ CLUSTER C ‚INFORMATIONS- UND KOMMUNIKATIONSTECHNOLOGIEN FÜR DIE PRODUKTION’ Wertstromoptimiertes Montage- und Demontagesystem für Turboflugtriebwerke Rendle, Jochen, M. Sc. Das Leitmodell des Clusters als adaptives System unter Berücksichtigung des Realoptionsgedankens Dewes, Kristina, Dipl.-Math. Qualitätskontrolle in der Produktion auf der Basis neuartiger telezentrischer Messsysteme Gester, Dimitrij, Dipl.-Inf. IT-basierte Capabilities im Additive Manufacturing – Konzeption des Informationsmanagements für innovative Geschäftsmodelle Moisa, Michelle, M. Sc. Metacognition in Distributed Intelligent Systems Störzinger, Tobias Kontroll- und Flexibilisierungspotenziale internationaler Produktionsnetzwerke Heber, Dominik, M. Sc. Skalierbare Visual Analytics im Advanced Manufacturing Herr, Dominik, Dipl.-Inf. Verarbeitung komplexer Fertigungsereignisse Nayak, Naresh, M. Sc. Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Produktion – Erstellung eines Referenzmodells Taphorn, Christoph, Dipl.-Ing. Kompetenzmessung in Fabrikverbünden – ein Beitrag zur Identifizierung von Lead Factories Katzfuß, Christian, Dipl.-Kfm. techn. IT-basierte Entscheidungsunterstützung zur Verbesserung der Wandlungsfähigkeit produzierender Unternehmen Hollstein, Philip, Dipl.-Wirt.-Ing. Untersuchungen zum Zerstäuben und Tropfentransport in Spritzlackier-Prozessen Shen, Bo, Dipl.-Ing. Informationsbereitstellung und Mitarbeiterassistenz in globalen Produktionsnetzwerken Tönnes, Wolf, Dipl.-Ing. Integrierte Produktionsnetzwerke Monauni, Max, M. A. Apps im Engineering Hoos, Eva, Dipl.-Inf. Optimierung der Prägung von gefalteten Filtermedien durch Simulation der Fluid-Struktur-Interaktion anhand virtueller Prototypen Traut, Alexander, M. Sc. Adaptive Prozessregelung beim Verzahnungsschleifen Xu, Yiwen, Dipl.-Ing. Netzwerkkultur in Produktionsnetzwerken – Gestaltungsmöglichkeiten in der Automobilindustrie Piesche, Claudia, Dipl.-Kffr.-techn. Product Life Cycle Analytics – Analytics der nächsten Generation auf strukturierten und unstrukturierten Daten Kassner, Laura Bernadette, M. A. Wandlungsfähige FPGA-basierte Entwicklungs- und Testplattform Zhang, Jianxiong, Dipl.-Ing. Globale Produktionsnetzwerke als softwareintensive Dienstleister Tauterat, Tobias, M. Sc. Ein technologieunabhängiges und domänenorientiertes Datenmodell für den Engineering Service Bus Königsberger, Jan, Dipl.-Inf. 64 65 Übersicht – Posterbeiträge Posterbeiträge – Übersicht CLUSTER F ‚INTELLIGENTE PRODUKTIONSEINRICHTUNGEN’ CLUSTER D ‚BETRIEBSMITTEL UND SERVICE-ENGINEERING’ CLUSTER E ‚MATERIAL- UND PROZESSENGINEERING’ Kompetenzförderung und Know-how-Transfer älterer Beschäftigter in Verwaltungsbereichen im Kontext des demografischen Wandels Baumhauer, Daniela, Dipl.-Oec. Massivkeramische Strukturen und keramische Schichten für biomedizinische Anwendungen Arhire, Irina, M. Sc. Erweiterung der Werkstoffeinsatzgrenzen mittels Beschichtungen Martínez-García, Venancio, Dipl.-Ing. UKP-Scheibenlaser Eckerle, Michael, M. Sc. Dipl.-Ing. (FH) Entscheidungsfindung zur Entwicklung produktionsunterstützender ServiceKonzepte Grochowski, Eva M., M. Sc. Potenzial räumlicher und zeitlicher Strahlformung für die industrielle Materialbearbeitung mit Ultrakurzpulsstrahl-Quellen Bauer, Lara, Dipl.-Phys. Hochleistungsbeschichtungstechnik mit keramischen Suspensionen Plachetta, Martin, Dipl.-Ing. Vorbeugende und automatisierte Wartung und Instandhaltung für die Produktion Friedrich, Christian, M. Eng. Mechanismen der Entstehung von Schnittunregelmäßigkeiten beim Schneiden mit Festkörperlaser Bocksrocker, Oliver, Dipl.-Ing. Optimierung der Ausgestaltung von Lackierkabinen mit besonderem Fokus auf der Overspray-Abscheidung Schmeinck, Nils, M. SC.* Eine disziplinenübergreifende Methode zur Verbesserung des Engineering-Prozesses im Sondermaschinenbau Helbig, Tobias, Dipl.-Ing. Untersuchungen von Zerstäubungsvorgängen mit Hohlkegeldüsen Egger, Sebastian, M. Sc. Untersuchung und Weiterentwicklung von Verschleißschutzschichten für Blechumformwerkzeuge Singer, Markus, Dipl.-Ing.* Entwurfsmethodik für applikationsspezifische Lineardirektantriebe kleiner Leistung Kreuzer, Daniel, Dipl.-Ing. (FH) Simulation des Entwicklungsprozesses von Schichteigenspannungen bei thermokinetischen Beschichtungen Elhoriny, Mohamed, M. Sc. Eng. Serientaugliches LaserstrahlRemoteschweißen von hochfesten Aluminiumbauteilen Sommer, Martin, M. Sc. Strategien zur modellbasierten Beschreibung und Detektion lokaler Oberflächendefekte Yang, Haiyue, M. Sc. Simulation von Laser-MaterieWechselwirkung Förster, Daniel, M. Sc. Energie- und ressourcenschonende Produktion in der Industrie Taheri, Kamran, M. Sc. NACHWUCHSGRUPPENLEITER Laserbearbeitung von CFK mit einem 1,1 kW-Pikosekunden-Lasersystem Freitag, Christian, Dipl.-Ing. Entwicklung eines Auftragsverfahrens für rheologisch komplexe Fluide Zerriaa, Rim, Dipl.-Ing. Empirische Studie zum Management globaler Produktionsnetzwerke und zur Wandlungsfähigkeit Mikusz, Martin, Dr. Der GSaME-Demonstrator Csiszar, Akos, Dr.-Ing. *) Referenten-Abstracts unter Talk I u. II 66 67 Posterbeiträge – Abstracts Cluster A Cluster A Abstracts – Posterbeiträge TRANSPARENTE ELEKTRODEN AUF BASIS ALTERNATIVER NANO-HYBRIDSCHICHTEN ENTWICKLUNG EINES GENERATIVEN VERFAHRENS AUF BASIS DES SPRITZENS VON KUNSTSTOFFEN WISSENSVERARBEITUNG IN GANZHEITLICHEN PRODUKTIONSSYSTEMEN IN CYBERPHYSISCHEN UMGEBUNGEN PRODUKTSICHERHEIT IM GLOBALEN PRODUKTIONSVERBUND Dipl.-Chem. Thomas Ackermann Prof. Dr.-Ing. E. Westkämper, GSaME, Universität Stuttgart; Prof. Dr.-Ing. Th. Bauernhansl, GSaME, IFF, Universität Stuttgart; Fraunhofer IPA M. Sc. Friedrich Bähr Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper GSaME, Universität Stuttgart Dipl.-Ing. Dominik Brenner Prof. Dr.-Ing. E. Westkämper GSaME, Universität Stuttgart M. Eng. Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Steffen Haefele Prof. Dr.-Ing. E. Westkämper GSaME, Universität Stuttgart Sinkende Produktlebenszyklen von Displays u. aufstrebende Märkte für flexible Elektronik erfordern Alternativen zum konventionellen Indiumzinnoxid (ITO) in transparenten Elektroden. ITO Nachteile liegen in Beschaffung u. Brüchigkeit. Alternative Materialien wurden bereits erforscht, können die Nachteile von ITO jedoch nicht überwinden ohne Einbußen bei anderen Anforderungen. Schlechtere optoelektrische Leistung oder stärkere Trübung der Schichten müssen in Kauf genommen werden. Dies entspricht nicht heutigen Standards bzgl. Funktion u. optischem Erscheinungsbild. Ziel des Forschungsprojekts ist die Herstellung transparenter Elektroden auf Basis nanoskaliger Materialien. Der Ansatz verfolgt die Kombination von Silbernanodrähten mit Kohlenstoffnanoröhren. Diese Kombination ruft Synergieeffekte hervor, die Nachteile der separaten Materialen überwinden kann. So wurden Schichten erzeugt, deren Leitfähigkeit den industriell geforderten Wert einer Transparenz von 90 % bereits bei einer Transparenz von >97 % erreicht, mit Trübung im akzeptablen Bereich. Das Projekt ist zudem bestrebt, die Prozesssicherheit der verwendeten Nassbeschichtung zu festigen und den Prozess auf Deckgläser kommerzieller Smartphones anzuwenden. AKF (Arburg Kunststoff-Freiformen) ist ein neuartiges, im Jahr 2013 vorgestelltes generatives Verfahren, das erstmalig die für Spritzguss üblichen Standard-Kunststoffgranulate verarbeitet. Fehlendes Prozessverständnis sowie daraus resultierend unzureichende Prozessfähigkeit beeinträchtigen derzeit die erzielbaren Bauteilqualitäten. Der Lösungsansatz des Forschungsprojekts besteht in der Einführung eines Prozessmodells zur Ermittlung der Eingangs-, Prozess- und Ausgangsgrößen. Sensoren im Bauraum der Anlage tragen anhand kontinuierlicher Überwachung des IST-Zustandes zum Prozessverständnis bei und stellen die zur Prozessregelung benötigten Daten zur Verfügung. Anhand branchenüblicher Anforderungsprofile wird zunächst ein Experimentierbauteil konstruktiv ausgelegt, das anschließend bei konstanter Regelung der Einstellgrößen generativ gefertigt wird. Zielsetzung ist die systematische und nachvollziehbare Herleitung eines neuen Prozessmodells zur Qualitätssicherung bei der Fertigung geringster Stückzahlen im AKF. Ganzheitliche Produktionssysteme (GPS) fördern den transparenten u. bruchlosen Informationsfluss eines Produktes, Prozesses im Unternehmen u. können so den Wertschöpfungsprozess optimieren. Div. Methoden haben sich in den Produktionssystemen etabliert u. bewährt. Nun gilt es, diese Methoden an volatile Kundenbedürfnisse u. zunehmende Komplexität der Produkte frühzeitig anzupassen bzw. diese evtl. zu erweitern. Dabei sind unzureichende Informationen bzgl. der Werkzeugmaschinenprozesse, die statischen Prozessabbildungen sowie Informationsbrüche entlang der Wertschöpfungskette größte Herausforderungen eines Optimierungsprozesses. Ziel des Forschungsprojekts ist die Planungsunterstützung kontinuierlicher Verbesserungsprozesse (KVP) durch ein geeignetes Simulationstool. Durch Modellierung u. Datenerfassung wird die reale Fabrik in eine Digitale Fabrik überführt. Diverse cyberphysischen Systeme (CPS) werden in die Prozesse der Teilefertigung integriert u. erfassen kontinuierlich Prozessdaten. Dem Shopfloor Management steht so immer das aktuelle Prozessabbild der Teilefertigung zur Verfügung. Auswirkungen der Prozessoptimierung durch Methoden der Lean Production können in der virtuellen Fabrik simuliert werden, um Kostenund Zeitaufwendungen zu minimieren. Produktsicherheit gewann in den letzten Jahren in der Automobilindustrie signifikant an Bedeutung. Ein Indiz dafür: die stark gestiegene Anzahl von Produktrückrufen. Gleichzeitig sind globale Produktionsunternehmen einer steigenden Produkt- u. Produktionskomplexität ausgesetzt. Schneller werdende Innovationszyklen, global verteile Wertschöpfungsketten sind hierfür u. a. verantwortlich. Parallel dazu ist eine Entwicklung strenger werdender Gesetzgebungen u. verstärkter Behördenaktivitäten bzgl. Produktsicherheit zu beobachten. Ziel des Forschungsprojekts ist eine Systematik zur Herstellung von sicherheitsrelevanten Bauteilen innerhalb eines globalen Produktionsverbundes. Da Produktqualität stark von Prozessqualität abhängt, werden zuerst die Prozesse identifiziert, die eine direkte Auswirkung auf die Produktsicherheit haben. Gemäß Risikomanagementansätzen werden diese Prozesse mittels präventiver Qualitätsmethoden gesondert behandelt. Zudem umfasst das Projekt die weltweite Standardisierung u. Implementierung dieser Best-Practice Prozesse innerhalb der globalen Wertschöpfungskette. So soll eine Verbesserung der Produktsicherheit u. Minimierung der Haftungsrisiken erreicht werden. Die Methodik wird abschließend am Beispiel der Automobilindustrie validiert. 68 69 Posterbeiträge – Abstracts Cluster A Cluster A Abstracts – Posterbeiträge ALTERNATIVEN ZUR FLIESSBANDFERTIGUNG IN DER AUTOMOBILINDUSTRIE ENTWICKLUNG EINES MESSVERFAHRENS ZUR OBJEKTIVEN BEURTEILUNG VON CLASS-A FASERVERBUNDKUNSTSTOFFOBERFLÄCHEN ENTWICKLUNG EINER METHODE FÜR DIE PLANUNG VON MONTAGE- UND LOGISTIKPROZESSEN IN DER AUTOMOBILINDUSTRIE EFFIZIENZPOTENZIALE IN REGIONALEN PRODUKTIONSNETZWERKEN M. Sc. Wolfgang Kern Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl GSaME, IFF, Universität Stuttgart; Fraunhofer IPA M. Sc. Matthias Krämer Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl GSaME, IFF, Universität Stuttgart; Fraunhofer IPA Markus Zeitter, AUDI AG, Neckarsulm M. Eng. Christian Küber Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl GSaME, IFF, Universität Stuttgart; Fraunhofer IPA Dipl.