Funktions - Austromatisierung

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30. April
P.b.b. AlexanderVerlag.at GmbH, Ausstellungsstr. 6, 2020 Hollabrunn
GZ: 09Z038211M I 4 € (Ausl.: 5 €) I Zustelldauer max. 5 Werktage
A U S T R O M A T I S I E R U N G n at
DAS FACHMAGAZIN
Österreichs fortschrittliches Magazin für
Fertigungs- und Prozessautomatisierung
Auf Anhieb
bewährt
JahreshauptAusgabe zur
Wie die neue »Simatic S7-1516F«Steuerung von Siemens Standardund integrierte SicherheitssteuerungsAufgaben einer frisch installierten
Produktionsanlage für komplexe
Tanksysteme anstandslos erfüllt
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03_29_0315_austro 24.04.15 15:34 Seite 3
Reznicek’s
SICHT
»Industrie 4.0« sagt
Ihnen schoni’was, oder?
Man kann von Umfragen halten, was man will. Und
mal abgesehen von der üblichen statistischen Prozentpunkte-Rechnerei: Ein Indikator sind sie zumeist
schon. Das renommierte Gallup Institut interviewte
in den vergangenen Monaten einmal mehr im Auftrag von Festo insgesamt 200 zufällig ausgewählte
heimische Industriebetriebe, um auf Basis der gesammelten Antworten das bereits traditionelle
»Trendbarometer Industrie« in der 2015er-Version
zu erstellen (siehe S.76 i.d. Ausgabe). Auf die dabei
erstmals gestellte Frage: „Sagt Ihnen der Begriff
»Industrie 4.0« etwas?“ antworteten lediglich 47%,
also weniger als die Hälfte, mit einem „Ja“. Demnach kennen 53% den Begriff gar nicht! Ich muss gestehen: Bis zu dem Zeitpunkt der Pressekonferenz, in
der Gallup-Studienleiter Günter Haunlieb das Ergebnis seiner Arbeit präsentierte, erfreute ich mich mehr
an den servierten Lachsbrötchen als an den gezeigten Diagrammen. Aber dann, als ich das zitierte 47%Ergebnis hören musste, blieb mir beinahe der Bissen
im Hals stecken: „Das kann’s doch nicht geben!“, war
ehrlich mein erster Gedanke. Da schreiben wir Fachjournalisten uns (auch) hierzulande seit geraumer
Zeit in Sachen »Industrie 4.0« sprichwörtlich die
Finger wund und dann kann nicht mal die Hälfte der
direkt Betroffenen mit dem Begriff etwas anfangen?
Wiewohl ich anfangs sehr skeptisch war, ob da mit
dem Titel »Industrie 4.0« und den »revolutionären«
Gedanken dahinter nicht bloß ein künstlicher Hype
ausgelöst werden sollte – und ich machte daraus
auch keinen Hehl – liefern wir in Austromatisierung
seit Anfang 2013 in jeder, wirklich jeder Ausgabe »Industrie 4.0«-Argumente. Aus zahlreichen
Blickwinkeln und mit vielfältigen Aspekten untermauert versuchen wir, Ihnen die Notwendigkeit des
vernetzten Denkens und Handelns im digitalisierten
Zeitalter als wegweisende Richtung aufzuzeigen, damit Sie Ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der
globalen Produktivitätskonkurrenz auch künftig erfolgreich behaupten können. Im vorliegenden Heft
beispielsweise kommt der Begriff »Industrie 4.0« gezählte 45-mal vor! U.a. zeigt Gastautor Ralf Willmes
von Endress+Hauser die Bedeutung der Zukunftsinitiative für die Prozessindustrien und damit die
Prozessautomation auf.
Ich bin daher der Meinung, dass zumindest Austromatisierung-Leser nicht von sich behaupten können,
mit »Industrie 4.0« niemals konfrontiert gewesen zu
sein. Und genau aus dem Grund definiere ich an dieser Stelle jetzt nicht (schon wieder) die Begrifflich-
AUSTROM A T I S I E R U N G
keiten »Industrie 4.0«, »Internet of Things«, »Cyber
Physical Systems«, »Big Data« etc. Dafür aber habe
ich für die 53% Unwissenden (die ja theoretisch bis
dato keine Austromatisierung-Leser sein können)
einen Tipp auf Lager: Nehmen Sie sich doch am
19., 20. oder 21. Mai Zeit und besuchen sie die an
diesen drei Tagen stattfindende österreichische
lupenreine Automatisierungs-Fachmesse »Smart
Automation« in Linz. Die dort anwesenden Aussteller sind sich alle über die Relevanz der von Deutschland aus auf mittlerweile ganz Europa übergreifenden »Industrie 4.0«-Euphorie bewusst und haben mit
ihren aktuellen Produkten, Lösungen und Dienstleistungen längst schon auf künftigen Anforderungen
der »4.0er«-Industrie reagiert.
Der Besuchstipp gilt selbstverständlich auch für alle
über »Industrie 4.0« bereits Bescheid wissenden
Austromatisierung-Leser! Nutzen Sie die Chance, mit
der heimischen Hersteller- und Anbieterszene kompakt versammelt im gemütlichen Rahmen des Linzer
»Design Centers« in Kontakt treten zu können und
informieren Sie sich über die neuesten Entwicklungen der Automatisierungstechnik, um Ihre eigene
Produktion »Industrie 4.0«-fit zu kriegen.
In diesem Sinn – wir sehen uns auf der kommenden
»Industrie4.0«-geprägten »Smart«!
Thomas Reznicek
Chefredakteur Austromatisierung
[email protected]
PS: Sie halten gerade die 50. Ausgabe von Austromatisierung in Händen! Nicht ohne Stolz betone ich das
– schließlich war es ebenfalls eine »Smart«-Messe, anlässlich der wir (damals noch) im Herbst 2009 unseren
Titel launchten. Dem Anspruch, das fortschrittliche
österreichische Fachmagazin für Fertigungs- und
Prozessautomatisierung zu sein, sind wir stets treu
geblieben. Darunter verstehen wir u.a., dass unser
Magazin zeitgerecht vor der wichtigsten heimischen
Automatisierungsfachmesse erscheint, um Sie mit
allen relevanten Informationen rund um das Event im
Vorfeld bestmöglich zu versorgen und – zugegeben –
um Ihnen mit vielen Argumenten einen großen
Gusto auf den Besuch der »Smart Automation« zu
machen. Weil’s Sinn machen soll!
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INHALT 3 /2015
B Auf zur heimischen Automatisierungs-Schau!
n
Vorbericht über die Fachmesse »Smart Automation
Austria 2015« vom 19. bis 21. Mai in Linz
16
JAHRESHAUPTAUSGABE
MesseTIPPS – Highlights der Aussteller
B Aktuelles Branchengeschehen
n
n MEINE MEINUNG
von Dieter Schaufler
8
n POINTIERT SERVIERT
von Franz Maderbacher
69
n GET EMBEDDED
von Andreas Pfeiffer
IND. KOMMUNIKATION
SICHERE AUTOMATION
T Mit Sicherheit sicher
n
123
T Feldbusse, Industrial-Ethernet & Co. 90
n
18
6
B Schaufenster International
n
10
B Mit einem lachenden
n
12
& einem weinenden Auge
VIPA feiert 30-jähriges Jubiläum, Firmengründer Wolfgang Seel zieht sich zurück
P Lasershow
n
Wie PC-basierte Steuerungs- und Antriebstechnik einer Laserbearbeitungsmaschine
dynamische Motion Control verpasst
34
P Trennung, die gut tut
n
Welche Vorteile das Auslagern der
Schaltschrank-Infrastruktur in Hinblick
auf individuelle Maschinenlayouts bringt
38
T Produktneuheiten kurz gefasst
n
42
89
n Wenn’s Recht ist
Gastkommentar von Mag. Nevena Shotekova
über die Gewährleistung
ANTRIEBSTECHNIK
IND.
KOMMUNIKATION
T Weiterentwicklung im Detail
n
Produkte und Lösungen
in Sachen Safety
Von den Aktivitäten der Nutzerorganisationen
bis hin zu den neuesten Switches
100
Frequenzumrichter-Baureihe wartet mit neuen
Funktionen für mehr Anwendernutzen auf
P Ultrasicher Ultraschallschweißen
n
82
Wie softwarebasierte offene Sicherheits-Steuerungslösung für Sonotroden & Co. entstand
T Die Relevanz der »Netzwerkknüpfer« 92
n
T Schaltschranklos antreiben
n
Welche Rolle der passende Switch bei der
Planung von Ethernet-Netzwerken spielt
Wie sich komplette Antriebsstränge
direkt in Maschinen integrieren
P Dem heißen Wüstensand trotzend
n
T Einfache Netzintegration
n
P Retrofit fürn Wakeboard-Lift
n
80
86
Ein industrieerprobtes Automatisierungssystem
bewährt sich beim Containerumschlag
4
96
Industrial Security Router für die sichere
Kommunikation zwischen Ethernet-Netzwerken
102
104
Wie moderne FUs mehr Leistungsfähigkeit
und zugleich Energieeffizienz ermöglichen
AUSTROM A T I S I E R U N G
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T Exakt getroffene Farbtöne
n
Wie ein Inline-Farbmesssystem die
Farbtreue von Polymeren bereits während
des Kunststoff-Spritzgießens kontrolliert
46
T Klein, kleiner – am Kleinsten
50
n
Neuer Faktor-1-Sensor in 4-mm-DurchmesserGlattrohr- und M5-Bauform verspricht höchste
Schaltabstände aller induktiven Sensoren
Auf Anhieb
bewährt
Wie die neue »Simatic S7-1516F«-Steuerung von Siemens Standard-und
integrierte Sicherheitssteuerungs-Aufgaben einer frisch installierten
P 30
Produktionsanlage für komplexe Tanksysteme anstandslos erfüllt n
T Kompakt einspeisen
53
n
Sammelschienentechnik im 185-mm-Maßstab
mit Rundum-Berührungsschutz
T Ist der Begriff Relais
n
54
noch angebracht?
Nachgefragt bei Ing. Alois Weiner,
Product Market Manager von Lütze Österreich
T Wächst und gedeiht
n
Neue Module ergänzen kompakte
Steuerungs- und I/O-System-Familie
56
T Roboter schnell integrieren
n
mit erweiterter Application-Software
58
T Zuverlässig und leistungsstark
n
Neue Drei-Phasen-Schaltnetzteile für 24V
58
T Energie nicht verpuffen lassen
62
n
Wie thermische Durchflussmesser zur
Druckluft-Verbrauchsmessung und Leckageortung dabei helfen, die Energiekosten zu senken
T Darf’s ein bisserl mehr sein?
70
n
Anbieter von elektrotechnischen Komponenten
erweitert kontinuierlich sein Portfolio
T „Industrie 4.0 findet statt“
74
n
Dipl.-Ing. Rainer Ostermann, Country Manager
Festo Österreich, im Interview
BILDVERARBEITUNG & IDENTIFIKATION
EMBEDDED & ELEKTRONIK
T Erkennen und Identifizieren
n
T Embedded & Elektronik
n
108
PROZESSAUTOMATION
116
T Vom Feldgerät bis zur Leittechnik 124
n
Sensoren, Kameras und Identifikationssysteme kompakt beschrieben
Bauteile, Chips, Boards und Module bis hin
zu kompletten Embedded System-Lösungen
Armaturen, Messgeräte und Systemlösungen für die Prozessautomation
R Nur der Vergleich macht sicher
n
110
Wie ein kamerabasiertes Inspektionssystem
Blechteile anhand ihrer CAD-Daten kontrolliert
T Design à la Smartphone ist gefragt 118
n
T Die »Prozess-Industrie 4.0«
n
Anforderungen an die Embedded-Entwicklung
im Zeitalter von Smartphone, IoT und Cloud
126
Warum und wie die »4. industrielle Revolution«
auch die Prozessautomation betrifft
T Durchblick im Faden-Wirrwarr
n
T Tausendsassa
n
n Impressum
Spezifische BV-Technologie für die
Qualitätskontrolle an der Webmaschine
AUSTROM A T I S I E R U N G
114
Was Multilayer-Piezobiegeaktoren
tatsächlich können
122
B Branchengeschehen
n
130
T Technik pur
n
5
P Praxisreport
n
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Branchengeschehen
I AKTUELLES AUS DER BRANCHE
Ing. Franz Chalupecky
als ABB-Vorstands Vorsitzender bestätigt
Der Vertrag des
bisherigen Vorstandsvorsitzenden
von ABB Österreich
wurde um drei
Jahre verlängert.
www.abb.at
»Industrie 4.0«
Whitepaper erschienen
Ein vor Kurzem veröffentlichtes Whitepaper von Rittal zeigt, warum die IT eine
Schlüsselrolle bei »Industrie 4.0« übernimmt und wie Unternehmen die dafür
benötigten Infrastrukturen realisieren
können. Ergänzende Vorschläge zur
Realisierung bieten praxisorientierte Ansätze für erste Projekte. Das Whitepaper
ist kostenfrei downloadbar unter:
www.rittal.at/whitepaper
INTRO
MesseTERMIN:
»all about automation«
»
Nach der erfolgreichen Erstveranstaltung in Friedrichshafen im Vorjahr
findet das neuartige Messeformat
heuer am 9. und 10. Juni statt. Der
Veranstalter der auf die BodenseeRegion ausgerichteten Automatisierungsmesse meldet im Vorfeld Wachstum in Fläche und Ausstellerzahl.
www.automation-friedrichshafen.de
Weidmüller bilanziert mit 673 Mio. Euro Umsatz
Der Elektrotechnikspezialist konnte damit das Vorjahresergebnis um
gut 5% steigern. 4.800 Mitarbeiter weltweit sind aktuell beim
deutschen Hersteller aus Detmold beschäftigt.
Vorstandsvorsitzender Dr. Peter Köhler äußert sich entsprechend zufrieden: „2014 war ein
gutes Jahr für Weidmüller. Wir haben unseren Wachstumskurs fortgesetzt und erneut ein
Plus über dem Branchendurchschnitt erzielt.“ Gewachsen ist der Umsatz in allen Regionen.
Als Länder besonders positiv entwickelt haben sich Japan (+116%), Ungarn (+24%) und
Spanien (+17%). Mit einer Wachstumsrate von über 10% erzielt erneut der asiatische Raum
die höchste Dynamik. Deutlich gespürt hat Weidmüller die wirtschaftlichen Auswirkungen
der politischen Situation in Russland. „Die politische Lage und der extrem schwache Rubel
haben unseren Umsatz in Russland um zehn Prozent sinken lassen“, erklärt Dr. Peter
Knapp. 2% des Gesamtumsatzes generiert Weidmüller in Russland.
www.weidmueller.at
ASM erweitert Fertigungskapazitäten um rund 33%
Der deutsche Hersteller von Sensoren zur
Wegmessung hat sein um die Jahrtausendwende errichtetes Firmendomizil erweitert. Am angrenzenden Baugrundstück
entstand ein dreigeschossiger Neubau.
Der ASM-Sitz befindet sich in Moosinning bei Erding unweit des Münchner Flughafens. Seit
dem Krisenjahr 2009 ist auf Grund der großen Nachfrage nach Positionssensoren das Produktionsvolumen massiv angestiegen, sodass der Neubau früher als geplant notwendig wurde. Eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 180 kWp liefert grüne Energie zur Versorgung der Produktionsanlagen und des Thermalmanagements des Gebäudes. ASM beschäftigt insgesamt etwa 100 Mitarbeiter in Moosinning und den Landesgesellschaften in
den USA, Frankreich und Großbritannien. Hinzu kommt ein weltweites Netzwerk von ca. 50
Distributoren, die auf allen Kontinenten in den wichtigsten Industrieländern vertreten sind.
www.asm-sensor.de
Benedikt Binder-Krieglstein
neuer GF von Reed Messe
SeminarTIPPs: Vielfältiges Sicherheits-Wissen
Mit April hat
Benedikt BinderKrieglstein, MBA, als
operativer Geschäftsführer die Verantwortung für die
Eigenmessen von
Reed Exhibitions Messe Wien übernommen, zugleich gehören das österreichweite Marketing sowie die Agenden
Database und Digital Services zu
seinem Zuständigkeitsbereich.
www.messe.at
Der Tiroler CE-Kennzeichnungs-Spezialist ibf veranstaltet auch heuer wieder eine
Reihe von Seminaren und Webinaren rund ums Thema Maschinensicherheit.
6
Unter anderem können Interessierte am 8., 12. und 28. Mai am Webinar über die CE-Kennzeichnungs-Software »Safexpert« kostenlos teilnehmen. Am 5. und 6. Mai hält ibf in Salzburg
das Seminar »Effiziente CE-Kennzeichnung von Maschinen und Anlagen (Modul 1)« ab. In
Pforzheim (nahe Stuttgart) finden vom 19. bis 22. Mai die »CE PraxisTage 2015« statt, die sich
in eine Fachkonferenz, einen Workshop und ein Seminar gliedern. Themen sind dabei u.a.
Rechtliche und normative Zusammenhänge durch die neue ISO 9001, die für September 2015
erwartet wird, Auswirkungen von »Industrie 4.0« auf den sicherheitstechnischen Maschinenund Anlagenbau sowie die sicherheitstechnische Auslegung von Steuerungen nach
EN ISO 13849-1. Das vollständige Programm und Anmeldemöglichkeiten gibt es unter:
www.ce-praxistage.com
I
AUSTROMATISIERUNG
www.ibf.at
Fotos: ABB, Reed MEsse, ASM, Festo, Beckhoff;
B
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»Robotinos« für die
Fabrik der Zukunft
Die Fachhochschule Technikum Wien arbeitet an einem spannenden Lehr- und
Forschungsprojekt im Bereich »Industrie 4.0« – die digitale Fabrik der Zukunft.
Festo unterstützt die Initiative aktiv und stellt dafür seinen mobilen
Lernroboter »Robotino« zur Verfügung.
Das Institut für Advanced Engineering Technologies an der Fachhochschule Technikum Wien
arbeitet aktuell am Aufbau einer »digitalen Fabrik der Zukunft«, die wesentliche Aspekte von
»Industrie 4.0« in der praktischen Anwendung zeigt. So sollen zum Beispiel über RFID kommunizierende Werkstücke von Station zu Station geleitet werden, wo dann jeweils automatisiert
werkstückspezifische Bearbeitungsschritte erfolgen. Dabei im Einsatz ist der mobile Lernroboter
»Robotino« von Festo, der zwischen den Stationen als hochflexibles Transportsystem agiert. Zudem wird eine Industriekamera von Festo die zuverlässige Qualitätskontrolle der fertigen Werkstücke übernehmen. Eines der zentralen Ziele ist die digitale Simulation der gesamten Anlage, sodass verschiedene Prozessabläufe in einem Hörsaal virtuell durchgespielt werden können, bevor
diese live auf der Maschine passieren. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für Juni 2015 geplant.
www.technikum-wien.at
I
www.festo.at
Igus startet 3D-Druckservice
Der Hersteller von motion plastics bietet seit Kurzen einen 3D-Druckservice für
Gleitlager an und übernimmt die komplette Herstellung von Sonderteilen
mit dem hauseigenen Tribo-Filament.
Der Service für Kunden bis zum fertigen Bauteil wird dabei so einfach wie möglich gestaltet. So können über die igus-Website Daten hochgeladen und die Bauteile in Auftrag gegeben werden. Auch
die Preisermittlung erfolgt automatisch online, dabei ist, ähnlich der Angabe zur Lieferzeit, der Preis
jedoch abhängig von der Komplexität und dem Aufbau des Bauteils. Es ist sogar möglich, Bauteile
aus zwei verschiedenen Kunststoffen zu drucken.
www.igus.at
Firmengründer
und Geschäftsführer Hans
Beckhoff.
Beckhoff Automation
steigert Umsatz um 17%
Das vergangene Geschäftsjahr 2014 schloss der
deutsche Automatisierungtechnik-Hersteller
mit dem Rekordumsatz von 510 Mio. Euro ab.
Parallel zum Umsatz erhöhte sich auch die Anzahl der Mitarbeiter weltweit um 12% auf 2.800.
Auch für das aktuelle Geschäftsjahr ist Geschäftsführer Hans Beckhoff optimistisch und erwartet wiederum ein zweistelliges Umsatzwachstum: „Insbesondere ist es erfreulich, dass sich unser Wachstum über alle geografischen Regionen und alle Marktsegmente entwickelt hat – alle
Kontinente haben mit neuen Anwendungen aus Bereichen wie dem Maschinenbau, der Energieerzeugung, der Gebäudeautomatisierung bis hin zur Entertainment-Industrie dazu beigetragen.“ Der Exportanteil lag 2014 bei 62% des Gesamtumsatzes, davon entfielen 29% auf
Europa (ohne Deutschland), 22% auf Asien, 10% auf Amerika sowie 1% auf die übrigen
Länder weltweit.
www.beckhoff.at
AUSTROMATISIERUNG
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Berufsausbildung –
quo vadis ?
Jahrelang waren wir mit dabei, wenn über den wirtschaftlichen
Erfolg einzelner Länder der industrialisierten Welt geredet wurde.
Geringe Arbeitslosenzahlen, kleine, im EU-Maß erträgliche
Defizite und das duale Ausbildungssystem für Lehrlinge ließen
»Austria« stets auf den vorderen Plätzen aufscheinen.
Im Großen und Ganzen muss man derlei momentan wohl wegstecken. Denn wenn die aktuellen Arbeitsmarktdaten veröffentlicht werden, jagt eine Negativmeldung quasi die nächste, hauptsächlich am Bau und bei den Leiharbeitskräften schwächelt unsere
Konjunktur und treibt damit die Arbeitslosenzahlen nach oben.
Und doch ist diese Malaise nur eine Seite der Medaille, denn
nach wie vor herrscht Mangel an qualifizierten Facharbeitern, und
das nicht nur bei uns: Im – hoffentlich nur momentan – wesentlich stärker prosperierenden Deutschland diskutiert man bereits
Möglichkeiten, wie man an Stelle unausgebildeter Flüchtlinge
rasch und unbürokratisch ausgebildete Fachkräfte verstärkt im
Ausland anwerben könnte. Die Vermutung liegt nahe, dass das
auch auf unseren Arbeitsmarkt einen unwillkommenen Einfluss
haben könnte, wo doch die Ausbildungszahlen bei Lehrlingen
langsam aber stetig zurückgehen und damit etlichen Betrieben
Probleme machen.
Nicht zuletzt hat der Doyen der heimischen Lehrlingsausbildungsszene Egon Blum erst vor wenigen Wochen mit einer Broschüre den Sozialpartnern seine Sorge über die Entwicklung des
Fachkräftenachwuchses quasi ins Gewissen geschrieben: In den
vergangenen fünf Jahren verringerte sich die Zahl der Lehrbetriebe um über 7.000 oder 20%, und nach einer Statistik der
WKÖ reduzierte sich im gleichen Zeitraum auch die Anzahl der
Lehrlinge im ersten Lehrjahr um fast 10.000 Personen. Doch damit noch nicht genug, auch die reduzierte Zahl künftiger Facharbeiter wird einen weiteren Schwund verkraften müssen, werden
doch an die 9.000 Jugendliche (Stand Ende 2014) in überbetrieblichen Institutionen ausgebildet – ein weiterer Hemmschuh zum
sofortigen Berufseintritt, mühen sich doch dort die Ausbildner mit
jenen ab, die – zumeist wegen gravierender Defizite in der Pflichtschulausbildung – keine Lehrstelle in einem Unternehmen finden
konnten.
Das alles ist betrüblich, nota bene eine Besserung im Ausbildungsbereich sowohl auf schulischer wie auf betrieblicher Ebene
(Blum schlägt ein Prämiensystem für Unternehmen vor, die Ausbildungsmöglichkeiten anbieten) am Geldmangel scheitern wird.
Dass wir aber trotz all dieser Hemmnisse bei der letzten »Lehrlingsolympiade« Europameister wurden, dass wir rundum um unser Ausbildungssystem beneidet werden und man versucht, es zu
kopieren, lässt hoffen. Schon in vier Monaten werden wir mit 35
Teilnehmern nach Sao Paulo zur »WorldSkills 2015« aufbrechen,
um uns mit Kontrahenten aus 50 Ländern zu messen. Wenn wir
wieder unter den Besten sind, sollte doch erkannt werden, wie
wichtig unsere Lehrlingsausbildung ist und wie sehr man sie noch
verbessern muss. Auch mit finanziellen Mitteln.
I AKTUELLES AUS DER BRANCHE
EventTIPP: Österreichische
Fachtagung zum Thema »Industrie 4.0«
Unter dem Titel »industry.tech15« organisieren Festo,
Phoenix Contact, SAP und Sick gemeinsam eine zweitägige
Veranstaltung mit hochkarätigen internationalen
Vortragenden und vielen Beispielen aus der Praxis
zum Zukunftsthema der Gegenwart.
Die kostenpflichtige »industry.tech15« findet am 22. und 23. September im
»Ferry Porsche Congress Center« in Zell am See/Salzburg statt. Auf der Fachtagung nehmen Experten aus verschiedenen Bereichen zukunftsweisende
technologische Entwicklungen und ihre praktische Anwendung unter die
Lupe. Flexibilität ist Trumpf, bei Industrie 4.0«. Aber, wer braucht was und
wie viel Flexibilität bieten Fertigungssysteme schon heute, was wird mittelfristig möglich sein und wohin geht die Fertigung in zehn oder 20 Jahren?
Vordenker wie der deutsche Univ.-Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Radermacher
(Universität Ulm) oder Univ.-Prof. DI Dr. Friedrich Bleicher von der TU Wien,
der Zukunftsforscher Lars Thomsen, der Bildungsexperte Dr. Andreas
Salcher und andere Visionäre spannen auf der »industry.tech15« den Bogen
von der Gegenwart in die Zukunft.
www.industry-tech.at
»Robotertechnologietage«
parallel zur »Smart Automation«
Schunk lädt hierzulande erstmals gemeinsam mit führenden
Roboterherstellern am 19. und 20. Mai ins »Tec-Center« der
neuen Schunk-Vertriebszentrale in Allhaming direkt an der A1.
»Gripping Meets Robotics« lautet das
Motto der für Teilnehmer kostenfreien
»Robotertechnologietage«. Mit dabei
sind die Roboterhersteller ABB, Fanuc,
Kuka, Stäubli und Yaskawa. „Von Seiten der Robotik gibt es schon länger
das Bestreben, eine Plattform dieser
Art – unabhängig von Herstellern und
Branchen – ins Leben zu rufen. Die
Firma Schunk als Spezialist für Greifsysteme kann dieser Plattform nun den
optimalen Standort im Zentrum von Oberösterreich anbieten“, freut sich
Dipl.-Ing. (FH) Christian Binder, Geschäftsleiter von Schunk Österreich. An
den beiden Veranstaltungstagen werden ausschließlich Technologie- bzw.
Anwendervorträge gehalten. Zusätzlich stellen alle Roboterhersteller bewegte Roboterzellen aus, um die modernen Möglichkeiten der Robotik und
Handhabungstechnik live zu demonstrieren. Eine zusätzliche Synergie sehen
die Veranstalter darin, dass die »Robotertechnologietage« zeitgleich zur
Fachmesse »Smart Automation« in Linz stattfindet – gegen Voranmeldung
wird ein kostenloses Transfer vom »Tec-Center« zur Messe organisiert.
www.at.schunk.com
Dieter Schaufler
[email protected]
8
AUSTROMATISIERUNG
Foto: Schunk;
MEINE MEINUNG
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I SCHAUFENSTER INTERNATIONAL
Saudi-Arabien: Baumer
startet Local-ContentPartnerschaft
Singapur: B&R gründet
25. Tochtergesellschaft
Der Hersteller forciert die Internationalisierung seiner Marke
»Original Bourdon« in der Prozessmesstechnik. Die Firma Saad
M. Alyan Trading Est, langjähriger
Vertriebspartner von Baumer, übernahm dazu vor Kurzem die Produktion der mechanischen Druckmessgeräte der Marke »Bourdon« vor
Ort in der Golf-Region.
www.baumer.com
Der oberösterreichische Automatisierungstechnik-Hersteller ist nun auch im
asisatischen Stadtstaat nahe am Kunden.
China: Powerlink-Zentrum
für Antriebstechnik eröffnet
B&R Singapur betreut auch Kunden in den umliegenden Ländern. Das Hauptaugenmerk liegt
dabei auf Malaysia, Thailand und Indonesien. Die Maschinenbaubranche in diesen Ländern wächst
und die Unternehmen versuchen zunehmend, auch auf dem Weltmarkt Fuß zu fassen. Die neue
B&R-Tochter hat die Arbeit mit einem Team aus Verkaufs-, Applikations- und Supportingenieuren
unter der Leitung von Geschäftsführer Mark Meng begonnen.
www.br-automation.com
Mexiko: Baumüller richtet Niederlassung ein
Der Antriebstechnik-Hersteller ist nun in Santiago de Querétaro, rund zwei
Stunden Autofahrt von Mexiko-Stadt entfernt, mit einem Tochterunternehmen
der nordamerikanischen Baumueller-Nuermont Corporation präsent.
Die Lage der neuen Niederlassung war eine strategische Entscheidung. Mexiko ist zu einer Drehscheibe für Industrie und Wirtschaft zwischen Zentral-, Nord- und Südamerika geworden. Die
Industriestadt Santiago de Querétaro liegt in einer wirtschaftlich starken Region und ist Sitz zahlreicher nationaler und internationaler Technologiekonzerne. Die neu gegründete BaumuellerNuermont S.A. de C.V. wird ihre Geschäftstätigkeit zunächst auf den Servicebereich fokussieren.
Italien: »SPS IPC Drives«
beginnt in Parma
Die italienische Ausgabe der
»SPS IPC Drives« findet vom 12. bis
14. Mai statt. Im Vorjahr kamen
584 Aussteller aus 28 Ländern –
heuer wird die Messe voraussichtlich erneut wachsen.
www.sps-italia.net
10
www.baumueller.com
Chile: Profibus & Profinet International
hebt Regionalverein aus der Taufe
Der Sitz der jüngsten Regional PI Association befindet sich in Concepción,
nach Santiago das Zentrum des zweitwichtigsten Wirtschaftsraums in Chile.
Verantwortlicher Chairman ist Rodrigo Pinto, der bereits seit Jahren mit seinem Unternehmen
RP Ingenieria als aktiver Promotor der PI-Technologien Profibus und Profinet agiert. Mit der Gründung ist Chile jetzt neben Brasilien die zweite Regional PI Association in Südamerika. Darüber hinaus wurden zwei neue PI Competence Center – eines in La Paz (Bolivien) und ein weiteres in Lima
(Peru) – eröffnet. Beide setzen den Schwerpunkt ihrer Tätigkeiten auf die Prozessautomatisierung. Derzeit bereiten sich die Kompetenzzentren vor, um auch eine Akkreditierung als PI Training Center zu erhalten. Vertreten auf allen Kontinenten der Erde stellt die Vereinigung Profibus
& Profinet International in ihrem Kompetenzbereich die weltweit größte Interessengemeinschaft
im Bereich der industriellen Kommunikation dar, die der mehr als 1.500 Mitglieder mit 27 regionalen Organisationen, 54 Competence Centern und 28 PI Trainings Centern zählt.
www.profibus.com
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: EPSG. B&R;
Das Technologiezentrum befindet
sich in Wuhan und wird vom Antriebstechnikspezialisten Maxsine
Electric betrieben. Ziel ist es,
Powerlink-basierte Antriebstechnologie für Roboter, Werkzeugmaschinen, Mehrachssysteme und
Positionieranwendungen zu entwickeln. Zudem werden Seminare
und technischer Support für die
Implementierung von PowerlinkMastern und -Slaves angeboten.
www.ethernet-powerlink.org
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B
Branchengeschehen
I FIRMENJUBILÄUM
VIPA feiert 30-jähriges
Jubiläum, Firmengründer
Wolfgang Seel zieht sich
aus dem operativen
Geschäft zurück, und das:
Mit einem
lachenden & einem
weinenden Auge
Am 1. April lud der deutsche Steuerungshersteller VIPA zum 30-jährigen Firmenjubiläum. In Summe über 700 Kunden, Partner, Wegbegleiter und natürlich Mitarbeiter
kamen und feierten bis in die frühen Morgenstunden in der Herzogenauracher Unternehmenszentrale nahe Nürnberg. Firmengründer Wolfgang Seel ließ in seiner Festansprache nicht nur die vergangenen drei Dekaden des Erfolgs Revue passieren, sondern
verkündete offiziell den Rückzug aus dem operativen Geschäft. Seine Agenden übernahm der bereits vor einem Jahr in die Geschäftsführung berufene langjährige Mitarbeiter Bob Linkenbach, der fortan als alleiniger Geschäftsführer die Geschicke
des seit 2012 mehrheitlich zum Yaskawa-Konzern gehörenden Unternehmens leitet.
as Datum war weder ein Aprilscherz
noch zufällig gewählt: Exakt am dreißigsten Jahrestag des Firmenbucheintrages fand die große Jubiläumsfeier statt. Und
im Partymachen sind die VIPA-Leut’ mindestens
genauso talentiert wie beim Entwickeln leistungsfähiger Steuerungstechnik. Wolfgang
Seel gründete am 1. April 1985 in Erlangen sein
Unternehmen. Angefangen hat alles mit der
Entwicklung und Produktion von Hard- und
Softwarekomponenten für die »S5«-SPS-Welt.
Das erste Produkt nannte sich »VIPA MC5« und
war ein Entwicklungssystem für die »Step5«Programmierung auf »IBM AT«-kompatiblen
oder portablen PCs. Schon in den ersten Jahren
wurde das Tool durch Speicher- und Schnittstellen-
D
12
baugruppen ergänzt – u.a. durch die »Sparspeicher«-Baugruppe für die »Simatic S5/150 U/S«.
Sie wurde deshalb »Sparspeicher« genannt,
weil sie den Speicher der »S5«-Steuerung erweiterte, aber dafür nur einen Steckplatz
brauchte, also konkret Schaltschrankplatz sparte. Drei Jahre nach Firmengründung brachte
VIPA das erste eigene Hardware-Produkt auf
den Markt, den Inrack-PC für die »Simatic« von
Siemens. 1995 launchte das Unternehmen den
weltweit ersten TCP/IP-Prozessor für die »Simatic«-Steuerung. Bald schon folgten die »S7«kompatible SPS-Steuerungssysteme »200V«,
»300V« und »100V«.
Im Jahr 2004 stellte VIPA dann erste CPUs auf
Basis der von der Tochterfirma Profichip ent-
wickelten »Speed7«-Chips vor, bei dem Teile des
»Step7«- Befehlsvorrats bereits im Prozessorchip
hardwaremäßig integriert sind. Der erste Prozessorchip mit 1,2 Mio. Gattern hieß »PLC 7000«
und verpasste den CPUs eine bis dahin nicht erreichte hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit.
Aufgrund der gleichen Bauform wie beim bestehenden System »300V« wurde daraus eine
ganze VIPA-Produktfamilie, das System »300S«.
Die Technologie, die im Lauf der folgenden Jahre
immer weiter verfeinert wurde, ist heute die
Basis aller VIPA-SPS-Steuerungssysteme.
Blick zurück zu den Anfängen: Wolfgang
Seel beim Testen des Inrack-PCs in der
zweiten Hälfte der 1980er-Jahre.
AUSTROMATISIERUNG
03_29_0315_austro 23.04.15 23:40 Seite 13
Mehrheitsbeteilung durch Yaskawa
Seit über zwei Jahren prägt der Claim »A Yaskawa Company« das VIPA-Logo.
Im November 2012 vereinbarte VIPA mit Yaskawa Europe die Mehrheitsbeteiligung durch den japanischen Konzern. Die Marke blieb ebenso bestehen
wie die vorhandenen Strukturen des mittelständischen Unternehmens. Synergien wurde allerdings bereits auf der Entwicklungsebene heftig genutzt, zur
vorjährigen Fachmesse »SPS IPC Drives« konnte das erste gemeinsam entwickelte Produkt in Form der »SLIO«-CPU »iMC7« vorgestellt werden. Die VIPAProduktpalette umfasst nunmehr Komponenten vom Bedienfeld über die
Steuerung, Frequenzumrichter und Servoantriebstechnik bis zu Robotern.
Geplanter Wechsel in der Führungsebene
Unabhängig von der Mehrheitsbeteilung durch Yaskawa hatte Wolfgang
Seel schon Jahre zuvor seine Nachfolge geplant. Bereits im Vorjahr trat Bob
Linkenbach, zu dem Zeitpunkt bereits seit 17 Jahren im Unternehmen, in die
Geschäftsführung ein. Er hat nunmehr die alleinige Geschäftsführung inne,
nachdem Wolfgang Seel sich zeitgleich mit dem 30-jährigen Firmenjubiläum
aus dem operativen Geschäft von VIPA zurückzog. Er steht allerdings weiterhin »
Im Jahr 2000 eröffnete VIPA sein architektonisch ansprechendes Firmengebäude im
Industriegebiet Nord in Herzogenaurach.
AUSTROMATISIERUNG
Unten: Über 700 Gäste kamen
zur 30-Jahre-VIPA-Jubiläumsveranstaltung am 1. April.
03_29_0315_austro 24.04.15 15:34 Seite 14
B
Branchengeschehen
I IM KURZINTERVIEW
Ing. Martin Zöchling, Geschäftsführer
VIPA Elektronik-Systeme in Österreich
Bob Linkenbach
ist seit 1. April
2015 alleiniger
Geschäftsführer
von VIPA.
VIPA ist heute in insgesamt 60 Ländern
und somit weltweit vertreten. Durch
die Zugehörigkeit zum Yaskawa-Konzern wir die Internationalisierung
noch stärker vorangetrieben. Umgekehrt greift Yaskawa auf das bestehende VIPA-Netzwerk zurück, um seine Geschätsbeziehungen zu den internationalen Kunden weiter auszubauen. Das betrifft auch Österreich – hierzulande vertreibt VIPA Elektronik-Systeme seit rund eineinhalb Jahren ergänzend zur VIPA-Steuerungstechnik
Frequenzumrichter von Yaskawa. (r.PA./TR)
INFOLINK: www.vipa.at
Erstmals in Österreich zu sehen
auf der Messe
»Smart Automation« in Linz:
Die neue »SLIO«CPU »iMC7« für
Motion ControlAufgaben.
14
Stand 443
Ing. Martin Zöchling: Sehr positiv! Unser Gesamtportfolio
hat sich durch die Hinzunahme des Yaskawa-Flächenvertriebs
schlagartig verbreitert. Wir konnten hierzulande schon sehr
schöne Antriebstechnik-Projekte realisieren, und das hat sich
mittlerweile herumgesprochen. Auf der Fachmesse »Smart
Automation« in Linz zeigen wir die ersten Früchte der
gemeinsamen Entwicklungsarbeit von Yaskawa und VIPA
in Form der neuen »SLIO«-CPU »iMC7«. Damit lassen sich
künftig Motion Control-Funktionen unmittelbar ohne jede
Einschränkung und mit höchster Geschwindigkeit in der SPSSteuerung umsetzen. Auch diese CPU wird mit »Step7«
programmierbar sein, die Antriebe lassen sich über einen
„Für uns sind die »Speed7«-Zentralbaugruppen mit »S7-300/400«-Befehlssatz
eine tragende Säule. Sie werden von
den Kunden laufend geordert.“
Ethercat-Master ansteuern – und das alles in dem winzigen
»SLIO«-CPU-Gehäuse. Die CPU wird voraussichtlich noch
heuer ab dem vierten Quartal erhältlich sein. Ebenfalls erstmals in Linz zu sehen ist die integrierte Engineering-Plattform »Speed7-Studio«, die sich aktuell noch in der Beta-TestPhase befindet. Das Engineering-System soll in Zukunft
Projektplanern und Anwendern als umfassende Lösung für
sämtliche Aufgabenstellungen der Implementierung rund
um SPS-, Drives&Motion- sowie Robotik-Steuerungen dienen.
Austromatisierung: Höre ich hier raus, dass VIPA von der
»Step7«-Kompatibilität abrücken will?
Zöchling: Nein, ganz im Gegenteil. Die Erfolge der stetig
erweiterten VIPA-Technologien von VIPA basieren aus meiner Sicht noch immer darauf, dass die entsprechenden
»Simatic«-kompatiblen Steuerungen in den jeweils vergleichbaren Segmenten führend sind. Sowohl was die
Geschwindigkeit der ASIC-basierten und daher auf schneller Hardware durchgeführten »Step7«-SPS-Logik betrifft
als auch hinsichtlich der Konnektivität. Das bestätigen uns
auch immer wieder Kunden, die Vergleiche mit auf IEC
61131-3 basierenden Projekten ziehen. Die »Speed7«-ASICs
als Kernkomponente sind im übrigen schon in der dritten
Generation – auch das belegt
die Kontinuität in der Entwicklung. Für uns sind die »Speed7«Zentralbaugruppen mit
»S7-300«/»S7-400«-Befehlssatz
noch immer und auch in
Zukunft eine tragende Säule,
die von den Kunden laufend
geordert werden. »Step7«-pro-
grammierbare Zentralbaugruppen und die dazu passenden Ein-/Ausgangsbaugruppen im »300er«-Formfaktor
wird es solange geben, wie der Markt es verlangt. Auf
diese Kontinuität können unsere Kunden vertrauen.
Genauso wie das umfangreiche Zubehör an Baugruppenträgerschienen, Netzteilen und die nach wie vor extrem
beliebten robusten »Easy-Conn«-Profibus-Stecker.
Austromatisierung: Wie läuft Ihr Geschäft hierzulande
bzw. in den von Österreich aus betreuten Nachbarländern?
Zöchling: Wir sehen uns sowohl in der stabilen Nachfrage in Österreich als auch in den ebenfalls von uns
sehr erfolgreich betreuten Märkten Ungarn, Slowenien
und weiteren sechs Ländern im Südosten bis hinunter
nach Mazedonien bestätigt, am richtigen Weg zu sein.
Wir haben hier Pionierarbeit geleistet, die sich nun in
einem überproportionalen Wachstum manifestiert. Als
damals eine der ersten außerhalb von Deutschland gegründeten Vertriebsorganisationen bin ich gemeinsam
mit VIPA-Gründer Wolfgang Seel sehr glücklich über
die langfristig aufwärts strebende Entwicklung.
Austromatisierung: Sie haben Pionierarbeit in südosteuropäischen Ländern geleistet im Sinne von...?
Zöchling: Wir sind seit unserer Gründung vor mittlerweile
18 Jahren in diesen Ländern aktiv und haben uns kompetente Partner – Systemintegratoren und Planer – gesucht,
die sich in den jeweiligen Märkten sehr gut auskennen. Es
ist daher kein Zufall, dass wir in den genannten Ländern
Projekte jeder Größenordnung in praktisch allen Industrien haben. Wenn Sie sich das neu erbaute Audi-Werk
in Györ anschauen, sind wir hier mit namhaften Summen
„Wir können künftig Motion ControlFunktionen mit höchster Geschwindigkeit in der SPS-Steuerung umsetzen.“
ebenso im Spiel wie etwa auch bei der Mercedes-BenzFertigung von Daimler. Auch die belgische Mono-Group,
die in Ungarn Automotive-Zulieferteile fertigt, setzt für
ihre Verfahren Technologien von VIPA ein. In Slowenien
werden weltweit gefragte Holzbearbeitungsmaschinen
mit VIPA-Steuerungen gebaut.
Austromatisierung: Abschließend noch ein Blick in die
Zukunft – wie sehen Ihre Erwartungen aus?
Zöchling: Wir als VIPA Elektronik-Systeme Österreich
freuen uns mit unseren Partnern VIPA und Yaskawa über
30 erfolgreiche Jahre VIPA. Ich persönlich blicke sehr optimistisch in die Zukunft und bin mir sicher, dass wir mit
weiteren innovativen Systemen und Produkten
kontinuierlich wachsen werden.
Austromatisierung: Danke für das Gespräch.
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: VIPA;
als Berater zur Verfügung und ist zudem als Geschäftsführer für das
VIPA-Tochterunternehmen Profichip
tätig. Profichip ist im gleichen Haus in
Herzogenaurach angesiedelt und stellt
mit einer breiten Palette an ASICs und
anderen Systemen im Bereich Controller die notwendigen F&E-Kapazitäten
zur Verfügung – auch für externe
Kunden. Künftig arbeiten VIPA und
Yaskawa in einem gemeinsamen Entwicklungsteam zusammen, um die
vorhandenen Synergien für neue Produkte noch intensiver zu nutzen.
Austromatisierung: Herr Zöchling, wie hat sich die
Veränderung der Eigentümerstruktur von VIPA – konkret
die Mehrheitsbeteiligung durch Yaskawa – auf Ihr Unternehmen VIPA Elektronik-Systeme in Österreich in den
vergangenen zwei Jahren ausgewirkt?
03_29_0315_austro 23.04.15 23:40 Seite 15
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B
Branchengeschehen
I MESSEVORSCHAU
Die Erfolgsmesse am Erfolgsstandort zur
neuen Jahreszeit – erstmals im Mai geht
das Linzer Original der »Smart Automation
Austria« in wenigen Tagen über die Bühne.
Schauplatz ist wie gewohnt das ausgebuchte Linzer »Design Center«, wo sich
vom 19. bis 21. Mai das Gros der heimischen Hersteller- und Anbieter-Gemeinschaft ein Stelldichein gibt. Die »Smart«
verspricht einmal mehr mit einem attraktiven Kontakt- und Informationsangebot
querbeet durch alle Themen der Automatisierungstechnik und auf fachlich hohem
Niveau einen lukrativen Messebesuch. Zusätzlich bietet ein interessantes Rahmenprogramm in der Unteretage der Veranstaltungs-Location zahlreiche Kurzvorträge
zu aktuellen Trends – u.a. zum Zukunftsthema »Industrie 4.0«. Von Thomas Reznicek
I IM ÜBERBLICK
»Smart Automation Austria«
Fachmesse für industrielle
Automatisierungstechnik
Offizielle Nomenklatur:
Antriebstechnik (elektrisch/mechanisch), Automatisiertes Handling,
Bedienen & Beobachten/Visualisierungstechnik, Bussysteme & Ind.
Kommunikation, Dienstleistungen
und Engineering für die Automation,
Industrieelektronik, Pneumatik für
die Automation, Prozessleittechnik,
Sensorik & Industrielle Bildverarbeitung, Mess- und Regeltechnik,
Steuerungstechnik/SPS;
Veranstaltungsort: »Design Center«
Linz, Europaplatz 1
Veranstalter: Reed Exhibitions Österr.
Öffnungszeiten: 19. bis 21. Mai
jeweils von 9 bis 18 Uhr;
Dimension: ca. 180 Aussteller
Tageskarte: 22 Euro, erm. Preis bei
Internet-Vorregistrierung 11 Euro
Dauerkarte: 25 Euro
Alle Fakten über die Fachmesse
»Smart Automation Austria 2015« vom 19. bis 21. Mai in Linz
Auf zur heimischen
Automatisierungs-Schau!
uf keiner anderen Fachmesse in Österreich
findet der Besucher eine solch hohe Dichte
an ausstellenden heimischen Herstellern
und Anbietern wie auf der Linzer »Smart Automation«. Der Branchenevent ist der Treffpunkt der
heimischen Automatisierungsszene schlechthin. Zu
sehen gibt es Neu- und Weiterentwicklungen aus
sämtlichen technologischen Bereichen der Fertigungs- und Prozessautomatisierung: Antreiben,
Steuern, Messen & Regeln, Visualisieren, Bedienen
& Beobachten, Sichere Automation, Industrielle
Kommunikation, Anschluss- und Verbindungstechnik, Sensorik, Bildverarbeitung, Schaltschrank- und
Gehäusetechnik, Pneumatische Automation, Engineering-Systeme, Prozessleittechnik, Lineartechnik,
Industrieelektronik, Stromversorgung sowie Dienstleistungen rund um die Automatisierung.
A
Interessantes, vielfältiges
Rahmenprogramm
Eine Reihe interessanter Vorträge und Seminare
werden parallel zur »Smart Automation« und für
den Messebesucher kostenfrei im Untergeschoß des
Design Centers abgehalten. Themen sind dabei u.a.
»OPC UA – Kommunikationsbasis für Industrie 4.0?«
(Buxbaum Automation), »Praktische Potentiale durch
Industrie 4.0 in der Produktion« (Weidmüller), »Robotersimulation Next Generation« (ABB), »Einfache
Automatisierungslösungen durch sensible Roboter
ohne Schutzzaun« (Kuka und Schmachtl), »Kosteneffiziente & Skalierbare Lösungen in der Cloud« (CopaData), »Stabile Buskommunikation durch Minimierung der EMV-Einflüsse« (Indu-Sol), »Gutes Betriebsklima im Schaltschrank« (Lütze), »IO- Link in der Applikation« (Turck), »Von 2D- bis 3D-Sensoren und
Lösungen für die Automatisierung« (Schmachtl),
»Der neue ABB-Standardfrequenzumrichter« (ABB),
»Combustion Efficiency and reduction of emissions«
(ECM – Kuehnel Process Solutions), »Profibus- und
Profinet-Diagnose in der Praxis« und »Fernwartung
mit dem kleinsten Industrierouter der Welt« (beide
Buxbaum Automation). Das vollständige Vortragsprogramm sowie die jeweiligen Beginnzeiten an den einzelnen Messetagen sind auf der Messe-Webseite abrufbar.
Schüler- & Studentenkarte: 10 Euro,
am 19. Mai und bei Vorab
anmeldung gratis!
www.smart-automation.at
16
AUSTROMATISIERUNG
Foto: sengseis;
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TIPP: Golfen für
den guten Zweck!
Einen Tag nach der »Smart Automation«, am 22. Mai, findet im Golfpark Metzenhof (OÖ) der diesjährige
»Automation Golf Day« statt, dessen
Reingewinn einem karitativen Zweck
zu Gute kommt. Branchenkollegen,
Freunde und Partner der heimischen
Automatisierungsszene treffen sich
zum geselligen Ausklang nach dem
diesjährigen Messe-Highlight in Linz.
Sportlich bietet der bereits zweite
»Automation Golf Day« (organisiert
vom eigens für den Zweck gegründeten Verein care@automation) die
Herausforderung eines 18-LochMeisterschaftsplatzes. Gespielt wird
ein nicht vorgabewirksames TexasScramble-Turnier mit vier Spielern
pro Flight. Der Kanonenstart erfolgt
um 10.00 Uhr, das Startgeld beträgt
60 Euro pro Spieler inklusive Verpflegung. Prämiert werden die Sieger
der Netto- und Bruttowertung sowie
der Gewinnerflight der Sonderwertung. Nach der Siegerehrung erwartet alle Spieler eine Tombola mit
tollen Preisen. Anmeldungen unter:
www.automation-golf-day.at
Foto: Designcenter Linz;
Bequemere Anreise,
Gratis-Tag für Schüler
Der Veranstalter Reed Messe hat das Kontingent am angemieteten »Cineplexx«–Parkplatz
um rund 30% erweitert, sodass dieses Mal der
Bedarf an (kostenpflichtigen) Stellplätzen
ausreichend sein sollte. Vom »Cineplexx«–
Parkplatz bringen zwei Gelenkbusse als Shuttle-Service in dichtem Intervall die Messebesucher kostenfrei zum »Design Center«. Neue
Wege versucht der Veranstalter auch im Umgang mit Fachschülergruppen: Für sie gilt am
ersten Messetag, am 19. Mai, freier Eintritt.
Allerdings ausschließlich unter vorheriger Anmeldung durch die Lehrer. Diese sind eingeladen, das Kontingent an benötigten Tickets per
E-Mail unter [email protected] zu bestellen. Sie
AUSTROMATISIERUNG
erhalten per E-Mail eine Liste an entsprechenden TAN-Codes. Jeder Schüler
kann sich mit einem dieser TAN-Codes
auf der Messe-Webseite registrieren und
das Gratis-Online-Ticket mit Barcode für
den Zugang beziehen. Ziel der Aktion ist
es, den Besuch der Fachschüler weg
vom stärksten Messetag, dem Mittwoch, hin zum ersten Messetag zu lenken.
Online registrieren statt
in der Warteschlange anstehen
Das Online-Registrieren bringt aber auch für alle regulären Besucher Vorteile: 50% günstiger als an der Tageskasse gibt es online die Tickets. Einmal gekauft, kann das Online-Ticket zu Hause
ausgedruckt werden. Der zugehörige Barcode auf dem OnlineTicket öffnet die Drehkreuze ins »Design Center« – das Anstehen
an der Warteschlange gehört damit der Vergangenheit an.
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Branchengeschehen
I MESSETIPPS
Stand 433:
Stand 435:
Sick zeigt die Vorteile intelligenter Sensoren
Kuka führt den »feinfühligen« Roboter vor
Der Sensor-Hersteller stellt sein Leistungsversprechen »We simply detect
any object« live am Messestand in Linz unter Beweis: Besucher sind aufgerufen, ihre Detektionsanforderung mitzubringen und Sick herauszufordern. Ob optische Sensoren, induktive und kapazitive Ultraschallsensoren, Kameras, Laser oder RFID – der Hersteller behauptet, alle
Technologien zu beherrschen.
Ebenfalls zu sehen gibt’s zahlreiche »Smart Sensor Solutions«. Dabei setzt Sick auf die
Verwendung modernster Sensortechnologien mit integrierter Intelligenz auf einem Chip.
Ein besonderes Augenmerk
liegt dabei auf der Dezentralisierung bestimmter Automatisierungsfunktionen in den Sensor – zur
Entlastung der Steuerung und zur Erhöhung der Produktivität von
Maschinen. So können »Smart Sensors« z.B. selbständig Prozessereignisse zählen, am Sensor vorbeifahrende Objekte zeitlich vermessen und
deren Geschwindigkeit ermitteln oder Drehzahlen überwachen.
