Geomarketing - Business Geomatics

Smart Meter:
Small Area Methoden:
KNG-Kärnten Netz nutzt Workforcemanagement für die langfristige
Rollout-Planung | SeitE 10
Neue Verfahren der statistischen
Schätzung liefert auch kleinräumige valide Daten | SeitE 7
www.business-geomatics.com
Ausgabe 3/15 – 27. April 2015
Einzelpreis: € 5,-/SFR 8,50
Geomarketing mit SAP:
Tool von Fichtner nutzt Big-DataTechnologie für Analysen. | Seite 3
Lokale Handy-Werbung:
Start-Up mobalo realisiert Projekte
für ortsbezogene Werbung auf dem
Smartphone. | Seite 4
Datenpaket:
Neuer Index KSI von Nexiga vereinfacht den Einstieg in die Planung des
Filialnetzes. |Seite 5
Online analysieren:
Geomarketinganalyse beim
Kunden ermöglicht eine neue App
mit online-Anbindung. | Seite 5
Umstieg vom Papier:
Netzbetreiber ENNI setzt auf digitale
Arbeitsvorbereitung und Disposition
für alle Sparten. | Seite 11
Planung mit Licht:
Wie das Heinz Nixdorf Institut
CARD/1 für den Test von Fahrer­
assistenzsystemen einsetzt. | Seite 18
Neue BusinessAnalysen mit
Geodaten
Hardware & Technologie
Wechsel nach 22 Jahren:
HP prämiert Deutschlands dienstältestenn HP Designjet in einem
Architekturbüro. | Seite 12
Forschung & Entwicklung
Geprüfte Galileo-Signale:
Forschungsprojekt PRSauth von
Fraunhofer ISS und Siemens mit Konzept für sichere Ortung. | Seite 21
Unternehmen & Märkte
FESPA in Köln:
Zwei Jahre nach Océ-Übernahme
zeigt Canon komplette Produktfamilie für Großformatdruck. | Seite 22
Eine Branche im Umbruch – so könnte man die Welt des
Geomarketings bezeichnen. Vor gut 15 Jahren entstanden,
befassten sie sich mehrheitlich mit dem Einsatz von kartographischen Datenprodukten innerhalb von Vertrieb und
Marketing. Die Software diente in erste Linie dazu, die Analyse
und Visualisierung bereitzustellen. Der Erfolg kam schnell.
Getrieben von innovativen Ansätzen zur Filialplanung oder
der gezielten Steuerung von Kommunikation und Marketing
etablierte sich das Thema. In den letzten Jahren erneuert
sich die Branche zunehmend. Vor allem profitieren Anwender
von den Änderungen der Datenwelt: Es gibt heute nicht nur
günstige und qualitativ hochwertige Daten. Ebenso schaffen
Big-Data-Ansätze völlig neue Möglichkeiten der Analyse oder
die Integration in Geschäftsprozessen oder die Anwendung
von mobilen Daten (Stichwort ortssensitive Handy-Werbung)
macht Fortschritte. Klar ist für alle Anbieter: Zunehmend sind
kleinräumige Daten gefordert, mit denen man Analysen auch
bis auf Straßenabschnittsebene durchführen kann.
Mobile Workforce Management
3D-Dokumentation
Telematik
Straßeninformationen
Nun auch mit
Akzeptanz
Immer genauer
per Laser
Weiteres
Marktwachstum
Die Straße wird
digital
Jahrelang waren Systeme für die
digitale Planung von mobilen Mitarbeitern, das sogenannte Mobile
Workforcemanagement, nicht gerade beliebt bei den Mitarbeitern.
Doch die Systemvorteile überwiegen. Heute ist der Zugriff auf alle
wesentlichen Informationen im Feld
Standard.
Seiten 10 bis 12
In der Bestandserfassung gewinnen
aktive Sensorsysteme zur direkten
dreidimensionalen Geometrievermessung immer mehr an Bedeutung. Die neueste Generation an
3D-Laserscannern und die aktuelle
Datenprozessierung garantiert dabei millimetergenaue Abbildungen
– auch innerhalb der Punktwolken.
Seiten 13 bis 15
Internationale Analysten gehen
davon aus, dass der weltweite Telematik-Markt weiter stark wächst.
Pro Jahr erwartet man beispielsweise 104 Millionen neue Autos, die in
irgendeiner Form connected sind.
Wie dies konkret funktionieren kann,
zeigen die Hersteller auf der Messe
transport logistic im Mai in München.
Seiten 16 bis 17
Die Straßenplanung ist schon lange
digitalisiert. Umso interessanter sind
aktuelle Entwicklungen rund um digitale Straßenbestandsdaten – vom
Erhaltungsmanagement bis hin zur
Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen. Planungs, Dokumentationsund Navigationsdaten können in modernen Anwendungen zunehmend
verschmelzen. Seiten 18 bis 20
2
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Business Geomatics 3 / 15 | 27. April 2015
Geomarketing
www.business-geomatics.com
Online oder Filiale
Verändertes Kundenverhalten und
sinkende Margen zwingen viele Banken dazu, ihre Vertriebsnetze zu überdenken. Zwischen den Jahren 2000
und 2014 stieg die Quote der Kunden, die Online-Banking betreiben,
von 11 Prozent auf 54 Prozent. Im
Jahr 2013 haben bereits 35 Prozent
Mobile Banking genutzt. In China
waren es zu diesem Zeitpunkt bereits
60 Prozent. Branchenstudien zeigen,
dass aktuell noch 80 Prozent aller
Geschäfte noch mit einem Berater
in der Filiale abgeschlossen werden,
diese Zahl aber bis zum Jahr 2020 um
zwei Drittel zurückgehen soll. Dieser
dynamische Wandel des Kundenverhaltens macht viele Filialen überflüssig und eröffnet somit die Chancen,
Kosten einzusparen und auf Multi
Channel Marketing zu setzen. Andererseits tut sich dabei auch ein Konflikt
auf, denn der Rückzug aus der Fläche
könnte zugleich Marktpräsenz kosten
und einen Verlust an Kunden nach
sich ziehen. Erfahrungen zeigen zum
Beispiel, dass vor allem vermögende
Kunden intensivere Beratung wünschen. Wie also soll eine Filialplanung
realisiert werden, die
optimal
keting intelligence hat dazu mit etablierten Beratungsunternehmen aus
dem Bankensektor ein Bewertungstool
entwickelt, das vor allem regionale
Marktgegebenheiten, aber auch die
Betrachtung relevanter Kundengruppen beinhaltet. Das Münchner Unternehmen hat bei dem Bewertungssystem auch Kundenloyalität und Marktqualität mit einbezogen. Dies grenzt
sich von einfachen betriebswirtschaftlichen Betrachtungsweisen ab. „Sie
springen als einzige Perspektive zu
kurz, weil sie die Kunden-, Neukunden- und Mitarbeiterpotenziale weder
Stand heute noch für die Zukunft
betrachten“, sagt Karlheinz Mühlbauer,
Geschäftsführer von panadress. Auch
die heutige und künftige Nutzung
alternativer Vertriebs- und Zugangswege wie Online, Internet und Telefon
werden dabei kaum betrachtet.
panadress
Panadress entwickelt ein spezielles Bewertungstool
für Filialbanken.
Anteil der Vermögenskunden im Rhein-Main-Gebiet. Solche Daten gehen in Analysen ein, die panadress für Kunden aus dem
Bankenbereich machen, um das Filialnetz zu optimieren.
