Smart Meter: Small Area Methoden: KNG-Kärnten Netz nutzt Workforcemanagement für die langfristige Rollout-Planung | SeitE 10 Neue Verfahren der statistischen Schätzung liefert auch kleinräumige valide Daten | SeitE 7 www.business-geomatics.com Ausgabe 3/15 – 27. April 2015 Einzelpreis: € 5,-/SFR 8,50 Geomarketing mit SAP: Tool von Fichtner nutzt Big-DataTechnologie für Analysen. | Seite 3 Lokale Handy-Werbung: Start-Up mobalo realisiert Projekte für ortsbezogene Werbung auf dem Smartphone. | Seite 4 Datenpaket: Neuer Index KSI von Nexiga vereinfacht den Einstieg in die Planung des Filialnetzes. |Seite 5 Online analysieren: Geomarketinganalyse beim Kunden ermöglicht eine neue App mit online-Anbindung. | Seite 5 Umstieg vom Papier: Netzbetreiber ENNI setzt auf digitale Arbeitsvorbereitung und Disposition für alle Sparten. | Seite 11 Planung mit Licht: Wie das Heinz Nixdorf Institut CARD/1 für den Test von Fahrer assistenzsystemen einsetzt. | Seite 18 Neue BusinessAnalysen mit Geodaten Hardware & Technologie Wechsel nach 22 Jahren: HP prämiert Deutschlands dienstältestenn HP Designjet in einem Architekturbüro. | Seite 12 Forschung & Entwicklung Geprüfte Galileo-Signale: Forschungsprojekt PRSauth von Fraunhofer ISS und Siemens mit Konzept für sichere Ortung. | Seite 21 Unternehmen & Märkte FESPA in Köln: Zwei Jahre nach Océ-Übernahme zeigt Canon komplette Produktfamilie für Großformatdruck. | Seite 22 Eine Branche im Umbruch – so könnte man die Welt des Geomarketings bezeichnen. Vor gut 15 Jahren entstanden, befassten sie sich mehrheitlich mit dem Einsatz von kartographischen Datenprodukten innerhalb von Vertrieb und Marketing. Die Software diente in erste Linie dazu, die Analyse und Visualisierung bereitzustellen. Der Erfolg kam schnell. Getrieben von innovativen Ansätzen zur Filialplanung oder der gezielten Steuerung von Kommunikation und Marketing etablierte sich das Thema. In den letzten Jahren erneuert sich die Branche zunehmend. Vor allem profitieren Anwender von den Änderungen der Datenwelt: Es gibt heute nicht nur günstige und qualitativ hochwertige Daten. Ebenso schaffen Big-Data-Ansätze völlig neue Möglichkeiten der Analyse oder die Integration in Geschäftsprozessen oder die Anwendung von mobilen Daten (Stichwort ortssensitive Handy-Werbung) macht Fortschritte. Klar ist für alle Anbieter: Zunehmend sind kleinräumige Daten gefordert, mit denen man Analysen auch bis auf Straßenabschnittsebene durchführen kann. Mobile Workforce Management 3D-Dokumentation Telematik Straßeninformationen Nun auch mit Akzeptanz Immer genauer per Laser Weiteres Marktwachstum Die Straße wird digital Jahrelang waren Systeme für die digitale Planung von mobilen Mitarbeitern, das sogenannte Mobile Workforcemanagement, nicht gerade beliebt bei den Mitarbeitern. Doch die Systemvorteile überwiegen. Heute ist der Zugriff auf alle wesentlichen Informationen im Feld Standard. Seiten 10 bis 12 In der Bestandserfassung gewinnen aktive Sensorsysteme zur direkten dreidimensionalen Geometrievermessung immer mehr an Bedeutung. Die neueste Generation an 3D-Laserscannern und die aktuelle Datenprozessierung garantiert dabei millimetergenaue Abbildungen – auch innerhalb der Punktwolken. Seiten 13 bis 15 Internationale Analysten gehen davon aus, dass der weltweite Telematik-Markt weiter stark wächst. Pro Jahr erwartet man beispielsweise 104 Millionen neue Autos, die in irgendeiner Form connected sind. Wie dies konkret funktionieren kann, zeigen die Hersteller auf der Messe transport logistic im Mai in München. Seiten 16 bis 17 Die Straßenplanung ist schon lange digitalisiert. Umso interessanter sind aktuelle Entwicklungen rund um digitale Straßenbestandsdaten – vom Erhaltungsmanagement bis hin zur Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen. Planungs, Dokumentationsund Navigationsdaten können in modernen Anwendungen zunehmend verschmelzen. Seiten 18 bis 20 2 | Business Geomatics 3 / 15 | 27. April 2015 Geomarketing www.business-geomatics.com Online oder Filiale Verändertes Kundenverhalten und sinkende Margen zwingen viele Banken dazu, ihre Vertriebsnetze zu überdenken. Zwischen den Jahren 2000 und 2014 stieg die Quote der Kunden, die Online-Banking betreiben, von 11 Prozent auf 54 Prozent. Im Jahr 2013 haben bereits 35 Prozent Mobile Banking genutzt. In China waren es zu diesem Zeitpunkt bereits 60 Prozent. Branchenstudien zeigen, dass aktuell noch 80 Prozent aller Geschäfte noch mit einem Berater in der Filiale abgeschlossen werden, diese Zahl aber bis zum Jahr 2020 um zwei Drittel zurückgehen soll. Dieser dynamische Wandel des Kundenverhaltens macht viele Filialen überflüssig und eröffnet somit die Chancen, Kosten einzusparen und auf Multi Channel Marketing zu setzen. Andererseits tut sich dabei auch ein Konflikt auf, denn der Rückzug aus der Fläche könnte zugleich Marktpräsenz kosten und einen Verlust an Kunden nach sich ziehen. Erfahrungen zeigen zum Beispiel, dass vor allem vermögende Kunden intensivere Beratung wünschen. Wie also soll eine Filialplanung realisiert werden, die optimal keting intelligence hat dazu mit etablierten Beratungsunternehmen aus dem Bankensektor ein Bewertungstool entwickelt, das vor allem regionale Marktgegebenheiten, aber auch die Betrachtung relevanter Kundengruppen beinhaltet. Das Münchner Unternehmen hat bei dem Bewertungssystem auch Kundenloyalität und Marktqualität mit einbezogen. Dies grenzt sich von einfachen betriebswirtschaftlichen Betrachtungsweisen ab. „Sie springen als einzige Perspektive zu kurz, weil sie die Kunden-, Neukunden- und Mitarbeiterpotenziale weder Stand heute noch für die Zukunft betrachten“, sagt Karlheinz Mühlbauer, Geschäftsführer von panadress. Auch die heutige und künftige Nutzung alternativer Vertriebs- und Zugangswege wie Online, Internet und Telefon werden dabei kaum betrachtet. panadress Panadress entwickelt ein spezielles Bewertungstool für Filialbanken. Anteil der Vermögenskunden im Rhein-Main-Gebiet. Solche Daten gehen in Analysen ein, die panadress für Kunden aus dem Bankenbereich machen, um das Filialnetz zu optimieren. Absatzpotenziale den Volumina aus dem internen Kundenbestand gegenüber gestellt. „Dabei konzentrieren wir uns auf relevante ck.de uttersto Foto: sh Fo to : pix eli o.d e Anzeige auf die aktuellen Kundenbedürfnisse abgestimmt ist? Klar ist: Banken brauchen mehr Offensive im Vertrieb und zuverlässige Information, wo und wie das Marktpotenzial besser ausgeschöpft werden kann, damit die Ressourcen auch an den richtigen Stellen eingesetzt werden Das Unternehmen panadress mar- Bei dem pandress-Bewertungstool wird die bisherige Marktausschöpfung durch regionale Absatzpotenziale und deren Gegenüberstellung produktspezifischer IST-Werte ermittelt. „So wird auch das bisherige Agieren im regionalen Markt und dessen Perspektiven klar“, sagt der Geomarketing-Experte. Auf der räumlichen Ebene der GeschäftsstellenEinzugsgebiete werden die objektiven Kernprodukte, also Wohnungsbaudarlehen, Einlagen insgesamt, Wertpapiere, Lebens- und Rentenversicherung“, sagt der Mühlbauer. Dargestellt werden jeweils die aktuellen Bestands- beziehungsweise Potenzial-Volumina. „Damit sind die wesentlichen Informationen für Planungs- und Entscheidungsprozesse erfasst, und Analyse-Ergebnisse und Reporting können schlank und übersichtlich gehalten werden“, so der Geschäftsführer. Die insgesamt verfügbaren Finanzmarkt-Potenziale stammen aus Veröffentlichungen der Bankenstatistik und des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Diese werden anhand feinräumig vorliegende Indikatoren aus mikrogeographischen Datenbanken und der Kaufkraftforschung von panadress über intelligente, statistische Verfahren in die Fläche gelegt, so dass am Ende die entsprechenden Potenziale auf kleinsten Raumeinheiten valide geschätzt werden. Wichtig ist auch die Differenzierung von Kundentypen. Banken segmentieren ihren Kundenbestand im Privatkundengeschäft in der Regel in allgemeine Privatkunden und Vermögenskunden. Maßnahmen zur Kundenbindung und Neukundengewinnung zielen insbesondere auf das Ertrag versprechende Segment der Vermögenskunden ab. Auf der Basis einer differenzierten Haushaltsstrukturdatenbank kann panadress die Potenziale für die einzelnen Produkte ebenfalls nach Segmenten ausweisen. Die Abgrenzung erfolgt mehrstufig und basiert im Wesentlichen auf den beiden Kriterien aktuelles Haushaltsnettoeinkommen und Vermögen. „Viele Banken unterschätzen das Vermögenskunden-Potenzial sowohl ihres eigenen Kundenbestands als auch im Markt, weil sie sich auf die regelmäßigen Kontobewegungen stützen“, so Mühlbauer. Doch insbesondere bei der Gruppe der über 65-Jährigen spiele das angesparte Vermögen die größere Rolle bei der Einschätzung der Finanzkraft. Wenn es um die Planung und Ausstattung von Filialstandorten geht, sind eine Reihe weiterer Informationen aus dem Hause panadress sehr hilfreich. Wo die Schwerpunkte im Markt liegen, wird über die Indikatoren Kaufkraft, Einzelhandelsumsätze und Einzelhandelszentralität erfasst. Unter der Annahme, dass sich unterschiedliche Konsumstile auch in der Produktnutzung wiederfinden, stellt panadress auch Informationen über Kaufmotive zur Verfügung. Das Kaufmotiv „Regionalität“ beispielsweise ist für alle regional aufgestellten Institute ein gutes Argument. Das Merkmal „Generation web2.0“ hingegen bildet eine Personengruppe ab, die sich die erforderlichen Informationen für Finanzentscheidungen im Internet selbst beschafft. Ihr Bedarf an persönlicher Beratung ist vergleichsweise gering, ein nicht unerhebliches Krite- rium, wenn es um Kundenansprache und Ausstattung von Geschäftsstellen geht. Ganz andere Anforderungen stellt die Gruppe der „Wertkonservativen“, die an traditionellen Geschäftsbeziehungen und risikoarmen Produkten festhält. Kernpunkt der Analyse ist die Gegenüberstellung von internen und externen Informationen. Getrennt stellt panadress für die genannten Produktgruppen die Volumina des Kundenbestands und das objektive Potenzial nach Privat- und Vermögenskunden gegenüber. Kennziffern zu Marktanteilen und Marktausschöpfung lassen so auf einen Blick erkennen, wo akuter Handlungsbedarf besteht. Dargestellt werden die Analyseergebnisse in einer Übersichtskarte für das gesamte Geschäftsgebiet und einzelnen thematischen Karten, in Tabellen und Datenschutz und erforderliche Bankinterne Daten Alle internen Informationen werden ausschließlich in datenschutzrechtlich unbedenklicher und anonymisierter Form benötigt. Als interne Quellen sind die Anzahl der Kunden und ihre Produktnutzung, die Adressen der Filialstandorte und die Abgrenzung der Filialgebiete unverzichtbare Voraussetzungen. Hinzu kommen Informationen über die Segmentierung in Privat- und Vermögenskunden sowie die Volumina der genutzten Produkte zu einem vereinbarten Stichtag. Grafiken für das Gesamthaus und auf Geschäftsstellenebene. Ergänzt wird das Reporting durch eine ausführliche Beschreibung in Textform. Die drei Eckpfeiler der Analyse (betriebswirtschaftlich, Kunden, Absatzpotenziale/Marktqualität) bilden für Banken die Basis für die Filialplanung. Dabei muss nicht immer nur die Filialschließung im Vordergrund stehen. „In attraktiven Gebieten kann selektiv expandiert werden, während in anderen Gebieten auch die Modernisierung Sinn machen kann“, berichtet Mühlbauer. Mit dem Partner WIGeoGIS stellt panadress die Daten auch im Rahmen einer web-basierten Anwendung bereit, die eine Auswertung aktueller Zahlenbestände und deren kartographischen Aufbereitung ermöglicht. www.panadress.de 27. April 2015 | Business Geomatics 3/ 15 |3 www.business-geomatics.com Regionale Zielgruppen per Big Data Fichtner IT Consulting bringt Lösung für Business Geo Intelligence auf Basis von SAP HANA. Foto: Fi chtne r IT Co nsultin g AG „Grid Analytics“ beinhaltet es bereits die Möglichkeit, Leitungsnetze aus dem GIS und CAD zu integrieren und mit den Vertragsdaten aus dem SAP zu matchen. Customer Analytics ist für die Benutzeroberfläche als schlanke WebGISLösung auf Basis von HTML5 für jeden gängigen Browser realisiert und greift serverseitig auf Stammdaten aus unterschiedlichen Systemen zu. So fließen zum Beispiel SAP-Daten aus Billing, CRM, SD, Financial und Controlling in das System ein. Unterstützt wird jedoch auch jedes andere SQL-fähige Datenbankmanagementsystem sowie Geomarketing auf dem Smartphone Foto: Fichtner IT Consulting AG Das Unternehmen Fichtner IT Consulting hat eine IT-Lösung zur räumlichen Verwaltung, Auswertung und Visualisierung von Massendaten in Real Time im energiewirtschaftlichen Umfeld veröffentlicht. Die Besonderheit dabei: Sie basiert auf Basis SAP HANA und browserbasierter Webtechnologien und ist damit nach Angaben des Herstellers die erste deutsche vollintegrierte HANA Spatial-Lösung für Utilities. SAP HANA ist die neue ERP-Generation der SAP, auf die das Walldorfer Unternehmen alle SAP-Kunden früher oder später migrieren wird. Die Methode hinter der Fichtner-Lösung grün- Risikoanalyse von potentiellen Kündigern: Die Anwendung Customer Analytics greift dabei auf SAP-Daten aus Billing, CRM, SD, Financial und Controlling zu. det auf einer Geo-Verschneidung von Daten verschiedener Herkunft. Dazu gehören Bewegungs- und Stammdaten aus den internen Quellen der Auftraggeber und weitere Daten zu Kundenverhalten und Marktgeschehen in den Vertriebsgebieten. „So können Bestandskunden hinsichtlich ihrer Kündigungswahrscheinlichkeit oder Markenaffinität und potentielle Neukunden bezüglich ihrer Akquisitionschancen rechtzeitiger erkannt und Kampagnen mittels CRM eingeleitet werden“, sagt Axel Borchert, Vertriebsleiter bei Fichtner IT Consulting. Die Anwendung BGI Analytics liefert das Unternehmen mit Modulen für die Branchen Energieversorgung, Handel, Industrie, Automotive und Financial aus. Dabei werden die jeweiligen speziellen Anforderungen und Arbeitsprozesse abgebildet. Als BGI „Customer Analytics“ ist es einsetzbar für das regionale Zielgruppenmarketing und das Kundenmanagement. Als andere zuschaltbare, externe Datenquellen und Webservices. BGI Analytics setzt technisch auf eine flexible Architektur und ermöglicht die Integration von Kartendiensten wie zum Beispiel HERE Maps. „Via spezieller HERE-Routingfunktionen können so Einzugsbereiche von Kundencentern auf Grundlage von statistischen Verkehrsdaten berechnet werden“, erklärt Borchert. Hintergrund der Innovation sind die Anforderungen an einen erfolgreichen Vertrieb - hier vor allem der ganzheitliche Blick auf wettbewerbsrelevante Parameter. Wichtige Fragen richten sich zum Beispiel auf wertvolle Kunden mit hohem Deckungsbeitrag, regionale Cluster, kritische Kunden mit hoher Kündigungswahrscheinlichkeit, die Herkunftsgebiete von Neukunden oder die Anteile am Gesamtmarkt in den einzelnen Regionen. Für die Beantwortung ist ein übergreifendes Datenmanagement ge- fragt. Zur Beantwortung dieser Fragen fließen bei der Fichtner-Lösung Daten aus dem CRM und dem Abrechnungsmodul ein, welche die Indikatoren liefern, aus denen der Kundenwert, Kündigungswahrscheinlicheit und Markenaffinität ermittelt werden. Aus weiteren sozio-demographischen Datenquellen können zielgruppenspezifisch Indikatoren zur regionalen Kundensegmentierung zugespielt werden. „Anwendern wird mittels Customer Analytics die so oft gewünschte 360-Grad-Sicht auf alle Kunden ermöglicht“, verspricht Borchert. Real Time- oder In Memory-Technologien wie SAP HANA, bei denen die Geodaten-Verarbeitung integriert ist, sind dabei in der Lage, insbesondere sehr große Adress-, Stamm- und Bewegungsdatenmengen in sehr hoher Geschwindigkeit zu verarbeiten. „Vor allem dann, wenn stetig Tausende von Fakturierungsdaten auflaufen, ermöglichen es Big Data-Technologien, auch sehr große Mengen von komplexen Kundendaten georäumlich zu analysieren“, erklärt Borchert. Dadurch eröffnen sich neue Analysemöglichkeiten. „Daten aus unterschiedlichsten Quellen können miteinander in Beziehung gesetzt und analysiert werden - und das sehr zeitsparend in Real-Time“, sagt Borchert. So lassen sich beispielsweise betriebswirtschaftliche Daten aus Kundenmanagementsystemen mit zugekauften Research-Daten über den Nachfragemarkt verknüpfen. Durch die georäumliche Verschneidung der internen und externen Datenquellen will Fichtner vor allem dabei helfen, die Churn Rate, also die Abwanderung von Kunden, zu reduzieren und ein effizientes regionales Kampagnenmanagement zu realisieren. www.fit.fichtner.de www.sap.de Fichtner BGI Customer Analytics kann komplett innerhalb eines SAP HANAStacks eingesetzt werden. Kunden erzielen somit Geoanalysen mit BigData-Technologien. Quelle: Fichter IT Consulting AG Anzeige Geomarketing 4 | Business Geomatics 3 / 15 | 27. April 2015 Geomarketing www.business-geomatics.com Geomarketing unterwegs Das Münchener Start-up mobalo nutzt Geodaten für lokalisierte Werbung auf mobilen Endgeräten. Anzeige All business is local – diese altbekannte Marketingweisheit begründet fraglos auch den Erfolg der Geomarketinglösungen, mit deren Hilfe man seit Jahren definierte Zielgruppen räumlich verorten kann. In Zeiten mobiler Endgeräte gewinnen die standortbezogene Werbung und damit auch der Einsatz räumlicher Daten nun eine völlig neue Dimension. Das belegen auch Untersuchungen des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW): So ließ sich durch mobile standortbasierte Werbung etwa die Zahl der Besuche in den beworbenen Shops um 74 Prozent steigern. Doch bislang war es kaum möglich, Geomarketing-Wissen in mobile, stand- Typ D – Informierte Moderne Konsumenten haben signifikant hohe Ausgaben für Produktgruppen wie Uhren und Schmuck und Sportgeräte. Onlineshopping wird weit überdurchschnittlich genutzt. Qualität, Innovation und Umweltschutz haben für sie eine hohe Priorität. Typ E – Wohlhabende Gebildete Urbane Familien bilden das Segment mit dem höchsten Online-Konsum. Sie leben hauptsächlich in Metropolen und Großstädten. Dieses Segment verfügt über das höchste Einkommen pro Haushalt von allen Segmenten. Typ F – Sicherheitsorientierte Senioren leben meist in Haushalten ohne Kinder und legen Nachdruck auf Sicherheit, gute Beziehungen zu Mitmenschen und Selbstachtung. Sie suchen nach dem besten Preis-/Leistungsverhältnis, haben Lieblingsmarken und Lieblingsgeschäfte und verfügen über ein in etwa durchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen. ortbezogene Werbung zu überführen. In diese Lücke stößt nun mobalo und bietet Geomarketing-Agenturen lokalisierte mobile Werbung als Whitelabel Erweiterung ihres Dienstleistungsspektrums an. Tom Rauhe, Geschäftsführer des Münchener Start-Ups, sieht als Hauptproblem bei bisheriger mobiler Werbung das mangelhafte Targeting: „Anders als konventionelle Browser halten Smartphones kaum Informationen über ihre Nutzer vor. Es gibt zum Beispiel keine Cookies, aus denen sich Produktpräferenzen oder Verhaltensmuster ableiten lassen“, sagt Rauhe. Allerdings hat man den Aufenthaltsort des Kunden – und genau hier setzt mobalo an. Das Unternehmen wurde 2013 von drei Fachleuten für Online-Marketing und Programmierung gegründet und hat sich auf Location-Based Mobile Advertising, sprich raumbezogene Werbung auf mobilen Endgeräten, spezialisiert. Inkubator des Unternehmens ist die European Space Agency esa, weitere Fördermittel erhalten die Gründer vom Bayrischen Wirtschaftsministerium. Mit Esri kooperiert mobalo, um in Echtzeit qualifizierte Geoanalysen für die mobilen Werbeumgebungen zu erstellen. Positionsdaten für mobiles Targeting So aufgestellt entwickelte mobalo ein Tool, mit dem sich Smartphone-Nutzer genau dort erreichen lassen, wo der Auftraggeber es wünscht. Dazu definiert man zunächst bestimmte Gebiete, in denen sich potenzielle Kunden bevorzugt aufhalten. Das kann im einfachsten Fall ein Radius von einem Kilometer um einen POS oder eine Eventlocation sein, aber auch ein bestimmter Ort oder ein Stadtviertel, in dem die potenzielle Zielgruppe mit hoher Wahr- Fotos: © EDHAR /shutterstock.com Fotos: © Monkey Business Images / shutterstock.com Typ C – Moderne Pragmatiker der Generation 50+ leben in Haushalten ohne Kinder. Umweltschutz und Innovation haben für sie eine hohe Priorität. Viel Wert wird auf eine sorgfältige Einkaufsplanung gelegt, das beste Preis-/Leistungsverhältnis wird systematisch gesucht. Das Pro-Kopf-Einkommen liegt meist weit über dem Durchschnitt. Typ B Fotos: © Monkey Business Images / shutterstock.com Research länderübergreifend zu zehn unterschiedlichen Konsumenten-Stilen verdichtet. Ergebnis ist eine einheitliche und international vergleichbare Datenbasis. Wo welcher Konsumententyp – vom „Bestverdienenden urbanen Berufstätigen“ (Typ A) bis zum „Einkommensschwächeren Jüngeren Konsumenten“ (Typ J) – am häufigsten vorkommt, kann für diese Länder auf Ebene der Gemeinden und teilweise auch für Postleitgebiete und mikrogeographische Gebiete bereitgestellt werden. Die Konsumenten-Stile sind nach Angaben von MB-Research flexibel und an spezielle Kundenbedürfnisse anpassbar. Für kundenspezifische Lösungen können die Konsumenten-Stile adaptiert werden. Möglich ist eine verstärkte Berücksichtigung spezifischer Konsum-Präferenzen, beispielsweise die bevorzugte Marke oder spezifische Verhaltensweisen, wie zum Beispiel die Nutzung sozialer Medien. Die Daten können als Tabellendatei oder zur Verwendung in Geographischen Informationssystemen in allen gängigen Formaten wie .tab für MapInfo Professional oder shape für ESRI ArcGIS oder ArcView zur Verfügung gestellt werden. www.mb-research.de Typ D Fotos: © Max Topchii / shutterstock.com In den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts gab es erste Ansätze für Marktsegmentierungen und Zielgruppenmodelle für die Konsumforschung. Seitdem sind zahlreiche unterschiedliche Konzepte zu diesem Thema entstanden. Sollen allerdings europa- oder gar weltweit Analysen durchgeführt werden, gibt es keine einheitlichen Segmentierungen, die zu vergleichbaren Daten führen könnten. In diese Marktlücke stößt nun das Unternehmen MB-Research aus Nürnberg. Das neue Zielgruppenmodell MB-Research Consumer Styles basiert auf einem innovativen Segmentierungsansatz. Den MB-Research Consumer Styles liegen die Segmentierungskriterien Demographie, Wertorientierungen, Einstellungen sowie Konsumverhalten und Konsumumfang zugrunde, die im Detail in umfangreichen Untersuchungen auf internationaler Ebene identifiziert und validiert wurden. Die Daten sind erhältlich für 51 Länder in fünf Kontinenten. Die Daten stammen aus einer weltweiten Befragung von circa 10.000 Konsumenten, bei der verschiedene, in sich relativ homogene Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlichen Eigenschaften und Kaufverhalten identifiziert wurden. Diese hat MB- Typ A Typ E Fotos: © gpointstudio / shutterstock.com MB-Research stellt neues Zielgruppenmodell für Konsumtypen vor. Typ B – Gutsituierte Empty Nester sind altersmäßig fast alle in der zweiten Lebenshälfte und leben in Haushalten ohne Kinder. Beim Einkaufen legen sie Wert auf Qualität und bekannte Marken. Der stationäre Einzelhandel wird gegenüber dem Onlinehandel bevorzugt. Typ F Typ G – Orientierungssuchende Untere Mittelschicht Wichtige Werte für die Konsumenten in diesem Segment sind Erlebnisorientierung, Zugehörigkeitsgefühl und soziales Engagement. Sie interessieren sich für neue Produkte, verlieren aber leicht den Überblick über die Menge und Qualität der vielen angebotenen Produkte und der zugehörigen Informationen. Typ H – Jüngere Untere Mittelschicht Konsumenten haben ein unterdurchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen und leben in Mehrpersonen-Haushalten, meist mit Kindern. Bildung und Tradition sind für sie wichtig. Sie empfinden Einkaufen als angenehm und suchen nach dem besten Preis-/Leistungsverhältnis sowie nach Lieblingsmarken und Lieblingsgeschäften. Sie legen Wert auf Sicherheit und Selbstachtung. Typ I – Moderne Jüngere Familien Konsumenten in diesem Segment sind Angestellte, meist in leitender Position, oder selbstständig. Bedingt durch die Zahl der Kinder pro Haushalt ist ihr ProKopf-Einkommen unterdurchschnittlich, das Haushaltseinkommen dagegen ist überdurchschnittlich. Erlebnisorientierung ist für sie wichtig und sie haben weit überdurchschnittliche Ausgaben für bestimmte Produktgruppen wie Sportgeräte und Weiterbildung. Sie interessieren sie sich für neue Produkte und bekannte Marken. Typ J – Einkommensschwächere Jüngere Konsumenten Diese Konsumenten weisen das niedrigste Einkommen im Vergleich zu den anderen Segmenten auf. Die Mehrheit sind Teenager oder in den Zwanzigern. Sie bilden das Segment mit den höchsten Anteilen an Studenten, Arbeitslosen und Hausfrauen. Oft leben sie in ländlichen Gebieten oder kleineren Städten. Typ I Foto: mobalo International vergleichbar Typ A – Bestverdienende Urbane Berufstätige leben fast alle in Single- oder MehrpersonenHaushalten ohne Kinder. Sie leben überwiegend in Metropolen und Großstädten. Smartphone-Werbung mit direktem Bezug zum Standort des Nutzers ist nachweisbar erfolgreich. scheinlichkeit anzutreffen ist – ein Einkaufszentrum, die örtliche Hochschule oder ein gehobenes Wohngebiet. „Qualifiziertes Geomarketing schafft natürlich ideale Voraussetzungen für den Einsatz unserer Lösung“, sagt Rauhe. „Wo die entsprechenden Daten etwa für die Werbe-, Standort- oder Vertriebsplanung bereits ermittelt werden, kann mobalo dafür sorgen, dass die Erkenntnisse unmittelbar in das mobile Advertising einfließen. Durch unsere Kooperation mit Esri haben wir Zugriff auf diese Daten in Echtzeit.