Als Untermieter am Stand der Firma Schmachtl stellt Kuka mit dem
»LBR iiwa« den laut eigenen Angaben weltweit ersten sensitiven, industrietauglichen Leichtbauroboter vor. Die Kinematik des »LBR iiwa« ist
dem menschlichen Arm nachempfunden. So kann die Position und Orientierung des Werkzeugs mit unterschiedlichen Achsstellungen erreicht
werden. Er umgreift Störkonturen
einfach. Folglich lassen sich Arbeitsabläufe extrem platzsparend
programmieren. Wie dabei die
Mensch-Roboter-Kollaboration
funktionieren kann, demonstriert
Kuka anhand der Anwendung
»Adaptive Assembly«, bei der
»LBR iiwa« das Fügen von biegeschlaffen Teilen wie Schlauchverbindungen durchführt. Der »LBR iiwa«
greift dabei ein Schlauchstück, das lose aus einer Zuführung kommt,
sucht sensitiv das Schlauchende und stülpt dieses auf ein festes Bauteil.
Gleichzeitig kann ein menschlicher »Kollege« parallele Arbeitsschritte vornehmen – Besucher können diesen Vorgang sogar selbst ausprobieren.
www.sick.at
www.kuka.at
Stand 136:
Stand 410:
Sigmatek steuert den magischen Schuh
Danfoss bringt frischen Drive
Auf der Fachmesse »Euroblech« vergangenen Herbst launchte Trumpf
ein revolutionäres Bedienelement für die Biegemaschine »TruBend
Serie 5000«: Den »MagicShoe« – ein mit intelligenter Sensorik und
Steuerungstechnik von Sigmatek bestückter Arbeitsschuh. Damit kann
der Bediener einfach und frei beweglich mit dem Fuß an jeder Position
der Maschine den Hub auslösen. Der »MagicShoe« hat eine
eigenständige Baumusterprüfung und die Sicherheit ist
durch den TÜV geprüft und
zertifiziert. Wie die Steuerungstechnik der pfiffigen
Lösung funktioniert, zeigen die
Lamprechtshausener Automatisierungsspezialisten in Linz ebenso wie u.a. neue Module für das
»S-Dias«-System (siehe Seite 56ff), die dazupassenden Servo-Antriebstechnik-Module »DC 061« und »DC 062« im gleichen Formfaktor sowie
den neuen, extrem wirtschaftlichen Sechs-Achs-Servodrive »SDD 1000«.
Der Antriebsspezialist stellt in Linz u.a. den neuen »VLT Midi Drive FC 280«
vor, der als Nachfolger des »VLT 2800« zu Jahresende auf den Markt
kommt. Das Gerät deckt den Leistungsbereich von 0,37 bis 22 kW ab und
ist optimiert für Anwendungen wie Fördersysteme, Prozesstechnik, Mischer, Verpackungstechnik und Nebenantriebe wie Pumpen, Lüfter und
Kompressoren. Neben seiner Kommunikationsfähigkeit zeichnet den
Umrichter die einfache Bedienbarkeit und Inbetriebnahme aus. Zudem deckt er Eigenschaften ab wie
funktionale Sicherheit, Regelgenauigkeit und kommuniziert
optional über die gängigsten Feldbusse bis hin zu Profinet. Weiters
informieren die Danfoss-Experten die Standbesucher über die neuen
Effizienzklassen für Frequenzumrichter sowie Motor-Umrichter-Kombinationen. Zur einfachen Kalkulation von Verlusten im Teillastbereich
zeigt Danfoss zudem das Software-Werkzeug »VLT ecoSmart«.
www.sigmatek-automation.com
www.danfoss.at/vlt
18
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Sick, Kuka, Danfoss, Sigmatek;
B
03_29_0315_austro 23.04.15 23:41 Seite 19
03_29_0315_austro 24.04.15 15:35 Seite 20
Branchengeschehen
I MESSETIPPS
Stand 430:
Stand 702:
Wuzeln gegen Pilz-Technik
Westermo stellt brandneue Router aus
Pilz stellt in Linz komplette Automatisierungslösungen aus Sensorik, Steuerungs- und Antriebstechnik einschließlich moderner
Diagnose- und Visualisierungssysteme aus. An verschiedenen Exponaten zeigt der Hersteller das Zusammenspiel der Automatisierungslösungen – u.a. können Besucher gegen einen von Pilz automatisierten »Tischkicker«
antreten. Hier stehen neben Sensorik und Steuerungstechnik sowie Visualisierung insbesondere
Komplettlösungen für Motion im Mittelpunkt. Das
Unternehmen berät und
unterstützt auch entlang
des gesamten Maschinenlebenszyklus – von der Risikobeurteilung
bis hin zur CE-Kennzeichnung. Das breite Schulungsangebot mit
der Qualifikation zum »CMSE« – »Certified Machinery Safety
Expert« – rundet das Dienstleistungsportfolio ab.
Unter dem Motto »Industrielle Netzwerk-Lösungen – zuverlässig, sicher,
anspruchsvoll« präsentiert Westermo Netzwerk-Applikationen und RingTopologien aus den Bereichen Infrastruktur- und Industrienetze. Produktseitig gibt’s zu sehen: »WeConfig« – das zeitsparende Netzwerkmanagement-Tool, »MRD-455« – den neuen LTE-Router für
Breitbandbetrieb, die »SDW-500«Serie an neuen Unmanaged-Industrial-Ethernet-Switches, die in
Kürze auch als Full-Gigabit-Version
erhältlich sind, sowie das »RedFox
Rack« – die19“-Variante des »RedFox Industrial«-Switch. Er wurde
eigens für Leitstände als robuster
Hochleistungs-Ethernet-RoutingSwitch mit jeder Menge Layer-3-Funktionalitäten ausgerüstet und für
starken Netzwerkverkehr ausgelegt. Je nach Version ist das Dual-Core-Gerät mit bis zu elf Gigabit-Ports beziehungsweise maximal zwölf SFP-Glasfaseranschlüssen, darunter vier mit Gigabit-Kommunikation, erhältlich.
www.pilz.at
www.westermo.at
Stand 413:
Stand 137:
Lösungen für die Druckluftüberwachung
und Taupunktmessung am E+E-Stand
Bosch Rexroth ist offen für ITund Internet-Programmiersprachen
E+E Elektronik präsentiert maßgeschneiderte Lösungen für die
Druckluftüberwachung und Taupunktmessung. Die thermischen
Durchflussmesser des österreichischen Sensorspezialisten erfassen
unabhängig von Druck und Temperatur den Massenstrom von Druckluft und Industriegasen und
können selbst geringste Volumenströme exakt messen.
Die verschiedenen Durchflussmesser-Modelle eignen
sich für Rohrleitungen von
DN15 bis DN700 und einen
Betriebsdruck bis 40 bar. Für
die Montage- und Inbetriebnahme der Durchflussmesser bietet der Hersteller entsprechende Dienstleistungspakete an. Jüngstes Mitglied der TaupunktFamilie ist der neue, kompakte »EE355«. Der Messumformer ist
ideal für OEM-Anwendungen in Druckluftanlagen, Kunststofftrocknern und industriellen Trocknungsprozessen. Ein spezielles
Autokalibrationsverfahren sorgt für eine hohe Messgenauigkeit
von <2°C Td im Messbereich von -60° bis 60° C Td.
»Open Core Engineering« von Bosch Rexroth eröffnet Maschinenbauern und Endanwendern maximale Freiheit bei der horizontalen und vertikalen Vernetzung von Automatisierungskomponenten – wie, zeigt der
Hersteller heuer u.a. am »Smart«-Stand. Dafür entwickelt Bosch Rexroth
seine Steuerungen und Antriebe
mit zusätzlichen Protokollen und
Programmiersprachen weiter. Diese
Offenheit schafft die Voraussetzungen für eine horizontale und
vertikale Vernetzung und eröffnet
Maschinenherstellern und Endanwendern maximale Freiheitsgrade
bei der Realisierung einer zukunftssicheren Fabrikautomatisierung. »Open Core Engineering« schlägt
dabei als Engineeringumgebung eine Brücke zwischen der SPS- und der
IT-Welt. Der »WebConnector« übersetzt dabei webbasierte Kommunikationsprotokolle in die Sprachen der Maschinen und umgekehrt. Auf
diese Weise gelingt es, von Smart Devices bekannte Technologien wie
»WebSocket«, »Java Virtual Machine« sowie den HTML5-Standard auf
die »Motion Logic«-Systeme von Rexroth zu übertragen.
www.epluse.com
www.boschrexroth.at
20
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Pilz, Westermo, E+E Elektronik, Bosch Rexroth, Rittal, Escha;
B
03_29_0315_austro 23.04.15 23:41 Seite 21
Stand 434:
Stand 719:
Rittal tritt im starken Verbund auf
Escha launcht neue M8x1-Passivverteiler
Den Mehrwert, den Rittal im Leistungsverbund gemeinsam mit den Schwesterunternehmen Eplan und Kiesling zur nachhaltigen Steigerung der Effizienz im Engineering und in der Fertigung bietet, will der Schaltschrank-Spezialist den Messebesuchern in Linz ebenso aufzeigen, wie Wege, wie
Automatisierer damit ihre Wertschöpfungsketten Richtung »Industrie 4.0« fit
machen können. Dazu werden eine
Vielzahl neuer Produkte aus den Bereichen Stromverteilung und Schaltschranktechnik vorgestellt. Highlight
werden die erstmals in Österreich ausgestellten neuen Kühlgeräte der Serie
»Blue e+« sein. Mit dieser Neuentwicklung hat sich der deutsche Hersteller zum Ziel gesetzt, den Energiebedarf bei Kühlgeräten so weit zu senken, dass ein signifikanter, positiver
Beitrag zum Klimaschutz geleistet und steigenden Energiepreisen begegnet
werden kann. Neben einem Quantensprung bei der Energieeffizienz überzeugen die neuen Kühlgeräte dank bei Flexibilität, Sicherheit und Handling.
Der deutsche Steckverbinder- und Gehäusespezialist zeigt in Linz erstmals in
Österreich unter anderem sein neues M12x1-Anschlusstechnikprogramm zur
Leistungsübertragung und die neuen M8x1-Passivverteiler. Mit »Power S«und
»Power T« bringt Escha Anschluss- und Verbindungsleitungen sowie unterschiedliche Verteilerlösungen und Flansche auf den Markt, die eine zuverlässige Leistungsübertragung über
die genormte M12x1-Schnittstelle
(nach IEC 61076-2-111) ermöglichen.
Die neue M8x1-PassivverteilerGeneration punktet insbesondere
durch ihre kompakte Bauform und
die flexiblen Befestigungsmöglichkeiten. Die Verteiler gibt es in unterschiedlichen Ausführungen sowohl mit steckbaren M8x1-Anschlüssen als auch mit 8-mm-Snap-Anschlüssen.
Alle Ausführungen sind aufgrund des bewährten Vollvergusses und des
Metall-Gewindeeinsatzes für den rauen Industrieeinsatz geeignet und erfüllen die hohen Anforderungen der Schutzklasse IP67.
www.rittal.at
www.escha.net
03_29_0315_austro 24.04.15 15:35 Seite 22
Branchengeschehen
I MESSETIPPS
Stand 129:
Stand 231:
Bei Festo schweben Objekte
B&R entwickelt Maschinen-Software live am Stand
Der Automatisierungsspezialist zeigt u.a. ein Forschungsobjekt mit
Supraleiter-Technologie, eine Lern- und Übungsstation, die spannende
Aspekte von »Industrie 4.0« realisiert und eine in Österreich entwickelte
Multiantrieb-Schlitteneinheit. Der »SupraShuttler« aus den Labors der
Festo Supraleiter-Forschung demonstriert eine berührungslose Handlingapplikation in Vakuum und
Reinraum. Festo Didactic, das
Geschäftsfeld für Aus- und Weiterbildung, präsentiert eine Anwendung aus dem Bereich integrierte Automation. Die
vielseitige Lehr- und Forschungsplattform »MPS Transfer Factory« zeigt, wie es geht.
Sie bietet Unternehmen und Ausbildungsinstitutionen schon heute einen
Ausblick auf »Industrie 4.0«. Die Plattform demonstriert die Produktion
von morgen in einem dezentral gesteuerten, intelligenten Netzwerk, in
dem Werkstücke »on board« ihre eigene Produktionsgeschichte tragen
und bei Maschinen ihre Bearbeitungsprozesse anfordern.
Die Besucher des B&R-Standes können mitverfolgen, wie mit der neuen
»mapp Technology« binnen weniger Minuten die Basis-Software einer
kompletten neuen Maschine mit zwei Vier-Achs-Tripoden und integrierter
Diagnose entwickelt wird. Durch die Verwendung der intelligenten
»mapp«-Bausteine lässt sich die Entwicklungszeit neuer Maschinen und Anlagen um durchschnittlich 67%
reduzieren. Weiteres Highlight
am Stand der Eggelsberger Automatisierungsprofis: Der kompakte Servoverstärker »Acopos
P3«, der den Platzverbrauch im
Schaltschrank um 69% senkt. Mit
einer Leistungsdichte von 4 Ampere pro Liter Raumbedarf ist
er einer der effizientesten Servoverstärker mit integrierten SafetyFunktionen am Markt. Ein eigener Ausstellungsbereich ist der B&R-Prozessleittechnik mit »Aprol 4.0« gewidmet. Zudem werden kosteneffiziente Lösungspakete für Energy Monitoring, Condition Monitoring,
Prozessdatenerfassung und Factory Automation präsentiert.
www.festo.at
www.br-automation.com
Stand 443:
Stand 140:
VIPA Elektronik-Systeme präsentiert
Motion-Control-CPU und mehr
Lütze forciert
»Gutes Betriebsklima im Schaltschrank«
Highlights am VIPA-Stand sind die neue Motion-Control-CPU »iMC7«
(Bild) für das Steuerungs- und I/O-System »SLIO« sowie die neue integrierte Engineering-Plattform »Speed7 -Studio«. Daneben wird die
komplette, »Step7«-programmierbare »VIPA 300«-Baureihe präsentiert – von der »VIPA 312« bis
zur High-End-Variante »VIPA
317«, inklusive integrierter
Profibus-, Profinet-, Ethercat-,
Modbus-TCP- und ModbusRTU-Anbindung. Außerdem
stehen fertige Kommunikationsbausteine als Bindeglied zu
den Yaskawa-Umrichtern zur
Verfügung. In Sachen Antriebstechnik werden die »Sigma7«-Servos
vorgestellt, die laut Yaskawa neue Maßstäbe hinsichtlich Vielfalt, Präzision, Baugröße und Zuverlässigkeit setzen. Der »U1000 Matrix«Umrichter beschließt den Neuheitenreigen am VIPA-Stand, er punktet
insbesondere in Sachen Energieeffizienz und Rückspeisung.
Die neue industrietaugliche Relais-Familie »LCIS« kommt sozusagen direkt von der »Hannover Messe«, wo sie frisch gelauncht wurde, nach
Österreich auf den »Smart Automation«-Stand. Der Hersteller verspricht, mit der Relais-Serie auch messen, steuern und regeln zu können – ein wahres »Multitalent«
mit deutlichem Mehrnutzen.
Das einheitliche Gehäusesystem
ermöglicht dabei, eine Vielzahl
von Anwendungen zu realisieren. (Siehe dazu auch Beitrag
auf Seite 54-55 in dieser Ausgabe.) Daneben beteiligt sich
Lütze auch am Rahmenprogramm der Messe – konkret mit dem Fachvortrag am 20. Mai zum
Thema aktive und passive Schaltschrankkühlung. Darin werden u.a.
Antworten auf Fragen gegeben wie: Was tun gegen die zunehmende
Wärmeproblematik im Schaltschrank? Ist der Einsatz eines externen
Kühlgerätes zwangsläufig notwendig?
www.vipa.at
www.luetze.at
22
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Festo, B&R, VIPA, Lütze;
B
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03_29_0315_austro 23.04.15 23:42 Seite 24
Branchengeschehen
I MESSETIPPS
Stand 130:
Stand 225:
Siemens im Zeichen der digitalen Produktion
Schneider Electric setzt auf intelligente Lösungen
Thematischer Schwerpunkt des Siemens-Auftritts ist das Zusammenspiel
von Automatisierung und Digitalisierung entlang der gesamten industriellen Wertschöpfungskette. Dabei zeigt der Hersteller, wie sich durch
Software und Hardware virtuelle und reale Produktionsprozesse verschmelzen lassen. Die ausgestellten Lösungen und Produkte decken alle
Schritte des Produktentwicklungs- und Produktionsprozesses ab – angefangen bei Design
und Planning über Engineering
und Execution bis hin zum Service. Ein wichtiger Produktivitätshebel sind dabei die Technologieplattformen »Totally
Integrated Automation«, »Integrated Drive Systems« und »Totally Integrated Power«. Wie das in der
Praxis funktioniert, demonstriert das Siemens-Messeteam anhand einer
Assembling-Maschine, die am Beispiel der Produktion eines »Sirius«Schützes das effiziente Zusammenwirken aller Komponenten in der Fertigung zeigt. Daneben gibt es jede Menge neuer Produkte zu bestaunen, u.a. die neuen Kompakt-CPUs der »S7-1500er«-Baureihe.
Unter dem Motto »Intelligente Lösungen für die Automatisierung«
zeigt das international agierende Unternehmen durchgängige Automatisierungslösungen für den Maschinenbau und Prozessautomatisierung für industrielle Endkunden. Produktseitig präsentieren die heimischen Schneider Electric-Mitarbeiter in Linz u.a. den neuen »Altivar
Process«-Frequenzumrichter und
die Steuerung »Modicon M580«
(Bild) – einen Controller mit
Ethernet-Anbindung für mehr
Transparenz und Flexibilität auf
der Prozessebene. Weiters gibt’s
die »Modicon M2XX«-Steuerungen für den Maschinenbau zu
sehen. Das Thema Nachhaltigkeitund Energieeffizienz-Dienstleistungen ist ein weiterer Schwerpunkt. Der
Hersteller zeigt mit dem entsprechenden Managementsystem Besuchern
auf, wie sie den Energieverbrauch um bis zu 30% senken können. Mit
»Field Service« präsentiert sich Schneider Electric als Service-Partner
über den gesamten Produktlebenszyklus mit einem umfassenden
Serviceangebot für die komplette installierte Basis.
www.siemens.at
www.schneider-electric.at
Stand 135:
Stand 133:
Phoenix Contact gestaltet
Fortschritt mit innovativen Lösungen
Rockwell Automation
erklärt »Connected Enterprise«
Um diesen Anspruch zu erfüllen, braucht es Kompetenzen aus unterschiedlichsten Technologiebereichen – die zeigt Phoenix Contact in Linz
ebenso auf wie jede Menge neuer Produkte, beispielsweise die jüngst auf
der »Hannover Messe« gelaunchten, nur 6 mm schmalen Sicherheitsmodule
»PSRmini« mit zwangsgeführten
Kontakten. Basis ist ein schmales,
leistungsfähiges Elementarrelais,
welches sich durch geringen
Platzbedarf, niedrigen Energieverbrauch und hohe Systemverfügbarkeit auszeichnet. Das Elementarrelais mit Zwangsführung
gemäß EN 50205 besteht jeweils
aus einem Schließer- und einem Öffnerkontakt, und lässt sich direkt in Geräte wie Motorschalter integrieren. Die Sicherheitsmodule schalten Lasten
bis 6 A und sind kompatibel zu vielen Signalgebern. Für den Anwender bedeuten die schmalen Module einen bis zu 70% geringeren Platzbedarf. Die
Sicherheitsrelais können bis in explosionsgefährdete Bereiche zum einfacheren Aufbau von dezentralen Konzepten eingesetzt werden.
Im Fokus des Messeauftritts des US-Herstellers stehen Eweiterungen der
skalierbaren »Integrated-Architecture«-Lösungen für kleine und mittelgroße Maschinenanwendungen sowie der Weg hin zur intelligenten Fertigung, der von Initiativen wie »Industrie 4.0« vorangetrieben wird. Das
»Connected Enterprise«-Konzept
von Rockwell Automation ist ein
erster Schritt hin zur Realisierung
dieser Zukunftsinitiativen. In einem
vollständig vernetzten Unternehmen – dem »Connected Enterprise« ist die Produktion nahtlos
und sicher mit den Unternehmenssystemen, einschließlich verteilter
Systeme, verbunden. Ermöglicht wird das durch den Einsatz neuer Technologien in mobilen Geräten, Cloud-Computing und Big Data. Die Zunahme internetfähiger Geräte sowie die Einrichtung von Ethernet/IP-basierten Steuerungssystemen und deren Vernetzung eröffnen
produzierenden Unternehmen deutliche Verbesserungspotenziale in
der Fertigung – wie, zeigt die Standmannschaft von Rockwell in Linz.
www.phoenixconact.at
www.rockwellautomation.at
24
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Siemens, Schneider Electric, Phoenix Contact, Rockwell Automation;
B
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Branchengeschehen
I MESSETIPPS
Stand 105:
Stand 437:
Aucotec feiert Jubiläum
mit neuem Erscheinungsbild
Weidmüller zeigt
Maschinenautomatisierung mit Mehrwert
Dieses Jahr begeht das Hannover Software-Haus sein 30-jähriges Firmenjubiläum. Und die Österreich-Tochter feiert mit – u.a. auf der »Smart
Automation«. Zum runden Geburtstag verpasste sich der CAE-Spezialist ein
neues Logo. Neues gibt es in Linz aber auch produktseitig zu sehen: So sorgt
der neue »Advanced Typical
Manager« für mehr Übersichtlichkeit und Konsistenz im Variantenmanagement. Ausgeführt
als Modul der Software »Engineering Base« lässt sich komfortabel der rasant wachsenden
Komplexität begegnen, die Konstrukteure heute vor fast unübersehbare Varianten- und Optionen-Berge beim Konfigurieren von Maschinen
und Anlagen stellt. Dabei bestehen die zu konfigurierenden mechatronischen Bausteine aus ganzen Funktionen wie »Greifen« oder »Heizen« und
nicht mehr aus einzelnen Motoren oder Sensoren. Darüber hinaus zeigt
Aucotec das Ergebnis seiner Kooperation mit Siemens PLM-Software: die
neue »Teamcenter«-Schnittstelle zur verbesserten PLM-Integration.
Der Hersteller wartet in Linz mit Automatisierungskomponenten auf, die dieser Prämisse entsprechen – etwa das Remote I/O-System »u-remote«. Nach der
erfolgreichen Markteinführung Ende 2013 setzt der Automatisierungs- und
Elektronikspezialist mit den neuen »HD«-Modulen die Messlatte in der modernen I/O-Technologieerneut höher.
Das Kürzel »HD« steht für »High Density« und untermauert die Tatsache,
dass sich bei jedem einzelnen HDSteckverbinder vier Leitungen mit Leiterquerschnitten von 0,14 bis 0,32 mm2
anschließen lassen, was zu 32 Anschlusspunkten auf der ohnehin schon
schmalen Modulbaubreite von nur
11,5 mm führt. Weitere Neuheiten am Stand sind ein Firewall/NAT-Router, die
»FrontCom Vario«-Serviceschnittstelle für Schalt- und Steuerungsschränke
sowie die drei neuen Schaltnetzgeräte-Familien »PROmax«, »PROeco« und
»PRO-H«. Je nach Bedarf liefern die Module Energie bis zu 40 A für 30 Minuten oder 1 A für 30 Stunden. Kurzzeitunterbrechungen im Bereich mehrerer
100 ms können durch wartungsfreie Puffermodule abgesichert werden.
www.aucotec.at
www.weidmueller.at
Stand 601:
Stand 443:
Regro stellt seine
Kompetenz unter Beweis
Neuheiten für Visualisierung,
Fernwartung und Kommunikation bei Aiona
Der Industrie-Fachgroßhändler ist Erstaussteller auf der »Smart Automation«
in Linz und nutzt die Gelegenheit, um einem breiten Fachbpublikum seine
Kompetenz im Bereich »Industrial Sales« aufzuzeigen – allem voran das effiziente Konzept zur Senkung der Total Cost of Ownership. Seit einigen Jahren bietet der Großhändler individuell
auf
die
Unternehmensstruktur und Geschäfts
bereiche von Industriekunden und
Anlagenbauern abgestimmte,
punktgenaue Lösungen zur Optimierung von Beschaffungsprozessen rund um die Elektrotechnik. Es
werden dabei alle Bereiche zur
Kostensenkung abgedeckt – von Bezugspreisen, Beschaffungskosten, der
Lagerhaltung, den Energiekosten, der Ausgaben- und Kostenkontrolle, der
Produktionssteigerung und Prozessoptimierung bis hin zu Schulungen.
In Sachen Fernwartung stellt der Wiener Anbieter u.a. die Basic-Serie
»Cosy 131« und weitere Funktionen für die »Flexy«-Serie des Herstellers
eWON aus. Vorgestellt wird auch die neue Firmware 8.1, die zusätzliche
Anwenderwünsche wie etwa die »Auto-Refresh«-Funktion auf angezeigten I/O-Seiten erfüllt. Die Visualisierungspalette von Advantech im
Aiona-Portfolio umfasst neben kompakten und lüfterlosen IPCs, TouchPanel-Computern, Displays u.v.m.
nunmehr auch HMIs, die dank IP66
vor Staub und Wasser geschützt und
sind sogar abwaschbar. Ebenfalls
neu und bei Aiona zu sehen: Der
»netHOST RTE«-Real-Time-Ethernet Master für Profinet, Ethercat und
Ethernet/IP von Hilscher, der die Zugriffsmöglichkeit für Anwender um industrielle Real-Time-Ethernet Netzwerke erweitert.
www.regro.at
www.aiona.at
26
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Aucotec, Weidmueller, Aiona, Regro;
B
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Branchengeschehen
I MESSETIPPS
Stand 429:
Buxbaum Automation im Zeichen
von »Datenkommunikation 4.0«
Stand 712:
Linz-Premiere für di-soric
Die stetig zunehmenden Anforderungen durch »Industrie 4.0« erfordern
eine zuverlässige und hoch performante Datenkommunikation zwischen
Maschinen, Anlagen und Management – dafür führt der Eisenstädter
Automatisierungsspezialist eine Reihe neuer Produkte und Lösungen im
Portfolio. So wird in Linz u.a. Der
neue Profibus-Tester »BC-700-PB«
(Bild) von Softing gezeigt – ein
leistungsfähiges Diagnose- und
Troubleshooting-Tool zur umfassenden Prüfung von ProfibusSegmenten im laufenden Betrieb. Das Diagnosewerkzeug
»TH Link Profibus« bietet Anwendern aus Instandhaltung und Anlagenbetrieb einen steuerungsunabhängigen Zugang zu Profibus-Netzen. Fernwartung für die Hutschiene wird mit dem Industrie-Router »REX 100« von Systeme Helmholz
vereinfacht. Lust but not least gibt’s am Buxbaum-Stand neue BarcodeLesegeräte von Cognex zu sehen.
Bereits seit 30 Jahren ist die deutsche Unternehmensgruppe aus Urbach bei
Stuttgart auf die Entwicklung und Fertigung von qualitativ anspruchsvollen
und leistungsstarken Sensoren für die Industrieautomation spezialisiert. disoric Austria stellt neben zahlreichen aktuellen Produkten die neuen Gabellichtschranken »OGUTID« mit Teach-Funktion und dynamischer Auswertung vor. Sie eignen sich
besonders bei sich verändernden
Umgebungsbedingungen, wie beispielsweise Verschmutzung. Weiters
zu sehen: Hochleistungs-Lichtschranken in robusten Gehäusen
(Schutzart IP 67, IP 68, IP 69K oder
Edelstahl), die sich durch hohe
Schaltgenauigkeit bei Reichweiten
bis zu 50 m auszeichnen. di-soric bietet zudem ein breites Spektrum an
Bildverarbeitungs- und Identifikationssystemen und legt dabei insbesonders auf die stets optimale Beleuchtung großen Wert. Die neuen Hochleistungs-Auflichtbeleuchtungen der Serien »BEK« und »BE« (Bild) erreichen beispielsweise eine Beleuchtungsstärke bis zu 1,2 Mio. Lux.
www.myautomation.at
www.di-soric.com
Stand 444:
Stand 229:
Endress+Hauser veranschaulicht
Vorteile des einheitlichen Gerätekonzepts
Contra hat Sicherheit von
Mensch & Maschine im Fokus
Der Komplettanbieter für Mess- und Sensortechnik präsentiert den Besuchern sein komplettes Leistungsspektrum für die Prozessautomatisierung
– von der vollumfänglichen Feldinstrumentierung bis hin zu Automatisierungslösungen und attraktivem Life Cycle Management. Der Messeauftritt
steht unter dem Motto »Einfach
alles. Alles einfach.« – von Anlagenplanung und Engineering
über Beschaffung, Installation
und Inbetriebnahme bis hin zu
Betrieb und Instandhaltung bietet
Endress+Hauser maßgeschneiderte Dienstleistungen für den
gesamten Lebenszyklus einer Anlage. Zahlreiche Produkthighlights lassen das Portfolio live erleben – allen
voran die Neuerungen im Zweileiter-Gerätekonzept der Durchflussmesstechnik: so sichert beispielsweise die neue Funktion der Nassdampferkennung und -kompensation beim »Prowirl 200« (Bild) zuverlässig gegen
Dampfschläge und erhöht den Wirkungsgrad von Wärmetauschern.
Schwerpunkte am Contra-Messestand sind neueste Entwicklungen aus
den Bereichen Anzeige- und Bediensysteme, Industrie-Sicherheitskomponenten und Drehzahlmessung, -auswertung und -überwachung namhafter europäischer Herstellern. So gibt es beim Wiener Lieferanten von
Industriekomponenten u.a. die
Sicherheitskontaktmatte »Sentirmat«, die hardware-basierte Plugand-Go-Lösung für Fernzugriff mit
sicherer Datenverbindung auf Industrieanlagen namens »Tosibox
Remote Access«, den »Safix«Sicherheitssensor (Bild) mit RFIDTechnologie für Anlagen höchster
Sicherheitsstufen und das innovative »PickVision«-System »Pick-toLight« mit modularen Ausbaustufen für die visuelle Fabrik. ContraTochterfirmen und Vertriebspartner in den Ländern Tschechien, Polen
und Slowakei garantieren die flächendeckende Betreuung der Kunden
über unsere Landesgrenzen hinaus.
www.at.endress.com
www.contra.at
28
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Buxbaum Automation, di-soric, Contra, Endress+Hauser;
B
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P
Praxisreport
I TITELGESCHICHTE
Auf Anhieb
bewährt
Wie die neue »Simatic S7-1516F«Steuerung von Siemens Standard- und
integrierte SicherheitssteuerungsAufgaben einer frisch installierten
Produktionsanlage für komplexe
Tanksysteme anstandslos erfüllt
Im Zuge des weiteren Großauftrages eines renommierten Automobilisten investierte Magna Steyr
Fuel Systems in Sinabelkirchen in eine neue, aus insgesamt zehn Bearbeitungsstationen bestehende
Produktionsanlage für Tanksysteme. Automatisierungsseitig entschied man sich für den Einsatz dezentraler Steuerungstechnik inklusive integrierter
funktionaler Sicherheit aus dem Hause Siemens.
Und obwohl das umfangreiche Projekt zunächst
noch auf Basis der bisherigen »Simatic S7-300«Steuerungsbaureihe geplant war, trafen die Verantwortlichen kurz vor der Realisierungsphase im Frühjahr 2014 die zukunftsorientierte Entscheidung, die zu diesem
Zeitpunkt brandneue fehlersichere »S7-1516F«-CPU
aus der Nachfolgegeneration »Simatic S7-1500« einzusetzen. Zugleich erfolgte der Umstieg auf das moderne Engineering-Framework »TIA-Portal«. Sowohl die Adaptierung der vorhandenen Programmierstandards auf die erweiterten »TIA-Portal«Funktionalitäten als auch die Handhabung der modularen SPS-Baugruppen verliefen ohne nennenswerte Probleme. Dafür machte sich das neue Hardund Software-Paket im Zusammenspiel mit den dezentralen Peripherieeinheiten vom Typ »ET 200SP«,
den »Comfort Panels« als Bedienerschnittstellen
und der durchgängigen Profinet-Kommunikation
bald schon positiv bemerkbar. Von Thomas Reznicek
30
AUSTROMATISIERUNG
30_41_0315_austro 23.04.15 21:45 Seite 31
I IM ÜBERBLICK
Das kann die
»Simatic S7-1516F«
n Größe: 70 x 147 x 129 mm (BxHxT)
n programmierbar mit »Step 7«
integriert ins »TIA-Portal V13«
n Display mit 6,1 cm Diagonale
n Arbeitsspeicher fürs Programm: 1,5 MB
n Arbeitsspeicher für Daten: 5 MB
ihre Kernkompetenz, die kundenwunschgemäße Integration kompletter Tanksysteme inklusive der gesamten Einfülltechnik bereitzustellen.
Damit einhergehend werden auch die Fertigungsprozesse und -anlagen im eigenen Haus
entwickelt.
Die neue Anlage
Beginn des Fertigungsprozesses werden noch
»nackte« Tank-Halbschalen aus Stahl in die erste
Aufspannvorrichtung eingelegt, am Ende der
Linie steht das komplette Tanksystem, versehen
mit Halterungen, Füllstutzen und sonstigen Anbauteilen, einbaufertig bereit. Dazwischen wird
in zahlreichen Arbeitsschritten überwiegend
vollautomatisch geschweißt und geschraubt.
n zusätzlicher, via »Simatic Memory Card«
steckbarer Speicher: 32 GB
n CPU-Bearbeitungszeiten
- für Bitoperationen typ. 10 ns
- für Wortoperationen typ. 12 ns
- für Festpunktarithmetik typ. 16 ns
- für Gleitpunktarithmetik typ. 64 ns
n Anzahl I/O-Module: 8
n 2 Profinet-Schnittstellen RJ45 (inkl. integriertem Switch, offene EthernetKommunikation möglich)
n Profibus-Schnittstelle RS485
n integrierte Security-Funktionen wie
u.a. Anwenderprogramm-, Kopier- und
Bausteinschutz, Passwort für Display
Die neue Anlage besteht aus insgesamt zehn
teilweise mit Robotern ausgestatteten Einzelstationen, die im Linienverbund zusammenarbeiten – jede für sich jeweils vollautomatisiert.
Der Transport zwischen den Stationen sowie die
Teile-Beschickung und -Entnahme erfolgen per
Hand. Dieses Mensch-Maschine-Teamwork erfordert entsprechende Sicherheitseinrichtungen
– die eigentlichen Arbeitsbereiche sind daher je
nach Layout und Aufgabe mit Schutztoren,
Sicherheits-Lichtgittern oder -Scannern gesichert. Dazu kommen jede Menge Not-Halt-Taster. Das Sicherheitskonzept umfasst steuerungsseitig in Summe rund 100 sicherheitsgerichtete I/Os sowie an die 400 Standard-I/Os. Am
Die Steuerungstechnik
mit integrierter Sicherheit
Zu Projektstart planten die Magna-Techniker
zunächst noch die fehlersichere CPU-Baugruppen der im Haus bereits bewährten »S7-300F«Baureihe von Siemens zu verwenden – integrierte Sicherheitstechnik ist im Werk schon lange Standard. Dann allerdings kam von Siemens- »
M
agna Steyr Fuel Systems ist eine
100%-Tochtergesellschaft des MagnaKonzerns. Der Standort Sinabelkirchen
(Steiermark) besteht seit dem Jahr 2000 – daneben betreibt die Magna-Produktgruppe »Tanksysteme« ein Werk in Weiz und weitere in
Deutschland und China. Das Leistungsangebot
reicht von der Entwicklung bis zur Fertigung
von kompletten Tanksystemen aus Stahl, Kunststoff oder Aluminium für PKWs und Nutzfahrzeuge, sowie u.a. von Einfüllrohren, Verschlüssen
und alternativen Energiespeichern. Kraftstofftanks sind heutzutage platzsparend ins Fahrzeug
integriert und entsprechend hochkomplex geformt, mit den eckigen Kästen von früher haben
moderne Tanksysteme nichts mehr gemein. So
sieht es die Produktgruppe Fuel Systems auch als
AUSTROMATISIERUNG
31
30_41_0315_austro 23.04.15 21:45 Seite 32
P
Praxisreport
I TITELGESCHICHTE
Seite die Information, dass auch bereits die von
der Performance her passende fehlersichere Variante der neuen »S7-1500«-Generation verfügbar wäre – konkret die »S7-1516F«. Den Aufbau
der neuen Anlage sah man als den richtigen
Zeitpunkt dafür, die neue Technik einzusetzen.
Tatsächlich handelte es sich dann um einige der
ersten serienmäßig produzierten fehlersicheren
»S7-1516F«-CPUs überhaupt, die Siemens für
speicher sowie 10 ns schnelle Bit-Verarbeitung.
Serienmäßig an Bord sind zwei ProfinetSchnittstellen, die auch zur Standard-EthernetKommunikation verwendet werden können.
Die Failsafe-Controller sind bereits nach
EN 61508 2nd Edition für Funktionale Sicherheit
zertifiziert und für den Einsatz in sicherheitsgerichteten Applikationen bis SIL 3 nach IEC 62061
und PLe nach ISO 13849 geeignet.
je nach Anforderung bestückt mit Standardund Safety-I/O-Modulen. Die Roboter sind
ebenso per Profinet an die SPSen gekoppelt
wie die eingesetzten »Comfort Panels« von
Siemens. Jede Station läuft für sich autark
und wird über jeweils ein Panel bedient. Eine
klassische, übergeordnete Zentral-CPU für die
Anlage gibt es nicht. Stattdessen sind alle
CPUs und somit Arbeitsstationen via Ethernet
Die neue Anlage bei Magna
Steyr Fuel Systems zur
Produktion kompletter
Tanksysteme erstreckt sich
über mehrere Einzelarbeitsstationen – vom Punktschweißen über Schutzgasschweißen bis hin zu
automatisierten
Schraubprozessen.
Links: Via Profinet und dem Sicherheitsprotokoll »Profisafe« kommunizieren die
Sicherheits-CPUs mit den dezentralen
Peripheriestationen »ET 200SP«, die je
nach Anforderung mit Standard- und
Safety-I/O-Modulen bestückt sind.
Rechts: In Summe sind in der neuen
Anlage sieben sicherheitsgerichtete
»S7-1516F«-CPUs von Siemens verbaut.
diese Anlage – und somit auch erstmals in
Österreich – lieferte. Die »S7-1516F« lässt sich
zwar aufgrund ihrer weiterentwickelten Funktionalitäten nicht 1:1 mit Vertretern der Vorgänger-Baureihe vergleichen, kann aber jedenfalls für Aufgaben herangezogen werden, die
bisher etwa von den »S7-317«- und »S7-319«CPUs erledigt wurden. Die »S7-1516F«-CPU verfügt über 1,5 MB Programm- und 5 MB Daten-
32
Die dezentrale
Automatisierungsstruktur
In Summe sind in der neuen Anlage sieben
sicherheitsgerichtete »S7-1516F«- und drei
»S7-1516«-Steuerungen verbaut. Via Profinet
und dem Sicherheitsprotokoll »Profisafe«
kommunizieren die Sicherheits-CPUs mit den
dezentralen Peripheriestationen »ET 200SP«,
mit dem Datenbanksystem von Magna – ein
MES zur Datenrückverfolgung innerhalb des
Fertigungsprozesses – verbunden. Die Verteilung der vielen Profinet- und Ethernet-Stränge übernimmt der Industrial Ethernet Switch
»Scalance 208« von Siemens. Bei Magna Steyr
Fuel Systems kommunizieren übrigens alle
neuen Anlagen standardmäßig über das
Industrial Ethernet-System Profinet.
AUSTROMATISIERUNG
30_41_0315_austro 23.04.15 21:46 Seite 33
I VERANSTALTUNGSTIPP
Netzwerkforum in Linz
Am 18. Juni lädt Siemens zur eintägigen Veranstaltung mit dem Titel »Die
richtige Netzwerkarchitektur für Ihre
Produktion« in die voestalpine Stahlwelt in Linz. Mit der immer stärkeren
Implementierung von Ethernet bzw.
industriellen Ethernet-Systemen wie
u.a. Profinet in den Produktionsnetzen
stellt sich für viele Unternehmen die
Frage, wie die IT-Netze der Produktion
und der Office-Umgebung zusammenarbeiten können, ohne dabei die nötige Sicherheit und Verfügbarkeit der
Produktionsnetze zu gefährden. Antworten darauf geben Siemens- und externe Experten im Rahmen des Netzwerkforums, u.a. werden der CEO der
Profibus&Profinet-Nutzerorganisation,
Security-Spezialisten von AIT sowie ein
Vertreter des IT-Dienstleisters ATOS referieren. Die Teilnahme an der Veranstaltung (Beginn: 9.30 Uhr, Ende 16 Uhr)
ist kostenfrei, eine Anmeldung allerdings erforderlich.
Migrationstools weitgehend problemlos. Um
den eigenen Programmierstandard gleich von
vornherein an die neuen Funktionen der
»S7-1500«-Baureihe optimal anzupassen, waren lediglich ein paar kleinere Änderungen in
den bereits vorhandenen »Step7«-Programmen notwendig. Als praktisch erwiesen sich
zudem die neuen Sicherheits- und SecurityFunktionen. So unterstützt ein zentraler
mer der Originalspeicherkarte verknüpft werden. Über Berechtigungsstufen lassen sich unterschiedlichen Benutzergruppen separate
Rechte zuordnen. Spezielle Mechanismen sind
auf das Erkennen veränderter EngineeringDaten ausgerichtet, um zum Beispiel die zum
Controller übertragenen Daten vor unberechtigter Manipulation zu schützen.
Rechts: In den einzelnen
Arbeitsstationen fungieren
moderne »Comfort Panels«
als Bedienerschnittstellen.
Unten: Alle »sprechen«
Profinet: Die Verteilung der
vielen Stränge übernimmt
der Industrial Ethernet
Switch »Scalance 208«.
www.siemens.at/netzwerkforum-linz
Fotos: Siemens, Archiv, Fotolia;
Der Umstieg auf das
neue Engineering-System
Mit dem »TIA-Portal« bietet Siemens eine einheitliche Software-Entwicklungsumgebung.
Egal ob für die Programmierung von Controllern und dezentraler Peripherie, die Projektierung von HMI-Bediengeräten, die Erstellung
von Prozessvisualisierungen oder die Parametrierung von Antrieben und Safety-Komponenten – das zentrale Engineering-Framework
mit einer einheitlichen Datenbank im Hintergrund dient als Basis sämtlicher SoftwareTools und sorgt für ein einheitliches Look&Feel
bei der Bedienung. Durch das Zusammenführen der bisher getrennten Programmierwerkzeuge in das »TIA-Portal« können nun auch
die Techniker von Magna Steyr Fuel Systems
die »S7-1500«-CPUs, die »ET 200SP«-Peripherie
und die »Comfort Panels« bequem auf einer
Oberfläche programmieren. Die Migration der
vorhandenen Bibliotheken und Programme
verlief dank der von Siemens bereitgestellten
AUSTROMATISIERUNG
Das Fazit
»Safety Administration Editor« beim Festlegen
und Ändern von Sicherheitsparametern. Das
Konzept »Security Integrated« erstreckt sich
bei »Simatic S7-1500« vom Bausteinschutz bis
hin zur Kommunikationsintegrität und »bewacht« das System vor unberechtigten Zugriffen und Modifikationen. Einen effizienten Kopierschutz bietet die »Simatic Memory Card«,
auf der einzelne Bausteine mit der Seriennum-
Die neue »S7-1500«-Generation hat sich in
der fehlersicheren Variante bei Magna Steyr
Fuel Systems auf Anhieb bewährt. Die geringere Baugröße sowohl der CPU als auch der
direkt an diese steckbaren I/O-Karten sowie
der dazupassenden »ET 200SP«-Peripherie
können ebenso als Pluspunkte aufgezählt
werden wie die komfortable Verdrahtung
und das serienmäßige Display an der CPU,
welches vor allem den Instandhaltungsmitarbeitern die schnelle Diagnose vor Ort erleichtert. Trotz der noch geringen Erfahrung mit
der neuen »S7-1500«-Generation geht man
bei Magna Steyr Fuel Systems davon aus, dass
diese mindestens genauso zuverlässig läuft
wie die bewährte »S7-300er«-Baureihe.
INFOLINK:
www.siemens.at
Stand 130
33
30_41_0315_austro 23.04.15 21:46 Seite 34
P
Praxisreport
I KOMPLETTAUTOMATISIERUNG
Wie PC-basierte Steuerungs- und Antriebstechnik im Einklang mit schneller
Datenkommunikation einer Laserbearbeitungsmaschine dynamische Motion Control verpasst
Lasershow
Stehen Schnelligkeit und Flexibilität bei der Materialbearbeitung im Fokus, führt meist kein Weg an der Lasertechnik vorbei. Mit dem Laser lassen sich Metalle sowie Nicht-Metalle
präzise schneiden, schweißen oder perforieren – und das bei
entfallenden Werkzeugkosten. Speziell der Einzug moderner
Materialien, wie die Verbundwerkstoffe CFK oder GFK, in die
Großserienfertigung bedingt den adäquaten Einsatz von
Laserbearbeitungsmaschinen. Hier setzt Wieser Automation
mit einer neuen Maschine an, die vor allem von der Offenheit
und Schnelligkeit der verwendeten Steuerungsarchitektur von
Beckhoff profitiert. Der Hersteller lieferte zudem das Bedienpanel sowie die passende Antriebstechnik samt schnellem und
gleichermaßen offenem Industrial Ethernet-Bus. Von Stefan Ziegler
34
or mehr als 20 Jahren als Ein-MannSchlosserbetrieb gegründet, fungiert
Wieser Automation – Maschinenbau in
Scheffau am Tennengebirge heute als Komplettlösungsanbieter für kundenspezifische Maschinen und Anlagen sowie als Systemintegrator.
Das Spektrum reicht vom Engineering (mechanisch und steuerungstechnisch) über die Fertigung und Montage bis zu Inbetriebnahme und
Datenanbindung der Fertigungsanlagen. Die
Auftraggeber finden sich zu rund der Hälfte in
der Automobilbranche, gefolgt von der Verpackungs-, Holz-, Stahl- und Elektronik-Industrie.
Neben kompletten Fertigungslinien entstehen
individuell gefertigte Umlaufsysteme, Rundschalttische, Montage- und Bearbeitungszellen
sowie Produktions-, Prüf- und Messanlagen. In
letzter Zeit erreichten Ronald Hotter, Verkauf
Laserbearbeitungsanlagen bei Wieser Automation, immer häufiger Anfragen nach Laserbearbeitungsmaschinen: „Es gibt einen eindeutigen
V
AUSTROMATISIERUNG
30_41_0315_austro 23.04.15 21:47 Seite 35
Trend in Richtung Laserbearbeitung, konkret für
das Laserbeschriften, -schweißen oder -schneiden.
Im Bereich der Nicht-Metalle – also Kunststoffe,
faserverstärkte Kunststoffe, Leder oder Holz – besteht allerdings ein nur geringes Angebot. Und
diese Marktlücke soll die neuentwickelte Laserbearbeitungsmaschine »W:Laser« füllen. Konzipiert
als Standardmaschine lassen sich bei ihr viele Prozesse kundenspezifisch gestalten, z.B. der Einund Austransport der zu bearbeitenden Teile, der
je nach dem verwendeten Werkstoff geeignete
Laser-Typ sowie bzgl. der Ausführung als Inlineoder dezentrale Anlage.“
Systemlieferanten für die Steuerungsund Antriebstechnik als Basis
Der Startschuss zum anspruchsvollen Projekt »Laserbearbeitung« fiel vor rund zwei Jahren – und
gleichzeitig die Suche nach passenden Zulieferern. Ronald Hotter erinnert sich: „Im Bereich der
Automatisierungstechnik fanden wir in Beckhoff
einen wertvollen Systemlieferanten für die Steue-
rungs- und Antriebstechnik. Zumal bei der Laserbearbeitung sich die einzelnen Maschinenelemente mit hoher Geschwindigkeit bewegen. Dieses Tempo muss einerseits über eine stabile Mechanik und andererseits über eine spezifische
Software realisiert werden. Durch den Einsatz der
Automatisierungssoftware »Twincat« profitierten
wir dabei von einer einfachen Programmierung
und Bedienung, der sehr kurzen Einarbeitungszeit sowie einer extrem kurzen Inbetriebnahmedauer.“ »Twincat CNC« erfüllt die Anforderungen
hinsichtlich der vielschichtigen Bewegungen und
der Fünf-Achs-Kinematik bei der »W:Laser«. Sie
bietet komplette CNC-Funktionen als reine Softwarelösung auf PC-Basis. Die leistungsfähige, sich »
Ronald Hotter, Verkauf
Laserbearbeitungsanlagen
bei Wieser Automation,
sieht einen wachsenden
Bedarf an 3D-Lasermaschinen für komplizierte Bauteilstrukturen,
deren Achsen wie bei
»W:Laser« äußerst
präzise und schnell
zu steuern sind.
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Praxisreport
I KOMPLETTAUTOMATISIERUNG
ständig weiterentwickelnde PC-Plattform und die
harte Echtzeitbasis des »Twincat«-Real-Time-Kernels stellen dabei die idealen Voraussetzungen für
die Software-CNC dar, erfordern doch gerade
komplexe Maschinenkinematiken mit schwierigen
Bearbeitungsaufgaben in der Laserfertigung Echtzeittransformationen in der CNC, um eine einfache und flexible Bedienung und Programmierung
zu gewährleisten. Es lassen sich beispielsweise unterschiedliche Koordinatensysteme innerhalb der
Bearbeitung definieren oder automatisch Ausgleichsbewegungen von Rundachsen erzeugen.
Klassischer Anwendungsfall ist hierfür die FünfAchs-Bearbeitung wie bei der 3D-Maschine von
Wieser Automation. Ebenfalls wesentlich für die
Salzburger: Unterschiedlichste I/O-Baugruppen
können über alle gängigen Feldbussysteme angeschlossen werden. Dies ist umso wichtiger, als die
Laserquelle selbst ein Zukaufteil ist und dementsprechend über eines der existierenden FeldbusSysteme arbeitet. Da Wieser Automation den
funktionen, d.h. die Antriebs- und SchutztürÜberwachung, sorgt die »Twinsafe«-PLC
»EL6900« in Verbindung mit den »Twinsafe«Klemmen »EL1904« bzw. »EL2904« im Schaltschrank und zwei in der Anlage verteilten
»Twinsafe«-Box-Modulen »EP1908«. Ergänzend
zu den sicherheitsrelevanten Daten werden
zahlreiche analoge und digitale Standardsignale über Ethercat-Klemmen im Schaltschrank sowie über die IP67-Box-Module »EP2338« und
»EP3184« erfasst.
Dynamische Antriebe als
integraler Teil der Steuerungstechnik
Neben den leistungsstarken Einzelkomponenten
sichert vor allem das hocheffiziente Zusammenspiel von »Twincat« und Ethercat eine schnelle
und flexible Produktion mit der Lasermaschine.
Die hochgenaue Deterministik mit sehr geringen
Zykluszeiten sowie die präzise Steuerung der An-
Die fünf Servoverstärker »AX5000« (unten)
nehmen ebenso wie die Ethercat-Klemmen
(links oben) nur wenig Platz im Schaltschrank
der Lasermaschine ein.
Links: Control Panel sowie Embedded-PC und
zugehörige I/O-Ebene lassen sich aufgrund ihrer
kompakten Bauweise gemeinsam direkt im
Gehäuse des Bedienterminals unterbringen.
Rechts: Das Panel »CP2916« im Bedienterminal
unterstützt durch sein Widescreen-Format optimal
die Maschinenvisualisierung, zumal Wieser Automation für künftig steigende Anforderungen auch
auf die Multitouch-Funktionalität zugreifen kann.
Laser abhängig von der speziellen Kundenapplikation auswählt, ist die absolute Offenheit zur
I/O-Peripherie ein ausschlaggebendes Kriterium.
