Flexibilitätspotential der Verbraucher FLEXIBILITÄTSPOTENTIAL DER VERBRAUCHER Hannover Messe – Forum Erneuerbare Energiewirtschaft Thorsten Lenck Hannover 15. April 2015 Flexibilitätspotential der Verbraucher ÜBER ENERGY BRAINPOOL Energy Brainpool ist der unabhängige Marktspezialist für die Energiebranche mit Fokus auf den Stromund Energiehandel in Europa. Unsere Expertise umfasst die Analyse, Prognose und Fundamentalmodellierung der Strompreise, individuelle Beratungsangebote und Studien sowie Experten-Schulungen und Trainings für die Energiebranche. Wir verbinden Wissen und Kompetenz mit Praxiserfahrung im Bereich der konventionellen und erneuerbaren Energien. Analyse Kurzfristprognosen Energiemarktmodell Studien zum Energiemarktdesign zur Entwicklung von Strompreisen und Preiskomponenten zu den Einflüssen erneuerbarer Energien 15. April 2015 Beratung Training Entwicklung und Optimierung von Geschäftsmodellen und Vermarktungsstrategien Seminare und Workshops für die Energiewirtschaft Portfoliomanagement E-Learning-Kurse Risikomanagement Langfristige Erlösanalyse für Speicher, konventionelle und erneuerbare Energien Thorsten Lenck Management-Schulungen (Face-to-Face) Planspiele für den Energiehandel an Termin-, Spot- und Regelleistungsmärkten 2 Flexibilitätspotential der Verbraucher AGENDA A Strommarkt Flexibilisierung - Hemmnisse und Lösungskonzepte B Ein regulatorischer Spezialfall C Zusammenfassung und Fazit 15. April 2015 Thorsten Lenck 3 Flexibilitätspotential der Verbraucher AGENDA A Strommarkt Flexibilisierung - Hemmnisse und Lösungskonzepte B Ein regulatorischer Spezialfall C Zusammenfassung und Fazit 15. April 2015 Thorsten Lenck 4 Flexibilitätspotential der Verbraucher STROMMARKT FLEXIBILISIERUNG HEMMNISSE UND LÖSUNGSKONZEPTE Studie in Zusammenarbeit mit Fraunhofer IWES im Auftrag des BEE e. V. Inhalt 1. Analyse von Flexibilitätspotentialen 2. Vorüberlegungen zur Hebung von Flexibilitätspotentialen 3. Grundlegende Maßnahmen zur Integration kurzfristiger Flexibilität 4. Inflexibilität gezielt abbauen 5. Aufbau von Flexibilität Fördern 6. Handlungsempfehlungen 15. April 2015 Thorsten Lenck 5 Flexibilitätspotential der Verbraucher FLEXIBILITÄTSOPTIONEN UND POTENTIALE Vergleichende Übersicht der Leistungsänderungspotentiale Potentiale heute bis mittelfristig = Potentiale langfristig = 0 GW 0 GW +16 GW PSW: +4,2 GW (bis 2030) (zusätzlich bis 2020) PSW -2,3 GW -4,4 GW > -10 GW (2030) (kurzfristig) (kurzfristig) Demand Side Haushalte +80 GW (heute) Batterie (nahezu unbegrenzt/ anforderungsbedingt) 36 GW (maximal mit Wärme- und Kälte) negativ positiv +0,6 GW +2 GW (2030) (kurzfristig) -60 GW (heute) Power-to-Heat Demand Side Industrie & GHD Reduktion Dargebot fEE -16 GW PSW: -4,2 GW (bis 2030) (zusätzlich bis 2020) Flex. Biomasse (Kurzzeit-) Speicher (PSW) + X GW Bei Rückverstromung Systembedingt, nahezu unbegrenztes Potential Systembedingt, nahezu unbegrenztes Potential -80 GW (heute) - X GW Flex. Kraftwerke (inkl. KWK) Power to Gas H2/CH4 Quelle: Eigene Ausarbeitung nach Krzikalla et al. 2013 15. April 2015 Thorsten Lenck 6 Flexibilitätspotential der Verbraucher WIE