Bausteine des Precision Farming FAKT

Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg
Bausteine des Precision Farming
FAKT-Maßnahme F3
Kreuzberghof, 30.03.2015
Jürgen Ott
Rebecca Schaufelberger
LTZ Augustenberg
Außenstelle Forchheim
Kutschenweg 20
76287 Rheinstetten
[email protected]
[email protected]
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Gliederung des Vortrags
Kurze Vorstellung der Maßnahme F3
Bodenuntersuchung und P-Düngung
Stickstoff-Sensor-Einsatz
GIS-Anwendungen, Literatur, Allg. Hinweise
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 Ziel: Einträge von Nitrat ins Grundwasser und
Phosphat in Oberflächengewässer reduzieren
 Nur in der „Wasserkulisse“, 5 Jahre!
 Stickstoffdüngung mit N-Sensor in Getreide,
Raps, Mais und Kartoffeln
(derzeit Reflexionssensoren, jährlich)
Nur als Paket!
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FAKT-Maßnahme F3: Precision Farming
 Teilflächenspezifische PhosphatGrunddüngung (2 x in 5 Jahren)
 Ermittlung des Phosphat-Düngebedarfs
mind. im 1-ha-Raster (1 x in 5 Jahren)
80 €/ha
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Bodenuntersuchung
Für eine teilflächenspezifische Düngung
müssen die Flächenunterschiede bekannt
sein!
Wenn schon teilflächenspezifische Bodenuntersuchung, dann für alle Grundnährstoffe und pH
EM-38-Bodenscanner wird empfohlen
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Bodenuntersuchung mit EM 38-Scanner
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 einmalige Dienstleistung
 misst die scheinbare elektrische Leitfähigkeit
 korreliert mit dem Tongehalt (=Feinerdeanteil)
 Basis für eine „intelligente“ Bodenbeprobung
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Beprobungsraster
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Untersuchungsraster nach F3: mind. 1 ha
10 ha
8◦20′24,213″O
48◦58′58,624″N
Dynamisch / intelligent
starr
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Bodenuntersuchung Grundnährstoffe
Mg
K
P
pH
 Nach DüV alle 6 Jahre wiederholen
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Betriebskarte mit P-Verteilung
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Teilflächenspezifische P-Düngung
1. Applikations- oder Sollwertkarte erstellen
(Offline-Verfahren, für Schlag oder Betrieb)
2. Eigen- oder Dienstleistung
3. Maschinenauftrag erstellen und exportieren
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Teilflächenspezifische P-Düngung
Nach der Düngung: Ausbringungs- oder Streukarte als
Nachweis
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Teil 2
Einsatz von NSensoren
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Sensor im Einsatz
Online-Verfahren
Messen
Regeln
Ausbringen
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Sichtbares Licht und Infrarotstrahlung
Arbeitsbereich von
(Reflexions-)Sensoren
 Kurzwelliges Infrarot (IR-A)
 Mittelwelliges Infrarot (IR-B)
 Langwelliges Infrarot (IR-C)
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Prinzip Reflexionsmessungen
 Pflanzen nutzen Rotlicht zur Fotosynthese. Es wird
absorbiert und nur wenig reflektiert
 fotosynthetisch aktive Biomasse
 Reflexion von Rotlicht
(hpts. Chlorophyll).
 Indiz für die Stickstoffaufnahme
 Im NIR-Bereich gilt das Gegenteil: nahinfrarotes Licht
(> 700 nm) wird vor allem von der Pflanzenstruktur reflektiert
 Struktur (Zellwände, Blätter, Stängel)
 Indiz für Bestandesdichte
 Reflexion von NIR-Licht
 Aus den Spektralinformationen im Grün-/Rot- und/oder
im NIR-Bereich werden Vegetationsindizes berechnet
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Reflexionsspektren von Winterweizen
Sorte Aristos, EC 39
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Quelle: Dr. F.-X. Maidl, TU München
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Vegetationsindizes - Beispiele
Vegetationsindex
Berechnung (nm)
Beziehung zu
IR / R
ratio infrared/red
780/670
Biomasse
IR / I1
ratio infrared/infrared
740/730
Biomasse
IR / I2
ratio infrared/infrared
740/720
Biomasse
IR / G
infrared/green
780/550
N-Gehalt
NDVI
normalized diff. veg. index
(800-670)/(800+670)
Biomasse
SAVI
soil adjusted veg. index
(1+B)(800670)/800+670+B)
Biomasse
REIP
red edge inflection point
700+40((670+780)/2700)/(740-700)