Absatzpotenziale den Volumina aus
dem internen Kundenbestand gegenüber gestellt. „Dabei konzentrieren wir
uns auf relevante
ck.de
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Foto: sh
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Anzeige
auf die
aktuellen Kundenbedürfnisse abgestimmt ist? Klar
ist: Banken brauchen mehr Offensive
im Vertrieb und zuverlässige Information, wo und wie das Marktpotenzial
besser ausgeschöpft werden kann,
damit die Ressourcen auch an den
richtigen Stellen eingesetzt werden
Das Unternehmen panadress mar-
Bei dem pandress-Bewertungstool wird die bisherige Marktausschöpfung durch regionale Absatzpotenziale und deren Gegenüberstellung produktspezifischer
IST-Werte ermittelt. „So wird auch das
bisherige Agieren im regionalen Markt
und dessen Perspektiven klar“, sagt der
Geomarketing-Experte. Auf der räumlichen Ebene der GeschäftsstellenEinzugsgebiete werden die objektiven
Kernprodukte,
also
Wohnungsbaudarlehen,
Einlagen insgesamt, Wertpapiere, Lebens- und Rentenversicherung“, sagt
der Mühlbauer. Dargestellt werden
jeweils die aktuellen Bestands- beziehungsweise Potenzial-Volumina. „Damit sind die wesentlichen Informationen für Planungs- und Entscheidungsprozesse erfasst, und Analyse-Ergebnisse und Reporting können schlank
und übersichtlich gehalten werden“, so
der Geschäftsführer.
Die insgesamt verfügbaren Finanzmarkt-Potenziale stammen aus Veröffentlichungen der Bankenstatistik und
des Gesamtverbands der Deutschen
Versicherungswirtschaft (GDV). Diese
werden anhand feinräumig vorliegende Indikatoren aus mikrogeographischen Datenbanken und der Kaufkraftforschung von panadress über intelligente, statistische Verfahren in die
Fläche gelegt, so dass am Ende
die entsprechenden Potenziale auf kleinsten Raumeinheiten valide geschätzt
werden.
Wichtig ist auch die
Differenzierung von
Kundentypen. Banken segmentieren
ihren Kundenbestand
im Privatkundengeschäft in der Regel in
allgemeine Privatkunden
und Vermögenskunden. Maßnahmen zur Kundenbindung und
Neukundengewinnung zielen
insbesondere auf das Ertrag
versprechende Segment der
Vermögenskunden ab. Auf der
Basis einer differenzierten Haushaltsstrukturdatenbank kann panadress die
Potenziale für die einzelnen Produkte
ebenfalls nach Segmenten ausweisen.
Die Abgrenzung erfolgt mehrstufig
und basiert im Wesentlichen auf den
beiden Kriterien aktuelles Haushaltsnettoeinkommen und Vermögen.
„Viele Banken unterschätzen das
Vermögenskunden-Potenzial sowohl
ihres eigenen Kundenbestands als
auch im Markt, weil sie sich auf die
regelmäßigen Kontobewegungen
stützen“, so Mühlbauer. Doch insbesondere bei der Gruppe der über
65-Jährigen spiele das angesparte
Vermögen die größere Rolle bei der
Einschätzung der Finanzkraft. Wenn
es um die Planung und Ausstattung
von Filialstandorten geht, sind eine
Reihe weiterer Informationen aus dem
Hause panadress sehr hilfreich. Wo
die Schwerpunkte im Markt liegen,
wird über die Indikatoren Kaufkraft,
Einzelhandelsumsätze und Einzelhandelszentralität erfasst.
Unter der Annahme, dass sich unterschiedliche Konsumstile auch in der
Produktnutzung wiederfinden, stellt
panadress auch Informationen über
Kaufmotive zur Verfügung. Das Kaufmotiv „Regionalität“ beispielsweise ist
für alle regional aufgestellten Institute
ein gutes Argument. Das Merkmal
„Generation web2.0“ hingegen bildet eine Personengruppe ab, die sich
die erforderlichen Informationen für
Finanzentscheidungen im Internet
selbst beschafft. Ihr Bedarf an persönlicher Beratung ist vergleichsweise
gering, ein nicht unerhebliches Krite-
rium, wenn es um Kundenansprache
und Ausstattung von Geschäftsstellen geht. Ganz andere Anforderungen stellt die Gruppe der „Wertkonservativen“, die an traditionellen Geschäftsbeziehungen und risikoarmen
Produkten festhält.
Kernpunkt der Analyse ist die Gegenüberstellung von internen und externen Informationen. Getrennt stellt
panadress für die genannten Produktgruppen die Volumina des Kundenbestands und das objektive Potenzial
nach Privat- und Vermögenskunden
gegenüber. Kennziffern zu Marktanteilen und Marktausschöpfung lassen
so auf einen Blick erkennen, wo akuter
Handlungsbedarf besteht. Dargestellt
werden die Analyseergebnisse in einer Übersichtskarte für das gesamte
Geschäftsgebiet und einzelnen thematischen Karten, in Tabellen und
Datenschutz und
erforderliche Bankinterne Daten
Alle internen Informationen
werden ausschließlich in datenschutzrechtlich unbedenklicher
und anonymisierter Form benötigt. Als interne Quellen sind die
Anzahl der Kunden und ihre Produktnutzung, die Adressen der Filialstandorte und die Abgrenzung
der Filialgebiete unverzichtbare
Voraussetzungen. Hinzu kommen
Informationen über die Segmentierung in Privat- und Vermögenskunden sowie die Volumina der
genutzten Produkte zu einem vereinbarten Stichtag.
Grafiken für das Gesamthaus und auf
Geschäftsstellenebene. Ergänzt wird
das Reporting durch eine ausführliche
Beschreibung in Textform.
Die drei Eckpfeiler der Analyse (betriebswirtschaftlich, Kunden, Absatzpotenziale/Marktqualität) bilden für
Banken die Basis für die Filialplanung.
Dabei muss nicht immer nur die Filialschließung im Vordergrund stehen.
„In attraktiven Gebieten kann selektiv
expandiert werden, während in anderen Gebieten auch die Modernisierung Sinn machen kann“, berichtet
Mühlbauer. Mit dem Partner WIGeoGIS
stellt panadress die Daten auch im Rahmen einer web-basierten Anwendung
bereit, die eine Auswertung aktueller
Zahlenbestände und deren kartographischen Aufbereitung ermöglicht.
www.panadress.de
27. April 2015 | Business Geomatics 3/ 15
|3
www.business-geomatics.com
Regionale Ziel­gruppen
per Big Data
Fichtner IT Consulting bringt Lösung für Business Geo
Intelligence auf Basis von SAP HANA.
Foto: Fi
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„Grid Analytics“ beinhaltet es bereits
die Möglichkeit, Leitungsnetze aus
dem GIS und CAD zu integrieren und
mit den Vertragsdaten aus dem SAP
zu matchen.
Customer Analytics ist für die Benutzeroberfläche als schlanke WebGISLösung auf Basis von HTML5 für jeden gängigen Browser realisiert und
greift serverseitig auf Stammdaten
aus unterschiedlichen Systemen zu.