-Ing. Benjamin Kuch Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper GSaME, Universität Stuttgart Fließbandfertigung hat sich seit der Einführung bei Ford vor >100 Jahren in der Automobilindustrie etabliert u. prägt diese heute weltweit. Mit dem Wandel vom Verkäufer- zum Käufermarkt u. zunehmender Globalisierung veränderten sich die Automobile grundlegend – von einem einfachen, einheitlichen zu einem hochkomplexen u. kundenindividuellen Produkt. Alternative Antriebskonzepte, neue Materialien, eine fortschreitende Individualisierung u. Personalisierung der Fahrzeuge werden diese Entwicklung auch in Zukunft fortsetzen. Die Produktionssysteme der Automobilhersteller müssen an diese Veränderungen angepasst werden, um der künftigen Vielfalt u. Dynamik gerecht zu werden u. um weiterhin die wirtschaftliche Herstellung von Automobilen zu gewährleisten. Ziel des Forschungsprojekts ist es, div. Alternativen zur Montage von Fahrzeugen zu entwerfen u. diese mit Hilfe einer Simulation für verschiedene Szenarien bzgl. Effektivität, Flexibilität u. Wandlungsfähigkeit zu bewerten. Neben den organisatorischen Aspekten eines Produktionssystems können auch technolog. Neuerungen (Leichtbauroboter, I+K-Technologie) dazu beitragen, die Beschränkungen der Fließbandfertigung zu überwinden u. eine Anpassung der Automobilproduktion an die notwendige Flexibilität wirtschaftlich zu realisieren. Im Forschungsprojekt sollen die physikalischtechnischen Grundlagen und physikalischen Wirkungsweisen zur objektiven Beurteilung sog. Class-A Faserverbundkunststoffoberflächen erforscht und ein neues Messverfahren entwickelt werden. Zusammenhänge zwischen Faserabzeichnungen auf nicht lackiertem Substrat und Abzeichnungen auf lackierter Oberfläche sollen ermittelt, physikalisch begründet u. korreliert werden mit dem Herstellungsprozess von FVK, um wichtige Erkenntnisse zur Optimierung abzuleiten. Ein relevanter Mess- und Grenzwert zur Oberflächenbeurteilung muss bestimmt werden. Die Entwicklung eines Algorithmus zu dessen Auswertung nimmt eine zentrale Rolle ein. Ziel des Forschungsprojekts ist die Etablierung eines – vom Substrat bis zur lackierten Oberfläche – durchgängigen, zuverlässigen Messverfahrens zur Beurteilung von FVK-Oberflächen, so dass Ressourcen und Kapazitäten bei der Herstellung eines in der Karosserie sichtbaren Class-A Faserverbundkunststoffbauteiles eingespart werden können, um so den Nachweis der Serienreife dieses innovativen Werkstoffs als sichtbares Class-A Außenhautbauteil zu erbringen. Montage- u. Logistikprozesse der Automobilindustrie müssen so flexibel sein, um mit der Elektrifizierung des Antriebsstranges, mengenu. variantenbezogenen Nachfrageschwankungen umgehen zu können. Wirtschaftlichkeit erfordert minimalen Mitteleinsatz u. maximale Effizienz. Ziel des Forschungsprojekts ist, die strategische Planung v. Montage- u. Logistikprozessen methodisch zu unterstützen, um diese von Beginn an für künftige Anforderungen zu immunisieren. Es braucht eine Trennung von Produkt- u. Prozesssicht, um Auswirkungen von Änderungen auf Produktebene direkt auf der Prozessebene zu erkennen. Produkt- u. Prozessmodule sind zu definieren u. die Produktmodule den jeweiligen Prozessmodulen zuzuordnen. Dies soll aus Sicht einer optimierten Montage u. Logistik, Einfluss auf die Produktebene nehmen können. Über die Freiheitsgrade, die sich für die einzelnen Fahrzeugvarianten aus dem jeweiligen Vorranggraphen ergeben, können unterschiedliche Montageprozesse synchronisiert u. adaptionsfähig gestaltet werden. Auf Prozessebene sind Entscheidungen bzgl. Automatisierungsgrad, Eigeno. Fremdfertigung, nötige Taktdauer, etc. zu treffen. So sollen Kundenwünsche erfüllt werden, ein individualisiertes Produkt, in kürzester Zeit, zu geringen Kosten zu erhalten. Die Volatilität an den Beschaffungs- und Absatzmärkten sowie die fortschreitende Individualisierung technischer Produkte zwingen die Unternehmen, ihre Produktionsnetzwerke ständig zu analysieren und zu optimieren. Ein Produktionsnetzwerk kann anhand der geographischen Dimension in regionale und globale Merkmale gegliedert werden. Sowohl regionale als auch globale Netzwerkkonfigurationen besitzen inhärente Effizienz- und Risikopotenziale, welche evaluiert werden müssen, um standortplanerische Entscheidungen zu fundieren. Ziel des Forschungsprojekts ist es deshalb, die Einflussfaktoren des regionalen Produktionsumfeldes zu identifizieren und denen des globalen Umfeldes gegenüber zu stellen. Als Ausgangspunkt hierfür dient das „Stuttgarter Unternehmensmodell“ und die betrachteten Systeme, bspw. Fabriken oder Produktionsbereiche, die als selbstorganisierende Leistungseinheiten verstanden werden. Im Anschluss soll eine Analyse der Kausalitätsbeziehungen zwischen den identifizierten Einflussfaktoren und den Potenzialen im regionalen Produktionsumfeld erfolgen, welche die Effizienz einer Fabrik steigern können. 70 71 Posterbeiträge – Abstracts Cluster A Cluster A Abstracts – Posterbeiträge MODELL FÜR DAS ONLINE-ERFASSEN UND AUSWERTEN VON WERKZEUGVERBRAUCHSDATEN IN EINEM TOOL MANAGEMENT REALITÄTSNAHE MODELLIERUNG UND ANALYSE DER VERFÜGBARKEIT VON PRODUKTIONSSYSTEMEN IN INDUSTRIE 4.0 PRODUKTION IN GESCHLOSSENEN KREISLÄUFEN – POTENZIALE UND REALISIERUNGSMÖGLICHKEITEN IM BROWNFIELD MODELLE UND METHODEN FÜR EINE EFFIZIENZSTEIGERUNG DER PROZESSGESTALTUNG VON JUSTAGEINTENSIVEN FABRIKSYSTEMEN M. Sc. Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Lenz Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper GSaME, Universität Stuttgart M. Sc. Fei Long Prof. Dr.-Ing. B. Bertsche, GSaME, IMA, Universität Stuttgart; Prof. Dr.-Ing. E. Westkämper, GSaME, Universität Stuttgart M. Eng. Tim Nattebrede Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl GSaME, IFF, Universität Stuttgart; Fraunhofer IPA M. Sc. Sebastian Pöschl Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl GSaME, IFF, Universität Stuttgart; Fraunhofer IPA Prof. Dr. Th. Graf, IFSW, Universität Stuttgart Der Zerspanungsprozess wird mittels Ein- und Ausgangsgrößen beschrieben. Eingangsgrößen sind Werkstück, Werkzeug, Prozessparameter (Zustellgrößen, Vorschub, Schnittgeschwindigkeit, …) und Maschine. Ausgangsgrößen sind das Ergebnis am Werkstück (Maßgenauigkeit, Formgenauigkeit, …) sowie das wirtschaftliche Ergebnis (Werkzeugverschleiß, Maschinenverschleiß, Ausschuss,...). Die Prozessparameter unterscheiden sich von geplanten Parametern aus div. Gründen, bspw. durch unterschiedliche Rohteileigenschaften, sich ändernde Schnittbedingungen, variierenden Zahnvorschub u. durch Prozess- bzw. Schnittunterbrechungen. Aus diesen Gründen sind die tatsächlichen IstProzessparameter ungleich den geplanten SollProzessparametern. Um optimale Ergebnisse bzgl. Werkzeugverschleiß zu erzielen, ist es notwendig, die Ist-Prozessparameter zu erfassen. Ziel des Forschungsprojekts ist es, ein Modell zu entwickeln, welches alle relevanten Daten erfasst u. auswertet, die für den Werkzeugverschleiß bestimmend sind. Die Daten entstammen unterschiedlichen Quellen wie z. B. der Maschinensteuerung, dem ERP-System u. der Werkzeugverwaltung. Zudem soll das zu entwickelnde Modell in Webservices implementiert u. das Vorgehen bei einem KMU validiert werden. Produktionssysteme (PS) in Industrie 4.0 bieten viele neue Möglichkeiten. Dadurch steht die Modellierung u. Analyse der Verfügbarkeit eines solchen PS vor großen Herausforderungen. Um die Verfügbarkeit von PS in Industrie 4.0 realistisch modellieren u. analysieren zu können, müssen sämtliche Aspekte wie Flexibilität, Wandlungsfähigkeit, Lernfähigkeit, zahlreiche Abhängigkeiten u. Wechselwirkungen u. a. im System berücksichtigt werden. Die bisher bekannten Methoden können die Aspekte von Industrie 4.0 nicht in ausreichendem Maße berücksichtigen. Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung einer leistungsfähigen Methode zur Modellierung u. Analyse der Verfügbarkeit von PS in Industrie 4.0. Die zu entwickelnde Methode soll auf Basis vorhandener mathemat. u. graphischer Modellierungs- u. Analysemethoden entwickelt u. dann durch Integration von Optimierungsverfahren erweitert werden. Mit der neuen Methode können verschiedene Modelle aufgebaut werden, die unterschiedliche Aspekte berücksichtigen können. Dadurch wird die neue Methode in der Lage sein, die PS in Industrie 4.0 und ihren speziellen Eigenschaften wie Kommunikation, Vernetzung, Selbstorganisation u. Veränderungsfähigkeit abzubilden. Die Verfügbarkeit der PS in Industrie 4.0 kann mit der neuen Methode modelliert u. dann analysiert werden. Unternehmen der Automobilindustrie sind starkem Wettbewerb ausgesetzt. Sie müssen Energiekosten und CO2 -Ausstoß durch Energieeinsparungen senken. Historisch gewachsene Fabriken im Brownfield sind i. d. R. schlechter in ihrem Energieverbrauch als neugeplante Fabriken im Greenfield. Ziel des Forschungsprojekts ist die „intelligenterekuperative Fabrik“. Denn die wird die Kosten und den CO2-Ausstoß des Unternehmens signifikant senken. Hauptaugenmerk liegt auf den energieeffizienten Produktionsprozessen der Fabrik. Die effizienten Produktionsprozesse sollen miteinander vernetzt und in die Werkstruktur und seine Umgebung eingebunden werden. Eine Energieeinsparung soll durch die Vernetzung von Maschinen und Versorgungsanlagen erreicht werden. Dazu werden die realen Produktionsprozesse im Werk dargestellt. In der Folge werden die Eigenschaften einer „intelligentenrekuperativen Fabrik“ erarbeitet und künftige Energieträger der Fabrik benannt. Abschließend wird dargestellt, wieviel von der „intelligentenrekuperativen Fabrik“ auf das Brownfield übertragbar ist, um eine produktionsfähige und wettbewerbsfähige Fabrik zu erhalten. Die Übertragbarkeit auf das Brownfield ist das Alleinstellungsmerkmal der Arbeit und zugleich ihr wissenschaftlicher Mehrwert. Der mittelständische Maschinenbau wird mit immer komplexeren Kundenanforderungen konfrontiert. Speziell bei komplexen HightechProdukten ist durch hohen Kosten- u. Zeitdruck in der Produkteinführung, die Produktion mit innovativen, techn. u. organisator. Lösungsansätzen zu optimieren. Für steuerbare Produktionsbedingungen von Hightech-Produkten sind neue Prozessoptimierungsmethoden zu entwickeln. Ziele der zu erarbeitenden Methode: höhere Prozesssicherheit erreichen, Produktionsaufwand senken, Montage- u. Inbetriebnahmezeit im Werk u. beim Kunden auf ein Minimum reduzieren. Grundlagen der Forschungsarbeit sind Charakteristika, Eignung u. Grenzen heutiger Methoden justageintensiver Fabriksysteme aufzuzeigen, um Kenngrößen zu ihrer Bewertung zu entwickeln, theoretisch zu begründen u. hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit zu beurteilen. Die Forschungsarbeiten haben das Ziel, neue Methoden der Produktionstechnik wissenschaftlich fundiert zu erarbeiten, um Komplexität, fehlende/unzureichende Prozesssicherheit u. hohe Prozessdynamik im hochindividualisierten Produktionsprozess von Hightech-Produkten zu beherrschen. Der Produktionsprozess umfasst die gesamte Prozessstrecke von der Fertigung bis zur Inbetriebnahme beim Kunden. 72 73 Posterbeiträge – Abstracts Cluster A Cluster A Abstracts – Posterbeiträge WERTSTROMOPTIMIERTES MONTAGEUND DEMONTAGESYSTEM FÜR TURBOFLUGTRIEBWERKE METACOGNITION IN DISTRIBUTED INTELLIGENT SYSTEMS AUSWIRKUNGEN VON INDUSTRIE 4.0 AUF DIE PRODUKTION – ERSTELLUNG EINES REFERENZMODELLS INFORMATIONSBEREITSTELLUNG UND MITARBEITERASSISTENZ IN GLOBALEN PRODUKTIONSNETZWERKEN M. Sc. Jochen Rendle Prof. Dr.-Ing. Stephan Staudacher GSaME, ILA Institut für Luftfahrtantriebe, Universität Stuttgart Tobias Störzinger Prof. Dr. Catrin Misselhorn GSaME, PHILO, Universität Stuttgart Dipl.