PDF - Produktionstechnik Sachsen

Schutzgebühr 3,00 EUR
Produktionstechnik
Production Technology 2015
Foto/Photo: Audi
Intec und Z setzen neue Bestmarken
CATI/CARNET: Industrie 4.0
braucht den Mittelstand
SITEC: Prozesse sicher
und transparent steuern
EffiSi: Feinfühliger Roboter
arbeitet Hand in Hand
mit dem Menschen
USK: Energiewende im
Sondermaschinenbau
IHK Chemnitz setzt auf
einen moderierten
Nachfolgeprozess
Hannover Messe:
Sachsen-Jubiläum in
Niedersachsen
Intec and Z
set new records
CATI/CARNET:
Industry 4.0 needs SMEs
SITEC: Secure and
transparent control
of processes
EffiSi: Sensitive robot
works hand in hand
with humans
USK: Energy revolution in
the special-purpose machine
manufacturing industry
IHK Chemnitz recommends
a moderated
succession process
Hannover Messe Trade Show:
Saxony celebrates 25 years in Hanover
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®
Production Technology
3
Neue Arbeitswelten, neue Geschäftsmodelle
New working environments, new business models
D
er Roboter reicht dem Werker ein Teil
– ohne Schutzzaun oder sonstige Absperrungen. Er erleichtert die Arbeit
in der Fertigung und verbessert die Ergonomie. Die Abbildung auf der Titelseite wird
zurzeit mehr und mehr Realität. Vorreiter
sind wie so oft die Großunternehmen. Was
an den Montagebändern im Fahrzeugbau
Einzug hält, wird auch zunehmend ein Thema für den Mittelstand. Denn neue Automatisierungslösungen sind nicht mehr nur effizient für die Großserie, sondern tragen auch
bei kleineren Stückzahlen bei, diese wirtschaftlich zu fertigen. Der neue Leichtbauroboter von KUKA eröffnet hier ganz neue
Möglichkeiten für eine Integration, wie das
Beispiel des Chemnitzer Unternehmens EffiSi
in diesem Heft zeigt.
Die direkte Mensch-Roboter-Kollaboration
ist nur ein kleiner Teil der Veränderungen,
die in den nächsten Jahren Einzug in die Arbeitswelt halten. Einen Vorgeschmack vermittelt die E³-Forschungsfabrik Ressourceneffiziente Produktion des Fraunhofer IWU in
Chemnitz, in der beispielsweise eine mitlernende Software einen effizienten Karosseriebau unterstützt oder alle in der Produktion
und der Gebäudetechnik entstehenden Informationen so aufbereitet werden, dass jeder Mitarbeiter genau die Daten erhält, die
er zur optimalen Fertigungssteuerung benötigt.
Damit ist auch das Thema Industrie 4.0 nicht
weit. Das Chemnitz Automotive Institute und
der Softwarespezialist CARNET haben Module entwickelt, wie diese neue Form der
Vernetzung von virtueller und realer Produktionswelt für den Mittelstand mit Gewinn
nutzbar wird.
Dass sich daraus neue Geschäftsmodelle
generieren lassen, beweist bereits seit mehreren Jahren die SITEC Industrietechnologie.
Das Unternehmen baut nicht nur kundenspezifische Montage- und Laseranlagen und
realisiert darauf auch Serienfertigungen, sondern bietet seinen Kunden ebenso das Management für Produkt- und Maschinendaten
zur Produktionssicherheit aus einer Hand.
Eine Dienstleistung, die sie von anderen Maschinen- und Anlagenbauern unterscheidet
und sich zum Wettbewerbsvorteil entwickelt.
Lesen Sie mehr zu diesen und weiteren Beispielen in diesem Heft. Ich wünsche Ihnen
eine anregende Lektüre.
T
he robot passes the worker a part –
with no protective fence or other barrier. It makes production work easier
and improves ergonomics. The picture on
the title page is fast becoming a reality. As is
often the case, large companies are blazing
the trail. The ideas finding their way into vehicle assembly lines are also increasingly becoming a subject of interest for small and
medium-sized enterprises (SMEs). New automation solutions are not just efficient for
large-scale series; they now also contribute
to the economical production of small
quantities. The new lightweight robot by
KUKA is opening up brand new possibilities
for integration here, as shown by the example of the Chemnitz-based company EffiSi in
this magazine.
Direct human-robot collaboration is only a
small part of the changes that will enter the
working environment in the years to come.
The E3 Research Factory for Resource-efficient Production, created by the Fraunhofer
Institute for Machine Tools and Forming
Technology IWU in Chemnitz, provides a
foretaste. In it, for example, intelligent software supports efficient car body construction, while all the information resulting from
the production process and the building
technology is prepared in such a manner that
each employee can obtain exactly the data
needed for optimal production control.
This is not far removed from the subject of
Industry 4.0. The Chemnitz Automotive Institute and software specialist CARNET have
developed modules to explain how this new
method for linking virtual and real production environments will be profitable for SMEs.
SITEC Industrietechnologie has been demonstrating for years that new business models
can be generated from this. The company
not only builds custom assembly and laser
systems and uses them for actual series production, but also offers its customers management services for product and machine
data for purposes of production security.
This service sets them apart from other mechanical and plant engineering firms and
creates a competitive advantage. Read more
about these and other examples in this
magazine. Happy reading!
Ina Reichel
Herausgeberin/Editor
4
Produktionstechnik
Aus dem Inhalt
Some of the Articles inside
Neue Arbeitswelten,
neue Geschäftsmodelle
New working environments,
new business models
Nach Stagnation 2014
folgt Optimismus für 2015
Optimism for 2015
follows a stagnant 2014
3
6–7
Industrie 4.0 braucht
den Mittelstand
Industry 4.0 needs SMEs
14–15
Prozesse sicher
und transparent steuern
Secure and transparent
control of processes
16–17
Systemleichtbau als Vorreiter
für vernetzte Prozessketten
Lightweight system engineering
as a forerunner for networked
process chains
18–19
Neues Steuerungskonzept sorgt
für schnellere und präzisere
Laseranlagen
New control concept enables
faster, more precise laser systems
24–25
Energiewende im
26–27
Sondermaschinenbau
Energy revolution in the special-purpose
machine manufacturing industry
Intec und Z setzen neue
Bestmarken
Intec and Z set new records
8–9
Vom Werkzeugbauer zum
Komplettanbieter
From toolmaker to full-service
provider
Zukunft durch Faserverbund
The future belongs to fiber
composites
Gleich mehrere Weltneuheiten
sind im Gewinnerpool
Several world innovations
make the cut
28–29
20–21
10–11
Klarer Fokus auf
12–13
großserienfähigen Leichtbau
Clear focus on light-weight construction
suitable for mass production
Feinfühliger Roboter arbeitet
Hand in Hand mit dem Menschen
Sensitive robot works
hand in hand with humans
22–23
Experten diskutierten zur
additiven Fertigung
Experts discuss
additive manufacturing
30
Design und Sicherheit
heißen die Treiber
Driven by design and safety
31
Gesucht und gefunden
Sought and found
Was tun, wenn der Chef
plötzlich ausfällt?
What do you do if the boss
is suddenly unavailable?
32–33
34
Production Technology
Die Karrieremacher
The career maker
Aktionsradius vom Erzgebirge
bis nach Thailand
Action extends from the
Erzgebirge to Thailand
Mehr Freiheitsgrade bei
höchster Präzision
More degrees of freedom
with maximum precision
Anzeige/advertisement
35
5
40–41
Ideenwerkstatt für
Unternehmensdienstleister
Ideas workshop for
business service providers
48
36–37
Kurze Prozessketten und
mitlernende Software
Short process chains
and intelligent software
42–43
Personalien
Personal details
49
38–39
Sachsen-Jubiläum
in Niedersachsen
Saxony celebrates
25 years in Hanover
Seit über 140 Jahren
immer am Markt
A continual market
presence for over 140 years
50
Einstieg in den bulgarischen Markt 44–45
Entry into the Bulgarian market
6
Produktionstechnik
Nach Stagnation 2014 folgt Optimismus für 2015
Ostdeutsche Maschinenbauer erwarten zum Großteil gleichbleibende oder bessere Geschäfte
Nach einem Jahr der Stagnation ist der
ostdeutsche Maschinen- und Anlagenbau
optimistisch ins Jahr 2015 gestartet. Knapp
85 Prozent der Betriebe gehen bis zum
Frühjahr von gleichbleibenden oder besseren Geschäften aus. Im vierten Quartal
2014 waren das 68 Prozent.
D
ie Daten basieren auf der Konjunkturumfrage für das vierte Quartal 2014,
die der Landesverband Ost des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) unter seinen 350 Mitgliedern in
Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen durchgeführt hat.
Noch keine Rede von
einem Aufschwung
„Indikatoren wie Kapazitätsauslastung, Auftragsbestand, Umsatzrendite und Personalplanungen entwickeln sich grundsätzlich
gut. Von einem Aufschwung kann jedoch
noch keine Rede sein. Darüber hinaus beobachten wir teilweise eine sehr differenzierte
Branchenlage“, erklärte Reinhard Pätz, Geschäftsführer des VDMA Ost.
Die durchschnittliche Auslastung der in den
Unternehmen aktuell vorhandenen Maschinen betrug zum Jahresende 88 Prozent. Dies
entsprach dem Niveau des dritten Quartals
2014, als mit 88,1 Prozent der beste Wert des
Ostdeutscher Maschinen- und
Anlagenbau in Zahlen
Unternehmen: zirka 480*
Beschäftigte: zirka 79.900
Umsatz 2013: 14,9 Milliarden Euro
Exportquote 2013: 52,5 Prozent
Sächsischer Maschinen- und
Anlagenbau in Zahlen
Unternehmen: zirka 185*
Beschäftigte: zirka 30.000
Umsatz 2013: 6,5 Milliarden Euro
Exportquote 2013: zirka 60 Prozent
*Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern
Jahres erreicht wurde. Während indes 81
von 100 Unternehmen ihre Maschinen und
Anlagen zu mindestens 80 Prozent auslasten
konnten, verzeichneten einige Betriebe einen deutlichen Rückgang des Marktvolumens und damit der Kapazitätsauslastung.
So stieg die Zahl der Firmen mit einem Auslastungsgrad zwischen 70 und 79 Prozent
um drei auf elf Prozent.
Große Spannweite bei
Auftragsbestand
Merklich gewachsen ist im vierten Quartal
2014 der Auftragsbestand. 76 von 100 Unternehmen registrierten gleich viele oder mehr
Aufträge als in den vorangegangenen drei
Monaten. Die Auftragspolster der Unternehmen sind im Durchschnitt hingegen von 4,9
Monaten auf 4,1 Monate gesunken. „Insbesondere hier zeigt sich eine sehr große
Spannweite. Einige Unternehmen haben
Aufträge für die kommenden ein bis zwei
Jahre, andere berichteten von einem Auftragspolster von zwei, drei Wochen“, so Pätz.
Die Entwicklung der Umsatzrendite, dem
prozentualen Anteil des Gewinns am Umsatz eines Unternehmens, zeigte im Branchendurchschnitt ebenfalls nach oben. 82
von 100 Betrieben agierten in der Gewinnzone – im Vorquartal waren es 68 von 100
Unternehmen. Mehr Firmen als bisher
machten jedoch infolge des hohen Preisdrucks und wegbrechender Märkte wie Russland, Ukraine und den arabischen Staaten
erhebliche Verluste.
2014 war „Jahr der
unerfüllten Hoffnungen“
Neben den Unsicherheiten in verschiedenen
Auslandsmärkten zählten die verhaltenen
Investitionsabsichten der Kunden, schwankende Auslastungsgrade und eine fehlende
Daten-Infrastruktur zu den häufig genannten Problemen der Unternehmen. Aber auch
die Gewinnung von geeigneten Mitarbeitern und Auszubildenden sowie der Ausbau
von Vertriebsstrukturen stellen die Unternehmen vor Herausforderungen.
„Das Jahr 2014 war ein Jahr der unerfüllten
Hoffnungen. Nach gutem Beginn fehlte
letztlich der Schwung. Zahlreiche Unternehmen blicken daher auf ein Jahr der Stagnation zurück“, sagte Pätz. Was 2015 bringe,
Der ostdeutsche Maschinen- und Anlagenbau ist
optimistisch ins Jahr 2015 gestartet.
Foto: VDMA/Trumpf
lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt nur schwer
voraussagen. Zu viele unkalkulierbare Risiken wie das mäßige Wachstum in den Entwicklungs- und Schwellenländern oder die
geopolitischen Spannungen stehen im
Raum. „Positiv auswirken könnten sich die
steigende Nachfrage in den USA und China,
die niedrigen Rohstoffpreise sowie die verbesserten preislichen Wettbewerbschancen
infolge der Euro-Abwertung“, analysierte der
Landesverbands-Geschäftsführer. Der VDMA
geht von einem Produktionswachstum von
deutschlandweit plus zwei Prozent aus. Für
Ostdeutschland sieht Pätz eine Steigerung,
die knapp darunter liegt.
www.vdma.org
Production Technology
7
Optimism for 2015 follows a stagnant 2014
Most eastern German mechanical engineering firms expect similar or better business
No talk yet of a recovery
“Indicators such as capacity utilization, orders on hand, return on sales, and personnel
planning are trending positively in general;
however, there is still no recovery to speak
of. We are also observing sector conditions
that are sometimes very differentiated,” explained Reinhard Pätz, Managing Director of
VDMA East.
The average utilization of machines currently available at the companies was 88 percent at the end of the year. This was similar
to the level from the third quarter of 2014,
when the best value of the year, 88.1 percent, was reached. While 81 out of 100 companies were able to utilize their machines
and plants to a level of at least 80 percent,
some firms recorded a significant drop in
market volume and thus in capacity utilization. The number of companies with a utilization level between 70 and 79 percent increased by three, to 11 percent.
lack of data infrastructure. Companies also
faced challenges in the recruitment of suitable employees and trainees and the expansion of distribution structures.
“2014 was a year of unfulfilled hopes. After a
good start, there was ultimately no recovery.
As a result, numerous companies are looking back at a year of stagnation,” said Pätz. At
this point, it is difficult to say what 2015
holds in store. There are too many incalculable risks in play, such as modest growth in
developing and newly industrializing countries or geopolitical strains. “There could be
a positive effect from increasing demand in
the USA and China, low raw material prices,
and improved competitive pricing conditions resulting from the devaluation of the
Euro,” speculated the VDMA East Managing
Director. The VDMA is expecting nationwide
production growth of plus two percent in
Germany. For eastern Germany, Pätz expects
a slightly smaller increase.
www.vdma.org
Wide range of orders on hand
The eastern German mechanical and plant engineering industry is off to an optimistic start in 2015.
Photo: VDMA/Trumpf
After a year of stagnation, the eastern German mechanical and plant engineering
industry has started 2015 on a note of optimism. Just under 85 percent of the companies expect similar or better business
conditions up to spring, compared to 68
percent in the fourth quarter of 2014.
T
he data is based on the economic survey for the fourth quarter of 2014,
which was conducted by the East Regional Association of the German Engineering Association (VDMA) among its 350 members in Berlin, Brandenburg, MecklenburgWestern Pomerania, Saxony, Saxony-Anhalt,
and Thuringia.
Orders on hand underwent a marked increase in the fourth quarter of 2014. 76 out
of 100 companies recorded the same number or more orders than in the preceding
three months. In contrast, the companies’
average order backlog fell from 4.9 months
to 4.1 months. “This in particular shows a
very wide range. Some companies have orders for the next one to two years, while
others report an order backlog of two or
three weeks,” said Pätz.
The trend in the return on sales, which shows
the percentage of profit for a company’s
sales, likewise pointed upward on average
for the industry. 82 out of 100 companies
were operating in the black – as opposed to
68 out of 100 in the preceding quarter. However, more firms had significant losses as a
result of high price pressure and ailing markets such as Russia, Ukraine, and the Arab
states.
2014 was the “year
of unfulfilled hopes”
Problems frequently cited by companies included insecurity in various foreign markets
as well as cautious customer investment
plans, unstable levels of utilization, and a
Eastern German mechanical and
plant engineering by the numbers
Companies: about 480*
Employees: about 79,900
2013 sales: 14.9 billion Euro
2013 export rate: 52.5 percent
Saxon mechanical and plant engineering by the numbers
Companies: about 185*
Employees: about 30,000
2013 sales: 6.5 billion Euro
2013 export rate: about 60 percent
*Companies with more than 50 employees
8
Produktionstechnik
Guten Zulauf an ihren Ständen hatten Unternehmen, die generative Fertigungsverfahren wie
3D-Druck vorstellten. Dazu gehörte die NeXas
Industriesoftware GmbH aus Lichtentanne bei
Zwickau, die 3D-Drucker vertreibt und während der
Messe bereits ein Gerät verkaufen konnte.
Companies that presented additive manufacturing
processes such as 3D printing proved to be particularly popular with the attendees. These included
NeXas Industriesoftware GmbH from Lichtentanne in
Zwickau, a 3D printer supplier which even managed
to sell a device at the event.
Foto/Photo: Ina Reichel
Intec und Z setzen neue Bestmarken
Leipziger Messedoppel mit deutlichem Besucherzuwachs
Einen deutlichen Besucherzuwachs – national und international – verzeichneten die
Maschinenbaumesse Intec und die Zuliefermesse Z, die vom 24. bis 27. Februar
2015 in Leipzig stattfanden. Mehr als
23.500 Besucher aus über 35 Ländern
(2013: 21.400 Besucher aus 27 Ländern)
informierten sich auf der wichtigsten
Plattform im Jahr 2015 für die metallbearbeitende Industrie in Deutschland. 1433
Aussteller aus 33 Ländern zeigten ihr Leistungsspektrum und ihre Produktneuheiten (2013: 1352 Aussteller).
A
uf der Intec zeigten die Aussteller das
gesamte Spektrum der Fertigungstechnik für die Metallbearbeitung.
Dazu gehören in erster Linie Werkzeugmaschinen, Fertigungsautomation und Robotik, Laser- und Schweißtechnik sowie Präzisionswerkzeuge, Werkzeugsysteme, Messtechnik und Qualitätssicherung, weiterhin
Software für Produktion und Fertigung. Die
Z ist auf innovative und flexible Zulieferleistungen für die Industrie spezialisiert und
präsentierte leistungsfähige Zulieferer für
Maschinen- und Fahrzeugbau, Kunststofftechnik und -bearbeitung, Elektrotechnik
sowie Elektronik und Medizintechnik. Aktuelle Branchenthemen wie die Verarbeitung
von Faserverbundstrukturen in der Serie,
die Generative Fertigung in der Metallindustrie sowie Diskussionsforen zur „Industrie 4.0“ wurden gut angenommen.
Aussteller erwarten gutes
Nachmessegeschäft
„Mit spürbarem Optimismus und klaren Zielen haben die Aussteller den Branchenauftakt des Jahres zu einem Erfolg gemacht. Die
hohe Bedeutung des Messeverbundes zeigt
sich auch in der Qualität der Fachbesucher.
Die zahlreichen Gespräche mit den Ausstellern bestätigen: Intec und Z sind ein zentraler Ort für anstehende Kaufentscheidungen.
Mit einem Entscheideranteil von rund 50
Prozent der Fachbesucher sind konkrete Geschäftsabschlüsse ein wesentliches Merkmal
der beiden Messen in Leipzig. Neun von
zehn Ausstellern rechnen mit einem guten
Nachmessegeschäft“, erklärt Markus Geisenberger, Geschäftsführer der Leipziger Messe.
Diese Einschätzung unterstreichen auch die
Aussteller. „Die diesjährige Intec war für unser Unternehmen in jeglicher Hinsicht ein
absoluter Erfolg. Sowohl die Besucherzahlen an unserem Stand als auch die daraus
resultierenden Geschäftsabschlüsse sind um
rund ein Viertel im Vergleich zu 2013 gestiegen. Besonders beeindruckend war die hohe
Fachkenntnis des Publikums, das sich im Vorfeld bereits mit unseren Produkten auseinandergesetzt hatte und nun konkrete Nachfragen stellte“, lobt Frank Danne, Geschäftsführer von DMG Mori Berlin.
Immer mehr Besucher legen einen weiten
Anreiseweg zurück, um an der Intec und Z
teilzunehmen. Die gestiegene Zahl der Fachbesucher aus dem gesamten Bundesgebiet
ist ein Beleg für den wachsenden überregionalen Zuspruch. Auch die Zahl der Teilnehmer aus dem Ausland nimmt stetig zu. Vor
allem bei Fachbesuchern aus Mittel- und
Osteuropa findet das Messedoppel Anklang.
Wirtschaftsvertreter aus Polen, Tschechien,
Russland sowie Weißrussland konnten unter
anderem in Leipzig begrüßt werden.
Die Themensetzung des Messeverbundes
sowie das neue, schlüssige Hallenkonzept
trafen den Nerv der Branche. 87 Prozent der
Intec-Aussteller und 83 Prozent der Z-Aussteller gaben schon jetzt in der offiziellen
Befragung an, dass sie an der Messe 2017
wieder teilnehmen werden. Neun von zehn
Befragten lobten zudem die fachliche Qualifikation der Besucher.
Das nächste Messedoppel Intec und Z findet vom 7. bis 10. März 2017 in Leipzig statt.
www.messe-intec.de
www.zuliefermesse.de
Production Technology
9
Auch ein Highlight in der Gunst der Intec-Besucher:
Die mobile Maschine von METROM aus Hartmannsdorf bei Chemnitz ermöglicht die Reparatur und
Bearbeitung von Bauteilen direkt vor Ort.
Another highlight for Intec visitors: METROM, based
in Hartmannsdorf near Chemnitz, brought along its
mobile machine, a device that enables you to repair
and work on components right on site.
Foto/Photo: Leipziger Messe/Tom Schulze
Intec and Z set new records
Leipzig trade fair duo experience substantial increase in visitor numbers
Leipzig’s mechanical engineering trade fair
Intec and Z – Subcontracting Fair experienced a substantial increase in both domestic and international visitor numbers
when they took place from 24 to 27 February 2015. This year, over 23,500 visitors
from over 35 countries (2013: 21,400 visitors from 27 countries) visited the most
important platform for Germany’s metalworking industry, with 1,433 exhibitors
from 33 countries presenting their services and latest product innovations (2013:
1,352 exhibitors).
T
he exhibitors at this year’s Intec covered the entire spectrum of production technology for the metalworking
industry. Whilst the main focus was on machine tools, automated manufacturing and
robotics and laser and welding technologies,
products on show also included precision
tools, tool systems, measurement technology, quality assurance products and production and manufacturing software. Z specializes in exhibiting innovative, flexible supply
services for the industry, showcasing quality
suppliers from the fields of mechanical and
vehicle engineering, polymer engineering
and processing, electrical engineering, electronics and medical technology. Current issues affecting the sector such as serial pro-
cessing of fiber composites and additive
manufacturing in the metal industry, and discussion forums on “Industry 4.0”, all proved
to be popular amongst the attendees.