So fließen zum Beispiel SAP-Daten aus
Billing, CRM, SD, Financial und Controlling in das System ein. Unterstützt wird
jedoch auch jedes andere SQL-fähige
Datenbankmanagementsystem sowie
Geomarketing auf dem Smartphone
Foto: Fichtner IT Consulting AG
Das Unternehmen Fichtner IT Consulting hat eine IT-Lösung zur räumlichen
Verwaltung, Auswertung und Visualisierung von Massendaten in Real Time
im energiewirtschaftlichen Umfeld veröffentlicht. Die Besonderheit dabei: Sie
basiert auf Basis SAP HANA und browserbasierter Webtechnologien und ist
damit nach Angaben des Herstellers
die erste deutsche vollintegrierte
HANA Spatial-Lösung für Utilities.
SAP HANA ist die neue ERP-Generation der SAP, auf die das Walldorfer
Unternehmen alle SAP-Kunden früher
oder später migrieren wird. Die Methode hinter der Fichtner-Lösung grün-
Risikoanalyse von potentiellen Kündigern: Die Anwendung Customer Analytics
greift dabei auf SAP-Daten aus Billing, CRM, SD, Financial und Controlling zu.
det auf einer Geo-Verschneidung von
Daten verschiedener Herkunft. Dazu
gehören Bewegungs- und Stammdaten aus den internen Quellen der Auftraggeber und weitere Daten zu Kundenverhalten und Marktgeschehen in
den Vertriebsgebieten. „So können Bestandskunden hinsichtlich ihrer Kündigungswahrscheinlichkeit oder Markenaffinität und potentielle Neukunden
bezüglich ihrer Akquisitionschancen
rechtzeitiger erkannt und Kampagnen
mittels CRM eingeleitet werden“, sagt
Axel Borchert, Vertriebsleiter bei Fichtner IT Consulting.
Die Anwendung BGI Analytics liefert das Unternehmen mit Modulen
für die Branchen Energieversorgung,
Handel, Industrie, Automotive und Financial aus. Dabei werden die jeweiligen speziellen Anforderungen und
Arbeitsprozesse abgebildet. Als BGI
„Customer Analytics“ ist es einsetzbar
für das regionale Zielgruppenmarketing und das Kundenmanagement. Als
andere zuschaltbare, externe Datenquellen und Webservices.
BGI Analytics setzt technisch auf eine flexible Architektur und ermöglicht
die Integration von Kartendiensten wie
zum Beispiel HERE Maps. „Via spezieller
HERE-Routingfunktionen können so
Einzugsbereiche von Kundencentern
auf Grundlage von statistischen Verkehrsdaten berechnet werden“, erklärt
Borchert.
Hintergrund der Innovation sind
die Anforderungen an einen erfolgreichen Vertrieb - hier vor allem der
ganzheitliche Blick auf wettbewerbsrelevante Parameter. Wichtige Fragen
richten sich zum Beispiel auf wertvolle
Kunden mit hohem Deckungsbeitrag,
regionale Cluster, kritische Kunden mit
hoher Kündigungswahrscheinlichkeit,
die Herkunftsgebiete von Neukunden
oder die Anteile am Gesamtmarkt in
den einzelnen Regionen.
Für die Beantwortung ist ein übergreifendes Datenmanagement ge-
fragt. Zur Beantwortung dieser Fragen
fließen bei der Fichtner-Lösung Daten
aus dem CRM und dem Abrechnungsmodul ein, welche die Indikatoren
liefern, aus denen der Kundenwert,
Kündigungswahrscheinlicheit und
Markenaffinität ermittelt werden. Aus
weiteren sozio-demographischen
Datenquellen können zielgruppenspezifisch Indikatoren zur regionalen
Kundensegmentierung zugespielt
werden. „Anwendern wird mittels Customer Analytics die so oft gewünschte
360-Grad-Sicht auf alle Kunden ermöglicht“, verspricht Borchert.
Real Time- oder In Memory-Technologien wie SAP HANA, bei denen die
Geodaten-Verarbeitung integriert ist,
sind dabei in der Lage, insbesondere
sehr große Adress-, Stamm- und Bewegungsdatenmengen in sehr hoher
Geschwindigkeit zu verarbeiten. „Vor
allem dann, wenn stetig Tausende von
Fakturierungsdaten auflaufen, ermöglichen es Big Data-Technologien, auch
sehr große Mengen von komplexen
Kundendaten georäumlich zu analysieren“, erklärt Borchert.
Dadurch eröffnen sich neue Analysemöglichkeiten. „Daten aus unterschiedlichsten Quellen können miteinander in Beziehung gesetzt und
analysiert werden - und das sehr zeitsparend in Real-Time“, sagt Borchert.
So lassen sich beispielsweise betriebswirtschaftliche Daten aus Kundenmanagementsystemen mit zugekauften
Research-Daten über den Nachfragemarkt verknüpfen. Durch die georäumliche Verschneidung der internen und
externen Datenquellen will Fichtner
vor allem dabei helfen, die Churn Rate,
also die Abwanderung von Kunden,
zu reduzieren und ein effizientes regionales Kampagnenmanagement zu
realisieren.
www.fit.fichtner.de
www.sap.de
Fichtner BGI Customer Analytics kann
komplett innerhalb
eines SAP HANAStacks eingesetzt
werden. Kunden
erzielen somit Geoanalysen mit BigData-Technologien.
Quelle: Fichter IT Consulting AG
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Geomarketing
4
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Business Geomatics 3 / 15 | 27. April 2015
Geomarketing
www.business-geomatics.com
Geomarketing
unterwegs
Das Münchener Start-up mobalo nutzt Geodaten
für lokalisierte Werbung auf mobilen Endgeräten.
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All business is local – diese altbekannte
Marketingweisheit begründet fraglos
auch den Erfolg der Geomarketinglösungen, mit deren Hilfe man seit Jahren definierte Zielgruppen räumlich
verorten kann. In Zeiten mobiler Endgeräte gewinnen die standortbezogene Werbung und damit auch der
Einsatz räumlicher Daten nun eine
völlig neue Dimension. Das belegen
auch Untersuchungen des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW): So
ließ sich durch mobile standortbasierte
Werbung etwa die Zahl der Besuche in
den beworbenen Shops um 74 Prozent
steigern.
Doch bislang war es kaum möglich,
Geomarketing-Wissen in mobile, stand-
Typ D – Informierte Moderne
Konsumenten
haben signifikant hohe Ausgaben für Produktgruppen wie Uhren und Schmuck und
Sportgeräte. Onlineshopping wird weit
überdurchschnittlich genutzt. Qualität,
Innovation und Umweltschutz haben für
sie eine hohe Priorität.
Typ E – Wohlhabende Gebildete Urbane
Familien
bilden das Segment mit dem höchsten
Online-Konsum. Sie leben hauptsächlich in
Metropolen und Großstädten. Dieses Segment verfügt über das höchste Einkommen
pro Haushalt von allen Segmenten.
Typ F – Sicherheitsorientierte Senioren
leben meist in Haushalten ohne Kinder
und legen Nachdruck auf Sicherheit, gute
Beziehungen zu Mitmenschen und Selbstachtung. Sie suchen nach dem besten
Preis-/Leistungsverhältnis, haben Lieblingsmarken und Lieblingsgeschäfte und
verfügen über ein in etwa durchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen.
ortbezogene Werbung zu überführen.
