U1_U4_0315_austro 23.04.15 23:46 Seite 1 30. April P.b.b. AlexanderVerlag.at GmbH, Ausstellungsstr. 6, 2020 Hollabrunn GZ: 09Z038211M I 4 € (Ausl.: 5 €) I Zustelldauer max. 5 Werktage A U S T R O M A T I S I E R U N G n at DAS FACHMAGAZIN Österreichs fortschrittliches Magazin für Fertigungs- und Prozessautomatisierung Auf Anhieb bewährt JahreshauptAusgabe zur Wie die neue »Simatic S7-1516F«Steuerung von Siemens Standardund integrierte SicherheitssteuerungsAufgaben einer frisch installierten Produktionsanlage für komplexe Tanksysteme anstandslos erfüllt U1_U4_0315_austro 23.04.15 23:47 Seite 2 03_29_0315_austro 24.04.15 15:34 Seite 3 Reznicek’s SICHT »Industrie 4.0« sagt Ihnen schoni’was, oder? Man kann von Umfragen halten, was man will. Und mal abgesehen von der üblichen statistischen Prozentpunkte-Rechnerei: Ein Indikator sind sie zumeist schon. Das renommierte Gallup Institut interviewte in den vergangenen Monaten einmal mehr im Auftrag von Festo insgesamt 200 zufällig ausgewählte heimische Industriebetriebe, um auf Basis der gesammelten Antworten das bereits traditionelle »Trendbarometer Industrie« in der 2015er-Version zu erstellen (siehe S.76 i.d. Ausgabe). Auf die dabei erstmals gestellte Frage: „Sagt Ihnen der Begriff »Industrie 4.0« etwas?“ antworteten lediglich 47%, also weniger als die Hälfte, mit einem „Ja“. Demnach kennen 53% den Begriff gar nicht! Ich muss gestehen: Bis zu dem Zeitpunkt der Pressekonferenz, in der Gallup-Studienleiter Günter Haunlieb das Ergebnis seiner Arbeit präsentierte, erfreute ich mich mehr an den servierten Lachsbrötchen als an den gezeigten Diagrammen. Aber dann, als ich das zitierte 47%Ergebnis hören musste, blieb mir beinahe der Bissen im Hals stecken: „Das kann’s doch nicht geben!“, war ehrlich mein erster Gedanke. Da schreiben wir Fachjournalisten uns (auch) hierzulande seit geraumer Zeit in Sachen »Industrie 4.0« sprichwörtlich die Finger wund und dann kann nicht mal die Hälfte der direkt Betroffenen mit dem Begriff etwas anfangen? Wiewohl ich anfangs sehr skeptisch war, ob da mit dem Titel »Industrie 4.0« und den »revolutionären« Gedanken dahinter nicht bloß ein künstlicher Hype ausgelöst werden sollte – und ich machte daraus auch keinen Hehl – liefern wir in Austromatisierung seit Anfang 2013 in jeder, wirklich jeder Ausgabe »Industrie 4.0«-Argumente. Aus zahlreichen Blickwinkeln und mit vielfältigen Aspekten untermauert versuchen wir, Ihnen die Notwendigkeit des vernetzten Denkens und Handelns im digitalisierten Zeitalter als wegweisende Richtung aufzuzeigen, damit Sie Ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der globalen Produktivitätskonkurrenz auch künftig erfolgreich behaupten können. Im vorliegenden Heft beispielsweise kommt der Begriff »Industrie 4.0« gezählte 45-mal vor! U.a. zeigt Gastautor Ralf Willmes von Endress+Hauser die Bedeutung der Zukunftsinitiative für die Prozessindustrien und damit die Prozessautomation auf. Ich bin daher der Meinung, dass zumindest Austromatisierung-Leser nicht von sich behaupten können, mit »Industrie 4.0« niemals konfrontiert gewesen zu sein. Und genau aus dem Grund definiere ich an dieser Stelle jetzt nicht (schon wieder) die Begrifflich- AUSTROM A T I S I E R U N G keiten »Industrie 4.0«, »Internet of Things«, »Cyber Physical Systems«, »Big Data« etc. Dafür aber habe ich für die 53% Unwissenden (die ja theoretisch bis dato keine Austromatisierung-Leser sein können) einen Tipp auf Lager: Nehmen Sie sich doch am 19., 20. oder 21. Mai Zeit und besuchen sie die an diesen drei Tagen stattfindende österreichische lupenreine Automatisierungs-Fachmesse »Smart Automation« in Linz. Die dort anwesenden Aussteller sind sich alle über die Relevanz der von Deutschland aus auf mittlerweile ganz Europa übergreifenden »Industrie 4.0«-Euphorie bewusst und haben mit ihren aktuellen Produkten, Lösungen und Dienstleistungen längst schon auf künftigen Anforderungen der »4.0er«-Industrie reagiert. Der Besuchstipp gilt selbstverständlich auch für alle über »Industrie 4.0« bereits Bescheid wissenden Austromatisierung-Leser! Nutzen Sie die Chance, mit der heimischen Hersteller- und Anbieterszene kompakt versammelt im gemütlichen Rahmen des Linzer »Design Centers« in Kontakt treten zu können und informieren Sie sich über die neuesten Entwicklungen der Automatisierungstechnik, um Ihre eigene Produktion »Industrie 4.0«-fit zu kriegen. In diesem Sinn – wir sehen uns auf der kommenden »Industrie4.0«-geprägten »Smart«! Thomas Reznicek Chefredakteur Austromatisierung [email protected] PS: Sie halten gerade die 50. Ausgabe von Austromatisierung in Händen! Nicht ohne Stolz betone ich das – schließlich war es ebenfalls eine »Smart«-Messe, anlässlich der wir (damals noch) im Herbst 2009 unseren Titel launchten. Dem Anspruch, das fortschrittliche österreichische Fachmagazin für Fertigungs- und Prozessautomatisierung zu sein, sind wir stets treu geblieben. Darunter verstehen wir u.a., dass unser Magazin zeitgerecht vor der wichtigsten heimischen Automatisierungsfachmesse erscheint, um Sie mit allen relevanten Informationen rund um das Event im Vorfeld bestmöglich zu versorgen und – zugegeben – um Ihnen mit vielen Argumenten einen großen Gusto auf den Besuch der »Smart Automation« zu machen. Weil’s Sinn machen soll! 03_29_0315_austro 23.04.15 23:39 Seite 4 INHALT 3 /2015 B Auf zur heimischen Automatisierungs-Schau! n Vorbericht über die Fachmesse »Smart Automation Austria 2015« vom 19. bis 21. Mai in Linz 16 JAHRESHAUPTAUSGABE MesseTIPPS – Highlights der Aussteller B Aktuelles Branchengeschehen n n MEINE MEINUNG von Dieter Schaufler 8 n POINTIERT SERVIERT von Franz Maderbacher 69 n GET EMBEDDED von Andreas Pfeiffer IND. KOMMUNIKATION SICHERE AUTOMATION T Mit Sicherheit sicher n 123 T Feldbusse, Industrial-Ethernet & Co. 90 n 18 6 B Schaufenster International n 10 B Mit einem lachenden n 12 & einem weinenden Auge VIPA feiert 30-jähriges Jubiläum, Firmengründer Wolfgang Seel zieht sich zurück P Lasershow n Wie PC-basierte Steuerungs- und Antriebstechnik einer Laserbearbeitungsmaschine dynamische Motion Control verpasst 34 P Trennung, die gut tut n Welche Vorteile das Auslagern der Schaltschrank-Infrastruktur in Hinblick auf individuelle Maschinenlayouts bringt 38 T Produktneuheiten kurz gefasst n 42 89 n Wenn’s Recht ist Gastkommentar von Mag. Nevena Shotekova über die Gewährleistung ANTRIEBSTECHNIK IND. KOMMUNIKATION T Weiterentwicklung im Detail n Produkte und Lösungen in Sachen Safety Von den Aktivitäten der Nutzerorganisationen bis hin zu den neuesten Switches 100 Frequenzumrichter-Baureihe wartet mit neuen Funktionen für mehr Anwendernutzen auf P Ultrasicher Ultraschallschweißen n 82 Wie softwarebasierte offene Sicherheits-Steuerungslösung für Sonotroden & Co. entstand T Die Relevanz der »Netzwerkknüpfer« 92 n T Schaltschranklos antreiben n Welche Rolle der passende Switch bei der Planung von Ethernet-Netzwerken spielt Wie sich komplette Antriebsstränge direkt in Maschinen integrieren P Dem heißen Wüstensand trotzend n T Einfache Netzintegration n P Retrofit fürn Wakeboard-Lift n 80 86 Ein industrieerprobtes Automatisierungssystem bewährt sich beim Containerumschlag 4 96 Industrial Security Router für die sichere Kommunikation zwischen Ethernet-Netzwerken 102 104 Wie moderne FUs mehr Leistungsfähigkeit und zugleich Energieeffizienz ermöglichen AUSTROM A T I S I E R U N G 03_29_0315_austro 23.04.15 23:39 Seite 5 T Exakt getroffene Farbtöne n Wie ein Inline-Farbmesssystem die Farbtreue von Polymeren bereits während des Kunststoff-Spritzgießens kontrolliert 46 T Klein, kleiner – am Kleinsten 50 n Neuer Faktor-1-Sensor in 4-mm-DurchmesserGlattrohr- und M5-Bauform verspricht höchste Schaltabstände aller induktiven Sensoren Auf Anhieb bewährt Wie die neue »Simatic S7-1516F«-Steuerung von Siemens Standard-und integrierte Sicherheitssteuerungs-Aufgaben einer frisch installierten P 30 Produktionsanlage für komplexe Tanksysteme anstandslos erfüllt n T Kompakt einspeisen 53 n Sammelschienentechnik im 185-mm-Maßstab mit Rundum-Berührungsschutz T Ist der Begriff Relais n 54 noch angebracht? Nachgefragt bei Ing. Alois Weiner, Product Market Manager von Lütze Österreich T Wächst und gedeiht n Neue Module ergänzen kompakte Steuerungs- und I/O-System-Familie 56 T Roboter schnell integrieren n mit erweiterter Application-Software 58 T Zuverlässig und leistungsstark n Neue Drei-Phasen-Schaltnetzteile für 24V 58 T Energie nicht verpuffen lassen 62 n Wie thermische Durchflussmesser zur Druckluft-Verbrauchsmessung und Leckageortung dabei helfen, die Energiekosten zu senken T Darf’s ein bisserl mehr sein? 70 n Anbieter von elektrotechnischen Komponenten erweitert kontinuierlich sein Portfolio T „Industrie 4.0 findet statt“ 74 n Dipl.-Ing. Rainer Ostermann, Country Manager Festo Österreich, im Interview BILDVERARBEITUNG & IDENTIFIKATION EMBEDDED & ELEKTRONIK T Erkennen und Identifizieren n T Embedded & Elektronik n 108 PROZESSAUTOMATION 116 T Vom Feldgerät bis zur Leittechnik 124 n Sensoren, Kameras und Identifikationssysteme kompakt beschrieben Bauteile, Chips, Boards und Module bis hin zu kompletten Embedded System-Lösungen Armaturen, Messgeräte und Systemlösungen für die Prozessautomation R Nur der Vergleich macht sicher n 110 Wie ein kamerabasiertes Inspektionssystem Blechteile anhand ihrer CAD-Daten kontrolliert T Design à la Smartphone ist gefragt 118 n T Die »Prozess-Industrie 4.0« n Anforderungen an die Embedded-Entwicklung im Zeitalter von Smartphone, IoT und Cloud 126 Warum und wie die »4. industrielle Revolution« auch die Prozessautomation betrifft T Durchblick im Faden-Wirrwarr n T Tausendsassa n n Impressum Spezifische BV-Technologie für die Qualitätskontrolle an der Webmaschine AUSTROM A T I S I E R U N G 114 Was Multilayer-Piezobiegeaktoren tatsächlich können 122 B Branchengeschehen n 130 T Technik pur n 5 P Praxisreport n 03_29_0315_austro 23.04.15 23:39 Seite 6 Branchengeschehen I AKTUELLES AUS DER BRANCHE Ing. Franz Chalupecky als ABB-Vorstands Vorsitzender bestätigt Der Vertrag des bisherigen Vorstandsvorsitzenden von ABB Österreich wurde um drei Jahre verlängert. www.abb.at »Industrie 4.0« Whitepaper erschienen Ein vor Kurzem veröffentlichtes Whitepaper von Rittal zeigt, warum die IT eine Schlüsselrolle bei »Industrie 4.0« übernimmt und wie Unternehmen die dafür benötigten Infrastrukturen realisieren können. Ergänzende Vorschläge zur Realisierung bieten praxisorientierte Ansätze für erste Projekte. Das Whitepaper ist kostenfrei downloadbar unter: www.rittal.at/whitepaper INTRO MesseTERMIN: »all about automation« » Nach der erfolgreichen Erstveranstaltung in Friedrichshafen im Vorjahr findet das neuartige Messeformat heuer am 9. und 10. Juni statt. Der Veranstalter der auf die BodenseeRegion ausgerichteten Automatisierungsmesse meldet im Vorfeld Wachstum in Fläche und Ausstellerzahl. www.automation-friedrichshafen.de Weidmüller bilanziert mit 673 Mio. Euro Umsatz Der Elektrotechnikspezialist konnte damit das Vorjahresergebnis um gut 5% steigern. 4.800 Mitarbeiter weltweit sind aktuell beim deutschen Hersteller aus Detmold beschäftigt. Vorstandsvorsitzender Dr. Peter Köhler äußert sich entsprechend zufrieden: „2014 war ein gutes Jahr für Weidmüller. Wir haben unseren Wachstumskurs fortgesetzt und erneut ein Plus über dem Branchendurchschnitt erzielt.“ Gewachsen ist der Umsatz in allen Regionen. Als Länder besonders positiv entwickelt haben sich Japan (+116%), Ungarn (+24%) und Spanien (+17%). Mit einer Wachstumsrate von über 10% erzielt erneut der asiatische Raum die höchste Dynamik. Deutlich gespürt hat Weidmüller die wirtschaftlichen Auswirkungen der politischen Situation in Russland. „Die politische Lage und der extrem schwache Rubel haben unseren Umsatz in Russland um zehn Prozent sinken lassen“, erklärt Dr. Peter Knapp. 2% des Gesamtumsatzes generiert Weidmüller in Russland. www.weidmueller.at ASM erweitert Fertigungskapazitäten um rund 33% Der deutsche Hersteller von Sensoren zur Wegmessung hat sein um die Jahrtausendwende errichtetes Firmendomizil erweitert. Am angrenzenden Baugrundstück entstand ein dreigeschossiger Neubau. Der ASM-Sitz befindet sich in Moosinning bei Erding unweit des Münchner Flughafens. Seit dem Krisenjahr 2009 ist auf Grund der großen Nachfrage nach Positionssensoren das Produktionsvolumen massiv angestiegen, sodass der Neubau früher als geplant notwendig wurde. Eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 180 kWp liefert grüne Energie zur Versorgung der Produktionsanlagen und des Thermalmanagements des Gebäudes. ASM beschäftigt insgesamt etwa 100 Mitarbeiter in Moosinning und den Landesgesellschaften in den USA, Frankreich und Großbritannien. Hinzu kommt ein weltweites Netzwerk von ca. 50 Distributoren, die auf allen Kontinenten in den wichtigsten Industrieländern vertreten sind. www.asm-sensor.de Benedikt Binder-Krieglstein neuer GF von Reed Messe SeminarTIPPs: Vielfältiges Sicherheits-Wissen Mit April hat Benedikt BinderKrieglstein, MBA, als operativer Geschäftsführer die Verantwortung für die Eigenmessen von Reed Exhibitions Messe Wien übernommen, zugleich gehören das österreichweite Marketing sowie die Agenden Database und Digital Services zu seinem Zuständigkeitsbereich. www.messe.at Der Tiroler CE-Kennzeichnungs-Spezialist ibf veranstaltet auch heuer wieder eine Reihe von Seminaren und Webinaren rund ums Thema Maschinensicherheit. 6 Unter anderem können Interessierte am 8., 12. und 28. Mai am Webinar über die CE-Kennzeichnungs-Software »Safexpert« kostenlos teilnehmen. Am 5. und 6. Mai hält ibf in Salzburg das Seminar »Effiziente CE-Kennzeichnung von Maschinen und Anlagen (Modul 1)« ab. In Pforzheim (nahe Stuttgart) finden vom 19. bis 22. Mai die »CE PraxisTage 2015« statt, die sich in eine Fachkonferenz, einen Workshop und ein Seminar gliedern. Themen sind dabei u.a. Rechtliche und normative Zusammenhänge durch die neue ISO 9001, die für September 2015 erwartet wird, Auswirkungen von »Industrie 4.0« auf den sicherheitstechnischen Maschinenund Anlagenbau sowie die sicherheitstechnische Auslegung von Steuerungen nach EN ISO 13849-1. Das vollständige Programm und Anmeldemöglichkeiten gibt es unter: www.ce-praxistage.com I AUSTROMATISIERUNG www.ibf.at Fotos: ABB, Reed MEsse, ASM, Festo, Beckhoff; B 03_29_0315_austro 23.04.15 23:39 Seite 7 »Robotinos« für die Fabrik der Zukunft Die Fachhochschule Technikum Wien arbeitet an einem spannenden Lehr- und Forschungsprojekt im Bereich »Industrie 4.0« – die digitale Fabrik der Zukunft. Festo unterstützt die Initiative aktiv und stellt dafür seinen mobilen Lernroboter »Robotino« zur Verfügung. Das Institut für Advanced Engineering Technologies an der Fachhochschule Technikum Wien arbeitet aktuell am Aufbau einer »digitalen Fabrik der Zukunft«, die wesentliche Aspekte von »Industrie 4.0« in der praktischen Anwendung zeigt. So sollen zum Beispiel über RFID kommunizierende Werkstücke von Station zu Station geleitet werden, wo dann jeweils automatisiert werkstückspezifische Bearbeitungsschritte erfolgen. Dabei im Einsatz ist der mobile Lernroboter »Robotino« von Festo, der zwischen den Stationen als hochflexibles Transportsystem agiert. Zudem wird eine Industriekamera von Festo die zuverlässige Qualitätskontrolle der fertigen Werkstücke übernehmen. Eines der zentralen Ziele ist die digitale Simulation der gesamten Anlage, sodass verschiedene Prozessabläufe in einem Hörsaal virtuell durchgespielt werden können, bevor diese live auf der Maschine passieren. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für Juni 2015 geplant. www.technikum-wien.at I www.festo.at Igus startet 3D-Druckservice Der Hersteller von motion plastics bietet seit Kurzen einen 3D-Druckservice für Gleitlager an und übernimmt die komplette Herstellung von Sonderteilen mit dem hauseigenen Tribo-Filament. Der Service für Kunden bis zum fertigen Bauteil wird dabei so einfach wie möglich gestaltet. So können über die igus-Website Daten hochgeladen und die Bauteile in Auftrag gegeben werden. Auch die Preisermittlung erfolgt automatisch online, dabei ist, ähnlich der Angabe zur Lieferzeit, der Preis jedoch abhängig von der Komplexität und dem Aufbau des Bauteils. Es ist sogar möglich, Bauteile aus zwei verschiedenen Kunststoffen zu drucken. www.igus.at Firmengründer und Geschäftsführer Hans Beckhoff. Beckhoff Automation steigert Umsatz um 17% Das vergangene Geschäftsjahr 2014 schloss der deutsche Automatisierungtechnik-Hersteller mit dem Rekordumsatz von 510 Mio. Euro ab. Parallel zum Umsatz erhöhte sich auch die Anzahl der Mitarbeiter weltweit um 12% auf 2.800. Auch für das aktuelle Geschäftsjahr ist Geschäftsführer Hans Beckhoff optimistisch und erwartet wiederum ein zweistelliges Umsatzwachstum: „Insbesondere ist es erfreulich, dass sich unser Wachstum über alle geografischen Regionen und alle Marktsegmente entwickelt hat – alle Kontinente haben mit neuen Anwendungen aus Bereichen wie dem Maschinenbau, der Energieerzeugung, der Gebäudeautomatisierung bis hin zur Entertainment-Industrie dazu beigetragen.“ Der Exportanteil lag 2014 bei 62% des Gesamtumsatzes, davon entfielen 29% auf Europa (ohne Deutschland), 22% auf Asien, 10% auf Amerika sowie 1% auf die übrigen Länder weltweit. www.beckhoff.at AUSTROMATISIERUNG 03_29_0315_austro 23.04.15 23:39 Seite 8 Berufsausbildung – quo vadis ? Jahrelang waren wir mit dabei, wenn über den wirtschaftlichen Erfolg einzelner Länder der industrialisierten Welt geredet wurde. Geringe Arbeitslosenzahlen, kleine, im EU-Maß erträgliche Defizite und das duale Ausbildungssystem für Lehrlinge ließen »Austria« stets auf den vorderen Plätzen aufscheinen. Im Großen und Ganzen muss man derlei momentan wohl wegstecken. Denn wenn die aktuellen Arbeitsmarktdaten veröffentlicht werden, jagt eine Negativmeldung quasi die nächste, hauptsächlich am Bau und bei den Leiharbeitskräften schwächelt unsere Konjunktur und treibt damit die Arbeitslosenzahlen nach oben. Und doch ist diese Malaise nur eine Seite der Medaille, denn nach wie vor herrscht Mangel an qualifizierten Facharbeitern, und das nicht nur bei uns: Im – hoffentlich nur momentan – wesentlich stärker prosperierenden Deutschland diskutiert man bereits Möglichkeiten, wie man an Stelle unausgebildeter Flüchtlinge rasch und unbürokratisch ausgebildete Fachkräfte verstärkt im Ausland anwerben könnte. Die Vermutung liegt nahe, dass das auch auf unseren Arbeitsmarkt einen unwillkommenen Einfluss haben könnte, wo doch die Ausbildungszahlen bei Lehrlingen langsam aber stetig zurückgehen und damit etlichen Betrieben Probleme machen. Nicht zuletzt hat der Doyen der heimischen Lehrlingsausbildungsszene Egon Blum erst vor wenigen Wochen mit einer Broschüre den Sozialpartnern seine Sorge über die Entwicklung des Fachkräftenachwuchses quasi ins Gewissen geschrieben: In den vergangenen fünf Jahren verringerte sich die Zahl der Lehrbetriebe um über 7.000 oder 20%, und nach einer Statistik der WKÖ reduzierte sich im gleichen Zeitraum auch die Anzahl der Lehrlinge im ersten Lehrjahr um fast 10.000 Personen. Doch damit noch nicht genug, auch die reduzierte Zahl künftiger Facharbeiter wird einen weiteren Schwund verkraften müssen, werden doch an die 9.000 Jugendliche (Stand Ende 2014) in überbetrieblichen Institutionen ausgebildet – ein weiterer Hemmschuh zum sofortigen Berufseintritt, mühen sich doch dort die Ausbildner mit jenen ab, die – zumeist wegen gravierender Defizite in der Pflichtschulausbildung – keine Lehrstelle in einem Unternehmen finden konnten. Das alles ist betrüblich, nota bene eine Besserung im Ausbildungsbereich sowohl auf schulischer wie auf betrieblicher Ebene (Blum schlägt ein Prämiensystem für Unternehmen vor, die Ausbildungsmöglichkeiten anbieten) am Geldmangel scheitern wird. Dass wir aber trotz all dieser Hemmnisse bei der letzten »Lehrlingsolympiade« Europameister wurden, dass wir rundum um unser Ausbildungssystem beneidet werden und man versucht, es zu kopieren, lässt hoffen. Schon in vier Monaten werden wir mit 35 Teilnehmern nach Sao Paulo zur »WorldSkills 2015« aufbrechen, um uns mit Kontrahenten aus 50 Ländern zu messen. Wenn wir wieder unter den Besten sind, sollte doch erkannt werden, wie wichtig unsere Lehrlingsausbildung ist und wie sehr man sie noch verbessern muss. Auch mit finanziellen Mitteln. I AKTUELLES AUS DER BRANCHE EventTIPP: Österreichische Fachtagung zum Thema »Industrie 4.0« Unter dem Titel »industry.tech15« organisieren Festo, Phoenix Contact, SAP und Sick gemeinsam eine zweitägige Veranstaltung mit hochkarätigen internationalen Vortragenden und vielen Beispielen aus der Praxis zum Zukunftsthema der Gegenwart. Die kostenpflichtige »industry.tech15« findet am 22. und 23. September im »Ferry Porsche Congress Center« in Zell am See/Salzburg statt. Auf der Fachtagung nehmen Experten aus verschiedenen Bereichen zukunftsweisende technologische Entwicklungen und ihre praktische Anwendung unter die Lupe. Flexibilität ist Trumpf, bei Industrie 4.0«. Aber, wer braucht was und wie viel Flexibilität bieten Fertigungssysteme schon heute, was wird mittelfristig möglich sein und wohin geht die Fertigung in zehn oder 20 Jahren? Vordenker wie der deutsche Univ.-Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Radermacher (Universität Ulm) oder Univ.-Prof. DI Dr. Friedrich Bleicher von der TU Wien, der Zukunftsforscher Lars Thomsen, der Bildungsexperte Dr. Andreas Salcher und andere Visionäre spannen auf der »industry.tech15« den Bogen von der Gegenwart in die Zukunft. www.industry-tech.at »Robotertechnologietage« parallel zur »Smart Automation« Schunk lädt hierzulande erstmals gemeinsam mit führenden Roboterherstellern am 19. und 20. Mai ins »Tec-Center« der neuen Schunk-Vertriebszentrale in Allhaming direkt an der A1. »Gripping Meets Robotics« lautet das Motto der für Teilnehmer kostenfreien »Robotertechnologietage«. Mit dabei sind die Roboterhersteller ABB, Fanuc, Kuka, Stäubli und Yaskawa. „Von Seiten der Robotik gibt es schon länger das Bestreben, eine Plattform dieser Art – unabhängig von Herstellern und Branchen – ins Leben zu rufen. Die Firma Schunk als Spezialist für Greifsysteme kann dieser Plattform nun den optimalen Standort im Zentrum von Oberösterreich anbieten“, freut sich Dipl.-Ing. (FH) Christian Binder, Geschäftsleiter von Schunk Österreich. An den beiden Veranstaltungstagen werden ausschließlich Technologie- bzw. Anwendervorträge gehalten. Zusätzlich stellen alle Roboterhersteller bewegte Roboterzellen aus, um die modernen Möglichkeiten der Robotik und Handhabungstechnik live zu demonstrieren. Eine zusätzliche Synergie sehen die Veranstalter darin, dass die »Robotertechnologietage« zeitgleich zur Fachmesse »Smart Automation« in Linz stattfindet – gegen Voranmeldung wird ein kostenloses Transfer vom »Tec-Center« zur Messe organisiert. www.at.schunk.com Dieter Schaufler [email protected] 8 AUSTROMATISIERUNG Foto: Schunk; MEINE MEINUNG 03_29_0315_austro 23.04.15 23:39 Seite 9 03_29_0315_austro 23.04.15 23:40 Seite 10 I SCHAUFENSTER INTERNATIONAL Saudi-Arabien: Baumer startet Local-ContentPartnerschaft Singapur: B&R gründet 25. Tochtergesellschaft Der Hersteller forciert die Internationalisierung seiner Marke »Original Bourdon« in der Prozessmesstechnik. Die Firma Saad M. Alyan Trading Est, langjähriger Vertriebspartner von Baumer, übernahm dazu vor Kurzem die Produktion der mechanischen Druckmessgeräte der Marke »Bourdon« vor Ort in der Golf-Region. www.baumer.com Der oberösterreichische Automatisierungstechnik-Hersteller ist nun auch im asisatischen Stadtstaat nahe am Kunden. China: Powerlink-Zentrum für Antriebstechnik eröffnet B&R Singapur betreut auch Kunden in den umliegenden Ländern. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf Malaysia, Thailand und Indonesien. Die Maschinenbaubranche in diesen Ländern wächst und die Unternehmen versuchen zunehmend, auch auf dem Weltmarkt Fuß zu fassen. Die neue B&R-Tochter hat die Arbeit mit einem Team aus Verkaufs-, Applikations- und Supportingenieuren unter der Leitung von Geschäftsführer Mark Meng begonnen. www.br-automation.com Mexiko: Baumüller richtet Niederlassung ein Der Antriebstechnik-Hersteller ist nun in Santiago de Querétaro, rund zwei Stunden Autofahrt von Mexiko-Stadt entfernt, mit einem Tochterunternehmen der nordamerikanischen Baumueller-Nuermont Corporation präsent. Die Lage der neuen Niederlassung war eine strategische Entscheidung. Mexiko ist zu einer Drehscheibe für Industrie und Wirtschaft zwischen Zentral-, Nord- und Südamerika geworden. Die Industriestadt Santiago de Querétaro liegt in einer wirtschaftlich starken Region und ist Sitz zahlreicher nationaler und internationaler Technologiekonzerne. Die neu gegründete BaumuellerNuermont S.A. de C.V. wird ihre Geschäftstätigkeit zunächst auf den Servicebereich fokussieren. Italien: »SPS IPC Drives« beginnt in Parma Die italienische Ausgabe der »SPS IPC Drives« findet vom 12. bis 14. Mai statt. Im Vorjahr kamen 584 Aussteller aus 28 Ländern – heuer wird die Messe voraussichtlich erneut wachsen. www.sps-italia.net 10 www.baumueller.com Chile: Profibus & Profinet International hebt Regionalverein aus der Taufe Der Sitz der jüngsten Regional PI Association befindet sich in Concepción, nach Santiago das Zentrum des zweitwichtigsten Wirtschaftsraums in Chile. Verantwortlicher Chairman ist Rodrigo Pinto, der bereits seit Jahren mit seinem Unternehmen RP Ingenieria als aktiver Promotor der PI-Technologien Profibus und Profinet agiert. Mit der Gründung ist Chile jetzt neben Brasilien die zweite Regional PI Association in Südamerika. Darüber hinaus wurden zwei neue PI Competence Center – eines in La Paz (Bolivien) und ein weiteres in Lima (Peru) – eröffnet. Beide setzen den Schwerpunkt ihrer Tätigkeiten auf die Prozessautomatisierung. Derzeit bereiten sich die Kompetenzzentren vor, um auch eine Akkreditierung als PI Training Center zu erhalten. Vertreten auf allen Kontinenten der Erde stellt die Vereinigung Profibus & Profinet International in ihrem Kompetenzbereich die weltweit größte Interessengemeinschaft im Bereich der industriellen Kommunikation dar, die der mehr als 1.500 Mitglieder mit 27 regionalen Organisationen, 54 Competence Centern und 28 PI Trainings Centern zählt. www.profibus.com AUSTROMATISIERUNG Fotos: EPSG. B&R; Das Technologiezentrum befindet sich in Wuhan und wird vom Antriebstechnikspezialisten Maxsine Electric betrieben. Ziel ist es, Powerlink-basierte Antriebstechnologie für Roboter, Werkzeugmaschinen, Mehrachssysteme und Positionieranwendungen zu entwickeln. Zudem werden Seminare und technischer Support für die Implementierung von PowerlinkMastern und -Slaves angeboten. www.ethernet-powerlink.org 03_29_0315_austro 23.04.15 23:40 Seite 11 03_29_0315_austro 24.04.15 15:34 Seite 12 B Branchengeschehen I FIRMENJUBILÄUM VIPA feiert 30-jähriges Jubiläum, Firmengründer Wolfgang Seel zieht sich aus dem operativen Geschäft zurück, und das: Mit einem lachenden & einem weinenden Auge Am 1. April lud der deutsche Steuerungshersteller VIPA zum 30-jährigen Firmenjubiläum. In Summe über 700 Kunden, Partner, Wegbegleiter und natürlich Mitarbeiter kamen und feierten bis in die frühen Morgenstunden in der Herzogenauracher Unternehmenszentrale nahe Nürnberg. Firmengründer Wolfgang Seel ließ in seiner Festansprache nicht nur die vergangenen drei Dekaden des Erfolgs Revue passieren, sondern verkündete offiziell den Rückzug aus dem operativen Geschäft. Seine Agenden übernahm der bereits vor einem Jahr in die Geschäftsführung berufene langjährige Mitarbeiter Bob Linkenbach, der fortan als alleiniger Geschäftsführer die Geschicke des seit 2012 mehrheitlich zum Yaskawa-Konzern gehörenden Unternehmens leitet. as Datum war weder ein Aprilscherz noch zufällig gewählt: Exakt am dreißigsten Jahrestag des Firmenbucheintrages fand die große Jubiläumsfeier statt. Und im Partymachen sind die VIPA-Leut’ mindestens genauso talentiert wie beim Entwickeln leistungsfähiger Steuerungstechnik. Wolfgang Seel gründete am 1. April 1985 in Erlangen sein Unternehmen. Angefangen hat alles mit der Entwicklung und Produktion von Hard- und Softwarekomponenten für die »S5«-SPS-Welt. Das erste Produkt nannte sich »VIPA MC5« und war ein Entwicklungssystem für die »Step5«Programmierung auf »IBM AT«-kompatiblen oder portablen PCs. Schon in den ersten Jahren wurde das Tool durch Speicher- und Schnittstellen- D 12 baugruppen ergänzt – u.a. durch die »Sparspeicher«-Baugruppe für die »Simatic S5/150 U/S«. Sie wurde deshalb »Sparspeicher« genannt, weil sie den Speicher der »S5«-Steuerung erweiterte, aber dafür nur einen Steckplatz brauchte, also konkret Schaltschrankplatz sparte. Drei Jahre nach Firmengründung brachte VIPA das erste eigene Hardware-Produkt auf den Markt, den Inrack-PC für die »Simatic« von Siemens. 1995 launchte das Unternehmen den weltweit ersten TCP/IP-Prozessor für die »Simatic«-Steuerung. Bald schon folgten die »S7«kompatible SPS-Steuerungssysteme »200V«, »300V« und »100V«. Im Jahr 2004 stellte VIPA dann erste CPUs auf Basis der von der Tochterfirma Profichip ent- wickelten »Speed7«-Chips vor, bei dem Teile des »Step7«- Befehlsvorrats bereits im Prozessorchip hardwaremäßig integriert sind. Der erste Prozessorchip mit 1,2 Mio. Gattern hieß »PLC 7000« und verpasste den CPUs eine bis dahin nicht erreichte hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit. Aufgrund der gleichen Bauform wie beim bestehenden System »300V« wurde daraus eine ganze VIPA-Produktfamilie, das System »300S«. Die Technologie, die im Lauf der folgenden Jahre immer weiter verfeinert wurde, ist heute die Basis aller VIPA-SPS-Steuerungssysteme. Blick zurück zu den Anfängen: Wolfgang Seel beim Testen des Inrack-PCs in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre. AUSTROMATISIERUNG 03_29_0315_austro 23.04.15 23:40 Seite 13 Mehrheitsbeteilung durch Yaskawa Seit über zwei Jahren prägt der Claim »A Yaskawa Company« das VIPA-Logo. Im November 2012 vereinbarte VIPA mit Yaskawa Europe die Mehrheitsbeteiligung durch den japanischen Konzern. Die Marke blieb ebenso bestehen wie die vorhandenen Strukturen des mittelständischen Unternehmens. Synergien wurde allerdings bereits auf der Entwicklungsebene heftig genutzt, zur vorjährigen Fachmesse »SPS IPC Drives« konnte das erste gemeinsam entwickelte Produkt in Form der »SLIO«-CPU »iMC7« vorgestellt werden. Die VIPAProduktpalette umfasst nunmehr Komponenten vom Bedienfeld über die Steuerung, Frequenzumrichter und Servoantriebstechnik bis zu Robotern. Geplanter Wechsel in der Führungsebene Unabhängig von der Mehrheitsbeteilung durch Yaskawa hatte Wolfgang Seel schon Jahre zuvor seine Nachfolge geplant. Bereits im Vorjahr trat Bob Linkenbach, zu dem Zeitpunkt bereits seit 17 Jahren im Unternehmen, in die Geschäftsführung ein. Er hat nunmehr die alleinige Geschäftsführung inne, nachdem Wolfgang Seel sich zeitgleich mit dem 30-jährigen Firmenjubiläum aus dem operativen Geschäft von VIPA zurückzog. Er steht allerdings weiterhin » Im Jahr 2000 eröffnete VIPA sein architektonisch ansprechendes Firmengebäude im Industriegebiet Nord in Herzogenaurach. AUSTROMATISIERUNG Unten: Über 700 Gäste kamen zur 30-Jahre-VIPA-Jubiläumsveranstaltung am 1. April. 03_29_0315_austro 24.04.15 15:34 Seite 14 B Branchengeschehen I IM KURZINTERVIEW Ing. Martin Zöchling, Geschäftsführer VIPA Elektronik-Systeme in Österreich Bob Linkenbach ist seit 1. April 2015 alleiniger Geschäftsführer von VIPA. VIPA ist heute in insgesamt 60 Ländern und somit weltweit vertreten. Durch die Zugehörigkeit zum Yaskawa-Konzern wir die Internationalisierung noch stärker vorangetrieben. Umgekehrt greift Yaskawa auf das bestehende VIPA-Netzwerk zurück, um seine Geschätsbeziehungen zu den internationalen Kunden weiter auszubauen. Das betrifft auch Österreich – hierzulande vertreibt VIPA Elektronik-Systeme seit rund eineinhalb Jahren ergänzend zur VIPA-Steuerungstechnik Frequenzumrichter von Yaskawa. (r.PA./TR) INFOLINK: www.vipa.at Erstmals in Österreich zu sehen auf der Messe »Smart Automation« in Linz: Die neue »SLIO«CPU »iMC7« für Motion ControlAufgaben. 14 Stand 443 Ing. Martin Zöchling: Sehr positiv! Unser Gesamtportfolio hat sich durch die Hinzunahme des Yaskawa-Flächenvertriebs schlagartig verbreitert. Wir konnten hierzulande schon sehr schöne Antriebstechnik-Projekte realisieren, und das hat sich mittlerweile herumgesprochen. Auf der Fachmesse »Smart Automation« in Linz zeigen wir die ersten Früchte der gemeinsamen Entwicklungsarbeit von Yaskawa und VIPA in Form der neuen »SLIO«-CPU »iMC7«. Damit lassen sich künftig Motion Control-Funktionen unmittelbar ohne jede Einschränkung und mit höchster Geschwindigkeit in der SPSSteuerung umsetzen. Auch diese CPU wird mit »Step7« programmierbar sein, die Antriebe lassen sich über einen „Für uns sind die »Speed7«-Zentralbaugruppen mit »S7-300/400«-Befehlssatz eine tragende Säule. Sie werden von den Kunden laufend geordert.“ Ethercat-Master ansteuern – und das alles in dem winzigen »SLIO«-CPU-Gehäuse. Die CPU wird voraussichtlich noch heuer ab dem vierten Quartal erhältlich sein. Ebenfalls erstmals in Linz zu sehen ist die integrierte Engineering-Plattform »Speed7-Studio«, die sich aktuell noch in der Beta-TestPhase befindet. Das Engineering-System soll in Zukunft Projektplanern und Anwendern als umfassende Lösung für sämtliche Aufgabenstellungen der Implementierung rund um SPS-, Drives&Motion- sowie Robotik-Steuerungen dienen. Austromatisierung: Höre ich hier raus, dass VIPA von der »Step7«-Kompatibilität abrücken will? Zöchling: Nein, ganz im Gegenteil. Die Erfolge der stetig erweiterten VIPA-Technologien von VIPA basieren aus meiner Sicht noch immer darauf, dass die entsprechenden »Simatic«-kompatiblen Steuerungen in den jeweils vergleichbaren Segmenten führend sind. Sowohl was die Geschwindigkeit der ASIC-basierten und daher auf schneller Hardware durchgeführten »Step7«-SPS-Logik betrifft als auch hinsichtlich der Konnektivität. Das bestätigen uns auch immer wieder Kunden, die Vergleiche mit auf IEC 61131-3 basierenden Projekten ziehen. Die »Speed7«-ASICs als Kernkomponente sind im übrigen schon in der dritten Generation – auch das belegt die Kontinuität in der Entwicklung. Für uns sind die »Speed7«Zentralbaugruppen mit »S7-300«/»S7-400«-Befehlssatz noch immer und auch in Zukunft eine tragende Säule, die von den Kunden laufend geordert werden. »Step7«-pro- grammierbare Zentralbaugruppen und die dazu passenden Ein-/Ausgangsbaugruppen im »300er«-Formfaktor wird es solange geben, wie der Markt es verlangt. Auf diese Kontinuität können unsere Kunden vertrauen. Genauso wie das umfangreiche Zubehör an Baugruppenträgerschienen, Netzteilen und die nach wie vor extrem beliebten robusten »Easy-Conn«-Profibus-Stecker. Austromatisierung: Wie läuft Ihr Geschäft hierzulande bzw. in den von Österreich aus betreuten Nachbarländern? Zöchling: Wir sehen uns sowohl in der stabilen Nachfrage in Österreich als auch in den ebenfalls von uns sehr erfolgreich betreuten Märkten Ungarn, Slowenien und weiteren sechs Ländern im Südosten bis hinunter nach Mazedonien bestätigt, am richtigen Weg zu sein. Wir haben hier Pionierarbeit geleistet, die sich nun in einem überproportionalen Wachstum manifestiert. Als damals eine der ersten außerhalb von Deutschland gegründeten Vertriebsorganisationen bin ich gemeinsam mit VIPA-Gründer Wolfgang Seel sehr glücklich über die langfristig aufwärts strebende Entwicklung. Austromatisierung: Sie haben Pionierarbeit in südosteuropäischen Ländern geleistet im Sinne von...? Zöchling: Wir sind seit unserer Gründung vor mittlerweile 18 Jahren in diesen Ländern aktiv und haben uns kompetente Partner – Systemintegratoren und Planer – gesucht, die sich in den jeweiligen Märkten sehr gut auskennen. Es ist daher kein Zufall, dass wir in den genannten Ländern Projekte jeder Größenordnung in praktisch allen Industrien haben. Wenn Sie sich das neu erbaute Audi-Werk in Györ anschauen, sind wir hier mit namhaften Summen „Wir können künftig Motion ControlFunktionen mit höchster Geschwindigkeit in der SPS-Steuerung umsetzen.“ ebenso im Spiel wie etwa auch bei der Mercedes-BenzFertigung von Daimler. Auch die belgische Mono-Group, die in Ungarn Automotive-Zulieferteile fertigt, setzt für ihre Verfahren Technologien von VIPA ein. In Slowenien werden weltweit gefragte Holzbearbeitungsmaschinen mit VIPA-Steuerungen gebaut. Austromatisierung: Abschließend noch ein Blick in die Zukunft – wie sehen Ihre Erwartungen aus? Zöchling: Wir als VIPA Elektronik-Systeme Österreich freuen uns mit unseren Partnern VIPA und Yaskawa über 30 erfolgreiche Jahre VIPA. Ich persönlich blicke sehr optimistisch in die Zukunft und bin mir sicher, dass wir mit weiteren innovativen Systemen und Produkten kontinuierlich wachsen werden. Austromatisierung: Danke für das Gespräch. AUSTROMATISIERUNG Fotos: VIPA; als Berater zur Verfügung und ist zudem als Geschäftsführer für das VIPA-Tochterunternehmen Profichip tätig. Profichip ist im gleichen Haus in Herzogenaurach angesiedelt und stellt mit einer breiten Palette an ASICs und anderen Systemen im Bereich Controller die notwendigen F&E-Kapazitäten zur Verfügung – auch für externe Kunden. Künftig arbeiten VIPA und Yaskawa in einem gemeinsamen Entwicklungsteam zusammen, um die vorhandenen Synergien für neue Produkte noch intensiver zu nutzen. Austromatisierung: Herr Zöchling, wie hat sich die Veränderung der Eigentümerstruktur von VIPA – konkret die Mehrheitsbeteiligung durch Yaskawa – auf Ihr Unternehmen VIPA Elektronik-Systeme in Österreich in den vergangenen zwei Jahren ausgewirkt? 03_29_0315_austro 23.04.15 23:40 Seite 15 03_29_0315_austro 23.04.15 23:40 Seite 16 B Branchengeschehen I MESSEVORSCHAU Die Erfolgsmesse am Erfolgsstandort zur neuen Jahreszeit – erstmals im Mai geht das Linzer Original der »Smart Automation Austria« in wenigen Tagen über die Bühne. Schauplatz ist wie gewohnt das ausgebuchte Linzer »Design Center«, wo sich vom 19. bis 21. Mai das Gros der heimischen Hersteller- und Anbieter-Gemeinschaft ein Stelldichein gibt. Die »Smart« verspricht einmal mehr mit einem attraktiven Kontakt- und Informationsangebot querbeet durch alle Themen der Automatisierungstechnik und auf fachlich hohem Niveau einen lukrativen Messebesuch. Zusätzlich bietet ein interessantes Rahmenprogramm in der Unteretage der Veranstaltungs-Location zahlreiche Kurzvorträge zu aktuellen Trends – u.a. zum Zukunftsthema »Industrie 4.0«. Von Thomas Reznicek I IM ÜBERBLICK »Smart Automation Austria« Fachmesse für industrielle Automatisierungstechnik Offizielle Nomenklatur: Antriebstechnik (elektrisch/mechanisch), Automatisiertes Handling, Bedienen & Beobachten/Visualisierungstechnik, Bussysteme & Ind. Kommunikation, Dienstleistungen und Engineering für die Automation, Industrieelektronik, Pneumatik für die Automation, Prozessleittechnik, Sensorik & Industrielle Bildverarbeitung, Mess- und Regeltechnik, Steuerungstechnik/SPS; Veranstaltungsort: »Design Center« Linz, Europaplatz 1 Veranstalter: Reed Exhibitions Österr. Öffnungszeiten: 19. bis 21. Mai jeweils von 9 bis 18 Uhr; Dimension: ca. 180 Aussteller Tageskarte: 22 Euro, erm. Preis bei Internet-Vorregistrierung 11 Euro Dauerkarte: 25 Euro Alle Fakten über die Fachmesse »Smart Automation Austria 2015« vom 19. bis 21. Mai in Linz Auf zur heimischen Automatisierungs-Schau! uf keiner anderen Fachmesse in Österreich findet der Besucher eine solch hohe Dichte an ausstellenden heimischen Herstellern und Anbietern wie auf der Linzer »Smart Automation«. Der Branchenevent ist der Treffpunkt der heimischen Automatisierungsszene schlechthin. Zu sehen gibt es Neu- und Weiterentwicklungen aus sämtlichen technologischen Bereichen der Fertigungs- und Prozessautomatisierung: Antreiben, Steuern, Messen & Regeln, Visualisieren, Bedienen & Beobachten, Sichere Automation, Industrielle Kommunikation, Anschluss- und Verbindungstechnik, Sensorik, Bildverarbeitung, Schaltschrank- und Gehäusetechnik, Pneumatische Automation, Engineering-Systeme, Prozessleittechnik, Lineartechnik, Industrieelektronik, Stromversorgung sowie Dienstleistungen rund um die Automatisierung. A Interessantes, vielfältiges Rahmenprogramm Eine Reihe interessanter Vorträge und Seminare werden parallel zur »Smart Automation« und für den Messebesucher kostenfrei im Untergeschoß des Design Centers abgehalten. Themen sind dabei u.a. »OPC UA – Kommunikationsbasis für Industrie 4.0?« (Buxbaum Automation), »Praktische Potentiale durch Industrie 4.0 in der Produktion« (Weidmüller), »Robotersimulation Next Generation« (ABB), »Einfache Automatisierungslösungen durch sensible Roboter ohne Schutzzaun« (Kuka und Schmachtl), »Kosteneffiziente & Skalierbare Lösungen in der Cloud« (CopaData), »Stabile Buskommunikation durch Minimierung der EMV-Einflüsse« (Indu-Sol), »Gutes Betriebsklima im Schaltschrank« (Lütze), »IO- Link in der Applikation« (Turck), »Von 2D- bis 3D-Sensoren und Lösungen für die Automatisierung« (Schmachtl), »Der neue ABB-Standardfrequenzumrichter« (ABB), »Combustion Efficiency and reduction of emissions« (ECM – Kuehnel Process Solutions), »Profibus- und Profinet-Diagnose in der Praxis« und »Fernwartung mit dem kleinsten Industrierouter der Welt« (beide Buxbaum Automation). Das vollständige Vortragsprogramm sowie die jeweiligen Beginnzeiten an den einzelnen Messetagen sind auf der Messe-Webseite abrufbar. Schüler- & Studentenkarte: 10 Euro, am 19. Mai und bei Vorab anmeldung gratis! www.smart-automation.at 16 AUSTROMATISIERUNG Foto: sengseis; 03_29_0315_austro 23.04.15 23:40 Seite 17 TIPP: Golfen für den guten Zweck! Einen Tag nach der »Smart Automation«, am 22. Mai, findet im Golfpark Metzenhof (OÖ) der diesjährige »Automation Golf Day« statt, dessen Reingewinn einem karitativen Zweck zu Gute kommt. Branchenkollegen, Freunde und Partner der heimischen Automatisierungsszene treffen sich zum geselligen Ausklang nach dem diesjährigen Messe-Highlight in Linz. Sportlich bietet der bereits zweite »Automation Golf Day« (organisiert vom eigens für den Zweck gegründeten Verein care@automation) die Herausforderung eines 18-LochMeisterschaftsplatzes. Gespielt wird ein nicht vorgabewirksames TexasScramble-Turnier mit vier Spielern pro Flight. Der Kanonenstart erfolgt um 10.00 Uhr, das Startgeld beträgt 60 Euro pro Spieler inklusive Verpflegung. Prämiert werden die Sieger der Netto- und Bruttowertung sowie der Gewinnerflight der Sonderwertung. Nach der Siegerehrung erwartet alle Spieler eine Tombola mit tollen Preisen. Anmeldungen unter: www.automation-golf-day.at Foto: Designcenter Linz; Bequemere Anreise, Gratis-Tag für Schüler Der Veranstalter Reed Messe hat das Kontingent am angemieteten »Cineplexx«–Parkplatz um rund 30% erweitert, sodass dieses Mal der Bedarf an (kostenpflichtigen) Stellplätzen ausreichend sein sollte. Vom »Cineplexx«– Parkplatz bringen zwei Gelenkbusse als Shuttle-Service in dichtem Intervall die Messebesucher kostenfrei zum »Design Center«. Neue Wege versucht der Veranstalter auch im Umgang mit Fachschülergruppen: Für sie gilt am ersten Messetag, am 19. Mai, freier Eintritt. Allerdings ausschließlich unter vorheriger Anmeldung durch die Lehrer. Diese sind eingeladen, das Kontingent an benötigten Tickets per E-Mail unter [email protected] zu bestellen. Sie AUSTROMATISIERUNG erhalten per E-Mail eine Liste an entsprechenden TAN-Codes. Jeder Schüler kann sich mit einem dieser TAN-Codes auf der Messe-Webseite registrieren und das Gratis-Online-Ticket mit Barcode für den Zugang beziehen. Ziel der Aktion ist es, den Besuch der Fachschüler weg vom stärksten Messetag, dem Mittwoch, hin zum ersten Messetag zu lenken. Online registrieren statt in der Warteschlange anstehen Das Online-Registrieren bringt aber auch für alle regulären Besucher Vorteile: 50% günstiger als an der Tageskasse gibt es online die Tickets. Einmal gekauft, kann das Online-Ticket zu Hause ausgedruckt werden. Der zugehörige Barcode auf dem OnlineTicket öffnet die Drehkreuze ins »Design Center« – das Anstehen an der Warteschlange gehört damit der Vergangenheit an. 03_29_0315_austro 23.04.15 23:40 Seite 18 Branchengeschehen I MESSETIPPS Stand 433: Stand 435: Sick zeigt die Vorteile intelligenter Sensoren Kuka führt den »feinfühligen« Roboter vor Der Sensor-Hersteller stellt sein Leistungsversprechen »We simply detect any object« live am Messestand in Linz unter Beweis: Besucher sind aufgerufen, ihre Detektionsanforderung mitzubringen und Sick herauszufordern. Ob optische Sensoren, induktive und kapazitive Ultraschallsensoren, Kameras, Laser oder RFID – der Hersteller behauptet, alle Technologien zu beherrschen. Ebenfalls zu sehen gibt’s zahlreiche »Smart Sensor Solutions«. Dabei setzt Sick auf die Verwendung modernster Sensortechnologien mit integrierter Intelligenz auf einem Chip. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Dezentralisierung bestimmter Automatisierungsfunktionen in den Sensor – zur Entlastung der Steuerung und zur Erhöhung der Produktivität von Maschinen. So können »Smart Sensors« z.B. selbständig Prozessereignisse zählen, am Sensor vorbeifahrende Objekte zeitlich vermessen und deren Geschwindigkeit ermitteln oder Drehzahlen überwachen. Als Untermieter am Stand der Firma Schmachtl stellt Kuka mit dem »LBR iiwa« den laut eigenen Angaben weltweit ersten sensitiven, industrietauglichen Leichtbauroboter vor. Die Kinematik des »LBR iiwa« ist dem menschlichen Arm nachempfunden. So kann die Position und Orientierung des Werkzeugs mit unterschiedlichen Achsstellungen erreicht werden. Er umgreift Störkonturen einfach. Folglich lassen sich Arbeitsabläufe extrem platzsparend programmieren. Wie dabei die Mensch-Roboter-Kollaboration funktionieren kann, demonstriert Kuka anhand der Anwendung »Adaptive Assembly«, bei der »LBR iiwa« das Fügen von biegeschlaffen Teilen wie Schlauchverbindungen durchführt. Der »LBR iiwa« greift dabei ein Schlauchstück, das lose aus einer Zuführung kommt, sucht sensitiv das Schlauchende und stülpt dieses auf ein festes Bauteil. Gleichzeitig kann ein menschlicher »Kollege« parallele Arbeitsschritte vornehmen – Besucher können diesen Vorgang sogar selbst ausprobieren. www.sick.at www.kuka.at Stand 136: Stand 410: Sigmatek steuert den magischen Schuh Danfoss bringt frischen Drive Auf der Fachmesse »Euroblech« vergangenen Herbst launchte Trumpf ein revolutionäres Bedienelement für die Biegemaschine »TruBend Serie 5000«: Den »MagicShoe« – ein mit intelligenter Sensorik und Steuerungstechnik von Sigmatek bestückter Arbeitsschuh. Damit kann der Bediener einfach und frei beweglich mit dem Fuß an jeder Position der Maschine den Hub auslösen. Der »MagicShoe« hat eine eigenständige Baumusterprüfung und die Sicherheit ist durch den TÜV geprüft und zertifiziert. Wie die Steuerungstechnik der pfiffigen Lösung funktioniert, zeigen die Lamprechtshausener Automatisierungsspezialisten in Linz ebenso wie u.a. neue Module für das »S-Dias«-System (siehe Seite 56ff), die dazupassenden Servo-Antriebstechnik-Module »DC 061« und »DC 062« im gleichen Formfaktor sowie den neuen, extrem wirtschaftlichen Sechs-Achs-Servodrive »SDD 1000«. Der Antriebsspezialist stellt in Linz u.a. den neuen »VLT Midi Drive FC 280« vor, der als Nachfolger des »VLT 2800« zu Jahresende auf den Markt kommt. Das Gerät deckt den Leistungsbereich von 0,37 bis 22 kW ab und ist optimiert für Anwendungen wie Fördersysteme, Prozesstechnik, Mischer, Verpackungstechnik und Nebenantriebe wie Pumpen, Lüfter und Kompressoren. Neben seiner Kommunikationsfähigkeit zeichnet den Umrichter die einfache Bedienbarkeit und Inbetriebnahme aus. Zudem deckt er Eigenschaften ab wie funktionale Sicherheit, Regelgenauigkeit und kommuniziert optional über die gängigsten Feldbusse bis hin zu Profinet. Weiters informieren die Danfoss-Experten die Standbesucher über die neuen Effizienzklassen für Frequenzumrichter sowie Motor-Umrichter-Kombinationen. Zur einfachen Kalkulation von Verlusten im Teillastbereich zeigt Danfoss zudem das Software-Werkzeug »VLT ecoSmart«. www.sigmatek-automation.com www.danfoss.at/vlt 18 AUSTROMATISIERUNG Fotos: Sick, Kuka, Danfoss, Sigmatek; B 03_29_0315_austro 23.04.15 23:41 Seite 19 03_29_0315_austro 24.04.15 15:35 Seite 20 Branchengeschehen I MESSETIPPS Stand 430: Stand 702: Wuzeln gegen Pilz-Technik Westermo stellt brandneue Router aus Pilz stellt in Linz komplette Automatisierungslösungen aus Sensorik, Steuerungs- und Antriebstechnik einschließlich moderner Diagnose- und Visualisierungssysteme aus. An verschiedenen Exponaten zeigt der Hersteller das Zusammenspiel der Automatisierungslösungen – u.a. können Besucher gegen einen von Pilz automatisierten »Tischkicker« antreten. Hier stehen neben Sensorik und Steuerungstechnik sowie Visualisierung insbesondere Komplettlösungen für Motion im Mittelpunkt. Das Unternehmen berät und unterstützt auch entlang des gesamten Maschinenlebenszyklus – von der Risikobeurteilung bis hin zur CE-Kennzeichnung. Das breite Schulungsangebot mit der Qualifikation zum »CMSE« – »Certified Machinery Safety Expert« – rundet das Dienstleistungsportfolio ab. Unter dem Motto »Industrielle Netzwerk-Lösungen – zuverlässig, sicher, anspruchsvoll« präsentiert Westermo Netzwerk-Applikationen und RingTopologien aus den Bereichen Infrastruktur- und Industrienetze. Produktseitig gibt’s zu sehen: »WeConfig« – das zeitsparende Netzwerkmanagement-Tool, »MRD-455« – den neuen LTE-Router für Breitbandbetrieb, die »SDW-500«Serie an neuen Unmanaged-Industrial-Ethernet-Switches, die in Kürze auch als Full-Gigabit-Version erhältlich sind, sowie das »RedFox Rack« – die19“-Variante des »RedFox Industrial«-Switch. Er wurde eigens für Leitstände als robuster Hochleistungs-Ethernet-RoutingSwitch mit jeder Menge Layer-3-Funktionalitäten ausgerüstet und für starken Netzwerkverkehr ausgelegt. Je nach Version ist das Dual-Core-Gerät mit bis zu elf Gigabit-Ports beziehungsweise maximal zwölf SFP-Glasfaseranschlüssen, darunter vier mit Gigabit-Kommunikation, erhältlich. www.pilz.at www.westermo.at Stand 413: Stand 137: Lösungen für die Druckluftüberwachung und Taupunktmessung am E+E-Stand Bosch Rexroth ist offen für ITund Internet-Programmiersprachen E+E Elektronik präsentiert maßgeschneiderte Lösungen für die Druckluftüberwachung und Taupunktmessung. Die thermischen Durchflussmesser des österreichischen Sensorspezialisten erfassen unabhängig von Druck und Temperatur den Massenstrom von Druckluft und Industriegasen und können selbst geringste Volumenströme exakt messen. Die verschiedenen Durchflussmesser-Modelle eignen sich für Rohrleitungen von DN15 bis DN700 und einen Betriebsdruck bis 40 bar. Für die Montage- und Inbetriebnahme der Durchflussmesser bietet der Hersteller entsprechende Dienstleistungspakete an. Jüngstes Mitglied der TaupunktFamilie ist der neue, kompakte »EE355«. Der Messumformer ist ideal für OEM-Anwendungen in Druckluftanlagen, Kunststofftrocknern und industriellen Trocknungsprozessen. Ein spezielles Autokalibrationsverfahren sorgt für eine hohe Messgenauigkeit von <2°C Td im Messbereich von -60° bis 60° C Td. »Open Core Engineering« von Bosch Rexroth eröffnet Maschinenbauern und Endanwendern maximale Freiheit bei der horizontalen und vertikalen Vernetzung von Automatisierungskomponenten – wie, zeigt der Hersteller heuer u.a. am »Smart«-Stand. Dafür entwickelt Bosch Rexroth seine Steuerungen und Antriebe mit zusätzlichen Protokollen und Programmiersprachen weiter. Diese Offenheit schafft die Voraussetzungen für eine horizontale und vertikale Vernetzung und eröffnet Maschinenherstellern und Endanwendern maximale Freiheitsgrade bei der Realisierung einer zukunftssicheren Fabrikautomatisierung. »Open Core Engineering« schlägt dabei als Engineeringumgebung eine Brücke zwischen der SPS- und der IT-Welt. Der »WebConnector« übersetzt dabei webbasierte Kommunikationsprotokolle in die Sprachen der Maschinen und umgekehrt. Auf diese Weise gelingt es, von Smart Devices bekannte Technologien wie »WebSocket«, »Java Virtual Machine« sowie den HTML5-Standard auf die »Motion Logic«-Systeme von Rexroth zu übertragen. www.epluse.com www.boschrexroth.at 20 AUSTROMATISIERUNG Fotos: Pilz, Westermo, E+E Elektronik, Bosch Rexroth, Rittal, Escha; B 03_29_0315_austro 23.04.15 23:41 Seite 21 Stand 434: Stand 719: Rittal tritt im starken Verbund auf Escha launcht neue M8x1-Passivverteiler Den Mehrwert, den Rittal im Leistungsverbund gemeinsam mit den Schwesterunternehmen Eplan und Kiesling zur nachhaltigen Steigerung der Effizienz im Engineering und in der Fertigung bietet, will der Schaltschrank-Spezialist den Messebesuchern in Linz ebenso aufzeigen, wie Wege, wie Automatisierer damit ihre Wertschöpfungsketten Richtung »Industrie 4.0« fit machen können. Dazu werden eine Vielzahl neuer Produkte aus den Bereichen Stromverteilung und Schaltschranktechnik vorgestellt. Highlight werden die erstmals in Österreich ausgestellten neuen Kühlgeräte der Serie »Blue e+« sein. Mit dieser Neuentwicklung hat sich der deutsche Hersteller zum Ziel gesetzt, den Energiebedarf bei Kühlgeräten so weit zu senken, dass ein signifikanter, positiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet und steigenden Energiepreisen begegnet werden kann. Neben einem Quantensprung bei der Energieeffizienz überzeugen die neuen Kühlgeräte dank bei Flexibilität, Sicherheit und Handling. Der deutsche Steckverbinder- und Gehäusespezialist zeigt in Linz erstmals in Österreich unter anderem sein neues M12x1-Anschlusstechnikprogramm zur Leistungsübertragung und die neuen M8x1-Passivverteiler. Mit »Power S«und »Power T« bringt Escha Anschluss- und Verbindungsleitungen sowie unterschiedliche Verteilerlösungen und Flansche auf den Markt, die eine zuverlässige Leistungsübertragung über die genormte M12x1-Schnittstelle (nach IEC 61076-2-111) ermöglichen. Die neue M8x1-PassivverteilerGeneration punktet insbesondere durch ihre kompakte Bauform und die flexiblen Befestigungsmöglichkeiten. Die Verteiler gibt es in unterschiedlichen Ausführungen sowohl mit steckbaren M8x1-Anschlüssen als auch mit 8-mm-Snap-Anschlüssen. Alle Ausführungen sind aufgrund des bewährten Vollvergusses und des Metall-Gewindeeinsatzes für den rauen Industrieeinsatz geeignet und erfüllen die hohen Anforderungen der Schutzklasse IP67. www.rittal.at www.escha.net 03_29_0315_austro 24.04.15 15:35 Seite 22 Branchengeschehen I MESSETIPPS Stand 129: Stand 231: Bei Festo schweben Objekte B&R entwickelt Maschinen-Software live am Stand Der Automatisierungsspezialist zeigt u.a. ein Forschungsobjekt mit Supraleiter-Technologie, eine Lern- und Übungsstation, die spannende Aspekte von »Industrie 4.0« realisiert und eine in Österreich entwickelte Multiantrieb-Schlitteneinheit. Der »SupraShuttler« aus den Labors der Festo Supraleiter-Forschung demonstriert eine berührungslose Handlingapplikation in Vakuum und Reinraum. Festo Didactic, das Geschäftsfeld für Aus- und Weiterbildung, präsentiert eine Anwendung aus dem Bereich integrierte Automation. Die vielseitige Lehr- und Forschungsplattform »MPS Transfer Factory« zeigt, wie es geht. Sie bietet Unternehmen und Ausbildungsinstitutionen schon heute einen Ausblick auf »Industrie 4.0«. Die Plattform demonstriert die Produktion von morgen in einem dezentral gesteuerten, intelligenten Netzwerk, in dem Werkstücke »on board« ihre eigene Produktionsgeschichte tragen und bei Maschinen ihre Bearbeitungsprozesse anfordern. Die Besucher des B&R-Standes können mitverfolgen, wie mit der neuen »mapp Technology« binnen weniger Minuten die Basis-Software einer kompletten neuen Maschine mit zwei Vier-Achs-Tripoden und integrierter Diagnose entwickelt wird. Durch die Verwendung der intelligenten »mapp«-Bausteine lässt sich die Entwicklungszeit neuer Maschinen und Anlagen um durchschnittlich 67% reduzieren. Weiteres Highlight am Stand der Eggelsberger Automatisierungsprofis: Der kompakte Servoverstärker »Acopos P3«, der den Platzverbrauch im Schaltschrank um 69% senkt. Mit einer Leistungsdichte von 4 Ampere pro Liter Raumbedarf ist er einer der effizientesten Servoverstärker mit integrierten SafetyFunktionen am Markt. Ein eigener Ausstellungsbereich ist der B&R-Prozessleittechnik mit »Aprol 4.0« gewidmet. Zudem werden kosteneffiziente Lösungspakete für Energy Monitoring, Condition Monitoring, Prozessdatenerfassung und Factory Automation präsentiert. www.festo.at www.br-automation.com Stand 443: Stand 140: VIPA Elektronik-Systeme präsentiert Motion-Control-CPU und mehr Lütze forciert »Gutes Betriebsklima im Schaltschrank« Highlights am VIPA-Stand sind die neue Motion-Control-CPU »iMC7« (Bild) für das Steuerungs- und I/O-System »SLIO« sowie die neue integrierte Engineering-Plattform »Speed7 -Studio«. Daneben wird die komplette, »Step7«-programmierbare »VIPA 300«-Baureihe präsentiert – von der »VIPA 312« bis zur High-End-Variante »VIPA 317«, inklusive integrierter Profibus-, Profinet-, Ethercat-, Modbus-TCP- und ModbusRTU-Anbindung. Außerdem stehen fertige Kommunikationsbausteine als Bindeglied zu den Yaskawa-Umrichtern zur Verfügung. In Sachen Antriebstechnik werden die »Sigma7«-Servos vorgestellt, die laut Yaskawa neue Maßstäbe hinsichtlich Vielfalt, Präzision, Baugröße und Zuverlässigkeit setzen. Der »U1000 Matrix«Umrichter beschließt den Neuheitenreigen am VIPA-Stand, er punktet insbesondere in Sachen Energieeffizienz und Rückspeisung. Die neue industrietaugliche Relais-Familie »LCIS« kommt sozusagen direkt von der »Hannover Messe«, wo sie frisch gelauncht wurde, nach Österreich auf den »Smart Automation«-Stand. Der Hersteller verspricht, mit der Relais-Serie auch messen, steuern und regeln zu können – ein wahres »Multitalent« mit deutlichem Mehrnutzen. Das einheitliche Gehäusesystem ermöglicht dabei, eine Vielzahl von Anwendungen zu realisieren. (Siehe dazu auch Beitrag auf Seite 54-55 in dieser Ausgabe.) Daneben beteiligt sich Lütze auch am Rahmenprogramm der Messe – konkret mit dem Fachvortrag am 20. Mai zum Thema aktive und passive Schaltschrankkühlung. Darin werden u.a. Antworten auf Fragen gegeben wie: Was tun gegen die zunehmende Wärmeproblematik im Schaltschrank? Ist der Einsatz eines externen Kühlgerätes zwangsläufig notwendig? www.vipa.at www.luetze.at 22 AUSTROMATISIERUNG Fotos: Festo, B&R, VIPA, Lütze; B 03_29_0315_austro 23.04.15 23:42 Seite 23 03_29_0315_austro 23.04.15 23:42 Seite 24 Branchengeschehen I MESSETIPPS Stand 130: Stand 225: Siemens im Zeichen der digitalen Produktion Schneider Electric setzt auf intelligente Lösungen Thematischer Schwerpunkt des Siemens-Auftritts ist das Zusammenspiel von Automatisierung und Digitalisierung entlang der gesamten industriellen Wertschöpfungskette. Dabei zeigt der Hersteller, wie sich durch Software und Hardware virtuelle und reale Produktionsprozesse verschmelzen lassen. Die ausgestellten Lösungen und Produkte decken alle Schritte des Produktentwicklungs- und Produktionsprozesses ab – angefangen bei Design und Planning über Engineering und Execution bis hin zum Service. Ein wichtiger Produktivitätshebel sind dabei die Technologieplattformen »Totally Integrated Automation«, »Integrated Drive Systems« und »Totally Integrated Power«. Wie das in der Praxis funktioniert, demonstriert das Siemens-Messeteam anhand einer Assembling-Maschine, die am Beispiel der Produktion eines »Sirius«Schützes das effiziente Zusammenwirken aller Komponenten in der Fertigung zeigt. Daneben gibt es jede Menge neuer Produkte zu bestaunen, u.a. die neuen Kompakt-CPUs der »S7-1500er«-Baureihe. Unter dem Motto »Intelligente Lösungen für die Automatisierung« zeigt das international agierende Unternehmen durchgängige Automatisierungslösungen für den Maschinenbau und Prozessautomatisierung für industrielle Endkunden. Produktseitig präsentieren die heimischen Schneider Electric-Mitarbeiter in Linz u.a. den neuen »Altivar Process«-Frequenzumrichter und die Steuerung »Modicon M580« (Bild) – einen Controller mit Ethernet-Anbindung für mehr Transparenz und Flexibilität auf der Prozessebene. Weiters gibt’s die »Modicon M2XX«-Steuerungen für den Maschinenbau zu sehen. Das Thema Nachhaltigkeitund Energieeffizienz-Dienstleistungen ist ein weiterer Schwerpunkt. Der Hersteller zeigt mit dem entsprechenden Managementsystem Besuchern auf, wie sie den Energieverbrauch um bis zu 30% senken können. Mit »Field Service« präsentiert sich Schneider Electric als Service-Partner über den gesamten Produktlebenszyklus mit einem umfassenden Serviceangebot für die komplette installierte Basis. www.siemens.at www.schneider-electric.at Stand 135: Stand 133: Phoenix Contact gestaltet Fortschritt mit innovativen Lösungen Rockwell Automation erklärt »Connected Enterprise« Um diesen Anspruch zu erfüllen, braucht es Kompetenzen aus unterschiedlichsten Technologiebereichen – die zeigt Phoenix Contact in Linz ebenso auf wie jede Menge neuer Produkte, beispielsweise die jüngst auf der »Hannover Messe« gelaunchten, nur 6 mm schmalen Sicherheitsmodule »PSRmini« mit zwangsgeführten Kontakten. Basis ist ein schmales, leistungsfähiges Elementarrelais, welches sich durch geringen Platzbedarf, niedrigen Energieverbrauch und hohe Systemverfügbarkeit auszeichnet. Das Elementarrelais mit Zwangsführung gemäß EN 50205 besteht jeweils aus einem Schließer- und einem Öffnerkontakt, und lässt sich direkt in Geräte wie Motorschalter integrieren. Die Sicherheitsmodule schalten Lasten bis 6 A und sind kompatibel zu vielen Signalgebern. Für den Anwender bedeuten die schmalen Module einen bis zu 70% geringeren Platzbedarf. Die Sicherheitsrelais können bis in explosionsgefährdete Bereiche zum einfacheren Aufbau von dezentralen Konzepten eingesetzt werden. Im Fokus des Messeauftritts des US-Herstellers stehen Eweiterungen der skalierbaren »Integrated-Architecture«-Lösungen für kleine und mittelgroße Maschinenanwendungen sowie der Weg hin zur intelligenten Fertigung, der von Initiativen wie »Industrie 4.0« vorangetrieben wird. Das »Connected Enterprise«-Konzept von Rockwell Automation ist ein erster Schritt hin zur Realisierung dieser Zukunftsinitiativen. In einem vollständig vernetzten Unternehmen – dem »Connected Enterprise« ist die Produktion nahtlos und sicher mit den Unternehmenssystemen, einschließlich verteilter Systeme, verbunden. Ermöglicht wird das durch den Einsatz neuer Technologien in mobilen Geräten, Cloud-Computing und Big Data. Die Zunahme internetfähiger Geräte sowie die Einrichtung von Ethernet/IP-basierten Steuerungssystemen und deren Vernetzung eröffnen produzierenden Unternehmen deutliche Verbesserungspotenziale in der Fertigung – wie, zeigt die Standmannschaft von Rockwell in Linz. www.phoenixconact.at www.rockwellautomation.at 24 AUSTROMATISIERUNG Fotos: Siemens, Schneider Electric, Phoenix Contact, Rockwell Automation; B 03_29_0315_austro 23.04.15 23:42 Seite 25 03_29_0315_austro 23.04.15 23:42 Seite 26 Branchengeschehen I MESSETIPPS Stand 105: Stand 437: Aucotec feiert Jubiläum mit neuem Erscheinungsbild Weidmüller zeigt Maschinenautomatisierung mit Mehrwert Dieses Jahr begeht das Hannover Software-Haus sein 30-jähriges Firmenjubiläum. Und die Österreich-Tochter feiert mit – u.a. auf der »Smart Automation«. Zum runden Geburtstag verpasste sich der CAE-Spezialist ein neues Logo. Neues gibt es in Linz aber auch produktseitig zu sehen: So sorgt der neue »Advanced Typical Manager« für mehr Übersichtlichkeit und Konsistenz im Variantenmanagement. Ausgeführt als Modul der Software »Engineering Base« lässt sich komfortabel der rasant wachsenden Komplexität begegnen, die Konstrukteure heute vor fast unübersehbare Varianten- und Optionen-Berge beim Konfigurieren von Maschinen und Anlagen stellt. Dabei bestehen die zu konfigurierenden mechatronischen Bausteine aus ganzen Funktionen wie »Greifen« oder »Heizen« und nicht mehr aus einzelnen Motoren oder Sensoren. Darüber hinaus zeigt Aucotec das Ergebnis seiner Kooperation mit Siemens PLM-Software: die neue »Teamcenter«-Schnittstelle zur verbesserten PLM-Integration. Der Hersteller wartet in Linz mit Automatisierungskomponenten auf, die dieser Prämisse entsprechen – etwa das Remote I/O-System »u-remote«. Nach der erfolgreichen Markteinführung Ende 2013 setzt der Automatisierungs- und Elektronikspezialist mit den neuen »HD«-Modulen die Messlatte in der modernen I/O-Technologieerneut höher. Das Kürzel »HD« steht für »High Density« und untermauert die Tatsache, dass sich bei jedem einzelnen HDSteckverbinder vier Leitungen mit Leiterquerschnitten von 0,14 bis 0,32 mm2 anschließen lassen, was zu 32 Anschlusspunkten auf der ohnehin schon schmalen Modulbaubreite von nur 11,5 mm führt. Weitere Neuheiten am Stand sind ein Firewall/NAT-Router, die »FrontCom Vario«-Serviceschnittstelle für Schalt- und Steuerungsschränke sowie die drei neuen Schaltnetzgeräte-Familien »PROmax«, »PROeco« und »PRO-H«. Je nach Bedarf liefern die Module Energie bis zu 40 A für 30 Minuten oder 1 A für 30 Stunden. Kurzzeitunterbrechungen im Bereich mehrerer 100 ms können durch wartungsfreie Puffermodule abgesichert werden. www.aucotec.at www.weidmueller.at Stand 601: Stand 443: Regro stellt seine Kompetenz unter Beweis Neuheiten für Visualisierung, Fernwartung und Kommunikation bei Aiona Der Industrie-Fachgroßhändler ist Erstaussteller auf der »Smart Automation« in Linz und nutzt die Gelegenheit, um einem breiten Fachbpublikum seine Kompetenz im Bereich »Industrial Sales« aufzuzeigen – allem voran das effiziente Konzept zur Senkung der Total Cost of Ownership. Seit einigen Jahren bietet der Großhändler individuell auf die Unternehmensstruktur und Geschäfts bereiche von Industriekunden und Anlagenbauern abgestimmte, punktgenaue Lösungen zur Optimierung von Beschaffungsprozessen rund um die Elektrotechnik. Es werden dabei alle Bereiche zur Kostensenkung abgedeckt – von Bezugspreisen, Beschaffungskosten, der Lagerhaltung, den Energiekosten, der Ausgaben- und Kostenkontrolle, der Produktionssteigerung und Prozessoptimierung bis hin zu Schulungen. In Sachen Fernwartung stellt der Wiener Anbieter u.a. die Basic-Serie »Cosy 131« und weitere Funktionen für die »Flexy«-Serie des Herstellers eWON aus. Vorgestellt wird auch die neue Firmware 8.1, die zusätzliche Anwenderwünsche wie etwa die »Auto-Refresh«-Funktion auf angezeigten I/O-Seiten erfüllt. Die Visualisierungspalette von Advantech im Aiona-Portfolio umfasst neben kompakten und lüfterlosen IPCs, TouchPanel-Computern, Displays u.v.m. nunmehr auch HMIs, die dank IP66 vor Staub und Wasser geschützt und sind sogar abwaschbar. Ebenfalls neu und bei Aiona zu sehen: Der »netHOST RTE«-Real-Time-Ethernet Master für Profinet, Ethercat und Ethernet/IP von Hilscher, der die Zugriffsmöglichkeit für Anwender um industrielle Real-Time-Ethernet Netzwerke erweitert. www.regro.at www.aiona.at 26 AUSTROMATISIERUNG Fotos: Aucotec, Weidmueller, Aiona, Regro; B 03_29_0315_austro 23.04.15 23:42 Seite 27 03_29_0315_austro 23.04.15 23:42 Seite 28 Branchengeschehen I MESSETIPPS Stand 429: Buxbaum Automation im Zeichen von »Datenkommunikation 4.0« Stand 712: Linz-Premiere für di-soric Die stetig zunehmenden Anforderungen durch »Industrie 4.0« erfordern eine zuverlässige und hoch performante Datenkommunikation zwischen Maschinen, Anlagen und Management – dafür führt der Eisenstädter Automatisierungsspezialist eine Reihe neuer Produkte und Lösungen im Portfolio. So wird in Linz u.a. Der neue Profibus-Tester »BC-700-PB« (Bild) von Softing gezeigt – ein leistungsfähiges Diagnose- und Troubleshooting-Tool zur umfassenden Prüfung von ProfibusSegmenten im laufenden Betrieb. Das Diagnosewerkzeug »TH Link Profibus« bietet Anwendern aus Instandhaltung und Anlagenbetrieb einen steuerungsunabhängigen Zugang zu Profibus-Netzen. Fernwartung für die Hutschiene wird mit dem Industrie-Router »REX 100« von Systeme Helmholz vereinfacht. Lust but not least gibt’s am Buxbaum-Stand neue BarcodeLesegeräte von Cognex zu sehen. Bereits seit 30 Jahren ist die deutsche Unternehmensgruppe aus Urbach bei Stuttgart auf die Entwicklung und Fertigung von qualitativ anspruchsvollen und leistungsstarken Sensoren für die Industrieautomation spezialisiert. disoric Austria stellt neben zahlreichen aktuellen Produkten die neuen Gabellichtschranken »OGUTID« mit Teach-Funktion und dynamischer Auswertung vor. Sie eignen sich besonders bei sich verändernden Umgebungsbedingungen, wie beispielsweise Verschmutzung. Weiters zu sehen: Hochleistungs-Lichtschranken in robusten Gehäusen (Schutzart IP 67, IP 68, IP 69K oder Edelstahl), die sich durch hohe Schaltgenauigkeit bei Reichweiten bis zu 50 m auszeichnen. di-soric bietet zudem ein breites Spektrum an Bildverarbeitungs- und Identifikationssystemen und legt dabei insbesonders auf die stets optimale Beleuchtung großen Wert. Die neuen Hochleistungs-Auflichtbeleuchtungen der Serien »BEK« und »BE« (Bild) erreichen beispielsweise eine Beleuchtungsstärke bis zu 1,2 Mio. Lux. www.myautomation.at www.di-soric.com Stand 444: Stand 229: Endress+Hauser veranschaulicht Vorteile des einheitlichen Gerätekonzepts Contra hat Sicherheit von Mensch & Maschine im Fokus Der Komplettanbieter für Mess- und Sensortechnik präsentiert den Besuchern sein komplettes Leistungsspektrum für die Prozessautomatisierung – von der vollumfänglichen Feldinstrumentierung bis hin zu Automatisierungslösungen und attraktivem Life Cycle Management. Der Messeauftritt steht unter dem Motto »Einfach alles. Alles einfach.« – von Anlagenplanung und Engineering über Beschaffung, Installation und Inbetriebnahme bis hin zu Betrieb und Instandhaltung bietet Endress+Hauser maßgeschneiderte Dienstleistungen für den gesamten Lebenszyklus einer Anlage. Zahlreiche Produkthighlights lassen das Portfolio live erleben – allen voran die Neuerungen im Zweileiter-Gerätekonzept der Durchflussmesstechnik: so sichert beispielsweise die neue Funktion der Nassdampferkennung und -kompensation beim »Prowirl 200« (Bild) zuverlässig gegen Dampfschläge und erhöht den Wirkungsgrad von Wärmetauschern. Schwerpunkte am Contra-Messestand sind neueste Entwicklungen aus den Bereichen Anzeige- und Bediensysteme, Industrie-Sicherheitskomponenten und Drehzahlmessung, -auswertung und -überwachung namhafter europäischer Herstellern. So gibt es beim Wiener Lieferanten von Industriekomponenten u.a. die Sicherheitskontaktmatte »Sentirmat«, die hardware-basierte Plugand-Go-Lösung für Fernzugriff mit sicherer Datenverbindung auf Industrieanlagen namens »Tosibox Remote Access«, den »Safix«Sicherheitssensor (Bild) mit RFIDTechnologie für Anlagen höchster Sicherheitsstufen und das innovative »PickVision«-System »Pick-toLight« mit modularen Ausbaustufen für die visuelle Fabrik. ContraTochterfirmen und Vertriebspartner in den Ländern Tschechien, Polen und Slowakei garantieren die flächendeckende Betreuung der Kunden über unsere Landesgrenzen hinaus. www.at.endress.com www.contra.at 28 AUSTROMATISIERUNG Fotos: Buxbaum Automation, di-soric, Contra, Endress+Hauser; B 03_29_0315_austro 23.04.15 23:42 Seite 29 30_41_0315_austro 23.04.15 21:45 Seite 30 P Praxisreport I TITELGESCHICHTE Auf Anhieb bewährt Wie die neue »Simatic S7-1516F«Steuerung von Siemens Standard- und integrierte SicherheitssteuerungsAufgaben einer frisch installierten Produktionsanlage für komplexe Tanksysteme anstandslos erfüllt Im Zuge des weiteren Großauftrages eines renommierten Automobilisten investierte Magna Steyr Fuel Systems in Sinabelkirchen in eine neue, aus insgesamt zehn Bearbeitungsstationen bestehende Produktionsanlage für Tanksysteme. Automatisierungsseitig entschied man sich für den Einsatz dezentraler Steuerungstechnik inklusive integrierter funktionaler Sicherheit aus dem Hause Siemens. Und obwohl das umfangreiche Projekt zunächst noch auf Basis der bisherigen »Simatic S7-300«Steuerungsbaureihe geplant war, trafen die Verantwortlichen kurz vor der Realisierungsphase im Frühjahr 2014 die zukunftsorientierte Entscheidung, die zu diesem Zeitpunkt brandneue fehlersichere »S7-1516F«-CPU aus der Nachfolgegeneration »Simatic S7-1500« einzusetzen. Zugleich erfolgte der Umstieg auf das moderne Engineering-Framework »TIA-Portal«. Sowohl die Adaptierung der vorhandenen Programmierstandards auf die erweiterten »TIA-Portal«Funktionalitäten als auch die Handhabung der modularen SPS-Baugruppen verliefen ohne nennenswerte Probleme. Dafür machte sich das neue Hardund Software-Paket im Zusammenspiel mit den dezentralen Peripherieeinheiten vom Typ »ET 200SP«, den »Comfort Panels« als Bedienerschnittstellen und der durchgängigen Profinet-Kommunikation bald schon positiv bemerkbar. Von Thomas Reznicek 30 AUSTROMATISIERUNG 30_41_0315_austro 23.04.15 21:45 Seite 31 I IM ÜBERBLICK Das kann die »Simatic S7-1516F« n Größe: 70 x 147 x 129 mm (BxHxT) n programmierbar mit »Step 7« integriert ins »TIA-Portal V13« n Display mit 6,1 cm Diagonale n Arbeitsspeicher fürs Programm: 1,5 MB n Arbeitsspeicher für Daten: 5 MB ihre Kernkompetenz, die kundenwunschgemäße Integration kompletter Tanksysteme inklusive der gesamten Einfülltechnik bereitzustellen. Damit einhergehend werden auch die Fertigungsprozesse und -anlagen im eigenen Haus entwickelt. Die neue Anlage Beginn des Fertigungsprozesses werden noch »nackte« Tank-Halbschalen aus Stahl in die erste Aufspannvorrichtung eingelegt, am Ende der Linie steht das komplette Tanksystem, versehen mit Halterungen, Füllstutzen und sonstigen Anbauteilen, einbaufertig bereit. Dazwischen wird in zahlreichen Arbeitsschritten überwiegend vollautomatisch geschweißt und geschraubt. n zusätzlicher, via »Simatic Memory Card« steckbarer Speicher: 32 GB n CPU-Bearbeitungszeiten - für Bitoperationen typ. 10 ns - für Wortoperationen typ. 12 ns - für Festpunktarithmetik typ. 16 ns - für Gleitpunktarithmetik typ. 64 ns n Anzahl I/O-Module: 8 n 2 Profinet-Schnittstellen RJ45 (inkl. integriertem Switch, offene EthernetKommunikation möglich) n Profibus-Schnittstelle RS485 n integrierte Security-Funktionen wie u.a. Anwenderprogramm-, Kopier- und Bausteinschutz, Passwort für Display Die neue Anlage besteht aus insgesamt zehn teilweise mit Robotern ausgestatteten Einzelstationen, die im Linienverbund zusammenarbeiten – jede für sich jeweils vollautomatisiert. Der Transport zwischen den Stationen sowie die Teile-Beschickung und -Entnahme erfolgen per Hand. Dieses Mensch-Maschine-Teamwork erfordert entsprechende Sicherheitseinrichtungen – die eigentlichen Arbeitsbereiche sind daher je nach Layout und Aufgabe mit Schutztoren, Sicherheits-Lichtgittern oder -Scannern gesichert. Dazu kommen jede Menge Not-Halt-Taster. Das Sicherheitskonzept umfasst steuerungsseitig in Summe rund 100 sicherheitsgerichtete I/Os sowie an die 400 Standard-I/Os. Am Die Steuerungstechnik mit integrierter Sicherheit Zu Projektstart planten die Magna-Techniker zunächst noch die fehlersichere CPU-Baugruppen der im Haus bereits bewährten »S7-300F«Baureihe von Siemens zu verwenden – integrierte Sicherheitstechnik ist im Werk schon lange Standard. Dann allerdings kam von Siemens- » M agna Steyr Fuel Systems ist eine 100%-Tochtergesellschaft des MagnaKonzerns. Der Standort Sinabelkirchen (Steiermark) besteht seit dem Jahr 2000 – daneben betreibt die Magna-Produktgruppe »Tanksysteme« ein Werk in Weiz und weitere in Deutschland und China. Das Leistungsangebot reicht von der Entwicklung bis zur Fertigung von kompletten Tanksystemen aus Stahl, Kunststoff oder Aluminium für PKWs und Nutzfahrzeuge, sowie u.a. von Einfüllrohren, Verschlüssen und alternativen Energiespeichern. Kraftstofftanks sind heutzutage platzsparend ins Fahrzeug integriert und entsprechend hochkomplex geformt, mit den eckigen Kästen von früher haben moderne Tanksysteme nichts mehr gemein. So sieht es die Produktgruppe Fuel Systems auch als AUSTROMATISIERUNG 31 30_41_0315_austro 23.04.15 21:45 Seite 32 P Praxisreport I TITELGESCHICHTE Seite die Information, dass auch bereits die von der Performance her passende fehlersichere Variante der neuen »S7-1500«-Generation verfügbar wäre – konkret die »S7-1516F«. Den Aufbau der neuen Anlage sah man als den richtigen Zeitpunkt dafür, die neue Technik einzusetzen. Tatsächlich handelte es sich dann um einige der ersten serienmäßig produzierten fehlersicheren »S7-1516F«-CPUs überhaupt, die Siemens für speicher sowie 10 ns schnelle Bit-Verarbeitung. Serienmäßig an Bord sind zwei ProfinetSchnittstellen, die auch zur Standard-EthernetKommunikation verwendet werden können. Die Failsafe-Controller sind bereits nach EN 61508 2nd Edition für Funktionale Sicherheit zertifiziert und für den Einsatz in sicherheitsgerichteten Applikationen bis SIL 3 nach IEC 62061 und PLe nach ISO 13849 geeignet. je nach Anforderung bestückt mit Standardund Safety-I/O-Modulen. Die Roboter sind ebenso per Profinet an die SPSen gekoppelt wie die eingesetzten »Comfort Panels« von Siemens. Jede Station läuft für sich autark und wird über jeweils ein Panel bedient. Eine klassische, übergeordnete Zentral-CPU für die Anlage gibt es nicht. Stattdessen sind alle CPUs und somit Arbeitsstationen via Ethernet Die neue Anlage bei Magna Steyr Fuel Systems zur Produktion kompletter Tanksysteme erstreckt sich über mehrere Einzelarbeitsstationen – vom Punktschweißen über Schutzgasschweißen bis hin zu automatisierten Schraubprozessen. Links: Via Profinet und dem Sicherheitsprotokoll »Profisafe« kommunizieren die Sicherheits-CPUs mit den dezentralen Peripheriestationen »ET 200SP«, die je nach Anforderung mit Standard- und Safety-I/O-Modulen bestückt sind. Rechts: In Summe sind in der neuen Anlage sieben sicherheitsgerichtete »S7-1516F«-CPUs von Siemens verbaut. diese Anlage – und somit auch erstmals in Österreich – lieferte. Die »S7-1516F« lässt sich zwar aufgrund ihrer weiterentwickelten Funktionalitäten nicht 1:1 mit Vertretern der Vorgänger-Baureihe vergleichen, kann aber jedenfalls für Aufgaben herangezogen werden, die bisher etwa von den »S7-317«- und »S7-319«CPUs erledigt wurden. Die »S7-1516F«-CPU verfügt über 1,5 MB Programm- und 5 MB Daten- 32 Die dezentrale Automatisierungsstruktur In Summe sind in der neuen Anlage sieben sicherheitsgerichtete »S7-1516F«- und drei »S7-1516«-Steuerungen verbaut. Via Profinet und dem Sicherheitsprotokoll »Profisafe« kommunizieren die Sicherheits-CPUs mit den dezentralen Peripheriestationen »ET 200SP«, mit dem Datenbanksystem von Magna – ein MES zur Datenrückverfolgung innerhalb des Fertigungsprozesses – verbunden. Die Verteilung der vielen Profinet- und Ethernet-Stränge übernimmt der Industrial Ethernet Switch »Scalance 208« von Siemens. Bei Magna Steyr Fuel Systems kommunizieren übrigens alle neuen Anlagen standardmäßig über das Industrial Ethernet-System Profinet. AUSTROMATISIERUNG 30_41_0315_austro 23.04.15 21:46 Seite 33 I VERANSTALTUNGSTIPP Netzwerkforum in Linz Am 18. Juni lädt Siemens zur eintägigen Veranstaltung mit dem Titel »Die richtige Netzwerkarchitektur für Ihre Produktion« in die voestalpine Stahlwelt in Linz. Mit der immer stärkeren Implementierung von Ethernet bzw. industriellen Ethernet-Systemen wie u.a. Profinet in den Produktionsnetzen stellt sich für viele Unternehmen die Frage, wie die IT-Netze der Produktion und der Office-Umgebung zusammenarbeiten können, ohne dabei die nötige Sicherheit und Verfügbarkeit der Produktionsnetze zu gefährden. Antworten darauf geben Siemens- und externe Experten im Rahmen des Netzwerkforums, u.a. werden der CEO der Profibus&Profinet-Nutzerorganisation, Security-Spezialisten von AIT sowie ein Vertreter des IT-Dienstleisters ATOS referieren. Die Teilnahme an der Veranstaltung (Beginn: 9.30 Uhr, Ende 16 Uhr) ist kostenfrei, eine Anmeldung allerdings erforderlich. Migrationstools weitgehend problemlos. Um den eigenen Programmierstandard gleich von vornherein an die neuen Funktionen der »S7-1500«-Baureihe optimal anzupassen, waren lediglich ein paar kleinere Änderungen in den bereits vorhandenen »Step7«-Programmen notwendig. Als praktisch erwiesen sich zudem die neuen Sicherheits- und SecurityFunktionen. So unterstützt ein zentraler mer der Originalspeicherkarte verknüpft werden. Über Berechtigungsstufen lassen sich unterschiedlichen Benutzergruppen separate Rechte zuordnen. Spezielle Mechanismen sind auf das Erkennen veränderter EngineeringDaten ausgerichtet, um zum Beispiel die zum Controller übertragenen Daten vor unberechtigter Manipulation zu schützen. Rechts: In den einzelnen Arbeitsstationen fungieren moderne »Comfort Panels« als Bedienerschnittstellen. Unten: Alle »sprechen« Profinet: Die Verteilung der vielen Stränge übernimmt der Industrial Ethernet Switch »Scalance 208«. www.siemens.at/netzwerkforum-linz Fotos: Siemens, Archiv, Fotolia; Der Umstieg auf das neue Engineering-System Mit dem »TIA-Portal« bietet Siemens eine einheitliche Software-Entwicklungsumgebung. Egal ob für die Programmierung von Controllern und dezentraler Peripherie, die Projektierung von HMI-Bediengeräten, die Erstellung von Prozessvisualisierungen oder die Parametrierung von Antrieben und Safety-Komponenten – das zentrale Engineering-Framework mit einer einheitlichen Datenbank im Hintergrund dient als Basis sämtlicher SoftwareTools und sorgt für ein einheitliches Look&Feel bei der Bedienung. Durch das Zusammenführen der bisher getrennten Programmierwerkzeuge in das »TIA-Portal« können nun auch die Techniker von Magna Steyr Fuel Systems die »S7-1500«-CPUs, die »ET 200SP«-Peripherie und die »Comfort Panels« bequem auf einer Oberfläche programmieren. Die Migration der vorhandenen Bibliotheken und Programme verlief dank der von Siemens bereitgestellten AUSTROMATISIERUNG Das Fazit »Safety Administration Editor« beim Festlegen und Ändern von Sicherheitsparametern. Das Konzept »Security Integrated« erstreckt sich bei »Simatic S7-1500« vom Bausteinschutz bis hin zur Kommunikationsintegrität und »bewacht« das System vor unberechtigten Zugriffen und Modifikationen. Einen effizienten Kopierschutz bietet die »Simatic Memory Card«, auf der einzelne Bausteine mit der Seriennum- Die neue »S7-1500«-Generation hat sich in der fehlersicheren Variante bei Magna Steyr Fuel Systems auf Anhieb bewährt. Die geringere Baugröße sowohl der CPU als auch der direkt an diese steckbaren I/O-Karten sowie der dazupassenden »ET 200SP«-Peripherie können ebenso als Pluspunkte aufgezählt werden wie die komfortable Verdrahtung und das serienmäßige Display an der CPU, welches vor allem den Instandhaltungsmitarbeitern die schnelle Diagnose vor Ort erleichtert. Trotz der noch geringen Erfahrung mit der neuen »S7-1500«-Generation geht man bei Magna Steyr Fuel Systems davon aus, dass diese mindestens genauso zuverlässig läuft wie die bewährte »S7-300er«-Baureihe. INFOLINK: www.siemens.at Stand 130 33 30_41_0315_austro 23.04.15 21:46 Seite 34 P Praxisreport I KOMPLETTAUTOMATISIERUNG Wie PC-basierte Steuerungs- und Antriebstechnik im Einklang mit schneller Datenkommunikation einer Laserbearbeitungsmaschine dynamische Motion Control verpasst Lasershow Stehen Schnelligkeit und Flexibilität bei der Materialbearbeitung im Fokus, führt meist kein Weg an der Lasertechnik vorbei. Mit dem Laser lassen sich Metalle sowie Nicht-Metalle präzise schneiden, schweißen oder perforieren – und das bei entfallenden Werkzeugkosten. Speziell der Einzug moderner Materialien, wie die Verbundwerkstoffe CFK oder GFK, in die Großserienfertigung bedingt den adäquaten Einsatz von Laserbearbeitungsmaschinen. Hier setzt Wieser Automation mit einer neuen Maschine an, die vor allem von der Offenheit und Schnelligkeit der verwendeten Steuerungsarchitektur von Beckhoff profitiert. Der Hersteller lieferte zudem das Bedienpanel sowie die passende Antriebstechnik samt schnellem und gleichermaßen offenem Industrial Ethernet-Bus. Von Stefan Ziegler 34 or mehr als 20 Jahren als Ein-MannSchlosserbetrieb gegründet, fungiert Wieser Automation – Maschinenbau in Scheffau am Tennengebirge heute als Komplettlösungsanbieter für kundenspezifische Maschinen und Anlagen sowie als Systemintegrator. Das Spektrum reicht vom Engineering (mechanisch und steuerungstechnisch) über die Fertigung und Montage bis zu Inbetriebnahme und Datenanbindung der Fertigungsanlagen. Die Auftraggeber finden sich zu rund der Hälfte in der Automobilbranche, gefolgt von der Verpackungs-, Holz-, Stahl- und Elektronik-Industrie. Neben kompletten Fertigungslinien entstehen individuell gefertigte Umlaufsysteme, Rundschalttische, Montage- und Bearbeitungszellen sowie Produktions-, Prüf- und Messanlagen. In letzter Zeit erreichten Ronald Hotter, Verkauf Laserbearbeitungsanlagen bei Wieser Automation, immer häufiger Anfragen nach Laserbearbeitungsmaschinen: „Es gibt einen eindeutigen V AUSTROMATISIERUNG 30_41_0315_austro 23.04.15 21:47 Seite 35 Trend in Richtung Laserbearbeitung, konkret für das Laserbeschriften, -schweißen oder -schneiden. Im Bereich der Nicht-Metalle – also Kunststoffe, faserverstärkte Kunststoffe, Leder oder Holz – besteht allerdings ein nur geringes Angebot. Und diese Marktlücke soll die neuentwickelte Laserbearbeitungsmaschine »W:Laser« füllen. Konzipiert als Standardmaschine lassen sich bei ihr viele Prozesse kundenspezifisch gestalten, z.B. der Einund Austransport der zu bearbeitenden Teile, der je nach dem verwendeten Werkstoff geeignete Laser-Typ sowie bzgl. der Ausführung als Inlineoder dezentrale Anlage.“ Systemlieferanten für die Steuerungsund Antriebstechnik als Basis Der Startschuss zum anspruchsvollen Projekt »Laserbearbeitung« fiel vor rund zwei Jahren – und gleichzeitig die Suche nach passenden Zulieferern. Ronald Hotter erinnert sich: „Im Bereich der Automatisierungstechnik fanden wir in Beckhoff einen wertvollen Systemlieferanten für die Steue- rungs- und Antriebstechnik. Zumal bei der Laserbearbeitung sich die einzelnen Maschinenelemente mit hoher Geschwindigkeit bewegen. Dieses Tempo muss einerseits über eine stabile Mechanik und andererseits über eine spezifische Software realisiert werden. Durch den Einsatz der Automatisierungssoftware »Twincat« profitierten wir dabei von einer einfachen Programmierung und Bedienung, der sehr kurzen Einarbeitungszeit sowie einer extrem kurzen Inbetriebnahmedauer.“ »Twincat CNC« erfüllt die Anforderungen hinsichtlich der vielschichtigen Bewegungen und der Fünf-Achs-Kinematik bei der »W:Laser«. Sie bietet komplette CNC-Funktionen als reine Softwarelösung auf PC-Basis. Die leistungsfähige, sich » Ronald Hotter, Verkauf Laserbearbeitungsanlagen bei Wieser Automation, sieht einen wachsenden Bedarf an 3D-Lasermaschinen für komplizierte Bauteilstrukturen, deren Achsen wie bei »W:Laser« äußerst präzise und schnell zu steuern sind. 30_41_0315_austro 23.04.15 21:47 Seite 36 P Praxisreport I KOMPLETTAUTOMATISIERUNG ständig weiterentwickelnde PC-Plattform und die harte Echtzeitbasis des »Twincat«-Real-Time-Kernels stellen dabei die idealen Voraussetzungen für die Software-CNC dar, erfordern doch gerade komplexe Maschinenkinematiken mit schwierigen Bearbeitungsaufgaben in der Laserfertigung Echtzeittransformationen in der CNC, um eine einfache und flexible Bedienung und Programmierung zu gewährleisten. Es lassen sich beispielsweise unterschiedliche Koordinatensysteme innerhalb der Bearbeitung definieren oder automatisch Ausgleichsbewegungen von Rundachsen erzeugen. Klassischer Anwendungsfall ist hierfür die FünfAchs-Bearbeitung wie bei der 3D-Maschine von Wieser Automation. Ebenfalls wesentlich für die Salzburger: Unterschiedlichste I/O-Baugruppen können über alle gängigen Feldbussysteme angeschlossen werden. Dies ist umso wichtiger, als die Laserquelle selbst ein Zukaufteil ist und dementsprechend über eines der existierenden FeldbusSysteme arbeitet. Da Wieser Automation den funktionen, d.h. die Antriebs- und SchutztürÜberwachung, sorgt die »Twinsafe«-PLC »EL6900« in Verbindung mit den »Twinsafe«Klemmen »EL1904« bzw. »EL2904« im Schaltschrank und zwei in der Anlage verteilten »Twinsafe«-Box-Modulen »EP1908«. Ergänzend zu den sicherheitsrelevanten Daten werden zahlreiche analoge und digitale Standardsignale über Ethercat-Klemmen im Schaltschrank sowie über die IP67-Box-Module »EP2338« und »EP3184« erfasst. Dynamische Antriebe als integraler Teil der Steuerungstechnik Neben den leistungsstarken Einzelkomponenten sichert vor allem das hocheffiziente Zusammenspiel von »Twincat« und Ethercat eine schnelle und flexible Produktion mit der Lasermaschine. Die hochgenaue Deterministik mit sehr geringen Zykluszeiten sowie die präzise Steuerung der An- Die fünf Servoverstärker »AX5000« (unten) nehmen ebenso wie die Ethercat-Klemmen (links oben) nur wenig Platz im Schaltschrank der Lasermaschine ein. Links: Control Panel sowie Embedded-PC und zugehörige I/O-Ebene lassen sich aufgrund ihrer kompakten Bauweise gemeinsam direkt im Gehäuse des Bedienterminals unterbringen. Rechts: Das Panel »CP2916« im Bedienterminal unterstützt durch sein Widescreen-Format optimal die Maschinenvisualisierung, zumal Wieser Automation für künftig steigende Anforderungen auch auf die Multitouch-Funktionalität zugreifen kann. Laser abhängig von der speziellen Kundenapplikation auswählt, ist die absolute Offenheit zur I/O-Peripherie ein ausschlaggebendes Kriterium. Offenes Kommunikationsprotokoll als A und O Weiters kommt das Feldbussystem Ethercat für die I/O-Kommunikation in der Laserbearbeitungsmaschine zum Einsatz. Ronald Hotter betont vor allem die Offenheit dieses Protokolls: „Wir übertragen viele Daten in kurzer Zeit. Und außerdem muss sich die Maschine reibungslos in die Produktion des Endanwenders einfügen. Und Ethercat bietet beides. Besonders wichtig ist die 36 Offenheit des Ethercat-Systems, in unserem Fall insbesondere gegenüber Profibus, da viele unserer Lieferanten von Laserquellen diesen Feldbus verwenden. Wir waren bei unserer Eigenentwicklung unabhängig von bindenden Angaben in den Pflichtenheften von Auftraggebern und konnten uns frei für ein Feldbussystem entscheiden. Das ist ein großer Vorteil, und wir sind sehr zufrieden mit der Wahl, da es uns maximale Flexibilität gewährleistet.“ Die Einbindung von Profibus erfolgt über die Master-/SlaveKlemme »EL 6731«, die das Profibus-Protokoll mit allen Features beherrscht und im EthercatKlemmenverbund die Integration beliebiger Profibus-Geräte ermöglicht. Für die Sicherheits- AUSTROMATISIERUNG triebstechnik sind nur einige Vorteile, die sich Wieser Automation hier zunutze macht. Ronald Hotter begründet: „Wir setzen bei der Laserbearbeitungsmaschine nicht auf einen Roboter, sondern auf einen Antrieb mit drei Linear- und optional zwei rotatorischen Achsen, die man exakt und schnell steuern muss. Unser Ziel ist es, vorwiegend diese 3D-Maschinen für komplizierte Bauteilstrukturen zu fertigen.