Projekte für www.impulsregionen.rlp.de Biotopverbund - Regeneration Weg begleitender Saumbiotope Tab.: Kurzbeschreibung Biotopverbund - Regeneration Weg begleitender Saumbiotope Projekttitel Projektkategorie Projektträger Projektverantwortlicher Zeitrahmen Kosten Finanzierung Biotopverbund - Regeneration Weg begleitender Saumbiotope Leitprojekt Gemeinden Lollschied, Pohl, Obertiefenbach, Niedertiefenbach, NetzConzept Rolf Hussing 2007 - 2010 Endgültige Kosten zur Planung, Betreuung und Umsetzung können erst nach Prüfung der Beteiligung durch Paten, Ehrenamtliche, den ZV Naturpark Nassau, die WFG, die Touristik, den Einsatz einer Beschäftigungsgesellschaft u. ä. benannt werden ZV Naturpark Nassau - PAULA/DLR Touristik - WFG des Rhein-Lahn-Kreises Gemeinden - Sponsoren Patenschaften – Stiftungen (Hochschulen, BFN, BMU) Projektziel Ausgangslage/Problemstellung Insbesondere in einer intensiv bewirtschafteten Kulturlandschaft bieten Saumbiotope die letzten Refugien für viele Tier- und Pflanzenarten. Sie bieten Nahrung (z.B. Pollen, Nektar, Samen, grüne Pflanzenteile), Deckung für Tiere vor Beutegreifern, Wohn- und Nistplatz, Fluchtmöglichkeiten bei Bewirtschaftungsmaßnahmen, Überwinterungsmöglichkeiten und Standortbedingungen, wie sie sonst nur noch selten zu finden sind. So bilden Säume z.B. in intensiven Ackerbaugebieten oft die letzten Rückzugsmöglichkeiten für Grünlandarten und tragen somit zur Biotopvernetzung bei. Abb.1: Beispiel für Weg begleitende Saumbiotope Nach Untersuchungen sind bereits in 1m Abstand vom Ackerrand in 90 % der Fälle weniger als 3 % der ausgebrachten Spritzmittelmenge auf Ackerflächen zu finden, in 5m Abstand schließlich weniger als 1 %. Auch für Nützlinge wie Marienkäfer, Schlupfwespen Schwebfliegen, Laufkäfer u. a. bieten die Säume Nahrungs-, Überwinterungs- und Rückzugsmöglichkeiten und tragen somit zum integrierten Pflanzenschutz bei. Durch den ökologischen Verlust bei Verbrachung der Säume kommt es gleichzeitig zu einem ästhetischen Verlust, der allerdings von der Bevölkerung aufgrund seines „schleichenden“ 1 Projekte für www.impulsregionen.rlp.de Charakters nur teilweise bewusst war genommen wurde. Vor allem im Hinblick auf die geplante touristische Nutzung der Landschaft sind jedoch Attraktivitäten verloren gegangen. Zielsetzung Geplant ist die Entwicklung von vorhandenen Säumen entlang von Wegen durch die Kulturlandschaft zu attraktiven Pflanzenbeständen durch Umstellung der Pflege. Diese Säume sind Bausteine für die zukünftige Infrastruktur des regionalen Tourismus und Einbindung in das Wanderwegenetz der Region (Limeswanderweg, Limespark Pohl, Mühlenwanderwege). Weiterhin soll mit dem Projekt die Identifizierung der Bevölkerung mit ihrer Kulturlandschaft sowie eine Wissensvermittlung am Wegesrand zur Landnutzungsgeschichte, Natur und Landschaft, Kulturbauten und zu den Gemeinden stattfinden. Projektzielgruppen sind Wanderer, Erholungssuchende, Schulen/Hochschulen sowie Landschaftspfleger und –nutzer. Abb.: Vegetation zwischen landwirtschaftlicher Nutzfläche und Wegeparzelle Beitrag zur ILE-Strategie Das Projekt leistet einen Beitrag zu folgenden Zielen: Ö Die Region als Tourismus-, Erholungs- und Gesundheitsraum weiterentwickeln Ö Stärkung der Angebotsentwicklung im Qualitätstourismus (zuverlässige, permanente Ö Ö Ö Ö Ö Angebote) Herausstellung der geschichtlichen Zusammenhänge