In diese Lücke stößt nun mobalo und
bietet Geomarketing-Agenturen lokalisierte mobile Werbung als Whitelabel
Erweiterung ihres Dienstleistungsspektrums an. Tom Rauhe, Geschäftsführer des Münchener Start-Ups, sieht als
Hauptproblem bei bisheriger mobiler
Werbung das mangelhafte Targeting:
„Anders als konventionelle Browser halten Smartphones kaum Informationen
über ihre Nutzer vor. Es gibt zum Beispiel keine Cookies, aus denen sich Produktpräferenzen oder Verhaltensmuster
ableiten lassen“, sagt Rauhe. Allerdings
hat man den Aufenthaltsort des Kunden – und genau hier setzt mobalo an.
Das Unternehmen wurde 2013 von drei
Fachleuten für Online-Marketing und
Programmierung gegründet und hat
sich auf Location-Based Mobile Advertising, sprich raumbezogene Werbung
auf mobilen Endgeräten, spezialisiert.
Inkubator des Unternehmens ist die
European Space Agency esa, weitere
Fördermittel erhalten die Gründer vom
Bayrischen Wirtschaftsministerium. Mit
Esri kooperiert mobalo, um in Echtzeit
qualifizierte Geoanalysen für die mobilen Werbeumgebungen zu erstellen.
Positionsdaten für mobiles
Targeting
So aufgestellt entwickelte mobalo ein
Tool, mit dem sich Smartphone-Nutzer
genau dort erreichen lassen, wo der
Auftraggeber es wünscht. Dazu definiert man zunächst bestimmte Gebiete,
in denen sich potenzielle Kunden
bevorzugt aufhalten. Das kann im einfachsten Fall ein Radius von einem Kilometer um einen POS oder eine Eventlocation sein, aber auch ein bestimmter
Ort oder ein Stadtviertel, in dem die
potenzielle Zielgruppe mit hoher Wahr-
Fotos: © EDHAR /shutterstock.com
Fotos: © Monkey Business Images /
shutterstock.com
Typ C – Moderne Pragmatiker der
Generation 50+
leben in Haushalten ohne Kinder. Umweltschutz und Innovation haben für sie eine
hohe Priorität. Viel Wert wird auf eine sorgfältige Einkaufsplanung gelegt, das beste
Preis-/Leistungsverhältnis wird systematisch gesucht. Das Pro-Kopf-Einkommen
liegt meist weit über dem Durchschnitt.
Typ B
Fotos: © Monkey Business Images /
shutterstock.com
Research länderübergreifend zu zehn
unterschiedlichen Konsumenten-Stilen
verdichtet. Ergebnis ist eine einheitliche und international vergleichbare
Datenbasis. Wo welcher Konsumententyp – vom „Bestverdienenden
urbanen Berufstätigen“ (Typ A) bis
zum „Einkommensschwächeren Jüngeren Konsumenten“ (Typ J) – am
häufigsten vorkommt, kann für diese
Länder auf Ebene der Gemeinden und
teilweise auch für Postleitgebiete und
mikrogeographische Gebiete bereitgestellt werden.
Die Konsumenten-Stile sind nach
Angaben von MB-Research flexibel
und an spezielle Kundenbedürfnisse
anpassbar. Für kundenspezifische Lösungen können die Konsumenten-Stile
adaptiert werden. Möglich ist eine verstärkte Berücksichtigung spezifischer
Konsum-Präferenzen, beispielsweise
die bevorzugte Marke oder spezifische
Verhaltensweisen, wie zum Beispiel die
Nutzung sozialer Medien.
Die Daten können als Tabellendatei
oder zur Verwendung in Geographischen Informationssystemen in allen
gängigen Formaten wie .tab für MapInfo Professional oder shape für ESRI
ArcGIS oder ArcView zur Verfügung
gestellt werden.
www.mb-research.de
Typ D
Fotos: © Max Topchii /
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In den fünfziger Jahren des letzten
Jahrhunderts gab es erste Ansätze für
Marktsegmentierungen und Zielgruppenmodelle für die Konsumforschung.
Seitdem sind zahlreiche unterschiedliche Konzepte zu diesem Thema entstanden. Sollen allerdings europa- oder
gar weltweit Analysen durchgeführt
werden, gibt es keine einheitlichen
Segmentierungen, die zu vergleichbaren Daten führen könnten. In diese
Marktlücke stößt nun das Unternehmen MB-Research aus Nürnberg. Das
neue Zielgruppenmodell MB-Research
Consumer Styles basiert auf einem innovativen Segmentierungsansatz. Den
MB-Research Consumer Styles liegen
die Segmentierungskriterien Demographie, Wertorientierungen, Einstellungen sowie Konsumverhalten und
Konsumumfang zugrunde, die im Detail in umfangreichen Untersuchungen
auf internationaler Ebene identifiziert
und validiert wurden. Die Daten sind
erhältlich für 51 Länder in fünf Kontinenten.
Die Daten stammen aus einer weltweiten Befragung von circa 10.000
Konsumenten, bei der verschiedene,
in sich relativ homogene Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlichen
Eigenschaften und Kaufverhalten
identifiziert wurden. Diese hat MB-
Typ A
Typ E
Fotos: © gpointstudio /
shutterstock.com
MB-Research stellt neues Zielgruppenmodell für Konsumtypen vor.
Typ B – Gutsituierte Empty Nester
sind altersmäßig fast alle in der zweiten Lebenshälfte und leben in Haushalten
ohne Kinder. Beim Einkaufen legen sie
Wert auf Qualität und bekannte Marken.
Der stationäre Einzelhandel wird gegenüber dem Onlinehandel bevorzugt.
Typ F
Typ G – Orientierungssuchende
Untere Mittelschicht
Wichtige Werte für die Konsumenten in
diesem Segment sind Erlebnisorientierung, Zugehörigkeitsgefühl und soziales
Engagement. Sie interessieren sich für
neue Produkte, verlieren aber leicht den
Überblick über die Menge und Qualität
der vielen angebotenen Produkte und der
zugehörigen Informationen.
Typ H – Jüngere Untere Mittelschicht
Konsumenten haben ein unterdurchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen und
leben in Mehrpersonen-Haushalten, meist
mit Kindern. Bildung und Tradition sind
für sie wichtig. Sie empfinden Einkaufen
als angenehm und suchen nach dem besten Preis-/Leistungsverhältnis sowie nach
Lieblingsmarken und Lieblingsgeschäften.
Sie legen Wert auf Sicherheit und Selbstachtung.
Typ I – Moderne Jüngere Familien
Konsumenten in diesem Segment sind
Angestellte, meist in leitender Position,
oder selbstständig. Bedingt durch die
Zahl der Kinder pro Haushalt ist ihr ProKopf-Einkommen unterdurchschnittlich,
das Haushaltseinkommen dagegen ist
überdurchschnittlich. Erlebnisorientierung ist für sie wichtig und sie haben
weit überdurchschnittliche Ausgaben für
bestimmte Produktgruppen wie Sportgeräte und Weiterbildung. Sie interessieren sie sich für neue Produkte und
bekannte Marken.
Typ J – Einkommensschwächere
Jüngere Konsumenten
Diese Konsumenten weisen das niedrigste
Einkommen im Vergleich zu den anderen
Segmenten auf. Die Mehrheit sind Teenager oder in den Zwanzigern. Sie bilden
das Segment mit den höchsten Anteilen an
Studenten, Arbeitslosen und Hausfrauen.
Oft leben sie in ländlichen Gebieten oder
kleineren Städten.
Typ I
Foto: mobalo
International
vergleichbar
Typ A – Bestverdienende Urbane
Berufstätige
leben fast alle in Single- oder MehrpersonenHaushalten ohne Kinder. Sie leben überwiegend in Metropolen und Großstädten.
