Prof. Dr. Ch. H. Splieth Abt. für Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde Universität Greifswald Early Childhood Caries ECC = Early Childhood Caries Prävalenz Frühkindlicher Karies Risikofaktoren Stakeholder in der frühkindlichen Kariesprävention Lösungsansätze & Maßnahmen 3 / 12.03.2015 Prof. Dr. Ch. H. Splieth, Abt. Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde Frühkindliche Karies 4 / 12.03.2015 Prof. Dr. Ch. H. Splieth, Abt. Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde Frühkindliche Karies in Deutschland Typ 2 = Defektniveau, Treuner & Splieth 2013 > 1. Um frühkindliche Karies, als häufigste Erkrankung im Lebensalter zwischen 0 und 3 Jahren mit weitreichenden Folgen für die Kindesentwicklung zu vermeiden, bedarf es effektiver bevölkerungsweiter sowie individueller Präventionsstrategien. 6 / 12.03.2015 Prof. Dr. Ch. H. Splieth, Abt. Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde Kariespolarisation ¼ aller Kinder vereinen etwa ¾ der Karies [DAJ 2000, Dünninger & Pieper 1991; Holbrook 1993; Sundberg 1996a; Schiffner & Reich 1999] 7 / 12.03.2015 Prof. Dr. Ch. H. Splieth, Abt. Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde Risikofaktoren (dental) > häufiger Kohlenhydratkonsum > keine Mundhygiene oder nur durch Kind > 8 / 12.03.2015 Prof. Dr. Ch. H. Splieth, Abt. Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde Risikofaktoren > > > > > geringer Bildungsgrad instabile Familien Sozialhilfe, Arbeitslosigkeit Aussiedler, Ausländer, Asylsuchende „alternativ“-orientierte Familien > > 9 / 12.03.2015 => Karies als soziale Erkrankung Prof. Dr. Ch. H. Splieth, Abt. Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde Frühkindliche Karies Prävention fängt in Deutschland erst mit 2 ½ Jahren an. Prävention muss beim ersten Zahn beginnen! 10 / 12.03.2015 Prof. Dr. Ch. H. Splieth, Abt. Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde Stakeholders / Partner bei der Prävention > Gynäkologen > Hebammen > Pädiater > Familienhebammen, Sozial-, Jugend- & Gesundheitsämter > Kitas & Tagesmütter > Kindergärten > Eltern 11 / 12.03.2015 Prof. Dr. Ch. H. Splieth, Abt. Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde Professionelle Prävention vom ersten Zahn an! Veränderung von Demineralisation zu Remineralisation Effektive Remineralisation von Initialläsionen Optimal: häufig, niedrig konzentriert z.B. Zahnpaste 1000 ppm plus Plaqueentfernung Fluoridanwendu ng Thylstrup and Fejerskov 1994 0-2:00 1530 VERHÜTUNG VON ZAHNERKRANKUNGEN Gruppenprophylaxe, SGB V, § 21 (2) Die Maßnahmen sollen vorrangig in Gruppen, insbesondere in Kindergärten und Schulen durchgeführt werden; sie sollen sich insbesondere auf die Untersuchung der Mundhöhle, Erhebung des Zahnstatus, Zahnschmelzhärtung, Ernährungsberatung und Mundhygiene erstrecken. Für Kinder mit besonders hohem Kariesrisiko sind spezifische Programme zu entwickeln. VERHÜTUNG VON ZAHNERKRANKUNGEN Individualprophylaxe, SGB V, § 22 (1) Versicherte, die das sechste, aber noch nicht das 18. Lebensjahr vollendet haben, können sich zur Verhütung von Zahnerkrankungen einmal in jedem Kalenderhalbjahr zahnärztlich untersuchen lassen. (2) Die Untersuchungen sollen sich auf den Befund des Zahnfleisches, die Aufklärung über Krankheitsursachen und ihre Vermeidung, das Erstellen von diagnostischen Vergleichen zur Mundhygiene, zum Zustand des Zahnfleisches und zur Anfälligkeit gegenüber Karieserkrankungen, auf die Motivation und Einweisung bei der Mundpflege sowie auf Maßnahmen zur Schmelzhärtung der Zähne erstrecken. DMFT Kariesentwicklung 9- und 12J, MV 4 Entwicklung des DMF Index 3,8 3,7 3,8 3,7 3,5 3,5 3 -68% 2,8 2,7 2,58 (seit 1996/97) 2,5 2,28 2,1 2 1,9 2,12 1,99 1,9 1,8 1,8 1,73 1,6 1,59 1,42 1,5 1,3 1,2 1 1 1,1 1,04 0,87 0,87 0,87 0,85 0,8 0,66 -75% 0,5 1,02 0,59 0,55 0,46 0,4 0,4 0,32 0,4 0,33 0,89 0,27 0 1991 1992 1993 1994 1995 96/97 97/98 98/99 99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 9 Jahre 16 / 12.03.2015 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 12 Jahre Prof. Dr. Ch. H. Splieth, Abt. Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde Kariesentwicklung 6J, MV df- Index 6 Jähriger nach Geschlecht dmft 3,5 3 2,5 2 Jungen M ädchen 1,5 -45% 1 0,5 0 96/97 97/98 98/99 99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 Schuljahr 17 / 12.03.2015 Prof. Dr. Ch. H. Splieth, Abt. Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde Kariesentwicklung 3J, MV dmft Kariesentwicklung bei 3Jährigen in MV 0,9 Bisher: 0,8 0,6 • Gruppenprophylaxe ab KiGa = 3 J 0,5 • IP ab 6 J 0,7 0,4 0,3 -26% • FU ab 2 ½ J • 0-3 J Pädiater 0,2 0,1 0 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2012 Kariesentwicklung 6J, MV df- Index 6 Jähriger nach Geschlecht dmft 3,5 3 2,5 2 Jungen M ädchen 1,5 -54%, 1 Reduktion Zuwachs 3-6J 0,5 0 96/97 97/98 98/99 99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12 Schuljahr 19 / 12.03.2015 Prof. Dr. Ch. H. Splieth, Abt. Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde Prophylaxe in Krippen & bei Tagesmüttern 20 / 12.03.2015 Prof. Dr. Ch. H. Splieth, Abt. Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde Kariesrückgang im Milchgebiss (Greifswald, Meck.-VP, Germany) MV Greifswald Germany 2014 21 / 12.03.2015 1,2 Prof. Dr. Ch. H. Splieth, Abt. Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde > 2. Es sollte die bewährte zweigleisige Prävention aus Individual- & Gruppenprophylaxe auch auf die 0-2 ½jährigen vorgezogen werden. > Dies ermöglicht eine bevölkerungsbreite Umsetzung und einen Settingansatz für spezielle Risikogrupen. 22 / 12.03.2015 Prof. Dr. Ch. H. Splieth, Abt. Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde Polarisation des Kariesbefalls 23 / 12.03.2015 Prof. Dr. Ch. H. Splieth, Abt. Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde >3. Zahnmedizinische Früherkennung bietet für sozialmedizinische Hochrisikogruppen auch die Chance eine mögliche Kindesvernachlässigung rechtzeitig zu erkennen. 24 / 12.03.2015 Prof. Dr. Ch. H. Splieth, Abt. Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde
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