N-Gehalt, LAI
Anforderungen: Messgröße (N-Aufnahme) gut abbilden, sortenunabhängig,
stabil gegen Umwelteffekte, großer Messbereich, geringe Sättigungseffekte
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Vom Sensorwert zur N-Düngung
 Reflexionsmessungen sind indirekte Messungen
 Die Vegetationsindizes werden daher in die
agronomische Führungsgröße
„Stickstoffaufnahme in kg N/ha“ umgerechnet
 Diese Umrechnungsformeln werden als
Messalgorithmen oder Regelfunktionen
bezeichnet
 Sie müssen fruchtart- und stadienspezifisch sein
 Sensoren müssen für jeden Einsatz kalibriert
werden
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Biomassekartierung
06.04.2011, EC 30-32
Wintergerste
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N-Düngung teilflächenspezifisch
06.04.2011, EC 30-32
Wintergerste
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N-Düngung Dokumentation/Nachweis
Pflicht:
Ausbringungskarte
+ N-Bedarfsermittlung
+ Schlagbilanz
Kür:
die N-Aufnahmekarte
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Beispiel Map-Overlay-Ansatz*
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Ertrag 2010
Ertrag 2011
Online-Messung
Ertrag 2012
Ertragserwartungskarte
Zuschläge
+
* = auch Echtzeitansatz mit Kartenüberlagerung genannt
Abschläge
=
Optimierte
teilflächenspezifische
Düngung
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Map-Overlay: weitere Beispiele
Hofbodenkarte
Sensordaten
Ertragserwartungskarte
Map-Overlay
Satellitenbasierte Karten,
geologische Karten,
……...…
EM-38-Bodenscanner
Blau = Betriebsdaten
Rot = öffentliche Daten
Reichsbodenschätzung23
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Unterschiede bei Reflexionssensoren
Anbau
Dachaufbau, Frontanbau, (Spritz-)Gestänge
Anzahl Sensoren
2 bis theoretisch 50
Lichtquelle
LED, Xenon-Blitzlampe, Sonne
Lichtfarben
Grün, Rot und NIR
Lichtmessung
2 - 4 Wellenlängen
Vegetationsindex
NDVI, REIP, firmeneigene, ….
Messabstand
Ca. 40 cm – 12 m
Messfläche / Sensor
Ca. 60 cm - 3,50 m
Messfläche / ha
Bei 28 m Arbeitsbreite ca. 5% - 25%
Messalgorithmen
Ja / nein ; welche?
Map-Overlay
Möglich / nicht möglich
Kalibrierung
Einpunkt-, Zweipunkt-, keine
Preise €
Ca. 17.000 bis ca. 35.000
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FAKT-Regelungen zum Sensoreinsatz
 Förderfähige Fläche: nur sensortaugliche
Kulturen, die im ersten Jahr beantragt werden
 Düngebedarfsermittlung nach DüV
 Getreide: Einsatz ab 2. N-Gabe (ca. ab BBCH 28)
 Mais und Kartoffeln: als Startgabe nur 50 % der
N-Düngebedarfsmenge erlaubt
 Mais 2. N-Gabe: 8-10-Blattstadium
 Kartoffeln 2. N-Gabe: zum Reihenschluss
 Winterraps: Herbstscan und Düngung der 1. Gabe
im Offline-Verfahren möglich
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Teil 3
GIS-Anwendungen,
Literatur, allgemeine
Hinweise
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GIS*-Anwendungen
 Vielfältige georeferenzierte Daten müssen
verwaltet werden!
 entweder in der Ackerschlagkartei mit GISModul oder in einem Online-Portal der
Dienstleister
 Prüfen, ob Ackerschlagkartei evtl. um GISModul aufrüstbar ist
GIS = Geografische Informationssysteme (FIONA, Google-Earth)
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Literatur und Links
 Lorenz ▪ Münchhoff: „Teilflächen bewirtschaften“
DLG-Verlag, ISBN 978-3-7690-2040-3, 7,50 €
 „Optische Sensoren im Pflanzenbau“
DLG-Merkblatt 390
http://www.dlg.org/dlg-merkblatt_390.html
 www.ltz-augustenberg.de
Link Greening und FAKT
 www.landwirtschaft-bw.info/pb/,Lde/Startseite
Link Gemeinsamer Antrag
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Allgemeine Hinweise
 Schnittstellenproblematik: Sind alle geplanten
Komponenten Ihres Systems untereinander
kompatibel? Isobus? Serielle Schnittstelle?
Maschinendaten? GIS-Datenformate?
 Für den ersten Einsatz des N-Sensors brauchen
Sie Hilfe vor Ort!
 Danach brauchen Sie einen Ansprechpartner, den
Sie während der Düngesaison immer erreichen
können.
 Trotz allem HighTech: Die Technik kann Ihnen
nicht alles abnehmen. Ihr Erfahrungswissen über
Ihre Schläge bleibt unentbehrlich.
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Vielen Dank für
Ihre
Aufmerksamkeit.
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