Exhibitors expect good results
“The clear objectives and almost tangible
optimism of the exhibitors have made the
sector’s first event of the year a real success.
The quality of the attendees demonstrates
how important the two fairs are for the industry. Their numerous discussions with exhibitors confirmed that Intec and Z are key
events where purchasing decisions are
made. Around 50 per cent of the visitors arriving in Leipzig are decision-makers in their
companies, meaning that firm business deals
have become a key feature of the two trade
fairs. Nine out of ten exhibitors are expecting good results in terms of follow-up business”, explains Markus Geisenberger, Managing Director of the Leipziger Messe.
And the exhibitors agree with his assessment. “This year’s Intec was a complete success for our company in all respects. The
number of visitors arriving at our stand, and
the number of business deals agreed as a result, have increased by around a quarter in
comparison to 2013. What particularly impressed me was the high level of expertise
demonstrated by visitors who had already
looked into our products and arrived with
specific questions”, says Frank Danne, Managing Director of DMG Mori Berlin.
More and more visitors are coming from further afield to attend Intec and Z. The rising
number of attendees from across Germany
proves that the event is becoming increasingly important for domestic companies.
And the number of visitors from overseas is
also on the rise. The trade fairs are becoming
particularly popular with attendees from
central and eastern Europe. Visitors from the
region included industry representatives
from Poland, the Czech Republic, Russia and
Belarus.
The subject matter covered by the trade fairs
and the new, coherent hall design clearly
resonated with the sector. An official survey
showed that 87 per cent of Intec exhibitors
and 83 per cent of Z exhibitors intend to return to the trade fairs when they are next
held in 2017. Nine out of ten of those asked
also praised the technical expertise demonstrated by the visitors.
The next Intec/Z trade fairs will take place
from 7 to 10 March 2017 in Leipzig.
www.messe-intec.de
www.zuliefermesse.de
10
Produktionstechnik
Gleich mehrere Weltneuheiten
sind im Gewinnerpool
Intec-Preis 2015 würdigte herausragende
Neu- und Weiterentwicklungen in der Fertigungstechnik
Es ist bereits gute Tradition, dass zur Eröffnung des Messedoppels Intec und Z herausragende Entwicklungen der Aussteller
in der Fertigungstechnik mit dem IntecPreis gewürdigt werden.
I
n der Kategorie „Unternehmen bis 100 Mitarbeiter“ ehrte die Jury eine Weltneuheit
der Werkzeugmaschinenfabrik Glauchau
GmbH. Der Schleifmaschinenspezialist hat in
Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IWU
Chemnitz eine kryogene Kühlung zur Erhöhung der Energieeffizienz bei Innenrund-,
Universalrund- und Wälzlagerschleifmaschinen entwickelt. Bei dem neuen Verfahren zur
Werkstückkühlung und Werkstückschmierung wird flüssiges Kohlendioxid als kryogenes Gas in die Kontaktstelle zwischen Schleifkörper und Werkstück definiert eingeleitet.
Über ein ebenfalls neu entwickeltes und prozessspezifisches Zwei-Kanal-Minimalmengenschmiersystem erfolgt die Schmierung mit
einem Öl-Luftgemisch unmittelbar an der
Schleifstelle. Der besondere Effekt besteht
darin, dass keinerlei Kühlschmierstoff erforderlich ist und mit dem kryogenen Schleifprozess die höchsten Anforderungen an die
Oberflächengenauigkeit erzielt werden.
Den zweiten Platz erreichte die JAKOB
Antriebstechnik GmbH für das neuentwickelte Motorspindelschutzsystem M³, das die
Motorspindel einer Werkzeugmaschine vor
kollisionsbedingter Überlast schützt. Der
dritte Platz in dieser Kategorie wurde gleich
an zwei Bewerber vergeben. Die Gelber Bieger GmbH überzeugte mit der Entwicklung
und Herstellung der branchenweit kleinsten
akkubetriebenen hydraulischen Presse. Die
OPTEG GmbH war mit dem weltweit ersten
automatischen robotergestützten Be- und
Entladesystem für Ionenstrahl-Formkorrekturanlagen zum Handling großformatiger
Werkstücke für die Präzisionsfertigung erfolgreich.
In der Kategorie „Unternehmen über 100
Mitarbeiter“ vergab die Jury den Intec-Preis
an die EMUGE-Werk Richard Glimpel GmbH
& Co. KG für die Entwicklung einer neuen
Gewindetechnologie, welche Bearbeitungszeit und -prozesse deutlich verkürzt. Die SEW
Eurodrive GmbH & Co. KG mit ihrem neuartigen Energiespeichersystem für mobile und
stationäre Antriebsapplikationen wurde mit
dem zweiten Platz gewürdigt. Diesen Rang
belegte ebenfalls die Niles-Simmons Industrieanlagen GmbH mit einer neuartigen Fer-
Die OPTEG GmbH erhielt einen Intec-Preis für ein robotergestütztes Werkstück-Handlingsystem, das u. a.
Maschinen für hochfein bearbeitete Glassubstrate bestückt.
OPTEC GmbH receives an Intec Award for a robot-assisted workpiece handling system that can be used, for
instance, to load machines for micromachined glass substrates.
Foto/Photo: Ina Reichel
Die Gewinner des Intec-Preises 2015 mit Juroren,
Repräsentanten der Leipziger Messe und Ehrengästen zur Eröffnung von Intec und Z Ende Februar in
Leipzig.
Foto: Leipziger Messe/Uwe Frauendorf
tigungsanlage, die die Kombination von
Universal- und Feinstbearbeitung von Lagergeometrien mithilfe eines Dreh-BohrFräskopfes und einer Genauigkeits-Drehräumeinheit ermöglicht. Den dritten Rang
sicherte sich die GROB-WERKE GmbH & Co.
KG mit einem webbasierten System zum
prozessnahen Management von Werkzeugmaschinen in verteilten Fertigungs- und
Produktionsprozessen.
Der Intec-Nachwuchspreis ging an die NilesSimmons Industrieanlagen GmbH und Oliver Georgi. In seiner Diplomarbeit analysierte er Möglichkeiten zur Optimierung des
Arbeitsraumes einer Werkzeugmaschine von
Niles-Simmons, beschrieb Auswirkungen
auf den Bearbeitungsprozess und definierte
Ableitungen für technologische Anwendungsfälle. Das Ergebnis war so überzeugend, dass es auf weitere Baureihen übertragen wird und Oliver Georgi nach seinem
Abschluss übernommen wurde.
Für eine ingenieurtechnische Projektarbeit
zur Herstellung von Gestellbaueinheiten aus
Granit für Bearbeitungszentren mit höchster
Fertigungsgenauigkeit erzielte Lars Neugebauer von der Heckert GmbH den zweiten
Platz. Mit dem dritten Platz erkannte die
Jury die Nachwuchsarbeit von Martin
Schwager von der sh-elektronik GmbH als
ein Best-Practice-Beispiel dafür an, wie man
erfolgreich im Wettbewerb um die „besten
Köpfe“ bestehen kann.
Production Technology
11
Several world innovations
make the cut
Intec Award 2015 recognizes outstanding
new developments and advancements in production technology
The winners of the Intec Award 2015 with jurors, representatives of Leipziger Messe, and guests of honor
at the opening of Intec and Z at the end of February
in Leipzig.
Photo: Leipziger Messe/Uwe Frauendorf
It has now become a tradition to recognize
exhibitors’ outstanding developments in
production technology with the Intec
Award at the opening of the trade fair duo
Intec/Z.
I
lated overloads. Two entrants tied for third
place in this category. Gelber-Bieger GmbH
won over the jury by developing and producing the industry’s smallest battery-operated hydraulic press. OPTEG GmbH found
success with the world’s first automatic, robot-assisted loading and unloading system
for ionizing-radiation form-correction systems for the handling of large-scale workpieces for precision manufacture.
In the “Companies over 100 employees” category, the jury gave the Intec Award to
EMUGE-Werk Richard Glimpel GmbH & Co.
KG for its development of a new threading
technology that significantly shortens machining time and processes. SEW Eurodrive
GmbH & Co. KG won 2nd place with its novel
energy storage system for mobile and stationary drive applications. It shared this
ranking with Niles-Simmons Industrieanlagen GmbH, whose innovative production
system makes it possible for the universal
machining and micromachining of bearing
geometries to be combined with the aid of a
turning, drilling, and milling head and a precision turning and broaching unit. GROBWERKE GmbH & Co. KG secured third place
n the “Companies up to 100 employees”
category, the jury honored a world innovation by machine tool factory Glauchau
GmbH. The grinding machine specialist
worked with the Fraunhofer Institute for Anzeige/advertisement
Machine Tools and Forming Technology
(Fraunhofer IWU) in Chemnitz to develop a
cryogenic cooling system to increase energy
efficiency in internal cylindrical, universal
cylindrical, and roller bearing grinding machines. In the new method for cooling and
lubricating workpieces, liquid carbon dioxide is introduced as a cryogenic gas into the
point of contact between the grinder and
the workpiece in a defined manner. Lubrication takes place directly at the point of
grinding via a likewise newly developed and
process-specific two-channel minimumquantity lubrication system using an oil-air
mixture. What makes this special is that no
cooling lubricant is required, and the cryogenic grinding process allows the highest
requirements for surface precision to be met.
JAKOB Antriebstechnik GmbH won second
place for its newly developed motor spindle
protection system M3, which protects machine tool motor spindles from collision-re-
with a web-based system for the near-process management of machine tools in distributed manufacturing and production
processes.
The “Intec-Nachwuchspreis” (Intec Award
for promoting young talents) went to NilesSimmons Industrieanlagen GmbH and Oliver Georgi. In his senior thesis, he analyzed
options for optimizing the working space of
a machine tool from Niles-Simmons, described effects on the machining process,
and defined derivations for technological
applications. The outcome was so persuasive that it will be transferred to additional
series, and Oliver Georgi was hired after
graduating. Lars Neugebauer from Heckert
GmbH won second place for a technical engineering project for the production of a
granite framework unit for machining centers with maximum manufacturing precision. The jury awarded third place to Martin
Schwager from sh-elektronik GmbH for his
work with new talent, which was considered
a best-practice example of how to compete
successfully for “top talent.”
12
Produktionstechnik
Klarer Fokus auf großserienfähigen Leichtbau
Chemnitzer Bundesexzellenzcluster MERGE verfolgt Strategie der bivalenten Ressourceneffizienz
Auf den internationalen Fachmessen Intec
Leipzig und JEC Paris sowie zum 2. Treffen ihres Industriebeirates präsentierten
die Akteure des Bundesexzellenzclusters
MERGE im ersten Quartal 2015 Ergebnisse
ihrer Forschungen und fanden dafür viel
Beifall. MERGE, zu Deutsch verschmelzen,
hat sich zum Ziel gesetzt, heute noch getrennte Fertigungsprozesse bei der Verarbeitung unterschiedlicher Werkstoffgruppen wie Metalle, Kunststoffe und Textilien
zu einer großserienfähigen und ressourceneffizienten Technologie zusammenzuführen und mittels Smart Systems gleichzeitig neue Funktionen zu integrieren.
E
ine leichte und komfortable Kopfstütze
als Teil einer neuen Sitzstruktur oder
eine Leichtbaufelge mit Aluminiumschaum-Kern und Decklagen aus Faserkunst-
der TU Dresden sowie von Fraunhofer-Instituten ihr Know-how für die „Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen“, so die offizielle Bezeichnung des
Clusters. Geforscht wird u. a. an in-situ- und
in-line-Verfahren, um Fertigungsprozesse
deutlich zu verkürzen. Beispielsweise kann
ein Textil mit eingestickten Sensoren in einem Spritzgießwerkzeug seine formgebende Hülle aus Kunststoff erhalten und danach
ohne weitere aufwändige Produktionsschritte als Komponente in einem Fahrzeug
oder einer Maschine verbaut werden. Unter
anderem bringen die Wissenschaftler die
bisher völlig getrennten Technologien des
Kunststoffspritzens und Innenhochdruckumformens zusammen. Ebenso nutzen sie
Rolle-zu-Rolle-Verfahren aus der Textilindustrie. „Gerade bei neuen textilen Technologien für materialoptimierte Leichtbau-
den großserientauglichen MERGE-Leichtbaukomponenten sowie einen Antrieb auf
Brennstoffzellenbasis, der ebenfalls an der
TU Chemnitz entwickelt wird. Ein zweiter
up! von VW stellt das Vorher-Nachher-Szenario dar – auf der einen Seite das Fahrzeug
in der jetzigen Bauweise, auf der anderen
Seite mit den neuen Produktentwicklungen.
Realisiert werden die dafür notwendigen
Arbeiten dann auch im gegenwärtig entstehenden Gläsernen Leichtbauzentrum,
dessen Kernelement ein völlig neuer Mehrkomponenten-Wendeplatten-Spritzgießkomplex sein wird, den das MERGE-Team für
die innovativen Technologiefusionen ausgelegt hat. Die MERGE-Technologiehalle steht
wie generell alle Ergebnisse dieser Leichtbauforschung der Industrie zur Verfügung.
„Unsere Arbeit wird von einem Industriebeirat begleitet, in dem sowohl Großunter-
strukturen verfügen wir in der Chemnitzer
Region über Know-how, das sehr gefragt ist.
Genutzt wird es beispielsweise von der
Open Hybrid LabFactory in Wolfsburg, welche die gesamte Wertschöpfungskette von
der Kohlenstofffaser über den hybriden Fertigungsprozess bis zur Herstellung funktionaler Pkw-Leichtbaukomponenten abbildet. Die MERGE-Clusterakteure sind hier
maßgeblich an der Entwicklung der gesamten neuen Textilmaschinen und -prozesse
beteiligt“, berichtet Prof. Kroll.
Die Ergebnisse der MERGE-Forschungen
sollen 2017 im Chemnitz Car Concept zu sehen sein. Ein vom Volkswagen-Konzern zur
Verfügung gestellter Kleinwagen up! erhält
bis dahin Karosserie und Innenraum aus
nehmen als auch KMU vertreten sind. Damit
sind wir zum einen ganz nah an den Anforderungen der Praxis und können zum anderen wichtige Impulse für die zukünftige Geschäftsentwicklung gerade für die innovativen sächsischen KMU geben“, so Prof. Kroll.
Profitieren kann die Wirtschaft auch vom
neuen internationalen Master-Studiengang
„Merge Technologies for Resource Efficiency“, der ab dem Herbstsemester 2015/16 an
der TU Chemnitz starten wird und in vier Semestern das neueste Wissen aus den MERGEFeldern Leichtbautechnologien, Mikro-und
Nanosystemintegration, Grenzschicht-Technologien sowie Auslegung, integrative Simulation und Optimierung vermitteln wird.
www.tu-chemnitz.de/MERGE/
Die Kopfstütze für das Chemnitz Car Concept ist Teil
der neuen Sitzstruktur (S. 12).
Ein VW up! ist die Plattform für den Demonstrator,
der die MERGE-Technologien als elektrisch
angetriebenes Leichtbaufahrzeug repräsentieren
wird (Mitte).
Vorstellung von Forschungsergebnissen beim
2. Treffen des MERGE-Industriebeirates im Februar
2015 (S. 13).
The headrest for the Chemnitz Car Concept is part of
the new seat structure (p. 12).
A VW up! is the demonstration platform showcasing
MERGE technologies in an electric-drive light-weight
construction vehicle (center).
Research results are presented at the second meeting
of the MERGE industrial advisory council in February
2015 (p. 13).
Fotos/Photos: MERGE
stoffverbunden sind nur zwei Beispiele von
vielen, die den MERGE-Ansatz der bivalenten Ressourceneffizienz demonstrieren. „Wir
wollen ressourceneffiziente Bauteile entwickeln und ebensolche Technologien zu ihrer
Fertigung. Mit diesem klaren Fokus auf Großserienfähigkeit unterscheiden wir uns deutlich von anderen Leichtbau-Clustern im
internationalen Vergleich und besitzen somit eine Alleinstellung“, erläutern MERGEInitiator und -Koordinator Prof. Dr. Lothar
Kroll und MERGE-Geschäftsführer Dr. Jürgen
Tröltzsch.
Im einzigen Leichtbau-Forschungscluster in
Deutschland vereinen mehr als 100 Wissenschaftler und Techniker aus verschiedenen
Fakultäten und Instituten der TU Chemnitz,
Production Technology
13
Clear focus on light-weight construction
suitable for mass production
Chemnitz Federal Cluster of Excellence MERGE pursues strategy of bivalent resource efficiency
At the international trade fairs Intec Leipzig
and JEC Paris and at the second meeting of
its industrial advisory board, the team at the
Federal Cluster of Excellence MERGE presented the results of their research in the
first quarter of 2015 to much acclaim. MERGE
has set itself the objective of bringing together production processes that are still
currently discrete for different material
groups such as metals, plastics and textiles
to create a resource-efficient technology
suitable for mass production. At the same
time, it aims to integrate new functions via
smart systems.
light and comfortable headrest as part
of a new seat structure and a lightweight rim with an aluminum foam
nology, Dresden University of Technology
and Fraunhofer Institutes pool their knowledge to create “merge technologies for multifunctional light-weight structures,” as the
Cluster officially describes its objectives. Its
research includes in situ and inline processes
that shorten manufacturing processes significantly. For example, a textile with sewn-in
sensors can be equipped with the plastic
cover that gives it its shape using an injection
mold. It can then be fitted as a component in
a vehicle or a machine, cutting out additional
labor-intensive production steps. Plastic coating and hydroforming are two previously
entirely discrete technologies that the scientists have combined. They also use the rollto-roll process from the textile industry.
“When it comes to new textile technologies
made of MERGE light-weight components
suitable for mass production and a fuel-cellpowered drive, which is also being developed by Chemnitz University of Technology.
A second VW up! will show the before and
after, with one side of the vehicle in today’s
construction and the other side featuring
the new product developments.
The work this requires will take place at the
Transparent Factory for Light-Weight Construction (which is currently being built). The
core element will be an entirely new multicomponent injection molding complex with
indexable inserts, designed by the MERGE
team for the innovative fusion of technologies. As with all its activities, the MERGE
technology hall makes the results of its research in light-weight construction available
core and top layers made of fiber-reinforced
plastic are just two examples from many
that demonstrate the MERGE approach to bivalent resource efficiency. “We want to develop resource-efficient components and
resource-efficient technologies to manufacture them. This clear focus on suitability for
mass production sets us apart from the other light-weight construction clusters on the
international playing field and makes us one
of a kind,” said MERGE Founder and Coordinator Prof. Dr. Lothar Kroll and MERGE COO
Dr. Jürgen Tröltzsch.
In the only research cluster for light-weight
construction in Germany, more than 100 scientists and engineers from different faculties
and institutes at Chemnitz University of Tech-
for material-optimized light-weight structures, we in the Chemnitz region have
knowledge that is very much in demand.
Our expertise is used by the Open Hybrid
LabFactory in Wolfsburg, which represents
the entire value creation chain from the carbon fibers to the hybrid manufacturing process for functional light-weight components
for passenger vehicles. Those involved in
the MERGE Cluster are key players in the development of all elements of the new textile
machines and processes,” said Prof. Kroll.
The results of MERGE research will be on exhibit in the Chemnitz Car Concept in 2017.
By this date, an up! compact car provided by
the Volkswagen Group will be fitted with a
body shell and passenger compartment
to industry. “Our work is guided by an industrial advisory board, on which both large
companies and SMEs are represented. This
makes us very close to the requirements on
the ground, and we can give vital impetus for
future business growth at innovative Saxon
SMEs,” explained Prof. Kroll. The economy also
stands to benefit from the new international
master’s program Merge Technologies for
Resource Efficiency, which will start from the
fall semester 2015/16 at Chemnitz University
of Technology. Students will acquire the latest knowledge in MERGE’s fields of lightweight technologies, micro- and nanosystems
integration, interface technologies and their
design, integrative simulation and optimization.
www.tu-chemnitz.de/MERGE/
A
14
Produktionstechnik
Industrie 4.0 braucht den Mittelstand
Studie von Chemnitz Automotive Institute und CARNET: Den Weg der kleinen Schritte gehen
Industry 4.0 needs SMEs
Study by Chemnitz Automotive Institute and CARNET: Taking one small step at a time
Smart Data
Smart Data
Online Visualisierung
Online visualization
Rollenbasierte Verteilung
Role-based distribution
Bestandsaufnahme
Taking inventory
Anforderungsanalyse
Requirements analysis
Lösungsmodell
Solution model
• ErgänzungderDaten grundlage(z.B.RFID)
• Expansion of the data
basis (e.g., RFID)
• Selektion/Auswertung
verfügbarer Daten
• Selection/evaluation
of available data
• intelligenteVerknüfung
• Intelligentlinking
• BusinessAnalytics
• Businessanalytics
•
•
•
•
entscheidnungsorientierte
Prognostik
Decision-orientedforecast
RisikoManagement
Risk management
•
•
•
•
•
•
Online-StatiderFabrik
(Teil-/Gesamtprozess)
Onlinefactorystatuses
(subprocess/overallprocess)
Abfrage-Tools
Querytools
ReportingmitSoll-/Ist-/
Schwellenwerten
Reportingwithtarget/
actual/thresholdvalues
•
•
interaktiveWeb-Toolsmit
individualisierbarenInhalten
Interactivewebtoolswith
customizablecontent
•
•
•
•
•
•
•
•
Einbindungindoor-Ortung
Integrationintoindoor
locatingsystems
orts-undnutzerbezogene
InformationenundSichten
Location-relatedanduserrelatedinformationandviews
Push-Signalemit
Warnfunktion
Pushsignalswithwarning
function
mobiledevicemanagement
Mobiledevicemanagement
Produktionssteuerung 4.0 – ein möglicher Einstieg für den Mittelstand in Industrie 4.0.
Production control 4.0 – a potential point of entry for SMEs into Industry 4.0
Fast zwei Drittel (64,3 Prozent) von rund
1000 mittelständischen Unternehmen in
Deutschland, Österreich und der Schweiz
konnten laut einer Umfrage von Techconsult 2014 mit dem Begriff Industrie 4.0
nichts anfangen.
G
ründe dafür liegen sicher in dem inflationären Gebrauch dieses Begriffs,
durch den die damit verbundenen
Inhalte an Eindeutigkeit und Präzision verlieren. Hinzu kommt, dass nach einer ebenfalls 2014 durchgeführten Befragung von
MHP bei über 200 Führungskräften wesentliche Hemmnisse in der fehlenden Transparenz des wirtschaftlichen Nutzens gesehen
werden.
Prof. Dr. Werner Olle vom Chemnitz Automotive Institute (CATI) und Dietke Clauß von
der CARNET GmbH Chemnitz greifen in einer Kurzstudie Akzeptanzprobleme von Industrie 4.0 auf und stellen Realisierungsansätze speziell für den Mittelstand vor, mit
Quelle/Source: CATI/CARNET
dem er heute schon unmittelbaren Nutzen
generieren kann.