KOMMT DER VERBRAUCH IN DIE MERIT-ORDER? EUR/MWh Gasturbine Nachfrage Steinkohle Strompreis Kurzfristige Grenzkosten GuD Braunkohle Erneuerbare Energien (EE) 15. April 2015 Nuklear Kapazität Thorsten Lenck 7 Flexibilitätspotential der Verbraucher GRUNDLEGENDEN UND FLANKIERENDE MAßNAHMEN Ausgangspunkt Systematische Preissprünge weisen auf eine nicht ausreichende Bilanzkreisbewirtschaftung hin Grundvoraussetzungen zum Einbinden aller Flexibilitäten in den Strommarkt Viertelstundenprodukte Day-AheadMarket (DA) 15. April 2015 Live-Datenbereitstellung für ID-Handel Einhaltung der Bilanzkreisverträge/ Erhöhung der Fahrplantreue Thorsten Lenck Netzausbau Europäische Kopplung 8 Flexibilitätspotential der Verbraucher GRUNDLEGENDES PRINZIP: WIRTSCHAFTLICHKEIT EINER FLEXIBILITÄT 60+ Wirtschaftlichkeit dieser Flexoption ist preisabhängig Durch gezielte Förderung kann die Wirtschaftlichkeit einer Flexoption auf der yAchse parallel verschoben werden, sodass im Mittel eine Null erwirtschaftet wird Nutzung der Flexoption nur in den Stunden, in denen der Bedarf für die Flexibilität besteht Wirtschaftlichkeit der Flexoption 40 20 0 -20 -40 -60- 15. April 2015 Zeit Thorsten Lenck 9 Flexibilitätspotential der Verbraucher DYNAMISIERUNG VON PREISBESTANDTEILEN Dynamische EEGUmlage 15. April 2015 Dynamische Netznutzungsentgelte Thorsten Lenck Dynamische KWKZulage 10 Flexibilitätspotential der Verbraucher …kurzfristig MAßNAHMEN ZUR STROMMARKTFLEXIBILISIERUNG Liquidität des Viertelstundenhandels erhöhen Erleichterung des Viertelstundenhandels sowie Stärkere Sanktionierung systematischer Abweichungen Übermittlung von RLMMesswerten an den BKV in Echtzeit Messdaten an den Versorger übermitteln, damit Bilanzkreisüberblick gegeben und Bilanzausgleich in Echtzeit möglich ist Integration von fluktuierendem Strom in Vertriebsportfolios Abbau der Must-Run Leistung von KWK-Anlagen Direkte EE-Integration außerhalb des EEG-Vergütungssystems stärken, um Flexibilitätsnachfrage zu steigern (z.B. Grünstrommarktmodell) Verkürzung von Vorlaufzeiten und Produktlängen Regelleistungsbereitstellung durch fluktuierend einspeisende Erneuerbare Energien ermöglichen Weiterentwicklung, Monitoring sowie Stärkung der Flexibilitätsprämie (ggf. Wiedereinführung für Neuanlagen oder Stärkung des Flexibilitätszuschlags) Förderung des strommarktorientierten Betriebs (z.B. Dynamisierung des KWK-Bonus) Entkopplung der Wärmenetzförderung vom KWK-Anteil Gesamtkostenneutrale Dynamisierung der EEG-Umlage Umstellung der EEG-Umlage auf ein Flexibilitätssignal, z.B. den Spotmarktpreis Gesamtkostenneutrale Dynamisierung der Netzentgelte Umstellung der Netznutzungsentgelte auf ein Flexibilitätssignal, welches erneuerbare Energie integriert (global) und die Netzsituation berücksichtigt (lokal) Regelleistungsmärkte anpassen mittelfristig… Flexibilisierung von Biomasseanlagen 15. April 2015 Thorsten Lenck 11 Flexibilitätspotential der Verbraucher AGENDA A Strommarkt Flexibilisierung - Hemmnisse und Lösungskonzepte B Ein regulatorischer Spezialfall C Zusammenfassung und Fazit 15. April 2015 Thorsten Lenck 12 Flexibilitätspotential der Verbraucher § 