Themenfelder
an der Professur für Sozialpolitik und
Methoden der qualitativen Sozialforschung
Stand: 31. März 2015
Univ.-Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt
Grundlagenforschung
 Theoretische Arbeiten zur philosophischen/theologischen Anthropologie als Fundierung der Theorie der Sozialpolitik.
 Theoriegeschichtliche Studien zum Genossenschaftswesen im Schnittbereich zum
religiösen Sozialismus.
 Theoriearbeiten zur Anthropologie der Gabe.
Angewandte Forschung
Allgemeines
a) Bevorzugt werden Abschlussarbeiten
 mit Anwendung der Methoden qualitativer Sozialforschung.
Der Schwerpunkt liegt hierbei auf leitfaden-gestützten Interviews, Gruppendiskussionsverfahren, aber auch teilnehmender Beobachtung.
b) Bevorzug werden
 Gruppenbildungen: D. h.: Zeitgleich werden mehrere Abschlussarbeiten zu einem
Praxisprojekt angesetzt, möglichst in Verbindung mit a).
Themenfelder angewandter Forschung
 Sozialraumorientierung, Quartiersmanagement und Community-building, insbesondere in der Altenpflege und in der Behindertenhilfe
 Inklusive Wohnformen im Alter
 Wandel der Kinder-und Jugendhilfe
 Genossenschaften und Engagement von Genossenschaften im Sozialraum
Weitere Themenfelder zur Methodennutzung
 Metaphernanalyse in Interviews zu verschiedenen sozialpolitischen Themen
 Beispiele ikonographisch-ikonologische Analyse klassischer Malerei, insbesondere
Expressionismus
 Teilnehmende Beobachtung mit psychodynamischen Fragestellungen zu verschiedenen sozialpolitischen Themenfeldern
 Biographisch-narrative Interviews mit Hochaltrigen
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Themenfelder öffentliche Daseinsvorsorge
Großstadtkritik in der klassischen Moderne im Kontext des Aufstiegs des Munizipalsozialismus kommunaler Daseinsvorsorge am Beispiel ausgewählter Autoren
 z. B. Georg Trakl, Georg Heym, Gottfried Benn oder Toller und Döblin.
Kommunale Daseinsvorsorge und bürgerschaftliches Engagement
Dr. Remi Maier-Rigaud
Themenfelder innerhalb des Schnittfeldes:
 Gesundheitspolitik und Alterssicherungspolitik
 Vorzugsweise europäische Ebene, internationaler Vergleich und internationale Organisationen
 Theoriebezüge: Sozialpolitiktheorie, Finanzwissenschaft (z.B. Gütertheorie und
Meritorik), Verhaltensökonomik
Anmerkung: Auch eine denkerzentrierte Bearbeitung ist willkommen, z.B. Hirschman,
Rüstow, Musgrave, de Swaan etc.
Dipl.-Pol. Lisa Ahles
Forschungsschwerpunkte:
 Wohlfahrtspluralismus und Soziale Dienste
 Europäisierung der Sozialpolitik
 Theorie des Wohlfahrtsstaates
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Aktuell werden Abschlussarbeiten in den folgenden Themenfeldern angeboten:
 Behinderung und gesellschaftliche Teilhabe
 Europäisierung der Sozialpolitik
 Hochschulpolitik: Gründe und Ursachen des Studienabbruchs
Anne Wulff, M. A. Pol.
Die Themenfelder umfassen ein weites Spektrum entlang des Lebenslaufes. Forschungsschwerpunkte sind Rechtliche Betreuungen und Alter(n).
(Rechtliche) Betreuung von Menschen mit Unterstützungsbedarf im Alltag, z. B.
 Selbstbestimmungsrecht im nationalen und internationalen Kontext von Menschen
mit Behinderungen und älteren Menschen
 Gesellschaftlicher Wandel hinsichtlich der Einstellung gegenüber Menschen mit Beeinträchtigungen (Erwachsenenschutz)
 Potenzial der ehrenamtlichen Übernahme von Rechtlichen Betreuungen
 Case Management/ Betreuungsmanagement
 etc.
Lebensphase des Alter(n)s
 Altersbilder
 Resilienz im Alter
 Wohnen im Alter
 Versorgung dementiell erkrankter Menschen in verschiedenen Settings
 etc.
Komplexe Beziehungsverhältnisse in der Pflege und (Rechtlichen) Betreuung von älteren Menschen
 Anwendung der P-A-Theorie auf verschiedene Beziehungsgefüge (z. B. Krankenhäuser, Ärzte, Pflegeeinrichtungen, Ambulante Dienste, Soziale Dienste, Pflegende Angehörige, Rechtliche Betreuer etc.)