-Ing. Christoph Taphorn Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper GSaME, Universität Stuttgart Dipl.-Ing. Wolf Tönnes Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper, GSaME, Universität Stuttgart M.-Eng. MBA Dipl.-Ing. (FH) J. Hegel, AUDI AG Moderne zivile Turboflugtriebwerke (zTFTW) sind optimal u. effizient ausgelegt u. bestehen aus unterschiedlichen, spezifisch angepassten u. optimierten Modulen. Ihre techn. hochkomplexe Montage zeigt Eigenschaften unterschiedlicher Produktionstypen, Manufaktur/Serienfertigung. Dies stellt hohe Ansprüche an Montage-/Demontagesysteme, die flexibel u. wandlungsfähig sein müssen. Der Wandel vom „technisch Machbaren“ zum „wirtschaftlich Möglichen“ mit kürzeren Durchlaufzeiten erfordert eine kritische Betrachtung von Aufbau u. Montage zTFTW. Ziel des Forschungsprojekts ist, Wissen für den Aufbau zTFTW incl. Fertigungs-, Montage- u. Demontageschritte zu erlangen. Eine Charakterisierung der Produktionsumgebung zTFTW soll erfolgen, ein parametrisches Modell einer Triebwerksmontage definiert werden. Anhand eines ausgewählten Triebwerkmoduls wird die notwendige Stückliste incl. Montage- u. Demontagevorranggraph für div. Detailgrade definiert. Eine Analyse von Automatisierungspotenzialen erfolgt per Kategorisierung notwendiger Fähigkeiten des Montagepersonals. Die Ergebnisse von Prozessablauf u. Fabriklayout sollen mit der Wertstrommethode analysiert, optimiert u. mögliche Auswirkungen auf den Maintenance-Repair-Overhaul-Prozess (MRO) diskutiert werden. Globale Vernetzung, zunehmende (Produkt-) Individualisierung, rasch ändernde Rahmenbedingungen fordern eine wandlungs- u. lernfähige Produktion. Dabei stellt sich die Frage nach Intelligenz u. Lernfähigkeit verteilter Systeme. Ein System gilt als intelligent u. lernfähig, kann es eigene kognitive Prozesse evaluieren u. kontrollieren, um dann auf Veränderungen aktiv zu reagieren. Die kognitive Psychologie, Philosophie bezeichnet diese Fähigkeit als Metakognition. In verteilten Systemen wurde dies bisher nicht systematisch untersucht. Ziel des Forschungsprojekts ist es, einen Ansatz v. Metakognition in verteilten intelligenten Systemen zu entwickeln, der gewinnbringend Rückschlüsse auf die Gestaltung lernfähiger Fabriken zulässt. Das bedarf einer Auseinandersetzung mit div. Theorien der Metakognition. Bspw. ist zu klären, setzt Metakognition die Fähigkeit der selbstattributiven Metarepräsentation mentaler Zustände voraus, können verteilte kognitive Systeme mit künstlichen/nicht-künstlichen Akteuren theoretisch adäquat aufgefasst werden? Dabei ergeben sich abstrakte Fragen nach prinzipieller Möglichkeit u. Beschreibung von Metakognition in verteilten intelligenten Systemen u. nach optimaler Gestaltung u. Organisation dieser Systeme, um metakognitives Verhalten hervorzubringen. Die Vision Industrie 4.0 beschreibt die Vernetzung von Menschen, Objekten u. Systemen durch IT u. die Bereitstellung u. Auswertung großer Datenmengen in der industriellen Produktion mit enormen Potenzialen in allen Unternehmensbereichen. Kosten, Nutzen von Industrie 4.0 hängen jedoch stark ab von der Unternehmenscharakteristik (Stückzahl, Qual.anforderungen,…) u. der technolog. Durchdringung. Bisher erfolgt die Einführung per Use Cases. Eine strukturierte Untersuchung der Auswirkungen von Industrie 4.0 auf Logik u. Abläufe einzelner Geschäftsprozessen existiert nicht. Ziel des Forschungsprojekts ist die systematische Untersuchung der Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die direkten u. fertigungsnahen Prozesse in Industrieunternehmen. Zuerst werden unterschiedliche Ansätze u. Inhalte von Industrie 4.0 wissenschaftlich untersucht. Parallel erfolgt die Zusammenstellung derzeit bestehender betrieblicher Aufgaben u. Abläufen in einem repräsentativen Modellprozess. Beide Vorarbeiten bilden die Ausgangsbasis für eine anschließende Untersuchung der Prozessveränderungen durch die Nutzung von Industrie 4.0-Technologien. Als Ergebnis der Forschung wird ein Referenzmodell entwickelt, das die neue bzw. adaptierte Logik u. Funktionalität der Prozesse darstellt. In der Automobilindustrie führen Derivatisierung und Individualisierung zu einer zunehmenden Variantenvielfalt. Die Auswirkungen zeigen sich verstärkt in der manuellen Montage. Durch die wachsende Komplexität der für Mitarbeiter zu verarbeitenden Informationen steigt die Fehlerwahrscheinlichkeit. Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung eines IT-Tools, das der Fehlervermeidung und Reduzierung der Fehlerfolgen in der manuellen Montage dient. Auf Basis einer Montagefehlerdatenbank sollen sich geeignete Maßnahmen ableiten lassen, um potenzielle Fehler zu vermeiden. Da es realistisch ist anzunehmen, dass sich nicht alle Montagefehler vermeiden lassen, soll das IT-Tool über eine zweite Funktion verfügen. Tritt ein Fehler im laufenden Betrieb auf und wird erkannt, so sollen durch ein Werkerinformationssystem die betroffenen Mitarbeiter darüber in Echtzeit informiert werden. Gegenmaßnahmen sollen weitergeleitet werden, damit Mitarbeiter im Rahmen ihrer Möglichkeiten Fehler im laufenden Montageprozess abstellen können. Somit kann die Nacharbeit in der manuellen Montage reduziert und die steigende Komplexität zukünftiger Produktionssysteme beherrschbarer gemacht werden. 74 75 Posterbeiträge – Abstracts Cluster A / B Cluster B Abstracts – Posterbeiträge ADAPTIVE PROZESSREGELUNG BEIM VERZAHNUNGSSCHLEIFEN DAS LEITMODELL DES CLUSTERS ALS ADAPTIVES SYSTEM UNTER BERÜCKSICHTIGUNG DES REALOPTIONSGEDANKENS KONTROLL- UND FLEXIBILISIERUNGSPOTENZIALE INTERNATIONALER PRODUKTIONSNETZWERKE KOMPETENZMESSUNG IN FABRIKVERBÜNDEN – EIN BEITRAG ZUR IDENTIFIZIERUNG VON LEAD FACTORIES Dipl.-Ing. Yiwen Xu Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper GSaME, Universität Stuttgart Dipl.-Math. Kristina Dewes Prof. Dr. Henry Schäfer GSaME, BWI Abt. III - Finanzwirtschaft, Universität Stuttgart M. Sc. Dominik Heber Prof. Dr. Michael-Jörg Oesterle GSaME, BWI Abt. IX - Internationales und Strategisches Management, Universität Stuttgart Dipl.-Kfm. techn. Christian Katzfuß Prof. Dr. Wolfgang Burr GSaME, BWI Abt. I - Betriebswirtschaftslehre, Universität Stuttgart Das Verzahnungsschleifen unterliegt zahlreichen Einflussgrößen, die u. a. bauteil-, werkzeug- und schleifprozessbezogen sind. Sie bewirken eine schwankende Schleifbelastung an der Kontaktzone zwischen dem Schleifwerkzeug und dem Bauteil. Im ungünstigen Fall wird dadurch die Schleifbelastung so stark erhöht, dass die Anlasstemperatur des Bauteils überschritten wird. Eine thermische Schädigung kann die Folge sein. Darüber hinaus ändert sich das Verschleißverhalten des Werkzeugs aufgrund schwankender Einflussgrößen, sodass andere Produktqualitätsprobleme wie z. B. Profilfehler der Verzahnung u. erhöhte Oberflächenrauheiten auftreten können. Ziel des Forschungsprojekts ist die Erhöhung der Prozesswirtschaftlichkeit u. Prozessstabilität durch die Entwicklung und den Einsatz eines Prozessregelungssystems für das Verzahnungsschleifen. Mit diesem System sollte die Prozessschwankung durch die Anpassung der Schleifbelastung an die Auswirkungen der Einflussgrößen auf die Schleifbelastung harmonisiert werden. Das Projekt beinhaltet die Festlegung der geeigneten Messsysteme, die Entwicklung einer intelligenten Grenzwertfindungsstrategie und einer effektiven Regelungsstrategie sowie die Implementierung in die Serienfertigung. Unternehmen stehen heute anderen Herausforderungen gegenüber als vor Jahren: Die Nachfrage nach individualisierten Produkten, Globalisierung des Wettbewerbs, der Wandel vom Verkäufer- zum Käufermarkt stellen oft Probleme dar. Vor allem KMUs können diese Herausforderungen oft nicht allein bewältigen. Unternehmensnetzwerke, wie Cluster, werden als vielversprechende Lösung zur Bewältigung dieses Dilemmas u. zur Schaffung neuer Möglichkeiten von High-Level Innovationen gesehen. Ziel des Forschungsprojekts ist die Analyse ökonomischer Bedingungen u. deren Einfluss auf die Entscheidung eines Unternehmens für oder gegen einen Clusterbeitritt. Solche Entscheidungen sind vergleichbar mit Investitionen in immaterielle Werte mit der Gefahr von Sunk Costs. Die Eintrittsentscheidung soll durch Erweiterung der unflexiblen Eintritts-/Austritts-Entscheidung durch einen optionsbasierenden Entscheidungsprozess, welcher Flexibilität wie Hinauszögern des Eintritts, Austretens aus dem Cluster usw. berücksichtigt bzw. erleichtert werden. Zudem werden spieltheoretische Aspekte betrachtet. Nicht-kooperatives Verhalten eines Mitglieds gegenüber einem möglichen neuen Mitglied kann die Entscheidung des Neuen beeinflussen u. muss in die Bewertung einfließen. Ein zunehmend globaler Wettbewerb verlangt angepasste Strategien, um konkurrenzfähig zu sein. Die weltweite Streuung von Wertschöpfungsaktivitäten ist ein vielpraktiziertes Instrument zu Ausweitung u. Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit. Interaktionen zur Steuerung gemeinsamer Wertschöpfungsaktivitäten unternehmensintern wie auch mit externen Partnern werden in diesem Kontext als Netzwerke bezeichnet. In der Analyse wird von einem fokalen Unternehmen im Netzwerk ausgegangen. Div. Organisationsformen, die bei einer Relokation dem Unternehmen zur Verfügung stehen, können als idealtypische Ausprägungen eines Kontinuums verstanden werden u. stellen so innerhalb eines Produktionsnetzwerks konkurrierende Governance-Konzepte dar. Unter Governance wird die Koordinationsform von Prozessen verstanden, wobei Governance wiederum durch div. Institutionen, Hierarchie, Kooperation, Markt u. deren Teilmengen, definiert ist. Ziel des Forschungsprojekts ist es zu klären, bei welchem Kontrollbedarf u. Flexibilisierungspotenzial innerhalb des Produktionsnetzwerks welches Governance-Konzept situativ günstig ist, im statischen als auch evolutorisch-dynamischen Fall sowie welche koordinationsbedarfsdeckenden Maßnahmen sich hierbei zur Feinjustierung eignen. Unternehmen besitzen oft komplexe Fertigungsverbünde mit mehreren Fabriken. Die einzelne Fabrik kann dabei unterschiedliche Kompetenzen aufweisen u. Rollen einnehmen. Denkbar ist, eine Fabrik fertigt besonders kostengünstig, eine andere ist besonders innovativ. Bei Konfiguration und Management ihrer Fertigungsverbünde müssen Unternehmen den einzelnen Fabriken adäquate Rollen zuweisen u. deren Erfüllung überprüfen, indem die Kompetenzen der einzelnen Fabriken im Verbund identifiziert und gemessen werden. Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung einer Methodik zur Kompetenzmessung einer einzelnen Fabrik sowie Kompetenzuntersuchungen in Fabrikverbünden. Auf Basis der Ressource- bzw. Competence-based View-Theorie sollen zunächst spezifische Kompetenzkonstrukte entwickelt u. daraus Rollentypologien für den Fabrikverbund identifiziert werden. Abgeleitete Hypothesen zu Kompetenzkonstrukten u. Fabrikrollen sollen dann im Rahmen einer Befragung von Großunternehmen mit entsprechenden Fertigungsverbünden validiert werden. Gewonnene Erkenntnisse können in der Praxis dann zur periodischen Evaluierung entsprechender Kompetenzrollen und Ableitung von Hinweisen zur zielgerichteten Kompetenzentwicklung einzelner Fabrikmuster dienen. 76 77 Posterbeiträge – Abstracts Cluster B Cluster B / C Abstracts – Posterbeiträge INTEGRIERTE PRODUKTIONSNETZWERKE NETZWERKKULTUR IN PRODUKTIONSNETZWERKEN – GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN IN DER AUTOMOBILINDUSTRIE GLOBALE PRODUKTIONSNETZWERKE ALS SOFTWAREINTENSIVE DIENSTLEISTER QUALITÄTSKONTROLLE IN DER PRODUKTION AUF DER BASIS NEUARTIGER TELEZENTRISCHER MESSSYSTEME M. A. Max Monauni Prof. em. Dr. Erich Zahn GSaME, Universität Stuttgart Dipl.