Industrie 4.0 steht für einen grundlegenden
Paradigmenwechsel zur intelligent vernetzten Fabrik, der durch moderne Informationsund Kommunikationstechnologien möglich
gemacht wird. Das Neuartige ist, dass z. B. in
der Automobilindustrie nicht nur das Produkt
Auto zunehmend vernetzt wird, sondern auch
die Orte und Prozesse dessen Produktion.
Damit einher geht, dass Marktsegmente je
Produkt und damit auch die Volumina kleiner
und Lebenszyklen kürzer werden. Komplexität und marktbedingte Volatilität nehmen zu.
Um dennoch schnell und flexibel zu wettbewerbsfähigen Kosten zu produzieren, sind
Produktionsdaten in Echtzeit innerhalb der
Unternehmen, zwischen den Wertschöpfungspartnern und auch gegenüber dem
Kunden unabdingbar. Eine Forderung, die
mit heute verfügbarer IT bereits erfüllt werden kann.
In ihren Untersuchungen in mittelständi-
schen Betrieben stellten die Autoren der
Studie fest, dass die Firmen verfügbare
Daten aus unterschiedlichen Quellen nur
unzulänglich nutzen. Auch eine ungenaue
Datenerfassung, fehlerhafte Rückmeldungen
aus der Produktion und fehlende Automatismen zur Datenerfassung und -auswertung
sind Realität. Die unzureichende Auswertung verfügbarer Daten sowie eine defizitäre
Datengrundlage mit der Folge einer verbesserungsbedürftigen Auftrags- und Produktionssteuerung bilden die Basis für das Projektierungsmodell von CATI/CARNET, mit
dem Brücken für mittelständische Firmen
gebaut werden können. Es setzt auf der
einen Seite stets kundenindividuell auf, auf
der anderen Seite vereint es drei sich ergänzende Lösungsmodule. Im Modul Smart
Data können heute schon mit vertretbarem
Aufwand verfügbare Daten selektiert, intelligent verknüpft, dynamisch ausgewertet
und deren Ergebnisse in Echtzeit bereitgestellt werden. Das Modul Online Visualisierung gestattet mit vertretbarem Aufwand die
Abbildung von online-Stati der Fabrik (Teilund Gesamtprozess) in Echtzeit. Der Zustand
der Fabrik ergibt sich dann nicht mehr als Ergebnis unzähliger Telefonate, sondern zeigt
sich auf Knopfdruck. Im Modul Rollenbasierte Verteilung können durch die Verknüpfung mit Technologien zur indoor-Ortung
innerhalb der Fabrik orts- und funktionsbezogen Informationen und Daten in Echtzeit
bereitgestellt werden.
Das Fazit der Studie: Industrie 4.0 wird sich
insbesondere im Mittelstand nur auf dem
Weg der kleinen Schritte realisieren lassen.
Mit der Umsetzung der aufgezeigten Systematik für eine Produktionssteuerung 4.0
steuern sich noch keine Aufträge selbst
durch die Fabrik, beauftragen diese noch
nicht selbst die benötigten Maschinen und
Anlagen, und ordern auch noch nicht selbst
das erforderliche Material. Aber mit einem
solchen digitalen Teilprojekt halten zwei
Kernelemente einer Industrie 4.0 Einzug in
die Fabrik: Informationen in Echtzeit und
Einbindung dezentraler Datenquellen und
Verantwortlichkeiten.
Production Technology
Neben dem unmittelbaren Gewinn für die
Produktionssteuerung durch höhere Flexibilität bei geringerem Aufwand ist diese Einbindung einer dezentralen Komponente
unabdingbar. Denn Industrie 4.0 braucht
nicht nur den Mittelstand, sondern auch die
digitale Kompetenz der Menschen.
According to a 2014 Techconsult survey of
around 1,000 small and medium-sized enterprises (SMEs) in Germany, Austria, and
Switzerland, almost two-thirds (64.3 percent) reported having no meaningful concept of Industry 4.0.
T
his is surely attributable to the inflationary use of this term, which results
in a loss of clarity and precision with
regard to the content. Furthermore, a 2014
MHP survey of over 200 managers revealed
substantial barriers resulting from the lack
of transparency with regard to the economic benefit.
A brief study by Prof. Dr. Werner Olle from
the Chemnitz Automotive Institute (CATI)
and Dietke Clauß from CARNET GmbH in
Chemnitz addresses problems relating to
the acceptance of Industry 4.0. It presents
approaches for realization that are specifically geared toward SMEs and that can be
used right now to generate immediate benefits.
Industry 4.0 represents a fundamental paradigm shift toward intelligently networked
factories, made possible by modern information and communication technologies.
What makes this innovative is that in the au-
tomotive industry, for instance, not only will
the automotive product be increasingly
networked, but also the locations and processes of its production. At the same time,
market segments and volumes are getting
smaller for each product, and life cycles are
getting shorter. Complexity and market-related volatility are increasing.
If production is to be fast, flexible, and costcompetitive, real-time production data absolutely must be available within the company, between the value creation partners,
and even for the customer. This requirement
can already be met with currently available
IT.
The authors of the study, in their investigations of SMEs, found that the companies
made inadequate use of available data from
various sources. Inexact data capture, erroneous feedback from production, and a lack
of automation in data capture and evaluation are also a reality. The inadequate evaluation of available data, and a deficient data
basis resulting in an order and production
control system in need of improvement,
form the basis of the project planning model by CATI/CARNET, which can be used to
build bridges for SMEs. One side always has
a customized set-up, while the other side
combines three complementary solution
modules. The Smart Data module can already be used with an acceptable amount
of effort to select available data, link it intelligently, evaluate it dynamically, and prepare its results in real time. The Online Visualization module permits the display of online factory statuses (sub-process and overall process) in real time with an acceptable
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15
amount of effort. The factory status is then
no longer determined as a result of countless phone calls, but is rather displayed at
the press of a button. In the Role-based Distribution module, location- and function-related information and data can be prepared
in real time by linking with indoor locating
technologies within the factory.
The conclusion of the study: Industry 4.0
can only be implemented in small steps, especially for SMEs. Upon implementation of
the production control 4.0 system, no orders will yet be controlled by the factory itself, factories will not yet instruct the necessary machines and systems, and factories
will not yet order the material required.
However, two core elements of Industry 4.0
have found their way into the factory with a
sub-project such as this: information in real
time and integration of decentralized data
sources and responsibilities.
This integration of a decentralized component is absolutely essential alongside the
immediate benefit to production control
due to higher flexibility coupled with lower
effort. Industry 4.0 needs more than just
SMEs; it also needs the digital expertise of
humans.
cati/institute/
www.carnet-gmbh.de
16
Produktionstechnik
Prozesse sicher
und transparent steuern
SITEC Industrietechnologie bietet eigenes
Tool für Maschinen- und Produktdatenerfassung an
Automatisierte technologische Lösungen
für die Lasermaterialbearbeitung und die
elektrochemische Metallbearbeitung zu
entwickeln und zu realisieren, umfasst bei
der SITEC Industrietechnologie GmbH
Chemnitz mehr als den Part des reinen
Maschinenbaus. Zum Leistungsspektrum
gehört genauso die datentechnische Aufbereitung von Produktionssystemen – eine
Kompetenz, mit der sie sich von anderen
Maschinen- und Anlagenbauern unterscheidet.
B
ereits Ende der 1990er Jahre bot SITEC
ein Fernservicesystem für seine Anlagen an, das damals u. a. von einem Kunden in Irland genutzt wurde. Noch einige
Jahre davor erfolgten bereits die ersten Datenerfassungen an Maschinen. „Wir beschäftigen uns schon geraume Zeit mit Prozessen,
die heute unter Industrie 4.0 in aller Munde
sind, nur eben nicht unter diesem Begriff“,
sagt Holger Hartleib, Leiter Prozesssteuerung bei SITEC.
Vor sechs Jahren hat das Unternehmen begonnen, eine eigene Systematik zur Datenerfassung und -bewertung aufzubauen. „Für
unsere Kunden, gerade in der Automobilzulieferindustrie, ist Produktsicherheit und
Rückverfolgbarkeit aller Produkthandlingsund Fertigungsschritte und damit aller qualitätsrelevanten Daten eine unabdingbare
Voraussetzung, um die Forderungen ihrer
Auftraggeber zu erfüllen“, betont Holger
Hartleib. Die Maschinen- und Produktdatenerfassung ist deshalb fester Bestandteil des
SITEC-Leistungsspektrums.
Differenzierte Datenerfassung bei
automatisierter Pumpen-Montage
Ein realisiertes Beispiel für die Integration einer differenzierten Datenerfassung stellt die
automatisierte Montage von Kühlwasserpumpen dar. Die Anlage wurde für die Herstellung unterschiedlicher Typen von Pumpen ausgelegt. Die Produktionslinie besteht
aus fünf Montagemodulen, welche durch ein
Transportsystem verkettet sind. Die Baugruppen werden hier mit 40 umlaufenden
Werkstückträgern zu den jeweiligen Bearbei-
tungsstationen befördert. Die teilegenaue
Werkstückverfolgung und Datenerfassung
wird mit insgesamt 21 Schreib-/Lesestellen,
Teilekontrollen und Kameratechnik bis in die
letzte Station umgesetzt.
Zu den typischerweise qualitätsrelevanten
Daten gehören die Kraft-Weg-Überwachung
bei Fügeprozessen, die Drehmoment-Drehwinkel-Überwachung für das Verschrauben,
die Messung der Laserleistung und Einsinkwege beim Laserschweißen sowie Prüfdrücke und Leckagewerte bei Dichtheitsprüfungen. Anwesenheitskontrollen für Einzelteile und das Gegenlesen und Bewerten
beim Markieren der montierten Pumpe mit
einem Data-Matix-Code (DMC) wurden
ebenso in die Datenerfassung der Anlage
integriert.
Betreiber wird mit VARIOVIEW ATC
Produktverantwortung gerecht
Die kontinuierliche Optimierung der Produktion sowie der einzelnen Anlagenprozesse
erfolgt durch „Yield“- und/oder „Poka Yoke“Überwachung. Ziel ist es, kritische Prozesse
zu erkennen und vorbeugend Wartungen
einzuleiten, wie eine Reinigung der Werkstückträger oder eine Justage von Werkzeugen. Paretoauswertungen werden genutzt,
um „das schwächste Glied in der Produktionskette zu finden“ und frühzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen zu können – um letztendlich die hohe Verfügbarkeit der Anlage
zu sichern.
Mit dem von SITEC entwickelten Tool VARIOVIEW ATC (Assembly Line Traceability Center)
wird so das Erfassen, Visualisieren, Archivieren und Bewerten von Produkt- und Maschi-
LEITEBENE
SCADA / Visualisierung
Traceability
MDE/BDE
FELDEBENE
Fertigung 1
VISUALISIERUNG
DO K U M E N TAT I O N
100% RÜCK VERFOLGBARKEIT DER
Produktionssicherheit leicht gemacht mit dem von
SITEC entwickelten Tool VARIOVIEW ATC zum
Erfassen, Visualisieren, Archivieren und Bewerten
von Produkt- und Maschinendaten.
Grafik: SITEC
nendaten leicht gemacht. Es ist ein zentrales
Werkzeug in der Montage und unterstützt
den Betreiber effizient dabei, seiner Produktverantwortung gerecht zu werden.
www.sitec-technology.de
Die SITEC Industrietechnologie GmbH
Das rund 230 Mitarbeiter zählende Unternehmen hat sich als Entwickler und Hersteller
für kundenspezifische Montageanlagen, Laserbearbeitungsmaschinen und Anlagen
zur elektrochemischen Metallbearbeitung seit 25 Jahren am Markt etabliert. Ebenso
agiert SITEC als Serienfertiger von Präzisionsbauteilen auf eigenen Maschinen.
Die Kunden sowohl für den Sondermaschinenbau als auch für die Serienfertigung
kommen vorwiegend aus den Bereichen Automotive, Elektrotechnik/Elektronik, Regenerative Energien, Medizintechnik sowie der Lebensmittelindustrie.
Production Technology
17
Secure and transparent control of
processes
Lokales Netzwerk
Internet
Fernservice
SITEC Industrietechnologie offers
in-house tool for machine and product data capture
Fertigung 2
than just mechanical engineering. Their
range of services includes technical processing of production system data – a
competency that sets them apart from
other mechanical and plant engineering
companies.
I
A N A LY S E
A N L AG E N - U N D P R O D U K T DAT E N
Production security made easy with the VARIOVIEW
ATC tool developed by SITEC for the capture, visualization, archival, and assessment of product and
machine data.
Image: SITEC
For SITEC Industrietechnologie GmbH in
Chemnitz, the development and realization of automated technological solutions
for laser material processing and electrochemical metal processing involves more
n the late 1990s, SITEC was already offering a remote service system for its installations. At that time, it was being used by a
customer in Ireland, among others. The first
captures of machine data had taken place a
few years earlier. “We have been working for
some time on processes that everyone is
now calling Industry 4.0, even if we didn’t
use that term,” said Holger Hartleib, Director
of Process Control at SITEC.
Six years ago, the company began building
an in-house data capture and assessment
system. “For our customers in the automotive supplier industry especially, product security and traceability of all product handling and production steps and thus all
quality-relevant data are an unconditional
requirement, in order to meet the requirements of their clients,” stressed Holger
Hartleib. For this reason, machine and product data capture is an essential component
of the SITEC range of services.
Differentiated data capture
for automated pump assembly
An example of the actual integration of a
differentiated data capture system is provided by the automated assembly of coolant
pumps. The installation was designed for
the production of various types of pumps.
The production line consists of five assem-
SITEC Industrietechnologie GmbH
bly modules linked by a transport system.
The subassemblies are transported to the
respec-tive processing stations using 40 circulating workpiece carriers. Part-specific
workpiece tracking and data capture are
carried out up to the final station with a total of 21 read/write points, parts inspections, and camera technology.
Typical quality-relevant data includes force/
stroke monitoring in joining processes,
torque/angle of rotation monitoring for
screwing processes, and measurement of
the laser power and penetration in laser
welding processes as well as test pressures
and leakage values in leak tests. Presence
checks for components, as well as counterchecks and assessments that occur when
the assembled pumps are being marked
with a data matrix code (DMC), were also integrated into the installation’s data capture
system.
Operators meet product stewardship
commitments using VARIOVIEW ATC
Production and individual plant processes
are continually optimized via “yield” and/or
“pokayoke” monitoring. The goal is to recognize critical processes and introduce preventive maintenance measures, such as cleaning the workpiece carriers or adjusting tools.
Pareto analyses are used “to find the weakest link in the production chain” and to enable early countermeasures to be taken –
ultimately to secure the high availability of
the plant.
The VARIOVIEW ATC (assembly line traceability center) tool developed by SITEC
makes it easy to capture, visualize, archive,
and assess product and machine data. It is a
central tool in the assembly system and
helps operators efficiently meet their product stewardship commitments.
With around 230 employees, the company has been an established market player for
25 years as a developer and manufacturer of custom assembly lines, laser processing
machines, and electrochemical metal processing plants. SITEC also mass-produces precision components on its own in-house machines.
Customers for the manufacture of special-purpose machines as well as for series production come predominantly from the automotive, electrical/electronic, regenerative
energies, medical technology, and food industries.
www.sitec-technology.de
18
Produktionstechnik
Prof. Dr. Werner Hufenbach (Foto links), Gründer des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden, hat das Dresdner Leichtbausymposium 1997
aus der Taufe gehoben. Seitdem hat es sich zu einer nicht mehr wegzudenkenden Plattform für einen branchenübergreifenden Wissens- und Erfahrungsaustausch
zwischen Wissenschaft und Wirtschaft entwickelt. Zur Veranstaltung 2014 kamen mehr als 450 Teilnehmer ins Dresdner Hygiene-Museum.
Prof. Dr. Werner Hufenbach (photo, left), founder of the Institute of Lightweight Engineering and Polymer Technology (ILK) at the Dresden University of Technology, initiated the Dresden Lightweight Engineering Symposium in 1997. Since then, it has developed into an indispensable platform for a cross-industry transfer of knowledge and
experience between science and industry. More than 450 participants came to the 2014 event at the German Hygiene Museum in Dresden.
Fotos/Photos: TU Dresden/ILK
Systemleichtbau als Vorreiter für vernetzte Prozessketten
19. Internationales Leichtbausymposium lädt am 18. und 19. Juni 2015 nach Dresden ein
Lightweight system engineering
as a forerunner for networked process chains
19th International Lightweight Engineering Symposium invites visitors to Dresden on June 18 and 19, 2015
Das Internationale Dresdner Leichtbausymposium hat sich seit 1997 zu einem bedeutenden Treff von Leichtbauexperten
aus Wissenschaft und Wirtschaft entwickelt. 2015 findet es am 18. und 19. Juni im
Dresdner Hygiene-Museum statt.
D
ie insgesamt 19. Veranstaltung steht
unter dem Motto: „Systemleichtbau
als Vorreiter für vernetzte Prozessketten – Zukunft hat, wer Zukunft schafft“.
„Global steht die rasant fortschreitende Digitalisierung und Vernetzung der realen
und der virtuellen Welt im Fokus von Industrie und Forschung. Die oft noch jungen
Prozessketten des modernen Leichtbaus
bieten hier – nicht zuletzt durch die komplexen Herausforderungen der prozessimmanenten Verarbeitung verschiedener Werkstoffe und der Funktionsintegration – eine
besondere Chance. Dabei darf nicht übersehen werden, dass auch die Fabrik der Zukunft ein soziales System darstellt – mit dem
Menschen im Mittelpunkt. Das heißt, es
kommt auch auf die Akzeptanz, die Sinnhaftigkeit, die soziale Gerechtigkeit und den
Nutzen für die Gesellschaft an. Nur eine soziotechnische Systembetrachtung wird hier
nachhaltig zielführend sein“, begründet Prof.
Dr. Werner Hufenbach, Initiator des Leichtbausymposiums und dessen wissenschaftlicher Leiter, die Motivation für die diesjährige Veranstaltung.
Quelle für Wachstum,
Arbeitsplätze und Wohlstand
Der Systemleichtbau auf Basis intelligent
vernetzter Spitzentechnologien erschließt
eine nachhaltige Quelle für Wachstum,
Arbeitsplätze und Wohlstand. Dabei soll der
etablierte, synergetische Branchentreff der
Leichtbauer als Forum für richtungweisende
Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten
sowie neuartige, zukunftsfähige Geschäftsfelder dienen. „Wir können die Zukunft unseres Wirtschaftsstandortes selbst gestalten,
indem wir die Chancen an der Schwelle zur
vierten industriellen Revolution erkennen
und uns einen globalen Wettbewerbsvorteil
verschaffen“, betont Prof. Hufenbach weiter.
Dresdner Modell
als durchgängiges Credo
Das vom Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der Technischen Universität
Dresden ausgerichtete Internationale Dresdner Leichtbausymposium ist die etablierte
Diskussionsplattform für einen branchen-
Production Technology
und produktübergreifenden Wissens- und
Erfahrungstransfer zwischen Wissenschaft
und Wirtschaft. Seit dem ersten Symposium
im Jahre 1997 wird hier als durchgängiges
Credo das inzwischen bei allen führenden
Industrien angewandte Dresdner Modell eines „Funktionsintegrativen Systemleichtbaus
in Multi-Material-Design“ mit seiner inhärenten Material- und Energieeffizienz verfolgt.
Since 1997, the International Dresden
Lightweight Engineering Symposium has
developed into an important meeting
place for lightweight engineering experts
from science and industry. In 2015, it will
be held on the 18th and 19th of June at the
German Hygiene Museum in Dresden.
T
he motto for the 19th Symposium is
“Lightweight system engineering as a
forerunner for networked process
chains – the future belongs to those who
shape it.”
“Industry and researchers worldwide are focused on the rapidly progressing digitization and networking of the real and virtual
worlds. The often new process chains of
modern lightweight construction provide
an opportunity here – if only due to the
complex challenges of method-specific processing of different materials and functional
integration. Also, it is imperative not to overlook the fact that the factory of the future is
a social system – with human beings at the
center. This means, it also depends on acceptance, reasonableness, social justice,
and the benefits to society. Only a sociotechnical system approach will be sustainably productive here,” explained Prof. Dr.
Werner Hufenbach, initiator and Scientific
Director of the Lightweight Engineering
Symposium, in reference to the motivation
for this year’s event.
Source of growth,
jobs, and prosperity
Lightweight system engineering on the basis of intelligently networked leading technologies is opening up a sustainable source
of growth, jobs, and prosperity. The well-established, synergistic industry-wide meeting of lightweight engineering firms is also
meant to serve as a forum for trend-setting
research and development activities as well
as innovative, sustainable business segments. “We can shape the future of our business location ourselves by recognizing the
opportunities on the cusp of the fourth industrial revolution and creating a global
competitive advantage for ourselves,” emphasized Prof. Hufenbach.
Dresden model as a universal credo
The International Dresden Lightweight Engineering Symposium organized by the
Dresden University of Technology’s Institute
of Lightweight Engineering and Polymer
Technology (ILK) is the established discussion platform for a cross-sector and crossproduct transfer of knowledge and experience between science and industry. Since
the first Symposium in 1997, the universal
credo followed in all leading industries has
been the Dresden model of “functionally integrative lightweight system construction
in multi-material design” with its inherent
material and energy efficiency.
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20
Verlagssonderveröffentlichung
Produktionstechnik
Für Faserverbundwerkstoffe gibt es vielfältige
Einsatzfelder. Der CC Ost bündelt die Potenziale in
diesem Bereich, um den Hochleistungsfaserverbund-Leichtbau als Spitzentechnologie entlang
durchgängiger Wertschöpfungsketten vom Rohstoff
bis zum Bauteil und darüber hinaus zu etablieren.
Composite fiber materials have a wide range of applications. CC Ost pools the potentials in this field in
order to establish high-performance composite fiber
lightweight construction as a leading technology
along the entire value creation chain, from raw material to finished component and beyond.
Fotos/Photos: FES Berlin (l.), ILK der TU Dresden (M.),
IPF Dresden/Matthias Popp (r.)
Zukunft durch Faserverbund
Regionalabteilung CC Ost des Carbon Composites e. V. bündelt und stärkt die Kompetenzen
für den Hochleistungsfaserverbund-Leichtbau im ostdeutschen Raum
The future belongs to fiber composites
CC Ost, the eastern regional division of Carbon Composites e. V., pools and strengthens skills
for high-performance composite fiber lightweight construction in eastern Germany
Die Leichtbaulandschaft der Region bildet
die Basis für den 2012 gegründeten CC Ost,
einer Regionalabteilung des Carbon Composites e. V. (CCeV). Führende Forschungseinrichtungen sowie die zahlreichen leistungsstarken kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) verfügen über
umfassendes Know-how im Bereich der Faserverbundwerkstoffe und -technologien.
Das national und international anerkannte
Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden ist aufgrund seiner
hohen wissenschaftlich-technischen Kompetenz ein idealer Nukleus des CC Ost, der
bereits 41 Mitglieder zählt.