“ Aus diesem Grund haben sich die Salzburger für die Servoverstärker-Baureihe »AX5000« mit EthercatSystemkommunikation entschieden, die für die Anwendung höchste Performance und Dynamik ermöglichen. Hinzu kommen Servomotoren »AM8000« mit der Einkabeltechnologie »OCT«, Fotos: Wieser Automation, Beckhoff; 30_41_0315_austro 23.04.15 21:47 Seite 37 bei der die Standard-Motorleitung Power und Feedbacksystem zusammenfasst. „Die Antriebstechnik und die Motion-Control-Lösungen von »Twincat« bilden die optimale Grundlage für die ein- oder mehrachsigen Positionieraufgaben mit unseren hohen Anforderungen an die Dynamik“, bestätigt Ronald Hotter. Ergänzend zu »Twincat CNC« ist »Twincat Kinematic Transformation« das Mittel der Wahl. Damit sind verschiedene Kinematiken realisierbar. Das Programmieren der Bewegung erfolgt in kartesischen Koordinaten entweder mit DIN-66025-Befehlen oder mit den PLCopen-konformen Bausteinen aus der SPS. Eine integrierte Dynamikvorsteuerung sorgt für eine hohe Präzision der Bewegung auch bei hohen Beschleunigungen und Geschwindigkeiten. Besonders positiv für die Lasermaschine von Wieser Automation: »Twincat Kinematic Transformation« ist optimiert für die Beckhoff-Servoverstärker der Serie »AX5000«. Den Kern der Steuerungstechnik bildet ein Embedded-PC »CX2030«, mit Intels »Core-i7«-CPU und 1,5 GHz Taktfrequenz. Eine leichte Entscheidung für Wieser Automation, schließlich war ein leistungsfähiger HutschienenPC mit umfassenden Möglichkeiten zur Schnittstellenerweiterung gefragt. Bedient wird die Laserbearbeitungsmaschine über ein MultitouchEinbau-Control-Panel »CP2916«, das über einen 15,6“-Touchscreen verfügt und per DVI/USB-Extended an den Embedded-PC angebunden ist. Dienstleistungsangebote als wichtiges Entscheidungskriterium Für den Praxistest steht bei Wieser Automation eine hauseigene Lasermaschine zur Verfügung, auf der sich die Bearbeitbarkeit für alle Materialien testen und bewerten lässt. Damit entstehen optimal ausgelegte Anlagen für die jeweiligen Kundenbedürfnisse. Auf Wunsch sind zusätzliche Dienstleistungsangebote erhältlich, etwa Prozessablauf-Animationen, Training, Produktionssupport und Prozessoptimierung sowie Serviceeinsätze. Laut Vertriebsleiter Ronald Hotter sind dies genau die Leistungen, die die Salzburger auch selbst gerne in Anspruch nehmen, wenn neue Projekte ins Haus stehen: „Im Fall der Laserbearbeitungsmaschine haben wir von Anfang an eng mit den Experten unserer Zulieferer zusammengearbeitet. Gerade bei der aufwändigen Automatisierungstechnik hat es viele Gespräche mit Beckhoff gegeben, und auch heute greifen wir bei Bedarf gerne auf die Unterstützung vor (TR) Ort zurück.“ Zum Autor: Stefan Ziegler ist Marketing Communications Manager bei Beckhoff Automation in Deutschland. www.beckhoff.at www.laserautomation-wieser.com INFOLINKs: Stand 235 30_41_0315_austro 23.04.15 21:47 Seite 38 P Praxisreport I SCHALTSCHRANKTECHNIK Trennung, die gut tut Welche Vorteile das Auslagern der Schaltschrank-Infrastruktur in Hinblick auf individuelle Maschinenlayouts bringt aschinenbauer wie Supfina Grieshaber bewegen sich immer an der Grenze des technisch Machbaren. Ziel des Herstellers von Maschinen für Superfinish- und Schleifbearbeitungen ist, ohne Zugeständnis bei Präzision, Produktivität und Bedienungsfreundlichkeit immer noch kompaktere und wirtschaftlichere Maschinen auf den Markt zu bringen. Das ist dem Maschinenbauer 2014 mit der Weiterentwicklung der bewährten »Planet V« gelungen. Mit dieser Doppelseitenschleifmaschine lassen sich Werkstücke mit Durchmessern von 6 bis 85 mm und einer Dicke von 0,6 bis 40 mm ein- oder doppelseitig bearbeiten. Starke Schleifspindeln ermöglichen mit einer Leistung von 26 kW je nach Werkstückmaterial Abträge bis 0,5 mm in einem Durchgang. Die Einhaltung von Parallelitäten unter 0,005 mm beweist den Anspruch an ein Maximum an Präzision. Neben dem Durchlaufschleifen beherrscht die Planet V auch das Pendel- sowie Mehrfachdurchlaufverfahren. Neben den technischen Neuerungen lag bei der Entwicklung das Augenmerk auch auf einem ansprechenden Design der Maschine. „Durch das edle Maschinendesign wollen wir Funktion und Qualität unserer Maschine unterstreichen und damit zeigen, was durch unsere M Der Trend bei Maschinen geht immer stärker in Richtung Design. Dabei stehen einfachere Bedienung und verringerter Platzbedarf bei gleichzeitig reduzierten Anlagenkosten im Fokus. Um solche Maschinen herzustellen, ist ein cleverer Mix aus kostengünstigen Serienteilen und individuellen Designelementen gefordert. Eine interessante Referenzlösung dahingehend ist die Maschinenserie »Planet V« von Supfina Grieshaber, die mit Schaltschranksystemtechnik von Rittal ausgerüstet ist. Die integrierte Gesamtlösung besteht aus Schaltschranktechnik, Kühllösung und Stromverteilungstechnik – und zwar ausgelagert von der Maschine. Von Hans-Robert Koch und Dipl.-Ing. Uwe Scharf 38 AUSTROMATISIERUNG 30_41_0315_austro 23.04.15 21:47 Seite 39 Innovation möglich ist, nämlich die Herstellung feiner, glatter Oberflächen dank Hochpräzisionstechnik“, erklärt Thomas Harter, Produktmanager bei Supfina Grieshaber. „Wir verwenden Standard-Komponenten und stellen daraus individuelle Lösungen her. Dabei versuchen wir unseren modulbasierten Baukasten immer weiter zu verbessern und bei Bedarf auszubauen.“ Schaltschrank-Infrastruktur ausgelagert Zu den verwendeten Infrastruktur-Komponenten der »Planet V« zählen auch Standardprodukte aus dem Programm »Rittal – Das System.«. Rittal ist zentraler Lieferant des Maschinenherstellers von der Schaltschranktechnik über die Kühltechnik bis zur Stromversorgung. Anders als bei herkömmlichen Maschinenbaukonzepten befindet sich bei der »Planet V« die elektrische Ausrüstung – mit Steuerungs-, Servo-CNCAntriebs-, Sicherheits- sowie Kühlungstechnik für Spindel und Schaltschränke – nicht innerhalb, sondern außerhalb der Maschine in an das Design adaptierten »TS 8«-Standard-Schaltschränken. Die outgesourcte und angereihte Schaltschrank-Infrastruktur, die über eine Trasse mit der Maschine verbunden ist, umfasst insgesamt fünf »TS 8«-Schaltschränke, eine integrierte flüssigkeitsbasierte Kühllösung der Serie »LCP Industrie«, einen ebenso standardisierten Rückkühler der Serie »TopTherm Chiller« sowie das »RiLine60«-Stromschienensystem. Die Vorteile durch die Auslagerung der Schaltschrank-Infrastruktur sind vielfältig. Damit lassen sich individuelle Kundenanforderungen » Links: Hinter der Basismaschine befindet sich die ausgelagerte Schaltschranktechnik mit integrierter Kühlungs- und Stromverteilungstechnik von Rittal. Unten: Die Maschinenserie »Planet V« von Supfina Grieshaber setzt neue Standards beim Doppelseitenschleifen – und im Design. AUSTROMATISIERUNG 30_41_0315_austro 23.04.15 21:47 Seite 40 P Praxisreport I SCHALTSCHRANKTECHNIK etwa hinsichtlich der Aufstellung der Maschine besser erfüllen. So ist der Maschinenbauer durch das Absetzen der Schaltschrankreihe flexibler bei der Gestaltung der Aufstellfläche. „Durch die ausgelagerten Schaltschränke können wir je nach Platzverhältnissen individuellere Maschinenlayouts bieten“, so Thomas Harter weiter. Mit der alten Baureihe, bei der die Schaltschränke komplett in der Maschine integriert waren, war der Maschinenbauer an die Aufstellfläche gebunden. „Jetzt ist die Basismaschine kleiner und wir können die Schaltschränke individuell in neue oder auch bereits bestehende Fertigungslinien integrieren und genauso arrangieren, wie es notwendig ist“, ergänzt Thomas Harter. Für den Maschinenbauer ist die Kompaktheit von Maschinen entscheidend. „Aufstellflächen für die Fertigung sind begrenzt und kosten Geld“, weiß Thomas Harter. Ist durch den ausgelagerten Schaltschrank keine Maschinenfläche an einer Seite verbaut, erhöht sich zudem die Zugänglichkeit zur Maschine beim Beladen und Umrüsten. Integrierte Systemlösung Eine weitere Besonderheit des Maschinenkonzepts besteht in der Integration der gesamten flüssigkeitsbasierten Kühltechnik in das »TS 8«- „Durch integrierte Lösungen aus Schaltschranktechnik, Kühllösung und Stromverteilungstechnik zu einer Gesamtlösung gehen wir sicher, dass technisch alles zusammenpasst.“ Thomas Harter, Produktmanager bei Supfina Grieshaber. Rechts: Eine weitere Besonderheit des Maschinenkonzepts besteht in der Integration der gesamten flüssigkeitsbasierten Kühltechnik der Serie »LCP Industrie« und des standardisierten Rückkühlers der Serie »TopTherm Chiller« in das Schaltschranksystem von Rittal. Unten: Die SchaltschrankInfrastruktur ist über eine Trasse mit der Maschine verbunden und umfasst insgesamt fünf »TS 8-Schaltschränke. Auch ein komfortabler Zugang zu den in den Schaltschränken eingebauten Betriebsmitteln ist für das Bedienpersonal jederzeit einfach möglich. Insgesamt ist trotz kompakter Bauweise der Maschine eine hohe Servicefreundlichkeit gewährleistet. Ein nicht unwesentlicher Vorteil ist zudem, dass durch die Auslagerung der Schaltschranktechnik entstehende Vibrationen etwa durch die Rückkühltechnik nicht auf das Bearbeitungszentrum übertragen werden können. Schließlich hat die neue Lösung auch logistische Vorteile: Der Transport von Maschine und Schaltschränken kann auf getrennte und kleinere Transportmittel verlagert werden. 40 Schaltschranksystem. Durch das »Liquid Cooling Package« (»LCP«) von Rittal – ein Klimaschrank mit Luft/Wasser-Wärmetauscher – lassen sich Verlustleistungen im Schaltschrank wirtschaftlich und sicher abführen. Wärmetechnisch sind auf engstem Raum und bei hoher Packungsdichte Kühlleistungen von bis zu 10 kW erreichbar. Die Nutzkühlleistung wird von der Schaltschrank-Innentemperatur, der Wasser-Eintrittstemperatur und dem Wasser-Volumenstrom im Wärmetauscher bestimmt. Die Kühlung erfolgt im Umluftbetrieb, wobei die Verlustleistung (Wärme) im Schaltschrank über den Luft/Wasser-Wärmetauscher an das Wasser abgegeben und aus dem Schalt- AUSTROMATISIERUNG 30_41_0315_austro 23.04.15 21:47 Seite 41 schrank abgeführt wird. Das »LCP« ist dabei zwischen Rückkühler und Schaltschrank eingebaut und bläst die Kaltluft von der linken Seite in den Schaltschrank, wo die Frequenzumrichter installiert sind. Zwei leistungsstarke Gebläse sorgen für eine optimale Luftzirkulation im Schrankinnern. Die Warmluft wird seitlich im oberen Bereich des Schranks angesaugt und unten kalt in die Seite des Schranks eingeblasen. Die Innenluft kann dabei auch unter die Umgebungstemperatur abgekühlt werden. Die vollständige Trennung von Wasserkreislauf und elektronischen Komponenten im Schrank gewährleistet maximale Sicherheit. Der vollkommen geschlossene Schaltschrank kann insgesamt die Schutzart IP55 aufrechterhalten. Für den Betrieb des »LCP Industrie« ist ein Was- »Planet V«. Die Reduzierung auf einen flüssigkeitsbasierten Kältekreislauf mit nur einem Kompressor trägt insgesamt wesentlich zur erhöhten Energieeffizienz der Anlage bei. Ein weiterer Vorteil ist durch die Zusammenführung der Schaltschrank- und Spindelwärme gegeben. So ist es möglich, die komplette Wärmeentwicklung als Option an ein zentrales Kühlturmnetz bis 34° C Vorlauf abzuführen. Der Rückkühler kann auch durch einen Wasser/Wasser-Wärmetauscher ersetzt werden. So lässt sich kundeneigenes Prozesswasser kälter als 22° C zusetzen. Der interne Kreislauf kommt mit dem Kühlwasser des Kunden zudem nicht in Berührung und beugt somit Verschmutzungen und Ausfällen vor. Der flüssigkeitsbasierte Kreislauf ist ein integrierter Prozess, der im Weiteren die Umgebungsluft nicht belastet. Gerade Betreiber mit großen Maschinenparks suchen nach einem Ersatz für den üblichen luftbasierten Kühlprozess. Der Grund ist, dass die Abwärme auf andere Maschinen übergeht und dort zu Maßproblemen führen kann. Fazit Fotos: Rittal, Fotolia; Auch die »RiLine60«-Stromverteilungstechnik mit Anschlussadapter, NH-Trenner und Geräteadapter ist in den Schaltschränken verbaut. seranschluss (Vor- und Rücklauf) sowie eine Rückkühlanlage (Chiller) für die Wasserkühlung am Wärmetauscher installiert. Supfina Grieshaber hat sich auch hier für eine im »TS 8«-Schaltschranksystem integrierte Lösung mit dem »TopTherm Chiller« von Rittal entschieden. Der Rückkühler besteht aus Wasser- und Kältemodulen sowie einem Elektromodul mit Steuerung und sorgt für eine Kühlleistung von 16 kW. Neben der Bereitstellung der Kühlflüssigkeit für die Schaltschrank-Klimatisierung über das »LCP Industrie« übernimmt der »TopTherm Chiller« auch die Kühlmittelversorgung für die präzise, technologierelevante Spindelkühlung der AUSTROMATISIERUNG „Durch integrierte Lösungen aus Schaltschranktechnik, Kühllösung und Stromverteilungstechnik zu einer Gesamtlösung gehen wir sicher, dass technisch alles zusammenpasst. Wir haben dadurch einen Ansprechpartner für ein System und reduzieren damit auch unseren organisatorischen Aufwand“, betont Thomas Harter abschließend. Zentrales Thema ist für den Maschinenbauer auch die weltweite Verfügbarkeit der Standard-Komponenten, denn: „Gerade wenn die Kühltechnik ausfällt, bedeutet dies einen Ausfall der Maschine und damit einen Ausfall der Produktion.“ Auch die weltweite Verfügbarkeit der Gerätetechnik sowie der weltweite Service – insbesondere auch für den asiatischen Raum – sind für Supfina Grieshaber wichtige (TR) Kriterien für die Entscheidung für Rittal. Zu den Autoren: Hans-Robert Koch leitet die Unternehmenskommunikation für die Fachpresse und Dipl.-Ing. Uwe Scharf ist Geschäftsbereichsleiter Produktmanagement bei Rittal in Deutschland. INFOLINK: www.rittal.at Stand 434 42_68_0315_austro 23.04.15 22:44 Seite 42 T Technik pur I PRODUKTNEUHEITEN Kompakter Motorschutz ABB realisiert mit seiner Softstarter-Baureihe »PSTX« den kompletten Motorschutz in nur einem Gerät. ETG und OPC Foundation kooperieren Beide Organisationen sind sich einig, dass die jeweiligen Technologien komplementär sind und sich optimal ergänzen: Ethercat als hart echtzeitfähiger Ethernet-Feldbus für Maschinen- und Anlagensteuerungen, OPC-UA für skalierbare Kommunikation mit integrierter Security bis in die MES/ERP und in die Cloud. www.ethercat.org Praktische Medienkupplung Mit »Modlink Vario« von Murrelektronik können Pneumatik, Fluid und Elektronik einfach an- und abgekuppelt werden – praktisch für den Einsatz an Schaltschränken, an Werkzeugen oder an Maschinen- Auch bei Last bzw. Netzunregelmäßigkeiten ist eine zuverlässige Funktion sichergestellt. PT100, Fehlerstromschutz und Über/Unterspannungsschutz sorgen zusammen mit vielen anderen Funktionen für die Sicherheit des Motors. Drei Typen der Strombegrenzung stehen zur Verfügung: Standard, zweifach und Rampe. Damit erhält der Nutzer die volle Kontrolle über den Motor beim Start, und der Motor kann auch in schwächeren Netzen zum Einsatz kommen. Bei Erreichen der vollen Drehzahl aktiviert »PSTX« den integrierten Bypass und spart damit Energie und reduziert die Wärmeentwicklung. Der Softstarter ist dreiphasengesteuert und eignet sich für InLine und Dreieckschaltung. Beschichtete Leiterplatten schützen vor Staub, Feuchtigkeit und korrosiver Atmosphäre. Serienmäßig sind eine abnehmbare IP66-Tastatur (Typ 1, 4X, 12) sowie die Grafikanzeige in 14 Sprachen. Das Gerät verfügt über eine eingebaute Modbus-RTU für Überwachung und Steuerung und einen Analogausgang für die Messung von z.B. Strom, Spannung, Leistungsfaktor. »PSTX« unterstützt außerdem alle wichtigen Kommunikationsprotokolle. www.abb.at I Smart: Stand 227 Konfigurieren statt generieren » teilen. Elektrische Verbindungen und Medien können gleichzeitig, unter Druck und dennoch tropffrei, gekuppelt werden. www.murrelektronik.at Konfigurierbare Variablenliste im Engineeringsystem In der Version 1.95 seines Engineeringsystems »SolutionCenter« hat Bachmann electronic zur Analyse von Prozessen eine frei konfigurierbare Variablenliste – auch Watchlist genannt – mit vielfältigen, nützlichen Funktionen integriert. www.bachmann.info 42 Das Modul arbeitet mit funktionalem Engineering: Dabei bestehen die zu konfigurierenden mechatronischen Bausteine aus ganzen Funktionen, wie »Greifen« oder »Heizen«, und nicht mehr aus einzelnen Motoren oder Sensoren. Die Dokumentation einer solchen Funktion besteht aus einer qualitätsgeprüften Vorlage (»Typical«), die die zugehörigen Blätter, Geräte, Kabel und Drähte beinhaltet und »am Stück« gehandhabt wird. Mit der Update-Funktion lassen sich Änderungen jederzeit einarbeiten, ohne individuelle Anpassungen zu verlieren. Mit dem »Advanced Typical Manager« werden Optionen wie Bremsen oder Sensoren separat als Teilschaltungen in »EB« hinterlegt, Blattvarianten mit allen möglichen Options-Kombinationen entfallen. Bei Änderungen wird nur die optionale Teilschaltung getauscht. Bei der Wahl eines bestimmten Motors ordnet das System automatisch die Artikelnummern den Komponenten zu. Wenn alle bestellbaren Funktionen vorkonfiguriert in der »EB«Datenbank liegen, kann der »Advanced Typical Manager« die gesamten Anlage oder Maschine auf Knopfdruck dokumentieren. www.aucotec.at I Smart: Stand 105 AUSTROMATISIERUNG Fotos: ABB, Aucotec, Lapp, Turck; INTRO Das Modul »Advanced Typical Manager« für die Software-Plattform »Engineering Base« (»EB«) von Aucotec sorgt für mehr Übersichtlichkeit und Konsistenz im Variantenmanagement. 42_68_0315_austro 23.04.15 22:44 Seite 43 Zwei neue Kabeltypen Berührungsloser Drehgeber spricht CANopen Mit »Unitronic Robust« zur Datenübertragung und der Servoleitung »Ölflex Servo 719 CY« für feste Verlegung hat Lapp zwei neue Leitungen im Programm. Turcks induktive »QR24«-Encoder-Serie ist jetzt auch mit CANopen-Schnittstelle für mobile Maschinen und industrielle Anwendungen verfügbar. »Unitronic Robust« ist eine niederfrequente Datenleitung (ungeschirmt, geschirmt oder als geschirmte Version mit paarverseilten Adern) für den Einsatz in besonders rauen Umgebungen. Das Material ist beständig gegen eine Vielzahl von chemischen Medien sowie Ozon-, UV- und witterungsbeständig gemäß EN 50396 und HD 605 S2. Damit eignet es sich für den Einsatz im Werkzeugmaschinenbau, der chemischen Industrie, der Medizintechnik, in Wäschereien, Autowaschanlagen, Kompostierund Kläranlagen sowie für landwirtschaftliche Maschinen. Die Servoleitung für feste Verlegung »Ölflex Servo 719 CY« ist ein Multinormprodukt und ersetzt zwei Leitungstypen. Zum Einsatz kommt ein Aderisolierungsmaterial, das unerwünschte Ableitströme über den Schirm minimiert. Die Produktpalette deckt alle Einsatzgebiete ab und passt zu den Servomotor-Programmen vieler namhafter Hersteller. In der Ausführung »QR24-CAN« ist der verschleißfreie Drehgeber für den Einsatz in mobilen Maschinen gerüstet, etwa in der Kran- und Hebetechnik, bei Transportanlagen, Baumaschinen oder auch im Sondermaschinenbau. Wie bei allen »QR24«-Modellen sind Sensor und Positionsgeber komplett vergossen und als zwei unabhängige, absolut dichte Einheiten konstruiert, denen Vibrationen oder Schläge der Welle nichts anhaben können. Verschleißanfällige Kugellager oder Dichtungen, die Maschinenstillstände oder lange Wartungszeiten verursachen könnten, sind nicht erforderlich. Der dauerhaft dichte IP69K-Drehgeber lässt sich dank seines durchdachten Montagekonzepts mit Hilfe von Adapterringen auf allen gängigen Wellen-Durchmessern bis 20 mm montieren. Neben den Edelstahlvarianten bietet Turck den Encoder auch als Multi- oder Singleturn-Version mit SSI-Ausgang, inkrementellem Ausgang sowie mit analogem Strom/Spannungs-Ausgang an. www.lappkabel.at I Smart: Stand 237 www.turck.at I Smart: Stand 125 42_68_0315_austro 23.04.15 22:45 Seite 44 T Technik pur I PRODUKTNEUHEITEN Glänzende Performance Der Glanzsensor »Glare« von Sick analysiert mit der »Delta-S«Technologie die räumliche Verteilung des reflektierten Lichts und erkennt sowie unterscheidet damit Objekte anhand verschiedener Glanzgrade. Während Glanz für viele Sensoren ein Störfaktor ist, erfasst »Glare« berührungslos die Glanzeigenschaften von Objekten unabhängig von Farbe, Transparenz oder Musterung und wertet diese zuverlässig aus. Im Gegensatz zu Glanzmessgeräten ist »Glare« laut seinem Hersteller wirtschaftlicher und einfacher integrierbar, außerdem kann der Sensor ohne Berücksichtigung von Normen zur reflektometrischen Hoch-, Mittel- und Mattglanz- messung eingesetzt werden. Ausgegeben werden keine Werte für den Glanzgrad in GE (Glanzeinheiten), sondern mit zwei digitalen Schaltausgängen das Ergebnis erfasster Glanzänderungen. Der Sensor bietet eine Tastweite von 50 mm und verfügt über zwei Empfängerzeilen und acht Sendeachsen. Eine IO-Link-Schnittstelle ermöglicht die Integration des Sensors in die Maschinensteuerung und die automatische, prozessabhängige Konfiguration und Onlinediagnose. Anwendungsfelder sind etwa die Kontrolle feuchter Öl-, Kleber- oder Lackaufträge, die Überwachung von Glättungs-, Reinigungs- oder Polierprozessen, die Erfassung von glänzenden oder transparenten Verpackungen oder die Beschichtungsprüfung bei Solarpanels oder Flachbildschirmen. www.sick.at I Smart: Stand 433 Unverwüstlich für den Außeneinsatz Die »Bocube«-Gehäuse von Bopla (ÖV: AVS Phoenix Mecano) aus den schwer entflammbaren bzw. selbstverlöschenden Materialien ABS und Polycarbonat UL94 V0 überzeugen mit ihrer unkomplizierten Montage und ihrer Wetterbeständigkeit. 19 Gehäusegrößen sowie zwei Deckel- und Farbvarianten erlauben die Realisierung von 114 unterschiedlichen Standardgehäusen für elektronische Komponenten. Patentierte Scharnierverschlüsse in vielen verschiedenen Farben – auch in Glasklar und transluzentem Grün – ermöglichen die optische Anpassung an das Corporate Design des Kunden und interessante optische Leuchteffekte durch unterhalb der Scharnierverschlüsse montierte LEDs. Die Deckel verfügen über eine um 2 mm abgesenkte Fläche für die Montage von Eingabeeinheiten wie beispielsweise Folientastaturen. Sie können wahlweise links oder rechts aufgeklappt werden und erleichtern dadurch Montage und Zugriff auf die Elektronik. Die Gehäuse bieten Platz für geritzte Platinen und rechteckige Montageplatten (im Ober- und im Unterteil). Rechteckige Frontplatten lassen sich mittels Distanzbolzen im Unterteil montieren. Es bleibt genug Platz für die Installation von Kabelverschraubungen, D-Sub-Steckern und anderen Anschlüssen. Die patentierten Gehäuse bestehen nur aus sortenreinen Kunststoffen ohne eingespritzte Metallteile und sind damit besonders recyclinggerecht. www.avs-phoenix.at 44 I Smart: Stand 402 AUSTROMATISIERUNG 42_68_0315_austro 23.04.15 22:45 Seite 45 Robust mit Multitouch Die nächste Generation der Panel-PCs »Valueline« von Phoenix Contact bietet ein robustes Industrie-Design und projektivkapazitive Displays mit Multitouch. Fünf-Finger-Greifhand erzielt Serienreife Fotos: Sick, AVS, Schunk, Phoenix Contact; Nach einer intensiven Konzeptphase hat Schunk seine für ServicerobotikAnwendungen konzipierte mechatronische Fünf-Finger-Greifhand »SVH« in das standardisierte Modulprogramm für mobile Greifsysteme aufgenommen. Wahlweise ist sie als linke oder rechte Hand erhältlich. In Größe, Form und Beweglichkeit ist sie ihrem menschlichen Vorbild nachempfunden. Mithilfe von insgesamt neun Antrieben können die fünf Finger unterschiedlichste Greifoperationen ausführen. Elastische Flächen an den vorderen Fingergliedern gewährleisten dabei den zuverlässigen Halt der gegriffenen Objekte. Zudem lassen sich zahlreiche Gesten darstellen, wodurch eine visuelle Kommunikation zwischen Mensch und Serviceroboter erleichtert und die Akzeptanz für den Einsatz im menschlichen Umfeld erhöht werden. Da die Steuer-, Regel- und Leistungselektronik komplett in die Handwurzel integriert ist, lassen sich besonders kompakte Lösungen realisieren. Die Ansteuerung erfolgt wahlweise über Profibus oder CAN-Bus. Über definierte Schnittstellen kann »SVH« mit marktüblichen Industrie- und Leichtbaurobotern verbunden werden. Für den Einsatz in mobilen Anwendungen ist die Energieversorgung auf batteriegerechte 24 VDC ausgelegt. www.schunk.at AUSTROMATISIERUNG I Smart: Stand 211 Die Panel-PCs sind lüfterlos aufgebaut. Alle wichtigen Komponenten sind wartungsfreundlich mit Zugängen versehen. Das Gerät kann durch einen PCI-/PCIe-Slot erweitert werden. Durch zwei Datenspeicher und RAID-Unterstützung wird die Datensicherheit erhöht. Der Prozessor kann passend zur Anforderung gewählt werden: Intels »Core i5-4300U«, 4. Generation »Haswell« oder Intels »Celeron N2930«, 3. Generation »Baytrail«. Über vier USB2.0- bzw. zwei USB-2.0- und zwei USB-3.0-Schnittstellen sowie zwei Display-Port-Video-Ausgänge können die Panel-PCs vielseitig vernetzt werden. Verfügbar sind sie in den Displaygrößen 15,6“, 18,5“ und 21,5“-Widescreen. www.phoenixcontact.at I Smart: Stand 135 42_68_0315_austro 23.04.15 22:45 Seite 46 T Technik pur I SENSORIK Exakt getroffene Farbtöne Wie ein Inline-Farbmesssystem mit Hilfe des ThermochromieVerhaltens von eingefärbten Polymeren deren Farbtreue bereits während des KunststoffSpritzgießens kontrolliert Beim Kunststoff-Spritzguss kommt es oft auf den exakten Farbton der Produkte an. Deren Farbe ändert sich während des Abkühlens. Bisher konnten nur Stichproben an abgekühlten Teilen vermessen werden. Mit dem Inline-Farbmesssystem »Colorcontrol ACS« von Micro-Epsilon kann nun direkt nach der Entnahme aus der Form eine 100%-Kontrolle durchgeführt werden. Dabei wird auf eine empirisch ermittelte Korrelation der Farbe zwischen warmen und kalten Teilen zurückgegriffen. So lässt sich frühzeitig eine Abweichung im Prozess erkennen und Ausschuss vermeiden. Das Süddeutsche Kunststoffzentrum (SKZ) entwickelte und erprobte diese Methode im Rahmen einer Studie, wobei auch strukturierte Oberflächen messbar sind. Von Dipl.-Ing. (FH) Joachim Hueber 46 ie Farbänderung bei Temperaturänderungen wird als Thermochromie bezeichnet. Schon bei einem Temperaturunterschied von 20° C können je nach Einfärbung Farbabweichungen von mehr als 2 ∆E-Einheiten entstehen. Sobald Teile unterschiedlicher Hersteller aus evtl. unterschiedlichen Werkstoffen in Baugruppen kombiniert werden, wird die sichere Einhaltung geforderter Farbwerte zu einem wichtigen Thema der Qualitätssicherung. Für eine schnelle Erkennung und Beseitigung von Farbschwankungen reicht eine Stichprobenkontrolle im Labor nicht aus. Stattdessen ist eine 100%Qualitätskontrolle in der laufenden Fertigung vorzuziehen. Durch Farbmessungen bei mehreren unterschiedlichen Temperaturstufen lässt sich eine Masterkurve erstellen, die das Thermochromie-Verhalten des eingefärbten Polymers beschreibt. Damit können Farbwerte, die am noch warmen Bauteil ermittelt wurden, auf Raumtemperatur umgerechnet werden. D AUSTROMATISIERUNG 42_68_0315_austro 23.04.15 22:45 Seite 47 Der Versuchsaufbau Dazu hat das SKZ zusammen mit Micro-Epsilon eine Versuchsreihe durchgeführt und Masterkurven für verschiedene Materialien erstellt. Die an den Proben ermittelten Koeffizienten lassen sich anschließend auf das reale Bauteil übertragen. Für die Herstellung der Farbproben ist am SKZ ein entsprechendes Werkzeug mit Wechseleinsätzen vorhanden, um Plättchen mit verschiedenen Wanddicken und unterschiedlichen Oberflächen (poliert, erodiert, strukturiert) fertigen zu können. Die Farbmessungen wurden jeweils im 4 mm dicken Bereich einer Stufenplatte durchgeführt. Durch Wechseleinschläge im Spritzgießwerkzeug lassen sich acht verschiedene Oberflächen realisieren. Der Vergleich zwischen Inline- und Offline-Farbmessung mit dem »Colorcontrol ACS7000« wurde an folgenden Materialien und Farben durchgeführt: Der »Colorcontrol ACS7000« von Micro-Epsilon ist eines der weltweit modernsten Inline-Farbmesssysteme. ABS – Rot, ABS – Orange, Polyamid – Grün sowie Polycarbonat – Grau. Am SKZ wurde eine Einrichtung entwickelt, die an einen Klimaschrank adaptiert ist und eine automatisierte Durchführung der Farbmessung an bis zu vier Proben bei verschiedenen Temperaturstufen ermöglicht. Durch die Automatisierung werden zudem möglichst gleichbleibende Randbedingungen für reproduzierbare Ergebnisse gewährleistet. Die Koeffizienten sollen für jedes Material und jede verwendete Farbe ermittelt werden. Der Hintergrund hier ist, dass sie gegebenenfalls unterschiedliche Abklingkurven haben. Um gleichzeitig die Remissionswerte und die Temperatur an der Bauteiloberfläche zu erfassen, werden zwei Sensoren benötigt. Zur Farbmessung wird das InlineFarbmesssystem »Colorcontrol ACS7000« eingesetzt; die Temperatur wird mit einem IR-Sensor »Thermometer CT« ermittelt. Die gesamte Sensorik stammt aus dem Haus Micro-Epsilon. » AUSTROMATISIERUNG 42_68_0315_austro 23.04.15 22:45 Seite 48 Technik pur I SENSORIK Die eingesetzte Sensorik im Detail Das »Colorcontrol ACS7000« ist eines der weltweit modernsten Inline-Farbmesssysteme. Im Unterschied zu konventionellen Technologien wird dabei die Farbe nicht nur über den Vergleich zum Referenzwert, sondern über das Reflexionsspektrum eindeutig identifiziert. Dank der sehr hohen Messraten (2.000 Hz) eignet sich »Colorcontrol ACS7000« für Anwendungen, bei denen Farben und Schattierungen bei laufender Produktion überwacht werden müssen. Wegen der hohen Messgenauigkeit ( ∆E≤ 0,08 (5 nm)) findet das System auch Einsatz im Labor, z.B. in der industriellen Forschung & Entwicklung. Zur einfachen Integration in den Prozess stehen unter anderem Ethernet- bzw. Ethercat-Aschluss zur Verfügung. Das optische Messsystem »Colorcontrol ACS7000« verfügt über drei verschiedene Sensorköpfe für verschiedene Messaufgaben: Für strukturierte, hochreflektierende sowie metallisch glänzende Oberflächen, wie im vorgestellten Beispiel, eignet sich am besten der 360°-Ringkopf. Im Sensor sind 24 Beleuchtungsoptiken um die Empfangsoptik angeordnet und sorgen für eine konstante Aus- leuchtung der Oberfläche. Dadurch kann die Messung unabhängig von der Drehlage des Messobjekts erfolgen. Für Farbmessung auf matten und feinstrukturierten Materialien eignet sich der Winkelkopf. Beleuchtung und Empfänger sind im Sensor im 30°/0°- bzw. 45°/0°-Winkel zueinander angeordnet, wodurch sich ein Arbeitsabstand von 50 bzw. 38 mm ergibt. Über einen optional erhältlichen Adapter kann der 30°/0°-Sensor auch für taktile Messungen eingesetzt werden. Beispielsweise kann damit bei der Kunststoffherstellung die extrudierte opake Endlosbahn kontrolliert werden. Die letzte Variante stellte einen zweiteiligen Transmissionssensor dar. Damit können Selbstleuchter und transparente Objekte (z.B. Folien) gemessen werden. Für die Farbmessung von Selbstleuchtern wird lediglich die Empfängereinheit benötigt, bei transparenten Objekten Sender und Empfängereinheit, die über ein Montageset bequem befestigt werden können. Infrarot-Temperatur-Sensoren der Baureihe »Thermometer CT« sind für ein breites Anwendungsspektrum ausgelegt. Von niedrigen Temperaturen, die in Kühlketten oder Laboren vorherrschen, bis zu höchsten Temperaturen in Schmelzen und Hochöfen messen diese IR-Sensoren präzise und zuverlässig in einem Temperaturbereich von -50° bis 2.200° C. Zusammenfassung und Ausblick Der Vergleich zwischen Inline- und Offline-Farbmessung wurde an folgenden Materialien und Farben durchgeführt: ABS – Rot, ABS – Orange, Polyamid – Grün sowie Polycarbonat – Grau. Links: IR-Temperatur-Sensoren der Baureihe »Thermometer CT« von Micro-Epsilon sind für ein breites Anwendungsspektrum ausgelegt. Unten: Durch Wechseleinschläge im Spritzgießwerkzeug lassen sich acht >verschiedene Oberflächen realisieren. Durch zuvor ermittelte und in der Software hinterlegte Abkühlkurven können die bei Entformungstemperatur ermittelten Farbwerte auf eine Referenztemperatur (24° C) umgerechnet werden. Die Farbe wird automatisch und früher als bisher geprüft. Damit können Produktivität und Ausbeute optimiert werden. Die beschriebe Methode spart Zeit und sichert eine 100%-Kontrolle. Über die Thermochromie hinaus kann die Farbmessung angewendet werden um Abstände zu messen. Dazu wird das Farbmesssystem mit einem Laser-Wegsensor »OptoNCDT« von Micro-Epsilon kombiniert. So überprüft am automatisierten Wareneingang ein Möbelproduzent die Dicke gefärbter Holzhalbzeugen. Ähnlich dem Thermochromie-Beispiel wird auch hier anhand von Koeffizienten, die sich aus dem Verhältnis zwischen der Werkstofffarbe und der Entfernung des Werkstoffs von der Lichtquelle ergeben, der Abstand gemessen: Je weiter das Holzstück von der Lichtquelle des Farbmesssystems entfernt ist, desto dunkler erscheint es. Bleiben die Sensoren fest montiert und die Linie auf gleichem Abstand, ergibt sich die Abstandände(TR) rung nur durch die Dicke des Holzstücks. Zum Autor: Dipl.-Ing. (FH) Joachim Hueber ist Produktmanager für Farbsensoren bei Micro-Epsilon Messtechnik in Deutschland. INFOLINK: www.micro-epsilon.de 48 AUSTROMATISIERUNG Fotos: Micro-Epsilon, Fotolia; T 42_68_0315_austro 23.04.15 22:45 Seite 49 I FIRMENPORTRÄT IHR PARTNER für berührungslose Sensortechnik Seit der Firmengründung 1972 sind die Begriffe Innovation, Zuverlässigkeit und Flexibilität eng mit dem Namen elobau verknüpft. Heute ist elobau einer der führenden Anbieter berührungsloser Sensortechnik. Neben einem umfangreichen, permanent wachsenden Standardprogramm bilden vor allem kundenspezifische Lösungen für die unterschiedlichsten Anwendungen in Industrie und Fahrzeugbau das Angebotsspektrum. Unsere österreichische Tochtergesellschaft elobau Austria wurde am 1. März 2012 gegründet. Seit dem 1. März 2015 befinden sich unsere Büroräume in Eugendorf, nahe Salzburg und bieten einen idealen Ausgangspunkt für die persönliche VorOrt-Betreuung unserer österreichischen Kunden. Unser Vertriebsleiter Ing. Helmut Höller bereichert mit seiner fachlichen Kompetenz bereits seit Gründung der elobau Austria unser Team und berät Sie gerne in allen technischen Fragen. Unterstützt wird er im Vertriebsinnendienst von Frau Karin Wintersteller, die sehr gerne Ihre Anfragen entgegennimmt. Unser Vertriebsteam elobau Austria freut sich sehr, wenn wir Sie auf unserem Stand 301 in Halle DC auf der Fachmessse »Smart Automation« in Linz begrüßen dürfen, um Ihnen auch persönlich »Die Spezialeinheit für Maschinensicherheit« vorzustellen! Unser Lieferportfolio Maschinensicherheit n Konfigurierbare Sicherheitssysteme n Sicherheitsrelais n Magnetische und elektronische Sicherheitssensoren n Not-Halt-Taster n Sicherheitszuhaltungen n Sicherheitssensor mit integrierter Auswerteeinheit Füllstandsmessung n Schwimmerschalter n Ultraschallsensor n Klappschwimmerschalter n Miniaturschwimmerschalter n Kapazitive Füllstandsmessung Sensorik n Winkelsensoren n Neigungssensoren n Näherungsschalter n Eisennäherungsschalter n Stößelschalter n Pneumatikzylinderschalter Bedienelemente n Hebel- und Universalschalter n Joystickbasis und Joystickgriffe n Taster Beschützer Typ Sicherheits-Sensoren Überflieger SicherheitsAuswerteeinheiten Alphatier Konfigurierbare Sicherheits-Systeme Schutzengel Not-Halt-Taster Kontroll-Freak SicherheitsZuhaltungen Der Personenschützer: Perfekte Überwachung und schnellste Reaktion. Störung? Wird umgehend registriert! Die Koordinatorin: Permanente Überwachung aller Eingangssignale. Alles unter Kontrolle? Aber sicher! Die Einsatzleiterin: Sichere Überwachung komplexer Aufgaben. Eine große Herausforderung? Geht klar! Der Türsteher: Im Fall des Falles ist keine Zeit für Verzögerungen. Gefahr? Schon gestoppt! Der Wachdienst: Ohne Legitimation kommt hier keiner rein. Zutritt? Nur streng kontrolliert! Unsere Mission Menschen schützen – Maschinen sicher und effizient steuern: Die elobau-Spezialeinheit hat sich dem Schutz von Mensch und Maschine verschrieben. Immer hochsensibel, wachsam und mit allen Sinnen unterwegs, um bei Gefahr rechtzeitig einzugreifen und mögliche Eskalationen erst gar nicht zuzulassen. Sie ergänzen sich mit ihren speziellen Fähigkeiten, verstehen sich blind und sind gemeinsam unschlagbar. AUSTROMATISIERUNG n Tankgeber elobau Austria GmbH Pebering-Straß 21 5301 Eugendorf/Salzburg Tel: +43 (0)6225 20544-0 FAX: +43 (0)6225-20544-6 E-Mail: [email protected] www.elobau.at Stand 301 49 42_68_0315_austro 23.04.15 22:46 Seite 50 T Technik pur I SENSORIK Klein, kleiner – am Kleinsten Neuer Faktor-1-Sensor in 4-mmDurchmesser-Glattrohr- und M5Bauform verspricht höchste Schaltabstände aller induktiven Sensoren Die Allmetallschalter-Serie »uprox« von Turck bewährt sich im Automobilrohbau seit zwei Jahrzehnten. Gleich hohe Schaltabstände auf alle Metalle, Schweißfestigkeit und große Freiheitsgrade bei der Montage sind die wesentlichen Vorzüge der ferritkernlosen induktiven Sensoren. Auf der jüngst vergangenen »Hannover Messe« präsentierte der deutsche Hersteller die dritte Generation der »uprox«Familie, mit welcher sich die ohnehin schon hohen Schaltab- ls Turck 1994 den ersten Faktor-1-Sensor »uprox« vorstellte, waren klassische induktive Näherungsschalter schon rund 40 Jahre im Einsatz. Der Anspruch des »uprox« war damals wie heute, ein Sensor zu sein, der die große Vielfalt unterschiedlicher Sensortypen deutlich reduziert: ein Näherungsschalter mit dem gleichen Schaltabstand auf alle Metalle – daher die Bezeichnung »Faktor 1« –, große Arbeitstemperaturbereiche und unterschiedliche Einbauszenarien. Das damals neuartige Luftspulensystem war dem klassischen Ferritkern in nahezu allen Belangen überlegen. Es ermöglichte neben den Faktor-1-Eigenschaften eine so hohe Magnetfeldfestigkeit, dass der »uprox« selbst in der Umgebung von Elektroschweißanlagen, Induktionsöfen oder Linearantrieben störungsfrei eingesetzt werden konnte. A stände um bis zu 50% erhöhen lassen. Außerdem handelt es sich dabei um die laut eigenen Angaben weltweit ersten ultrakompakten Faktor-1-Sensoren mit 4-mm-DurchmesserGlattrohr- und M5-Bauform am Markt. Die neuen »Kleinen« versprechen vor allem Konstrukteuren im Sondermaschinenbau bisher ungeahnte Möglichkeiten. Von Sander Makkinga 50 Printspulen statt Ferritkern Das klassische »uprox«-Prinzip besteht aus einer Sendespule und zwei Empfangsspulen und gilt als Urvater aller Differenztrafo-Sensorsysteme. Die Entwickler des »uprox+«, den Turck im Jahr 2004 präsentierte, dachten diese Idee weiter und setzten zur Erhöhung des Nutzsignals auf zwei Pärchen aus Sende- und Empfangsspulen direkt auf der Platine. Höhere Schaltabstände und bis dahin nicht gekannte Bauformen und Montage- AUSTROMATISIERUNG 42_68_0315_austro 23.04.15 22:47 Seite 51 freiheiten sind die Vorteile dieser zweiten Generation. Weitere rund zehn Jahren später stellte Turck nun auf der »Hannover Messe 2015« mit dem »uprox3« die dritte Generation seines Dauerbrenners vor. Obwohl schon die bestehenden »uprox+«-Sensoren hohe Schaltabstände auf alle Metalle bieten, konnten diese in der neuen Serie noch um bis zu 50% gesteigert werden. Am grundlegenden und bewährten Funktionsprinzip musste dabei nichts geändert werden. Durch eine veränderte Elektronikarchitektur und die Verwendung modernster Chip- und Produktionstechnologien erreicht die dritte Generation allerdings die derzeit höchsten Schaltabstände aller induktiven Sensoren am Markt, Faktor-1-Sensoren eingeschlossen. Bei bündigem Einbau betragen diese bislang unerreichte 3 mm in Bauform M8, 6 mm in M12 und 10 mm in M18. Die größeren Schaltabstände konnte Turck dank der konsequenten Weiterentwicklung seiner »uprox«Technologie ohne Kompromisse hinsichtlich Performance und Einbaubedingungen erzielen. Für enge Platzverhältnisse Auch für die Industriebereiche, in denen notorischer Platzmangel herrscht, bringt der Automatisierungsspezialist im Zuge dieser Neuauf- » Im Automobilrohbau sind »uprox«-Sensoren aufgrund ihrer Schweißfestigkeit und Schaltabstände seit zwei Jahrzehnten vielerorts Standard. Im Sondermaschinenbau sind kleine Baugrößen und hohe Schaltabstände, wie sie der neue »uprox3« bietet, auf Aluminium gefragt. AUSTROMATISIERUNG 42_68_0315_austro 23.04.15 22:47 Seite 52 T Technik pur I SENSORIK I ZUM THEMA Induktive Näherungsschalter mit höchsten Schaltabständen wegung von Metallblechen eingesetzt. Saugnäpfe setzen auf den Blechen auf und werden mit Unterdruck beaufschlagt. Ein induktiver Sensor in der Nähe eines der Saugnäpfe erkennt, ob der Greifer aktuell Metall greifen konnte oder nicht. Allzu nah kann der Sensor aber nicht an das zu erkennende Target montiert werden, sonst droht er beim Aufgreifen eines Blechs beschädigt zu werden. 1 bis 2 mm Sicherheitsabstand müssen es hier schon sein. Wenn nun der Greifer mit aufgenommenem Blech beschleunigt, werden die Gummi-Saugnäpfe durch das Gewicht und die Trägheit des Blechs gedehnt. Je nach Beschleunigung und Gewicht des Blechs können sich die Saugnäpfe dabei so weit deh- Turck bringt die ersten Faktor-1-Sensoren in den Bauformen Durchmesser4-mm-Glattrohr sowie M5 auf den Markt. auf Stahl-Targets. Auch die anderen Bauformen der dritten Generation zeichnen sich neben den höheren Schaltabständen durch die kürzeren Gehäusebauformen aus. Da der Trend zur Miniaturisierung im Maschinenbau ungebrochen ist, kommt das vielen Konstrukteuren und Planern entgegen. Typische Applikationen für den »uprox« finden sich in der Fabrikautomation eigentlich überall. Feldtest im Automobilbau In Feldtests bei Automobilherstellern, die mit dem bisherigen 8 mm Schaltabstand des M18»uprox+« an Grenzen stießen, zeigte sich der neue Fakotor-1-Sensor als ideale Weiterentwicklung. In der Automobilindustrie werden häufig Vakuumgreifer zur Aufnahme und Be- 52 nen, dass der Näherungsschalter das Target nicht mehr erfasst und es zum Schaltfehler kommt. Da eine langsamere Bewegung eines Prozesses nicht in Frage kommt, löst der größere Schaltabstand des »uprox3« hier ein gravierendes Problem. Da sich die Taktzeiten zukünftig weiter erhöhen werden, kann der höhere Schaltabstand des »uprox3« entscheidend zu zuverlässigeren und effizienteren Produktionsprozessen beitragen. In Schweißapplikationen im Automobilbau werden vor allem die schweißfunkenbeständigen M8-, M12- und M18-Varianten mit PTFA-beschichtetem Gehäuse ihren Einsatz finden. Konstruktionsbedingt sind alle »uprox3«Sensoren, wie die vorherigen Generationen, extrem EMV-stabil und magnetfeldfest. Die Beschichtung verhindert darüber hinaus zuverlässig das Anhaften von Schweißspritzern. (TR) AUSTROMATISIERUNG Mit der neuen »uprox3«-Generation beansprucht Turck den Titel der induktiven Näherungsschalter mit den höchsten Schaltabständen für sich – und das wie gehabt auch für alle Metalle ohne Reduktionsfaktoren und bei vollbündigem Einbau. Mit wenigen Sensorvarianten der neuen Serie sind nahezu alle Anwendungen auf sämtliche Target-Metalle komplett abgedeckt. Die geringe Typenvielfalt reduziert den Wartungsaufwand und die antivalenten Sensoren in Standard-Baulängen verlangen zudem keine Kompromisse bei der Definition der elektrischen Ausführungen. Im ersten Schritt bringt Turck die Bauformen Durchmesser-4-mm-Glattrohr sowie M5-, M8-, M12- und M18-Gewinde auf den Markt, die letzten drei zusätzlich auch in einer PTFE-beschichteten Variante. Viele »uprox3«-Varianten verfügen über einen antivalenten Ausgang, sind also als Öffner und Schließer einsetzbar. Neben den PNP-Varianten stehen auch NPN-Varianten zur Verfügung, zum Beispiel für den nordamerikanischen Markt. Zum Autor: Sander Makkinga ist Produktmanager für Positions- und Näherungssensorik bei Turck in Deutschland. INFOLINK: www.turck.at Stand 125 Fotos: Turck, Fotolia; lage der »uprox«-Reihe zwei besonders interessante Bauformen auf den Markt. Die äußerst kompakten Durchmesser-4-mm-Glattrohr- und M5-Gewindesensoren sind nun erstmalig als Faktor-1-Sensoren verfügbar – eine Weltneuheit. Die »smarten Kleinen« haben 1 mm Schaltabstand – auch bei bündigem Einbau in allen Metallen. Für die Erfassung von Kleinteilen aus Buntmetallen oder Edelstählen eignen sich diese kleinsten »uprox«-Sensoren besonders gut. Im Spezialmaschinenbau wird der Mini-»uprox3« etliche Applikationen vereinfachen können. Als Faktor-1-Sensor schaltet er auf Aluminium-Targets, wie sie im Leichtbau häufig eingesetzt werden, genauso gut wie 42_68_0315_austro 23.04.15 22:47 Seite 53 I SCHALTANLAGE Sammelschienentechnik im 185-mm-Maßstab für die Energieverteilung mit Rundum-Berührungsschutz Kompakt einspeisen Auf der kommenden Fachmesse »Smart Automation« in Linz präsentiert Wöhner seine modular einsetzbare Systemlösung »185Power«. Diese besteht aus neu entwickelten Komponenten für den Sammelschienenabstand 185 mm, die optimal aufeinander abgestimmt sind und zudem hohe Montagefreundlichkeit durch die zum Einsatz kommende »CrossLink Technology« bieten. ie Sammelschienentechnik »185Power« von Wöhner umfasst u.a. die ebenfalls neue NH-Sicherungs-Lasttrennleistenserie »Quadron185Power« sowie zahlreiche weitere Elemente – von Sammelschienenträgern und Klemmen über Systemabdeckungen für optimalen Berührungsschutz bis hin zu einem Adapter bis 1.600 A für alle gängigen Leistungsschalter (»MCCB«). Weiters neu sind die Anschlussleisten und Anschlussmodule »Crito185Power«, die eine kompakte und flexible Einspeisung gewährleisten. Für den optimalen Rundum-Berührungsschutz des Schienensystems sorgen die Abdeckmodule »CrossLink185Power«, das Bodenplattenprofil sowie die Schienenträgerabdeckungen. Diese ganzheitliche Systemabschottung spart Zeit bei der Montage und bietet optimale Sicherheit aufgrund der auf- einander abgestimmten Komponenten. Die Gefahr eines von außen gezündeten Lichtbogens wird minimiert. Das optionale Bodenplattenprofil zur hinteren Abdeckung des Schienensystems sowie berührungsgeschütze Schienenlängsverbinder schließen den Rundumschutz ab. Bei einem Hintergreifen des Schienensystems, z.B. bei Wartungs- Foto: Wöhner; D AUSTROMATISIERUNG und Erweiterungsarbeiten, ist der Monteur dadurch optimal vor dem Berühren von stromführenden Teilen geschützt. Aufgrund der speziellen Geräteführung der »CrossLink«-Sammelschienenabdeckungen ist jederzeit ein leichtes und sicheres Positionieren und bohrungsloses Kontaktieren von Komponenten gewährleistet. Eine Montage und Demontage der Komponenten ist somit auch unter Spannung möglich. Schienenträger und Abdecksystem Basis des Systems »185Power« sind die auf die verschiedensten Schienengrößen von 30 bis 120 x 10 mm einstellbaren Schienenträger. Sie bieten die Möglichkeit, Flachschienen bohrungslos zu befestigen. Aufgrund der speziellen Konstruktion können die Schienenträger etwa durch die »Quadron 185Power«-NH-Sicherungs-Lasttrennleisten überbaut werden und so wird eine zusätzli(r.PA./TR) che Platzersparnis ermöglicht. INFOLINK: www.woehner.at Stand 305 42_68_0315_austro 23.04.15 22:47 Seite 54 T Technik pur I SCHALTTECHNIK Nachgefragt bei Ing. Alois Weiner, Product Market Manager bei Lütze Österreich Ist der Begriff Relais noch angebracht? Auf der vergangenen »Hannover Messe« launchte Lütze mit der »LCIS«-Systemserie eine neue industrietaugliche Relais-Familie, die laut eigenen Angaben weit mehr kann, als nur schalten. Konkret verspricht der Hersteller, mit diesem Relais auch messen, steuern und regeln zu können. Wie das genau funktioniert und welchen Mehrnutzen das neue »Multitalent« Anwendern tatsächlich bringen soll, fragte Austromatisierung bei Lütze Österreich nach. Austromatisierung: Herr Weiner, was zeichnet die jüngst vorgestellte »LCIS«-Systemserie im Vergleich zu herkömmlichen Relais aus? Ing. Alois Weiner, MA/BA: Mit der »LCIS«Serie bieten wir unseren Kunden nun die Möglichkeit, mit einem einheitlichen Gehäusesystem eine Vielzahl von Anwendungen zu realisieren. So können neben den klassischen Schalt- und Trennaufgaben sowie Mess- und Regelaufgaben auch Vervielfachungs- und Verstärkeraufgaben wahrgenommen werden. Austromatisierung: Wozu braucht man diese Funktionen im Relais, wie sieht die Produktphilosophie dahinter aus? Auf der vergangenen »Hannover Messe« wurde die neue »LCIS«-Serie als überdimensionales Modell ausgestellt. 