Technisches Merkblatt - SÜDWEST Lacke + Farben GmbH & Co. KG

Fassadenfarben
SÜDWEST VarioSil® Fassadenfarbe
Allgemeine Regeln:
Die Vorbereitung des Untergrundes und die Ausführung
der Anstricharbeiten müssen dem aktuellen Stand der
Technik entsprechen. Alle Beschichtungen und Vorarbeiten sollten sich stets nach dem Objekt und den Anforderungen, denen es ausgesetzt wird, richten. Bitte beachten
Sie hierzu die aktuellen BFS Merkblätter, herausgegeben
vom Bundesausschuss Farbe und Sachwertschutz. Siehe
auch VOB, Teil C DIN 18363, Absatz 3 Maler- und Lackierarbeiten.
Einsatzbereich:
Siliconvergütete, füllende Fassadenfarbe mit matter Oberfläche und guter Schutzwirkung, für tragfähige Fassadenuntergründe.
Untergründe:
Für neue und alte unbeschichtete Kalkzementputze, Zementputze, Dekor- bzw. Strukturputze wie Silikatputze,
Siliconputze, Mineralputze und Kunstharzputze. Als Renovierungsanstrich auf trägfähigen Fassadenfarben.
Für Untergründe, die hier nicht genannt sind, aber dennoch mit VarioSil® Fassadenfarbe beschichtet werden
können, bitte beraten lassen.
– Matte, mineralisch wirkende Oberfläche
– Füllend
– Strukturausgleichend
– Wetterbeständig
– Gut verarbeitungsfähig
– Spannungsarm
– Wasserdampfdurchlässig
– Alkalibeständig nach DIN 18558
Farbtöne:
9110 weiß
All-Color-Werkstönung: In weiteren Farbtönen lieferbar.
2,5ltr., 5 ltr., 12,5 ltr.
Verbrauch:
ca. 200-250 ml/m pro Anstrich
Glanzgrad:
Matt
Dichte:
ca. 1,5 – 1,6 g/cm
Anwendung:
Die Weiterbehandlung/Entfernung von Farbschichten wie
Schleifen, Schweißen, Abbrennen etc. kann gefährlichen
Staub und/oder Dampf verursachen. Arbeiten nur in gut
gelüfteten Bereichen durchführen. Angemessene (Atem-)
Schutzausrüstung anlegen, falls erforderlich.
Alle Untergründe müssen sauber, trocken, tragfähig und
frei von trennenden Substanzen sein. Unsichere Untergründe sind auf Tragfähigkeit und Eignung für nachfolgende Beschichtungen zu prüfen. Gegebenenfalls Testfläche anlegen und Haftung überprüfen.
Untergrundvorbereitung:
Neue Putz- und Nachputzstellen müssen vor den Anstrichmaßnahmen ausgehärtet und trocken sein. (Faustregel: 1 Tag pro mm Putzstärke) Nicht tragfähige Altbeschichtungen müssen restlos vom Untergrund entfernt
werden. Die Untergründe sind dann wie unbeschichtete
Untergründe zu behandeln.
Eigenschaften:
Gebinde:
F73
2
3
Untergrundreinigung:
Je nach Verschmutzungsart und -intensität die Fassadenuntergründe mittels Schwamm oder Malerbürste, Kaltwasserhochdruck oder Dampfstrahlgerät abwaschen. Zur
Verbesserung der Schmutzlösung können vor dem Abwaschen zusätzlich handelsübliche, saure oder alkalische
Reinigungsmittel eingesetzt werden.
Grundierung der Untergründe:
Untergründe müssen nur dann mit Tiefgrundierungen
behandelt werden wenn eine normale, hohe oder unterschiedliche Saugfähigkeit vorliegt und gewährleistet ist,
dass der zum Einsatz kommende SÜDWEST HydroGrund
gut eindringen kann. Tiefgrundierungen dürfen am zu
beschichtenden Untergrund keine Schicht bilden.
Schwach saugfähige Untergründe wie z.B. alte, angewitterte Fassadenfarbanstriche mit bis zu 10% mit Wasser
verdünnter VarioSil® Fassadenfarbe vorstreichen. Für
nicht saugfähige Untergründe bitte eine technische Beratung einholen.
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SÜDWEST VarioSil® Fassadenfarbe
Mineralische Untergründe wie Kalkzementputz, Zementputz, Silikatputz und Mineralputz mit Fixativ grundieren.
Alte oder neue Siliconharzputze, Kunstharzputze, Dispersions-Fassadenfarben und Siliconharzfarben entsprechend ihrer Saugfähigkeit mit ca. 5% verdünnter VarioSil® Fassadenfarbe vorstreichen.