A
ls Interessenvertretung bündelt und
stärkt der CC Ost diese Potenziale.
Langfristiges Ziel ist die flächendeckende Etablierung von Hochleistungsfaserverbundwerkstoffen, vor allem kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen (CFK), etwa in
den Branchen Automobilbau, Luft- und
Raumfahrt sowie Maschinen- und Anlagenbau.
Durch das gemeinsame Bestreben, den
Hochleistungsfaserverbund-Leichtbau als
Spitzentechnologie entlang der durchgängigen Wertschöpfungskette vom Rohstoff
zum Bauteil einzurichten – als nachhaltige
Quelle für Wachstum und für HightechArbeitsplätze – sollen die Unternehmen zukunftssicher gemacht werden.
Die Partner des CC Ost partizipieren an der
Weiterentwicklung der Region in der Zukunftstechnologie. Sie sind in ein Netzwerk
aus KMU, Großunternehmen und Forschungseinrichtungen eingebunden, das
die Erweiterung und Vertiefung produktionsrelevanten Know-hows bei Faserverbundwerkstoffen und -technologien für
Serienanwendungen vorantreibt. Der CC Ost
schafft besonders den KMU Möglichkeiten
zur Erarbeitung gemeinsamer Lösungen.
Neben der Netzwerktätigkeit stellen Arbeitsgruppen und Projekte ein wesentliches
Handlungsfeld der Regionalabteilung dar.
So hat der CC Ost die CCeV-Arbeitsgruppen
Multi-Material-Design, Werkzeug- und Formenbau, Faser-Matrix-Haftung sowie das
BMBF-Innovationsforum „Hochleistungsfaserverbund – Etablierung wettbewerbsfähiger Fertigungsketten“ ins Leben gerufen.
Die in den Projekten erarbeiteten Ergebnisse besitzen eine branchenübergreifende
Bedeutung und erschließen somit auch
neue Einsatzfelder.
The lightweight construction landscape in
the region forms the basis for CC Ost,
founded in 2012 as a regional division of
Carbon Composites e. V. (CCeV). Leading
research institutions and numerous highperformance small and medium-sized enterprises (SME) have extensive expertise in
the field of composite fiber materials and
technologies. The nationally and internationally renowned Institute of Lightweight
Engineering and Polymer Technology (ILK)
at the Dresden University of Technology is
an ideal nucleus for CC Ost and its 41 members, due to its high level of scientific and
technical expertise.
Special publication
Production Technology
Carbon Composites e.V.
Abteilung CC Ost
Ansprechpartner: Dr.-Ing. Thomas Heber
Abteilungsgeschäftsführer CC Ost
c/o TU Dresden - ILK
Holbeinstr. 3, 01307 Dresden
Tel.: +49 351 463-42641
Fax: +49 351 463-42642
[email protected]
www.carbon-composites.eu
www.cc-ost.eu
A
s a special interest group, CC Ost
pools and strengthens these potentials. The long-term goal is the widespread establishment of high-performance
composite fiber materials, especially carbonfiber-reinforced plastics (CRP), in industries
such as automobile manufacturing, aerospace engineering, and mechanical and
plant engineering.
The companies intend to future-proof themselves through a common effort to establish
high-performance composite fiber lightweight construction as a leading technology along the entire value creation chain,
from raw material to finished component –
as a sustainable source of growth and hightech jobs.
CC Ost’s partners participate in the continued development of the region in terms of
forward-looking technology. They are integrated into a network of SMEs, large companies, and research institutions to promote
the expansion and deepening of production-relevant expertise in composite fiber
materials and technologies for series applications. CC Ost creates opportunities for
SMEs in particular to work out common solutions.
Working groups and projects represent an
important field of activity for the regional
division in addition to the network activity.
Accordingly, CC Ost has instituted the CCeV
working groups Multi-Material Design, Tool
and Mold Construction, and Fiber Matrix
Adhesion as well as the Federal Ministry of
Education and Research (BMBF) Innovation
Forum “High-performance composite fiber –
establishing competitive production chains.”
The results obtained in the projects have industry-wide significance and thus open up
new fields of application.
Die Mitglieder des CC Ost.
The members of CC Ost.
21
22
Produktionstechnik
Feinfühliger Roboter arbeitet
Hand in Hand mit dem Menschen
EffiSi Chemnitz ist Integrationspartner für neue KUKA-Technik
Anwendungen für den Mittelstand in Vorbereitung
Er war ein Star zur internationalen Leitmesse für Robotik und Automation AUTOMATICA im Vorjahr – der neue Leichtbauroboter LBR iiwa von KUKA. Diese Innovation ermöglicht erstmals eine direkte Zusammenarbeit von Mensch und Roboter
ohne Schutzzäune oder weitere Trennvorrichtungen. Die EffiSi GmbH Chemnitz gehört zu den Systempartnern von KUKA,
die robotergestützte Automatisierungslösungen kundenspezifisch entwickeln und
umsetzen. Auch für den LBR iiwa sind sie
Integrationspartner.
M
anfred Micheler, Industrial Business
Development bei der KUKA Roboter GmbH, beschreibt die Neuentwicklung und erklärt, weshalb das Unternehmen bei der Implementierung auf Firmen wie EffiSi baut: „Der Leichtbauroboter
LBR iiwa – intelligent industrial work assistant – ist sensitiv, nachgiebig, präzise, flexibel und mit einer Mechanik und Antriebstechnik für den industriellen Einsatz ausgestattet. Mit ihm können feinfühlige und
Die EffiSi Group im Überblick
EffiSi steht für Effizienz und Sicherheit.
Kernkompetenz des Unternehmens sind
maßgeschneiderte robotergestützte
Automatisierungslösungen für die Industrie. Flexibilität und zahlreiche Einsatzmöglichkeiten stehen dabei im Fokus.
Seit 2014 bietet das Unternehmen darüber hinaus Schulungs-, Personal- und
Beratungsdienstleistungen zum Thema
Automatisierungslösungen an. EffiUp
ist die Trainingsakademie, in der die Installations- und Programmierprofis von
EffiSi sofort anwendbares Praxiswissen
in einer modular aufgebauten Ausbildung vermitteln – auch direkt beim
Kunden vor Ort.
Unter der Marke EffiCon sorgt EffiSi für
professionelle Personallösungen bei
der Realisierung von Industrieprojekten.
komplexe Montageaufgaben automatisiert
werden, bei denen der Einsatz von Robotern bisher nicht möglich war. Und er ist für
die Zusammenarbeit mit dem Menschen
prädestiniert. Dies eröffnet völlig neue Möglichkeiten der Automatisierung. Um dafür
Konzepte zu entwickeln, setzen wir bei KUKA
auf die enge Zusammenarbeit mit Integratoren wie der EffiSi Group. Unser RobotikKnow-how gepaart mit dem IntegrationsKnow-how garantiert schon heute Lösungen für die Produktionsanforderungen von
morgen.“
An diesen Lösungen wird bei EffiSi bereits
gearbeitet. „Der weniger als 30 Kilogramm
wiegende und mobil nutzbare Roboter eröffnet völlig neue Einsatzfelder. Einer von
seinen vielen Vorteilen ist, dass er beiträgt,
körperlich anstrengende Handmontagen
ohne hohen Investitionsaufwand zu ersetzen. Gerade in Zeiten alternder Belegschaften und generell fehlender Fachkräfte rückt
dieses Thema immer mehr in den Vordergrund und wird auch für mittelständische
Unternehmen damit attraktiv“, sagen die
EffiSi-Geschäftsführer Susanne Mühlberg
und Lothar Höfle.
Der Roboter ist dem menschlichen Arm
nachempfunden und kann bionische Bewegungen auf sieben Achsen ausführen. Sensoren in jeder Achse ermöglichen die Programmierung durch intuitives Handführen,
d. h. Bahnen können durch Vormachen programmiert werden. Dank Nachgiebigkeitsregelung muss eine Aufgabe nicht mehr aus
aufwändig zu programmierenden Positionsgenauigkeiten heraus gelöst werden. Sie
wird über den reagierenden Roboter bewältigt, der außerdem über sehr geringe Krafteinwirkung von außen eine neue Bewegung ausführen kann.
EffiSi setzt diesen Roboter unter anderem
für die Bearbeitung von Oberflächen und
für weitere Aufgaben zur Qualitätssicherung ein. „Das ist aber nur der Anfang. Aufgrund der geschilderten Eigenschaften und
des geringen Platzbedarfs können wir die
Einsatzbreite heute noch gar nicht abschätzen“, so die EffiSi-Geschäftsführer.
www.effisigroup.de
Eine barrierefreie Zusammenarbeit zwischen
Mensch und Roboter ermöglicht der neue
Leichtbauroboter iiwa von KUKA. Der Systempartner
EffiSi aus Chemnitz arbeitet an Einsatzlösungen für
die Neuentwicklung und hat dabei vor allem den
Mittelstand im Blick.
Kein Problem für die Sicherheit. Der Roboter stoppt
sofort seine Bewegung, wenn sich die menschliche
Hand nähert. Dank schlanker Bauweise und geringem Platzbedarf lässt er sich ohne hohen Aufwand
in viele Prozesse integrieren.
Fotos: KUKA
Production Technology
23
Sensitive robot works
hand in hand with humans
EffiSi Chemnitz is an integration partner for new KUKA technology
Applications for SMEs are in the works
LBR iiwa, the new lightweight assembly
robot from KUKA, stole the show last year
at AUTOMATICA, the leading international
trade fair for robotics and automation.
This innovation makes direct collaboration between humans and robots possible
for the first time without protective fences
or other separation devices. EffiSi GmbH is
one of the system partners of KUKA that
develop and implement custom robotassisted automation solutions. They are also an integration partner for LBR iiwa.
KUKA’s new lightweight robot iiwa enables barrier-free
collaboration between humans and robots. Chemnitzbased system partner EffiSi is working on application
solutions for the new development, and its sights are
set squarely on SMEs.
No problem for safety. The robot stops its motion
immediately if a human hand gets close. Thanks to
a lean design and small space requirement, it can be
integrated in many processes without a great effort.
Photos: KUKA
M
anfred Micheler, Director of Industrial Business Development at KUKA Roboter GmbH, describes the
new development and explains why the
company relies on companies like EffiSi for
the implementation: “The lightweight robot
LBR iiwa – intelligent industrial work assistant – is sensitive, resilient, precise, flexible,
and equipped with mechatronics and drive
technology for industrial use. It can be used
to automate sensitive and complex assembly tasks for which robots could not be used
until now. And it is intended to collaborate
with humans. This opens up whole new possibilities in automation. We at KUKA are relying on our close collaboration with integrators such as the EffSi Group to develop concepts for this. Our robotics expertise coupled with this integration expertise is already guaranteeing solutions today for the
production requirements of tomorrow.”
Work on these solutions is already underway at EffiSi. “The mobile, useful robot
weighing under 30 kilograms opens up
whole new fields of application. One of its
many advantages is that it helps replace
physically strenuous manual assembly without high capital expenditures. Especially
now, in a time of aging workforces and generally depleted skilled labor forces, this topic is gaining more and more attention and
is thus becoming attractive to small and
medium-sized companies as well,” said EffiSi
Managing Directors Susanne Mühlberg and
Lothar Höfle.
The robot is modeled on the human arm
and can carry out bionic motions in seven
axes. Sensors in each axis enable program-
ming via intuitive manual guidance, meaning paths can be programmed by example.
Thanks to resilience control, problems no
longer have to be solved using hard-to-program position accuracies. They are handled
by the reactive robot, which can also execute a new motion with very low external
input of force.
EffiSi uses this robot for surface machining
and for other quality assurance tasks. “This is
just the beginning. Based on the properties
described and the small space requirement,
we cannot even begin to estimate the range
of applications,” asserted the EffSi Managing
Director.
www.effisigroup.de
Overview of the EffiSi Group
EffiSi stands for efficiency and safety.
The company’s core competency is custom-made robot-assisted automation
solutions for industry, with a focus on
flexibility and numerous application
possibilities.
Since 2014, the company has also been
offering training, staffing, and consulting services relating to automation solutions. EffiUp is the training academy
in which EffiSi’s installation and programming professionals transfer immediately applicable practical knowledge
in a modular training program – even
right at the customer’s location.
Under the EffiCon brand, EffiSi provides
professional staffing solutions for the
realization of industry projects.
24
Produktionstechnik
Neues Steuerungskonzept sorgt für
schnellere und präzisere Laseranlagen
Entwicklung von LASERVORM Altmittweida fließt ein
in eigene Basismaschinenreihe des Unternehmens
Lasermaschinen sollen immer schneller
und immer präziser arbeiten. Diesen Spagat meistert die LASERVORM GmbH aus
Altmittweida mit einem eigenen Steuerungskonzept, das in einer ebenfalls im eigenen Haus entwickelten Basismaschinenreihe genutzt wird.
B
isher werden Lasermaschinen meist
mit klassischen WerkzeugmaschinenSteuerungen bedient. „Damit wird die
Produktivität in der Lasermaterialbearbeitung aber noch längst nicht ausgereizt“,
weiß LASERVORM-Geschäftsführer Thomas
Kimme. Das Unternehmen hat ein Steuerungskonzept geschaffen, das bis zu 40 Mal
schneller arbeitet als Wettbewerbsprodukte
und dabei eine Mikrosekunden genaue Synchronizität garantiert.
LASERVORM nutzt für das Steuerungskonzept den offenen und im Bereich der Industrie 4.0 gesetzten Standard OPC-UA für die
Maschine-Maschine-Kommunikation, die
Mensch-Maschine-Schnittstelle und gleichzeitig für die Leitebenenintegration. Geschäftsführer Thomas Kimme fasst wesentli-
LASERVORM bietet Lohnfertigung auf eigenen
Maschinen inhouse an.
LASERVORM offers contract production on in-house
machines.
che Merkmale des Konzeptes zusammen:
„Alle Komponenten wie Laserquelle, Bildverarbeitung, Messsysteme und Software
für die adaptive Bearbeitung sind tief in die
Steuerung unserer Maschinen integriert.
Wir haben ein Echtzeit-Logging von Qualitätsdaten, dies ermöglicht eine adaptive Bearbeitung in Echtzeit.“
Ein hoher Sicherheitsstandard, der eine hohe Produktivität auch bei Kleinserien keinesfalls schmälert, sowie eine anwenderfreundliche Bedienung sind weitere Pluspunkte für das LASERVORM-Konzept.
Basisanlage in Mini-,
Midi- und Maxiausführung
Der Spezialist für Anlagen zum Laserschweißen, Laserhärten und Laserauftragschweißen bringt diese Vorteile in einer eigenen
Basismaschine in Mini-, Midi- und Maxiausführung zum Tragen. „Wir haben uns in den
vergangenen zwei Jahrzehnten als Sondermaschinenbauer am Markt etabliert und
wissen, was in unterschiedlichen Anwendungsfällen gebraucht wird. Aus diesen Erfahrungen, aber auch technologischen Entwicklungen heraus haben wir eine Basismaschine geschaffen, die je nach Kundenwunsch individuell ausgerüstet werden
kann“, begründet Thomas Kimme die nur
scheinbare Abwendung vom Sondermaschinenbau.
Auf der Intec 2015 war die kleinste Basismaschine LV Mini zu sehen und kündigte eine
weitere Neuerung an. Sie und ihre „Schwestern“ werden künftig auch in einer 5-AchsVersion zu haben sein. Die Dreh-Schwenkeinheit ermöglicht eine vollumfängliche
3D-Bearbeitung des Werkstücks. Mit der geringen Stellfläche von nur einem Quadratmeter werden speziell Kunden aus der Medizin- und Feinwerktechnik angesprochen.
Aber auch für die Komplettierung der Laborausstattung in Forschungs- und Lehreinrichtungen rückt die LV Mini immer deutlicher in den Fokus. Je nach Kundenanforderung kann die Basismaschine zum Laserfeinschweißen und Laserfeinschneiden eingesetzt werden. Zusätzlich werden einfache
Markier- und Beschriftungsaufgaben absol-
Die LV Midi von LASERVORM, geeignet für die
Bearbeitung mittelgroßer Bauteile in den Verfahren
Laserschweißen, Laserhärten und Laserauftragschweißen.
Fotos: LASERVORM
viert. Auf mittelgroße Bauteile wie Antriebskomponenten im Fahr- und Flugzeugbau ist
die LV Midi ausgerichtet. Große Komponenten wie Kraftwerksturbinen können mit der
LV Maxi effizient bearbeitet werden.
LASERVORM-Kernkompetenz ist seit 1994
die Lasermaterialbearbeitung in den Verfahren Schweißen, Härten und Auftragschweißen. Dafür stehen individuelle Lösungen auf Basis der Baureihe LV Mini, LV
Midi und LV Maxi oder als Sondermaschine
LV Special bereit. Das 45 Mitarbeiter zählende Unternehmen betreut seine Kunden von
der Technologieentwicklung bis zum Produktionsanlauf sowie mit Serviceleistungen
ein Maschinenleben lang. Im hauseigenen
Job-shop werden außerdem Teile vom Einzelstück bis zur Großserie in den genannten
Verfahren bearbeitet. Zu den Kunden zählen namhafte Unternehmen aus Automotive, Maschinenbau, Antriebs-, Medizin- und
Feinwerktechnik.
www.laservorm.com
Production Technology
25
New control concept enables faster,
more precise laser systems
Development by LASERVORM in Altmittweida is
incorporated into the company’s own base machine series
gration is the open, established Industry 4.0
standard OPC-UA. Managing Director Thomas Kimme summarizes the essential characteristics of the concept: “All components,
such as laser source, image processing, measurement systems, and software for adaptive
processing, are deeply integrated in the control of our machines. We have real-time logging of quality data, which enables adaptive
processing in real time.”
Additional advantages of the LASERVORM
concept are a high safety standard, which in
no way diminishes productivity even for small
series, as well as user-friendly operation.
Base system offered in
Mini, Midi, and Maxi versions
The LV Midi by LASERVORM, suitable for processing
medium-sized components in laser welding, hardening, and resurface welding processes.
Photos: LASERVORM
Laser machines are always being asked to
work faster and with more precision. Altmittweida-based LASERVORM GmbH has
mastered this balancing act with an inhouse control concept that is likewise being used in a base machine series developed in-house.
U
p to now, laser machines have been
controlled primarily with traditional
machine tool controls. “However, this
will not max out laser material processing productivity by a long shot,” admitted
LASERVORM Managing Director Thomas
Kimme. The company has created a control
concept that works up to 40 times faster
than competitors’ products, while guaranteeing synchronicity with microsecond precision.
The control concept used by LASERVORM for
machine-machine communication, humanmachine interface, and control-level inte-
The laser welding, laser hardening, and laser
structuring systems specialist has incorporated these advantages into an in-house
base machine in Mini, Midi, and Maxi versions. “In the past two decades, we have established ourselves in the market as a manufacturer of special-purpose machines, and
we know what clients need for their specific
applications. Based on this experience, but
also on technological developments, we
have created a base machine that can be
equipped according to the customer’s specific desires,” explained Thomas Kimme, defending what might appear to be a departure from the traditional manufacture of
special-purpose machines.
The smallest base machine, LV Mini, was at
Intec 2015 and heralded yet another innovation: it and its “siblings” will also be available in a 5-axis version in the future. The rotary-swivel unit enables comprehensive 3D
processing of the workpiece. The small footprint of only one square meter meets the
needs of customers in the medical technology and precision engineering fields in particular. Research and educational institutions
also are increasingly taking a closer look at
the LV Mini to round out their laboratory
equipment. The base machine can be used
for precision laser welding and precision laser cutting, depending on the customer’s
needs. It can also be used for simple marking and labeling tasks. The LV Midi is geared
toward medium-sized components, such as
drive components in automotive and aircraft
manufacture. Large components, such as
power plant turbines, can be processed efficiently with the LV Maxi.
LASERVORM’s core competency since 1994
has been laser material processing in welding, hardening, and resurface welding processes. Customized solutions are available
for these processes, on the basis of the LV
Mini, LV Midi, and LV Maxi series, or as LV
Special special-purpose machines. The company of 45 employees stands by its customers from the technology development phase
up to the start of production and provides
services for the life of the machine. The inhouse job shop also processes parts using
the methods mentioned, from individual
pieces up to large-scale series. Customers
include well-known companies in the fields
of automotive manufacture, mechanical engineering, and drive, medical, and precision
engineering.
www.laservorm.com
Zentrale Bedienung am Panel – alles greif-, beeinfluss- und steuerbar.
Central operation at the panel – everything can be
accessed, influenced, and controlled.
26
Produktionstechnik
Verlagssonderveröffentlichung
Energiewende im Sondermaschinenbau
USK entwickelt Montagetechnik für die Produktion von Brennstoffzellen
Energy revolution in the
special-purpose machine manufacturing industry
USK develops assembly technology for the production of fuel cells
Klimaerwärmung und die Endlichkeit der
fossilen Brennstoffe erfordern mittelfristig
einen Umstieg auf regenerative Energien.
Für Sondermaschinenbauer wie die USK
Karl Utz Sondermaschinen GmbH LimbachOberfrohna bietet das Zeitalter der Elektromobilität eine Vielzahl neuer Herausforderungen.
B
is 2020 sollen laut Bundesregierung
mindestens eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren, bis 2030 sogar sechs Millionen. Das
Energiekonzept für die nächsten Jahrzehnte
sieht vor, die Treibhausgasemissionen, deren
größter Anteil energiebedingte CO2-Emissionen sind, bis 2020 um 40 Prozent und bis
2050 um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990
abzusenken.
USK ist als Hersteller automatisierter Montageanlagen im Bereich Automotive am Markt
etabliert. Zum Portfolio gehören Montagelinien für Otto- und Dieselmotoren, für Dieseleinspritzinjektoren, Hochdruckpumpen
und komplette Getriebe. Mit der Energiewende werden diese Produkte langfristig
abgelöst durch Elektromotoren und Energiespeicher. USK hat sich in den letzten Jahren
bereits dieser Herausforderung gestellt und
Anlagentechnik für die automatische Montage von Innenläufermotoren und LithiumIonen-Batterien sowie End-of-line-Prüftechnik
für Elektromotoren entwickelt und geliefert.
Derzeit erlauben die Energiedichten aktueller Batterien allerdings nur kurze Reichweiten.
Deshalb kommen vielfach Hybridsysteme
zum Einsatz – mit zwei Antrieben, einem Verbrennungsmotor und einem Elektromotor
oder als Elektroantriebe mit stromerzeugendem Verbrennungsmotor zur Reichweitenverlängerung. Wesentlich eleganter wirken
da Systeme, die ohne Verbrennungsmotor
und ohne Getriebe auskommen und für deren Elektromotoren der Strom durch Brennstoffzellen erzeugt wird. Betrieben werden
diese Brennstoffzellen vorzugsweise mit
Wasserstoff, der mit seiner hohen Energie-
dichte als Energieträger der Zukunft gilt.