54 Weiner: Anwender sehen sich heutzutage mit unterschiedlichsten Herausforderungen konfrontiert. Um alle Anforderungen bedienen zu können, benötigen sie oft viele Lieferanten und Ansprechpartner. Lütze kann hier mit der »LCIS«-Serie – neben anderen Produkten – ein sehr breites Spektrum an Anforderungen abdecken. Wir setzen unternehmensweit auf „Bieten die Möglichkeit, mit einem einheitlichen Gehäusesystem eine Vielzahl von Anwendungen zu realisieren.“ nachhaltige und ressourcenschonende Produkte. Das wird beispielsweise durch eine reduzierte Typenvielfalt und isolierte Brücken für unterschiedliche Baubreiten erreicht. Austromatisierung: Das heißt, es gibt kein Verdrahten im klassischen Sinn mehr? Weiner: Für die Verteilung ist das korrekt, es können alle Anschlüsse mittels der isolierten Kammbrücken verbunden werden. Aufgrund der vielseitigen Anforderungen unserer Kunden stellen wir aber generell ein breites Sortiment an unterschiedlichen Anschlüssen zur Verfügung. So kann ebenso zwischen einer universellen Anschlusstechnik mit Push-In oder einem Schraubanschluss gewählt werden. AUSTROMATISIERUNG 42_68_0315_austro 23.04.15 22:47 Seite 55 I IM PORTRÄTGESCHICHTE Der Traditionshersteller Lütze Das 1958 von Friedrich Lütze gegründete Unternehmen aus Weinstadt bei Stuttgart fertigt und entwickelt elektronische und elektrotechnische Komponenten und Systemlösungen für die Automatisierungstechnik und Hochtechnologie für die Bahntechnik. Heute wird das Unternehmen in zweiter Generation von Udo Lütze geführt und erwirtschaftet mit rund 400 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von über 90 Mio. Euro. Als Spezialist der Automatisierungstechnik mit Lösungen in den Bereichen Leitungen, Kabelkonfektionen, Interface, Stromüberwachung sowie Schaltschrankverdrahtung beschäftigt sich Lütze seit Jahren mit dem Thema Energieeffizienz. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit der Anlagen von Kunden zu erhöhen. Die Umsetzung ermöglicht nachhaltige Produkte und Lösungen mit besonders effizienten Steuerungen und einer langen Produktlebensdauer. In Österreich bietet Lütze zusätzlich ein breites Produktspektrum für die Komplettierung des Schaltschrankes im Innen- und Außenbereich an. Dazu zählen u.a. Sammelschienensysteme, Gitterkanäle in allen benötigten Materialausführungen und Dimensionen sowie ein breites Programm für industrielle Kennzeichnungen. Austromatisierung: Wer ist demnach die Zielgruppe? Bei welchen Anwendungen wollen Sie mit den »Multitalenten« besonders punkten? Weiner: Wir sprechen mit der neuen »LCIS«Serie ein breites Kundenspektrum an. Durch die Bauhöhe von gerade einmal 71 mm können diese Produkte neben Industrieschaltschränken auch in Verteilerkästen eingesetzt werden. Weiters bieten wir je nach Type eine Beschriftungsmöglichkeit von 15 bis 24 Zeichen. Durch die so erreichte eindeutige Beschriftung jeder Klemmstelle wird eine vereinfachte Installation ermöglicht und es können etwaige Fehler vermieden werden. Austromatisierung: Welche Relais beinhaltet die Serie im Detail? den symmetrischen Gehäuseaufbau können die Produkte sowohl als Ein- als auch Ausgabebaugruppen verwendet werden. Austromatisierung: Ab wann wird die neue Serie in Österreich verfügbar sein, und wie sehen Ihre Erwartungen aus? Weiner: Die »LCIS«-Serie wird größtenteils bereits ab Mitte des Jahres zur Verfügung stehen. Weitere Komponenten kommen dann schrittweise dazu. Durch den vielseitigen Kundennutzen und die flexiblen Einsatzmöglichkeiten erwarten wir eine hohe Kundennachfrage. Austromatisierung: Ich nehme an, das neue Relais wird Ihr Stand-Highlight auf der kommenden Fachmesse »Smart Automation« sein – was zeigen Sie sonst noch Neues in Linz? Weiner: Wir zeigen neben der »LCIS«-Serie auch unser »LSC AirStream«-Verdrahtungssystem, welches im Zuge der Innovationsallianz »Green Carbody« entwickelt wurde. Durch jahrelange Forschung wurde eine Möglichkeit gefunden, ein möglichst optima- „Alle Anschlüsse können mittels der isolierten Kammbrücken verbunden werden.“ les Klima im Schaltschrank für alle Komponenten zu schaffen. Zu diesem Thema wird mein Kollege und Produktmanager Martin Lack auf der Messe »Smart Automation« am 20. Mai um 14 Uhr einen Vortrag halten, der Titel lautet: »Gutes Betriebsklima im Schaltschrank«. Interessierte können sich auf unserer Webseite für den kostenlosen Besuch anmelden. Fotos: Lütze, Austromatisierung: Danke für das Gespräch. Weiner: Die Serie umfasst Relais mit 6,2 mm Baubreite in geschlossener und in offener Bauform. Ferner stehen Solid State Relais in Zwei- und Drei-Leiter Ausführung sowie mit einer durchgängigen Drei-Wege-Trennung ausgestatte Signalwandler zur Verfügung. Durch AUSTROMATISIERUNG Gesprächspartner von Ing. Alois Weiner war Austromatisierung-ChR. Ing. Thomas Reznicek. INFOLINK: www.luetze.at Stand 140 42_68_0315_austro 23.04.15 22:47 Seite 56 T Technik pur I STEUERUNGSTECHNIK Neue Module ergänzen kompakte Steuerungs- und I/O-System-Familie Wächst und gedeiht er Österreich-Vertriebsleiter von Sigmatek, Dipl.-Ing. Bernd Hildebrandt, bekräftigt gegenüber Austromatisierung den Erfolg der neuen Serie: „Mit dem »S-Dias«-System haben wir direkt ins Schwarze getroffen. Unsere Kunden sind von der Kombination aus kompakten Maßen und mechanischer Robustheit begeistert. Die Einführung dieser Steuerungsgeneration hat unserem Unternehmen einen enormen Schub gegeben. Ein guter Beweis dafür ist, dass ein Global Player wie Eaton für seine neue I/O-Generation auf die Sigmatek-Hardware setzt.“ D „Mit dem »S-Dias«-System haben wir direkt ins Schwarze getroffen. Unsere Kunden sind von der Kombination aus kompakten Maßen und mechanischer Robustheit begeistert.“ Dipl.-Ing. Bernd Hildebrandt, Österreich-Vertriebsleiter von Sigmatek. Sigmatek baut sein mittlerweile 50 Module umfassendes Steuerungs- und I/O-System »S-Dias« kontinuierlich aus. Auf der kommenden Fachmesse »Smart Automation« in Linz zeigen die Lamprechtshausener Automatisierungsspezialisten u.a. das neue, vierkanalige Analog-Eingangsmodul »AI 040« für Condition Monitoring-Aufgaben, das 16-Kanal-Ausgangmodul »PW 161« zur Pulsweitenmodulation, das »ST 011«-Modul zur Steuerung von AntriebsLeistungsteilen, das »IPN 021« zur Anbindung an ein übergeordnetes Profinet-System sowie das digitale Safety-Mischmodul »SDM 081«. Allen gemein ist die kompakte Baugröße von lediglich 12,5 x 103,5 x 72 mm. Die hohe Packungsdichte zeichnet die »S-Dias«-Baureihe ebenso aus wie schnelle Signalverarbeitung, Vibrationsfestigkeit und komfortable Handhabung. erneuert werden muss oder nicht. „Mit diesem Modul können wir neue Marktsegmente bedienen“, erklärt Dipl.-Ing. Bernd Hildebrandt. „Es bietet die Möglichkeit Schwingungen und Beschleunigungen zu erfassen und Rückschlüsse auf Verschleiß von mechanischen Komponenten zu ziehen. Somit ist eine vorausschauende Wartung möglich.“ Das Analog-Eingangsmodul besitzt vier unabhängig voneinander einstellbare Konstantstromquellen und wandelt Sensorsignale mit einer Auflösung von 16 Bit in einem weiten Frequenzbereich von 31 mHz bis 20 kHz um. Die Wandlungsrate liegt bei max. 50 kSPS je Kanal. Der Zeitversatz zwischen den Kanälen beträgt 5 µs. Kurzschluss- und Kabelbruchüberwachung sind ebenfalls möglich. Die Messgenauigkeit liegt bei ±0,5% vom maximalen Messwert. Über das »AI 040« werden die Sensoren direkt mit Strom versorgt, ihre Signale abgetastet und die ermittelten Werte an die »S-Dias«CPU oder übergeordnete Systeme übertragen. Präzises Schalten von induktiven Lasten Das ebenfalls neue Pulsweitenmodul »PW 161« wird zum Schalten von induktiven Lasten wie beispiels- Den Maschinenzustand im Visier Das neue Modul »AI 040« zum gezielten Condition Monitoring ermöglicht es, Wartungsintervalle an die tatsächlichen Maschinenzuständen anzupassen. Es eignet sich u.a. für Maschinen und Anlagen zur Sortierung, Trocknung oder Absiebung von Schüttgütern aller Art. Schwingungssensoren mit IEPE-Schnittstelle messen dabei kontinuierlich die auftretenden Vibrationen, die durch das Ein- bzw. Ausschalten von Strömungsventilen verursacht werden. Die so ermittelten Daten geben Aufschluss über den Zustand des Ventils bzw. darüber, ob es 56 AUSTROMATISIERUNG 42_68_0315_austro 24.04.15 15:37 Seite 57 Links: Das »S-Dias«Modul »AI 040« ermöglicht gezieltes Condition Monitoring – Schwingungen und Beschleunigungen können erfasst und so Rückschlüsse auf den Verschleiß mechanischer Komponenten gezogen werden. Rechts: Das Pulsweitenmodul »PW 161« eignet sich zum Schalten von induktiven Lasten wie etwa Magnetventilen und Relais . weise Magnetventilen und Relais eingesetzt. Es besitzt 16 digitale Ausgänge, die für 0,5 A bzw. bis zu 1 A (bei Verwendung von 8 Kanälen) ausgelegt und in zwei Versorgungsgruppen à 8 Kanäle aufgeteilt sind. Eine Versorgungsspannung der Spulen bis zu 48 VDC ist möglich. „Das »PW 161«-Modul ist in enger Zusammenarbeit mit einem Kunden entstanden. Im konkreten Fall gibt das Modul eine Pulsweitenmodulation vor, um Ventile zu schalten. Bei der Entwicklung lag der Fokus ganz klar auf der Kompaktheit und der hohen Kanalzahl“, verrät Dipl.-Ing. Bernd Hildebrandt. „Durch den Einsatz der S-DIAS Serie konnte der Schaltschrankbedarf des Steuerungssystems deutlich reduziert werden. Der Kunde kann nun deutlich mehr Ventile in der Maschine verbauen und damit die Leistung steigern, ohne den Schaltschrank vergrößern zu müssen.“ Der Anwender kann applikationsseitig sowohl für die Anzugs- als auch für die HaltePhase separate PWM-Verhältnisse einstellen. Pro Versorgungsgruppe ist eine Strommessfunktion implementiert, mit der sich Kennlinien der Lasten ermitteln lassen. Zur exakten Ansteuerung der induktiven Lasten ist eine Schnell-Abschaltelektronik im Modul integriert. Zudem sorgt eine Kurzschluss-, Überstrom- und Übertemperatur-Überwachung für einen sicheren Betrieb. Fotos: Sigmatek, Fotolia; Antriebs-Leistungsteile ansteuern Das dritte neue Modul »ST 011« ist mit einem Frequenzausgang für die Ansteuerung eines Schrittoder Servomotor-Leistungsteils ausgestattet (RS422). Die Antriebe können gesteuert oder geregelt angetrieben werden. Für den geregelten Modus ist direkt auf der Karte ein Inkrementalgeber-Interface mit ABR-Auswertung und +5-V-Versorgung integriert. Durch die hohe Ausgangsfrequenz (500 kHz) können Schrittmotor-Endstufen auch im Mikroschritt betrieben werden. Zusätzlich verfügt das »ST 011« über zwei digitale Eingänge, die auch AUSTROMATISIERUNG als Positionslatch (Inkrementalgeber-Position) verwendet werden können. Zum Ansteuern von Aktoren stellt das Modul zwei potenzialfreie digitale Ausgänge zur Verfügung, einer davon ist rücklesbar. Offene Systemarchitektur Wiewohl alle Module der »S-Dias«-Produktfamilie generell über den Echtzeit-Ethernet-Bus Varan mit 100 Mbit/s kommunizieren, ist das System auch offen für andere Industrial Ethernet-Konzepte, wie anhand des neuen »IPN 021«-Moduls deutlich wird. „Mit dem »IPN 021« bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, das Sigmatek-System in ein übergeordnetes Profinet-System einzubinden. Das Modul fungiert als Profinet-I/O-Slave im Steuerungsnetzwerk“, erklärt Dipl.-Ing. Bernd Hildebrandt. „Somit lässt sich eine offene Systemarchitektur umsetzen, ohne die Echtzeitfähigkeit des SigmatekSystems zu verlieren.“ In eine punkto Wirtschaftlichkeit ähnliche Kerbe schlägt auch das neue Safety-Mischmodul »SDM 081«, mit dem Sigmatek die Lücke zu sehr kleinen Safety- Anwendungen schließt. „In Kombination mit der Sicherheits-CPU »SCP011« ist nun einen sehr kostengünstiger Umstieg auf eine Sicherheitssteuerung möglich. Als Stand-Alone-Lösung bieten wir in der kleinsten Ausführung eine Sicherheitssteuerung mit sechs sicheren Eingängen und zwei sicheren Ausgängen auf der Baugröße einer Zigarettenschachtel“, veranschaulicht Dipl.-Ing. Bernd Hildebrandt. „Und diese kleine Sicherheitssteuerung ist jederzeit modular erweiterbar.“ Für die gesamte »S-Dias«-Produktfamilie»Eplan«-Makros zur einfachen Schaltschrank-Integration zur Verfügung. Das Steuerungs- und I/O-System lässt sich mit der objektorientierten Softwaresuite »Lasal« von Sigmatek projektieren und objektorientiert programmieren. (r.PA./TR) INFOLINK: www.sigmatek-automation.com Stand 136 42_68_0315_austro 23.04.15 22:48 Seite 58 T Technik pur I PRODUKTNEUHEITEN Module mit vollwertigem Robotik-Kern Roboter schnell und einfach integrieren Lenze erweitert seine Application-Software-Toolbox »FAST« um komplette, vorgefertigte Module für die Integration von Robotern in die Gesamtautomatisierung, z.B. für Pick & Place-Applikationen sowie die entsprechende Koordinatentransformation für unterschiedliche Kinematiken. Damit können Anwender auch ohne spezifische Kenntnisse die Robotik schnell und einfach in die Anlage einbinden. Lenze teilt die Robotik in Kinematik und Bahnplanung auf. Die geometrische Berechnung des Roboters, das kinematische Modell, wurde im Kern integriert. Da- durch sind kundenspezifische Kinematiken schnell und effizient ohne Vorkenntnisse der Robotik abzubilden. Modelle stehen für Delta2-, Delta3-, Knickarm-, Scara- sowie verschiedene Arten von Portalrobotern zur Verfügung. Zusätzlich zu den bis zu sechs Hauptachsen können Hilfsachsen angesteuert werden. Die Bahnplanung basiert auf dem Standard PLCopen Part4. Der Robotik-Kern unterstützt die klassischen Bewegungsbefehle: linear, zirkular, Spline und Point-to-point. Diese Bewegungsbefehle stehen in einer IEC61131-Programmierumgebung zur Verfügung. Mit »Buffer-Mode« und »Blending« werden Funktionen wie »Look-Ahead« und Verschleifen der Bewegung realisiert. Um den spezifischen Anforderungen der Robotik gerecht zu werden, hat Lenze den PLCopen-Befehlssatz um einige Funktionen erweitert. Die Bahn kann also unabhängig von der Kinematik geplant werden. Erst die Zuordnung des Kinematikmodells zu den bewegungserzeugenden Bausteinen weist dem Roboter die Bewegung zu. Bei Änderungen an der Kinematik muss man lediglich parametrieren, nicht umprogrammieren. Das »FAST«-Technologiemodul »Pick & Place« kapselt die Bahnplanung vollständig ab. Der Maschinenbauer muss lediglich die Parameter der Handhabungsaufgabe konfigurieren. Damit wird allein durch Vorgabe der Zielposition und der notwendigen Abhebehöhen eine Pick& (r.PA./BBK) Place-Bewegung initiiert. www.lenze.at Drei-Phasen-Schaltnetzteile für 24-V-Anwendungen Die drei-phasigen Schaltnetzteile aus der »Emparro«-Familie von Murrelektronik versprechen zuverlässige Leistung über eine lange Lebensdauer, eingebaute Leistungsreserve und kompakten Maßen. Hochwertige Bauteile, ein modernes und schlankes Schaltungsdesign sowie prozessorgesteuerte Elektronik sorgen für einen hohen MTBF-Wert von etwa 1.000.000 Stunden. Ein integrierter Gasableiter schützt das Schaltnetzteil vor Störimpulsen bis zu 6 kV. Zur langen Lebensdauer trägt auch der hohe Wirkungsgrad von bis zu 95% bei – auch bei niedriger Auslastung. Durch geringe Verlustleistung sind Bauteile einer niedrigeren thermischen Beanspruchung ausgesetzt und altern langsamer. Eingebaute Leistungsreserve Die Schaltnetzteile »Emparro 3-phasig« verfügen über eine eingebaute Leistungsreserve. Sie können bei Umgebungstemperaturen von bis zu 58 45° C mit bis zu 20% Überlast betrieben werden. Die 5-AVarianten liefern dauerhaft 6 A, die 10-A-Varianten 12 A und die 20-A-Varianten 24 A. Das ist laut Hersteller einzigartig am Markt. Für das Starten großer Lasten stehen »Power Boost« (bis zu 150% Leistung für 5 s) oder »Hyper Boost« (bis zu 400% für 20 ms) zur Verfügung. Die Schaltnetzteile sind kompakt gebaut, die 20-A-Variante findet in einem lediglich 65 mm breiten Gehäuse Platz. Anschlussleitungen werden dank »Push-In«-Technologie werkzeuglos montiert, die entstandenen Verbindungen sind wartungsfrei und resistent gegen Vibrationen. Die Netzteile bieten dauerhaften Zwei-PhasenBetrieb und Parallelmodus zur Leistungserhöhung (bis zu fünf Schaltnetzteile). Sie verfügen AUSTROMATISIERUNG über einen Meldekontakt für Überspannung, Kurzschluss und Temperatur, optimale EMVEigenschaften, eine LED-Anzeige für den Betriebszustand. Bis zum Ende des Jahres soll eine Variante mit 40 A das Portfolio ergänzen. (r.PA./BBK) www.murrelektronik.at Stand 335 Fotos: Lenze, Murrelektronik; Zuverlässig und leistungsstark 42_68_0315_austro 23.04.15 22:48 Seite 59 Fernwirksteuerungen für den weltweiten Einsatz Die Fernwirksteuerungen aus dem I/O-System »750« von Wago unterstützen neben den IEC-Fernwirkprotokollen jetzt auch DNP3. Das Fernwirkprotokoll ist international etabliert, vornehmlich in Amerika, Asien und Teilen Europas. Die Wago-Fernwirksteuerungen werden als DNP3-Unterstation eingesetzt, um eine zuverlässige Verbindung zum Scada-System des Energieversorgers herzustellen. Die DNP3-Kompatibilität entspricht dem Level 2, die Kommunikation erfolgt entweder seriell oder über Ethernet (TCP und UDP). Dank eines eigenen, in die Entwicklungsumgebung »Wago-I/O-Pro« integrierten Konfigurators ist die Handhabung von DNP3 besonders einfach. Zu den Wago-Fernwirksteuerungen gehören: »750-872«, »750-880/025-001« und »750-880/025-002«, »750-880/040-001«, »750-8202/025-001« und »750-8202/025--002« sowie »750-8206/025-001«. www.wago.com I Smart: Stand 300 HMI-Einsteigermodell Fotos: Wago, GEVA; Die Bediengeräte der »GS«-Serie von Mitsubishi (ÖV: GEVA) bieten eine einfache und flexible Einstiegsoption in die Maschinenvisualisierung. Die »GS«-Serie enthält alle gängigen Basisfunktionen und zusätzliche Highlights. Mit der Data Logging-Funktion lassen sich Daten bequem auswerten, grafisch darstellen und in einen internen SRAM-Speicher oder extern auf eine SDKarte oder einen Rechner übertragen. Die FA Transparent Funktion ermöglicht den Zugriff auf Komponenten wie SPS, Frequenzumrichter und Servoverstärker. Mittels Multi-Channel-Funktion können bis zu zwei Komponenten direkt angeschlossen und visualisiert werden. Über das HMI getätigte Eingaben lassen sich im Operation Log aufzeichnen und dem registrierten Bediener zuordnen (Operator Authentication Funktion). Über den Sequence Program Monitor kann sich der Bediener den aktuellen SPS-Programmcode ohne externen Computer oder zusätzliche Software auf dem HMI anzeigen lassen und dadurch Fehler ausfindig machen. Die »GS«Serie startet mit zwei Modellen vom Typ »GS21«, erhältlich mit 7“- und 10“-TFT-Display in Widescreen-Format und WVGA-Auflösung. Die Bediengerate verfügen über 9 MB internen Speicher und sind mit SD-Kartenslot, USB- und Ethernet-Port ausgestattet. www.geva.at AUSTROMATISIERUNG 42_68_0315_austro 23.04.15 22:48 Seite 60 T Technik pur I PRODUKTNEUHEITEN Zweifach geschützte Steckverbinder Starke Schwerlastroboter Harting hat mit einer Polyurethan-Beschichtung einen zusätzlichen Schutz für seine »Han«-Steckverbinder entwickelt. Die Roboter der Schwerlast-Serie »KR Fortec« von Kuka arbeiten im Traglastbereich von 360–600 kg und schließen die Lücke zum »KR 1000 titan«. Durch ein besonderes Verfahren werden die »Han M«-Gehäuse mit einer zusätzlichen Polyurethan-Beschichtung ummantelt. Diese Ummantelung schützt das Gehäuse zuverlässig vor extremen mechanischen und chemischen Einflüssen, eine effiziente Alternative zu aufwendigen Speziallösungen. Die Widerstandsfähigkeit der Polyurethan-Beschichtung sorgt für einen dauerhaften Schutz gegen extreme Einflüsse wie Steinschlag, Vereisung, Salznebel, UV-Strahlung, Industrieabgase, Öle oder Kraftstoffe. Der Überzug ersetzt auch die Dichtungen am Übergang zwischen den Gehäusehälften sowie am Flansch des Anbaugehäuses. Das erleichtert die Montage und optimiert die Montagezeit. Einsatzbereiche sind neben der Verkehrstechnik und dem maritimen Umfeld auch der Bergbau oder die petrochemische Industrie. 25 Robotertypen decken Traglasten von 360 bis 600 kg bei einer Reichweite bis zu 3.326 mm ab. Neben den Standardrobotern bietet Kuka Varianten für die Deckenmontage sowie für den Einsatz an Werkzeugmaschinen und im Foundry-Bereich an. Gemeinsam mit dem »KR 1000 titan« bildet die »KR Fortec«Serie nun ein durchgängiges Schwerlast-Portfolio. Durch die Umstellung von Riemen- auf Zahnradtechnik entfällt der jährliche Riementausch, das reduziert Wartungskosten. Bei gleicher Traglast und Reichweite konnte Kuka die Achsgeschwindigkeiten im Vergleich zum Vorgängermodell »KR 360/500« um bis zu 18% steigern. Das reduziert die Taktzeiten signifikant. Die kompakte Bauform ohne Störkonturen und die schlankere Erscheinung ermöglichen den Einsatz in engen Zellen, aber auch vollkommen neue Zellenkonzepte. Dabei ist der »KR Fortec« auch für den Einsatz auf Lineareinheiten optimiert. Kuka setzt bei der Energiezuführung auf die bewährte »K-Box«, um Langlebigkeit und einfachen Wechsel im Servicefall auch in der neuen Generation von Schwerlastrobotern zu gewährleisten. www.harting.at www.kuka-robotics.at Autonome Schall- und Schwingungsmessung Höhere Auflösung und Breitbildoption Mit der Embedded-Lösung »DT 7837«, konzipiert für die Schallund Schwingungsmesstechnik, startet Data Translation eine neue Generation »ARM«-basierter autonomer Messgeräte. Das Grafikterminal »PanelView Plus 7 Standard« der Marke »Allen Bradley« von Rockwell Automation bietet neue Optionen hinsichtlich Größe, Funktionsumfang und Konnektivität. Das Modul verfügt über eine hochpräzise 24Bit-Messtechnik und einen »ARM CortexA8«-Prozessor mit 2-GB-Flash-Speicher, eine USB-, Ethernet- und RS232-Schnittstelle sowie einen SD-Kartenslot. Damit kann es unabhängig von einem PC eingesetzt werden und macht Akustik- und Vibrationsmessungen deutlich kompakter und flexibler. Vier 24-Bit-A/D-Eingänge mit zuschaltbarer IEPESensorspeisung erlauben eine simultane Datenerfassung mit jeweils 102,4 kS/s. Die präzisen und rauscharmen Messwerte können onboard in Echtzeit weiterverarbeitet werden. Ein analoger 24-Bit-Ausgang, ein Tacho-Input sowie jeweils acht digitale Ein- und Ausgänge, Counter/Timer und verschiedene Triggerfunktionen vervollständigen das Modul zu einer kompletten und flexibel einsetzbaren Embedded-Lösung für die Schall- und Schwingungsmesstechnik. Alle Funktionen werden von übersichtlichen APIs unterstützt, die die Entwicklung eigener Embedded-Applikationen vereinfachen. Das Terminal ist in fünf Bildschirmgrößen von 4“ bis 10“ verfügbar, einschließlich Widescreen-Option von 4“ bis 9“. Mit den mobilen Funktionen und einer VNC-Erweiterung (Virtual network computing) können Daten mit einem mobilen Gerät (Tablet, Smartphone) von überall in der Anlage bzw. aus der Ferne überwacht werden. Projekte, Betriebssysteme, Netzwerkeinstellungen, Datenprotokolle, Rezepturen und andere Dateien können auf einer SD-Karte gespeichert werden. Neue Faceplates und Add-On-Befehle in der Rockwell Code-Software-Bibliothek senken die Entwicklungszeit für Bildschirme um mehr als 90%. Die Installationsklammern ermöglichen eine werkzeuglose Montage. Die Terminals bieten Anschlussmöglichkeiten für eine Steuerung, bis zu 25 Bildschirme und 200 Alarme mit dem ATEXZertifikat. Die Terminals können mit den programmierbaren Automatisierungssteuerungen »CompactLogix 5370« kombiniert werden und funktionieren mit der »FactoryTalk View Machine Edition«-Software Version 8.0. www.datatranslation.de www.rockwellautomation.at 60 AUSTROMATISIERUNG I Smart: Stand 133 Fotos: Harting, Kuka, Data Translation, Rockwell Automation, National Instruments, Optris; I Smart: Stand 435 (Schmachtl) Smart: Stand 115 42_68_0315_austro 23.04.15 22:48 Seite 61 Controller mit doppelter Leistung Bewahrt einen kühlen Kopf Der Controller »NI PXIe-8880« von National Instruments basiert auf einem »Xeon«-Prozessor von Intel und hat laut Hersteller das branchenweit erste Chassis, das die PCI-Express-Technologie der 3. Generation nutzt. Optris hat für seine Wärmebildkameras und einige Infrarot-Thermometer das Kühlgehäuse »CoolingJacket Advanced« für den Einsatz bei Umgebungstemperaturen von bis zu 315° C entwickelt. National Instruments führt in Zusammenarbeit mit Intel die Technologie der »Xeon«-Prozessoren in den Mess- und Prüftechnikmarkt ein. Der Embedded-Controller verfügt über acht Kerne (Octa-Core-Prozessor Intel »Xeon E5-2618L v3«), einen DDR4Arbeitsspeicher von bis zu 24 GB und 24 Leitungen zur Backplane auf Basis der PCI-Express-Verbindung der 3. Generation. Dies bietet Anwendern die bis zu doppelte Prozessorleistung und Bandbreite verglichen mit Vorgängermodellen. Darüber hinaus verfügt das neue Chassis mit 18 Steckplätzen über PCI-Express-Technologie der 3. Generation mit acht Leitungen pro Steckplatz für eine Bandbreite von 24 GB/s über das gesamte System. Das ermöglicht eine hohe Leistung für rechenintensive Anwendungen und Anwendungen mit hoher Parallelität, wie Wireless- und Halbleitertests sowie die Prototypenerstellung von 5G-Netzwerken. www.ni.com/austria I Smart: Stand 134 Verfügbar sind eine Standard- und eine ExtendedVersion. Beide dienen als universeller Schutz unter extremen Bedingungen für die Wärmebildkameras der optris »P«-Serie sowie die IR-Thermometer »CTlaser«, »CSlaser«, »CTvideo« und »CSvideo«. Das System wird mit Luft oder Wasser gekühlt. Die Ethernet-, USB- und Sensorkabel sind grundsätzlich bis zu 180° bzw. 250° C einsetzbar, ein Kabelkühlsystem ist für Temperaturen bis zu 315° C erhältlich. Ein Freiblasvorsatz ist integriert, Schutzfenster sind optional auswählbar. Die IP65Gehäuse sind 166 mm breit, 182 mm hoch und 271 mm (Standard) bzw. 426 mm (Extended) lang. Das Schutzgehäuse bietet in der »Extended«-Version die Möglichkeit, auch Zusatzkomponenten wie die »PI Netbox«, den USB-Server »Gigabit« und das Industrielle Prozess-Interface einzubauen. Das modulare Konzept ermöglicht eine einfache Montage unterschiedlichster Geräte und Optiken. Durch ein Quick-Release-Chassis kann der Ein- und Ausbau vor Ort erfolgen. www.optris.de I Smart: Stand 820 Mit SMC auf der sicheren Seite Potentielle Risiken erkennen, präventiv denken und vorausschauend handeln sind das Fundament jeder CE-konformen Anlage. Als weltweit führender Automatisierungsexperte ist SMC verlässlicher Partner, wenn es gilt, die Verantwortung für den Schutz von Mensch und Maschine normgerecht und effizient zu erfüllen. SMC Pneumatik GmbH Tel.: +43 (0)2262 62280-1777, Fax: +43 (0)2262 62285, E-Mail: [email protected] PROMOTION SMC begleitet während des gesamten Lebenszyklus einer Anlage und hilft, alle relevanten Sicherheitsfragen nicht nur zu stellen und zu beantworten, sondern auch professionell zu lösen. Mit fachübergreifendem Know-how unterstützt SMC bei der Risikobeurteilung, bei Fragen zu relevanten Richtlinien und Normen sowie allen Analysen und Maßnahmen zu den geltenden Sicherheitsvorschriften. Auf Basis der vorliegenden Daten berät SMC bei der Definition der Sicherheitskette und deren Umsetzung nach ISO 13849. Zum Gelingen dieses Prozesses werden alle notwendigen Kennwerte zur Verfügung gestellt und professioneller Support bei der Berechnung der normgerechten Sicherheitsfunktion geboten. Die technische Umsetzung – von der Ausarbeitung der Schaltpläne bis hin zur einbaufähigen CE-konformen Komplettlösung – ist bei den CMSE®zertifizierten Spezialisten von SMC in den besten Händen. Ebenso wird bei der Prüfung und der Analyse des Sicherheitssystems entsprechend der ISO 13849-2 beraten. Gezielte Schulungen zum Thema sichere Steuerung mit Schwerpunkt Pneumatik und Elektrik erweitern das breite Angebot um eine weitere wesentliche Komponente. SMC kennt den Weg zur optimalen Sicherheit! Nähere Infos unter: www.smc.at/safety 42_68_0315_austro 23.04.15 22:49 Seite 62 T Technik pur I MESSTECHNIK Wie thermische Durchflussmesser zur Druckluft-Verbrauchsmessung und Leckageortung dabei helfen, die Energiekosten zu senken Energie nicht verpuffen lassen Druckluft zählt zu den teuersten Energieformen und ist daher ein maßgeblicher Kostenfaktor in Produktionsbetrieben. Doch wie hoch ist der tatsächliche Verbrauch? Wie ist die Auslastung der Kompressoren? Wie hoch ist die Leckage-Rate im Druckluftnetz? Um diese Fragen zu beantworten ist eine genaue und regelmäßige Überwachung des Druckluftverbrauchs notwendig. Die thermischen Durchflussmesser des österreichischen Sensorherstellers E+E Elektronik messen den Massenstrom oder Norm-Volumenstrom von Druckluft und ermöglichen so eine punktgenaue Auswertung des Druckluftverbrauchs im gesamten Leitungsnetz – vom Kompressor bis zum Endverbraucher. Selbst kleinste Volumenströme können genau erfasst werden. Je nach Rohrdurchmesser und Betriebsdruck des Druckluftsystems stehen verschiedene Durchflussmesser-Modelle zur Auswahl. er Druckluftverbrauch ist in vielen Unternehmen eine unbekannte Größe. Dabei werden nicht selten bis zu 20% der gesamten Energiekosten für die Drucklufterzeugung benötigt. Oftmals führen hohe Druckluftkosten zu einer Investition in neue, energieeffizientere Kompressoren. Dabei sollte aber vor allem der Gesamtwirkungsgrad des Druckluftsystems – von der Erzeugung bis zum Werkzeug – nicht außer Acht gelassen werden. Denn selbst bei einem theoretischen Kompressor-Wirkungsgrad von bis zu 50% liegt der Gesamtwirkungsgrad einer Druckluftanlage in der Praxis kaum über 5%. Einen wesentlichen Anteil am geringen Systemwirkungsgrad haben Druckluftverluste durch versteckte Leckagen im Leitungsnetz. Daher ist es in jedem Fall ratsam, das gesamte Druckluftsystem einer umfassenden Analyse zu unterziehen. D 62 „Unsere thermischen Durchflussmesser arbeiten nach dem Prinzip des Heißfilmanemometers. Der Vorteil des Messprinzips besteht darin, dass es keine beweglichen Teile gibt. Daher ist der Sensor unempfindlich gegenüber Stößen und Vibrationen.“ Martin Raab, Produktmanager bei E+E Elektronik. Nur durch die genaue und regelmäßige Überwachung des Druckluftverbrauchs können schleichende Verluste detektiert, mögliches Einsparungspotenzial sichtbar gemacht und letztendlich die Druckluftkosten gesenkt werden. AUSTROMATISIERUNG 42_68_0315_austro 23.04.15 22:49 Seite 63 Druckluftverbrauch punktgenau erfassen Eine geeignete Möglichkeit, um Licht ins Dunkel des Druckluftnetzes zu bringen, ist der Einsatz von Durchflussmessern oder Druckluftzählern zur exakten Druckluftverbrauchsmessung und Leckageortung. Martin Raab, Produktmanager bei E+E Elektronik, erklärt: „Unsere thermischen Durchflussmesser arbeiten nach dem Prinzip des Heißfilmanemometers. Der Vorteil des Messprinzips im Vergleich zu anderen besteht darin, dass es keine beweglichen Teile gibt. Daher ist der Sensor unempfindlich gegenüber mechanischen Einflüssen wie Stößen und Vibrationen. Das garantiert eine lange Lebensdauer des Sensors. Ein weiterer Vorteil des Messprinzips ist, dass die Messung des Massen- oder Volumenstroms unabhängig von Druck und Temperatur erfolgt. Der Druckluftzähler kann also problemlos bei unterschiedlichen Drücken und Medientemperaturen ohne zusätzliche Kompensation eingesetzt werden.“ Herzstück der thermischen Durchflussmesser ist ein von E+E Elektronik selbst entwickeltes Heißfilm-Sensorelement. Aufgrund der geringen Schmutzempfindlichkeit des Sensors ist eine ausgezeichnete Langzeitstabilität und hohe Messgenauigkeit gewährleistet. Inline- oder Eintauch-Durchflussmesser Für kleine bis mittlere Rohrdurchmesser von DN15 bis DN80 und einen Betriebsdruck bis zu 16 bzw. 40 bar eignen sich die Inline-Durchflussmesser der Serie »EE771« und »EE772« von E+E Elektronik. Die Montage der Durchflussmesser erfolgt dabei entweder mittels Kugelhahn-Messarmatur oder »MultiController«-Wechselarmatur. Die Kugelhahnmontage erlaubt den einfachen Ein- und Ausbau des Sensors » Durchflussmesser bringen Licht ins Dunkel des Druckluftnetzes und machen Einsparungspotenzial sichtbar. AUSTROMATISIERUNG 42_68_0315_austro 23.04.15 22:49 Seite 64 Technik pur I MESSTECHNIK Der Einbau des Inline-Durchflussmessers erfolgt mittels Kugelhahn-Armatur bei nur kurzzeitiger Strömungsunterbrechung. sich der Eintauch-Durchflussmesser »EE776« an. Mittels Anbohrschelle ist die Montage des Durchflussmessers ohne Schweißarbeiten und auch das Anbohren der Versorgungsleitung unter Druck, ohne Strömungsunterbrechung, ein- bei nur kurzzeitiger Strömungsunterbrechung. Bei der Montage mittels »MultiController« ist der Einbau sogar ganz ohne Strömungsunterbrechung möglich. Ein Vorteil, der bei der Wartung oder Kalibrierung des Sensors zum Tragen kommt. Zusätzlich kann in der »MultiController«-Messarmatur auch noch ein Taupunkt- oder Drucksensor montiert werden. Dadurch kann besonders effizient auch gleichzeitig die Überwachung der Druckluftqualität sichergestellt werden. Für größere Rohrdurchmesser von DN50 bis DN700 und einen Betriebsdruck bis 16 bar bietet Der Rückschlagschutz des Eintauch-Durchflussmessers sorgt für einen sicheren Einbau unter Druck. fach möglich. Ein patentierter Rückschlagschutz sorgt dafür, dass der Eintauchfühler beim Einbau nur in eine Richtung geschoben werden kann und auf keinen Fall zurückschlägt, auch wenn man ihn loslässt. Das genaue Einstellen der Eintauchtiefe und das Ausrichten des Sensors lassen sich dank Rückschlagschutz und anhand der am Fühlerrohr eingravierten Tiefenskala ebenfalls sehr einfach vornehmen. Für die optimale Anpassung an unterschiedliche Messaufgaben kann man zwischen zwei Messbereichen (0,2 bis 100 oder 0,2 bis 200 Nm/s) und drei verschiedenen Fühlerlängen mit einer maximalen Eintauchtiefe von 165/315 oder 465 mm wählen. Flexible Montagemöglichkeiten und einfache Handhabung Die Durchflussmesser von E+E Elektronik sind modular aufgebaut und bestehen aus Messfühler und Auswerteeinheit. Das Gehäuse mit der 64 AUSTROMATISIERUNG Auswerteelektronik ist dabei entweder fix am Messfühler montiert oder kann über ein Fühlerkabel bis zu 10 m abgesetzt werden. So können die Durchflussmesser immer in optimaler Position montiert werden. Die Messwerte lassen sich direkt vor Ort über ein optionales Display ablesen. Zur Ausgabe der Messwerte stehen zwei Signalausgänge zur Verfügung. Je nach Anwendung können diese als Analogausgang (Strom oder Spannung), Schaltausgang oder Impulsausgang zur Verbrauchsmessung konfiguriert werden. Optional sind die Durchflussmesser mit Mit der »MultiController«-Messarmatur lassen sich Durchfluss- (1) und Taupunktmessung (2) einfach kombinieren. Der Ein- und Ausbau des Sensors ist ohne Strömungsunterbrechung möglich. einer zusätzlichen Bus-Schnittstelle für ModbusRTU oder M-BUS (Meter-Bus) erhältlich. Das Einstellen der anwendungsspezifischen Parameter (z.B. Konfiguration der Ausgänge, Einstellen des Rohrdurchmessers, Auslesen des Verbrauchszählers etc.) erfolgt über die mitgelieferte Konfigurationssoftware. Außer zur Druckluftverbrauchsmessung können die Durchflussmesser auch zur Messung nicht korrosiver Gase wie Sauerstoff, Stickstoff, CO2, Helium oder (r.PA./TR) Argon eingesetzt werden. INFOLINK: www.epluse.com Stand 413 Fotos: E+E Elektronik, Fotolia; T 42_68_0315_austro 23.04.15 22:49 Seite 65 42_68_0315_austro 23.04.15 22:49 Seite 66 42_68_0315_austro 23.04.15 22:50 Seite 67 42_68_0315_austro 23.04.15 22:50 Seite 68 69_97_0315_austro 23.04.15 23:28 Seite 69 I POINTIERT SERVIERT Es lebe die Roboter-Revolution! Neulich lud mich die Anna-Tant zum Essen ein. Da war ich aber baff, denn sie lebt seit dem seligen Dahinscheiden des Onkels eher zurückhaltend und meidet deshalb derlei soziale Aktivitäten. Nun, das Mahl war durchaus köstlich und ich bedankte mich höflich für die Gastlichkeit. „Bedank dich lieber bei Robby“, erwiderte darauf Tante Anna zu meiner Verblüffung. „Robby hat die Mahlzeit nicht nur penibel gekocht, er plante sie auch und bestellte sogar selbstständig die Zutaten, die über eine Drohne direkt vor die Haustür geliefert wurden.“ Da blieb mir aber der Mund offen, den ich erst zuklappte, als Hausroboter Robby begann, die Nachspeise zu servieren. Wenn Sie glauben, dass das ein »Schmäh« ist, sind Sie auf dem Holzweg! Genau so einen »Personal Roboter« entwickelte nämlich das FraunhoferInstitut für Produktionstechnik und Automatisierung – eine Art elektronischer Butler, der in der Lage ist, Zeitungen zu bringen, Kaffe einzuschenken und den Tisch abzuräumen. Sie haben menschenähnliche Gestalt und verblüffen durch ihr Sozialverhalten, sie sind, wie die Entwickler betonen, „zuvorkommend, freundlich, sympathisch, wie ein Gentleman.“ An sich sind ja Roboter nichts Ungewöhnliches. In anthropoider Gestalt agieren sie als längst bekannte Protagonisten in SciFi-Filmen, »unmenschlich« leisten sie in Form von Industrierobotern in der automatisierten Produktion unverzichtbare Hilfe oder bewältigen in den Krankenhäusern komplizierte Operationen. Ja, und da gibt es noch die »tierischen« Roboter, die vor allem durch ihre geländegängige Beweglichkeit ihren lebendigen Vorbildern in Nichts nachstehen. Doch in jüngster Zeit bahnt sich eine wahre Revolution in der qualitativen und quantitativen Entwicklung der Robotik an. Was man u.a. auf der diesjährigen »Hannover Messe« bestaunen konnte: Da präsentierte beispielsweise die Uni Saarland für Roboter eine »gefühlvolle« künstliche Hand mit »Formgedächtnis«-Muskeln aus intelligentem Draht. Hand und Finger können so gezielt bewegt werden. Und dazu noch einen SaugGreifer für Roboter-Arme. Am Festo-Stand krabbelten (vergleichbar) riesige Roboter-Ameisen, die in der Lage sind, sich bei Lastentransporten selbst abstimmen zu können und ein kooperatives Verhalten an den Tag legen. Auch französische Robotik-Forscher lassen aufhorchen: Der »Baudet-Rob« der Uni Blaise Pascal wurde ursprünglich für den Lastentransport im Militärbereich entwickelt und kann nun auch für Feldarbeiten, etwa im Obst- und Weinanbau, eingesetzt werden. Ein ähnlicher »Freilandroboter« namens »PHENobst« stammt von der deutschen Hochschule Greisenheim. Er fährt GPSgesteuert auf Raupen und inspiziert die Rebenentwicklung und Ertragsparameter. Wissenschaftler der Uni Bielefeld verleihen »Heuschrecken-Robotern« ein reflexibles Bewusstsein, sie reagieren auf Hindernisse, erkennen psychische Zustände von Personen und handeln danach. Das Bremer Institut für Produktion und Logistik stellte einen »PaTRo« benannten Roboter vor, der selbstständig auf Palettenstapel klettern und dabei jede Palette mit RFID-Tags bestücken kann. Auch vergleichsweise banal erscheinende, aber nicht unwichtige Tätigkeiten können Roboter mittlerweile mühelos bewältigen. Ein »Aufräum-Roboter« der TU Wien, ähnlich aufgebaut wie ein StaubsaugerRoboter, kann ein chaotisch verwüstetes Kinderzimmer selbstständig aufräumen, die Spielsachen analysieren und wieder ordnungsgemäß einräumen. Diese Liste ließe sich ad infinitum fortsetzen. Kein Wunder, dass unser Sozialminister neue Jobkiller in Form von Robotern aufkommen sieht und (wieder) laut über eine Art Maschinensteuer nachdenkt. Ich meine, dass das sogar zu kurz gedacht ist. Roboter sind drauf und dran, Mitglieder unserer Gesellschaft zu werden. Sie müssten daher künftig sozialversichert werden und das aktive und passive Wahlrecht erhalten. Bald wird ihre Intelligenz so weit sein, dass sie politische und Management-Funktionen besser als ihre menschlichen Vorbilder ausüben können, meint Ihr Franz Maderbacher [email protected] 69_97_0315_austro 23.04.15 23:28 Seite 70 T Technik pur I KOMPONENTEN Darf’s ein bisserl mehr sein? Wiener Anbieter von elektrotechnischen, elektronischen und mechanischen Komponenten erweitert kontinuierlich sein Portfolio Auf der kommenden Fachmesse »Smart Automation« stellt Gogatec zahlreiche Neuheiten aus. Das Handelsunternehmen für Industrieprodukte achtet bei der Wahl der Produkte, die es neu ins Standard-Portfolio aufnimmt, neben einem guten Preis-Leistungsverhältnis stets auf den praktischen Mehrnutzen für den Anwender. Das gilt auch für die jüngst aufgenommen Komponenten – von Rechtecksteckern über Patchkabel bis hin zu LED-Signalleuchten, um nur drei Beispiele aufzuzählen. ogatec-Geschäftsführer Ing. Gottfried Kainradl beschreibt den Mehrwert der neuen Rechteckstecker im Sortiment wie folgt: „Die in großer Stückzahl von verschiedenen Herstellern angebotenen kleinen Rechteckstecker hatten bisher den Nachteil, dass sie nicht codiert werden konnten. Bei mehreren Steckern nebeneinander konnte man mechanisch nicht verhindern, dass sie falsch verbunden werden. Wir haben nun neue Versionen im Programm, die mit Codierstiften gegen Fehlsteckung geschützt sind.“ Die vierfach codierbaren Einsätze gibt es mit Schraub- oder Federzugkontakten. Sie haben 3+E- oder 4+E-Anschlüsse, sind vollkommen kompatibel zu der bisherigen Version und passen auch in Gehäuse anderer Hersteller. „Die großen Rechteckstecker von ILME sind ja schon seit einiger Zeit auch in einer preiswerten, aber dennoch sehr robusten Version lieferbar. Was allerdings bisher gefehlt hat, waren Tüllengehäuse mit Bügeln“, erzählt Ing. Gottfried Kainradl weiter. G 70 Nun sind diese verfügbar, sodass auch mit den Kunststoffgehäusen eine professionelle, sichere und dichte Kabelverbindung hergestellt werden kann. Auch die Deckel haben jetzt Bügel, somit können beide Seiten der getrennten Tüllengehäuse vor Verschmutzung geschützt werden. AUSTROMATISIERUNG Mehrwert am Bus Bei der Übertragung von Bussignalen haben sich physisch RJ45-Stecker durchgesetzt. Diese haben jedoch einen gravierenden Nachteil: Sie sind für die Industrie nicht ausreichend dicht. 69_97_0315_austro 23.04.15 23:28 Seite 71 Deshalb werden hier gerne M12-Stecker beim Gehäusedurchgang zwischengeschaltet. Um auch hier eine Verwechslung zu verhindern, haben diese Steckverbinder unterschiedliche Steckernasen. Das war bei vier Polen ausreichend, für die nun üblichen CAT6-Datenleitungen mit acht Adern ist das jedoch zu wenig. Nun hat sich hier die Industrie den X-Code einfallen lassen, bei dem auch auf die paarweise Abschirmung Rücksicht genommen wird. „In unserem »Gogaplug«-Elektronik-Katalog sind diese neuen Stecker sowohl als Verbindungskabel als auch als Durchführungsflansch bereits integriert“, freut sich Ing. Gottfried Kainradl. Auch bei RJ45Patchkabeln gibt es Verbesserungspotenzial: Bisher betrug die Mindestlänge 0,5 m, was bei kurzen Strecken im Schrank zu einem unschönen Kabelsalat führte. Nun sind hier bei Gogatec kurze Stücke mit Längen von 15 oder 25 cm erhältlich. Sie haben als Ultraflex-Ausführung auch einen sehr kleinen Biegeradius von nur 10 mm, damit auch nebeneinander liegende Geräte sauber verbunden werden können. Praktisches für den Schaltschrank Hutschienen müssen passend zur Schrankbreite abgelängt werden. Fast jeder Steuerungsbauer hat dazu bereits einen Hutschienenschneider. Falls nicht, kann Gogatec jetzt eine preiswerte aber dennoch sehr stabile Version liefern, die die beiden niedrigen und hohen Standardversionen mit 35 mm Breite schneidet und dazu nun die Möglichkeit bietet, 10x3-mm-Kupferschienen rasch, sauber und vor allem staubfrei abzulängen. »Gogaflex«-Steuerleitungen als Eigenmarke von Gogatec gibt es schon seit einiger Zeit im Lieferprogramm. Dieser Produktbereich wurde jetzt um Spezialleitungen für Schleppketten erweitert. Darüber hinaus kön- „Die Neuheiten, die wir auf der Messe »Smart Automation« in Linz ausstellen, können teilweise als kostenloses Muster gleich mitgenommen werden.“ Ing. Gottfried Kainradl, geschäftsführender Gesellschafter von Gogatec. nen auch besonders seltene und ausgefallene Ausführungen geliefert werden, da nicht nur das eigene Kabelprogramm, sondern auch jede Menge anderer europäischer Lieferanten als Bezugsquelle zur Verfügung stehen. Es gibt sowohl gute Kontakte zu Händlern für kleinere Mengen mit kurzen Lieferzeiten als auch zu Produktionswerken für große Längen nach Preis- und/oder Konstruktionsvorgabe. Alles für den Ex-Bereich Die vierfach codierbaren Einsätze für Rechteckstecker gibt es bei Gogatec jetzt mit Schraub- oder Federzugkontakten. Der neue »Gogaex«-Katalog führt in die Welt der Atex-Produkte. Da es in jüngster Zeit einige Änderungen bei den einschlägigen Normen gab, mussten auch die Produkte entsprechend angepasst werden. „Die neue High- » 69_97_0315_austro 23.04.15 23:28 Seite 72 T Technik pur I KOMPONENTEN Impact-Kunststoffverschraubung ist die einzige am Markt, die die neuen Anforderungen bereits erfüllt“, betont Ing. Gottfried Kainradl. „Unser neuer Ex-Katalog beinhaltet aber auch viele andere Produkte, wie Kabelschutzschläuche mit den passenden Schlauchverschraubungen, Edelstahlgehäuse, Heizungen und Thermostate sowie LED-Signaltürme.