ILE_Lahn-Taunus_13_RegSaumbiotope

Projekte für www.impulsregionen.rlp.de
Biotopverbund - Regeneration Weg begleitender Saumbiotope
Tab.:
Kurzbeschreibung Biotopverbund - Regeneration Weg begleitender Saumbiotope
Projekttitel
Projektkategorie
Projektträger
Projektverantwortlicher
Zeitrahmen
Kosten
Finanzierung
Biotopverbund - Regeneration Weg begleitender Saumbiotope
Leitprojekt
Gemeinden Lollschied, Pohl, Obertiefenbach, Niedertiefenbach,
NetzConzept
Rolf Hussing
2007 - 2010
Endgültige Kosten zur Planung, Betreuung und Umsetzung können erst
nach Prüfung der Beteiligung durch Paten, Ehrenamtliche, den ZV
Naturpark Nassau, die WFG, die Touristik, den Einsatz einer
Beschäftigungsgesellschaft u. ä. benannt werden
ZV Naturpark Nassau - PAULA/DLR
Touristik - WFG des Rhein-Lahn-Kreises
Gemeinden - Sponsoren
Patenschaften – Stiftungen
(Hochschulen, BFN, BMU)
Projektziel
Ausgangslage/Problemstellung
Insbesondere in einer intensiv bewirtschafteten Kulturlandschaft bieten Saumbiotope die
letzten Refugien für viele Tier- und Pflanzenarten. Sie bieten Nahrung (z.B. Pollen, Nektar,
Samen, grüne Pflanzenteile), Deckung für Tiere vor Beutegreifern, Wohn- und Nistplatz,
Fluchtmöglichkeiten bei Bewirtschaftungsmaßnahmen, Überwinterungsmöglichkeiten und
Standortbedingungen, wie sie sonst nur noch selten zu finden sind. So bilden Säume z.B. in
intensiven Ackerbaugebieten oft die letzten Rückzugsmöglichkeiten für Grünlandarten und
tragen somit zur Biotopvernetzung bei.
Abb.1: Beispiel für Weg begleitende Saumbiotope
Nach Untersuchungen sind bereits in 1m Abstand vom Ackerrand in 90 % der Fälle weniger
als 3 % der ausgebrachten Spritzmittelmenge auf Ackerflächen zu finden, in 5m Abstand
schließlich weniger als 1 %. Auch für Nützlinge wie Marienkäfer, Schlupfwespen Schwebfliegen, Laufkäfer u. a. bieten die Säume Nahrungs-, Überwinterungs- und Rückzugsmöglichkeiten und tragen somit zum integrierten Pflanzenschutz bei.
Durch den ökologischen Verlust bei Verbrachung der Säume kommt es gleichzeitig zu einem
ästhetischen Verlust, der allerdings von der Bevölkerung aufgrund seines „schleichenden“
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Charakters nur teilweise bewusst war genommen wurde. Vor allem im Hinblick auf die
geplante touristische Nutzung der Landschaft sind jedoch Attraktivitäten verloren gegangen.
Zielsetzung
Geplant ist die Entwicklung von vorhandenen Säumen entlang von Wegen durch die
Kulturlandschaft zu attraktiven Pflanzenbeständen durch Umstellung der Pflege. Diese
Säume sind Bausteine für die zukünftige Infrastruktur des regionalen Tourismus und Einbindung in das Wanderwegenetz der Region (Limeswanderweg, Limespark Pohl, Mühlenwanderwege). Weiterhin soll mit dem Projekt die Identifizierung der Bevölkerung mit ihrer
Kulturlandschaft sowie eine Wissensvermittlung am Wegesrand zur Landnutzungsgeschichte, Natur und Landschaft, Kulturbauten und zu den Gemeinden stattfinden.
Projektzielgruppen sind Wanderer, Erholungssuchende, Schulen/Hochschulen sowie Landschaftspfleger und –nutzer.