Schnelle Betankung, große Reichweiten und
ausreichend Reserven für Komfortverbraucher sprechen für diese Technologie.
Entwicklungsseitig hat die Utz-Gruppe bereits vor acht Jahren begonnen, das Geschäftsfeld Brennstoffzellentechnologie aufzubauen. USK beteiligte sich erfolgreich an
Entwicklungsprojekten, mit denen erste
Technologien zur halbautomatischen Montage von Brennstoffzellen entwickelt wurden.
Potenzielle Kunden wurden bereits in der
frühen Phase der prototypischen Produktentwicklung als Partner für die Montage unterstützt. Daraus resultierten erste Aufträge
für Montagevorrichtungen und Handarbeitsplätze.
Für den Markterfolg von BrennstoffzellenFahrzeugen wird es entscheidend sein, diese
Technologie im Vergleich zu konventionellen
Fahrzeugen preislich wettbewerbsfähig zu
machen. Voraussetzung dafür ist der schrittweise Übergang von der manuellen Kleinstserien-Herstellung über eine halbautomatische Produktion mittlerer Stückzahlen hin
zur vollautomatischen Serienfertigung. Mit
der Forderung nach erweiterbarer Anlagentechnik ist USK heute aus allen Bereichen der
automotiven Zulieferindustrie konfrontiert.
Entsprechende Konzepte dafür liegen vor.
Diese gilt es nunmehr auf die Montage von
Brennstoffzellen zu übertragen.
Aktuell gestartet wurde die Entwicklung skalierbarer Anlagentechnik für die Montage
von PEM-Brennstoffzellen und daraus aufgebauter Stacks. Mit dem Entwicklungsprojekt sollen automatisch ausführbare Technologien zur Montage von Brennstoffzellen
und -stacks auf Basis metallischer und graphitischer Bipolarplatten entwickelt und in
einem hinsichtlich Stückzahl und Automatisierungsgrad skalierbaren Versuchsmuster
realisiert und erprobt werden.
Bleibt die Frage, wo der Wasserstoff herkommt? Derzeit stockt die Energiewende.
Das räumlich und zeitlich vom Strombedarf
abweichende Sonnen-/Windangebot führt
temporär bereits zur Überproduktion von
grünem Strom mit Negativpreisen, die durch
die Endverbraucher finanziert werden müssen. Ein weiterer Ausbau der regenerativen
Energien macht folglich nur Sinn, wenn die
Schwankungen in der Ökostrombereitstellung durch Speicherung bei Überangebot
und Zuspeisung bei Übernachfrage reduziert
werden. Eine vielversprechende Variante für
die Speicherung ist Wasserstoff. Mit der Herstellung von Wasserstoff durch Elektrolyse
entsteht ein umweltfreundlicher Energieträger, der gut speicherbar ist. Fahrzeuge mit
Gastank sind nicht neu. Lokal emissionsfrei
werden sie durch Brennstoffzellenantriebe
mit Wasserstoff aus regenerativ erzeugtem
Strom. Gut zu wissen, dass dieser Strom zum
Teil auch aus Photovoltaikmodulen kommt,
die auf USK-Montagetechnik hergestellt
wurden.
Global warming and the finite supply of
fossil fuels demand an increase in regenerative energies in the medium term. For
special-purpose machine manufacturers
such as USK Karl Utz Sondermaschinen
GmbH in Limbach-Oberfrohna, the age of
electric mobility presents a variety of new
challenges.
A
ccording to the German Federal Government, at least one million electric
vehicles will be driving on Germany’s
roads by the year 2020 – and up to six million by 2030. The energy concept for the
coming decades aims to reduce greenhouse
gas emissions, originating mostly from energy-related CO2 emissions, by 40 percent by
the year 2020 and by 80 to 95 percent by the
year 2050, in relation to 1990 levels.
USK is an established manufacturer of automated assembly systems in the automotive
market. Its portfolio includes assembly lines
for internal combustion and diesel engines,
for diesel injectors, high-pressure pumps,
and complete transmissions. In the course
Production Technology
Special publication
27
Links: Arbeitsplatz zur teilautomatisierten Montage von Brennstoffzellenstacks. Der Platz zur Stackmontage kann an unterschiedliche Stackdesigns angepasst und
in verschiedenen Ausbaustufen angeboten werden. Rechts: Detail des Arbeitsplatzes mit Brennstoffzellenstack.
Left: Work station for semi-automated assembly of fuel cell stacks. The stack assembly station can be adapted to different stack designs and provided in various stages of
assembly. Right: Detail of the workstation with fuel cell stack.
Fotos/Photos: USK
of the energy revolution, these products will,
in the long run, be replaced by electric motors and energy storage systems. In recent
years, USK has already faced up to these
challenges, developing and delivering plant
technology for the automatic assembly of
inrunners and lithium-ion batteries as well
as end-of-line testing technology for electric motors.
Currently, however, the energy densities of
present-day batteries only allow for short
ranges. As a result, a variety of hybrid systems
is in use – some with two drives, with a combustion engine and an electric motor or as
electric drives with a combustion engine that
generates electricity to extend the range.
More elegant systems dispense with combustion engines and transmissions and use
fuel cells to generate electricity. These fuel
cells run on hydrogen, preferably, which is
considered the energy source of the future
on account of its high energy density. Fast
re-fueling, long ranges, and adequate reserves for convenience consumers argue in
favor of this technology.
In terms of development, the Utz Group
started building the fuel cell technology
business segment eight years ago. USK participated successfully in development projects in which the first technologies for semiautomatic assembly of fuel cells were developed. Potential customers were already
supported as assembly partners in the early
phase of prototype product development.
This resulted in the first orders for assembly
equipment and manual work stations.
The market success of fuel cell vehicles depends on these technologies being priced
competitively in comparison with conventional vehicles. This will require a gradual
transition from manual small-series production to semi-automatic production of medium quantities to fully automatic series production. USK is faced with the demand for
expandable plant technology from all segments of the automotive supplier industry.
There are suitable concepts for this, which
now need to be transferred to the assembly
of fuel cells.
Development has recently begun on scalable
plant technology for the assembly of PEM
fuel cells as well as stacks composed of them.
The development project aims to develop
automatically executable technologies for
the assembly of fuel cells and stacks on the
basis of metal and graphite bipolar plates. It
also aims to realize and test scalable test
samples with respect to quantity and the
level of automation.
The question remains: where will the hydrogen come from? The energy revolution is
currently faltering. The geographic and temporal separation between the demand for
electricity and the supply from wind/solar is
temporarily resulting in overproduction of
green electricity with negative prices, which
then have to be financed by the end consumer. Accordingly, any further expansion
of regenerative energies only makes sense if
the fluctuations in the green electricity supply are reduced by means of storage during
periods of oversupply and by means of infeed during periods of overdemand. Hydrogen is a promising candidate for this storage. The production of hydrogen by electrolysis results in an environmentally friendly energy source that can be readily stored.
Vehicles with gas tanks are nothing new. By
using fuel cell drives with hydrogen produced from regeneratively generated electricity, they will become locally emission-free.
Good to know that some of this electricity
also comes from photovoltaic modules produced with USK assembly technology.
USK Karl Utz
Sondermaschinen GmbH
An der Hopfendarre 11
D-09212 Limbach-Oberfrohna
Tel.:
+49 (0)3722 6082-0
Fax:
+49 (0)3722 6082-82
E-Mail: [email protected]
www.usk-utz.de
28
Produktionstechnik
Mit Werkzeugbaulösungen für komplexe Aufgabenstellungen entwickelt sich AWEBA zu einem
Komplettanbieter in diesem Bereich.
With toolmaking solutions for complex problems,
AWEBA is developing into a full-service provider in
this field.
Foto/Photo: AWEBA
Vom Werkzeugbauer zum Komplettanbieter
AWEBA Group erweitert kontinuierlich fachliches Leistungsspektrum und internationale Präsenz
Sächsische Spezialisten bereiten US-Standort für Produktionsstart ab April 2015 vor
Mit der Übernahme der Hohenstein Vorrichtungsbau und Spannsysteme GmbH
im August 2014 und der Eingliederung
dieser sächsischen Firma in das AWEBAUnternehmen WVL Werkzeug- und Vorrichtungsbau Lichtenstein GmbH hat die
in Aue ansässige AWEBA Group erneut einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum
Komplettanbieter realisiert. Ein weiterer
Meilenstein in dieser Strategie ist der Aufbau eines Standortes in den USA.
F
ür Udo Binder sind dies folgerichtige
Entscheidungen: „Unser Ziel ist es, unseren Kunden das komplette Paket zur
Produktion ihrer Teile und Baugruppen zu
liefern – von der Bauteil- und Technologieentwicklung bis zur Konzeption und Herstellung der notwendigen Werkzeuge, Vorrichtungen, Mess- und Prüfmittel. Diese Arbeitsweise garantiert unseren Kunden ein
Minimum an Betreuung und Projektleitung
während der Beschaffungs- und Projektanlaufphase ihrer jeweiligen Produktion.“
Zu diesem Rundum-Service gehört, in der
Nähe der Kunden zu arbeiten. AWEBA ist mit
innovativer Schneid- und Umformtechnik
seit vielen Jahrzehnten ein gefragter Partner der Automobilindustrie und ihrer Zulieferer und investiert gegenwärtig in den Aufbau eines US-Standortes in der Nähe der
Ansiedlungen deutscher Automobilherstel-
ler im Bundesstaat Georgia. „Im Dezember
2014 wurden die Gebäude in Dublin feierlich übergeben. Zurzeit werden die Maschinen aus Deutschland aufgestellt. Ab April ist
die Arbeitsaufnahme geplant. Wir unterstützen von diesem Servicestandort aus die
deutschen OEM und Zulieferer mit Ersatztei-
Die AWEBA Group
Die Unternehmensgruppe fußt auf der
1882 in Aue/Sachsen gegründeten
Spezialfabrik für Schnitt- und Stanzwerkzeuge von Bernhard Hiltmann. Der
damit älteste deutsche Werkzeugbauer
hat neben seinem Stammsitz weitere
sächsische Standorte in Lichtenstein
und Hohenstein-Ernstthal sowie in den
USA. Die rund 600 Mitarbeiter der
Gruppe entwickeln und produzieren
Umform-,
Innenhochdruckumform-,
Druckguss- und Schneidwerkzeuge, hydraulische Spann- und weitere Vorrichtungen sowie werkzeugnahe Automatisierungseinrichtungen. Die AWEBALösungen fließen vor allem in den Fahrzeugbau sowie die Energieerzeugung
ein. Die Schwerpunkte liegen in den
Bereichen Antriebsstrang, Karosserie
und regenerative Energien.
len und Dienstleistungen bei Werkzeugänderungen und Wartungen“, erklärt Udo Binder. Dieses Engagement ist kundengetrieben. Das sächsische Unternehmen baut vor
Ort die gewünschte Werkzeugkompetenz
auf. In der ersten Etappe geschieht dies mit
deutschen Mitarbeitern, die den Aufbau
und Produktionsanlauf bewältigen. Schritt
für Schritt werden dafür jedoch auch amerikanische Beschäftigte qualifiziert.
Mit weltweit einmaligen Verfahren
technologisch an der Spitze
AWEBA konzentriert sein technologisches
Know-how insbesondere auf die Schlüsselthemen der Fahrzeugindustrie wie Elektrifizierung des Antriebsstrangs und Leichtbau. Die Werkzeuge für hochpräzise Getriebekomponenten, die das Umformen und
Feinschneiden in einem Werkzeugsatz kombinieren und u. a. in Hybridfahrzeugen zum
Einsatz kommen, gelten weltweit als einmalig. Ebenso hat das Unternehmen eine patentierte Werkzeugtechnik entwickelt, die
eine Serienproduktion von MagnesiumBauteilen vom Coil ermöglicht – auch eine
Weltneuheit. Weiterhin arbeiten die Ingenieure, Techniker und Facharbeiter an Werkzeugen für die Teileproduktion in Mischbauweise.
www.aweba.de
Production Technology
29
Präsentation der AWEBA-Kompetenzen auf der
Zuliefermesse Z 2015 in Leipzig.
Presentation of AWEBA expertise at the Z - Subcontracting Fair in 2015 in Leipzig.
Foto/Photo: Ina Reichel
From toolmaker to full-service provider
AWEBA Group is continually expanding its range of technical services and its international presence
Saxon specialists prepare US location for April 2015 start of production
Aue-based AWEBA Group took another
important step on the road to becoming a
full-service provider when it took over Hohenstein Vorrichtungsbau und Spannsysteme GmbH in August 2014 and integrated
this Saxon company into the AWEBA company WVL Werkzeug- und Vorrichtungsbau
Lichtenstein GmbH. Another milestone in
this strategy is the construction of a location in the USA.
F
or Udo Binder, these decisions stand to
reason: “Our goal is to provide our customers with the total package for the
production of their parts and subassemblies
– from component and technology development up to the design and manufacture
of the necessary tools, fixtures, and measuring and testing equipment. This mode of
operation guarantees our customers a minimum level of support and project management during the procurement and project
start-up phase of their respective production
projects.”
This full service includes working in close
proximity to the customer. AWEBA, with its
innovative cutting and forming technology,
has been a sought-after partner in the automotive and automotive supply industry for
decades. Currently, it is investing in the construction of a US location near the business
locations of German automobile manufac-
turers in the state of Georgia. “The grand
opening of the buildings in Dublin was held
in December 2014. The machines from Germany are currently being set up. Work is set
to start in April. From this service location, we
will be supporting the German OEMs and
suppliers with spare parts and services relat-
The AWEBA Group
The group of companies originated
with the special factory for cutting and
stamping tools (Spezialfabrik für Schnittund Stanzwerkzeuge) founded by Bernhard Hiltmann in Aue, Saxony, in 1882,
making it the oldest German toolmaker. In addition to its headquarters, it has
locations in the Saxon cities of Lichtenstein and Hohenstein-Ernstthal as well
as in the USA. The Group’s roughly 600
employees develop and produce forming, hydroforming, die casting, and cutting tools, hydraulic clamping and other fixtures, and near-tool automation
equipment. The AWEBA solutions are
used primarily in vehicle construction
and energy generation. Focal points are
the powertrain, the car body, and regenerative energies.
ing to tool modifications and maintenance
work,” explained Udo Binder. This commitment is customer-driven. The Saxon company is assembling the desired tool skills on
site. In the first stage, this is being accomplished by German employees who will
handle the construction and the start of
production, but American employees will
gradually be qualified for this as well.
A technological leader
with a one-of-a-kind process
AWEBA applies its technological know-how
in a special way to key topics of the automotive industry, such as electrification of the
powertrain and light-weight construction.
Its tools for highly precise gearbox components are considered one-of-a-kind the
world over; they combine forming and precision cutting into one tool set and are used,
for example, in hybrid vehicles. The company has also developed a patented tool technique that enables series production of
magnesium components from a coil – another world first. The engineers, technicians,
and skilled workers continue to work on
tools for parts production in mixed or composite construction.
www.aweba.de
30
Produktionstechnik
Experten diskutierten zur additiven Fertigung
Erstes internationales Symposium am Fraunhofer IWS in Dresden – Verein AGENT-3D gegründet
Experts discuss additive manufacturing
First international symposium at the Fraunhofer IWS in Dresden – AGENT-3D association founded
With more than 160 participants from 23
countries, the first International Symposium
on Additive Manufacturing (ISAM) took
place at the Fraunhofer Institute for Material and Beam Technology IWS in Dresden
on February 25 and 26, 2015. In the immediate run-up to the event, the association
AGENT-3D e.V. was founded. From its base
in Dresden, it aims to promote additive
manufacturing.
T
Führung im Fraunhofer IWS zum internationalen Symposium „Additive Manufacturing“.
The International Symposium on Additive Manufacturing met at the Fraunhofer IWS.
Foto/Photo: Fraunhofer IWS
Mit mehr als 160 Teilnehmer aus 23 Ländern fand am 25. und 26. Februar 2015 am
Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und
Strahltechnik IWS Dresden das erste „International Symposium on Additive Manufacturing“ (ISAM) statt. Im unmittelbaren
Vorfeld wurde AGENT-3D e. V. gegründet,
ein Verein zur additiven Fertigung mit Sitz
in Dresden.
F
ür die flexible und effiziente Fertigung
individualisierter Produkte werden heute generative Fertigungstechnologien
entwickelt, mit denen moderne metallische
und nichtmetallische Konstruktionswerkstoffe zu funktionalen Bauteilen und Strukturen verarbeitet werden können. Das besondere Alleinstellungsmerkmal besteht im
skalen- und werkstoffübergreifenden fertigungstechnischen Ansatz, sodass die Anwender aus den unterschiedlichsten Branchen von maßgeschneiderten Lösungen
profitieren können.
Ausgewiesene internationale Fachreferenten aus der Wirtschaft und der Wissenschaft
erörterten in Dresden die Potenziale und
die Herausforderungen dieser sich rasant
entwickelnden Fertigungstechnologie; eine
kleine Ausstellung ergänzte das Fachprogramm. Bei einer Podiumsdiskussion wurden drängende Fragen zum Reifegrad der
Technologien aus Entwickler- und Anwendersicht, zur Bauteilqualität und deren Prüfung genauso beleuchtet wie aktuelle rechtliche Rahmenbedingungen, Fragen der
Normung und die sich daraus ergebenden
Konsequenzen für die Wirtschaft.
Die Gründung des Vereins AGENT-3D steht
im Zusammenhang mit dem vom Bundesforschungsministerium im Rahmen seines
Programms „Zwanzig20 – Partnerschaft für
Innovationen“ geförderten gleichnamigen
Projekt „AGENT-3D: Additiv-Generative Fertigung – die 3D-Revolution zur Produktherstellung im Digitalzeitalter“. Derzeit 62 Partner aus Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen bilden hierbei eine
strategische Allianz für Forschung, Innovation und Wachstum im Bereich der additivgenerativen Fertigung.
oday additive production technologies
are being developed in order to manufacture customized products flexibly
and efficiently. These technologies can be
used to process modern metallic and nonmetallic construction materials to produce
functional components and structures.
Its unique selling point is the breadth of scale
and materials that this production technology encompasses, enabling users from very
different sectors to benefit from made-tomeasure solutions.
Renowned international speakers from business and research discussed the potential
offered by and challenges facing this rapidly
developing production technology in Dresden. A small exhibition rounded off the expert program. The podium discussion covered pressing issues relating to the maturity
of the technologies from a developer and a
user perspective, as well as questions of component quality and how to inspect this. The
discussion also touched upon the current
legal framework, standardization issues and
the consequences for the economy.
The founding of the association AGENT-3D
is linked to a project funded by the Federal
Ministry of Education and Research within
the framework of its program “Twenty20 –
Partnership for Innovation”. The program’s
full name is AGENT-3D: Additive/Generative
Manufacturing – The 3D Revolution for Product Manufacturing in the Digital Age. The
62 partners including industrial companies
and research institutes will form a strategic
alliance to promote research, innovation and
growth in the field of additive/generative
manufacturing.
www.iws.fraunhofer.de
Production Technology
31
Design und Sicherheit heißen die Treiber
Mit professionellen Beschriftungslösungen unterstützt coreku die Industrie
Driven by design and safety
coreku supports industry with professional lettering solutions
Mit professionellen Beschriftungslösungen hat sich die coreku GmbH & Co. KG in
Callenberg bei Chemnitz einen Kundenstamm im Maschinen- und Anlagenbau
sowie bei Zulieferern aufgebaut. Die Technologien reichen vom Gravieren, Drucken
bis hin zum Lasern.
A
uf der Intec 2015 in Leipzig stellte
das Unternehmen seine Kompetenzen in den Bereichen Direktdruck und
Laserbeschriftung vor. „Wir konnten mit unseren Vorführungen viele Interessenten an
unseren Stand ziehen. Die Beschriftung gewinnt an Bedeutung. Zum einen geht es um
eine effiziente und hochqualitative Teilekennzeichnung auch aus sicherheitstechnischen Gründen. Zum anderen wird das
Design von Maschinen und Anlagen immer
wichtiger und damit auch die Beschriftung
von Einhausungen und Verkleidungsteilen“,
sagt Geschäftsführer Holger Wandelt. Bei
solchen Messeauftritten können der corekuChef und sein 22-köpfiges Team auch mit
dem noch oft anzutreffenden Vorurteil aufräumen, dass eine Laserbeschriftung teuer
sei.
Etwa 50.000 Schilder bzw. Teile werden täglich bei coreku in der jeweils optimalen Technologie beschriftet. Mit bester Qualität, kurzen Lieferzeiten und kundenspezifischen Lösungen überzeugt das Unternehmen immer
wieder seine Auftraggeber. Dafür steht moderne Technik zur Verfügung. 2014 hat der
Beschriftungsexperte rund 200.000 Euro in
neue Direktdrucker und Laser investiert. An
den Maschinen stehen renommierte Namen. „Wir achten auch bei unseren Lieferanten auf Qualität“, so der Geschäftsführer.
Holger Wandelt sieht noch viel Potenzial für
noch effizientere Lösungen: „Oft wird die
Beschriftung erst im Nachgang in einen Produktentstehungs- oder Fertigungsprozess
eingebracht. Mitunter wird sie aber auch zu
zeitig vorgeplant und dann gar nicht in dieser Form gebraucht. Wenn hier alle Beteiligten in der Fertigungskette mehr und besser
kommunizieren, können weitere Synergien
erschlossen werden.“
coreku stellte auf der Maschinenbaumesse Intec in Leipzig professionelle Beschriftungslösungen in den
Bereichen Direktdruck und Lasern vor.
coreku presented professional lettering solutions in the fields of direct printing and lasering at the mechanical
engineering trade fair Intec in Leipzig.
Foto/Photo: Ina Reichel
With its professional lettering solutions,
coreku GmbH & Co. KG in Callenberg near
Chemnitz has built up a customer base in
the mechanical and plant engineering sector and amongst automotive suppliers. Its
technologies range from engraving and
printing all the way through to lasering.
A
t Intec 2015 in Leipzig, the company
presented its expertise in direct
printing and laser marking. “We were
able to attract many interested visitors to
our booth with our demonstrations. Lettering is becoming increasingly important. On
the one hand, it is about efficient and highquality part identification for safety reasons
in particular. On the other hand, the design
of machinery and plant is becoming increasingly important and with it the lettering and signage on housings and casings,”
said Managing Director Holger Wandelt.
With trade fair appearances like these,
coreku’s MD and his team of 22 have been
able to clear up the still frequently held preconception that laser marking is expensive.
Around 50,000 signs or parts are labeled by
coreku each day, using the ideal technology
in each case. The company has convinced its
clients time and again with its premium
quality, short turnaround times and customized solutions. To this end, it has cuttingedge technology at its disposal. In 2014, the
lettering experts invested some 200,000
euros in new direct printers and lasers.
These machines bear the names of renowned companies. “We keep a close eye
on quality with our suppliers too,” explained
coreku’s Managing Director.