“ Um die raumbezogene Werbung trennscharf zu implementieren, schaltet sich mobalo in das sogenannte Programmatic Buying ein – das Verfahren, mit dem Werbeplätze auf mobilen Plattformen vergeben werden: Sobald ein Smartphone-Nutzer eine werbefinanzierte App oder mobile Website öffnet, geht eine Werbebanneranfrage mit den Standortdaten des Nutzers an den Publisher. Dieser verkauft seine Werbeplätze über eine Echtzeit-Auktionsplattform – eine Art ebay für Werbetreibende. Hier wird mobalo aktiv: Die Lösung analysiert den Werbeplatz und bietet mit selbstlernenden Algorithmen auf das Banner, wenn alle Faktoren stimmen. Ist der Werbeplatz gebucht, wird das Werbebanner auf das mobile Endgerät ausgeliefert. All das dauert gerade mal 150 Millisekunden. Zusätzlich kann mobalo den Aufenthaltsort des Adressaten mit umfangreichen Daten anreichern. Das können zum Beispiel soziodemographische oder statistische Daten sein, Informationen zu Konsumverhalten und Lebensform, aber auch Daten zu Landnutzung, Kfz-bestand oder Telekommunikationsinfrastruktur. Selbst aktuelle Informationen zu Verkehrsstaus oder Pollenflug kann mobalo nutzen, um mobile Werbung gezielt zu platzieren. „Auf diese Weise können wir ein wirklich exaktes Targeting durchführen oder ganz spezifische POS-Kampagnen realisieren“, sagt Tom Rauhe. Bis heute hat mobalo nach eigenen Informationen bereits mehrere solcher Projekte erfolgreich durchgeführt So zum Beispiel beim letztjährigen Countryfest im bayrischen Poing (BG berichtete): Hier gelang es mit der Lösung binnen kürzester Zeit, rund 12.000 Menschen per Smartphone über die Veranstaltung zu informieren. Mit einer durchschnittlichen Klickrate von 2,17 Prozent lag die mobile Bannerwerbung für das Countryfest um ein Vielfaches über der durchschnittlichen Klickrate von 0,10 Prozent, die mit Online-Maßnahmen in der Regel erzielt werden kann. An manchen Tagen wurden sogar Klickraten von 3,6 Prozent erreicht; der Umsatz des Veranstalters stieg erkennbar. Doch auch Markenunternehmen unterschiedlicher Größenordnungen finden sich im Kundenportfolio von mobalo. Derzeit steht die Kooperation mit Geomarketing-Anbietern im Fokus der Gründer, denn mobalo bietet sein Tool seit kurzem auch als White-LabelLösung für die Branche an. www.mobalo.de 27. April 2015 | Business Geomatics 3/ 15 |5 Geomarketing www.business-geomatics.com Dirk Schneider über das neue Datenprodukt von Nexiga und den einfacheren Einstieg in die Filialplanung Der Konsumschwerpunkt-Index (KSI) von dem Bonner Unternehmen Nexiga unterteilt anhand realer Marktinformationen lokale abgeschlossene Konsumgebiete und indiziert diese. Er beschreibt letztendlich nur die Gebiete, wo auch wirklich Konsum stattfindet und ist mit seiner flächendeckenden Unterteilung in bis zu 18 Klassen verfügbar. Standorte und Lagegüten werden so erstmals untereinander und auf eine realitätsnahe Art miteinander vergleichbar. Business Geomatics sprach mit Dirk Schneider, Vertriebsleiter von Nexiga über Hintergründe und Zielsetzungen des Produktes. Die Nexiga hat sich vor einem Jahr umfirmiert und teilweise auch neu aufgestellt. Wie ist das neue Produkt vor dem Hintergrund Ihrer Lösungskompetenz und Ihrer Positionierung am Markt zu bewerten. Wir sind ständig bestrebt, auch in den klassischen Anwendungsgebieten des Geomarketing, den größten Nutzen für den Kunden zu erreichen. Dazu gehört, dass wir in der Praxis die Planung und die Bereitstellung von der wichtigsten Phasen in der Standortplanung ab. Beginnend mit der Vorauswahl geeigneter Gebiete für einen potenziellen Standort, über die Beurteilung der Lagegüte für Relokationen wie etwa bei Mietvertragsverlängerungen oder der Identifikation klassischer Whitespots und Expansionslagen. Ergebnisse können damit nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch schneller erzielt werden. Entscheidungsgrundlagen verbessern und ebenso vereinfachen. Dazu passt KSI. Wie lässt sich dies konkret beim Anwendungsgebiet Filialplanung, für die KSI gedacht ist, sehen? Üblicherweise erfordert Planung und Bewertung von Filialstandorten einen kostenintensiven Einsatz von Daten und Systemen. Konkret nutzen Unternehmen – vorrangig zum Beispiel der Handel – dazu eine spezielle GISSoftware und erwerben verschiedene Datenprodukte wie Kaufkraftdaten oder Informationen zu ÖPNV und Individualverkehr, um dann diese Daten in einem individuellen Verfahren zu indizieren und die Bewertungen durchzuführen. Mit dem Konsumschwerpunktindex, kurz KSI, möchten wir die Einstiegsbarrieren in die Filialplanung deutlich reduzieren. Welche Daten sind in KSI enthalten? Datenseitig sind dort alle Variablen bereits vorhanden, die man üblicherweise benötigt. Dazu gehören unter anderem Kaufkraft, Passantendichte und -frequenz wie beispielsweise Daten über die Nutzung von Straßenabschnitten durch Fußgänger und Verkehrsteilnehmer oder auch die Shops der 500 wichtigsten deutschen Filialisten. Worin sehen Sie die Besonderheit an diesem Standard-Index? Er ist bereits in mehreren großen Retailprojekten erfolgreich getestet. Er basiert also nicht nur auf Berechnungen theoretischer Einflussgrößen, sondern wurde mit umfangreichen Echtfrequenzmessungen erprobt. In- Was bedeutet das genau? Mit dem KSI haben wir einen Standortindikator speziell für den Handel entwickelt. Das Produkt entstand in einem umfangreichen Kundenprojekt, so dass viele Arbeitsschritte einer üblichen Filialplanung bereits vorgedacht sind. Der KSI deckt drei Foto: Nexiga Konsumverhalten als Standardindex Dirk Schneider stellt auch heraus, dass Unternehmen mit dem Standarddatenprodukt bessere Vergleichswerte erzielen können. nerhalb des Index sind die Variablen für die Bewertungen also bereits so optimiert, dass Kunden in der Lage sind, Standorte konkret und einfach sowie schnell zu identifizieren. Die Unternehmen sind außerdem flexibel bei dem zugrunde liegenden geografischen Raster, welches die Konsumschwerpunkte als Geometrie (KSPs) abbilden. So werden lokale abgeschlossene Konsumgebiete erzeugt. Dem Trend zu immer feinräumigeren Daten trägt Nexiga dahingehend Rechnung, dass mit dem sogenannten KSP-Nuclei/Nucleus darüber hinaus noch der „Kern“ im Konsumgebiet abgebildet wird und so überhaupt die Identifikation von Schwerpunktstraßen im Konsumschwerpunktgebiet möglich ist. Auf welchem geografischen Raster basiert der KSI? Der KSI liegt sowohl für die amtlichen Wohnquartiere (KGS22) als auch für die postalische Gliederungsebene vor. Wir sind davon überzeugt, dass diese Ebenen nicht durchmischt werden dürfen, da sie eine völlig andere Logik abbilden. Diese Trennung stellt damit eine weitere Besonderheit in unserem Geodatenportfolio dar. Der Vorteil: anhand der KSI-Daten können für alle weiteren Planungen verlässliche Benchmarks erstellt werden. Da der KSI ein Standardprodukt ist, reduziert sich die Komplexität der Kundenanwendung. Die ‚gute Lage‘ wird so tatsächlich messbar und vor allen Dingen vergleichbar. www.nexiga.com Geomarketing-Analysen auf dem Tablet WIGeoWeb mobile ist in der neuesten Version ab Juni 2015 erhältlich. Die Anwendung WIGeoWeb mobile führt komplexe Geomarketing-Analysen online durch. Außendienstmitarbeiter können so Live-Demos beim Kunden zeigen. auf Geomarketing-Analysen. WIGeoWeb mobile unterstützt vor allem Mitarbeiter im Außendienst, zum Beispiel Standortplaner, Händlerbetreuer und Vertriebsmitarbeiter. WIGeoWeb mobile gehört zu den ersten mobilen GIS-Lösungen am deutschen Markt. Die Nachfrage nach GIS-Apps steigt. Das spürt WIGeoGIS bereits seit zwei Jahren. „2013 hatten rund 20 Prozent unserer Projekte mit Mobile GIS zu tun. Jetzt sind es bereits 25 Prozent. Außerdem haben immer mehr Kunden generell Fragen zu die- Markt erstaunt: „Führende Anbieter von Geomarketing-Lösungen bieten noch kein mobiles GIS an. Sie setzen vor allem auf reine Desktop-Einzelplatzlösungen. Dabei geht der Trend eindeutig dahin, dass nicht nur einzelne GIS-Spezialisten, sondern viele Mitarbeiter unterschiedlicher Abteilungen Geomarketing nutzen. Mobile GIS ist da die logische Weiterentwicklung.“ Die Vorteile sollen sich vor allem bei Einsatzszenarien im Außendienst zeigen. „Im Auswahlprozess einer Immobilie werden entscheidende Faktoren nicht selten erst vor Ort erfasst – beispielsweise die Wettbewerbssituation“, sagt Graf. Mit einem mobilen GIS lassen sich solche Daten sofort geografisch auswerten. Die Ergebnisse ermöglichen beispielsweise einem Standortentwickler die sofortige Neueinschätzung des Potenzials. Momentan stehen am Markt drei Typen von mobile GIS zur Verfügung: Web-Apps, NativeApps und offline verfügbare GIS-Tools für Tablets. Die offline verfügbaren GIS-Tools für Tablets stellen nur eingeschränkt mobile GIS im eigentlichen Sinne dar, da Analysen nicht online abgerufen werden können. Der Nutzer ist also nicht wirklich mobil, sondern muss sich die Geomarketing-Analysen im Büro auf sein Tablet laden. „Offline verfügbare GIS-Tools sind eigentlich eine Mogelpackung“, findet Wolf Graf und erklärt: „Sie bezeichnen sich als mobile GIS oder GIS-App. Aber sie haben einen eingeschränkten Funktionsumfang. Die klassische Anwendung ist die Datenerhebung. Der Außendienstler kann vor Ort nicht spontan reagieren.“ Native-Apps werden für ein spezielles Betriebssystem entwickelt, wodurch sich Anwender auf einen Gerätetyp festlegen müssen. WIGeoWeb mobile nutzt daher als Basis die Technologie HTML 5. Dies bringt zwei Vorteile mit sich. Zum ei- nen laufen Web-Apps auf allen gängigen Geräten (iPad, Galaxy, Windows), unabhängig von Hersteller und Betriebssystem. Sollte ein Unternehmen den Hersteller wechseln oder Geräte mehrerer Hersteller in Gebrauch haben, entstehen durch Web-Apps, im Gegensatz zu nativen Apps, keine Mehrkosten. Zum anderen kann WIGeoWeb mobile durch die Web-Basis auch auf herkömmlichen PCs oder Laptops genutzt werden. Die Basis von WIGeoWeb mobile ist das WebGIS WIGeoWeb, das über bereits bestehende Module für Geomarketing-Analysen verfügt. WIGeoWeb mobile ist daher schnell implementiert und betriebsbereit. Darüber hinaus beinhaltet es einige nützliche Funktionen. Bei Immobilien beispielsweise ordnet die Anwendung Bilder automatisch dem entsprechenden Standort zu. Dies geschieht automatisch mittels GPS (Ortungsfunktion). Ebenso können in Beratungsgesprächen Analysen interaktiv in Echtzeit durchgeführt werden. Per mobile GIS lassen sich auch Wettbewerbsstandorte koordinatengenau lokalisieren. Zum jeweiligen Standort können Informationen zu Sortiment, Schwerpunkten im Produktangebot, Fotografien der Umgebung etc. abgespeichert werden. Durch die Online-Anbindung sind die Analysen und Berichte stets verfügbar. www.wigeogis.com WIRKLICH! DATEN SIND DES PUDELS KERN! www.microm-online.de Anzeige sem Thema. Das Interesse im Markt wächst“, berichtet Wolf Graf, Geschäftsführer des Geomarketing- und GISAnbieters WIGeoGIS über die aktuelle Situation. Graf ist über die aktuelle Situation am Foto: WIGeoGIS Das Unternehmen WIGeoGIS bringt eine neue Version seiner mobilen Geomarketingsoftware WIGeoWeb mobile auf den Markt. Die auf den gängigen Tablets einsetzbare Anwendung ermöglicht durch eine Online-Anbindung den direkten Zugriff der Nutzer 6 | Business Geomatics 3 / 15 | 27. April 2015 Geomarketing www.business-geomatics.com Small Area Methoden Neue Schätz-Methoden aus der wissenschaftlichen Statistik-Forschung ergänzen nicht nur Geomarketing-Verfahren. Sie sollen auch die Marktforschung optimieren und wirtschaftlich interessanter machen. Wirtschaftsstatistiken und Marktforschung leben von Schätzungen. Am bekanntesten sind die StichprobenVerfahren. Sie liefern verlässliche statistische Aussagen über großflächige Gebiete. Für kleinräumige Analysen jedoch gab es bisher keine Schätzverfahren, die aufwändige empirische Untersuchungen ersetzen konnten. Das Problem liegt generell in der Größe der verfügbaren Stichproben. Werden diese räumlich disaggregiert, das heißt geographisch aufgeschlüsselt, erhält man nur kleine Teilstichproben zu den Subgebieten, so dass die bisher üblichen statistischen Schätzverfahren sehr hohe Standardfehler produzierten. Doch seit ein paar Jahren etabliert sich in der Forschungslandschaft mit den Small-Area-Methoden (SAM) ein neues Schätzverfahren, mit dem auch für kleine Gebiete verlässliche Statistiken erstellt werden können. Mit SAM werden feinräumige Datenstrukturen definiert, die Grundlage für Stichprobenverfahren in der regionalen Marktforschung sind. Mikrogeographie wird so völlig neu definiert. Das Verfahren verspricht es, die regionalisierte, kleinräumige Marktforschung auf ein völlig neues Qualitätsniveau zu heben, ohne dafür den wirtschaftlichen Aufwand in die Höhe zu treiben. Small Area Methoden nutzen Hilfsvariablen für die Schätzung Anzeige SAM-Verfahren beschäftigen sich also im Wesentlichen mit der Entwicklung und Verbesserung von Methoden zur Schätzung kleinräumiger Daten für Regionen, die nur sehr wenige oder gar keine (Befragungs-)Werte aufweisen. Es geht also vornehmlich um das Regionalisieren von aggregierten Daten, das heißt: die statistischen Daten größerer Gebiete werden auf kleinere Gebiete heruntergerechnet. Ein Beispiel sind Mietpreise. Diese Daten liegen meist für größere Gebietseinheiten wie Kreise oder Gemeinden vor. Sollen sie jedoch auf Stadtteile oder Wohnquartieren disaggregiert werden, reicht es nicht aus, Mittelwerte zu bilden, da sich die Preise je nach Siedlungsstruktur, Lage, demographischen Daten et cetera zu inhomogen verhalten. Bei der SAM-Schätzungen werden daher Hilfsvariablen herangezogen, um Wohnquartiere mit ähnlichen Merkmalen zu bestimmen. Dadurch kann eine Stichprobe innerhalb eines dieser Gebiete ausreichen, um den Mietspiegel für alle anderen indizierten Gebiete zu bestimmen. Dabei kann zum Beispiel auf bestehende Untersu- chungen zurückgegriffen werden. SAM verhält sich gewissermaßen wie ein Sudoku-Spiel: Mit einer ausgeklügelten Anwendung der Hilfsvariablen werden die kleinteiligen Raster nach und nach mit verlässlichen Schätzwerten gefüllt. Der Vorteil der SAM gegenüber herkömmlichen Schätzmodellen besteht darin, dass durch die Verwendung der Hilfsvariablen nicht die Menge an empirischen Daten vorliegen muss, die bisherige Schätzverfahren benötigten. „Die Gesamtfallzahl an Stichproben kann um etwa 80 Prozent gesenkt werden“, so Michael Herter, Geschäftsführer von infas360, einem der deutschen Pioniere auf dem Gebiet der SAM (siehe Interview). Voraussetzung ist lediglich eine kla- re, hierarchische Struktur der Daten, die geografisch sein kann (aber nicht zwangsläufig muss). Das bedeutet in diesem Fall, dass die Zielregionen geografisch voneinander abgegrenzt und hierarchisch strukturiert sein müssen. Die Summe der kleinräumigen Gebiete muss also zum Beispiel exakt der Fläche der größeren Einheit entsprechen, über die statistische Daten vorliegen. SAM für die Wirtschaft Wie also können Unternehmen SAM für klassische Aufgaben innerhalb von Vertrieb und Marketing nutzen? Vor allem dient SAM dazu, GeomarketingAnalysen kleinräumiger zu machen, ohne dabei den Investitionsrahmen für den Erwerb externer Daten oder speziell abgestimmte Marktforschung zu sprengen. Sämtliche analytischstatistischen Verfahren lassen sich damit wesentlich flexibler auf verschiedene Gebietsgrößen anwenden. Unternehmen können sich unternehmenskritische Kennzahlen wie etwa Marktanteile oder Umsätze konkret auch für kleine Gebietseinheiten schätzen lassen. Gleichzeitig eröffnen sich aber noch weitere Perspektiven. Die Methode erleichtert es nämlich auch für Unternehmen, Marktforschungsdaten effektiv für ihre eigenen Analysen heranzuziehen und damit die Qualität der Ergebnisse zu steigern. Solche Maßnahmen galten bisher als exklusive und kostenintensive Methode, doch im Zuge von SAM könnten individuell abgestimmte Marktforschungen integraler Bestandteil von Marketing- und Vertriebskampagnen werden. Kernkompetenz liegt bei Datenmodellierung Die Kernkompetenz bei SAM liegt in der Modellierung der Daten, sprich in der Anwendung der verschiedenen Hilfsvariablen für die jeweiligen Schätzungen. Dabei werden je nach Untersuchungsgegenstand Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Gebiete sowie sinnhafte Korrelationen abgebildet und diese dann für die Vorhersage der Kennwerte angewendet. Jedes Projekt ist also, um in der oben aufgeführten Metapher zu bleiben, ein eigenständiges Sudoku-Spiel, bei dem die Spielregeln neu definiert werden müssen. Dabei werden verschiedene Historische Einordnung Das SAM-Verfahren hat sich seit etwa Mitte der 1990er Jahre in der amerikanischen Forschungslandschaft entwickelt. Seit circa 2010 gewinnt diese Schätzmethode auch in Deutschland zunächst in der Sozialforschung stark an Relevanz. Vorreiter ist hier die Universität Trier. 2011 wurde das SAMVerfahren erstmals in Deutschland für den Zensus genutzt. Es dient in einigen europäischen Ländern bei den Volkszählungen bereits dazu, um den Aufwand für die Aktualisierungen zu reduzieren. externe Variablen herangezogen und individuelle Korrelationen zu den angelegten Fragestellungen gebildet. Mögliche Hilfsvariablen sind zum Beispiel Merkmalsausprägungen aus der Vergangenheit, Werte aus benachbarten oder übergeordneten Subpopulationen und/oder Werte von Hilfsvariablen, die stark mit dem interessierenden Merkmal korrelieren. Räumliches Raster wichtig Elementar bei SAM ist ein einheitliches, hierarchisches Gliederungssystem der Geodaten. Infas360 nutzt daher PAGS (Postalisch Amtliches Gliederungssystem), in dem alle Ebenen von Wohnhaus (50 Millionen amtlich verfügbare Gebäude) bis zum Bundesland aufei- nander aufbauend abgebildet sind. Alle in den Analysen herangezogenen Daten werden auf dieses Strukturraster disaggregiert, um so die für das SAMVerfahren notwendige hierarchische Datenstruktur zu erhalten. Die Festlegung des geografischen Rasters ist dabei flexibel. Es muss nicht zwangsläufig die PLZ-Systematik verwendet werden, auch andere Gebietseinheiten können gebildet werden. Individuelle Anpassungen sind möglich – beispielsweise an die Vertriebsgebietseinteilung der Auftrag gebenden Unternehmen. Der SAM-Ansatz ist methodisch sehr anspruchsvoll und erfordert eine hohe Rechenkapazität – die an Verkehrsund Klimaforscher erinnern lässt. Bei Infas360 kommen übliche Statistikprogramme zum Einsatz, etwa SAS Enterprise, Stata, R oder SAM liefern neue Möglichkeiten der statistischen Schätzung auch für kleinräumige Regionen. Aktuelle Beispiele für den Einsatz von Small Area Methoden Ein konkreter Anwendungsfall ist die Berechnung von durchschnittlichen Mietpreisen für einzelne Ortsteile oder Siedlungsblöcke. Da regionale Mietpreisniveaus flächendeckend nicht wirtschaftlich messbar sind, dient SAM dazu, feingliedrige Mietpreisspiegel zu erstellen. Besonders interessant sind SAM auch für die Regionalisierung von amtlichen Daten (zum Beispiel Einkommen oder Arbeitslosenzahlen), die meistens nur auf Kreisebene oder Gemeindeebene vorliegen. 27. April 2015 | Business Geomatics 3/ 15 |7 Geomarketing www.business-geomatics.com Fünf Fragen an: Dr. Barbara Wawrzyniak (infas 360) SPSS. Oft haben diese Programme erste SAM integriert, grundsätzlich ist es aber die Aufgabe von Marktforschungsunternehmen, diese zu erweitern und anzupassen, um konkrete Projekte umzusetzen. Noch gibt es keine standardisierten SAM-Features in den einschlägigen Programmen. (sg) Small Area Methoden müssen auch vor dem Hintergrund des Strukturwandels im Marktforschungsbereich gesehen werden. Hier hat die Qualität der empirischen Marktforschung in den letzten Jahren im Zuge von Margendruck und kostengünstigen Online-Befragungen gelitten. Vor allen ändert sich die Marktforschung mit der Zunahme an verfügbaren Daten im digitalen Zeitalter. Unter „Big Data“ versteht man Datenquellen, die aus sämtlichen Bereichen des digitalisierten Alltags von Konsumenten stammen und für Marktforschung ausgewertet werden. In den letzten Jahren führte dies zu eine Erosion der methodisch fundierten Marktforschung, die mit einem Verlust an Deutungshoheit einhergeht. Gerade Do-it-Yourself- oder Online-Befragungen weisen oft große methodische Mängel auf. SAM soll nun der methodischen Optimierung der Marktforschung einen neuen Schub geben, schließlich muss sie dem immer komplexer werdenden Lebensumständen der Menschen gerecht werden und demnach die Analysen auch räumlich stärker verfeinern. Einher damit geht der Bedarf vieler Auftraggeber nach individuell angepassten Designs in der Marktforschung. SAM könnte hier helfen, ein solches Customizing wirtschaftlich attraktiver zu gestalten. Iteratives Schätzverfahren „Wir wollen SAM in Europa marktfähig machen“ Welchen Stellenwert hat SAM für die Marktforschung? Small Area Methoden, kurz SAM, ermöglichen das Berechnen von Marktforschungsergebnissen oder Marktkennziffern, die lediglich auf nationaler oder grobräumiger Ebene vorliegen, in feinräumigere Ebenen. Gerade in der Marktforschung werden aus Kosten- und Zeitgründen die Fallzahlen möglichst klein gehalten. Erst SAM ermöglicht es, diese kleinen Fallzahlen in regional tiefere Ebene zu schätzen. In den USA und Kanada werden die statistischen Verfahren, dort auch als Small Area Estimates oder Small Area Statistics bekannt, schon länger sehr erfolgreich angewendet. In Deutschland sind die SAM bisher noch wenig geläufig. Wie nimmt der Markt diesen Innovationsschub auf? Im Bereich der Wissenschaft wächst die Nachfrage nach SAM bereits deutlich, um die amtlich verfügbaren Daten feinräumig zu regionalisieren. Die Wirtschaft wiederum reagiert sehr positiv auf das dadurch entstehende neue und breitere Angebot an amtlich-regionalen Daten. SAM bringt neue Möglichkeiten sowie eine neue Qualität in die Datenberechnung und sorgt somit für den dringend notwendigen Innovationsschub im Geomarketing. Wir als infas 360 haben es uns jedenfalls zur Aufgabe gemacht, die im nord-amerikanischen Raum bereits etablierten statistischen Verfahren für die europäische Wirtschaft zu standardisieren und marketingfähig zu machen. Wie kann SAM klassische Geomarketing-Verfahren bereichern? SAM ist für infas 360 so etwas wie ein neuer Währungsrechner. Die Daten sind dabei die Währung. Wir verfeinern mit SAM gerade sukzessiv das gesamte klassische Marktdatenspektrum. Jede Neuberechnung regionaler Potenzialkennziffern erfolgt bei uns über SAM. Da SAM es ermöglicht, vor allem Marktforschungsergebnisse effizient zu regionalisieren, stehen dem klassischen Geomarketing so völlig neue Daten zu Verfügung, nämlich Ad-Hoc generierte Befragungsdaten. Für die Unternehmen bedeutet dies, dass mit SAM nahezu jede BusinessFragestellung in Daten nachvollziehbar als regionale Potenziale berechnet werden kann. Des Weiteren ist SAM ideal, um Big Data in Small Areas zu rechnen. Und Big Data wächst weiter, wie wir wissen. Last but not least erneuert und verbessert SAM aber auch die klassischen Marktdaten wie zum Beispiel die Einkommensverteilung und die Kaufkraft. Bei den Small Area Methoden ist es wichtig, die Datenebenen hierarchisch konsistent zu strukturieren. Auf dieser Basis werden die Schätzungen bis auf die kleinräumigen Ebenen durchdekliniert. Welchen Stellenwert hat PAGS für SAM? Das postalisch-amtliche Gliederungssystem ist der Schlüssel, um mit SAM amtliche Daten auf allen möglichen Raumebenen berechnen zu können. Die amtlichen Siedlungsblöcke und die amtlichen Gebäudedaten stellen dabei die mikrogeographisch wichtigsten Ebenen dar, um Daten intrakommunal feinräumig verteilen zu Dr. Barbara Wawrzyniak ist Projektmanager Customer Analytics bei infas 360 in Bonn. können. Auf regionaler Ebene sind das die Postortsteile und Gemeinden selbst. Erst die Integration einer strikten amtlichen Raumhierarchie, wie sie PAGS darstellt, macht SAM zu einem mächtigen Geomarketing-Datentool. Wo liegt die Kernkompetenz für SAM-Projekte bei Infas 360? Innerhalb der infas Holding übernimmt die infas 360 die Zielgruppenentwicklung der Wirtschaft. Das infas Institut wiederum die der Wissenschaft. Gemeinsam bilden beide Gesellschaften eine einzigartige Synergie aus wissenschaftlicher Methodenentwicklung auf der Institutsseite und Datengenerierung für Zielgrup- peninformationen auf der Seite der 360. Das beiden Gesellschaften zur Verfügung stehende Gesamtportfolio aller amtlichen Geo- und mikrogeographischen Sachdaten stellt gerade für die Weiterentwicklung von SAM das eigentliche Fundament dar. Umgekehrt bildet SAM ein wesentliches Element zur Neuberechnung aller bisher verfügbaren regionalen Marktdaten sowie aller zukünftig neu zu entwickelnden Marktdaten. Eine solch große Herausforderung lässt sich nur mit einem interdisziplinären Team aus Sozialwissenschaftlern, Statistikern und Geodaten-Spezialisten bewältigen. www.infas360.de Anzeige Krise der Marktforschung 8 | Business Geomatics 3 / 15 | 27. April 2015 Geomarketing www.business-geomatics.com Mehrwertdaten für Zielgruppen in Bewegung Geomarketing und Logistik Foto: pixelio.de DDS erweitert das Portfolio um Zusatzinformationen für digitale Straßennetze - von Traffic Patterns bis zu Truckattributen. Mehrwertdaten sollen die Digital Data Streets weiter aufwerten Anzeige Die Digital Data Streets – kurz DDStreets – gehören zu den am häufigsten nachgefragten Produkten aus dem Portfolio des Karlsruher Geodatenanbieters DDS Digital Data Services GmbH. Das detaillierte Straßennetz steht für ganz Europa zur Verfügung und wird, je nach individueller Systemanforderung, auf HERE- (früher Navteq-) oder TomTom- (früher Tele Atlas-) Basis geliefert. Die Grundlage bilden umfangreiche Navigationsdatenbestände, die auch für Anwendungen außerhalb der reinen Zielführung verfügbar sind. Die Positioniergenauigkeit erreicht 5 Meter im städtischen Bereich und etwa 25 Meter im Überlandbereich. Nun bietet DDS unterschiedlichste Mehrwertdaten für digitale Straßennetze an, mit denen auch die Digital Data Streets angereichert werden können. „Mit den auf HERE basierenden Straßennetzdaten bieten wir seit Langem schon sehr gute Straßendaten für Routenplanung, Flottenmanagement und klassische Geomarketinganwendungen – flächendeckend für ganz Europa“, erklärt DDS-Mitarbeiter Leo Gast. „Angereichert mit verschiedenen Mehrwertdaten lassen sich Straßennetze noch nutzbringender einsetzen.