-Kffr. techn. Claudia Piesche Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper, Prof. em. Dr. Erich Zahn GSaME, Universität Stuttgart M. Sc. Tobias Tauterat Prof. Dr. Georg Herzwurm GSaME, BWI Abt. VIII, Universität Stuttgart Dipl.-Inf. Dimitrij Gester Prof. Dr.-Ing. Sven Simon GSaME, IPVS, Universität Stuttgart Produktionssysteme sind mit vielen Herausforderungen konfrontiert: Komplexe Kundenanforderungen, differenzierte Nischenmärkte, kürzere Produktlebenszyklen bilden ein volatiles Unternehmensumfeld. Die Bedeutung proaktiver Wandlungsfähigkeit des Stuttgarter Unternehmensmodells nimmt zu. Produktionsnetzwerke öffnen als standortübergreifende Organisationsform Extra-Freiheitsgrade: Flexible (Re)Konfiguration der Wertschöpfungsverteilung ermöglicht erweiterte, strategische Optionen. Ziel des Forschungsprojekts ist ein ganzheitliches Wandlungsbefähigungskonzept mit strukturiertem Aufbau zur gezielten Nutzung netzwerkbasierter Produktionsverlagerung, um lokale Standortfaktoren optimal auszunutzen u. spezifische Kompetenzbündel der Netzwerkpartner einzubeziehen. Es folgt eine theoriegeleitete Analyse von Produktionsnetzwerken bzgl. deren Potenziale, die zusätzliche Wandlungsfähigkeit für Wertschöpfungssysteme eröffnet. Implikationen werden abgeleitet, auf Basis welcher Integrationsausprägungen diese standortübergreifende Organisationsstruktur zur Turbulenzbewältigung beitragen kann. Konkret wird die Zusammenlegung von redundanten Produktionsressourcen (Kapazitätspooling) von einer Verknüpfung komplementärer Produktionsressourcen (Kapazitätsallying) unterschieden. Produzierende Unternehmen sind durch starke Turbulenzen u. Komplexitäten geprägt. Daher steigt die Notwendigkeit von Kooperationen mit Netzwerkpartnern, um bestehenden Anforderungen wie Ressourcenknappheit u. techn. Entwicklungen standzuhalten. Dies gilt besonders in der Automobilindustrie. Um Kooperationserfolge in Netzwerken zu gewährleisten, sind soziale Beziehungen u. ihre Qualität mit von entscheidender Bedeutung. Wechselseitiges Vertrauen u. eine gemeinsame Kultur sind zentrale Elemente. Diese Ressourcen sollten zur Erhaltung u. Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit eines kollaborativen Produktionssystems zielbewusst weiter entwickelt werden. Basis für die Gestaltung einer Kultur von Produktionsnetzwerken ist das Stuttgarter Unternehmensmodell, das einen soziotechnischen Systemansatz darstellt. Das Beziehungsgefüge von Strategie, Technologie u. Kultur ist ein wichtiger Aspekt der Netzwerkforschung. Ziel des Forschungsprojekts ist es, ein Konzept im Rahmen der strateg. Planung zu erstellen, das einen emergenten Kulturwandel in Produktionsnetzwerken zulässt, um den Vertrauensaufbau in Netzwerken positiv zu beeinflussen. Theoretisches Vorwissen wurde durch Experteninterviews erweitert u. so relevante Erkenntnisse für die Praxis eruiert u. konzeptionell zusammengeführt. Für die künftige Gestaltung und Weiterentwicklung von kollaborativen Wertschöpfungsnetzwerken in der Produktion nimmt die Informationstechnologie (IT) eine wegweisende Rolle ein. So kann durch interorganisationale softwareintensive Dienstleistungen bspw. der Aufbau eines Wertschöpfungsnetzwerks erleichtert und die Wandlungsfähigkeit während des Betriebs erhöht werden. Hierbei können die softwareintensiven Dienstleistungen als ein Wandlungsbefähiger gesehen werden, der es den Wertschöpfungsnetzwerkpartnern erleichtert, netzwerkintern schnell auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagieren zu können. Ziel des Forschungsprojekts ist die Erarbeitung einer Rahmenkonzeption, wie intraorganisationale softwareintensive Dienstleistungen in Wertschöpfungsnetzwerken etabliert werden können, um den Aufbau und das Management dieser Netzwerke zu erleichtern. Hierbei wird untersucht, welche Prozesse unternehmensübergreifend stattfinden und softwareintensiv ausgeführt werden können, welche Informationen/Daten von unternehmensinternen und auch netzwerkinternen Partnern benötigt werden und welche Schnittstellenproblematiken es gibt und durch was sie verursacht werden. In der Produktion sind berührungslose Messverfahren Standard der Qualitätssicherung, besonders mit hochwertigen Objektiven. Telezentr. Objektive bieten konstanten Abbildungsmaßstab bei variierendem Betrachtungsabstand; eignen sich speziell für Messaufgaben, wo die Lage des Messobjekts in definierten Grenzen schwanken kann (s. Fließband). In der Mikroskopie gibt es ein Verfahren (Dekonvolution), das Bilder per Rückrechnung der Abbildungseigenschaften des aufnehmenden Objektivs aufbereitet, mit Bearbeitungszeit von einigen s/Bild. Zudem liegen die Produktionskosten telez. Objektive mit 200mm Durchmesser im mittl. 4-stelligen Bereich. Ziel des Forschungsprojekts ist die Anwendung der Dekonvolution in der dimensionellen Messtechnik u. die Erforschung möglicher Erweiterungen der Grenzen in der Fertigung telez. Objektive. Untersucht werden Aspekte: Einfluss der Dekonvolution auf Messgenauigkeit von SubPixel-Messverfahren, Untersuchung mögl. Vereinfachungen vom Objektivdesign bzgl. nachgelagerter Bildaufbereitung u. Entwurf eines vereinfachten telez. Objektivs mit Frontlinse >200mm sowie Entwurf einer optimalen Hardware-Architektur für Echtzeit-Dekonvolution von Bildern von 3MPix Größe bei einer Rate von ca. 500 Bildern/s. 78 79 Posterbeiträge – Abstracts Cluster C Cluster C Abstracts – Posterbeiträge SKALIERBARE VISUAL ANALYTICS IM ADVANCED MANUFACTURING IT-BASIERTE ENTSCHEIDUNGSUNTERSTÜTZUNG ZUR VERBESSERUNG DER WANDLUNGSFÄHIGKEIT PRODUZIERENDER UNTERNEHMEN APPS IM ENGINEERING PRODUCT LIFE CYCLE ANALYTICS – ANALYTICS DER NÄCHSTEN GENERATION AUF STRUKTURIERTEN UND UNSTRUKTURIERTEN DATEN Dipl.-Inf. Dominik Herr Prof. Dr. Thomas Ertl GSaME, VIS, Universität Stuttgart Dipl.-Wirt.-Ing. Philip Hollstein Prof. Dr. Hans-Georg Kemper GSaME, BWI Abt. VII, Universität Stuttgart Dipl.-Inf. Eva Hoos Prof. Dr.-Ing. Bernhard Mitschang GSaME, IPVS, Universität Stuttgart Dr.-Ing. Stefan Kramer, Daimler AG M. A. Laura Bernadette Kassner Prof. Dr.-Ing. Bernhard Mitschang GSaME, IPVS, Universität Stuttgart Im Zuge der Digitalisierung und des Fernziels der Industrie 4.0 werden in zunehmendem Maße Daten erfasst. Dies können bspw. Daten zur Erfassung der Position eines Produktionsteils während dessen Herstellung oder auch Status u. Wartungsmeldungen von Werkzeugmaschinen sein. Um diese Daten jedoch effizient nutzen zu können, bedarf es geeigneter Ansätze, um diese Daten zu analysieren. Das Konzept der Visual Analytics verbindet automatische Datenverarbeitungsalgorithmen und Visualisierungen durch die Interaktionen eines Anwenders miteinander, um den Erkenntnis- u. Wissensgewinn des Analysierenden zu verbessern. Ziel des Forschungsprojekts ist die Übertragung von Konzepten der Visual Analytics auf die Bereiche des advanced Manufacturing. Hierbei sollen neue Konzepte zur Analyse von Daten, die im Rahmen einer modernen Produktion entstehen, entwickelt werden. Diese werden auf die speziellen Rahmenbedingungen des advanced Manufacturing angepasst. Damit eine Produktion auf Änderungen, seitens des Marktes oder der Umwelt, reagieren kann, muss diese wandlungsfähig sein. Bestehende technische Infrastrukturen und die Flexibilität der Produktionsprozesse bilden dabei den Rahmen der Wandlungsfähigkeit einer Produktion. Damit dieser Rahmen ökonomisch sinnvoll genutzt werden kann, müssen zusätzlich betriebswirtschaftliche Größen berücksichtigt werden. Eine bedeutende Rolle spielt hierbei die Informationsversorgung von Entscheidungsträgern. Das Ziel des Forschungsprojekts ist die Erstellung und Validierung eines Konzepts zur adäquaten Entscheidungsunterstützung für das Produktionsmanagement im Kontext der Wandlungsfähigkeit. Das Konzept basiert auf einem maschinenorientierten Data Warehouse (mDWH), mithilfe dessen feingranulare und zeitnahe, nichtmonetäre Maschinendaten mit zeitraumbezogenen, monetären Produktionsdaten zusammengeführt werden. Das Konzept des mDWH ist prototypisch umgesetzt und anhand eines Use-Case aus dem Maschinenbau empirisch validiert. Anwendungen auf mobilen Endgeräten, TabletPCs u. Smartphones, sog. Apps, sind heute Kernbestandteil des digitalen Lebens vieler Konsumenten. Sie können jederzeit, überall eingesetzt werden, sind intuitiv bedienbar, verfügen über zahlreiche Sensoren, die kontextsensitive Anwendungen ermöglichen. Diese charakteristischen Eigenschaften machen Apps auch für den Einsatz im Engineering interessant. Gleichzeitig stellt der effektive u. effiziente App-Einsatz neue Anforderungen u. a. an IT- u. Unternehmensarchitekturen, Software-Entwicklungsmethoden u. Daten-Management-Konzepte. Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung eines IT-Rahmenwerks für den App-Einsatz im Engineering, in Produktentwicklung u. Prozessplanung. Auf Basis von App-orientierten Potenzialuntersuchungen u. Anwendungsfallanalysen sind Anforderungen für den zielorientierten AppEinsatz zu ermitteln u. umzusetzen. Ein Kernbestandteil des IT-Rahmenwerks ist die Weiterentwicklung der IT-Architektur durch Konzeption einer Engineering-spezifischen Middleware, die die App-Entwicklung erleichtert u. standardisiert. Dabei werden spezielle Herausforderungen aus dem Engineering-Bereich adressiert, wie bspw. Handhabung großer Datenmengen o. hohe Sicherheitsanforderungen für den Umgang mit Produktdaten. 50– 80 % aller Produktlebenszyklusdaten eines industriell gefertigten Produkts liegen in unstrukturierter Form vor, ein Großteil als Text. Diese sind bisher nur sehr eingeschränkt für Analytics erschlossen, obwohl sie wertvolle Informationen zur Prozess- u. Produktoptimierung in einem kompetitiven Markt bieten. Aktuelle Ansätze zur Analyse unstrukturierter Daten sind meist auf isolierte Datenquellen fokussiert, stellen keine Verknüpfungen zw. strukturierten u. unstrukturierten Daten her u. haben oft kostenintensive Einzelfallimplementierungen zur Folge. Ziel des Forschungsprojekts: Entwicklung u. Implementierung einer Software-Architektur für integrierte Analytics auf strukturierten u. unstrukturierten Daten. In einer Fallstudie wurde die Datenlage in der Automobilindustrie untersucht mit Fokus auf unstrukturierte Qualitätsdaten mit viel Analysepotenzial. Dann wurden Anforderungen für Product Life Cycle Analytics entwickelt, aktuelle Ansätze zu unstrukturierter Datenanalyse ausgewertet u. eine Konzeptarchitektur vorgestellt. Kern der weiteren Forschungsarbeit die Implementierung dieser Architektur an einem Beispiel aus dem Bereich life-cycle-übergreifendes Qualitätsmanagement. Zudem wurde eine Architektur für integrierte Datenanalyse im Exception Handling für die Smart Factory konzipiert u. publiziert. 80 81 Posterbeiträge – Abstracts Cluster C Cluster C Abstracts – Posterbeiträge EIN TECHNOLOGIEUNABHÄNGIGES UND DOMÄNENORIENTIERTES DATENMODELL FÜR DEN ENGINEERING SERVICE BUS IT-BASIERTE CAPABILITIES IM ADDITIVE MANUFACTURING – KONZEPTION DES INFORMATIONSMANAGEMENTS FÜR INNOVATIVE GESCHÄFTSMODELLE VERARBEITUNG KOMPLEXER FERTIGUNGSEREIGNISSE UNTERSUCHUNGEN ZUM ZERSTÄUBEN UND TROPFENTRANSPORT IN SPRITZLACKIER-PROZESSEN Dipl.-Inf. Jan Königsberger Prof. Dr.-Ing. Bernhard Mitschang GSaME, IPVS, Universität Stuttgart Dr. Martin Schaaf, Daimler AG M. Sc. Michelle Moisa Prof. Dr. Hans-Georg Kemper GSaME, BWI Abt. VII, Universität Stuttgart M. Sc. Naresh Nayak Prof. Dr. Kurt Rothermel, GSaME, IPVS, Universität Stuttgart Dipl.