Offenes Kommunikationsprotokoll
als A und O
Weiters kommt das Feldbussystem Ethercat für
die I/O-Kommunikation in der Laserbearbeitungsmaschine zum Einsatz. Ronald Hotter betont vor allem die Offenheit dieses Protokolls:
„Wir übertragen viele Daten in kurzer Zeit. Und
außerdem muss sich die Maschine reibungslos in
die Produktion des Endanwenders einfügen. Und
Ethercat bietet beides. Besonders wichtig ist die
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Offenheit des Ethercat-Systems, in unserem Fall
insbesondere gegenüber Profibus, da viele unserer Lieferanten von Laserquellen diesen Feldbus
verwenden. Wir waren bei unserer Eigenentwicklung unabhängig von bindenden Angaben
in den Pflichtenheften von Auftraggebern und
konnten uns frei für ein Feldbussystem entscheiden. Das ist ein großer Vorteil, und wir sind
sehr zufrieden mit der Wahl, da es uns maximale Flexibilität gewährleistet.“ Die Einbindung
von Profibus erfolgt über die Master-/SlaveKlemme »EL 6731«, die das Profibus-Protokoll
mit allen Features beherrscht und im EthercatKlemmenverbund die Integration beliebiger
Profibus-Geräte ermöglicht. Für die Sicherheits-
AUSTROMATISIERUNG
triebstechnik sind nur einige Vorteile, die sich
Wieser Automation hier zunutze macht. Ronald
Hotter begründet: „Wir setzen bei der Laserbearbeitungsmaschine nicht auf einen Roboter, sondern auf einen Antrieb mit drei Linear- und optional zwei rotatorischen Achsen, die man exakt
und schnell steuern muss. Unser Ziel ist es, vorwiegend diese 3D-Maschinen für komplizierte
Bauteilstrukturen zu fertigen.“ Aus diesem
Grund haben sich die Salzburger für die Servoverstärker-Baureihe »AX5000« mit EthercatSystemkommunikation entschieden, die für die
Anwendung höchste Performance und Dynamik
ermöglichen. Hinzu kommen Servomotoren
»AM8000« mit der Einkabeltechnologie »OCT«,
Fotos: Wieser Automation, Beckhoff;
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bei der die Standard-Motorleitung Power und
Feedbacksystem zusammenfasst. „Die Antriebstechnik und die Motion-Control-Lösungen von
»Twincat« bilden die optimale Grundlage für die
ein- oder mehrachsigen Positionieraufgaben mit
unseren hohen Anforderungen an die Dynamik“,
bestätigt Ronald Hotter. Ergänzend zu »Twincat
CNC« ist »Twincat Kinematic Transformation« das
Mittel der Wahl. Damit sind verschiedene Kinematiken realisierbar. Das Programmieren der Bewegung erfolgt in kartesischen Koordinaten entweder mit DIN-66025-Befehlen oder mit den
PLCopen-konformen Bausteinen aus der SPS. Eine
integrierte Dynamikvorsteuerung sorgt für eine
hohe Präzision der Bewegung auch bei hohen Beschleunigungen und Geschwindigkeiten. Besonders positiv für die Lasermaschine von Wieser Automation: »Twincat Kinematic Transformation«
ist optimiert für die Beckhoff-Servoverstärker der
Serie »AX5000«. Den Kern der Steuerungstechnik
bildet ein Embedded-PC »CX2030«, mit Intels
»Core-i7«-CPU und 1,5 GHz Taktfrequenz. Eine
leichte Entscheidung für Wieser Automation,
schließlich war ein leistungsfähiger HutschienenPC mit umfassenden Möglichkeiten zur Schnittstellenerweiterung gefragt. Bedient wird die Laserbearbeitungsmaschine über ein MultitouchEinbau-Control-Panel »CP2916«, das über einen
15,6“-Touchscreen verfügt und per DVI/USB-Extended an den Embedded-PC angebunden ist.
Dienstleistungsangebote als
wichtiges Entscheidungskriterium
Für den Praxistest steht bei Wieser Automation
eine hauseigene Lasermaschine zur Verfügung,
auf der sich die Bearbeitbarkeit für alle Materialien testen und bewerten lässt. Damit entstehen
optimal ausgelegte Anlagen für die jeweiligen
Kundenbedürfnisse. Auf Wunsch sind zusätzliche
Dienstleistungsangebote erhältlich, etwa Prozessablauf-Animationen, Training, Produktionssupport und Prozessoptimierung sowie Serviceeinsätze. Laut Vertriebsleiter Ronald Hotter sind
dies genau die Leistungen, die die Salzburger
auch selbst gerne in Anspruch nehmen, wenn
neue Projekte ins Haus stehen: „Im Fall der Laserbearbeitungsmaschine haben wir von Anfang
an eng mit den Experten unserer Zulieferer zusammengearbeitet. Gerade bei der aufwändigen
Automatisierungstechnik hat es viele Gespräche
mit Beckhoff gegeben, und auch heute greifen
wir bei Bedarf gerne auf die Unterstützung vor
(TR)
Ort zurück.“
Zum Autor: Stefan Ziegler ist Marketing
Communications Manager bei Beckhoff
Automation in Deutschland.
www.beckhoff.at
www.laserautomation-wieser.com
INFOLINKs:
Stand 235
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Praxisreport
I SCHALTSCHRANKTECHNIK
Trennung,
die gut tut
Welche Vorteile das Auslagern der
Schaltschrank-Infrastruktur in Hinblick
auf individuelle Maschinenlayouts bringt
aschinenbauer wie Supfina Grieshaber bewegen
sich immer an der Grenze des technisch Machbaren. Ziel des Herstellers von Maschinen für Superfinish- und Schleifbearbeitungen ist, ohne Zugeständnis bei
Präzision, Produktivität und Bedienungsfreundlichkeit immer
noch kompaktere und wirtschaftlichere Maschinen auf den
Markt zu bringen. Das ist dem Maschinenbauer 2014 mit der
Weiterentwicklung der bewährten »Planet V« gelungen. Mit
dieser Doppelseitenschleifmaschine lassen sich Werkstücke
mit Durchmessern von 6 bis 85 mm und einer Dicke von 0,6 bis
40 mm ein- oder doppelseitig bearbeiten. Starke Schleifspindeln ermöglichen mit einer Leistung von 26 kW je nach Werkstückmaterial Abträge bis 0,5 mm in einem Durchgang. Die
Einhaltung von Parallelitäten unter 0,005 mm beweist den
Anspruch an ein Maximum an Präzision. Neben dem Durchlaufschleifen beherrscht die Planet V auch das Pendel- sowie
Mehrfachdurchlaufverfahren. Neben den technischen Neuerungen lag bei der Entwicklung das Augenmerk auch auf einem ansprechenden Design der Maschine. „Durch das edle
Maschinendesign wollen wir Funktion und Qualität unserer
Maschine unterstreichen und damit zeigen, was durch unsere
M
Der Trend bei Maschinen geht immer stärker in Richtung
Design. Dabei stehen einfachere Bedienung und verringerter
Platzbedarf bei gleichzeitig reduzierten Anlagenkosten im
Fokus. Um solche Maschinen herzustellen, ist ein cleverer
Mix aus kostengünstigen Serienteilen und individuellen
Designelementen gefordert. Eine interessante Referenzlösung dahingehend ist die Maschinenserie »Planet V« von
Supfina Grieshaber, die mit Schaltschranksystemtechnik
von Rittal ausgerüstet ist. Die integrierte Gesamtlösung
besteht aus Schaltschranktechnik, Kühllösung und Stromverteilungstechnik – und zwar ausgelagert von der Maschine.
Von Hans-Robert Koch und Dipl.-Ing. Uwe Scharf
38
AUSTROMATISIERUNG
30_41_0315_austro 23.04.15 21:47 Seite 39
Innovation möglich ist, nämlich die Herstellung
feiner, glatter Oberflächen dank Hochpräzisionstechnik“, erklärt Thomas Harter, Produktmanager bei Supfina Grieshaber. „Wir verwenden
Standard-Komponenten und stellen daraus individuelle Lösungen her. Dabei versuchen wir unseren modulbasierten Baukasten immer weiter
zu verbessern und bei Bedarf auszubauen.“
Schaltschrank-Infrastruktur
ausgelagert
Zu den verwendeten Infrastruktur-Komponenten der »Planet V« zählen auch Standardprodukte aus dem Programm »Rittal – Das System.«.
Rittal ist zentraler Lieferant des Maschinenherstellers von der Schaltschranktechnik über die
Kühltechnik bis zur Stromversorgung. Anders
als bei herkömmlichen Maschinenbaukonzepten befindet sich bei der »Planet V« die elektrische Ausrüstung – mit Steuerungs-, Servo-CNCAntriebs-, Sicherheits- sowie Kühlungstechnik
für Spindel und Schaltschränke – nicht innerhalb, sondern außerhalb der Maschine in an
das Design adaptierten »TS 8«-Standard-Schaltschränken. Die outgesourcte und angereihte
Schaltschrank-Infrastruktur, die über eine Trasse mit der Maschine verbunden ist, umfasst insgesamt fünf »TS 8«-Schaltschränke, eine integrierte flüssigkeitsbasierte Kühllösung der Serie »LCP Industrie«, einen ebenso standardisierten Rückkühler der Serie »TopTherm Chiller«
sowie das »RiLine60«-Stromschienensystem.
Die Vorteile durch die Auslagerung der Schaltschrank-Infrastruktur sind vielfältig. Damit
lassen sich individuelle Kundenanforderungen »
Links: Hinter der Basismaschine befindet sich die ausgelagerte Schaltschranktechnik mit integrierter Kühlungs- und
Stromverteilungstechnik von Rittal.
Unten: Die Maschinenserie »Planet V«
von Supfina Grieshaber setzt neue
Standards beim Doppelseitenschleifen
– und im Design.
AUSTROMATISIERUNG
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P
Praxisreport
I SCHALTSCHRANKTECHNIK
etwa hinsichtlich der Aufstellung der Maschine
besser erfüllen. So ist der Maschinenbauer durch
das Absetzen der Schaltschrankreihe flexibler bei
der Gestaltung der Aufstellfläche. „Durch die
ausgelagerten Schaltschränke können wir je
nach Platzverhältnissen individuellere Maschinenlayouts bieten“, so Thomas Harter weiter.
Mit der alten Baureihe, bei der die Schaltschränke komplett in der Maschine integriert waren,
war der Maschinenbauer an die Aufstellfläche
gebunden. „Jetzt ist die Basismaschine kleiner
und wir können die Schaltschränke individuell in
neue oder auch bereits bestehende Fertigungslinien integrieren und genauso arrangieren, wie
es notwendig ist“, ergänzt Thomas Harter. Für
den Maschinenbauer ist die Kompaktheit von
Maschinen entscheidend. „Aufstellflächen für
die Fertigung sind begrenzt und kosten Geld“,
weiß Thomas Harter. Ist durch den ausgelagerten
Schaltschrank keine Maschinenfläche an einer
Seite verbaut, erhöht sich zudem die Zugänglichkeit zur Maschine beim Beladen und Umrüsten.
Integrierte Systemlösung
Eine weitere Besonderheit des Maschinenkonzepts besteht in der Integration der gesamten
flüssigkeitsbasierten Kühltechnik in das »TS 8«-
„Durch integrierte Lösungen aus
Schaltschranktechnik, Kühllösung
und Stromverteilungstechnik zu einer
Gesamtlösung gehen wir sicher, dass
technisch alles zusammenpasst.“
Thomas Harter, Produktmanager
bei Supfina Grieshaber.
Rechts: Eine weitere Besonderheit des Maschinenkonzepts
besteht in der Integration der
gesamten flüssigkeitsbasierten
Kühltechnik der Serie »LCP
Industrie« und des standardisierten Rückkühlers der Serie
»TopTherm Chiller« in das
Schaltschranksystem von Rittal.
Unten: Die SchaltschrankInfrastruktur ist über eine Trasse
mit der Maschine verbunden
und umfasst insgesamt fünf
»TS 8-Schaltschränke.
Auch ein komfortabler Zugang zu den in den
Schaltschränken eingebauten Betriebsmitteln ist
für das Bedienpersonal jederzeit einfach möglich. Insgesamt ist trotz kompakter Bauweise der
Maschine eine hohe Servicefreundlichkeit gewährleistet. Ein nicht unwesentlicher Vorteil ist
zudem, dass durch die Auslagerung der Schaltschranktechnik entstehende Vibrationen etwa
durch die Rückkühltechnik nicht auf das Bearbeitungszentrum übertragen werden können.
Schließlich hat die neue Lösung auch logistische
Vorteile: Der Transport von Maschine und
Schaltschränken kann auf getrennte und kleinere Transportmittel verlagert werden.
40
Schaltschranksystem. Durch das »Liquid Cooling
Package« (»LCP«) von Rittal – ein Klimaschrank
mit Luft/Wasser-Wärmetauscher – lassen sich Verlustleistungen im Schaltschrank wirtschaftlich und
sicher abführen. Wärmetechnisch sind auf engstem Raum und bei hoher Packungsdichte Kühlleistungen von bis zu 10 kW erreichbar. Die Nutzkühlleistung wird von der Schaltschrank-Innentemperatur, der Wasser-Eintrittstemperatur und
dem Wasser-Volumenstrom im Wärmetauscher
bestimmt. Die Kühlung erfolgt im Umluftbetrieb,
wobei die Verlustleistung (Wärme) im Schaltschrank über den Luft/Wasser-Wärmetauscher an
das Wasser abgegeben und aus dem Schalt-
AUSTROMATISIERUNG
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schrank abgeführt wird. Das »LCP« ist dabei
zwischen Rückkühler und Schaltschrank eingebaut und bläst die Kaltluft von der linken Seite
in den Schaltschrank, wo die Frequenzumrichter installiert sind. Zwei leistungsstarke Gebläse
sorgen für eine optimale Luftzirkulation im
Schrankinnern. Die Warmluft wird seitlich im
oberen Bereich des Schranks angesaugt und unten kalt in die Seite des Schranks eingeblasen.
Die Innenluft kann dabei auch unter die Umgebungstemperatur abgekühlt werden. Die vollständige Trennung von Wasserkreislauf und
elektronischen Komponenten im Schrank gewährleistet maximale Sicherheit. Der vollkommen geschlossene Schaltschrank kann insgesamt die Schutzart IP55 aufrechterhalten.
Für den Betrieb des »LCP Industrie« ist ein Was-
»Planet V«. Die Reduzierung auf einen flüssigkeitsbasierten Kältekreislauf mit nur einem
Kompressor trägt insgesamt wesentlich zur erhöhten Energieeffizienz der Anlage bei. Ein weiterer Vorteil ist durch die Zusammenführung der
Schaltschrank- und Spindelwärme gegeben. So
ist es möglich, die komplette Wärmeentwicklung als Option an ein zentrales Kühlturmnetz
bis 34° C Vorlauf abzuführen. Der Rückkühler
kann auch durch einen Wasser/Wasser-Wärmetauscher ersetzt werden. So lässt sich kundeneigenes Prozesswasser kälter als 22° C zusetzen.
Der interne Kreislauf kommt mit dem Kühlwasser des Kunden zudem nicht in Berührung und
beugt somit Verschmutzungen und Ausfällen
vor. Der flüssigkeitsbasierte Kreislauf ist ein integrierter Prozess, der im Weiteren die Umgebungsluft nicht belastet. Gerade Betreiber mit
großen Maschinenparks suchen nach einem Ersatz für den üblichen luftbasierten Kühlprozess.
Der Grund ist, dass die Abwärme auf andere Maschinen übergeht und dort zu Maßproblemen
führen kann.
Fazit
Fotos: Rittal, Fotolia;
Auch die »RiLine60«-Stromverteilungstechnik mit Anschlussadapter,
NH-Trenner und Geräteadapter ist
in den Schaltschränken verbaut.
seranschluss (Vor- und Rücklauf) sowie eine
Rückkühlanlage (Chiller) für die Wasserkühlung
am Wärmetauscher installiert. Supfina Grieshaber hat sich auch hier für eine im »TS 8«-Schaltschranksystem integrierte Lösung mit dem »TopTherm Chiller« von Rittal entschieden. Der Rückkühler besteht aus Wasser- und Kältemodulen
sowie einem Elektromodul mit Steuerung und
sorgt für eine Kühlleistung von 16 kW. Neben
der Bereitstellung der Kühlflüssigkeit für die
Schaltschrank-Klimatisierung über das »LCP Industrie« übernimmt der »TopTherm Chiller«
auch die Kühlmittelversorgung für die präzise,
technologierelevante Spindelkühlung der
AUSTROMATISIERUNG
„Durch integrierte Lösungen aus Schaltschranktechnik, Kühllösung und Stromverteilungstechnik zu einer Gesamtlösung gehen wir sicher,
dass technisch alles zusammenpasst. Wir haben
dadurch einen Ansprechpartner für ein System
und reduzieren damit auch unseren organisatorischen Aufwand“, betont Thomas Harter abschließend. Zentrales Thema ist für den Maschinenbauer auch die weltweite Verfügbarkeit der
Standard-Komponenten, denn: „Gerade wenn
die Kühltechnik ausfällt, bedeutet dies einen
Ausfall der Maschine und damit einen Ausfall
der Produktion.“ Auch die weltweite Verfügbarkeit der Gerätetechnik sowie der weltweite
Service – insbesondere auch für den asiatischen
Raum – sind für Supfina Grieshaber wichtige
(TR)
Kriterien für die Entscheidung für Rittal.
Zu den Autoren: Hans-Robert Koch leitet
die Unternehmenskommunikation für die
Fachpresse und Dipl.-Ing. Uwe Scharf ist
Geschäftsbereichsleiter Produktmanagement
bei Rittal in Deutschland.
INFOLINK: www.rittal.at
Stand 434
42_68_0315_austro 23.04.15 22:44 Seite 42
T
Technik pur
I PRODUKTNEUHEITEN
Kompakter Motorschutz
ABB realisiert mit seiner Softstarter-Baureihe »PSTX«
den kompletten Motorschutz in nur einem Gerät.
ETG und OPC Foundation
kooperieren
Beide Organisationen sind sich
einig, dass die jeweiligen Technologien komplementär sind und sich
optimal ergänzen: Ethercat als hart
echtzeitfähiger Ethernet-Feldbus
für Maschinen- und Anlagensteuerungen, OPC-UA für skalierbare
Kommunikation mit integrierter
Security bis in die MES/ERP und
in die Cloud.
www.ethercat.org
Praktische
Medienkupplung
Mit »Modlink Vario« von Murrelektronik können Pneumatik, Fluid und
Elektronik einfach an- und abgekuppelt werden – praktisch für
den Einsatz an Schaltschränken, an
Werkzeugen oder an Maschinen-
Auch bei Last bzw. Netzunregelmäßigkeiten ist eine zuverlässige Funktion sichergestellt.
PT100, Fehlerstromschutz und Über/Unterspannungsschutz sorgen zusammen mit vielen
anderen Funktionen für die Sicherheit des Motors. Drei Typen der Strombegrenzung stehen zur Verfügung: Standard, zweifach und Rampe. Damit erhält der Nutzer die volle
Kontrolle über den Motor beim Start, und der Motor kann auch in schwächeren Netzen
zum Einsatz kommen. Bei Erreichen der vollen Drehzahl
aktiviert »PSTX« den integrierten Bypass und spart damit
Energie und reduziert die Wärmeentwicklung. Der Softstarter ist dreiphasengesteuert und eignet sich für InLine
und Dreieckschaltung. Beschichtete Leiterplatten schützen vor Staub, Feuchtigkeit und korrosiver Atmosphäre.
Serienmäßig sind eine abnehmbare IP66-Tastatur (Typ 1,
4X, 12) sowie die Grafikanzeige in 14 Sprachen. Das Gerät
verfügt über eine eingebaute Modbus-RTU für Überwachung und Steuerung und einen Analogausgang für die
Messung von z.B. Strom, Spannung, Leistungsfaktor.
»PSTX« unterstützt außerdem alle wichtigen Kommunikationsprotokolle.
www.abb.at
I Smart: Stand 227
Konfigurieren statt generieren
»
teilen. Elektrische Verbindungen
und Medien können gleichzeitig,
unter Druck und dennoch tropffrei,
gekuppelt werden.
www.murrelektronik.at
Konfigurierbare
Variablenliste im
Engineeringsystem
In der Version 1.95 seines Engineeringsystems »SolutionCenter« hat
Bachmann electronic zur Analyse
von Prozessen eine frei konfigurierbare Variablenliste – auch Watchlist
genannt – mit vielfältigen, nützlichen Funktionen integriert.
www.bachmann.info
42
Das Modul arbeitet mit funktionalem Engineering: Dabei bestehen die zu konfigurierenden mechatronischen Bausteine aus ganzen Funktionen, wie »Greifen« oder »Heizen«, und nicht mehr aus einzelnen Motoren oder Sensoren. Die Dokumentation einer
solchen Funktion besteht aus einer qualitätsgeprüften Vorlage (»Typical«), die die zugehörigen Blätter, Geräte, Kabel und Drähte beinhaltet und »am Stück« gehandhabt wird.
Mit der Update-Funktion lassen sich Änderungen jederzeit einarbeiten, ohne individuelle Anpassungen zu verlieren. Mit dem »Advanced Typical Manager« werden Optionen
wie Bremsen oder Sensoren separat als Teilschaltungen in »EB« hinterlegt, Blattvarianten mit allen möglichen Options-Kombinationen entfallen. Bei Änderungen wird nur die
optionale Teilschaltung getauscht. Bei der Wahl eines bestimmten Motors ordnet das
System automatisch die Artikelnummern den Komponenten zu. Wenn alle bestellbaren Funktionen vorkonfiguriert in der »EB«Datenbank liegen, kann der
»Advanced Typical Manager« die gesamten Anlage
oder Maschine auf Knopfdruck dokumentieren.
www.aucotec.at
I Smart: Stand 105
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: ABB, Aucotec, Lapp, Turck;
INTRO
Das Modul »Advanced Typical Manager« für die Software-Plattform
»Engineering Base« (»EB«) von Aucotec sorgt für mehr
Übersichtlichkeit und Konsistenz im Variantenmanagement.
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Zwei neue Kabeltypen
Berührungsloser Drehgeber spricht CANopen
Mit »Unitronic Robust« zur Datenübertragung und der
Servoleitung »Ölflex Servo 719 CY« für feste Verlegung
hat Lapp zwei neue Leitungen im Programm.
Turcks induktive »QR24«-Encoder-Serie ist jetzt
auch mit CANopen-Schnittstelle für mobile Maschinen und industrielle Anwendungen verfügbar.
»Unitronic Robust« ist eine niederfrequente Datenleitung (ungeschirmt,
geschirmt oder als geschirmte Version mit paarverseilten Adern) für den
Einsatz in besonders rauen Umgebungen. Das Material ist beständig gegen eine Vielzahl von chemischen Medien sowie Ozon-, UV- und witterungsbeständig gemäß EN 50396 und HD 605 S2. Damit eignet es sich
für den Einsatz im Werkzeugmaschinenbau, der chemischen Industrie,
der Medizintechnik, in Wäschereien, Autowaschanlagen, Kompostierund Kläranlagen sowie für landwirtschaftliche Maschinen. Die Servoleitung für feste Verlegung »Ölflex Servo 719 CY« ist ein Multinormprodukt und ersetzt zwei Leitungstypen. Zum Einsatz kommt ein Aderisolierungsmaterial, das unerwünschte Ableitströme über den Schirm minimiert. Die Produktpalette deckt alle Einsatzgebiete ab und passt zu den
Servomotor-Programmen vieler namhafter Hersteller.
In der Ausführung »QR24-CAN« ist der verschleißfreie Drehgeber für den Einsatz in mobilen Maschinen gerüstet, etwa in
der Kran- und Hebetechnik, bei Transportanlagen, Baumaschinen oder auch im Sondermaschinenbau. Wie bei allen
»QR24«-Modellen sind Sensor und Positionsgeber komplett
vergossen und als zwei unabhängige, absolut dichte Einheiten konstruiert, denen Vibrationen oder Schläge der Welle nichts anhaben können. Verschleißanfällige Kugellager
oder Dichtungen, die Maschinenstillstände oder lange Wartungszeiten verursachen
könnten, sind nicht erforderlich. Der dauerhaft dichte IP69K-Drehgeber lässt sich dank
seines durchdachten Montagekonzepts mit Hilfe von Adapterringen auf allen gängigen
Wellen-Durchmessern bis 20 mm montieren. Neben den Edelstahlvarianten bietet Turck
den Encoder auch als Multi- oder Singleturn-Version mit SSI-Ausgang, inkrementellem
Ausgang sowie mit analogem Strom/Spannungs-Ausgang an.
www.lappkabel.at
I Smart: Stand 237
www.turck.at
I Smart: Stand 125
42_68_0315_austro 23.04.15 22:45 Seite 44
T
Technik pur
I PRODUKTNEUHEITEN
Glänzende Performance
Der Glanzsensor »Glare« von Sick
analysiert mit der »Delta-S«Technologie die räumliche
Verteilung des reflektierten
Lichts und erkennt sowie unterscheidet damit Objekte anhand
verschiedener Glanzgrade.
Während Glanz für viele Sensoren ein
Störfaktor ist, erfasst »Glare« berührungslos die Glanzeigenschaften von Objekten
unabhängig von Farbe, Transparenz oder Musterung und wertet
diese zuverlässig aus. Im Gegensatz zu Glanzmessgeräten ist
»Glare« laut seinem Hersteller wirtschaftlicher und einfacher integrierbar, außerdem kann der Sensor ohne Berücksichtigung von
Normen zur reflektometrischen Hoch-, Mittel- und Mattglanz-
messung eingesetzt werden. Ausgegeben werden
keine Werte für den Glanzgrad in GE (Glanzeinheiten), sondern mit zwei digitalen Schaltausgängen das Ergebnis erfasster Glanzänderungen. Der
Sensor bietet eine Tastweite von 50 mm und verfügt über zwei Empfängerzeilen und acht Sendeachsen. Eine IO-Link-Schnittstelle ermöglicht die
Integration des Sensors in die Maschinensteuerung und die automatische, prozessabhängige
Konfiguration und Onlinediagnose. Anwendungsfelder sind etwa die Kontrolle feuchter Öl-, Kleber- oder Lackaufträge, die Überwachung von
Glättungs-, Reinigungs- oder Polierprozessen, die Erfassung von
glänzenden oder transparenten Verpackungen oder die Beschichtungsprüfung bei Solarpanels oder Flachbildschirmen.
www.sick.at
I Smart: Stand 433
Unverwüstlich für den Außeneinsatz
Die »Bocube«-Gehäuse von Bopla (ÖV: AVS Phoenix
Mecano) aus den schwer entflammbaren bzw. selbstverlöschenden Materialien ABS und Polycarbonat
UL94 V0 überzeugen mit ihrer unkomplizierten
Montage und ihrer Wetterbeständigkeit.
19 Gehäusegrößen sowie zwei Deckel- und Farbvarianten erlauben die Realisierung von 114 unterschiedlichen Standardgehäusen für elektronische Komponenten. Patentierte Scharnierverschlüsse in vielen verschiedenen Farben – auch in Glasklar und
transluzentem Grün – ermöglichen die optische Anpassung an
das Corporate Design des Kunden und interessante optische
Leuchteffekte durch unterhalb der Scharnierverschlüsse montierte LEDs. Die Deckel verfügen über eine
um 2 mm abgesenkte Fläche für die
Montage von Eingabeeinheiten wie
beispielsweise Folientastaturen. Sie können wahlweise links oder rechts aufgeklappt werden und erleichtern dadurch Montage und
Zugriff auf die Elektronik.
Die Gehäuse bieten Platz für geritzte Platinen und rechteckige
Montageplatten (im Ober- und im Unterteil). Rechteckige Frontplatten lassen sich mittels Distanzbolzen im Unterteil montieren.
Es bleibt genug Platz für die Installation von Kabelverschraubungen, D-Sub-Steckern und anderen Anschlüssen. Die patentierten
Gehäuse bestehen nur aus sortenreinen Kunststoffen ohne eingespritzte Metallteile und sind damit besonders recyclinggerecht.
www.avs-phoenix.at
44
I Smart: Stand 402
AUSTROMATISIERUNG
42_68_0315_austro 23.04.15 22:45 Seite 45
Robust mit Multitouch
Die nächste Generation der
Panel-PCs »Valueline« von
Phoenix Contact bietet ein robustes
Industrie-Design und projektivkapazitive Displays mit Multitouch.
Fünf-Finger-Greifhand
erzielt Serienreife
Fotos: Sick, AVS, Schunk, Phoenix Contact;
Nach einer intensiven Konzeptphase
hat Schunk seine für ServicerobotikAnwendungen konzipierte mechatronische Fünf-Finger-Greifhand »SVH«
in das standardisierte Modulprogramm für mobile
Greifsysteme aufgenommen.
Wahlweise ist sie als linke oder rechte Hand erhältlich. In Größe, Form und Beweglichkeit ist sie
ihrem menschlichen Vorbild nachempfunden.
Mithilfe von insgesamt neun Antrieben können
die fünf Finger unterschiedlichste Greifoperationen ausführen. Elastische Flächen an den vorderen Fingergliedern gewährleisten dabei den zuverlässigen Halt der gegriffenen Objekte. Zudem lassen sich zahlreiche Gesten darstellen,
wodurch eine visuelle Kommunikation zwischen
Mensch und Serviceroboter erleichtert und die
Akzeptanz für den Einsatz im menschlichen Umfeld erhöht werden. Da die Steuer-, Regel- und
Leistungselektronik komplett in die Handwurzel
integriert ist, lassen sich besonders kompakte
Lösungen realisieren. Die Ansteuerung erfolgt
wahlweise über Profibus oder CAN-Bus. Über
definierte Schnittstellen kann »SVH« mit marktüblichen Industrie- und Leichtbaurobotern verbunden werden. Für den Einsatz in mobilen Anwendungen ist die Energieversorgung auf batteriegerechte 24 VDC ausgelegt.
www.schunk.at
AUSTROMATISIERUNG
I Smart: Stand 211
Die Panel-PCs sind lüfterlos aufgebaut. Alle wichtigen Komponenten sind wartungsfreundlich mit Zugängen versehen. Das Gerät kann durch einen PCI-/PCIe-Slot erweitert werden. Durch zwei Datenspeicher und RAID-Unterstützung wird die Datensicherheit erhöht. Der Prozessor kann passend zur Anforderung gewählt werden: Intels
»Core i5-4300U«, 4. Generation »Haswell« oder Intels »Celeron N2930«, 3. Generation »Baytrail«. Über vier USB2.0- bzw. zwei USB-2.0- und zwei USB-3.0-Schnittstellen sowie zwei Display-Port-Video-Ausgänge können die
Panel-PCs vielseitig vernetzt werden. Verfügbar sind sie in den Displaygrößen 15,6“, 18,5“ und 21,5“-Widescreen.
www.phoenixcontact.at I Smart: Stand 135
42_68_0315_austro 23.04.15 22:45 Seite 46
T
Technik pur
I SENSORIK
Exakt getroffene
Farbtöne
Wie ein Inline-Farbmesssystem
mit Hilfe des ThermochromieVerhaltens von eingefärbten
Polymeren deren Farbtreue
bereits während des KunststoffSpritzgießens kontrolliert
Beim Kunststoff-Spritzguss kommt es oft auf den exakten
Farbton der Produkte an. Deren Farbe ändert sich während
des Abkühlens. Bisher konnten nur Stichproben an abgekühlten Teilen vermessen werden. Mit dem Inline-Farbmesssystem »Colorcontrol ACS« von Micro-Epsilon kann nun direkt
nach der Entnahme aus der Form eine 100%-Kontrolle durchgeführt werden. Dabei wird auf eine empirisch ermittelte
Korrelation der Farbe zwischen warmen und kalten Teilen zurückgegriffen. So lässt sich frühzeitig eine Abweichung im
Prozess erkennen und Ausschuss vermeiden. Das Süddeutsche Kunststoffzentrum (SKZ) entwickelte und erprobte diese
Methode im Rahmen einer Studie, wobei auch strukturierte
Oberflächen messbar sind. Von Dipl.-Ing. (FH) Joachim Hueber
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ie Farbänderung bei Temperaturänderungen wird als
Thermochromie bezeichnet. Schon bei einem Temperaturunterschied von 20° C können je nach Einfärbung
Farbabweichungen von mehr als 2 ∆E-Einheiten entstehen. Sobald Teile unterschiedlicher Hersteller aus evtl. unterschiedlichen Werkstoffen in Baugruppen kombiniert werden, wird die
sichere Einhaltung geforderter Farbwerte zu einem wichtigen
Thema der Qualitätssicherung. Für eine schnelle Erkennung
und Beseitigung von Farbschwankungen reicht eine Stichprobenkontrolle im Labor nicht aus. Stattdessen ist eine 100%Qualitätskontrolle in der laufenden Fertigung vorzuziehen.
Durch Farbmessungen bei mehreren unterschiedlichen Temperaturstufen lässt sich eine Masterkurve erstellen, die das Thermochromie-Verhalten des eingefärbten Polymers beschreibt.
Damit können Farbwerte, die am noch warmen Bauteil ermittelt wurden, auf Raumtemperatur umgerechnet werden.
D
AUSTROMATISIERUNG
42_68_0315_austro 23.04.15 22:45 Seite 47
Der Versuchsaufbau
Dazu hat das SKZ zusammen mit Micro-Epsilon eine Versuchsreihe
durchgeführt und Masterkurven für verschiedene Materialien erstellt.
Die an den Proben ermittelten Koeffizienten lassen sich anschließend
auf das reale Bauteil übertragen. Für die Herstellung der Farbproben ist
am SKZ ein entsprechendes Werkzeug mit Wechseleinsätzen vorhanden, um Plättchen mit verschiedenen Wanddicken und unterschiedlichen Oberflächen (poliert, erodiert, strukturiert) fertigen zu können.
Die Farbmessungen wurden jeweils im 4 mm dicken Bereich einer Stufenplatte durchgeführt. Durch Wechseleinschläge im Spritzgießwerkzeug lassen sich acht verschiedene Oberflächen realisieren. Der Vergleich zwischen Inline- und Offline-Farbmessung mit dem »Colorcontrol
ACS7000« wurde an folgenden Materialien und Farben durchgeführt:
Der »Colorcontrol ACS7000« von Micro-Epsilon ist eines
der weltweit modernsten Inline-Farbmesssysteme.
ABS – Rot, ABS – Orange, Polyamid – Grün sowie Polycarbonat – Grau.
Am SKZ wurde eine Einrichtung entwickelt, die an einen Klimaschrank
adaptiert ist und eine automatisierte Durchführung der Farbmessung
an bis zu vier Proben bei verschiedenen Temperaturstufen ermöglicht.
Durch die Automatisierung werden zudem möglichst gleichbleibende
Randbedingungen für reproduzierbare Ergebnisse gewährleistet. Die
Koeffizienten sollen für jedes Material und jede verwendete Farbe
ermittelt werden. Der Hintergrund hier ist, dass sie gegebenenfalls
unterschiedliche Abklingkurven haben. Um gleichzeitig die Remissionswerte und die Temperatur an der Bauteiloberfläche zu erfassen,
werden zwei Sensoren benötigt. Zur Farbmessung wird das InlineFarbmesssystem »Colorcontrol ACS7000« eingesetzt; die Temperatur
wird mit einem IR-Sensor »Thermometer CT« ermittelt. Die gesamte
Sensorik stammt aus dem Haus Micro-Epsilon.
»
AUSTROMATISIERUNG
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Technik pur
I SENSORIK
Die eingesetzte Sensorik im Detail
Das »Colorcontrol ACS7000« ist eines der weltweit
modernsten Inline-Farbmesssysteme. Im Unterschied zu konventionellen Technologien wird dabei die Farbe nicht nur über den Vergleich zum Referenzwert, sondern über das Reflexionsspektrum
eindeutig identifiziert. Dank der sehr hohen Messraten (2.000 Hz) eignet sich »Colorcontrol
ACS7000« für Anwendungen, bei denen Farben
und Schattierungen bei laufender Produktion
überwacht werden müssen. Wegen der hohen
Messgenauigkeit ( ∆E≤ 0,08 (5 nm)) findet das System auch Einsatz im Labor, z.B. in der industriellen Forschung & Entwicklung. Zur einfachen Integration in den Prozess stehen unter anderem Ethernet- bzw. Ethercat-Aschluss zur Verfügung. Das
optische Messsystem »Colorcontrol ACS7000« verfügt über drei verschiedene Sensorköpfe für verschiedene Messaufgaben: Für strukturierte, hochreflektierende sowie metallisch glänzende Oberflächen, wie im vorgestellten Beispiel, eignet sich
am besten der 360°-Ringkopf. Im Sensor sind 24
Beleuchtungsoptiken um die Empfangsoptik angeordnet und sorgen für eine konstante Aus-
leuchtung der Oberfläche. Dadurch kann die Messung unabhängig von der Drehlage des Messobjekts erfolgen. Für Farbmessung auf matten und
feinstrukturierten Materialien eignet sich der Winkelkopf. Beleuchtung und Empfänger sind im Sensor im 30°/0°- bzw. 45°/0°-Winkel zueinander angeordnet, wodurch sich ein Arbeitsabstand von 50
bzw. 38 mm ergibt. Über einen optional erhältlichen Adapter kann der 30°/0°-Sensor auch für taktile Messungen eingesetzt werden. Beispielsweise
kann damit bei der Kunststoffherstellung die extrudierte opake Endlosbahn kontrolliert werden.
Die letzte Variante stellte einen zweiteiligen Transmissionssensor dar. Damit können Selbstleuchter
und transparente Objekte (z.B. Folien) gemessen
werden. Für die Farbmessung von Selbstleuchtern
wird lediglich die Empfängereinheit benötigt, bei
transparenten Objekten Sender und Empfängereinheit, die über ein Montageset bequem befestigt
werden können. Infrarot-Temperatur-Sensoren der
Baureihe »Thermometer CT« sind für ein breites
Anwendungsspektrum ausgelegt. Von niedrigen
Temperaturen, die in Kühlketten oder Laboren
vorherrschen, bis zu höchsten Temperaturen in
Schmelzen und Hochöfen messen diese IR-Sensoren präzise und zuverlässig in einem Temperaturbereich von -50° bis 2.200° C.
Zusammenfassung und Ausblick
Der Vergleich zwischen Inline- und
Offline-Farbmessung wurde an folgenden Materialien und Farben durchgeführt: ABS – Rot, ABS – Orange, Polyamid – Grün sowie Polycarbonat – Grau.
Links: IR-Temperatur-Sensoren der
Baureihe »Thermometer CT« von
Micro-Epsilon sind für ein breites
Anwendungsspektrum ausgelegt.
Unten: Durch Wechseleinschläge im
Spritzgießwerkzeug lassen sich acht
>verschiedene Oberflächen realisieren.
Durch zuvor ermittelte und in der Software hinterlegte Abkühlkurven können die bei Entformungstemperatur ermittelten Farbwerte auf eine Referenztemperatur (24° C) umgerechnet werden. Die
Farbe wird automatisch und früher als bisher geprüft. Damit können Produktivität und Ausbeute
optimiert werden. Die beschriebe Methode spart
Zeit und sichert eine 100%-Kontrolle. Über die
Thermochromie hinaus kann die Farbmessung angewendet werden um Abstände zu messen. Dazu
wird das Farbmesssystem mit einem Laser-Wegsensor »OptoNCDT« von Micro-Epsilon kombiniert. So
überprüft am automatisierten Wareneingang ein
Möbelproduzent die Dicke gefärbter Holzhalbzeugen. Ähnlich dem Thermochromie-Beispiel
wird auch hier anhand von Koeffizienten, die sich
aus dem Verhältnis zwischen der Werkstofffarbe
und der Entfernung des Werkstoffs von der Lichtquelle ergeben, der Abstand gemessen: Je weiter
das Holzstück von der Lichtquelle des Farbmesssystems entfernt ist, desto dunkler erscheint es. Bleiben die Sensoren fest montiert und die Linie auf
gleichem Abstand, ergibt sich die Abstandände(TR)
rung nur durch die Dicke des Holzstücks.
Zum Autor: Dipl.-Ing. (FH) Joachim Hueber
ist Produktmanager für Farbsensoren bei
Micro-Epsilon Messtechnik in Deutschland.
INFOLINK: www.micro-epsilon.de
48
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Micro-Epsilon, Fotolia;
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I FIRMENPORTRÄT
IHR PARTNER
für berührungslose
Sensortechnik
Seit der Firmengründung 1972 sind die Begriffe
Innovation, Zuverlässigkeit und Flexibilität eng
mit dem Namen elobau verknüpft. Heute ist
elobau einer der führenden Anbieter berührungsloser Sensortechnik.
Neben einem umfangreichen, permanent wachsenden Standardprogramm bilden vor allem kundenspezifische Lösungen für die unterschiedlichsten Anwendungen in Industrie und Fahrzeugbau
das Angebotsspektrum.
Unsere österreichische Tochtergesellschaft elobau
Austria wurde am 1. März 2012 gegründet. Seit
dem 1. März 2015 befinden sich unsere Büroräume
in Eugendorf, nahe Salzburg und bieten einen
idealen Ausgangspunkt für die persönliche VorOrt-Betreuung unserer österreichischen Kunden.
Unser Vertriebsleiter Ing. Helmut Höller bereichert
mit seiner fachlichen Kompetenz bereits seit Gründung der elobau Austria unser Team und berät Sie
gerne in allen technischen Fragen. Unterstützt wird
er im Vertriebsinnendienst von Frau Karin Wintersteller, die sehr gerne Ihre Anfragen entgegennimmt.
Unser Vertriebsteam elobau Austria freut sich sehr,
wenn wir Sie auf unserem Stand 301 in Halle DC auf
der Fachmessse »Smart Automation« in Linz begrüßen dürfen, um Ihnen auch persönlich »Die Spezialeinheit für Maschinensicherheit« vorzustellen!
Unser Lieferportfolio
Maschinensicherheit
n Konfigurierbare Sicherheitssysteme
n Sicherheitsrelais
n Magnetische und elektronische
Sicherheitssensoren
n Not-Halt-Taster
n Sicherheitszuhaltungen
n Sicherheitssensor mit integrierter
Auswerteeinheit
Füllstandsmessung
n Schwimmerschalter
n Ultraschallsensor
n Klappschwimmerschalter
n Miniaturschwimmerschalter
n Kapazitive Füllstandsmessung
Sensorik
n Winkelsensoren
n Neigungssensoren
n Näherungsschalter
n Eisennäherungsschalter
n Stößelschalter
n Pneumatikzylinderschalter
Bedienelemente
n Hebel- und Universalschalter
n Joystickbasis und Joystickgriffe
n Taster
Beschützer Typ
Sicherheits-Sensoren
Überflieger
SicherheitsAuswerteeinheiten
Alphatier
Konfigurierbare
Sicherheits-Systeme
Schutzengel
Not-Halt-Taster
Kontroll-Freak
SicherheitsZuhaltungen
Der Personenschützer:
Perfekte Überwachung und schnellste
Reaktion. Störung?
Wird umgehend
registriert!
Die Koordinatorin:
Permanente Überwachung aller Eingangssignale. Alles
unter Kontrolle?
Aber sicher!
Die Einsatzleiterin:
Sichere Überwachung komplexer Aufgaben. Eine
große Herausforderung? Geht klar!
Der Türsteher: Im
Fall des Falles ist
keine Zeit für
Verzögerungen.
Gefahr? Schon
gestoppt!
Der Wachdienst:
Ohne Legitimation
kommt hier keiner
rein. Zutritt? Nur
streng kontrolliert!
Unsere Mission
Menschen schützen – Maschinen sicher und effizient steuern: Die elobau-Spezialeinheit hat sich dem
Schutz von Mensch und Maschine verschrieben. Immer hochsensibel, wachsam und mit allen Sinnen
unterwegs, um bei Gefahr rechtzeitig einzugreifen und mögliche Eskalationen erst gar nicht zuzulassen.
Sie ergänzen sich mit ihren speziellen Fähigkeiten, verstehen sich blind und sind gemeinsam unschlagbar.
AUSTROMATISIERUNG
n Tankgeber
elobau Austria GmbH
Pebering-Straß 21
5301 Eugendorf/Salzburg
Tel: +43 (0)6225 20544-0
FAX: +43 (0)6225-20544-6
E-Mail: [email protected]
www.elobau.at
Stand 301
49
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T
Technik pur
I SENSORIK
Klein,
kleiner –
am Kleinsten
Neuer Faktor-1-Sensor in 4-mmDurchmesser-Glattrohr- und M5Bauform verspricht höchste Schaltabstände aller induktiven Sensoren
Die Allmetallschalter-Serie »uprox« von Turck bewährt sich
im Automobilrohbau seit zwei Jahrzehnten. Gleich hohe
Schaltabstände auf alle Metalle, Schweißfestigkeit und
große Freiheitsgrade bei der Montage sind die wesentlichen Vorzüge der ferritkernlosen induktiven Sensoren.
Auf der jüngst vergangenen »Hannover Messe« präsentierte der deutsche Hersteller die dritte Generation der »uprox«Familie, mit welcher sich die ohnehin schon hohen Schaltab-
ls Turck 1994 den ersten Faktor-1-Sensor »uprox« vorstellte, waren klassische induktive Näherungsschalter schon rund 40 Jahre
im Einsatz. Der Anspruch des »uprox« war damals wie heute, ein
Sensor zu sein, der die große Vielfalt unterschiedlicher Sensortypen deutlich reduziert: ein Näherungsschalter mit dem gleichen Schaltabstand auf
alle Metalle – daher die Bezeichnung »Faktor 1« –, große Arbeitstemperaturbereiche und unterschiedliche Einbauszenarien. Das damals neuartige Luftspulensystem war dem klassischen Ferritkern in nahezu allen Belangen überlegen. Es ermöglichte neben den Faktor-1-Eigenschaften eine so hohe Magnetfeldfestigkeit, dass der »uprox« selbst in der Umgebung von Elektroschweißanlagen, Induktionsöfen oder Linearantrieben
störungsfrei eingesetzt werden konnte.
A
stände um bis zu 50% erhöhen lassen. Außerdem handelt es
sich dabei um die laut eigenen Angaben weltweit ersten
ultrakompakten Faktor-1-Sensoren mit 4-mm-DurchmesserGlattrohr- und M5-Bauform am Markt. Die neuen »Kleinen«
versprechen vor allem Konstrukteuren im Sondermaschinenbau bisher ungeahnte Möglichkeiten. Von Sander Makkinga
50
Printspulen statt Ferritkern
Das klassische »uprox«-Prinzip besteht aus einer Sendespule und zwei
Empfangsspulen und gilt als Urvater aller Differenztrafo-Sensorsysteme.
Die Entwickler des »uprox+«, den Turck im Jahr 2004 präsentierte, dachten diese Idee weiter und setzten zur Erhöhung des Nutzsignals auf zwei
Pärchen aus Sende- und Empfangsspulen direkt auf der Platine. Höhere
Schaltabstände und bis dahin nicht gekannte Bauformen und Montage-
AUSTROMATISIERUNG
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freiheiten sind die Vorteile dieser zweiten Generation. Weitere rund
zehn Jahren später stellte Turck nun auf der »Hannover Messe 2015«
mit dem »uprox3« die dritte Generation seines Dauerbrenners vor.
Obwohl schon die bestehenden »uprox+«-Sensoren hohe Schaltabstände auf alle Metalle bieten, konnten diese in der neuen Serie noch
um bis zu 50% gesteigert werden. Am grundlegenden und bewährten Funktionsprinzip musste dabei nichts geändert werden. Durch
eine veränderte Elektronikarchitektur und die Verwendung modernster Chip- und Produktionstechnologien erreicht die dritte Generation allerdings die derzeit höchsten Schaltabstände aller induktiven
Sensoren am Markt, Faktor-1-Sensoren eingeschlossen. Bei bündigem
Einbau betragen diese bislang unerreichte 3 mm in Bauform M8,
6 mm in M12 und 10 mm in M18. Die größeren Schaltabstände konnte Turck dank der konsequenten Weiterentwicklung seiner »uprox«Technologie ohne Kompromisse hinsichtlich Performance und Einbaubedingungen erzielen.
Für enge Platzverhältnisse
Auch für die Industriebereiche, in denen notorischer Platzmangel
herrscht, bringt der Automatisierungsspezialist im Zuge dieser Neuauf- »
Im Automobilrohbau sind »uprox«-Sensoren aufgrund
ihrer Schweißfestigkeit und Schaltabstände seit zwei Jahrzehnten vielerorts Standard. Im Sondermaschinenbau sind
kleine Baugrößen und hohe Schaltabstände, wie sie der
neue »uprox3« bietet, auf Aluminium gefragt.
AUSTROMATISIERUNG
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T
Technik pur
I SENSORIK
I ZUM THEMA
Induktive
Näherungsschalter mit
höchsten Schaltabständen
wegung von Metallblechen eingesetzt. Saugnäpfe setzen auf den Blechen auf und werden
mit Unterdruck beaufschlagt. Ein induktiver Sensor in der Nähe eines der Saugnäpfe erkennt, ob
der Greifer aktuell Metall greifen konnte oder
nicht. Allzu nah kann der Sensor aber nicht an
das zu erkennende Target montiert werden,
sonst droht er beim Aufgreifen eines Blechs beschädigt zu werden. 1 bis 2 mm Sicherheitsabstand müssen es hier schon sein. Wenn nun der
Greifer mit aufgenommenem Blech beschleunigt, werden die Gummi-Saugnäpfe durch das
Gewicht und die Trägheit des Blechs gedehnt. Je
nach Beschleunigung und Gewicht des Blechs
können sich die Saugnäpfe dabei so weit deh-
Turck bringt die ersten
Faktor-1-Sensoren in den
Bauformen Durchmesser4-mm-Glattrohr sowie
M5 auf den Markt.
auf Stahl-Targets. Auch die anderen Bauformen der dritten Generation zeichnen sich neben den höheren Schaltabständen durch die
kürzeren Gehäusebauformen aus. Da der
Trend zur Miniaturisierung im Maschinenbau
ungebrochen ist, kommt das vielen Konstrukteuren und Planern entgegen. Typische Applikationen für den »uprox« finden sich in der
Fabrikautomation eigentlich überall.
Feldtest im Automobilbau
In Feldtests bei Automobilherstellern, die mit
dem bisherigen 8 mm Schaltabstand des M18»uprox+« an Grenzen stießen, zeigte sich der
neue Fakotor-1-Sensor als ideale Weiterentwicklung. In der Automobilindustrie werden
häufig Vakuumgreifer zur Aufnahme und Be-
52
nen, dass der Näherungsschalter das Target nicht
mehr erfasst und es zum Schaltfehler kommt. Da
eine langsamere Bewegung eines Prozesses
nicht in Frage kommt, löst der größere Schaltabstand des »uprox3« hier ein gravierendes Problem. Da sich die Taktzeiten zukünftig weiter
erhöhen werden, kann der höhere Schaltabstand des »uprox3« entscheidend zu zuverlässigeren und effizienteren Produktionsprozessen
beitragen. In Schweißapplikationen im Automobilbau werden vor allem die schweißfunkenbeständigen M8-, M12- und M18-Varianten mit
PTFA-beschichtetem Gehäuse ihren Einsatz finden. Konstruktionsbedingt sind alle »uprox3«Sensoren, wie die vorherigen Generationen,
extrem EMV-stabil und magnetfeldfest. Die
Beschichtung verhindert darüber hinaus zuverlässig das Anhaften von Schweißspritzern. (TR)
AUSTROMATISIERUNG
Mit der neuen »uprox3«-Generation
beansprucht Turck den Titel der induktiven Näherungsschalter mit den
höchsten Schaltabständen für sich –
und das wie gehabt auch für alle
Metalle ohne Reduktionsfaktoren
und bei vollbündigem Einbau. Mit
wenigen Sensorvarianten der neuen
Serie sind nahezu alle Anwendungen auf sämtliche Target-Metalle
komplett abgedeckt. Die geringe Typenvielfalt reduziert den Wartungsaufwand und die antivalenten Sensoren in Standard-Baulängen verlangen zudem keine Kompromisse
bei der Definition der elektrischen
Ausführungen. Im ersten Schritt
bringt Turck die Bauformen Durchmesser-4-mm-Glattrohr sowie M5-,
M8-, M12- und M18-Gewinde auf
den Markt, die letzten drei zusätzlich auch in einer PTFE-beschichteten Variante. Viele »uprox3«-Varianten verfügen über einen antivalenten Ausgang, sind also als Öffner
und Schließer einsetzbar. Neben den
PNP-Varianten stehen auch NPN-Varianten zur Verfügung, zum Beispiel
für den nordamerikanischen Markt.
Zum Autor: Sander Makkinga ist Produktmanager für Positions- und Näherungssensorik
bei Turck in Deutschland.
INFOLINK: www.turck.at
Stand 125
Fotos: Turck, Fotolia;
lage der »uprox«-Reihe zwei besonders interessante Bauformen auf den Markt. Die äußerst
kompakten Durchmesser-4-mm-Glattrohr- und
M5-Gewindesensoren sind nun erstmalig als
Faktor-1-Sensoren verfügbar – eine Weltneuheit. Die »smarten Kleinen« haben 1 mm
Schaltabstand – auch bei bündigem Einbau in
allen Metallen. Für die Erfassung von Kleinteilen aus Buntmetallen oder Edelstählen eignen
sich diese kleinsten »uprox«-Sensoren besonders gut. Im Spezialmaschinenbau wird der
Mini-»uprox3« etliche Applikationen vereinfachen können. Als Faktor-1-Sensor schaltet er
auf Aluminium-Targets, wie sie im Leichtbau
häufig eingesetzt werden, genauso gut wie
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I SCHALTANLAGE
Sammelschienentechnik
im 185-mm-Maßstab für
die Energieverteilung mit
Rundum-Berührungsschutz
Kompakt
einspeisen
Auf der kommenden Fachmesse »Smart Automation« in Linz präsentiert
Wöhner seine modular einsetzbare Systemlösung »185Power«. Diese besteht
aus neu entwickelten Komponenten für den Sammelschienenabstand 185 mm,
die optimal aufeinander abgestimmt sind und zudem hohe Montagefreundlichkeit durch die zum Einsatz kommende »CrossLink Technology« bieten.
ie Sammelschienentechnik »185Power«
von Wöhner umfasst u.a. die ebenfalls neue NH-Sicherungs-Lasttrennleistenserie »Quadron185Power« sowie zahlreiche weitere Elemente – von Sammelschienenträgern und Klemmen über Systemabdeckungen für optimalen Berührungsschutz
bis hin zu einem Adapter bis 1.600 A für alle
gängigen Leistungsschalter (»MCCB«). Weiters neu sind die Anschlussleisten und Anschlussmodule »Crito185Power«, die eine
kompakte und flexible Einspeisung gewährleisten. Für den optimalen Rundum-Berührungsschutz des Schienensystems sorgen die
Abdeckmodule »CrossLink185Power«, das
Bodenplattenprofil sowie die Schienenträgerabdeckungen. Diese ganzheitliche Systemabschottung spart Zeit bei der Montage
und bietet optimale Sicherheit aufgrund der
auf- einander abgestimmten Komponenten.