“ Apropos LED-Signaltürme: Dazu stellt Gogatec in Linz die moderne Version »LA6« vor, die mittels USB-Schnittstelle und Software programmiert werden kann. Die fünf Farbmodule haben RGB-LEDs, sodass sie in allen Farben leuchten können. Mehrere Ablaufprogramme mit Zeitintervallen und Intensivitätsstufen können erstellt und im Speicher der Leuchte abgelegt werden, insgesamt 64 verschiedene Leuchtprogramme lassen sich abrufen. „Blau von unten nach oben ansteigend, dann dreimal rot blinkend und blau von oben nach unten abschwellend wäre eine Mög- die Anschlussdrähte eine digitale OutputAnsteuerung der SPS mit sieben verschiedenen Farben ermöglicht. Interface-Neuheiten Im Bereich Interface-Technik führt Gogatec neu im Programm Analog-Multiplexer und bistabile Solid-State-Relais. Mit ersteren können die drei Normsignale verfälschungsfrei verdoppelt und damit sowohl in die SPS als auch zu einem Anzeigegerät weitergeleitet werden. Das nur 6,2 mm breite aufschnappbare Modul hat eine vierfach Potentialtrennung, sodass Störspannungen sowohl im Ein-/Ausgang als auch in der Versorgung herausgefiltert werden. Das bistabile Elektronikrelais lässt sich ebenfalls aufschnappen und schaltet über den Weitbereich der Ausgangsspannung von 12 bis 275 VAC einen Strom von bis zu 5 A. Die Eingangsspannung Oben: Das »Gogaflex«-Steuerleitungsprogramm als Eigenmarke von Gogatec wurde nun um Spezialleitungen für Schleppketten erweitert. Unten: Innovation im Detail: Hier ist die Kante der Schlitzung etwas abgesetzt und nach innen gebogen, sodass der Schlauch beim Schlitz überlappt. Er bleibt daher beim Biegen weiterhin geschlossen und die Flexibilität weitgehend erhalten. Die moderne Signalleuchte »LA6« lässt sich via USB-Schnittstelle per Software programmieren. Die 5 Farbmodule haben RGB-LEDs, sodass sie in allen Farben leuchten können. lichkeit – der Fantasie des Programmierers sind hier fast keine Grenzen gesetzt“, wirft Ing. Gottfried Kainradl ein. „Dadurch können Warnungen nicht nur wesentlich auffallender angezeigt, sondern auch Informationen über die Art der Störung oder Ähnliches überdeutlich signalisiert werden.“ Weiters neu im GogatecProgramm: eine kleine Signalleuchte, die über 72 kann von 20 bis 75 VDC oder 20 bis 240 VAC schwanken. Kabelschutzschläuche müssen bereits vor der Kabelverlegung über den Leitungsverbund gezogen werden. Wenn das jedoch erst nachträglich durchgeführt werden soll oder muss, sind geschlitzte Schläuche in Verwendung. Wenn dazu eine teure Ausführung mit zwei ineinander gesteckten geschlitz- AUSTROMATISIERUNG ten Schläuchen im Einsatz ist, werden die Flexibilität und der Biegeradius wesentlich verschlechtert. Bei einfachen geschlitzten Schläuchen entsteht durch die Biegung eine große Öffnung und der Schutz der Kabel ist nicht mehr ausreichend gewährleistet. Nun gibt es eine neue günstige Version am Markt, die sozusagen eine Mischung aus beiden Versionen darstellt: Ein überlappendes Wellrohr. „Hier ist die Kante der Schlitzung etwas abgesetzt und nach innen gebogen, sodass der Schlauch beim Schlitz überlappt. Er bleibt daher beim Biegen weiterhin geschlossen und die Flexibilität weitgehend erhalten“, bringt Ing. Gottfried Kainradl den Vorteil der Lösung auf den Punkt. Praktisches Kennzeichnen Im Bereich Kennzeichnung waren früher die gelben Gewebeetiketten sehr beliebt, da sie sich bei Fehlmarkierungen leicht lösen und problemlos woanders wieder aufkleben ließen. Diese Etiketten wurden per Hand, per Schreibmaschine oder später mit einem Nadeldrucker beschriftet. Im darauffolgenden Laserdrucker konnten sie jedoch nicht verwendet werden, da sie auf Grund ihrer großen Materialstärke auf der Lasertrommel kleben blieben und die teure Trommel zerstörten. Für die modernen Thermotransferdrucker wurden sie nun neu aufgelegt. Sie sind in zwei Versionen erhältlich: Als bewährte wiederablösbare Ausführung aus Original »TESA«-Material oder als preiswerte Standardversion. Etwas ganz Neues stellen die Lackieretiketten dar, die Ing. Gottfried Kainradl so beschreibt: „Es gibt ja das Problem, dass die Beschriftung von Verkleidungsblechen oder Konstruktionsteilen nach der Lackierung oder Pulverbeschichtung nicht mehr lesbar ist. Nun bieten wir einen Etikettenverbund an, der nach der Beschriftung mit einem Thermotransferdrucker händisch oder per Automat mit einem transparenten Etikett überklebt wird, das rundherum kleiner als das Beschriftungsetikett ist. Dadurch geht die Lackierung über die Kante des Etiketts und es kann kein Angriffspunkt für Rost entstehen.“ Das Laminat hat eine kleine, wegstehende Lasche, damit es nach der Beschichtung leicht abgenommen werden kann und die Beschriftung wieder lesbar ist. So lassen sich die Teile durchgehend identifizieren. Durch das Bedrucken mit einem QR-Code ergänzend zum Klartext können Monteure weltweit 69_97_0315_austro 23.04.15 23:28 Seite 73 Ebenfalls ausgebaut hat Gogatec sein umfangreiches Programm an Phasenschienen mit Flachstift oder Gabelschuh. feststellen, welcher Teil ausgetauscht werden soll. Klimatisierung & Co. Der Sommer naht und damit wird wieder die Klimatisierung des Schaltschrankes aktuell. Falls trotz Klimatisierung eine Dichtheit von IP65 erforderlich ist, bieten sich Kühlgeräte mit Peltiertechnik an. Diese sind allerdings nur von 50 bis max. 280 W Kühlleistung am Markt und daher nur für kleine Schränke einsetzbar. „Sie haben nur eine 24-VDC-Stromversorgung. Und sie können nicht wirklich kühlen, sondern vernichten nur die Abwärme der eingesetzten Schrankgeräte“, gesteht Ing. Gottfried Kainradl ein, allerdings: „Wenn eine staubdichte Abkapselung von PCs oder elektronischen Steuerungen erforderlich ist, sind sie die einzige industriegerechte Lösung.“ Das Gehäuse ist aus Edelstahl. Dreht man die Verpolung um, können sie auch heizen. Preiswertere Versionen mit IP54 und passende Thermostate, die die hohen Gleichströme schalten können, komplettieren nun das Gogatec-Lieferprogramm. „Bei den Klimaanlagen haben sich ja bereits die einfach zu reinigenden filterlosen »SlimLine«-Typen bewährt. Nun sind auch Standard-Klimaanlagen der Serie »ECO« mit Stahloder Edelstahlgehäuse lieferbar“, erzählt Ing. Gottfried Kainradl weiter. Fotos: Gogatec, Fotolia; Phasenschienen Last but not least zeigt Gogatec im Rahmen des Linzer Branchentreffs sein umfangreiches Programm an Phasenschienen mit Flachstift oder Gabelschuh. Auch ausgefallene Versionen für dreiphasige Anschlüsse mit Hilfsschalter dazwischen (L1+N+HS – L2+N+HS – L3+N+HS) können jetzt kurzfristig geliefert AUSTROMATISIERUNG werden. Blockverteiler statt massiver Kupferschienen, die Cu- oder Alukabel bis 300 mm2 auf bis zu 11 kleinere Querschnitte aufteilen, verkleinern den Platzbedarf um bis zu 85%. „Besonders clever ist die kleine Dreifach-Anschlussklemme. Damit können drei Adern mit Endhülsen mit 10 mm2 sicher in einen nur 17,8-mm-Leistungsschalter oder Automaten gesteckt werden“, verrät Ing. Gottfried Kainradl abschließend. (r.PA./TR) INFOLINK: www.gogatec.com Stand 422 69_97_0315_austro 23.04.15 23:29 Seite 74 T Technik pur I MECHATRONIK „Industrie 4.0 findet statt“ Dipl.-Ing. Rainer Ostermann, Country Manager Festo Österreich, im Interview Festo überrascht bei Messeauftritten immer wieder mit unkonventionellen Exponaten, die man am Stand eines Herstellers mit Schwerpunkt elektropneumatischer Automation nicht unbedingt vermuten würde. Das rührt u.a. daher, dass das Unternehmen seit Jahren vielfältige Forschungs- und Entwicklungsthemen vorantreibt, die auf den ersten Blick oft futuristisch anmuten. Dabei handelt es sich allerdings – etwa in den Bereichen Bionik oder Supraleiter-Technologie – durchwegs um realistische Ansätze für die Produktion von morgen. Und die heißt bekanntlich »Industrie 4.0«. Inwiefern »Industrie 4.0« auf der kommenden nationalen Fachmesse »Smart Automation« Thema am Festo-Stand sein wird, erzählt Dipl.-Ing. Rainer Ostermann, im folgenden Interview. 74 Austromatisierung: Herr Ostermann, die »Smart Automation« startet in wenigen Tagen – auf welche Highlights dürfen sich die Besucher des Festo-Stands freuen? Dipl.-Ing. Rainer Ostermann: Unser heuriges Messe-Motto lautet: »Evolution – Industrie 4.0 findet statt«. Wir werden daher Lösungen zeigen, die einen Blick in die Zukunft der Automation erlauben. Zum Beispiel »SupraShuttle«, ein Studienobjekt aus den Labors der Festo-Supraleiter-Forschung, das ein berührungsloses Handling in Vakuum und Reinraum demonstriert. Es zeigt, wie schwebende Objekte in hermetisch dichte Räume hineinkommen und innerhalb dieser Räume bewegt werden können. Ein weiteres zukunftsorientiertes Highlight auf der »Smart Automation« wird die »MPS Transfer Factory« sein – eine bereits heute real existierende Ausbildungslösung, die viele Aspekte von »Industrie 4.0« abbildet. Im »TAC«-Corner, dem Bereich des auf einbaufertige Lösungen spezialisierten »Technic and Application Centers« von Festo, werden gleich mehrere interessante Beispiele aus der Praxis präsentiert. AUSTROMATISIERUNG „Industrie 4.0 wird kommen – unabhängig von der Bezeichnung, die man für diese Entwicklung verwendet.“ Austromatisierung: »Industrie 4.0«-Beispielanlagen sprießen auf Messen gerade wie die sprichwörtlichen Schwammerln aus dem Boden. Was genau kann der Festo-Demonstrator? Ostermann: Aus- und Weiterbildung ist bei »Industrie 4.0« ein ganz zentrales Thema, denn die wandelbare Fabrik der Zukunft wird laufend nach neuem Know-how bei den Mitarbeitern verlangen. Mit der »MPS Transfer Factory« präsentieren wir eine Plattform, die hilft, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Thema »Industrie 4.0« näherzubringen. Die Lernfabrik demonstriert die Produktion von morgen in einem dezentral gesteuerten, intelligenten Netzwerk, in dem Werkstücke »on board« ihre eigene Produktionsgeschich- 69_97_0315_austro 23.04.15 23:29 Seite 75 offen oder hängt die Lösungserstellung von einem entsprechendem Auftragsvolumen ab? „China und die USA befinden sich bereits auf der »Industrie 4.0«-Überholspur.“ te tragen und bei Maschinen ihre Bearbeitungsprozesse anfordern. Die einzelnen Zellen der Lernfabrik können für unterschiedlichste Produktionssituationen konfiguriert werden. Sie lassen sich – je nach Lernsituation – in Minuten neu konfigurieren und werden so zur wandelbaren Fabrik. Austromatisierung: Welche Beispiele zeigen Sie im erwähnten »TAC«-Corner am Messestand? Ostermann: Wir präsentieren gleich mehrere interessante Beispiele aus der Praxis – zum Beispiel eine elektromechanische Fügeeinheit. Entwickelt wurde diese aus Standard-Komponenten aufgebaute, preisoptimierte Systemlösung zu 100% vom österreichischen »Technic and Application Center« – Software inklusive. Als weitere Eigenentwicklung des TACs erwartet die Besucher eine Multiantrieb-Schlitteneinheit, bei der mehrere Minischlitten servoelektrisch frei positioniert werden. Die innovative Lösung erlaubt das schnelle, gleichzeitige Positionieren von mehreren Kleinteilen mittels nur einer Achse. Austromatisierung: Steht das »Technic and Application Center« generell für jedermann Ostermann: Unsere Spezialisten vom »Technic and Application Center« finden immer eine Lösung. Sie begleiten unsere Kunden – wenn gewünscht – in jeder Phase ihres Projekts. Natürlich muss das für beide Seiten wirtschaftlich sinnvoll sein, denn das macht ja eine echte Partnerschaft aus. Dass dieses Konzept erfolgreich ist, zeigt der große Zuspruch. Immer mehr Kunden nehmen die Services unseres »TACs« in Wien in Anspruch. Austromatisierung: Zurück zum »Industrie4.0«-Thema – vor Kurzem präsentierten Sie die von Festo beim Gallup-Institut in Auftrag gegebene Studie »Trendbarometer 2015«, für die über 200 Industriebetriebe u.a. nach dem Wissen um »Industrie 4.0« befragt wurden. Dabei kam heraus, dass 53% den Begriff gar nicht kennen. Erschreckt Sie dieses Ergebnis? Ostermann: Es verwundert mich sehr, denn »Industrie 4.0« wird kommen – unabhängig von der Bezeichnung, die man für diese Entwicklung verwendet. Die Menschheit strebt schon immer nach dem Besseren, dem Schnelleren, dem noch Effizienteren – die Automatisierung leistet ihren Betrag dazu. Es geht also schrittweise in Richtung Produktion der Zukunft. Wir sehen das als Auftrag, auf die Menschen zuzugehen, sie dort abzuholen, wo sie stehen und für das Thema zu begeistern. Wir formen gemeinsam die industrielle Zukunft. Forschung, Lehre, Politik und Industrie müssen jetzt zusammenrücken, um gemeinsam den Wirtschaftsstandort Österreich und Europa zu sichern. Denn China und die USA befinden sich bereits auf der »Industrie 4.0«-Überholspur. Austromatisierung: Woran machen Sie die Aussage, dass China und USA bereits auf der »Industrie 4.0«-Überholspur sind, fest? Ein zentrales Thema bei »Industrie 4.0« ist Aus- und Weiterbildung – Lösungen wie »Tec2Screen« von Festo Didactic verbinden die virtuelle Lernwelt mit der realen. AUSTROMATISIERUNG Ostermann: In beiden Regionen – USA und China – wird gegenwärtig viel in die Entwicklung neuer Technologien investiert. In den USA gibt es bereits seit Längerem eine starke ITIndustrie – unerlässlich auf dem Weg zur vierten industriellen Revolution. Auch China hat große Fortschritte gemacht. Längst vorbei sind die Zeiten, in denen nur kopiert wurde. Waren » 69_97_0315_austro 23.04.15 23:29 Seite 76 T Technik pur I MECHATRONIK I DOWNLOADTIPPTE »Trendbarometer Industriebetriebe 2015« Wir haben Visionäre und Praktiker eingeladen, »Industrie 4.0« aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Das genaue Programm gibt’s unter www.industry-tech.at. Austromatisierung: Wer ist die Zielgruppe der »Industry.Tech15«-Veranstaltung? Ostermann: »Industrie 4.0« wird uns alle betreffen – auf die unterschiedlichste Art und Weise. Daher gibt es da keinerlei Einschränkungen. Das Themenangebot ist vielfältig und die Vorträge spannend. Wir Objekte schweben berührungslos im Raum – Supraleiter-Technologie macht’s möglich. „Ein wichtiger Impuls seitens der Industrie wird die Fachtagung »industry.tech15« im Herbst sein.“ Austromatisierung: Das klingt nach einer großen Sache mit breiter Unterstützung namhafter Hersteller. Welche Inhalte haben Sie für diese »Industrie 4.0«-Fachtagung in petto? Ostermann: Rund um »Industrie 4.0« stehen viele Fragen im Raum. Neue Technologien – was setzt sich durch? Big Data und Security – wie geht man damit um? Neue Arbeitswelt – was erwartet uns? Das und mehr werden Themen der Fachtagung sein. Renommierte Vortragende wie der Zukunftsforscher Lars Thomson oder der bekannte deutsche Vordenker Univ. Prof. Franz-Josef Radermacher geben Antworten. freuen uns schon sehr auf die Fachtagung und viele interessierte Teilnehmer. Austromatisierung: Angesichts der dahindümpelnden Konjunktur abschließend noch die Frage, wie denn bei Festo Österreich aktuell das Geschäft läuft? Spüren Sie einen Aufwind? Ostermann: Wir können und wollen uns dem medialen Wehklagen nicht anschließen. Das vergangene Jahr war gut. Mit einem Umsatzplus von rund 8% auf 2,45 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2014 konnte die Festo Gruppe ihre Marktposition global weiter ausbauen und an das erfolgreiche Wachstum der Jahre davor anknüpfen. Wir sind zuversichtlich, diese Entwicklung heuer fortzusetzen – die Signale stehen auf grün. Austromatisierung: Danke für das Gespräch. Zum bereits fünften Mal gab Festo beim Gallup Institut eine Umfrage unter Vertretern von insgesamt 200 Industriebetrieben in Auftrag. Das Ergebnis zeigt eine grundsätzlich positive Stimmung der heimischen Unternehmen. 73% planen etwa, konkret zu wachsen, 72% finden Österreich als Standort attraktiv, aber nur 19% sehr attraktiv. 75% von ihnen nennen die gute Infrastruktur, 74% die gut ausgebildeten Fachkräfte, 63% die hohe Rechtssicherheit und 53% die persönliche Sicherheit/geringe Kriminalität. Wenig positiv bewertet werden die Förderungen – nur rund ein Viertel sieht sie als Stärke – sowie das politische Klima (20%). Was jene, die Österreich als Standort wenig bzw. gar nicht attraktiv finden, besonders ankreiden, sind mit 76% die hohen Lohnkosten. Weit abgeschlagen dahinter liegen die unfreundliche Rechtslage für wirtschaftliche Betriebe (39%), zu hohe Energiekosten (27%), zu wenig gut ausgebildetes Personal (24%), zu wenig Forschung und Entwicklung und schlechte Infrastruktur (je 6%). Gefragt nach der aktuellen Auftragslage im Vergleich zum Vorjahr, zeigt sich ein leicht positiveres Bild als bei der Befragung 2013. Immerhin 25% beurteilen die Auftragslage mit »besser als im Vorjahr« (2013: 23%), 17% mit »schlechter als im Vorjahr« (2013: 22%) und 58% sehen diese in etwa identisch zum Vorjahr (2013: 55%). Auf die Frage: „Sagt Ihnen der Begriff »Industrie 4.0« etwas?“ antwortete nicht einmal die Hälfte (lediglich 47%) der Unternehmensvertreter mit Ja. 53% kennen den Begriff gar nicht! Die umfangreiche Studie »Trendbarometer Industriebetriebe« mit den teilweise interpretierten und kommentierten Umfrageergebnissen steht kostenfrei zum Download bereit unter: www.festo.at/trendbarometer 76 AUSTROMATISIERUNG Fotos: Martina Draper, Festo; es bisher meist nur Maschinenkomponenten, die aus dem fernen Osten kamen, sehen wir heute schon vereinzelt ganze Maschinen. Hier tut sich etwas – es gilt daher, »Industrie 4.0« als wichtiges Zukunftsthema zu forcieren, will man die Stellung Zentraleuropas als technisch hoch entwickelten Produktionsstandort auch weiterhin beibehalten. Ein wichtiger Impuls in diese Richtung seitens der Industrie ist die Fachtagung »industry.tech15«, die Festo Training and Consulting gemeinsam mit Sick, Phoenix Contact und SAP vom 22. bis 23. September in Zell am See veranstaltet. Stand 129 69_97_0315_austro 23.04.15 23:29 Seite 77 Fotos: Eplan, Hengstler; I PRODUKTNEUHEITEN Virtualisierte Schaltanlagenplanung Energieunabhängig messen Eplan koppelt die Mechatronik-Lösung »EEC One« in der neuen Version 2.4 an seine 3D-Engineering-Software »Eplan Pro Panel« und schafft damit einen prozessorientierten Workflow. Der batterielose Zähler »SPC« von Hengstler (ÖV: Tischer) macht eine externe Stromversorgung oder Batterien für die Mengen- und Volumenmessungen bei Medienströmungen überflüssig. Aufbauend auf der 3D-Makrotechnologie, die bereits in »Eplan Pro Panel« vielfältige Möglichkeiten zur Standardisierung bietet, lässt sich mit der Kombination aus »EEC One« und »Eplan Pro Panel« die virtuelle Planung von Schaltanlagen in 3D automatisieren und deutlich beschleunigen. Mit vordefinierten 3D-Layouts für die Montage der Komponenten und einem flexibel definierbaren Regelwerk zur Verteilung der Komponenten erstellt »EEC One« die gewünschten 3D-Montageaufbauten. Die automatisierte Platzierung der Betriebsmittel reduziert den Aufwand für wiederkehrende Aufgaben in der Konstruktion von Schaltschränken und Schaltanlagen. EngineeringZeiten werden insgesamt verkürzt und zugleich Fehlerquellen reduziert. www.eplan.at I Smart: Stand 432 Eine externe Stromversorgung für Messaufgaben ist nicht immer verfügbar oder wirtschaftlich. Auch Batterien entfallen oft aufgrund ihrer typischen Einschränkungen wie Lebensdauer, Kosten und Zuverlässigkeit in rauen Umgebungen. Durch seine batterielose Funktion schafft der Zähler »SPC« hier Abhilfe. Er kann jederzeit ohne Datenverlust ausgetauscht bzw. ersetzt werden. Der Zähler verfügt über eine ATEXZertifizierung für Gas, ist extrem schock- (300g) und vibrationsfest (20g). Er verfügt außerdem über die laut Hersteller kompaktesten Maße seiner Klasse: 36,5 mm Einbautiefe; 28 mm Durchmesser. www.tischer.at 69_97_0315_austro 23.04.15 23:29 Seite 78 Technik pur I PRODUKTNEUHEITEN Netzteile für mittlere Lasten Die »DRF«-Reihe von TDK-Lambda umfasst Hutschienennetzteile für Anwendungen im mittleren Leistungsbereich (120, 240 und 480 W) und bietet fortgeschrittene Steuermöglichkeiten bei kompakten Abmessungen und hohem Wirkungsgrad. Zur Familie zählen drei kompakte 24-V-Modelle: »DRF120-24-1« (5 A, 36,5 x 123,4 x 115,4 mm), »DRF240-24-1« (10 A, 49 mm breit) und »DRF480-24-1« (20 A, 82 mm breit). Die konvektionsgekühlten Geräte verfügen über einen Universaleingang (85-264 VAC, 47-63 Hz) mit aktiver Leistungsfaktorkorrektur und entsprechen der IEC61000-3-2. Sie weisen hohe Wirkungsgradwerte von bis zu 94% auch bei Klein- und Teillasten auf. Mit einer Spitzenbelastbarkeit von 150% für bis zu 4 s und einer Konstantstromausgangs-Charakteristik sowie einer »Autorecovery«-Funktion eignen sie sich für schwierige Lasten, die einen hohen Anlaufstrom benötigen. Sie verfügen neben Überspannungs-, Überstromund Übertemperaturschutz auch über Fern-Ein/Aus sowie die Möglichkeit zum Parallel- und Serienbetrieb. Die Sicherheitszulassungen umfassen IEC/EN 60950-1, UL 60950-1, CSA22.2 No. 60950-1-07 sowie UL-508; die Überbrückungszeit entspricht den Anforderungen der SEMI F47 bei hoher Eingangsspannung (200 V). Die EMV entspricht EN55022-B und CISPR22-B. Die Netzteile tragen das CE-Zeichen gemäß Niederspannungs-, EMV- und RoHS-2-Richtlinie und haben fünf Jahre Garantie. www.tdk-lambda.at I Smart: Stand 120 Voreingestellte Dämpfung im Hygienedesign Mit der Endlagendämpfung für Mini-Zylinder der Baureihe »CSL-RD« bietet Aventics eine leistungsstarke Alternative zur klassisch einstellbaren Dämpfung an. Das voreingestellte System deckt ein breites Anwendungsspektrum ab, ist selbst auf geringe Geschwindigkeiten feinfühlig abgestimmt und erfordert keinerlei Anpassung während der Installation. Diese verbesserte Dämpfungsperformance zur Reduzierung von Stoßkräften bei wechselnden Lasten und dynamischen Beanspruchungen erzielt der Hersteller mit einer speziellen Luftführung. Die 78 Kompaktes Bedienpanel Der Einbau-PanelPC »CP6606« von Beckhoff eignet sich als kompaktes Bedienpanel für kostensensible Applikationen. Die All-in-One-Kompaktsteuerung kombiniert ein TFT-TouchDisplay (800 x 480 WVGA) im 7“-Format mit einer leistungsfähigen 1-GHz-»ARM-Cortex-A8«-CPU und 1-GB-DDR3-RAMSpeicher. In Kombination mit der Automatisierungssoftware »Twincat« wird der Panel-PC zu einer flexiblen Kleinsteuerung für kleinere und mittlere Maschinen, Produktionsanlagen oder Gebäude. In Kombination mit »Twincat OPC-UA« kann der Panel-PC als OPC-UA-Client oder -Server eingesetzt werden und unterstützt umfassende Konnektivitäts- und Fernzugriffsfunktionen. Neben dem Farb-Touchscreen punktet der Panel-PC durch das robuste Gehäuse mit Aluminiumfront und Stahlblechabdeckung an der Rückseite. Mit einem Betriebstemperaturbereich von 0° bis 55° C (Lagertemperaturbereich -25° bis +65° C) und der Panelfront in Schutzart IP54 sowie der Gehäuserückseite in IP 20 widersteht der »CP6606« auch rauen Umgebungsbedingungen. Als Speichermedium wird eine MicroSD-Karte mit hochwertigem SLCFlash eingesetzt. Zur Ausstattung zählen u. a. eine RS232Schnittstelle, zwei USB-2.0-Ports, ein Ethernet-Anschluss, ein Ethercat-Anschluss und ein 24-V-Netzteil. www.beckhoff.at I Smart: Stand 235 voreingestellte Dämpfung kommt in Aventics Mini-ISO-Zylindern der Baureihe »CSL-RD« zum Einsatz, durch deren optimierte Einrollgeometrie ein nahezu kantenloser Übergang zwischen Rohr und Deckel realisiert wird. Neben der Standardbauform bietet Aventics eine Variante im Hygienic Design mit der voreingestellten Dämpfung an, die speziell für die Nahrungsmittelindustrie und reinigungsintensive Anwendungen konzipiert wurde. Die korrosionsbeständigen Edelstahl-Oberflächen des Zylinders sind durch Elektropolieren geglättet und bleiben unter den EHEDG-Vorgaben von max. 0,8 µm Rautiefe. Das Abstreifermaterial wurde intensiven Tests mit gängigen Industriereinigern unterzogen, um neben der hohen Laufleistung eine chemische Widerstandsfähigkeit zu erzielen. www.aventics.at I Smart: Stand 609 AUSTROMATISIERUNG Fotos: TDK-Lambda, Beckhoff, Aventics, TL Electronics, Escha, Igus; T 69_97_0315_austro 23.04.15 23:29 Seite 79 Lüfterloser Panel-Industrie-PC Eindeutige Kennzeichnung TL Electronic hat seine Panel-PC-Serie »SlimLine ID70« technisch aufgerüstet und um neue Funktionen erweitert: Die »ID70-MTU«-Geräte punkten mit projiziert-kapazitiver Multitouch-Technologie und starkem Energiespar-Prozessor. Mit Farbringen und Bezeichnungsschildträgern bietet Escha einfache Kennzeichnungsmöglichkeiten für Steckverbinder. Dabei lässt sich die Leistung der Bedien- sowie Industrie-PC-Einheit für die jeweilige Anwendung konfigurieren. Zur Auswahl stehen Multitouch-LCDisplays mit Diagonalen ab 15“ bei einer Auflösung von 1.024 x 768 Pixeln im Format 4:3 bis hin zu einer Diagonalen von 21,5“ mit 1.920 x 1.080 Pixeln (Full HD) im Format 16:9. Bei der Rechnereinheit überzeugt der leistungsstarke 64-Bit-Prozessor »Atom D2550« von Intel mit einer Taktfrequenz von 2x 1,86 GHz kombiniert mit dem Intel-Express-Chipsatz »NM10« und bis zu 4 GB Arbeitsspeicher. Das lüfterlose Design ermöglicht die sehr geringe Verlustleistung von CPU und Chipsatz von nur 12 W. Für die Datenspeicherung stehen eine S-ATA-Festplatte mit mind. 500 GB zur Verfügung sowie auf Wunsch eine SSD mit mindestens 32 GB. Die Serie verfügt über drei COM-Schnittstellen, 4x USB 3.0, 2x RJ45-Ports für Gigabit-Ethernet sowie VGAAusgang und Audio-I/O. Der Panel-PC ist im verzinkten Stahlblechgehäuse (frontseitig) mit einer bis zu 8 mm starken Panelmount-Front aus Aluminium (IP65) untergebracht. www.tl-electronic.at Die Farbringe sind in elf verschiedenen Farben erhältlich und können einfach auf den Griffkörper eines M12x1-Rundsteckverbinders oder die Leitung eines RJ45-Steckverbinders oder eines Flansches mit umspritzter Leitung geclipst werden. Für Anwendungen, in denen eine Farbcodierung nicht ausreicht, sondern mehr Informationen auf dem Steckverbinder vermerkt werden müssen, bietet Escha vier unterschiedlich große Bezeichnungsschildträger an. Damit ist eine individuelle Beschriftung des Steckverbinders möglich. Die Bezeichnungsschildträger werden auf die Leitung aufgezogen und lassen sich schnell und einfach montieren. Verbindungsleitungen werden standardmäßig mit Bezeichnungsschildträgern ausgeliefert. www.escha.net I Smart: Stand 719 Zwanzigmal um die eigene Achse »twisterband HD« von igus ist eine leichte und hoch belastbare Energieführung für Drehbewegungen bis 7.000 Grad. »twisterband HD« kombiniert die Belastbarkeit und Stabilität der kreisförmigen »twisterchain« für Drehbewegungen bis maximal 360° mit der Kompaktheit, der Flexibilität und dem Drehwinkel-Spielraum des »twisterband«. Für den Zusatz »Heavy Duty« (»HD«) haben die Konstrukteure zum einen die Bandsegmente deutlich verstärkt. Zum anderen wurde für die Verbindung der einzelnen Segmente eine Kombination aus einer Bolzen- und Hakenlösung entwickelt, sodass das »twisterband HD« eine extreme Belastbarkeit bei gleichzeitig außergewöhnlicher Flexibilität und Drehbeweglichkeit (bis 20-mal um die eigene Achse) bietet. Zudem zeichnet es sich durch die kompakte Bauform aus: Außendurchmesser 300 mm, Höhe ab 250 mm. Durch die Konstruktion sind extreme Drehwinkel möglich: horizontal bis ca. 7.000°, vertikal bis ca. 3.000°. Der vordefinierte Mindestbiegeradius verhindert ein Abknicken der Leitungen und sorgt gemeinsam mit dem tribo-optimierten Hochleistungskunststoff für lange Lebensdauer, selbst bei schwierigen Umgebungsbedingungen wie Temperaturen von -40° bis zu +80° C. www.igus.at I Smart: Stand 333 69_97_0315_austro 24.04.15 15:40 Seite 80 T Technik pur I SICHERE AUTOMATION Programmierbare Sicherheitstechnik auch für Kleinstanwendungen B&R launchte auf der vergangenen »Hannover Messe« eine neue Serie sicherer digitaler Mischmodule aus der »X20-SafeIO«Familie, mit der die Einstiegshürde für programmierbare Sicherheitstechnik fällt. Mit ihnen lassen sich minimale Safety-Lösungen mit einem einzigen Modul umsetzen. Integrierte Sicherheitstechnik soll damit auch bei Kleinstanwendungen nicht mehr teurer als bisherige Sicherheitslösungen auf der Basis von Safety-Relais sein. www.br-automation.com INTRO Ethernet-Adapter für Safety-Kommunikation » Das neue Sicherheitsfeldbus-Adaptermodul »FENA-21« von ABB ist ein Zwei-Port-EthernetAdapter für Protokolle der Bussysteme ProfinetIO, Ethernet/IP und Modubus-TCP. Es verspricht vereinfachte Planung und Aufbau größerer Sicherheitssysteme und ermöglicht schnelle, zuverlässige Verbindungen. www.abb.at Not-Aus mit integrierter Beleuchtungt Pfiffige Idee von Turck: Die beleuchtete Basis des Schalters leuchtet im Normalzustand gelb. So bleiben die Schalter auch unter ungünstigen Beleuchtungsverhältnissen immer sichtbar. Wird der Not-Aus-Schalter betätigt, blinkt der Korpus des Schalters in rotem Licht, sodass der gedrückte Not-Halt direkt erkennbar ist. www.turck.at 80 Sechs Funktionen auf kleinstem Raum Mit »Sirius 3SK2« vereint Siemens unterschiedliche Sicherheitsfunktionen in einem kompakten Sicherheitsschaltgerät. Die 22,5 mm breite Variante mit bis zu vier Sicherheitsfunktionen ist laut Hersteller so schmal wie kein anderes softwareparametrierbares Sicherheitsschaltgerät am Markt. Die 45 mm breite Ausführung bietet bis zu sechs Sicherheitsfunktionen und ist mit einem Diagnosedisplay ausgestattet. Die fehlersicheren Ausgänge können in ihrer Funktion unabhängig voneinander belegt werden. Mit der anwenderfreundlichen Drag & Drop-Parametrieroberfläche werden Sicherheitsfunktionen einfach erstellt und optional um Test- und Diagnosefunktionen ergänzt. Typische Anwendungen sind Not-Halt-Befehlsgeräte, Schutztüren mit Zuhaltung oder auch Materialzuführungen mit Lichtschranken-Sensorik. Weitere Sicherheitsanwendungen lassen sich entsprechend den individuellen Anforderungen einfach realisieren. www.siemens.at I Smart: Stand 130 Einfach zweifach normkonform Die Einstrahl-Sicherheits-Lichtschranken »SLS 46C« von Leuze (ÖV: Schmachtl) können je nach Überwachungsgerät als Typ-4- oder als Typ-2-Sensoren eingesetzt werden. Die angepassten Normen IEC 61496-1 und EN 614961-1 stufen bei Typ-2-Sensoren den Performance Level von PL-d auf PL-c herab. Somit müssen Situationen, die gemäß Risikobeurteilung PL-d erfordern, nun mit Typ4- statt Typ-2-Sensoren abgesichert werden. Die Sicherheits-Lichtschranke »SLS 46C« von Leuze electronic bietet hier eine einfache Lösung: Mit dem Sicherheits-Überwachungsgerät »MSI-TRM« werden die Lichtschranken zu Typ-4-Sensoren, mit dem »MSI-TR1« zu Typ-2-Sensoren. Innerhalb der Baureihe »46C« stehen Sensorvarianten mit Rotlicht oder Infrarot, mit M12-Stecker oder Kabelanschluss zur Verfügung. Zudem beinhaltet diese Baureihe auch nichtsichere Sensoren für Standard-Detektionsaufgaben für verschiedenste Anwendungen in den Bereichen Intralogistik, Verpackungstechnik, Montage-/Handhabung sowie in der Holz-, Papier- und Druckindustrie. www.schmachtl.at I Smart: Stand 435 AUSTROMATISIERUNG 69_97_0315_austro 23.04.15 23:30 Seite 81 I PRODUKTNEUHEITEN Vorzertifizierte Sicherheitslösungen HMS bietet mit der Produktfamilie »IXXAT Safe« ein umfangreiches Portfolio an Lösungen für die sichere Kommunikation nach IEC 61508 und unterstützt Kunden mit seinem Safety-Entwicklungsteam. Highlight der Produktfamilie ist »IXXAT Safe T100«, eine Komplettlösung aus SicherheitsHardware und -Software sowie Vorzertifizierung für die Anbindung von sicheren E/As über ein sicheres Kommunikationsprotokoll. »IXXAT Safe T100« wird direkt in das Kundensystem integriert und nutzt die bekannten »Anybus CompactCom«-Module von HMS als Kommunikationspfad über das nichtsichere Netzwerk. Die sichere Kommunikation wird dabei über das Black-Channel-Prinzip umgesetzt. Neben der derzeit verfügbaren Version für »Profisafe« über Profinet werden in Kürze weitere Varianten erhältlich sein, z.B. für »CIP Safety« auf Ethernet/IP oder »Functional Safety over Ethercat« (»FSoE«). Bei speziellen Anforderungen an Formfaktor, Verbindungsstecker oder Anzahl der E/As können auch kundenspezifische Versionen realisiert werden. Als Alternative z.B. bei Platzmangel oder vorhandener Sicherheitshardware stehen – ebenfalls vorzertifizierte – Protokollstacks für »FSoE« sowie «CIP Safety« auf Ethernet/IP oder Sercos zur Verfügung. www.ixxat.de Sicherheits-Scheiben ergänzt Fotos: B&R, Turck, Siemens, Schmachtl, IXXAT, Murrelektronik; Murrelektronik bietet für seine modulare Feldbusstation »Cube20S« nun Safety-Erweiterungsmodule an, mit denen sicherheitsrelevante Zustände zuverlässig übertragen werden. »Cube20S« ist eine kompakte und anpassungsfähige Feldbusstation für den Schaltschrank. An ein Basismodul mit integriertem Feldbusknoten werden digitale und analoge Module mit zwei, vier oder acht Kanälen sowie unterschiedliche Funktionsmodule in der gewünschten Konfiguration aufgesteckt. Die neuen Safety-Erweiterungsmodule tragen zu funktional sicheren Ketten in Maschinen- und Anlageninstallationen bei. Über das sichere Feldbusprotokoll »Profisafe« via Profinet oder Profibus werden Daten so übertragen, dass hohe Sicherheitskategorien bis hin zu Performance Level e (PL-e) erreicht werden können. Das Ausgangsmodul stellt sicher, dass Ausgänge im Bedarfsfall sicher spannungsfrei geschaltet werden und betroffene Maschinenbaugruppen sicher abgeschaltet werden. Das Safety-Eingangsmodul überträgt Signalzustände von Einrichtungen der Sicherheitstechnik wie Lichtschranken und Lichtvorhängen, Positionsschaltern oder Not-Halt-Tastern zuverlässig an die Sicherheitssteuerung. www.murrelektronik.at Smart: Stand 335 AUSTROMATISIERUNG 69_97_0315_austro 23.04.15 23:30 Seite 82 P Praxisreport I SICHERE AUTOMATION Wie auf Basis von Standard-Komponenten in Kombination mit softwarebasierter Sicherheitstechnik eine leistungsfähige, aber offene Spezial-Steuerungslösung für Sonotroden & Co. entstand Ultrasicher Ultraschallschweißen Wirtschaftlich und universell einsetzbar, aber trotzdem leistungsfähig und mit modernsten Sicherheitsfunktionen ausgestattet – das waren die Anforderungen des Schweizer Unternehmens Telsonic an seine neue Steuerung. Auf Basis des »X20«-Systems und der softwarebasierten Sicherheitslösung »Safelogic-X« von B&R hat der Spezialist für Ultraschallschweißen vor Kurzem seine »TCS5«Steuerung auf den Markt gebracht, die all die genannten Merkmale vereint. Die Offenheit und gute Vernetzbarkeit der B&R-Technik sorgen dafür, dass die neue Steuerung problemlos Daten mit anderen Systemen austauschen kann. 82 em Einsatz von Ultraschall sind in industriellen Anwendungen kaum Grenzen gesetzt. Ob nun eine Fahrzeugrückleuchte mit dem Grundkörper wasserdicht verbunden werden soll oder eine Getränkeverpackung versiegelt werden muss – das Schweizer Unternehmen kann die passende Lösung mit ihren leistungsfähigen Ultraschallgeneratoren und maßgeschneiderten Sonotroden realisieren. Neben D AUSTROMATISIERUNG 69_97_0315_austro 23.04.15 23:32 Seite 83 dem bewährten longitudinalen Schweißverfahren bietet Telsonic zusätzlich die patentierten Verfahren »Soniqtwist« und »PowerWheel«. Bislang wurde bei der Ansteuerung der Kernkomponenten des Ultraschallsystems auf eine Embedded-Hardware gesetzt, die vor über 15 Jahren in Eigenregie entwickelt wurde. „Zum damaligen Zeitpunkt gab es keine Alternative, die unsere Kosten- und Leistungsvorgaben erfüllen konnte“, erinnert sich Peter Solenthaler, Leiter Forschung & Innovation bei der Telsonic AG. „Zudem konnte damals keine SPS die geforderte Zykluszeit von maximal 1 ms einhalten.“ Das hat sich inzwischen grundlegend geändert. So ist für B&R-Steuerungen die Einhal- Die integrierte Sicherheitstechnik von B&R garantiert den Schutz der Bediener und ist auch bei kostensensitiven Anwendungen wirtschaftlich einsetzbar. Rechts: „Für uns ist die B&R-Lösung auf Basis des »X20«-Systems in Verbindung mit der softwarebasierten Sicherheitssteuerung »Safelogic-X« jetzt wesentlich kostengünstiger, weil wir keine eigene Hardware mehr zertifizieren, pflegen und weiterentwickeln müssen.“ Peter Solenthaler, Leiter Forschung & Innovation bei Telsonic. tung einer Zykluszeit von 1 ms, wie sie für die präzise Ansteuerung der schnellen Ultraschallgeneratoren und der in das Werkstück eingebrachten Schweißenergie benötigt werden, kein Problem. „Besonders positiv ist dabei zu vermerken, dass sich die Tasks bei der B&R-Lösung klar priorisieren lassen“, erklärt Peter Solenthaler. Aber nicht nur deshalb haben sich die Verantwortlichen für eine Steuerung aus dem »X20«-System von B&R entschieden. „Die Anforderungen an die Sicherheitstechnik – gerade was unsere Cut&Seal-Pressen angeht – wie » 69_97_0315_austro 23.04.15 23:32 Seite 84 P Praxisreport I SICHERE AUTOMATION Peter Solenthaler ins Detail. „Dabei spielt auch die durchgängige Entwicklungsumgebung »Automation Studio« eine zentrale Rolle.“ Das umfangreiche Spektrum an Bus-Controllern und Standardschnittstellen des »X20«-Systems gestattet es dem Unternehmen zudem, die neue Steuerung mit geringem Aufwand an übergeordnete Maschinensteuerungen oder ERP-Systeme anzubinden und dabei große Datenmengen auszutauschen. auch an die Dokumentation und Rückverfolgbarkeit des Schweißprozesses haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen“, begründet Peter Solenthaler. Offen und zukunftsfähig Softwarebasierte Sicherheitssteuerung spart Kosten Diese hohen Anforderungen lassen sich mit dem »X20«-System in Verbindung mit der softwarebasierten Sicherheitssteuerung »Safelogic-X« besonders wirtschaftlich erfüllen. „Für uns ist diese Lösung auch wesentlich kostengünstiger, weil wir keine eigene Hardware zertifizieren, pflegen und weiterentwickeln mussten. Das hat B&R für uns übernommen“, erklärt Peter Solenthaler weiter. Der Ultraschallspezialist profitiert in besonderem Maße vom modularen Aufbau und der Durchgängigkeit des Steuerungs- und I/O-Systems von B&R, weil die von Telsonic realisierten Anlagen nur im Kern weitgehend gleich aufgebaut sind, sonst aber an die individuellen Anforderungen der Anwendung und des Anwenders angepasst werden müssen. „Eine Anbindung von Komponenten wie X-Y-Achsen oder diversen Klemm-, Zuführ- und anderen Systemen ist damit schnell implementiert“, geht Oben: Die torsional gesteuerte Präzisionspresse »TPS3000« von Telsonic ist für große Schweißobjekte konzipiert und bringt eine Schweißkraft von 3.000 N bei 6.500 W Leistung und einer Frequenz von 20 kHz auf. Die Steuerung basiert auf dem »X20«-System von B&R. Unten: Die Einsatzmöglichkeiten des Ultraschallschweißens sind breit gefächert. Sie reichen vom Sieben und Reinigen über das schonende Schneiden von Lebensmitteln bis hin zum Metall- und Kunststoffschweißen. Die neue Telsonic-Steuerung lässt sich aufgrund des modularen Aufbaus des »X20«-Systems problemlos an jeden dieser Anwendungsfälle anpassen. „Besonders gerne greifen wir für die Vernetzung unserer Anlagen auf Powerlink zurück, weil B&R dem Open-Source-Gedanken folgt und wir so einen branchenweit einmalig offenen und damit zukunftsfähigen Echtzeit-Ethernet-Standard zur Verfügung haben, der es uns erleichtert, die Kosten der Gesamtlösung niedrig zu halten“, lobt Peter Solenthaler. Aufgrund der Zukunftsfähigkeit und Flexibilität haben sich die Verantwortlichen bei Telsonic auch beim Betriebssystem der Visualisierungsplattform für eine Open-Source-Variante entschieden: »Debian« mit VNC-Client. Über Ethernet kommuniziert das an einem Tragarm montierte HMI mit der »X20«-Steuerung, auf der auch die Visualisierungsanwendung ausgeführt wird. Das hat den Vorteil, dass bei Ausfall des Bildschirms jeder beliebige PC mit installiertem VNC-Client an die Steuerung gehängt und sofort weitergearbeitet werden kann. Aufgrund des Einsatzes der softwarebasierten Sicherheitssteuerung »Safelogic-X« und der Open-Source-Lösungen ist die neue »TCS5«Steuerung von Telsonic wirtschaftlich und zukunftsfähig. Der modulare Aufbau und ein großes Spektrum an unterstützten Kommunikationsstandards ermöglichen es, die Steuerung auch dank der durchgängigen EngineeringUmgebung »Automation Studio« schnell und mit geringem Aufwand an die individuellen Anforderungen der Anwendung und des End(r.PA./TR) kunden anzupassen. INFOLINK: 84 AUSTROMATISIERUNG www.br-automation.com Stand 231 Fotos: B&R, Telsonic, Boris Adolf, Fotolia; Wirtschaftlich, flexibel und effizient 69_97_0315_austro 23.04.15 23:32 Seite 85 I PRODUKTNEUHEITEN Falsches Bild veröffentlicht – eine Richtigstellung Aufmerksamen Lesern ist es gleich aufgefallen: In der vorigen Ausgabe Austromatisierung 2/2015 berichteten wir auf Seite 70 über die Sicherheitssteuerung »samos PRO Compact« von Wieland Electric (ÖV: Schmachtl). Das Bild dazu zeigte allerdings die »Sysmac NX-S«-Steuerung von Omron, die wir bereits in Austromatisiernug 1/2015 vorstellten. Wir bedauern dieses Missgeschick und bringen nachstehend beide Meldungen mit den jeweils richtigen Bildern nochmals. Die Redaktion. Sichere Kleinsteuerung Die Sicherheitssteuerung »samos PRO Compact« von Wieland Electric (ÖV: Schmachtl) misst nur 45 mm in der Breite. Sie ist universell einsetzbar und hat Online-Diagnose mit an Bord. Das kompakte Modul mit 16 sicheren Eingängen hat vier sichere Ausgänge, vier sichere konfigurierbare Ein-/ Ausgänge und einen wechselbaren Programmspeicher mit 512 MB (SD-Karte). Die Steuerung kann modular auf bis zu 168 sichere Ein- und Ausgänge erweitert werden, alle Module sind wahlweise mit steckbaren Schraub- oder Push-In-Klemmen verfügbar. Integrierte USB- und Ethernet-Schnittstellen ermöglichen jederzeit Zugriff auf das System zur Fernwartung. Die in das kostenlose grafische Programmiertool »samos PLAN5+« integrierte Online-Diagnose und das SystemLogbuch unterstützen den Anwender dabei. Die Steuerung ist auch unter extremen Umgebungsbedingungen einsetzbar – dank einer Schaltleistung von 4 A an jedem Ausgang und einem Temperaturbereich von -25° bis +65°C. Das Modul erfüllt SIL CL 3 gemäß EN 62061 und PL-e/Kategorie 4 gemäß EN ISO 13849-1. www.schmachtl.at I Smart: Stand 435 Eigenständig einsetzbar Fotos: Omron, Schmachtl; Der zuvor in die Automationsplattform »Sysmac« integrierte Safety-Controller »Sysmac NX-S« von Omron lässt sich als »NX Stand-alone« nun auch eigenständig ohne Standardsteuerung betreiben. Möglich macht den Stand-alone-Betrieb der Sicherheitssteuerung ein neuer Koppler, der in einer Funktion mit Ethernet/IP die Schnittstelle zur Außenwelt bildet und gleichzeitig mit Ethercat die sichere Kommunikation zwischen Safety-CPU und den sicheren E/A ermöglicht. Somit bleibt das bisherige System auf der Safety-Seite wie gehabt bestehen und es entfällt die Notwendigkeit, mit einem Maschinencontroller der »NJ«-Serie zu kommunizieren. Dies erlaubt den komplett eigenständigen Betrieb sowie auch den Anschluss an Fremdsteuerungen und Bedienterminals. Die Sicherheitssteuerung ist in der Lage, Standard-Steuerungsaufgaben wahrzunehmen und damit eine zusätzliche SPS zu ersetzen, was Kosten einspart. Die maximale Ausbaustufe des Systems umfasst im Mischbetrieb 63 Module sowie 150 sichere E/A-Punkte. Die Standard-E/A der »NX«-Serie, wie digitale und analoge E/A, können ebenso eingebunden werden. Als reine Sicherheitsteuerung können 32 Module und bis zu 256 sichere E/A-Punkte verwaltet werden. www.omron.at AUSTROMATISIERUNG I Smart: Stand 126A 69_97_0315_austro 23.04.15 23:32 Seite 86 P Praxisreport I SICHERE AUTOMATION Wie ein sich ein industrieerprobtes Automatisierungssystem beim Containerumschlag einer Hafenanlage in den Vereinigten Arabischen Emiraten bewährt Dem heißen Wüstensand trotzend Zeit ist Geld im globalen Containerverkehr, kurze Be- und Entladezeiten sparen Kosten. Wie intelligentes Handling die Liegezeiten von Fracht- und Containerschiffen minimiert, zeigt Khalifa Port im Emirat Abu Dhabi. Weil ein moderner er rund 4 km ins offene Meer hinaus gebaute neue Containerhafen Khalifa Port feierte 2012 Eröffnung. Entlang der Kailinie be- und entladen turmhohe Krane riesige Containerschiffe. Die Anlage auf halbem Weg zwischen den Städten Abu Dhabi und Dubai ist Bestandteil der in den Wüstensand wachsenden Kizad Industrial Zone mit einer Fläche von über 50 km2. Khalifa Port soll der bedeutendste Containerhafen der Region werden, Schiffe mit bis zu 16 m Tiefgang können hier vor Anker gehen. D Containerhafen im Kern ähnlich funktioniert wie eine komplexe Produktionsanlage, entschied man sich für den Einsatz des ansonsten vorwiegend im industriellen Umfeld verwendeten Automatisierungssystem »PSS 4000« von Pilz. Es sorgt in Teilen des Hafenbetriebs für effizient automatisierte Abläufe und gewährleistet die sichere Zusammenarbeit von Mensch und Maschine unter extremen klimatischen Bedingungen. 