Smartphone-Werbung mit direktem
Bezug zum Standort des Nutzers ist
nachweisbar erfolgreich.
scheinlichkeit anzutreffen ist – ein Einkaufszentrum, die örtliche Hochschule
oder ein gehobenes Wohngebiet. „Qualifiziertes Geomarketing schafft natürlich ideale Voraussetzungen für den
Einsatz unserer Lösung“, sagt Rauhe.
„Wo die entsprechenden Daten etwa
für die Werbe-, Standort- oder Vertriebsplanung bereits ermittelt werden, kann
mobalo dafür sorgen, dass die Erkenntnisse unmittelbar in das mobile Advertising einfließen. Durch unsere Kooperation mit Esri haben wir Zugriff auf diese
Daten in Echtzeit.“
Um die raumbezogene Werbung
trennscharf zu implementieren, schaltet sich mobalo in das sogenannte
Programmatic Buying ein – das Verfahren, mit dem Werbeplätze auf mobilen
Plattformen vergeben werden: Sobald
ein Smartphone-Nutzer eine werbefinanzierte App oder mobile Website
öffnet, geht eine Werbebanneranfrage
mit den Standortdaten des Nutzers an
den Publisher. Dieser verkauft seine
Werbeplätze über eine Echtzeit-Auktionsplattform – eine Art ebay für Werbetreibende. Hier wird mobalo aktiv: Die
Lösung analysiert den Werbeplatz und
bietet mit selbstlernenden Algorithmen auf das Banner, wenn alle Faktoren
stimmen. Ist der Werbeplatz gebucht,
wird das Werbebanner auf das mobile
Endgerät ausgeliefert. All das dauert
gerade mal 150 Millisekunden.
Zusätzlich kann mobalo den Aufenthaltsort des Adressaten mit umfangreichen Daten anreichern. Das können
zum Beispiel soziodemographische
oder statistische Daten sein, Informationen zu Konsumverhalten und Lebensform, aber auch Daten zu Landnutzung, Kfz-bestand oder Telekommunikationsinfrastruktur. Selbst aktuelle
Informationen zu Verkehrsstaus oder
Pollenflug kann mobalo nutzen, um
mobile Werbung gezielt zu platzieren.
„Auf diese Weise können wir ein wirklich exaktes Targeting durchführen
oder ganz spezifische POS-Kampagnen
realisieren“, sagt Tom Rauhe. Bis heute
hat mobalo nach eigenen Informationen bereits mehrere solcher Projekte
erfolgreich durchgeführt
So zum Beispiel beim letztjährigen
Countryfest im bayrischen Poing (BG
berichtete): Hier gelang es mit der Lösung binnen kürzester Zeit, rund 12.000
Menschen per Smartphone über die
Veranstaltung zu informieren. Mit einer
durchschnittlichen Klickrate von 2,17
Prozent lag die mobile Bannerwerbung
für das Countryfest um ein Vielfaches
über der durchschnittlichen Klickrate
von 0,10 Prozent, die mit Online-Maßnahmen in der Regel erzielt werden
kann. An manchen Tagen wurden sogar
Klickraten von 3,6 Prozent erreicht; der
Umsatz des Veranstalters stieg erkennbar. Doch auch Markenunternehmen
unterschiedlicher Größenordnungen
finden sich im Kundenportfolio von
mobalo. Derzeit steht die Kooperation
mit Geomarketing-Anbietern im Fokus
der Gründer, denn mobalo bietet sein
Tool seit kurzem auch als White-LabelLösung für die Branche an.
www.mobalo.de
27. April 2015 | Business Geomatics 3/ 15
|5
Geomarketing
www.business-geomatics.com
Dirk Schneider über das neue Datenprodukt von Nexiga und den einfacheren Einstieg in die Filialplanung
Der Konsumschwerpunkt-Index
(KSI) von dem Bonner Unternehmen Nexiga unterteilt anhand realer Marktinformationen lokale
abgeschlossene Konsumgebiete
und indiziert diese. Er beschreibt
letztendlich nur die Gebiete, wo
auch wirklich Konsum stattfindet und ist mit seiner flächendeckenden Unterteilung in bis zu
18 Klassen verfügbar. Standorte
und Lagegüten werden so erstmals untereinander und auf eine
realitätsnahe Art miteinander
vergleichbar. Business Geomatics sprach mit Dirk Schneider,
Vertriebsleiter von Nexiga über
Hintergründe und Zielsetzungen
des Produktes.
Die Nexiga hat sich vor einem Jahr
umfirmiert und teilweise auch neu
aufgestellt. Wie ist das neue Produkt vor dem Hintergrund Ihrer
Lösungskompetenz und Ihrer Positionierung am Markt zu bewerten.
Wir sind ständig bestrebt, auch in
den klassischen Anwendungsgebieten des Geomarketing, den größten
Nutzen für den Kunden zu erreichen.
Dazu gehört, dass wir in der Praxis die
Planung und die Bereitstellung von
der wichtigsten Phasen in der Standortplanung ab. Beginnend mit der
Vorauswahl geeigneter Gebiete für
einen potenziellen Standort, über die
Beurteilung der Lagegüte für Relokationen wie etwa bei Mietvertragsverlängerungen oder der Identifikation
klassischer Whitespots und Expansionslagen. Ergebnisse können damit
nicht nur wirtschaftlicher, sondern
auch schneller erzielt werden.
Entscheidungsgrundlagen verbessern und ebenso vereinfachen. Dazu
passt KSI.
Wie lässt sich dies konkret beim
Anwendungsgebiet Filialplanung,
für die KSI gedacht ist, sehen?
Üblicherweise erfordert Planung und
Bewertung von Filialstandorten einen
kostenintensiven Einsatz von Daten
und Systemen. Konkret nutzen Unternehmen – vorrangig zum Beispiel
der Handel – dazu eine spezielle GISSoftware und erwerben verschiedene
Datenprodukte wie Kaufkraftdaten
oder Informationen zu ÖPNV und Individualverkehr, um dann diese Daten in einem individuellen Verfahren
zu indizieren und die Bewertungen
durchzuführen. Mit dem Konsumschwerpunktindex, kurz KSI, möchten
wir die Einstiegsbarrieren in die Filialplanung deutlich reduzieren.
Welche Daten sind in KSI enthalten?
Datenseitig sind dort alle Variablen
bereits vorhanden, die man üblicherweise benötigt. Dazu gehören unter
anderem Kaufkraft, Passantendichte
und -frequenz wie beispielsweise Daten über die Nutzung von Straßenabschnitten durch Fußgänger und
Verkehrsteilnehmer oder auch die
Shops der 500 wichtigsten deutschen
Filialisten.
Worin sehen Sie die Besonderheit
an diesem Standard-Index?
Er ist bereits in mehreren großen Retailprojekten erfolgreich getestet. Er
basiert also nicht nur auf Berechnungen theoretischer Einflussgrößen,
sondern wurde mit umfangreichen
Echtfrequenzmessungen erprobt. In-
Was bedeutet das genau?