-Ing. Bo Shen Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper GSaME, Universität Stuttgart Prof. Dr. Th. Ertl, GSaME, VIS, Universität Stuttgart Zunehmende Globalisierung, dadurch steigende Konkurrenz u. kundenindividuelle Massenfertigung fordern von der fertigenden Industrie, ihre IT-Systeme schnell an sich ändernde Marktbedingungen anzupassen. Serviceorientierte Architekturen bieten viele Vorteile bzgl. Flexibilität u. Agilität. Die damit verbundenen Herausforderungen prozessualer u. organisationaler Natur wurden oft ignoriert. Das führte zum Scheitern vieler SOA-Initiativen. Zum Management aller Aspekte einer SOA ist ihre Governance absolut unverzichtbar. Aktuelle Ansätze zur SOA Governance decken jedoch nicht alle Anforderungen komplett ab. Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung eines Konzepts für IT-Unterstützung der SOAGovernance. Eine Anforderungsanalyse für ein SOA-Governance-Repository wurde durchgeführt, was eine durchgängige Verwaltung aller an einer SOA beteiligten Artefakte ermöglicht. Dann wird bzgl. dieser Anforderungen eine prototypische Repository-Implementierung umgesetzt. Ansätze zur weiteren Abstraktion von Service-Schnittstellen u. Datenmodellen in sog. Business Objects werden untersucht. So kann eine weitere Stabilisierung der Schnittstellen bei gleichzeitigem Erhalt der notwendigen Flexibilität erreicht werden. Additive Manufacturing, bekannt als „3D-Druck“, gilt als Überbegriff für generative Fertigungsverfahren. Additive Manufacturing wird seit einiger Zeit im Prototypenbau eingesetzt u. gewinnt für den Einsatz in der industriellen Fertigung zunehmend an Bedeutung. Aufgrund charakteristischer Merkmale, wie hoher Designfreiheit o. einer ortsu. zeitunabhängigen Fertigung, sehen Unternehmen in Additive Manufacturing ein großes Potenzial. Jedoch besteht die Herausforderung, dieses Potenzial u. die Auswirkungen auf ihre Geschäftsmodelle, Prozesse u. Informationssysteme abzuschätzen. Ziel des Forschungsprojekts ist die Identifikation relevanter Capabilities (Fähigkeiten) für den zielführenden Einsatz von Additive Manufacturing. Diese sollen zur Dokumentation der „Additive Manufacturing Readiness“ herangezogen werden u. Basis für strategische Planungsaktivitäten beim Einsatz von Additive Manufacturing sein. Der Capability-Ansatz entstammt dem Enterprise Architecture Management u. bietet eine methodische Hilfestellung zur Erreichung eines Business-IT-Alignements. Diese Untersuchung setzt bei neuen Geschäftsmodellen an, die Auswirkungen auf Geschäftsprozesse u. die unterstützenden Informationssysteme zur Folge haben. Die intelligente Fabrik „Smart Factory“ ist ein Ziel von Industrie 4.0. „Cyber-Physical-Systems“ CPS erfassen mit vielen Sensoren den Zustand der physischen Welt u. nutzen die Informationen zur Regelung von Produktionsprozessen. Die erfassten „rohen“ Sensordaten werden mit CEP Complex-Event-Processing-Technologien zu höherwertigen Produktionsereignissen verarbeitet. Wichtig ist die Erfüllung von Echtzeiteigenschaften für zeitkritische Regelungsaufgaben, da die verspätete Bereitstellung von Informationen zu ineffizienten Produktionsprozessen, fehlerhaften Produkten, sogar zu Sicherheitsrisiken führen kann. Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung von Konzepten u. Mechanismen zur echtzeitfähigen Verarbeitung von Sensordaten mit CEP in der Smart Factory. Fokus liegt auf echtzeitfähiger Kommunikation u. Verarbeitung von Produktionsereignissen mit modernen SDN Software-defined-Networking- u. Virtualisierungstechnologien. SDN kann echtzeitkritische Datenströme von zeitunkritischen Kommunikationsvorgängen im Netzwerk isolieren. Berechnungsfunktionen zur Verarbeitung von Sensordaten u. Produktionsereignissen können im Netz verteilt, bei Bedarf bereitgestellt werden, um Kommunikations- u. Verarbeitungslatenzen zu minimieren, Zeitschranken einzuhalten. Verständnis und Vorhersage von Zerstäubung, Tropfentransport, Verdampfung u. Tropfenkoaleszenz sowie der Gesamtmodellierung von Sprühsystemen sind von großer Bedeutung für den Beschichtungsvorgang durch Sprühlackieren mit Flüssigkeitstropfen. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Anforderungen an eine hohe Beschichtungsqualität in der Automobilindustrie erweist sich die numerische Simulation als eine wichtige Methode zur Vorhersage u. Optimierung des Spritzlackierprozesses. Die Zerstäubung ist zentraler Vorgang bei der Spritzlackierung und besteht im Prinzip aus Primär- u. Sekundärzerfall. Ziel des Forschungsprojekts ist es, eine Methode zu finden, mit welcher der gesamte Zerstäubungsvorgang sowohl effizient als auch in der benötigten Genauigkeit numerisch untersucht werden kann. Als Teilaufgabe des Projekts wurde der Einfluss des Zerstäubergases, insbesondere beim Wechsel von Luft zu Wasserdampf, auf die Zerstäubung und den Tropfentransport untersucht. Die Interaktion des Wasserdampfs mit den Tröpfchen während des Tröpfchenflugs wurde dabei betrachtet, um festzustellen, ob eine Abdunstung durch die erhöhte Temperatur oder eine Kondensation von Wasserdampf auf den Tröpfchen aufgrund der hohen Feuchte vorliegt. 82 83 Posterbeiträge – Abstracts Cluster C Cluster D Abstracts – Posterbeiträge OPTIMIERUNG DER PRÄGUNG VON GEFALTETEN FILTERMEDIEN DURCH SIMULATION DER FLUID-STRUKTUR-INTERAKTION ANHAND VIRTUELLER PROTOTYPEN WANDLUNGSFÄHIGE FPGA-BASIERTE ENTWICKLUNGS- UND TESTPLATTFORM KOMPETENZFÖRDERUNG UND KNOWHOW-TRANSFER ÄLTERER BESCHÄFTIGTER IN VERWALTUNGSBEREICHEN IM KONTEXT DES DEMOGRAFISCHEN WANDELS ENTSCHEIDUNGSFINDUNG ZUR ENTWICKLUNG PRODUKTIONSUNTERSTÜTZENDER SERVICEKONZEPTE M. Sc. Alexander Traut Prof. Dr.-Ing. Manfred Piesche GSaME, IMVT, Universität Stuttgart Dr.-Ing. M. J. Lehmann, MANN+HUMMEL GMBH Dipl.-Ing. Jianxiong Zhang Prof. Dr.-Ing. Manfred Berroth GSaME, INT, Universität Stuttgart Dipl.-Oec. Daniela Baumhauer Prof. Dr.-Ing. D. Spath, Prof. Dr.-Ing. W. Bauer GSaME, IAT, Universität Stuttgart; FhG-IAO Oskar Heer, Daimler AG M. Sc. Eva M. Grochowski Prof. Dr.-Ing. Dieter Spath GSaME, IAT, Universität Stuttgart Prof. em. Dr. E. Zahn, GSaME, Uni. Stuttgart Fahrzeugfilter schützen die Komponenten eines Motors unter verschiedensten Betriebsbedingungen vor einem vorzeitigen Verschleißen oder einer Beschädigung durch Partikel. Um diese Funktion zu erfüllen, ist besonders im Rahmen der Performancesteigerung heutiger Filterelemente die mechanische Belastbarkeit des Filtermaterials von signifikanter Bedeutung. Zur Verbesserung der Stabilität der Filterfalten ist die wechselseitige Beeinflussung von Strömung und poröser Filterstruktur häufig nicht mehr vernachlässigbar. Dies führt zu einer komplexen Optimierungsaufgabe, welche durch den Einsatz numerischer Simulationsmethoden gelöst werden soll. Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung einer Simulationsmethode, die es ermöglicht, die FSI Fluid-Struktur-Interaktion bei der Durchströmung von Fahrzeugfiltern auf Basis virtueller Prototypen abzubilden. Dazu werden notwendige Submodelle bezüglich des Materialverhaltens, der Abbildung realer Faltengeometrien, der Randbedingungen am Übergang zum porösen Medium sowie zur Umsetzung der Fluid-StrukturWechselwirkung mit porösen Strukturen evaluiert. Hierdurch wird ein wesentlicher Beitrag zur virtuellen und wissensbasierten Optimierung zukünftiger Filterelemente geleistet. In der heutigen Zeit, in der Produktzyklen immer kürzer werden, jedoch die Komplexität der Informationssysteme zunimmt, benötigt man auch eine angemessene Testplattform, die für den schnellen Wandel geeignet ist. Mit der zu entwickelnden Testplattform kann ein Produkt/Informationssystem schneller entwickelt und optimiert werden. FPGAs bieten mittlerweile sehr schnelle Schnittstellen (z. B. Virtex 7 von Xilinx mit 8 x 28 Gbit/s). Die Anforderungen an eine solche Testplattform sind eine effiziente digitale Signalverarbeitung, sehr schnelle u. breitbandige Datenschnittstellen und anpassungsfähige Schnittstellen für den Test von Produkten/Informationssystemen. Ein FPGA bietet die Flexibilität in der Entwicklung einer zur Laufzeit konfigurierbaren Testumgebung. Mit einer generischen Schnittstelle zu einer Mezzanine-Platine können verschiedene Systeme, z. B. am INT entwickelte Hochgeschwindigkeits-ASICs, getestet werden. Ein zusätzlicher RAM/ROM Speicher ermöglicht eine Pufferung der erzeugten Daten. Eine schnelle Schnittstelle zum PC ermöglicht die weitere Verarbeitung der empfangenen Daten oder die Vorprozessierung der zu sendenden Daten. Demografischer Wandel in Deutschland zeigt sich an sinkender Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter u. steigender Zahl älterer Menschen mit Auswirkungen auf Personal- u. Wissensstrukturen in Unternehmen. Dies bedeutet verlängertes Erwerbsleben u. dann Ausscheiden vieler Mitarbeiter mit hohem Erfahrungswissen. Die Herausforderungen für Unternehmen bestehen im Erhalt von Wissensvorsprung u. Wettbewerbsfähigkeit unter Beibehaltung, Steigerung von Leistung u. Motivation u. sauberem Wissenstransfers an die Nachfolgegeneration. Ziel des Forschungsprojekts ist die systematische Analyse, Untersuchung u. Entwicklung von Instrumenten zum Erhalt einer wettbewerbsfähigen Belegschaft. Stellhebel sollen identifiziert werden, um Kompetenzen, Flexibilität u. Leistungsmotivation nachhaltig zu steigern; Faktoren gefunden werden, die Erfahrungswissen sichtbar u. sicherbar machen. Gewonnene Erkenntnisse sollen in ein Konzept zum Generationenmanagement einfließen u. durch ein Fallbeispiel der Daimler AG validiert werden. Erprobt werden erfolgversprechende Maßnahmen u. Instrumente zuerst in Geschäftsbereichen mit breiter Spezialisten- u. Wissensdichte. Ergebnisse sollen dann in die Arbeitsorganisation, in Personal- und Führungsprozesse überführt werden. Arbeitsteilung entlang der Zulieferkette in der Automobilindustrie erschwert Entwicklung u. Umsetzung funktionsintegrierter Lösungen. Gestiegene Anforderungen, wie Reduzierung CO2-Ausstoß bei gleicher Leistung, sind im globalen Wettbewerb nur durch innovative u. funktionsintegrierte Lösungen erreichbar. Dies erfordert kooperative Zusammenarbeit aller an der Entwicklung des Automobils beteiligten Unternehmen u. Ausschöpfung des Forschungsstandes – Herausforderung an Koordination u. Steuerung von Entwicklungsprojekten. Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung eines Konzepts für die Koordination u. Steuerung interdisziplinärer, interorganisationaler Entwicklungsprojekte in der Automobilindustrie. Im Fokus steht die Entscheidungsunterstützung entlang des Produktentstehungsprozesses mit Beachtung der Besonderheiten, die durch die Zusammenarbeit verschiedener Entwicklungspartner u. Fachdisziplinen entstehen. Das Projekt startet mit der Bestimmung eines abstrahierten Produktentstehungsprozesses, um die notwendigen Entscheidungen in den verschiedenen Phasen zu bestimmen. Danach werden kritische Faktoren der Entscheidung bei interdisziplinären, interorganisationalen Entwicklungsprojekten bestimmt. Das erarbeitete Konzept wird anhand eines Fallbeispiels validiert. 84 85 Posterbeiträge – Abstracts Cluster E Cluster E Abstracts – Posterbeiträge MASSIVKERAMISCHE STRUKTUREN UND KERAMISCHE SCHICHTEN FÜR BIOMEDIZINISCHE ANWENDUNGEN POTENZIAL RÄUMLICHER UND ZEITLICHER STRAHLFORMUNG FÜR DIE INDUSTRIELLE MATERIALBEARBEITUNG MIT ULTRAKURZPULSSTRAHL-QUELLEN MECHANISMEN DER ENTSTEHUNG VON SCHNITTUNREGELMÄSSIGKEITEN BEIM SCHNEIDEN MIT DEM FESTKÖRPERLASER UNTERSUCHUNGEN VON ZERSTÄUBUNGSVORGÄNGEN MIT HOHLKEGELDÜSEN M. Sc. Irina Arhire Prof. Dr. Rainer Gadow GSaME, IFKB, Universität Stuttgart Dipl.-Phys. Lara Bauer Prof. Dr. Th. Graf, GSaME, IFSW, Uni. Stuttgart Dr.-Ing. Birgit Faißt, TRUMPF Laser GmbH + Co. KG, Schramberg Dipl.-Ing. Oliver Bocksrocker Prof. Dr. Thomas Graf GSaME, IFSW, Universität Stuttgart M. Sc. Sebastian Egger Prof. Dr.