86 Von Ing. Stephan Marban Kranführer sitzen in zentraler Leitstation Das neue Terminal setzt in Sachen Handling, Steuerung und Sicherheit auf modernste Technologie. Die logistischen Abläufe sind in großen Teilen automatisiert, bemannte und unbemannte Transportsysteme arbeiten Hand in Hand, von AUSTROMATISIERUNG 69_97_0315_austro 23.04.15 23:32 Seite 87 einer zentralen Leitstation aus werden Teile der Logistikprozesse über Rechner und Bildschirme gesteuert und überwacht. Damit das Terminal ausfall- und unfallfrei funktioniert, bedarf es einer integrierten Steuerungs- und Sicherheitslösung, die das gesamte Geschehen im Auge behält und im Gefahrenfall schnell und der Situation an- Im Hafen Khalifa Port im Emirat Abu Dhabi überacht das Automatisierungssystem »PSS 4000« von Pilz sowohl alle sicherheitsgerichteten Funktionen als auch Automatisierungsdaten der weit verzweigten Krananlage. gemessen reagiert. Ein durchdachtes Miteinander aus bemannten Be- und Entladekränen auf der Anlegeseite, mobilen Transportsystemen und automatisierten fahrerlosen Stapelkränen im zentralen Bereich der Anlage gewährleistet eine schnelle und reibungslose Be- und Entladung der LKWs und Schiffe. Im Container-Feld besteht jeder Block aus je einem wasser- und einem landseitigen Stapelkran, die auf gemeinsamen Schienen fahren. Die Stapelkräne auf der Landseite be- und entladen die LKWs, die Kräne auf der Wasserseite stellen Container aus dem Blockinnenraum für die mobilen Shuttle-Einheiten abholbereit zur Verfügung. Diese transportieren die Container zu den Verladekränen am Kai. AUSTROMATISIERUNG Automatisierte Kräne Mit der Automatisierung der Kräne in Khalifa Port war das US-Unternehmen TMEIC Corporation beauftragt. TMEIC bietet auf internationaler Ebene Lösungen für die Bereiche Automatisierung, Antriebssysteme, Motoren- sowie industrielle Steue- rungstechnik. Der Auftraggeber, die Abu Dhabi Ports Company, verlangte ein innovatives und flexibles System für Automatisierung und Sicherheit. Sicherheitsgerichtete Kommunikationsmöglichkeit via Ethernet war ebenso gefordert wie die Kommunikationsfähigkeit mit anderen Automatisierungsgeräten. TMEIC beschloss, ihre bisherigen Steuerungskonzepte zu überprüfen und war auf der Suche nach einem leistungs- und zulassungsfähigen Sicherheitssystem mit Kommunikationsmöglichkeit über Ethernet, auch unter extremen Klimabedingungen. Da Pilz als Komplettanbieter für die sichere Automatisierung bereits für seine Sicherheitslösungen bekannt war, wurde TMEIC über bestehende Kontakte auf das Automatisierungssystem »PSS 4000« von Pilz aufmerksam. Schnelle und sichere Kommunikation »PSS 4000« überwacht alle sicherheitsgerichteten Funktionen der Hafenkräne. Das Automatisierungssystem gewährleistet ein aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel von Hardware- und » 69_97_0315_austro 23.04.15 23:33 Seite 88 P Praxisreport I SICHERE AUTOMATION Das moderne Steuerungskonzept basiert auf leistungsfähiger Ethernet-Technologie. Sämtliche Steuerungskomponenten sowie Videodaten laufen auf einem Glasfaser-Backbone. Alle Informationen sind somit überall verfügbar. Als Protokoll für sicherheitsgerichtete Vernetzung wird »Safetynet p« für den zuverlässigen Austausch und die Synchronisation von Steuerungs-, Failsafe-Daten und Zuständen genutzt: Die einzelnen Blocks, bestehend aus jeweils einer »PSSuniversal-PLC«-Steuerung und drei IO-Köpfen, sind über eine sichere Ethernetverbindung mit dem Leitstand verbunden. Jeder Kran kann vom Leitstand aus manuell bedient werden. Dabei müssen zwischen Leitstand und Kran sichere Anwahl- und Not-Halt Signale ausgetauscht werden, damit dieser im Notfall sicher gestoppt werden kann. Automatisierung und Sicherheit in einem System 88 Oben: Die Steuerung »PSSuniversal PLC« als Teil des Automatisierungssystem »PSS 4000« eignet sich als Allrounder für große Anlagen sowie weit verzweigte Verladesysteme wie Containerumschlaghäfen. Unten: Im zentralen Teil der Containeranlage ist jeder der 15 Blöcke mit einer autarken Steuerung »PSSuniversal PLC« von Pilz ausgerüstet. Sie verarbeitet flexibel sichere und nicht sichere Daten. Weitere Zukunftsprojekte in Aussicht In Spanien und Australien sind weitere Projekte dieser Art in der Fertigstellungsphase. Die Lösung mit »PSS 4000« stellt nun auch hier unter Beweis, dass sie den besonderen Herausforderungen gerecht wird. Bei TMEIC kann man sich vorstellen, künftig noch zahlreiche weitere Projekte gemeinsam mit (TR) Pilz zu realisieren. Zum Autor: Ing. Stephan Marban verantwortet den technischen Support bei Pilz Österreich. INFOLINK: AUSTROMATISIERUNG www.pilz.at Stand 430 Fotos: Pilz, Fotolia; Software-Komponenten, Netzwerkgeräten und dem Echtzeit-Ethernetsystem »Safetynet p«. Aufgrund der konsequenten Verteilung und Verlagerung von Steuerungsfunktionen in die Peripherie lassen sich mit dem System vielfältige Projekte flexibler und leichter realisieren als mit konventionellen Lösungen. Statt einer zentralen Steuerung steht ein modulares Anwenderprogramm in einem zentralen Projekt zur Verfügung. Dieses ermöglicht ein einfaches, einheitliches Handling im Gesamtprojekt. In zahlreichen Applikationen unterschiedlichster Industriebranchen hat sich das System bewährt, seit einiger Zeit kommt es auch in komplexen Logistikanlagen unter freiem Himmel zum Einsatz. Im zentralen Teil der Containeranlage ist jeder der 15 Blöcke mit einer autarken Steuerung »PSSuniversal PLC« von Pilz ausgerüstet. Diese sitzt in einem klimatisierten Schaltschrank vor Ort auf der Landseite. Auf der Wasserseite steht ebenfalls ein klimatisierter Schaltschrank, der mit einer »PSSuniversal I/O Remote«-Station ausgestattet ist. Jede »PSSuniversal PLC« überwacht für ihren Bereich sämtliche sicherheitsgerichteten Funktionen wie Not-Halt, Schutztüren, Positionsüberwachung, Lichtgitter und Scanner und schaltet die entsprechenden Freigaben. Zum Einsatz kommen dabei sowohl digitale Ein- und Ausgänge als auch Relaiskontakte. Darüber hinaus fährt in jedem der Kräne ein »PSSuniversal I/O«-System mit. Das Automatisierungssystem »PSS 4000« verarbeitet im Gesamtsystem Sicherheits- und Automatisierungsdaten: Dabei liest die Steuerung alle Eingänge ein und gibt den Status über das EGD-Protokoll (Ethernet Global Data) an die übergeordnete Steuerung weiter. Diese Steuerung bearbeitet ihr Steuerungsprogramm und sendet die Informationen via EGD-Protokoll wieder zurück zur Steuerung »PSSuniversal PLC«, die dann die AutomatisierungsAusgänge entsprechend schaltet. Nach Abschluss ausführlicher Tests wurde die Anlage wie geplant an den Betreiber übergeben und arbeitet seitdem erfolgreich mit hoher Produktivität und Zuverlässigkeit. Gemeinsam haben TMEIC und Pilz hier eine innovative Lösung geschaffen, die neue Standards in der Hafenlogistik setzt. 69_97_0315_austro 23.04.15 23:33 Seite 89 I WENN’S RECHT IST Gastkommentar von Mag. Nevena Shotekova Rechtsanwältin – spezialisiert auf Unternehmensrecht, Vertragsrecht und Gesellschaftsrecht E-Mail: [email protected] www.agh-law.at Vertrauen ist gut – ein rechtssicherer Vertrag besser! Teil 3: Gewährleistung Die Frage des Ausmaßes der Gewährleistung ist neben der Vereinbarung des Kaufpreises einer der wichtigsten Aspekte jeder Vereinbarung. Zahlreiche Variationen von Vertragsklauseln versuchen, die Gewährleistung zwischen Unternehmern zu begrenzen, aber was hält nun wirklich? Nach der Rechtsprechung ist ein gänzlicher Ausschluss der Gewährleistung sittenwidrig und sohin nichtig. Die zweijährige Gewährleistungsfrist (für bewegliche Sachen) kann jedoch verkürzt werden. Die Gewährleistungspflicht besteht grundsätzlich für Mängel, die im Zeitpunkt der Übergabe (latent) vorhanden sind. Dies wird für Mängel vermutet, die innerhalb von sechs Monaten ab der Übergabe auftreten. Auch ein Mangelfolgeschaden (»Weiterfresserschaden«), der sich erst nach der Übergabe aus einem zum Zeitpunkt der Übergabe vorhandenen latenten Mangel entwickelt hat, ist von der Gewährleistung umfasst: lockerer Befestigungsbolzen am Zahnriemenantrieb führt zu Schäden am Motor. Diese Vermutung zugunsten des Käufers kann allerdings zwischen Unternehmern ausgeschlossen werden. Ein gänzlicher Ausschluss der Gewährleistung im Fall von massiven Mängeln, die die Sache von vornherein völlig unbrauchbar machen, ist sittenwidrig. Weiters sittenwidrig ist ein Gewährleistungsausschluss bei fabrikneuen Waren sowie bei Waren, die im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses noch nicht existierten, sodass der Übernehmer nicht einmal die theoretische Möglichkeit zur Überprüfung hatte. Trotz eines Gewährleistungsausschlusses hat der Verkäufer für ausdrücklich, aber auch schlüssig zugesicherte Eigenschaften der Sache einzustehen. Ein Gewährleistungsausschluss für versteckte Mängel zwischen Unternehmern ist nicht per se sittenwidrig. Auch bei versteckten Mängeln beginnt die Frist mit der Übergabe. Eine Ausnahme macht die Rechtsprechung, wenn der Verkäufer eine nicht sofort überprüfbare Eigenschaft vertraglich ausdrücklich zugesichert hat. In diesem Fall beginnt die Gewährleistungsfrist erst ab der Erkennbarkeit des Mangels zu laufen. Besichtigungsklausel („wie besichtigt“, „wie besichtigt und Probe gefahren“) schließen die Gewährleistung nur für erkennbare, aber nicht für verborgene Mängel aus. Der Verzicht auf die Gewährleistung für einen Mangel schließt einen Schadenersatzanspruch für einen »Weiterfresserschaden« nicht aus. Sittenwidrig kann auch eine Verfallsfrist sein, die die Geltendmachung von Ansprüchen ohne sachlichen Grund übermäßig erschwert. Nichtig ist auch eine Bestimmung, wonach die Haftung des Auftragnehmers entfallen soll, wenn eventuelle Schäden und Mängel nicht binnen drei Tagen von Auftraggeber schriftlich gemeldet werden. Aufgrund der bunten Palette von Klauseln und Fällen in der Praxis wird eine auf den Einzelfall geschneiderte rechtliche Beratung empfohlen. AUSTROMATISIERUNG 69_97_0315_austro 23.04.15 23:33 Seite 90 Technik pur I IND. KOMMUNIKATION Universal-Busstecker 2,19 Millionen IO-Link-Knoten installiert Erstmals hat die IO-Link-Community eine notariell beglaubigte Statistik zu der Anzahl der installierten IO-Link-Knoten im Feld in Auftrag gegeben. Demnach wurden seit 2009 über 2,19 Millionen IO-Link-Knoten (Stichtag 31.12.2014) im Feld installiert. Dabei reichen die heute bereits umgesetzten Applikationen mit IO-Link quer durch alle Branchen, angefangen bei der Automobil- und Verpackungsbranche über Maschinenbau und Solarindustrie bis zur Glasherstellung, der Produktion von Biogas und in der Holzindustrie. www.io-link.com INTRO Prüfgerät für Datenkabel-Installation » Der »WireXpert 500« vom MB Connect (ÖV: Buxbaum Automation) ist ein praktischer Kabelzertifizierer für Twisted-Pair-Verkabelungssysteme bis zu CAT 6A/Klasse EA. Es lassen sich damit die Installationsarbeiten schnell und genau dokumentieren. Es können auch Industrial-EthernetM12-Systeme, M12x-coded, Koax-Verkabelungen und Patchkabel gemessen werden. www.myautomation.at openPowerlink-Stack kommt in Version 2.2 Der neue Stack enthält alle notwendigen Funktionen, um eine Master-Redundanz zu implementieren. Ein großer Vorteil von Redundanz-Lösungen mit Powerlink sind die schnellen Umschaltzeiten. Sollte eine Steuerung ausfallen, wird innerhalb von einem Zyklus stoßfrei auf die redundante Steuerung umgeschaltet. Damit lassen sich hochverfügbare Systeme auf der Basis von Powerlink auch in besonders kritischen Anwendungen, zum Beispiel im Energiesektor, in der Schifffahrt oder in der Stahlverarbeitung einsetzen. www.ethernet-powerlink.org 90 Provertha erweitert sein umfangreiches Portfolio an Bussteckern um den Universal-Busstecker »Special IK«. Der Kabelanschluss ist 35° zur D-Sub-Steckrichtung geneigt. Neun Schraubklemmen ermöglichen den universellen Einsatz für Modbus, RS232, RS422 und RS485. Durch das spezielle Vollmetallgehäuse und die massive Kabelklemme ist eine effektive 360°-EMI/RFI-Kabelschirmung gegeben. Dabei sorgt die massive Kabelklemme für eine sichere, definierte Kabelschirmübergabe und Zugentlastung, während das komplett geschirmte Zinkdruckgussgehäuse mit spezieller Schirmungsgeometrie eine hohe EMI/RFI-Sicherheit bietet. An den neuen Busstecker könne starre und flexible Einzeladern mit Querschnitten von 0,14 mm bis 1,0 mm (AWG 26 – AWG18) angeschlossen werden. Dabei wird ein großer Kabelklemmbereich mit Kabeldurchmessern von 6 bis 9 mm unterstützt. Die Verriegelung erfolgt über eine Rändelschraube. Der Busstecker ist für einen Temperaturbereich von -20° bis +75° C, Schutzart IP20 und für bis zu 200 Steckzyklen spezifiziert. www.provertha.com LAN-gesteuerter Real-Time-Ethernet-Master Für Anwender, die Standard-LAN als Verbindungsoption bevorzugen, erweitert das »netHost RTE«-Gateway von Hilscher (ÖV: Aiona) die Zugriffsmöglichkeiten auf IPCs um industrielle Ethernet-Netzwerke via Profinet, Ethercat und Ethernet/IP. Das Gateway ist ein vollwertiger und autonom arbeitender Real-Time-Ethernet-Master, der Industrie-PCs und anderen Embedded-Systemen die Steuerungsanbindung von Industrial-Ethernet-Netzwerken an eine Standard-LANVerbindung ermöglicht. Das optimierte TCP/IP basierte und offene LAN-Zugriffsprotokoll garantiert maximalen Datendurchsatz und ermöglicht Latenzzeiten von unter 1 ms. Eine »Windows-DLL« als Applikations-Zugriffsschnittstelle (API) und ein C-Quellcode für Embedded-Systeme ermöglichen den schnellen Einstieg und Zugriff von jeder Plattform mit LAN-Anschluss. Die API ist funktionskompatibel zu der von Hilschers PC-Karten, lediglich die DLL muss getauscht werden. Ist die API einmal anprogrammiert, können gleich beide Geräteklassen unterstützt werden. www.aiona.at I Smart: Stand 443 AUSTROMATISIERUNG Fotos: MB Connect, Provertha, Aiona, Beckhoff, BellEquip; T 69_97_0315_austro 23.04.15 23:33 Seite 91 Dezentrale Sensordaten einfach weiterleiten Mit den »IO-Link-Box«Modulreihen in Schutzart IP67 von Beckhoff lassen sich Sensoren über einfache Sensorkabel dezentral im Feld anbinden und Daten damit ans IO-Link-Kommunikationssystem weitergeben. Mit insgesamt 28 Modulvarianten – digital und analog, bis zu 16-Kanal-Ein-/Ausgänge, M8- oder M12-Anschlüsse, Kunststoffoder Zinkdruckguss-Gehäuse – erweitert der Hersteller sein IP67-Sortiment für den Aufbau von Punkt-zu-Punkt-Verbindungen direkt im Feld. Mit insgesamt 24 Bussystemen unterstützen die Module alle gängigen Kommunikationsprotokolle. Die »IO-Link-Box«-Module erlauben den Anschluss von binären und komplexen Sensoren und Aktoren. Die Verbindung zwischen den Modulen und dem jeweiligen IO-Link-Master erfolgt über eine M12-Verbindungsleitung (Port Class A). Bei Modulen mit erhöhtem Stromverbrauch kann eine zusätzliche Spannungseinspeisung erfolgen (Port Class B). Durch die Nutzung ungeschirmter Industriekabel ist eine kostengünstige Verkabelung möglich. Die Module sind nach IO-Link-Spezifikation V1.1 ausgelegt; die Reichweite der Punkt-zu-Punkt-Verbindung beträgt 20 m. Ein separates IO-Link-Konfigurationstool entfällt, es ist direkt in das »Twincat«-Softwaresystem integriert. Die verbundenen IO-Link-Teilnehmer können durchgängig identifiziert, diagnostiziert und im Bedarfsfall einfach getauscht werden, ohne erneute Parametrierung. www.beckhoff.at I Smart: Stand 235 AUSTROMATISIERUNG Vielseitiges Alarm-Modem Das GSM/GPRS-Alarmmodem »LobiX NG« von Lucom (ÖV: BellEquip) zeichnet sich durch einfache Konfiguration und Bedienung aus – von der modernen Haustechnik bis zu industriellen Steuerungsanlagen. »LobiX NG« überwacht analoge und digitale Werte und meldet das Abweichen von festgelegten Werten – per SMS, E-Mail, Fax, Sprachnachricht oder über das Netzwerk. Es ist überall dort einsetzbar, wo Meldungen über Schaltkontakte aktiviert, Grenzwerte analog überwacht oder übergeordnete Anlagen per seriellem Protokoll Meldungen auslösen sollen und ist auch in bestehende Anlagen integrierbar. Mit einer seriellen Schnittstelle, vier digitalen Eingängen, zwei digitalen Ausgängen sowie zwei Analogeingängen gewährleistet »LobiX NG« breite Anwendungsmöglichkeiten und kann zudem mit dem optionalen Erweiterungsmodul »X300« um weitere 32 digitale Eingänge erweitert werden. Die Betriebstemperatur reicht von -20° bis +60° C. Das Standalone-Gerät kann über einen PC (Web-Interface) oder über das industrietaugliche Gerätedisplay mit menügeführter Benutzeroberfläche konfiguriert werden – auch ohne Netzwerk- oder Computerspezialkenntnisse, wodurch sich das Gerät auch für kleine Anwendungen wie moderne Haustechnik eignet. www.bellequip.at I Smart: Stand 427 91 69_97_0315_austro 23.04.15 23:33 Seite 92 T Technik pur I IND. KOMMUNIKATION Welche Rolle der passende Switch bei der Planung von ethernetbasierten Automatisierungs-Netzwerken spielt Die Relevanz der »Netzwerkknüpfer« Das Ethernet-Netzwerk fungiert heute vielfach als universeller KommunikationsBackbone, über den IT-typische Dienste – beispielsweise zur Übertragung von Kameradaten – bereitgestellt werden, und zugleich auch als modernes Feldbussystem. Die Kommunikation innerhalb von Maschinen und Anlagen basiert dabei zumeist auf dem Ethernet-Standard nach IEEE 802.3. Beim Aufbau des Netzwerks steht der Planer häufig vor der Herausforderung, die für seine Applikation passenden InfrastrukturKomponenten auszuwählen. Als Strukturierungs-Elemente machen moderne Switches die vielfältigen Möglichkeiten des Standards im industriellen Installationsumfeld nutzbar. Zugleich müssen sie den Erfordernissen der verwendeten spezifischen ethernetbasierten Automatisierungsprotokolle in Bezug auf Echtzeitfähigkeit, Diagnoseeigenschaften und Netzwerkredundanz Rechnung tragen. Von Wolfgang Valicek 92 ufgrund der konsequenten Umsetzung der Plug&Play-Philosophie des Standards IEEE 802.3 ermöglichen industrielle Ethernet-Switches die einfache und wirtschaftliche Vernetzung von Maschinen und Anlagen. Dazu leiten sie den Datenverkehr gemäß des Plug&Play-Prinzips nach Zieladressen gefiltert weiter. Für die unterschiedlichen Einsatzfälle und Umgebungsanforderungen ist ein breites Produkt-Portfolio erhältlich, welches Switches mit einer Datenrate von 100 oder 1.000 MBit/s sowie verschiedenen Port-Konstellationen umfasst. Über Glasfaser-Ports lassen sich via Multimode- und Singlemode-Leitungen A AUSTROMATISIERUNG 69_97_0315_austro 24.04.15 15:42 Seite 93 große Distanzen bis zu 30 km und mehr überbrücken. Während die Glasfaser-Ports je nach Ausführung eine feste Übertragungsgeschwindigkeit von 100 MBit/s oder Gigabit unterstützen, stellen sich die Twisted-Pair-Ports in Kupferausführung auf die bestmögliche Datenrate des angeschlossenen Kommunikationspartners ein. Die portbezogenen Automatik-Mechanismen Autocrossing und Autonegotiation sorgen dabei für einen sicheren Link-Aufbau zu Endgeräten mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 10, 100 oder 1.000 MBit/s. Auf diese Weise erlauben Switches die Kombination von Teilnehmern und Segmenten mit unterschiedlichen Datenraten. Direkte Montage an der Maschine oder Anlage Neben den klassischen RJ45-Steckverbindern, die innerhalb von Schaltschränken genutzt werden, kommen für die dezentrale Installation im Feld geschützte Varianten wie die M12-Rundsteckverbinder zum Einsatz. Für die Fast-Ethernet-Vernetzung (100 MBit/s) mit dem M12-Standard ist der vierpolige D-codierte M12-Steckverbinder standardisiert. Zur Anbindung dezentral verteilter Endgeräte im Feld bietet etwa Phoenix Contact Switches in der hohen Schutzart IP67 an. Die Geräte der Baureihe »1605« beinhalten fünf Ports in M12-Ausführung. Wegen ihrer schmalen Bauform von 30 mm können sie direkt und einfach auf den Konstruktionsprofilen der Maschinen montiert werden. Der Anwender kann den Anbauort der IP67-Switches also flexibel, platzsparend und installationsoptimiert in der Nähe der anzuschließenden Ethernet-Endgeräte wählen. Automatische Prioritäts-Erkennung Wird Ethernet zur Feldkommunikation verwendet, müssen zeitkritische I/O-Daten übertragen werden. Bei der Auswahl passender SwitchKomponenten sind daher die Echtzeit-Erfordernisse des genutzten Automatisierungsprotokolls zu berücksichtigen. Geeignete Switches wie die IP67-Geräte der Baureihe »1605« unterstützen hier die von Profinet-IO verwendeten Qualityof-Service-Mechanismen und werten die in den Datentelegrammen im VLAN-Feld enthaltenen Priorisierungs-Informationen automatisch aus. Die Priorisierung von Datenpaketen bildet die Grundlage dafür, dass Datenverkehr mit höherer » Industrielle Switches von Phoenix Contact stehen jetzt erstmalig mit integrierter DLRRedundanz für Ethernet/IPNetzwerke zur Verfügung. AUSTROMATISIERUNG 69_97_0315_austro 23.04.15 23:33 Seite 94 T Technik pur I IND. KOMMUNIKATION Priorität – wie zeitsensitive Prozessdaten – bei größerem Datenaufkommen nicht durch niederprioren Datenverkehr ausgebremst wird. Gleichzeitig umfassen die Switches die in Profinet-Netzwerken für Unmanaged-Komponenten geforderten PTCP-Filterfunktionen (Precision Time Control Protocol). Zur Vereinfachung der Planung von Profinet-Netzwerken sind diese in drei Anwendungsklassen kategorisiert. Die IP67-Geräte der Baureihe »1605« stellen dabei eine Lösung der Profinet-Class A dar. erfordert die Installation der Komponenten nur ein Kabel, das parallel für die Datenübertragung und die Stromversorgung eingesetzt wird. Daraus resultieren deutliche Einsparungen bei den Verkabelungskosten. Für die Gigabit-Ethernet-Kommunikation wird die achtpolige Kabel-Ausführung mit x-codiertem M12Steckverbinder gemäß CAT 6A verwendet. Über den PoE-Switch in Schutzart IP67 lassen sich bis zu acht Power-over-Ethernet-Endgeräte direkt im Feld ankoppeln. Sofortige Lokalisierung von Störungen Die IP67-Switches lassen sich flexibel und platzsparend direkt in der Maschine installieren. Deutliche Einsparung bei den Verkabelungskosten Zur Anbindung von Kameras und Vision-Sensoren im Anlagenbereich bietet sich die Powerover-Ethernet-Technologie (PoE) gemäß IEEE 802.3at in Kombination mit einer Gigabit-Datenrate an. Entsprechende Komponenten sind in der Regel räumlich abgesetzt von den Schaltschränken sowie oftmals an schlecht zugänglichen Anlagenteilen montiert. Durch die Ausführung als Power-over-Ethernet-Lösung 94 Die Diagnose des Netzwerks trägt entscheidend zur Erhöhung der Verfügbarkeit der Anlagenfunktion bei. Denn auf Basis der Diagnoseinformationen kann der Anwender Wartungsmaßnahmen einleiten, bevor es zu einem Ausfall kommt. Um das Netzwerk direkt über die Steuerung diagnostizieren zu können, sind die Automation-Switches in den Profinet- oder Ethernet/IP-Betriebsarten über das jeweilige Automatisierungsprotokoll sichtbar. Die Diagnoseinformationen der Netzwerk-Komponenten stehen dann direkt in der SPS und im Engineering-Tool des Steuerungssystems zur Verfügung. In Profinet-Netzwerken finden sich derartige Netzwerk-Komponenten in der Class B. Entsprechende Switches unterstützen die DeviceFunktion von Profinet-IO. Auf diese Weise sind I ZUM THEMA Erste Switches mit Device Level RingUnterstützung Die neuen Advanced Managed Switches der Produktfamilie »FL Switch 7000« von Phoenix Contact eignen sich – ausgestattet mit dem Common Industrial Protocol (CIP) – insbesondere für den Einsatz in Ethernet/IP-Netzwerken. Sie können aus dem Ethernet/IP-Steuerungssystem konfiguriert und diagnostiziert werden. Bei den »FL Switch 7000« handelt es sich zudem um die laut Hersteller weltweit ersten Geräte, die den Redundanz-Mechanismus Device Level Ring (DLR) unterstützen. Mit DLR werden im Fehlerfall Umschaltzeiten von weniger als 3 ms erreicht, was die Verfügbarkeit des Netzwerks steigert. Die »FL Switch 7000« erlauben die Integration von bis zu sechs nicht DLRfähigen Geräten in die Ringtopologie. Die Acht-Port-Komponenten sind als reine Kupferlösung sowie alternativ mit zwei oder drei Glasfaser-Schnittstellen erhältlich. Varianten mit Multimode- oder Singlemode-Glasfaser ermöglichen die flexible Anbindung an das übergelagerte Netzwerk. Darüber hinaus stellen die Geräte bewährte Funktionen wie »IGMP Snooping«, »Multicast Source Detection« und »Auto Query Port« für eine intelligente Multicast-Filterung zur Verfügung, um die Stabilität des Netzwerks zu erhöhen. AUSTROMATISIERUNG 69_97_0315_austro 23.04.15 23:33 Seite 95 sie in der Steuerung als Profinet-Teilnehmer sichtbar, der über das Engineering konfiguriert und diagnostiziert werden kann. Da die Switches auch die Topologieerkennung über das Link Layer Discovery Protocol (LLDP) beinhalten, lässt sich die Netztopologie darstellen. So wird bei Fehlerzuständen eine schnelle Lokalisierung der Störung ermöglicht. Schnelle Umschaltzeit im Fehlerfall Durch die Verschaltung von Switches lassen sich Netztopologien wie Stern, Baum, Ring oder beliebig vermaschte Strukturen umsetzen. Während Stern- und Baumtopologien auch mit Unmanaged Switches aufgebaut werden können, bedürfen Ring- oder vermaschte Strukturen einer besonderen Betrachtung. Wird in einer EthernetTopologie ein Ring ausgeführt, muss der redundante Port über einen Redundanz-Mechanismus blockiert und darf nur bei einer Ringunterbrechung aktiviert werden. Diese Aufgabe übernimmt das jeweilige Redundanz-Protokoll des Managed Switches. Alle aktiven Komponenten in der vermaschten Topologie müssen dazu das gleiche Redundanz-Protokoll unterstützen. Als universelle Lösung bietet das Rapid Spanning Tree Protocol (RSTP) hier Umschaltzeiten im Bereich von einer Sekunde. In AutomatisierungsNetzwerken werden üblicherweise alternative Redundanz-Mechanismen genutzt – beispielsweise das Media Redundancy Protocol (MRP) in Die Power-overEthernet-Switches in Gigabit-Ausführung werden im Feld über M12-Steckverbinder angeschlossen. Profinet-Netzen der Conformance Class B und C. Neben einer schnelleren Umschaltung erlauben diese Lösungen zudem die kabelwegminimierte Integration von Zwei-Port-Feldgeräten. Ethernet/IP-Netzwerke arbeiten mit der RedundanzTechnologie Device Level Ring (DLR), die sehr kurze Wiederherstellungszeiten von drei Millisekunden ermöglicht. So ist eine nahezu stoßfreie Umschaltung der Teilnehmer-Kommunikation gegeben. Über die DLR-Technologie können Steuerungen, I/O-Module, Feldgeräte und Antriebe in einem schnellen redundanten Ring installiert werden. Standard-Komponenten wie PCs, andere nicht DLR-fähige Ethernet/IP-Teil- nehmer oder Switches wurden bislang über die Vorschaltung spezieller Drei-Port-Komponenten in den Ring eingebunden. Mit den neuen Advanced Managed Switches der Produktfamilie »FL Switch 7000« von Phoenix Contact sind nun auch Geräte erhältlich, die sich direkt in einen DLR-Ring integrieren lassen. Daraus ergeben sich erhebliche Vorteile bei der Installation und (TR) Ausführung von Ethernet/IP-Netzen. Zum Autor: Wolfgang Valicek ist Produktmanager für Automation bei Phoenix Contact Österreich. INFOLINK: www.phoenixcontact.at Stand 135 69_97_0315_austro 23.04.15 23:33 Seite 96 T Technik pur I IND. KOMMUNIKATION Den neuen »Firewall/NAT«-Router hat Weidmüller speziell in Hinblick auf die Anforderungen in Industrienetzwerke entwickelt. Er sorgt für eine sichere Kommunikation zwischen ethernetbasierten Maschinen und Anlagen sowie übergeordneten Netzwerken. Dafür verfügt der Industrial-Security Router mit integrierter Firewall über zwei Gigabit-Ports. Über die Funktionen 1:1-NAT und IP-Forwarding/VirtualMapping lassen sich gleiche IP-Subnetze in ein übergelagertes Produktionsnetzwerk einfach integrieren. ndustrietaugliche Router weisen typischerweise einen hohen Funktionsumfang auf. Je nach Applikation benötigen Anwender tatsächlich nur einige Eigenschaften. Eine Fokussierung auf relevante Funktionen empfiehlt sich, wenn der Anpassungsaufwand zur IP-Integration von Maschinen in übergelagerte Netzwerke möglichst gering ausfallen soll. Der neue »Firewall/NAT«-Router »IE-SR-2GT-LAN-FN« von Weidmüller mit zwei Gigabit-Ethernet-Schnittstellen (10/100/1.000BaseT(X)) ist speziell für Applikationen ausgelegt, bei denen Netzwerksicherheit und Network Address Transla- I Durch IP-Routing erfolgt eine kontrollierte Vermittlung des Datenverkehrs zwischen Subnetzen. Die Segmentierung in Teilnetze reduziert dabei die Netzwerklasten. 96 Einfache Netzintegration tion (NAT) im Vordergrund stehen. Dank der integrierten Stateful-Inspection-Firewall mit flexibler Zwei-Wege-Paketfilterung (WAN/LAN ein- und ausgehend) schützt der Router industrielle IPNetzwerke zuverlässig und sicher. Beim »Firewall/ NAT«-Router erfolgt die virtuelle Umsetzung von IP-Adressen einfach mittels 1:1-NAT. Das heißt, Serienmaschinen mit identischem IP-Adressraum lassen sich parallel betreiben und in übergelagerte Netzwerke einbinden – ohne jeder Maschine individuelle IP-Adressbereiche zuweisen zu müssen. Der Router bietet statisches oder dynamisches Routing und unterstützt RIPv2/ OSPF. Er leitet den Datenverkehr kontrolliert zwischen geswitchten Ethernet-Netzwerken (IP-Routing) weiter. Außerdem reduziert er Netzwerklasten durch Aufteilung in separate Netzwerke (Broadcast-Limitierung) und schützt – dank Firewall und Masquerading – vor unbefugten Zugriffen. Auch die Firewall des »IE-SR-2GT-LAN-FN« stellt umfangreiche, konfigurierbare Filterfunktionen bereit und erkennt legitimierten Datenverkehr, weist also nicht autorisierte Netzwerkzugriffe zuverlässig ab. Der »Firewall/NAT«-Router hat weitere Funk- tionen wie Priorisierung und Kanalisierung des Netzwerkverkehrs ab Werk implementiert. Robust für industrielle Einsätze Neben seiner kompakten Konstruktion (35 x 159 x 134 mm) besitzt der »Firewall/NAT«-Router in IP20-Ausführung zwei RJ45-Ports, einen USB-Port, einen SCM-Kartenleser, diverse LED-Anzeigen für Status sowie digitale Ein-/ Ausgänge und einen »Factory-Reset«-Button. Industriellen Bedürfnissen entspricht auch der Betriebstemperaturbereich: Dieser reicht von -20° bis +70° C. Weidmüller bietet weitere LAN/WAN-Router mit integrierten VPN-Technologien an: Für den gesicherten, weltweiten Fernzugriff auf Maschinen und Anlagen eignen sich die Modelle »IE-SR-2GT-LAN« mit den Funktionen: IP-Routing, Firewalling, NAT und Fernwartung über gesicherte VPN-Verbindungen. Das Modell »IE-SR-2GT-UMTS-3G« verfügt darüber hinaus über zusätzliche Vernetzungsmöglichkeiten mit mobilfunkgestütztem Datenfunk. (r.PA./TR) INFOLINK: www.weidmueller.at AUSTROMATISIERUNG Stand 437 Fotos: Weidmüller; Industrial Security Router für die sichere Kommunikation zwischen EthernetNetzwerken bei reduziertem Adressierungsaufwand 69_97_0315_austro 23.04.15 23:33 Seite 97 I PRODUKTNEUHEITEN Kleine Fernwirkstation Das Mobilfunkmodul »TC Mobile I/O X300« von Phoenix Contact ist die laut Hersteller weltweit kleinste ODP-Fernwirkstation. Über das Mobilfunknetz überwacht es einfach und sicher analoge sowie digitale Signale von entfernten Außenstationen. Relais lassen sich aus der Ferne schalten. Durch den integrierten Kalender können außerdem die Schaltzeiten der Relais individuell bestimmt werden. Die Überwachung von Anlagen mit Außenstationen wird optimiert, indem das Mobilfunkmodul als ODP-Fernwirkstation (Open Data Port) über den Mobilfunkdienst GRPS kontinuierlich mit einem ODP-Server kommuniziert. Dabei können Online-Werte sowie historische Daten und Alarme – auch mit Zeitstempel – über das Internet in eine Leitzentrale übertragen werden. Dort werden die Messwerte ausgewertet und gespeichert. Alle zentralen und wichtigen Funktionen werden von der Leitzentrale aufgesetzt. Der ODP-Server sorgt für eine offene Kommunikation zwischen dem Meldesystem und der Leitzentrale. www.phoenixcontact.at I Smart: Stand 135 Cat7-Ethernetleitungen für bewegte Anwendungen Fotos: Igus, Phoenix Contact; Auf der vergangenen »Hannover Messe« stellte Igus die laut eigenen Angaben weltweit erste Cat7-Ethernetleitung für Energieketten vor. Die Cat7-Leitung »CFBUS.052« hat zur wesentlichen Erhöhung der Datensicherheit Geflecht-, Paarschirme und einen Geflechtgesamtschirm mit 90% optischer Bedeckung, der eine Funktionsfähigkeit auch nach Millionen von Biegezyklen in der Energiekette sicherstellt. Der spezielle Leiter-/Verseilaufbau macht diese Leitung dauerbiegefest. Ein mit optimiertem Flechtwinkel gefertigtes Schirmgeflecht schützt sowohl den Gesamtschirm vor mechanischen Brüchen als auch die elektromagnetische Verträglichkeit der Leitung. Die geschirmten Paare werden mit einer optimierten Schlaglänge so verseilt, dass sie zum einem den hohen mechanischen Anforderungen gerecht werden, zum anderen aber auch die elektrischen Anforderungen hinsichtlich der Datenübertragung erfüllen. Diese Cat7-Leitung ist wie alle hoch abriebfesten »TPE CFBUS«-Typen flammwidrig. Darüber hinaus ist sie UL/CSA-, EAC- und CTP-zertifiziert und DESINA-konform. Die neue Leitung ist außerdem im Reinraum einsetzbar. www.igus.at I Smart: Stand 333 AUSTROMATISIERUNG 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:30 Seite 98 Technik pur I ANTRIEBSTECHNIK Leistungsbereich erweitert WEG hat die Frequenzumrichter-Baureihe »CFW500« um die Baugröße D erweitert. Diese vergrößert den Nennleistungsbereich der Niederspannungs-Umrichter von bislang 7,5 kW auf 15 kW. www.wattdrive.com Linearmotorachsen mit kompletter Kapselung INTRO Der Wiener Lineartechnik-Spezialist KML bietet neu standardisierte Linearmotorsysteme mit kompletter Kapse- » Servoantrieb mit Netzwerk-Sicherheit Der Servoantrieb »Kinetix 5500« der Marke »Allen Bradley« von Rockwell Automation nutzt Ethernet/IP für Sicherheitsfunktionen. Er lässt sich in der einheitlichen Entwicklungsund Designumgebung »Studio 5000« parametrieren und ist vollständig in den »Logix-Designer« integrierbar. »Kinetix 5500« mit integrierter Sicherheitsfunktionalität nutzt zusätzlich zur Highspeed-Koordination des Grundmodells das Ethernet/IP-Netzwerk, um die Sicherheitsfunktionen zu erfüllen. Dadurch lassen sich sicherheitsrelevante Signale über dieselbe Leitung und IP-Adressen übertragen, die auch zur Steuerung und für die Achssteuerung verwendet werden – ein fest verdrahtetes Sicherheitssystem ist überflüssig. Maschinen- und Anlagenbauer können mit der Entwicklungsumgebung »Studio 5000« und den Sicherheitssteuerungen »GuardLogix« den Antrieb schnell konfigurieren, sowohl Achssteuerungs- und Steuerungsparameter als auch die Sicherheitsfunktionen. Sie können die »STO«-Funktion (sicher abgeschaltetes Moment) zurücksetzen, eine unbegrenzte Zahl von Sollwerten programmieren, Sicherheitszonen verändern und vorhandenen Code wiederverwenden, um die Systemvalidierung zu erhalten. Details zu sicherheitsrelevanten Fehlern wie etwa »STO«-Anforderungen erscheinen auf der LCD-Anzeige des Antriebs und können in bestehende Informationsdatenbanken und bereits in Gebrauch befindliche Reporting-Lösungen übernommen werden. www.rockwellautomation.at lung an. Alle exponierten Bauteile der robusten Systeme werden damit vor möglichen negativen Umwelteinflüssen nachhaltig geschützt. Das heißt, weder Staub noch Schmiermittel oder Holzund Metallspäne können die Performance der Antriebe negativ beeinträchtigen. www.kml-technology.com Bürstenlose Motoren Der italienische Hersteller Bonfiglioli bringt sechs weitere Baugrößen seiner Synchronmotorenreihe »BMD« auf den Markt, die nun den Drehmomentbereich von 1,7 bis 45 Nm mit Versorgungsspannungen bis 400 V abdeckt. Die neuen Baugrößen sind im Drehzahlbereich von 1.500 bis 6.000 min-1 verfügbar. Die Motoren verfügen über eine Reihe von Feedback-Optionen mit verschiedenen Genauigkeits- und Auflösungsniveaus. www.bonfiglioli.com Kompakter und dynamischer B&R hat seine Servo-Motorbaureihe »8LS« komplett überarbeitet und zahlreiche Verbesserungen implementiert. Kompakteres Gehäuse, optimiertes Design und mehr Baulängen sind nur einige Features, die diese Motoren noch universeller machen. Die Motoren der Baugrößen 2 und 3 sind bei gleichen technischen Daten nun wesentlich kompakter. Damit ist maximale Kompatibilität bei höherer Leistungsdichte garantiert. Die Motoren der Baugrößen 5 und 7 erhalten weitere Baulängen und bieten somit mehr Flexibilität in Bezug auf Dynamik und Moment. In den »8LS«-Motoren kommen neue induktive Geber zum Einsatz, die im Vergleich zu den bisherigen Gebern wesentlich präzisere Daten liefern. In Kombination mit dem digitalen EnDat-2.2-Interface lassen sich die gängigsten Sicherheitsfunktionen auch mit Motorhybridkabeln verwenden, bei denen Geber- und Motorkabel zusammengefasst werden. Verkabelungsaufwand und Kosten werden reduziert. Die gebräuchlichsten Motoren stehen zudem als Vorzugsmotoren zur Verfügung. www.br-automation.com 98 I Smart: Stand 133 AUSTROMATISIERUNG I Smart: Stand 231 Fotos: Rockwell, KML, B&R, Siemens; Stöber; T 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:31 Seite 99 Motormanagement-System mit Modbus-Anbindung Siemens erweitert sein Motormanagement-System »Simocode pro« um Modbus-Kommunikation. Dadurch kann es nun im Modbus-geprägte Automatisierungs- und Leitsystemlösungen in Prozessindustrien wie Chemie, Öl und Gas, Wasser und Zement sowie im Bergbau einfach integriert werden. Das neue Grundgerät »Simocode pro V Modbus RTU« ist mit bewährten Komponenten des »Simocode pro V«-Systems kompatibel. So können vorhandene Erfassung- und Erweiterungsmodule, Bedienbausteine und das Sicherheitsmodul »DM-F Local« auch unter Modbus eingesetzt werden. Zusätzlich zur Modbus-Anbindung unterstützt das Motormanagement-System die Industrie-Kommunikationsprotokolle Profibus, Profinet sowie OPC/UA und lässt sich somit flexibel verwenden. Das System wird über die lokale Schnittstelle komfortabel mit der Software »Simocode ES V13« parametriert. Die Software besitzt einen integrierten Grafikeditor für eine übersichtliche und schnelle Projektierung. Vielfältige DiagnoseInformationen ermöglichen eine einfache Wartung sowie schnelle Reaktion im Fehlerfall. Das Motormanagement-System »Simocode pro« für den elektronischen Motorvollschutz vereint in einem kompakten Gerät alle relevanten Schutz-, Überwachungs-, Sicherheits-, und Steuerfunktionen für jeden Motorabzweig. Der Zugriff auf alle Prozess-, Mess- und Statistikdaten, Warnungen und Fehler erhöht die Datentransparenz, womit Anwender in der Prozessindustrie die Prozessqualität steigern können. www.siemens.de/simocode I Smart: Stand 130 Sicherer Fernzugriff auf Servoumrichter Der Servoumrichter »Posidyn SDS 5000« von Stöber ermöglicht sichere Fernwartung mit einfachem Zugriff wie bei einem Vor-Ort-Service. Der verantwortliche Mitarbeiter vor Ort gibt direkt am Umrichter oder an der SPS die Fernwartung frei, aufwändige und sicherheitsbedenkliche Portfreigaben sind nicht erforderlich, Nach Abschluss der Wartungsarbeiten wird der Zugriff auf das System geschlossen, es entsteht keine Sicherheitslücke im System des Betreibers. Zur Grundausstattung des »Posidyn SDS 5000« gehört der selbstkonfigurierende »Integrated Bus« (»IGB«). Über ihn lassen sich vielfältigste Kommunikationsund Funktionskonzepte, auch zwischen mehreren Servoumrichtern und Schnittstellen, in Echtzeit kontrollieren. Für die Kommunikation mit einer übergeordneten Steuerung stehen optional Feldbusschnittstellen, z.B. für Profibus, CAN oder Ethercat, zur Verfügung. Ein Klartextdisplay mit Tastatur vereinfacht die Diagnose bei Störungen und ermöglicht den schnellen Zugriff auf alle relevanten Parameter. www.stoeber.at I Smart: Stand 439 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:31 Seite 100 T Technik pur I ANTRIEBSTECHNIK Frequenzumrichter-Baureihe wartet mit neuen Funktionen für mehr Anwendernutzen auf ABB baut sein Flaggschiff in Sachen Antriebstechnik, die Frequenzumrichter-Familie »ACS 880«, kontinuierlich aus. Neue Features des »IndustrialDrives« sind u.a. die Oberschwingungsreduzierung und die Energierückspeisung bei den »Single-Drive«-Frequenzumrichter-Schrankgerä- Weiterentwicklung im Detail ten sowie eine optimierte rückspeisefähige »Multidrive«-Frequenzumrichtern. Zulassungen für explosionsgefährdete Umgebungen runden das Portfolio ab. Weiters kann nun über eine neue App mit Mobilgeräten auf Informationen der Antriebe zugegriffen werden. 100 ie rückspeisefähigen »Single-Drive«Schrankgeräte der »ACS 880«-Baureihe bieten eine komplette, kompakte Antriebslösung für Energierückspeisung in das Versorgungsnetz. Die Geräte haben einen Leistungsbereich von 250 bis 3.200 kW sowie einen Spannungsbereich von 380 bis 690 V und stehen in den Schutzarten IP22 (Standard), IP42 und IP54 (optional) zur Verfügung. Die rückspeisefähigen Umrichter zeichnen sich durch Leistungsfaktor Eins und niedrige Netzoberschwingungen aus. Sie verfügen über eine große Anzahl an integrierten Merkmalen und Applikationsregelungsprogrammen. D AUSTROMATISIERUNG Schrankgeräte schonen das Versorgungsnetz Die ebenfalls neuen »Low Harmonic Drive«Schrankgeräte der »ACS880«-Serie sorgen für einen sehr geringen Oberschwingungsgehalt und schonen somit das Versorgungsnetz. Sie sind besonders für schwache Netze ausgelegt, bei denen Oberschwingungen einen kritischen Faktor darstellen. Die Geräte haben einen Leistungsbereich von 250 bis 3.200 kW und einen Spannungsbereich von 380 bis 690 Volt und stehen ebenfalls in den Schutzarten IP22, IP42 und IP54 zur Verfügung. Verglichen mit Standard- Fotos: ABB, Fotolia; Gleichrichtereinheit für den Einsatz in den 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:31 Seite 101 lösungen mit Diodeneinspeisung erzeugt der Frequenzumrichter ohne externe Filter oder Mehrpulstransformatoren sehr geringe Oberschwingungen und erreicht den Leistungsfaktor Eins. Die aktive Einspeiseeinheit kann die Ausgangsspannung erhöhen und auch bei Netzunterspannung die volle Motorspannung gewährleisten. Der »Low Harmonic Drive« hat zahlreiche integrierte Merkmale wie die direkte Drehmomentregelung (»DTC«) von ABB. Rückspeisefähige Gleichrichtereinheit Die rückspeisefähige Gleichrichtereinheit »ACS 880 RRU« ist die neueste Entwicklung bei den Einspeiseeinheiten der »ACS880«-Multidrive-Frequenzumrichterserie. Sie wird in Mehrmotoren-Anwendungen eingesetzt, bei denen eine kosteneffiziente und robuste Netzrückspeisung gefordert wird. Die »RRU« ist mit einem Filtermodul ausgestattet und erreicht verglichen mit der IGBT-Einspeiseeinheit (»ISU«) eine höhere Leistungsdichte der Module. Auch bei Spannungseinbrüchen arbeitet die »RRU« zuverlässig. Die neuen »Low Harmonic Drive«Schrankgeräte der »ACS880«-Serie von ABB sorgen für einen geringen Oberschwingungsgehalt und schonen somit das Versorgungsnetz. Zertifizierung für explosionsgefährdete Umgebungen ABB-Motoren für explosionsfähige Atmosphären sind typgeprüft und für den drehzahlgeregelten Betrieb mit dem Industrial Drive »ACS880« nach ATEX und IECEx zertifiziert. Die ATEX-zertifizierten, integrierten Schutzfunktionen des Frequenzumrichters, zahlreiche, leicht zu programmierende Optionen und die skalierbare Reglerperformance bilden zusammen mit den Motoren von ABB die Basis für einen sicheren Betrieb in explosionsgefährdeten Bereichen. Smartphone-Apps erleichtern Einstellung und Wartung Auf der jüngst abgehaltenen »Hannover Messe« stellte ABB zwei Smartphone-Apps für die Optimierung und Wartung von Frequenzumrichtern vor. Mit der »Drivetune-App« können Instandhaltungstechniker über die Bluetooth-Schnittstelle einfach auf den Frequenzumrichter zugreifen. Sie ermöglicht die schnelle und effiziente Inbetriebnahme des Antriebs. Die App »Drivebase« gibt es bereits seit 2014. Sie ermöglicht dem Anlagenpersonal, einen dynamischen QR-Code zu scannen, der durch den Frequenzumrichter erzeugt und auf seinem Bedienpanel angezeigt wird. Der Code liefert die zur Registrierung des Antriebs benötigten Informationen und bietet Hilfestellung bei der Lösung von Problemen, ohne dass man in Wartungshandbüchern nachschlagen muss. Über die Cloud kann außerdem auf eine umfangreiche Wissensdatenbank zugegriffen werden, falls weitere Hilfe benötigt wird. Die App hilft zudem bei der kontinuierlichen Überwachung der Antriebe über die gesamte Nutzungsdauer. Von der Installation des Antriebs bis zum »Lebensende« kann »Drivebase« Daten speichern, auf deren Basis das ABB-Serviceteam Empfehlungen zur Sicherstellung des zuverlässigen Betriebs und zur Reduzierung von Stillstandszeiten geben kann. Die »Drivebase«-App ist auf den gängigsten Smartphone-Plattformen bereits verfügbar, die »Drivetune«-App soll im Laufe des Jahres folgen. ABB will beide Apps kontinuierlich aktualisieren und die Anzahl der Antriebe, für die (r.PA./TR) sie nutzbar sind, erweitern. INFOLINK: www.abb.at/drives AUSTROMATISIERUNG Stand 227 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:31 Seite 102 Technik pur I ANTRIEBSTECHNIK Mit der weiterentwickelten »IndraDrive Mi«-Baureihe stellt Bosch Rexroth Maschinenherstellern nun eine komplett schaltschranklose Servo-Antriebstechnik zur Verfügung. Konstrukteure können damit sämtliche Komponenten frei an oder in ihrer Maschine platzieren. Das verringert den Schaltschrankbedarf mitsamt Kühlung laut Hersteller um 100% und den Verkabelungsaufwand um bis zu 90%. Zusätzlich erweitert die schaltschranklose Antriebstechnik die Flexibilität für modularisierte Maschinenkonzepte. Von Thomas Fey Wie sich komplette Antriebsstränge direkt in Maschinen integrieren lassen und somit ohne Schaltschrank auskommen Schaltschranklos antreiben Mit den neuen Versorgungs- und Netzmodulen lassen sich alle elektrischen Antriebskomponenten von Bosch Rexroth direkt in die Maschine integrieren: Das Ergebnis sind schaltschranklose, modulare Maschinen mit minimiertem Flächenbedarf. 