Riss-Sanierung / Oberflächenegalisierung:
Risse in Putzflächen (keine baudynamischen Risse) können mit SÜDWEST RissGrund 1 für 3 (oder SÜDWEST
RissGrund faserarmiert durch die ein- oder mehrmalige
Anwendung (Technisches Merkblatt SÜDWEST RissGrund beachten) zugeschlämmt werden. Risse über 3 mm
Breite V-förmig aufkratzen, mit Wasser benetzen und
fachgerecht verfüllen. Ungleichmäßig strukturierte Oberflächen können mit SÜDWEST RissGrund 1 für 3 (unverdünnt) angeglichen werden.
Verarbeitung:
Streichen, rollen oder spritzen. Zwei satt ausgeführte
Schlussanstriche unverdünnt. Je nach Restsaugfähigkeit
des Untergrundes und/oder der Verarbeitungstemperatur
darf das Produkt maximal mit 5 % Wasser verdünnt werden.
Bei Anwendungen im Spritzverfahren bitte die Empfehlungen der Gerätehersteller beachten. Vor der Verarbeitung
das Produkt homogen aufrühren. Tönungen möglichst
unverdünnt und mit der gleichen Applikationsart auf zusammenhängenden Flächen verarbeiten. Vor der Verarbeitung eine Farbtonkontrolle durchführen.
Verarbeitungstemperatur:
Nicht unter + 5°C Material-, Objekt-, und Lufttemperatur
verarbeiten und trocknen lassen.
Verdünnung/Werkzeugreinigung:
Max. 5% mit Wasser verdünnen. Arbeitsgeräte mit Wasser
reinigen.
Trocknung:
(20°/60% r.L.)
Überarbeitbar:
nach 8 h
Bauphysikalische Daten:
Wasserdampfdiffusionwiderstandszahl:
µ = 680 nach EN ISO 7783-2
Wasserdampfdiffusion sd-Wert:
0,13 m (Klasse V1 hoch) nach EN ISO 7783-2
Wasserdampfdurchlässigkeitsrate:
w<0,05[kg/(m²*h0,5)] (Klasse W3 niedrig) nach EN
1062-1.
Trockenschichtdicke nach EN 1062-1: 190 µm
Alle Angaben sind Durchschnittswerte. Aufgrund rohstoffbedingter Schwankungen sind geringe Abweichungen
möglich. Die Produkteignung wird dadurch nicht beeinträchtigt
Farbtonbeständigkeit gemäß BFS-Merkblatt
Nr. 26:
Klasse: C, Gruppe: 1-3 je nach Farbton.
Bei Farbtönen aus dem All-Color Fassade A1 Fächer
ergibt sich immer die Gruppe 1.
Besondere Hinweise:
Die Grundierung mit der Malerbürste oder Rolle ausführen
um das gleichmäßige Einarbeiten in den Untergrund zu
gewährleisten. Die Grundiermittel entsprechend der aktuellen Technischen Merkblätter anwenden.
Die Technischen Merkblätter der eingesetzten Produkte
unbedingt beachten. Dieses Merkblatt entbindet den Anwender nicht von der Pflicht weiterführende Bestimmungen aus Gesetzen, Verordnungen, den Stand der Technik
usw. zu beachten. Um die Qualität und Gleichmäßigkeit
von Fassadenbeschichtungen zu gewährleisten nicht
unter direkter Sonneneinstrahlung, starkem Wind, Nebel,
drohendem Regen oder vor einem zu erwartenden Temperaturabfall unter + 5°C während der Trocknungsphase
verarbeiten. Nicht geeignet für waagerechte Flächen mit
Wasserbelastung. Auf Fassadenflächen die aufgrund ihrer
speziellen Objektbedingungen (z.B. Wärmedämmung,
offene Gewässer und/oder Baum- und Sträucherbestand
in der Nähe des Objektes, etc.) einer erhöhten Feuchtebelastung ausgesetzt sind, besteht ein erhöhtes Risiko des
Algen- und Pilzbefalls. In diesen Fällen empfehlen wir die
VarioSil® Fassadenfarbe mit Filmkonservierung oder
SÜDWEST Silicon Therm Fassadenfarbe einzusetzen.