Die Gefahr eines von außen gezündeten
Lichtbogens wird minimiert. Das optionale
Bodenplattenprofil zur hinteren Abdeckung
des Schienensystems sowie berührungsgeschütze Schienenlängsverbinder schließen
den Rundumschutz ab. Bei einem Hintergreifen des Schienensystems, z.B. bei Wartungs-
Foto: Wöhner;
D
AUSTROMATISIERUNG
und Erweiterungsarbeiten, ist der Monteur
dadurch optimal vor dem Berühren von
stromführenden Teilen geschützt. Aufgrund
der speziellen Geräteführung der »CrossLink«-Sammelschienenabdeckungen ist jederzeit ein leichtes und sicheres Positionieren und bohrungsloses Kontaktieren von
Komponenten gewährleistet. Eine Montage
und Demontage der Komponenten ist somit
auch unter Spannung möglich.
Schienenträger und Abdecksystem
Basis des Systems »185Power« sind die auf
die verschiedensten Schienengrößen von 30
bis 120 x 10 mm einstellbaren Schienenträger. Sie bieten die Möglichkeit, Flachschienen bohrungslos zu befestigen. Aufgrund
der speziellen Konstruktion können die
Schienenträger etwa durch die »Quadron
185Power«-NH-Sicherungs-Lasttrennleisten
überbaut werden und so wird eine zusätzli(r.PA./TR)
che Platzersparnis ermöglicht.
INFOLINK: www.woehner.at
Stand 305
42_68_0315_austro 23.04.15 22:47 Seite 54
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Technik pur
I SCHALTTECHNIK
Nachgefragt bei
Ing. Alois Weiner,
Product Market Manager
bei Lütze Österreich
Ist der Begriff
Relais noch
angebracht?
Auf der vergangenen »Hannover Messe« launchte Lütze mit der
»LCIS«-Systemserie eine neue industrietaugliche Relais-Familie, die
laut eigenen Angaben weit mehr kann, als nur schalten. Konkret
verspricht der Hersteller, mit diesem Relais auch messen, steuern
und regeln zu können. Wie das genau funktioniert und welchen
Mehrnutzen das neue »Multitalent« Anwendern tatsächlich
bringen soll, fragte Austromatisierung bei Lütze Österreich nach.
Austromatisierung: Herr Weiner, was zeichnet die jüngst vorgestellte »LCIS«-Systemserie
im Vergleich zu herkömmlichen Relais aus?
Ing. Alois Weiner, MA/BA: Mit der »LCIS«Serie bieten wir unseren Kunden nun die
Möglichkeit, mit einem einheitlichen Gehäusesystem eine Vielzahl von Anwendungen zu
realisieren. So können neben den klassischen
Schalt- und Trennaufgaben sowie Mess- und
Regelaufgaben auch Vervielfachungs- und
Verstärkeraufgaben wahrgenommen werden.
Austromatisierung: Wozu braucht man diese
Funktionen im Relais, wie sieht die Produktphilosophie dahinter aus?
Auf der vergangenen »Hannover Messe«
wurde die neue »LCIS«-Serie als überdimensionales Modell ausgestellt.
54
Weiner: Anwender sehen sich heutzutage mit
unterschiedlichsten Herausforderungen
konfrontiert. Um alle Anforderungen bedienen
zu können, benötigen sie oft viele Lieferanten
und Ansprechpartner. Lütze kann hier mit der
»LCIS«-Serie – neben anderen Produkten – ein
sehr breites Spektrum an Anforderungen
abdecken. Wir setzen unternehmensweit auf
„Bieten die Möglichkeit, mit
einem einheitlichen Gehäusesystem eine Vielzahl von
Anwendungen zu realisieren.“
nachhaltige und ressourcenschonende
Produkte. Das wird beispielsweise durch eine
reduzierte Typenvielfalt und isolierte Brücken
für unterschiedliche Baubreiten erreicht.
Austromatisierung: Das heißt, es gibt kein
Verdrahten im klassischen Sinn mehr?
Weiner: Für die Verteilung ist das korrekt, es
können alle Anschlüsse mittels der isolierten
Kammbrücken verbunden werden. Aufgrund
der vielseitigen Anforderungen unserer Kunden stellen wir aber generell ein breites Sortiment an unterschiedlichen Anschlüssen zur
Verfügung. So kann ebenso zwischen einer
universellen Anschlusstechnik mit Push-In oder
einem Schraubanschluss gewählt werden.
AUSTROMATISIERUNG
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I IM PORTRÄTGESCHICHTE
Der Traditionshersteller Lütze
Das 1958 von Friedrich Lütze gegründete Unternehmen aus Weinstadt bei Stuttgart fertigt
und entwickelt elektronische und elektrotechnische Komponenten und Systemlösungen für
die Automatisierungstechnik und Hochtechnologie für die Bahntechnik. Heute wird das Unternehmen in zweiter Generation von Udo Lütze geführt und erwirtschaftet mit rund 400 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von über 90 Mio.
Euro. Als Spezialist der Automatisierungstechnik mit Lösungen in den Bereichen Leitungen,
Kabelkonfektionen, Interface, Stromüberwachung sowie Schaltschrankverdrahtung beschäftigt sich Lütze seit Jahren mit dem Thema
Energieeffizienz. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit der Anlagen von Kunden zu erhöhen. Die
Umsetzung ermöglicht nachhaltige Produkte
und Lösungen mit besonders effizienten Steuerungen und einer langen Produktlebensdauer.
In Österreich bietet Lütze zusätzlich ein breites
Produktspektrum für die Komplettierung des
Schaltschrankes im Innen- und Außenbereich
an. Dazu zählen u.a. Sammelschienensysteme,
Gitterkanäle in allen benötigten Materialausführungen und Dimensionen sowie ein breites
Programm für industrielle Kennzeichnungen.
Austromatisierung: Wer ist demnach die Zielgruppe? Bei welchen Anwendungen wollen Sie
mit den »Multitalenten« besonders punkten?
Weiner: Wir sprechen mit der neuen »LCIS«Serie ein breites Kundenspektrum an. Durch
die Bauhöhe von gerade einmal 71 mm können
diese Produkte neben Industrieschaltschränken
auch in Verteilerkästen eingesetzt werden.
Weiters bieten wir je nach Type eine Beschriftungsmöglichkeit von 15 bis 24 Zeichen. Durch
die so erreichte eindeutige Beschriftung jeder
Klemmstelle wird eine vereinfachte Installation
ermöglicht und es können etwaige Fehler
vermieden werden.
Austromatisierung: Welche Relais beinhaltet
die Serie im Detail?
den symmetrischen Gehäuseaufbau können
die Produkte sowohl als Ein- als auch Ausgabebaugruppen verwendet werden.
Austromatisierung: Ab wann wird die neue
Serie in Österreich verfügbar sein, und wie
sehen Ihre Erwartungen aus?
Weiner: Die »LCIS«-Serie wird größtenteils
bereits ab Mitte des Jahres zur Verfügung
stehen. Weitere Komponenten kommen dann
schrittweise dazu. Durch den vielseitigen
Kundennutzen und die flexiblen Einsatzmöglichkeiten erwarten wir eine hohe
Kundennachfrage.
Austromatisierung: Ich nehme an, das neue
Relais wird Ihr Stand-Highlight auf der kommenden Fachmesse »Smart Automation« sein
– was zeigen Sie sonst noch Neues in Linz?
Weiner: Wir zeigen neben der »LCIS«-Serie
auch unser »LSC AirStream«-Verdrahtungssystem, welches im Zuge der Innovationsallianz »Green Carbody« entwickelt wurde.
Durch jahrelange Forschung wurde eine
Möglichkeit gefunden, ein möglichst optima-
„Alle Anschlüsse können
mittels der isolierten Kammbrücken verbunden werden.“
les Klima im Schaltschrank für alle Komponenten zu schaffen. Zu diesem Thema wird mein
Kollege und Produktmanager Martin Lack auf
der Messe »Smart Automation« am 20. Mai
um 14 Uhr einen Vortrag halten, der Titel
lautet: »Gutes Betriebsklima im Schaltschrank«. Interessierte können sich auf
unserer Webseite für den kostenlosen
Besuch anmelden.
Fotos: Lütze,
Austromatisierung: Danke für das Gespräch.
Weiner: Die Serie umfasst Relais mit 6,2 mm
Baubreite in geschlossener und in offener
Bauform. Ferner stehen Solid State Relais in
Zwei- und Drei-Leiter Ausführung sowie mit
einer durchgängigen Drei-Wege-Trennung ausgestatte Signalwandler zur Verfügung. Durch
AUSTROMATISIERUNG
Gesprächspartner von Ing. Alois Weiner war
Austromatisierung-ChR. Ing. Thomas Reznicek.
INFOLINK: www.luetze.at
Stand 140
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T
Technik pur
I STEUERUNGSTECHNIK
Neue Module
ergänzen kompakte Steuerungs- und
I/O-System-Familie
Wächst
und gedeiht
er Österreich-Vertriebsleiter von Sigmatek,
Dipl.-Ing. Bernd Hildebrandt, bekräftigt gegenüber Austromatisierung den Erfolg der
neuen Serie: „Mit dem »S-Dias«-System haben wir
direkt ins Schwarze getroffen. Unsere Kunden sind
von der Kombination aus kompakten Maßen und mechanischer Robustheit begeistert. Die Einführung dieser Steuerungsgeneration hat unserem Unternehmen
einen enormen Schub gegeben. Ein guter Beweis dafür ist, dass ein Global Player wie Eaton für seine neue
I/O-Generation auf die Sigmatek-Hardware setzt.“
D
„Mit dem »S-Dias«-System
haben wir direkt ins Schwarze
getroffen. Unsere Kunden sind
von der Kombination aus kompakten Maßen und mechanischer Robustheit begeistert.“
Dipl.-Ing. Bernd Hildebrandt,
Österreich-Vertriebsleiter
von Sigmatek.
Sigmatek baut sein mittlerweile 50 Module umfassendes Steuerungs- und I/O-System
»S-Dias« kontinuierlich aus. Auf der kommenden Fachmesse »Smart Automation« in Linz zeigen die Lamprechtshausener Automatisierungsspezialisten u.a. das neue, vierkanalige Analog-Eingangsmodul »AI 040« für Condition Monitoring-Aufgaben, das 16-Kanal-Ausgangmodul »PW 161« zur Pulsweitenmodulation, das »ST 011«-Modul zur Steuerung von AntriebsLeistungsteilen, das »IPN 021« zur Anbindung an ein übergeordnetes Profinet-System sowie
das digitale Safety-Mischmodul »SDM 081«. Allen gemein ist die kompakte Baugröße von
lediglich 12,5 x 103,5 x 72 mm. Die hohe Packungsdichte zeichnet die »S-Dias«-Baureihe ebenso aus wie schnelle Signalverarbeitung, Vibrationsfestigkeit und komfortable Handhabung.
erneuert werden muss oder nicht. „Mit diesem Modul
können wir neue Marktsegmente bedienen“, erklärt
Dipl.-Ing. Bernd Hildebrandt. „Es bietet die Möglichkeit Schwingungen und Beschleunigungen zu erfassen und Rückschlüsse auf Verschleiß von mechanischen Komponenten zu ziehen. Somit ist eine vorausschauende Wartung möglich.“ Das Analog-Eingangsmodul besitzt vier unabhängig voneinander einstellbare Konstantstromquellen und wandelt Sensorsignale mit einer Auflösung von 16 Bit in einem weiten
Frequenzbereich von 31 mHz bis 20 kHz um. Die
Wandlungsrate liegt bei max. 50 kSPS je Kanal. Der
Zeitversatz zwischen den Kanälen beträgt 5 µs. Kurzschluss- und Kabelbruchüberwachung sind ebenfalls
möglich. Die Messgenauigkeit liegt bei ±0,5% vom
maximalen Messwert. Über das »AI 040« werden die
Sensoren direkt mit Strom versorgt, ihre Signale abgetastet und die ermittelten Werte an die »S-Dias«CPU oder übergeordnete Systeme übertragen.
Präzises Schalten von induktiven Lasten
Das ebenfalls neue Pulsweitenmodul »PW 161« wird
zum Schalten von induktiven Lasten wie beispiels-
Den Maschinenzustand im Visier
Das neue Modul »AI 040« zum gezielten Condition Monitoring ermöglicht es, Wartungsintervalle an die tatsächlichen Maschinenzuständen anzupassen. Es eignet
sich u.a. für Maschinen und Anlagen zur Sortierung,
Trocknung oder Absiebung von Schüttgütern aller Art.
Schwingungssensoren mit IEPE-Schnittstelle messen dabei kontinuierlich die auftretenden Vibrationen, die
durch das Ein- bzw. Ausschalten von Strömungsventilen
verursacht werden. Die so ermittelten Daten geben Aufschluss über den Zustand des Ventils bzw. darüber, ob es
56
AUSTROMATISIERUNG
42_68_0315_austro 24.04.15 15:37 Seite 57
Links: Das »S-Dias«Modul »AI 040« ermöglicht gezieltes Condition
Monitoring – Schwingungen und Beschleunigungen können erfasst und
so Rückschlüsse auf den
Verschleiß mechanischer
Komponenten gezogen
werden.
Rechts: Das Pulsweitenmodul »PW 161« eignet
sich zum Schalten von
induktiven Lasten wie
etwa Magnetventilen
und Relais .
weise Magnetventilen und Relais eingesetzt. Es besitzt 16 digitale Ausgänge, die für 0,5 A bzw. bis zu
1 A (bei Verwendung von 8 Kanälen) ausgelegt
und in zwei Versorgungsgruppen à 8 Kanäle aufgeteilt sind. Eine Versorgungsspannung der Spulen
bis zu 48 VDC ist möglich. „Das »PW 161«-Modul ist
in enger Zusammenarbeit mit einem Kunden entstanden. Im konkreten Fall gibt das Modul eine
Pulsweitenmodulation vor, um Ventile zu schalten.
Bei der Entwicklung lag der Fokus ganz klar auf der
Kompaktheit und der hohen Kanalzahl“, verrät
Dipl.-Ing. Bernd Hildebrandt. „Durch den Einsatz
der S-DIAS Serie konnte der Schaltschrankbedarf
des Steuerungssystems deutlich reduziert werden.
Der Kunde kann nun deutlich mehr Ventile in der
Maschine verbauen und damit die Leistung
steigern, ohne den Schaltschrank vergrößern zu
müssen.“ Der Anwender kann applikationsseitig
sowohl für die Anzugs- als auch für die HaltePhase separate PWM-Verhältnisse einstellen. Pro
Versorgungsgruppe ist eine Strommessfunktion implementiert, mit der sich Kennlinien der Lasten ermitteln lassen. Zur exakten Ansteuerung der induktiven Lasten ist eine Schnell-Abschaltelektronik
im Modul integriert. Zudem sorgt eine Kurzschluss-,
Überstrom- und Übertemperatur-Überwachung für
einen sicheren Betrieb.
Fotos: Sigmatek, Fotolia;
Antriebs-Leistungsteile ansteuern
Das dritte neue Modul »ST 011« ist mit einem Frequenzausgang für die Ansteuerung eines Schrittoder Servomotor-Leistungsteils ausgestattet
(RS422). Die Antriebe können gesteuert oder geregelt angetrieben werden. Für den geregelten Modus ist direkt auf der Karte ein Inkrementalgeber-Interface mit ABR-Auswertung und +5-V-Versorgung
integriert. Durch die hohe Ausgangsfrequenz
(500 kHz) können Schrittmotor-Endstufen auch im
Mikroschritt betrieben werden. Zusätzlich verfügt
das »ST 011« über zwei digitale Eingänge, die auch
AUSTROMATISIERUNG
als Positionslatch (Inkrementalgeber-Position) verwendet werden können. Zum Ansteuern von Aktoren stellt das Modul zwei potenzialfreie digitale
Ausgänge zur Verfügung, einer davon ist rücklesbar.
Offene Systemarchitektur
Wiewohl alle Module der »S-Dias«-Produktfamilie
generell über den Echtzeit-Ethernet-Bus Varan mit
100 Mbit/s kommunizieren, ist das System auch
offen für andere Industrial Ethernet-Konzepte, wie
anhand des neuen »IPN 021«-Moduls deutlich wird.
„Mit dem »IPN 021« bieten wir unseren Kunden
die Möglichkeit, das Sigmatek-System in ein übergeordnetes Profinet-System einzubinden. Das Modul fungiert als Profinet-I/O-Slave im Steuerungsnetzwerk“, erklärt Dipl.-Ing. Bernd Hildebrandt.
„Somit lässt sich eine offene Systemarchitektur umsetzen, ohne die Echtzeitfähigkeit des SigmatekSystems zu verlieren.“ In eine punkto Wirtschaftlichkeit ähnliche Kerbe schlägt auch das neue Safety-Mischmodul »SDM 081«, mit dem Sigmatek die
Lücke zu sehr kleinen Safety- Anwendungen
schließt. „In Kombination mit der Sicherheits-CPU
»SCP011« ist nun einen sehr kostengünstiger Umstieg auf eine Sicherheitssteuerung möglich. Als
Stand-Alone-Lösung bieten wir in der kleinsten
Ausführung eine Sicherheitssteuerung mit sechs
sicheren Eingängen und zwei sicheren Ausgängen
auf der Baugröße einer Zigarettenschachtel“, veranschaulicht Dipl.-Ing. Bernd Hildebrandt. „Und
diese kleine Sicherheitssteuerung ist jederzeit modular erweiterbar.“ Für die gesamte »S-Dias«-Produktfamilie»Eplan«-Makros zur einfachen Schaltschrank-Integration zur Verfügung. Das Steuerungs- und I/O-System lässt sich mit der objektorientierten Softwaresuite »Lasal« von Sigmatek projektieren und objektorientiert programmieren. (r.PA./TR)
INFOLINK:
www.sigmatek-automation.com
Stand 136
42_68_0315_austro 23.04.15 22:48 Seite 58
T
Technik pur
I PRODUKTNEUHEITEN
Module mit vollwertigem Robotik-Kern
Roboter schnell
und einfach integrieren
Lenze erweitert seine Application-Software-Toolbox »FAST« um komplette, vorgefertigte Module für die Integration von
Robotern in die Gesamtautomatisierung,
z.B. für Pick & Place-Applikationen sowie
die entsprechende Koordinatentransformation für unterschiedliche Kinematiken.
Damit können Anwender auch ohne
spezifische Kenntnisse die Robotik schnell
und einfach in die Anlage einbinden.
Lenze teilt die Robotik in Kinematik und
Bahnplanung auf. Die geometrische Berechnung des Roboters, das kinematische Modell, wurde im Kern integriert. Da-
durch sind kundenspezifische Kinematiken
schnell und effizient ohne Vorkenntnisse der Robotik abzubilden. Modelle stehen für Delta2-,
Delta3-, Knickarm-, Scara- sowie verschiedene
Arten von Portalrobotern zur Verfügung. Zusätzlich zu den bis zu sechs Hauptachsen können
Hilfsachsen angesteuert werden. Die Bahnplanung basiert auf dem Standard PLCopen Part4.
Der Robotik-Kern unterstützt die klassischen Bewegungsbefehle: linear, zirkular, Spline und
Point-to-point. Diese Bewegungsbefehle stehen
in einer IEC61131-Programmierumgebung zur
Verfügung. Mit »Buffer-Mode« und »Blending«
werden Funktionen wie »Look-Ahead« und Verschleifen der Bewegung realisiert. Um den spezifischen Anforderungen der Robotik gerecht zu
werden, hat Lenze den PLCopen-Befehlssatz um
einige Funktionen erweitert. Die Bahn kann also unabhängig von der Kinematik geplant werden. Erst die Zuordnung des Kinematikmodells
zu den bewegungserzeugenden Bausteinen
weist dem Roboter die Bewegung zu. Bei Änderungen an der Kinematik muss man lediglich parametrieren, nicht umprogrammieren. Das
»FAST«-Technologiemodul »Pick & Place« kapselt die Bahnplanung vollständig ab. Der Maschinenbauer muss lediglich die Parameter der
Handhabungsaufgabe konfigurieren. Damit
wird allein durch Vorgabe der Zielposition und
der notwendigen Abhebehöhen eine Pick&
(r.PA./BBK)
Place-Bewegung initiiert.
www.lenze.at
Drei-Phasen-Schaltnetzteile für 24-V-Anwendungen
Die drei-phasigen Schaltnetzteile aus der
»Emparro«-Familie von Murrelektronik
versprechen zuverlässige Leistung über
eine lange Lebensdauer, eingebaute
Leistungsreserve und kompakten Maßen.
Hochwertige Bauteile, ein modernes und schlankes Schaltungsdesign sowie prozessorgesteuerte
Elektronik sorgen für einen hohen MTBF-Wert
von etwa 1.000.000 Stunden. Ein integrierter Gasableiter schützt das Schaltnetzteil vor Störimpulsen bis zu 6 kV. Zur langen Lebensdauer trägt auch
der hohe Wirkungsgrad von bis zu 95% bei – auch
bei niedriger Auslastung. Durch geringe Verlustleistung sind Bauteile einer niedrigeren thermischen
Beanspruchung ausgesetzt und altern langsamer.
Eingebaute Leistungsreserve
Die Schaltnetzteile »Emparro 3-phasig« verfügen über eine eingebaute Leistungsreserve. Sie
können bei Umgebungstemperaturen von bis zu
58
45° C mit bis zu 20% Überlast
betrieben werden. Die 5-AVarianten liefern dauerhaft
6 A, die 10-A-Varianten 12 A
und die 20-A-Varianten 24 A.
Das ist laut Hersteller einzigartig am Markt. Für das Starten großer Lasten stehen
»Power Boost« (bis zu 150%
Leistung für 5 s) oder »Hyper
Boost« (bis zu 400% für
20 ms) zur Verfügung. Die
Schaltnetzteile sind kompakt
gebaut, die 20-A-Variante findet in einem lediglich 65 mm
breiten Gehäuse Platz. Anschlussleitungen werden dank »Push-In«-Technologie werkzeuglos
montiert, die entstandenen Verbindungen sind
wartungsfrei und resistent gegen Vibrationen.
Die Netzteile bieten dauerhaften Zwei-PhasenBetrieb und Parallelmodus zur Leistungserhöhung (bis zu fünf Schaltnetzteile). Sie verfügen
AUSTROMATISIERUNG
über einen Meldekontakt für Überspannung,
Kurzschluss und Temperatur, optimale EMVEigenschaften, eine LED-Anzeige für den Betriebszustand. Bis zum Ende des Jahres soll eine
Variante mit 40 A das Portfolio ergänzen. (r.PA./BBK)
www.murrelektronik.at
Stand 335
Fotos: Lenze, Murrelektronik;
Zuverlässig und leistungsstark
42_68_0315_austro 23.04.15 22:48 Seite 59
Fernwirksteuerungen für den weltweiten Einsatz
Die Fernwirksteuerungen aus dem I/O-System »750« von Wago
unterstützen neben den IEC-Fernwirkprotokollen jetzt auch DNP3.
Das Fernwirkprotokoll ist international etabliert, vornehmlich in Amerika, Asien und Teilen Europas. Die Wago-Fernwirksteuerungen werden als DNP3-Unterstation eingesetzt, um eine zuverlässige Verbindung zum Scada-System des Energieversorgers herzustellen. Die DNP3-Kompatibilität entspricht dem Level 2, die Kommunikation erfolgt entweder seriell oder über Ethernet (TCP und UDP). Dank eines eigenen, in die Entwicklungsumgebung »Wago-I/O-Pro« integrierten Konfigurators ist die Handhabung von DNP3 besonders einfach. Zu den Wago-Fernwirksteuerungen gehören: »750-872«, »750-880/025-001« und »750-880/025-002«,
»750-880/040-001«, »750-8202/025-001« und »750-8202/025--002« sowie »750-8206/025-001«.
www.wago.com
I Smart: Stand 300
HMI-Einsteigermodell
Fotos: Wago, GEVA;
Die Bediengeräte der »GS«-Serie von
Mitsubishi (ÖV: GEVA) bieten eine
einfache und flexible Einstiegsoption
in die Maschinenvisualisierung.
Die »GS«-Serie enthält alle gängigen Basisfunktionen und zusätzliche Highlights. Mit der Data
Logging-Funktion lassen sich Daten bequem
auswerten, grafisch darstellen und in einen internen SRAM-Speicher oder extern auf eine SDKarte oder einen Rechner übertragen. Die FA
Transparent Funktion ermöglicht den Zugriff auf
Komponenten wie SPS, Frequenzumrichter und
Servoverstärker. Mittels Multi-Channel-Funktion
können bis zu zwei Komponenten direkt angeschlossen und visualisiert werden. Über das HMI
getätigte Eingaben lassen sich im Operation Log
aufzeichnen und dem registrierten Bediener zuordnen (Operator Authentication Funktion).
Über den Sequence Program Monitor kann sich
der Bediener den aktuellen SPS-Programmcode
ohne externen Computer oder zusätzliche
Software auf dem HMI anzeigen lassen und
dadurch Fehler ausfindig machen. Die »GS«Serie startet mit zwei Modellen vom Typ
»GS21«, erhältlich mit 7“- und 10“-TFT-Display
in Widescreen-Format und WVGA-Auflösung.
Die Bediengerate verfügen über 9 MB internen
Speicher und sind mit SD-Kartenslot, USB- und
Ethernet-Port ausgestattet.
www.geva.at
AUSTROMATISIERUNG
42_68_0315_austro 23.04.15 22:48 Seite 60
T
Technik pur
I PRODUKTNEUHEITEN
Zweifach geschützte Steckverbinder
Starke Schwerlastroboter
Harting hat mit einer Polyurethan-Beschichtung einen zusätzlichen Schutz für seine »Han«-Steckverbinder entwickelt.
Die Roboter der Schwerlast-Serie
»KR Fortec« von Kuka arbeiten im
Traglastbereich von 360–600 kg und
schließen die Lücke zum »KR 1000 titan«.
Durch ein besonderes Verfahren werden die »Han M«-Gehäuse mit einer
zusätzlichen Polyurethan-Beschichtung ummantelt. Diese Ummantelung
schützt das Gehäuse zuverlässig vor extremen mechanischen und chemischen Einflüssen, eine effiziente Alternative zu aufwendigen Speziallösungen. Die Widerstandsfähigkeit der Polyurethan-Beschichtung sorgt für
einen dauerhaften Schutz gegen extreme Einflüsse wie Steinschlag, Vereisung, Salznebel, UV-Strahlung, Industrieabgase, Öle oder Kraftstoffe. Der
Überzug ersetzt auch die Dichtungen am Übergang zwischen den Gehäusehälften sowie am Flansch des
Anbaugehäuses. Das erleichtert
die Montage und optimiert die
Montagezeit. Einsatzbereiche
sind neben der Verkehrstechnik und dem maritimen Umfeld auch der Bergbau oder
die petrochemische Industrie.
25 Robotertypen decken Traglasten von 360 bis 600 kg bei einer Reichweite bis
zu 3.326 mm ab. Neben den Standardrobotern bietet Kuka Varianten für die
Deckenmontage sowie für den Einsatz an Werkzeugmaschinen und im Foundry-Bereich an. Gemeinsam mit dem »KR 1000 titan« bildet die »KR Fortec«Serie nun ein durchgängiges Schwerlast-Portfolio. Durch die Umstellung von
Riemen- auf Zahnradtechnik entfällt der jährliche Riementausch, das reduziert
Wartungskosten. Bei gleicher Traglast und Reichweite konnte Kuka die Achsgeschwindigkeiten im Vergleich zum Vorgängermodell »KR 360/500« um bis
zu 18% steigern. Das reduziert die Taktzeiten signifikant. Die kompakte Bauform ohne Störkonturen und die schlankere Erscheinung ermöglichen den
Einsatz in engen Zellen, aber auch vollkommen neue Zellenkonzepte. Dabei
ist der »KR Fortec« auch für den Einsatz auf Lineareinheiten optimiert. Kuka
setzt bei der Energiezuführung auf die bewährte »K-Box«, um Langlebigkeit
und einfachen Wechsel im Servicefall auch in der neuen Generation von
Schwerlastrobotern zu gewährleisten.
www.harting.at
www.kuka-robotics.at
Autonome Schall- und Schwingungsmessung
Höhere Auflösung und Breitbildoption
Mit der Embedded-Lösung »DT 7837«, konzipiert für die Schallund Schwingungsmesstechnik, startet Data Translation eine
neue Generation »ARM«-basierter autonomer Messgeräte.
Das Grafikterminal »PanelView Plus 7 Standard« der Marke
»Allen Bradley« von Rockwell Automation bietet neue Optionen hinsichtlich Größe, Funktionsumfang und Konnektivität.
Das Modul verfügt über eine hochpräzise 24Bit-Messtechnik und einen »ARM CortexA8«-Prozessor mit 2-GB-Flash-Speicher, eine
USB-, Ethernet- und RS232-Schnittstelle sowie einen SD-Kartenslot. Damit kann es unabhängig von einem PC eingesetzt werden
und macht Akustik- und Vibrationsmessungen deutlich kompakter und flexibler. Vier
24-Bit-A/D-Eingänge mit zuschaltbarer IEPESensorspeisung erlauben eine simultane Datenerfassung mit jeweils 102,4 kS/s.
Die präzisen und rauscharmen Messwerte können onboard in Echtzeit
weiterverarbeitet werden. Ein analoger 24-Bit-Ausgang, ein Tacho-Input sowie jeweils acht digitale Ein- und Ausgänge, Counter/Timer und verschiedene Triggerfunktionen vervollständigen das Modul zu einer kompletten und
flexibel einsetzbaren Embedded-Lösung für die Schall- und Schwingungsmesstechnik. Alle Funktionen werden von übersichtlichen APIs unterstützt,
die die Entwicklung eigener Embedded-Applikationen vereinfachen.
Das Terminal ist in fünf Bildschirmgrößen von 4“ bis 10“ verfügbar, einschließlich Widescreen-Option von 4“ bis 9“. Mit den mobilen Funktionen
und einer VNC-Erweiterung (Virtual network computing) können Daten mit
einem mobilen Gerät (Tablet, Smartphone) von überall in der Anlage bzw.
aus der Ferne überwacht werden. Projekte, Betriebssysteme, Netzwerkeinstellungen, Datenprotokolle, Rezepturen und andere Dateien können auf einer SD-Karte gespeichert werden. Neue Faceplates und Add-On-Befehle in
der Rockwell Code-Software-Bibliothek senken die Entwicklungszeit für Bildschirme um mehr als 90%. Die Installationsklammern ermöglichen eine werkzeuglose Montage. Die Terminals bieten Anschlussmöglichkeiten für eine
Steuerung, bis zu 25 Bildschirme
und 200 Alarme mit dem ATEXZertifikat. Die Terminals können
mit den programmierbaren Automatisierungssteuerungen
»CompactLogix 5370« kombiniert werden und funktionieren
mit der »FactoryTalk View Machine Edition«-Software Version 8.0.
www.datatranslation.de
www.rockwellautomation.at
60
AUSTROMATISIERUNG
I Smart: Stand 133
Fotos: Harting, Kuka, Data Translation, Rockwell Automation, National Instruments, Optris;
I Smart: Stand 435 (Schmachtl)
Smart: Stand 115
42_68_0315_austro 23.04.15 22:48 Seite 61
Controller mit doppelter Leistung
Bewahrt einen kühlen Kopf
Der Controller »NI PXIe-8880« von National
Instruments basiert auf einem »Xeon«-Prozessor
von Intel und hat laut Hersteller das branchenweit
erste Chassis, das die PCI-Express-Technologie
der 3. Generation nutzt.
Optris hat für seine Wärmebildkameras und einige Infrarot-Thermometer das Kühlgehäuse »CoolingJacket Advanced« für den Einsatz
bei Umgebungstemperaturen von bis zu 315° C entwickelt.
National Instruments führt in Zusammenarbeit mit Intel die Technologie der »Xeon«-Prozessoren in den Mess- und Prüftechnikmarkt ein. Der Embedded-Controller verfügt über acht Kerne
(Octa-Core-Prozessor Intel »Xeon E5-2618L v3«), einen DDR4Arbeitsspeicher von bis zu 24 GB und 24 Leitungen zur Backplane
auf Basis der PCI-Express-Verbindung der 3. Generation. Dies bietet Anwendern die bis zu doppelte Prozessorleistung und Bandbreite verglichen mit Vorgängermodellen. Darüber hinaus verfügt
das neue Chassis mit 18 Steckplätzen über PCI-Express-Technologie der 3. Generation mit acht Leitungen pro Steckplatz für eine
Bandbreite von 24 GB/s über das gesamte System. Das ermöglicht
eine hohe Leistung für rechenintensive Anwendungen und Anwendungen mit hoher Parallelität, wie Wireless- und Halbleitertests sowie die Prototypenerstellung von 5G-Netzwerken.
www.ni.com/austria
I Smart: Stand 134
Verfügbar sind eine Standard- und eine ExtendedVersion. Beide dienen als universeller Schutz unter
extremen Bedingungen für die Wärmebildkameras
der optris »P«-Serie sowie die IR-Thermometer
»CTlaser«, »CSlaser«, »CTvideo« und »CSvideo«. Das
System wird mit Luft oder Wasser gekühlt. Die
Ethernet-, USB- und Sensorkabel sind grundsätzlich
bis zu 180° bzw. 250° C einsetzbar, ein Kabelkühlsystem ist für Temperaturen bis zu 315° C erhältlich.
Ein Freiblasvorsatz ist integriert, Schutzfenster sind optional auswählbar. Die IP65Gehäuse sind 166 mm breit, 182 mm hoch und 271 mm (Standard) bzw. 426 mm
(Extended) lang. Das Schutzgehäuse bietet in der »Extended«-Version die Möglichkeit, auch Zusatzkomponenten wie die »PI Netbox«, den USB-Server »Gigabit«
und das Industrielle Prozess-Interface einzubauen. Das modulare Konzept ermöglicht eine einfache Montage unterschiedlichster Geräte und Optiken. Durch ein
Quick-Release-Chassis kann der Ein- und Ausbau vor Ort erfolgen.
www.optris.de
I Smart: Stand 820
Mit SMC auf der sicheren Seite
Potentielle Risiken erkennen, präventiv denken und vorausschauend
handeln sind das Fundament jeder CE-konformen Anlage. Als weltweit
führender Automatisierungsexperte ist SMC verlässlicher Partner,
wenn es gilt, die Verantwortung für den Schutz von Mensch und
Maschine normgerecht und effizient zu erfüllen.
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Sicherheitskette und deren Umsetzung nach ISO 13849. Zum Gelingen dieses
Prozesses werden alle notwendigen Kennwerte zur Verfügung gestellt und professioneller Support bei der Berechnung der normgerechten Sicherheitsfunktion geboten. Die technische Umsetzung – von der Ausarbeitung der Schaltpläne
bis hin zur einbaufähigen CE-konformen Komplettlösung – ist bei den CMSE®zertifizierten Spezialisten von SMC in den besten Händen. Ebenso wird bei der
Prüfung und der Analyse des Sicherheitssystems entsprechend der ISO 13849-2
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42_68_0315_austro 23.04.15 22:49 Seite 62
T
Technik pur
I MESSTECHNIK
Wie thermische Durchflussmesser
zur Druckluft-Verbrauchsmessung
und Leckageortung dabei helfen,
die Energiekosten zu senken
Energie
nicht verpuffen lassen
Druckluft zählt zu den teuersten Energieformen und
ist daher ein maßgeblicher Kostenfaktor in Produktionsbetrieben. Doch wie hoch ist der tatsächliche
Verbrauch? Wie ist die Auslastung der Kompressoren?
Wie hoch ist die Leckage-Rate im Druckluftnetz?
Um diese Fragen zu beantworten ist eine genaue und
regelmäßige Überwachung des Druckluftverbrauchs
notwendig. Die thermischen Durchflussmesser des
österreichischen Sensorherstellers E+E Elektronik
messen den Massenstrom oder Norm-Volumenstrom
von Druckluft und ermöglichen so eine punktgenaue
Auswertung des Druckluftverbrauchs im gesamten
Leitungsnetz – vom Kompressor bis zum Endverbraucher. Selbst kleinste Volumenströme können genau
erfasst werden. Je nach Rohrdurchmesser und
Betriebsdruck des Druckluftsystems stehen verschiedene Durchflussmesser-Modelle zur Auswahl.
er Druckluftverbrauch ist in vielen Unternehmen eine
unbekannte Größe. Dabei werden nicht selten bis zu
20% der gesamten Energiekosten für die Drucklufterzeugung benötigt. Oftmals führen hohe Druckluftkosten zu einer Investition in neue, energieeffizientere Kompressoren. Dabei sollte aber vor allem der Gesamtwirkungsgrad des Druckluftsystems – von der Erzeugung bis zum Werkzeug – nicht außer Acht gelassen werden. Denn selbst bei einem theoretischen
Kompressor-Wirkungsgrad von bis zu 50% liegt der Gesamtwirkungsgrad einer Druckluftanlage in der Praxis kaum über
5%. Einen wesentlichen Anteil am geringen Systemwirkungsgrad haben Druckluftverluste durch versteckte Leckagen im
Leitungsnetz. Daher ist es in jedem Fall ratsam, das gesamte
Druckluftsystem einer umfassenden Analyse zu unterziehen.
D
62
„Unsere thermischen Durchflussmesser arbeiten nach
dem Prinzip des Heißfilmanemometers. Der Vorteil
des Messprinzips besteht
darin, dass es keine beweglichen Teile gibt. Daher ist
der Sensor unempfindlich
gegenüber Stößen und
Vibrationen.“
Martin Raab, Produktmanager bei E+E Elektronik.
Nur durch die genaue und regelmäßige Überwachung des
Druckluftverbrauchs können schleichende Verluste detektiert,
mögliches Einsparungspotenzial sichtbar gemacht und letztendlich die Druckluftkosten gesenkt werden.
AUSTROMATISIERUNG
42_68_0315_austro 23.04.15 22:49 Seite 63
Druckluftverbrauch punktgenau erfassen
Eine geeignete Möglichkeit, um Licht ins Dunkel des Druckluftnetzes
zu bringen, ist der Einsatz von Durchflussmessern oder Druckluftzählern zur exakten Druckluftverbrauchsmessung und Leckageortung.
Martin Raab, Produktmanager bei E+E Elektronik, erklärt: „Unsere
thermischen Durchflussmesser arbeiten nach dem Prinzip des Heißfilmanemometers. Der Vorteil des Messprinzips im Vergleich zu anderen besteht darin, dass es keine beweglichen Teile gibt. Daher ist
der Sensor unempfindlich gegenüber mechanischen Einflüssen wie
Stößen und Vibrationen. Das garantiert eine lange Lebensdauer des
Sensors. Ein weiterer Vorteil des Messprinzips ist, dass die Messung
des Massen- oder Volumenstroms unabhängig von Druck und Temperatur erfolgt. Der Druckluftzähler kann also problemlos bei unterschiedlichen Drücken und Medientemperaturen ohne zusätzliche
Kompensation eingesetzt werden.“ Herzstück der thermischen
Durchflussmesser ist ein von E+E Elektronik selbst entwickeltes Heißfilm-Sensorelement. Aufgrund der geringen Schmutzempfindlichkeit
des Sensors ist eine ausgezeichnete Langzeitstabilität und hohe
Messgenauigkeit gewährleistet.
Inline- oder Eintauch-Durchflussmesser
Für kleine bis mittlere Rohrdurchmesser von DN15 bis DN80 und
einen Betriebsdruck bis zu 16 bzw. 40 bar eignen sich die Inline-Durchflussmesser der Serie »EE771« und »EE772« von E+E Elektronik. Die
Montage der Durchflussmesser erfolgt dabei entweder mittels Kugelhahn-Messarmatur oder »MultiController«-Wechselarmatur. Die Kugelhahnmontage erlaubt den einfachen Ein- und Ausbau des Sensors »
Durchflussmesser bringen Licht ins Dunkel des Druckluftnetzes und machen Einsparungspotenzial sichtbar.
AUSTROMATISIERUNG
42_68_0315_austro 23.04.15 22:49 Seite 64
Technik pur
I MESSTECHNIK
Der Einbau des Inline-Durchflussmessers
erfolgt mittels Kugelhahn-Armatur bei nur
kurzzeitiger Strömungsunterbrechung.
sich der Eintauch-Durchflussmesser »EE776« an.
Mittels Anbohrschelle ist die Montage des
Durchflussmessers ohne Schweißarbeiten und
auch das Anbohren der Versorgungsleitung unter Druck, ohne Strömungsunterbrechung, ein-
bei nur kurzzeitiger Strömungsunterbrechung.
Bei der Montage mittels »MultiController« ist der
Einbau sogar ganz ohne Strömungsunterbrechung möglich. Ein Vorteil, der bei der Wartung
oder Kalibrierung des Sensors zum Tragen kommt.
Zusätzlich kann in der »MultiController«-Messarmatur auch noch ein Taupunkt- oder Drucksensor montiert werden. Dadurch kann besonders effizient auch gleichzeitig die Überwachung der
Druckluftqualität sichergestellt werden.
Für größere Rohrdurchmesser von DN50 bis
DN700 und einen Betriebsdruck bis 16 bar bietet
Der Rückschlagschutz des Eintauch-Durchflussmessers sorgt für
einen sicheren Einbau unter Druck.
fach möglich. Ein patentierter Rückschlagschutz
sorgt dafür, dass der Eintauchfühler beim Einbau
nur in eine Richtung geschoben werden kann
und auf keinen Fall zurückschlägt, auch wenn
man ihn loslässt. Das genaue Einstellen der Eintauchtiefe und das Ausrichten des Sensors lassen
sich dank Rückschlagschutz und anhand der am
Fühlerrohr eingravierten Tiefenskala ebenfalls
sehr einfach vornehmen. Für die optimale Anpassung an unterschiedliche Messaufgaben kann
man zwischen zwei Messbereichen (0,2 bis 100
oder 0,2 bis 200 Nm/s) und drei verschiedenen
Fühlerlängen mit einer maximalen Eintauchtiefe von 165/315 oder 465 mm wählen.
Flexible Montagemöglichkeiten
und einfache Handhabung
Die Durchflussmesser von E+E Elektronik sind
modular aufgebaut und bestehen aus Messfühler und Auswerteeinheit. Das Gehäuse mit der
64
AUSTROMATISIERUNG
Auswerteelektronik ist dabei entweder fix am
Messfühler montiert oder kann über ein Fühlerkabel bis zu 10 m abgesetzt werden. So können
die Durchflussmesser immer in optimaler Position montiert werden. Die Messwerte lassen sich
direkt vor Ort über ein optionales Display ablesen. Zur Ausgabe der Messwerte stehen zwei
Signalausgänge zur Verfügung. Je nach Anwendung können diese als Analogausgang (Strom
oder Spannung), Schaltausgang oder Impulsausgang zur Verbrauchsmessung konfiguriert
werden. Optional sind die Durchflussmesser mit
Mit der »MultiController«-Messarmatur
lassen sich Durchfluss- (1) und Taupunktmessung (2) einfach kombinieren. Der
Ein- und Ausbau des Sensors ist ohne
Strömungsunterbrechung möglich.
einer zusätzlichen Bus-Schnittstelle für ModbusRTU oder M-BUS (Meter-Bus) erhältlich. Das Einstellen der anwendungsspezifischen Parameter
(z.B. Konfiguration der Ausgänge, Einstellen
des Rohrdurchmessers, Auslesen des Verbrauchszählers etc.) erfolgt über die mitgelieferte Konfigurationssoftware. Außer zur Druckluftverbrauchsmessung können die Durchflussmesser auch zur Messung nicht korrosiver Gase
wie Sauerstoff, Stickstoff, CO2, Helium oder
(r.PA./TR)
Argon eingesetzt werden.
INFOLINK: www.epluse.com
Stand 413
Fotos: E+E Elektronik, Fotolia;
T
42_68_0315_austro 23.04.15 22:49 Seite 65
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42_68_0315_austro 23.04.15 22:50 Seite 68
69_97_0315_austro 23.04.15 23:28 Seite 69
I POINTIERT SERVIERT
Es lebe die
Roboter-Revolution!
Neulich lud mich die Anna-Tant zum Essen ein. Da war ich aber baff, denn sie
lebt seit dem seligen Dahinscheiden des Onkels eher zurückhaltend und meidet deshalb derlei soziale Aktivitäten. Nun, das Mahl war durchaus köstlich
und ich bedankte mich höflich für die Gastlichkeit. „Bedank dich lieber bei
Robby“, erwiderte darauf Tante Anna zu meiner Verblüffung. „Robby hat die
Mahlzeit nicht nur penibel gekocht, er plante sie auch und bestellte sogar
selbstständig die Zutaten, die über eine Drohne direkt vor die Haustür geliefert wurden.“ Da blieb mir aber der Mund offen, den ich erst zuklappte,
als Hausroboter Robby begann, die Nachspeise zu servieren.
Wenn Sie glauben, dass das ein »Schmäh« ist, sind Sie auf dem Holzweg!
Genau so einen »Personal Roboter« entwickelte nämlich das FraunhoferInstitut für Produktionstechnik und Automatisierung – eine Art elektronischer
Butler, der in der Lage ist, Zeitungen zu bringen, Kaffe einzuschenken und
den Tisch abzuräumen. Sie haben menschenähnliche Gestalt und verblüffen
durch ihr Sozialverhalten, sie sind, wie die Entwickler betonen, „zuvorkommend, freundlich, sympathisch, wie ein Gentleman.“
An sich sind ja Roboter nichts Ungewöhnliches. In anthropoider Gestalt agieren sie als längst bekannte Protagonisten in SciFi-Filmen, »unmenschlich«
leisten sie in Form von Industrierobotern in der automatisierten Produktion
unverzichtbare Hilfe oder bewältigen in den Krankenhäusern komplizierte
Operationen. Ja, und da gibt es noch die »tierischen« Roboter, die vor allem
durch ihre geländegängige Beweglichkeit ihren lebendigen Vorbildern in
Nichts nachstehen. Doch in jüngster Zeit bahnt sich eine wahre Revolution in
der qualitativen und quantitativen Entwicklung der Robotik an. Was man u.a.
auf der diesjährigen »Hannover Messe« bestaunen konnte: Da präsentierte
beispielsweise die Uni Saarland für Roboter eine »gefühlvolle« künstliche
Hand mit »Formgedächtnis«-Muskeln aus intelligentem Draht. Hand und
Finger können so gezielt bewegt werden. Und dazu noch einen SaugGreifer für Roboter-Arme. Am Festo-Stand krabbelten (vergleichbar) riesige
Roboter-Ameisen, die in der Lage sind, sich bei Lastentransporten selbst abstimmen zu können und ein kooperatives Verhalten an den Tag legen. Auch
französische Robotik-Forscher lassen aufhorchen: Der »Baudet-Rob« der Uni
Blaise Pascal wurde ursprünglich für den Lastentransport im Militärbereich
entwickelt und kann nun auch für Feldarbeiten, etwa im Obst- und Weinanbau, eingesetzt werden. Ein ähnlicher »Freilandroboter« namens »PHENobst« stammt von der deutschen Hochschule Greisenheim. Er fährt GPSgesteuert auf Raupen und inspiziert die Rebenentwicklung und Ertragsparameter. Wissenschaftler der Uni Bielefeld verleihen »Heuschrecken-Robotern« ein reflexibles Bewusstsein, sie reagieren auf Hindernisse, erkennen psychische Zustände von Personen und handeln danach. Das Bremer Institut für
Produktion und Logistik stellte einen »PaTRo« benannten Roboter vor, der
selbstständig auf Palettenstapel klettern und dabei jede Palette mit RFID-Tags
bestücken kann. Auch vergleichsweise banal erscheinende, aber nicht unwichtige Tätigkeiten können Roboter mittlerweile mühelos bewältigen. Ein
»Aufräum-Roboter« der TU Wien, ähnlich aufgebaut wie ein StaubsaugerRoboter, kann ein chaotisch verwüstetes Kinderzimmer selbstständig aufräumen, die Spielsachen analysieren und wieder ordnungsgemäß einräumen.
Diese Liste ließe sich ad infinitum fortsetzen. Kein Wunder, dass unser Sozialminister neue Jobkiller in Form von Robotern aufkommen sieht und (wieder)
laut über eine Art Maschinensteuer nachdenkt. Ich meine, dass das sogar zu
kurz gedacht ist. Roboter sind drauf und dran, Mitglieder unserer Gesellschaft
zu werden. Sie müssten daher künftig sozialversichert werden und das aktive
und passive Wahlrecht erhalten. Bald wird ihre Intelligenz so weit sein, dass
sie politische und Management-Funktionen besser als ihre menschlichen
Vorbilder ausüben können, meint Ihr
Franz Maderbacher
[email protected]
69_97_0315_austro 23.04.15 23:28 Seite 70
T
Technik pur
I KOMPONENTEN
Darf’s ein bisserl
mehr sein?
Wiener Anbieter von elektrotechnischen,
elektronischen und mechanischen
Komponenten erweitert
kontinuierlich sein Portfolio
Auf der kommenden Fachmesse »Smart
Automation« stellt Gogatec zahlreiche
Neuheiten aus. Das Handelsunternehmen für Industrieprodukte achtet bei
der Wahl der Produkte, die es neu
ins Standard-Portfolio aufnimmt,
neben einem guten Preis-Leistungsverhältnis stets auf den praktischen
Mehrnutzen für den Anwender. Das gilt
auch für die jüngst aufgenommen Komponenten – von Rechtecksteckern über
Patchkabel bis hin zu LED-Signalleuchten, um nur drei Beispiele aufzuzählen.
ogatec-Geschäftsführer Ing. Gottfried
Kainradl beschreibt den Mehrwert der
neuen Rechteckstecker im Sortiment wie
folgt: „Die in großer Stückzahl von verschiedenen Herstellern angebotenen kleinen Rechteckstecker hatten bisher den Nachteil, dass sie
nicht codiert werden konnten. Bei mehreren
Steckern nebeneinander konnte man mechanisch nicht verhindern, dass sie falsch verbunden werden. Wir haben nun neue Versionen im
Programm, die mit Codierstiften gegen Fehlsteckung geschützt sind.“ Die vierfach codierbaren Einsätze gibt es mit Schraub- oder Federzugkontakten. Sie haben 3+E- oder 4+E-Anschlüsse, sind vollkommen kompatibel zu der
bisherigen Version und passen auch in Gehäuse anderer Hersteller. „Die großen Rechteckstecker von ILME sind ja schon seit einiger Zeit
auch in einer preiswerten, aber dennoch sehr
robusten Version lieferbar. Was allerdings bisher gefehlt hat, waren Tüllengehäuse mit Bügeln“, erzählt Ing. Gottfried Kainradl weiter.
G
70
Nun sind diese verfügbar, sodass auch mit den
Kunststoffgehäusen eine professionelle, sichere
und dichte Kabelverbindung hergestellt werden
kann. Auch die Deckel haben jetzt Bügel, somit
können beide Seiten der getrennten Tüllengehäuse vor Verschmutzung geschützt werden.
AUSTROMATISIERUNG
Mehrwert am Bus
Bei der Übertragung von Bussignalen haben
sich physisch RJ45-Stecker durchgesetzt. Diese
haben jedoch einen gravierenden Nachteil: Sie
sind für die Industrie nicht ausreichend dicht.
69_97_0315_austro 23.04.15 23:28 Seite 71
Deshalb werden hier gerne M12-Stecker beim
Gehäusedurchgang zwischengeschaltet. Um
auch hier eine Verwechslung zu verhindern,
haben diese Steckverbinder unterschiedliche
Steckernasen. Das war bei vier Polen ausreichend, für die nun üblichen CAT6-Datenleitungen mit acht Adern ist das jedoch zu wenig. Nun
hat sich hier die Industrie den X-Code einfallen
lassen, bei dem auch auf die paarweise Abschirmung Rücksicht genommen wird. „In unserem
»Gogaplug«-Elektronik-Katalog sind diese neuen Stecker sowohl als Verbindungskabel als auch
als Durchführungsflansch bereits integriert“,
freut sich Ing. Gottfried Kainradl. Auch bei RJ45Patchkabeln gibt es Verbesserungspotenzial: Bisher betrug die Mindestlänge 0,5 m, was bei kurzen Strecken im Schrank zu einem unschönen
Kabelsalat führte. Nun sind hier bei Gogatec
kurze Stücke mit Längen von 15 oder 25 cm erhältlich. Sie haben als Ultraflex-Ausführung auch
einen sehr kleinen Biegeradius von nur 10 mm,
damit auch nebeneinander liegende Geräte sauber verbunden werden können.
Praktisches für den Schaltschrank
Hutschienen müssen passend zur Schrankbreite
abgelängt werden. Fast jeder Steuerungsbauer
hat dazu bereits einen Hutschienenschneider.
Falls nicht, kann Gogatec jetzt eine preiswerte
aber dennoch sehr stabile Version liefern, die
die beiden niedrigen und hohen Standardversionen mit 35 mm Breite schneidet und dazu
nun die Möglichkeit bietet, 10x3-mm-Kupferschienen rasch, sauber und vor allem staubfrei
abzulängen. »Gogaflex«-Steuerleitungen als
Eigenmarke von Gogatec gibt es schon seit einiger Zeit im Lieferprogramm. Dieser Produktbereich wurde jetzt um Spezialleitungen für
Schleppketten erweitert. Darüber hinaus kön-
„Die Neuheiten, die wir auf der
Messe »Smart Automation«
in Linz ausstellen, können
teilweise als kostenloses Muster
gleich mitgenommen werden.“
Ing. Gottfried Kainradl,
geschäftsführender
Gesellschafter von Gogatec.
nen auch besonders seltene und ausgefallene
Ausführungen geliefert werden, da nicht nur
das eigene Kabelprogramm, sondern auch jede Menge anderer europäischer Lieferanten
als Bezugsquelle zur Verfügung stehen. Es
gibt sowohl gute Kontakte zu Händlern für
kleinere Mengen mit kurzen Lieferzeiten als
auch zu Produktionswerken für große Längen
nach Preis- und/oder Konstruktionsvorgabe.