Holger Wandelt still sees much potential for
more efficient solutions: “Often lettering is
only included in the product development
or production process as an add-on. But occasionally it is planned too far in advance
and then not needed in that form at all. If all
those involved in the production chain
communicated more and better with each
other, further synergies could be generated.”
www.coreku.de
32
Produktionstechnik
Gesucht und gefunden
Die IHK Chemnitz setzt auf einen moderierten Nachfolgeprozess
und bringt damit gezielt übergabewillige Unternehmer und
Nachfolgeinteressenten zusammen
In den kommenden fünf Jahren stehen
deutschlandweit 135.000 Unternehmerinnen und Unternehmer altersbedingt vor
der Frage, ob, wann und an wen sie ihr Unternehmen weitergeben werden. In Sachsen betrifft dies bis zum Jahr 2018 ca. 5300
Unternehmen, die derzeit rund 70.000
Arbeitsplätze bereitstellen. Im Kammerbezirk der IHK Chemnitz sind etwa 1800 Unternehmen davon betroffen. Neben individuellen Beratungen, Nachfolgesprechtagen und Veranstaltungen in allen Regionen
des Kammerbezirkes bis zur Beteiligung
an landesweiten Aktionswochen sowie an
der bundesweiten Nachfolgebörse „nexxtchange“ setzt die Kammer gezielt auf die
Begleitung des Nachfolgeprozesses durch
einen Moderator.
H
orst Hagemann füllt diese Rolle seit
zwei Jahren aus. Er geht den Kontakten aus den Sprechtagen und Eintragungen in der Nachfolgebörse nach und
spricht gezielt die Unternehmer an, bei denen das Lebensalter ein Übergabeindikator
ist. Ebenso schaut er sich um bei Suchenden, Gründungswilligen und ist damit Partner für beide Seiten des Prozesses.
Paradebeispiel M & M Engineering
Nahezu ideal hat das bei M & M Engineering
in Hohenstein-Ernstthal funktioniert. Das Ingenieurbüro entwickelt kundenspezifische
Werkzeuglösungen für die Metallzerspanung. Außerdem vertreibt es Werkzeuge
deutscher und asiatischer Hersteller. Peter
Münch hat das Unternehmen seit dem 2. Januar 1990 aufgebaut und gemeinsam mit
seiner Frau sowie zwei Mitarbeitern zu einem gefragten Partner insbesondere von
Automobilherstellern und Zulieferern in
Sachsen, Thüringen und Tschechien entwickelt.
Aller guten Dinge sind manchmal
wirklich drei
Der heute 72-jährige Peter Münch hatte
schon zwei Mal versucht, einen Nachfolger
zu finden. Beide Anläufe scheiterten. Vor einem reichlichen Jahr las er in der Zeitschrift
der IHK Chemnitz vom ESF-geförderten Pro-
jekt „Moderator für Unternehmensnachfolge“ und schilderte Horst Hagemann sein
Problem. Auch Sven Werner wurde auf den
Beitrag aufmerksam. Der damals festangestellte Projektingenieur in einem Maschinenbauunternehmen suchte nach einer
neuen beruflichen Herausforderung möglichst in der Selbstständigkeit und meldete
sich ebenfalls, bei Horst Hagemann als Interessent für eine Firmenübernahme.
Stimmige Chemie
Der IHK-Moderator analysierte sowohl Peter
Münch‘s als auch Sven Werner‘s Vorstellungen und Potenziale und schlug beiden ein
Gespräch auf neutralem Boden vor. Im Februar 2014 lernten sie sich bei Horst Hagemann in der IHK kennen und merkten relativ
schnell, dass „die Chemie stimmte“. Die Auffassungen zum Umgang mit Kunden, der
Aufbau eines fairen und langfristigen Verhältnisses auch zu den weiteren Partnern
und das immer wieder aufs Neue an den Tag
zu legende Bemühen um die beste technologische Lösung für den Auftraggeber sind
Haltungen, die beide prägen.
Dem ersten moderierten Gespräch folgten
individuelle Kontakte, Termine mit der Bank,
dem Steuerberater. Und auch die Ehefrauen
waren wichtige Berater in diesem Prozess.
Ein unabhängiger Gutachter bescheinigte
dem bisher von Peter Münch geführten Unternehmen eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit. Ebenso bestätigte er den von Sven
Werner entwickelten Businessplan für die
nächsten Jahre. Am 2. Januar 2015, genau
25 Jahre nach Gründung, erfolgte die offizielle Übergabe von Peter Münch an Sven
Werner, der die beiden Angestellten übernommen hat und mit ihnen gemeinsam
weiter arbeitet. Bereits in den Wochen vorher konnte er Kunden und Prozesse kennenlernen. Auch in diesem Jahr steht ihm Peter
Münch als Berater noch zur Seite. „Allein
durch eine Börse oder eine Personalvermittlung hätten wir uns nicht gefunden. Herr
Hagemann hat genau erkannt, dass wir zusammenpassen könnten und den Übergabeprozess gut begleitet“, schätzen Peter
Münch und Sven Werner ein.
www.chemnitz.ihk24.de
www.mundm-tools.de
Die Übergabe des Unternehmensstaffelstabes ist ein
sensibler Prozess. Die IHK Chemnitz setzt auf dessen
gezielte Begleitung durch einen Moderator.
Foto: Gabi Edler/pixelio.de
Sven Werner (l.), der neue Inhaber von M & M
Engineering, und sein Vorgänger Peter Münch (r.)
trafen sich auf der Intec 2015 mit YoungIn Park vom
Verkaufsteam Korloy Europe des südkoreanischen
Werkzeugherstellers. Korloy ist ein wichtiger Partner
des sächsischen Ingenieurbüros. Es vertreibt dessen
Werkzeuge in Mitteldeutschland.
Korloy bietet als Spezialist für Industrial Solutions
kundenorientierte Zukunftstechnologie für die
gesamte Zerspanungsindustrie. Zum Portfolio
gehören Hartmetallpräzisionswerkzeuge inklusive
Wendeschneidplatten und Schneidstoffe.
Foto: Ina Reichel
Production Technology
33
Sought and found
The IHK Chemnitz recommends a moderated succession process. It
actively brings together entrepreneurs who want to hand over and
those interested in succeeding them
Handing over the reins of the company is a sensitive
process. The IHK Chemnitz recommends working with
a moderator to guide the handover.
Photo: Gabi Edler/pixelio.de
In the next five years, 135,000 entrepreneurs across Germany will reach an age
where they face the question of whether,
when and to whom they will hand over
their company. Between now and 2018, this
issue will affect approximately 5,300 companies in Saxony that currently provide
around 70,000 jobs. In the district served
by the Chamber of Commerce and Industry Chemnitz (IHK Chemnitz), this number
includes some 1,800 companies. Alongside
individual consultations, conferences on
succession planning, and events in all the
regions in its district, through to participating in cross-Saxony action weeks and the
nationwide succession exchange nexxtchange, the Chamber recommends working with a moderator who guides the succession process.
H
orst Hagemann has taken on this role
for the last two years. He follows up
contacts from the conferences and
entries in the successor exchange and actively approaches entrepreneurs who are of
an age that indicates that they might hand
over in the near future. He also looks at those
searching or interested in forming a company, making him a partner for both sides in
the process.
The case in point: M & M Engineering
Sven Werner (l.), the new owner of M & M Engineering,
and his predecessor, Peter Münch (r.), met at Intec
2015 with YoungIn Park from the sales team of South
Korean tool manufacturer Korloy Europe. Korloy is a
key partner for the Saxon engineering consultancy. It
sells Korloy’s tools in central Germany.
As a specialist in industrial solutions, Korloy offers
customer-focused, next-generation technology for the
entire metal cutting industry. Its range features hard
metal precision tools including indexable inserts and
cutting materials.
Photo: Ina Reichel
This approach worked just about perfectly
for M & M Engineering in Hohenstein-Ernstthal. The engineering company develops
customized tooling solutions for metal cutting. It also sells tools made by German and
Asian manufacturers. Peter Münch founded
the company on January 2, 1990, and built it
up. With his wife and two employees, he developed it into a sought-after partner, especially amongst automobile manufacturers
and suppliers in Saxony, Thuringia and the
Czech Republic.
All good things really do come in
threes sometimes
Today aged 72, Peter Münch had already
tried to find a successor twice. Both attempts
failed. A good year ago, he read about the
European Social Fund-backed project Moderators for Company Successions in the IHK
Chemnitz’s magazine and told Horst Hagemann about his problem. The article also
caught Sven Werner’s attention. Then a project engineer with a permanent position in a
mechanical engineering company, he was
looking for a new professional challenge,
ideally as a self-employed engineer, and
contacted Horst Hagemann to register his
interest in taking over a company.
The right chemistry
The IHK Chemnitz moderator analyzed both
Peter Münch’s and Sven Werner’s ideas and
potential, and suggested they talk on neutral ground. In February 2014, the pair met
up with Horst Hagemann at the IHK Chemnitz and saw relatively quickly that “The
chemistry was right.” They shared the same
fundamental views on how to work with clients, how to build fair and long-term relationships with other partners, and the importance of always striving for the best
technological solution for clients.
The first moderated meeting was followed
by individual exchanges and meetings with
the bank and tax consultant. Their wives
were also important advisers in this process.
An independent expert certified that the
company that Peter Münch had led up to
that point was doing good business. He also
approved Sven Werner’s business plan for
future years. On January 2, 2015, exactly 25
years after the company was founded, it was
officially handed over from Peter Münch to
Sven Werner, who took over both employees and continues to work with them. In the
weeks before the handover, he had the opportunity to get to know clients and processes. And this year too, Peter Münch is at
hand to advise him. “We would never have
found each other merely with a portal or an
agency. Mr. Hagemann saw with real precision that we could be a match and guided
the handover process brilliantly,” said Peter
Münch and Sven Werner.
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34
Produktionstechnik
Was tun, wenn der Chef plötzlich ausfällt?
IHK-Notfallhandbuch zeigt vorausschauende Vorgehensweisen auf
What do you do if the boss is suddenly unavailable?
The emergency handbook by the Chamber of Commerce and Industry
Chemnitz outlines preparedness measures
If their MD were to suddenly fall ill or be
otherwise unavailable, many companies
are not adequately prepared. Just under
half of company bosses have considered
the issue of what would happen to their
companies if they were unavailable due to
illness or died. 44 per cent have only begun to plan for this eventuality, and eight
per cent have not thought about it at all.
T
Ein Notfallpaket für den plötzlichen Ausfall des Chefs sollten vor allem kleine und mittlere Unternehmen
haben.
Small and medium-sized companies should have an emergency “first aid kit” in case the MD is suddenly
unavailable.
Foto/Photo: Harald Reiss/pixelio.de
Auf den plötzlichen Ausfall des Chefs sind
zahlreiche Unternehmen noch nicht angemessen vorbereitet. Knapp jeder zweite
Firmenchef hat sich mit der Frage auseinandergesetzt, was mit seinem Unternehmen geschieht, wenn er durch Krankheit
oder Tod ausfallen würde. 44 Prozent haben sich hierüber allerdings nur ansatzweise und acht Prozent gar keine Gedanken gemacht.
D
as IHK-Notfallhandbuch zeigt deshalb Vorgehensweisen für solche
meist sehr plötzlich einsetzende Situationen auf.
„Insbesondere für viele jüngere Unternehmer ist die Notfallplanung offensichtlich
noch kein Thema: Sie sind entweder nicht
hinreichend sensibilisiert oder sehen auf
Grund ihrer Lebenssituation keinen Handlungsbedarf“, verdeutlicht Franca Heß, Referatsleiterin der IHK Chemnitz, aus ihren Erfahrungen. „Notfallvorsorge zur Sicherung
der Geschäftsfähigkeit des Betriebes sollte
keine Frage des Alters sein“, so Heß weiter.
Unfälle oder Krankheiten können jeden treffen. Es liegt daher auf der Hand, dass es in
jedem Unternehmen einen Notfallplan geben sollte – geht es doch darum, den Betrieb vor unnötigem Schaden zu bewahren,
sich selbst, die Unternehmerfamilie und die
Arbeitsplätze abzusichern. Jeder sollte einen „Notfallkoffer“ haben, der zum Beispiel
mit Vollmachten, Vertretungsplan und einer
Dokumentenmappe mit Bankverbindungen,
Passwörtern und einem Testament gepackt
ist.
Welche wichtigen Informationen und Regelungen sollten in schriftlicher Form hinterlegt sein, damit die Firma auch bei einem
Ausfall des Chefs weiterhin funktioniert?
Natürlich kann dies von Unternehmen zu
Unternehmen unterschiedlich sein. Es gibt
aber Dinge, die sind zumindest für die meisten Betriebe gleichermaßen sinnvoll. Genau
diese Punkte greift das IHK-Notfallhandbuch auf. Zu finden ist es im Internet unter
www.chemnitz.ihk24.de
he emergency handbook by the Chamber of Commerce and Industry Chemnitz outlines courses of action for situations of this kind, which often happen very
suddenly.
“For many young entrepreneurs in particular,
it is clear that emergency planning is not an
issue: They are either not sufficiently aware
of its importance or see no need for action
due to their situation in life,” explained Franca Heß, Unit Head at the Chamber of Commerce and Industry Chemnitz, summing up
her experiences. “Emergency preparedness
to ensure that business operations can continue should not be a question of age,” she
added. Accidents or illness can happen to
anyone. This is why it just makes good sense
for every company to have an emergency
plan – it is a case of guarding against unnecessary damage to the firm and protecting
the MD, the company family and jobs. Everyone should have an emergency “first aid
kit” that is packed with powers of attorney, a
plan outlining temporary representatives and
a file with bank details, passwords and a will.
What are the important information and
provisions that should be set out in written
form so that the firm can continue to operate even if the MD is unavailable? Of course,
these can vary greatly from one company to
the next. But there are some things that will
be well worth their while for most organizations. These are the very points addressed by
the Chamber of Commerce and Industry
Chemnitz in its emergency handbook. It can
be found online at:
www.chemnitz.ihk24.de
Production Technology
35
Die Karrieremacher
Zwickauer IPlaCon ist mit Wirtschafts- und Industriekontakten WIK Mittler für Fachkräfte
The career maker
IPlaCon in Zwickau provides skilled workers through Wirtschafts- und Industriekontakte WIK
Die IPlaCon GmbH Zwickau arbeitet auf den
Geschäftsfeldern Fabrikplanung und Industrial Engineering sowohl für Großunternehmen als auch für kleine und mittelständische Firmen. Die Gesellschafter haben darüber hinaus bereits während ihres Studiums
an der Westsächsischen Hochschule Zwickau ein Kontaktforum für Unternehmen
und Studenten initiiert und realisiert, das
sich seitdem steigender Nachfrage erfreut:
die Wirtschafts- und Industriekontakte WIK.
S
eit 1999 haben sich diese Absolventenmessen zu den erfolgreichsten ihrer
Art in Mitteldeutschland entwickelt.
Begonnen hat alles in Zwickau mit der ZWIK,
die jährlich im November in die Stadthalle
einlädt. Rund 150 Arbeitgeber suchen hier
an einem Tag den direkten Kontakt mit Studenten, um Jobs, Praktika oder studentische
Arbeiten anzubieten. Mittlerweile gibt es
diese speziellen Rekrutierungsveranstaltungen auch an der TU Chemnitz, der Universität Leipzig und der Hochschule für Technik,
Wirtschaft und Kultur Leipzig.
Die Unternehmen haben jedoch nicht nur
an den jeweiligen Messetagen einmal im
Jahr die Möglichkeit, mit potenziellen Nachwuchs-Fachkräften in Kontakt zu treten.
„Unser Karriereportal WIKWAY im Internet ist
sozusagen rund um die Uhr geöffnet und
bringt Arbeitgeber sowie arbeitssuchende
Akademiker auf diesem Weg zusammen“,
erläutert Susann Klotz, die Leiterin der Wirtschafts- und Industriekontakte. Sie organisiert mit Studententeams der jeweiligen
Hochschulen die Messen, betreut das Karriereportal und berät darüber hinaus Unternehmen in Fragen des Personalmarketings
und der -rekrutierung. „Wichtig ist, dass die
Unternehmen und teilnehmenden Organisationen Vertreter am Stand platzieren, die
sowohl über Einstiegs- als auch fachliche
Themen Auskunft geben können und wollen, denn die Kontaktquantität und -qualität
wird maßgeblich vom Standpersonal bestimmt“, lautet ihre Erfahrung. Gegenwärtig
sind fast 700 Unternehmen direkte Partner
der WIK, Tendenz weiter steigend.
Top-Unternehmen aus der Großindustrie und dem Mittelstand stellen sich auf den WIK-Messen als Arbeitgeber vor.
Leading enterprises both large and medium-sized present the career opportunities they offer at the WIK fairs.
Foto/Photo: Helge Gerischer
IPlaCon GmbH in Zwickau operates in the
factory planning and industrial engineering segments, and serves both large companies and small and medium-sized firms.
The partners had the idea for a contact forum for companies and students while
they were still studying at the University of
Applied Sciences Zwickau. The forum they
set up goes by the name of Wirtschaftsund Industriekontakte WIK and is very
much in demand.
S
ince 1999, the graduate careers fairs
have grown to become the most successful fairs of their kind in central Germany. It all started in Zwickau with ZWIK,
which is hosted in Zwickau town hall every
November. Each day of the fair, around 150
employers seek out direct contact with students to offer jobs, internships or research
projects. Today these special recruitment
events are also held at Chemnitz University of
Technology, Leipzig University and Leipzig
University of Applied Sciences (HTWK Leipzig).
But the fair event days are not the only opportunity that companies have to make
contact with the next generation of specialists. “Our online career portal WIKWAY is
open 24/7 and brings together employers
with students who are looking for work,”
said Susann Klotz, Manager of Wirtschaftsund Industriekontakte. She organizes the
fairs with student teams at the universities,
manages the career portal and advises companies on issues of employer branding and
staff recruitment. “The key is for companies
and participating organizations to have representatives at their booth who can and
want to give information on joining the
company as well as on specialist issues. The
representatives at the booth are the deciding factor in the quantity and quality of contacts,” she explained, speaking from experience. Currently almost 700 companies are
direct partners of WIK. That number continues to grow.
www.wikway.de
www.iplacon.de
36
Produktionstechnik
Aktionsradius vom Erzgebirge bis nach Thailand
Schüler lernen zur „Woche der offenen Unternehmen“ interessante Industrieberufe kennen
Action extends from the Erzgebirge to Thailand
Pupils discover interesting industrial careers in the “Week of open companies”
Sebastian Heinze hat Mechatroniker bei DÜRR Somac gelernt und arbeitet seit seinem Abschluss in der
Elektromontage des Unternehmens. Bei einem Betriebsrundgang erläutert er den Schülern und ihren Eltern
die Vielseitigkeit seines Berufs.
Sebastian Heinze trained as a mechatronics technician at DÜRR Somac. Since qualifying, he has worked in the
company’s electrical installation department. He outlined the many different aspects of his job to pupils and
their parents on a company tour.
Foto/Photo: Ina Reichel
Eine wichtige Aktion zur Berufsorientierung fand im März 2015 in sächsischen
Städten und Landkreisen statt – die „Woche der offenen Unternehmen“. Der Erzgebirgskreis sowie die Landkreise Mittelsachsen und Zwickau hatten die Aktionen
für diese Woche gebündelt und konnten
so den Schülern ein noch größeres Angebot an Firmenbesichtigungen über Kreisgrenzen hinweg ermöglichen. Insgesamt
öffneten in den drei Landkreisen rund 600
Unternehmen ihre Türen für die zumeist
14- bis 18-Jährigen.
D
en Auftakt gestaltete die DÜRR Somac GmbH in Stollberg. Geschäftsführer Bernd Preißler stellte den
Maschinen- und Anlagenbauer für die Automobilindustrie vor, der die Technik für die
Erstbefüllung von Fahrzeugen mit allen flüssigen und gasförmigen Medien herstellt
und sich damit zum Weltmarktführer entwi-
ckelt hat. Rund um die Erde wird etwa jeder
dritte Pkw mit Anlagen aus dem Erzgebirge
befüllt. Das Unternehmen mit 190 Mitarbeitern in Stollberg und 60 im chinesischen
Shanghai sucht kontinuierlich junge, motivierte Mitarbeiter und bildet Mechatroniker
sowie Industriekaufleute aus. Ebenso werden Berufsakademie-Studenten in Technischer Informatik qualifiziert.
Welche Chancen DÜRR Somac engagierten
Mitarbeitern bietet, verdeutlichte der 22-jährige Sebastian Heinze. Er hat bereits während
seiner Mechatronikerlehre an Kundenanlagen mitgearbeitet und trägt in seiner heutigen Arbeit in der Elektromontage viel Verantwortung für Inbetriebnahmen vor Ort.
Diese hat ihn bereits in Automobilfabriken
nach Mexiko, Brasilien, Großbritannien und
Thailand geführt. Neben gutem technischem
Fachwissen ist sicheres Englisch eine unabdingbare Voraussetzung für diesen Job.
Die „Woche der offenen Unternehmen“ ha-
ben auch Betriebe im Vogtlandkreis genutzt,
um Schülerinnen und Schüler für ihre Arbeit
zu interessieren. Zum Entwickler und Hersteller innovativer Lichtlösungen vosla in
Plauen kamen sogar mehr Mädchen als Jungen. In der Produktion erlebten sie, wie das
Ziehen der Glaskörper funktioniert, wie die
Lampensockel mit den Brennern verschweißt
werden oder sie lernten ein digitales Bildverarbeitungssystem kennen, mit dessen
Hilfe die Kontrolle des Wendelstandes erfolgt. Für den Ausbildungsbeginn 2015 sind
alle Lehrstellen bei vosla bereits vergeben.
Doch auch im Jahr 2016 ist die Firma wieder
auf der Suche nach geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern für verschiedene Ausbildungsberufe.
Die „Woche der offenen Unternehmen“ wird
auch in Zukunft einen festen Platz im Unternehmen haben: „Schüler, die derzeit noch
die neunte Klasse besuchen, haben oft noch
keine konkreten Vorstellungen, wie es für sie
nach dem Schulabschluss weitergehen soll.
Ein Überblick über Ausbildungsmöglichkeiten, wie in unserem Fall bei einem mittelständischen produzierenden Industrieunternehmen, soll den jungen Leuten einen Anstoß geben, sich zumindest schon einmal
Gedanken über einen sehr wichtigen Schritt
im Leben zu machen“, so Lehrausbilder Thomas Spitzner.
An important career orientation event took
place in March 2015 in Saxon towns and
districts: the “Week of open companies.” In
the Erzgebirge district and in the Central
Saxony and Zwickau districts, the events
in the week’s program were combined to
offer pupils a chance to visit an even larger
number of firms, including those outside
their home district. In total, some 600 companies in the three districts opened their
doors to young people aged between 14
and 18.