Mit dem KSI haben wir einen Standortindikator speziell für den Handel
entwickelt. Das Produkt entstand in
einem umfangreichen Kundenprojekt, so dass viele Arbeitsschritte
einer üblichen Filialplanung bereits
vorgedacht sind. Der KSI deckt drei
Foto: Nexiga
Konsumverhalten als
Standardindex
Dirk Schneider stellt auch heraus, dass Unternehmen mit dem Standarddatenprodukt bessere Vergleichswerte erzielen können.
nerhalb des Index sind die Variablen
für die Bewertungen also bereits so
optimiert, dass Kunden in der Lage
sind, Standorte konkret und einfach
sowie schnell zu identifizieren. Die
Unternehmen sind außerdem flexibel
bei dem zugrunde liegenden geografischen Raster, welches die Konsumschwerpunkte als Geometrie (KSPs)
abbilden. So werden lokale abgeschlossene Konsumgebiete erzeugt.
Dem Trend zu immer feinräumigeren
Daten trägt Nexiga dahingehend
Rechnung, dass mit dem sogenannten
KSP-Nuclei/Nucleus darüber hinaus
noch der „Kern“ im Konsumgebiet abgebildet wird und so überhaupt die
Identifikation von Schwerpunktstraßen im Konsumschwerpunktgebiet
möglich ist.
Auf welchem geografischen Raster
basiert der KSI?
Der KSI liegt sowohl für die amtlichen
Wohnquartiere (KGS22) als auch für
die postalische Gliederungsebene vor.
Wir sind davon überzeugt, dass diese
Ebenen nicht durchmischt werden
dürfen, da sie eine völlig andere Logik
abbilden. Diese Trennung stellt damit
eine weitere Besonderheit in unserem
Geodatenportfolio dar. Der Vorteil:
anhand der KSI-Daten können für alle weiteren Planungen verlässliche
Benchmarks erstellt werden. Da der
KSI ein Standardprodukt ist, reduziert
sich die Komplexität der Kundenanwendung. Die ‚gute Lage‘ wird so tatsächlich messbar und vor allen Dingen
vergleichbar.
www.nexiga.com
Geomarketing-Analysen auf dem Tablet
WIGeoWeb mobile ist in der neuesten Version ab Juni 2015 erhältlich.
Die Anwendung WIGeoWeb mobile führt komplexe Geomarketing-Analysen online durch. Außendienstmitarbeiter können so Live-Demos beim Kunden zeigen.
auf Geomarketing-Analysen. WIGeoWeb mobile unterstützt vor allem Mitarbeiter im Außendienst, zum Beispiel
Standortplaner, Händlerbetreuer und
Vertriebsmitarbeiter.
WIGeoWeb mobile gehört zu den
ersten mobilen GIS-Lösungen am
deutschen Markt. Die Nachfrage nach
GIS-Apps steigt. Das spürt WIGeoGIS
bereits seit zwei Jahren. „2013 hatten
rund 20 Prozent unserer Projekte mit
Mobile GIS zu tun. Jetzt sind es bereits
25 Prozent. Außerdem haben immer
mehr Kunden generell Fragen zu die-
Markt erstaunt: „Führende Anbieter
von Geomarketing-Lösungen bieten
noch kein mobiles GIS an. Sie setzen
vor allem auf reine Desktop-Einzelplatzlösungen. Dabei geht der Trend
eindeutig dahin, dass nicht nur einzelne GIS-Spezialisten, sondern viele Mitarbeiter unterschiedlicher Abteilungen
Geomarketing nutzen. Mobile GIS ist
da die logische Weiterentwicklung.“
Die Vorteile sollen sich vor allem bei
Einsatzszenarien im Außendienst zeigen. „Im Auswahlprozess einer Immobilie werden entscheidende Faktoren
nicht selten erst vor Ort erfasst – beispielsweise die Wettbewerbssituation“, sagt Graf. Mit einem mobilen GIS
lassen sich solche Daten sofort geografisch auswerten. Die Ergebnisse
ermöglichen beispielsweise
einem Standortentwickler die sofortige Neueinschätzung des
Potenzials.
Momentan stehen am Markt drei
Typen von mobile
GIS zur Verfügung:
Web-Apps, NativeApps und offline
verfügbare GIS-Tools
für Tablets. Die offline
verfügbaren GIS-Tools für
Tablets stellen nur eingeschränkt mobile GIS im eigentlichen
Sinne dar, da Analysen nicht online
abgerufen werden können. Der Nutzer
ist also nicht wirklich mobil, sondern
muss sich die Geomarketing-Analysen
im Büro auf sein Tablet laden. „Offline
verfügbare GIS-Tools sind eigentlich
eine Mogelpackung“, findet Wolf Graf
und erklärt: „Sie bezeichnen sich als
mobile GIS oder GIS-App. Aber sie haben einen eingeschränkten Funktionsumfang. Die klassische Anwendung
ist die Datenerhebung. Der Außendienstler kann vor Ort nicht spontan
reagieren.“ Native-Apps werden für ein
spezielles Betriebssystem entwickelt,
wodurch sich Anwender auf einen Gerätetyp festlegen müssen.
WIGeoWeb mobile nutzt daher als
Basis die Technologie HTML 5. Dies
bringt zwei Vorteile mit sich. Zum ei-
nen laufen Web-Apps auf allen gängigen Geräten (iPad, Galaxy, Windows),
unabhängig von Hersteller und Betriebssystem. Sollte ein Unternehmen
den Hersteller wechseln oder Geräte
mehrerer Hersteller in Gebrauch haben, entstehen durch Web-Apps, im
Gegensatz zu nativen Apps, keine
Mehrkosten. Zum anderen kann WIGeoWeb mobile durch die Web-Basis
auch auf herkömmlichen PCs oder Laptops genutzt werden.
Die Basis von WIGeoWeb mobile ist
das WebGIS WIGeoWeb, das über bereits bestehende Module für Geomarketing-Analysen verfügt. WIGeoWeb
mobile ist daher schnell implementiert
und betriebsbereit.
Darüber hinaus beinhaltet es einige
nützliche Funktionen. Bei Immobilien
beispielsweise ordnet die Anwendung
Bilder automatisch dem entsprechenden Standort zu. Dies geschieht
automatisch mittels GPS (Ortungsfunktion). Ebenso können in Beratungsgesprächen Analysen interaktiv in Echtzeit
durchgeführt werden. Per mobile GIS
lassen sich auch Wettbewerbsstandorte
koordinatengenau lokalisieren. Zum
jeweiligen Standort können Informationen zu Sortiment, Schwerpunkten
im Produktangebot, Fotografien der
Umgebung etc. abgespeichert werden.
Durch die Online-Anbindung sind die
Analysen und Berichte stets verfügbar.
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WIRKLICH!
DATEN SIND DES
PUDELS
KERN!
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sem Thema. Das Interesse im Markt
wächst“, berichtet Wolf Graf, Geschäftsführer des Geomarketing- und GISAnbieters WIGeoGIS über die aktuelle
Situation.
Graf ist über die aktuelle Situation am
Foto: WIGeoGIS
Das Unternehmen WIGeoGIS bringt
eine neue Version seiner mobilen Geomarketingsoftware WIGeoWeb mobile
auf den Markt. Die auf den gängigen
Tablets einsetzbare Anwendung ermöglicht durch eine Online-Anbindung den direkten Zugriff der Nutzer
6
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Business Geomatics 3 / 15 | 27. April 2015
Geomarketing
www.business-geomatics.com
Small Area Methoden
Neue Schätz-Methoden aus der wissenschaftlichen Statistik-Forschung ergänzen nicht nur Geomarketing-Verfahren. Sie sollen auch
die Marktforschung optimieren und wirtschaftlich interessanter machen.