Alles für den Ex-Bereich
Die vierfach codierbaren Einsätze für
Rechteckstecker gibt es bei Gogatec jetzt
mit Schraub- oder Federzugkontakten.
Der neue »Gogaex«-Katalog führt in die Welt
der Atex-Produkte. Da es in jüngster Zeit einige Änderungen bei den einschlägigen
Normen gab, mussten auch die Produkte entsprechend angepasst werden. „Die neue High- »
69_97_0315_austro 23.04.15 23:28 Seite 72
T
Technik pur
I KOMPONENTEN
Impact-Kunststoffverschraubung ist die einzige
am Markt, die die neuen Anforderungen bereits
erfüllt“, betont Ing. Gottfried Kainradl. „Unser
neuer Ex-Katalog beinhaltet aber auch viele andere Produkte, wie Kabelschutzschläuche mit
den passenden Schlauchverschraubungen,
Edelstahlgehäuse, Heizungen und Thermostate
sowie LED-Signaltürme.“ Apropos LED-Signaltürme: Dazu stellt Gogatec in Linz die moderne
Version »LA6« vor, die mittels USB-Schnittstelle
und Software programmiert werden kann.
Die fünf Farbmodule haben RGB-LEDs, sodass
sie in allen Farben leuchten können. Mehrere
Ablaufprogramme mit Zeitintervallen und Intensivitätsstufen können erstellt und im Speicher der Leuchte abgelegt werden, insgesamt
64 verschiedene Leuchtprogramme lassen sich
abrufen. „Blau von unten nach oben ansteigend, dann dreimal rot blinkend und blau von
oben nach unten abschwellend wäre eine Mög-
die Anschlussdrähte eine digitale OutputAnsteuerung der SPS mit sieben verschiedenen
Farben ermöglicht.
Interface-Neuheiten
Im Bereich Interface-Technik führt Gogatec neu
im Programm Analog-Multiplexer und bistabile
Solid-State-Relais. Mit ersteren können die drei
Normsignale verfälschungsfrei verdoppelt und
damit sowohl in die SPS als auch zu einem Anzeigegerät weitergeleitet werden. Das nur
6,2 mm breite aufschnappbare Modul hat eine
vierfach Potentialtrennung, sodass Störspannungen sowohl im Ein-/Ausgang als auch in der
Versorgung herausgefiltert werden. Das bistabile Elektronikrelais lässt sich ebenfalls aufschnappen und schaltet über den Weitbereich
der Ausgangsspannung von 12 bis 275 VAC einen Strom von bis zu 5 A. Die Eingangsspannung
Oben: Das »Gogaflex«-Steuerleitungsprogramm als Eigenmarke von Gogatec
wurde nun um Spezialleitungen für
Schleppketten erweitert.
Unten: Innovation im Detail: Hier ist die
Kante der Schlitzung etwas abgesetzt und
nach innen gebogen, sodass der Schlauch
beim Schlitz überlappt. Er bleibt daher
beim Biegen weiterhin geschlossen und
die Flexibilität weitgehend erhalten.
Die moderne Signalleuchte »LA6« lässt sich
via USB-Schnittstelle per Software programmieren. Die 5 Farbmodule haben RGB-LEDs,
sodass sie in allen Farben leuchten können.
lichkeit – der Fantasie des Programmierers sind
hier fast keine Grenzen gesetzt“, wirft Ing.
Gottfried Kainradl ein. „Dadurch können Warnungen nicht nur wesentlich auffallender angezeigt, sondern auch Informationen über die
Art der Störung oder Ähnliches überdeutlich signalisiert werden.“ Weiters neu im GogatecProgramm: eine kleine Signalleuchte, die über
72
kann von 20 bis 75 VDC oder 20 bis 240 VAC
schwanken. Kabelschutzschläuche müssen bereits vor der Kabelverlegung über den Leitungsverbund gezogen werden. Wenn das jedoch erst nachträglich durchgeführt werden
soll oder muss, sind geschlitzte Schläuche in
Verwendung. Wenn dazu eine teure Ausführung mit zwei ineinander gesteckten geschlitz-
AUSTROMATISIERUNG
ten Schläuchen im Einsatz ist, werden die Flexibilität und der Biegeradius wesentlich verschlechtert. Bei einfachen geschlitzten Schläuchen entsteht durch die Biegung eine große
Öffnung und der Schutz der Kabel ist nicht
mehr ausreichend gewährleistet. Nun gibt es
eine neue günstige Version am Markt, die sozusagen eine Mischung aus beiden Versionen
darstellt: Ein überlappendes Wellrohr. „Hier ist
die Kante der Schlitzung etwas abgesetzt und
nach innen gebogen, sodass der Schlauch beim
Schlitz überlappt. Er bleibt daher beim Biegen
weiterhin geschlossen und die Flexibilität weitgehend erhalten“, bringt Ing. Gottfried Kainradl den Vorteil der Lösung auf den Punkt.
Praktisches Kennzeichnen
Im Bereich Kennzeichnung waren früher die
gelben Gewebeetiketten sehr beliebt, da sie
sich bei Fehlmarkierungen leicht lösen und problemlos woanders wieder aufkleben ließen.
Diese Etiketten wurden per Hand, per Schreibmaschine oder später mit einem Nadeldrucker
beschriftet. Im darauffolgenden Laserdrucker
konnten sie jedoch nicht verwendet werden, da
sie auf Grund ihrer großen Materialstärke auf
der Lasertrommel kleben blieben und die teure
Trommel zerstörten. Für die modernen Thermotransferdrucker wurden sie nun neu aufgelegt. Sie sind in zwei Versionen erhältlich: Als
bewährte wiederablösbare Ausführung aus
Original »TESA«-Material oder als preiswerte
Standardversion. Etwas ganz Neues stellen die
Lackieretiketten dar, die Ing. Gottfried Kainradl
so beschreibt: „Es gibt ja das Problem, dass die
Beschriftung von Verkleidungsblechen oder
Konstruktionsteilen nach der Lackierung oder
Pulverbeschichtung nicht mehr lesbar ist. Nun
bieten wir einen Etikettenverbund an, der nach
der Beschriftung mit einem Thermotransferdrucker händisch oder per Automat mit einem
transparenten Etikett überklebt wird, das rundherum kleiner als das Beschriftungsetikett ist.
Dadurch geht die Lackierung über die Kante
des Etiketts und es kann kein Angriffspunkt für
Rost entstehen.“ Das Laminat hat eine kleine,
wegstehende Lasche, damit es nach der
Beschichtung leicht abgenommen werden kann
und die Beschriftung wieder lesbar ist. So lassen
sich die Teile durchgehend identifizieren. Durch
das Bedrucken mit einem QR-Code ergänzend
zum Klartext können Monteure weltweit
69_97_0315_austro 23.04.15 23:28 Seite 73
Ebenfalls ausgebaut hat Gogatec
sein umfangreiches Programm an
Phasenschienen mit Flachstift
oder Gabelschuh.
feststellen, welcher Teil ausgetauscht werden soll.
Klimatisierung & Co.
Der Sommer naht und damit wird wieder die
Klimatisierung des Schaltschrankes aktuell.
Falls trotz Klimatisierung eine Dichtheit von
IP65 erforderlich ist, bieten sich Kühlgeräte
mit Peltiertechnik an. Diese sind allerdings
nur von 50 bis max. 280 W Kühlleistung am
Markt und daher nur für kleine Schränke einsetzbar. „Sie haben nur eine 24-VDC-Stromversorgung. Und sie können nicht wirklich
kühlen, sondern vernichten nur die Abwärme der eingesetzten Schrankgeräte“, gesteht Ing. Gottfried Kainradl ein, allerdings:
„Wenn eine staubdichte Abkapselung von
PCs oder elektronischen Steuerungen erforderlich ist, sind sie die einzige industriegerechte Lösung.“ Das Gehäuse ist aus Edelstahl. Dreht man die Verpolung um, können
sie auch heizen. Preiswertere Versionen mit
IP54 und passende Thermostate, die die hohen Gleichströme schalten können, komplettieren nun das Gogatec-Lieferprogramm.
„Bei den Klimaanlagen haben sich ja bereits
die einfach zu reinigenden filterlosen »SlimLine«-Typen bewährt. Nun sind auch Standard-Klimaanlagen der Serie »ECO« mit Stahloder Edelstahlgehäuse lieferbar“, erzählt Ing.
Gottfried Kainradl weiter.
Fotos: Gogatec, Fotolia;
Phasenschienen
Last but not least zeigt Gogatec im Rahmen
des Linzer Branchentreffs sein umfangreiches
Programm an Phasenschienen mit Flachstift
oder Gabelschuh. Auch ausgefallene Versionen für dreiphasige Anschlüsse mit Hilfsschalter dazwischen (L1+N+HS – L2+N+HS –
L3+N+HS) können jetzt kurzfristig geliefert
AUSTROMATISIERUNG
werden. Blockverteiler statt massiver Kupferschienen, die Cu- oder Alukabel bis 300 mm2 auf
bis zu 11 kleinere Querschnitte aufteilen, verkleinern den Platzbedarf um bis zu 85%. „Besonders
clever ist die kleine Dreifach-Anschlussklemme.
Damit können drei Adern mit Endhülsen mit
10 mm2 sicher in einen nur 17,8-mm-Leistungsschalter oder Automaten gesteckt werden“, verrät Ing. Gottfried Kainradl abschließend. (r.PA./TR)
INFOLINK:
www.gogatec.com
Stand 422
69_97_0315_austro 23.04.15 23:29 Seite 74
T
Technik pur
I MECHATRONIK
„Industrie 4.0
findet statt“
Dipl.-Ing.
Rainer Ostermann,
Country Manager
Festo Österreich,
im Interview
Festo überrascht bei Messeauftritten immer
wieder mit unkonventionellen Exponaten,
die man am Stand eines Herstellers mit
Schwerpunkt elektropneumatischer Automation nicht unbedingt vermuten würde.
Das rührt u.a. daher, dass das Unternehmen
seit Jahren vielfältige Forschungs- und Entwicklungsthemen vorantreibt, die auf den
ersten Blick oft futuristisch anmuten. Dabei
handelt es sich allerdings – etwa in den Bereichen Bionik oder Supraleiter-Technologie
– durchwegs um realistische Ansätze für die
Produktion von morgen. Und die heißt bekanntlich »Industrie 4.0«. Inwiefern »Industrie 4.0« auf der kommenden nationalen
Fachmesse »Smart Automation« Thema am
Festo-Stand sein wird, erzählt Dipl.-Ing.
Rainer Ostermann, im folgenden Interview.
74
Austromatisierung: Herr Ostermann, die
»Smart Automation« startet in wenigen Tagen –
auf welche Highlights dürfen sich die Besucher
des Festo-Stands freuen?
Dipl.-Ing. Rainer Ostermann: Unser heuriges
Messe-Motto lautet: »Evolution – Industrie 4.0
findet statt«. Wir werden daher Lösungen zeigen, die einen Blick in die Zukunft der Automation erlauben. Zum Beispiel »SupraShuttle«, ein
Studienobjekt aus den Labors der Festo-Supraleiter-Forschung, das ein berührungsloses Handling in Vakuum und Reinraum demonstriert. Es
zeigt, wie schwebende Objekte in hermetisch
dichte Räume hineinkommen und innerhalb
dieser Räume bewegt werden können. Ein
weiteres zukunftsorientiertes Highlight auf der
»Smart Automation« wird die »MPS Transfer
Factory« sein – eine bereits heute real existierende Ausbildungslösung, die viele Aspekte von
»Industrie 4.0« abbildet. Im »TAC«-Corner, dem
Bereich des auf einbaufertige Lösungen spezialisierten »Technic and Application Centers«
von Festo, werden gleich mehrere interessante
Beispiele aus der Praxis präsentiert.
AUSTROMATISIERUNG
„Industrie 4.0 wird
kommen – unabhängig von der
Bezeichnung, die man für diese
Entwicklung verwendet.“
Austromatisierung: »Industrie 4.0«-Beispielanlagen sprießen auf Messen gerade wie die
sprichwörtlichen Schwammerln aus dem Boden.
Was genau kann der Festo-Demonstrator?
Ostermann: Aus- und Weiterbildung ist bei
»Industrie 4.0« ein ganz zentrales Thema,
denn die wandelbare Fabrik der Zukunft wird
laufend nach neuem Know-how bei den Mitarbeitern verlangen. Mit der »MPS Transfer
Factory« präsentieren wir eine Plattform, die
hilft, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
das Thema »Industrie 4.0« näherzubringen.
Die Lernfabrik demonstriert die Produktion
von morgen in einem dezentral gesteuerten,
intelligenten Netzwerk, in dem Werkstücke
»on board« ihre eigene Produktionsgeschich-
69_97_0315_austro 23.04.15 23:29 Seite 75
offen oder hängt die Lösungserstellung von
einem entsprechendem Auftragsvolumen ab?
„China und die USA
befinden sich bereits auf der
»Industrie 4.0«-Überholspur.“
te tragen und bei Maschinen ihre Bearbeitungsprozesse anfordern. Die einzelnen Zellen der
Lernfabrik können für unterschiedlichste Produktionssituationen konfiguriert werden. Sie
lassen sich – je nach Lernsituation – in Minuten
neu konfigurieren und werden so zur wandelbaren Fabrik.
Austromatisierung: Welche Beispiele zeigen Sie
im erwähnten »TAC«-Corner am Messestand?
Ostermann: Wir präsentieren gleich mehrere
interessante Beispiele aus der Praxis – zum Beispiel eine elektromechanische Fügeeinheit. Entwickelt wurde diese aus Standard-Komponenten
aufgebaute, preisoptimierte Systemlösung zu
100% vom österreichischen »Technic and Application Center« – Software inklusive. Als weitere
Eigenentwicklung des TACs erwartet die Besucher eine Multiantrieb-Schlitteneinheit, bei der
mehrere Minischlitten servoelektrisch frei positioniert werden. Die innovative Lösung erlaubt
das schnelle, gleichzeitige Positionieren von
mehreren Kleinteilen mittels nur einer Achse.
Austromatisierung: Steht das »Technic and
Application Center« generell für jedermann
Ostermann: Unsere Spezialisten vom »Technic
and Application Center« finden immer eine
Lösung. Sie begleiten unsere Kunden – wenn
gewünscht – in jeder Phase ihres Projekts.
Natürlich muss das für beide Seiten wirtschaftlich sinnvoll sein, denn das macht ja eine echte
Partnerschaft aus. Dass dieses Konzept
erfolgreich ist, zeigt der große Zuspruch.
Immer mehr Kunden nehmen die Services
unseres »TACs« in Wien in Anspruch.
Austromatisierung: Zurück zum »Industrie4.0«-Thema – vor Kurzem präsentierten Sie die
von Festo beim Gallup-Institut in Auftrag gegebene Studie »Trendbarometer 2015«, für die
über 200 Industriebetriebe u.a. nach dem Wissen
um »Industrie 4.0« befragt wurden. Dabei kam
heraus, dass 53% den Begriff gar nicht kennen.
Erschreckt Sie dieses Ergebnis?
Ostermann: Es verwundert mich sehr, denn
»Industrie 4.0« wird kommen – unabhängig
von der Bezeichnung, die man für diese Entwicklung verwendet. Die Menschheit strebt
schon immer nach dem Besseren, dem Schnelleren, dem noch Effizienteren – die Automatisierung leistet ihren Betrag dazu. Es geht also
schrittweise in Richtung Produktion der Zukunft. Wir sehen das als Auftrag, auf die Menschen zuzugehen, sie dort abzuholen, wo sie
stehen und für das Thema zu begeistern. Wir
formen gemeinsam die industrielle Zukunft.
Forschung, Lehre, Politik und Industrie müssen
jetzt zusammenrücken, um gemeinsam den
Wirtschaftsstandort Österreich und Europa zu
sichern. Denn China und die USA befinden sich
bereits auf der »Industrie 4.0«-Überholspur.
Austromatisierung: Woran machen Sie die
Aussage, dass China und USA bereits auf der
»Industrie 4.0«-Überholspur sind, fest?
Ein zentrales Thema bei »Industrie 4.0« ist
Aus- und Weiterbildung – Lösungen wie
»Tec2Screen« von Festo Didactic verbinden
die virtuelle Lernwelt mit der realen.
AUSTROMATISIERUNG
Ostermann: In beiden Regionen – USA und
China – wird gegenwärtig viel in die Entwicklung neuer Technologien investiert. In den USA
gibt es bereits seit Längerem eine starke ITIndustrie – unerlässlich auf dem Weg zur vierten industriellen Revolution. Auch China hat
große Fortschritte gemacht. Längst vorbei sind
die Zeiten, in denen nur kopiert wurde. Waren »
69_97_0315_austro 23.04.15 23:29 Seite 76
T
Technik pur
I MECHATRONIK
I DOWNLOADTIPPTE
»Trendbarometer
Industriebetriebe 2015«
Wir haben Visionäre und Praktiker eingeladen, »Industrie 4.0« aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten.
Das genaue Programm gibt’s unter
www.industry-tech.at.
Austromatisierung: Wer ist die Zielgruppe der »Industry.Tech15«-Veranstaltung?
Ostermann: »Industrie 4.0« wird uns alle
betreffen – auf die unterschiedlichste Art
und Weise. Daher gibt es da keinerlei Einschränkungen. Das Themenangebot ist
vielfältig und die Vorträge spannend. Wir
Objekte schweben berührungslos im
Raum – Supraleiter-Technologie
macht’s möglich.
„Ein wichtiger Impuls
seitens der Industrie wird die
Fachtagung »industry.tech15«
im Herbst sein.“
Austromatisierung: Das klingt nach einer
großen Sache mit breiter Unterstützung namhafter Hersteller. Welche Inhalte haben Sie für
diese »Industrie 4.0«-Fachtagung in petto?
Ostermann: Rund um »Industrie 4.0« stehen viele Fragen im Raum. Neue Technologien – was setzt sich durch? Big Data und
Security – wie geht man damit um? Neue
Arbeitswelt – was erwartet uns? Das und
mehr werden Themen der Fachtagung sein.
Renommierte Vortragende wie der Zukunftsforscher Lars Thomson oder der bekannte deutsche Vordenker Univ. Prof.
Franz-Josef Radermacher geben Antworten.
freuen uns schon sehr auf die Fachtagung
und viele interessierte Teilnehmer.
Austromatisierung: Angesichts der dahindümpelnden Konjunktur abschließend
noch die Frage, wie denn bei Festo
Österreich aktuell das Geschäft läuft?
Spüren Sie einen Aufwind?
Ostermann: Wir können und wollen uns
dem medialen Wehklagen nicht anschließen. Das vergangene Jahr war gut. Mit
einem Umsatzplus von rund 8% auf
2,45 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2014
konnte die Festo Gruppe ihre Marktposition global weiter ausbauen und an das
erfolgreiche Wachstum der Jahre davor
anknüpfen. Wir sind zuversichtlich, diese
Entwicklung heuer fortzusetzen – die
Signale stehen auf grün.
Austromatisierung: Danke
für das Gespräch.
Zum bereits fünften Mal gab Festo beim
Gallup Institut eine Umfrage unter Vertretern von insgesamt 200 Industriebetrieben
in Auftrag. Das Ergebnis zeigt eine grundsätzlich positive Stimmung der heimischen
Unternehmen. 73% planen etwa, konkret
zu wachsen, 72% finden Österreich als
Standort attraktiv, aber nur 19% sehr
attraktiv. 75% von ihnen nennen die gute
Infrastruktur, 74% die gut ausgebildeten
Fachkräfte, 63% die hohe Rechtssicherheit
und 53% die persönliche Sicherheit/geringe Kriminalität. Wenig positiv bewertet
werden die Förderungen – nur rund ein
Viertel sieht sie als Stärke – sowie das politische Klima (20%). Was jene, die Österreich als Standort wenig bzw. gar nicht
attraktiv finden, besonders ankreiden, sind
mit 76% die hohen Lohnkosten. Weit abgeschlagen dahinter liegen die unfreundliche Rechtslage für wirtschaftliche Betriebe
(39%), zu hohe Energiekosten (27%), zu
wenig gut ausgebildetes Personal (24%),
zu wenig Forschung und Entwicklung und
schlechte Infrastruktur (je 6%). Gefragt
nach der aktuellen Auftragslage im Vergleich zum Vorjahr, zeigt sich ein leicht positiveres Bild als bei der Befragung 2013.
Immerhin 25% beurteilen die Auftragslage
mit »besser als im Vorjahr« (2013: 23%),
17% mit »schlechter als im Vorjahr« (2013:
22%) und 58% sehen diese in etwa identisch zum Vorjahr (2013: 55%). Auf die Frage: „Sagt Ihnen der Begriff »Industrie
4.0« etwas?“ antwortete nicht einmal die
Hälfte (lediglich 47%) der Unternehmensvertreter mit Ja. 53% kennen den
Begriff gar nicht! Die umfangreiche Studie »Trendbarometer Industriebetriebe«
mit den teilweise interpretierten und
kommentierten Umfrageergebnissen steht
kostenfrei zum Download bereit unter:
www.festo.at/trendbarometer
76
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Martina Draper, Festo;
es bisher meist nur Maschinenkomponenten, die aus dem fernen Osten kamen,
sehen wir heute schon vereinzelt ganze
Maschinen. Hier tut sich etwas – es gilt
daher, »Industrie 4.0« als wichtiges
Zukunftsthema zu forcieren, will man die
Stellung Zentraleuropas als technisch hoch
entwickelten Produktionsstandort auch
weiterhin beibehalten. Ein wichtiger Impuls
in diese Richtung seitens der Industrie ist
die Fachtagung »industry.tech15«, die Festo
Training and Consulting gemeinsam mit
Sick, Phoenix Contact und SAP vom 22. bis
23. September in Zell am See veranstaltet.
Stand 129
69_97_0315_austro 23.04.15 23:29 Seite 77
Fotos: Eplan, Hengstler;
I PRODUKTNEUHEITEN
Virtualisierte Schaltanlagenplanung
Energieunabhängig messen
Eplan koppelt die Mechatronik-Lösung »EEC One« in der neuen
Version 2.4 an seine 3D-Engineering-Software »Eplan Pro Panel«
und schafft damit einen prozessorientierten Workflow.
Der batterielose Zähler »SPC« von
Hengstler (ÖV: Tischer) macht eine
externe Stromversorgung oder
Batterien für die Mengen- und
Volumenmessungen bei Medienströmungen überflüssig.
Aufbauend auf der 3D-Makrotechnologie, die bereits in »Eplan Pro Panel«
vielfältige Möglichkeiten zur Standardisierung bietet, lässt sich mit der Kombination aus »EEC One« und »Eplan Pro Panel« die virtuelle Planung von
Schaltanlagen in 3D automatisieren und deutlich beschleunigen. Mit vordefinierten 3D-Layouts für die Montage der Komponenten und einem flexibel
definierbaren Regelwerk zur Verteilung der Komponenten erstellt »EEC One«
die gewünschten 3D-Montageaufbauten. Die automatisierte Platzierung der
Betriebsmittel reduziert den
Aufwand für wiederkehrende
Aufgaben in der Konstruktion
von Schaltschränken und
Schaltanlagen. EngineeringZeiten werden insgesamt verkürzt und zugleich Fehlerquellen reduziert.
www.eplan.at
I Smart: Stand 432
Eine externe Stromversorgung für Messaufgaben ist
nicht immer verfügbar oder wirtschaftlich. Auch Batterien entfallen oft aufgrund ihrer typischen Einschränkungen wie Lebensdauer, Kosten und Zuverlässigkeit in rauen Umgebungen. Durch seine batterielose Funktion schafft der Zähler »SPC« hier Abhilfe. Er
kann jederzeit ohne Datenverlust ausgetauscht bzw.
ersetzt werden. Der Zähler verfügt über eine ATEXZertifizierung für Gas, ist extrem schock- (300g) und vibrationsfest (20g). Er verfügt außerdem über die laut
Hersteller kompaktesten Maße seiner Klasse: 36,5 mm
Einbautiefe; 28 mm Durchmesser.
www.tischer.at
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Technik pur
I PRODUKTNEUHEITEN
Netzteile für mittlere Lasten
Die »DRF«-Reihe von TDK-Lambda umfasst
Hutschienennetzteile für Anwendungen im mittleren
Leistungsbereich (120, 240 und 480 W) und bietet
fortgeschrittene Steuermöglichkeiten bei kompakten
Abmessungen und hohem Wirkungsgrad.
Zur Familie zählen drei kompakte 24-V-Modelle: »DRF120-24-1« (5 A, 36,5 x
123,4 x 115,4 mm), »DRF240-24-1« (10 A, 49 mm breit) und »DRF480-24-1«
(20 A, 82 mm breit). Die konvektionsgekühlten Geräte verfügen über einen Universaleingang (85-264 VAC, 47-63 Hz) mit aktiver Leistungsfaktorkorrektur und entsprechen der IEC61000-3-2. Sie weisen hohe Wirkungsgradwerte von bis zu 94% auch bei Klein- und Teillasten auf. Mit einer Spitzenbelastbarkeit von 150% für bis zu 4 s und einer Konstantstromausgangs-Charakteristik sowie einer »Autorecovery«-Funktion eignen sie sich für schwierige
Lasten, die einen hohen Anlaufstrom benötigen. Sie verfügen neben Überspannungs-, Überstromund Übertemperaturschutz auch
über Fern-Ein/Aus sowie die Möglichkeit zum Parallel- und Serienbetrieb. Die Sicherheitszulassungen umfassen IEC/EN 60950-1,
UL 60950-1, CSA22.2 No. 60950-1-07 sowie UL-508; die Überbrückungszeit
entspricht den Anforderungen der SEMI F47 bei hoher Eingangsspannung (200 V). Die EMV entspricht EN55022-B und CISPR22-B. Die Netzteile
tragen das CE-Zeichen gemäß Niederspannungs-, EMV- und RoHS-2-Richtlinie und haben fünf Jahre Garantie.
www.tdk-lambda.at
I Smart: Stand 120
Voreingestellte Dämpfung
im Hygienedesign
Mit der Endlagendämpfung für Mini-Zylinder
der Baureihe »CSL-RD« bietet Aventics eine
leistungsstarke Alternative zur klassisch
einstellbaren Dämpfung an.
Das voreingestellte System deckt ein breites Anwendungsspektrum ab, ist selbst auf geringe Geschwindigkeiten feinfühlig abgestimmt und erfordert keinerlei Anpassung während der Installation. Diese verbesserte Dämpfungsperformance zur Reduzierung von Stoßkräften bei
wechselnden Lasten und dynamischen Beanspruchungen
erzielt der Hersteller mit einer speziellen Luftführung. Die
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Kompaktes
Bedienpanel
Der Einbau-PanelPC »CP6606« von
Beckhoff eignet
sich als kompaktes Bedienpanel
für kostensensible
Applikationen.
Die All-in-One-Kompaktsteuerung kombiniert ein TFT-TouchDisplay (800 x 480 WVGA) im 7“-Format mit einer leistungsfähigen 1-GHz-»ARM-Cortex-A8«-CPU und 1-GB-DDR3-RAMSpeicher. In Kombination mit der Automatisierungssoftware
»Twincat« wird der Panel-PC zu einer flexiblen Kleinsteuerung für kleinere und mittlere Maschinen, Produktionsanlagen oder Gebäude. In Kombination mit »Twincat OPC-UA«
kann der Panel-PC als OPC-UA-Client oder -Server eingesetzt
werden und unterstützt umfassende Konnektivitäts- und
Fernzugriffsfunktionen. Neben dem Farb-Touchscreen punktet der Panel-PC durch das robuste Gehäuse mit Aluminiumfront und Stahlblechabdeckung an der Rückseite. Mit einem
Betriebstemperaturbereich von 0° bis 55° C (Lagertemperaturbereich -25° bis +65° C) und der Panelfront in Schutzart
IP54 sowie der Gehäuserückseite in IP 20 widersteht der
»CP6606« auch rauen Umgebungsbedingungen. Als Speichermedium wird eine MicroSD-Karte mit hochwertigem SLCFlash eingesetzt. Zur Ausstattung zählen u. a. eine RS232Schnittstelle, zwei USB-2.0-Ports, ein Ethernet-Anschluss, ein
Ethercat-Anschluss und ein 24-V-Netzteil.
www.beckhoff.at
I Smart: Stand 235
voreingestellte Dämpfung kommt in Aventics Mini-ISO-Zylindern der Baureihe »CSL-RD« zum Einsatz, durch deren optimierte Einrollgeometrie ein nahezu kantenloser Übergang zwischen Rohr und Deckel realisiert wird. Neben der Standardbauform bietet Aventics eine Variante im Hygienic Design mit der
voreingestellten Dämpfung an, die speziell für die Nahrungsmittelindustrie und reinigungsintensive Anwendungen konzipiert wurde. Die korrosionsbeständigen Edelstahl-Oberflächen
des Zylinders sind durch Elektropolieren geglättet und bleiben
unter den EHEDG-Vorgaben von max. 0,8 µm Rautiefe. Das Abstreifermaterial wurde intensiven Tests mit gängigen Industriereinigern unterzogen, um neben der hohen Laufleistung eine
chemische Widerstandsfähigkeit zu erzielen.
www.aventics.at
I Smart: Stand 609
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: TDK-Lambda, Beckhoff, Aventics, TL Electronics, Escha, Igus;
T
69_97_0315_austro 23.04.15 23:29 Seite 79
Lüfterloser Panel-Industrie-PC
Eindeutige Kennzeichnung
TL Electronic hat seine Panel-PC-Serie
»SlimLine ID70« technisch aufgerüstet
und um neue Funktionen erweitert: Die
»ID70-MTU«-Geräte punkten mit projiziert-kapazitiver Multitouch-Technologie
und starkem Energiespar-Prozessor.
Mit Farbringen und Bezeichnungsschildträgern bietet Escha einfache
Kennzeichnungsmöglichkeiten für
Steckverbinder.
Dabei lässt sich die Leistung der Bedien- sowie Industrie-PC-Einheit für die jeweilige Anwendung
konfigurieren. Zur Auswahl stehen Multitouch-LCDisplays mit Diagonalen ab 15“ bei einer Auflösung von 1.024 x 768 Pixeln im Format 4:3 bis hin
zu einer Diagonalen von 21,5“ mit 1.920 x 1.080
Pixeln (Full HD) im Format 16:9. Bei der Rechnereinheit überzeugt
der leistungsstarke 64-Bit-Prozessor »Atom D2550«
von Intel mit einer
Taktfrequenz von
2x 1,86 GHz kombiniert mit dem
Intel-Express-Chipsatz »NM10« und
bis zu 4 GB Arbeitsspeicher. Das
lüfterlose Design ermöglicht die sehr geringe Verlustleistung von CPU und Chipsatz von nur 12 W.
Für die Datenspeicherung stehen eine S-ATA-Festplatte mit mind. 500 GB zur Verfügung sowie auf
Wunsch eine SSD mit mindestens 32 GB. Die Serie
verfügt über drei COM-Schnittstellen, 4x USB 3.0,
2x RJ45-Ports für Gigabit-Ethernet sowie VGAAusgang und Audio-I/O. Der Panel-PC ist im verzinkten Stahlblechgehäuse (frontseitig) mit einer
bis zu 8 mm starken Panelmount-Front aus Aluminium (IP65) untergebracht.
www.tl-electronic.at
Die Farbringe sind in elf verschiedenen Farben erhältlich und können einfach auf den
Griffkörper eines M12x1-Rundsteckverbinders oder die Leitung eines RJ45-Steckverbinders oder eines Flansches mit umspritzter Leitung geclipst werden. Für Anwendungen, in
denen eine Farbcodierung nicht ausreicht, sondern mehr Informationen auf dem Steckverbinder vermerkt werden müssen, bietet Escha vier unterschiedlich große Bezeichnungsschildträger an. Damit ist eine individuelle Beschriftung des Steckverbinders möglich. Die Bezeichnungsschildträger werden auf die Leitung aufgezogen und lassen sich
schnell und einfach montieren. Verbindungsleitungen werden standardmäßig mit Bezeichnungsschildträgern ausgeliefert.
www.escha.net
I Smart: Stand 719
Zwanzigmal um die eigene Achse
»twisterband HD« von igus ist eine leichte und hoch
belastbare Energieführung für Drehbewegungen
bis 7.000 Grad.
»twisterband HD« kombiniert die Belastbarkeit und Stabilität der kreisförmigen »twisterchain« für
Drehbewegungen bis maximal 360° mit der Kompaktheit, der Flexibilität und dem Drehwinkel-Spielraum des »twisterband«. Für den Zusatz »Heavy Duty« (»HD«) haben die Konstrukteure zum einen die
Bandsegmente deutlich verstärkt. Zum anderen wurde für die Verbindung der einzelnen Segmente
eine Kombination aus einer Bolzen- und Hakenlösung entwickelt, sodass das »twisterband HD«
eine extreme Belastbarkeit bei gleichzeitig außergewöhnlicher Flexibilität und Drehbeweglichkeit
(bis 20-mal um die eigene Achse) bietet. Zudem zeichnet es sich durch die kompakte Bauform aus:
Außendurchmesser 300 mm, Höhe ab 250 mm. Durch die Konstruktion sind extreme Drehwinkel
möglich: horizontal bis ca. 7.000°, vertikal bis ca. 3.000°. Der vordefinierte Mindestbiegeradius verhindert ein Abknicken der Leitungen und sorgt gemeinsam mit dem tribo-optimierten Hochleistungskunststoff für lange Lebensdauer, selbst bei schwierigen Umgebungsbedingungen wie
Temperaturen von -40° bis zu +80° C.
www.igus.at
I Smart: Stand 333
69_97_0315_austro 24.04.15 15:40 Seite 80
T
Technik pur
I SICHERE AUTOMATION
Programmierbare Sicherheitstechnik
auch für Kleinstanwendungen
B&R launchte auf
der vergangenen
»Hannover Messe«
eine neue Serie
sicherer digitaler
Mischmodule aus
der »X20-SafeIO«Familie, mit der
die Einstiegshürde für programmierbare Sicherheitstechnik fällt. Mit ihnen lassen sich minimale
Safety-Lösungen mit einem einzigen Modul umsetzen. Integrierte Sicherheitstechnik soll damit
auch bei Kleinstanwendungen nicht mehr teurer
als bisherige Sicherheitslösungen auf der Basis
von Safety-Relais sein.
www.br-automation.com
INTRO
Ethernet-Adapter
für Safety-Kommunikation
»
Das neue Sicherheitsfeldbus-Adaptermodul
»FENA-21« von ABB ist ein Zwei-Port-EthernetAdapter für Protokolle der Bussysteme ProfinetIO, Ethernet/IP und Modubus-TCP. Es verspricht
vereinfachte Planung und Aufbau größerer
Sicherheitssysteme und ermöglicht schnelle,
zuverlässige Verbindungen.
www.abb.at
Not-Aus mit
integrierter Beleuchtungt
Pfiffige Idee von
Turck: Die beleuchtete Basis
des Schalters
leuchtet im Normalzustand gelb.
So bleiben die
Schalter auch
unter ungünstigen Beleuchtungsverhältnissen immer sichtbar.
Wird der Not-Aus-Schalter betätigt, blinkt der
Korpus des Schalters in rotem Licht, sodass der
gedrückte Not-Halt direkt erkennbar ist.
www.turck.at
80
Sechs Funktionen auf kleinstem Raum
Mit »Sirius 3SK2« vereint Siemens unterschiedliche Sicherheitsfunktionen in einem kompakten Sicherheitsschaltgerät.
Die 22,5 mm breite Variante mit bis
zu vier Sicherheitsfunktionen ist laut
Hersteller so schmal wie kein anderes
softwareparametrierbares Sicherheitsschaltgerät am Markt. Die 45
mm breite Ausführung bietet bis zu
sechs Sicherheitsfunktionen und ist
mit einem Diagnosedisplay ausgestattet. Die fehlersicheren Ausgänge
können in ihrer Funktion unabhängig voneinander belegt werden. Mit
der anwenderfreundlichen Drag &
Drop-Parametrieroberfläche werden Sicherheitsfunktionen einfach erstellt und
optional um Test- und Diagnosefunktionen ergänzt. Typische Anwendungen sind
Not-Halt-Befehlsgeräte, Schutztüren mit Zuhaltung oder auch Materialzuführungen mit Lichtschranken-Sensorik. Weitere Sicherheitsanwendungen lassen
sich entsprechend den individuellen Anforderungen einfach realisieren.
www.siemens.at
I Smart: Stand 130
Einfach zweifach normkonform
Die Einstrahl-Sicherheits-Lichtschranken
»SLS 46C« von Leuze (ÖV: Schmachtl) können
je nach Überwachungsgerät als Typ-4- oder
als Typ-2-Sensoren eingesetzt werden.
Die angepassten Normen IEC 61496-1 und EN 614961-1
stufen bei Typ-2-Sensoren den Performance Level von
PL-d auf PL-c herab. Somit müssen Situationen, die
gemäß Risikobeurteilung PL-d erfordern, nun mit Typ4- statt Typ-2-Sensoren abgesichert werden. Die Sicherheits-Lichtschranke »SLS 46C« von Leuze electronic
bietet hier eine einfache Lösung: Mit dem Sicherheits-Überwachungsgerät »MSI-TRM« werden die Lichtschranken zu Typ-4-Sensoren, mit dem »MSI-TR1« zu Typ-2-Sensoren. Innerhalb der Baureihe »46C«
stehen Sensorvarianten mit Rotlicht oder Infrarot, mit M12-Stecker oder
Kabelanschluss zur Verfügung. Zudem beinhaltet diese Baureihe auch nichtsichere Sensoren für Standard-Detektionsaufgaben für verschiedenste Anwendungen in den Bereichen Intralogistik, Verpackungstechnik, Montage-/Handhabung sowie in der Holz-, Papier- und Druckindustrie.
www.schmachtl.at
I Smart: Stand 435
AUSTROMATISIERUNG
69_97_0315_austro 23.04.15 23:30 Seite 81
I PRODUKTNEUHEITEN
Vorzertifizierte Sicherheitslösungen
HMS bietet mit der Produktfamilie »IXXAT Safe« ein umfangreiches
Portfolio an Lösungen für die sichere Kommunikation nach IEC 61508
und unterstützt Kunden mit seinem Safety-Entwicklungsteam.
Highlight der Produktfamilie ist »IXXAT Safe T100«, eine Komplettlösung aus SicherheitsHardware und -Software sowie Vorzertifizierung für die Anbindung von sicheren E/As über
ein sicheres Kommunikationsprotokoll. »IXXAT Safe T100« wird direkt in das Kundensystem integriert und nutzt die bekannten »Anybus CompactCom«-Module von HMS als
Kommunikationspfad über das nichtsichere Netzwerk. Die sichere Kommunikation wird
dabei über das Black-Channel-Prinzip umgesetzt. Neben der derzeit verfügbaren Version
für »Profisafe« über Profinet werden in Kürze weitere Varianten erhältlich sein, z.B. für
»CIP Safety« auf Ethernet/IP oder »Functional Safety over Ethercat« (»FSoE«). Bei speziellen Anforderungen an Formfaktor, Verbindungsstecker oder Anzahl der E/As können
auch kundenspezifische Versionen realisiert
werden. Als Alternative z.B. bei Platzmangel
oder vorhandener Sicherheitshardware stehen
– ebenfalls vorzertifizierte – Protokollstacks
für »FSoE« sowie «CIP Safety« auf Ethernet/IP
oder Sercos zur Verfügung.
www.ixxat.de
Sicherheits-Scheiben ergänzt
Fotos: B&R, Turck, Siemens, Schmachtl, IXXAT, Murrelektronik;
Murrelektronik bietet für seine modulare Feldbusstation »Cube20S«
nun Safety-Erweiterungsmodule an, mit denen sicherheitsrelevante
Zustände zuverlässig übertragen werden.
»Cube20S« ist eine kompakte und anpassungsfähige Feldbusstation für den Schaltschrank.
An ein Basismodul mit integriertem Feldbusknoten werden digitale und analoge Module
mit zwei, vier oder acht Kanälen sowie unterschiedliche Funktionsmodule in der gewünschten Konfiguration aufgesteckt. Die neuen Safety-Erweiterungsmodule tragen zu
funktional sicheren Ketten in Maschinen- und Anlageninstallationen bei. Über das sichere
Feldbusprotokoll »Profisafe« via Profinet oder Profibus werden Daten so übertragen, dass
hohe Sicherheitskategorien bis hin zu Performance Level e (PL-e) erreicht werden können.
Das Ausgangsmodul stellt sicher, dass Ausgänge im Bedarfsfall sicher spannungsfrei geschaltet werden und betroffene Maschinenbaugruppen sicher abgeschaltet werden. Das
Safety-Eingangsmodul überträgt Signalzustände von Einrichtungen der Sicherheitstechnik wie Lichtschranken und Lichtvorhängen, Positionsschaltern oder Not-Halt-Tastern
zuverlässig an die Sicherheitssteuerung.
www.murrelektronik.at Smart: Stand 335
AUSTROMATISIERUNG
69_97_0315_austro 23.04.15 23:30 Seite 82
P
Praxisreport
I SICHERE AUTOMATION
Wie auf Basis von Standard-Komponenten
in Kombination mit softwarebasierter
Sicherheitstechnik eine leistungsfähige,
aber offene Spezial-Steuerungslösung
für Sonotroden & Co. entstand
Ultrasicher
Ultraschallschweißen
Wirtschaftlich und universell einsetzbar, aber trotzdem leistungsfähig und mit
modernsten Sicherheitsfunktionen ausgestattet – das waren die Anforderungen des Schweizer Unternehmens Telsonic an seine neue Steuerung. Auf Basis
des »X20«-Systems und der softwarebasierten Sicherheitslösung »Safelogic-X«
von B&R hat der Spezialist für Ultraschallschweißen vor Kurzem seine »TCS5«Steuerung auf den Markt gebracht, die all die genannten Merkmale vereint.
Die Offenheit und gute Vernetzbarkeit der B&R-Technik sorgen dafür, dass die
neue Steuerung problemlos Daten mit anderen Systemen austauschen kann.
82
em Einsatz von Ultraschall sind in industriellen Anwendungen kaum Grenzen
gesetzt. Ob nun eine Fahrzeugrückleuchte mit dem Grundkörper wasserdicht verbunden
werden soll oder eine Getränkeverpackung versiegelt werden muss – das Schweizer Unternehmen kann die passende Lösung mit ihren leistungsfähigen Ultraschallgeneratoren und maßgeschneiderten Sonotroden realisieren. Neben
D
AUSTROMATISIERUNG
69_97_0315_austro 23.04.15 23:32 Seite 83
dem bewährten longitudinalen Schweißverfahren bietet Telsonic zusätzlich die patentierten
Verfahren »Soniqtwist« und »PowerWheel«.
Bislang wurde bei der Ansteuerung der Kernkomponenten des Ultraschallsystems auf eine
Embedded-Hardware gesetzt, die vor über 15
Jahren in Eigenregie entwickelt wurde. „Zum
damaligen Zeitpunkt gab es keine Alternative,
die unsere Kosten- und Leistungsvorgaben erfüllen konnte“, erinnert sich Peter Solenthaler,
Leiter Forschung & Innovation bei der Telsonic
AG. „Zudem konnte damals keine SPS die geforderte Zykluszeit von maximal 1 ms einhalten.“ Das hat sich inzwischen grundlegend geändert. So ist für B&R-Steuerungen die Einhal-
Die integrierte Sicherheitstechnik von B&R
garantiert den Schutz der Bediener und ist
auch bei kostensensitiven Anwendungen
wirtschaftlich einsetzbar.
Rechts: „Für uns ist die B&R-Lösung auf Basis
des »X20«-Systems in Verbindung mit der
softwarebasierten Sicherheitssteuerung
»Safelogic-X« jetzt wesentlich kostengünstiger,
weil wir keine eigene Hardware mehr zertifizieren, pflegen und weiterentwickeln müssen.“
Peter Solenthaler, Leiter Forschung
& Innovation bei Telsonic.
tung einer Zykluszeit von 1 ms,
wie sie für die präzise Ansteuerung der schnellen Ultraschallgeneratoren und der in
das Werkstück eingebrachten
Schweißenergie benötigt werden, kein Problem. „Besonders positiv ist dabei zu vermerken, dass sich die Tasks bei
der B&R-Lösung klar priorisieren lassen“, erklärt Peter Solenthaler. Aber nicht nur
deshalb haben sich die Verantwortlichen für eine
Steuerung aus dem »X20«-System von B&R entschieden. „Die Anforderungen an die Sicherheitstechnik –
gerade was unsere Cut&Seal-Pressen angeht – wie »
69_97_0315_austro 23.04.15 23:32 Seite 84
P
Praxisreport
I SICHERE AUTOMATION
Peter Solenthaler ins Detail. „Dabei spielt auch
die durchgängige Entwicklungsumgebung
»Automation Studio« eine zentrale Rolle.“
Das umfangreiche Spektrum an Bus-Controllern
und Standardschnittstellen des »X20«-Systems
gestattet es dem Unternehmen zudem, die neue
Steuerung mit geringem Aufwand an übergeordnete Maschinensteuerungen oder ERP-Systeme anzubinden und dabei große Datenmengen
auszutauschen.
auch an die Dokumentation und Rückverfolgbarkeit des Schweißprozesses haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen“, begründet Peter Solenthaler.
Offen und zukunftsfähig
Softwarebasierte Sicherheitssteuerung
spart Kosten
Diese hohen Anforderungen lassen sich mit dem
»X20«-System in Verbindung mit der softwarebasierten Sicherheitssteuerung »Safelogic-X«
besonders wirtschaftlich erfüllen. „Für uns ist
diese Lösung auch wesentlich kostengünstiger,
weil wir keine eigene Hardware zertifizieren,
pflegen und weiterentwickeln mussten. Das hat
B&R für uns übernommen“, erklärt Peter Solenthaler weiter. Der Ultraschallspezialist profitiert
in besonderem Maße vom modularen Aufbau
und der Durchgängigkeit des Steuerungs- und
I/O-Systems von B&R, weil die von Telsonic realisierten Anlagen nur im Kern weitgehend gleich
aufgebaut sind, sonst aber an die individuellen
Anforderungen der Anwendung und des Anwenders angepasst werden müssen. „Eine Anbindung von Komponenten wie X-Y-Achsen
oder diversen Klemm-, Zuführ- und anderen Systemen ist damit schnell implementiert“, geht
Oben: Die torsional gesteuerte Präzisionspresse
»TPS3000« von Telsonic ist für große Schweißobjekte konzipiert und bringt eine Schweißkraft von 3.000 N bei 6.500 W Leistung und
einer Frequenz von 20 kHz auf. Die Steuerung
basiert auf dem »X20«-System von B&R.
Unten: Die Einsatzmöglichkeiten des Ultraschallschweißens sind breit gefächert. Sie
reichen vom Sieben und Reinigen über das
schonende Schneiden von Lebensmitteln bis hin
zum Metall- und Kunststoffschweißen. Die neue
Telsonic-Steuerung lässt sich aufgrund des modularen Aufbaus des »X20«-Systems problemlos
an jeden dieser Anwendungsfälle anpassen.
„Besonders gerne greifen wir für die Vernetzung unserer Anlagen auf Powerlink zurück,
weil B&R dem Open-Source-Gedanken folgt
und wir so einen branchenweit einmalig offenen und damit zukunftsfähigen Echtzeit-Ethernet-Standard zur Verfügung haben, der es uns
erleichtert, die Kosten der Gesamtlösung niedrig zu halten“, lobt Peter Solenthaler. Aufgrund
der Zukunftsfähigkeit und Flexibilität haben
sich die Verantwortlichen bei Telsonic auch
beim Betriebssystem der Visualisierungsplattform für eine Open-Source-Variante entschieden: »Debian« mit VNC-Client. Über Ethernet
kommuniziert das an einem Tragarm montierte
HMI mit der »X20«-Steuerung, auf der auch die
Visualisierungsanwendung ausgeführt wird.
Das hat den Vorteil, dass bei Ausfall des Bildschirms jeder beliebige PC mit installiertem
VNC-Client an die Steuerung gehängt und sofort weitergearbeitet werden kann.
Aufgrund des Einsatzes der softwarebasierten
Sicherheitssteuerung »Safelogic-X« und der
Open-Source-Lösungen ist die neue »TCS5«Steuerung von Telsonic wirtschaftlich und zukunftsfähig. Der modulare Aufbau und ein großes Spektrum an unterstützten Kommunikationsstandards ermöglichen es, die Steuerung
auch dank der durchgängigen EngineeringUmgebung »Automation Studio« schnell und
mit geringem Aufwand an die individuellen
Anforderungen der Anwendung und des End(r.PA./TR)
kunden anzupassen.
INFOLINK:
84
AUSTROMATISIERUNG
www.br-automation.com
Stand 231
Fotos: B&R, Telsonic, Boris Adolf, Fotolia;
Wirtschaftlich, flexibel und effizient
69_97_0315_austro 23.04.15 23:32 Seite 85
I PRODUKTNEUHEITEN
Falsches Bild veröffentlicht – eine Richtigstellung
Aufmerksamen Lesern ist es gleich aufgefallen: In der vorigen Ausgabe Austromatisierung 2/2015
berichteten wir auf Seite 70 über die Sicherheitssteuerung »samos PRO Compact« von Wieland
Electric (ÖV: Schmachtl). Das Bild dazu zeigte allerdings die »Sysmac NX-S«-Steuerung von Omron,
die wir bereits in Austromatisiernug 1/2015 vorstellten. Wir bedauern dieses Missgeschick und bringen nachstehend beide Meldungen mit den jeweils richtigen Bildern nochmals. Die Redaktion.
Sichere Kleinsteuerung
Die Sicherheitssteuerung »samos PRO Compact«
von Wieland Electric (ÖV: Schmachtl) misst nur
45 mm in der Breite. Sie ist universell einsetzbar
und hat Online-Diagnose mit an Bord.
Das kompakte Modul mit 16 sicheren Eingängen hat
vier sichere Ausgänge, vier sichere konfigurierbare Ein-/
Ausgänge und einen wechselbaren Programmspeicher
mit 512 MB (SD-Karte). Die Steuerung kann modular auf
bis zu 168 sichere Ein- und Ausgänge erweitert werden, alle Module sind wahlweise mit
steckbaren Schraub- oder Push-In-Klemmen verfügbar. Integrierte USB- und Ethernet-Schnittstellen ermöglichen jederzeit Zugriff auf das System zur Fernwartung. Die in das kostenlose
grafische Programmiertool »samos PLAN5+« integrierte Online-Diagnose und das SystemLogbuch unterstützen den Anwender dabei. Die Steuerung ist auch unter extremen Umgebungsbedingungen einsetzbar – dank einer Schaltleistung von 4 A an jedem Ausgang und
einem Temperaturbereich von -25° bis +65°C. Das Modul erfüllt SIL CL 3 gemäß EN 62061 und
PL-e/Kategorie 4 gemäß EN ISO 13849-1.
www.schmachtl.at
I Smart: Stand 435
Eigenständig einsetzbar
Fotos: Omron, Schmachtl;
Der zuvor in die Automationsplattform
»Sysmac« integrierte Safety-Controller
»Sysmac NX-S« von Omron lässt sich als
»NX Stand-alone« nun auch eigenständig
ohne Standardsteuerung betreiben.
Möglich macht den Stand-alone-Betrieb der Sicherheitssteuerung ein neuer Koppler, der in einer
Funktion mit Ethernet/IP die Schnittstelle zur Außenwelt bildet und gleichzeitig mit Ethercat die sichere Kommunikation zwischen Safety-CPU und den sicheren E/A ermöglicht. Somit bleibt das bisherige System auf der Safety-Seite wie gehabt bestehen und es entfällt die Notwendigkeit, mit
einem Maschinencontroller der »NJ«-Serie zu kommunizieren. Dies erlaubt den komplett eigenständigen Betrieb sowie auch den Anschluss an Fremdsteuerungen und Bedienterminals. Die
Sicherheitssteuerung ist in der Lage, Standard-Steuerungsaufgaben wahrzunehmen und damit
eine zusätzliche SPS zu ersetzen, was Kosten einspart. Die maximale Ausbaustufe des Systems umfasst im Mischbetrieb 63 Module sowie 150 sichere E/A-Punkte. Die Standard-E/A der »NX«-Serie,
wie digitale und analoge E/A, können ebenso eingebunden werden. Als reine Sicherheitsteuerung
können 32 Module und bis zu 256 sichere E/A-Punkte verwaltet werden.
www.omron.at
AUSTROMATISIERUNG
I Smart: Stand 126A
69_97_0315_austro 23.04.15 23:32 Seite 86
P
Praxisreport
I SICHERE AUTOMATION
Wie ein sich ein industrieerprobtes Automatisierungssystem beim Containerumschlag
einer Hafenanlage in den Vereinigten Arabischen Emiraten bewährt
Dem heißen Wüstensand
trotzend
Zeit ist Geld im globalen Containerverkehr, kurze Be- und Entladezeiten sparen
Kosten. Wie intelligentes Handling die Liegezeiten von Fracht- und Containerschiffen minimiert, zeigt Khalifa Port im Emirat Abu Dhabi. Weil ein moderner
er rund 4 km ins offene Meer hinaus gebaute neue
Containerhafen Khalifa Port feierte 2012 Eröffnung.
Entlang der Kailinie be- und entladen turmhohe
Krane riesige Containerschiffe. Die Anlage auf halbem Weg
zwischen den Städten Abu Dhabi und Dubai ist Bestandteil
der in den Wüstensand wachsenden Kizad Industrial Zone
mit einer Fläche von über 50 km2. Khalifa Port soll der bedeutendste Containerhafen der Region werden, Schiffe mit
bis zu 16 m Tiefgang können hier vor Anker gehen.