 Betreuung und Pflege von Angehörigen
 etc.
Hochschulpolitik und die Lebenslage von Studierenden
 Studienabbruch
 Studienanfangsphase
 BildungsausländerInnen
 Studierfähigkeit
 etc.
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Dipl.-Soz. Nicole Vetter
Die Themenschwerpunkte bilden der Dritten Sektor und ehrenamtliches Engagement. Verknüpft sind diese mit bildungswissenschaftlichen Aspekten. Einen weiteren Schwerpunkt
stellt die Auseinandersetzung mit der Theorie und den Methoden der qualitativen Sozialforschung dar.
Qualitative Sozialforschung
 Interviewführung
 Auswertung und Interpretation von qualitativen Interviews
 Deutungsmusteranalyse als Forschungsprogramm
 Qualitative Agency Analyse
Bürgerschaftliches Engagement und Bildung
 Schule und bürgerschaftliches Engagement
 Social Entrepreneurship im Bildungswesen
 Bildungsungleichheit und bürgerschaftliches Engagement (Bspw. Entstehung, Entwicklung, Bedeutung des Engagementfeldes)
 Eine Diskursanalyse zur Bildungsungleichheit in Deutschland (bspw. über die Selbstdarstellung von Vereinen, Stiftungen, Think Thanks etc.)
Kooperation mit der Kölner Freiwilligenagentur (http://www.koeln-freiwillig.de/):
 Bürgerschaftliches Engagement und der individuelle Umgang mit Stereotypen (qualitative Abschlussarbeit)
 Das Beratungskonzept der Freiwilligenagentur – eine soziologische Analyse (qualitative Abschlussarbeit)
Hochschulpolitik
 Hochschulpolitik: Gründe und Ursachen des Studienabbruchs
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Dr. Ingrid Schmale
Darüber hinaus können Themen zu weiteren Fragestellungen zu Genossenschaften
in Europa abgesprochen werden.
Genossenschaftliche Wirtschaftsformen interessieren hinsichtlich verschiedener ThemenSchwerpunkte, die von kleinen Teams in Abschlussarbeiten betreut werden sollen.
Die Teams bilden sich entweder um einen Themenschwerpunkt oder rund um ein Fallbeispiel einer oder mehrerer konkreter Genossenschaften.
Derzeit geht es um
 das Themenfeld „bürgerschaftliches Engagement in und durch Genossenschaften“:
Einerseits werden genossenschaftliche Wirtschaftsformen als Konkretisierung eines
bürgerschaftlichen Engagements, z.B. im Rahmen der Sicherstellung der regionalen/
lokalen Daseinsvorsorge (Dorfläden, Kino-, Gaststättengenossenschaften) analysiert
(Stichwort: Gemeinwesenarbeit; Rolle des Ehrenamtes in Genossenschaften).
Andereseits entdecken etablierte Genossenschaften selber „Corporate Citizenship“
und gründen z.B. Stiftungen, die sich einer gemeinnützigen Aufgabe in der Region
widmen oder animieren ihre Mitglieder, gemeinnützig tätig zu sein (Beispiel die Stiftung der Kölner Bank „miteinander für einander“). Hier geht es um wissenschaftliche Begleitforschung und Evaluationen.
 das Themenfeld Gründungsprozesse von Genossenschaften/ von kooperativen
Netzwerken:
Dieses Themenfeld thematisiert einerseits die Gründung von neuen Genossenschaften, die z.B. als sog. „Sozialgenossenschaft“ sozialpolitische Dienstleistungen für die
Mitglieder (neue Wohnprojekte, Dorfläden, etc.) oder durch die Mitglieder für andere
(Professionsgenossenschaft) erbringt (Voraussetzungen, förderliche oder hinderliche
Rahmenbedingungen etc.).
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Andererseits werden solche Gründungsprozesse analysiert, die zur Netzwerkbildung
verschiedener Akteure in einer Region beitragen. Hier geht es um Frage, wie sich solche regionalen Netzwerke unter Beteiligung von Genossenschaften bilden und stabilisieren, um die endogenen Ressourcen der Region zu nutzen zur Weiterentwicklung
der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Infrastruktur in einer Region.
 Transformationsprozesse in und durch Genossenschaften
Einerseits interessieren hier die Transformationsprozesse in einer Genossenschaft,
die diese während ihres Bestehens durchläuft, andererseits werden hier auch Transformationspotentiale angesprochen, die durch die Genossenschaft auf ihre Umwelt
wirken (Stichwort: Postwachstumsökonomie, Gemeinwesenökonomie; Zivilgesellschaft).