Wirtschaftsstatistiken und Marktforschung leben von Schätzungen. Am
bekanntesten sind die StichprobenVerfahren. Sie liefern verlässliche statistische Aussagen über großflächige
Gebiete. Für kleinräumige Analysen
jedoch gab es bisher keine Schätzverfahren, die aufwändige empirische Untersuchungen ersetzen konnten. Das
Problem liegt generell in der Größe
der verfügbaren Stichproben. Werden
diese räumlich disaggregiert, das heißt
geographisch aufgeschlüsselt, erhält
man nur kleine Teilstichproben zu
den Subgebieten, so dass die bisher
üblichen statistischen Schätzverfahren sehr hohe Standardfehler produzierten.
Doch seit ein paar Jahren etabliert
sich in der Forschungslandschaft mit
den Small-Area-Methoden (SAM) ein
neues Schätzverfahren, mit dem auch
für kleine Gebiete verlässliche Statistiken erstellt werden können. Mit SAM
werden feinräumige Datenstrukturen
definiert, die Grundlage für Stichprobenverfahren in der regionalen Marktforschung sind.
Mikrogeographie wird so völlig neu
definiert. Das Verfahren verspricht es,
die regionalisierte, kleinräumige
Marktforschung auf ein völlig
neues Qualitätsniveau zu
heben, ohne dafür den
wirtschaftlichen Aufwand in die Höhe zu
treiben.
Small Area Methoden nutzen Hilfsvariablen
für die Schätzung
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SAM-Verfahren beschäftigen sich also
im Wesentlichen mit der Entwicklung
und Verbesserung von Methoden zur
Schätzung kleinräumiger Daten für
Regionen, die nur sehr wenige oder
gar keine (Befragungs-)Werte aufweisen. Es geht also vornehmlich um das
Regionalisieren von aggregierten Daten, das heißt: die statistischen Daten
größerer Gebiete werden auf kleinere
Gebiete heruntergerechnet.
Ein Beispiel sind Mietpreise. Diese
Daten liegen meist für größere Gebietseinheiten wie Kreise oder Gemeinden vor. Sollen sie jedoch auf Stadtteile
oder Wohnquartieren disaggregiert
werden, reicht es nicht aus, Mittelwerte
zu bilden, da sich die Preise je nach
Siedlungsstruktur, Lage, demographischen Daten et cetera zu inhomogen
verhalten.
Bei der SAM-Schätzungen werden
daher Hilfsvariablen herangezogen,
um Wohnquartiere mit ähnlichen Merkmalen zu bestimmen. Dadurch kann
eine Stichprobe innerhalb eines dieser
Gebiete ausreichen, um den Mietspiegel für alle anderen indizierten Gebiete zu bestimmen. Dabei kann zum
Beispiel auf
bestehende
Untersu-
chungen
zurückgegriffen
werden.
SAM verhält sich gewissermaßen wie ein Sudoku-Spiel: Mit
einer ausgeklügelten Anwendung der
Hilfsvariablen werden die kleinteiligen
Raster nach und nach mit verlässlichen
Schätzwerten gefüllt.
Der Vorteil der SAM gegenüber herkömmlichen Schätzmodellen besteht
darin, dass durch die Verwendung der
Hilfsvariablen nicht die Menge an empirischen Daten vorliegen muss, die
bisherige Schätzverfahren benötigten.
„Die Gesamtfallzahl an Stichproben
kann um etwa 80 Prozent gesenkt werden“, so Michael Herter, Geschäftsführer von infas360, einem der deutschen
Pioniere auf dem Gebiet der SAM (siehe Interview).
Voraussetzung ist lediglich eine kla-
re, hierarchische Struktur der Daten,
die geografisch sein kann (aber nicht
zwangsläufig muss). Das bedeutet in
diesem Fall, dass die Zielregionen geografisch voneinander abgegrenzt und
hierarchisch strukturiert sein müssen.
Die Summe der kleinräumigen Gebiete
muss also zum Beispiel exakt der Fläche der größeren Einheit entsprechen,
über die statistische Daten vorliegen.
SAM für die Wirtschaft
Wie also können Unternehmen SAM
für klassische Aufgaben innerhalb von
Vertrieb und Marketing nutzen? Vor
allem dient SAM dazu, GeomarketingAnalysen kleinräumiger zu machen,
ohne dabei den Investitionsrahmen
für den Erwerb externer Daten oder
speziell abgestimmte Marktforschung
zu sprengen. Sämtliche analytischstatistischen Verfahren lassen sich
damit wesentlich flexibler auf
verschiedene Gebietsgrößen
anwenden. Unternehmen
können sich unternehmenskritische Kennzahlen wie
etwa Marktanteile oder Umsätze konkret auch für kleine Gebietseinheiten
schätzen lassen.
Gleichzeitig eröffnen sich aber noch
weitere Perspektiven. Die Methode
erleichtert es nämlich auch für Unternehmen, Marktforschungsdaten
effektiv für ihre eigenen Analysen heranzuziehen und damit die Qualität der
Ergebnisse zu steigern.
Solche Maßnahmen galten bisher als
exklusive und kostenintensive Methode, doch im Zuge von SAM könnten
individuell abgestimmte Marktforschungen integraler Bestandteil von
Marketing- und Vertriebskampagnen
werden.
Kernkompetenz liegt bei
Datenmodellierung
Die Kernkompetenz bei SAM liegt in
der Modellierung der Daten, sprich
in der Anwendung der verschiedenen
Hilfsvariablen für die jeweiligen Schätzungen. Dabei werden je nach Untersuchungsgegenstand Gemeinsamkeiten
und Unterschiede verschiedener Gebiete sowie sinnhafte Korrelationen
abgebildet und diese dann für die Vorhersage der Kennwerte angewendet.
Jedes Projekt ist also, um in der oben
aufgeführten Metapher zu bleiben, ein
eigenständiges Sudoku-Spiel, bei dem
die Spielregeln neu definiert werden
müssen. Dabei werden verschiedene
Historische Einordnung
Das SAM-Verfahren hat sich seit
etwa Mitte der 1990er Jahre in der
amerikanischen Forschungslandschaft entwickelt. Seit circa 2010
gewinnt diese Schätzmethode
auch in Deutschland zunächst in
der Sozialforschung stark an Relevanz. Vorreiter ist hier die Universität Trier. 2011 wurde das SAMVerfahren erstmals in Deutschland
für den Zensus genutzt. Es dient in
einigen europäischen Ländern bei
den Volkszählungen bereits dazu,
um den Aufwand für die Aktualisierungen zu reduzieren.
externe
Variablen
herangezogen
und individuelle Korrelationen zu den angelegten Fragestellungen gebildet. Mögliche Hilfsvariablen sind
zum Beispiel Merkmalsausprägungen
aus der Vergangenheit, Werte aus
benachbarten oder übergeordneten
Subpopulationen und/oder Werte von
Hilfsvariablen, die stark mit dem interessierenden Merkmal korrelieren.
Räumliches
Raster wichtig
Elementar bei SAM ist ein
einheitliches, hierarchisches Gliederungssystem der Geodaten.
Infas360 nutzt
daher PAGS
(Postalisch
Amtliches
Gliederungssystem), in dem
alle Ebenen von
Wohnhaus (50 Millionen
amtlich verfügbare Gebäude) bis zum Bundesland aufei-
nander aufbauend abgebildet sind.
Alle in den Analysen herangezogenen
Daten werden auf dieses Strukturraster
disaggregiert, um so die für das SAMVerfahren notwendige hierarchische
Datenstruktur zu erhalten.