“ So können beispielsweise mit den „Traf- fic Patterns“ mehrmals in der Stunde die Durchschnittsgeschwindigkeiten aller Fahrzeuge auf einem Straßenabschnitt ermittelt werden. Eine intelligente Routenplanung braucht diese Informationen, um regelmäßige Staus zu umfahren. Auch Angaben zu Verkehrsfrequenzen können ergänzt werden. „Wir bieten Verkehrsfrequenzen aus dem von der PTV Group entwickelten Verkehrsmengenmodell Validate und alternativ dazu Daten aus dem FAWFrequenzatlas an, welche zusätzlich Fußgängerfrequenzen beinhalten. Beides können wir für ganz Deutschland liefern“, sagt Leo Gast. Anwender können damit verschiedenste Geomarketingaktivitäten optimieren, um so beispielsweise die günstigsten Standorte für Werbeanlagen zu ermitteln. Speziell für die Betreiber großer LkwFlotten sind nach Auskunft von DDS die ebenfalls als Mehrwertdaten zur Verfügung stehenden Truckattribute interessant. Diese Daten bieten zahlreiche Lkw-relevante Informationen wie Steilhänge, scharfe Kurven oder Gefahrgutsperren. „Effizientes Flottenmanagement lässt sich so ohne Probleme umsetzen“, weiß Leo Gast aus den Erfahrungen zufriedener Kunden. www.dds.de Morgens gegen 6:00 Uhr kommt Deutschland in Bewegung und bis spät in die Nacht sind die Menschen unterwegs: Sie gehen zur Arbeit oder zur Schule, erledigen Einkäufe, suchen Ärzte oder Behörden auf oder gehen Freizeitaktivitäten nach. Dabei entsteht Verkehr; es werden Wege zurückgelegt, Transportmittel benutzt, öffentliche Räume bevölkert. Die Muster, nach denen diese Bewegungen in Raum und Zeit erfolgen, sind in vielen Zusammenhängen von Bedeutung – von der Verkehrsplanung bis hin zur Standortanalyse oder Werbeplanung: Welche Wege legt meine Zielgruppe im Tagesverlauf zurück und mit welchem Verkehrsmittel? Wo kaufen meine Kunden um welche Uhrzeit ein und wieviel Zeit nehmen sie sich dafür? Wohin begeben sie sich in ihrer Freizeit und wann erreiche ich sie zuhause? Diesen Aspekt hat nun die Firma microm Micromarketing-Systeme und Consult aufgegriffen. Gemeinsam mit der Schweizer Senozon und der DDS Digital Data Services macht microm nun auch Bewegungsinformationen für Analysen und Planungen verfügbar. „Wir arbeiten in unseren Projekten mit äußerst differenzierten Zielgruppenmodellen und -daten, die wir räumlich auch sehr detailliert verorten können“, erläutert Rolf Küppers, Managing Director bei microm. Bislang seien diese Daten jedoch weitgehend statisch und quasi zeitlos gewesen. „Mobilitätsdaten bringen eine ganz neue Dimension in die Zielgruppenbetrachtung“, erläutert Küppers. „Sie können uns helfen, klassische Fragen des Geomarketings noch exakter zu beantworten.“ Mit dieser Intention ging microm schon vor einiger Zeit eine Kooperation mit Senozon ein. Das Unternehmen entstand als Spinn- Off der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich und bietet heute Dienstleistungen im Segment der Verkehrs- und Verhaltenssimulation an. Grundlage ist das an der ETH Zürich und der TU Berlin entwickelte agentenbasierte Mobilitätsmodell MATSim. Das Modell beschreibt die Bewegung von Personen im Raum und ermöglicht auf dieser Grundlage exakte Analysen und Prognosen, zum Beispiel zum Bewegungsverhalten bestimmter Per- Das neue Mobilitätsmodell ermöglicht deutlich erweiterte raum-zeitliche Aussagen: Wohin bewegen sich Passanten wann und vom welchem Ort aus? (Bild oben) Welche Wege nehmen meine Zielgruppen durch die Stadt? (Bild Mitte). Welche Aktivitäten führen Verbraucher zu bestimmten Zeiten an bestimmte Orte? (Bild unten) sonengruppen, zur Nutzung von Verkehrsmitteln, zu Passantenpotenzialen oder zu Einzugsgebieten. In der neuen, gemeinsamen Lösung für Deutschland wurde das Modell basierend auf dem umfangreichen Informationspool der microm weiterentwickelt. Die nach Angaben von microm wichtigste Innovation ist es dabei, dass die bestehenden Daten zu Zielgruppenmodellen (SinusMilieus, Digital User Groups, Limbic Types oder Lebensphasen) sowie soziodemographische und –ökonomische Daten damit um den Aspekt der Mobilität bereichert werden, so dass nun eine umfassende Beschreibung und Analyse mobiler Zielgruppen möglich sei. Auch die Funktionalität des Modells selbst konnte deutlich erweitert werden: So lassen sich in der aktuellen Konfiguration für die ausgewählte Zielgruppe nicht nur einzelne Wege sondern sogenannte „Wegeketten“, sprich: die spezifischen Bewegungsmuster zwischen den einzelnen Start- und Zielpunkten im Zeitverlauf darstellen. Konkrete Aktivitäten wie etwa Einkaufen, Bildung, Freizeit können explizit für die Zielgruppe modelliert beziehungsweise simuliert und räumlich dargestellt werden. Im Resultat sollen zum einen deutlich differenzierte Analysen und Prognosen stehen – etwa für die Bele- gung von Werbeflächen, die anhand der Mobilitätmodelle nun im Überblick über die konkreten Bewegungsmuster der Zielgruppe wesentlich genauer geplant werden kann. Durch die Einbeziehung von Mobilitätsdaten werden nach Angaben von microm auch klassische Anwendungsfelder des Geomarketing bereichert: Denkbar seien beispielsweise Whitespotanalysen für Bankomaten, eine an den Bewegungsdaten der Zielgruppe ausgerichtete Planung der Öffnungszeiten und Personalkapazitäten im Einzelhandel oder Gravitationsmodelle zur Beschreibung und Erklärung von räumlichen Interaktionen. Besonders wichtig für microm ist die Gesamtsicht auf die Zielgruppe, die durch das neue Tool weiter an Präzision gewinnt. „Das Mobilitätsverhalten der Menschen ist ein zusätzliches Merkmal, das wir nun im Detail und in Echtzeit nachvollziehen können“, fasst Rolf Küppers zusammen. Er ist sicher, dass im Einsatz des Tools viele neue Erkenntnisse über die jeweiligen Bevölkerungsgruppen gewonnen werden. Diese Erkenntnisse möchte microm insbesondere seinen Beratungskunden zugutekommen lassen. Das Mobilitätsmodell soll in Kürze bei Kundenprojekten zum Einsatz kommen. www.microm-online.de Geomarketing-Plattform für lokale Suche Das Berliner Start-up uberall liefert auch die Technologie für „List Local“ von 1&1. Das Geschäft mit der lokalen Suche im Internet wächst kontinuierlich und viele Firmen, aber auch nicht-kommerzielle Einrichtungen sehen sich vor der Aufgabe, standortbezogene Inhalte bereitzustellen. Dienstleister wie die Berliner uberall bieten hier Unterstützung an. Das Start-up bezeichnet sich als Deutschlands First Mover im Bereich der automatisierten „Local Citations“. Es will Geschäften, Restaurants, Ärzten, Tankstellen, Museen, Krankenhäusern, Polizeirevieren und jeder anderen lokalen Einrichtung ermöglichen, automatisch ihre Online-Präsenz für die lokale Suche zu optimieren. Grundlage ist die Plattform uberall.com, eine als SaaS (Software-as-a-Service) aufgesetzte Geomarketing-Plattform. Sie ist seit 2013 am Markt und erhielt kurz nach dem öffentlichen Launch den jährlichen Verzeichnismedienpreis des Verbands Deutscher Auskunftsund Verzeichnismedien (VDAV). Die Plattform ermöglicht es Anbietern, sogenannte „Local Citations“, auf aktuell rund 30 Online-Verzeichnissen, Branchenbüchern, mobilen Apps und Kartendiensten zentral zu erstellen, zu aktualisieren und zu verwalten. So sollen die Nutzer ihr SuchmaschinenRanking verbessern und von potenziellen Kunden im Netz besser gefunden werden können. Zusätzlich bietet die Plattform eine Übersicht der Kundenbewertungen in Echtzeit für schnelle Reaktionen im Kundendialog. Seit Oktober 2014 ist die „uberall“Technologie auch die Grundlage für „List Local“, eines B-to-B-Angebots der 1&1 Internet AG. An uberall ist United Internet, Muttergesellschaft der 1&1 Internet AG und der 1&1 Telecommunication AG, mit 25 Prozent beteiligt. David Federhen, Gründer und Geschäftsführer: „Die Zusammenarbeit mit 1&1 ist ein Beweis dafür, dass unsere Technologie ‚State of the Art‘ ist. Der Markt für lokales Online-Marketing und lokale Suchmaschinenoptimierung steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Das wird sich schnell ändern. Mit unserer eigenen Plattform und weiteren White-LabelKooperationen treiben wir ihn voran.“ www.uberall.com Foto: Google Street Vew 2011, microm, senozon Gemeinsam mit Partnern macht microm jetzt komplexe Bewegungsmodelle für Analysen und Planungen im Geomarketing verfügbar. Schwerpunkt Business Geomatics 3/ 15 | 27. April 2015 |9 Mobile Workforce Management www.business-geomatics.com Transfer in Schritten Foto: Kärnten Netz Wesentliche Effekte des mobile Workforce Managements für die Mitarbeiterzufriedenheit damit ein Vorreiter in Sachen mWFM in Europa. Derzeit nutzen fast 500 Mitarbeiter auf 165 Fahrzeugen das Produkt, hinzu kommen 16 User aus dem Management. Dementsprechend eng ist FFA mit anderen Systemen integriert: Zu nennen sind SAP-PM als eines der lerprozesse einzuführen und will damit auf den positiven Erfahrungen des bisherigen Einsatzes aufbauen. Damit gehen die Österreicher sprichwörtlich in die Vollen, denn FFA soll nicht nur Umsetzungskonzept für das Smart Meter Rollout bei der KNG Kärnten Netz: Beginnend mit der langfristigen Planung im Zehn-Jahres-Horizont wird die Lösung durchgängig bis zum Monitoring eingesetzt. werden. Ein solches System ist Field Force Automation (FFA) von GE, eine browserbasierte Lösung zur Optimierung des technischen Außendienstes von Versorgungsunternehmen. Einer der wichtigsten Distributoren der Lösung im deutschsprachigen Raum ist die Grazer Firma GRINTEC, die vor wenigen Monaten gemeinsam mit dem österreichischen Verteilnetzbetreiber KNG-Kärnten Netz und dem deutschen Partner ESN EnergieSystemeNord von GE Digital für die Zusammenarbeit und Weiterentwicklung im Bereich FFA ausgezeichnet wurde. Die Preisverleihung an KNG-Kärnten Netz ist dabei kein Zufall, der Netzbetreiber setzt FFA schon seit 2010 ein und ist Auftrag generierenden Systeme, SAPHR für Mitarbeiterqualifikationen und Abwesenheiten, aber auch das Netzleitsystem zur Unterstützung der Entstörungsprozesse, das natürlich auch Außendiensteinsätze generiert. Smart Meter Rollout Auch für ein weiteres Projekt wurde die KNG-Kärnten Netz ausgezeichnet. Aktuell stehen die Vorgaben der österreichischen Aufsichtsbehörde auf der Agenda: Bis 2019 sollen 95 Prozent aller Strommessstellen auf intelligente Zähler umgestellt werden. GRINTEC arbeitet mit der KNG-Kärnten Netz seit 2014 daran, FFA nun auch für alle Zäh- Projekt GELSENWASSER Ein weiteres Projekt mit FFA hat GRINTEC gemeinsam mit ESN EnergieSystemeNord bei GELSENWASSER durchgeführt. Die Herausforderung in dem bereits abgenommenen Projekt bestand darin, FFA wirklich für alle 13 Hauptprozesse binnen kurzer Zeit einzuführen. Wesentlich zum Erfolg des Projektes hat die hohe Integrationsfähigkeit von FFA beigetragen: SAP-PM, SAP-HR, SAP-MM, aber auch Dokumentenmanagementsysteme und GIS wurden integriert. „Die Außendienstmitarbeiter haben einfach zu bedienende Formulare zur Verfügung über die sie Daten zu Betriebsmitteln erfassen beziehungsweise aktualisieren können“, sagt Gleixner. Die Daten werden über FFA wieder in die Zentrale übergeben und von dort an die entsprechenden Back-Office Systeme weitergeleitet (synchronisiert). Dafür wurden alleine 27 verschiedene Auftragsarten in FFA definiert. die traditionellen Zählerprozesse, sondern auch den Rollout der Smart Meter und danach den Betrieb der intelligenten Zähler unterstützen. Bei dem Versorger stehen alleine rund 300.000 Zählerwechsel bis zum Jahr 2024 an, hinzu kommen rund 2.000 Neuanlagen pro Jahr. Weitere technische Dienstleistungen sind die Ablesungen nicht fernübertragener Zähler vor Ort. Die Bearbeitung von Kundenreklamationen oder die Störungsbehebung kommen dazu. Alleine für das Jahr 2016 rechnet der Netzbetreiber mit insgesamt über 150.000 Einzelaufträgen, die mit dem mWFM geplant werden sollen. Dass man diese Disposition nicht mehr manuell vornehmen kann, liegt auf der Hand. „Mit FFA haben wir das geeignete Werkzeug, um alle Aufträge entsprechend effizient zu planen, abzuwickeln aber auch zu kontrollieren, sodass wir uns ständig verbessern können“, sagt Gerald Obernosterer, Verantwortlicher für Metering bei der KNG Kärnten Netz. Wie knifflig die Aufgabe ist, macht ein genauer Blick auf neue Vorgaben deutlich, die beispielsweise verbindliche Terminvereinbarungen mit Kunden bei Zählerablesungen, Zählerwechsel und Zählereichungen vorschreiben. In Österreich müssen Stromkunden, wenn ihre Anwesenheit in der Anlage erfor- Sowohl mobile Mitarbeiter als auch die Zentrale haben Zugriff auf FFA. Integriert werden kann fast die komplette SAP- und GIS-Welt . derlich ist, bereits 14 Tage zuvor einen Termin in einem Zwei-Stunden-Fenster verbindlich genannt bekommen. Genau an dieser Stelle will der Netzbetreiber von dem Tool aus den USA profitieren. Zum Zuge kommt nämlich der FFA Optimizer, ein Werkzeug, mit dem eine große Anzahl an mobilen Mitarbeitern disponiert werden kann – eine Anforderung, die in Nordamerika an der Tagesordnung ist. Dabei wird jeder einzelne Auftrag optimiert an die einzelnen Arbeitsteams vergeben. Der Optimizer findet also die bestmögliche Übereinstimmung zwischen Auftrag und Mitarbeiter, wobei viele Faktoren und Einschränkungen berücksichtigt werden. Dazu gehören die jeweils geltenden Vorschriften, Kompetenzen, Kosten- aber auch die Werkzeugverfügbarkeit, die Lage oder der Bestand an Ersatzteilen. Die Parameter für die Bewertung dieser Variablen können in FFA einfach verändert und individuell per Konfiguration bestimmt werden. „Hier zeigt sich die große Stärke von FFA, nämlich die flexible Anpassbarkeit an die spezifischen Anforderungen“, sagt Günther Gleixner, Geschäftsführer von GRINTEC. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit zur langfristigen strategischen Planung, mit der das gesamte Rollout-Szenario des Unternehmens abgebildet wird. Der Planungshorizont beträgt bis zu zehn Jahre. Dabei werden Tätigkeiten, benötigte Ressourcen oder auch historische Daten berücksichtigt, auf deren Grundlage Varianten zur • integrierte, einfach zu bedienende Zeiterfassung • Regelungen, dass bis um 15:00 Uhr die Arbeiten für den nächsten Tag disponiert sein müssen und allen Mitarbeitern über zentrale Info-Terminals bekanntgegeben werden müssen • ein medienbruchfreier Betrieb, so dass alle für einen Einsatz wesentlichen Dokumente automatisch und mobil zur Verfügung gestellt werden Behebung von Kapazitätsengpässen durchgespielt werden. So kann zum Beispiel auch der Schulungsbedarf der Mitarbeiter abgeleitet werden. Vor allem die Steuerung und das Monitoring wird bei der KNG-Kärnten Netz groß geschrieben. „Hier haben wir uns ganz genau angeschaut, welche Systeme es am Markt gibt. Auch Systeme anderer Anbieter wurden wieder evaluiert, da das ein sehr sensibles Thema ist. Aber das Performance-Management-Framework von FFA konnte unsere Anforderungen am besten abdecken“, sagt Obernosterer. Dass ausgerechnet der Smart-MeterRollout das Szenario der FFA-Erweiterung bei KNG Kärnten Netz bildet, ist für Gleixner kein Zufall, denn die europäischen Versorger lernen nach und nach den umfangreichen Funktionsumfang zu nutzen. „FFA gibt es inzwischen in der Version 12 und hat einen so hohen Leistungsumfang, den Versorger bei der Einführung des Systems nicht vollständig nutzen können oder wollen“. Umgekehrt aber können die Anwender mit dem System wachsen und den Know-how-Transfer Schritt für Schritt nachziehen. www.grintec.com www.kaerntennetz.at Anzeige Dass die Spannung in den US-amerikanischen Stromnetzen mit 110V nur halb so hoch ist wie jene in Mitteleuropa, ist nicht der einzige Unterschied zur hiesigen Infrastruktur. In den USA sind die Netze geografisch ausgedehnter, der Anteil von Freileitungen ist größer und die Einflüsse von Unwettern und Klima sind weit massiver. Folglich sind überregionale Stromausfälle in den USA häufiger anzutreffen. Entsprechend ist der Markt an Software für mobile Workforcemanagement-Lösungen, kurz mWFM, weiter entwickelt. In Nordamerika gibt es viele Anbieter, die nur auf den vertikalen Strommarkt spezialisiert sind und Systeme im Angebot haben, die seit über 15 Jahren im Einsatz sind und weiterentwickelt Foto: Gelsenwasser GRINTEC ermöglicht seinen Kunden mit dem Produkt Field Force Automation (FFA) von GE Energy den Zugriff auf ein Tool, das in Nordamerika entwickelt wurde. | 10 Mobile Workforce Management 27. April 2015 | Business Geomatics 3 / 15 MobileX Nach einem Jahr amortisiert Workforce Management-System optimiert die Planung im Bau und in der Instandhaltung der Gasund Stromnetze der ENSO NETZ. ENSO NETZ ist der führende Infrastruktur-Dienstleister für Strom und Erdgas in Ostsachsen. In vier Regionalbereichen – die sich in den Landkreisen Görlitz, Bautzen, Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge befinden – sorgen 750 Mitarbeiter für einen flächendeckenden und reibungslosen Netz-Service mit etwa 20.000 Kilometern Stromleitungen und 5.000 Kilometern Erdgasleitungen. Im Netzgebiet sind 43 Umspannwerke, 5.000 Mittelspannungsumspannstationen und über 200.000 Niederspannungshausanschlüsse zu warten Bis 2009 erfolgte die Einsatzplanung per Plantafel und Papier. Die etwa 150 Monteure, die für den Bau, die Instandhaltung und Entstörungen der Netze verantwortlich sind, erhielten ihre Aufträge für den Tag morgens von ihrem jeweiligen Meister in der Niederlassung. Erst dann konnten sie allein oder in Teams losfahren und mit der Abarbeitung ihrer Aufträge beginnen. Die Rückmeldungen zu den erledigten Aufträgen füllten sie auch auf Papier aus. Anschließend prüfte der Innendienst diese Meldungen und erfasste sie elektronisch zur weiteren Bearbeitung. Workforce ManagementSystem Anzeige Um die Einsatzplanung und Auftragsabwicklung der Monteure effizienter und zeitgemäßer zu gestalten, entschied sich das Unternehmen 2009, ein Workforce Management-System (WFM) einzuführen. Dazu beauftragte der Energiedienstleister das Beratungsunternehmen Booz & Company mit der Erstellung einer detaillierten Vorstudie zum Thema WFM. Diese Studie legte eine für ENSO geeignete Systeminfrastruktur fest und ermittelte Nutzenpotentiale für drei verschiedene Ausprägungen eines Systems zur Einsatzplanung der mobilen Mitarbeiter. Auf Grundlage der Studie entschied sich ENSO für die Dispositionslösung mobileX-Dispatch der mobileX AG – vor allem wegen des breiten Funktionsumfangs. Die Lösung zeigt dem Disponenten alle verfügbaren Ressourcen, also zum Beispiel Monteure aber auch technische Hilfsmittel wie zum Beispiel Hubsteiger oder Kabelmesswagen. Anhand der Auftragsart oder des technischen Objekts ermittelt mobileXDispatch automatisch die notwendigen Qualifikationen und zeigt geeignete Ressourcen an. Im Gantt-Diagramm oder in der Kartendarstellung weist der Disponent SAP PM-Aufträge den verfügbaren Ressourcen zu. Die Tourenoptimierung sorgt dafür, dass die Monteure eine optimale Reihenfolge und Route zur Abwicklung ihrer Aufträge erhalten. Zur mobilen Anbindung der Monteure entschied man sich für der Anwendung „IBM WFM Mobile“, die auf den vorhandenen Endgeräten läuft. Nachdem die Außendienstler ihre Rückmeldungen darin erstellt haben, werden diese per Funk an das Backoffice übermittelt und automatisch im SAP auf zugehörigen Kontierungselementen erfasst. Stufenweise Umsetzung Die Implementierung des Workforce Management-Systems erfolgte stufenweise. 2011 startete ENSO in die Pilotphase mit der Einrichtung eines Dispatching Center in Görlitz. 2012 folgten dann die weiteren acht Einsatzplanungszentren. Im Januar 2013 war das System dann vollständig produktiv. Die Schulung für mobileX-Dispatch fand an einem Tag mit den Key Usern statt, die anschließend ihre Kollegen für die neue Lösung ausbildeten. Das Team ENSO Netz GmbH 500.000 Kunden in 4 Landkreisen 20.000 km Stromleitungen, 5.000 km Gasleitungen Rückmeldungen der Monteure werden per Funk an das Backoffice zurückgegeben und automatisch in SAP erfasst.. der Disponenten besteht aus je einem führenden Dispatcher pro Center und je einem bis zwei Arbeitsvorbereitern, die in einer Art Rotationssystem arbeiten. Der Arbeitsvorbereiter legt dabei die Vorgänge und Untervorgänge in SAP PM an, die der Dispatcher dann in mobileX-Dispatch den Monteuren zuweist. Die Einführung des WFMSystems setzte Ressourcen frei, die heute in anderen Struktureinheiten eingesetzt werden. Die heutigen Disponenten und Arbeitsvorbereiter sind ehemalige Meister und Obermonteure, die sich weiter qualifiziert haben. Da die Einführung eines Workforce Management-Systems auch immer Thema für den Betriebsrat ist, wurde eine Betriebsvereinbarung erstellt und die Qualifikationsprofile der Mitarbeiter darin abgestimmt. ‚ Kosten-Nutzen-Analyse „Bereits nach einem Jahr hatten wir die Zielstellungen des WFM-Systems erreicht“, berichtet Dr. Jan Gerber, der als Projektleiter für die Einführung bei der ENSO NETZ GmbH zuständig ist. „Dazu gehören strukturbedingte Effekte wie die Einführung der zentralen Arbeitsvorbereitung und Disposition in unseren neun Dispatching Centern sowie die Verkürzung von Verteilzeiten. Weitere wichtige Zugewinne für uns liegen in einer vorher nicht gekannten Transparenz der Arbeitsaufgaben für die Betriebsführung sowie in der automatischen Abrechnung aller diesbezüglichen Arbeitsaufträge. Der tägliche Papierkrieg für die kaufmännische Abrechnung ließ sich damit wesentlich reduzieren.