 „Innerbetriebliches“: hier geht es um betriebswirtschaftliche Fragestellungen der
speziellen Unternehmensform „Genossenschaft“, die einer besonderen Betrachtung
und Analyse bedürfen. Gedacht ist an Fragen der Mitgliederförderung, der Willensbildung, Auswirkungen von gesetzlichen Rahmenbedingungen auf Genossenschaften (z.B. Regulatorik und Kreditgenossenschaften; soziale Stadt und Wohnungsgenossenschaften etc).
Daneben besteht Interesse an der Betreuung von Abschlussarbeiten, die die Anwendung
einer wissenschaftlichen Konzeption auf die wissenschaftliche Analyse von Genossenschaften vorsehen: wie z.B. Common pool resources, Netzwerkanalyse, Ansätze der (Neuen)
Institutionenökonomik, etc.
Dipl.-Vw. Philipp Degens, M. A.
Geldreform und Komplementärwährungen
 Konzeptionen von Geld und dogmengeschichtliche Wurzeln der Geldreformbewegung
 Verbreitung von Komplementärwährungen und Fallstudien (Literaturbasiert oder
auf Basis eigener empirischer Erhebungen)
Alternative Geldformen und Möglichkeiten der Reform oder Ergänzung unseres Geldsystems werden – auch vor dem Hintergrund der andauernden Finanz- und Eurokrise – in letzter Zeit wieder vermehrt diskutiert. Damit erhalten auch von zivilgesellschaftlichen Gruppen oder Organisationen getragene Komplementärgeldsysteme, wie sie seit den 1980er
Jahren weltweit entstanden, in Wissenschaft und Praxis verstärkt Aufmerksamkeit. Solche
Systeme umfassen beispielsweise Local Exchange Trading Systems (LETS) bzw. Tauschringe, Zeitbanken und Regiogelder und tragen zur „Diversifizierung der Geldformen“ (Dodd
2005) bei. Das jeweilige Geld kann physisch oder in Form von Verrechnungssystemen existieren und ist oft (lokal oder regional) auf einen bestimmten Teilnehmerkreis beschränkt. Es
dient ökonomischen, sozialen, politischen und/oder ökologischen Zielen.
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In diesem Themenfeld betreute Abschlussarbeiten können unterschiedliche Perspektiven
einnehmen und den Fokus etwa auf Geldkonzeptionen oder auf die Analyse konkreter Organisationen legen. Eigene empirische Erhebungen (bspw. eine auf teilnehmender Beobachtung basierende Analyse von Tauschringen) sind ebenso möglich wie dogmengeschichtliche Zugänge zur (utopischen) Geldreform.
Konzeptionen von Geld und dogmengeschichtliche Wurzeln der Geldreformbewegung,
z.B.
 Zeit/Arbeit als Geld: Robert Owen, John Ruskin
 Wettbewerb privater Gelder: Friedrich von Hayek, E.C. Riegel
 Negativzins: Silvio Gesells Freigeld auf nationaler oder lokaler Ebene?
 Zum Geldbegriff bei Marcel Mauss (Französischkenntnisse erforderlich)
 Demokratisierung von Geld (z.B. Vollgeld, Ecology of Money)
Verbreitung von Komplementärwährungen und Fallstudien (Literaturbasiert oder auf
Basis eigener empirischer Erhebungen)
 Fallstudien zu Komplementärwährungen wie Tauschringen oder Regiogeldern (z.B.
mittels teilnehmender Beobachtung/ethnographisch oder interviewbasiert) – Partizipationsmotive, Wirkungen, Deutungen
 Zinsfreies Banking und Dekommodifizierung von Geld (z. B. Jak-Bank/Schweden,
WIR Wirtschaftsring/Schweiz, Banco Palmas/Brasilien)
 Nachhaltiger Konsum und Komplementärgelder
 Ausbreitung von Komplementärwährungen seit den 1980ern
 Notgelder in der Weltwirtschaftskrise (z.B. Wörgl/Österreich)
Dr. Johannes Blome-Drees
Themenfelder folgen in Kürze…
Dr. Ursula Köstler
Themenfelder folgen in Kürze…
Dipl.-Ges.-Ök. Francis Langenhorst
Themenfelder folgen in Kürze…
Bitte beachten Sie:
Diese Übersicht der Themenfelder wird regelmäßig aktualisiert.
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