-Ing. Manfred Piesche GSaME, IMVT, Universität Stuttgart Prof. Dr.-Ing. E. Westkämper, GSaME, Uni. Stgt. Vielversprechender Ansatz zum regenerativen Knochenaufbau nach Traumata, Tumoren oder Infektionen ist die Verwendung von Implantaten u. Knochenersatzgewebe aus bioaktiven Werkstoffen, wie speziellen Gläsern, Keramiken, da körpereigenes Knochengewebe oft nicht infrage kommt wegen des benötigten Volumens. Diese Werkstoffe können in Form von Knochenersatzmaterial durch 3D-Inkjetdruck o. Beschichtungen auf Implantaten durch Verfahren des thermischen Spritzens verarbeitet werden. Die Eigenschaften dieser Fertigungsprozesse basieren zum großen Teil auf den Charakteristika der partikelförmigen Rohstoffe, wie z. B. Fließfähigkeit der Pulver, welche durch Sprühgranulation in weiten Grenzen optimiert werden können. Auch können funktionale Stoffe in die Granulate eingebracht oder Compositepulver erzeugt werden, um Zusammensetzung u. Eigenschaften der Werkstoffe gezielt zu beeinflussen. Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung granulierter u. funktionalisierter z. B. biozider Compositepulver für die Weiterverarbeitung durch additive Fertigungsverfahren u. thermokinetische Beschichtung. Auch sollen Verarbeitungsverfahren selbst untersucht werden, wobei Wechselwirkungen zw. Prozessparametern u. entstehenden Werkstoffeigenschaften interessant sind. Sprödharte Materialien finden in verschiedenen Industriesektoren zunehmend Akzeptanz. Glas erfährt hohe Nachfrage in der Entertainment Branche. Jedoch stellt die Bearbeitung sprödharter Materialien große Anforderungen an die Werkzeuge. Mechanische Methoden führen häufig zu Rissen, welche die Stabilität beeinflussen. Beliebige Geometrien lassen sich derzeit nur schwer mit herkömmlichen Methoden realisieren. Wachsende Anforderungen an Displaygläser bringen zudem gängige Verfahren an ihre Grenzen. Ultrakurzpulsstrahlquellen bieten eine vielversprechende Alternative. Ziel des Forschungsprojekts ist, die Wechselwirkung zwischen Licht u. Material u. das Potenzial von räumlicher u. zeitlicher Strahlformung zu erforschen. Zunächst wurde der Einfluss der Pulsdauer auf den Prozess bzgl. Optimierungspotenzial von Effizienz u. Qualität evaluiert. Speziell das Auftreten von Rückseitenbeschädigungen, die bei der Bearbeitung von transparenten Materialien entstehen, wurde systematisch untersucht. Es zeigte sich, dass mit einer Pulsdauer von 6 ps bei Linien-Abtragsversuchen starke Rückseitenschädigungen auftreten, mit 1 ps dagegen keine zu beobachten sind. Außerdem konnte eine Effizienzsteigerung bei kleinen Pulsüberlappungen erzielt werden. Laserschneiden ist das am weitesten verbreitete laserbasierte Verfahren in der industriellen Fertigung. Schnittqualität u. Produktivität wurden in der Vergangenheit meist durch Erhöhung der zur Verfügung stehenden Laserstrahlleistung u. durch empirisch ermittelte Schneiddaten verbessert. Der Laserschneidprozess hat sich als robust erwiesen, doch es gibt Einflussfaktoren wie regionale Schwankungen in der Material- u. Prozessgasqualität, die zu Schnittunregelmäßigkeiten führen können. Sind diese Schwankungen stark ausgeprägt, führen sie sogar zum Schnittabriss. Dies zu vermeiden, soll der Laserschneidprozess durch neuartige, optische Messverfahren untersucht werden. Ziel des Forschungsprojekts ist es, durch Vermessung der Schneidfront während des Laserschneidprozesses physikal. Mechanismen zu identifizieren, die zu Schnittunregelmäßigkeiten führen. Hierzu wurden bisher sog. eingefrorene Schnitte erzeugt u. Winkelmessungen mit einem Quotientengoniometer während des Schneidprozesses durchgeführt. Das Projekt beinhaltet zudem die Vermessung der geometrischen Ausprägung der Wechselwirkungszone zwischen Laser u. Material in Abhängigkeit der Temperaturverteilung. Ein Erklärungsmodell soll entstehen, welche physikal. Mechanismen auf die Entstehung von Schnittunregelmäßigkeiten hinwirken. In der Verfahrenstechnik ist das Erzeugen von Tropfensystemen mit enger Verteilung der Tropfengröße ein wichtiger Prozessschritt. Hohlkegeldüsen kommen vielfach zum Einsatz. Div. Faktoren beeinflussen das Betriebsverhalten. Der bisherige Auslegungs- u. Berechnungsprozess ist stark empirisch geprägt u. die Mechanismen der Tropfenbildung sind noch nicht eindeutig geklärt. Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung eines mathe.-physikal. Modells zur Vorhersage des Betriebsverhaltens von Hohlkegeldüsen in Abhängigkeit ihrer Geometrie. Die Hypothese „Fluiddynamische Instabilitäten korrelieren mit der Tropfengröße“ ist Kern der Untersuchungen. Zweckmäßig ist die Gliederung der strömungsmechanischen Vorgänge in vier Modellabschnitte: Düseninnenströmung, Hohlstrahlkontur, Lamellenzerfall u. Tropfenbildung durch Ligamentzerfall. Bei mathe. Modellierung u. numer. Strömungssimulation liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Abbildung der mehrphasigen Vorgänge beim Tropfenzerfall und der Untersuchung von Wirbelstrukturen innerhalb der Düse. Das Auftreten solcher Wirbelsysteme kann mittels einer Stabilitätsanalyse nach der Methode der kleinen Schwingungen ermittelt werden. Das Experiment dient der Validierung vorangegangener Berechnungen. 86 87 Posterbeiträge – Abstracts Cluster E Cluster E Abstracts – Posterbeiträge SIMULATION DES ENTWICKLUNGSPROZESSES VON SCHICHTEIGENSPANNUNGEN BEI THERMOKINETISCHEN BESCHICHTUNGEN SIMULATION VON LASER-MATERIEWECHSELWIRKUNG LASERBEARBEITUNG VON CFK MIT EINEM 1,1 KW-PIKOSEKUNDENLASERSYSTEM ERWEITERUNG DER WERKSTOFFEINSATZGRENZEN MITTELS BESCHICHTUNGEN M. Sc. Eng. Mohamed Elhoriny Prof. Dr. Rainer Gadow GSaME, IFKB, Universität Stuttgart M. Sc. Daniel Förster Prof. Dr. Thomas Graf GSaME, IFSW, Universität Stuttgart Dipl.-Ing. Christian Freitag Prof. Dr. Thomas Graf GSaME, IFSW, Universität Stuttgart Dipl.-Ing. Venancio Martínez-García Prof. Dr. Rainer Gadow GSaME, IFKB, Universität Stuttgart Thermokinetische Beschichtungsverfahren verwenden partikelbeladene Heißgasstrahlen, um keram., metall., metall-keram. funktionale Schichten für industrielle Anwendungen abzuscheiden. Schichtmaterial u. Wärmeübertrag vom heißen Gasstrahl auf die Oberfläche verursachen starke Bauteilaufheizungen, abhängig von der Prozessführung. Traditionell realisieren 6-Achs-Roboter mit manueller Teach-In-Programmierung die Bewegungsform des Beschichtungsaggregats; zeitaufwändige empirische Ansätze optimieren Spritzprozesse – ohne Garantie für beste Beschichtungsergebnisse. Ziel des Forschungsprojekts: Entwicklung v. Schichtaufbau-Modell mit Finite-Elemente-Software ANSYS, um Eigenspannungs-Entwicklungsprozess bzgl. der benutzten Robotertrajektorien u. Beschichtungsparameter zu visualisieren. Das Modell simuliert Wärmeeintrag, Stoffauftrag während der Abscheidung keramischer Schichten auf Metallsubstrate u. verwendete Roboterpfade; ermöglicht Vorhersage der Eigenspannungsentwicklung über Zeit u. Position; ist Teil einer Strategie zur Vorhersage v. Schichteigenschaften u. Offline-Planung v. Beschichtungsprozessen durch die Erstellung eines Tools zu vollautomatisierter, anpassungsfähiger, virtueller Optimierung von Beschichtungsparametern. Der Absorptionsprozess in Werkstücken, die mit Laserlicht bestrahlt werden, kann für feste Oberflächen bei isotropen Materialien seit vielen Jahrzehnten durch die Fresnelgleichungen beschrieben werden. Für anisotrope sowie schmelzende und verdampfende Oberflächen gibt es noch Klärungsbedarf hinsichtlich der Änderung der lokalen Absorption sowie des Energietransports im Material. Hier hat insbesondere die Nichtgleichgewichtssituation bei Bestrahlung mit modernen Ultrakurzpulslaserquellen (UKP) einen Einfluss. Ziel des Forschungsprojekts ist ein tieferes Prozessverständnis bezüglich der Energiedeposition und des Energietransports in nach wie vor üblichen Materialien in der Lasermaterialbearbeitung wie Halbleitern (Silizium) und Metallen (Aluminium u. Stahl), aber auch neuen Materialien wie CFK. Zur Berechnung der lokalen Absorption kommt Raytracing zum Einsatz, Wärmeleitung und Materialreaktion bei thermodynamischen Nichtgleichgewichtssimulationen mit UKP-Lasern werden mit Molekulardynamiksimulationen berechnet. Alternativ eignen sich hier hydrodynamische Codes, die ebenfalls im Kontext der Lasermaterialbearbeitung untersucht werden. Die Laserbearbeitung Carbonfaser verstärkter Kunststoffe (CFK) mit gepulsten Strahlquellen ermöglicht hohe Bearbeitungsqualität mit therm. Schädigungen <10 µm. Mittlere Leistung heutiger Ultrakurzpuls (UKP) Laserstrahlquellen beschränkt sich auf einige Hundert Watt. Das IFSW stellte kürzlich eine gepulste Strahlquelle mit mittlerer Laserleistung von 1,1 kW bei Pulsdauern <8 ps vor. Dies ermöglicht hochpräzise Bearbeitungsprozesse mit nie dagewesener Produktivität. Ziel des Forschungsprojekts ist die Laserbearbeitung von CFK mit minimaler therm. Schädigung bei gleichzeitig hoher Produktivität. Dies erfordert umfassende Kenntnis auftretender Prozessmechanismen. Wärmeakkumulationseffekte als wesentliche Schädigungsmechanismen der gepulsten CFK-Laserbearbeitung wurden bereits identifiziert. Es kann zw. Wärmeakkumulation wegen des Pulsüberlapps u. wiederholter Überfahrten über das Material unterschieden werden. Geeignete Prozessgestaltung kann den Einfluss dieser Akkumulationseffekte reduzieren, z. B. durch Wahl ausreichend hoher Vorschubgeschwindigkeit des Laserstrahls über das Material. Im Rahmen der Studie konnte ein Schnitt durch 2 mm dickes CFK mit einer therm. Schädigung <10 µm bei einer effektiven Vorschubgeschwindigkeit von 0,9 m/min demonstriert werden. Schichtverbunde, die mittels thermokinetischer Beschichtungsverfahren abgeschieden werden, spielen eine wichtige Rolle als Schutz- u. Funktionsbeschichtungen in einer Vielzahl von Anwendungen. Insbesondere die Schutzschichten weisen in ihrem Lastenheft hohe Anforderungen auf. Das Substrat kann dann häufig durch kostengünstigere Werkstoffe realisiert werden. Die gewählten Fertigungsverfahren u. die Parameter bei der Prozessführung spielen hierbei eine wichtige Rolle für die Charakteristika der Schichten. Ziel des Forschungsprojekts ist die Untersuchung von Korrelationen der Prozessparameter mit qualitativen Schichtverbundeigenschaften durch Simulationsmodelle. Zunächst wurde ein makroskopisches Modell des Schichtabscheideprozesses entwickelt. Durch thermo-mechanische Prozesssimulation soll die Entstehung der im Bauteil vorhandenen Eigenspannungen aufgrund der makroskopisch wirksamen thermischen Dehnungen untersucht werden. Dies wird ergänzt um die Modellierung von Schichtinkrementen auf einer meso- und mikroskaligen (einzelner Splat) Ebene. Die experimentellen Arbeiten umfassen Entwicklung und Bau einer Anlage zur Eigenspannungsmessung anhand der inkrementellen Bohrlochmethode sowie eines Gerätes für die Kalibrierung dieser Methode. 88 89 Posterbeiträge – Abstracts Cluster E Cluster E Abstracts – Posterbeiträge HOCHLEISTUNGSBESCHICHTUNGSTECHNIK MIT KERAMISCHEN SUSPENSIONEN SERIENTAUGLICHES LASERSTRAHLREMOTE-SCHWEISSEN VON HOCHFESTEN ALUMINIUM-BAUTEILEN ENERGIE- UND RESSOURCENSCHONENDE PRODUKTION IN DER INDUSTRIE ENTWICKLUNG EINES AUFTRAGSVERFAHRENS FÜR RHEOLOGISCH KOMPLEXE FLUIDE Dipl.-Ing. Martin Plachetta Prof. Dr. Rainer Gadow GSaME, IFKB, Universität Stuttgart M. Sc. Martin Sommer Prof. Dr. Thomas Graf GSaME, IFSW, Universität Stuttgart Dr.-Ing. J.-P. Weberpals, Audi AG, Neckarsulm M. Sc. Kamran Taheri Prof. Dr. Rainer Gadow GSaME, IFKB, Universität Stuttgart Prof. Dr. D. Oesterwind, Hans-Böckler-Stiftung Dipl.-Ing. Rim Zerriaa Prof. Dr.-Ing. Manfred Piesche GSaME, IMVT, Universität Stuttgart Prof. Dr.