D
Containerhafen im Kern ähnlich funktioniert wie eine komplexe Produktionsanlage, entschied man sich für den Einsatz des ansonsten vorwiegend im industriellen Umfeld verwendeten Automatisierungssystem »PSS 4000« von Pilz.
Es sorgt in Teilen des Hafenbetriebs für effizient automatisierte Abläufe und
gewährleistet die sichere Zusammenarbeit von Mensch und Maschine unter
extremen klimatischen Bedingungen.
86
Von Ing. Stephan Marban
Kranführer sitzen in zentraler Leitstation
Das neue Terminal setzt in Sachen Handling, Steuerung und
Sicherheit auf modernste Technologie. Die logistischen Abläufe sind in großen Teilen automatisiert, bemannte und unbemannte Transportsysteme arbeiten Hand in Hand, von
AUSTROMATISIERUNG
69_97_0315_austro 23.04.15 23:32 Seite 87
einer zentralen Leitstation aus werden Teile der
Logistikprozesse über Rechner und Bildschirme
gesteuert und überwacht. Damit das Terminal
ausfall- und unfallfrei funktioniert, bedarf es einer integrierten Steuerungs- und Sicherheitslösung, die das gesamte Geschehen im Auge behält
und im Gefahrenfall schnell und der Situation an-
Im Hafen Khalifa Port im Emirat Abu Dhabi
überacht das Automatisierungssystem
»PSS 4000« von Pilz sowohl alle sicherheitsgerichteten Funktionen als auch Automatisierungsdaten der weit verzweigten Krananlage.
gemessen reagiert. Ein durchdachtes Miteinander
aus bemannten Be- und Entladekränen auf der
Anlegeseite, mobilen Transportsystemen und automatisierten fahrerlosen Stapelkränen im zentralen Bereich der Anlage gewährleistet eine
schnelle und reibungslose Be- und Entladung der
LKWs und Schiffe. Im Container-Feld besteht jeder Block aus je einem wasser- und einem landseitigen Stapelkran, die auf gemeinsamen Schienen fahren. Die Stapelkräne auf der Landseite
be- und entladen die LKWs, die Kräne auf der
Wasserseite stellen Container aus dem Blockinnenraum für die mobilen Shuttle-Einheiten abholbereit zur Verfügung. Diese transportieren die
Container zu den Verladekränen am Kai.
AUSTROMATISIERUNG
Automatisierte Kräne
Mit der Automatisierung der Kräne in Khalifa Port
war das US-Unternehmen TMEIC Corporation beauftragt. TMEIC bietet auf internationaler Ebene
Lösungen für die Bereiche Automatisierung, Antriebssysteme, Motoren- sowie industrielle Steue-
rungstechnik. Der Auftraggeber, die Abu Dhabi
Ports Company, verlangte ein innovatives und flexibles System für Automatisierung und Sicherheit.
Sicherheitsgerichtete Kommunikationsmöglichkeit via Ethernet war ebenso gefordert wie die
Kommunikationsfähigkeit mit anderen Automatisierungsgeräten. TMEIC beschloss, ihre bisherigen
Steuerungskonzepte zu überprüfen und war auf
der Suche nach einem leistungs- und zulassungsfähigen Sicherheitssystem mit Kommunikationsmöglichkeit über Ethernet, auch unter extremen
Klimabedingungen. Da Pilz als Komplettanbieter
für die sichere Automatisierung bereits für seine
Sicherheitslösungen bekannt war, wurde TMEIC
über bestehende Kontakte auf das Automatisierungssystem »PSS 4000« von Pilz aufmerksam.
Schnelle und sichere Kommunikation
»PSS 4000« überwacht alle sicherheitsgerichteten
Funktionen der Hafenkräne. Das Automatisierungssystem gewährleistet ein aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel von Hardware- und »
69_97_0315_austro 23.04.15 23:33 Seite 88
P
Praxisreport
I SICHERE AUTOMATION
Das moderne Steuerungskonzept basiert auf
leistungsfähiger Ethernet-Technologie. Sämtliche
Steuerungskomponenten sowie Videodaten laufen
auf einem Glasfaser-Backbone. Alle Informationen
sind somit überall verfügbar. Als Protokoll für sicherheitsgerichtete Vernetzung wird »Safetynet p« für
den zuverlässigen Austausch und die Synchronisation von Steuerungs-, Failsafe-Daten und Zuständen
genutzt: Die einzelnen Blocks, bestehend aus jeweils einer »PSSuniversal-PLC«-Steuerung und drei
IO-Köpfen, sind über eine sichere Ethernetverbindung mit dem Leitstand verbunden. Jeder Kran
kann vom Leitstand aus manuell bedient werden.
Dabei müssen zwischen Leitstand und Kran sichere
Anwahl- und Not-Halt Signale ausgetauscht werden, damit dieser im Notfall sicher gestoppt werden
kann.
Automatisierung und Sicherheit
in einem System
88
Oben: Die Steuerung »PSSuniversal PLC« als
Teil des Automatisierungssystem »PSS 4000«
eignet sich als Allrounder für große Anlagen
sowie weit verzweigte Verladesysteme wie
Containerumschlaghäfen.
Unten: Im zentralen Teil der Containeranlage ist jeder der 15 Blöcke mit einer autarken
Steuerung »PSSuniversal PLC« von Pilz ausgerüstet. Sie verarbeitet flexibel sichere
und nicht sichere Daten.
Weitere Zukunftsprojekte in Aussicht
In Spanien und Australien sind weitere Projekte dieser Art in der Fertigstellungsphase. Die Lösung mit
»PSS 4000« stellt nun auch hier unter Beweis, dass
sie den besonderen Herausforderungen gerecht
wird. Bei TMEIC kann man sich vorstellen, künftig
noch zahlreiche weitere Projekte gemeinsam mit
(TR)
Pilz zu realisieren.
Zum Autor: Ing. Stephan Marban verantwortet
den technischen Support bei Pilz Österreich.
INFOLINK:
AUSTROMATISIERUNG
www.pilz.at
Stand 430
Fotos: Pilz, Fotolia;
Software-Komponenten, Netzwerkgeräten und
dem Echtzeit-Ethernetsystem »Safetynet p«. Aufgrund der konsequenten Verteilung und Verlagerung von Steuerungsfunktionen in die Peripherie
lassen sich mit dem System vielfältige Projekte flexibler und leichter realisieren als mit konventionellen
Lösungen. Statt einer zentralen Steuerung steht ein
modulares Anwenderprogramm in einem zentralen
Projekt zur Verfügung. Dieses ermöglicht ein einfaches, einheitliches Handling im Gesamtprojekt. In
zahlreichen Applikationen unterschiedlichster Industriebranchen hat sich das System bewährt, seit einiger Zeit kommt es auch in komplexen Logistikanlagen unter freiem Himmel zum Einsatz. Im zentralen Teil der Containeranlage ist jeder der 15 Blöcke
mit einer autarken Steuerung »PSSuniversal PLC«
von Pilz ausgerüstet. Diese sitzt in einem klimatisierten Schaltschrank vor Ort auf der Landseite. Auf
der Wasserseite steht ebenfalls ein klimatisierter
Schaltschrank, der mit einer »PSSuniversal I/O Remote«-Station ausgestattet ist. Jede »PSSuniversal PLC«
überwacht für ihren Bereich sämtliche sicherheitsgerichteten Funktionen wie Not-Halt, Schutztüren,
Positionsüberwachung, Lichtgitter und Scanner und
schaltet die entsprechenden Freigaben. Zum Einsatz
kommen dabei sowohl digitale Ein- und Ausgänge
als auch Relaiskontakte. Darüber hinaus fährt in jedem der Kräne ein »PSSuniversal I/O«-System mit.
Das Automatisierungssystem »PSS 4000« verarbeitet
im Gesamtsystem Sicherheits- und Automatisierungsdaten: Dabei liest die Steuerung alle Eingänge
ein und gibt den Status über das EGD-Protokoll
(Ethernet Global Data) an die übergeordnete Steuerung weiter. Diese Steuerung bearbeitet ihr Steuerungsprogramm und sendet die Informationen
via EGD-Protokoll wieder zurück zur Steuerung
»PSSuniversal PLC«, die dann die AutomatisierungsAusgänge entsprechend schaltet. Nach Abschluss
ausführlicher Tests wurde die Anlage wie geplant an
den Betreiber übergeben und arbeitet seitdem erfolgreich mit hoher Produktivität und Zuverlässigkeit. Gemeinsam haben TMEIC und Pilz hier eine innovative Lösung geschaffen, die neue Standards in
der Hafenlogistik setzt.
69_97_0315_austro 23.04.15 23:33 Seite 89
I WENN’S RECHT IST
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Vertrag besser!
Teil 3: Gewährleistung
Die Frage des Ausmaßes der Gewährleistung ist neben der Vereinbarung des Kaufpreises einer der wichtigsten Aspekte jeder Vereinbarung. Zahlreiche Variationen von Vertragsklauseln versuchen,
die Gewährleistung zwischen Unternehmern zu begrenzen, aber
was hält nun wirklich?
Nach der Rechtsprechung ist ein gänzlicher Ausschluss der Gewährleistung sittenwidrig und sohin nichtig. Die zweijährige Gewährleistungsfrist (für bewegliche Sachen) kann jedoch verkürzt
werden. Die Gewährleistungspflicht besteht grundsätzlich für
Mängel, die im Zeitpunkt der Übergabe (latent) vorhanden sind.
Dies wird für Mängel vermutet, die innerhalb von sechs Monaten
ab der Übergabe auftreten. Auch ein Mangelfolgeschaden
(»Weiterfresserschaden«), der sich erst nach der Übergabe aus
einem zum Zeitpunkt der Übergabe vorhandenen latenten Mangel entwickelt hat, ist von der Gewährleistung umfasst: lockerer
Befestigungsbolzen am Zahnriemenantrieb führt zu Schäden am
Motor. Diese Vermutung zugunsten des Käufers kann allerdings
zwischen Unternehmern ausgeschlossen werden.
Ein gänzlicher Ausschluss der Gewährleistung im Fall von massiven
Mängeln, die die Sache von vornherein völlig unbrauchbar machen,
ist sittenwidrig. Weiters sittenwidrig ist ein Gewährleistungsausschluss bei fabrikneuen Waren sowie bei Waren, die im Zeitpunkt des
Vertragsabschlusses noch nicht existierten, sodass der Übernehmer
nicht einmal die theoretische Möglichkeit zur Überprüfung hatte.
Trotz eines Gewährleistungsausschlusses hat der Verkäufer für ausdrücklich, aber auch schlüssig zugesicherte Eigenschaften der Sache
einzustehen. Ein Gewährleistungsausschluss für versteckte Mängel
zwischen Unternehmern ist nicht per se sittenwidrig. Auch bei versteckten Mängeln beginnt die Frist mit der Übergabe. Eine Ausnahme macht die Rechtsprechung, wenn der Verkäufer eine nicht sofort
überprüfbare Eigenschaft vertraglich ausdrücklich zugesichert hat.
In diesem Fall beginnt die Gewährleistungsfrist erst ab der Erkennbarkeit des Mangels zu laufen.
Besichtigungsklausel („wie besichtigt“, „wie besichtigt und Probe
gefahren“) schließen die Gewährleistung nur für erkennbare, aber
nicht für verborgene Mängel aus. Der Verzicht auf die Gewährleistung für einen Mangel schließt einen Schadenersatzanspruch
für einen »Weiterfresserschaden« nicht aus.
Sittenwidrig kann auch eine Verfallsfrist sein, die die Geltendmachung von Ansprüchen ohne sachlichen Grund übermäßig erschwert.
Nichtig ist auch eine Bestimmung, wonach die Haftung des Auftragnehmers entfallen soll, wenn eventuelle Schäden und Mängel nicht
binnen drei Tagen von Auftraggeber schriftlich gemeldet werden.
Aufgrund der bunten Palette von Klauseln und Fällen in der
Praxis wird eine auf den Einzelfall geschneiderte rechtliche
Beratung empfohlen.
AUSTROMATISIERUNG
69_97_0315_austro 23.04.15 23:33 Seite 90
Technik pur
I IND. KOMMUNIKATION
Universal-Busstecker
2,19 Millionen
IO-Link-Knoten installiert
Erstmals hat die IO-Link-Community eine
notariell beglaubigte Statistik zu der Anzahl
der installierten IO-Link-Knoten im Feld in
Auftrag gegeben. Demnach wurden seit 2009
über 2,19 Millionen IO-Link-Knoten (Stichtag
31.12.2014) im Feld installiert. Dabei reichen
die heute bereits umgesetzten Applikationen
mit IO-Link quer durch alle Branchen, angefangen bei der Automobil- und Verpackungsbranche über Maschinenbau und Solarindustrie bis zur Glasherstellung, der Produktion von Biogas und in der Holzindustrie.
www.io-link.com
INTRO
Prüfgerät für
Datenkabel-Installation
»
Der »WireXpert 500« vom MB
Connect (ÖV: Buxbaum Automation) ist ein praktischer Kabelzertifizierer
für Twisted-Pair-Verkabelungssysteme bis zu CAT
6A/Klasse EA. Es lassen sich damit
die Installationsarbeiten schnell und
genau dokumentieren.
Es können auch Industrial-EthernetM12-Systeme, M12x-coded, Koax-Verkabelungen und Patchkabel gemessen werden.
www.myautomation.at
openPowerlink-Stack kommt
in Version 2.2
Der neue Stack enthält alle notwendigen
Funktionen, um eine Master-Redundanz zu
implementieren. Ein großer Vorteil von
Redundanz-Lösungen mit Powerlink sind die
schnellen Umschaltzeiten. Sollte eine Steuerung ausfallen, wird innerhalb von einem
Zyklus stoßfrei auf die redundante Steuerung
umgeschaltet. Damit lassen sich hochverfügbare Systeme auf der Basis von Powerlink
auch in besonders kritischen Anwendungen,
zum Beispiel im Energiesektor, in der Schifffahrt oder in der Stahlverarbeitung einsetzen.
www.ethernet-powerlink.org
90
Provertha erweitert sein
umfangreiches Portfolio an
Bussteckern um den Universal-Busstecker »Special IK«.
Der Kabelanschluss ist 35°
zur D-Sub-Steckrichtung
geneigt. Neun Schraubklemmen ermöglichen den universellen Einsatz für Modbus,
RS232, RS422 und RS485.
Durch das spezielle Vollmetallgehäuse und die massive Kabelklemme ist eine
effektive 360°-EMI/RFI-Kabelschirmung gegeben. Dabei sorgt die massive Kabelklemme für eine sichere, definierte Kabelschirmübergabe und Zugentlastung, während das komplett geschirmte Zinkdruckgussgehäuse mit spezieller
Schirmungsgeometrie eine hohe EMI/RFI-Sicherheit bietet. An den neuen Busstecker könne starre und flexible Einzeladern mit Querschnitten von 0,14 mm
bis 1,0 mm (AWG 26 – AWG18) angeschlossen werden. Dabei wird ein großer
Kabelklemmbereich mit Kabeldurchmessern von 6 bis 9 mm unterstützt. Die
Verriegelung erfolgt über eine Rändelschraube. Der Busstecker ist für einen
Temperaturbereich von -20° bis +75° C, Schutzart IP20 und für bis zu 200 Steckzyklen spezifiziert.
www.provertha.com
LAN-gesteuerter Real-Time-Ethernet-Master
Für Anwender, die Standard-LAN als Verbindungsoption
bevorzugen, erweitert das »netHost RTE«-Gateway von Hilscher
(ÖV: Aiona) die Zugriffsmöglichkeiten auf IPCs um industrielle
Ethernet-Netzwerke via Profinet, Ethercat und Ethernet/IP.
Das Gateway ist ein vollwertiger und autonom arbeitender Real-Time-Ethernet-Master, der Industrie-PCs und anderen Embedded-Systemen die Steuerungsanbindung von Industrial-Ethernet-Netzwerken an eine Standard-LANVerbindung ermöglicht. Das optimierte TCP/IP basierte
und offene LAN-Zugriffsprotokoll garantiert maximalen
Datendurchsatz und ermöglicht Latenzzeiten von unter
1 ms. Eine »Windows-DLL« als Applikations-Zugriffsschnittstelle (API) und ein C-Quellcode für
Embedded-Systeme ermöglichen den schnellen Einstieg und Zugriff von jeder Plattform
mit LAN-Anschluss. Die API ist funktionskompatibel zu der von Hilschers PC-Karten,
lediglich die DLL muss getauscht werden. Ist
die API einmal anprogrammiert, können gleich
beide Geräteklassen unterstützt werden.
www.aiona.at
I Smart: Stand 443
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: MB Connect, Provertha, Aiona, Beckhoff, BellEquip;
T
69_97_0315_austro 23.04.15 23:33 Seite 91
Dezentrale
Sensordaten
einfach
weiterleiten
Mit den
»IO-Link-Box«Modulreihen in
Schutzart IP67
von Beckhoff
lassen sich Sensoren über einfache Sensorkabel
dezentral im Feld anbinden und Daten damit ans
IO-Link-Kommunikationssystem weitergeben.
Mit insgesamt 28 Modulvarianten – digital und analog, bis zu
16-Kanal-Ein-/Ausgänge, M8- oder M12-Anschlüsse, Kunststoffoder Zinkdruckguss-Gehäuse – erweitert der Hersteller sein
IP67-Sortiment für den Aufbau von Punkt-zu-Punkt-Verbindungen direkt im Feld. Mit insgesamt 24 Bussystemen unterstützen
die Module alle gängigen Kommunikationsprotokolle. Die
»IO-Link-Box«-Module erlauben den Anschluss von binären und
komplexen Sensoren und Aktoren. Die Verbindung zwischen
den Modulen und dem jeweiligen IO-Link-Master erfolgt über
eine M12-Verbindungsleitung (Port Class A). Bei Modulen mit
erhöhtem Stromverbrauch kann eine zusätzliche Spannungseinspeisung erfolgen (Port Class B). Durch die Nutzung ungeschirmter Industriekabel ist eine kostengünstige Verkabelung
möglich. Die Module sind nach IO-Link-Spezifikation V1.1 ausgelegt; die Reichweite der Punkt-zu-Punkt-Verbindung beträgt
20 m. Ein separates IO-Link-Konfigurationstool entfällt, es ist
direkt in das »Twincat«-Softwaresystem integriert. Die verbundenen IO-Link-Teilnehmer können durchgängig identifiziert,
diagnostiziert und im Bedarfsfall einfach getauscht werden,
ohne erneute Parametrierung.
www.beckhoff.at
I Smart: Stand 235
AUSTROMATISIERUNG
Vielseitiges Alarm-Modem
Das GSM/GPRS-Alarmmodem »LobiX NG«
von Lucom (ÖV: BellEquip) zeichnet sich durch
einfache Konfiguration und Bedienung aus
– von der modernen Haustechnik bis zu
industriellen Steuerungsanlagen.
»LobiX NG« überwacht analoge und digitale Werte und
meldet das Abweichen von festgelegten Werten – per
SMS, E-Mail, Fax, Sprachnachricht oder über das Netzwerk. Es ist überall dort einsetzbar, wo Meldungen über
Schaltkontakte aktiviert, Grenzwerte analog überwacht
oder übergeordnete Anlagen per seriellem Protokoll
Meldungen auslösen sollen und ist auch in bestehende Anlagen integrierbar. Mit einer seriellen
Schnittstelle, vier digitalen
Eingängen, zwei digitalen
Ausgängen sowie zwei
Analogeingängen gewährleistet »LobiX NG« breite
Anwendungsmöglichkeiten und kann zudem mit
dem optionalen Erweiterungsmodul »X300« um weitere
32 digitale Eingänge erweitert werden. Die Betriebstemperatur reicht von -20° bis +60° C. Das Standalone-Gerät
kann über einen PC (Web-Interface) oder über das industrietaugliche Gerätedisplay mit menügeführter Benutzeroberfläche konfiguriert werden – auch ohne Netzwerk- oder Computerspezialkenntnisse, wodurch sich
das Gerät auch für kleine Anwendungen wie moderne
Haustechnik eignet.
www.bellequip.at
I Smart: Stand 427
91
69_97_0315_austro 23.04.15 23:33 Seite 92
T
Technik pur
I IND. KOMMUNIKATION
Welche Rolle der passende Switch bei
der Planung von ethernetbasierten
Automatisierungs-Netzwerken spielt
Die Relevanz der
»Netzwerkknüpfer«
Das Ethernet-Netzwerk fungiert heute vielfach als universeller KommunikationsBackbone, über den IT-typische Dienste – beispielsweise zur Übertragung von Kameradaten – bereitgestellt werden, und zugleich auch als modernes Feldbussystem. Die
Kommunikation innerhalb von Maschinen und Anlagen basiert dabei zumeist auf
dem Ethernet-Standard nach IEEE 802.3. Beim Aufbau des Netzwerks steht der Planer
häufig vor der Herausforderung, die für seine Applikation passenden InfrastrukturKomponenten auszuwählen. Als Strukturierungs-Elemente machen moderne Switches die vielfältigen Möglichkeiten des Standards im industriellen Installationsumfeld
nutzbar. Zugleich müssen sie den Erfordernissen der verwendeten spezifischen
ethernetbasierten Automatisierungsprotokolle in Bezug auf Echtzeitfähigkeit, Diagnoseeigenschaften und Netzwerkredundanz Rechnung tragen. Von Wolfgang Valicek
92
ufgrund der konsequenten Umsetzung
der Plug&Play-Philosophie des Standards
IEEE 802.3 ermöglichen industrielle Ethernet-Switches die einfache und wirtschaftliche Vernetzung von Maschinen und Anlagen. Dazu leiten
sie den Datenverkehr gemäß des Plug&Play-Prinzips nach Zieladressen gefiltert weiter. Für die unterschiedlichen Einsatzfälle und Umgebungsanforderungen ist ein breites Produkt-Portfolio erhältlich, welches Switches mit einer Datenrate von 100
oder 1.000 MBit/s sowie verschiedenen Port-Konstellationen umfasst. Über Glasfaser-Ports lassen
sich via Multimode- und Singlemode-Leitungen
A
AUSTROMATISIERUNG
69_97_0315_austro 24.04.15 15:42 Seite 93
große Distanzen bis zu 30 km und mehr überbrücken. Während die Glasfaser-Ports je nach
Ausführung eine feste Übertragungsgeschwindigkeit von 100 MBit/s oder Gigabit unterstützen,
stellen sich die Twisted-Pair-Ports in Kupferausführung auf die bestmögliche Datenrate des angeschlossenen Kommunikationspartners ein. Die
portbezogenen Automatik-Mechanismen Autocrossing und Autonegotiation sorgen dabei für
einen sicheren Link-Aufbau zu Endgeräten mit
einer Übertragungsgeschwindigkeit von 10, 100
oder 1.000 MBit/s. Auf diese Weise erlauben
Switches die Kombination von Teilnehmern und
Segmenten mit unterschiedlichen Datenraten.
Direkte Montage an
der Maschine oder Anlage
Neben den klassischen RJ45-Steckverbindern, die
innerhalb von Schaltschränken genutzt werden,
kommen für die dezentrale Installation im Feld
geschützte Varianten wie die M12-Rundsteckverbinder zum Einsatz. Für die Fast-Ethernet-Vernetzung (100 MBit/s) mit dem M12-Standard ist der
vierpolige D-codierte M12-Steckverbinder standardisiert. Zur Anbindung dezentral verteilter
Endgeräte im Feld bietet etwa Phoenix Contact
Switches in der hohen Schutzart IP67 an. Die Geräte der Baureihe »1605« beinhalten fünf Ports in
M12-Ausführung. Wegen ihrer schmalen Bauform
von 30 mm können sie direkt und einfach auf den
Konstruktionsprofilen der Maschinen montiert
werden. Der Anwender kann den Anbauort der
IP67-Switches also flexibel, platzsparend und installationsoptimiert in der Nähe der anzuschließenden Ethernet-Endgeräte wählen.
Automatische Prioritäts-Erkennung
Wird Ethernet zur Feldkommunikation verwendet, müssen zeitkritische I/O-Daten übertragen
werden. Bei der Auswahl passender SwitchKomponenten sind daher die Echtzeit-Erfordernisse des genutzten Automatisierungsprotokolls
zu berücksichtigen. Geeignete Switches wie die
IP67-Geräte der Baureihe »1605« unterstützen
hier die von Profinet-IO verwendeten Qualityof-Service-Mechanismen und werten die in den
Datentelegrammen im VLAN-Feld enthaltenen
Priorisierungs-Informationen automatisch aus.
Die Priorisierung von Datenpaketen bildet die
Grundlage dafür, dass Datenverkehr mit höherer »
Industrielle
Switches von
Phoenix Contact
stehen jetzt
erstmalig mit
integrierter DLRRedundanz für
Ethernet/IPNetzwerke zur
Verfügung.
AUSTROMATISIERUNG
69_97_0315_austro 23.04.15 23:33 Seite 94
T
Technik pur
I IND. KOMMUNIKATION
Priorität – wie zeitsensitive Prozessdaten – bei
größerem Datenaufkommen nicht durch niederprioren Datenverkehr ausgebremst wird.
Gleichzeitig umfassen die Switches die in Profinet-Netzwerken für Unmanaged-Komponenten geforderten PTCP-Filterfunktionen (Precision Time Control Protocol). Zur Vereinfachung
der Planung von Profinet-Netzwerken sind diese in drei Anwendungsklassen kategorisiert.
Die IP67-Geräte der Baureihe »1605« stellen dabei eine Lösung der Profinet-Class A dar.
erfordert die Installation der Komponenten
nur ein Kabel, das parallel für die Datenübertragung und die Stromversorgung eingesetzt
wird. Daraus resultieren deutliche Einsparungen bei den Verkabelungskosten. Für die Gigabit-Ethernet-Kommunikation wird die achtpolige Kabel-Ausführung mit x-codiertem M12Steckverbinder gemäß CAT 6A verwendet.
Über den PoE-Switch in Schutzart IP67 lassen
sich bis zu acht Power-over-Ethernet-Endgeräte direkt im Feld ankoppeln.
Sofortige Lokalisierung
von Störungen
Die IP67-Switches lassen sich
flexibel und platzsparend direkt
in der Maschine installieren.
Deutliche Einsparung bei
den Verkabelungskosten
Zur Anbindung von Kameras und Vision-Sensoren im Anlagenbereich bietet sich die Powerover-Ethernet-Technologie (PoE) gemäß IEEE
802.3at in Kombination mit einer Gigabit-Datenrate an. Entsprechende Komponenten sind
in der Regel räumlich abgesetzt von den
Schaltschränken sowie oftmals an schlecht zugänglichen Anlagenteilen montiert. Durch die
Ausführung als Power-over-Ethernet-Lösung
94
Die Diagnose des Netzwerks trägt entscheidend zur Erhöhung der Verfügbarkeit der Anlagenfunktion bei. Denn auf Basis der Diagnoseinformationen kann der Anwender Wartungsmaßnahmen einleiten, bevor es zu einem Ausfall kommt. Um das Netzwerk direkt über die
Steuerung diagnostizieren zu können, sind die
Automation-Switches in den Profinet- oder
Ethernet/IP-Betriebsarten über das jeweilige
Automatisierungsprotokoll sichtbar. Die Diagnoseinformationen der Netzwerk-Komponenten stehen dann direkt in der SPS und im Engineering-Tool des Steuerungssystems zur Verfügung. In Profinet-Netzwerken finden sich derartige Netzwerk-Komponenten in der Class B.
Entsprechende Switches unterstützen die DeviceFunktion von Profinet-IO. Auf diese Weise sind
I ZUM THEMA
Erste Switches mit
Device Level RingUnterstützung
Die neuen Advanced Managed
Switches der Produktfamilie »FL
Switch 7000« von Phoenix Contact
eignen sich – ausgestattet mit dem
Common Industrial Protocol (CIP) –
insbesondere für den Einsatz in
Ethernet/IP-Netzwerken. Sie können
aus dem Ethernet/IP-Steuerungssystem konfiguriert und diagnostiziert werden. Bei den »FL Switch
7000« handelt es sich zudem um
die laut Hersteller weltweit ersten
Geräte, die den Redundanz-Mechanismus Device Level Ring (DLR) unterstützen. Mit DLR werden im Fehlerfall Umschaltzeiten von weniger
als 3 ms erreicht, was die Verfügbarkeit des Netzwerks steigert. Die
»FL Switch 7000« erlauben die Integration von bis zu sechs nicht DLRfähigen Geräten in die Ringtopologie. Die Acht-Port-Komponenten
sind als reine Kupferlösung sowie
alternativ mit zwei oder drei Glasfaser-Schnittstellen erhältlich. Varianten mit Multimode- oder Singlemode-Glasfaser ermöglichen die
flexible Anbindung an das übergelagerte Netzwerk. Darüber hinaus
stellen die Geräte bewährte Funktionen wie »IGMP Snooping«,
»Multicast Source Detection« und
»Auto Query Port« für eine intelligente Multicast-Filterung zur Verfügung, um die Stabilität des Netzwerks zu erhöhen.
AUSTROMATISIERUNG
69_97_0315_austro 23.04.15 23:33 Seite 95
sie in der Steuerung als Profinet-Teilnehmer
sichtbar, der über das Engineering konfiguriert
und diagnostiziert werden kann. Da die Switches auch die Topologieerkennung über das Link
Layer Discovery Protocol (LLDP) beinhalten, lässt
sich die Netztopologie darstellen. So wird bei
Fehlerzuständen eine schnelle Lokalisierung der
Störung ermöglicht.
Schnelle Umschaltzeit im Fehlerfall
Durch die Verschaltung von Switches lassen sich
Netztopologien wie Stern, Baum, Ring oder beliebig vermaschte Strukturen umsetzen. Während Stern- und Baumtopologien auch mit Unmanaged Switches aufgebaut werden können,
bedürfen Ring- oder vermaschte Strukturen einer
besonderen Betrachtung. Wird in einer EthernetTopologie ein Ring ausgeführt, muss der redundante Port über einen Redundanz-Mechanismus
blockiert und darf nur bei einer Ringunterbrechung aktiviert werden. Diese Aufgabe übernimmt das jeweilige Redundanz-Protokoll des
Managed Switches. Alle aktiven Komponenten
in der vermaschten Topologie müssen dazu das
gleiche Redundanz-Protokoll unterstützen. Als
universelle Lösung bietet das Rapid Spanning
Tree Protocol (RSTP) hier Umschaltzeiten im Bereich von einer Sekunde. In AutomatisierungsNetzwerken werden üblicherweise alternative
Redundanz-Mechanismen genutzt – beispielsweise das Media Redundancy Protocol (MRP) in
Die Power-overEthernet-Switches in
Gigabit-Ausführung
werden im Feld über
M12-Steckverbinder
angeschlossen.
Profinet-Netzen der Conformance Class B und C.
Neben einer schnelleren Umschaltung erlauben
diese Lösungen zudem die kabelwegminimierte
Integration von Zwei-Port-Feldgeräten. Ethernet/IP-Netzwerke arbeiten mit der RedundanzTechnologie Device Level Ring (DLR), die sehr
kurze Wiederherstellungszeiten von drei Millisekunden ermöglicht. So ist eine nahezu stoßfreie
Umschaltung der Teilnehmer-Kommunikation
gegeben. Über die DLR-Technologie können
Steuerungen, I/O-Module, Feldgeräte und Antriebe in einem schnellen redundanten Ring installiert werden. Standard-Komponenten wie
PCs, andere nicht DLR-fähige Ethernet/IP-Teil-
nehmer oder Switches wurden bislang über die
Vorschaltung spezieller Drei-Port-Komponenten
in den Ring eingebunden. Mit den neuen
Advanced Managed Switches der Produktfamilie
»FL Switch 7000« von Phoenix Contact sind nun
auch Geräte erhältlich, die sich direkt in einen
DLR-Ring integrieren lassen. Daraus ergeben
sich erhebliche Vorteile bei der Installation und
(TR)
Ausführung von Ethernet/IP-Netzen.
Zum Autor: Wolfgang Valicek ist Produktmanager
für Automation bei Phoenix Contact Österreich.
INFOLINK: www.phoenixcontact.at
Stand 135
69_97_0315_austro 23.04.15 23:33 Seite 96
T
Technik pur
I IND. KOMMUNIKATION
Den neuen »Firewall/NAT«-Router hat Weidmüller
speziell in Hinblick auf die Anforderungen in Industrienetzwerke entwickelt. Er sorgt für eine sichere
Kommunikation zwischen ethernetbasierten Maschinen und Anlagen sowie übergeordneten Netzwerken. Dafür verfügt der Industrial-Security Router mit
integrierter Firewall über zwei Gigabit-Ports. Über die
Funktionen 1:1-NAT und IP-Forwarding/VirtualMapping lassen sich gleiche IP-Subnetze in ein übergelagertes Produktionsnetzwerk einfach integrieren.
ndustrietaugliche Router weisen typischerweise
einen hohen Funktionsumfang auf. Je nach
Applikation benötigen Anwender tatsächlich
nur einige Eigenschaften. Eine Fokussierung auf
relevante Funktionen empfiehlt sich, wenn der Anpassungsaufwand zur IP-Integration von Maschinen in übergelagerte Netzwerke möglichst gering
ausfallen soll. Der neue »Firewall/NAT«-Router
»IE-SR-2GT-LAN-FN« von Weidmüller mit zwei Gigabit-Ethernet-Schnittstellen (10/100/1.000BaseT(X)) ist
speziell für Applikationen ausgelegt, bei denen
Netzwerksicherheit und Network Address Transla-
I
Durch IP-Routing
erfolgt eine kontrollierte Vermittlung
des Datenverkehrs
zwischen Subnetzen.
Die Segmentierung
in Teilnetze reduziert
dabei die Netzwerklasten.
96
Einfache
Netzintegration
tion (NAT) im Vordergrund stehen. Dank der integrierten Stateful-Inspection-Firewall mit flexibler
Zwei-Wege-Paketfilterung (WAN/LAN ein- und
ausgehend) schützt der Router industrielle IPNetzwerke zuverlässig und sicher. Beim »Firewall/
NAT«-Router erfolgt die virtuelle Umsetzung von
IP-Adressen einfach mittels 1:1-NAT. Das heißt, Serienmaschinen mit identischem IP-Adressraum lassen sich parallel betreiben und in übergelagerte
Netzwerke einbinden – ohne jeder Maschine individuelle IP-Adressbereiche zuweisen zu müssen.
Der Router bietet statisches oder dynamisches
Routing und unterstützt RIPv2/ OSPF. Er leitet den
Datenverkehr kontrolliert zwischen geswitchten
Ethernet-Netzwerken (IP-Routing) weiter. Außerdem reduziert er Netzwerklasten durch Aufteilung in separate Netzwerke (Broadcast-Limitierung) und schützt – dank Firewall und Masquerading – vor unbefugten Zugriffen. Auch die Firewall des »IE-SR-2GT-LAN-FN« stellt umfangreiche,
konfigurierbare Filterfunktionen bereit und erkennt legitimierten Datenverkehr, weist also
nicht autorisierte Netzwerkzugriffe zuverlässig
ab. Der »Firewall/NAT«-Router hat weitere Funk-
tionen wie Priorisierung und Kanalisierung des
Netzwerkverkehrs ab Werk implementiert.
Robust für industrielle Einsätze
Neben seiner kompakten Konstruktion (35 x 159 x
134 mm) besitzt der »Firewall/NAT«-Router in
IP20-Ausführung zwei RJ45-Ports, einen USB-Port,
einen SCM-Kartenleser, diverse LED-Anzeigen für
Status sowie digitale Ein-/ Ausgänge und einen
»Factory-Reset«-Button. Industriellen Bedürfnissen entspricht auch der Betriebstemperaturbereich: Dieser reicht von -20° bis +70° C. Weidmüller
bietet weitere LAN/WAN-Router mit integrierten
VPN-Technologien an: Für den gesicherten, weltweiten Fernzugriff auf Maschinen und Anlagen
eignen sich die Modelle »IE-SR-2GT-LAN« mit den
Funktionen: IP-Routing, Firewalling, NAT und
Fernwartung über gesicherte VPN-Verbindungen.
Das Modell »IE-SR-2GT-UMTS-3G« verfügt darüber
hinaus über zusätzliche Vernetzungsmöglichkeiten mit mobilfunkgestütztem Datenfunk. (r.PA./TR)
INFOLINK: www.weidmueller.at
AUSTROMATISIERUNG
Stand 437
Fotos: Weidmüller;
Industrial Security Router für
die sichere Kommunikation
zwischen EthernetNetzwerken bei reduziertem
Adressierungsaufwand
69_97_0315_austro 23.04.15 23:33 Seite 97
I PRODUKTNEUHEITEN
Kleine Fernwirkstation
Das Mobilfunkmodul »TC Mobile I/O X300«
von Phoenix Contact ist die laut Hersteller
weltweit kleinste ODP-Fernwirkstation.
Über das Mobilfunknetz überwacht es einfach und
sicher analoge sowie digitale Signale von entfernten
Außenstationen. Relais lassen sich aus der Ferne
schalten. Durch den integrierten Kalender können
außerdem die Schaltzeiten der Relais individuell bestimmt werden. Die Überwachung von Anlagen mit
Außenstationen wird optimiert, indem das Mobilfunkmodul als ODP-Fernwirkstation (Open Data
Port) über den Mobilfunkdienst GRPS kontinuierlich mit einem ODP-Server kommuniziert.
Dabei können Online-Werte sowie historische Daten und Alarme – auch mit Zeitstempel –
über das Internet in eine Leitzentrale übertragen werden. Dort werden die Messwerte
ausgewertet und gespeichert. Alle zentralen und wichtigen Funktionen werden von der
Leitzentrale aufgesetzt. Der ODP-Server sorgt für eine offene Kommunikation zwischen
dem Meldesystem und der Leitzentrale.
www.phoenixcontact.at
I Smart: Stand 135
Cat7-Ethernetleitungen
für bewegte Anwendungen
Fotos: Igus, Phoenix Contact;
Auf der vergangenen »Hannover Messe« stellte Igus die laut eigenen
Angaben weltweit erste Cat7-Ethernetleitung für Energieketten vor.
Die Cat7-Leitung »CFBUS.052« hat
zur wesentlichen Erhöhung der Datensicherheit Geflecht-, Paarschirme
und einen Geflechtgesamtschirm mit
90% optischer Bedeckung, der eine
Funktionsfähigkeit auch nach Millionen von Biegezyklen in der Energiekette sicherstellt. Der spezielle Leiter-/Verseilaufbau macht diese Leitung dauerbiegefest. Ein mit optimiertem Flechtwinkel gefertigtes
Schirmgeflecht schützt sowohl den Gesamtschirm vor mechanischen Brüchen als auch
die elektromagnetische Verträglichkeit der Leitung. Die geschirmten Paare werden mit
einer optimierten Schlaglänge so verseilt, dass sie zum einem den hohen mechanischen
Anforderungen gerecht werden, zum anderen aber auch die elektrischen Anforderungen hinsichtlich der Datenübertragung erfüllen. Diese Cat7-Leitung ist wie alle hoch
abriebfesten »TPE CFBUS«-Typen flammwidrig. Darüber hinaus ist sie UL/CSA-, EAC- und
CTP-zertifiziert und DESINA-konform. Die neue Leitung ist außerdem im Reinraum
einsetzbar.
www.igus.at
I Smart: Stand 333
AUSTROMATISIERUNG
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:30 Seite 98
Technik pur
I ANTRIEBSTECHNIK
Leistungsbereich erweitert
WEG hat die Frequenzumrichter-Baureihe »CFW500« um die Baugröße D erweitert. Diese vergrößert den Nennleistungsbereich der Niederspannungs-Umrichter von bislang 7,5 kW auf 15 kW.
www.wattdrive.com
Linearmotorachsen mit
kompletter Kapselung
INTRO
Der Wiener Lineartechnik-Spezialist
KML bietet neu standardisierte Linearmotorsysteme mit kompletter Kapse-
»
Servoantrieb mit
Netzwerk-Sicherheit
Der Servoantrieb »Kinetix 5500« der
Marke »Allen Bradley« von Rockwell
Automation nutzt Ethernet/IP für
Sicherheitsfunktionen. Er lässt sich in der einheitlichen Entwicklungsund Designumgebung »Studio 5000« parametrieren und ist vollständig in den »Logix-Designer« integrierbar.
»Kinetix 5500« mit integrierter Sicherheitsfunktionalität nutzt zusätzlich zur
Highspeed-Koordination des Grundmodells das Ethernet/IP-Netzwerk, um die Sicherheitsfunktionen zu erfüllen. Dadurch lassen sich sicherheitsrelevante Signale über dieselbe Leitung und IP-Adressen übertragen, die auch zur Steuerung und für die Achssteuerung verwendet werden – ein fest verdrahtetes Sicherheitssystem ist überflüssig.
Maschinen- und Anlagenbauer können mit der Entwicklungsumgebung »Studio
5000« und den Sicherheitssteuerungen »GuardLogix« den Antrieb schnell konfigurieren, sowohl Achssteuerungs- und Steuerungsparameter als auch die Sicherheitsfunktionen. Sie können die »STO«-Funktion (sicher abgeschaltetes Moment) zurücksetzen,
eine unbegrenzte Zahl von Sollwerten programmieren, Sicherheitszonen verändern
und vorhandenen Code wiederverwenden, um die Systemvalidierung zu erhalten. Details zu sicherheitsrelevanten Fehlern wie etwa »STO«-Anforderungen erscheinen auf
der LCD-Anzeige des Antriebs und können in bestehende Informationsdatenbanken
und bereits in Gebrauch befindliche Reporting-Lösungen übernommen werden.
www.rockwellautomation.at
lung an. Alle exponierten Bauteile der
robusten Systeme werden damit vor
möglichen negativen Umwelteinflüssen
nachhaltig geschützt. Das heißt, weder
Staub noch Schmiermittel oder Holzund Metallspäne können die Performance der Antriebe negativ beeinträchtigen.
www.kml-technology.com
Bürstenlose Motoren
Der italienische Hersteller Bonfiglioli
bringt sechs weitere Baugrößen seiner
Synchronmotorenreihe »BMD« auf den
Markt, die nun den Drehmomentbereich von 1,7 bis 45 Nm mit Versorgungsspannungen bis 400 V abdeckt.
Die neuen Baugrößen sind im Drehzahlbereich von 1.500 bis 6.000 min-1 verfügbar. Die Motoren verfügen über eine
Reihe von Feedback-Optionen mit
verschiedenen Genauigkeits- und
Auflösungsniveaus.
www.bonfiglioli.com
Kompakter und dynamischer
B&R hat seine Servo-Motorbaureihe »8LS« komplett überarbeitet und
zahlreiche Verbesserungen implementiert. Kompakteres Gehäuse,
optimiertes Design und mehr Baulängen sind nur einige Features,
die diese Motoren noch universeller machen.
Die Motoren der Baugrößen 2 und 3 sind
bei gleichen technischen Daten nun wesentlich kompakter. Damit ist maximale
Kompatibilität bei höherer Leistungsdichte garantiert. Die Motoren der Baugrößen 5 und 7 erhalten weitere Baulängen
und bieten somit mehr Flexibilität in Bezug auf Dynamik und Moment. In den
»8LS«-Motoren kommen neue induktive
Geber zum Einsatz, die im Vergleich zu
den bisherigen Gebern wesentlich präzisere Daten liefern. In Kombination mit dem
digitalen EnDat-2.2-Interface lassen sich die gängigsten Sicherheitsfunktionen auch
mit Motorhybridkabeln verwenden, bei denen Geber- und Motorkabel zusammengefasst werden. Verkabelungsaufwand und Kosten werden reduziert. Die gebräuchlichsten Motoren stehen zudem als Vorzugsmotoren zur Verfügung.
www.br-automation.com
98
I Smart: Stand 133
AUSTROMATISIERUNG
I Smart: Stand 231
Fotos: Rockwell, KML, B&R, Siemens; Stöber;
T
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:31 Seite 99
Motormanagement-System
mit Modbus-Anbindung
Siemens erweitert sein Motormanagement-System
»Simocode pro« um Modbus-Kommunikation. Dadurch
kann es nun im Modbus-geprägte Automatisierungs- und Leitsystemlösungen in Prozessindustrien wie Chemie, Öl und Gas,
Wasser und Zement sowie im Bergbau einfach integriert werden.
Das neue Grundgerät »Simocode pro V Modbus RTU« ist mit bewährten Komponenten des »Simocode pro V«-Systems kompatibel. So können vorhandene Erfassung- und Erweiterungsmodule, Bedienbausteine und das Sicherheitsmodul
»DM-F Local« auch unter Modbus eingesetzt werden. Zusätzlich zur Modbus-Anbindung unterstützt das Motormanagement-System die Industrie-Kommunikationsprotokolle Profibus, Profinet
sowie OPC/UA und lässt sich somit
flexibel verwenden. Das System
wird über die lokale Schnittstelle
komfortabel mit der Software
»Simocode ES V13« parametriert.
Die Software besitzt einen integrierten Grafikeditor für eine
übersichtliche und schnelle Projektierung. Vielfältige DiagnoseInformationen ermöglichen eine
einfache Wartung sowie schnelle Reaktion im Fehlerfall. Das Motormanagement-System »Simocode pro« für den elektronischen Motorvollschutz vereint in
einem kompakten Gerät alle relevanten Schutz-, Überwachungs-, Sicherheits-,
und Steuerfunktionen für jeden Motorabzweig. Der Zugriff auf alle Prozess-,
Mess- und Statistikdaten, Warnungen und Fehler erhöht die Datentransparenz,
womit Anwender in der Prozessindustrie die Prozessqualität steigern können.
www.siemens.de/simocode
I Smart: Stand 130
Sicherer Fernzugriff
auf Servoumrichter
Der Servoumrichter »Posidyn SDS 5000« von
Stöber ermöglicht sichere Fernwartung mit
einfachem Zugriff wie bei einem Vor-Ort-Service.
Der verantwortliche Mitarbeiter vor Ort gibt direkt am Umrichter oder an der SPS die Fernwartung frei, aufwändige und
sicherheitsbedenkliche Portfreigaben sind nicht erforderlich,
Nach Abschluss der Wartungsarbeiten wird der Zugriff auf das
System geschlossen, es entsteht keine Sicherheitslücke im
System des Betreibers. Zur Grundausstattung des »Posidyn
SDS 5000« gehört der selbstkonfigurierende »Integrated Bus«
(»IGB«). Über ihn lassen sich vielfältigste Kommunikationsund Funktionskonzepte, auch zwischen mehreren Servoumrichtern und Schnittstellen, in Echtzeit kontrollieren. Für die
Kommunikation mit einer übergeordneten Steuerung stehen
optional Feldbusschnittstellen, z.B. für Profibus, CAN oder
Ethercat, zur Verfügung. Ein Klartextdisplay mit Tastatur vereinfacht die Diagnose bei Störungen und ermöglicht den
schnellen Zugriff auf alle relevanten Parameter.
www.stoeber.at
I Smart: Stand 439
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:31 Seite 100
T
Technik pur
I ANTRIEBSTECHNIK
Frequenzumrichter-Baureihe wartet mit neuen
Funktionen für mehr Anwendernutzen auf
ABB baut sein Flaggschiff in Sachen Antriebstechnik, die Frequenzumrichter-Familie »ACS 880«,
kontinuierlich aus. Neue Features des »IndustrialDrives« sind u.a. die Oberschwingungsreduzierung und die Energierückspeisung bei den
»Single-Drive«-Frequenzumrichter-Schrankgerä-
Weiterentwicklung
im Detail
ten sowie eine optimierte rückspeisefähige
»Multidrive«-Frequenzumrichtern. Zulassungen
für explosionsgefährdete Umgebungen runden
das Portfolio ab. Weiters kann nun über eine neue
App mit Mobilgeräten auf Informationen der
Antriebe zugegriffen werden.
100
ie rückspeisefähigen »Single-Drive«Schrankgeräte der »ACS 880«-Baureihe bieten eine komplette, kompakte
Antriebslösung für Energierückspeisung in
das Versorgungsnetz. Die Geräte haben einen
Leistungsbereich von 250 bis 3.200 kW sowie
einen Spannungsbereich von 380 bis 690 V
und stehen in den Schutzarten IP22 (Standard), IP42 und IP54 (optional) zur Verfügung.
Die rückspeisefähigen Umrichter zeichnen
sich durch Leistungsfaktor Eins und niedrige
Netzoberschwingungen aus. Sie verfügen
über eine große Anzahl an integrierten Merkmalen und Applikationsregelungsprogrammen.
D
AUSTROMATISIERUNG
Schrankgeräte schonen
das Versorgungsnetz
Die ebenfalls neuen »Low Harmonic Drive«Schrankgeräte der »ACS880«-Serie sorgen für
einen sehr geringen Oberschwingungsgehalt
und schonen somit das Versorgungsnetz. Sie
sind besonders für schwache Netze ausgelegt,
bei denen Oberschwingungen einen kritischen
Faktor darstellen. Die Geräte haben einen Leistungsbereich von 250 bis 3.200 kW und einen
Spannungsbereich von 380 bis 690 Volt und stehen ebenfalls in den Schutzarten IP22, IP42 und
IP54 zur Verfügung. Verglichen mit Standard-
Fotos: ABB, Fotolia;
Gleichrichtereinheit für den Einsatz in den
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:31 Seite 101
lösungen mit Diodeneinspeisung erzeugt der
Frequenzumrichter ohne externe Filter oder Mehrpulstransformatoren sehr geringe Oberschwingungen und erreicht den Leistungsfaktor Eins. Die aktive Einspeiseeinheit kann die Ausgangsspannung erhöhen und auch bei Netzunterspannung die volle
Motorspannung gewährleisten. Der »Low Harmonic Drive« hat zahlreiche integrierte Merkmale wie
die direkte Drehmomentregelung (»DTC«) von ABB.
Rückspeisefähige Gleichrichtereinheit
Die rückspeisefähige Gleichrichtereinheit »ACS 880
RRU« ist die neueste Entwicklung bei den Einspeiseeinheiten der »ACS880«-Multidrive-Frequenzumrichterserie. Sie wird in Mehrmotoren-Anwendungen eingesetzt, bei denen eine kosteneffiziente und robuste Netzrückspeisung gefordert
wird. Die »RRU« ist mit einem Filtermodul ausgestattet und erreicht verglichen mit der IGBT-Einspeiseeinheit (»ISU«) eine höhere Leistungsdichte der Module. Auch bei Spannungseinbrüchen
arbeitet die »RRU« zuverlässig.
Die neuen »Low Harmonic Drive«Schrankgeräte der »ACS880«-Serie
von ABB sorgen für einen geringen
Oberschwingungsgehalt und
schonen somit das Versorgungsnetz.
Zertifizierung für
explosionsgefährdete Umgebungen
ABB-Motoren für explosionsfähige Atmosphären
sind typgeprüft und für den drehzahlgeregelten
Betrieb mit dem Industrial Drive »ACS880« nach
ATEX und IECEx zertifiziert. Die ATEX-zertifizierten, integrierten Schutzfunktionen des Frequenzumrichters, zahlreiche, leicht zu programmierende
Optionen und die skalierbare Reglerperformance
bilden zusammen mit den Motoren von ABB die
Basis für einen sicheren Betrieb in explosionsgefährdeten Bereichen.
Smartphone-Apps erleichtern
Einstellung und Wartung
Auf der jüngst abgehaltenen »Hannover Messe«
stellte ABB zwei Smartphone-Apps für die Optimierung und Wartung von Frequenzumrichtern
vor. Mit der »Drivetune-App« können Instandhaltungstechniker über die Bluetooth-Schnittstelle
einfach auf den Frequenzumrichter zugreifen. Sie
ermöglicht die schnelle und effiziente Inbetriebnahme des Antriebs. Die App »Drivebase« gibt es
bereits seit 2014. Sie ermöglicht dem Anlagenpersonal, einen dynamischen QR-Code zu scannen, der durch den Frequenzumrichter erzeugt
und auf seinem Bedienpanel angezeigt wird. Der
Code liefert die zur Registrierung des Antriebs
benötigten Informationen und bietet Hilfestellung bei der Lösung von Problemen, ohne dass
man in Wartungshandbüchern nachschlagen
muss. Über die Cloud kann außerdem auf eine
umfangreiche Wissensdatenbank zugegriffen
werden, falls weitere Hilfe benötigt wird. Die
App hilft zudem bei der kontinuierlichen Überwachung der Antriebe über die gesamte Nutzungsdauer. Von der Installation des Antriebs bis
zum »Lebensende« kann »Drivebase« Daten speichern, auf deren Basis das ABB-Serviceteam Empfehlungen zur Sicherstellung des zuverlässigen
Betriebs und zur Reduzierung von Stillstandszeiten geben kann. Die »Drivebase«-App ist auf den
gängigsten Smartphone-Plattformen bereits verfügbar, die »Drivetune«-App soll im Laufe des
Jahres folgen. ABB will beide Apps kontinuierlich
aktualisieren und die Anzahl der Antriebe, für die
(r.PA./TR)
sie nutzbar sind, erweitern.
INFOLINK: www.abb.at/drives
AUSTROMATISIERUNG
Stand 227
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:31 Seite 102
Technik pur
I ANTRIEBSTECHNIK
Mit der weiterentwickelten »IndraDrive Mi«-Baureihe stellt
Bosch Rexroth Maschinenherstellern nun eine komplett
schaltschranklose Servo-Antriebstechnik zur Verfügung.
