Institut für Medizinische Simulation, Patientensicherheit und Notfallmedizin Leiter: Prim. Dr. Helmut TRIMMEL, MSc 2700 Wiener Neustadt, Landesklinikum Wr. Neustadt Abt. für Anästhesie und Intensivmedizin e-mail: [email protected] 1. Schwerpunkte der wissenschaftlichen Aktivitäten des Instituts: Im Zentrum der Institutsaktivitäten stehen die Bemühungen um mehr Patientensicherheit im klinischen Umfeld, mit einem besonderen Schwerpunkt im Bereich der Akutmedizin. Dazu zählen Fortbildungsveranstaltungen wie der dritte „Austrian Patient Safety Course“, der im Vorfeld des Österreichischen Anästhesiekongress AIC 2014 in Linz veranstaltet wurde, aber auch Vortragstätigkeit im Rahmen der Masterlehrgänge der Universitäten Wien und Krems zum Thema Human Factors und Crisis Ressource Management (CRM) und das intensive Programm zum Teamtraining am Patientensimulator. Dieses wird vor allem am Simulationszentrum im Landesklinikum Hochegg, aber auch als insitu Training, 2014 etwa im Landesklinikum Mistelbach, durchgeführt. Insgesamt absolvierten bereits mehr als 1.200 Teilnehmer ein derartiges „CRM Team-Training“. Weiters wurden 2014 wieder zwei Lehrgänge zum Notfallmanagement kritischer Erkrankungszustände (in Kooperation mit dem Österr. Rat für Wiederbelebung ARC) im Seminarhotel Hirschwang an der Rax durchgeführt. Alle Lehrgänge des Instituts sind DFP approbiert, werden evaluiert und wissenschaftlich begleitet. Die Ergebnisse der multizentrischen Untersuchung zum Thema „Atemwegssicherung mittels Videolaryngoskopie in der prähospitalen Notfallmedizin“ wurden zur Publikation aufbereitet; prospektive, randomisierte Studie zum Stellenwert der Videolaryngoskopie im prähospitalen Einsatz (333 Patienten). Das Institut führte eine österreichweite Erhebung zur Patientensicherheit in der Anästhesie durch: eine webbasierte Befragung aller Anästhesieabteilungen von der Europäischen Gesellschaft für Anästhesiologie war mit über 85% Rücklauf sehr erfolgreich. Die teilweise ermutigenden, zum Teil aber noch mit erheblichem Optimierungspotential versehenen Ergebnisse wurden vom Institutsvorstand im Rahmen des Europäischen Kongresses für Anästhesiologie in Stockholm präsentiert. Die Publikation dazu ist in Vorbereitung. Daneben stand die intensive Beschäftigung mit der medizinischen Simulation im Zentrum der wissenschaftlichen Aktivitäten. Dazu zählten v.a. das Bemühen um die Integration des Simulatortrainings in die neue FacharztAusbildungsordnung für Anästhesie in Zusammenarbeit mit der ÖGARI, sowie die Untersuchung der Auswirkungen von regelmäßigem Simulatortraining auf die klinisch-praktische Arbeit. Auch die UEMS (European Union of Medical Specialists) sieht die Vermittlung von Kenntnissen über die Auswirkungen von menschlichen Eigenschaften („human factors“) und nicht-technischer Fertigkeiten („non-technical skills“) als integralen Bestandteil der Ausbildung von Ärzten in Akutfächern vor. Um dem steigenden Bedarf an qualifizierten Trainern zu entsprechen, wurden 2014 zwei Ausbildungslehrgänge für CRM-Trainer in Zams (Tirol) bzw. Hochegg vom Institut ausgerichtet. Folgende Kursmodelle wurden 2014 durch das Karl Landsteiner Institut für Medizinische Simulation und Patientensicherheit am Trainingszentrum Hochegg angeboten: • Anästhesie und Notfallmanagement beim Kleinkind für AnästhesistInnen und Fachpflegepersonal • Interdisziplinäres Crisis Resource Management (CRM) Training – Teilnehmer aus Anästhesie, Innerer Medizin, Gynäkologie und Geburtshilfe und chirurgischen Fächern • Crisis Resource Management (CRM) für Kinderärzte