D
ÜRR Somac GmbH in Stollberg
kicked off the action week. Managing Director Bernd Preißler presented
Production Technology
the mechanical and plant engineering company. It serves the automotive industry and
produces the technology for the first filling
of vehicles with all liquid and gaseous mediums, and has grown to become a global
market leader. Around the world, roughly
every third passenger vehicle is filled using
plant from the Erzgebirge. With 190 staff in
Stollberg and a further 60 workers in Shanghai, the company is always looking for young,
motivated employees. It trains mechatronics
technicians and industrial business managers, and also provides training in computer
engineering for students at the University of
Cooperative Education.
22-year-old Sebastian Heinze showed just
what opportunities DÜRR Somac offers
committed employees. As a mechatronics
apprentice, he worked in a team on client
systems. In his current role in the electrical
installation department, he has many responsibilities in on-site commissioning. He
has traveled to automotive factories in Mexico, Brazil, Great Britain and Thailand. Alongside excellent technical knowledge, a good
command of English is an essential requirement for his job.
Companies in the Vogtland region also used
the “Week of open companies” to get both
male and female pupils interested in their
commercial activities. More girls than boys
visited vosla, the developer and manufacturer of innovative lighting solutions in
Plauen. At its production line, they saw how
glass bulbs are drawn, how the lamp holder
socket is welded with a welding torch, and
they learned about a digital image processing system that is used to perform quality
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37
Vor allem Mädchen nutzten die Chance, sich beim Lichtexperten vosla in Plauen über berufliche Perspektiven zu informieren. Berufsakademie-Student Steve Brückner erklärt die Herstellung von AutomotiveLampen.
Girls in particular took the opportunity to find out about career opportunities with the lighting experts vosla
in Plauen. Steve Brückner, a student at the University of Cooperative Education, explains how vehicle lights are
produced.
Foto/Photo: vosla
controls on the coil. All apprenticeships at
vosla starting in 2015 have already been
filled. But for 2016 the company is looking
for suitable applicants for different apprenticeships leading to recognized occupations.
The “Week of open companies” will continue
to be a fixture in the company: “Ninth graders often have no clear idea what they will
do after they finish school. Giving them an
overview of the different training routes, in
our case in a medium-sized industrial manufacturing company, should encourage these
young people to at least start thinking
about this crucial stage in life,” said apprentice instructor Thomas Spitzner.
www.somac-filling.de
www.vosla.com
38
Produktionstechnik
Mehr Freiheitsgrade bei höchster Präzision
Feinschneidpresse von H&T ProduktionsTechnologie integriert
neue Technologie- und Werkzeugkonzepte für höhere Produktivität
sche Varianten für die Bearbeitung von
Stanz- und Umformteilen.
Zusatzachsen für mehr Funktionen
Möglich machen das von Kraft- auf Wegregelung umschaltbare hydraulische Achsen.
Während Antriebe in einem klassischen Ziehkissen nur der Stößelbewegung folgen, sind
die hier eingesetzten frei parametrierbar
und vom Stößel völlig unabhängige Bewegungen möglich. Entwickelt und erprobt
hat HTPT das neue Konzept gemeinsam mit
dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU in Chemnitz. In einem von der Sächsischen Aufbaubank geförderten Projekt entstand vorab
ein Demonstrator mit einer frei beweglichen
Achse. Er war Grundlage für die erste industrietaugliche Anlage, die danach bei HTPT
gebaut wurde. Diese Presse besitzt vier geregelte hydraulische Zusatzachsen.
Nachbearbeitungen entfallen
Kompakt gebaut für hohe Genauigkeiten: Servospindelpresse von HTPT mit 3300 kN Presskraft für die
Herstellung präziser Stanzteile ohne Nachbearbeitung.
Compact design for high precision: servo-driven screw press by HTPT with 3,300 kN pressing force for the
production of precision stamped parts with no rework.
Foto/Photo: HTPT
Werkzeuge und Maschinen zur Blechumformung für ein breites Einsatzspektrum
bilden das Produktportfolio der H&T ProduktionsTechnologie GmbH (HTPT) in
Crimmitschau. Das Unternehmen der Heitkamp & Thumann Group arbeitet hier auf
einem mehr als 60-jährigen KompetenzFundament. Neben mechanischen Pressen, Metallbalgmaschinen, CNC-Transfersystemen, Schwenkschneid-, Folgeverbund- und Transferwerkzeugen sowie dem
3D-Laserschneiden hat sich HTPT mit In-
novationen bei Servospindelpressen einen
Namen gemacht.
D
ie jüngste Entwicklung in diesem
Bereich ist eine kompakt gebaute
Feinschneidpresse mit 3300 kN Presskraft. Sie besitzt alle Vorteile einer servoelektrisch angetriebenen Spindelpresse wie aktive Stößelparallelitätsregelung, kann damit
hochdynamisch und mit ebensolcher Präzision arbeiten. Darüber hinaus bietet diese
Servospindelpresse ganz neue technologi-
Damit können hochpräzise, fertig fallende
Stanz- und Umformteile mit hoher Schnittkantenqualität gefertigt werden und die
sonst notwendige Nachbearbeitung kann
entfallen. „Die frei parametierbaren Achsen
ermöglichen es, neue Technologie- und
Werkzeugkonzepte in die Presse zu integrieren und damit die Produktivität in der Fertigung weiter zu erhöhen. Gleiches trifft auf
die Präzision zu. Für hochgenaue Stanz- und
Umformteile, bei denen die Toleranzen im
Mikrometerbereich liegen, bietet dieses
System deutliche Vorteile“, sagen Mike Gruner und Dr. Ingolf Pappe, Vertrieb PressSystem Technologie bei HTPT.
Flexible Presse aus dem Baukasten
Mike Gruner verweist auf einen weiteren
Vorteil der Servospindelpresse: „Das ist ihre
Flexibilität in der Baugröße. Sie kann mit
ähnlichen Antrieben sehr kompakt ausgelegt werden, aber ebenso als Transferpresse
mit über vier Metern Tischlänge. Auch bei
Presskraft und Hubhöhen ist sie variabel.“
www.ht-pt.com
www.servospindelpresse.com
Fine blanking press by H&T ProduktionsTechnologie integrates
new technology and tool concepts for higher productivity
Additional axes for more functions
This is made possible by hydraulic axes that
can be switched from force regulation to
path regulation. Whereas drives in a traditional die cushion only follow the ram motion, the ones used here can be freely parameterized and can move independently
of the ram. HTPT developed and tested the
new concept jointly with the Fraunhofer
Institute for Machine Tools and Forming
Technology IWU in Chemnitz. A preliminary demonstrator with a freely movable
axis was produced in a project funded by
the Sächsische Aufbaubank (a central development and funding agency). It was
used as the basis for the first system suitable for industrial applications, which was
then built at HTPT. This press has four additional regulated hydraulic axes.
Rückfront der Servospindelpresse mit HydraulikSpeicher.
Back side of the servo-driven screw press with hydraulic accumulator.
Foto/Photo: HTPT
The product portfolio of H&T Produktions
Technologie GmbH (HTPT) includes sheet
metal forming tools and machines for a
wide range of applications. The company,
based in Crimmitschau and part of the
Heitkamp & Thumann Group, carries out
its work on a foundation of over 60 years
of expertise. HTPT has made a name for itself, not only with mechanical presses, metal
bellow machines, CNC transfer systems,
swivel cutting tools, progressive copound
tools, and transfer tools, but also with innovations in servo-driven screw presses.
T
he latest development in this area is a
compact fine blanking press with
3,300 kN pressing force. It has all the
advantages of a servo-electrically driven
screw press, such as active ram parallelism
regulation, and can therefore operate with a
high level of dynamism and the same level
of precision. This servo-driven screw press
also offers brand new technological options
for the processing of stamped and molded
parts.
Rework is eliminated
This enables the production of high-precision, finished stamped and molded parts
with high cut-edge quality, thus eliminating the otherwise necessary rework. “The
freely parameterizable axes make it possible to integrate new technology and tool
concepts into the press and thereby further increase productivity in the production process. The same applies to precision.
The system offers clear advantages for highprecision stamped and molded parts with
tolerances in the micrometer range,” said
Mike Gruner and Dr. Ingolf Pappe, PressSystem Technology Sales at HTPT.
Flexible press out of the box
Mike Gruner pointed to another advantage of the servo-driven screw press: “That
would be its flexible installation size. It can
have a very compact design with similar
drives, but can also be designed as a transfer press with a table length of over four
meters. Even its pressing force and stroke
heights are variable.”
www.ht-pt.com
www.servospindelpresse.com
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More degrees of freedom
with maximum precision
40
Produktionstechnik
Kurze Prozessketten und mitlernende Software
Fraunhofer IWU zeigt auf der Hannover Messe Forschungsergebnisse aus der Fabrik der Zukunft
Short process chains and intelligent software
Fraunhofer IWU presents research results from the factory of the future at the Hannover Messe trade show
Die richtige Information zur richtigen Zeit am richtigen Ort – am Fraunhofer IWU entstehen Lösungen für
die kontextbasierte Informationsbereitstellung in der Produktions- und Fabrikumgebung.
The right information, at the right place, at the right time – the Fraunhofer IWU produces solutions for contextbased information preparation in the production and factory environment.
Foto/Photo: Fraunhofer IWU
Knapp ein Jahr nach Eröffnung der E³-Forschungsfabrik Ressourceneffiziente Produktion am Fraunhofer IWU in Chemnitz
stellen Wissenschaftler auf der Hannover
Messe vom 13. bis 17. April 2015 erste Forschungsergebnisse vor. In der Modellfabrik
wird in den Kompetenzbereichen Antriebsstrang, Karosseriebau sowie Daten- und
Energiemanagement in enger Partnerschaft mit der Industrie an wettbewerbsfähigen Lösungen für die Produktion der Zukunft gearbeitet.
I
m Rahmen des Fraunhofer-Leitprojekts E³Produktion wird erstmals eine Demonstratorprozesskette für die umformbasierte
Herstellung von verzahnten Hohlwellen für
Kraftfahrzeuge entwickelt. Konventionell
erfolgt die Fertigung dieser Bauteile in den
Prozessschritten Schmieden, Drehen und
Bohren, Abwälzfräsen, Wärmebehandlung,
Hartfeinbearbeitung sowie Festigkeitsstrahlen. In der neuen Prozesskette werden material-, zeit- und kostenintensive Zerspanprozesse wie das Tieflochbohren und das
Abwälzfräsen durch ressourceneffiziente
Umformprozesse, wie dem am Fraunhofer
IWU entwickelten Bohrungsdrücken und
dem Verzahnungswalzen, ersetzt. Materialverlust in Form von Metallspänen entfällt
weitestgehend. Bisher konnten 12,5 Prozent
des benötigten Materials eingespart werden, das entspricht etwa 0,5 Kilogramm pro
Bauteil.
Im Kompetenzbereich Karosseriebau arbeiten die Wissenschaftler u. a. an intelligenten
Software-Assistenzsystemen und deren direkte Anbindung an die Anlagentechnik.
Um einzelne Elemente, etwa eine Tür oder
ein Seitenteil eines Pkw, zusammenzubauen,
werden die Bauteile in typenspezifische Vorrichtungen eingespannt. Hier zählt Genauigkeit im Zehntelmillimeter-Bereich, damit das
Spaltmaß am fertigen Automobil exakt mit
den Vorgaben übereinstimmt. Daher müssen Mitarbeiter die Spannelemente der Vorrichtung exakt justieren. Der Prozess ist
komplex und der Erfolg der Stellmaßnahmen maßgeblich abhängig von der Erfahrung des Mitarbeiters. Bei jedem Wechsel
auf ein neues Fahrzeugmodell dauert es
zum Teil mehrere Monate, bei Geometrieabweichungen modellgleicher Baugruppen
noch mehrere Minuten, bis die Anlagen
wieder optimal eingestellt sind. Am Fraunhofer IWU wurde gemeinsam mit Partnern
aus der Industrie ein Prototyp für ein Software-Assistenzsystem zur automatischen
Justage von Karosseriebauvorrichtungen
entwickelt. Die Software „beobachtet“ zunächst die Stellmaßnahmen des Mitarbeiters und legt eine Datenbank zu den optimalen Einstellungen an. Gekoppelt ist der
Justage-Assistent an eine weitere Neuentwicklung: Elektromechanische Justageachsen ersetzen die manuellen Stellelemente.
Im Bereich Daten- und Energiemanagement
arbeiten die Wissenschaftler u. a. an einem
„Übersetzer“, der aus verschiedenen Datensprachen eine standardisierte Datengewinnung sicherstellt. Dieser intelligente Konnektor soll die herstellerseitig unterschiedlichen Schnittstellen der Maschinen zentral
ansteuern und erweitern. Mit Hilfe von modernen Ansätzen zur Informationsverarbeitung, wie Linked-Data und Semantic Web
Technologien, werden die Daten dann systemübergreifend gespeichert und vernetzt.
Die Datenerfassung und -aufbereitung erfolgt in der am Institut entwickelten FabrikCloud.
Production Technology
Barely a year after the opening of the
E3 Research Factory for Resource-efficient
Production at the Fraunhofer Institute for
Machine Tools and Forming Technology
IWU in Chemnitz, scientists are presenting
initial research results at the Hannover
Messe trade show from April 13–17, 2015.
Competitive solutions for the production
systems of the future are devised at the
model factory in close cooperation with
industry in the competency areas of powertrains, car body production, and data
and energy management.
A
s part of the main Fraunhofer project
E³ Production, a demonstrator process chain is being developed for the
first time for the mold-based production of
toothed hollow shafts for motor vehicles.
Conventionally, these components are produced in the process steps of forging, turning and drilling, hobbing, heat treating, hardprecision machining, and shot peening. In
the new process chain, material-, time-, and
cost-intensive stock removal processes such
as deep hole drilling and hobbing are replaced with resource-efficient forming pro-
cesses such as the spin extrusion and gear
rolling processes developed at the Fraunhofer IWU. Material loss in the form of metal
chips is largely eliminated. Up to now, it has
been possible to save 12.5 percent of the
material required, which corresponds to approximately 0.5 kilograms per component.
In the car body production competency area,
scientists are working on intelligent software
assistance systems and their direct connection to the plant technology, to name one
example. To assemble individual elements,
such as a car door or side panel, the components are clamped in type-specific fixtures.
Accuracy within a tenth of a millimeter is required here to ensure that the clearance in
the finished automobile conforms precisely
to the specifications. Therefore, employees
must adjust the fixture’s clamping elements
precisely. The process is complex, and the
success of the adjustment measures is largely
dependent on the experience of the employee. At each changeover to a new vehicle
model, it can be several months until the
systems are optimally adjusted again, or
several minutes for geometry deviations in
subassemblies of the same model. Scientists
at the Fraunhofer IWU worked together with
industry partners to develop a prototype for
a software assistance system for the automatic adjustment of car body construction
fixtures. The software first “observes” the adjustment measures of the employee and
creates a database of the optimal settings.
The adjustment assistant is coupled with
another new development: electromechanical adjustment axes replace the manual adjustment elements.
In the field of data and energy management,
the scientists are working on a “translator”
that will ensure standardized data collection
from different data languages. This intelligent connector is intended to activate and
extend the different manufacturer-side machine interfaces centrally. The data will then
be stored and networked across systems
with the aid of modern approaches to information processing, such as linked-data and
semantic web technologies. Data is captured
and processed in the factory cloud developed at the Institute.
www.e3-fabrik.de
www.iwu.fraunhofer.de
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1 - 2 October 2015
2nd IMTC in Chemnitz
Materials, Semi-Finished Products and
Composite Structures for Lightweight Design
International MERGE Technologies Conference 2015
for Lightweight Structures
Best Poster Award
Best Paper Award
Reviewed Proceedings
Processing, Systems and Application for
Mass Production of Lightweight Structures
More Information: www.tu-chemnitz.de/IMTC
Modelling and Simulation of Hybrid
Structures and their Production Processes
MTC
Lightweight Structures e. V.
41
Smart Systems Integration
42
Produktionstechnik
Einladung zum Business-Frühstück
Zum 25-jährigen Sachsen-Jubiläum auf
der Hannover Messe hat sich die Wirtschaftsförderung des Freistaates etwas
Besonderes einfallen lassen. Sie lädt am
14. April 2015 um 10.00 Uhr zum Business-Frühstück auf den Gemeinschaftsstand „Zuliefermarkt Sachsen“ in Halle
4/F24 ein. Neben der kulinarischen Stärkung gibt es viele Informationen zu
Sachsen als Industrie- und Forschungsstandort mit Zukunft.
Ab 11.00 Uhr wird auf drei englischsprachigen Touren durch die Messehallen an weiteren sächsischen Ständen
gezeigt, was Sachsen heute und morgen an Innovationen zu bieten hat.
Tour 1 widmet sich neuen Lösungen für
die digitale Fabrik. Tour 2 stellt neue
Energietechnologien für die Industrie
in den Mittelpunkt. Tour 3 hat neue Materialien für die Industrie im Fokus.
Weitere Informationen zu den Touren
und Anmeldung dazu unter:
www.invest-in-saxony.net/HMI2015
Invitation to a business breakfast
To celebrate Saxony’s 25th year at the
Hannover Messe trade show, the Free
State’s Economic Development Corporation has decided to host a special
event. A business breakfast will be held
at the “Zuliefermarkt Sachsen” booth in
Hall 4/F24 on 14 April 2015 at 10:00 AM.
Guests will not only receive a little culinary pick-me-up, but will also have the
chance to find out more about Saxony
as a key industry and research location
for the future.
Three English-language tours of the
other booths from Saxony will be provided starting at 11:00 AM. Participants
will get the opportunity to learn more
about the kinds of innovations Saxony
has to offer both now and in the future.
Tour 1 will focus on new solutions for
digital factories. Tour 2 will revolve
around new industrial energy technologies. Tour 3 will investigate new industrial materials.
For further information on the tours,
and to register, please visit:
www.invest-in-saxony.net/HMI2015
Impression vom „Zuliefermarkt Sachsen“ zur
Hannover Messe 2014.
Foto: Frank Reichel
Sachsen-Jubiläum in Niedersachsen
IHK-Gemeinschaftsstand zum 25. Mal auf der Hannover Messe
Seit 1990 ist Sachsen mit seiner Industrie-,
Technologie- und Forschungskompetenz
auf der Hannover Messe vertreten. Auch
2015 organisieren die sächsischen Industrie- und Handelskammern unter Federführung der IHK Chemnitz vom 13. bis 17.
April den Gemeinschaftsstand „Zuliefermarkt Sachsen“ in Halle 4/F24 – und das
bereits zum 25. Mal. Ebenso dabei ist die
weitere Gemeinschaftspräsentation „Technologie aus Sachsen“ in Halle 2/A 58.
Z
u den „Standältesten“ gehören die Telegärtner Gerätebau GmbH aus Höckendorf und die Feinwerktechnik
GmbH Geising, beides Firmen aus dem Zentrum für Präzisionstechnik und Feinmechanik südlich von Dresden. Neu am Stand ist
dagegen die SITEC Industrietechnologie
GmbH aus Chemnitz. Der etablierte Hersteller automatisierter Montage- und Laseranlagen will die Schau nutzen, um insbesondere seine Kompetenzen in der Serienfertigung von Präzisionsteilen weiter vorzustellen. Auch die SIMFIS GmbH Dresden ist
erstmals in Hannover vertreten. Das Unternehmen versteht sich als Komponentenund Ersatzteillieferant im Maschinen-, Fahrzeug- und Innenausbau und ist u. a. auf
Stahlmöbel, Rolltore-, -türen und -gitter für
die Industrie spezialisiert. Insgesamt zeigen
rund 20 Unternehmen ihre Zulieferkompetenzen auf dem IHK-Gemeinschaftsstand.
Im Messe-Teilbereich „Research & Technology
– Internationale Leitmesse für Forschung,
Entwicklung und Technologietransfer“ ist
der Gemeinschaftsstand „Technologie aus
Sachsen“ zu finden. Gemeinsam mit dem Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau (ICM) und der Wirtschaftsförderung
Sachsen organisiert die IHK Chemnitz diese
Präsentation für Unternehmen, die Forschungsprojekte aufbauen, unterstützen
und vermarkten. Hier sind zehn Aussteller
vertreten.
Das ICM stellt eine Leichtbaupresse vor, bei
der die Erzeugung der Schließkraft und die
Werkzeugbewegung komplett voneinander
getrennt sind. Zuhaltebügel aus Carbon ermöglichen die Beherrschung der hohen
Schließkräfte. Für die Presse ist kein Fundament nötig. Die Investitionskosten sind
deutlich geringer als bei einer herkömmlichen Anlage. Daher ist sie auch für Kleinserien geeignet.
Die LUVO-IMPEX GmbH stellt neue Anwendungen für technische Textilien vor. In dem
von ihr betreuten Netzwerk RaumConTex
entwickeln die Partner Lösungen für eine
körpernahe Raumklimatisierung, bei der
beispielsweise nur der Arbeitsplatz beheizt
wird und die restliche Halle mit weniger
Wärme und damit Energie auskommt.
Wie ein fehler- und unterbrechungsfreier
Netzbetrieb in industriellen Steuerungssystemen in Echtzeit gewährleistet wird, zeigt
die junge Firma Rhebo aus Leipzig.
www.chemnitz.ihk24.de
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Production Technology
Impression of the “Zuliefermarkt Sachsen” booth at
the Hannover Messe trade show 2014.
Photo: Frank Reichel
Saxony celebrates 25 years in Hanover
CCIC joint booth appears at the Hannover Messe trade show for the 25th time
Saxony’s industrial, technological and research expertise has been on show at the
Hannover Messe since 1990. And in 2015,
Saxony’s Chambers of Commerce and Industry (IHK), headed by the IHK Chemnitz,
will once again be organizing the “Zuliefermarkt Sachsen” booth in Hall 4/F24 from
13 to 17 April. This will be the 25th time the
joint booth will have appeared at the show.
Another joint booth entitled “Technologie
aus Sachsen” will be on show in Hall 2/A 58.
S
ome of the “old faithfuls” attending include Telegärtner Gerätebau GmbH
from Höckendorf and Feinwerktechnik
GmbH Geising, both of which are based at
the center of the precision technology and
engineering industry south of Dresden. They
will be joined by new companies such as
SITEC Industrietechnologie GmbH from
Chemnitz. This established manufacturer of
automated assembly and laser systems
wants to use the show to further demonstrate its expertise in the serial production of
precision components. SIMFIS GmbH Dresden will also be joining the fair for the first
time. The company supplies components
and replacement parts for the mechanical
engineering, vehicle manufacturing and interior fittings industries, specializing in industrial steel furniture and roller gates, doors
and grills. In total, around 20 companies will
be bringing their expertise to the booth.
The joint “Technologie aus Sachsen” booth
will be located in the “Research & Technology
– Internationale Leitmesse für Forschung,
Entwicklung und Technologietransfer” part
of the show. The Chamber of Commerce and
Industry Chemnitz is working with the ICM
Chemnitz Institute for Mechanical and Plant
Engineering (Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau) and the Saxony Economic Development Corporation to organize this booth with the aim of highlighting
companies that design, support and market research projects. Ten exhibitors will be
represented.