“ Auch alle rollenden Ressourcen – also die Einsatzfahrzeuge der Monteure sowie Fertigungshilfsmittel – sind nun in SAP PM hinterlegt und für die automatisierte Disposition zugänglich. Die Qualität der Stamm- und Bewegungsdaten in den SAP-Systemen hat sich zudem deutlich verbessert und ist transparenter geworden. Die Einführung des WFM-Systems hat auch Einfluss auf andere Abteilungen. So hat sich der Buchungsaufwand aus den Arbeitsberichten der Monteure in der Personalabteilung signifikant verringert. Die Monteure selbst können nun direkt von zuhause aus zu ihrem ersten Einsatzort starten. 2013 führte ENSO eine Prüfung der Gesamtwirtschaftlichkeit des Workforce Management-Projekts 9 Dispositionszentren mit je einem Disponenten und einem Arbeitsvorbereiter 150 Monteure, 750 Vorgänge pro Tag auf der Basis einer Kosten-Nutzen-Analyse durch. Diese ergab, dass sich die Investitionen unter anderem durch die Termintreue aller Beteiligten planmäßig bereits nach einem Jahr amortisiert hatten. Für die Zukunft wird deswegen mit weiterem Zugewinn in Form von Kosteneinsparungen gerechnet. Ausblick Diese positiven Ergebnisse geben ENSO finanziellen Spielraum, das WFM-Projekt weiter zu entwickeln. Im Moment wird die Einführung leistungsstärkerer Endgeräte für die Monteure vorbereitet. Im Bereich der Einsatzplanung soll die Umstellung auf die halbautomatische Disposition zukünftig die Steuerung von Einsätzen bis zu zwei Wochen im Voraus ermöglichen. Zudem ist geplant, das WFM-System auch auf das Zählerwesen auszuweiten. www.mobilexag.de Nachrichten Wilken: Integriertes Mobile Workforce Management Wilken Neutrasoft hat mit dem Modul NTS.assets IH ein System für das Mobile Workforce Management am Markt vorgestellt. Es richtet sich vorwiegend an kleine und mittlere Netzbetreiber. Es basiert durchgängig auf der Microsoft-basierten Branchenlösung NTS. suite und unterstützt handelsübliche Android-Tablets. Damit soll auch eine GIS-Integration überflüssig sein, da für die Navigation marktübliche Apps zur Verfügung stehen. Informationen wie Arbeitszeiten oder verbrauchte Materialien können unterwegs auch offline erfasst werden, der Abgleich mit der NTS. suite erfolgt, sobald das Tablet wieder eine Netzverbindung hat. Für definierte Wartungsarbeiten können Checklisten hinterlegt werden mit denen die Einhaltung der technischen Regelwerke wie DVGW G495 oder VDE 0109 dokumentiert wird. Brabant Water setzt auf FLS Über 80 technische Mitarbeiter der Brabant Water werden künftig ihre Termin- und Tourenplanung selbst in die Hand nehmen. Die Lösungen FLS VISITOUR und FLS MOBILE der FLS aus dem schleswig-holsteinischen Heikendorf unterstützen die Serviceteams dabei, den Kundendienst rund um die Wasserversorgung zu koordinieren und ihre Außentermine, wie Inspektionen oder Wartungsarbeiten, zu planen. Brabant Water ist ein Trinkwasserunternehmen, das mehr als 2,4 Millionen Privathaushalte und Firmenkunden in den Niederlanden, mit frischem Trinkwasser versorgt. Mobile Workforce Management Business Geomatics 3/ 15 | 27. April 2015 | 11 Mit dem Tablet zur Station Mit der mobilen Lösung WFMS von Asseco BERIT beendete der Netzbetreiber ENNI Energie und Umwelt Niederrhein den „Papierkrieg“ bei der Wartung und Instandhaltung von Anlagen und Netzen. GIS und SAP integriert ArcFM UT unterstützt die Prozesse bei Baumaßnahmen, Inbetriebnahmen, Betrieb, Instandhaltung und Störungsbeseitigung bei der Westnetz. Angesichts seines umfangreichen Netzes auf einer Fläche von circa 50.000 Quadratkilometern ist für den Versorger Westnetz der Einsatz eines Workforce Managementsystems (WfM) wichtig, um einen effizienten Ressourceneinsatz zu gewährleisten. Mit der Einführung eines neuen WfM-Systems verfolgt die RWE-Tochter nun das Ziel, Über Westnetz Westnetz ist der Verteilnetzbetreiber für Strom und Gas im Westen Deutschlands. Das Unternehmen mit Sitz in Dortmund ist eine 100-prozentige Tochter der RWE Deutschland. Westnetz betreibt mit 5.200 Mitarbeitern eine Vielzahl von Netzen unterschiedlicher Eigentümer. Als unabhängiger Verteilnetzbetreiber stellt Westnetz die Gas- und Stromnetze allen Marktteilnehmern diskriminierungsfrei zur Verfügung. Im RWE-Konzern verantwortet Westnetz im regulierten Bereich Planung, Bau, Instandhaltung und Betrieb von 190.000 Kilometern Stromnetz und 28.000 Kilometern Gasnetz. mit WfM-Prozessen das operative Netzgeschäft zu optimieren. Disposition und Einsatzplanung der im Netzbetrieb eingesetzten Mitarbeiter erfolgt dabei zentral. Die Netz-IT stellt sowohl die zentral genutzten Anwendungen für die Erstellung, Disposition und Verteilung von Arbeitsaufträgen als auch die mobilen Applikationen zur Bearbeitung und Rückmeldung der Arbeitsaufträge auf den mobilen Endgeräten im Feld bereit. Das Workforce Managements basiert demnach auf einer zentralen Wartungsplanung mit einem integrierten Meldewesen. Die Meldungen werden vom Arbeitsvorbereiter genutzt, um Aufträge für Inspektionen, Wartung und Instand-setzungsmaßnahmen zu eröffnen. Der Disponent weist einzelne Aufgaben aus den Aufträgen einem Mitarbeiter oder Team zu. Dieser wiederum kann seine Einsätze abrufen, bearbeiten und nach Abschluss eine Rückmeldung an die Zentrale geben. Das WorkforceManagement dient nicht nur der Ressourcensteuerung, sondern auch der Ergebnisdokumentation. Die Beauftragungs- und die Abrechnungsebene wird ebenfalls abgebildet. Die bei Westnetz eingesetzte Techno- Fotos: Asseco BERIT ENNI bewährte Formulare wie Messprotokolle oder Checklisten digital zur Verfügung. „So werden Prozesse für den Monteur spürbar verbessert und durch den Einsatz moderner, mobiler Endgeräte zusätzlich aufgewertet, ohne dass man die Arbeitsabläufe der Mitarbeiter ändern muss“, sagt Kutter. Das bestätigt auch Projektleiter Ingo Blank von der ENNI: „Nach Einführung WFMS ist eine auf Android entwickelte Anwendung zur spartenübergreifenden Abarbeitung von Arbeitsaufträgen aus der zentralen oder dezentralen Arbeitsvorbereitung auf mobilen Endgeräten. Mit dem mobilen Workforce-Management-System stehen den Monteuren vor Ort die durch die Disponenten zugewiesenen Arbeitsaufträge auf entsprechenden Endgeräten wie Tablet oder Smartphone zur Verfügung. Die Arbeitsaufträge enthalten die für die Verrichtung der Arbeiten notwendigen Grunddaten wie etwa Einsatzort, Arbeitsbeschreibung und Planzeiten, aber auch Anlageninformationen sowie alle mitgeltenden Dokumente und Formulare. Die graphischen Netzdaten werden per WMS aus dem Netzinformationssystem eingespielt. Da bei WMFS auch Google Maps integriert wurde, erleichtern Dienste wie Lokalisierung, Navigation und Street View dem Monteur zusätzlich die Arbeit. „Gerade in weitläufigen Netzgebieten oder für neue Mitarbeiter bieten solche raumbezogenen Informationen eine echte Unterstützung“, weiß Michael Schmalisch. Insgesamt habe man bei der Entwicklung der mobilen Lösung großen Wert auf die Perspektive der Außendienstler gelegt, ist von Asseco BERIT zu erfahren. „Wir gehen grundsätzlich von den eingespielten Arbeitsabläufen aus und vereinfachen diese“, erläutert Geschäftsführer Frank Kutter. Auch in Moers stellt man den Mitarbeitern der Bewährte Abläufe und Formulare werden im System hinterlegt, um Abläufe für die Mitarbeiter nachvollziehbar zu erleichtern der mobilen Lösung WFMS blicken wir auf zufriedene Mitarbeiter! Asseco BERIT hat uns die Möglichkeit geboten, unsere Prozesse zu vereinfachen und dabei die grundsätzlichen, für den Monteur gewohnten Abläufe weiter leben zu können.“ Konkret unterstützt die mobile Lösung ENNI mit zahlreichen Funktionen und ist sowohl Online als auch Offline einsetzbar. Besonders wertvoll ist die nahtlose Anbindung sowohl an das Asset-Management-System als auch das Netzinformationssystem. Die vor Ort erfassten Daten werden zunächst durch einen zentralen Server verarbeitet und von dort aus automatisch in das jeweils „zuständige“ System über- führt. So meldet WMFS beispielsweise die durchgeführten Tätigkeiten mit Statusmeldungen, Arbeitsstunden und Arbeitsarten, verbrauchte Materialien oder eingesetzten Fahrzeugen an TOMS beziehungsweise SAP zurück, während Änderungen in den Anlagenstammdaten, Messergebnisse oder neue Objekte automatisch in das Netzinformationssystem überführt werden. Durch die Integration digitaler Signaturen können auch abzeichnungspflichtige Prozesse komplett mobil abgewickelt werden. Ingo Blank zieht ein rundum positives Fazit. „Die Dokumentation von Stationswartungen wurde durch die Umstellung auf die einfache, digitale Dateneingabe in bekannte Formulare und Messprotokolle signifikant beschleunigt. Fehleingaben in Formularen kommen dank vorgegebener Auswahllisten, Checkboxen und automatischer Konsistenzprüfungen praktisch nicht mehr vor. Übertragungs- fehler durch nachträgliche Einarbeitung in die Back-End-Systeme sind ausgeschlossen. In Summe kann man sagen, dass der Zeitaufwand für die Dokumentation der Wartung und Instandhaltung unserer Elektrostationen durch die digitale Erfassung im Feld halbiert wurde. „ Für ihn hat die Lösung WFMS der Asseco BERIT die Weichen in die mobile Welt gestellt. Hier sieht der Projektleiter noch viele Perspektiven für die ENNI: „Mit der eingeführten Technologie stehen für die Umsetzung weiterer Ideen Tür und Tor offen!“ Zukünftig sollen mit der Lösung WFMS die Disponenten die Einsätze von Monteuren aller Sparten steuern. Dabei will man zusätzlich zu Betrieb und Instandhaltung von Elektro Stationen auch den Betrieb und die Instandhaltung aller Netzkomponenten aller Sparten unterstützen. In einer weiteren Ausbaustufe ist die Bearbeitung von Aufgaben für die Bereiche Netzplanung und Netzausbau geplant. www.asseco-berit.de www.enni.de Wartungsarbeiten bei Westnetz: Das Unternehmen führt derzeit ein mobiles Workforce Management ein, bei dem die mobilen Aufgaben zentral geplant und Mitarbeiter per Routing zum Einsatzort geführt werden. nenten werden durch die auf Basis von ArcFM UT entwickelten Web-Komponente „WfM-Office“ unterstützt. Diese Komponente ist über den ArcFM UT Integrator EAI und SAP Process Integration (PI) direkt mit den SAP Komponenten PM und MRS gekoppelt. Die Mitarbeiter im Netzbetrieb sind mit robusten Feldcomputern des Herstellers Motion Computing ausgestattet, auf denen neben dem SAP MAM zukünftig auch der Assetmanager von AED-SICAD eingesetzt wird. Der Assetmanger wurde um WfM-Funktionen erweitert, die Bedienoberfläche auf notwendige Funktionen reduziert und mit einer bidirektionalen Schnittstelle zum SAP MAM versehen. Die Geodaten stellt das von AED SICAD entwickelte Synchronisationstool dem Außendienstmitarbeiter als Replikat bereit. www.aed-sicad.de www.westnetz.de Foto: Westnetz Rund 80.000 Kunden in der Region von Moers und Neukirchen-Vluyn beliefert die Energie und Umwelt Niederrhein GmbH (ENNI) mit Strom, Erdgas, Wasser und Wärme. Zur Verwaltung der Netze und Anlagen ist bei ENNI seit Jahren das Geo- und Netzinformationssystem LIDS der Mannheimer Asseco BERIT im Einsatz. Die Steuerung der operativen Prozesse im Asset Management – speziell Planung und Bau, Betrieb, Instandhaltung und Entstörung – unterstützt die Lösung TOMS. Sie wurde Anfang des Jahres ergänzt um das mobile Workforce-ManagementSystem WFMS. Innerhalb von lediglich drei Monaten hat ENNI so die komplette Wartung und Instandhaltung von Elektrostationen von Papier auf eine mobile, digitale Bearbeitung umgestellt – rund 260 Aufträge mit circa 1500 Ortsnetzstationen pro Jahr können jetzt per Tablet und Smartphone bearbeitet werden. „Ursprünglich gab man die Aufträge, die im Asset-Management-System TOMS generiert worden waren, den zuständigen Monteuren in Papierform an die Hand“, berichtet Michael Schmalisch, der als Key Account Manager bei Asseco BERIT die Einführung betreute. Nach Erledigung des Auftrags wurden die Informationen wiederum per Hand in die Systeme zurückgeführt. Diese Vorgehensweise war nicht nur vergleichsweise zeit- und personalaufwändig, sondern zudem anfällig für Fehler. „Heute gehören Arbeitsaufträge, Planwerke und Rückmeldungen auf Papier der Vergangenheit an“, resümiert Schmalisch. Dank der mobilen Lösung habe man die Prozesse deutlich vereinfachen und zudem komplett ohne Medienbrüche aufsetzen können. RWE-Projekt Smart Operator Mit dem Smart-Operator optimiert RWE den Betrieb der Ortsnetze durch den Einsatz künstlicher Intelligenz. Ziel ist es, Schwankungen im Stromnetz auszugleichen. Der Smart Operator fasst intelligente Stromzähler, verschiedene intelligente Hausgeräte in Privathaushalten sowie innovative Netztechnik wie einen zentralen Batteriespeicher und einen regelbaren Ortsnetztransformator zu einem intelligenten Ortsnetz zusammen. Der durch Photovoltaikanlagen erzeugte Strom soll so vor Ort verbraucht oder gespeichert werden. Der Smart Operator steuert die intelligenten Bausteine und verschiebt den Stromverbrauch je nach Einspeisung. Bei dem Smart Operator handelt es sich um ein selbst lernendes System. logie wurde im Projekt PIWO entwickelt und basiert im Wesentlichen auf SAPund zukünftig auch auf ArcFM UT-Komponenten. Als Dispositionswerkzeug wird SAP Multi Ressource Scheduling (MRS) basierend auf dem SAP Meldeund Auftragswesen sowie dem SAP Plant Maintenance (PM) für die Verwaltung der instandhaltungsrelevanten Betriebsmittel eingesetzt. Auf den mobilen Endgeräten kommt das SAP Mobile Asset Management (MAM) zum Einsatz. In dieser SAP-orientierten Prozesslandschaft unterstützt ArcFM UT von AED-SICAD die Geschäftsprozesse an einer Vielzahl von Stellen, zum Beispiel bei der Lokalisierung von Ereignissen, der Visualisierung von Arbeitsaufträgen, der Optimierung von Fahrtwegen und der Darstellung des Arbeitsfortschrittes bei der Inspektion von Niederspannungsbetriebsmitteln oder Ortsnetzstationen. Die Arbeitsvorbereiter und Dispo- 12 | Business Geomatics 3 / 15 | 27. April 2015 Hardware & Technologie www.business-geomatics.com HP Designjet 600 der ersten Generation beweist Ausdauer. beinahe täglich Dokumente. „Mit dem Gerät war ich immer sehr zufrieden“, so die in Rötha beschäftigte Teilkonstrukteurin. In all den Jahren war der Foto: HP In einer Ausschreibung suchte der Großformatdruckerhersteller Hewlett Packard (HP) kürzlich den dienstältesten HP Designjet Deutschlands. Ziel Im Architekturbüro Meier&Moss fand HP Deutschlands dienstältesten DesignjetDrucker – und tauschte ihn gegen das aktuelle Modell aus. Anzeige der öffentlichkeitswirksamen Aktion war es, die Qualität und Langlebigkeit der Designjet-Drucktechnologie unter Beweis zu stellen. Sieger des Wettbewerbs ist das Architekturbüro Meier&Moss. Das in Bad Segeberg und dem sächsischen Rötha ansässige Unternehmen hat das Gerät 1992, im Jahr seiner Markteinführung, installiert. Danach war der Großformatdrucker fast 22 Jahre lang in Betrieb. Birgit Apelt druckte damit Drucker für sie ein geschätzter Helfer: „Der HP Designjet war ein fester Bestandteil unseres Unternehmens und meiner Arbeit. Besonders dank seiner einfachen Bedienung.“ 22 Jahre funktionierte der Drucker einwandfrei, nur einmal war eine Reparatur nötig. „Für uns ist es wichtig, unseren Kunden eine Technologie mit höchster Qualität und Langlebigkeit anzubieten, denn diese sind für Unternehmen die zentralen Entscheidungs- zweiten Halbjahr wird die tintenbasierte Technologie HP PageWide auch für diese verfügbar sein. Bisher ist die Technologie bereits bei Büro-Druckern erprobt und erfolgreich im Einsatz. HP PageWide druckt in hoher Qualität, noch schneller und preiswerter als derzeitige Technologien, wie beispiels- Neuer GroSSformatdrucker von HP HP stellt die ersten Großformatdrucker der neuen Serie HP PageWide XL vor. Die Produkte sind mit der PageWideTechnologie ausgestattet. Durch die Nutzung der Technologie HP PageWide wird die Medienrolle auf ihrer gesamten Breite von gut einem Meter bedruckt. Dies ermöglicht Schwarz-Weiß- und Farbdrucke bei einer maximalen linearen Geschwindigkeit von 23 m/min - rund 60 Prozent schneller als die derzeit schnellsten verfügbaren Monochrom-LED-Drucker. Die neuen HPGroßformat-Drucker produzieren auf bis zu 40-Zoll- Seitengröße (1 Meter) und erfüllen den ISO-, US- und Offsetstandard für Seitengrößen. Sie liefern schnell trocknende und wischfeste Drucke. Des High End-Gerät der neuen Serie, der HP PageWide XL 8000 druckt bis zu 30 A1-Seiten pro Minute. Die 775ml-Tintenpatronen sind doppelt vorhanden. Sobald eine Patrone leer ist, wechselt der Drucker Robuste Tablets Motion Tablet PCs der Serien F5 und C5 jetzt mit 4G LTE und neuen IntelCore Prozessoren. Motion Computing bringt zwei neue Tablet-PCs für den mobilen Einsatz unter anspruchsvollen Arbeitsbedingungen auf den Markt. Aufgrund ihrer robusten Bauweise eignen sich die handlichen F5m und C5m Tablets zum Beispiel für den Einsatz in der Wartung und Instandhaltung, im Bergbau sowie dem Baugewerbe, in der Produktion, der Öffentlichen Sicherheit und dem Rettungswesen. Die Windows-basierten Geräte sind mit einer Vielzahl von Funktionen zur Bild- sowie Datenerfassung ausgestattet und ermöglichen die mobile Nutzung aller gängigen Softwarelösungen. Für eine zuverlässige Internetverbindung verfügen die neuen F5m und C5m Tablet PCs von Motion über einen ultraschnellen 4G LTE Breitbandanschluss. Zusammen mit der integrierten 802.11ac Wi-Fi-Technologie für den Zugriff auf lokale Netzwerke versprechen die Geräte eine zuverläs- weise LED-Systeme, die mithilfe von Leuchtdioden drucken. Erste Kunden haben bereits Interesse gezeigt. Möglicherweise werden sie es sein, die im Jahr 2037 den Titel für den ältesten Großformatdrucker mit HP PageWide holen. www.hp.com/de. sige Sprach- und Datenübertragung – gleichgültig, ob der Mitarbeiter gerade in einem überlasteten Netzwerk arbeitet oder sich auf einer entlegenen Baustelle befindet. Zudem verfügen die Motion Tablets über Multi-Faktor-Authentifizierungsfunktionen. Dabei erfolgt die Benutzererkennung durch eine Kombination von Passwort, Fingerabdruck-Scanner und optionalem Chipkartenleser. Überdies sind die F5m und C5m Tablets mit einer sich selbst verschlüsselnde Festplatte und einem erweiterten Sicherheitsprofil inklusive standardmäßiger Sicherheitssoftware WinMagic SecureDoc und dem Trusted Platform Module (TPM) ausgerüstet. Diebstahl-Recovery-Schutz und Remote-ManagementFunktionen sind nach Auskunft des Herstellers optional über das Absolute Computrace Add-on verfügbar. www.motioncomputing.com Foto: Hewlett Packard Betriebsjubiläum kriterien“, sagt Andreas Tschunkert, Category und Marketing Manager für Großformatdrucker bei HP. „Dennoch ist es sinnvoll, das Portfolio langfristig zu ergänzen und zu erneuern, um im täglichen Geschäft von der Innovationskraft der HP-Produkte zu profitieren.“ HP tauschte den bei Meier & Moss eingesetzten HP Designjet 600 im Zuge des Wettbewerbs gegen einen HP Designjet T1500 aus. Das Architekturbüro ist wieder auf dem neuesten technologischen Stand. Denn obwohl viele Geräte älterer Designjet-Generationen noch zuverlässig ihren Dienst tun, ist ein Wechsel auf die aktuelle Technologie sinnvoll. HP entwickelt seine Produkte stetig weiter, um Kunden die bestmögliche Druckqualität zu liefern. Beim HP Designjet 600 war diese noch auf schwarz-weiß und 300 dpi begrenzt. Mit neuen Modellen, wie beispielsweise dem HP Designjet T1500, sind hingegen Farbdruck und Auflösungen bis zu 2400 x 1200 dpi realisierbar. Auch auf ergonomische Verbesserungen legt HP Wert. Beispielsweise sind die Ablagefächer so konzipiert, dass Dokumente leichter auffindbar sind. „Wir tauschen uns regelmäßig mit unseren Kunden aus, um ihnen einen einfachen und angenehmen Druckprozess zu bieten und ihre Anmerkungen in unsere Entwicklung einfließen zu lassen“, erklärt Andreas Tschunkert. In diesem Jahr wird HP die Entwicklung bei Großformatdruckern weiter vorantreiben. Voraussichtlich ab dem automatisch zur zweiten Patrone der gleichen Farbe. Bis zu sechs Medienrollen mit einer Gesamtlänge von bis zu 1200 Metern sorgen für hohe Produktivität, heißt es seitens des Herstellers. Der kleinste Drucker des Portfolios, der HP PageWide XL 4000 - ein Multifunktionsgerät zum Beispiel für technische Arbeitsgruppen - bringt es auf bis zu 8 A1-Seiten pro Minute produzieren. Zusätzlich ist ein komplettes Portfolio von Scanner- und Finishing-Lösungen, einschließlich des HP DesignJet HD und SD-Pro-Scanner, und neues Druckerzubehör für HP PageWide XL verfügbar. Dazu zählen die HP-PageWide-XL-Online-Falter, Stapler und Hochleistungsstapler. Nachrichten NAUTIZ X1 nun auch mit Windows 6.5 HANDHELD GROUP bringt sein robustes Industrie-Smartphone NAUTIZ X1 nun auch mit Windows Embedded Handheld 6.5 auf den Markt. Das Betriebssystem ist speziell für industrielle Datenerfassungsgeräte gedacht. Der Nautiz X1 besitzt die Schutzklasse IP67 und erfüllt die Anforderungen des Militärstandards MIL-STD-810G. Seit seiner Markteinführung läuft der Nautiz X1 unter dem Betriebssystem Android 4.0. Hotspot im Fahrzeug Viele Neuwagen sind heute bereits mit WLAN ausgestattet, Mit dem HiLink CarFi von Huawei lässt sich ein Internetzugang in jedem Fahrzeug nachrüsten. Das kompakte Gerät wird mit einer Mobilfunkkarte ausgestattet im Zigarettenanzünder platziert. Eingebaut ist ein kleiner Router, der per LTE-Mobilfunknetz einen Hotspot für bis zu zehn Geräte bildet. Dabei sollen Downloadgeschwindigkeiten von bis zu bis zu 150 Mbit/s und Uploads mit bis zu 50 Mbit/s unterstützt werden. Ein USB-Ladeanschluss ist integriert. Mit Blick auf den Energieverbrauch zeigt sich der Hotspot zurückhaltend und zieht beim Betrieb weniger als 20 Watt. Huawei will den HiLink CarFi direkt in den Handel bringen, die UVP liegt bei 149 Euro. Für den Betrieb kann eine gewöhnliche Micro-SIMKarte mit passendem Datentarif genutzt werden. 