102 AUSTROMATISIERUNG ereits seit 2007 bietet Rexroth mit »IndraDrive Mi« einen motorintegrierten Servoantrieb an. Lediglich die Versorgungskomponenten benötigten bislang noch minimalen Platz im Schaltschrank. Jetzt ist der Antriebs- und Steuerungshersteller noch einen Schritt weitergegangen: Das komplette Antriebssystem kann nun direkt in die Maschine integriert werden, da auch das Versorgungsmodul in Schutzart IP65 ausgeführt ist. Das Netzmodul beinhaltet in einem Gerät den Netzfilter, die Netzdrossel sowie den Netzschütz und wird direkt ans Netz angeschlossen. Das rückspeisefähige Versorgungsmodul mit Ansteuerelektronik, Bremswiderstand und Bremstransistor ersetzt komplett die Versorgung und die Ansteuerelektronik im Schaltschrank. Somit entfallen alle derzeit im Schaltschrank befindlichen B Fotos: Bosch Rexroth; T 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:31 Seite 103 Versorgungskomponenten, der Schaltschrank wird nicht mehr benötigt. Für die schaltschranklose Antriebtechnik hat Rexroth zudem einen neuen motornahen Regler mit einem Maximalstrom von 36 A entwickelt. lung. Der Einspareffekt ist aber noch höher, weil Sensoren, E/As und Feldbuskomponenten direkt an den dezentralen »IndraDrive Mi«-Antrieben angeschlossen werden können. Die Anbindung der dezentralen Peripherie erfolgt über Multi-Ethernet. Höhere Flexibilität bei niedrigeren Kosten Energieverbrauch halbieren Maschinenbauern bietet die schaltschranklose Antriebstechnik gleich mehrere Vorteile: Der Montageaufwand und damit die Kosten sinken erheblich, und der Platzbedarf der Maschine verringert sich deutlich. Gleichzeitig eröffnen sich neue Freiheitsgrade für die Modularisierung – und das erhöht die Flexibilität für individuell konfigurierte Maschinen. Hersteller können nun Module komplett vormontieren und in Betrieb nehmen, ohne sie mit dem Schaltschrank einer Maschine zu verkabeln. Das Zusammenstellen mehrerer Module erfordert so einen deutlich geringeren Montageaufwand. Denn konsequent umgesetzt reicht es aus, die Einzelmodule mit einem einzigen Hybridkabel mit Strom zu versorgen und an die Maschinensteuerung anzubinden. Auch können nachträglich Antriebe in den Antriebsstrang flexibel hinzugefügt oder aus ihm entfernt werden. Zusätzlich unterstützt »IndraDrive Mi« über die Multi-Ethernet-Schnittstelle auf einer Hardware gängige Ethernet-basierte Protokolle wie Sercos, Profinet, Ethernet/IP und Ethercat. Via Gateway ist eine Verbindung mit Profibus möglich. Durch die systembedingte energetische Kopplung über das gemeinsame Hybridkabel kann Energie zwischen den Antrieben ausgetauscht werden. Wenn z.B. ein Antrieb bremst, kann die entstehende Bremsenergie gleichzeitig einem beschleunigenden Antrieb in der Maschine zur Verfügung gestellt werden. Die Energie wird somit im System gehalten oder ins Netz zurückgespeist. Das ermöglicht Energieeinsparungen von bis zu 50%. Zusätzlich sinkt aufgrund der deutlich verringerten Verkabelung das Gewicht der Module. Damit können die Antriebe in zahlreichen Fällen kleiner ausgelegt werden und damit die Energieeffizienz weiter steigern. Die dezentralen Konzepte vereinfachen zudem das Umsetzen der Maschinenrichtlinie. Rexroth bietet für die schaltschranklosen »IndraDrive Mi«-Antriebe zertifizierte Sicherheitsfunktionen, von »Safe Torque Off« bis hin zu »Safe Motion«. Statt 3.000 m Kabel nur noch 110 m »IndraDrive Mi« basiert auf motorintegrierten oder motornahen Servoantrieben. Als Faustregel gilt, dass bis zu 20 »IndraDrive Mi« an einem bis zu 200 m langen Kabelstrang einen Antriebsverbund bilden können. Je nach Anschlussleistung, Kabellänge und gewählten Optionen lassen sich sogar mehr Antriebe in Reihe schalten. Dabei setzt Rexroth auf ein Hybridkabel für Stromversorgung und Kommunikation. Im Vergleich zu einer klassischen Automatisierung reduziert dieser Ansatz die Verkabelung um bis zu 90%. Dazu ein kleines Rechenbeispiel: Bei einer Automatisierung mit 50 Antrieben kommen bei einer Schaltschranklösung schnell bis zu 1.500 m Leistungskabel und noch einmal die gleiche Länge Geberkabel zusammen. Bei der schaltschranklosen Variante reichen dagegen gerade einmal 110 m Hybridkabel. Das reduziert nicht nur die Materialkosten und die Montagezeiten, sondern verringert auch die Fehlerwahrscheinlichkeit bei der Verkabe- AUSTROMATISIERUNG Antriebsintegrierte Steuerung Die Modularisierung im Maschinenbau verlagert zunehmend auch Steuerungsfunktionen in die einzelnen Maschinenmodule. Mit der antriebsintegrierten Steuerung von Rexroth verschmelzen Antriebsfunktionen, Bewegungssteuerung und Ablauflogik zu einer offenen Automatisierungsplattform. Dieses »Motion-Logic«-System nach IEC 61131-3 regelt auch komplexe Bewegungsaufgaben. Die antriebsbasierte Steuerung von Rexroth koordiniert bis zu neun »IndraDrive Mi« als Slaves in Echtzeit. Damit kann der Maschinenbauer anspruchsvolle Bewegungen und Prozesse der Maschine mit intelligenter Antriebstechnik lösen. Er stellt diese Teilfunktionen als Softwaremodule bereit. Das ist auch möglich, wenn unterschiedliche Maschinensteuerungen (TR) zum Einsatz kommen. Zum Autor: Thomas Fey leitet das Produktmanagement »Electric Motors and Drives« bei Bosch Rexroth in Deutschland. INFOLINK: www.boschrexroth.at Stand 137 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:31 Seite 104 P Praxisreport I ANTRIEBSTECHNIK Wie moderne Frequenzumrichter dem Wasserski-Lift auf der Neuen Donau in Wien mehr Leistungsfähigkeit und zugleich Energieeffizienz ermöglichen Retrofit fürn Wakeboard-Lift Seit rund 20 Jahren ist der Antrieb für die Seilbahnanlage an der Wiener Donauinsel bereits in Betrieb. Um auch in Zukunft Wakeboarding, wie das modifizierte Waserskifahren neudeutsch heißt, zuverlässig und störungsfrei anbieten zu können, entschied sich der Betreiber Wakeboardlift.at, den mittlerweile wartungsanfälligen Antrieb zu modernisieren. Nach intensiver Planung und Beratung entschieden sich die Verantwortlichen für einen frequenzumrichtergeregelten Elektromotor, der Umrichter kommt dabei von Danfoss. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war neben der kompetenten technischen Beratung und der guten Qualität auch die Tatsache, dass der Seilbahnhersteller »VLT«-Frequenzumrichter des Antriebsherstellers auch in seinen neuen Anlagen verbaut. Die Kombination aus Motor und Frequenzumrichter sorgt für eine genau passende Ansteuerung der Seilbahn. Von Dieter Graf 104 akeboarding ist der Trendsport der letzten Jahre und stand sogar einige Zeit auf der Liste potenzieller neuer Sportarten für die Olympischen Spiele 2020. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus Snowboard und Wasserski. Die Sportler stehen, ähnlich wie beim Snowboard, seitlich zur Fahrtrichtung auf dem Board und lassen sich von einem Motorboot oder einer Seilbahn übers Wasser ziehen. Bei einer Fahrtgeschwindigkeit zwischen 28 km/h und 39 km/h gilt es, mithilfe der vom Boot verursachten Wellen oder bei Seilbahnen mittels verschiedener Parcours Elemente, die so genannten Obstacles, möglichst kreative Sprünge zu vollbringen. Die Wiener Seilbahnanlage von Wakeboardlift.at ermöglicht diesen Wasserspaß auf der Neuen Donau. Bis zu zehn Sportler kann die Seilbahn nach der Modernisierung gleichzeitig über den Parcours ziehen. Wakeboarden kann auf der Anlage je- W der, der körperlich und geistig fit sowie mindestens acht Jahre alt ist. Sie ist mit vier Masten ausgestattet und erstreckt sich über eine Länge von 832 m. Über die Strecke verteilt befinden sich drei unterschiedliche Obstacles genannte Hindernisse, die Sprünge ermöglichen. Die Anforderung Das Hauptproblem der rund 20 Jahre alten Anlage war, dass der alte Antrieb gerade bei voller Auslastung mit Drehzahlverlust zu kämpfen hatte. Hier sollte ein neuer, zeitgemäßer Motor mit mehr Leistung Abhilfe schaffen. Hinzu kam der Wunsch, durch die Modernisierung die Energie- und Wartungskosten deutlich zu reduzieren. Nach intensiver Planung und Beratung entschied sich Wakeboardlift.at für einen per »Danfoss VLT«Frequenzumrichter geregelten Elektromotor. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war neben der kompetenten AUSTROMATISIERUNG 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:31 Seite 105 technischen Beratung und der guten Qualität auch die Tatsache, dass der Seilbahnhersteller ebenfalls Danfoss-Umrichter in seinen neuen Anlagen verbaut. Die Firma Barth, ein langjähriger Danfoss-Systempartner, unterstützte Wakeboardlift.at bei der Planung der Modernisierungsarbeiten und führte im Anschluss die Umrüstung der Wakeboardanlage durch. Die Modernisierung ermöglicht mehr Wakeboarder auf der Strecke Bei gutem Wetter drehen bis zu 200 Wakeboarder pro Tag auf dem Parcours ihre Runden. Der neue Antrieb der Seilbahnanlage, ein 45-kW-Elektromotor in Kombination mit einem »VLT AutomationDrive FC 302«-Frequenzumrichter von Danfoss, ist nun leistungsfähiger als sein Vorgänger. Dank der modernen Technik zieht die Seilbahn nun bis zu zehn Wakeboarder gleichzeitig über den Parcours, statt bisher maximal neun. So verkürzen sich gerade an schönen Sommertagen die Wartezeiten, die Sportler müssen weniger anstehen und können länger den Spaß genießen. Die Steuerung der Liftanlage erfolgt über ein Potenziometer. Der »VLT AutomationDrive« erhält vom Potenziometer ein 0–10-V-Signal und steuert dann den Antrieb entsprechend an. So lässt sich die Geschwindigkeit der Seilbahn ganz individuell an die Situation bzw. Bahnauslastung anpassen. Die Wakeboarder auf der Strecke haben damit immer perfekte Bedingungen für ihre Sprünge. Der Frequenzumrichter hilft folglich maßgeblich dabei, den Fahrspaß zu verbessern. Mit dem neuen Frequenzumrichter »VLT AutomationDrive« von Danfoss lässt sich der Motor optimal an die aktuelle Auslastung der Bahn anpassen. Dadurch senkt er die Energiekosten der Seilbahnanlage. AUSTROMATISIERUNG Energieeffizienter und weniger Wartung Die modernisierte Anlage lässt nicht nur mehr Wakeboarder auf die Strecke, sie verringert zudem noch die Betriebskosten. Die hohe Effizienz des Umrichters – der »VLT AutomationDrive« erreicht einen Wirkungsgrad von bis zu » 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:31 Seite 106 P Praxisreport I ANTRIEBSTECHNIK 98% – und die optimale Steuerung des Motors in allen Betriebspunkten senken die Energiekosten der gesamten Seilbahnanlage deutlich. Die schonende Steuerung reduziert zusätzlich den Verschleiß der Mechanik. Das sowie der wartungsfrei arbeitende Frequenzumrichter reduzieren die anfallenden Wartungskosten erheblich. So entfallen einige früher regelmäßig notwendige Wartungsarbeiten heute vollständig. Der Umrichter verfügt zudem über eine abnehmbare grafische Bedieneinheit, genannt »LCP«. Sie ermöglicht eine einfache Einrichtung und Parametrierung des Antriebs. Die intuitive Menüführung erleichtert die Konfigu- Der integrierte »Smart Logic Controller« überwacht den Not-Halt-Taster. Wird er betätigt, erhält der Frequenzumrichter das Signal, den Antrieb der Seilbahn umgehend über eine Schnellstopp-Rampe auf 0 Hz herunterzufahren. Ein Neustart des Antriebs nach einem Not-Halt ist erst dann wieder möglich, wenn der Bediener den Schlüsselschalter für die Freigabe zuerst auf »0« und dann wieder auf »1« stellt. Der »Smart Logic Controller« ermöglicht zudem die benutzerspezifische Erweiterung der Funktionen. Die integrierten Logikfunktionen können Variablen und signaldefinierte Ereignisse unabhängig von der Motorsteuerung aus- Bremswiderstand schützt die Elektronik Bei Drehzahländerungen durch Abbremsen liegt die Frequenz des Motors über der vom Frequenzumrichter vorgegebenen Ausgangsfrequenz. Der angeschlossene Motor arbeitet in diesem Fall als Generator und speist Energie in den DC-Zwischenkreis des Umrichters zurück. Steigt durch diese Energie die Spannung im Zwischenkreis zu hoch an, schaltet sich der Umrichter dank seiner integrierten Schutzfunktion ab. Um das zu verhindern, ist die Seilbahnanlage mit einem zusätzlichen Bremswiderstand ausgestattet. Kommt im Zwischenkreis des Frequenzumrichters zu viel Energie an, wird diese Energie in den Bremswiderstand geleitet. Der Bremswiderstand wandelt die vom Motor erzeugte Energie in Wärme um und schützt so den Antrieb vor der Abschaltung mit Überspannung. Dies ermöglicht auch ein kontrolliertes Herunterfahren der Drehzahl mithilfe des Umrichters, wenn die Last über ein hohes Trägheitsmoment verfügt oder wenn nach einem Stopp-Befehl sehr kurze Rampenzeiten gefordert sind. Der Bremswiderstand gibt die Wärme an die Umgebung ab und kühlt vollständig ab, sobald die Anlage steht bzw. keine weitere Energie mehr umgewandelt wird. Fazit Intelligenter Start-Stopp-Betrieb Für eventuelle Zwischenfälle ist die WakeboardAnlage mit einem Not-Halt-Taster ausgestattet. 106 Für eventuelle Zwischenfälle ist die Wakeboard-Anlage mit einem NotHalt-Taster ausgestattet, den der in den Danfoss-Umrichter integrierte »Smart Logic Controller« überwacht. werten. Darüber hinaus kann eine Ablaufsteuerung ein spezifisches Ereignis überwachen. Tritt dieses ein, führt der Umrichter dann eine vordefinierte Aktion durch und startet anschließend die Überwachung des nächsten Ereignisses. Auf diese Weise lassen sich bis zu 20 Ereignisse mit entsprechenden Aktionen verarbeiten, bevor die Steuerung wieder beim ersten Ereignis startet. AUSTROMATISIERUNG Zum Autor: Dieter Graf verantwortet den technischen Support Partnerfirmen bei Danfoss in Deutschland. INFOLINKs: www.danfoss.at/vlt www.wakeboardlift.at Stand 410 Fotos: Danfoss, Wakeboardlift.at; ration, alternativ kann der Anwender oder Installateur die Einstellungen über ein Quick-Menü oder mithilfe der »SmartStart«-Funktion vornehmen. Die »SmartStart«-Funktion beschleunigt den Inbetriebnahmeprozess für die gängigsten Anwendungen erheblich. Er führt den Benutzer dabei Schritt für Schritt durch die Prozedur, bis die grundlegenden Parameter eingestellt sind. Mit Hilfe des »LCP« ist es fener möglich, Einstellungen auf andere Geräte zu übertragen. So kann der Anwender alle Einstellungen in die Bedieneinheit kopieren und nach dem Aufstecken auf einen anderen »VLT AutomationDrive« übertragen. Durch die Kombination aus Frequenzumrichter und Elektromotor ist die Seilbahnanlage nicht nur leistungsfähiger, sondern auch verschleißärmer als mit dem alten Antrieb. Wakeboardlift.at spart somit zusätzlich noch bei den Wartungs- und Instandhaltungskosten und konnte viele alte Wartungsarbeiten komplett streichen. Zudem ist die Seilbahnanlage dank des Umbaus leichter zu bedienen, was mögliche Bedienerfehler reduziert. Darüber hinaus optimiert der neue »VLT AutomationDrive« die Energieeffizienz der Anlage, da diese sich nun genauer an die unterschiedlichen An(TR) forderungen anpassen lässt. 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:31 Seite 107 I PRODUKTNEUHEITEN Vielseitiges Portfolio Linearmotorachsen für jede Positionieraufgabe Mit den Serien »LMX«, »LMH« und »LMV« bietet Hiwin Linearmotorachsen für unterschiedliche Anwendungsbereiche und Anforderungen. Die Gemeinsamkeit: Alle Achsen stehen als komplette Positioniersysteme anschlussfertig zur Verfügung. Aufeinander abgestimmte Motoren, Magnetbahnen, Messsysteme und Grundprofile sowie vorkonfektionierte Stecker vereinfachen Projektierung, Montage und Inbetriebnahme. ür höchste Ansprüche an Positioniergenauigkeit, Dynamik und Gleichlauf, wie beispielsweise bei Mess- und Prüfmaschinen oder in der Waferstrukturierung, eignen sich die Linearmotorachsen der Serien »LMX1L-S« (Bild) und »LMX1E« mit eisenlosem bzw. eisenbehaftetem Motor. Sie punkten mit Beschleunigungen von 50 m/s2 bzw. 100 m/s2 und kompaktem Aufbau. Die Achsen stehen für Verfahrwege von bis zu 4.000 mm zur Verfügung. Die Wegmessung erfolgt inkremental oder absolut über optische bzw. magnetische Encoder. Auf Basis dieser Baureihen liefert Hiwin auch Mehrachssysteme als Gantry- bzw. Kreuztischausführungen sowie kundenspezifische Sonderanfertigungen. F Foto: Hiwin; Für lange Verfahrwege Für Handling- oder Pick-and-Place-Applikationen, bei denen weniger die Präzision als vielmehr lange Verfahrwege, kurze Taktzeiten und hohe Geschwindigkeiten im Mittelpunkt stehen, bietet der Hersteller die Linearmotorachsen des Typs »LMH«. Bei diesen Systemen sind die Profilschienenführungen und der Linearmotor in das Aluminium-Profil integriert. Durch AUSTROMATISIERUNG die im Profil angebrachten T-Nuten können die Achsen flexibel montiert und mit kundenspezifischen Verfahrwegen geliefert werden. So ist die mit Linearmotoren bestückte Portalachse »LMH« als Komplettachse mit bis zu 30 m langem Verfahrweg konzipiert und gestattet es, mehrere Schlitten unabhängig voneinander zu positionieren. Die Wegmessung erfolgt inkremental und erlaubt eine Positioniergenauigkeit bis 0,05 mm. Optional ist die Integration eines absolut messenden Systems möglich. Für vertikale Positionierung-Aufgaben Zur vertikalen Positionierung bietet Hiwin die Linearmotorachse »LMV«. Sie ist für Applikationen mit Greiferanbindung vorgesehen, bei denen der Greifer vollständig aus dem Übergabebereich herausfährt. Die bewegte Nutzlast beträgt bis zu 20 kg, der eisenbehaftete Motor liefert hohe Dauerkräfte. Um hohe Dynamik in vertikaler Richtung zu gewährleisten, sind diese Achsen standardmäßig mit pneumatischer Ge(r.PA./BBK) wichtskompensation ausgestattet. INFOLINK: www.hiwin.at Stand 412 98_130_0315 _austro 24.04.15 15:44 Seite 108 T Technik pur I BILDVERARBEITUNG & IDENTIFIKATION Flüssiglinsen-Zoom für schnelle Fokussierung EVT stattet die neuen »EyeCheck«Smartkameras jetzt mit Flüssiglinsen von Optotune aus. Sie ermöglichen schnelleres und flexibles Fokussieren als mit manuell einstellbaren Objektiven und punkten u.a. in der Qualitätskontrolle, beim Sortieren, beim Code-Lesen oder beim Messen. www.evt-web.com Barcode- und DataMatrix-Lesegerät fürs industrielle Umfeld Der mobile »DataMan 8050« von Cognex – hierzulande u.a. bei Buxbaum Automation erhältlich – liest dank patentierter 1D-Barcode- und USB3-Vision-Platinenkameras Die Kameras aus der »dart«-Reihe von Basler – erhältlich u.a. beim deutschen Bildverarbeitungsspezialisten Rauscher – sind Boardlevel-Kameras, die mit dem USB3-Vision-Standard konform sind und eine entsprechend sichere Datenübertragung bieten. Drei Varianten stehen zur Verfügung: mit S-Mount, CS-Mount und als Bareboard. Sie sind ausgestattet mit »Aptina Sensoren« von 1,2 bis 5 Megapixel Auflösung und liefern bis zu 54 Bilder/s. Wegen ihrer kleinen Größe (27 x 27 mm Bareboard, 29 x 29 mm S-/CS-Mount) und ihrem geringen Gewicht (5g Bareboard, 15g S-/CS-Mount) lassen sie sich sehr einfach in Bildverarbeitungssysteme integrieren. Sie sind vielseitig einsetzbar und eignen sich für industrielle Applikationen, aber auch für nicht-industrielle Bereiche wie die Mikroskopie oder Anwendungen im Verkehrsbereich. Die Kameras punkten außerdem mit niedriger Leistungsaufnahme und geringer Hitzeentwicklung. Im Lieferumfang enthalten ist die kostenlose »pylon Camera Software Suite« von Basler. INTRO www.rauscher.de Vision Sensor mit integrierter Beleuchtung 2D-Matrixcode-Lesealgorithmen, flexibler Optik und diversen Beleuchtungsoptionen – Codes zuverlässig auch im rauen industriellen Umfeld. Zudem punktet das Gerät mit einfachem Setup und rascher Implementierung. www.myautomation.at Cat6-Kabel für Temperaturen bis 250° C Stemmer Imaging bietet neu im Sortiment industrietaugliche, dauerflexible Cat6-Gigabit-Ethernet-Leitungen für Bildverarbeitungssysteme mit sehr hohen Einsatztemperaturen an. Auf Basis eines neuen Leitungsmaterials ist der Temperpaturbereich von -40° bis +180° C angewachsen – kurzzeitig halten sie sogar bis zu 250° C Stand, ohne Schaden zu nehmen. www.stemmer-imaging.de 108 Der »Checker« vom Hersteller di-soric erlaubt als All-in-one-Sensor einen variablen Arbeitsabstand. Der Vision Sensor ist einfach zu installieren und in der Lage, bis zu 6.000 Teile/min zu inspizieren. Aufgrund seiner kompakten Abmessungen von 41 x 56 x 67 mm findet er selbst bei eingeengten räumlichen Verhältnissen einen Platz. Der Vision Sensor vereint Hardund Software sowie Beleuchtungen und Optik und eignet sich für Anwendungen in unterschiedlichsten Branchen, wie der Automobil-, Holz-, Kunststoff- und metallverarbeitende Industrie. di-soric bietet ein breites Spektrum an Bildverarbeitungs- und Identifikationssystemen – vom »All-In-One«-System in der Größe einer Streichholzschachtel bis hin zum hochauflösenden C-Mount-System. Dank skalierbarer Leistung sind selbst sehr anspruchsvolle Bildverarbeitungsanwendungen einfach realisierbar. Daneben führt di-soric ein breites Portfolio an Maschinenbeleuchtungen für den industriellen Einsatz. Die neuen Hochleistungsauflichtbeleuchtungen der Serien »BEK« und »BE« beispielsweise erreichen eine Beleuchtungsstärke bis zu 1,2 Mio. Lux und eignen sich daher bestens zur Qualitätssicherung mit Bildverarbeitungs- und Codelesesystemen. www.di-soric.com I Smart: Stand 712 AUSTROMATISIERUNG Fotos: Cognex, Basler, di-soric, IDS, Matrix Vision; » 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:31 Seite 109 Industriekamera mit Autofokus und 16-fach Digitalzoom Die industrietaugliche 13-Megapixel-Autofokus-Kamera »XC« ist die USB-3.0-Version der »X«-Kameraserie von IDS und verspricht Bilder in hoher Auflösung auch unter wechselnden Umgebungsbedingungen. 6D-Kamera »mvPerCam« von Matrix Vision ist ein lernfähiges optisches System, das dynamische Objekte in seiner Umgebung wahrnehmen kann und Größe, Position, Geschwindigkeit und Bahnverhalten in Echtzeit erkennt und analysiert. Mit an Bord sind zahlreiche Auto-Features, u. a. Autofokus, 16-fach Digitalzoom, Face Detection und Gegenlichtkorrektur. Angeboten wird die »XC« mit der »IDS Software Suite«, die eine individuelle Konfiguration aller Kameraeinstellungen ermöglicht. Eine treiberunabhängige UVC-Variante (USB Video Class) ist ebenfalls geplant. Die USB-3.0-Industriekamera liefert Einzelbilder mit einer Auflösung von 4.192 x 3.104 bzw. 4.128 x 3.096 Pixel oder Liveaufnahmen in verschiedenen Größen bis hin zu Full HD (1.920 x 1.080 Pixel) mit einer maximalen Framerate von 30 Bildern/s. Sie ist für Einsätze mit wechselnden Lichtbedingungen oder für dynamische Aufnahmesituationen, wie beispielsweise im Transport- und Logistikwesen oder im Virtual & Augmented Reality-Umfeld, aber auch für die Prozessüberwachung oder Inline-Qualitätsprüfung geeignet. Die Kamera verfügt über ein robustes Gehäuse mit kompakten Abmessungen (32 x 61 x 19 mm) sowie einen verschraubbaren USB-Anschluss. Hat die »mvPerCam« einmal die prinzipiellen Eigenschaften der zu erkennenden Objekte gelernt, zeigt sie dann alle Objekte mit diesen Eigenschaften in Videoechtzeit (30 Hz) bei voller Auflösung von 1.024 x 1.024 Pixel an. Sie liefert Position (3D) und die Bewegungsvektoren (6D) der gefundenen Objekte sowie Größe, Ausrichtung im Raum und den idealen Pick-Point. Dabei kann sie auch eng aneinanderliegende Packungen unterscheiden. Der Erkennungsbereich reicht von ca. 250 mm bis 2.500 mm. Dank Selbstkalibration stellt sich die Kamera nach Schlägen oder Erschütterungen automatisch wieder richtig ein. »mvPerCam« eignet sich für den Logistik- und Automotive-Bereich, besonders für die Größen- und Volumenbestimmung von Objekten und für Pick & Place Aufgaben von komplexen Szenen, wie sie typischerweise bei einem Griff in die Kiste vorkommen. Durch die hohe Robustheit und Erkennungsgeschwindigkeit lassen sich auch Roboter in Echtzeit führen. www.ids-imaging.de www.matrix-vision.de 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:32 Seite 110 R Reportage Um als Lohnfertiger in der Blechverarbeitung dauerhaft reüssieren zu können und dabei namhafte Automobilhersteller ebenso wie global agierende Maschinenund Anlagenbauer als zufriedene Kunden zu wissen, braucht es neben qualifizierten Mitarbeitern, einer hohen Fertigungstiefe samt entsprechendem Know-how sowie einem modernen Maschinenpark vor allem auch ein ausgeklügeltes Qualitätsmanagement – und innovative Lösungen dafür: Zu dieser Erkenntnis kam ich nach meinem Besuch der Sturm-Gruppe in Bayern vor einigen Wochen. Denn die Blechverarbeitungs-Spezialisten verfügen dank weitreichender Maschinenbau- und Vision-Kompetenz im eigenen Haus neuerdings über eine pfiffige optische Inspektionsanlage, die innerhalb weniger Sekunden sämtliche Maße der gefertigten Blechteile mit jenen der zugehörigen CAD-Zeichnungen vergleicht, dem Bediener kritische Abweichungen zur Beurteilung aufzeigt sowie das Ergebnis zwecks lückenloser Rückverfolgbarkeit in einer Datenbank ablegt. Beratend zur Seite stand beim Projekt der langjährige Partner Stemmer Imaging, der als Anbieter verschiedenster Bildverarbeitungs-Technologien u.a. die passenden Zeilenkameras für diese besondere Applikation lieferte. Von Thomas Reznicek 110 I BILDVERARBEITUNG & IDENTIFIKATION Wie ein 200-µm-genaues kamerabasiertes Inspektionssystem die hundertprozentige Qualitätskontrolle von Blechteilen anhand ihrer CAD-Daten ermöglicht Nur der Vergleich macht sicher B ei Deggendorf biege ich von der deutschen Autobahn A3 auf die A92 Richtung München ab – die ich allerdings nur ein kurzes Stück lang befahre, denn mein heutiges Ziel befindet sich in der niederbayerischen Ortschaft Salching nahe der Stadt Straubing. Von der rückseitigen Zufahrtsstraße kommend geht es zunächst vorbei an mehreren riesigen Werkshallen – mit, wie ich später höre, in Summe 32.000 m2 Produktionsfläche – bis ich vorm Hauptgebäude der Sturm-Gruppe parke. Hier befindet sich die Firmenzentrale der international Das kamerabasierte Inspektionssystem »IQS Parts Metrology« der bayerischen Sturm-Gruppe für die hundertprozentige Qualitätskontrolle von Blechteilen. AUSTROMATISIERUNG tätigen, inhabergeführten Unternehmensgruppe. Nach dem freundlichen Empfang erfahre ich beim Kaffee, dass sich die Gruppe aus vier Einzelgesellschaften zusammensetzt – nämlich der übergeordneten Holding sowie den drei operativen Gesellschaften Sturm Maschinen- & Anlagenbau, Sturm Airport & 98_130_0315 _austro 24.04.15 15:45 Seite 111 Parcel sowie Sturm Blechverarbeitung & Systeme. Deutschlandweit gibt es mehrere Konstruktionsund Vertriebsbüros sowie international Tochterunternehmen in Brasilien, China, Frankreich, Polen, Südafrika, der Türkei und in den USA. Insgesamt beschäftigt die Sturm Gruppe rund 1.000 Mitarbeiter, davon alleine aktuell 646 am Stammsitz in Salching. Sturm realisiert weltweit Projekte in den Bereichen Oberflächentechnik, Reinigungstechnik, Fördertechnik für Industrie und Flughäfen, Automatisierungstechnik sowie Vision Technologies. Und dann gibt es noch das große Geschäftsfeld Blechverarbeitung – hier werden sowohl für den firmeninternen Gebrauch, also den eigenen Maschinenbau, als auch zum überwiegenden Teil für externe Kunden Bleche in mannigfaltigster Art und Weise verarbeitet. „Egal ob Stahl, Edelstahl, Aluminium oder verschiedenste Sonderwerkstoffe – von 0,5 bis 20 mm ist fast alles möglich. Wir fertigen von der kleinen Beilagscheibe bis hin zur Qualität kommt nicht von ungefähr Neben dem umfangreichen Maschinenpark beeindruckt mich der Mitarbeiterstand von 250 Fachkräften alleine in der Produktion ebenso wie die prominent besetzte Referenzliste: Namhafte Automobillisten wie u.a. BMW, VW/Audi, Renault und Landrover lese ich hier ebenso wie die Anlagenbauer Buderus und Siemens. Daraus schließe ich: Sturm muss ein sehr gefragter Lohnfertiger sein. Top-Qualität zu liefern, sei für Sturm oberstes Gebot – und in Sachen Qualitätssicherung ist gerade auch für einen Zulieferer lückenlose Teilerückverfolgbarkeit bereits ein Thema, erfahre ich während der Werksbesichtigung. Das allerdings setzt eine hundertprozentige Teileprüfung voraus, was bei zig Tausenden Werkstücken pro Jahr nach einer automatisierten Lösung verlangt. Und genau eine solche haben die Sturm-Techniker selbst entwickelt, womit wir beim eigentlichen Grund meines 5 m lang, knapp 2 m breit und über 3 m hoch – so präsentiert sich die innovative Anlage zum auf 200 µm genauen Vermessen von Blechteilen. 10 m langen Schweißbaugruppe mit mehreren Tonnen Gewicht“, erklärt mir Fertigungsleiter Alexander Luft. Bearbeitungsverfahren wie u.a. Laserschneiden, Stanzen, Umformen, Schweißen, Schleifen, diverse Oberflächenbehandlungen bis hin zur Fertigung und Montage kompletter Baugruppen sind für Sturm alltäglich. „Der Kunde kommt mit seiner Zeichnung und erhält von uns das fertige Produkt – vom einfachen Laserzuschnitt bis hin zur komplexen Baugruppe, und das von Losgröße 1 bis zur Serienfertigung“, fasst Alexander Luft zusammen. Modernste Bearbeitungsmaschinen stehen auf ca. 11.000 m2 Produktionsfläche dafür bereit. AUSTROMATISIERUNG Besuches angekommen sind. Denn mittlerweile stehe ich vor der 5 m langen, knapp 2 m breiten und über 3 m hohe Anlage. Nomen est omen – »IQS Parts Metrology« vermisst die fertigen Blechteile auf 200 µm genau, indem sie mittels einer ausgeklügelten Bildverarbeitungsapplikation das aufgenommen Bild des Bauteils mit seiner zugehörigen CAD-Zeichnung vergleicht. Und das Ganze am laufenden Band – im wahrsten Sinn des Wortes: Über ein Förderband fährt ein Teil nach dem anderen an der optischen Inspektionseinrichtung vorbei. Bis sie am Ende des Bandes angelangt sind, hat die Bildverarbeitung ihren Job längst erledigt. Der » 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:32 Seite 112 R Reportage I BILDVERARBEITUNG & IDENTIFIKATION Bediener erhält am Monitor ein Abbild des aufgenommenen Werkstücks samt färbig gekennzeichneten Abweichungen zur CAD-Zeichnung visualisiert. Passt alles, wird automatisch ein Label zum Aufkleben auf den geprüften Teil ausgedruckt. „Ansonsten wird der Teil ausgeschieden – was allerdings so gut wie nie vorkommt. Das Ganze dauert vom Auflegen bis zur Entnahme lediglich 25 Sekunden. So schnell könnten wir keinesfalls per Hand messen“, zeigt mir Alexander Luft den Produktivitätsgewinn auf, und verrät: „17.000 bis 18.000 Teile laufen pro Jahr durch die Anlage.“ Das neue druck und letztendlich digitale Archivierung der Auftrags- und Fertigungsdaten. So funktioniert das kamerabasierte Inspektionssystem im Detail Mittlerweile sind Dr. Wolfgang Ullrich, Leiter Business Unit Vision Technologies bei Sturm Maschi- „Vom Auflegen des Blechteils bis zur Entnahme am Ende der Förderstrecken vergehen lediglich 25 Sekunden. So schnell könnten wir mit anderen Messmitteln keinesfalls jedes einzelne der vielfältigen Produkte prüfen.“ Alexander Luft, Fertigungsleiter bei Sturm Blechverarbeitung & Systeme. nen & Anlagenbau, und der Vision-Projektleiter Dieter Voggenreiter dazugestoßen. Sie erzählen mir, dass das Inspektionssystem eine Eigenentwicklung der Sturm-internen Vision-Technologies-Mannschaft in München ist, die erst vor zwei Jahren aufgebaut wurde. Herzstück der innovativen Lösung sind acht 18-kHz-Zeilenkameras vom Typ »Spyder3« des Herstellers Teledyne Dalsa mit jeweils 4k Auflösung, die in Linie aneinanderreiht sind. „Wir verwenden allerdings jeweils nur die mittlere 2k-Auflösung, rechnen diese zusammen und erhalten so eine Linie mit 16k bzw. letztendlich eine optische Auflösung von 110 µm/Pixel. Dadurch ersparen wir uns telezentrische Objektive“, geht Dieter Voggenreiter ins Detail. „Die Kamerahalterungen sind höhenverstellbar, um die Fokussierung auf die jeweilige Blechdicke automatisch anpassen zu können. Damit stellen wir sicher, dass ein Pixel der Bildaufnahme jeweils genau 110 µm des Teiles abdeckt“, ergänzt Dr. Wolf- Die Kamerahalterungen sind höhenverstellbar, um die Fokussierung auf die jeweilige Blechdicke automatisch anpassen zu können. Damit stellen die Sturm-Techniker sicher, dass ein Pixel der Bildaufnahme jeweils genau 110 µm des Teiles abdeckt. Die zu prüfenden Teile sind entweder mit einer Lasergravur oder einem Datamatrix-Code gekennzeichnet, die von einem Codelesegerät der Marke Cognex am Beginn der Förderstrecke erfasst werden. Das System weiß nun, welcher Teil sich gerade am Band befindet und sucht in der Datenbank nach der zugehörigen CAD-Datei als Vergleichsmuster. „Die Firma Stemmer Imaging ist ein langjähriger, kompetenter Lieferpartner von uns. Wir arbeiten sehr gut und vertrauensvoll zusammen – wenn es um die konkrete Produktauswahl geht, dann passt die Beratung und Empfehlung immer. Inspektionssystem ist übrigens Bestandteil eines ausgereiften, durchgehend digitalisierten Fertigungsprozesses: Der Kunde ordert elektronisch via Direktanbindung an den Sturm-Server seine Bestellung, wo diese automatisch in einen Produktionsauftrag umgewandelt wird. Nach der Fertigung erfolgen die beschriebene Teilekontrolle, Dokumentationserstellung, Labelaus- gang Ullrich. Die zu prüfenden Teile sind entweder mit einer Lasergravur oder einem Datamatrix Code gekennzeichnet, die von einem CodeleseKomplettsystem der Marke Cognex bestehend aus dem Reader »In-Sight 7402«, der Beleuchtung »Smart Vision Lights« und dem »CVO«-5-Megapixel-Objektiv am Beginn der Förderstrecke erfasst werden. Ein Positionslaser unterstützt dabei das 112 AUSTROMATISIERUNG Fotos: Sturm Gruppe, Archiv, Fotolia; Dr. Wolfgang Ullrich, Leiter Business Unit Vision Technologies. 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:32 Seite 113 Am Ende der Förderstrecke erhält der Bediener am Display ein Abbild des aufgenommen Werkstücks samt färbig gekennzeichneten Abweichungen zur CAD-Zeichnung visualisiert. Passen alle Konturen (grün) wird automatisch ein Label zum Aufkleben auf den geprüften Teil ausgedruckt. gen Rechenoperation stellt das System dann am Display färbig dar: Rot bei starken, gelb bei mittleren und grün bei geringen Abweichungen. Außerdem wird dem Bediener der Erkennungsgrad angezeigt – also wie viel Prozent des aufgenommenen Bildes mit der CAD-Zeichnung tatsächlich übereinstimmen. Hardware und Beratung vom langjährigen Partner Lesesystem beim Zentrieren auf den Teil. Das System weiß nun, welcher Teil sich gerade am Band befindet und sucht in der Sturm-Datenbank nach der zugehörigen CAD-Datei als Vergleichsmuster. Diese CAD-Datei im »dxf«-Format in ein für die Bildverarbeitung kompatibles »Tiff«-Format zu bringen, ist der programmiertechnische Clou der Lösung, wie ich weiters erfahre. Die Vision-Software-Spezialisten von Sturm schufen sich nämlich – weil sie am Markt nichts Passendes fanden – ihren eigenen »dxf«-Konverter, der die Ausgangsdaten für die folgenden Rechenoperationen liefert. „Im Prinzip vergleicht die Software die Pixel des aufgenommenen Bildes mit jenen der umgerechneten CAD-Zeichnung“, bringt es Dr. Wolfgang Ullrich auf den Punkt. „Deshalb ist es auch egal, wie der Teil am Band liegt – das Programm erkennt, ob es sich um ein Pixel vom Band oder vom Blech handelt.“ Das Ergebnis der aufwändi- AUSTROMATISIERUNG Die verwendeten Dalsa-Kameras kommunizieren übrigens via GigE-Vision, beleuchtet wird mit moderner LED-Technik. Nachdem der Pressebetreuer der Firma Stemmer Imaging den Termin für mich einfädelte, drängt sich mir nun doch die Frage auf, inwiefern der in der Nähe von München ansässige Bildverarbeitungsanbieter in das Projekt involviert war – Dr. Wolfgang Ullrich klärt mich auf: „Die beste Idee für eine derart integrierte Lösung führt zu keinem Erfolg, wenn sie nicht mit der optimal passenden Hardware realisiert wird. Die Firma Stemmer Imaging ist ein langjähriger, kompetenter Lieferpartner von uns. Wir arbeiten sehr gut und vertrauensvoll zusammen. Wenn es um die konkrete Produktauswahl geht, dann passt die Beratung und Empfehlung von Stemmer Imaging immer. Die Mitarbeiter haben einen sehr guten Marktüberblick und einen umfangreichen Erfahrungsschatz, auf den wir gerne zurückgreifen.“ Offen für externe Einsätze Während ich einigen Demo-Teilen beim Durchlaufen der Inspektionsanlage zusehe – die echten Teile für den geheimgehaltenen Großkunden, die hier im Normalfall geprüft werden, sind vor meinen neugierigen Blicken gut geschützt irgendwo in der Halle versteckt – erzählt mir Dr. Wolfgang Ullrich, dass es sich dabei gar nicht um die erste Apparatur dieser Art im Hause Sturm handelt: „Wir hatten schon mal eine ähnliche, am Markt gekaufte Anlage in Verwendung, die aber leider nicht den gewünschten Erfolg brachte. Deshalb haben wir uns für die Eigenentwicklung entschieden.“ Und er könne sich gut vorstellen, dass die »IQS Parts Metrology« von Sturm bei anderen Blechverarbeitern auf Interesse stößt, wie er mir beim Verabschieden verrät: „Wir haben die Produktreife erreicht, daher werden wir das System künftig intern auch für andere Aufträge nutzen. Und wir haben vor, die Anlage auch extern zu verkaufen. Das können Sie gerne schreiben.“ Was ich somit getan habe. INFOLINKs: www.stemmer-imaging.com www.sturm-gruppe.com 113 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:32 Seite 114 T Technik Pur I BILDVERARBEITUNG & IDENTIFIKATION Durchblick im Faden-Wirrwarr Spezifische BV-Technologie für die Qualitätskontrolle an der Webmaschine An einer rund 3 m breiten Webmaschine kommen zwischen 4.000 und 6.000 Fäden zusammen – entsprechend unübersichtlich ist die Fadenschar. Fehlt auch nur ein einziger Faden, wird unweigerlich Ausschuss produziert. Das deutsche Unternehmen Opdi-tex verfügt über ein patentiertes optisches Verfahren, welches auf Basis einer pfiffigen BildverarbeitungsLösung die Anzahl der Fäden ermittelt und permanent überwacht. D 114 Der Scanner ist ein kompaktes Gerät, welches alle Komponenten von der Ausleuchtung über die Auswertung bis zu allen Anschlüssen in einem Gehäuse vereint. zess nicht beeinflussen, damit eine Änderung des Tageslichts oder das Ein- und Ausschalten der Hallenbeleuchtung nicht zu Fehlern führt. Die Überwachung im laufenden Produktionsprozess erfordert Echtzeitfähigkeit. Patentierter Durchblick führt zu höherer Produktionszeit Das Unternehmen Opdi-tex verfügt über ein patentiertes optisches Verfahren, das all die genannten Anforderungen erfüllt. Die Fäden werden dabei mittels einer in die Blickrichtung des Scanners eingespiegelten Beleuchtung detektiert. Das bringt Ausleuchtung und Betrachtung auf eine gemeinsame Ebene. Ein Retroreflektor spiegelt das Licht hinter den Fäden. Die Fäden werden dadurch als Schattenprojektion sicht- AUSTROMATISIERUNG Fotos: Opdi-tex, Fotolia; as gemeinsame Auf- und Abwickeln mehrerer tausend Fäden geschieht üblicherweise auf recht simpel gehaltenen Maschinen. Diese laufen mit hohen Geschwindigkeiten – entsprechend schwierig zu lösen ist die Aufgabe, einen einzelnen fehlenden Faden unter tausenden zu erkennen. Dazu kommen noch weitere Anforderungen an eine automatisierte Qualitätskontrolle: Das Überwachungssystem muss möglichst einfache bedienbar sein, um den Personal-Schulungsaufwand gering zu halten. Bei Produktänderungen sollen keine separaten Justierarbeiten anfallen. Es gilt, wechselnde Fadenstärken, Farben, Glanz und Position einwandfrei zu erkennen – und das auch bei tausenden von Fäden sowie auf einer Breite von mehreren Metern. Weiters dürfen die umgebenden Lichtverhältnisse den Pro- 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:33 Seite 115 bar, was signifikante Vorteile mit sich bringt: Das Prinzip funktioniert unDas deutsche Unternehmen Opdi-tex abhängig von der Farbe der Fäden verfügt über ein patentiertes optiund vom Umgebungslicht. Sogar die sches Verfahren, welches auf Basis einer pfiffigen BildverarbeitungsDetektion durchsichtiger (Glas-)FaLösung die Fäden an Webmaschinen sern ist derart möglich. Selbst Fäden, zählt und permanent überwacht. deren Durchmesser geringer als die optische Auflösung der Scanner ist, werden zuverlässig erkannt. Der Scanner selbst ist ein kompaktes Gerät, welches alle Komponenten von der Ausleuchtung über die Auswertung bis zu allen Anschlüssen in einem Gehäuse vereint. Es gibt lediglich die drei Betriebszustände Start, Stopp und Bereit sowie eine einzige Bedienfunktion zur Vorgabe der Fadenanzahl. Zur Steuerung sind je ein Eingang für Start und ein Ausgang für Fehler vorhanden. Damit lässt sich über nur ein Steuersignal die Maschine stoppen und der Fehler signalisieren. Die Eingabe der Fadenanzahl als späterer Sollwert erfolgt über einen gängigen Webbrrowser von einem beliebigen Rechner innerhalb des Firmennetzwerks oder eines Tablets in der Produktion. Die Bedienoberfläche kann aber – weil webbasiert – auch ins Intranet eingebunden werden. Die optionale Benutzerverwaltungs-Software schützt vor unberechtigtem Zugriff. Ebenfalls optional steht ein kleines Display am Scanner zur Verfügung, das Auskunft über den jeweils aktuellen Zustand der Fadenschar gibt. Vielfältig einsetzbar Die Scanner eignen sich dank ihres industrietauglichen Aufbaus auch für andere Aufgaben, beispielsweise an Fließbändern oder in Verpackungsmaschinen. Dank der fächerartigen Betrachtung können sogar Scharen unmittelbar nach einem automatischen Einhängen von Querfäden an Wirkmaschinen kontrolliert werden. Ebenso sind Siebe oder andere Maschenstrukturen überwachbar. Die Sensoren lassen sich nebeneinander mit unterschiedlichen Positionen und Blickwinkeln anreihen. Mithilfe des »Opdi-tex Baukastens« sind (r.PA./TR) viele weitere Applikationen möglich. INFOLINK: www.fadenkontrolle.de AUSTROMATISIERUNG 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:33 Seite 116 T Technik pur I EMBEDDED & ELEKTRONIK Kleine Formfaktoren gefragt Schutz für »ARM«-basierte Embedded Designs Das Echtzeitbetriebssystem »LynxOS 7.0« und der Separation Kernel »Hypervisor LynxSecure« von Lynx Software Technologies, einem Anbieter von Echtzeit-Sicherheitstechnologie, unterstützen seit Kurzem auch die neuesten »ARM«-Prozessoren. www.lynx.com Referenzdesign-Lösung für Ethercat-Remote-I/O-Geräte Renesas Electronics bietet im Rahmen der Erweiterung seines PlattformLösungsangebots für die industriellen Ethernet-Kommunikations-SoCs der Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach Systemdesigns mit kleinem Formfaktor unterstützt ICOP Technology, Entwickler und Hersteller von Industriecontrollern, seit Kurzem die beiden Computer-on-Module-Standards Qseven und Smarc der SGET – der Standardization Group for Embedded Technologies. Die beiden ersten Qseven- und Smarc-Computer-on-Module basieren auf den »x86 ultra low-power DMP Vortex86 DX2«-SoC-Prozessoren. Qseven und Smarc-Computeron-Module sind für Entwickler ausgereifte Plattformen, um Systemdesigns effizient umzusetzen. Dank des im »DMP Vortex86«-SoC-Prozessor integrierten Crossbar-Switches ermöglichen die Computer-on-Module eine sehr flexible I/O-Auslegung zusammen mit einer skalierbaren »ultra-low-power x86«-Performance. Die Marktforscher erwarten, dass der Gesamtmarkt der Computer-on-Module und COM Carrier bis 2017 um jährlich rund 15% wächst. INTRO www.icoptech.eu 300 W in Achtel-Brick-DC/DC-Wandler Serie »R-IN32M3« sein neues »Remote I/O Trial Kit« an. Bei diesem Kit handelt es sich um eine umfassende Hardwareund Software-Referenzlösung zur Entwicklung von Remote-I/O-Baugruppen, wie sie meist für I/O-Operationen in Automatisierungsnetzen zum Einsatz kommen. Die neue Lösung unterstützt zudem das Ethercat-Protokoll. www.renesas.com »Android Lollipop«-Version auf High-End-Prozessor Die Münchner Firma Linux4biz entwickelte laut eigenen Angaben als eines der ersten Unternehmen in Europa eine »Android Lollipop«-Version, die auf dem High-End-Prozessor »Freescale i.MX6« basiert. Das Unternehmen bietet »Android«- und »Linux«Lösungen für Embedded-Geräte u.a. im Bereich der Industrie an. www.linux4biz.eu 116 Mit der »iEH«-Reihe bringt die TDK Corporation neue DC/DC-Wandler mit 300 W Ausgangsleistung im 1/8-Brick-Format heraus. Dank einer adaptiven, nichtlinearen digitalen Regelung besitzen diese Wandler eine geringere Anzahl an Bauteilen und bieten verbessertes Dynamikverhalten, große Systemstabilität und einen hohen Wirkungsgrad. Dadurch eignen sie sich optimal für anspruchsvolle Anwendungen in der Kommunikation, Mess- und Übertragungstechnik – und im Besonderen dann, wenn wenig Platz und/oder hohe Leistung eine Rolle spielen. Bei einem max. Ausgangsstrom zwischen 25 und 33 A setzt die »iEH«-Reihe die 48-V-Nenneingangsspannung in 9,6 V, 10,2 V, 10,8 V oder 12 VDC um. Die digitale Regelung ermöglicht sowohl eine Bauteiloptimierung als auch den hohen Wirkungsgrad von bis zu 95,5%. Selbst ohne die optionale Baseplate bieten die Wandler eine außergewöhnlich hohe Ausgangsleistung auch bei hohen Temperaturen: So liefert etwa das 12-V-Modell ohne Baseplate bei 55° C Umgebungstemperatur und nur 1 m/s Luftstrom 265 W Ausgangsleistung. Alle Modelle sind isolierte Wandler mit einer Isolationsspannung von 2,25 kVDC zwischen Ein- und Ausgang sowie 1,5 kVDC zwischen Eingang und Baseplate, haben Sicherheitszulassungen gemäß IEC/EN/UL 60950-1 und tragen das CE-Zeichen gemäß Niederspannungs- und RoHS-2-Richtlinie. www.tdk-lambda.at I Smart: Stand 120 AUSTROMATISIERUNG Fotos: Renesas, TDL-Lambda, Recom, Fujitsu, ICOP Technology; » 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:33 Seite 117 Offenes EMV-Labor bewährt sich Recoms Ende vorigen Jahres eingeweihtes EMV-Labor im neuen Headquarter in Gmunden findet bereits regen Anklang bei Kunden und Universitäten. Erste Projekte konnten schon erfolgreich abgeschlossen werden. Unter anderem wurde die Applikation eines großen internationalen Herstellers von Wasserpumpen so modifiziert, dass einer Zertifizierung nichts mehr im Wege steht. Der Entwickler des Kunden hatte sich an Recom gewandt, da er vermutet hatte, der eingesetzte DC/DC-Wandler würde die EMVProbleme verursachen. Zunächst konnten in einer Referenzmessung in der 3m-SAR-Kammer die vom TÜV ermittelten Ergebnisse reproduziert werden. Dann nutzte der Kunde das eigens für externe Besucher eingerichtete Labor, um in enger Zusammenarbeit mit den Experten von Recom Lösungen zu erarbeiten. Unter anderem konnte ein Flachbandkabel als Übeltäter entlarvt werden. Mit Hilfe von Ferriten gelang es, die Störpegel auf das erforderliche Niveau zu senken. Darüber hinaus wurden Schwächen in der Leitungsführung entdeckt, die sich durch Umstellung auf ein Vier-Layer-Design beheben lassen. Zukünftig möchte Recom seine Support-Aktivitäten rund um das Thema EMV weiter ausbauen und Kunden schon im Vorfeld der Zertifizierung mit Rat und Tat zur Seite stehen. Auch Universitäten und Fachhochschulen sind willkommen, zumal es dort oft an der geeigneten Messtechnik mangelt. www.recom-electronic.com Drei Displays mit einem Industriemainboard ansteuern Den sogenannten »Multi Monitor Support« bietet Fujitsu bei allen in Augsburg entwickelten und gefertigten Mainboard-Formfaktoren der »Industrial Series«. Das ATX-Mainboard »D3236-S«, das µATX-Mainboard »D3231-S« und das Mini-ITX-Mainboard «D3243-S» verfügen dafür jeweils über eine DVI-I- und zwei DP-V1.2-Grafikschnittstellen. Zusätzlich besitzt das »D3243-S noch einen Dual-Channel-24-Bit-LVDS-Anschluss. Die Displays können unabhängig voneinander mit unterschiedlichen Inhalten bespielt werden. Es ist aber auch ein Betrieb im Collage-Modus möglich, bei dem ein großformatiges Motiv aus mehreren »Display-Kacheln« zusammengesetzt wird. Damit eignen sich diese Boards ideal für Digital-Signage- und Multi-DisplayLösungen in Leitständen als auch CAD-Anwendungen. Alle Industriemainboards der Produktfamilie verfügen über einen »Q87«-Chipsatz von Intel und unterstützen die vierte Generation der IntelProzessoren »Core i3/i5/i7« mit »LGA1150«-Sockel. Sie werden aus besonders robusten und langlebigen Komponenten gefertigt und sind für industrielle Anwendungen mit Betriebstemperaturen zwischen 0 und 60° C ausgelegt. Die Mainboards entsprechen industriellen Anforderungen hinsichtlich CE (EMV und Sicherheit), Burst, Klima, Schock und Vibration usw. Die maximale Leistungsaufnahme des Prozessors beträgt 95 W. www.fujitsu.com/de AUSTROMATISIERUNG 98_130_0315 _austro 24.04.15 15:47 Seite 118 T Technik pur I EMBEDDED & ELEKTRONIK Anforderungen an die Embedded-Geräteentwicklung im Zeitalter von Smartphone, IoT und Cloud Design à la Smartphone ist gefragt Maschinensteuerungen sollen cool aussehen und per Wischgesten bedienbar sein. Heizanlagen sind angehalten, den Energieverbrauch nach aktuellen Wetterprognosen aus dem Internet zu optimieren. Medizingeräte müssen sich mittels multimedialer Bedienungsanleitungen selbständig erklären. Neue Gerätefunktionen will man bequem aus dem App-Shop des Herstellers nachladen: In jeder Branche werden heute Bedienung, Leistung und Vernetzung von Geräten mit »iPhone« und Co. verglichen. Geräteentwickler sind laufend mit diesen neuen Anforderungen konfrontiert, die weit über ihre Kernkompetenzen hinausgehen. Für intensive Beschäftigung gibt es kaum Zeit und Ressourcen. Im Zeitalter von Smartphones, IoT und Cloud ist es daher wichtiger denn je, die richtigen Entwicklungspartner für Gerät und Umfeld zu finden, wie der folgende Beitrag aufzeigt. 