Abb.: Vegetation zwischen landwirtschaftlicher Nutzfläche und Wegeparzelle
Beitrag zur ILE-Strategie
Das Projekt leistet einen Beitrag zu folgenden Zielen:
Ö Die Region als Tourismus-, Erholungs- und Gesundheitsraum weiterentwickeln
Ö Stärkung der Angebotsentwicklung im Qualitätstourismus (zuverlässige, permanente
Ö
Ö
Ö
Ö
Ö
Angebote)
Herausstellung der geschichtlichen Zusammenhänge
Erhalt der Kulturlandschaft durch angepasste Nutzungen
Erhalt und Entwicklung des ökologischen Wertes der Landschaft
Erschließung neuer Einkommensquellen für Land- und Forstwirtschaft
Entwicklung von touristisch interessanten Produkten und Dienstleistungen in der
Landwirtschaft
Projektbeschreibung
Inhalte
Auf vorhandenen, Weg begleitenden Flächen – überwiegend in Gemeindehand - werden für
die Kulturlandschaften des Westlichen Taunus typische Saumbiotope wiederhergestellt,
geschaffen, gepflegt und genutzt. Eingebunden in die Gestaltung und Umsetzung werden
die Nutzer und Pfleger der Landschaft (Landwirte, Forstwirte, interessierte Grundstückseigentümer, Landschaftspflegebetriebe). Entlang der Wege wird eine Infrastruktur an
Informations- und Erholungseinrichtungen sowie besondere Kulturlandschaftselemente aufgebaut. Zunächst wird ein Pilotprojekt mit 4 Teilabschnitten empfohlen. Es werden kleinere,
kürzere Rundwegesysteme (ausgehend vom zukünftigen Limespark etwa ½ bis 1 Stunde
Wegzeit) wo noch nicht vorhanden, hergestellt oder vorhandene genutzt.
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Abb. : Beispiel Ortslage Pohl (VG Nassau) mit Limes
Durch geeignete Maßnahmen werden Säume so gepflegt, dass die typische Flora und
Fauna der landwirtschaftlich geprägten Höhenlagen des Westlichen Taunus ‚reaktiviert’
werden (nutzen von Potentiale von sogenannten Restflächen). Besonderes Augenmerk liegt
auf die Bedeutung von Archäophyten rechts und links des Limes. Die entstehenden
Biomassen sollen i. S. einer Kreislaufwirtschaft langfristig in der Land- und Forstwirtschaft
eingesetzt werden (auch als Energieträger). Die Entwicklung der Säume wird in Zusammenarbeit mit Hochschulen beobachtet und dokumentiert (Monitoring, Diplomarbeiten). Das
Untersuchungsgebiet dient ebenfalls für Exkursionen im Rahmen des Tourismus und der
Bildungsarbeit (Ausbildung und Fort- und Weiterbildung, Tagungen). Schrittweise wird hier
die Kulturlandschaftsgeschichte aufgearbeitet und Besuchern des Limesparks Pohl
demonstriert.
Ablaufplanung
ƒ Bestandsaufnahme, Abstimmung vor Ort, (Gemeinden, Landwirte Forstwirte,
Landnutzer, Jagdpächter,) Konzeptentwicklung inkl. Öffentlichkeitsarbeit und
Infoveranstaltungen, Versuchsflächen
ƒ Herstellung Wegsäume (investiv) von 4 Teilgebieten (2007 – 2008 – 2009 - 2010)
ƒ Umsetzung: Herstellung von xx „Info-Tableaus“ für 4 Teilgebiete (2007 – 2008 –
2009 - 2010) *
ƒ Umsetzung: jährliche Saumpflege und –entwicklung: Pflegekosten *
ƒ jährliche Betreuung des Projekts und des Informationssystems und Instandhaltung *
ƒ Exkursionen, Seminare und Veranstaltungen
Erfüllung der Mindestkriterien
Die Mindestkriterien sind erfüllt.
Beabsichtigte Ergebnisse und Erfolgskontrolle
ƒ Entwicklung arten- und blütenreicher Säume – Erfolgskontrolle durch Anlage von
vegetationskundlichen Monitoringflächen
ƒ Schaffung eines attraktiven touristischen Angebotes – Erfolgskontrolle durch Anzahl
der geführten Wanderungen, ggf. Befragung bzw. Besucherzählung
Kontakt / Ansprechpartner in der ILE-Region Lahn-Taunus
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Koordinatorin in den
Verbandsgemeinden:
Frau Regina Boch
Verbandsgemeinde Bad Ems
02603 793180
eMail: [email protected]
Projektbüro:
Dipl.-Geogr. Marco Neef
Zeppelinallee 31
60325 Frankfurt
069. 9778 5778
eMail: [email protected]
www.ifls.de
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