27. April 2015 | Business Geomatics 3/ 15 | 13 Laserscanning www.business-geomatics.com Cycloramas jetzt auch als Esri-App Derzeit ist viel Bewegung bei CycloMedia in Deutschland. Das Unternehmen baut sein Angebot an sphärischen, georeferenzierten 360°-Panoramabildern (Cycloramas) für deutsche Städte aus. Nun gibt es einen weiteren einfachen Zugang zu den 3D-Vermessungsdaten. Die von CycloMedia entwickelte Webapplikation StreetSmart ermöglicht es Benutzern von ArcGIS online, einfach auf die sphärischen, georeferenzierten 360°-Panoramabilder (Cycloramas) zuzugreifen. Bisher gab es lediglich die firmeneigene Webanwendung GlobSpotter, einen interaktiven Web-Viewer für die Cycloramas, mit dem auch Messungen von Höhen und Strecken sowie von Flächen und Volumen in den Bildern durchgeführt werden können. Diese Daten und Funktionen sind nun auch per Smartphone und Tablet nutzbar. Die ArcGISWeb-App basiert auf Javascript und HTML5 und vollzieht damit den Schritt zur modernen Entwicklungsplattform, die auch eine herstellerübergreifende Nutzung auf mobilen Endgeräten ermöglicht. StreetSmart bietet dabei weitaus mehr als die reine Betrachtung von Cycloramas. So kann die Webapplikation einfach in ArcGIS online integriert und mit zusätzlichem Content gefüllt werden. „Geodaten lassen sich editieren und bestehende Geodaten können einfach visualisiert werden“, sagt Alexander Diegel-Bräuer, Vertriebsleiter von CycloMedia Deutschland. Die StreetSmart App visualisiert die hochauflösenden 360-Grad-Panoramabilder und ermöglicht es, innerhalb der Daten genaue Messungen Foto: Cyclomedia CycloMedia stellt mit StreetSmart eine App zur Verfügung. Sie basiert auf HTML5 und ist für ArcGIS Online optimiert. Die App StreetSmart ermöglicht eine herstellerübergreifende Nutzung der Cycloramas auf mobilen Endgeräten. durchzuführen. Soll so zum Beispiel ein Schilderkataster im GIS aufgebaut werden, können die Positionsdaten der Masten innerhalb der Cycloramas einfach per Click erstellt werden. StreetSmart verbindet Premium-Content, bestehend aus den Parallax-freien und metrisch korrekten Cycloramas, mit der ArcGIS Plattform. Dies eröffnet zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel eine medienbruchfreie Verwendung von Cycloramas mit der Desktop-Variante von ArcGIS. „Mit StreetSmart können Anwender ihre Panoramadaten auch in ihre eigenen GIS-Daten als eigenständigen Layer integrieren“, beschreibt Diegel-Bräuer. StreetSmart bietet des Weiteren die Option, Links von getaggten Bildern, also beispielsweise eine mit Fachdaten hinterlegte Straßenmöblierung, innerhalb der ArcGIS-Online-Community zu teilen. Damit eröffnet die App völlig neue Möglichkeiten, die speziell aufgearbeiteten Straßendaten ämterübergreifend und einfach innerhalb einer GIS-Umgebung zur Verfügung zu stellen. Die Webanwendung steht innerhalb des ArcGIS Marketplace zur Verfügung, einem Portal für Apps und Geodaten, auf dem neben den Produkten von Esri und seinen Distributoren auch Angebote von Technologiepartnern zu finden sind, die speziell auf die Verwendung mit ArcGIS Online zugeschnitten sind. Auf Wachstumskurs Die Neuerung geht einher mit einer Expansionsstrategie des Unternehmens. Parallel zur Entwicklung der App baut das Unternehmen auch seine Erfassungstechnologie aus. Seit Anfang des Jahres hat CycloMedia zum Beispiel neue 100-Megapixel HD-Cycloramas im Angebot, die eine zehnfach höhere Auflösung als die Vorgängerkamera bietet. In zehn Metern Abstand erreicht man eine Pixelbreite von 4,4 Millimetern. In Deutschland werden die HD-Cycloramas ab 2016 das Produktportfolio der CycloMedia Deutschland GmbH ergänzen. Auch die neue Version 3.0 der Webanwendung GlobeSpotter wurde im Februar veröffentlicht. Neben vielen neuen Funktionen besticht GlobeSpotter 3.0 vor allem durch seine erweiterten Möglichkeiten für eine übergreifende Zusammenarbeit an Inhalten sowie einer extra für GlobeSpotter entwickelten Webseite mit vielen hilfreichen Informationen für Anwender. Globespotter gibt es seit diesem Jahr auch als mobile Version. Neu ist auch eine auf deutsche Kommunen abgestimmte Lizenzverordnung. Im Rahmen einer monatlichen Pauschale können Fachkräfte auf die 360°-Panoramabilder ihres Straßenraums zugreifen. CycloMedia bietet dafür den kompletten Daten- und Anwendungsumfang der Cycloramas und der dazugehörigen Software GlobeSpotter online für einen Zeitraum von sechs Monaten an. Entscheidet sich eine Stadt für diese Pilotlizenz, erfasst CycloMedia unmittelbar im Anschluss Befahrungsdaten von bis zu 500 Kilometer des Straßennetzes. Außerdem hat das Unternehmen seine Präsenz im deutschen Markt maßgeblich ausgebaut. Die CycloMedia Deutschland GmbH mit derzeit zehn Mitarbeitern hat ihren Sitz seit Anfang des Jahres im hessischen Gießen. Heute hat CycloMedia bereits über 30 deutsche Kommunen befahren. Dazu zählen Städte jeglicher Größenordnung, zum Beispiel Kempten, Lindau, Frankfurt a. Main oder Berlin. www.cyclomedia.de Hauptstadt-Modell als Open Data zugänglich Ein großflächiges 3D-Stadtmodell von Berlin steht für private und kommerzielle Nutzer ab sofort zum kostenlosen Download bereit. ten und Prozessen verwenden.“ Das 3D-Stadtmodell ist ein Projekt der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung und der Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie. Im Rahmen der Open Data Initiative des Landes Berlin stellt die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung die LoD2 Gebäudedaten und die im Jahr 2013 erfassten digitalen Oberflächenmodelle zum freien Download zur Verfügung. www.businesslocationcenter.de Foto: Berlin Partner Anzeige Für Professor Jürgen Döllner, Leiter des Lehrstuhls für Computergrafische Systeme am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam, bietet das Stadtmodell eine einzigartige Datenbasis: „Wir planen, das Berliner 3D-Stadtmodell bei der Erforschung und Entwicklung von Verfahren und IT-Lösungen für die Visualisierung und Analyse von 3D-Raummodellen einzusetzen. Konkret wollen wir das Modell im Bereich ‚Urban Analytics‘ als Basis für die Kommunikation von komplexen raumbezogenen Da- Die Open Data Initiative des Landes Berlin macht jetzt umfangreiche 3D-Gebäudedaten verfügbar Ein 3D-Stadtmodell der deutschen Hauptstadt ist ab sofort als Open Data öffentlich zugänglich. Internetnutzer hatten bisher mit dem Modell des Business Location Centers von Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie die Möglichkeit, das Berliner Stadtgebiet realitätsgetreu online zu erkunden – nun können sie die Daten auch selbst nutzen. Egal ob Wissenschaftler, Spieleentwickler, Städteplaner, Architekt oder Grafiker – das großflächige Modell Berlins steht als kostenloser Download zur Verfügung. Für das Modell wurden rund 550.000 Gebäude auf 890 Quadratkilometer Stadtgebiet aus der Luft fotografiert und vermessen. Nun erfolgt die Bereitstellung der 3D-Gebäudedaten des Stadtmodells über ein webbasiertes Serviceportal im Rahmen der Open Data Initiative des Landes Berlin. Das Open Data Modell versetzt User in die Lage, sowohl die originären CityGMLDaten für das gesamte Stadtmodell als auch für Teilbereiche der Stadt zu beziehen und für eigene Zwecke weiterzuverarbeiten. Über eine Service- schnittstelle können einzelne Gebäude oder Teilbereiche in unterschiedlichen 3D-Datenformaten ausgewählt und heruntergeladen werden. „Für technologiebasierte Unternehmen, Startups der Digitalwirtschaft wie auch Wissenschaftseinrichtungen bietet das Modell eine einmalige Grundlage für Forschung und Entwicklung. Berlin als digitale und innovative Stadt baut mit dem Modell seine Vorreiterrolle in Europa aus“, sagt Dr. Stefan Franzke, Geschäftsführer der Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie. 14 | Business Geomatics 3 / 15 | 27. April 2015 Laserscanning www.business-geomatics.com Ebenen schlagen Targets Für die Auswertung der Laserscans von Angkor Wat wurde das Programm Scantra mit einer Ebenen-basierten Registrierung eingesetzt. Anzeige Die Entwicklung der 3D-Laserscanner sorgt dafür, dass die Instrumente immer genauer werden. Doch viele Anwendungen stellen so hohe Anforderungen an die Messgenauigkeit, dass Anwender sehr genau auf den gesamten Workflow der 3D-Modellierung achten müssen, um in dem geforderten Abweichungsbereich zu bleiben. Bei Analysen von Deformationen an Bauwerken beispielsweise ist auch in der 3D-Punktwolke eine Genauigkeit von wenigen Millimetern gefragt. Dass man diese Genauigkeit auch bei Scandaten erreichen kann, deren Erfassung bereits einige Jahre zurückliegt, hat der Ingenieur Erik Büttner von der Bochumer Firma scandric in einem Vergleichsprojekt gezeigt. Dabei ging es um die Frage, wie sich die verschiedenen Verfahren der Registrierung, also der Zusammenfassung der einzelnen Scans innerhalb eines einheitlichen Koordinatensystems, auf die Genauigkeit auswirken. In diesem Umfeld hat sich einiges auf der Entwicklungsseite getan. Früher war es üblich, für die Registrierung Hilfspunkte (Targets) einzusetzen, die bei der Aufnahme pro Scan aufwändig platziert und eingemessen werden mussten. Heute gibt es dafür automatisierte, softwaregestützte Verfahren. Büttner griff für den Vergleich auf Scandaten aus einem Projekt zurück, bei dem er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Bochum mitgearbeitet hatte. In den Jahren 2008 und 2009 wurde die Tempelanlage Angkor Wat in Kambodscha mit einem Z+F IMAGER 5006 von ZOLLER+FRÖHLICH aufgenommen. Ziel des Gemeinschaftsprojektes zwischen der Fachhochschule Köln und der Hochschule Bochum war es damals, Bauwerksverformungen und Veränderungen zwischen Regen- und Trockenzeit zu analysieren. Die Daten werden genutzt, um dem zunehmenden Verfall des weltberühmtem Bauwerks entgegenwirken zu können. Das Scan Projekt in Angkor Wat umfasst insgesamt 120 Scans. Zu jener Zeit mussten in jedem Scan mindestens drei Targets sichtbar sein um diesen registrieren zu können. So war es notwendig, insgesamt mehr als 360 Targets anzubringen. Von diesen 360 Targets wurden mehr als 180 tachymetrisch eingemessen, um eine hinreichend genaue Referenzierung im übergeordneten Koordinatensystem zu gewährleisten. Die Digitalisierung der Targets und die anschließende Registrierung der Scans erfolgte mit dem Programm LaserControl und der darin enthaltenen Blockausgleichungskomponente. Büttner stellte nun die Frage, ob diese Registrierungsaufgabe mit heutigen Mitteln nicht nur effizienter, sondern auch genauer gelöst werden könnte. Daher erarbeitete er ein neues Auswertekonzept für eine detailliertere Deformationsanalyse. Als Werkzeug für die erneute Auswertung der Messungen verwendete er das Registrierungsprogramm Scantra der Berliner Firma technet. Dieses nutzt für die Registrierung nicht Targets, sondern Ebenen, welche in den einzelnen Scans automatisch detektiert werden. Für die Untersuchung wurde ein Teilblock mit 53 Scans ausgewählt. Um die Vergleichbarkeit der Verfahren zu gewährleisten, wurde für diesen Block mit dem Programm Scantra zunächst eine Blockausgleichung über Punkte durchgeführt. Hierbei wurden 360 Targets verwendet, von denen 123 tachymetrisch eingemessen waren. Es ergab sich für die Standpunkte im quadratischen Mittel eine Translationsgenauigkeit von 4,9 Millimeter. „Dieser relativ hohe Wert ist auf Stationen zurückzuführen, die aufgrund ungünstiger Targetverteilung nur mäßig genau bestimmt werden konnten“, sagt Frank Gielsdorf, der bei technet die Entwicklung von Scantra leitet. Im Maximum betrug die Abweichung sogar 15,5 Millimeter. Für den gleichen Block hat Büttner anschließend in Scantra die Schritte Ebenen-Detektion, Ebenen-Matching und Blockausgleichung durchgeführt. Im Unterschied zum ersten Berechnungsdurchlauf wurden jedoch nur sechs Targets verwendet, die dazu dienten, den Anschluss an das übergeordnete Koordinatensystem sicherzustellen. Für das quadratische Mittel der Translationsgenauigkeit ergab sich diesmal ein Wert von 2,3 Millimeter wobei der Maximalwert bei 2,8 Millimeter lag. Diese genaueren Werte eröffneten dann auch neue Perspektiven für die Deformationsanalyse bei Angkor Wat. Die bisherigen Analysen beschränkten sich auf den Vergleich einzelner Profile an dem Bauwerk und die Deformationen bei ausgesuchten Ebenen. „Durch neue Entwicklungen wäre vielleicht eine noch umfassendere, flächenhafte Aussage möglich, die auch auf andere, ähnliche Projekte übertragen werden könnte“, sagt Erik Büttner. Diese Effekte der besseren Analysemöglichkeiten erklärt Frank Gielsdorf durch die Vorteile der Ebenen-basierten Registrierung, bei der Nachbarschaftsgenauigkeiten im Submillimeterbereich erreicht werden. „Die Translationsgenauigkeit im vorliegenden Projekt resultiert im Wesentlichen aus der Lagerung des in sich sehr stabilen Blockes auf die sechs Anschlusspunkte“, so der promovierte Geodät. Dadurch sei die Ebenentechnologie prädestiniert für die Deformationsanalyse. Schließlich stellen die dafür notwendigen Algorithmen sehr hohe Anforderungen an die Registriergenauigkeit, da hier der Einfluss der Messunsicherheit von tatsächlichen Deformationen mathematisch sauber getrennt werden muss. www.technet–gmbh.com www.scandric.de Foto: IBM/CCP Studios Foto: Technet Verfahrensvergleich bei der Registrierung von Laserscans zeigt bei der Ebenenregistrierung mit Scantra bessere Werte als bei Targets. Bei dem Projekt Urban Art Cloud in München wurde ein Laserscanner für die Digitalisierung von Fassaden eingesetzt, auf die Kunstwerke projiziert wurden. Lasern für die Kunst Digitale „Leinwand“ aus 3D-Laserscanning-Daten. Das Streetlife Festival in München lieferte im vergangenen Herbst den passenden Rahmen für eine ungewöhnlich schöne Kunst-Aktion: Festival-Besucher konnten live und in voller Größe auf dem Münchner Siegestor städtische Kunst erschaffen. Eine digitale Leinwand, Projection Mapping und eine smarte Cloud zum Ausstellen und Kuratieren der erstellten Kunstwerke machten es möglich. Zunächst war ein präzises Modell des Siegestores erforderlich, an das die Entwürfe passgenau projiziert werden konnten. Zur Erfassung des Gebäudes kam ein 3D-Laserscanner, den die Firma CPP Studios aus Offenbach mit Unterstützung der Firma Laserscanning Europe nutzte. Aus den Scandaten wurde im Nachgang das Computermodell des Münchner Siegestors erstellt. Das Team entwickelte auch einen virtuellen Fassaden-Painter, gewissermaßen eine digitale Staffelei, auf der die malenden Besuchern Motive individuell kreieren oder aus einer Bibliothek mit Bildelementen auswählen konnten. Die entstandenen Kunstwerke landeten zunächst am Münchner Siegestor und später in der Urban Art Cloud von IBM. Das gemalte Werk konnten die Besucher dann außerdem über soziale Netzwerke teilen. Das Streetlife Festival, das seit 2000 auf der Münchener Ludwig- und Leopoldstraße stattfindet, veranstaltet die Umweltinitiative Green City zusammen mit dem Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt. Jährlich an zwei Wochenenden im Jahr können zahlreiche Besucher des Festivals aktuelle Trends für umweltbewusstes Leben in der Stadt und alternative Nutzungsmöglichkeiten des öffentlichen Raums live erleben. www.streetlife-festival.de www.ibm.com www.cppstudios.de Inklusive HDR Neue Generation vom 3D-Laserscannern aus Heerbrugg. Leica Geosystems hat eine neue Genration 3D-Laserscanner, die Scanstations P40, P30 und P16 auf den Markt gebracht. Die Neuerungen betreffen nach Angaben des Unternehmens vor allem Performance und Sicherheit. Die Modelle P40 und P30 haben einen Messbereich von bis zu 270 Metern, der P16 ist das Einstiegsgerät für den nahen Messbereich bis 40 Meter. Die neuen Modelle basieren auf den Vorgängertypen C10 und P20. Im gleichen Gehäuse wie dem P20 sind nun neue, augensichere Laser untergebracht. Neue automatisierte Verfahren bei der Signalprozessierung sollen dafür sorgen, dass die Verarbeitung der Daten stark reduziert werden kann, meldet Leica Geosystems. Ebenso sollen schwierige Aufnahmen etwa bei glatten, dunklen Flächen verbessert sein. Die integrierte Kamera der drei Modelle besitzt nun die HDR-Technologie (Dynamic Range Image), die auch die automatische Registrierung von Targets in größeren Entfernungen (bis 75 Metern) unterstützt. www.leica-geosystems.de 3D Laserscanner inklusive Navigation Zoller+Fröhlich bringt mit dem Z+F IMAGER 5010X einen neuen 3D Laserscanner auf den Markt. Besonderheit des Scanners ist, dass er ein integriertes Navigationssystem besitzt, das nach Angaben des Unternehmens im Innen- und Außenbereich arbeitet. Damit sei das Produkt der erste 3D Laserscanner für industrielle Anwendungen, der diese Art der Navigation ermöglicht. Das System macht vom Scanner eine Positions- und Ausrich- tungsschätzung komplett ohne externe Targets, anhand derer eine automatische Registrierung erfolgt. Zudem stellt das Unternehmen die Software Z+F LaserControl Scout vor, die in Kombination mit dem Scanner einen komplett neuen Workflow ermöglicht. Die Registrierung der Punktwolken erfolgt dabei ohne externe Targets und der Datencheck wird bereits im Feld erledigt. www.zf-laser.com 27. April 2015 | Business Geomatics 3/ 15 | 15 Laserscanning www.business-geomatics.com Fotooptische Holzvermessung per Smartphone Spezialkamera für UAVs AMS Technologies stellt mit der OCI-UAV eine neue kompakte Version der OCIHyperspektralkamera mit 180 Gramm Gewicht vor. Mitarbeiter in der Holzindustrie können gestapelte Holzpolter mit dem Smartphone erfassen, ein Panoramabild erstellen und Berechnungen machen. klasseverteilung sowie die Stückmasse. Die App ist optimiert für sägefähiges Holz, hier liegt die Genauigkeit nach Angaben der Entwickler bei über 99 Prozent. Auch bei Industrieholz sei eine automatische Erkennung möglich. Nach einer Plausibilitätsprüfung wird das Bild mit Geokoordinaten, Anzahl der Stämme und Text unter Fotos gespeichert. Die Daten können anschließend an andere Systeme wie etwa das Forstmanagementsystem (FMS) übergeben werden. Die Bedienungsanleitung ist in der Applikation integriert. Der Förster und Informatiker Manfred Ide gründete FOVEA zusammen mit Fotorealistisches Mauerwerk Foto: div-gmbh Vermessung von Gabionen mittels UAV und Befahrung bei der div-gmbh. Im photorealistischen 3D-Modell der Gabionenwand an der Autobahn A9 sind selbst kleinste Veränderungen erkennbar Der Begriff Gabione war bis vor wenigen Jahren nur Fachleuten bekannt, doch die mit Steinen gefüllten Drahtkörbe etablieren sich zunehmend in der Landschaftsarchitektur, im Wasserbau sowie im Straßen- und Wegebau. Aufgrund zahlreicher technischer, ökologischer und wirtschaftlicher Vorteile werden Gabionen immer häufiger zum Aufbau von Wällen, als Stützmauer, zur Böschungsbefestigung und zur Errichtung von Sicht- oder Lärmschutzanlagen eingesetzt. So auch auf der Autobahn A9 bei Bayreuth, wo sie jetzt zum Gegenstand eines ungewöhnlichen Vermessungsprojekts wurden. „Die Autobahndirektion Nordbayern wurde bei einer Fachveranstaltung auf unser neues Messverfahren aufmerksam“, erinnert sich Stephan Fick, Geschäftsführer der div aus Hohen Neuendorf im Landkreis Oberhavel. Schnell war die Idee geboren, das Konzept, bei dem Objekte parallel von einer Drohne und aus einem Fahrzeug heraus erfasst werden, an den Gabionen auf der A9 zu erproben. Beim Pilotprojekt „Photogrammetrische Erfassung für die Bauwerksprüfung“ wurden die Lärmschutzwände auf einer Länge von rund 200 Metern befahren und beflogen. Mit Hilfe dieses Verfahrens für Gabionenwände soll eine Vereinfachung und Verbesserung der obligatorischen Bauwerksprüfung erreicht werden. „Lärmschutzwände sind neben den üblichen physikalischen Belastungen starken Erschütterungen ausgesetzt und müssen daher in sehr regelmäßigen Abständen flächendeckend kontrolliert werden“, erläutert Stephan Fick. Dies erweist sich in der Praxis oftmals als sehr aufwendig, da die Bauwerke schwer zugänglich sind und vielfach gar nicht in allen Dimensionen dokumentiert werden können. Zusätzliche Herausforderungen stellen bei Gabionen die Bauweise insgesamt und die Oberfläche im Besonderen dar. Um den Zustand und die Stabilität zu beurteilen, sind sehr genaue Einblicke in die Oberflächenstruktur erforderlich – idealerweise müssen die einzelnen Steine in den Körben erkennbar sein. Konventionelle messtechnische und visuelle Verfahren stießen aufgrund der Lichtbrechungen an der inhomogenen Oberfläche hier schnell an ihre Grenzen, führt der div-Geschäftsführer aus. Daher wählte er eine Kombination aus dem Messfahrzeug des Unternehmens und dem Aibot X6. Die Drohne (UAV) kann mit einer Nutzlast von bis zu 2,5 kg ausgestattet werden und erreicht Flugzeiten von bis zu 20 Minuten. Auf beiden Aufnahme-Plattformen wurde mit Spiegelreflexkameras und GPS Geräten gearbeitet, wobei das Messfahrzeug die seitlichen Aufnahmen erstellte, während die Drohne die Gabionenwände von oben beflog. Aus den so gewonnenen Aufnahmen wurden mittels photogrammetrischer Berechnungsverfahren hochauflösende Punktwolken für die Vermessung und fotorealistische 3D-Modelle generiert, die als hochauf- dem Softwareentwickler Christopher Herbon und der Interface Designerin Nadine Weiberg – alle drei Absolventen der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen. 2013 begannen sie mit der Entwicklung der App, die nun zur Marktreife gebracht wurde. Aktuell fokussiert FOVEA sein Vertriebsaktivitäten auf Europa und einige ausgewählte Länder weltweit. Die Gründer sind allerdings überzeugt, dass bis 2018 einen Großteil des weltweiten Holzeinschlags mit der neuen App vermessen wird. www.fovea.eu lösende Einzelaufnahmen und Panoramaansichten zur Verfügung stehen. Alle Aufnahmen sind georefenziert. Die erzielte Qualität ermöglicht eine detaillierte Bestandsdokumentation und bietet die Grundlage für eine flächendeckende Deformationsanalyse. Als „Nullmessung“ bieten die Daten zudem die Grundlage für spätere Kontrollen: Im Vergleich der Punktwolken aus den verschiedenen Messungen können Veränderungen in der Bauwerksgeometrie wie Neigungen, Setzungen oder Schäden an den Bauwerken visuell sehr exakt dargestellt werden. Um dies zu demonstrieren, simulierte das div-Team eine minimale Oberflächenveränderung. „Wir haben interessehalber einmal einen einzelnen Stein aus der Gabione entfernt und den Zustand vorher und nachher aufgenommen“, berichtet Stephan Fick und zeigt uns die Bilder, auf denen der Unterschied eindeutig zu erkennen ist. Sein Fazit: „Unser neues Verfahren hat seine Leistungsfähigkeit in diesem Projekt bewiesen – und zwar nicht nur für Gabionen.“ www.div-gmbh.de Die Hyperspektralkamera OCI-UAV wurde speziell für die Verwendung in Drohnen (Unmanned aerial vehicles/ systems, UAV/UAS) und ferngesteuerten Fahrzeugen (ROV) konzipiert. Der Betrieb der OCI-UAV erfolgt automatisch und erfordert minimales menschliches Eingreifen. Die OCI-UAV ist deutlich kleiner als frühere Systeme – die Abmessungen des Kamerakopfes betragen nur 8 x 6 x 6 Zentimeter bei einem Gewicht von rund 180 Gramm.. Ausgestattet mit einem miniaturisierten Single-Board-Computer mit automatischer Datenerfassung und -verarbeitung sammelt die Mikrokamera Foto: AMS Technologies nisse für die Holzvermessung ablesen können. Anstelle der heute manuellen Messung will die mobile Lösung ein gültiges, günstiges und schnelles Holzvermessungsverfahren bieten, welches das Verkaufsmaß bereits im Wald, am Anfang der Holzlieferkette, ermittelt. Nach Auskunft der Anbieter können die Nutzer der FOVEA-App alle Messdaten in wenigen Sekunden ermitteln und dadurch bis zu 95 Prozent ihrer Zeit sparen: „Was ohne die App eine Stunde dauert, ist mit FOVEA nach drei Minuten erledigt“, heißt es in einer Information zur Anwendung.. Die Bedienung der FOVEA-App ist dabei so simpel wie nur möglich: Zunächst werden die Holzpolter mit iFOVEA Counter nach definierten Vorgaben fotografieren, die Einzelbilder zu einem Gesamtbild zusammengefasst und die Stämme markiert. Basierend auf diesen Informationen ermittelt die App die Anzahl der Stämme und die Stammlänge, berechnet das Volumen, die Stirnflächenkluppung mit Stärke Die neue Spezialkamera enthält einen Miniaturrechner und wiegt kaum mehr als eine Tafel Schokolade. VIS-NIR-Hyperspektraldaten (VisibleNear Infrared) mit kontinuierlicher spektraler und räumlicher Abdeckung. Zudem bietet das System eine Datenübertragungsrate von bis zu 120 FPS). Nach Auskunft des Herstellers soll das Konzept der Kamera viele nachträgliche Korrekturprozesse an den Rohdaten überflüssig machen: So umfasst das Modell OCI-UAV-1000 die Funktion “True Push-broom”, die es der Kamera ermöglicht, mit beliebiger Geschwindigkeit zu scannen. Die multispektrale Snapshot-Kamera OCIUAV-2000 elimiert automatisch Artefakte, die durch Vibrationen während des Flugs entstehen. Diese Verbesserungen sollen die UAV/ROV-Integration erheblich erleichtern. www.amstechnologies.com Anzeige 1,2 Milliarden Holzstämme werden jährlich in deutschen Wäldern gesammelt und mit drei Millionen Transporten in die Fabriken der Holzindustrie gefahren. Der Preis für einen einzelnen Stamm Industrieholz ist in den letzten fünf Jahren von 60 Euro auf bis zu 100 Euro gestiegen. Entscheidend für den Preis sind Qualität und Maße des Holzes. Um die Länge und Breite der Stämme zu ermitteln, muss das Holz auf dem Weg aus dem Wald bis zum Sägewerk heute noch manuell bis zu fünfmal gemessen und gezählt werden. Mit der neuen FOVEA-App können Förster und Beschäftigte in der Holzindustrie alle Stämme, die auf einem sogenannten Holzpolter gestapelt sind, fotooptisch schnell und einfach mit dem Smartphone berechnen. Die Entwickler erhielten den ersten Preis beim CeBIT Innovation Award 2015. Die FOVEA-App erstellt aus mehreren Einzelfotos ein Panoramabild, aus dem die Nutzer alle erforderlichen Ergeb- Deutsche Messe Eine App für die Holz- und Forstwirtschaft wurde mit dem CeBIT Innovations-Award ausgezeichnet. 16 | Business Geomatics 3 / 15 | 27. April 2015 Telematik www.business-geomatics.com Von der Rampe bis zur App Big Trucks – big data Auf der Fachmesse transport logistic bildet eine komplette Halle das Thema Informations- und Kommunikationssysteme ab. Foto: BG-Archiv Auf der transport logistic stellt die PTV Group ihr neues Konzept vor. Test im Fahrsimulator: Auf der Messe spielen Telematik und digitale Straßendaten eine immer größere Rolle. Die Digitalisierung der Logistik ist einer der Leitgedanken auf der Messe transport logistic, die vom 5. bis 8. Mai 2015 in der Messe München stattfindet. 