Erhalt der Kulturlandschaft durch angepasste Nutzungen Erhalt und Entwicklung des ökologischen Wertes der Landschaft Erschließung neuer Einkommensquellen für Land- und Forstwirtschaft Entwicklung von touristisch interessanten Produkten und Dienstleistungen in der Landwirtschaft Projektbeschreibung Inhalte Auf vorhandenen, Weg begleitenden Flächen – überwiegend in Gemeindehand - werden für die Kulturlandschaften des Westlichen Taunus typische Saumbiotope wiederhergestellt, geschaffen, gepflegt und genutzt. Eingebunden in die Gestaltung und Umsetzung werden die Nutzer und Pfleger der Landschaft (Landwirte, Forstwirte, interessierte Grundstückseigentümer, Landschaftspflegebetriebe). Entlang der Wege wird eine Infrastruktur an Informations- und Erholungseinrichtungen sowie besondere Kulturlandschaftselemente aufgebaut. Zunächst wird ein Pilotprojekt mit 4 Teilabschnitten empfohlen. Es werden kleinere, kürzere Rundwegesysteme (ausgehend vom zukünftigen Limespark etwa ½ bis 1 Stunde Wegzeit) wo noch nicht vorhanden, hergestellt oder vorhandene genutzt. 2 Projekte für www.impulsregionen.rlp.de Abb. : Beispiel Ortslage Pohl (VG Nassau) mit Limes Durch geeignete Maßnahmen werden Säume so gepflegt, dass die typische Flora und Fauna der landwirtschaftlich geprägten Höhenlagen des Westlichen Taunus ‚reaktiviert’ werden (nutzen von Potentiale von sogenannten Restflächen). Besonderes Augenmerk liegt auf die Bedeutung von Archäophyten rechts und links des Limes. Die entstehenden Biomassen sollen i. S. einer Kreislaufwirtschaft langfristig in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt werden (auch als Energieträger). Die Entwicklung der Säume wird in Zusammenarbeit mit Hochschulen beobachtet und dokumentiert (Monitoring, Diplomarbeiten). Das Untersuchungsgebiet dient ebenfalls für Exkursionen im Rahmen des Tourismus und der Bildungsarbeit (Ausbildung und Fort- und Weiterbildung, Tagungen). Schrittweise wird hier die Kulturlandschaftsgeschichte aufgearbeitet und Besuchern des Limesparks Pohl demonstriert. Ablaufplanung Bestandsaufnahme, Abstimmung vor Ort, (Gemeinden, Landwirte Forstwirte, Landnutzer, Jagdpächter,) Konzeptentwicklung inkl. Öffentlichkeitsarbeit und Infoveranstaltungen, Versuchsflächen Herstellung Wegsäume (investiv) von 4 Teilgebieten (2007 – 2008 – 2009 - 2010) Umsetzung: Herstellung von xx „Info-Tableaus“ für 4 Teilgebiete (2007 – 2008 – 2009 - 2010) * Umsetzung: jährliche Saumpflege und –entwicklung: Pflegekosten * jährliche Betreuung des Projekts und des Informationssystems und Instandhaltung * Exkursionen, Seminare und Veranstaltungen Erfüllung der Mindestkriterien Die Mindestkriterien sind erfüllt. Beabsichtigte Ergebnisse und Erfolgskontrolle Entwicklung arten- und blütenreicher Säume – Erfolgskontrolle durch Anlage von vegetationskundlichen Monitoringflächen Schaffung eines attraktiven touristischen Angebotes – Erfolgskontrolle durch Anzahl der geführten Wanderungen, ggf. Befragung bzw. Besucherzählung Kontakt / Ansprechpartner in der ILE-Region Lahn-Taunus 3 Projekte für www.impulsregionen.rlp.de Koordinatorin in den Verbandsgemeinden: Frau Regina Boch Verbandsgemeinde Bad Ems 02603 793180 eMail: [email protected] Projektbüro: Dipl.-Geogr. Marco Neef Zeppelinallee 31 60325 Frankfurt 069. 9778 5778 eMail: [email protected] www.ifls.de 4
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