Konstrukteure können damit sämtliche Komponenten frei an
oder in ihrer Maschine platzieren. Das verringert den Schaltschrankbedarf mitsamt Kühlung laut Hersteller um 100%
und den Verkabelungsaufwand um bis zu 90%. Zusätzlich erweitert die schaltschranklose Antriebstechnik die Flexibilität für modularisierte Maschinenkonzepte. Von Thomas Fey
Wie sich komplette Antriebsstränge direkt in Maschinen
integrieren lassen und somit ohne Schaltschrank auskommen
Schaltschranklos
antreiben
Mit den neuen Versorgungs- und Netzmodulen lassen sich
alle elektrischen Antriebskomponenten
von Bosch Rexroth
direkt in die Maschine
integrieren: Das Ergebnis sind schaltschranklose, modulare
Maschinen mit minimiertem Flächenbedarf.
102
AUSTROMATISIERUNG
ereits seit 2007 bietet Rexroth mit »IndraDrive
Mi« einen motorintegrierten Servoantrieb an. Lediglich die Versorgungskomponenten benötigten
bislang noch minimalen Platz im Schaltschrank. Jetzt ist
der Antriebs- und Steuerungshersteller noch einen
Schritt weitergegangen: Das komplette Antriebssystem
kann nun direkt in die Maschine integriert werden, da
auch das Versorgungsmodul in Schutzart IP65 ausgeführt
ist. Das Netzmodul beinhaltet in einem Gerät den Netzfilter, die Netzdrossel sowie den Netzschütz und wird direkt ans Netz angeschlossen. Das rückspeisefähige Versorgungsmodul mit Ansteuerelektronik, Bremswiderstand und Bremstransistor ersetzt komplett die Versorgung und die Ansteuerelektronik im Schaltschrank. Somit entfallen alle derzeit im Schaltschrank befindlichen
B
Fotos: Bosch Rexroth;
T
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:31 Seite 103
Versorgungskomponenten, der Schaltschrank
wird nicht mehr benötigt. Für die schaltschranklose Antriebtechnik hat Rexroth zudem einen
neuen motornahen Regler mit einem Maximalstrom von 36 A entwickelt.
lung. Der Einspareffekt ist aber noch höher, weil
Sensoren, E/As und Feldbuskomponenten direkt an
den dezentralen »IndraDrive Mi«-Antrieben angeschlossen werden können. Die Anbindung der
dezentralen Peripherie erfolgt über Multi-Ethernet.
Höhere Flexibilität bei niedrigeren Kosten
Energieverbrauch halbieren
Maschinenbauern bietet die schaltschranklose Antriebstechnik gleich mehrere Vorteile: Der Montageaufwand und damit die Kosten sinken erheblich,
und der Platzbedarf der Maschine verringert sich
deutlich. Gleichzeitig eröffnen sich neue Freiheitsgrade für die Modularisierung – und das erhöht die
Flexibilität für individuell konfigurierte Maschinen.
Hersteller können nun Module komplett vormontieren und in Betrieb nehmen, ohne sie mit dem
Schaltschrank einer Maschine zu verkabeln. Das Zusammenstellen mehrerer Module erfordert so einen
deutlich geringeren Montageaufwand. Denn konsequent umgesetzt reicht es aus, die Einzelmodule
mit einem einzigen Hybridkabel mit Strom zu versorgen und an die Maschinensteuerung anzubinden. Auch können nachträglich Antriebe in den Antriebsstrang flexibel hinzugefügt oder aus ihm entfernt werden. Zusätzlich unterstützt »IndraDrive
Mi« über die Multi-Ethernet-Schnittstelle auf einer
Hardware gängige Ethernet-basierte Protokolle
wie Sercos, Profinet, Ethernet/IP und Ethercat. Via
Gateway ist eine Verbindung mit Profibus möglich.
Durch die systembedingte energetische Kopplung
über das gemeinsame Hybridkabel kann Energie
zwischen den Antrieben ausgetauscht werden.
Wenn z.B. ein Antrieb bremst, kann die entstehende Bremsenergie gleichzeitig einem beschleunigenden Antrieb in der Maschine zur Verfügung gestellt
werden. Die Energie wird somit im System gehalten
oder ins Netz zurückgespeist. Das ermöglicht Energieeinsparungen von bis zu 50%. Zusätzlich sinkt
aufgrund der deutlich verringerten Verkabelung
das Gewicht der Module. Damit können die Antriebe in zahlreichen Fällen kleiner ausgelegt werden
und damit die Energieeffizienz weiter steigern. Die
dezentralen Konzepte vereinfachen zudem das Umsetzen der Maschinenrichtlinie. Rexroth bietet für
die schaltschranklosen »IndraDrive Mi«-Antriebe zertifizierte Sicherheitsfunktionen, von »Safe Torque
Off« bis hin zu »Safe Motion«.
Statt 3.000 m Kabel nur noch 110 m
»IndraDrive Mi« basiert auf motorintegrierten oder
motornahen Servoantrieben. Als Faustregel gilt,
dass bis zu 20 »IndraDrive Mi« an einem bis zu
200 m langen Kabelstrang einen Antriebsverbund
bilden können. Je nach Anschlussleistung, Kabellänge und gewählten Optionen lassen sich sogar mehr
Antriebe in Reihe schalten. Dabei setzt Rexroth auf
ein Hybridkabel für Stromversorgung und Kommunikation. Im Vergleich zu einer klassischen Automatisierung reduziert dieser Ansatz die Verkabelung
um bis zu 90%. Dazu ein kleines Rechenbeispiel: Bei
einer Automatisierung mit 50 Antrieben kommen
bei einer Schaltschranklösung schnell bis zu 1.500 m
Leistungskabel und noch einmal die gleiche Länge
Geberkabel zusammen. Bei der schaltschranklosen
Variante reichen dagegen gerade einmal 110 m Hybridkabel. Das reduziert nicht nur die Materialkosten und die Montagezeiten, sondern verringert
auch die Fehlerwahrscheinlichkeit bei der Verkabe-
AUSTROMATISIERUNG
Antriebsintegrierte Steuerung
Die Modularisierung im Maschinenbau verlagert
zunehmend auch Steuerungsfunktionen in die einzelnen Maschinenmodule. Mit der antriebsintegrierten Steuerung von Rexroth verschmelzen Antriebsfunktionen, Bewegungssteuerung und Ablauflogik
zu einer offenen Automatisierungsplattform. Dieses
»Motion-Logic«-System nach IEC 61131-3 regelt
auch komplexe Bewegungsaufgaben. Die antriebsbasierte Steuerung von Rexroth koordiniert bis zu
neun »IndraDrive Mi« als Slaves in Echtzeit. Damit
kann der Maschinenbauer anspruchsvolle Bewegungen und Prozesse der Maschine mit intelligenter Antriebstechnik lösen. Er stellt diese Teilfunktionen als Softwaremodule bereit. Das ist auch möglich, wenn unterschiedliche Maschinensteuerungen
(TR)
zum Einsatz kommen.
Zum Autor: Thomas Fey leitet das Produktmanagement »Electric Motors and Drives«
bei Bosch Rexroth in Deutschland.
INFOLINK:
www.boschrexroth.at
Stand 137
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:31 Seite 104
P
Praxisreport
I ANTRIEBSTECHNIK
Wie moderne Frequenzumrichter dem Wasserski-Lift
auf der Neuen Donau in Wien mehr Leistungsfähigkeit
und zugleich Energieeffizienz ermöglichen
Retrofit
fürn Wakeboard-Lift
Seit rund 20 Jahren ist der Antrieb für die Seilbahnanlage
an der Wiener Donauinsel bereits in Betrieb. Um auch in
Zukunft Wakeboarding, wie das modifizierte Waserskifahren neudeutsch heißt, zuverlässig und störungsfrei anbieten zu können, entschied sich der Betreiber Wakeboardlift.at, den mittlerweile wartungsanfälligen Antrieb zu
modernisieren. Nach intensiver Planung und Beratung
entschieden sich die Verantwortlichen für einen frequenzumrichtergeregelten Elektromotor, der Umrichter kommt
dabei von Danfoss. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war neben der kompetenten technischen Beratung
und der guten Qualität auch die Tatsache, dass der Seilbahnhersteller »VLT«-Frequenzumrichter des Antriebsherstellers auch in seinen neuen Anlagen verbaut. Die Kombination aus Motor und Frequenzumrichter sorgt für eine
genau passende Ansteuerung der Seilbahn. Von Dieter Graf
104
akeboarding ist der Trendsport der letzten Jahre und
stand sogar einige Zeit auf
der Liste potenzieller neuer Sportarten
für die Olympischen Spiele 2020. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus
Snowboard und Wasserski. Die Sportler
stehen, ähnlich wie beim Snowboard,
seitlich zur Fahrtrichtung auf dem Board
und lassen sich von einem Motorboot
oder einer Seilbahn übers Wasser ziehen. Bei einer Fahrtgeschwindigkeit zwischen 28 km/h und 39 km/h gilt es, mithilfe der vom Boot verursachten Wellen
oder bei Seilbahnen mittels verschiedener Parcours Elemente, die so genannten Obstacles, möglichst kreative Sprünge zu vollbringen. Die Wiener Seilbahnanlage von Wakeboardlift.at ermöglicht
diesen Wasserspaß auf der Neuen
Donau. Bis zu zehn Sportler kann die
Seilbahn nach der Modernisierung
gleichzeitig über den Parcours ziehen.
Wakeboarden kann auf der Anlage je-
W
der, der körperlich und geistig fit sowie
mindestens acht Jahre alt ist. Sie ist mit
vier Masten ausgestattet und erstreckt
sich über eine Länge von 832 m. Über die
Strecke verteilt befinden sich drei unterschiedliche Obstacles genannte Hindernisse, die Sprünge ermöglichen.
Die Anforderung
Das Hauptproblem der rund 20 Jahre alten Anlage war, dass der alte Antrieb gerade bei voller Auslastung mit Drehzahlverlust zu kämpfen hatte. Hier sollte ein
neuer, zeitgemäßer Motor mit mehr Leistung Abhilfe schaffen. Hinzu kam der
Wunsch, durch die Modernisierung die
Energie- und Wartungskosten deutlich
zu reduzieren. Nach intensiver Planung
und Beratung entschied sich Wakeboardlift.at für einen per »Danfoss VLT«Frequenzumrichter geregelten Elektromotor. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war neben der kompetenten
AUSTROMATISIERUNG
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:31 Seite 105
technischen Beratung und der guten Qualität
auch die Tatsache, dass der Seilbahnhersteller
ebenfalls Danfoss-Umrichter in seinen neuen
Anlagen verbaut. Die Firma Barth, ein langjähriger Danfoss-Systempartner, unterstützte
Wakeboardlift.at bei der Planung der Modernisierungsarbeiten und führte im Anschluss die
Umrüstung der Wakeboardanlage durch.
Die Modernisierung ermöglicht
mehr Wakeboarder auf der Strecke
Bei gutem Wetter drehen bis zu 200 Wakeboarder pro Tag auf dem Parcours ihre Runden.
Der neue Antrieb der Seilbahnanlage, ein
45-kW-Elektromotor in Kombination mit einem »VLT AutomationDrive FC 302«-Frequenzumrichter von Danfoss, ist nun leistungsfähiger
als sein Vorgänger. Dank der modernen Technik zieht die Seilbahn nun bis zu zehn Wakeboarder gleichzeitig über den Parcours, statt
bisher maximal neun. So verkürzen sich gerade
an schönen Sommertagen die Wartezeiten, die
Sportler müssen weniger anstehen und können
länger den Spaß genießen. Die Steuerung der
Liftanlage erfolgt über ein Potenziometer. Der
»VLT AutomationDrive« erhält vom Potenziometer ein 0–10-V-Signal und steuert dann
den Antrieb entsprechend an. So lässt sich die
Geschwindigkeit der
Seilbahn ganz individuell an die Situation
bzw. Bahnauslastung
anpassen. Die Wakeboarder auf der Strecke haben damit immer perfekte Bedingungen für ihre
Sprünge. Der Frequenzumrichter hilft
folglich maßgeblich
dabei, den Fahrspaß
zu verbessern.
Mit dem neuen Frequenzumrichter
»VLT AutomationDrive« von Danfoss lässt sich der Motor optimal an
die aktuelle Auslastung der Bahn
anpassen. Dadurch senkt er die
Energiekosten der Seilbahnanlage.
AUSTROMATISIERUNG
Energieeffizienter
und weniger Wartung
Die modernisierte Anlage lässt nicht nur mehr
Wakeboarder auf die Strecke, sie verringert zudem noch die Betriebskosten. Die hohe Effizienz des Umrichters – der »VLT AutomationDrive« erreicht einen Wirkungsgrad von bis zu »
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:31 Seite 106
P
Praxisreport
I ANTRIEBSTECHNIK
98% – und die optimale Steuerung des Motors in
allen Betriebspunkten senken die Energiekosten
der gesamten Seilbahnanlage deutlich. Die schonende Steuerung reduziert zusätzlich den Verschleiß der Mechanik. Das sowie der wartungsfrei
arbeitende Frequenzumrichter reduzieren die anfallenden Wartungskosten erheblich. So entfallen
einige früher regelmäßig notwendige Wartungsarbeiten heute vollständig. Der Umrichter verfügt
zudem über eine abnehmbare grafische Bedieneinheit, genannt »LCP«. Sie ermöglicht eine einfache Einrichtung und Parametrierung des Antriebs.
Die intuitive Menüführung erleichtert die Konfigu-
Der integrierte »Smart Logic Controller« überwacht den Not-Halt-Taster. Wird er betätigt, erhält
der Frequenzumrichter das Signal, den Antrieb der
Seilbahn umgehend über eine Schnellstopp-Rampe auf 0 Hz herunterzufahren. Ein Neustart des
Antriebs nach einem Not-Halt ist erst dann wieder
möglich, wenn der Bediener den Schlüsselschalter
für die Freigabe zuerst auf »0« und dann wieder
auf »1« stellt. Der »Smart Logic Controller« ermöglicht zudem die benutzerspezifische Erweiterung der Funktionen. Die integrierten Logikfunktionen können Variablen und signaldefinierte Ereignisse unabhängig von der Motorsteuerung aus-
Bremswiderstand
schützt die Elektronik
Bei Drehzahländerungen durch Abbremsen liegt
die Frequenz des Motors über der vom Frequenzumrichter vorgegebenen Ausgangsfrequenz.
Der angeschlossene Motor arbeitet in diesem Fall
als Generator und speist Energie in den DC-Zwischenkreis des Umrichters zurück. Steigt durch
diese Energie die Spannung im Zwischenkreis zu
hoch an, schaltet sich der Umrichter dank seiner
integrierten Schutzfunktion ab. Um das zu verhindern, ist die Seilbahnanlage mit einem zusätzlichen Bremswiderstand ausgestattet. Kommt im
Zwischenkreis des Frequenzumrichters zu viel
Energie an, wird diese Energie in den Bremswiderstand geleitet. Der Bremswiderstand wandelt
die vom Motor erzeugte Energie in Wärme um
und schützt so den Antrieb vor der Abschaltung
mit Überspannung. Dies ermöglicht auch ein kontrolliertes Herunterfahren der Drehzahl mithilfe
des Umrichters, wenn die Last über ein hohes
Trägheitsmoment verfügt oder wenn nach einem
Stopp-Befehl sehr kurze Rampenzeiten gefordert
sind. Der Bremswiderstand gibt die Wärme an die
Umgebung ab und kühlt vollständig ab, sobald
die Anlage steht bzw. keine weitere Energie mehr
umgewandelt wird.
Fazit
Intelligenter Start-Stopp-Betrieb
Für eventuelle Zwischenfälle ist die WakeboardAnlage mit einem Not-Halt-Taster ausgestattet.
106
Für eventuelle Zwischenfälle ist die
Wakeboard-Anlage mit einem NotHalt-Taster ausgestattet, den der in
den Danfoss-Umrichter integrierte
»Smart Logic Controller« überwacht.
werten. Darüber hinaus kann eine Ablaufsteuerung ein spezifisches Ereignis überwachen. Tritt
dieses ein, führt der Umrichter dann eine vordefinierte Aktion durch und startet anschließend die
Überwachung des nächsten Ereignisses. Auf diese
Weise lassen sich bis zu 20 Ereignisse mit entsprechenden Aktionen verarbeiten, bevor die Steuerung wieder beim ersten Ereignis startet.
AUSTROMATISIERUNG
Zum Autor: Dieter Graf verantwortet den
technischen Support Partnerfirmen bei
Danfoss in Deutschland.
INFOLINKs:
www.danfoss.at/vlt
www.wakeboardlift.at
Stand 410
Fotos: Danfoss, Wakeboardlift.at;
ration, alternativ kann der Anwender oder Installateur die Einstellungen über ein Quick-Menü oder
mithilfe der »SmartStart«-Funktion vornehmen.
Die »SmartStart«-Funktion beschleunigt den Inbetriebnahmeprozess für die gängigsten Anwendungen erheblich. Er führt den Benutzer dabei Schritt
für Schritt durch die Prozedur, bis die grundlegenden Parameter eingestellt sind. Mit Hilfe des »LCP«
ist es fener möglich, Einstellungen auf andere Geräte zu übertragen. So kann der Anwender alle
Einstellungen in die Bedieneinheit kopieren und
nach dem Aufstecken auf einen anderen »VLT AutomationDrive« übertragen.
Durch die Kombination aus Frequenzumrichter
und Elektromotor ist die Seilbahnanlage nicht nur
leistungsfähiger, sondern auch verschleißärmer als
mit dem alten Antrieb. Wakeboardlift.at spart somit zusätzlich noch bei den Wartungs- und Instandhaltungskosten und konnte viele alte Wartungsarbeiten komplett streichen. Zudem ist die
Seilbahnanlage dank des Umbaus leichter zu bedienen, was mögliche Bedienerfehler reduziert.
Darüber hinaus optimiert der neue »VLT AutomationDrive« die Energieeffizienz der Anlage, da diese sich nun genauer an die unterschiedlichen An(TR)
forderungen anpassen lässt.
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I PRODUKTNEUHEITEN
Vielseitiges Portfolio
Linearmotorachsen für jede
Positionieraufgabe
Mit den Serien »LMX«, »LMH« und »LMV« bietet Hiwin Linearmotorachsen für unterschiedliche Anwendungsbereiche und Anforderungen. Die Gemeinsamkeit: Alle Achsen stehen als komplette Positioniersysteme anschlussfertig zur Verfügung. Aufeinander abgestimmte Motoren, Magnetbahnen, Messsysteme und Grundprofile sowie
vorkonfektionierte Stecker vereinfachen Projektierung, Montage und Inbetriebnahme.
ür höchste Ansprüche an Positioniergenauigkeit, Dynamik und Gleichlauf, wie
beispielsweise bei Mess- und Prüfmaschinen oder in der Waferstrukturierung, eignen
sich die Linearmotorachsen der Serien »LMX1L-S«
(Bild) und »LMX1E« mit eisenlosem bzw. eisenbehaftetem Motor. Sie punkten mit Beschleunigungen von 50 m/s2 bzw. 100 m/s2 und kompaktem Aufbau. Die Achsen stehen für Verfahrwege von bis zu 4.000 mm zur Verfügung. Die
Wegmessung erfolgt inkremental oder absolut
über optische bzw. magnetische Encoder. Auf
Basis dieser Baureihen liefert Hiwin auch Mehrachssysteme als Gantry- bzw. Kreuztischausführungen sowie kundenspezifische Sonderanfertigungen.
F
Foto: Hiwin;
Für lange Verfahrwege
Für Handling- oder Pick-and-Place-Applikationen, bei denen weniger die Präzision als vielmehr lange Verfahrwege, kurze Taktzeiten und
hohe Geschwindigkeiten im Mittelpunkt stehen, bietet der Hersteller die Linearmotorachsen des Typs »LMH«. Bei diesen Systemen sind
die Profilschienenführungen und der Linearmotor in das Aluminium-Profil integriert. Durch
AUSTROMATISIERUNG
die im Profil angebrachten T-Nuten können die
Achsen flexibel montiert und mit kundenspezifischen Verfahrwegen geliefert werden. So ist
die mit Linearmotoren bestückte Portalachse
»LMH« als Komplettachse mit bis zu 30 m langem Verfahrweg konzipiert und gestattet es,
mehrere Schlitten unabhängig voneinander zu
positionieren. Die Wegmessung erfolgt inkremental und erlaubt eine Positioniergenauigkeit
bis 0,05 mm. Optional ist die Integration eines
absolut messenden Systems möglich.
Für vertikale
Positionierung-Aufgaben
Zur vertikalen Positionierung bietet Hiwin die
Linearmotorachse »LMV«. Sie ist für Applikationen mit Greiferanbindung vorgesehen, bei
denen der Greifer vollständig aus dem Übergabebereich herausfährt. Die bewegte Nutzlast
beträgt bis zu 20 kg, der eisenbehaftete Motor
liefert hohe Dauerkräfte. Um hohe Dynamik in
vertikaler Richtung zu gewährleisten, sind diese
Achsen standardmäßig mit pneumatischer Ge(r.PA./BBK)
wichtskompensation ausgestattet.
INFOLINK: www.hiwin.at
Stand 412
98_130_0315 _austro 24.04.15 15:44 Seite 108
T
Technik pur
I BILDVERARBEITUNG & IDENTIFIKATION
Flüssiglinsen-Zoom
für schnelle Fokussierung
EVT stattet die neuen »EyeCheck«Smartkameras jetzt mit Flüssiglinsen
von Optotune aus. Sie ermöglichen
schnelleres und flexibles Fokussieren
als mit manuell einstellbaren Objektiven und punkten u.a. in der Qualitätskontrolle, beim Sortieren, beim
Code-Lesen oder beim Messen.
www.evt-web.com
Barcode- und
DataMatrix-Lesegerät
fürs industrielle Umfeld
Der mobile »DataMan 8050« von
Cognex – hierzulande u.a. bei
Buxbaum Automation erhältlich – liest
dank patentierter 1D-Barcode- und
USB3-Vision-Platinenkameras
Die Kameras aus der »dart«-Reihe von Basler – erhältlich u.a.
beim deutschen Bildverarbeitungsspezialisten Rauscher – sind
Boardlevel-Kameras, die mit dem USB3-Vision-Standard konform
sind und eine entsprechend sichere Datenübertragung bieten.
Drei Varianten stehen zur Verfügung:
mit S-Mount, CS-Mount und als Bareboard. Sie sind ausgestattet mit »Aptina
Sensoren« von 1,2 bis 5 Megapixel Auflösung und liefern bis zu 54 Bilder/s.
Wegen ihrer kleinen Größe (27 x 27 mm
Bareboard, 29 x 29 mm S-/CS-Mount)
und ihrem geringen Gewicht (5g Bareboard, 15g S-/CS-Mount) lassen sie sich
sehr einfach in Bildverarbeitungssysteme integrieren. Sie sind vielseitig einsetzbar
und eignen sich für industrielle Applikationen, aber auch für nicht-industrielle Bereiche wie die Mikroskopie oder Anwendungen im Verkehrsbereich. Die Kameras punkten außerdem mit niedriger Leistungsaufnahme und geringer Hitzeentwicklung. Im
Lieferumfang enthalten ist die kostenlose »pylon Camera Software Suite« von Basler.
INTRO
www.rauscher.de
Vision Sensor mit integrierter Beleuchtung
2D-Matrixcode-Lesealgorithmen, flexibler Optik und diversen Beleuchtungsoptionen – Codes zuverlässig auch im
rauen industriellen Umfeld. Zudem
punktet das Gerät mit einfachem
Setup und rascher Implementierung.
www.myautomation.at
Cat6-Kabel für
Temperaturen bis 250° C
Stemmer Imaging bietet neu im Sortiment industrietaugliche, dauerflexible
Cat6-Gigabit-Ethernet-Leitungen für
Bildverarbeitungssysteme mit sehr
hohen Einsatztemperaturen an. Auf
Basis eines neuen Leitungsmaterials
ist der Temperpaturbereich von -40°
bis +180° C angewachsen – kurzzeitig
halten sie sogar bis zu 250° C Stand,
ohne Schaden zu nehmen.
www.stemmer-imaging.de
108
Der »Checker« vom Hersteller di-soric erlaubt als All-in-one-Sensor
einen variablen Arbeitsabstand. Der Vision Sensor ist einfach zu
installieren und in der Lage, bis zu 6.000 Teile/min zu inspizieren.
Aufgrund seiner kompakten Abmessungen von 41 x 56 x 67 mm findet er selbst bei
eingeengten räumlichen Verhältnissen einen Platz. Der Vision Sensor vereint Hardund Software sowie Beleuchtungen und Optik und eignet sich für Anwendungen in
unterschiedlichsten Branchen, wie der Automobil-, Holz-, Kunststoff- und metallverarbeitende Industrie. di-soric bietet ein breites Spektrum an Bildverarbeitungs- und
Identifikationssystemen – vom »All-In-One«-System in der Größe einer Streichholzschachtel bis hin zum hochauflösenden C-Mount-System. Dank skalierbarer Leistung
sind selbst sehr anspruchsvolle Bildverarbeitungsanwendungen einfach realisierbar.
Daneben führt di-soric ein breites Portfolio an Maschinenbeleuchtungen für den industriellen Einsatz. Die neuen
Hochleistungsauflichtbeleuchtungen der Serien »BEK« und
»BE« beispielsweise erreichen
eine Beleuchtungsstärke bis zu
1,2 Mio. Lux und eignen sich
daher bestens zur Qualitätssicherung mit Bildverarbeitungs- und Codelesesystemen.
www.di-soric.com
I Smart: Stand 712
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Cognex, Basler, di-soric, IDS, Matrix Vision;
»
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:31 Seite 109
Industriekamera mit Autofokus
und 16-fach Digitalzoom
Die industrietaugliche 13-Megapixel-Autofokus-Kamera »XC«
ist die USB-3.0-Version der »X«-Kameraserie von IDS und
verspricht Bilder in hoher Auflösung auch unter
wechselnden Umgebungsbedingungen.
6D-Kamera
»mvPerCam« von Matrix Vision ist ein
lernfähiges optisches System, das dynamische Objekte in seiner Umgebung
wahrnehmen kann und Größe, Position, Geschwindigkeit und Bahnverhalten in Echtzeit erkennt und analysiert.
Mit an Bord sind zahlreiche Auto-Features, u. a. Autofokus, 16-fach Digitalzoom, Face Detection und Gegenlichtkorrektur. Angeboten wird die
»XC« mit der »IDS Software Suite«, die eine individuelle Konfiguration aller Kameraeinstellungen ermöglicht. Eine treiberunabhängige UVC-Variante (USB Video Class) ist ebenfalls geplant. Die USB-3.0-Industriekamera
liefert Einzelbilder mit einer Auflösung von 4.192 x 3.104 bzw. 4.128 x
3.096 Pixel oder Liveaufnahmen in verschiedenen Größen bis hin zu Full
HD (1.920 x 1.080 Pixel) mit einer maximalen Framerate von 30 Bildern/s.
Sie ist für Einsätze mit wechselnden Lichtbedingungen oder für dynamische Aufnahmesituationen, wie beispielsweise im Transport- und Logistikwesen oder im Virtual & Augmented Reality-Umfeld, aber auch für die
Prozessüberwachung oder Inline-Qualitätsprüfung geeignet. Die Kamera
verfügt über ein robustes Gehäuse mit kompakten Abmessungen (32 x 61
x 19 mm) sowie einen verschraubbaren USB-Anschluss.
Hat die »mvPerCam« einmal die prinzipiellen Eigenschaften der zu erkennenden Objekte gelernt, zeigt sie dann alle Objekte mit diesen Eigenschaften in Videoechtzeit (30 Hz) bei voller Auflösung von 1.024 x 1.024 Pixel an.
Sie liefert Position (3D) und die Bewegungsvektoren (6D) der gefundenen
Objekte sowie Größe, Ausrichtung im Raum und den idealen Pick-Point. Dabei kann sie auch eng aneinanderliegende Packungen unterscheiden. Der Erkennungsbereich reicht von ca. 250 mm bis 2.500 mm. Dank Selbstkalibration stellt sich die Kamera nach Schlägen oder Erschütterungen automatisch
wieder richtig ein. »mvPerCam« eignet sich für den Logistik- und Automotive-Bereich, besonders für die Größen- und Volumenbestimmung von Objekten und für Pick & Place Aufgaben von komplexen Szenen, wie sie typischerweise bei einem Griff in die Kiste vorkommen. Durch die hohe Robustheit
und Erkennungsgeschwindigkeit lassen sich auch Roboter in Echtzeit führen.
www.ids-imaging.de
www.matrix-vision.de
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:32 Seite 110
R
Reportage
Um als Lohnfertiger in der Blechverarbeitung dauerhaft reüssieren zu können und
dabei namhafte Automobilhersteller
ebenso wie global agierende Maschinenund Anlagenbauer als zufriedene Kunden
zu wissen, braucht es neben qualifizierten
Mitarbeitern, einer hohen Fertigungstiefe
samt entsprechendem Know-how sowie
einem modernen Maschinenpark vor allem
auch ein ausgeklügeltes Qualitätsmanagement – und innovative Lösungen dafür: Zu
dieser Erkenntnis kam ich nach meinem
Besuch der Sturm-Gruppe in Bayern vor
einigen Wochen. Denn die Blechverarbeitungs-Spezialisten verfügen dank weitreichender Maschinenbau- und Vision-Kompetenz im eigenen Haus neuerdings über
eine pfiffige optische Inspektionsanlage,
die innerhalb weniger Sekunden sämtliche
Maße der gefertigten Blechteile mit jenen
der zugehörigen CAD-Zeichnungen
vergleicht, dem Bediener kritische Abweichungen zur Beurteilung aufzeigt sowie
das Ergebnis zwecks lückenloser Rückverfolgbarkeit in einer Datenbank ablegt.
Beratend zur Seite stand beim Projekt der
langjährige Partner Stemmer Imaging, der
als Anbieter verschiedenster Bildverarbeitungs-Technologien u.a. die passenden
Zeilenkameras für diese besondere
Applikation lieferte. Von Thomas Reznicek
110
I BILDVERARBEITUNG & IDENTIFIKATION
Wie ein 200-µm-genaues kamerabasiertes Inspektionssystem
die hundertprozentige Qualitätskontrolle von Blechteilen
anhand ihrer CAD-Daten ermöglicht
Nur der Vergleich
macht sicher
B
ei Deggendorf biege ich von der deutschen
Autobahn A3 auf die A92 Richtung München
ab – die ich allerdings nur ein kurzes Stück
lang befahre, denn mein heutiges Ziel befindet sich
in der niederbayerischen Ortschaft Salching nahe
der Stadt Straubing. Von der rückseitigen Zufahrtsstraße kommend geht es zunächst vorbei an mehreren riesigen Werkshallen – mit, wie ich später höre,
in Summe 32.000 m2 Produktionsfläche – bis ich
vorm Hauptgebäude der Sturm-Gruppe parke. Hier
befindet sich die Firmenzentrale der international
Das kamerabasierte Inspektionssystem »IQS Parts Metrology« der
bayerischen Sturm-Gruppe für die
hundertprozentige Qualitätskontrolle von Blechteilen.
AUSTROMATISIERUNG
tätigen, inhabergeführten Unternehmensgruppe.
Nach dem freundlichen Empfang erfahre ich beim
Kaffee, dass sich die Gruppe aus vier Einzelgesellschaften zusammensetzt – nämlich der übergeordneten Holding sowie den drei operativen Gesellschaften
Sturm Maschinen- & Anlagenbau, Sturm Airport &
98_130_0315 _austro 24.04.15 15:45 Seite 111
Parcel sowie Sturm Blechverarbeitung & Systeme.
Deutschlandweit gibt es mehrere Konstruktionsund Vertriebsbüros sowie international Tochterunternehmen in Brasilien, China, Frankreich, Polen,
Südafrika, der Türkei und in den USA. Insgesamt
beschäftigt die Sturm Gruppe rund 1.000 Mitarbeiter, davon alleine aktuell 646 am Stammsitz in Salching. Sturm realisiert weltweit Projekte in den Bereichen Oberflächentechnik, Reinigungstechnik,
Fördertechnik für Industrie und Flughäfen, Automatisierungstechnik sowie Vision Technologies.
Und dann gibt es noch das große Geschäftsfeld
Blechverarbeitung – hier werden sowohl für den
firmeninternen Gebrauch, also den eigenen Maschinenbau, als auch zum überwiegenden Teil für
externe Kunden Bleche in mannigfaltigster Art
und Weise verarbeitet. „Egal ob Stahl, Edelstahl,
Aluminium oder verschiedenste Sonderwerkstoffe
– von 0,5 bis 20 mm ist fast alles möglich. Wir fertigen von der kleinen Beilagscheibe bis hin zur
Qualität kommt nicht von ungefähr
Neben dem umfangreichen Maschinenpark beeindruckt mich der Mitarbeiterstand von 250 Fachkräften alleine in der Produktion ebenso wie die
prominent besetzte Referenzliste: Namhafte Automobillisten wie u.a. BMW, VW/Audi, Renault und
Landrover lese ich hier ebenso wie die Anlagenbauer Buderus und Siemens. Daraus schließe ich:
Sturm muss ein sehr gefragter Lohnfertiger sein.
Top-Qualität zu liefern, sei für Sturm oberstes Gebot – und in Sachen Qualitätssicherung ist gerade
auch für einen Zulieferer lückenlose Teilerückverfolgbarkeit bereits ein Thema, erfahre ich während
der Werksbesichtigung. Das allerdings setzt eine
hundertprozentige Teileprüfung voraus, was bei
zig Tausenden Werkstücken pro Jahr nach einer
automatisierten Lösung verlangt. Und genau eine
solche haben die Sturm-Techniker selbst entwickelt, womit wir beim eigentlichen Grund meines
5 m lang, knapp
2 m breit und
über 3 m hoch
– so präsentiert
sich die innovative Anlage zum
auf 200 µm
genauen Vermessen von
Blechteilen.
10 m langen Schweißbaugruppe mit mehreren
Tonnen Gewicht“, erklärt mir Fertigungsleiter Alexander Luft. Bearbeitungsverfahren wie u.a. Laserschneiden, Stanzen, Umformen, Schweißen, Schleifen, diverse Oberflächenbehandlungen bis hin zur
Fertigung und Montage kompletter Baugruppen
sind für Sturm alltäglich. „Der Kunde kommt mit
seiner Zeichnung und erhält von uns das fertige
Produkt – vom einfachen Laserzuschnitt bis hin zur
komplexen Baugruppe, und das von Losgröße 1 bis
zur Serienfertigung“, fasst Alexander Luft zusammen. Modernste Bearbeitungsmaschinen stehen
auf ca. 11.000 m2 Produktionsfläche dafür bereit.
AUSTROMATISIERUNG
Besuches angekommen sind. Denn mittlerweile
stehe ich vor der 5 m langen, knapp 2 m breiten
und über 3 m hohe Anlage. Nomen est omen –
»IQS Parts Metrology« vermisst die fertigen Blechteile auf 200 µm genau, indem sie mittels einer
ausgeklügelten Bildverarbeitungsapplikation das
aufgenommen Bild des Bauteils mit seiner zugehörigen CAD-Zeichnung vergleicht. Und das Ganze
am laufenden Band – im wahrsten Sinn des Wortes:
Über ein Förderband fährt ein Teil nach dem anderen an der optischen Inspektionseinrichtung vorbei. Bis sie am Ende des Bandes angelangt sind, hat
die Bildverarbeitung ihren Job längst erledigt. Der »
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:32 Seite 112
R
Reportage
I BILDVERARBEITUNG & IDENTIFIKATION
Bediener erhält am Monitor ein Abbild des aufgenommenen Werkstücks samt färbig gekennzeichneten Abweichungen zur CAD-Zeichnung
visualisiert. Passt alles, wird automatisch ein Label zum Aufkleben auf den geprüften Teil ausgedruckt. „Ansonsten wird der Teil ausgeschieden – was allerdings so gut wie nie vorkommt.
Das Ganze dauert vom Auflegen bis zur Entnahme lediglich 25 Sekunden. So schnell
könnten wir keinesfalls per Hand messen“, zeigt mir
Alexander Luft den
Produktivitätsgewinn auf, und verrät: „17.000 bis
18.000 Teile laufen
pro Jahr durch die
Anlage.“ Das neue
druck und letztendlich digitale Archivierung der
Auftrags- und Fertigungsdaten.
So funktioniert das kamerabasierte
Inspektionssystem im Detail
Mittlerweile sind Dr. Wolfgang Ullrich, Leiter
Business Unit Vision Technologies bei Sturm Maschi-
„Vom Auflegen des Blechteils bis zur
Entnahme am Ende der Förderstrecken
vergehen lediglich 25 Sekunden.
So schnell könnten wir mit anderen
Messmitteln keinesfalls jedes einzelne
der vielfältigen Produkte prüfen.“
Alexander Luft, Fertigungsleiter bei
Sturm Blechverarbeitung & Systeme.
nen & Anlagenbau, und der Vision-Projektleiter
Dieter Voggenreiter dazugestoßen. Sie erzählen
mir, dass das Inspektionssystem eine Eigenentwicklung der Sturm-internen Vision-Technologies-Mannschaft in München ist, die erst vor zwei
Jahren aufgebaut wurde. Herzstück der innovativen Lösung sind acht 18-kHz-Zeilenkameras vom
Typ »Spyder3« des Herstellers Teledyne Dalsa mit
jeweils 4k Auflösung, die in Linie aneinanderreiht
sind. „Wir verwenden allerdings jeweils nur die
mittlere 2k-Auflösung, rechnen diese zusammen
und erhalten so eine Linie mit 16k bzw. letztendlich eine optische Auflösung von 110 µm/Pixel.
Dadurch ersparen wir uns telezentrische Objektive“, geht Dieter Voggenreiter ins Detail. „Die Kamerahalterungen sind höhenverstellbar, um die
Fokussierung auf die jeweilige Blechdicke automatisch anpassen zu können. Damit stellen wir
sicher, dass ein Pixel der Bildaufnahme jeweils genau 110 µm des Teiles abdeckt“, ergänzt Dr. Wolf-
Die Kamerahalterungen sind höhenverstellbar, um die Fokussierung auf
die jeweilige Blechdicke automatisch
anpassen zu können. Damit stellen die
Sturm-Techniker sicher, dass ein Pixel
der Bildaufnahme jeweils genau
110 µm des Teiles abdeckt.
Die zu prüfenden Teile sind entweder
mit einer Lasergravur oder einem Datamatrix-Code gekennzeichnet, die von einem
Codelesegerät der Marke Cognex am Beginn der Förderstrecke erfasst werden. Das
System weiß nun, welcher Teil sich gerade
am Band befindet und sucht in der Datenbank nach der zugehörigen CAD-Datei
als Vergleichsmuster.
„Die Firma Stemmer Imaging ist ein langjähriger, kompetenter Lieferpartner von
uns. Wir arbeiten sehr gut und vertrauensvoll zusammen – wenn es um die konkrete Produktauswahl geht, dann passt
die Beratung und Empfehlung immer.
Inspektionssystem ist übrigens Bestandteil eines
ausgereiften, durchgehend digitalisierten Fertigungsprozesses: Der Kunde ordert elektronisch
via Direktanbindung an den Sturm-Server seine
Bestellung, wo diese automatisch in einen Produktionsauftrag umgewandelt wird. Nach der
Fertigung erfolgen die beschriebene Teilekontrolle, Dokumentationserstellung, Labelaus-
gang Ullrich. Die zu prüfenden Teile sind entweder mit einer Lasergravur oder einem Datamatrix
Code gekennzeichnet, die von einem CodeleseKomplettsystem der Marke Cognex bestehend
aus dem Reader »In-Sight 7402«, der Beleuchtung
»Smart Vision Lights« und dem »CVO«-5-Megapixel-Objektiv am Beginn der Förderstrecke erfasst
werden. Ein Positionslaser unterstützt dabei das
112
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Sturm Gruppe, Archiv, Fotolia;
Dr. Wolfgang Ullrich, Leiter Business
Unit Vision Technologies.
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:32 Seite 113
Am Ende der Förderstrecke erhält der
Bediener am Display ein Abbild des aufgenommen Werkstücks samt färbig gekennzeichneten Abweichungen zur CAD-Zeichnung visualisiert. Passen alle Konturen
(grün) wird automatisch ein Label zum Aufkleben auf den geprüften Teil ausgedruckt.
gen Rechenoperation stellt das System dann am
Display färbig dar: Rot bei starken, gelb bei mittleren und grün bei geringen Abweichungen. Außerdem wird dem Bediener der Erkennungsgrad
angezeigt – also wie viel Prozent des aufgenommenen Bildes mit der CAD-Zeichnung tatsächlich
übereinstimmen.
Hardware und Beratung
vom langjährigen Partner
Lesesystem beim Zentrieren auf den Teil. Das System weiß nun, welcher Teil sich gerade am Band
befindet und sucht in der Sturm-Datenbank nach
der zugehörigen CAD-Datei als Vergleichsmuster.
Diese CAD-Datei im »dxf«-Format in ein für die
Bildverarbeitung kompatibles »Tiff«-Format zu
bringen, ist der programmiertechnische Clou der
Lösung, wie ich weiters erfahre. Die Vision-Software-Spezialisten von Sturm schufen sich nämlich
– weil sie am Markt nichts Passendes fanden – ihren eigenen »dxf«-Konverter, der die Ausgangsdaten für die folgenden Rechenoperationen liefert. „Im Prinzip vergleicht die Software die Pixel
des aufgenommenen Bildes mit jenen der umgerechneten CAD-Zeichnung“, bringt es Dr. Wolfgang Ullrich auf den Punkt. „Deshalb ist es auch
egal, wie der Teil am Band liegt – das Programm
erkennt, ob es sich um ein Pixel vom Band oder
vom Blech handelt.“ Das Ergebnis der aufwändi-
AUSTROMATISIERUNG
Die verwendeten Dalsa-Kameras kommunizieren übrigens via GigE-Vision, beleuchtet wird
mit moderner LED-Technik. Nachdem der Pressebetreuer der Firma Stemmer Imaging den Termin für mich einfädelte, drängt sich mir nun
doch die Frage auf, inwiefern der in der Nähe
von München ansässige Bildverarbeitungsanbieter in das Projekt involviert war – Dr. Wolfgang
Ullrich klärt mich auf: „Die beste Idee für eine
derart integrierte Lösung führt zu keinem Erfolg, wenn sie nicht mit der optimal passenden
Hardware realisiert wird. Die Firma Stemmer
Imaging ist ein langjähriger, kompetenter Lieferpartner von uns. Wir arbeiten sehr gut und
vertrauensvoll zusammen. Wenn es um die konkrete Produktauswahl geht, dann passt die Beratung und Empfehlung von Stemmer Imaging
immer. Die Mitarbeiter haben einen sehr guten
Marktüberblick und einen umfangreichen Erfahrungsschatz, auf den wir gerne zurückgreifen.“
Offen für externe Einsätze
Während ich einigen Demo-Teilen beim Durchlaufen der Inspektionsanlage zusehe – die echten Teile für den geheimgehaltenen Großkunden, die hier im Normalfall geprüft werden, sind
vor meinen neugierigen Blicken gut geschützt
irgendwo in der Halle versteckt – erzählt mir
Dr. Wolfgang Ullrich, dass es sich dabei gar nicht
um die erste Apparatur dieser Art im Hause
Sturm handelt: „Wir hatten schon mal eine ähnliche, am Markt gekaufte Anlage in Verwendung, die aber leider nicht den gewünschten Erfolg brachte. Deshalb haben wir uns für die
Eigenentwicklung entschieden.“ Und er könne
sich gut vorstellen, dass die »IQS Parts Metrology« von Sturm bei anderen Blechverarbeitern
auf Interesse stößt, wie er mir beim Verabschieden verrät: „Wir haben die Produktreife
erreicht, daher werden wir das System künftig
intern auch für andere Aufträge nutzen. Und
wir haben vor, die Anlage auch extern zu verkaufen. Das können Sie gerne schreiben.“
Was ich somit getan habe.
INFOLINKs:
www.stemmer-imaging.com
www.sturm-gruppe.com
113
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:32 Seite 114
T
Technik Pur
I BILDVERARBEITUNG & IDENTIFIKATION
Durchblick
im Faden-Wirrwarr
Spezifische BV-Technologie
für die Qualitätskontrolle
an der Webmaschine
An einer rund 3 m breiten Webmaschine kommen
zwischen 4.000 und 6.000 Fäden zusammen – entsprechend unübersichtlich ist die Fadenschar. Fehlt auch nur ein
einziger Faden, wird unweigerlich Ausschuss produziert. Das
deutsche Unternehmen Opdi-tex verfügt über ein patentiertes optisches Verfahren, welches auf Basis einer pfiffigen BildverarbeitungsLösung die Anzahl der Fäden ermittelt und permanent überwacht.
D
114
Der Scanner ist ein
kompaktes Gerät, welches
alle Komponenten von
der Ausleuchtung über
die Auswertung bis
zu allen Anschlüssen in einem Gehäuse vereint.
zess nicht beeinflussen, damit eine Änderung
des Tageslichts oder das Ein- und Ausschalten
der Hallenbeleuchtung nicht zu Fehlern führt.
Die Überwachung im laufenden Produktionsprozess erfordert Echtzeitfähigkeit.
Patentierter Durchblick führt
zu höherer Produktionszeit
Das Unternehmen Opdi-tex verfügt über ein
patentiertes optisches Verfahren, das all die genannten Anforderungen erfüllt. Die Fäden werden dabei mittels einer in die Blickrichtung des
Scanners eingespiegelten Beleuchtung detektiert. Das bringt Ausleuchtung und Betrachtung
auf eine gemeinsame Ebene. Ein Retroreflektor
spiegelt das Licht hinter den Fäden. Die Fäden
werden dadurch als Schattenprojektion sicht-
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Opdi-tex, Fotolia;
as gemeinsame Auf- und Abwickeln
mehrerer tausend Fäden geschieht
üblicherweise auf recht simpel gehaltenen Maschinen. Diese laufen mit hohen Geschwindigkeiten – entsprechend schwierig zu
lösen ist die Aufgabe, einen einzelnen fehlenden Faden unter tausenden zu erkennen. Dazu
kommen noch weitere Anforderungen an eine
automatisierte Qualitätskontrolle: Das Überwachungssystem muss möglichst einfache bedienbar sein, um den Personal-Schulungsaufwand
gering zu halten. Bei Produktänderungen sollen keine separaten Justierarbeiten anfallen. Es
gilt, wechselnde Fadenstärken, Farben, Glanz
und Position einwandfrei zu erkennen – und
das auch bei tausenden von Fäden sowie auf
einer Breite von mehreren Metern. Weiters dürfen die umgebenden Lichtverhältnisse den Pro-
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:33 Seite 115
bar, was signifikante Vorteile mit sich
bringt: Das Prinzip funktioniert unDas deutsche Unternehmen Opdi-tex
abhängig von der Farbe der Fäden
verfügt über ein patentiertes optiund vom Umgebungslicht. Sogar die
sches Verfahren, welches auf Basis
einer pfiffigen BildverarbeitungsDetektion durchsichtiger (Glas-)FaLösung die Fäden an Webmaschinen
sern ist derart möglich. Selbst Fäden,
zählt und permanent überwacht.
deren Durchmesser geringer als die
optische Auflösung der Scanner ist,
werden zuverlässig erkannt. Der
Scanner selbst ist ein kompaktes Gerät, welches alle Komponenten von der Ausleuchtung über die Auswertung bis zu allen Anschlüssen in einem Gehäuse vereint. Es gibt lediglich die drei Betriebszustände Start, Stopp und Bereit sowie
eine einzige Bedienfunktion zur Vorgabe der Fadenanzahl. Zur Steuerung sind
je ein Eingang für Start und ein Ausgang für Fehler vorhanden. Damit lässt sich
über nur ein Steuersignal die Maschine stoppen und der Fehler signalisieren.
Die Eingabe der Fadenanzahl als späterer Sollwert erfolgt über einen gängigen
Webbrrowser von einem beliebigen Rechner innerhalb des Firmennetzwerks
oder eines Tablets in der Produktion. Die Bedienoberfläche kann aber – weil
webbasiert – auch ins Intranet eingebunden werden. Die optionale Benutzerverwaltungs-Software schützt vor unberechtigtem Zugriff. Ebenfalls optional
steht ein kleines Display am Scanner zur Verfügung, das Auskunft über den
jeweils aktuellen Zustand der Fadenschar gibt.
Vielfältig einsetzbar
Die Scanner eignen sich dank ihres industrietauglichen Aufbaus auch für
andere Aufgaben, beispielsweise an Fließbändern oder in Verpackungsmaschinen. Dank der fächerartigen Betrachtung können sogar Scharen unmittelbar nach einem automatischen Einhängen von Querfäden an Wirkmaschinen
kontrolliert werden. Ebenso sind Siebe oder andere Maschenstrukturen überwachbar. Die Sensoren lassen sich nebeneinander mit unterschiedlichen Positionen und Blickwinkeln anreihen. Mithilfe des »Opdi-tex Baukastens« sind
(r.PA./TR)
viele weitere Applikationen möglich.
INFOLINK:
www.fadenkontrolle.de
AUSTROMATISIERUNG
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:33 Seite 116
T
Technik pur
I EMBEDDED & ELEKTRONIK
Kleine Formfaktoren gefragt
Schutz für »ARM«-basierte
Embedded Designs
Das Echtzeitbetriebssystem
»LynxOS 7.0« und der Separation Kernel
»Hypervisor LynxSecure« von Lynx
Software Technologies, einem Anbieter
von Echtzeit-Sicherheitstechnologie,
unterstützen seit Kurzem auch die
neuesten »ARM«-Prozessoren.
www.lynx.com
Referenzdesign-Lösung für
Ethercat-Remote-I/O-Geräte
Renesas Electronics bietet im Rahmen
der Erweiterung seines PlattformLösungsangebots für die industriellen
Ethernet-Kommunikations-SoCs der
Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach
Systemdesigns mit
kleinem Formfaktor
unterstützt ICOP Technology, Entwickler und Hersteller von Industriecontrollern, seit Kurzem
die beiden Computer-on-Module-Standards Qseven und Smarc der
SGET – der Standardization Group for Embedded Technologies.
Die beiden ersten Qseven- und Smarc-Computer-on-Module basieren auf den »x86
ultra low-power DMP Vortex86 DX2«-SoC-Prozessoren. Qseven und Smarc-Computeron-Module sind für Entwickler ausgereifte Plattformen, um Systemdesigns effizient
umzusetzen. Dank des im »DMP Vortex86«-SoC-Prozessor integrierten Crossbar-Switches ermöglichen die Computer-on-Module eine sehr flexible I/O-Auslegung zusammen mit einer skalierbaren »ultra-low-power x86«-Performance. Die Marktforscher
erwarten, dass der Gesamtmarkt der Computer-on-Module und COM Carrier bis 2017
um jährlich rund 15% wächst.
INTRO
www.icoptech.eu
300 W in Achtel-Brick-DC/DC-Wandler
Serie »R-IN32M3« sein neues »Remote
I/O Trial Kit« an. Bei diesem Kit handelt
es sich um eine umfassende Hardwareund Software-Referenzlösung zur Entwicklung von Remote-I/O-Baugruppen,
wie sie meist für I/O-Operationen in
Automatisierungsnetzen zum Einsatz
kommen. Die neue Lösung unterstützt
zudem das Ethercat-Protokoll.
www.renesas.com
»Android Lollipop«-Version
auf High-End-Prozessor
Die Münchner Firma Linux4biz entwickelte laut eigenen Angaben als eines
der ersten Unternehmen in Europa eine
»Android Lollipop«-Version, die auf
dem High-End-Prozessor »Freescale
i.MX6« basiert. Das Unternehmen
bietet »Android«- und »Linux«Lösungen für Embedded-Geräte
u.a. im Bereich der Industrie an.
www.linux4biz.eu
116
Mit der »iEH«-Reihe bringt die TDK Corporation neue DC/DC-Wandler
mit 300 W Ausgangsleistung im 1/8-Brick-Format heraus. Dank einer
adaptiven, nichtlinearen digitalen Regelung besitzen diese Wandler
eine geringere Anzahl an Bauteilen und bieten verbessertes Dynamikverhalten, große Systemstabilität und einen hohen Wirkungsgrad.
Dadurch eignen sie sich optimal für anspruchsvolle Anwendungen in der Kommunikation, Mess- und Übertragungstechnik – und im Besonderen dann,
wenn wenig Platz und/oder hohe Leistung eine Rolle spielen. Bei einem max.
Ausgangsstrom zwischen 25 und 33 A
setzt die »iEH«-Reihe die 48-V-Nenneingangsspannung in 9,6 V, 10,2 V, 10,8 V
oder 12 VDC um. Die digitale Regelung
ermöglicht sowohl eine Bauteiloptimierung als auch den hohen Wirkungsgrad von bis
zu 95,5%. Selbst ohne die optionale Baseplate bieten die Wandler eine außergewöhnlich hohe Ausgangsleistung auch bei hohen Temperaturen: So liefert etwa das
12-V-Modell ohne Baseplate bei 55° C Umgebungstemperatur und nur 1 m/s Luftstrom 265 W Ausgangsleistung. Alle Modelle sind isolierte Wandler mit einer Isolationsspannung von 2,25 kVDC zwischen Ein- und Ausgang sowie 1,5 kVDC zwischen
Eingang und Baseplate, haben Sicherheitszulassungen gemäß IEC/EN/UL 60950-1 und
tragen das CE-Zeichen gemäß Niederspannungs- und RoHS-2-Richtlinie.
www.tdk-lambda.at
I Smart: Stand 120
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Renesas, TDL-Lambda, Recom, Fujitsu, ICOP Technology;
»
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:33 Seite 117
Offenes EMV-Labor bewährt sich
Recoms Ende vorigen Jahres eingeweihtes EMV-Labor im neuen Headquarter in
Gmunden findet bereits regen Anklang bei Kunden und Universitäten. Erste
Projekte konnten schon erfolgreich abgeschlossen werden.