24 EEG-2014: FÖRDERSTOPP BEI ANHALTEND NEGATIVEN STROMPREISEN Kurzstudie im Auftrag des Bundesverbands WindEnergie e. V. Inhalt 1. Zusammenfassung 2. Hintergrund: Negative Strompreise 3. Der § 24 EEG 2014 – Rahmen und Ziel der Neuregelung 4. Darstellung und Analyse des Strompreisszenarios 5. Zusammenfassung und Fazit 15. April 2015 Thorsten Lenck 13 Flexibilitätspotential der Verbraucher AUFBAU DES FUNDAMENTALMODELLS POWER2SIM 15. April 2015 Thorsten Lenck 14 Flexibilitätspotential der Verbraucher ANZAHL AN STUNDEN, IN DENEN NEGATIVE PREISE AUFTRETEN 2015-2040 1800 20% Annahmen: heutiges Marktdesign heutige Flexibilitäten 1400 18% 16% 14% Anzahl Stunden 1200 12% 1000 10% 800 8% 600 6% 400 Anteil an Jahresstunden 1600 4% 2040 2039 2038 2037 2036 2035 2034 2033 2032 2031 2030 2029 2028 2027 2026 2025 2024 2023 2022 2021 2020 2019 2018 0% 2017 0 2016 2% 2015 200 Anzahl an Stunden mit negativem Preis Prozent an Jahresgesamtstundenzahl Prozent an Jahresgesamtstundenzahl in Intervallen länger 6 Stunden 15. April 2015 Thorsten Lenck 15 Flexibilitätspotential der Verbraucher VON DER FÖRDERKÜRZUNG BETROFFENE WINDPRODUKTION 160,000 Annahmen: heutiges Marktdesign heutige Flexibilitäten 40% 35% 2040 2039 2038 2037 2036 2035 2034 2033 2032 2031 2030 2029 0% 2028 - 2027 5% 2026 20,000 2025 10% 2024 40,000 2023 15% 2022 60,000 2021 20% 2020 80,000 2019 25% 2018 100,000 2017 30% 2016 120,000 2015 Windstromerzeugung in GWh 140,000 45% Anteil an der gesamten Windstromerzeugung 180,000 Windproduktion gesamt Windproduktion in negativen Preisintervallen länger 6 Stunden Anteil der nicht vergüteten Mengen an Gesamtproduktion 15. April 2015 Thorsten Lenck 16 Flexibilitätspotential der Verbraucher AGENDA A Strommarkt Flexibilisierung - Hemmnisse und Lösungskonzepte B Ein regulatorischer Spezialfall C Zusammenfassung und Fazit 15. April 2015 Thorsten Lenck 17 Flexibilitätspotential der Verbraucher ZUSAMMENFASSUNG UND FAZIT Die Verbrauchsseite ist heute noch nicht umfassend in der Energiewende angekommen, sondern lebt zum Teil noch im alten System von Grund-, Mittelund Spitzenlast. Kurzfristiger Handel ist jedoch Grundvoraussetzung zur Einbindung von Flexibilität in das Energiesystem. Wissenschaftliche Abschätzungen zur Höhe der Potentiale verbrauchsseitiger Flexibilität divergieren stark. Letztlich entscheidet der Markt und damit die Wirtschaftlichkeit über die Nutzung der Flexibilitätsoptionen. Der Wirtschaftlichkeit von verbrauchsseitiger Flexibilität stehen heute sektorübergreifend (feste) Energiepreiskomponenten entgegen. Wettbewerbliche Anreize lösen den Suchprozess nach geeigneten und günstigen Flexibilitäten aus. Sie wirken zudem selbstregulierend und steigern somit die Effizienz des Stromsystems. Flexibilität ist der Schlüssel zum Gelingen der Energiewende. Die richtigen Weichen hierfür müssen wir heute stellen. 15. April 2015 Thorsten Lenck 18 Flexibilitätspotential der Verbraucher Thorsten Lenck Energy Brainpool GmbH & Co. KG Brandenburgische Straße 86/87 10713 Berlin Tel.: +49 (0)30 76 76 54-10 Fax: +49 (0)30 76 76 54-20 www.energybrainpool.com [email protected]
© Copyright 2024 ExpyDoc