Bei Flächen die vor der Überarbeitung mikrobiell befallen
sind, empfehlen wir nach einer Reinigung und Applikation
von SÜDWEST Fungan®, VarioSil® Fassadenfarbe mit
Filmkonservierung oder SÜDWEST Silicon Therm Fassadenfarbe einzusetzen. Eine vorbeugende und verzögernde Wirkung wird dadurch erreicht. Ein dauerhaftes Ausbleiben von Algen- und/oder Pilzbefall kann nicht zugesichert werden. Bei wirkstoffhaltigen Produkten muss eine
ausreichende Schichtstärke erzielt werden. Diese wird nur
durch zweimaligen Auftrag erreicht. Hochalkalische Einflüsse und/oder verzögerte Filmbildung aufgrund der Witterungsbedingungen reduzieren die Wirkung der Filmkonservierung. Darüber hinaus ist das BFS-Merkblatt Nr. 9,
Abschnitt 6.1 zu beachten.
Farbtonstabilität: Durch Witterung, Feuchte, UVEinstrahlung, Anlagerungen kann sich die Oberfläche von
Beschichtungen im Laufe der Zeit verändern. Farbveränderungen können die Folge sein. Dabei handelt es sich
um einen dynamischen Prozess, der
durch die Klimabedingungen an sich und die Exposition
unterschiedlich beeinflusst wird. Es gelten die jeweils
aktuellen nationalen Regelungen, Merkblätter etc.
Füllstoffbruch:
Bei mechanischer Belastung der Beschichtungsoberfläche
kann es bei dunklen, intensiven Farbtönen aufgrund der
verwendeten, natürlichen Füllstoffe zu sich heller abzeichnenden Farbtonveänderungen an diesen Stellen kommen.
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SÜDWEST VarioSil® Fassadenfarbe
Die Produktqualität und Funktionalität wird dadurch nicht
beeinflusst.
Farbtongenauigkeit:
Aufgrund chemischer und/oder physikalischer Abbindeprozesse bei unterschiedlichen Witterungs- und Objektbedingungen kann keine Gewähr für gleichmäßige Farbtongenauigkeit und Fleckenfreiheit, insbesondere bei:
a. ungleichmäßigem Saugverhalten des Untergrundes
b. unterschiedlichen Untergrundfeuchten in der Fläche
c. partiell stark unterschiedlicher Alkalität/Inhaltsstoffen
aus dem Untergrund
d. direkte Sonneneinstrahlung mit scharf abgegrenzter
Schattenbildung auf der frisch applizierten Beschichtung,
übernommen werden.
Emulgatorauswaschungen:
Aufgrund trocknungsverzögernder Bedingungen, kann es
in der ersten Zeit der Bewitterung durch Tau, Nebel,
Spritzwasser oder Regen zu Oberflächeneffekten (Ablaufspuren) bei noch nicht durchgetrockneten Beschichtungen
aufgrund wasserlöslicher Hilfsstoffe kommen. Je nach
Farbtonintensität kann sich dieser Effekt unterschiedlich
stark abzeichnen. Eine Qualitätsminderung des Produktes
liegt nicht vor. In der Regel werden diese Effekte bei weiterer Bewitterung selbstständig entfernt.
Produkt-Code:
M-DF 02
Lagerung:
Angebrochene Gebinde luftdicht verschließen. Kühl aber
frostfrei lagern.
Entsorgung:
Leere Gebinde der zuständigen Sonderabfallstelle geben.
Zur Entsorgung müssen die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen beachtet werden. Farbreste nicht ins Abwasser
schütten.
Technische Beratung:
Für alle Fragen die durch dieses Technische Merkblatt
nicht beantwortet wurden stehen unsere AußendienstMitarbeiter gerne zur Verfügung. Darüber hinaus beantwortet unser Technischer Kundendienst im Werk gerne
alle Detailfragen. (06324/709-0)
EG-Richtlinie 2004/42/EG:
Das Produkt „VarioSil® Fassadenfarben“ unterschreitet
den VOC-Höchstwert der Produktkategorie C (40 g/ltr.),
und ist somit VOC-konform.
VDL-Deklaration:
Polymerdispersion, Siliconharzemulsion, Weißpigmente,
anorganische Pigmente, Calciumcarbonat, silikatische
Füllstoffe, Talkum, Wasser, Glykolether, Aliphaten, Additive, Konservierungsmittel.
Allgemeine Sicherheitsratschläge:
Während der Verarbeitung und Trocknung von Farben und
Lacken ist für gute Belüftung zu sorgen.
Von Nahrungsmitteln, Getränken und Futtermitteln fernhalten.
Berührung mit den Augen und der Haut vermeiden.
Bei Schleifarbeiten Staub nicht einatmen.
Außer Reichweite von Kindern aufbewahren.
Nicht unverdünnt bzw. in größeren Mengen in das Grundwasser, in Gewässer oder in die Kanalisation gelangen
lassen.
Weitere Angaben aktuelles Sicherheitsdatenblatt unter
www.suedwest.de.
Stand: März/2014/CS