-Ing. E. Westkämper GSaME, Uni. Stgt. Funktionale Oberflächenbeschichtungen aus Keramik sind von hoher Relevanz für eine Reihe unterschiedlichster Gebiete wie Leichtbau, Katalyse und Biomedizin. Die Herstellung erfolgt über hochenergetische Beschichtungsverfahren wie Plasmaspritzen und Hochgeschwindigkeitsflammspritzen. Von besonderem Interesse ist dabei die Verwendung keramischer Suspensionen im Spritzprozess, die den Einsatz nanoskaliger Pulver erlauben. Diese Pulver sind interessant. Sie ermöglichen die Herstellung von Schichten mit einer Nanostruktur, die besondere Eigenschaften u. a. in ihrer Zusammensetzung und mechanischen Belastbarkeit zeigen. Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung stabil arbeitender Suspensionsinjektoren zur kontrollierten Zerstäubung von keramischen Suspensionen und Evaluierung der damit hergestellten Schichten. Dies geschieht durch experimentelle Untersuchungen und mit Hilfe fluiddynamischer Simulation. Im Fokus stehen dabei sowohl die Zerstäubung als auch eine Strömungsoptimierung der Geometrie der Brennkammer. Die hergestellten oxidischen u. nichtoxidischen Werkstoffsysteme sowie Verbundstrukturen sollen in Hinsicht auf ihre chemischen u. physikalischen Eigenschaften charakterisiert u. anschließend mit Systemen, hergestellt durch klassische pulverbasierte Verfahren, verglichen werden. Das Werkzeug „Laserstrahl“ kann Produktionen effizient gestalten. Im modernen Karosseriebau zeichnen sich Vorteile von Aluminiumlegierungen gegenüber Stahl ab. Bei bisherigen Schweißverbindungen von Aluminium ist das Einbringen von Zusatzwerkstoffen zur Vermeidung von Fehlstellen u. Heißrissen nötig. Kürzere Taktzeiten fordern höhere Geschwindigkeiten u. größere Arbeitsabstände bei der Lasermaterialbearbeitung; die Zufuhr des Zusatzwerkstoffs zur Fügestelle ist nicht praktikabel. Ziel des Forschungsprojekts ist die systematische Weiterentwicklung des Laserstrahl-Remoteschweißens von hochfesten Aluminiumlegierungen. Dies erfordert grundlegendes Verständnis der Fügeprozessdynamik bis zu den metallurgischen Vorgängen. Detaillierte Untersuchungen sollen vorhandene Modellvorstellungen zur Heißrissbildung verfeinern u. bestehende Verfahren für das Remoteschweißen an Realbauteilen optimieren. Es sind Strategien zu entwickeln, die hohe Bearbeitungsabstände zulassen, Fehlermöglichkeiten reduzieren, das Einbringen von Zusatzwerkstoffen ausschließen. Um serientaugliche, zuverlässige Schweißnähte zu generieren, ist die Konzeptionierung einer Sensorik notwendig, die Schweißresultate überwacht u. definierte Anforderungen prüft. Nachhaltigkeitsaspekte, zunehmende Knappheit u. Kosten der Ressourcen sind treibende Kraft zur Entwicklung von Wertschöpfungsprozessen. Unternehmen bezahlen ihren Ressourcenverbrauch, doch nur der nutzbare Ressourcenteil wird verwendet. Dies führt zu Ineffizienz u. hohem Ressourcenverbrauch. Die Entwicklung künftiger Finanzstrategien muss Fertigungsprozesse bzgl. ihrer Ressourceneinsparpotenziale optimieren. Die Exergieanalyse wurde als prakt. Konzept für thermodynamische Optimierung therm. Systeme bes. energieintensiver Produktionsprozesse gewählt. Sie betrachtet Quantität u. Qualität (Nutzbarkeit) der Energie- u. Materialströme im Gegensatz zur Energieanalyse, die nur die Quantität des Energieverbrauchs untersucht. Ziel des Forschungsprojekts ist es, Vorteile der Exergieanalyse gegenüber der Energieanalyse zur Identifizierung von Energie- u. Materialverlusten, Energierückgewinnungspotenzialen bei Fertigungsprozessen herauszuarbeiten. Das Projekt umfasst Korrelation u. Analyse beider Ansätze des Exergiekonzepts u. die Entwicklung eines neuen Bewertungswerkzeugs zum Vergleich von Optimierungsszenarien. Das Werkzeug soll dann zur Identifizierung von Energieverlusten u. -rückgewinnungspotenzialen am Beispiel therm. Fertigungssysteme untersucht werden. In der Automobilindustrie erfolgt die Lackierung von Karosserien und deren Anbauteile hauptsächlich durch den Prozess der Hochrotationszerstäubung, der meistens Anforderungen nach höchster Qualität und Energieeffizienz unter umweltschonenden Aspekten erfüllen muss. Die Prozessauslegung beruht vorwiegend auf empirischen Daten und Erfahrungswerten. Umfassende wissenschaftliche Untersuchungen zur Hochrotationszerstäubung sind bisher kaum vorhanden. Ferner handelt es sich in den meisten bisherigen Arbeiten bei den Applikationsmedien um Newton´sche Fluide, z. B. Glycerin-WasserLösungen. Ziel des Forschungsprojekts ist es, den Hochrotationszerstäubungsprozess unter Verwendung realer Lacke (nicht-Newton´sche Fluide) und unter praxisnahen Rahmenbedingungen zu untersuchen. Dies soll in einer ersten Phase des Forschungsprojekts durch Experimente – vor allem hinsichtlich des Zerfallsmodus und Tropfengrößenspektrums – durchgeführt werden. In einer zweiten Phase soll ein Auftragsverfahren für rheologisch komplexe Fluide unter Optimierung des Energieverbrauchs und des Auftragswirkungsgrads entwickelt werden. 90 91 Posterbeiträge – Abstracts Cluster F Cluster F Abstracts – Posterbeiträge UKP-SCHEIBENLASER VORBEUGENDE UND AUTOMATISIERTE WARTUNG UND INSTANDHALTUNG FÜR DIE PRODUKTION EINE DISZIPLINENÜBERGREIFENDE METHODE ZUR VERBESSERUNG DES ENGINEERING-PROZESSES IM SONDERMASCHINENBAU ENTWURFSMETHODIK FÜR APPLIKATIONSSPEZIFISCHE LINEARDIREKTANTRIEBE KLEINER LEISTUNG M. Sc. Dipl.-Ing. (FH) Michael Eckerle Prof. Dr. Thomas Graf GSaME, IFSW, Universität Stuttgart M. Eng. Christian Friedrich Prof. Dr.-Ing. Alexander Verl GSaME, ISW, Universität Stuttgart; FhG Dipl.-Ing. Tobias Helbig Prof. Dr.-Ing. E. Westkämper; GSaME, Uni. Stgt. M. Sc. Dipl.-Ing. (FH) J. Hoos, Festo AG & Co.KG, Esslingen Dipl.-Ing. (FH) Daniel Kreuzer Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Schinköthe GSaME, IKFF, Universität Stuttgart Ultrakurzpulslaser (UKP-Laser) sind zu einem wichtigen Werkzeug der Lasermaterialbearbeitung geworden. Durch die extrem kurzen LaserMaterial-Wechselwirkungszeiten, bei gleichzeitigen hohen Spitzenleitungen, kann die Energie gezielter in die bearbeiteten Werkstoffe eingetragen werden, als es zum Beispiel mit CW-Lasern möglich ist. Die heutige Forschung im Bereich der UKP-Laser zielt auf immer kürzere Pulse und Erhöhung der durchschnittlichen Leistung ab. Ein weiteres vielversprechendes Forschungsfeld in der Lasermaterialbearbeitung ist die Strahlformung, beziehungsweise die Nutzung zylindrischer Polarisationsformen. So wirkt sich ein zylindrisch polarisierter Laserstrahl nachweislich positiv auf die Effizienz bei verschiedensten Lasermaterialbearbeitungsprozessen wie Bohren und Schneiden aus. Ziel des Forschungsprojekts ist die Realisierung eines zylindrisch polarisierten UKP-Scheibenlasersystems zur Lasermaterialbearbeitung im Leistungsbereich über 20–200 W für verschiedene Pulsdauern. Dazu werden sowohl mehrstufige Systeme aus Oszillator und nachfolgendem Verstärker als auch reine Oszillatoransätze entwickelt. Zudem sollen die Ausgangsleistung und die Pulsdauer im UKP-Betrieb durch den Einsatz neuer Materialien weiter verbessert werden. Maschinen- u. Anlagenverfügbarkeit heutiger Produktionssysteme ist immens wichtig u. ein wesentliches Differenzierungsmerkmal im industriellen Wettbewerb. Diese Produktionsmaschinen, -anlagen sind oft mit Condition Monitoring Systemen ausgestattet, die automatisierte Diagnosen von Fehlerzuständen zulassen. Allerdings werden Wartungs-/Instandsetzungsaufgaben manuell durchgeführt. Ziel des Forschungsprojekts ist die Bereitstellung eines Robotersystems, das manuelle Instandhaltungsarbeiten unterstützt u. Maschinenausfallzeiten maßgeblich reduziert. Der Fokus liegt auf autonomer Manipulation. Defekte Funktionseinheiten können ersetzt, Wartungsaufgaben automatisiert durchgeführt werden. Es wurde eine durchgängige Architektur entwickelt, die Planung, Steuerung, Regelung robotergestützter Instandhaltungsaufgaben zulässt. Zur Planung von Demontagefolgen werden aus dem CADModell topologische Beziehungen der Anlage extrahiert u. um 3D-Umgebungsinformation ergänzt, diese wird online mit Vision-System gewonnen. So ist eine komplette Beschreibung der Roboteraufgabe vorhanden. Künftig wird am hybriden Regelungssystem geforscht, das aufgabenspezifisch Sensoren u. Algorithmen allokiert u. komplexe Demontage-, Montageoperationen mit hoher Prozesssicherheit ermöglicht. Dem Kunden maßgeschneiderte Automatisierungslösungen zu liefern, bedeutet den Erfolg der Sondermaschinenbauer. Dafür brauchen sie ein optimales kundenspezifisches Projektengineering bzgl. Erfolgskriterien, Projektdauer, Kosten, Lösungszuverlässigkeit. Doch mangelnde Abstimmung zw. den Engineeringdisziplinen Konstruktion, Elektrik, Software lassen Potenziale ungenutzt. Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung einer disziplinenübergreifenden Methode zur Verbesserung des Engineerings im Sondermaschinenbau. Im Fokus steht ein gemeinsam genutztes Modell, das die Prinziplösung der Fertigungsaufgabe darstellt. Zur Unterstützung des Systemverständnisses u. der disziplinenübergreifenden Zusammenarbeit wird die Prinziplösung symbolisch dargestellt. Beziehungen zw. einzelnen Elementen werden modelliert, um Abhängigkeiten zu verdeutlichen u. notwendige Änderungen konsistent u. einfach zu halten. In der finalen Umsetzungsphase wird das Lösungsmodell in das standardisierte Datenformat AutomationML überführt. Dies ermöglicht die nahtlose Übertragung der Prinziplösung in gewohnte, disziplinenspezifische Expertentools, um dort die Lösung auszuarbeiten. Die Rückspiegelung von Änderungen in das Modell garantiert die Konsistenz zwischen den Disziplinen. Zur Realisierung intelligenter Produktionseinrichtungen u. -systeme und auch bei der Realisierung von Geräte- u. Maschinenfunktionen sind oft applikationsspezifische Neu- u. Weiterentwicklungen in der Antriebstechnik und Aktorik erforderlich. Häufig sind dabei lineare Antriebsfunktionen und da Lineardirektantriebe gefragt. Nicht immer ist dabei die Zeit für langwierige tiefgründige Produktentwicklungen vorhanden, oft muss sehr schnell ein tragfähiges Lösungskonzept konzipiert und dann auch realisiert werden. Hierzu sind geeignete Entwurfsmethoden u. -strategien erforderlich, die auf entsprechendem Expertenwissen basieren. Damit sollte sehr schnell eine Struktursynthese und erste Abschätzung der Performance und Parameter des Antriebssystems ermöglicht werden. Ziel des Forschungsprojekts ist die Realisierung einer solchen Entwurfsmethodik für die Entwicklung applikationsspezifischer Lineardirektantriebe kleiner Leistung. Unter Einbeziehung von Expertenwissen zur Gestaltung des Magnetkreises, zur Wärmeabfuhr und zum Aufbau des Wicklungssystems sowie unter Beachtung dynamischer Aspekte und des Bewegungsregimes soll eine Entwurfsmethodik entwickelt werden, die softwaretechnisch unterstützt, einen schnellen ersten Entwurf für Lineardirektantriebe liefern kann. 92 93 Posterbeiträge – Abstracts Cluster F Nachwuchsgruppenleiter Abstracts – Posterbeiträge STRATEGIEN ZUR MODELLBASIERTEN BESCHREIBUNG UND DETEKTION LOKALER OBERFLÄCHENDEFEKTE DER GSAME-DEMONSTRATOR EMPIRISCHE STUDIE ZUM MANAGEMENT GLOBALER PRODUKTIONSNETZWERKE UND ZUR WANDLUNGSFÄHIGKEIT M. Sc. Haiyue Yang Prof. Dr. Wolfgang Osten GSaME, ITO, Universität Stuttgart Dr.