The ICM will be presenting a lightweight
press, the design of which keeps the clamping force and tool movements completely
separate. Carbon retaining brackets control
the high clamping forces. The press does
not require any kind of supporting structure. This means that the investment cost
is substantially lower than that of a traditional system. It also makes it suitable for
small batch production.
LUVO-IMPEX GmbH will present new applications for technical textiles. The companies
involved in its RaumConTex network develop solutions for tailored air-conditioning
systems that heat only the actual workplace, meaning that less heat (and therefore
energy) is wasted in the remaining area.
Rhebo, a young company from Leipzig, will
demonstrate how it ensures that mainscontrolled operations in industrial control
systems can run free from interruptions
and errors in real time.
www.chemnitz.ihk24.de
43
44
Produktionstechnik
Einstieg in den bulgarischen Markt
Sächsische Agrartechnik wird international geschätzt
Entry into the Bulgarian market
Saxon agricultural technology prized internationally
nik aus dem sächsischen Kompetenznetzwerk in Bulgarien. Weiterhin ist die Republik
Benin an einer Kooperation mit Sachsen interessiert. Gegenwärtig wird die Einrichtung
einer Repräsentanz der Westafrikanischen
Kammer des Landwirtschaftsministeriums
Benin geprüft, die beim Kompetenznetzwerk
angesiedelt werden soll.
Auf einer weiteren Veranstaltung stellte die
Lomma Sachsen GmbH Anfang März 2015
ihre neuen Maschinen aus dem Segment
Gülletechnik vor. Dazu gehören eine GülleKurzscheibenegge in mehreren Ausstattungsvarianten, ein Gülle-Reiheninjektor mit
vielen Vorteilen für den Maisanbau sowie ein
Güllegrubber-Reiheninjektor, der im März
2015 in den Markt startet.
Innovative Gülletechnik präsentierte die Lomma Sachsen GmbH Anfang März 2015.
Lomma Sachsen GmbH presented innovative liquid manure technology in early March 2015.
Foto/Photo: Ina Reichel
Sachsens Landtechnik wird international
geschätzt. Bei Messeauftritten und Fachveranstaltungen des Kompetenznetzwerks
Agrartechnik Sachsen im ersten Quartal
2015 wurde dies erneut deutlich.
E
in Einstieg in einen neuen Absatzmarkt
ist sächsischen Ausstellern auf der bulgarischen Agrarmaschinenmesse BATA
AGRO gelungen, die vom 3. bis 7. März 2015
in Stara Zagora stattfand. Gemeinsam mit
UNIVIS als Vertreter des bulgarischen Netzwerks gestaltete der sächsische Verbund einen Gemeinschaftsauftritt. Von deutscher
Seite waren die Mohn Manufaktur GmbH,
die BAG Budissa GmbH sowie die Rodutec
GmbH vertreten. In der bulgarischen Landwirtschaft ist ein wachsender Bedarf an landwirtschaftlichen Geräten vorhanden. Die
Messe diente einerseits dazu, sich ein Bild
von der Marktsituation zu machen und andererseits, um die Beziehungen zwischen
beiden Netzwerken auszubauen und zu festigen. UNIVIS wird als bulgarischer Generalvertreter Maschinen und Anlagen von Mohn,
Rodutec und Budissa in Bulgarien vertreiben
und entsprechenden Service anbieten. In
Kürze wird eine bulgarische Delegation die
ersten Schulungen in Sachsen wahrnehmen
und dann aktiv den weiteren Vertrieb aufbauen.
Die BAG Budissa GmbH war bereits im Januar 2015 Gastgeber für eine Veranstaltung der
Fachgruppe Märkte/Kooperationen des
sächsischen Landtechnik-Netzwerks, bei der
auch Vertreter eines bulgarischen Branchennetzwerks sowie der westafrikanischen
Republik Benin begrüßt werden konnten.
Budissa hat sich auf die Konservierung und
Lagerung von Getreide und Futter in Folienschläuchen spezialisiert. Diese verlustarme,
kostengünstige und umweltgerechte Alternative zu teuren Hochsilos, Speichern oder
Lagerhallen wird bereits in über 30 Ländern
weltweit genutzt.
Die Vertreter des Verbandes der Getreideproduzenten Popovo-Region Bulgarien bekundeten auf dem Treffen ihr Interesse, hiesiges Technologie-Know-how zu erwerben
und zu nutzen. Bereits im Umfeld der Veranstaltung schlossen drei Mitgliedsunternehmen Verträge zum Vertrieb von Agrartech-
Saxony’s agricultural technology is prized
internationally. This became clear once
again in the first quarter of 2015 at trade
fair appearances and specialist events of
the Saxony Agricultural Competence Network.
E
xhibitors from Saxony managed to enter a new market at the Bulgarian agricultural fair BATA AGRO, which was held
in Stara Zagora from March 3–7, 2015. The
Saxon association worked together with
UNIVIS, the representative of the Bulgarian
network, to organize a joint appearance. Representatives from the German side were
Mohn Manufaktur GmbH, BAG Budissa
GmbH, and Rodutec GmbH. There is increasing demand for agricultural implements in
the Bulgarian agricultural sector. The purpose of the fair is to provide a picture of the
market situation as well as to expand and
solidify the relationships between the two
networks. As the general agent in Bulgaria,
UNIVIS will sell machines and equipment by
Mohn, Rodutec, and Budissa in Bulgaria and
provide corresponding service. A Bulgarian
delegation will soon be receiving initial
training in Saxony. It will then begin actively
building future sales.
In January 2015, BAG Budissa GmbH hosted
Production Technology
an event for the markets/cooperation specialist group of the Saxon agricultural network. Also present were representatives of a
Bulgarian industry network and the West African Republic of Benin. Budissa specializes
in the preservation and storage of grain and
feed in film tubes. This low-loss, cost-effective, and environmentally sound alternative
to expensive tower silos, granaries, or warehouses is already used in over 30 countries
worldwide.
Representatives from the Association of
Grain Producers in the Popovo Region of
Bulgaria used the meeting to announce their
interest in acquiring and making use of local
technological expertise. In the midst of the
event, three member companies had already
concluded contracts for the sale in Bulgaria
of agricultural technology from the Saxony
Competence Network. The Republic of Benin is still interested in cooperation with
Saxony. The establishment of a representation of the West African Chamber of the
Ministry of Agriculture of Benin, which would
be located at the Competence Network, is
currently under review.
Lomma Sachsen GmbH presented its new
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45
Treffen der Fachgruppe Märkte/Kooperationen bei Budissa.
Meeting of the markets/cooperation specialist group at Budissa.
machines in the liquid manure segment at
another event in early March 2015. This included a liquid manure short disk harrow in
several equipment variants, a liquid manure
row injector with many advantages for
Foto/Photo: Ina Reichel
maize cultivation, and a liquid manure cultivating row injector, which hit the market in
March 2015.
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Betriebsschließungen, Massenentlassungen,
wirtschaftlicher Kahlschlag – so gestaltete
sich die Situation in Sachsen Anfang der
1990er Jahre. Doch es gab Menschen aus
Ost und aus West, die sich dem Niedergang
entgegenstemmten, neue Chancen sahen
und ergriffen.
Zu ihnen gehört ein Automobilbauexperte, der gezwungen war, 2500 Menschen in
die Arbeitslosigkeit zu schicken, darunter
die eigene Frau und den Vater. Mittlerweile
haben er und sein Team rund 3000 neue Arbeitsplätze in Sachsen geschaffen.
Zu ihnen gehört ein amerikanischer Maschinenbauer mit sächsischen Wurzeln, der den
Sitz seiner internationalen Holding bewusst
in die Wiege des deutschen Werkzeug-
maschinenbaus nach Chemnitz verlagerte.
Zu ihnen gehört ein Professor, der aus dem
Silicon Valley nach Silicon Saxony kam und
hier das Internet neu erfindet.
Das sind nur drei von vielen Erfolgsgeschichten, in denen das Buch „Zurück an die
Spitze“ die Renaissance des Industrielandes
Sachsen rekapituliert und im 25. Jahr der
Deutschen Einheit und der Wieder-Gründung des Freistaates Sachsen aufzeigt, wie
nach der politischen auch die wirtschaftliche Wende gemeistert wurde. Ebenso gibt
es einen Ausblick auf zukünftige Tendenzen
und Entwicklungen, die gebraucht werden,
um sich als eine führende Wirtschaftsregion
in Deutschland, Europa und der Welt zu behaupten.
®
48
Produktionstechnik
Ideenwerkstatt für Unternehmensdienstleister
Fachforum „Chemnitz 2020“ lädt am 21. Mai 2015 in die Messe Chemnitz ein
Ideas workshop for business service providers
“Chemnitz 2020” trade forum to be held at Messe Chemnitz on 21 May 2015
The “Chemnitz 2020” trade forum wants to
establish itself as an important communication platform and ideas workshop for
medium sized business service providers.
It will make its debut at Messe Chemnitz
on 21 May 2015. The event has been organized by C³ Chemnitzer Veranstaltungszentren GmbH and P3N Marketing GmbH.
O
Die Messe Chemnitz ist am 21. Mai 2015 Veranstaltungsort für „Chemnitz 2020“, das Forum für Kooperation,
Innovation und Netzwerke.
“Chemnitz 2020”, the forum for cooperation, innovation and networking, will be held at Messe Chemnitz on
21 May 2015.
Foto/Photo: Messe Chemnitz
Das Fachforum „Chemnitz 2020“ will sich
als Kommunikationsplattform und Ideenwerkstatt für mittelständische Unternehmensdienstleister etablieren. Am 21. Mai
2015 lädt es erstmals in die Messe Chemnitz ein. Gastgeber sind die C³ Chemnitzer
Veranstaltungszentren GmbH in Zusammenarbeit mit der P3N Marketing GmbH.
M
ehr als 70 Prozent des sächsischen
Bruttoinlandprodukts werden durch
Dienstleister erbracht. Ein Drittel
davon sind unternehmensnahe Dienstleistungen. Diese spielen aber in der öffentlichen Wahrnehmung noch nicht die angemessene Rolle. Ziel ist es deshalb, ein branchenübergreifendes Fachforum für die
Dienstleistungswirtschaft zu etablieren:
multidisziplinär, nutzerorientiert und innovativ, so der Anspruch der Veranstalter.
Rund 60 Aussteller aus Sachsen nutzen diese Chance zur Präsentation, zum Ideen- und
Erfahrungsaustausch, darunter mittelstän-
dische Lohnfertiger, Fabrikplaner, weitere
technische Dienstleister sowie wirtschaftsfördernde Einrichtungen.
Neben den Fachvorträgen „Innovationsmanagement im Mittelstand: Zukunft braucht
Innovation!“, „Erfolgsfaktor Netzwerk: Gemeinsam innovativ!“ und „Zusammenarbeit
der Generationen: Kooperation von Alt und
Jung“ der Professur für Arbeitswissenschaft
und Innovationsmanagement der TU Chemnitz stehen eine Reihe weiterer Kurzpräsentationen sowie Interaktionen zwischen Ausstellern und Besuchern auf der Agenda. So
fragt ein Referent „Ist IT-Sicherheit heute
noch bezahlbar?“, während ein anderer über
das Erfolgskonzept „Sharing Economy/
Coworking“ berichtet.
Ein Highlight von „Chemnitz 2020“ ist die
„Speed Connection“, die den Teilnehmern
unter Anleitung des Moderators die Möglichkeit gibt, in kurzen Gesprächen in Kontakt zu treten und ihr Unternehmen zu präsentieren.
ver 70 per cent of Saxony’s GDP is
generated by service providers. A
third of these provide business related services. But there is little public recognition of the key role they play. This is why
the organizers want to establish a cross-sector trade forum for the service industry, one
that they say will be multidisciplinary, useroriented and innovative.
Around 60 exhibitors from across Saxony,
including medium sized contract manufacturers, factory planners, other technical service providers and institutions involved in
developing the economy, are taking the opportunity to present their companies and
exchange ideas and experiences.
As well as a series of lectures including “Innovation management for medium sized
companies: the future needs innovation!”,
“Networking for success: collaborative innovations!” and “Intergenerational collaboration: bringing young and old together” from
the Department of Ergonomics and Innovation Management at Chemnitz University of
Technology, the agenda also includes opportunities for exhibitors and visitors to interact
and a number of other short presentations.
One speaker will be asking “Is IT security still
affordable?”, while another will discuss the
successful concept of the “Sharing Economy
and Co-working”.
The “Speed Connection” event is set to be a
real highlight. Participants will be given the
opportunity to make new contacts and
present their companies, with proceedings
overseen by a moderator.
www.forum-chemnitz2020.de
Production Technology
49
Personalien – Personal details
Klaus Müller ist neuer
Vorstandsvorsitzender des VDMA Ost
Klaus Müller is the new
chairman of VDMA Ost
the branch office, to drive forward our efforts
to overcome the multi-faceted challenges
within our industry,” said Müller following his
appointment. And so, radical change processes can already be seen in a variety of areas,
whether the increasing internationalization,
digital networking, the switchover to use-oriented and customer-specific products, the use
of new technologies and materials, the energy
transition or the securing and development of
skilled workers.
Müller follows on from Dr. Andreas Barg of
MWL Apparatebau GmbH, Grimma, who has
stepped down from the board.
With effect from March 1, 2015, USK Karl Utz
Sondermaschinen GmbH has appointed the
Austrian-born Gerhard Glanz as an additional
managing director and chairman of the com-
USK erweitert Führungsspitze
mit Gerhard Glanz
USK is expanding its top-level
management with the addition of
Gerhard Glanz
Klaus Müller ist neuer Vorstandsvorsitzender des
VDMA Ost.
Klaus Müller is the new chairman of VDMA Ost.
Foto/Photo: Kranbau Köthen GmbH
Die Vorstandsmitglieder des VDMA Ost haben im Dezember 2014 einstimmig Klaus
Müller, Geschäftsführer der Kranbau Köthen
GmbH, zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Müller steht damit in den kommenden drei Jahren an der Spitze des Gremiums.
„In meiner Amtszeit will ich gemeinsam mit
der Geschäftsstelle die Bewältigung der facettenreichen Herausforderungen unserer
Branche vorantreiben“, sagte Müller nach seiner Wahl. So lassen sich bereits heute in den
verschiedensten Bereichen einschneidende
Änderungsprozesse beobachten, sei es die
zunehmende Internationalisierung, die digitale Vernetzung, der Wandel hin zu nutzenorientierten und kundenindividuellen Produkten, der Einsatz neuer Technologien und
Werkstoffe, die Energiewende oder die Fachkräftesicherung und -entwicklung.
Müller folgt auf Dr. Andreas Barg von der
MWL Apparatebau GmbH Grimma, der aus
dem Vorstand ausgeschieden ist.
In December 2014, the members of the VDMA
Ost executive board unanimously selected
Klaus Müller, Managing Director of Kranbau
Köthen GmbH, as their new chairman. As such,
Müller will chair the board for the next three
years. “During my tenure, I hope, together with
Die USK Karl Utz Sondermaschinen GmbH
hat mit Wirkung zum 1. März 2015 den gebürtigen Österreicher Gerhard Glanz als
weiteren Geschäftsführer und zum Vorsitzenden der Geschäftsführung des Unternehmens berufen. „Wir haben mit Gerhard Glanz
einen erwiesenermaßen erfolgreichen, bestens branchenvertrauten und international
erfahrenen Manager gewinnen können, mit
dem wir mit großer Zuversicht in eine dynamisch geprägte, wachstumsorientierte Zukunft für unsere Firmengruppe blicken“, erklärt Eigentümer Thilo Utz.
Gerhard Glanz ist mit dem Wirtschaftsraum
Westsachsen bestens vertraut, sehr gut vernetzt und hoch anerkannt. So hat er als
Alleingeschäftsführer den Werkzeugmaschinenhersteller Union Chemnitz erfolgreich
entwickelt und in wirtschaftlicher Höchstform an den heutigen Gesellschafter, die
Herkules-Gruppe, übergeben. Zuletzt war er
beim Werkzeugmaschinenhersteller Leifeld
in Ahlen als Vorstandsvorsitzender tätig und
hat auch dieses Unternehmen in ein neues,
von Erfolg geprägtes Zeitalter geführt.
Bei der USK verantwortet Glanz gemeinsam
mit den weiteren Geschäftsführern Holger
Kühne und Gerhard Bärtl die Geschäfte und
übernimmt die operative Verantwortung für
die gesamte Utz-Gruppe.
Der geschäftsführende Gesellschafter Thilo
Utz zeichnet künftig hauptsächlich für die
strategische Ausrichtung sowie die zukunftsund wachstumsorientierte Aufstellung der
Utz-Gruppe verantwortlich.
Gerhard Glanz verstärkt seit 1. März 2015 die USKGeschäftsführung.
Gerhard Glanz has been strengthening the board of
management since March 1, 2015.
Foto/Photo: USK
pany’s management board. “In Gerhard Glanz
we have managed to acquire a proven successful and internationally experienced manager who is familiar with the industry, and
with whom we can, with great confidence,
look forward to a dynamic and growth-oriented future for our corporate group,” explained
owner Thilo Utz.
Gerhard Glanz is well familiar with the eco-nomic region of West Saxony, has many connections and is highly respected. As sole director,
he successfully developed the machine toolmaker Union Chemnitz (Werkzeugmaschinenhersteller Union Chemnitz) and handed it over
to the current owners, the Herkules Group. He
was most recently employed by Ahlen-based
machine toolmaker Leifeld as Chairman of the
Board and also led this company into a new
and successful era.
At USK, Glanz, together with the other managing directors Holger Kühne and Gerhard
Bärtl, will be responsible for operations and
will take on operational responsibility for the
entire Utz Group.
Managing partner Thilo Utz will in future be
responsible primarily for the strategic alignment and future/growth-oriented positioning
of the Utz Group.
50
Produktionstechnik
Seit über 140 Jahren immer am Markt
„Von Escher zu Niles-Simmons“ beleuchtet einzigartige Chemnitzer Drehmaschinenbau-Historie
A continual market presence for over 140 years
“Von Escher zu Niles-Simmons” highlights the unique history of turning machine construction in Chemnitz
Die 140-jährige Geschichte des Drehmaschinenbaus in Chemnitz reflektiert das
Ende 2014 erschienene Buch „Von Escher
zu Niles-Simmons“ aus dem Verlag Heimatland Sachsen.
D
er Förderverein des Industriemuseums Chemnitz wollte ursprünglich ein
Werk zur 1874 gegründeten Firma
Escher herausgeben, die damals in Sachsenfeld bei Schwarzenberg sowie in Schönau
bei Chemnitz mit der Produktion von Drehmaschinen begann. Doch diese Geschichte
wäre unvollständig geblieben ohne die Einbeziehung der Niles-Aktivitäten am Standort Chemnitz.
Denn aus der Not der Weltwirtschaftskrise
Ende der 1920er Jahre heraus wurde Escher
1930 ein Teil der Deutschen Niles Werke AG
Berlin. Der Name Escher ging in diesem Pro-
Impressum/Imprint
Herausgeber/Publisher
Ina Reichel, Freie Journalistin
Kleinolbersdorfer Str. 6
D-09127 Chemnitz
Tel.: +49 (0) 371-7743510
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Redaktion/Editor
Ina Reichel
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Tel.: +49 (0) 371-7743510
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Übersetzung/Translation
Sprachunion Chemnitz
Druck/Printing
HV Druck Chemnitz
Redaktionsschluss/Press date
20. März 2015
zess leider verloren, nicht aber die Traditionslinie des Drehmaschinenbaus in Chemnitz.
Niles konnte auf das Beste von Escher zurückgreifen. Das waren exzellente Maschinen
und sogenannte „Russenaufträge“, die dem
Werk die Existenz sicherten.
Eine Blütezeit für das Unternehmen war die
Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Da es nicht
zu den Rüstungsbetrieben zählte, kaum Bombenschäden aufwies und auch von Reparationen verschont blieb, wurde es zu einem
Schwerpunktbetrieb des Wiederaufbaus in
der DDR erklärt und spezialisierte sich als
VEB Großdrehmaschinenbau 8. Mai auf die
Herstellung eben dieser Maschinen, die jedoch weiter unter der Marke Niles angeboten wurden.
Mit der Wende begann ein neuer Abschnitt,
der wesentlich durch das Engagement von
Prof. Dr. Hans J. Naumann geprägt ist. Unter
seiner Führung entwickelte sich die NilesSimmons-Hegenscheidt-Gruppe mit Hauptsitz in Chemnitz zum zehntgrößten deutschen Werkzeugmaschinenhersteller, Drehmaschinen inklusive. Niles-Simmons in
Chemnitz gilt damit als einzige Werkzeugmaschinenfabrik, die seit der Gründung vor
nunmehr über 140 Jahren ohne jeglichen
Konkurs am Markt ist.
The book entitled “Von Escher zu NilesSimmons” (From Escher to Niles-Simmons),
published at the end of 2014 by the Verlag
Heimatland Sachsen, reflects on the
140-year history of turning machine construction in Chemnitz.
T
he Development Association of the
Chemnitz Industrial Museum originally wanted to publish a work on the
Escher company, founded in 1874, which at
the time began producing turning machines
in Sachsenfeld near Schwarzenberg and in
Schönau near Chemnitz. However, this story
would have remained incomplete without
the involvement of the Niles businesses at
the Chemnitz site.
Out of necessity, as a result of the global
Das Buch „Von
Escher zu NilesSimmons“ ist
Ende 2014 im
Verlag Heimatland Sachsen
erschienen.
The book, “Von
Escher zu NilesSimmons” was
published at
the end of 2014
by the Verlag
Heimatland
Sachsen publishing house.
economic crisis at the end of the 1920s, in
1930 Escher became part of the Berlinbased Deutsche Niles Werke AG. Unfortunately the name Escher was dropped in the
process, however, the tradition of turning
machine construction in Chemnitz was not
lost. Niles was able to draw on the best that
Escher had to offer. This included excellent
machines and the so-called “Russian Contracts”, which secured the existence of the
plant.
The time after the Second World War was a
period of prosperity. Because it was not
counted among the armaments factories,
suffered very little bomb damage and was
also spared the reparations, the business was
declared a focal point for rebuilding in the
GDR and, under the name VEB Großdrehmaschinenbau 8. Mai (large-scale turning machine construction), specialized in the manufacture of these very machines, although
they were still sold under the Niles brand.
With the fall of the Berlin wall, a new chapter
began that was defined primarily as a result
of the dedication of Prof. Dr. Hans J. Naumann. Under his leadership, the Niles-Simmons-Hegenscheidt Group, with its headquarters in Chemnitz, developed into the
tenth largest German machine toolmaker,
still producing turning machines among
other machine tools. Niles-Simmons in
Chemnitz is therefore the only machine tool
factory to have remained present within the
market without ever being declared insolvent, since the company was founded - now
more than 140 years ago.
Produkt
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