und Fachpflegepersonal • Workshop Kindernotfallmedizin • Interdisziplinärer Workshop „Notfälle in der Geburtshilfe“ • Hämodynamik-Workshops für IntensivmedizinerInnen • InFacT Kurs (Lehrgang für Simulationsinstruktoren) • Lehrveranstaltungen für die Universität Wien und die Donau Universität Krems zum Thema Medizinische Simulation und human factors 2. Mitarbeiter: OA PD Dr. Anette Severing DESA OA Dr. Martina Seedoch OA Dr. Andrea Wodak, MSc, MBA OA Dr. Robert Fitzka, MSc Mag. Stefan Koppensteiner Seite 53 3. Wissenschaftliche Referate: Vom Institutsleiter und den Mitarbeitern des Instituts wurden zahlreiche Vorträge auf nationalen und internationalen Kongressen gehalten, die sich vorwiegend den Themenkreisen Notfallmedizin bzw. Patientensicherheit und Teamtraining widmeten. Beispielhaft seien hier angeführt: der ADAIR Workshop in Wien, mehrere European Trauma Courses in Wien bzw. Kärnten, der IntensivpflegeKongress in Wiener Neustadt, der 2. Grazer Risikotag sowie Veranstaltungen der ÖQ-Med und des ARS Institut genannt. An Kongressen sind die Mitwirkung am AIC in Linz, dem InSIM (Kongress zu Simulationstraining für Patientensicherheit) in Frankfurt oder der European Patient Safety Master Course im Rahmen des Europäischen Anästhesiekongresses in Stockholm sowie diverse notfallmedizinische Advisory Boards (z.B. Schädel-Hirn-Trauma, Myokardinfarkt). 4. Kongressteilnahmen: siehe Punkt 3 5. Zusammenarbeit: Organisationen des Rettungsdienstes (insbesondere Österreichisches Rotes Kreuz, Landesverband Niederösterreich, ÖAMTC Flugrettung, 144 Notruf NÖ) Niederösterreichischer Gesundheits- und Sozialfonds Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivtherapie Österreichischer Rat für Wiederbelebung (Austrian Resucitation Council) Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Anästhesie und Allgemeine Intensivmedizin, Department für Notfallmedizin Medizinische Universität Wien, Universitätsklinik für Notfallmedizin Partnerinstitutionen im Ausland, speziell in den Nachbarstaaten und neuen EU-Ländern wie z.B. der Rettungsdienst Svet Zdravia A.G. in Assoziation mit der Klinik für Notfallmedizin der medizinischen Fakultät der Universität in Bratislava. Simulationszentren in Österreich (Wien, Linz, Salzburg) und Deutschland (Reutlingen, Mainz) 6. Wissenschaftliche Publikationen: Übersichtsarbeiten: Trimmel H. Die Helsinki Deklaration zur Erhöhung der Patientensicherheit in Europa – Umsetzung in Österreich. Anaesthesiology & Intensive Care News (2014) Sonstige Publikationen: Regelmäßige redaktionelle Mitarbeit im Christophorus Magazin der ÖAMTC Luftrettung sowie in diversen Fachjournalen (z.B. Österreichische Ärztezeitung, Österreichische Krankenhauszeitung) und Informationsschriften. 7. Zukunftsaspekte: Der weitere Ausbau des Teamtrainings wird durch die Integration in die Facharzt-Ausbildungsordnung Anästhesiologie und Intensivmedizin in den nächsten Jahren im Vordergrund stehen: Hier darf die beispielgebende Kooperation mit der NÖ Landeskliniken-Holding und dem NÖGUS als Förderer des Karl Landsteiner Instituts für Med. Simulation und Patientensicherheit hervorgehoben werden. In enger Kooperation mit unseren Partnern aus Wissenschaft, Industrie und Wirtschaft sollen auch weitere Entwicklungen zur Erhöhung der Patientensicherheit, wie die Integration von Risikomeldesystemen (CIRS), die intensive Nutzung von cognitiven Hilfen (Checklisten), insbesondere aber die Medizinische Simulation, in den klinischen Alltag unterstützt werden. Seite 54
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