-Ing. Akos Csiszar GSaME, ISW, Nachwuchsgruppe „Intelligente Produktionssysteme“, Universität Stuttgart Dr. rer. pol. Martin Mikusz GSaME, BWI Abtlg. VIII, Nachwuchsgruppe „Global und regional vernetzte Produktion“, Universität Stuttgart Optische Oberflächeninspektionssysteme OIS sind für die Bestimmung der Oberflächenqualität bedeutend. Sensoren unterliegen prinzipbedingten Limitierungen bzgl. Sensorprinzipien, -parameter, Algorithmen-Implementierung zur Defektdetektion, um das Ergebnis der Detektion div. Objekte u. Defekte vorhersagen zu können. Stand der Technik erreicht dies rein experimentell mit Beschränkungen, da Messungen i.d.R. nur bedingt möglich sind. Es braucht parametrierbarer Messtechnik (Referenzsysteme), Testobjekte mit allen relevanten Defekten (z. B. Planungsstadium neuer Teilefertigung). Ziel des Forschungsprojekts ist die Simulation bildbasierter Erfassung div. Defekte techn. Oberflächen. Je kleiner die Defekte, so schwieriger eine realist. Simulation. Untersucht werden Simulationsmethoden, die Defekte in div. Skalen realistisch simulieren. Für Simulationen, basierend auf geometr. Optik, werden RaytracingMethoden auf dem Grafikprozessor mit massivparalleler Rechenleistung angewendet u. wellenoptische Simulationen. Das Projekt evaluiert die Performance der generieten Simulationen mit experimentell gewonnener Daten realer Defekte, die dreidimensional vermessen werden. Die Simulationen werden dann genutzt, um automatisiert Algorithmen zur Lösung typischer Inspektionsaufgaben zu generieren. Die Graduiertenschule GSaME fördert eine starke Verknüpfung von Theorie und Praxis. Experimentelle Validierungen der Forschungsthemen und Versuche finden im Rahmen des Ausbildungsprogramms praxisorientiert statt. Demonstratoren im Bereich aME (advanced Manufacturing Engineering) werden häufig nur für einen Zweck konzipiert. Der GSaME-Demonstrator wurde für den Einsatz in div. Forschungsprojekten u. Bereichen entworfen. Er enthält eine Fertigungszelle für die Bearbeitung u. eine für die Inspektion. Die Bearbeitungszelle umfasst Handhabungsgerät (Seilroboter mit hoher Last) u. Werkzeugmaschine (Fräsmaschine mit 3 Achsen), die Inspektionszelle entsprechende Geräte (Videokamera, Oberflächenprüfungsgerät) u. ein zweites Handhabungsgerät (Seilroboter mit hoher Geschwindigkeit). Die Steuerungssysteme sind frei programmierbar u. bieten offene Schnittstellen für die Verknüpfung mit der Peripherie oder anderen Systemen. Ziel des Forschungsprojekts: Der Demonstrator soll eine Forschungs- u. Ausbildungsplattform für die gesamte Graduiertenschule sein. Er erlaubt die Validierung von Forschungsergebnissen für ein breites Spektrum von Forschungsbereichen. Im Rahmen des Ausbildungsprogramms können alle GSaME-Doktoranden erfahren, wie aME in der Praxis zu verstehen ist. Die laufende empirische Studie adressiert zwei Forschungslücken: Einmal ist nicht genügend empirisch untersucht, welche betriebswirtschaftl. Charakteristika globale Produktionsnetzwerke kennzeichnen. Die Studie konzentriert sich auf die mit direktem Bezug zum Konzept der Wandlungsfähigkeit – Motivationsfaktoren der Netzwerkbildung u. ausgewählte Aspekte der Netzwerk(re)konfiguration, -organisation, -führung (Lead Factory-Konzept, Konzept der operation. Flexibilität, Pooling u. Allying von Ressourcen, Ausgestaltung interner, softwareintensiver Dienstleistungen). Zum anderen hat das Konzept der Wandlungsfähigkeit bzgl. Produktionsnetzwerk nur wenig Beachtung erfahren, v.a. aus betriebswirtschaft. Sicht. Folgende Forschungsfragen werden beantwortet, wobei wechselseitige Beziehungen zur Wandlungsfähigkeit auf anderen Ebenen der Produktion explizit berücksichtigt werden: Wieweit motiviert Wandlungsfähigkeit die (Re)Formation von Produktionsnetzwerken? Wieweit hängt Wandlungsfähigkeit mit der Ausgestaltung o. g. ausgewählter Aspekte der Netzwerk(re)konfiguration, -organisation, -führung zusammen? Gehen global agierende Wertschöpfungspartnerschaften produzierender Unternehmen mit Software- u. Serviceanbietern anders mit Wandlungsfähigkeit um als Produktionsnetzwerke im engeren Sinne? 94 95 Dissertationen 2013/2014 // Übersicht Dissertationen 2013 Cluster A Systematik für eine kontinuierliche und langfristig ausgerichtete Planung technologischer und kapazitiver Werksentwicklungen Hartkopf, Markus Nachhaltigkeitsverständnis in kleinen u. mittleren Unternehmen – Strategieimplikationen zum nachhaltigen Wirtschaften Seeberg, Barbara Ein Verfahren zur Personalplanung und -steuerung und Restrukturierung der Aufbauorganisation für eine bedarfsorientierte und wandlungsfähige Produktion Stock, Torsten Cluster B Die Integration des Lieferanten in radikale Produktinnovationsvorhaben Incekara, Mustafa Cluster C Hardware-effiziente Auswertealgorithmen für die bildgebende Echtzeit-Messung partikelbeladener Strömungen am Beispiel thermokinetischer Beschichtungsverfahren Rockstroh, Lars 96 Cluster D Erforderliche Kompetenzen für das Angebot eines hybriden Leistungsbündels – Eine Methode zur Identifikation Baureis, David Competitive Differentiation Within The Shipbuilding Industry: The Importance Of Competence In The Field Of Services – An Empirical Investigation Sauerhof, Christopher Cluster E (Fortsetzung) Material- und Prozesscharakterisierung zur Herstellung von Sandwichbauteilen mit Papierwabenkern und thermoplastischen faserverstärkten Deckschichten für die Anwendung im Fahrzeuginterieur Cluster C (Fortsetzung) Methode für eine situationsbasierte Adaption und Absicherung der Produktionsfähigkeit in der Serienmontage Stamp, Benno Adaptive und wandlungsfähige IT-Architektur für Produktionsunternehmen Cluster F Lackfilm-Strukturbildung bei der Spritzlackierapplikation Silcher, Stefan Hager, Christian Funktionenbasierte Vorgehensweise zur Ideenfindung für hybride Produkte in den frühen Phasen der Produktentwicklung Dissertationen 2014 Cluster A Systematik der strategisch-taktischen Investitionsplanung für die Produktion Cluster C Integrierte Produkt- und Montagekonfiguration für die variantenreiche Serienfertigung Schindhelm, David Ehrenmann, Frank Cluster E Technologietransfer und industrielle Entwicklung in Schwellenländern unter strukturellem Wandel Bessam, Houssam-Eddine Landherr, Martin Pfeifroth, Tobias In-Prozess Qualitätssicherung für das Laserstrahlschneiden von Metallen Cluster D Kosten- und zeiteffizienter Wandel von Produktionssystemen – Balanced Resilience Change Management Pflüger, Thorsten Abou El Ezz, Mohamed Beitrag zur Verbesserung der spanenden Bohrbearbeitung von CFK auf Basis von Schädigungsmechanismen Visual Analytics for Production and Transportation Systems Wörner, Michael Wagner, Lena Cluster E Manufacturing of Injection Moulded Ceramic Nanocomposites for Biomedical Applications Neumann, Michael Störungsunempfindliche Informationsübertragung in dynamischer Produktionsumgebung Masini, Michelangelo Cluster F Untersuchungen von Wirbelstrom- und Hystereseverlusten an Lineardirektantrieben mit rotationssymmetrischem Querschnitt Engel, Matthias 97 Wissenschaftliche Mitglieder der GSaME // Institute der Universität Stuttgart Bauer, Wilhelm, Prof. Dr.-Ing. IAT Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement Kemper, Hans-Georg, Prof. Dr. rer. pol. BWI Betriebswirtschaftliches Institut Abt. VII – ABWL u. Wirtschaftsinformatik I (Informationsmanagement) Bauernhansl, Thomas, Univ.- Prof. Dr.-Ing. IFF Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb; Fraunhofer IPA Klemm, Peter, Prof. Dr.-Ing. ISW Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen Berroth, Manfred, Prof. Dr.-Ing. INT Institut für Elektrische und Optische Nachrichtentechnik Leymann, Frank, Prof. Dr. IAAS Institut für Architektur von Anwendungssystemen Bertsche, Bernd, Prof. Dr.-Ing. IMA Institut für Maschinenelemente Liewald, Mathias, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. MBA IFU Institut für Umformtechnik Binz, Hansgeorg, Prof. Dr.-Ing. IKD Institut für Konstruktionstechnik und Technisches Design Mehl, Miriam, Prof. Dr. rer. nat. habil. IPVS Institut für Parallele und Verteilte Systeme Burr, Wolfgang, Dr. oec. publ. BWI Betriebswirtschaftliches Institut Abt. I - ABWL insb. Innovations- & Dienstleistungsmanagement Misselhorn, Catrin, Prof. Dr. PHILO Institut für Philosophie, Wissenschaftstheorie und Technikphilosophie Ertl, Thomas, Prof. Dr. rer. nat. Dr. techn. h. c. Dr.-Ing. E. h. VIS Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme Mitschang, Bernhard, Prof. Dr.-Ing. habil. IPVS Institut für Parallele und Verteilte Systeme Gadow, Rainer, o. Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. mult. IFKB Institut für Fertigungstechnologie keramischer Bauteile Oesterle, Michael-Jörg, Prof. Dr. oec. BWI Betriebswirtschaftliches Institut Abt. IX – Internationales und Strategisches Management Gaul, Lothar, Prof. Dr.-Ing. habil. i. R. INM Institut für Nichtlineare Mechanik Osten, Wolfgang, Prof. Dr. ITO Institut für Technische Optik Graf, Thomas, Prof. Dr. phil. nat. habil. IFSW Institut für Strahlwerkzeuge Pedell, Burkhard, Prof. Dr. BWI Betriebswirtschaftliches Institut Abt. V – Controlling Heisel, Uwe, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Prof. h. c. mult. Dr. h. c. mult. i. R. IFW Institut für Werkzeugmaschinen Piesche, Manfred, Prof. Dr.-Ing. habil. IMVT Institut für Mechanische Verfahrenstechnik Herzwurm, Georg, Prof. Dr. rer. pol. habil. BWI Betriebswirtschaftliches Institut Abt. VIII - ABWL u. Wirtschaftsinformatik II (Unternehmenssoftware) Rothermel, Kurt, Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. IPVS Institut für Parallele und Verteilte Systeme 98 99 Wiss. Mitglieder der GSaME // Institute der Uni Stuttgart Vorstand // Impressum Schäfer, Henry, Prof. Dr. rer. pol. BWI Betriebswirtschaftliches Institut Abt. III - Finanzwirtschaft GSaME Graduate School of Excellence advanced Manufacturing Engineering in Stuttgart Universität Stuttgart Schinköthe, Wolfgang, Prof. Dr.-Ing. IKFF Institut für Konstruktion und Fertigung in der Feinwerktechnik Prof. Dr.-Ing. habil. Bernhard Mitschang Sprecher der GSaME und Clusterdirektor Institut für Parallele und Verteilte Systeme IPVS Simon, Sven, Prof. Dr.-Ing. IPVS Institut für Parallele und Verteilte Systeme Spath, Dieter, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Dr. h. c. IAT Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement Staudacher, Stephan, Prof. Dr.-Ing. ILA Institut für Luftfahrtantriebe Tilebein, Meike, Prof. Dr. rer. pol. Dipl.-Ing. IDS Institut für Diversity Studies in den Ingenieurwissenschaften Verl, Alexander, Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. mult. ISW Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen; FhG Westkämper, Engelbert, Prof. Dr.-Ing. Prof. E. h. Dr.-Ing. E. h. Dr. h. c. mult. Nachhaltigkeit und internationale Aktivitäten, GSaME Zahn, Erich O. K., Prof. em. Dr. rer. pol. GSaME Clusterdirektoren Univ.-Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb IFF Prof. Dr.-Ing. Wilhelm Bauer Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT Prof. Dr. rer. pol. habil. Georg Herzwurm Betriebswirtschaftliches Institut BWI o. Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. mult. Rainer Gadow Institut für Fertigungstechnologie keramischer Bauteile IFKB Prof. Dr.-Ing. Peter Klemm Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen ISW Prof. Dr.-Ing. Prof. E. h. Dr.-Ing. E. h. Dr. h. c. mult. Engelbert Westkämper Nachhaltigkeit und internationale Aktivitäten, GSaME Prof. Dr.-Ing. Sylvia Rohr Geschäftsführerin KONZEPTION / REALISIERUNG Prof. Dr.-Ing. Sylvia Rohr, Sigrid Friedrichs, M. Sc. Corinna Noltenius GESTALTUNG UND LAYOUT :i/i/d Institut für Integriertes Design, Bremen; Fotos: Frank Pusch, Bremen DRUCK Straub Druck+Medien AG, Schramberg 100 101 GSaME Graduate School of Excellence advanced Manufacturing Engineering in Stuttgart Universität Stuttgart Nobelstraße 12 70569 Stuttgart Tel.: +49 711 685-61801 Fax: +49 711 685-51869 [email protected] www.gsame.uni-stuttgart.de
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