199 ausstellende Unternehmen belegen die gesamte Halle B2. Diese „Telematik“-Halle thematisiert Industrie 4.0, Big Data, Cloud und E-Commerce, also Schlagworte aus der IT-Branche, die auch die vermeintlich hemdsärmlige Logistikbranche immer stärker betreffen. Den Auftakt macht am Dienstag, den 5. Mai 2015, die Veranstaltung „Intelligente Welt - das Bühnenmagazin“, die gemeinsam vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und dem Branchenverband BITKOM initiiert wird. Ebenfalls am Dienstag findet das Forum „Industrie 4.0 – ein Zukunftskonzept auf der Basis von AutoID- und RTLS-Systemen“ statt. Der Verband AIM-D legt zusammen mit den Unternehmen Avus Services und smart-TEC den Fokus hier auf Anwendungsszenarien rund um die Echtzeit-Ortung. Am Donnerstag, 7. Mai 2015, veranstalten sowohl das Deutsche Verkehrsforum als auch der BITKOM Gesprächsrunden zu Big Data. In „Logistik Digital – Was bringen Big Data, Cloud und Co?“ diskutieren unter anderem Vertreter von IBM Deutschland, Schenker und der Hamburg Port Authority über die Grenzen der Digitalisierung und die Verlagerung der Wertschöpfung von der Transportkette hin zu IT-Dienstleistern. Die Veranstalter erwarten mehr als 53.000 Besucher und mehr als 2.000 Aussteller (2013: 53.000 Besucher, 2.013 Aussteller). Die transport logistic 2015, Internationale Fachmesse für Logistik, Mobilität, IT und Supply Chain Management, belegt 110.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche in neun Hallen und dem Freigelände. www.transportlogistic.de Touren- und Laderaum optimierung Am Anfang stehen die Touren- und die Laderaumoptimierung. Wie viele Frachtstücke sind es? Wie groß sind sie? Sind es Trocken-, Frische- oder Tiefkühlprodukte? In welcher Reihenfolge fahre ich meine Zielorte an? Fragen, die neben der professionellen Planung einer Tour von entscheidender Bedeutung sind. Der PTV xServer teilt die Ladefläche eines Lkws so gut wie möglich auf und berücksichtigt dabei die unterschiedlichen Temperaturzonen, die Entladereihenfolge und flexible Wände im Frachtraum. Nachdem die Eigenschaften des Laderaums des Lkws und der Transporteinheiten definiert sind, gibt die integrierbare Software ein Ladeflächenlayout aus, das die Verteilung der Wände und die Positionen der jeweiligen Transporteinheiten liefert. Mit der nahtlosen Übertragung der Tourenplanung aus den Planungssystemen PTV Smartour oder den PTV xServern an die PTV Navigation wird im nächsten Schritt gewährleistet, dass Transporteur und Fahrer auch exakt die geplanten Touren fahren. Beteiligten neu planen. Zudem ist es den Fahrern möglich, diese Informationen mit weiteren Anwendungen zu kombinieren. Ankunftsprognose in Echtzeit Services für die Fahrer Lange Wartezeiten an den Rampen sind die Regel: Schon 2011 beklagen nach einer Umfrage der SCI Verkehr 85 Prozent der befragten Transport- und Logistikunternehmen zu lange Wartezeiten an den Rampen. Auch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) identifiziert lange Wartezeiten als ernsthaftes wirtschaftliches Problem. Wartezeiten führen für alle Beteilig-ten der logistischen Lieferkette zu Zusatzkosten und zur Belastung der Fahrerinnen und Fahrer. Hier setzt die Neuentwicklung PTV Drive&Arrive an: Bei Verzögerungen, etwa durch Staus oder unvorhersehbare Ereignisse, werden vom Versender über den Transportdienstleister bis zum Warenempfänger alle Teilnehmer in Echtzeit (ETA, Estimated Time of Arrival) systemübergreifend und unabhängig von der eingesetzten Telematikoder Transportmanagement Systeme über den abweichenden Liefertermin informiert; sie können dadurch umgehend reagieren. Der Cloud-basierte Dienst stellt dabei eine bisher einzigartige Ankunftszeitprognose für Straßengütertransporte dar: Sie ist fahrzeugspezifisch und hinterlegt mit historischen sowie aktuellen Verkehrsinformationen und Sperrungsmeldungen. Außerdem berücksichtigt sie die gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten. Auf Basis dieser Echtzeitdaten können alle Die bedenklich sinkenden Zahlen der Berufskraftfahrer lösen bei Speditionen bereits Alarmstimmung aus. TopStressfaktoren sind die schlechte Parkplatzsituation und unvorhersehbare Wartezeiten an der Rampe. Lösungen wie zum Beispiel die Truck Parking Europe App helfen hier, die Parkplatzsuche wesentlich zu vereinfachen. Mit mittlerweile über 17.500 registrierten Parkplätzen und über 250.000 Stellflächen entlang der Hauptverkehrsstraßen Europas ist die App die größte kostenlose Plattform für Lkw-Parkmöglichkeiten mit vielen Zusatzfunktionen. Mehr als 40.000 Downloads seit Markteinführung und etwa 8.000 Parkplätze, welche die Fahrer selbst hinzugefügt haben, untermauern den Bedarf an einer solchen Lösung. Mit der PTV Navigator App greift das Unternehmen den Trend zur Assisted Navigation auf: Der Lkw-Führer erhält einen Copiloten, der neben der reinen Navigation ein umfangreiches Serviceangebot, darunter auch die Verbindung mit der Truck Parking Europe, bietet. Integrierte Verkehrsmeldungen sorgen „on top“ dafür, dass der Fahrer jederzeit über die Verkehrslage auf seiner Strecke informiert ist und seine Lenk- und Ruhezeiten anpassen kann. Das Lösungspaket wird auf dem PTVMessestand bei der transport logistic in München, Halle B2, Stand Nr. 401/502 vorgestellt. www.ptvgroup.com Grafik: PTV Foto: Messe München Lösungen, die die gesamte Transportkette begleiten – von der Planung über die Ausführung und Ankunft bis zur Abrechnung – stehen im Fokus des diesjährigen Messeauftritts der PTVGruppe auf der transport logistics in München. Eine Neuentwicklung informiert dabei alle am Lieferprozess Beteiligten in Echtzeit über die zu erwartende Ankunftszeit. Damit will das Unternehmen Optimierungspotenziale an der Rampe und gleichzeitig bessere Rahmenbedingungen für die Fahrer schaffen. Flankiert werden die Lösungen durch besondere Dienste, wie beispielsweise die Truck Parking Europe App. Die Lieferkette abgebildet Cloudbasierte Logistikplattform wurde mit dem Innovationspreis-IT für das Bundesland Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Der Landessieger für Rheinland-Pfalz beim Innovationspreis-IT 2015 ist die Firma AXIT mit ihrer Logistikplattform AX4 . Der Wettbewerb, in dem für jedes Bundesland sowie in verschiedenen Kategorien Sieger ausgezeichnet werden, würdigt branchenübergreifend IT-Lösungen. Die cloudbasierte Plattform AX4 integriert die Beteiligten in die Lieferkette und bildet somit den physischen Warenfluss informationsbasiert ab. Täglich werden laut AXIT darüber mehr als eine Million Sendungsdaten ausgetauscht. Vom Ordermanagement bis zur Zustellung, von der Beschaffungslogistik bis zur Distribution deckt AX4 weltweit alle relevanten Logistikprozesse, Umschlagspunkte, beteiligte Parteien und Verkehrsträger ab. Mit AX4 Open lassen sich AX4-Lösungen nach den Kundenbedürfnissen anpassen. Die Auszeichnung als Innovationspreis-IT-Gewinner für das Bundesland Rheinland-Pfalz erhielt AXIT auf der CeBIT in Hannover. Der IT-Preis wurde in diesem Jahr zum zwölften Mal ausgelobt. Die Fachjury aus 100 Wissenschaftlern, Branchenexperten und Fachjournalisten konnte nach Angaben der veranstaltenden Initiative Mittelstand erneut aus mehreren tausend Einreichungen wählen. Prämiert wurden insgesamt 60 Lösungen in 41 Kategorien aus 16 Bundesländern, der Schweiz und Österreich, sowie das innovativste Start-up-Unternehmen. www.axit.de Schematische Darstellung des PTV-Produktportfolios. Dieses deckt den gesamten Wertschöpfungsprozess von Logistikdienstleistungen ab. Im Zentrum stehen dabei immer kartenbasierte Technologien. 27. April 2015 | Business Geomatics 3/ 15 | 17 Telematik www.business-geomatics.com Stadtverträglicher Lkw-Verkehr Ein neues Navigationssystem will Transporte auf Vorrangrouten schneller und umweltfreundlicher durch das Ruhrgebiet leiten. Das System, das die Wirtschaftsförderung metropoleruhr gemeinsam mit insgesamt 40 Kommunen entwickelt hat, ist jetzt am Markt verfügbar. zählt die Branche im Ruhrgebiet. Der zunehmende Güterverkehr führt dazu, dass man hier schon viele Jahren nach sinnvollen Lösungen für die steigende Umwelt- und Lärmbelastung sucht. Das Konzept einer maßgeschneiderten Lkw-Navigation will Unternehmern und Kommunen nun gleichermaßen die Chance bieten, Fahrten effizienter und einfacher zu gestalten. Fehlerhafte Routen, die in ein Wohngebiet führen oder Brummis durch die historische Altstadt lotsen, sollen dadurch der Vergangenheit angehören. Foto: Scania Lkw in der Stadt können für die Anwohner viel befahrener Straßen und andere Verkehrsteilnehmer leicht zum Ärgernis werden. Vor allem dann, wenn der Fahrer plötzlich bemerkt, dass die Brücke doch zu niedrig oder die Straße doch zu eng ist. Die Wirtschaftsförderung metropoleruhr (wmr) hat zusammen mit dem Regionalverband Ruhr (RVR), den Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet sowie 40 Kommunen in mehrjähriger Projektarbeit ein System zur „stadtverträglichen Lkw-Navigation“ auf den Weg gebracht. Der RVR, der über langjährige Kompetenz in der Verarbeitung von Geodaten verfügt, bildete im Projekt die Schnittstelle zwischen den Kommunen sowie dem Kartenhersteller HERE Deutschland. Die Navigationslösung, die jetzt dem Markt zur Verfügung steht, ist nach Auskunft der Projektbeteiligten die bislang einzigartig in Deutschland. Sie basiert auf definierten Vorrangrouten, die dafür sorgen sollen, dass die Umwelt und die Bilanzen der Spediteure geschont werden. Dass die Metropole Ruhr bei der Bewältigung von aktuellen Verkehrsfragen neue Wege geht, kommt nicht von ungefähr: Die Region ist einer der wichtigsten Logistikstandorte in ganz Europa. Knapp 160.000 Beschäftigte Einmalige Kooperation In einem außergewöhnlichen Kooperationsprojekt entstand eine Navigationslösung, die den innerstädtischen Lkw-Verkehr verbessern soll. „Bei diesem Projekt ist es uns gelungen, eine einmalige Kooperation zwischen den Städten und Kreisen des Ruhrgebiets zu schaffen. Alle Beteiligten haben verstanden, dass der Verkehr nicht an der Stadtgrenze aufhört“, sagt Rasmus C. Beck, Vorsitzender der Geschäftsführung der wmr. Seiner Ansicht nach ist das Routensystem ein Beweis für die Innovationskraft der Region. „Wir verstehen uns als leistungsstarker Logistikstandort und tragen dafür Sorge, dass Güter aus ganz Europa möglichst schnell, umweltverträglich und sicher von A nach B kommen. Schon jetzt werden im regionalen Logistiksektor 25 Milliarden Euro umgesetzt.“ Das neue Lotsensystem gebe der Branche einen wichtigen Impuls, um Fahrzeuge, Brennstoffe und Personal noch effizienter einzusetzen, so Beck weiter. „Unser Vorgehen findet auch in vielen anderen Regionen große Zustimmung. Schließlich profitieren sowohl Natur als auch Unternehmen und Bürger von einer intelligenten Routenplanung.“ Karola Geiß-Netthöfel, Direktorin des Regionalverbandes Ruhr, lobt vor allem die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Organisationen und IT-Dienstleistern. „Wir engagieren uns jetzt seit drei Jahren in dem Projekt, stellen die technische Infrastruktur zur Verfügung und ermöglichen den Transfer an spätere Nutzer. Ein solches regionales Kooperationsprojekt, bei dem die Kommunen einer gesamten Region ihre Daten zur Verfügung stellen, ist europaweit einmalig.“ Daten ab sofort nutzbar Die neuen Datensätze können ab sofort auf Navigationssystemen genutzt werden. Laster im innerstädtischen Verkehr werden möglichst immer über Vorrangrouten gelotst. Bauliche Restriktionen werden automatisch erkannt, Nebenstraßen weitestgehend umsteuert. Dadurch kommen Lkws schneller an ihr Ziel und Anwohner ha- ben ihre Ruhe. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Vor allem auch für die Umwelt und alle anderen Verkehrsteilnehmer. An der digitalen Anpassung der Straßennetze war maßgeblich die NokiaTochter HERE beteiligt, ein führender Entwickler digitaler Karten und Navigationslösungen, der auch weiterhin an der kontinuierlichen Optimierung von Kartendaten arbeitet. „Für uns ist die Integration von aktuellen, vergleichbaren Messdaten ein weiterer Schritt zur Verbesserung des Verkehrs“, erklärt Dr. Michael Bültmann, Geschäftsführer von HERE Deutschland. „Mithilfe der neuen Lkw-Navigation stehen dem Fahrer permanent hilfreiche Informationen zur Seite, die ihn entlasten und dadurch die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erhöhen.“ Zuspruch kommt auch vom Navigationsgerätehersteller Garmin, der dafür gesorgt hat, dass die neue Software künftig auf seinen Produkten verfügbar ist. „Aus unserer Sicht ist die stadtverträgliche Lkw-Navigation eine große Chance“, sagt Marc Kast, PRManager bei Garmin. „Unser Ziel ist es, den Endkunden möglichst passgenaue Angebote zu machen. Das neue System bietet Spediteuren und Fahrern einen echten Mehrwert.“ http://business.metropoleruhr.de Vom Ölstand bis zur Spesenabrechnung GPSoverIP gewinnt Preis für eine App. Deren Anwendungsspektrum zeigt, wie vielfältig der Nutzen von Telematik heute sein kann. IP Foto: GPSover Die Software GPS Explorer gibt es auch in einer mobilen Variante. Sie kann auch für Werbefenster genutzt werden. Die Racing App enstand im Jahr 2011 im Auftrag der Veranstaltergemeinschaft Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) und des Deutschen Motorsportbundes (DMSB). Anlass der Auschreibung war es, mehr Sicherheit an der Rennstrecke zu erreichen. Seit 2013 ist der Einsatz der GPSoverIP Lösung für alle Rennen am Nürburgring Pflicht für alle teilnehmenden Rennteams. De facto dient die App jedoch allen Beteiligten am Motorsport: Fans, Teams, Rennleitung und Sponsoren profitieren gleichermaßen. Die Kombination des Telematik Systems GPSauge MI6CAN und der Racing App bietet in erster Linie die Möglichkeit, das Renngeschehen visuell zu verfolgen. Dazu gehören Positionen und Rundenzeiten der Rennfahrzeuge in Echtzeit, aber auch Gelbphasen auf der Strecke. Der Zuschauer erhält über die App interessante Zusatzinfos zur Rennstrecken, zu den Teams und zum aktuellen Rennen, so zum Beispiel, welcher Fahrer gerade im Fahrzeug sitzt. Das Rennteam wiederum findet vielfältige Hilfen zur Rennstrategie. Dabei ist der wesentliche Aspekt die Live-Übertragung von Telemetrie-Werten durch den integrierten CAN Bus Konnektor im GPSauge MI6 CAN. Dem verantwortlichen Teamchef zeigt die Racing App live die Betriebszustände seiner Fahrzeuge: Drehzahlen, Tankfüllstände oder Temperaturen. Sponsoren können beispielsweise Werbe-Popups schalten, die durch vorbeifahrende Rennfahrzeuge ausgelöst werden. Die Rennleitung wiederum ist stets im Bilde über die Gesamtsituation des Renngeschehens, erkennt also Unfälle, Gelbphasen und Geschwindigkeitsvergehen. Übertragen auf andere Anwendungsbereiche heißt dies, dass die Telematik Disponenten, Fahrern, Auftraggebern, Versendern und Warenempfängern gleichermaßen nutzen kann. Dementsprechend bestätigt die Auszeichnung für den fränkischen Telematik-Spezialisten auch das Motto des Unternehmens: „Telematik für alle Ansprüche“. Diese Marketing-Aussage ist durchaus auch technologisch hinterlegt, denn rund um die Kerntech- nologie, der Datenübertragungstechnik DATAoverIP, hat das Unternehmen ein Produktportfolio entwickelt, das vielseitig verwendbar ist. „Der GPSExplorer wird branchenübergreifend eingesetzt und bedient trotzdem sehr spezifische Anforderungen“, sagt Geschäftsführer André Jurleit. So werden einige Module eher von Unternehmen der Transportbranche genutzt, andere wiederum mehr durch Taxi-Unternehmer oder Baugewerbe. Mit dem GPS-Explorer Web sind die Funktionalitäten auch mobil auf Smartphones und Tablets verfügbar. Die neueste Version informiert auch über Geschehnisse in definierten geografischen Zonen, löst bei Überschreitungen, ähnlich wie die Racing App, Alarme aus oder nimmt eine elektronische Führerscheinkontrolle vor. Dabei wird ein Prüfsiegel am Führerschein angebracht. Die ID des Prüfsiegels wird einfach in der Verwaltung der Software GPS-Explorer Web dem entsprechenden Mitarbeiter zugeordnet und der erforderliche Kontrollzyklus mithilfe einer Kalenderfunktion eingestellt. Die Führerscheinkontrolle ist in das GPSauge IN1 v.2. voll integriert. Bei der Software GPS Explorer können Nutzer auch auf Spesenabrechnungen, Arbeitszeitnachweise, Kalenderfunktionen und eine Flottentagesübersicht zugreifen. www.gpsoverip.de Anzeige Das Unternehmen GPSoverIP hat im März einen Mobile Tech Award gewonnen. Das Schweinfurter Unternehmen wurde in München im Rahmen der Mobile Tech Conference und der Internet of Things Conference für seine „Racing App“ in der Kategorie Connected Service prämiert. Der Award kürt den innovativsten Connected Service aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. 18 | 27. April 2015 | Business Geomatics 3 / 15 Straßeninformation www.business-geomatics.com Virtuelle Testfahrt für intelligente Scheinwerfer Fortgeschrittene Fahrerassistenzsys te me, sogenannte ADAS (Advanced Driver Assistance Systems) prägen zunehmend die Energieeffizienz, die Sicherheit und den Komfort von Kraftfahrzeugen. Das Projekt „Test- und Trainingsumgebung für fortgeschrittene Fahrerassistenzsysteme“ (TRAFFIS) soll neuartige Fahrerassistenzsysteme schon im Entwicklungsstadium erlebbar machen, deren virtuelle Erprobung entlang der gesamten Wertschöpfungskette ermöglichen und damit letztlich die Entwicklungszeit signifikant verkürzen. Dazu nutzen die Forscher Fahrsimulatoren - komplexe mechatronische Systeme mit einer Vielzahl an Sensoren, Aktoren und informationsverarbeitenden Komponenten. Neben dem Einsatz für Fahrertrainings eignen sich derartige Systeme auch für das sogenannte Virtual Prototyping. Dabei wird ein Rechnermodell des zu entwickelnden Produkts gebildet und dieses anschließend wie ein realer Prototyp analysiert. In diesem Fall ermöglichen Fahrsimulatoren die umfassende Untersuchung des Zusammenspiels von Fahrer und Assistenzsystem in einer spezifischen Testumgebung. Das Heinz-Nixdorf-Institut in Paderborn führt das Projekt in enger Kooperation mit vier Industrieunternehmen durch und erhält Förderung vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung sowie vom Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen. Intelligente Scheinwerfer Anzeige Konkret geht es in dem Projekt zum Beispiel um die Simulation lichtbasierter Fahrerassistenzsysteme. Hinter dem komplizierten Namen verbergen sich im Prinzip intelligente Scheinwerfer, die sich selbstständig auf die Fahrbahn und den Gegenverkehr ausrichten und somit blendfreies Fahren bei optimaler Ausleuchtung des Straßenraums gestatten. Die Scheinwerfer werden durch ein Steuergerät angesteuert, dessen Algorithmus auf Basis einer digitalen Straßenkarte, der Position des Fahrzeugs sowie aktuellen Fahrparametern, wie Geschwindigkeit, die Ausrichtung der Scheinwerfer in einer Kurve sowie bei Gegenverkehr regelt. Das Steuergerät ist im Fahrsimulator integriert, erhält von diesem die notwendigen Informationen zur Straße und zum Fahrzeug und liefert die Ausrichtung der Scheinwerfer und die Anpassung der Lichtverteilung an den Simulator zurück. Virtuelle Realität Im Fahrsimulator von TRAFFIS wird das Blickfeld der Insassen – also auch die Ausleuchtung des Straßenraums durch die Fahrzeugscheinwerfer – auf einer Rundprojektion um eine Fahrzeugkabine sowie auf deren Außen- und Rückspiegel abgebildet. Fahrzeugkabine und Rundprojektion sind auf einer Bewegungsplattform montiert, welche die Fahrzeugbewegungen realistisch wiedergibt. Somit erhält der Testfahrer einen Gesamteindruck, insbesondere des Schwenkverhaltens der Scheinwerfer während der simulierten Testfahrt. So lässt sich das Zusammenspiel zwischen Fahrer und Assistenzsystem untersu- BARTHAUER Die virtuelle Auffahrt zur simulierten Teststrecke A 33. Foto: IB&T/Heinz-Nixdorf-Institut In einem eigens entwickelten HD-Visualisierungscenter testet das Heinz-Nixdorf-Institut in Paderborn innovative Fahrerassistenzsysteme. Die Grundlage für die interaktiven Testfahrten im Simulator liefert die Software CARD/1 von IB&T aus Norderstedt. Im TRAFFIS-Fahrsimulator stellt das Visualisierungssystem die virtuelle Umgebung auf einer Rundprojektion dar, die das Blickfeld der Insassen abbildet. Szene aus dem Simulator: Dabei wird die Ausleuchtung des Straßenraums vor dem Fahrzeug inklusiver adaptiver Anpassung des Lichtkegels nachgeahmt. Die Daten zur Trassenführung stammen aus der CARD/1-Software. chen. Der Entwicklungsingenieur kann wiederum Kontrollparameter der Steuersoftware variieren und anhand der simulierten Ausleuchtung die Auswirkung auf das Schwenkverhalten der Scheinwerfer direkt während der simulierten Testfahrt kontrollieren. Wesentlich für die Untersuchungsszenarien sind auch virtuelle Teststrecken, die im Fahrsimulator die realen Straßen ersetzen und die realen Straßenabschnitte sehr detailliert nachbilden müssen. Hierfür wurde im Rahmen des TRAFFIS-Projektes ein SoftwareWerkzeug zur weitgehend automatisierten Generierung von virtuellen Teststrecken und Umgebungen auf der Basis von Luftbildern, digitalen Gelän- de- und Landschaftsmodellen sowie Navigationsdatenbasen entwickelt. Das Modell einer virtuellen Teststrecke umfasst dabei ein Geometriemodell, das die realitätsnahe grafische Darstellung der Straße für den Testfahrer im Fahrsimulator ermöglicht, und ein Logikmodell zur Definition des Straßenverlaufs als Grundlage für die Simulation der Fahrdynamik während der virtuellen Testfahrt. Lückenschluss mit CARD/1 Die Software CARD/1 unterstützt den Prozess der automatisierten Streckengenerierung. Ausgehend von Navigationsdaten nach dem Open Street Map- Standard wandelt die Software Straßenverläufe als 3D-Punktsequenzen in Achsenverläufe um. Diese bilden wiederum die Basis für die Streckendefinition und die weitere Darstellung im Logikmodell. Auf dieser Grundlage werden dann im Simulator die Fahrzeuge gelenkt und die Software des Steuergeräts für die intelligenten Scheinwerfer mit Information zum Straßenverlauf versorgt. Das Fazit des Heinz-NixdorfInstitutes lautet: „Die Software CARD/1 bildet den Lückenschluss in unserem Prozess zur automatisierten Generierung von virtuellen Teststrecken und unterstützt somit das Virtual Prototyping von Fahrerassistenzsystemen.“ www.card-1.com Here Maps für Android und iOS verfügbar GeoDS Geoobjects Design Studio Mit GeoDS – dem Baukasten für individuelle Informationssysteme – Asset Management Lösungen für beliebige Geoinfrastruktur und jedwedes kommunales Inventar erstellen und einzigartig mit allen führenden GIS und CAD-Systemen visualisieren! Mobiler Einsatz per WebGIS möglich. www.barthauer.de Jetzt Infovideo schauen: www.geods.net Mit der App ist eine sprachgesteuerte Auto- und Fußgängernavigation mit Routenführung in mehr als 118 Ländern möglich. In über 950 Städten in mehr als 50 Ländern kann Here Maps auch öffentliche Verkehrsmittel in die Routenplanung einbeziehen. In mehr als 40 Ländern, darunter auch Deutschland, liefert die App zudem Verkehrsinformationen in Echtzeit. Nach Herstellerangaben bietet Here Maps insgesamt für mehr als 150 Länder Karten zum Download, was eine Offline-Nutzung der App erlaubt. „Wir wollen unsere Karten und Dienste so vielen Menschen wie möglich zugänglich machen, egal ob sie im Auto sitzen, mit dem Smartphone unterwegs sind oder eine Smartwatch nutzen”, führt Sean Fernback, President von Nokia Here, in einer Pressemitteilung aus. “Unsere Here-App auch für iOS zu veröffentlichen, ist für uns daher nur ein logischer Schritt, um unsere Reichweite auf alle großen mobilen Betriebssysteme auszudehnen.” Die Android-Version von Here Maps wurde im Rahmen des Betatests, also bis Mitte Februar, über drei Millionen Mal heruntergeladen Nach Informationen der britischen Zeitung Guardian hat sich die Zahl der Downloads seit der Bereitstellung für iOS auf 4 Millionen erhöht. Nokia hatte die Kartenanwendung anfangs nur für sein eigenes Mobil-OS Symbian entwickelt. Mit dem Wechsel zu Windows Phone hielt sie dann auch Einzug auf Geräten mit Microsofts Smartphone-Betriebssystem. Im August 2014 folgte schließlich eine native Android-App, die anfänglich allerdings Samsung-Geräten vorbehalten war. Im Februar 2015 schloss es schließlich den Betatest der Navigationssoftware ab und gab die App für alle Android-Ge- Foto: Here Nach der offiziellen Freigabe der Android-App im Februar 2015 hat Nokia jetzt die iOS-Version seiner Navigationssoftware Here Maps im App Store veröffentlicht. Auch Besitzer von iPhones können nun mit Here Maps navigieren. räte frei. Im November 2012 hatte Nokia für iOS eine Version von Here Maps eingeführt, die allerdings im Dezember 2013 wieder zurückgezogen wurde. Als Grund nannte Nokia Änderungen in iOS 7, die „die Nutzererfahrung beschädigen”. Seitdem stand Besitzern von iOS-Geräten lediglich die Webversion des Kartendiensts zur Verfügung. http://360.here.com | 19 Business Geomatics 3/ 15 | 27. April 2015 Straßeninformation Sonderseitenthema www.business-geomatics.com Mit der App A7-Nord hat die Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation ein digitales Verkehrsportal für die Westentasche entwickelt. Die Bundesautobahn A 7 ist die längste Autobahn Deutschlands und eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen. Mit dem sechsspurigen Ausbau zwischen dem Autobahndreieck Bordesholm und der Landesgrenze Schleswig-Holstein/Hamburg sowie im Weiteren dem Ausbau auf Hamburger Gebiet bis zum Elbtunnel von vier auf sechs beziehungsweise von sechs auf acht Fahrstreifen wird die A 7 in Schleswig-Holstein und Hamburg an die wachsenden Verkehrsmengen angepasst. Als mobile Plattform begleitet die App A7-Nord Autofahrer und Interessierte mit allen wichtigen Informationen während des Ausbaus der A 7 in Hamburg und Schleswig-Holstein. Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof: „Mit der kostenlosen App schaffen wir einen mobilen Informationskanal, mit dem wir umfangreich zum aktuellen Bau- und Verkehrsgeschehen rund um die A 7 informieren können.“ Die App A 7-Nord ist das erste mobile Verkehrsportal Hamburgs. Konkret soll sie Nutzern der A7, Pendlern und Durchreisenden bei der Reiseplanung helfen, indem sie rund um die Uhr aktuelle Verkehrsdaten und Informationen zum Ausbau bereitstellt. Aktuelle Verkehrsmeldungen, eine Karte mit Echtzeitdarstellung der Verkehrslage auf der A7 und im Hamburger Stadtgebiet, Angaben zu aktuellen Reisezeiten, Livestream Verkehrskameras von den Autobahnen und wichtigen Knotenpunkten sowie aktuelle Meldungen aus der Elbtunnel-Betriebszentrale unterstützen die individuelle Routenplanung. Außerdem beinhaltet die App einen Routenplaner für Norddeutschland und bietet umfassende Informationen über Termine, Ansprechpartner sowie Tipps und Hinweise zum A7-Ausbau. Eine Verlinkung zum bereits bestehenden mobilen Informationssystem des Landes Schleswig-Holstein, der App Baustellen-SH, ist ebenfalls vorhanden. Schleswig-Holsteins Verkehrs-Staatssekretär Dr. Frank Nägele: „Mit diesem Projekt ist es erstmals gelungen, eine länderübergreifende Straßeninformationsplattform zu schaffen. Mit dieser Foto: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie SH Foto: G&W Foto: Die A7 aktuell auf dem Smartphone Mit unterschiedlichen aktuellen Informationen will die neue App Pendler und Durchreisende auf der A7 unterstützen. App zeigen wir außerdem, dass Transparenz und Informationen wichtige Bausteine sind, um die Akzeptanz von Baustellen zu erhöhen.“ Die Anwendung ist auf mobilen Geräten mit den Betriebssystemen Android (optimiert für Version 4.4) und iOS (ab Version 7) nutzbar. www.schleswig-holstein.de www.hamburg.de Anzeige BIM erreicht Tiefbau – ganz im Sinne von BIM“, sagt Achim Warkotsch. Die Prozesse basieren dabei auf echten 3D-Volumenkörpern. Dies sorgt dafür, dass Mengen automatisch G&W sieht erhebliche Vorteile der modellbasierten Menaus den 3D-Objekten abgeleitet und genermittlung innerhalb von BIM. Durch Integration ins damit auch Änderungen am Modell auBaustellenmanagement entstehen automatisierte Prozesse tomatisch für die nachgelagerten Prozesse durchdekliniert werden können. für Kostenplanung, Ausschreibung und Abrechnung. „Zudem sind Fehler wie Lücken und Überlappungen direkt im 3D-Modell Das Thema Building Information Mobau, immer mehr in den Hintergrund. sichtbar und können frühzeitig erkannt Baustellen werden mit grafischen delling (BIM) ist in der Baubranche in und behoben werden“, so der promoAufmaßlösungen digital erfasst – mit aller Munde. Der Prozess soll auch im den entsprechenden VermessungsinTiefbau für Planer, Auftraggeber und vierte Ingenieur Warkotsch. die ausführenden Unternehmen nenDavon profitiert auch das Rechnungsstrumenten oft direkt im 3D-Kontext – und dann sofort in den digitalen nenswerte Einsparungen bringen. „Vor wesen, denn das System erstellt autoWorkflow übergeben. Zudem gehört allem die 3D-Modellierung, die heute matisch digitale und vollständig REBder Austausch von digitalen 3D-Planim Tiefbau mit modernen Softwarekonforme Abrechnungsunterlagen. Die und VermessungswerkzeuRechnungsprüfung ist für alle Beteilig-ten gen realisiert wird, kann Koeinfach möglich, weil stenplanung, Ausschreibung die Aufmaße einer oder Abrechnung nicht nur visuellen Kontrolle beschleunigen, sondern auch unterzogen werden sicherer machen“, sagt Dr. Achkönnen, die auf der im Warkotsch, Geschäftsfühintegrierten grafischen rer von G&W Software. Noch Mengenermittlung aber ist man in Deutschland basieren. „Dabei ist noch weit davon entfernt, den schnell ermittelbar, ob BIM-Prozess durchgängig und Flächen oder Körper konsequent durchzuführen. sich überlappen oder Vor allem fehlen die notwen- Bauarbeiten am Kanalnetz: Mit BIM-Prozessen lassen sich Bauzum Nachteil des Undigen Regularien, die Standar- ausführung und Kostenmanagement aufeinander abstimmen. disierungen auf Seiten der Daternehmens sogar Lütenmodelle und Schnittstellen sowie daten zwischen Auftragnehmern und cken in den abzurechnenden Flächen die gesetzlichen Vorschriften für die Auftraggebern heute praktisch überall klaffen“, erklärt Warkotsch. Die Folge: Vergabeprozesse. Schließlich ist BIM in zum Stand der Technik. Die erstellten Abrechnungen können der Praxis ein noch sehr junges Thema. schneller geprüft, Abzüge vermieden Wenngleich es schon lange als Vision Durchgängige Prozesse im und die Rechnungsbeträge früher anim Raum steht. Baustellenmanagement gewiesen werden. Der Planer importiert aus California. pro das Leistungsverzeichnis (LV) ohne Grundidee schon sehr alt Um die Vorteile von BIM-Prozessen Mengen oder auch ein Jahres-LV. Dann auch im Tiefbau nutzbar zu machen, kann er mit den grafischen Werkzeuhat G&W innerhalb seiner BaukostenDie Grundidee, ein einheitliches, grafisches Modell des Gebäudes in allen planungs- und AVA-Software Califorgen wie zum Beispiel easyGM Grafische Lebenszyklen zu verwenden, ist nämMengenermittlung von isl-kocher die nia.pro Prozesse entwickelt, die auf Mengen der benötigten Leistungen einer tiefgehenden Integration mit lich fast so alt wie die Anwendung der schnell aus Bilddaten, Plänen, 2D/3Ddem Programm des Siegener PartneEDV am Bau. Bereits in den 1980-Jahren CAD-Lösungen, GIS-Systemen oder wurden Schnittstellen zwischen CADrunternehmens isl-kocher, dem islISYBAU-Daten ermitteln. Diese werden und AVA-Programmen entwickelt, die baustellenmanager, basieren. Dadurch dann wiederum an California.pro überbereits gewisse Arbeitserleichterungen entsteht eine durchgängige Prozessbrachten, vor allem aber auch große Erkette von der Mengenermittlung in geben, wo bepreiste LV mit präzisen der Kalkulation über die ArbeitsvorMengen und Kosten entstehen. wartungen schürten. Man erhoffte sich, Die AVA-Nutzer können daraufhin die Mengen- und Kostenermittlung und bereitung und Abrechnung bis hin zur Daten direkt für Ausschreibung, Verdamit die Erstellung des LeistungsverBestandsdokumentation auf Basis grazeichnisses vollständig zu automatisiefischer Daten. gabe und eine Abrechnung mit lauSolche Prozesse haben eine direkte ren. „Allerdings stellte sich in der Praxis fender Kostenkontrolle weiterverwenAnbindung an CAD-, GIS- und ISYBAUschnell heraus, dass diese CAD/AVAden. Prüfbare Abrechnungsaufmaße Daten. „Damit kann der Anwender den Verbindung keineswegs das Allheilmitkönnen aber auch aus digitalen Verdurchgängigen Workflow vom digitel war. Auch wenn manche Lösungen messungsdaten gewonnen und in der technisch durchaus funktionierten, so AVA-Software zur Rechnungsprüfung talen Geländemodell zum kaufmängab es dennoch eine Reihe von Grünund Zahlungsfreigabe weiterverwennischen Modell mit Kostenplanung, Ausschreibung, Vergabe und Abrechden, die im Wesentlichen für den modet werden. www.gw-software.de dernen BIM-Prozess immer noch gelten, nung bis zur Kostendokumentation der www.isl-kocher.com warum in vielen Büros der erhoffte Nutabgeschlossenen Maßnahme abbilden zen ausblieb“, sagt Achim Warkotsch. Neben den Einschränkungen der 2DPolitische und normative Hindernisse Technik (in den 1980ern und 1990ern gab es kaum grafische 3D-Daten) und Mit dieser Integration wird deutlich, erfordert es aber, dass Standardiden dadurch fehlenden Informationen wo die Vorteile von BIM auch im Tief- sierungen über den gesamten Lefür die Mengenermittlung waren auch bau liegen können. Doch noch steht benszyklus einheitlich geregelt nicht vorhandene oder schlecht vordie Entwicklung relativ am Anfang. werden. „Und nicht zuletzt ist das „Für die Zukunft gibt es gerade in heutige deutsche Vergaberecht für bereitete Stammdaten – also die SachDeutschland noch viel Optimierungs- einen BIM-Prozess hinderlich“, so daten zu den grafischen Bauelementen – ein Problem. So waren etwa Bauteileipotenzial, das insbesondere auf poli- Warkotsch. Zu sehr sind hierzulangenschaften und Kosteninformationen, tischer Ebene zu erschließen ist“, so de die Ausschreibungen noch an die notwendig für eine automatisierte Warkotsch. Die veraltete Systematik den einzelnen Gewerken orientiert. LV-Berechnung sind, nicht vorhanden. des Standardleistungskataloges für Bei einem BIM-Prozess lassen sich Diese Situation hat sich grundleden Straßen- und Brückenbau und die softwaregestützten Wertschöpden Wasserbau stamme noch aus fungen jedoch nicht so trennscharf gend geändert. Heute lassen sich die der Lochkartenzeit. Zudem arbeiten definieren, wie es bisher getan wird. Probleme gut beherrschen und auch verschiedene Standardisierungsgre- Sämtliche Leistungsbeschreibungen organisatorisch sind Planer und AVAExperten näher zusammengerückt. mien nebeneinander: Zum einen werden dabei aber auf einem ei„Die Bearbeiter sind in der Regel gut ist das der Gemeinsame Ausschuss genen Modell berechnet, was viele ausgebildet, haben ein Verständnis des Elektronik im Bauwesen (GAEB), der redundante Arbeiten zur Folge hat. gesamten Prozesses und eine sorgunter anderem die Vorgaben für den Auch das IFC-Modell sei heute aufelektronischen Datenaustausch im grund seiner fehlenden Vollständigfältige Definition der PlanungsmeBauwesen erarbeitet. Zum anderen keit insbesondere für ausschreibende thodik“, so der G&W-Geschäftsführer. ist die Bundesanstalt für Straßenwe- Unternehmen noch nicht geeignet, Technisch gesehen leistet vor allem die 3D-Modellierung dem BIM-Gedanken sen (BAST) u.a. mit den Regelungen um mit mehreren Vertragspartnern Vorschub. Handaufmaße treten heute für die Elektronische Bauabrechnung ein einheitliches, lückenloses Proim Bauwesen, vor allem in den Ar(REB) zu nennen. Der BIM-Prozess zessdesign zu realisieren. beitsfeldern Straßen-, Tief- und Erd- | 20 Straßeninformation 27. April 2015 | Business Geomatics 3 / 15 Straßeninformation www.business-geomatics.com Straßen-GeoInnovationspreis 2015 ed Foto: sigM ia Vom 21. bis zum 23. April 2015 fand im Kultur- und Kongresszentrum K in Kornwestheim der diesjährige Straßen-Geo-Kongress statt. Als Höhepunkt der Veranstaltung wurde der Straßen-Geo-Innovationspreis verliehen. Die Auszeichnung prämiert Leuchtturm- und Beispielprojekte, die neue Ansätze aufzeigen, um die vielfältigen Herausforderungen rund um die Erhaltung kommunaler Straßen zu meistern. Der Straßen-Geo-Innovationspreis wurde zum zweiten Mal an herausragende Projekte aus dem kommunalen Infrastruktur-Management vergeben. 1. Sieger: Anzeige Zentimetergenaue Straßendatenerfassung mit einem schnellfahrenden Erfassungssystem in der Gemeinde Jagstzell Die baden-württembergische Gemeinde Jagstzell hat ein umfassendes Straßenkataster aufgebaut, das erstmalig flächendeckende Daten mit einer relativen Lagegenauigkeit im Zentimeterbereich, Planungsdaten in einer absoluten Genauigkeit in Lage und Höhe von unter einem Zentimeter sowie Zustandsdaten umfasst. Sämtliche Straßendaten wurden in nur einer Befahrung durch ein Erfassungssystem der Firma eagle eye technologies gewonnen. Das Projekt zeichnet sich dadurch aus, dass mit einem schnellfahrenden Erfassungssystem erstmals Daten erhoben werden konnten, die den allgemein gültigen Standards der Präzisionsvermessung entsprechen. Damit erreicht eine Befahrungstechnologie zum ersten Mal ein Genauigkeitsniveau, mit dem nicht nur Verwaltungs-, Instandhaltungs- und Wartungspro- zesse optimierbar sind, sondern auch Planungsprozesse aufgesetzt werden können. Die Begründung für die Prämierung im Rahmen des Wettbewerbes liegt in der hohen technischen und methodischen Innovation bei der Datengenauigkeit. Dieses Projekt stellt bei der mobilen Datenerfassung ein Novum dar, da es mit der durchgehenden Datengenauigkeit von unter einem Zentimeter eine bisher unerreichte Schallmauer durchbricht. Projektpartner: • Gemeindes Jagstzell, Baden-Württemberg • eagle eye technologies GmbH, Berlin 2. Sieger: Kommunales Management System (KomMaS) der Stadt Pforzheim In der Stadt Pforzheim wurde mit KoMaS ein kommunales Managementsystem etabliert, mit dem sämtliche städtischen Aufgaben rund um die Straße gemanagt werden. Die Grundla- gen des Projektes KomMaS wurden mit der Einführung einer ersten Straßeninformationsdatenbank vor 25 Jahren gelegt. Daraus ist ein stadtweites System entstanden, das heute nahezu alle Arbeitsabläufe unterstützt, welche die Straßen selbst, die Straßeninfrastruktur und den Straßenraum betreffen. Herzstück ist eine zentrale Datenbank, auf die alle relevanten kommunalen Mitarbeiter per Web-Auskunft zugreifen können. Softwarepartner der Stadt Pforzheim beim Aufbau des Systems ist die Firma BARAL Geohaus Consulting aus Reutlingen. Gründe für die Prämierung des Projektes im Rahmen des Straßen-GeoInnovationspreises 2015 lagen neben der herausragenden technischen und organisatorischen Umsetzung vor allem in der großen Nachhaltigkeit, mit der die kommunalen Verantwortlichen die Realisierung verfolgt und umgesetzt haben. Das Pforzheimer Projekt zeigt in herausragender Weise, dass es lohnend ist, Ziele über längere Zeiträume im Auge zu behalten. Projektpartner: • Stadt Pforzheim, Baden-Württemberg • BARAL Geohaus Consulting AG Reutlingen 3. Sieger: Interdisziplinäre 3D-Dokumentation des Straßenraumes in Bocholt Die nordrhein-westfälische Stadt Bocholt hat 2012 erstmalig eine GeoMapping Befahrung durchgeführt, bei der das gesamte vermögensrelevante Straßennetz mit einer Länge von rund 600 Kilometer sowie rund 60 Kilometer Straßen anderer Baulastträger erfasst wurde. Aufgenommen wurden 360-Grad-Panoramaaufnahmen in einem Abstand von etwa fünf Metern und eine dichte Laserscan-Punktwolke. Als Ergebnis entstanden so rund 220.000 Panoramafotos und viele Milliarden über die Bilder eingefärbte Scanpunkte. Diese riesige Datenmenge wurde aufbereitet und so optimiert, dass eine webbasierte Nutzung aus einem WebGIS performant ermöglicht werden konnte. Der Projektpartner GDS Geo Daten Service aus Borken führte auf Basis der Befahrungsdaten und unter Nutzung der Teilflächen aus dem Straßenkataster eine Zustandsbewertung aller kommunalen Straßen durch. Aus Zustandsbewertung wurde wiederum eine Vermögensbewertung abgeleitet. Die Begründung für die Auszeichnung des Projektes im Rahmen des Straßen-Geo-Innovationspreises 2015 liegt in der Interdisziplinarität des Projektes und dem amts- und organisationsübergreifenden Projektnutzen. Projektpartner: • Stadt Bocholt, Nordrhein-Westfalen • GDS Geo Daten Service GmbH, Borken Aufnahmen von Straßenpanoramen neu bewertet Der vom Selbstregulierung Informationswirtschaft (SRIW) umgesetzte „Datenschutz-Kodex für Geodatendienste“ wurde überarbeitet. Als Google vor fünf Jahren begann, deutsche Straßen digital zu erfassen, wurde der gesellschaftliche Nutzwert von Straßenpanoramadiensten in der öffentlichen Diskussion kaum erwähnt und Bedenken in Bezug auf den Datenschutz in den Vordergrund gerückt. Die Folge war ein erheblicher Vertrauensverlust der Bürger. Unternehmen wie Google, Microsoft oder Nokia Here sahen von weiteren Investitionen ab. Als Reaktion entwickelten Unternehmen der ITK-Branche im Jahr 2011 den „Datenschutz-Kodex für Geodatendienste“. Sein Ziel ist es, praxistaugliche Lösungen zur Sicherstellung des Datenschutzes in diesem Bereich zu etablieren und dadurch verlorenes Vertrauen und Akzeptanz im Markt wiederherzustellen. Zur Einhaltung der Regelungen des Kodex haben sich derzeit die Unternehmen Cyclomedia Deutschland, Deutsche Post, Deutsche Telekom, Google, HERE Deutschland, Map & Route, Microsoft Deutschland und Panolife verpflichtet. Der Kodex der Selbstregulierung Informationswirtschaft (SRIW) gewann 2014 beim letzten Straßen-Geo-Kongress in Münster den Sonderpreis der Jury. Mehr Anerkennung in Kommunen Allerdings kamen in der Vergangenheit neue Unsicherheiten in Bezug auf den Datenschutz auf – in Einzelfällen wurden sogar Aufnahmefahrten im Auftrag von Kommunen von den Aufsichtsbehörden gestoppt. Nach einer Evaluierung hat der SRIW den Datenschutz-Kodex nun überarbeitet: Der Anwendungsbereich erfasst jetzt auch Straßenpanoramaaufnahmen, die überwiegend im Auftrag von Kommunen und anderen öffentlichen Auftraggebern zu deren interner Verwendung hergestellt werden, aber nicht öffentlich im Internet zugänglich sind. In der neuen Fassung des Kodex werden die rechtlichen Voraussetzungen für Aufnahmefahrten, die Verarbeitung der Bilder bis hin zur Übermittlung der Daten und deren Nutzung durch die Kommunen beschrieben. Damit wird sowohl den Kommunen als auch deren überwiegend mittelständischen Auftragnehmern eine klare rechtliche Orientierung an die Hand gegeben. Unternehmen können den neuen Kodex zeichnen und damit gegenüber Auftraggebern und der Öffentlichkeit zeigen, dass sie die im Kodex genannten Bedingungen akzeptieren und befolgen. Die Überarbeitung beruht auf Empfehlungen von PricewaterhouseCoopers (PwC Legal), die im Rahmen einer unabhängigen Evaluierung des Datenschutz-Kodex die rechtlichen Bedingungen für Straßenpanoramaaufnahmen und deren Nutzung untersucht haben. Darüber hinaus ergab eine im Rahmen der Evaluierung durchgeführte repräsentative Umfrage der Bitkom Research in Zusammenarbeit mit dem Feldinstitut panelbiz, dass der Nutzwert von Straßenpanoramen sehr vielfältig ist. Sie werden nicht nur im touristischen Bereich (54 Prozent), zur Navigation (69 Prozent) und zur Wohnungssuche (29 Prozent) eingesetzt. 18 Prozent der Befragten nutzen die Dienste auch regelmäßig, Vorteile des Kodex für Unternehmen: • Einfacher Nachweis zur Einhaltung der Datenschutzgesetze kann gegenüber den Auftraggebern • Verzicht auf zeit- und kostenintensive Einzelverhandlungen über die Einhaltung des Datenschutzrechts mit Kommunen und Aufsichtsbehörden • Zugriff auf Erfahrung und Kenntnis des SRIW bei der Erfüllung datenschutzrechtlicher Anforderungen • Schaffung öffentlichen Vertrauens um die Barrierefreiheit von Zielorten zu überprüfen, wodurch der Lebensalltag sehr vieler körperlich eingeschränkter Menschen verbessert wird. Insgesamt sind die Dienste für viele Bürger zu einem nützlichen Bestandteil des Alltags geworden und der Bedarf an Straßenpanoramaaufnahmen ist gestiegen. Insbesondere die Kommunen erkennen die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten und Potenziale von Straßenpanoramaaufnahmen etwa in den Bereichen Bau, Feuerwehr, Polizei, Verkehr, Mobilität und Touristik. Anerkennung per Gesetz Während bei der ursprünglichen Ausgestaltung des Kodex noch vor allem Dienste im Vordergrund standen, die Straßenpanoramen frei zugänglich im Internet anbieten, konnte nun auch eine standardisierte datenschutzrechtliche Lösung für die Probleme im Business-to-Government Markt geschaffen werden. Im Dialog mit den Datenschutzaufsichtsbehörden strebt der SRIW eine Anerkennung des Kodex nach § 38a Bundesdatenschutzgesetz an. Nach Einschätzung des Vereins wäre dies eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten, weil dadurch eine einheitliche Anwendung der Datenschutzgesetze für Straßenpanoramadienste sichergestellt würde und gleichzeitig bestehende Barrieren für die Beauftragung der dringend benötigten Geodaten beseitigt werden könnten. www.sriw.de www.geodatendienstekodex.de 27. April 2015 | Business Geomatics 3/ 15 | 21 Forschung & Entwicklung www.business-geomatics.com Verbesserte Vorhersage von Geo-Risiken Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Physikalische Messtechnik IPM und der Albert-LudwigsUniversität Freiburg wollen bessere Prognosen für Naturkatastrophen entwickeln. Überschwemmungen, Bergstürze oder Waldbrände kommen in der Regel überraschend, so dass Bevölkerung und Sicherheitskräfte nicht optimal vorbereitet sind. Bessere Vorhersagen könnten die Grundlage für vorbeugende Maßnahmen schaffen und so auch dazu beitragen, Schäden zu verringern. Genau dies ist das Ziel des Projekts „MulDiScan“, bei dem Forscher des Fraunhofer IPM und der Freiburger Universität zusammenarbeiten, um spezifische Risiken besser einschätzen zu können. Das Projekt ist eines von zwölf Pilotprojekten im Rahmen des »Leistungszentrums Nachhaltigkeit Freiburg«. das vom Land BadenWürttemberg, der Universität Freiburg und der Fraunhofer-Gesellschaft finanziert wird. Wann wird der nächste Starkregen den Damm endgültig aufweichen? Unter welchen Bedingungen könnte der schon instabile Hang abrutschen? Wie hoch ist die Gefahr von Waldbränden bei anhaltend trockener Witterung? Zur Einschätzung solcher Geo-Risiken müssen viele Umweltparameter über lange Zeiträume beobachtet, dokumentiert und interpretiert werden. „Dazu benötigen wir hochwertige Messdaten großer, teils schwer zugänglicher Landstriche, die geometrische Verände- oder Lichtpulse benötigen, um von einem Sender zu einem Objekt und zurück zu einem Detektor zu gelangen. Durch die Bewegung des Scanners und rasch aufeinanderfolgende Messungen ergibt sich eine Vielzahl an Messpunkten, die ein 3D-Profil der zu messenden Oberfläche ergeben. Zusätzlich vorhandene oder erfasste Parameter wie Temperatur oder Feuchte werden dann in einen zeitlichen und räumlichen Bezug zu den geometrischen Daten gebracht. Diese aktuellen, hochwertigen Messdaten sind aber nur ein erster Schritt auf dem Weg zu einer besseren Vorhersage möglicher Georisiken. Für zuverlässige Prognosen ist es notwendig, die Informationen mit weiteren Mess- und Erfahrungswerten zu kombinieren. Aus einer ausreichend großen Anzahl an Daten werden sich zukünftige Änderungen einzelner Größen zuverlässiger vorhersagen lassen, um lokale oder auch globale Veränderungen abzuleiten. Warum sind manche Regionen bei Starkregen von Überflutungen oder Hangrutschungen betroffen, andere Gebiete dagegen kaum oder gar nicht? Fragen wie diese sollen durch die Erkenntnisse aus dem Projekt »MulDiScan« in Zukunft besser beantwortet werden. www.ipm.fraunhofer.de Foto: Fraunhofer rungen von Strukturen erfassen,“ sagt Dr. Alexander Reiterer, Projektkoordinator am Fraunhofer IPM. „Die Daten allein helfen uns aber noch wenig. Wir arbeiten daher mit den Kolleginnen und Kollegen der Universität an einem ganzheitlichen Ansatz, mit dem wir Messdaten modellieren und interpretieren können.