Unter anderem wurde die Applikation eines großen internationalen Herstellers von Wasserpumpen
so modifiziert, dass einer Zertifizierung nichts mehr im Wege steht. Der Entwickler des Kunden hatte sich an Recom gewandt, da er vermutet hatte, der eingesetzte DC/DC-Wandler würde die EMVProbleme verursachen. Zunächst konnten in einer Referenzmessung in der 3m-SAR-Kammer die vom
TÜV ermittelten Ergebnisse reproduziert werden. Dann nutzte der Kunde das eigens für externe Besucher eingerichtete Labor, um in enger
Zusammenarbeit mit den Experten von Recom
Lösungen zu erarbeiten. Unter anderem konnte
ein Flachbandkabel als Übeltäter entlarvt werden. Mit Hilfe von Ferriten gelang es, die Störpegel auf das erforderliche Niveau zu senken. Darüber hinaus wurden Schwächen in der Leitungsführung entdeckt, die sich durch Umstellung auf
ein Vier-Layer-Design beheben lassen. Zukünftig
möchte Recom seine Support-Aktivitäten rund um das Thema EMV weiter ausbauen und Kunden
schon im Vorfeld der Zertifizierung mit Rat und Tat zur Seite stehen. Auch Universitäten und Fachhochschulen sind willkommen, zumal es dort oft an der geeigneten Messtechnik mangelt.
www.recom-electronic.com
Drei Displays mit einem Industriemainboard ansteuern
Den sogenannten »Multi Monitor Support« bietet Fujitsu bei allen in Augsburg
entwickelten und gefertigten Mainboard-Formfaktoren der »Industrial Series«.
Das ATX-Mainboard »D3236-S«, das µATX-Mainboard »D3231-S« und das Mini-ITX-Mainboard
«D3243-S» verfügen dafür jeweils über eine DVI-I- und zwei DP-V1.2-Grafikschnittstellen. Zusätzlich
besitzt das »D3243-S noch einen Dual-Channel-24-Bit-LVDS-Anschluss. Die Displays können unabhängig voneinander mit unterschiedlichen Inhalten bespielt werden. Es ist aber auch ein Betrieb im
Collage-Modus möglich, bei dem ein großformatiges Motiv aus mehreren »Display-Kacheln« zusammengesetzt wird. Damit eignen sich diese Boards ideal für Digital-Signage- und Multi-DisplayLösungen in Leitständen als auch CAD-Anwendungen. Alle Industriemainboards der Produktfamilie verfügen über einen »Q87«-Chipsatz von Intel und unterstützen die vierte Generation der IntelProzessoren »Core i3/i5/i7« mit »LGA1150«-Sockel. Sie werden
aus besonders robusten und langlebigen Komponenten gefertigt und sind für industrielle Anwendungen mit Betriebstemperaturen zwischen 0 und 60° C ausgelegt. Die
Mainboards entsprechen industriellen Anforderungen
hinsichtlich CE (EMV und Sicherheit), Burst, Klima,
Schock und Vibration usw. Die maximale Leistungsaufnahme des Prozessors beträgt 95 W.
www.fujitsu.com/de
AUSTROMATISIERUNG
98_130_0315 _austro 24.04.15 15:47 Seite 118
T
Technik pur
I EMBEDDED & ELEKTRONIK
Anforderungen an die
Embedded-Geräteentwicklung im Zeitalter
von Smartphone,
IoT und Cloud
Design
à la Smartphone
ist gefragt
Maschinensteuerungen sollen cool aussehen und per Wischgesten bedienbar sein.
Heizanlagen sind angehalten, den Energieverbrauch nach aktuellen Wetterprognosen aus dem Internet zu optimieren. Medizingeräte müssen sich mittels multimedialer Bedienungsanleitungen selbständig erklären. Neue Gerätefunktionen will
man bequem aus dem App-Shop des Herstellers nachladen: In jeder Branche werden heute Bedienung, Leistung und Vernetzung von Geräten mit »iPhone« und Co.
verglichen. Geräteentwickler sind laufend mit diesen neuen Anforderungen konfrontiert, die weit über ihre Kernkompetenzen hinausgehen. Für intensive Beschäftigung
gibt es kaum Zeit und Ressourcen. Im Zeitalter von Smartphones, IoT und Cloud ist
es daher wichtiger denn je, die richtigen Entwicklungspartner für Gerät und Umfeld
zu finden, wie der folgende Beitrag aufzeigt.
118
Von Dipl.-Ing. Andreas Pfeiffer
er erste Eindruck zählt, und Smartphones geben
Designtrends vor. Hochwertige, transparente
Glasoberflächen sind das Maß der Dinge. Gerätehersteller differenzieren sich durch das äußere Erscheinungsbild. Es muss ansprechend sein und das Corporate Design widerspiegeln. Der Einsatz im Außenbereich erfordert UV- und Temperaturbeständigkeit., die
fugenfreie, schmutzabweisende und in der Medizintechnik sogar desinfizierbare Verarbeitung, ist wichtig.
Nahtlose Integration der Elektronik und Sensorik in das
Oberflächenmaterial ist dafür Grundvoraussetzung.
Heute werden elektronische Strukturen und Bauteile
direkt auf das Glas gedruckt und bestückt – zusätzliche
Platinen entfallen. Ganz spezielles Know-how über mo-
D
AUSTROMATISIERUNG
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:34 Seite 119
derne Werkstoff-, Display- und Touch-Technologie ist gefordert. Hardwareentwickler bringen
dieses übergreifende Fachwissen nur selten mit.
Hochwertige schlanke
Glasoberflächen sind heute das Maß der Dinge: Ein
Gerätehersteller differenziert sich vermehrt durch
das äußere Erscheinungsbild: Es muss ansprechend
sein und das Corporate
Design widerspiegeln.
Flüssige Bedienung
Ein wichtiges Entscheidungskriterium für ein
Gerät ist das Bedienkonzept: Grafische Touchdisplays sind im Vormarsch. Sie verdrängen mechanische Tasten, Schalter und Anzeigen in
Nischenbereiche. Auch bei der Bedienung drängen Mechanismen vom Smartphone in die Industrie. Ansprechende Icons und intuitive, flüssige
Bedienerführung sind die Messlatte. Ruckelfreie
Bedienung, Wischen und Mehrfingergesten sind
Standards, die heute erwartet werden. Das steigert die Akzeptanz und reduziert Lernaufwand
und die Gefahr von Fehlbedienungen. Das Design
der Bedienung muss zur Corporate Identity
passen und auf neue Bedienkonzepte muss rasch
reagiert werden können. Diese Anforderungen
lassen sich mit »selbstgestrickten« Grafikbibliotheken nicht mehr erfüllen. Erstellung, Anpassung, Pflege und Erweiterung grafischer Oberflächen sind in kurzen Designzyklen nur mit leistungsfähigen Software-Frameworks wie »Qt«
machbar. Der Software-Entwickler fokussiert auf
seine Anwendung und muss den notwendigen
Unterbau nicht neu erfinden und pflegen. Mehrsprachigkeit, Font-Bibliotheken und Stylesheets
erleichtern das Zusammenstellen von Oberflächen und sichern den Markterfolg. Viele Embedded Softwareentwickler fühlen sich in der hard-
warenahen Programmierung mit Sprachen wie
»C« zu Hause. Das hardwareunabhängige Programmieren von Oberflächen erfordert andere
Denkmuster und objektorientierte Programmierung. Eine Umstellung, die nicht jedem leicht fällt.
Robuste Hardware-/Software-Plattform
Es gibt viele Produktfamilien von Prozessoren,
Microcontrollern, Peripheriechips, Speichern und
System on Chips für unterschiedliche Geräteklassen. Flexibilität und Programmierbarkeit der
Chips sind schier unbegrenzt. Schon deren Inbetriebnahme und die Programmierung einfachster
Funktionen fordern viel Wissen und Aufwand. Bis
die erste LED blinkt, können Wochen vergehen.
Über lange Zeit eigenentwickelte SoftwareBibliotheken für Basisfunktionen müssen kontinuierlich gepflegt werden. Das führt zu Ressour-
cenengpässen bei der Anwendungsentwicklung.
Der Einsatz moderner Chips ist daher ohne schlüsselfertige Software-Tools, Treiber oder Betriebssysteme nicht wirtschaftlich. Die Anbieter dieser
Softwarekomponenten unterstützen oft nur einige wenige Demoplatinen. Für den Einsatz im
Gerät sind viele Adaptionen und Optimierungen
notwendig, um eine robuste, maßgeschneiderte
und serientaugliche Hardware-/Software-Plattform zu schaffen. Die Aufwände für Integration
und Wartung der Plattform über den gesamten
Produktlebenszyklus werden meistens unterschätzt. Diese binden wichtige Ressourcen und
schränken die Innovationskraft nachhaltig ein.
Offen für Neues
Quelloffene Betriebssysteme und Softwarekomponenten wie »GNU/Linux« sind in der Embedded-
»
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:34 Seite 120
Technik pur
I EMBEDDED & ELEKTRONIK
Die fugenfreie, schmutzabweisende
und in der Medizintechnik sogar
desinfizierbare Verarbeitung ist wichtig. Nahtlose Integration der Elektronik
und Sensorik in das Oberflächenmaterial sind dafür Grundvoraussetzung.
I SEMINARTIPP
Embedded-Geräteentwicklung heute
Die im Beitrag erwähnten Beispiele zeigen, dass Hard- und Softwareentwickler
heute neben Zeit- und Kostendruck mit einer wachsenden Menge an neuen Themen
rund um den Einsatzbereich ihres Geräts
konfrontiert sind. Mit begrenzten Ressourcen ist unmöglich in allen Bereichen
selbst an Lösungen zu arbeiten. Als Antwort auf diese Herausforderungen bietet
Ginzinger electronic systems mit seinem
Partnernetzwerk Know-how und erprobte
Lösungen an, damit Gerätehersteller die
heutigen Herausforderungen rascher meistern und sich auf ihre Kernkompetenzen
konzentrieren können. Ginzinger electronic systems lädt daher am 25. Juni 2015
zum eintägigen Seminar nach Kremsmünster ein. Gemeinsam mit führenden Partnerunternehmen wird über Erfahrungen
und Lösungen aus der Praxis gesprochen.
Von der hochwertigen Bedienoberfläche
bis zur notwendigen IoT-Infrastruktur, von
der robusten Hard- und Softwareplattform bis zur langfristigen Verfügbarkeit –
kurzum: Ideen und Anregungen aus erster
Hand. Anmeldung & Infos unter:
Welt weit verbreitet. Die Vorteile gegenüber hausgemachten Lösungen sind weitreichend akzeptiert. Der Fokus der Entwickler muss auf dem Kundennutzen des Geräts liegen. Die dafür notwendige Plattform zum Betrieb von grafischen Displays,
I/Os und Netzwerken sowie Softwareupdates,
Nachladen von Funktionen oder Dateisystemen
deckt »Embedded Linux« ab. Neue Technologien
und Anforderungen können mit überschaubarem
Aufwand »von der Stange« realisiert werden.
»Embedded Linux« führt auf Grund seiner sauberen Struktur und Modularität rascher zum Projektziel und erlaubt es, schneller auf Änderungen zu
reagieren. Keine Software ist lückenlos fehlerfrei,
auch »GNU/Linux« nicht. Nachdem tausende erfahrene Entwickler rund um den Globus ihren Beitrag zum System leisten und es sich in Unmengen
an Produkten – von der Uhr bis zum Netzwerk-
Damit man damit nicht die eigene Innovationskraft einschränkt, hat es sich bewährt, die
Gesamtverantwortung für die maßgeschneiderte Hardware-/Software-Plattform inkl.
Betriebssystem über den gesamten Lebenszyklus des Geräts in die Hände eines kompetenten Partnerunternehmens zu legen.
router, vom Navi bis zum Roboter – im Einsatz befindet, sind die Softwarekomponenten extrem
stabil. Fehler und Sicherheitslücken werden von
der weltweiten Community schnell beseitigt. Die-
sen Grad an Stabilität und Support würde ein Gerätehersteller für eine eigene Softwareplattform
nur mit sehr hohem Aufwand erreichen. Auch
wenn »Embedded Linux« und die unzähligen
Open Source-Komponenten auf den ersten Blick
kostenlos erscheinen, die Aufwände für Pflege,
Wartung und laufende Aktualisierung können
Projekte zum Stillstand bringen. Damit man damit
nicht die eigene Innovationskraft einschränkt, hat
es sich bewährt, die Gesamtverantwortung für die
maßgeschneiderte Hardware-/Software-Plattform
inkl. Betriebssystem über den gesamten Lebenszyklus des Geräts in die Hände eines kompetenten
Partnerunternehmens zu legen.
Wolke Sieben
So wie wir mit Smartphones immer online sind
und neue Dienste nützen gelernt haben, versprechen Trends wie M2M, IoT, »Industrie 4.0« und
Cloud-Computing neue Geschäftsmodelle und Anwendernutzen in der Industrie. Bisher separierte
Welten von Geräten, Netzwerken und IT wachsen
zusammen. Neuerdings müssen sich Entwickler
auch Gedanken über IT-Anwendungen, Apps und
Server-Hosting machen, um den Marktvorsprung
zu sichern. Viele parallele technologische Entwicklungen verfolgen in diesem Umfeld das gleiche
Ziel. Alleine im Internet der Dinge (Internet of
Things/IoT) sorgen eine wachsende Menge an regional unterschiedlichen Wireless- und kabelgebundenen Netzwerken mit verschiedenen Protokollen für Verwirrung. Entwickler sind überfordert
und können nicht vorhersehen, welche Technik
sich wo durchsetzen wird. Für weltweiten Erfolg
muss das Gerät rasch auf den Markt und für zukünftige Entwicklungen offen sein. In angrenzenden Gebieten wie der IT ist es für den EmbeddedEntwickler noch schwieriger einzuschätzen,
www.ginzinger.com/iot2015
120
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Ginzinger, Fotolia;
T
98_130_0315 _austro 24.04.15 15:58 Seite 121
I IM PORTRÄT
Komplettanbieter
für den gesamten
Lebenszyklus
Vom State-of-the-art-Glas-Touchdisplay mit modernem GUI-Design,
über ein skalierbares Modulsystem
abgestimmter Hard- und Softwarekomponenten, bis zu SoftwareFrameworks zur Realisierung von
Gerätelösungen mit Usability und
Connectivity, die man aus der
Smartphone-Welt gewohnt ist: Das
Angebot von Ginzinger electronic
systems aus Weng im Innkreis baut
auf einen langzeitverfügbaren
»Embedded Linux«-Kern, hinter
dem tausende Entwickler auf der
ganzen Welt stehen. Auf diese Weise ist es einfach, auf verfügbare
Standards der IT-Welt zu setzen und
diese in ein Gerät zu integrieren,
um rasch heutigen Standards zu genügen. Mit langjähriger Erfahrung
in Hardware- und Softwarentwicklung, einem kompetenten Partnernetzwerk und der engen Kooperation mit führenden Halbleiterherstellern werden langlebige, maßgeschneiderte Embedded Systeme realisiert, gefertigt und gepflegt.
Durch laufende Marktbeobachtung
werden notwendige Redesigns zeitgerecht in die Wege geleitet.
welche Cloud- oder Management-Technologien zum Einsatz kommen werden und wie
diese im Detail funktionieren. Umso wichtiger
ist es, dass er sich auf offene Software-Frameworks verlassen kann, die den sicheren Datenaustausch zwischen Gerät und IT unabhängig
von der Kommunikationstechnik sicherstellen.
Für Aufbau und Hosting von IoT- und CloudPlattformen benötigen Geräteentwickler ITPartner, deren Kompetenzen über die klassische Büro- und Internetwelt hinausreichen.
Langes Leben
Endlich geschafft, das Gerät wird in Serie produziert. Trotz der sich rasch ändernden Ansprüche aus der Smartphone-Welt verlangen
industrielle Anwender eine lange Lebensdauer
ihrer Geräte. Beim Gerätedesign muss darauf
geachtet werden, dass moderne und langlebige Bauteile eingesetzt werden. Bei einer Abkündigung muss rasch reagiert werden, um die
Integrität der Hard- und Softwareplattform
sicherzustellen. Der Anwender darf von diesen
Änderungen gar nichts merken. Gerätehersteller treiben einen hohen Aufwand, um Lieferketten laufend und lückenlos zu überwachen.
Bei Abkündigungen werden Innovationsprojekte oftmals abrupt gestoppt und dem ReDesign des etablierten Geräts geopfert. Der
Entwicklerfrust steigt und wertvoller Marktvorsprung für die Einführung neuer Produkte
geht verloren. Auch hier bewährt es sich, mit
einem kompetenten Partnerunternehmen
über den gesamten Lebenszyklus der maßgeschneiderten Hardware-/Software-Plattform
(TR)
zusammen zu arbeiten.
Beim Gerätedesign muss darauf geachtet werden, dass moderne und langlebige Bauteile eingesetzt werden. Bei einer Abkündigung muss
rasch reagiert werden, um die Integrität der
Hard- und Softwareplattform sicherzustellen.
Zum Autor: Dipl.-Ing. Andreas Pfeiffer arbeitet
bei Ginzinger electronic systems und schreibt
für Austromatisierung regelmäßig die
Kolumne »Get Embedded«.
INFOLINK: www.ginzinger.com
AUSTROMATISIERUNG
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:34 Seite 122
T
Technik pur
I EMBEDDED & ELEKTRONIK
Was Multilayer-Piezobiegeaktoren tatsächlich können
Tausendsassa
Piezokeramische Multilayer-Biegeaktoren sind in der Miniatur-Aktorik richtige Tausendsassas. Mit Stellkräften von
einigen Newton bei hohen Auslenkungen bis zu einigen 100 µm und niedrigen Ansteuerspannungen lassen sie
sich bei Mikro-Elektromechanischen
Systemen (MEMS) sehr vielseitig
einsetzen. Neuartige Technologien
erlauben heute die Fertigung in
nahezu beliebigen Konturen und
Abmessungen in großen Stückzahlen.
iegeaktoren entpuppen sich beispielsweise als ideale Antriebslösung bei präzisen
Dosier- und Pumpvorgängen, z.B. bei
Druckern oder in der Medizintechnik. Weitere
Einsatzbereiche finden sich in der optischen
Strahlablenkung, etwa bei Scananwendungen
und auch in mobilen oder gar implantierbaren
Geräten, z.B. Hörhilfen. Das Unternehmen PI
Ceramic, ein Tochterunternehmen von Physik
Instrumente in Karlsruhe, setzt bei den »PICMA
Bender«-Biegeaktoren mit Erfolg auf eine spezielle Fertigungstechnologie, die eine rundum
vollkeramische Isolierung bewirkt. Dadurch sind
die keramischen piezoaktiven Schichten im Biegewandler bei anliegendem elektrischem Feld
vor Elektrolysereaktionen mit Feuchtigkeit geschützt. Gleichzeitig werden mechanische Beschädigungen der empfindlichen Elektroden verhindert. Zuverlässigkeit und Lebensdauer sind gegenüber herkömmlich polymerisolierten Aktoren
signifikant erhöht. Der vollkeramische Aufbau des
Aktors ist nahezu perfekt temperaturkompensiert. Bei Temperaturschwankungen in der An-
B
122
wendung gibt es keine ungewollten Auslenkungen und mechanischen Spannungen im Aktor.
Variable Konturen und
kundenspezifische Ausführungen
Aufgrund des Herstellungsverfahrens sind die Biegeaktoren in nahezu beliebigen Konturen und
Abmessungen fertigbar, was die Integration in die
Applikation erleichtert. Biegeaktoren mit kleinsten Abmessungen von wenigen Millimetern können ebenso hergestellt werden wie runde Aktoren. Die Geometrie wird dabei lediglich von den
Anforderungen an Krafterzeugung und Dynamik
bestimmt. Der runde Biegeaktor »PD410« beispielsweise erreicht bei einem Durchmesser von
44 mm und 0,7 mm Höhe einen Hub von bis zu
240 µm in beide Auslenkungsrichtungen. Neben
unterschiedlichen Abmessungen gibt es aber
noch weitere kundenspezifische Anpassungsmöglichkeiten. So ist die Höhe der aktiven Schichten
variabel ab einer Mindesthöhe von 15 µm, sodass
mit Ansteuerspannungen von nur 10 V gearbeitet
AUSTROMATISIERUNG
werden kann. Eine einseitige Auslenkung ist
durch Aufbringen auf ein passives Substrat möglich, womit eine höhere Steifigkeit und eine
größere Auslenkung in eine Richtung als bei bidirektionalen Biegeelementen erreicht werden
kann. Hohe Linearität und Wiederholgenauigkeit
im positionsgeregelten Betrieb lassen sich durch
das zusätzliche Aufbringen von Positionssensoren
erzielen. Dazu werden Dehnmessstreifen-Sensoren, bestehend aus einer dünnen Metallfolie, auf
der Piezokeramik angebracht. Bei Bedarf können
Multilayer-Kontraktorplatten auch auf kundeneigenem Substrat (Metall, Silizium) appliziert werden. Die Kontraktorplatten sind ebenfalls in verschiedenen Geometrien erhältlich, z.B. quadra(TR)
tisch oder als runde Scheibe.
Zu den Autoren: Dipl.-Phys. Birgit Schulze ist
Mitarbeiterin bei Physik Instrumente und EllenChristine Reiff im Redaktionsbüro Stutensee RBS.
INFOLINK: www.physikinstrumente.de
Foto: Physik Instrumente;
Von Dipl.-Phys. Birgit Schulze & Ellen-Christine Reiff
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:34 Seite 123
I KOLUMNE »GET EMBEDDED«
Programmieren
wie ein Ingenieur
Neulich war ich auf einem Kongress
für Embedded Systeme. Zu Kongressen werden oft interessante
Key Note Speaker eingeladen, die
etwas Kontroversielles oder Visionäres von sich geben. Auf meinem
Kongress waren das Jack Ganssle,
der »Embedded-Papst« aus den
USA, und Prof. Ludewig von der
Uni Stuttgart. Beide nahmen die
Embedded Software-Entwickler ins Gebet. Diese sollten doch
endlich wie Ingenieure arbeiten und nicht einfach planlos
programmieren. Klingt krass, ist aber leider viel zu oft wahr.
Ein Bautechniker oder Mechaniker arbeitet sehr diszipliniert
und planvoll. Abläufe sind streng organisiert, Planungs- und
Freigabeprozesse akkurat strukturiert und die Wichtigkeit
dieser Vorgangsweise bis ins obere Management akzeptiert.
In der Softwareentwicklung lautet die Devise oft »Vom Hirn
ins Terminal«. Einfach mal los programmieren, damit sich etwas tut. Software lässt sich rasch wieder ändern und verbessern. Die Konsequenz daraus sind nach einiger Zeit unhandliche, komplexe Konstrukte, die niemand mehr versteht. Irgendwann fließt der meiste Aufwand in die Stabilisierung des
wackeligen Systems. Für Innovation bleiben da weder Zeit
noch Energie. Die beiden Herrschaften mussten auch feststellen, dass Software-Ingenieure nicht alle sinnvollen Werkzeuge
nützen würden, die ihnen zur Verfügung stehen. Ein Brückenoder Maschinenbauer misst regelmäßig nach, sichert laufend
die Qualität und erkennt Abweichungen frühzeitig. In der
Software-Entwicklung kracht das Programm – bildhaft gesprochen – erst einmal zusammen, um dann darin mühsam
nach den Fehlern zu suchen. Kein Wunder, dass der Debugger
das meistverwendete Software-Werkzeug ist. Das ist in etwa
so, als würde man an einer eingestürzten Brücke nach der gebrochenen Stütze suchen, um diese dann zu verstärken, wieder aufzustellen und zu hoffen, dass das Bauwerk dann hält.
Es gäbe wunderbare Analysewerkzeuge, um die Qualität des
geschriebenen Codes laufend zu messen. Viele Untersuchungen haben gezeigt, dass damit die meisten potentiellen Fehler und Schwachstellen lange vor der Inbetriebnahme entdeckt werden. Das würde von vielen Entwicklern aber einfach
ignoriert. Und auch das Management bekam in den KeyNotes sein Fett ab. In vielen Führungsetagen sei SoftwareEntwicklung ein Nebenthema. Eigentlich fahrlässig, bedenkt
man, dass heute ein Großteil der Wertschöpfung in Embedded Systemen auf Software basiert.
Höchste Zeit umzudenken und auch Software wie ein
Ingenieur zu entwickeln!
Dipl.-Ing. Andreas Pfeiffer
[email protected]
AUSTROMATISIERUNG
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:34 Seite 124
T
Technik pur
I PROZESSAUTOMATION
»Aprol« erhält erweiterte
OPC-UA-Funktionalität
Im B&R-Prozessleitsystem stehen OPC-UAServer und OPC-UA-Client jetzt direkt auf
den »Linux«-basierten Runtime-Servern für
eine offene, herstellerunabhängige Kommunikation zur Verfügung. Durch einfache Selektion können alle »Aprol«-Variablen definiert werden, die der OPC-UA-Server anderen OPC-UA-Clients lesend oder schreibend
bereithält. Über eine integrierte BrowserFunktionalität können alle zu koppelnden Datenpunkte komfortabel ausgewählt werden.
www.br-automation.com
AppTIPP: Sensoren mit
dem Smartphone ausrichten
Mit einer neuen Funktion in der »VEGA
Tools«-App lassen sich Radarsensoren für
Schüttgüter mithilfe der im Smartphone integrierten Neigungssensoren ausrichten und
in Betrieb nehmen. Über die Eingabe der
Abgesetzte Leitfähigkeitsmessung
Die abgesetzte Variante »AFI5« des Leitfähigkeitsmessgeräts
»CombiLyz« von Baumer beinhaltet das induktive Sensorelement
und den Transmitter mit dem integrierten »CombiView«-Display, die
getrennt voneinander installiert und per Kabel verbunden werden.
Die getrennte Installation bietet mehr Flexibilität bei der Montage. Während der Sensor im
Prozess integriert werden kann, lässt sich der
Transmitter mit integriertem Display vibrationsgeschützt anbringen (Wand- oder Rohrmontage). Dies gewährleistet die Ablesbarkeit
und verlängert die Lebensdauer. Das Touchscreen-Display zeigt nach dem Ampel-System
(rot /grün) das Erreichen kritischer Werte an.
Im Hygienedesign, mit Schutzart IP69K, temperaturbeständig bis zu 85°C und komplett aus
Edelstahl widersteht »CombiLyz AFI5« auch härtesten Bedingungen und eignet sich
für den Einsatz in CIP- und SIP-Prozessen, zur Überwachung von Konzentrationen in
Flüssigkeiten oder zur Phasentrennung verschiedener Medien. Insgesamt stehen 14
Messbereiche von 500 µS/cm bis 1.000 mS/cm zur Auswahl, neben der Leitfähigkeit
auch die Konzentration, die Temperatur, der Stromausgang, die Schaltzustände oder
der Gerätetstatus. Die Messergebnisse liefert der Sensor mit einer max. Abweichung
von <1%. Das Gerät bietet außerdem eine rasche Ansprechzeit bei der Leitfähigkeits(<0,3 s) und bei der Temperaturmessung (<15 s).
INTRO
www.baumer.com
Funk statt Kabel für Ex-Bereich
Behälterhöhe und des Abstands zur Austragsöffnung errechnet die App automatisch den optimalen Neigungswinkel.
www.vega.com
NAMUR-Richtline 152
erschienen
Die Richtlinie definiert das Regelgütemanagement im Sinne von Überwachung und
Optimierung der Basisregelung von Produktionsanlagen. Dabei werden typischerweise
softwarebasierte Analysewerkzeuge eingesetzt, mit denen eine einfache Priorisierung
der notwendigen Tätigkeiten und damit ein
effizienter Ressourceneinsatz erreicht werden kann. Die NAMUR-Empfehlung definiert die Mindestanforderungen an den
Leistungsumfang derartiger Software.
www.namur.net
124
Die Schaltgeräte der »Wireless Ex«-Serie von Steute sind statt über
ex-konforme Leitungen über ein Funkprotokoll mit den Auswerteeinheiten im Schaltschrank verbunden und erleichtern Montage
und Betrieb von Schaltgeräten in explosionsgefährdeten Bereichen.
Neu im »Wireless Ex«-Programm des Herstellers sind die Funk-Positionsschalter »Ex RF 96«
in schlanker Rechteck-Bauform und der Funk-Induktivsensor »Ex RF 96 ST« mit M12Steckanschluss zur Aufnahme der Funk-Induktivsensoren »Ex RF IS« in den Versionen
M12, M18 und M30. Beide Baureihen werden über eine Longlife-Batterie mit der
Energie versorgt, die sie zum Senden des Funkprotokolls benötigen, und kommen
vollständig ohne Leitungsverbindung aus. So lassen sie sich auch an beweglichen oder
schwer zugänglichen Komponenten von Maschinen und Anlagen in Ex-Bereichen
montieren. Sowohl die elektromechanischen Ex-Positionsschalter als auch die ExSensoren und die Lithium-Batterie sind gemäß ATEX und IECEx für den Betrieb in den
Ex-Zonen 1 und 21 zugelassen. Das Signal
der ebenfalls ATEX- und IECEx-zertifizierten
»sWave«-Funktechnologie ist so energiearm,
dass es keine Explosionsgefahr darstellt.
www.steute.at
I Smart: Stand 822
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: VEGA, Baumer, Steute, Krohne, JUMO;
»
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:34 Seite 125
Ultraschall für
Heißdampf
Das Zwei-Strahl-Durchflussmessgerät für Heißdampf
»Optisonic 8300« von
Krohne zeichnet sich durch
eine Messgenauigkeit von
1%, hohe Wiederholbarkeit
und großen dynamischen
Messbereich aus.
Typische Applikationen sind die Überwachung der Effizienz von Kesseln und
Anlagen in Kraftwerken, Energiebilanzierung oder unternehmensübergreifende Dampfabrechnung. Das Gerät verfügt über einen Messwertaufnehmer
mit freiem Rohrquerschnitt ohne bewegliche Teile oder Einbauten und eine
stabile und robuste Konstruktion ohne freiliegende Kabel oder empfindliche
Bauteile. Die Messgenauigkeit kann damit ohne Wartung oder Nachkalibrierung bis zu 20 Jahre unverändert eingehalten werden. Zur Überprüfung der
Messgenauigkeit dienen die Diagnosefunktionen (ohne Ausbau zugänglich).
Mit Nennweiten von DN 100 bis 1.000/4“ bis 40“ eignet sich der »Optisonic
8300« für hohe Durchflussraten. Zur Verfügung stehen Druckstufen bis
200 bar/3.625 psi und Temperaturstufen bis 540° C/1.004° F (Lösungen für
höhere Anforderungen sind auf Anfrage erhältlich). Mit zusätzlich angeschlossenen Temperatur- und Drucksensoren kann der integrierte Mengenumwerter den Dampfmassedurchfluss berechnen.
SUDOKU
I PRODUKTNEUHEITEN
Zwei besonders Knifflige?
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7
Benchmark: 7 min 53 s
www.krohne.at
I Smart: Stand 331
5
CO2-Messwertgeber
JUMO hat seine Produktpalette für
die Klimatechnik – bisher umfasste
sie Hygro- und Hygrothermogeber
– um CO2-Messwertgeber erweitert.
Sie arbeiten mit einem InfrarotPrinzip mit patentiertem
Autokalibrierverfahren.
Wahlweise können nun Heizungs-, Klimaund Lüftungsanlagen sowohl über die
Messgrößen Feuchte und Temperatur als auch über die CO2-Konzentration
(Luftqualität) bzw. über entsprechend andere Kombinationen bedarfs- und
zeitgerecht gesteuert werden. Dies ist beispielsweise für den wirtschaftlichen
Betrieb großer Anlagen wie Hotels, Krankenhäuser oder öffentliche Einrichtungen von Bedeutung. Die CO2-Messwertgeber in Raum- und Kanalausführung sorgen für einen exakt gesteuerten Luftaustausch. Das patentierte Autokalibrierverfahren kompensiert Alterungseffekte und garantiert die Langzeitstabilität. Die Messbereiche erstrecken sich wahlweise über 0 bis
2.000/5.000/10.000 ppm. Für das Messsignal stehen normierte Analogausgänge mit 0–10 V oder 4–20 mA zur Verfügung.
www.jumo.at
I Smart: Stand 107
AUSTROMATISIERUNG
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Benchmark: 8 min 17 s
Dieses Gehirntraining widmet Ihnen:
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T
Technik pur
I PROZESSAUTOMATION
»Die Prozess-Industrie
Warum und wie die »4. industrielle
Revolution« auch die Prozessautomation betrifft
4.0
Rund um das Trendthema »Industrie 4.0« werden vorwiegend Techniken und Konzepte für die Fertigungsautomatisierung vorgestellt. Hier
bestimmt beispielsweise ein Werkstück selber, welche Fertigungsschritte es auf welchen Maschinen durchlaufen soll, denn die dazu nötigen
Maschinen in der Fertigung wissen, was sie können und wie sie ausgelastet sind und bieten dem Werkstück dementsprechend ihre Dienste
an. Aber welche Konzepte und Technologien finden in der prozesstechnischen Industrie ihre Anwendung? Hier werden teilweise riesige Anlagen gebaut, die auf die Herstellung nur weniger oder sogar nur eines
einzigen Produktes hin ausgerichtet sind. Kundenspezifische Abwandlungen, flexible Produktionswege oder gar Ein-Stück-Serien sind hier
nur sehr schwer oder gar nicht umsetzbar. Bietet »Industrie 4.0« auch
Konzepte für die verfahrenstechnischen Industrien? Von Ralf Willmes
126
uch wenn die Modelle der Fertigungstechnik nicht so recht auf
die prozesstechnische Industrie passen, so haben beide Bereichen
doch Gemeinsamkeiten. In beiden Fällen geht es um die Digitalisierung der Produktion und die Integration über das Internet. Diese
Datenintegration betrifft alle Ebenen eines Unternehmens, sowohl eines
fertigungstechnischen als auch eines verfahrenstechnischen. Vertikal
geht diese Integration vom Feldgerät in der Produktion bis hoch zum
ERP-System (Enterprise Resource Planning, z.B. »SAP«), horizontal durch
die gesamte Wertschöpfungskette vom Rohstoff-Lieferanten bis zum
Endkunden und beim Engineering von der ersten Planungsphase von Anlagen über deren Vernetzung bis zur Stilllegung. Ein Ziel von »Industrie
4.0« ist es, Informationen dieser drei Achsen – vertikal, horizontal und
planungsbezogen – zu integrieren und miteinander zu verknüpfen. Im
Folgenden wird für jede dieser drei Achsen aufgezeigt, was alles durch
»Informatisierung«, also durch systematischen Informationsgebrauch
zur Erzeugung weiterer nutzbarer Informationen, erreicht werden kann.
A
AUSTROMATISIERUNG
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:35 Seite 127
Vertikale Integration – Automatisierung
und IT-Welt wachsen zusammen
Die intelligente Verknüpfung verschiedener Teilsysteme, vom ERP-System
über die Bedien- und Steuerungsebene bis in die Feldebene, ist von entscheidender Bedeutung für die Funktionalität und die Effizienz des Gesamtsystems. Oftmals sieht die Realität aber anders aus. Geschlossene Systeminseln, fehlende Schnittstellen und viele manuelle Datenübergaben – und somit potentielle Fehlerquellen – prägen hier das Bild. Diese entkoppelten Systeminseln können beispielsweise durch das »BPI«-Konzept (»Business-Process
Integration«) von Endress+Hauser elegant zu einem Gesamtsystem mit
durchgängigem Datenfluss verbunden werden. »BPI« agiert dabei als Vermittlungsschicht (Middleware) unterhalb der Teilsysteme und bildet somit
eine gemeinsame Plattform für den Datenaustausch zwischen diesen Systemen. Das »BPI«-Konzept lässt sich anhand eines Kalibriervorgangs anschaulich erklären: Vom ERP-System, z.B. »SAP«, wird ein Kalibrierauftrag erstellt.
Statt diesen nur auszudrucken, wird dieser Auftrag an die »BPI«-Software gesendet. Sie erkennt diesen als Kalibrierauftrag, routet entsprechend auf das
Kalibrationsmanagement-System »CompuCal« von Endress+Hauser, über-
Für ein durchgängiges Engineering dürfen die Bereiche
Automatisierung und IT nicht getrennt betrachtet werden –
sie müssen informationstechnisch zu einer Einheit verschmelzen.
setzt und formatiert die Daten vom ERP in eine für das Zielsystem lesbare
Form und versendet diesen Auftrag. Nach Durchführung der Kalibrierung
werden die Kalibrierdaten wieder an »BPI« zurückgesendet. Die Middleware
erkennt diese Daten als Kalibrierdaten, routet auf die entsprechenden Zielsysteme, bereitet die Daten für jedes Zielsystem auf und sendet diese an das »SAP«System zur Aktualisierung der Auftragsdaten, an das Asset Management zum »
AUSTROMATISIERUNG
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:35 Seite 128
T
Technik pur
I PROZESSAUTOMATION
Eintrag des Ereignisses für den Audit Trail und an
den Service-Server zum KPI-Update (Key Performance Indicator). Und das alles ohne äußere Eingriffe.
Dadurch, dass Daten nicht mehr manuell von einem
System ins andere konvertiert werden müssen, entfallen entsprechende Kosten für die dafür benötigten Komponenten oder den zusätzlichen Arbeits-
einen hohen Lieferservice, münden aber auch in
höheren Kosten für die Lagerhaltung. Umgekehrt
senken niedrige Bestände die Kosten, steigern jedoch das Risiko den Lieferservice nicht erfüllen zu
können. Während die Firmen sich um die richtige
Balance ihrer Lagerbestände bemühen, werden sie
gleichzeitig mit sich ändernden Kundenbedürfnis-
dafür. Bei der Datenkommunikation setzt das Unternehmen auf Internet-Technologien: Die lokale
Datenübertragungseinheit »Fieldgate« mit integriertem Web-Server ermöglicht die weltweite Datenerfassung über private und öffentliche Kommunikationsnetzwerke. Ein normaler Internetbrowser
reicht hierbei für die Bestandsdatenabfrage aus.
Verschiedene Übertragungsarten wie Ethernet,
Modem und GSM/GPRS lassen sich, je nach der vorhandenen Infrastruktur, beliebig kombinieren.
Die »Fieldgates« von Endress+Hauser stellen nicht
nur aktuelle Messwerte zur Verfügung, sondern
bieten zusätzlich die Möglichkeit, Gerätestatus zu
überwachen, Informationen abzufragen und Daten direkt an eine übergeordnete Bestandsmanagement-Software wie beispielsweise »SupplyCare«
von Endress+Hauser zu übergeben. »SupplyCare«
ermöglicht vom Schreibtisch aus einen komfortablen Zugriff auf die aktuellen Füllstände in Tanks
und Silos, wobei individuelle Warn- und Alarmgrenzbereiche aller angezeigten Bestandsdaten
Noch laufen viele vorbei, an der
Zukunftsinitiative »Industrie 4.0«.
Der Hersteller Endress+Hauser
thematisiert sie bereits aktive u.a.
im Rahmen seiner Messeauftritte.
Horizontale Integration – durchgängige
Kommunikation in der Wertschöpfungskette
Die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens
lässt sich mit der Wahl der Bestandsstrategie signifikant beeinflussen. Hohe Bestände gewährleisten
128
sen wie zunehmender Diversität und volatilem Bedarf konfrontiert. Um die Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen, bedarf es kontinuierlich verbesserter
Abläufe. Nur auf der Basis von aktuellsten und
transparenten Bestandsdaten entlang der gesamten Wertschöpfungskette lassen sich Planung und
Nachschubprozesse den Marktanforderungen anpassen. Sind diese Daten nicht hinreichend bekannt, muss dies durch höhere Sicherheitsbestände
kompensiert werden. Eine genauere Verbrauchsvorschau auf Basis von aktuellen Bestandswerten
und bereits geplanten Materialbewegungen ist also der Schlüssel zur Reduzierung der Bestände und
gleichzeitig zur Verbesserung des Lieferservices.
Verlässliche Messtechnik ist die Basis für die Optimierung von Lagerhaltung und Lieferprozessen.
Endress+Hauser schafft mit seinem kompletten
Messtechnikprogramm die Grundvoraussetzungen
festgelegt werden können. Mit der integrierten
E-Mail-Funktion lässt sich beispielsweise schnell
und unkompliziert Nachschub anfordern. Darüber
hinaus stellt »SupplyCare«-Trends, historische Daten
und Ereignisse dar und erlaubt die Verwaltung von
Tanks, Tankgruppen, Kunden sowie Produkten. Mit
Hilfe des Analysemoduls lassen sich außerdem Leistungskennzahlen (KPI) berechnen und auswerten.
Durchgängiges Engineering –
Anlagendaten rücken zusammen
Für ein durchgängiges Engineering dürfen die Bereiche Automatisierung und IT nicht getrennt betrachtet werden – sie müssen informationstechnisch zu einer Einheit verschmelzen. Damit eine
Zusammenführung von Automatisierung und IT
gelingt, müssen aber nicht nur deren Komponen-
AUSTROMATISIERUNG
Fotos: Endress+Hauser;
aufwand durch Datenredundanzen oder Doppelarbeiten. Ein barrierefreier Datenfluss eröffnet ganz
neue Möglichkeiten. Ein Beispiel ist die genaue Diagnose des Messgeräts, auf dessen Basis automatisch
vorbeugende Wartungsmaßnahmen oder Kalibrieraufträge angestoßen werden können. Oder eine
Verwaltung der Feldgeräte einer Anlage mit automatischen Datenbankeinträgen bei Ereignissen wie
Reparatur oder Kalibrierung. Dies ist mit Produkten
und Lösungen von Endress+Hauser keine Fiktion,
sondern bereits heute schon gelebte Praxis.
98_130_0315 _austro 23.04.15 22:35 Seite 129
ten dieselbe Sprache sprechen, sondern auch deren Entwickler. Das Problem: Automatisierer und IT-Programmierer setzen unterschiedliche Prioritäten. Steht in der IT Vertraulichkeit und Sicherheit von Daten an erster
Stelle, ist für den Automatisierer das Thema Verfügbarkeit die Nummer 1.
Diese unterschiedlichen Sichtweisen führen zu einer gewissen Skepsis der
Entwickler gegenüber der jeweils »anderen Welt«. Würden Automatisierer
und ITler eine gemeinsame Sprache sprechen, wären die Synergieeffekte im
Engineering noch viel größer.
Bei Endress+Hauser findet diese enge Zusammenarbeit zwischen Automatisierung und IT bereits heute statt. Eines von vielen Beispielen hierfür ist die
Implementierung von Life-Cycle-Konzepten bereits während der Planung
einer Anlage. Denn während die Lebensdauerzyklen einer Produktionsanlage bei 20 bis 30 Jahren liegen, sind die IT-Zyklen mit ca. vier Jahren
wesentlich kürzer, und so ist es dort üblich, schon rechtzeitig Update- und
Migrationsstrategien zu entwickeln. Diese IT-Strategien wurden jetzt automatisch für die Produktionsanlagen und deren Komponenten übernommen. Das Ergebnis: innovative Lösungen über die Steuerungsebene hinaus
wie das webbasierte Asset-Managementsystem »W@M«.
Mit dem »W@M«-Konzept bietet Endress+Hauser Projektierern und Anwendern eine Plattform für alle Prozesse und offene, leistungsstarke Tools.
Das A und O bei »Industrie 4.0«: der schnelle und zielgerichtete Zugriff auf
die richtigen Daten zum Zeitpunkt des Bedarfs. Die webbasierten Werkzeuge »Operations App« für Smartphones, das »W@M Portal« oder »W@M
Enterprise« liefern alle gewünschten Informationen und unterstützen den
Anwender von der Anlagenplanung bis hin zur Instandhaltung der Betriebsmittel – jederzeit und an jedem Ort.
So erfolgen beispielsweise die Auswahl, Auslegung und Verwaltung von
Messtechnik zur Produktionsanlage zentral mit dem »Applicator«. Die resultierenden Daten werden anschließend vom Planungsbereich des Applicators in den Beschaffungsprozess übertragen, etwa in den Online-Shop
oder das ERP-System. Bei der Beschaffung ermöglicht das »W@M Portal«
ebenfalls eine direkte Konfiguration und Bestellung der Produkte und Ersatzteile, falls dies noch nicht über den »Applicator« realisiert wurde. Für Inbetriebnahme, Betrieb und Instandhaltung liefert das Portal dem Anwender vollständige Informationen und Dokumentationen zu allen Messgeräten, für Endress+Hauser Produkte sogar automatisch. Ein weiterer wertvoller Helfer im täglichen Betrieb ist der integrierte Aktivitätenplaner. Er unterstützt das Anlegen und die Verfolgung von Aufgaben, z.B. Kalibrierung,
Wartung, Reparatur. Eine automatische E-Mail-Benachrichtigung sorgt
dafür, dass nichts vergessen wird.
Fazit
Egal, ob man »Industrie 4.0« als Quantensprung ansieht oder als Evolution statt Revolution: Sie wird kommen – wir stecken schon mittendrin in
(TR)
der Digitalisierung der Produktion.
Zum Autor: Ralf Willmes ist Marketingmanager für
Prozessautomatisierung bei Endress+Hauser in Deutschland.
INFOLINK: www.at.endress.com
AUSTROMATISIERUNG
Stand 444
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T
Technik pur
I PROZESSAUTOMATION
Vorteile von druckfestgekapselten
und Ex-e-Gehäusen vereint
Starke
Ex-Kombi
x-de-Lösungen von Pepperl+Fuchs bestehen aus einer Kombination von druckfest gekapseltem Ex-d-Gehäuse und
einem Ex-e-Gehäuse, in das Anschlussklemmen und Bedienelemente kundenspezifisch eingebaut werden. Durch spezielle Kabeldurchführungen sind beide sicher verbunden. Ein Flansch zwischen den Gehäusen garantiert den Ex-Schutz des Ex-e-Gehäuses
und verhindert, dass sich Schmutz ablagert oder Feuchtigkeit eindringt. In das Gehäuse lassen sich Komponenten der Mess- und Regeltechnik oder der elektrischen Installationstechnik einbauen, die
nicht speziell für den Ex-Bereich konstruiert sind. Neben Trennbarrieren oder »FieldConnex«- Feldbus-Modulen von Pepperl+Fuchs
können das auch DCS- und ESD-Systeme oder andere elektrische
Komponenten nach Spezifikation des Anwenders sein. Dank des
Impressum
E
130
Kleingedrucktes der Redaktion:
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und Vervielfältigung sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages möglich. Für Fehler in den
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Inhalt der Auftraggeber verantwortlich zeichnet. Aus
Gründen der Textökonomie und der Lesefreundlichkeit
verzichtet die Redaktion auf »Gendering«.
druckfest gekapselten Gehäuses ist eine Gefährdung der Umgebung durch diese Nicht-Ex-Geräte ausgeschlossen. Idealerweise
wird das Ex-d-Gehäuse nach der Erstinstallation so wenig wie
möglich geöffnet, da beim Öffnen und Schließen spezielle Regeln
gemäß IEC 60079-14 zu beachten sind. Im Ex-e-Gehäuse darunter
werden ausschließlich separat Ex-zertifizierte Komponenten
verbaut. So ist es in der Anlage nach dem Freischalten wesentlich
einfacher und sicherer zugänglich als das Ex-d-Gehäuse. Anschlussklemmen sowie Bedien- und Beobachtungselemente können unter Beachtung der entsprechenden Vorschriften jederzeit
(r.PA./TR)
gewartet oder ausgetauscht werden.
INFOLINK: www.pepperl-fuchs.at
Stand 224
Austromatisierung – Österreichs fortschrittliches Fachmagazin für Fertigungs- und Prozessautomatisierung
50. (!) Ausgabe, 6. Jahrgang I Erscheinungstermin: 30. April 2015 I Auflage: 12.150 Exemplare
Medieninhaber, Herausgeber und Verlag: AlexanderVerlag.at GmbH, Ausstellungsstraße 6, A-2020 Hollabrunn
Geschäftsführende Gesellschafter: Monika Alexander & Ing. Thomas Reznicek
Tel.: +43 2952 507 07-0, FAX: +43 2952 507 07-30
E-Mail: [email protected]
www.austromatisierung.at
Office Management: Julia Alexander, Tel.: +43 2952 507 07-0, E-Mail: [email protected]
Verlags-/Anzeigenleitung: Monika Alexander, Tel.: +43 2952 507 07-20, E-Mail: [email protected]
Chefredakteur: Ing. Thomas Reznicek (TR), Tel.: +43 2952 507 07-21, E-Mail: [email protected]
Freie Mitarbeiter: Ing. Franz Maderbacher, Dieter Schaufler, Mag. (FH) Barbara Bressler-Kolembar (BBK)
Gastautoren dieser Ausgabe: Thomas Fey, Dieter Graf, Dipl.-Ing. (FH) Joachim Hueber, Hans-Robert Koch,
Sander Makkinga, Ing. Stephan Marban, Dipl.-Ing. Andreas Pfeiffer, Ellen-Christine Reiff, Dipl.-Ing. Uwe Scharf,
Dipl.-Phys. Birgit Schulze, Mag. Nevena Shotekova, Ralf Willmes, Wolfgang Valicek, Stefan Ziegler
Lektorat: Mag. (FH) Barbara Bressler-Kolembar, Orth a.d. Donau, www.designertexte.at
Grafik: Emograf
Druckpartner: Friedrich VDV, Linz, www.friedrichvdv.com
Die nächste Ausgabe AUSTROMATISIERUNG 4/2015 erscheint am 28. Mai 2015.
Fotos: Pepperl+Fuchs;
Mit Ex-de-Gehäusen bietet Pepperl+Fuchs Anwendern
die Vorteile der beiden Zündschutzarten Ex-d und Ex-e
in einer maßgeschneiderten Lösung zum sicheren Schutz
von nicht-Ex-festen Geräten. Im jeweiligen Solution
Engineering Center des Herstellers werden die Gehäuse
vor Ort kundenspezifisch konstruiert und gefertigt.
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FLEXIBLER MINI-PC ALS
ALTERNATIVE ZUR 19‘‘-KLASSE
Stark in der Performance, hoch flexibel hinsichtlich Erweiterung und Konfektionierung, klein und kompakt im Aufbau: Eine neue Generation industrieller
Box-PCs kombiniert die Leistungs- und Anwendungsbandbreite der
19“-IPC-Klasse mit der Robustheit und dem Formfaktor des Mini-PCs.
ie »Spectra PowerBox 3000« kombiniert das Leistungsvermögen der 19“-IPC-Klasse mit den Vorzügen des kompakten Formfaktors eines Box-PCs.
Das modular gestaltete Design unterstützt eine breite Palette an Ausbau- und Erweiterungsoptionen. Der grundsätzlich mögliche lüfterlose Betrieb sowie der kabellose
Aufbau des Grundgerätes garantieren ein ausfallsicheres
Arbeiten selbst bei heftigen mechanischen Einflüssen.
Die Architektur der »Spectra PowerBox 3000«-Systeme, in
denen die 4. Generation der »Intel Core«-Prozessoren
»i3/i5/i7« (»Haswell«) zum Einsatz kommt, bietet ein
Höchstmaß an Flexibilität in der individuellen Konfektionierung. Der Aus- oder Umbau des Grundgerätes ist sehr
bequem, da Komponenten oder Karten weitgehend nur
noch gesteckt oder geschoben werden. Das in der größten Bauhöhe nur 126 x 227 x 261 mm große Gehäuse bietet Platz für ein optionales Einschubmodul, das zwei
PCI/PCIe-Steckkarten aufnehmen kann. Über eine MiniPCIe-Karte auf der Oberseite der Hauptplatine lässt sich
ein WiFI-/3G-/GPS-Betrieb realisieren. Zusätzlich erhöhen
zwei weitere Mini-PCIe-Steckplätze die potenzielle Zahl
der Schnittstellen/Feldbusse. Diese Schnittstellen werden
über einheitliche Steckerblenden im Gehäuse nach außen
geführt. Der Arbeitsspeicher lässt sich auf 32 GB ausbauen. Speichermöglichkeit bieten zwei mSata-Interfaces. Es
besteht außerdem die Option, zwei 2,5“-Schächte mit
HDD/SDD-Laufwerken zu bestücken. Neben der flexiblen
Konfektion vereinfacht eine sehr gute Zugänglichkeit die
Wartbarkeit einzelner Komponenten. Die umfangreichen
Erweiterungsoptionen machen die »Spectra PowerBox
3000« zur echten Alternative zum 19“-IPC.
D
Über Spectra
Verfügbarkeit der »Spectra PowerBox 3000«-Serie: Sofort.
AUSTROMATISIERUNG
PROMOTION
I
Spectra GmbH & Co. KG., Niederlassung Österreich
Gewerbepark Ost 1, 4621 Sipbachzell (Wels)
Tel.: (07240) 20 190, FAX: (07240) 20 190 60
E-Mail: [email protected], www.spectra-austria.at
Foto: Spectra
Die Spectra GmbH & Co. KG ist der Partner für
Industrie-PCs, industrielle Kommunikation und
Automation im deutschsprachigen Raum. Mit professioneller Beratung vertreibt das 1982 gegründeLink zur »Spectra
te Unternehmen Komponenten für das Steuern,
PowerBox 3000«
Messen und Kommunizieren und entwickelt und
baut maßgeschneiderte PC-Systeme für die Industrie. Ein Zentrallager mit
über 45.000 Produkten am Stammsitz Reutlingen garantiert jederzeit eine
schnelle Lieferung. Die Spectra-Synergie aus Handels- und Entwicklungskompetenz sichert Einkäufern wie Konstrukteuren ein hohes Maß an
Flexibilität und Innovation. Kunden in Österreich werden von einer eigenen Niederlassung betreut. Spectra – powered by individuality.
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