118 Von Dipl.-Ing. Andreas Pfeiffer er erste Eindruck zählt, und Smartphones geben Designtrends vor. Hochwertige, transparente Glasoberflächen sind das Maß der Dinge. Gerätehersteller differenzieren sich durch das äußere Erscheinungsbild. Es muss ansprechend sein und das Corporate Design widerspiegeln. Der Einsatz im Außenbereich erfordert UV- und Temperaturbeständigkeit., die fugenfreie, schmutzabweisende und in der Medizintechnik sogar desinfizierbare Verarbeitung, ist wichtig. Nahtlose Integration der Elektronik und Sensorik in das Oberflächenmaterial ist dafür Grundvoraussetzung. Heute werden elektronische Strukturen und Bauteile direkt auf das Glas gedruckt und bestückt – zusätzliche Platinen entfallen. Ganz spezielles Know-how über mo- D AUSTROMATISIERUNG 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:34 Seite 119 derne Werkstoff-, Display- und Touch-Technologie ist gefordert. Hardwareentwickler bringen dieses übergreifende Fachwissen nur selten mit. Hochwertige schlanke Glasoberflächen sind heute das Maß der Dinge: Ein Gerätehersteller differenziert sich vermehrt durch das äußere Erscheinungsbild: Es muss ansprechend sein und das Corporate Design widerspiegeln. Flüssige Bedienung Ein wichtiges Entscheidungskriterium für ein Gerät ist das Bedienkonzept: Grafische Touchdisplays sind im Vormarsch. Sie verdrängen mechanische Tasten, Schalter und Anzeigen in Nischenbereiche. Auch bei der Bedienung drängen Mechanismen vom Smartphone in die Industrie. Ansprechende Icons und intuitive, flüssige Bedienerführung sind die Messlatte. Ruckelfreie Bedienung, Wischen und Mehrfingergesten sind Standards, die heute erwartet werden. Das steigert die Akzeptanz und reduziert Lernaufwand und die Gefahr von Fehlbedienungen. Das Design der Bedienung muss zur Corporate Identity passen und auf neue Bedienkonzepte muss rasch reagiert werden können. Diese Anforderungen lassen sich mit »selbstgestrickten« Grafikbibliotheken nicht mehr erfüllen. Erstellung, Anpassung, Pflege und Erweiterung grafischer Oberflächen sind in kurzen Designzyklen nur mit leistungsfähigen Software-Frameworks wie »Qt« machbar. Der Software-Entwickler fokussiert auf seine Anwendung und muss den notwendigen Unterbau nicht neu erfinden und pflegen. Mehrsprachigkeit, Font-Bibliotheken und Stylesheets erleichtern das Zusammenstellen von Oberflächen und sichern den Markterfolg. Viele Embedded Softwareentwickler fühlen sich in der hard- warenahen Programmierung mit Sprachen wie »C« zu Hause. Das hardwareunabhängige Programmieren von Oberflächen erfordert andere Denkmuster und objektorientierte Programmierung. Eine Umstellung, die nicht jedem leicht fällt. Robuste Hardware-/Software-Plattform Es gibt viele Produktfamilien von Prozessoren, Microcontrollern, Peripheriechips, Speichern und System on Chips für unterschiedliche Geräteklassen. Flexibilität und Programmierbarkeit der Chips sind schier unbegrenzt. Schon deren Inbetriebnahme und die Programmierung einfachster Funktionen fordern viel Wissen und Aufwand. Bis die erste LED blinkt, können Wochen vergehen. Über lange Zeit eigenentwickelte SoftwareBibliotheken für Basisfunktionen müssen kontinuierlich gepflegt werden. Das führt zu Ressour- cenengpässen bei der Anwendungsentwicklung. Der Einsatz moderner Chips ist daher ohne schlüsselfertige Software-Tools, Treiber oder Betriebssysteme nicht wirtschaftlich. Die Anbieter dieser Softwarekomponenten unterstützen oft nur einige wenige Demoplatinen. Für den Einsatz im Gerät sind viele Adaptionen und Optimierungen notwendig, um eine robuste, maßgeschneiderte und serientaugliche Hardware-/Software-Plattform zu schaffen. Die Aufwände für Integration und Wartung der Plattform über den gesamten Produktlebenszyklus werden meistens unterschätzt. Diese binden wichtige Ressourcen und schränken die Innovationskraft nachhaltig ein. Offen für Neues Quelloffene Betriebssysteme und Softwarekomponenten wie »GNU/Linux« sind in der Embedded- » 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:34 Seite 120 Technik pur I EMBEDDED & ELEKTRONIK Die fugenfreie, schmutzabweisende und in der Medizintechnik sogar desinfizierbare Verarbeitung ist wichtig. Nahtlose Integration der Elektronik und Sensorik in das Oberflächenmaterial sind dafür Grundvoraussetzung. I SEMINARTIPP Embedded-Geräteentwicklung heute Die im Beitrag erwähnten Beispiele zeigen, dass Hard- und Softwareentwickler heute neben Zeit- und Kostendruck mit einer wachsenden Menge an neuen Themen rund um den Einsatzbereich ihres Geräts konfrontiert sind. Mit begrenzten Ressourcen ist unmöglich in allen Bereichen selbst an Lösungen zu arbeiten. Als Antwort auf diese Herausforderungen bietet Ginzinger electronic systems mit seinem Partnernetzwerk Know-how und erprobte Lösungen an, damit Gerätehersteller die heutigen Herausforderungen rascher meistern und sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können. Ginzinger electronic systems lädt daher am 25. Juni 2015 zum eintägigen Seminar nach Kremsmünster ein. Gemeinsam mit führenden Partnerunternehmen wird über Erfahrungen und Lösungen aus der Praxis gesprochen. Von der hochwertigen Bedienoberfläche bis zur notwendigen IoT-Infrastruktur, von der robusten Hard- und Softwareplattform bis zur langfristigen Verfügbarkeit – kurzum: Ideen und Anregungen aus erster Hand. Anmeldung & Infos unter: Welt weit verbreitet. Die Vorteile gegenüber hausgemachten Lösungen sind weitreichend akzeptiert. Der Fokus der Entwickler muss auf dem Kundennutzen des Geräts liegen. Die dafür notwendige Plattform zum Betrieb von grafischen Displays, I/Os und Netzwerken sowie Softwareupdates, Nachladen von Funktionen oder Dateisystemen deckt »Embedded Linux« ab. Neue Technologien und Anforderungen können mit überschaubarem Aufwand »von der Stange« realisiert werden. »Embedded Linux« führt auf Grund seiner sauberen Struktur und Modularität rascher zum Projektziel und erlaubt es, schneller auf Änderungen zu reagieren. Keine Software ist lückenlos fehlerfrei, auch »GNU/Linux« nicht. Nachdem tausende erfahrene Entwickler rund um den Globus ihren Beitrag zum System leisten und es sich in Unmengen an Produkten – von der Uhr bis zum Netzwerk- Damit man damit nicht die eigene Innovationskraft einschränkt, hat es sich bewährt, die Gesamtverantwortung für die maßgeschneiderte Hardware-/Software-Plattform inkl. Betriebssystem über den gesamten Lebenszyklus des Geräts in die Hände eines kompetenten Partnerunternehmens zu legen. router, vom Navi bis zum Roboter – im Einsatz befindet, sind die Softwarekomponenten extrem stabil. Fehler und Sicherheitslücken werden von der weltweiten Community schnell beseitigt. Die- sen Grad an Stabilität und Support würde ein Gerätehersteller für eine eigene Softwareplattform nur mit sehr hohem Aufwand erreichen. Auch wenn »Embedded Linux« und die unzähligen Open Source-Komponenten auf den ersten Blick kostenlos erscheinen, die Aufwände für Pflege, Wartung und laufende Aktualisierung können Projekte zum Stillstand bringen. Damit man damit nicht die eigene Innovationskraft einschränkt, hat es sich bewährt, die Gesamtverantwortung für die maßgeschneiderte Hardware-/Software-Plattform inkl. Betriebssystem über den gesamten Lebenszyklus des Geräts in die Hände eines kompetenten Partnerunternehmens zu legen. Wolke Sieben So wie wir mit Smartphones immer online sind und neue Dienste nützen gelernt haben, versprechen Trends wie M2M, IoT, »Industrie 4.0« und Cloud-Computing neue Geschäftsmodelle und Anwendernutzen in der Industrie. Bisher separierte Welten von Geräten, Netzwerken und IT wachsen zusammen. Neuerdings müssen sich Entwickler auch Gedanken über IT-Anwendungen, Apps und Server-Hosting machen, um den Marktvorsprung zu sichern. Viele parallele technologische Entwicklungen verfolgen in diesem Umfeld das gleiche Ziel. Alleine im Internet der Dinge (Internet of Things/IoT) sorgen eine wachsende Menge an regional unterschiedlichen Wireless- und kabelgebundenen Netzwerken mit verschiedenen Protokollen für Verwirrung. Entwickler sind überfordert und können nicht vorhersehen, welche Technik sich wo durchsetzen wird. Für weltweiten Erfolg muss das Gerät rasch auf den Markt und für zukünftige Entwicklungen offen sein. In angrenzenden Gebieten wie der IT ist es für den EmbeddedEntwickler noch schwieriger einzuschätzen, www.ginzinger.com/iot2015 120 AUSTROMATISIERUNG Fotos: Ginzinger, Fotolia; T 98_130_0315 _austro 24.04.15 15:58 Seite 121 I IM PORTRÄT Komplettanbieter für den gesamten Lebenszyklus Vom State-of-the-art-Glas-Touchdisplay mit modernem GUI-Design, über ein skalierbares Modulsystem abgestimmter Hard- und Softwarekomponenten, bis zu SoftwareFrameworks zur Realisierung von Gerätelösungen mit Usability und Connectivity, die man aus der Smartphone-Welt gewohnt ist: Das Angebot von Ginzinger electronic systems aus Weng im Innkreis baut auf einen langzeitverfügbaren »Embedded Linux«-Kern, hinter dem tausende Entwickler auf der ganzen Welt stehen. Auf diese Weise ist es einfach, auf verfügbare Standards der IT-Welt zu setzen und diese in ein Gerät zu integrieren, um rasch heutigen Standards zu genügen. Mit langjähriger Erfahrung in Hardware- und Softwarentwicklung, einem kompetenten Partnernetzwerk und der engen Kooperation mit führenden Halbleiterherstellern werden langlebige, maßgeschneiderte Embedded Systeme realisiert, gefertigt und gepflegt. Durch laufende Marktbeobachtung werden notwendige Redesigns zeitgerecht in die Wege geleitet. welche Cloud- oder Management-Technologien zum Einsatz kommen werden und wie diese im Detail funktionieren. Umso wichtiger ist es, dass er sich auf offene Software-Frameworks verlassen kann, die den sicheren Datenaustausch zwischen Gerät und IT unabhängig von der Kommunikationstechnik sicherstellen. Für Aufbau und Hosting von IoT- und CloudPlattformen benötigen Geräteentwickler ITPartner, deren Kompetenzen über die klassische Büro- und Internetwelt hinausreichen. Langes Leben Endlich geschafft, das Gerät wird in Serie produziert. Trotz der sich rasch ändernden Ansprüche aus der Smartphone-Welt verlangen industrielle Anwender eine lange Lebensdauer ihrer Geräte. Beim Gerätedesign muss darauf geachtet werden, dass moderne und langlebige Bauteile eingesetzt werden. Bei einer Abkündigung muss rasch reagiert werden, um die Integrität der Hard- und Softwareplattform sicherzustellen. Der Anwender darf von diesen Änderungen gar nichts merken. Gerätehersteller treiben einen hohen Aufwand, um Lieferketten laufend und lückenlos zu überwachen. Bei Abkündigungen werden Innovationsprojekte oftmals abrupt gestoppt und dem ReDesign des etablierten Geräts geopfert. Der Entwicklerfrust steigt und wertvoller Marktvorsprung für die Einführung neuer Produkte geht verloren. Auch hier bewährt es sich, mit einem kompetenten Partnerunternehmen über den gesamten Lebenszyklus der maßgeschneiderten Hardware-/Software-Plattform (TR) zusammen zu arbeiten. Beim Gerätedesign muss darauf geachtet werden, dass moderne und langlebige Bauteile eingesetzt werden. Bei einer Abkündigung muss rasch reagiert werden, um die Integrität der Hard- und Softwareplattform sicherzustellen. Zum Autor: Dipl.-Ing. Andreas Pfeiffer arbeitet bei Ginzinger electronic systems und schreibt für Austromatisierung regelmäßig die Kolumne »Get Embedded«. INFOLINK: www.ginzinger.com AUSTROMATISIERUNG 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:34 Seite 122 T Technik pur I EMBEDDED & ELEKTRONIK Was Multilayer-Piezobiegeaktoren tatsächlich können Tausendsassa Piezokeramische Multilayer-Biegeaktoren sind in der Miniatur-Aktorik richtige Tausendsassas. Mit Stellkräften von einigen Newton bei hohen Auslenkungen bis zu einigen 100 µm und niedrigen Ansteuerspannungen lassen sie sich bei Mikro-Elektromechanischen Systemen (MEMS) sehr vielseitig einsetzen. Neuartige Technologien erlauben heute die Fertigung in nahezu beliebigen Konturen und Abmessungen in großen Stückzahlen. iegeaktoren entpuppen sich beispielsweise als ideale Antriebslösung bei präzisen Dosier- und Pumpvorgängen, z.B. bei Druckern oder in der Medizintechnik. Weitere Einsatzbereiche finden sich in der optischen Strahlablenkung, etwa bei Scananwendungen und auch in mobilen oder gar implantierbaren Geräten, z.B. Hörhilfen. Das Unternehmen PI Ceramic, ein Tochterunternehmen von Physik Instrumente in Karlsruhe, setzt bei den »PICMA Bender«-Biegeaktoren mit Erfolg auf eine spezielle Fertigungstechnologie, die eine rundum vollkeramische Isolierung bewirkt. Dadurch sind die keramischen piezoaktiven Schichten im Biegewandler bei anliegendem elektrischem Feld vor Elektrolysereaktionen mit Feuchtigkeit geschützt. Gleichzeitig werden mechanische Beschädigungen der empfindlichen Elektroden verhindert. Zuverlässigkeit und Lebensdauer sind gegenüber herkömmlich polymerisolierten Aktoren signifikant erhöht. Der vollkeramische Aufbau des Aktors ist nahezu perfekt temperaturkompensiert. Bei Temperaturschwankungen in der An- B 122 wendung gibt es keine ungewollten Auslenkungen und mechanischen Spannungen im Aktor. Variable Konturen und kundenspezifische Ausführungen Aufgrund des Herstellungsverfahrens sind die Biegeaktoren in nahezu beliebigen Konturen und Abmessungen fertigbar, was die Integration in die Applikation erleichtert. Biegeaktoren mit kleinsten Abmessungen von wenigen Millimetern können ebenso hergestellt werden wie runde Aktoren. Die Geometrie wird dabei lediglich von den Anforderungen an Krafterzeugung und Dynamik bestimmt. Der runde Biegeaktor »PD410« beispielsweise erreicht bei einem Durchmesser von 44 mm und 0,7 mm Höhe einen Hub von bis zu 240 µm in beide Auslenkungsrichtungen. Neben unterschiedlichen Abmessungen gibt es aber noch weitere kundenspezifische Anpassungsmöglichkeiten. So ist die Höhe der aktiven Schichten variabel ab einer Mindesthöhe von 15 µm, sodass mit Ansteuerspannungen von nur 10 V gearbeitet AUSTROMATISIERUNG werden kann. Eine einseitige Auslenkung ist durch Aufbringen auf ein passives Substrat möglich, womit eine höhere Steifigkeit und eine größere Auslenkung in eine Richtung als bei bidirektionalen Biegeelementen erreicht werden kann. Hohe Linearität und Wiederholgenauigkeit im positionsgeregelten Betrieb lassen sich durch das zusätzliche Aufbringen von Positionssensoren erzielen. Dazu werden Dehnmessstreifen-Sensoren, bestehend aus einer dünnen Metallfolie, auf der Piezokeramik angebracht. Bei Bedarf können Multilayer-Kontraktorplatten auch auf kundeneigenem Substrat (Metall, Silizium) appliziert werden. Die Kontraktorplatten sind ebenfalls in verschiedenen Geometrien erhältlich, z.B. quadra(TR) tisch oder als runde Scheibe. Zu den Autoren: Dipl.-Phys. Birgit Schulze ist Mitarbeiterin bei Physik Instrumente und EllenChristine Reiff im Redaktionsbüro Stutensee RBS. INFOLINK: www.physikinstrumente.de Foto: Physik Instrumente; Von Dipl.-Phys. Birgit Schulze & Ellen-Christine Reiff 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:34 Seite 123 I KOLUMNE »GET EMBEDDED« Programmieren wie ein Ingenieur Neulich war ich auf einem Kongress für Embedded Systeme. Zu Kongressen werden oft interessante Key Note Speaker eingeladen, die etwas Kontroversielles oder Visionäres von sich geben. Auf meinem Kongress waren das Jack Ganssle, der »Embedded-Papst« aus den USA, und Prof. Ludewig von der Uni Stuttgart. Beide nahmen die Embedded Software-Entwickler ins Gebet. Diese sollten doch endlich wie Ingenieure arbeiten und nicht einfach planlos programmieren. Klingt krass, ist aber leider viel zu oft wahr. Ein Bautechniker oder Mechaniker arbeitet sehr diszipliniert und planvoll. Abläufe sind streng organisiert, Planungs- und Freigabeprozesse akkurat strukturiert und die Wichtigkeit dieser Vorgangsweise bis ins obere Management akzeptiert. In der Softwareentwicklung lautet die Devise oft »Vom Hirn ins Terminal«. Einfach mal los programmieren, damit sich etwas tut. Software lässt sich rasch wieder ändern und verbessern. Die Konsequenz daraus sind nach einiger Zeit unhandliche, komplexe Konstrukte, die niemand mehr versteht. Irgendwann fließt der meiste Aufwand in die Stabilisierung des wackeligen Systems. Für Innovation bleiben da weder Zeit noch Energie. Die beiden Herrschaften mussten auch feststellen, dass Software-Ingenieure nicht alle sinnvollen Werkzeuge nützen würden, die ihnen zur Verfügung stehen. Ein Brückenoder Maschinenbauer misst regelmäßig nach, sichert laufend die Qualität und erkennt Abweichungen frühzeitig. In der Software-Entwicklung kracht das Programm – bildhaft gesprochen – erst einmal zusammen, um dann darin mühsam nach den Fehlern zu suchen. Kein Wunder, dass der Debugger das meistverwendete Software-Werkzeug ist. Das ist in etwa so, als würde man an einer eingestürzten Brücke nach der gebrochenen Stütze suchen, um diese dann zu verstärken, wieder aufzustellen und zu hoffen, dass das Bauwerk dann hält. Es gäbe wunderbare Analysewerkzeuge, um die Qualität des geschriebenen Codes laufend zu messen. Viele Untersuchungen haben gezeigt, dass damit die meisten potentiellen Fehler und Schwachstellen lange vor der Inbetriebnahme entdeckt werden. Das würde von vielen Entwicklern aber einfach ignoriert. Und auch das Management bekam in den KeyNotes sein Fett ab. In vielen Führungsetagen sei SoftwareEntwicklung ein Nebenthema. Eigentlich fahrlässig, bedenkt man, dass heute ein Großteil der Wertschöpfung in Embedded Systemen auf Software basiert. Höchste Zeit umzudenken und auch Software wie ein Ingenieur zu entwickeln! Dipl.-Ing. Andreas Pfeiffer [email protected] AUSTROMATISIERUNG 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:34 Seite 124 T Technik pur I PROZESSAUTOMATION »Aprol« erhält erweiterte OPC-UA-Funktionalität Im B&R-Prozessleitsystem stehen OPC-UAServer und OPC-UA-Client jetzt direkt auf den »Linux«-basierten Runtime-Servern für eine offene, herstellerunabhängige Kommunikation zur Verfügung. Durch einfache Selektion können alle »Aprol«-Variablen definiert werden, die der OPC-UA-Server anderen OPC-UA-Clients lesend oder schreibend bereithält. Über eine integrierte BrowserFunktionalität können alle zu koppelnden Datenpunkte komfortabel ausgewählt werden. www.br-automation.com AppTIPP: Sensoren mit dem Smartphone ausrichten Mit einer neuen Funktion in der »VEGA Tools«-App lassen sich Radarsensoren für Schüttgüter mithilfe der im Smartphone integrierten Neigungssensoren ausrichten und in Betrieb nehmen. Über die Eingabe der Abgesetzte Leitfähigkeitsmessung Die abgesetzte Variante »AFI5« des Leitfähigkeitsmessgeräts »CombiLyz« von Baumer beinhaltet das induktive Sensorelement und den Transmitter mit dem integrierten »CombiView«-Display, die getrennt voneinander installiert und per Kabel verbunden werden. Die getrennte Installation bietet mehr Flexibilität bei der Montage. Während der Sensor im Prozess integriert werden kann, lässt sich der Transmitter mit integriertem Display vibrationsgeschützt anbringen (Wand- oder Rohrmontage). Dies gewährleistet die Ablesbarkeit und verlängert die Lebensdauer. Das Touchscreen-Display zeigt nach dem Ampel-System (rot /grün) das Erreichen kritischer Werte an. Im Hygienedesign, mit Schutzart IP69K, temperaturbeständig bis zu 85°C und komplett aus Edelstahl widersteht »CombiLyz AFI5« auch härtesten Bedingungen und eignet sich für den Einsatz in CIP- und SIP-Prozessen, zur Überwachung von Konzentrationen in Flüssigkeiten oder zur Phasentrennung verschiedener Medien. Insgesamt stehen 14 Messbereiche von 500 µS/cm bis 1.000 mS/cm zur Auswahl, neben der Leitfähigkeit auch die Konzentration, die Temperatur, der Stromausgang, die Schaltzustände oder der Gerätetstatus. Die Messergebnisse liefert der Sensor mit einer max. Abweichung von <1%. Das Gerät bietet außerdem eine rasche Ansprechzeit bei der Leitfähigkeits(<0,3 s) und bei der Temperaturmessung (<15 s). INTRO www.baumer.com Funk statt Kabel für Ex-Bereich Behälterhöhe und des Abstands zur Austragsöffnung errechnet die App automatisch den optimalen Neigungswinkel. www.vega.com NAMUR-Richtline 152 erschienen Die Richtlinie definiert das Regelgütemanagement im Sinne von Überwachung und Optimierung der Basisregelung von Produktionsanlagen. Dabei werden typischerweise softwarebasierte Analysewerkzeuge eingesetzt, mit denen eine einfache Priorisierung der notwendigen Tätigkeiten und damit ein effizienter Ressourceneinsatz erreicht werden kann. Die NAMUR-Empfehlung definiert die Mindestanforderungen an den Leistungsumfang derartiger Software. www.namur.net 124 Die Schaltgeräte der »Wireless Ex«-Serie von Steute sind statt über ex-konforme Leitungen über ein Funkprotokoll mit den Auswerteeinheiten im Schaltschrank verbunden und erleichtern Montage und Betrieb von Schaltgeräten in explosionsgefährdeten Bereichen. Neu im »Wireless Ex«-Programm des Herstellers sind die Funk-Positionsschalter »Ex RF 96« in schlanker Rechteck-Bauform und der Funk-Induktivsensor »Ex RF 96 ST« mit M12Steckanschluss zur Aufnahme der Funk-Induktivsensoren »Ex RF IS« in den Versionen M12, M18 und M30. Beide Baureihen werden über eine Longlife-Batterie mit der Energie versorgt, die sie zum Senden des Funkprotokolls benötigen, und kommen vollständig ohne Leitungsverbindung aus. So lassen sie sich auch an beweglichen oder schwer zugänglichen Komponenten von Maschinen und Anlagen in Ex-Bereichen montieren. Sowohl die elektromechanischen Ex-Positionsschalter als auch die ExSensoren und die Lithium-Batterie sind gemäß ATEX und IECEx für den Betrieb in den Ex-Zonen 1 und 21 zugelassen. Das Signal der ebenfalls ATEX- und IECEx-zertifizierten »sWave«-Funktechnologie ist so energiearm, dass es keine Explosionsgefahr darstellt. www.steute.at I Smart: Stand 822 AUSTROMATISIERUNG Fotos: VEGA, Baumer, Steute, Krohne, JUMO; » 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:34 Seite 125 Ultraschall für Heißdampf Das Zwei-Strahl-Durchflussmessgerät für Heißdampf »Optisonic 8300« von Krohne zeichnet sich durch eine Messgenauigkeit von 1%, hohe Wiederholbarkeit und großen dynamischen Messbereich aus. Typische Applikationen sind die Überwachung der Effizienz von Kesseln und Anlagen in Kraftwerken, Energiebilanzierung oder unternehmensübergreifende Dampfabrechnung. Das Gerät verfügt über einen Messwertaufnehmer mit freiem Rohrquerschnitt ohne bewegliche Teile oder Einbauten und eine stabile und robuste Konstruktion ohne freiliegende Kabel oder empfindliche Bauteile. Die Messgenauigkeit kann damit ohne Wartung oder Nachkalibrierung bis zu 20 Jahre unverändert eingehalten werden. Zur Überprüfung der Messgenauigkeit dienen die Diagnosefunktionen (ohne Ausbau zugänglich). Mit Nennweiten von DN 100 bis 1.000/4“ bis 40“ eignet sich der »Optisonic 8300« für hohe Durchflussraten. Zur Verfügung stehen Druckstufen bis 200 bar/3.625 psi und Temperaturstufen bis 540° C/1.004° F (Lösungen für höhere Anforderungen sind auf Anfrage erhältlich). Mit zusätzlich angeschlossenen Temperatur- und Drucksensoren kann der integrierte Mengenumwerter den Dampfmassedurchfluss berechnen. SUDOKU I PRODUKTNEUHEITEN Zwei besonders Knifflige? 3 7 2 4 4 8 6 1 1 5 8 4 2 5 8 6 1 3 2 9 8 6 1 7 Benchmark: 7 min 53 s www.krohne.at I Smart: Stand 331 5 CO2-Messwertgeber JUMO hat seine Produktpalette für die Klimatechnik – bisher umfasste sie Hygro- und Hygrothermogeber – um CO2-Messwertgeber erweitert. Sie arbeiten mit einem InfrarotPrinzip mit patentiertem Autokalibrierverfahren. Wahlweise können nun Heizungs-, Klimaund Lüftungsanlagen sowohl über die Messgrößen Feuchte und Temperatur als auch über die CO2-Konzentration (Luftqualität) bzw. über entsprechend andere Kombinationen bedarfs- und zeitgerecht gesteuert werden. Dies ist beispielsweise für den wirtschaftlichen Betrieb großer Anlagen wie Hotels, Krankenhäuser oder öffentliche Einrichtungen von Bedeutung. Die CO2-Messwertgeber in Raum- und Kanalausführung sorgen für einen exakt gesteuerten Luftaustausch. Das patentierte Autokalibrierverfahren kompensiert Alterungseffekte und garantiert die Langzeitstabilität. Die Messbereiche erstrecken sich wahlweise über 0 bis 2.000/5.000/10.000 ppm. Für das Messsignal stehen normierte Analogausgänge mit 0–10 V oder 4–20 mA zur Verfügung. www.jumo.at I Smart: Stand 107 AUSTROMATISIERUNG 1 9 6 3 1 8 9 5 2 4 9 7 6 5 5 3 6 5 4 7 3 1 6 Benchmark: 8 min 17 s Dieses Gehirntraining widmet Ihnen: 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:35 Seite 126 T Technik pur I PROZESSAUTOMATION »Die Prozess-Industrie Warum und wie die »4. industrielle Revolution« auch die Prozessautomation betrifft 4.0 Rund um das Trendthema »Industrie 4.0« werden vorwiegend Techniken und Konzepte für die Fertigungsautomatisierung vorgestellt. Hier bestimmt beispielsweise ein Werkstück selber, welche Fertigungsschritte es auf welchen Maschinen durchlaufen soll, denn die dazu nötigen Maschinen in der Fertigung wissen, was sie können und wie sie ausgelastet sind und bieten dem Werkstück dementsprechend ihre Dienste an. Aber welche Konzepte und Technologien finden in der prozesstechnischen Industrie ihre Anwendung? Hier werden teilweise riesige Anlagen gebaut, die auf die Herstellung nur weniger oder sogar nur eines einzigen Produktes hin ausgerichtet sind. Kundenspezifische Abwandlungen, flexible Produktionswege oder gar Ein-Stück-Serien sind hier nur sehr schwer oder gar nicht umsetzbar. Bietet »Industrie 4.0« auch Konzepte für die verfahrenstechnischen Industrien? Von Ralf Willmes 126 uch wenn die Modelle der Fertigungstechnik nicht so recht auf die prozesstechnische Industrie passen, so haben beide Bereichen doch Gemeinsamkeiten. In beiden Fällen geht es um die Digitalisierung der Produktion und die Integration über das Internet. Diese Datenintegration betrifft alle Ebenen eines Unternehmens, sowohl eines fertigungstechnischen als auch eines verfahrenstechnischen. Vertikal geht diese Integration vom Feldgerät in der Produktion bis hoch zum ERP-System (Enterprise Resource Planning, z.B. »SAP«), horizontal durch die gesamte Wertschöpfungskette vom Rohstoff-Lieferanten bis zum Endkunden und beim Engineering von der ersten Planungsphase von Anlagen über deren Vernetzung bis zur Stilllegung. Ein Ziel von »Industrie 4.0« ist es, Informationen dieser drei Achsen – vertikal, horizontal und planungsbezogen – zu integrieren und miteinander zu verknüpfen. Im Folgenden wird für jede dieser drei Achsen aufgezeigt, was alles durch »Informatisierung«, also durch systematischen Informationsgebrauch zur Erzeugung weiterer nutzbarer Informationen, erreicht werden kann. A AUSTROMATISIERUNG 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:35 Seite 127 Vertikale Integration – Automatisierung und IT-Welt wachsen zusammen Die intelligente Verknüpfung verschiedener Teilsysteme, vom ERP-System über die Bedien- und Steuerungsebene bis in die Feldebene, ist von entscheidender Bedeutung für die Funktionalität und die Effizienz des Gesamtsystems. Oftmals sieht die Realität aber anders aus. Geschlossene Systeminseln, fehlende Schnittstellen und viele manuelle Datenübergaben – und somit potentielle Fehlerquellen – prägen hier das Bild. Diese entkoppelten Systeminseln können beispielsweise durch das »BPI«-Konzept (»Business-Process Integration«) von Endress+Hauser elegant zu einem Gesamtsystem mit durchgängigem Datenfluss verbunden werden. »BPI« agiert dabei als Vermittlungsschicht (Middleware) unterhalb der Teilsysteme und bildet somit eine gemeinsame Plattform für den Datenaustausch zwischen diesen Systemen. Das »BPI«-Konzept lässt sich anhand eines Kalibriervorgangs anschaulich erklären: Vom ERP-System, z.B. »SAP«, wird ein Kalibrierauftrag erstellt. Statt diesen nur auszudrucken, wird dieser Auftrag an die »BPI«-Software gesendet. Sie erkennt diesen als Kalibrierauftrag, routet entsprechend auf das Kalibrationsmanagement-System »CompuCal« von Endress+Hauser, über- Für ein durchgängiges Engineering dürfen die Bereiche Automatisierung und IT nicht getrennt betrachtet werden – sie müssen informationstechnisch zu einer Einheit verschmelzen. setzt und formatiert die Daten vom ERP in eine für das Zielsystem lesbare Form und versendet diesen Auftrag. Nach Durchführung der Kalibrierung werden die Kalibrierdaten wieder an »BPI« zurückgesendet. Die Middleware erkennt diese Daten als Kalibrierdaten, routet auf die entsprechenden Zielsysteme, bereitet die Daten für jedes Zielsystem auf und sendet diese an das »SAP«System zur Aktualisierung der Auftragsdaten, an das Asset Management zum » AUSTROMATISIERUNG 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:35 Seite 128 T Technik pur I PROZESSAUTOMATION Eintrag des Ereignisses für den Audit Trail und an den Service-Server zum KPI-Update (Key Performance Indicator). Und das alles ohne äußere Eingriffe. Dadurch, dass Daten nicht mehr manuell von einem System ins andere konvertiert werden müssen, entfallen entsprechende Kosten für die dafür benötigten Komponenten oder den zusätzlichen Arbeits- einen hohen Lieferservice, münden aber auch in höheren Kosten für die Lagerhaltung. Umgekehrt senken niedrige Bestände die Kosten, steigern jedoch das Risiko den Lieferservice nicht erfüllen zu können. Während die Firmen sich um die richtige Balance ihrer Lagerbestände bemühen, werden sie gleichzeitig mit sich ändernden Kundenbedürfnis- dafür. Bei der Datenkommunikation setzt das Unternehmen auf Internet-Technologien: Die lokale Datenübertragungseinheit »Fieldgate« mit integriertem Web-Server ermöglicht die weltweite Datenerfassung über private und öffentliche Kommunikationsnetzwerke. Ein normaler Internetbrowser reicht hierbei für die Bestandsdatenabfrage aus. Verschiedene Übertragungsarten wie Ethernet, Modem und GSM/GPRS lassen sich, je nach der vorhandenen Infrastruktur, beliebig kombinieren. Die »Fieldgates« von Endress+Hauser stellen nicht nur aktuelle Messwerte zur Verfügung, sondern bieten zusätzlich die Möglichkeit, Gerätestatus zu überwachen, Informationen abzufragen und Daten direkt an eine übergeordnete Bestandsmanagement-Software wie beispielsweise »SupplyCare« von Endress+Hauser zu übergeben. »SupplyCare« ermöglicht vom Schreibtisch aus einen komfortablen Zugriff auf die aktuellen Füllstände in Tanks und Silos, wobei individuelle Warn- und Alarmgrenzbereiche aller angezeigten Bestandsdaten Noch laufen viele vorbei, an der Zukunftsinitiative »Industrie 4.0«. Der Hersteller Endress+Hauser thematisiert sie bereits aktive u.a. im Rahmen seiner Messeauftritte. Horizontale Integration – durchgängige Kommunikation in der Wertschöpfungskette Die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens lässt sich mit der Wahl der Bestandsstrategie signifikant beeinflussen. Hohe Bestände gewährleisten 128 sen wie zunehmender Diversität und volatilem Bedarf konfrontiert. Um die Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen, bedarf es kontinuierlich verbesserter Abläufe. Nur auf der Basis von aktuellsten und transparenten Bestandsdaten entlang der gesamten Wertschöpfungskette lassen sich Planung und Nachschubprozesse den Marktanforderungen anpassen. Sind diese Daten nicht hinreichend bekannt, muss dies durch höhere Sicherheitsbestände kompensiert werden. Eine genauere Verbrauchsvorschau auf Basis von aktuellen Bestandswerten und bereits geplanten Materialbewegungen ist also der Schlüssel zur Reduzierung der Bestände und gleichzeitig zur Verbesserung des Lieferservices. Verlässliche Messtechnik ist die Basis für die Optimierung von Lagerhaltung und Lieferprozessen. Endress+Hauser schafft mit seinem kompletten Messtechnikprogramm die Grundvoraussetzungen festgelegt werden können. Mit der integrierten E-Mail-Funktion lässt sich beispielsweise schnell und unkompliziert Nachschub anfordern. Darüber hinaus stellt »SupplyCare«-Trends, historische Daten und Ereignisse dar und erlaubt die Verwaltung von Tanks, Tankgruppen, Kunden sowie Produkten. Mit Hilfe des Analysemoduls lassen sich außerdem Leistungskennzahlen (KPI) berechnen und auswerten. Durchgängiges Engineering – Anlagendaten rücken zusammen Für ein durchgängiges Engineering dürfen die Bereiche Automatisierung und IT nicht getrennt betrachtet werden – sie müssen informationstechnisch zu einer Einheit verschmelzen. Damit eine Zusammenführung von Automatisierung und IT gelingt, müssen aber nicht nur deren Komponen- AUSTROMATISIERUNG Fotos: Endress+Hauser; aufwand durch Datenredundanzen oder Doppelarbeiten. Ein barrierefreier Datenfluss eröffnet ganz neue Möglichkeiten. Ein Beispiel ist die genaue Diagnose des Messgeräts, auf dessen Basis automatisch vorbeugende Wartungsmaßnahmen oder Kalibrieraufträge angestoßen werden können. Oder eine Verwaltung der Feldgeräte einer Anlage mit automatischen Datenbankeinträgen bei Ereignissen wie Reparatur oder Kalibrierung. Dies ist mit Produkten und Lösungen von Endress+Hauser keine Fiktion, sondern bereits heute schon gelebte Praxis. 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:35 Seite 129 ten dieselbe Sprache sprechen, sondern auch deren Entwickler. Das Problem: Automatisierer und IT-Programmierer setzen unterschiedliche Prioritäten. Steht in der IT Vertraulichkeit und Sicherheit von Daten an erster Stelle, ist für den Automatisierer das Thema Verfügbarkeit die Nummer 1. Diese unterschiedlichen Sichtweisen führen zu einer gewissen Skepsis der Entwickler gegenüber der jeweils »anderen Welt«. Würden Automatisierer und ITler eine gemeinsame Sprache sprechen, wären die Synergieeffekte im Engineering noch viel größer. Bei Endress+Hauser findet diese enge Zusammenarbeit zwischen Automatisierung und IT bereits heute statt. Eines von vielen Beispielen hierfür ist die Implementierung von Life-Cycle-Konzepten bereits während der Planung einer Anlage. Denn während die Lebensdauerzyklen einer Produktionsanlage bei 20 bis 30 Jahren liegen, sind die IT-Zyklen mit ca. vier Jahren wesentlich kürzer, und so ist es dort üblich, schon rechtzeitig Update- und Migrationsstrategien zu entwickeln. Diese IT-Strategien wurden jetzt automatisch für die Produktionsanlagen und deren Komponenten übernommen. Das Ergebnis: innovative Lösungen über die Steuerungsebene hinaus wie das webbasierte Asset-Managementsystem »W@M«. Mit dem »W@M«-Konzept bietet Endress+Hauser Projektierern und Anwendern eine Plattform für alle Prozesse und offene, leistungsstarke Tools. Das A und O bei »Industrie 4.0«: der schnelle und zielgerichtete Zugriff auf die richtigen Daten zum Zeitpunkt des Bedarfs. Die webbasierten Werkzeuge »Operations App« für Smartphones, das »W@M Portal« oder »W@M Enterprise« liefern alle gewünschten Informationen und unterstützen den Anwender von der Anlagenplanung bis hin zur Instandhaltung der Betriebsmittel – jederzeit und an jedem Ort. So erfolgen beispielsweise die Auswahl, Auslegung und Verwaltung von Messtechnik zur Produktionsanlage zentral mit dem »Applicator«. Die resultierenden Daten werden anschließend vom Planungsbereich des Applicators in den Beschaffungsprozess übertragen, etwa in den Online-Shop oder das ERP-System. Bei der Beschaffung ermöglicht das »W@M Portal« ebenfalls eine direkte Konfiguration und Bestellung der Produkte und Ersatzteile, falls dies noch nicht über den »Applicator« realisiert wurde. Für Inbetriebnahme, Betrieb und Instandhaltung liefert das Portal dem Anwender vollständige Informationen und Dokumentationen zu allen Messgeräten, für Endress+Hauser Produkte sogar automatisch. Ein weiterer wertvoller Helfer im täglichen Betrieb ist der integrierte Aktivitätenplaner. Er unterstützt das Anlegen und die Verfolgung von Aufgaben, z.B. Kalibrierung, Wartung, Reparatur. Eine automatische E-Mail-Benachrichtigung sorgt dafür, dass nichts vergessen wird. Fazit Egal, ob man »Industrie 4.0« als Quantensprung ansieht oder als Evolution statt Revolution: Sie wird kommen – wir stecken schon mittendrin in (TR) der Digitalisierung der Produktion. Zum Autor: Ralf Willmes ist Marketingmanager für Prozessautomatisierung bei Endress+Hauser in Deutschland. INFOLINK: www.at.endress.com AUSTROMATISIERUNG Stand 444 98_130_0315 _austro 23.04.15 22:35 Seite 130 T Technik pur I PROZESSAUTOMATION Vorteile von druckfestgekapselten und Ex-e-Gehäusen vereint Starke Ex-Kombi x-de-Lösungen von Pepperl+Fuchs bestehen aus einer Kombination von druckfest gekapseltem Ex-d-Gehäuse und einem Ex-e-Gehäuse, in das Anschlussklemmen und Bedienelemente kundenspezifisch eingebaut werden. Durch spezielle Kabeldurchführungen sind beide sicher verbunden. Ein Flansch zwischen den Gehäusen garantiert den Ex-Schutz des Ex-e-Gehäuses und verhindert, dass sich Schmutz ablagert oder Feuchtigkeit eindringt. In das Gehäuse lassen sich Komponenten der Mess- und Regeltechnik oder der elektrischen Installationstechnik einbauen, die nicht speziell für den Ex-Bereich konstruiert sind. Neben Trennbarrieren oder »FieldConnex«- Feldbus-Modulen von Pepperl+Fuchs können das auch DCS- und ESD-Systeme oder andere elektrische Komponenten nach Spezifikation des Anwenders sein. Dank des Impressum E 130 Kleingedrucktes der Redaktion: Die in diesem Magazin veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Übersetzung, Nachdruck und Vervielfältigung sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages möglich. Für Fehler in den Veröffentlichungen kann keine Haftung übernommen werden. Sämtliche Veröffentlichungen erfolgen ohne Berücksichtigung eines eventuellen Patentschutzes, auch werden Warennamen ohne Gewährleistung einer freien Verwendung benutzt. Beiträge ohne Autorennennung sind von der Redaktion sorgfältig redigierte Presseaussendungen (r.PA.) und wurden anhand der vorliegenden Informationen erstellt. Für deren Richtigkeit wird vom Verlag keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des jeweiligen Autors und nicht automatisch die der Redaktion dar. Mit dem Hinweis »Promotion« versehene Beiträge sind bezahlte Werbeeinschaltungen, für deren Inhalt der Auftraggeber verantwortlich zeichnet. Aus Gründen der Textökonomie und der Lesefreundlichkeit verzichtet die Redaktion auf »Gendering«. druckfest gekapselten Gehäuses ist eine Gefährdung der Umgebung durch diese Nicht-Ex-Geräte ausgeschlossen. Idealerweise wird das Ex-d-Gehäuse nach der Erstinstallation so wenig wie möglich geöffnet, da beim Öffnen und Schließen spezielle Regeln gemäß IEC 60079-14 zu beachten sind. Im Ex-e-Gehäuse darunter werden ausschließlich separat Ex-zertifizierte Komponenten verbaut. So ist es in der Anlage nach dem Freischalten wesentlich einfacher und sicherer zugänglich als das Ex-d-Gehäuse. Anschlussklemmen sowie Bedien- und Beobachtungselemente können unter Beachtung der entsprechenden Vorschriften jederzeit (r.PA./TR) gewartet oder ausgetauscht werden. INFOLINK: www.pepperl-fuchs.at Stand 224 Austromatisierung – Österreichs fortschrittliches Fachmagazin für Fertigungs- und Prozessautomatisierung 50. (!) Ausgabe, 6. Jahrgang I Erscheinungstermin: 30. April 2015 I Auflage: 12.150 Exemplare Medieninhaber, Herausgeber und Verlag: AlexanderVerlag.at GmbH, Ausstellungsstraße 6, A-2020 Hollabrunn Geschäftsführende Gesellschafter: Monika Alexander & Ing. Thomas Reznicek Tel.: +43 2952 507 07-0, FAX: +43 2952 507 07-30 E-Mail: [email protected] www.austromatisierung.at Office Management: Julia Alexander, Tel.: +43 2952 507 07-0, E-Mail: [email protected] Verlags-/Anzeigenleitung: Monika Alexander, Tel.: +43 2952 507 07-20, E-Mail: [email protected] Chefredakteur: Ing. Thomas Reznicek (TR), Tel.: +43 2952 507 07-21, E-Mail: [email protected] Freie Mitarbeiter: Ing. Franz Maderbacher, Dieter Schaufler, Mag. (FH) Barbara Bressler-Kolembar (BBK) Gastautoren dieser Ausgabe: Thomas Fey, Dieter Graf, Dipl.-Ing. (FH) Joachim Hueber, Hans-Robert Koch, Sander Makkinga, Ing. Stephan Marban, Dipl.-Ing. Andreas Pfeiffer, Ellen-Christine Reiff, Dipl.-Ing. Uwe Scharf, Dipl.-Phys. Birgit Schulze, Mag. Nevena Shotekova, Ralf Willmes, Wolfgang Valicek, Stefan Ziegler Lektorat: Mag. (FH) Barbara Bressler-Kolembar, Orth a.d. Donau, www.designertexte.at Grafik: Emograf Druckpartner: Friedrich VDV, Linz, www.friedrichvdv.com Die nächste Ausgabe AUSTROMATISIERUNG 4/2015 erscheint am 28. Mai 2015. Fotos: Pepperl+Fuchs; Mit Ex-de-Gehäusen bietet Pepperl+Fuchs Anwendern die Vorteile der beiden Zündschutzarten Ex-d und Ex-e in einer maßgeschneiderten Lösung zum sicheren Schutz von nicht-Ex-festen Geräten. Im jeweiligen Solution Engineering Center des Herstellers werden die Gehäuse vor Ort kundenspezifisch konstruiert und gefertigt. U1_U4_0315_austro 23.04.15 23:47 Seite 3 FLEXIBLER MINI-PC ALS ALTERNATIVE ZUR 19‘‘-KLASSE Stark in der Performance, hoch flexibel hinsichtlich Erweiterung und Konfektionierung, klein und kompakt im Aufbau: Eine neue Generation industrieller Box-PCs kombiniert die Leistungs- und Anwendungsbandbreite der 19“-IPC-Klasse mit der Robustheit und dem Formfaktor des Mini-PCs. ie »Spectra PowerBox 3000« kombiniert das Leistungsvermögen der 19“-IPC-Klasse mit den Vorzügen des kompakten Formfaktors eines Box-PCs. Das modular gestaltete Design unterstützt eine breite Palette an Ausbau- und Erweiterungsoptionen. Der grundsätzlich mögliche lüfterlose Betrieb sowie der kabellose Aufbau des Grundgerätes garantieren ein ausfallsicheres Arbeiten selbst bei heftigen mechanischen Einflüssen. Die Architektur der »Spectra PowerBox 3000«-Systeme, in denen die 4. Generation der »Intel Core«-Prozessoren »i3/i5/i7« (»Haswell«) zum Einsatz kommt, bietet ein Höchstmaß an Flexibilität in der individuellen Konfektionierung. Der Aus- oder Umbau des Grundgerätes ist sehr bequem, da Komponenten oder Karten weitgehend nur noch gesteckt oder geschoben werden. Das in der größten Bauhöhe nur 126 x 227 x 261 mm große Gehäuse bietet Platz für ein optionales Einschubmodul, das zwei PCI/PCIe-Steckkarten aufnehmen kann. Über eine MiniPCIe-Karte auf der Oberseite der Hauptplatine lässt sich ein WiFI-/3G-/GPS-Betrieb realisieren. Zusätzlich erhöhen zwei weitere Mini-PCIe-Steckplätze die potenzielle Zahl der Schnittstellen/Feldbusse. Diese Schnittstellen werden über einheitliche Steckerblenden im Gehäuse nach außen geführt. Der Arbeitsspeicher lässt sich auf 32 GB ausbauen. Speichermöglichkeit bieten zwei mSata-Interfaces. Es besteht außerdem die Option, zwei 2,5“-Schächte mit HDD/SDD-Laufwerken zu bestücken. Neben der flexiblen Konfektion vereinfacht eine sehr gute Zugänglichkeit die Wartbarkeit einzelner Komponenten. Die umfangreichen Erweiterungsoptionen machen die »Spectra PowerBox 3000« zur echten Alternative zum 19“-IPC. D Über Spectra Verfügbarkeit der »Spectra PowerBox 3000«-Serie: Sofort. AUSTROMATISIERUNG PROMOTION I Spectra GmbH & Co. KG., Niederlassung Österreich Gewerbepark Ost 1, 4621 Sipbachzell (Wels) Tel.: (07240) 20 190, FAX: (07240) 20 190 60 E-Mail: [email protected], www.spectra-austria.at Foto: Spectra Die Spectra GmbH & Co. KG ist der Partner für Industrie-PCs, industrielle Kommunikation und Automation im deutschsprachigen Raum. Mit professioneller Beratung vertreibt das 1982 gegründeLink zur »Spectra te Unternehmen Komponenten für das Steuern, PowerBox 3000« Messen und Kommunizieren und entwickelt und baut maßgeschneiderte PC-Systeme für die Industrie. Ein Zentrallager mit über 45.000 Produkten am Stammsitz Reutlingen garantiert jederzeit eine schnelle Lieferung. Die Spectra-Synergie aus Handels- und Entwicklungskompetenz sichert Einkäufern wie Konstrukteuren ein hohes Maß an Flexibilität und Innovation. Kunden in Österreich werden von einer eigenen Niederlassung betreut. Spectra – powered by individuality. 131 U1_U4_0315_austro 23.04.15 23:47 Seite 4
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