“ Für eine ausreichende Datenbasis müssen relevante Umweltparameter unter verschiedensten Umgebungsbedingungen erfasst werden. Bei den Messungen setzen die Wissenschaftler vor allem auf kleine unbemannte Luftfahrzeuge, sogenannte UAVs (Unmanned Aerial Vehicles). Für den Einsatz von Sensorik auf UAVs gelten enge Grenzen, was Größe, Gewicht und Leistungsverbrauch angeht. „Die Sensoren müssen kleiner, leichter und energiesparender werden, damit wir sie in verteilten Systemen einsetzen Ausgestattet mit zahlreichen Sensoren erheben Drohnen umfangreiche Umweltdaten können“, betont Reiterer, der die Entwicklung der Sensoren verantwortet. Verbesserte Datenlage Ausgerüstet mit einer Vielzahl an Sensoren, darunter beispielsweise ein Laserscanner und eine Kamera, sind die Systeme in der Lage, sehr schnell ein detailgenaues, dreidimensionales Abbild eines Geländes zu erstellen, das auch weitere Informationen wie beispielsweise Feuchte oder Temperatur beinhaltet. Grundlage der Datenerfassung sind hochgenaue Messungen der Geometrie auf Basis von Lichtlaufzeitmessungen: Dabei wird die Zeit gemessen, die Lichtwellen Foto: Fraunhofer Minimale Änderungen von Satellitenbahnen sollen Auskunft über zukünftige Hochwasserereignisse geben. Forschungsprojekt „PRSauth“ entwickelt sichere Methoden zur Authentifizierung von GNSS-Signalen. volle Anwendungen realisieren, die mit anderen GPS- oder Galileo-Diensten nicht möglich sind“, sagt Alexander Rügamer, Projektleiter von „PRSauth“. Die konventionellen PRS-Empfänger werden aufgrund des für die Kryptographie notwendigen Sicherheitsmoduls allerdings teurer als Massenmarktempfänger. Zudem werden sie nur für ausgewählte, behördlich autorisierte Nutzergruppen verfügbar sein. Mit der entstehenden PRSauth-Technologie können miniaturisierte und preisgünstige Empfänger entwickelt werden, bei denen die aufwendige Kryptoverarbeitung und große Teile des Empfängers (Signalverarbeitung) in eine gesicherte Serverumgebung ausgelagert werden. Die PRS-Signalverarbeitung wird dabei in eine geschützte Serverumgebung ausgelagert, um so die Sicherheit von PRS nicht zu gefährden. Nur die Serverseite muss eine entsprechende PRS-Signalverarbeitung unterstützen. Bei „eGeo-Riddle“, einem Projekt der Ruhr-Universität Bochum, begeben sich Studierende der Geographie auf eine sogenannte eExkursion. Sie besuchen geographisch interessante Orte, die sie mit Hilfe von Online-Karten finden müssen. Vor Ort schauen sie speziell produzierte Lehrvideos auf ihren Smartphones an und lösen Aufgaben. Das Projekt verbindet auf vorbildliche Weise multimediale Lehrinhalte mit realen Lernorten. Dafür verlieh der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft die „Hochschulperle digital“ des Monats April. Die prämierten „Hochschulperlen“ sind innovative, beispielhafte Projekte, die in einer Hochschule realisiert werden. „Der Einsatz von Multimedia auf mobilen Endgeräten ermöglicht das Lernen vor Ort und ergänzt die Präsenzlehre gewinnbringend. Darüber hinaus engagieren sich die Studierenden selbst in dem auch auf andere Hochschulen und Disziplinen übertragbaren eLearning-Projekt. Das macht das Projekt zu einer digitalen ‚Hochschulperle‘“, so die Jury des Stifterverbandes zu ihrer Auswahl. „VorLesungen VerOrten - eLearning im Gelände“ gibt es in Bochum seit dem Sommersemester 2013. Das Projekt ist in Zusammenarbeit mit studentischen eTutoren entstanden und wird von diesen auch weiterhin begleitet. www.hochschulperle.de/digital Flutwarnung per Satellit Geprüfte Galileo-Signale Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS und Siemens haben das Forschungsprojekt PRSauth gestartet. Ziel des Projekts ist es, eine Messung beziehungsweise Informationen im europäischen Satellitennavigationssystem Galileo mit einem Zeit- und Ortsstempel zu versehen, den man später zweifelsfrei und rechtssicher überprüfen kann. Dazu werden die speziellen Eigenschaften des kryptographisch geschützten Galileo-PRSDienstes verwendet. PRS steht für Public Regulated Service und bezeichnet einen verschlüsselten Dienst, der ausschließlich für Sicherheitsbehörden gedacht ist und neben einer erhöhten Integrität auch hohen Schutz gegenüber Störsendern bieten soll. Der PRS-Dienst setzt eine starke Verschlüsselung ein, die das Manipulieren der Zeit und Position unmöglich machen soll. „Dadurch lassen sich viele sicherheitskritische und anspruchs- Elektronische Exkursionen So sollen die Kosten auf der Empfängerseite deutlich reduziert werden. Mögliche Anwendungen sind das sicheres Nachverfolgen von Gütern, ECall-Systeme im Auto, bei denen die Privatsphäre geschützt bleibt, sichere Überwachung von Sondermüll- und Gefahrguttransporten bis hin zu einem alternativen Mautsystem sowie Authentifizierung von Fotos oder Videos. An diesem Projekt sind als Verbundpartner das Fraunhofer IIS, das Siemens Business Segment Systems Engineering in Fürth sowie Siemens Corporate Technology mit dem Fachbereich „IT Security“ beteiligt. Unterauftragnehmer von Fraunhofer IIS sind IABG und Teleorbit. PRSauth wird aus dem Nationalen Programm für Weltraum und Innovation des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert und von der Deutschen PRS-Behörde als eines der ersten nationalen PRSPilotprojekte unterstützt. www.iis.fraunhofer.de Das dreijährige von der EU finanzierte Projekt EGSIEM (European Gravity Service for Improved Emergency Management) wurde gestartet. Das internationale Forschungskonsortium unter Leitung der Universität Bern (Schweiz) will die Vorwarnzeit für Fluten und Dürren deutlich erhöhen. Ziel der Forschung ist es, die Informationen von Satellitensensoren und anderen Datenquellen nicht erst beim Auftreten der Flut, sondern schon vorher zu nutzen. Eine wichtige Information ist dabei die Verteilung der gesamten Wassermengen. Dabei genügt es nicht, zu wissen, wie viel es geregnet hat. Ob es zu einer Überflutung kommt oder nicht, hängt vom Sättigungsgrad des Bodens ab. Paradoxerweise lässt sich der Untergrund am besten aus dem All beobachten. Mithilfe des Satellitensystems GRACE (Gravity Recovery and Climate Experiment) zur Schwerefeldbestimmung, mit dem an allen Partnerinstituten seit längerem gearbeitet wird, lassen sich Massenveränderungen auf der Erde analysieren. Da die Verteilung der Massen direkten Einfluss auf das Schwerefeld der Erde hat, beeinflusst dies auch die Bahn der Satelliten. Die Abweichung ist zwar minimal – in der Größenordnung eines Haares –, aber messbar. An dem Forscherteam ist auch das Institut für Erdmessung (IfE) der Leibniz Universität Hannover beteiligt. Weitere Projektpartner sind: die Universität Luxemburg (Luxemburg), das Helmholtz-Zentrum Potsdam - Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., das Centre National d’Études Spatiales (Frankreich), die Géode & Cie (Frankreich) und die Technische Universität Graz (Österreich). www.gfz-potsdam.de Nachrichten An der Lehreinheit Geoinformatik und Vermessung wird eine neue Stiftungsprofessur „Geo-Government“ der Carl-Zeiss-Stiftung eingerichtet. Die Stelle ist auf eine Dauer von fünf Jahren ausgelegt. Im Rahmen der Stiftungsprofessur soll gezielt neue Kompetenz an der Schnittstelle von EGovernment, Geoinformatik und Geodäsie aufgebaut werden. Aufgabe der geplanten Professur in der Forschung wird sein, an der Weiterentwicklung von Geodateninfrastrukturen und dem E-Government auf nationaler, europäischer und globaler Ebene und an der Integration der beiden Entwicklungsstränge mitzuwirken. Der Begriff „GeoGovernment“ umfasst das gesamte IT-gestützte Verwaltungshandeln, bei dem der Raumbezug in Form von Geoinformationen eine wichtige Rolle spielt. Nach anerkannten Schätzungen trifft dies auf etwa 80 Prozent aller Verwaltungshandlungen zu. 22 | Business Geomatics 3 / 15 | 27. April 2015 Unternehmen & Märkte www.business-geomatics.com Um die Street Factory ergänzt Nachrichten Der IT-Anbieter Rolta setzt zusätzlich zur Pixel-Factory-Softwaresuite nun auch das 3D-System Street Factory ein. Topcon: Neuer Vice President für GeoPositioning Solutions Foto: Airbus Die Division des Airbus-Konzerns, Airbus Defence and Space (Airbus DAS), hat seine 3D-Stadtkartierungslösung Street Factory an Rolta geliefert. Das indische Unternehmen wird die 3D-Software an seinem Standort in Mumbai einsetzen. Sie ergänzt die zwei bereits eingesetzten Pixel-Factory-Systeme des Unternehmens. Das System zur 3D-Darstellung von Stadtgebieten soll dort die auf zwei bereits eingesetzten Pixel-FactoryVerarbeitungssystemen basierenden Verarbeitungskapazitäten ergänzen. Damit bestätigen Airbus DAS und Rolta ihre langjährige Partnerschaft. Street Factory ist seit Juli 2012 auf dem Markt. Sie ermöglicht es, Aufnahmen von Luftbild- und Straßenkameras vollautomatisch zu bearbeiten, um 3D-texturierte Datenbanken und verzerrungsfreie Bilder zu erstellen. Nach Angaben von Airbus DAS ist „der präzise Prozess vollautomatisiert und die Aufnahmen werden – unabhängig vom verwendeten Sensor – innerhalb nur weniger Stunden nach der Datenerfassung erstellt.“ Der israelische Kameraspezialist Phase One hat mit der IXU 180 eine neue Mittelformat-Luftbildkamera am Markt vorgestellt, die mit einem CCD-Sensor eine Auflösung von 80 MP erreicht. Dabei ist die Kamera sehr klein und leicht. Sie wiegt weniger als 950 Gramm und kann als einzelne Kamera oder im Verbund (array) benutzt werden, beispielsweise, um Schrägaufnahmen zu integrieren. Damit eignet sie sich insbesondere für den Einsatz in Ultraleicht-Flugzeugen, Gyrocoptern oder unbemannten Flugsystemen. Marseille in einem texturierten 3D-Modell. Nach der in Japan ansässigen PASCO Corporation ist Rolta nun das zweite Unternehmen, das mit der Beschaffung des Street-Factory-Systems über die komplette Reihe an Geoverarbeitungslösungen von Airbus DAS verfügt. Das System deckt die gesamte Geodatenproduktion auf Basis von Satellitenund Luftbildern ab, einschließlich digitaler Höhenmodelle (DHM), Orthobildern und 3D-Stadtmodellen. www.airbusdefenceandspace.com Die Topcon Positioning Group stellt François Erceau als neuen Vice President für den Geschäftsbereich GeoPositioning Solutions in Europa vor. Erceau bringt über 20 Jahre Branchenerfahrung mit. Erceau ist dafür verantwortlich, die bestehenden Geschäftsfelder nach vorn zu bringen und neue vertikale Märkte in der Region zu entwickeln, um die Expansionsstrategie der GeoPositioning Solutions Group fortzusetzen. Erceau besitzt einen Diplomabschluss in Betriebswirtschaft sowie einen Master in Optik, Physik und Elektronik. Das Unternehmen Disy hat gemeinsam mit Partnern ein Projekt zur Optimierung des „Web Processing Services“ (WPS) durchgeführt. Das Forschungsprojekt trägt den Namen „RichWPS – Eine Software-Umgebung für Fachanwender zur effizienteren Nutzung von Geodaten mit Web Processing Services“. Jetzt wurden die Ergebnisse in einem öffentlichen Abschlussworkshop präsentiert. Der WPS-Standard des Open Geospatial Consortium (OGC) ermöglicht die Interoperabilität von Geodaten und dient dazu, komplexe Geodatenverarbeitungsprozesse im Web ablaufen zu lassen. BARTHAUER und Ingenieurbüro Haite kooperieren Die Unternehmen BARTHAUER Software und das Ingenieurbüro Haite kooperieren. Ziel ist die Integration der Haite Software K2000 zur Zustandserfassung von Kanalnetzen in das Netzinformationssystem BaSYS. Die Kombination aus BaSYS und K2000 wird bereits bei Kommunen und Ingenieurbüros eingesetzt. Die Integration ermöglicht es nach Angaben von Barthauer, die erfassten Zustands- und Inspektionsdaten eines Kanalnetzes aus den TV-Fahrzeugen direkt über BaSYS anzuzeigen. Foto: Canon Warten auf den Dornröschen-Kuss Effizienter WPS-Dienst Fotos: Canon Phase One: Neue Luftbildkamera mit 80 MP Auf der FESPA zeigt Canon nicht nur fünf brandneue Großformatdrucker. Im Fokus steht das praxisnahe Erleben der Drucker - und das noch unterschätzte Thema Kostentransparenz. Die Welt der Ingenieure ist voller Normen, birgt aber immer wieder die eine oder andere Überraschung. Einen besonders farbenfrohen Standard können Interessierte auf der diesjährigen FESPA, der weltweit größten Messe für den digitalen Großformatdruck, kennenlernen. Die RAL-Farben gibt es zwar schon seit fast hundert Jahren, der Einsatz im Bereich technischer Pläne und Karten ist jedoch noch relativ neu. „Es wird zunehmend gefordert, dass die farbliche Codierung von technischer Infrastruktur in Plänen und Zeichnungen auch genau stimmt, das heißt, sich an der RAL-Systematik orientiert“, weiß Wilko van Oostrum, Produktmanager für den Bereich Großformatdruck bei Canon. Schließlich ist es manchmal ein Unterschied, ob etwa eine Stromleitung in RAL 1006 oder RAL 1007, sprich in Narzissengelb oder Maisgelb, dargestellt wird. imagePROGRAF und ColorWave Aus Sicht von Canon ist dies nur ein Beispiel von vielen, das auf der Messe, die vom 18. Bis 22. Mai in Köln stattfindet, diskutiert und erläutert werden kann. Schließlich ist das Produktportfolio des Anbieters das mit Abstand umfangreichste im Markt. „Wir können wirklich jegliche Anforderung von DIN A2 bis zu den größten Formaten abdecken“, sagt van Oostrum. Dabei sind es vor allem zwei Produktbereiche, die sich unter dem Angebot verbergen, einmal die seit 2002 am Markt befindliche imagePROGRAF- und zum anderen die Océ-ColorWave-Produktreihe. Deren wesentlicher technischer Unterschied liegt in der Drucktechnik. Die iPFs nutzen das Tintenstrahlverfahren, die ColorWaves das im Haus entwickelte CrystelPoint-Verfahren. Dementsprechend unterschiedlich sind die Schwerpunkte, die bei den iPFs auf Druckqualität, bei den Océ auf hohem Volumen liegen. „Doch die Schnittmengen nehmen immer weiter zu“, sagt van Oostrum. Der überwiegende Teil der Anforderungen werde von beiden abgedeckt. Der Kunde habe dabei sogar den Vorteil, Nuancen bei dem Anforderungsprofil herauszuarbeiten und dann das exakt geeignete Produkt zu wählen. Beispielsweise seien durch das Rendering in der CAD/GISWelt die Ansprüche an die Farbdarstellungen im Rahmen von repräsentativen Zwecken so hoch geworden, dass das Farbmanagement bei den technischen Kunden mitunter auch mal ganz oben auf der Prioritätenliste steht. Dann sei ein imagePROGRAF vielleicht ein wenig besser geeignet als die auf den automatisierten Workflow bei hochvolumigen Aufträgen spezialisierten Océ-Produkte. Doch nicht nur die Unterstützung der RAL-Farben, sondern auch die Der imagePROGRAF von Canon ist speziell für den CAD/GISMarkt konzipiert. Neu kann man nun die Tinte während des Betriebes wechseln. Cloud-Fähigkeit der Drucker gehört zum Standard. Zwar arbeitet nach Angaben von Canon der Großteil der Nutzer in Europa noch nicht via Cloud, doch bei Investitionen sei das Feature ein Must-have. Mehr Interesse an Kostentransparenz Ein weiterer Trend ist die Frage nach der Kostentransparenz bei den Drucken. Das Unternehmen versucht seit Jahren, die Kunden dafür zu sensibilisieren, dass sich die Kosten pro gedrucktem Quadratmeter aus unterschiedlichsten Parametern zusammensetzen. Sie alle sollten auch von den Anwendern beim Kauf mit berücksichtigt werden. Tinten- und Stromverbrauch sind zwei gute Beispiele: „Großformatdrucker, die vor rund acht Jahren er- stinstalliert wurden, verbrauchen im Vergleich zu unseren aktuellen Modellen bis zu vier Mal mehr Tinte und im Stand-by Betrieb nicht 30 Watt, sondern nur 0,5 Watt“, erklärt van Oostrum. Obwohl Canon hier seit Jahren wichtige Features wie genaue Verbrauchsmessungen oder auch die Funktion des Free Layouts anbietet, mit den mehrere Pläne auf einen „Plot“ zusammengestellt werden können, befinde sich das Thema Kostenmanagement im Betrieb jedoch noch im Dornröschenschlaf. Auf der FESPA könnte der berühmte Kuss also anstehen. Diesen will Canon anhand seines gesamten Portfolios forcieren, das auch anhand realer Kundenanwendungen vorgeführt wird. So zum Beispiel bei dem neuen Océ ColorWave 700, der für Anforderungen in der Grafischen Industrie entwickelt wurde. Beide Systeme verfügen über eine sichere Cloud-Anbindung und einem integrierten Windows 8 Controller. Zu den Leistungen gehört auch die Unterstützung mehrerer Anwender, einen sicheren Workflow sowie einen optionalen integrierten Scanner und eine Vielzahl integrierter AusgabeOptionen. Bis zu sechs verschiedene Materialrollen lassen sich gleichzeitig laden. Canon ist in Halle 9 am Stand Y10 zu finden. www.canon.de Unternehmen & Märkte | 23 Anzeige Business Geomatics 3/ 15 | 27. April 2015 Satellitenstart in Kourou. Der derzeitige Plan sieht vor, dass es im Jahr 2016 erste Galileo-Dienste geben soll. Probe-Abo Foto: DLR Ja, ich möchte zwei aktuelle Aus- Nummer Acht von 30 Galileo-Satelliten Nummer sieben und acht sind erfolgreich ins All gebracht worden. Diesmal lief alles glatt: Beim Aufbau des europäischen Navigationssystems Galileo brachte eine Sojus-Trägerrakete am 28. März zwei weitere Satelliten von Europas Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana aus in den Weltraum. Beim Start des vorletzten Satellitenduos hatte es noch eine schwerwiegende Panne gegeben, als die Satelliten im falschen Orbit stationiert wurden. Dieser Fehler konnte jedoch behoben werden, so dass nun noch 22 weitere Satelliten ins All gebracht werden müssen. Die neuen Galileo-Satelliten „Adam“ und „Anastasia“ benötigten drei Stunden und 48 Minuten für den Flug in den Zielorbit in der mittleren Erdumlaufbahn. Nachdem sie in Position gebracht waren, entfalteten sich planmäßig die Solarpaneele, die die Satelliten mit Energie versorgen. In 23.222 Kilometern Höhe kreisen die Satelliten nun um die Erde, die sie in etwa 14 Stunden einmal umrunden. Benannt wurden auch diese Satelliten nach Kindern, die im Jahr 2011 den Galileo-Malwettbewerb der Europäischen Kommission gewonnen hatten. „In der weiteren Planung für 2015 sind noch zwei weitere Starts im September und Dezember vorgesehen. Setzt sich der Aufbau des Systems so fort, plant die Europäische Kommission im Jahr 2016, eine offizielle Erklärung zu den ersten Galileo-Diensten abzugeben“, sagt René Kleeßen, GalileoProgramm-Manager beim Raumfahrtmanagement des DLR. Bei Vollausbau des 30-Satelliten umfassenden Systems decken mindestens vier Satelliten dann rund um die Uhr jeden Punkt der Erde mit Signalen ab. Das Satellitensystem soll insgesamt vier Dienste anbieten: Einen offenen Dienst mit einer Genauigkeit bis zu vier Metern, einen kommerziellen Dienst mit höherer Genauigkeit von bis zu einem Meter, einen Dienst mit verschlüsselten und zuverlässigen Signalen - beispielsweise für Behörden sowie einen Such- und Rettungsdienst. Mit „Milena“ und „Doresa“ waren im August 2014 die ersten beiden Satelliten aus der so genannten Aufbauphase von Galileo gestartet. Aufgrund eines technischen Defektes an der Oberstufe (Fregat) der Sojus-Trägerrakete wurden sie jedoch in einer Umlaufbahn ausgesetzt, die außerhalb des Zielorbits lag. Dies hat dazu geführt, dass die Satelliten nicht in der geplanten kreisförmigen, sondern in einer elliptischen Umlaufbahn um die Erde fliegen. Das Galileo-Kontrollzentrum Oberpfaffenhofen hat im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation ESA und mit deren Unterstützung inzwischen eine Bahnkorrektur durchführen können, um den Orbit zu optimieren. Die Gesamtkosten für die Entwicklung und den Aufbau von Galileo liegen bei zirka sechs Milliarden Euro. Daran ist Deutschland mit rund 20 Prozent beteiligt. Zuletzt hatte das französische Beratungsunternehmen FDC darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig das Projekt für die europäische Industrie ist. Bis 2023 solle der globale GNSS-Markt 110 Milliarden Euro umfassen. Heute besitzt Europa nur rund 20 Prozent Marktanteile, weit hinter den führenden USA. Wolle Europa diesen Abstand aufholen, ist nach Angaben von FDC die zügige Implementierung von Galileo dringend erforderlich. www.dlr.de gaben von Business Geomatics kostenlos zugesandt bekommen. Entspricht die Zeitung nicht meinen Erwartungen, werde ich spätestens 10 Tage nach Erhalt der zweiten Ausgabe eine schrift liche Mitteilung an die sig Media GmbH & Co. KG, Zollstockgürtel 63, 50969 Köln, senden. Die Lieferung wird dann eingestellt. Wenn Sie bis zu diesem Termin keine Nachricht von mir haben, möchte ich Business Geomatics im Jahresabonnement (9 Ausgaben) zum Preis von EUR 57,00 (zzgl. EUR 7,00 Porto + Versand) beziehen. Name / Vorname Firma / Institut Abteilung / Funktion Straße / Nr. PLZ / Ort Datum 1. Unterschrift Vertrauensgarantie: Ich bestätige ausdrücklich, vom Recht des schriftlichen Widerrufes dieser Vereinbarung innerhalb von 10 Tagen Kenntnis genommen zu haben. Datum 2. Unterschrift sig Media GmbH & Co. KG Zollstockgürtel 63 50969 Köln/Germany Impressum Redaktion Stefan Grebe (Leitung) Tel.: +49 (0)221-92 18 25 52 [email protected] Petra Quenel Tel.: +49 (0)221-92 18 25 70 [email protected] Hardy Möller (Internet) Tel.: +49 (0)221-92 18 25 34 [email protected] Grafik/Layout Petra Jünger Tel.: +49 (0)221-92 18 25 31 [email protected] Unternehmensindex 1&1 InternetAG................................. 8 AIM-D............................................. 16 Airbus DAS...................................... 22 AED Sicad....................................... 11 AMS Technologies........................... 15 asseco BERIT................................... 11 Avus Services.................................. 16 AXIT................................................ 16 BARAL............................................. 20 BARTHAUER Software..................... 22 Berlin Partner.................................. 13 BITKOM........................................... 16 Bitcom 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FLS.................................................. 10 FOVEA............................................. 15 Fraunhofer IPM............................... 21 Fraunhofer IIS.................................. 21 G&W............................................... 19 Garmin............................................ 17 GDS................................................. 20 GE Digital.......................................... 9 GELSENWASSER............................... 9 GPSoverIP....................................... 17 GRINTEC........................................... 9 Haite............................................... 22 Handheld Group............................. 12 Hasso-Plattner-Institut.................... 13 HEREDeutschland....................... 17,20 Heinz-Nixdorf-Institut..................... 18 HP................................................... 12 Huawei............................................ 12 IBM................................................. 14 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KG Zollstockgürtel 63 50969 Köln/Germany Tel.: +49 (0)221-92 18 25 50 Fax: +49 (0)221-92 18 25 16 www.sig-media.de Druck Freiburger Druck GmbH & Co. KG Lörracher Straße 3 79115 Freiburg Tel.: +49 (0)761-496 12 01 Fax: +49 (0)761-496 712 01 17. Jahrgang ISSN 1437-5532 Erscheinungsweise: 8 x jährlich © Copyright sig Media GmbH & Co. KG, Köln. Die Zeitung und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. 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Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Verlag und Herausgeber nicht übernommen werden. Fotonachweise Seite 1: Grintec, Westnetz, Cyclomedia, c4c, Topcon, shutterstock.com (Seite 1,6). Weitere Bildnachweise bei den Motiven. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 17 vom 1.1.2015 Anzeigenindex AED Solution Group.......................... 7 Asseco BERIT.................................. 12 Barthauer........................................ 18 CycloMedia..................................... 17 Fichtner IT Consulting....................... 8 Grintec............................................ 19 Grit.................................................. 15 G&W............................................... 10 IB&T.................................................. 2 Infas 360........................................... 3 MB Research..................................... 9 Microm............................................. 5 Mobalo............................................. 6 Panadress.......................................... 4 PTV................................................. 14 Technet........................................... 13 Trimble............................................ 24 Die Ausgabe 4+5/2015 der Business Geomatics erscheint am 6. Juli 2015 Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) sig Media GmbH & Co. KG ist ein führender Fachverlag und Anbieter von Fachpublika tionen, Mehrwertangeboten und Events in den Bereichen Geoinformatik, Telematik, IT und Telekommunikation. Anzeige
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