Die Festlegung des geografischen
Rasters ist dabei flexibel. Es
muss nicht zwangsläufig
die PLZ-Systematik
verwendet werden, auch
andere
Gebietseinheiten können gebildet
werden. Individuelle Anpassungen
sind möglich – beispielsweise an die
Vertriebsgebietseinteilung der Auftrag
gebenden Unternehmen.
Der SAM-Ansatz ist methodisch sehr
anspruchsvoll und erfordert eine hohe Rechenkapazität – die an Verkehrsund Klimaforscher erinnern
lässt. Bei Infas360 kommen übliche Statistikprogramme zum Einsatz,
etwa SAS Enterprise,
Stata, R oder
SAM liefern neue Möglichkeiten der statistischen
Schätzung auch für kleinräumige Regionen.
Aktuelle Beispiele für den Einsatz von
Small Area Methoden
Ein konkreter Anwendungsfall ist die Berechnung von durchschnittlichen
Mietpreisen für einzelne Ortsteile oder Siedlungsblöcke. Da regionale
Mietpreisniveaus flächendeckend nicht wirtschaftlich messbar sind, dient
SAM dazu, feingliedrige Mietpreisspiegel zu erstellen. Besonders interessant sind SAM auch für die Regionalisierung von amtlichen Daten (zum
Beispiel Einkommen oder Arbeitslosenzahlen), die meistens nur auf Kreisebene oder Gemeindeebene vorliegen.
27. April 2015 | Business Geomatics 3/ 15
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Geomarketing
www.business-geomatics.com
Fünf Fragen an: Dr. Barbara Wawrzyniak (infas 360)
SPSS. Oft haben diese Programme
erste SAM integriert, grundsätzlich
ist es aber die Aufgabe von Marktforschungsunternehmen, diese zu erweitern und anzupassen, um konkrete Projekte umzusetzen. Noch gibt es keine
standardisierten SAM-Features in den
einschlägigen Programmen. (sg)
Small Area Methoden müssen auch
vor dem Hintergrund des Strukturwandels im Marktforschungsbereich gesehen werden. Hier hat die
Qualität der empirischen Marktforschung in den letzten Jahren
im Zuge von Margendruck und
kostengünstigen Online-Befragungen gelitten. Vor allen ändert
sich die Marktforschung mit der
Zunahme an verfügbaren Daten
im digitalen Zeitalter. Unter „Big
Data“ versteht man Datenquellen,
die aus sämtlichen Bereichen des
digitalisierten Alltags von Konsumenten stammen und für Marktforschung ausgewertet werden.
In den letzten Jahren führte dies
zu eine Erosion der methodisch
fundierten Marktforschung, die mit
einem Verlust an Deutungshoheit
einhergeht.
Gerade Do-it-Yourself- oder Online-Befragungen weisen oft große
methodische Mängel auf. SAM soll
nun der methodischen Optimierung der Marktforschung einen
neuen Schub geben, schließlich
muss sie dem immer komplexer
werdenden Lebensumständen der
Menschen gerecht werden und
demnach die Analysen auch räumlich stärker verfeinern.
Einher damit geht der Bedarf vieler
Auftraggeber nach individuell angepassten Designs in der Marktforschung. SAM könnte hier helfen, ein
solches Customizing wirtschaftlich
attraktiver zu gestalten.
Iteratives Schätzverfahren
„Wir wollen SAM in Europa
marktfähig machen“
Welchen Stellenwert hat SAM für
die Marktforschung?
Small Area Methoden, kurz SAM,
ermöglichen das Berechnen von
Marktforschungsergebnissen oder
Marktkennziffern, die lediglich auf
nationaler oder grobräumiger Ebene
vorliegen, in feinräumigere Ebenen.
Gerade in der Marktforschung werden aus Kosten- und Zeitgründen die
Fallzahlen möglichst klein gehalten.
Erst SAM ermöglicht es, diese kleinen
Fallzahlen in regional tiefere Ebene zu
schätzen. In den USA und Kanada werden die statistischen Verfahren, dort
auch als Small Area Estimates oder
Small Area Statistics bekannt, schon
länger sehr erfolgreich angewendet.
In Deutschland sind die SAM bisher
noch wenig geläufig.
Wie nimmt der Markt diesen Innovationsschub auf?
Im Bereich der Wissenschaft wächst
die Nachfrage nach SAM bereits deutlich, um die amtlich verfügbaren Daten feinräumig zu regionalisieren. Die
Wirtschaft wiederum reagiert sehr
positiv auf das dadurch entstehende neue und breitere Angebot an
amtlich-regionalen Daten. SAM bringt
neue Möglichkeiten sowie eine neue
Qualität in die Datenberechnung und
sorgt somit für den dringend notwendigen Innovationsschub im Geomarketing. Wir als infas 360 haben es uns
jedenfalls zur Aufgabe gemacht, die
im nord-amerikanischen Raum bereits
etablierten statistischen Verfahren für
die europäische Wirtschaft zu standardisieren und marketingfähig zu
machen.
Wie kann SAM klassische Geomarketing-Verfahren bereichern?
SAM ist für infas 360 so etwas wie ein
neuer Währungsrechner. Die Daten
sind dabei die Währung. Wir verfeinern mit SAM gerade sukzessiv das
gesamte klassische Marktdatenspektrum. Jede Neuberechnung regionaler
Potenzialkennziffern erfolgt bei uns
über SAM. Da SAM es ermöglicht, vor
allem Marktforschungsergebnisse effizient zu regionalisieren, stehen dem
klassischen Geomarketing so völlig
neue Daten zu Verfügung, nämlich
Ad-Hoc generierte Befragungsdaten.
Für die Unternehmen bedeutet dies,
dass mit SAM nahezu jede BusinessFragestellung in Daten nachvollziehbar als regionale Potenziale berechnet
werden kann. Des Weiteren ist SAM
ideal, um Big Data in Small Areas zu
rechnen. Und Big Data wächst weiter,
wie wir wissen. Last but not least erneuert und verbessert SAM aber auch
die klassischen Marktdaten wie zum
Beispiel die Einkommensverteilung
und die Kaufkraft.
Bei den Small Area Methoden ist es wichtig, die Datenebenen hierarchisch
konsistent zu strukturieren. Auf dieser Basis werden die Schätzungen bis auf
die kleinräumigen Ebenen durchdekliniert.
Welchen Stellenwert hat PAGS für
SAM?
Das postalisch-amtliche Gliederungssystem ist der Schlüssel, um mit SAM
amtliche Daten auf allen möglichen
Raumebenen berechnen zu können.
Die amtlichen Siedlungsblöcke und
die amtlichen Gebäudedaten stellen
dabei die mikrogeographisch wichtigsten Ebenen dar, um Daten intrakommunal feinräumig verteilen zu
Dr. Barbara Wawrzyniak ist Projektmanager Customer
Analytics bei infas
360 in Bonn.
können. Auf regionaler Ebene sind
das die Postortsteile und Gemeinden
selbst. Erst die Integration einer strikten amtlichen Raumhierarchie, wie sie
PAGS darstellt, macht SAM zu einem
mächtigen Geomarketing-Datentool.
Wo liegt die Kernkompetenz für
SAM-Projekte bei Infas 360?
Innerhalb der infas Holding übernimmt die infas 360 die Zielgruppenentwicklung der Wirtschaft. Das
infas Institut wiederum die der Wissenschaft. Gemeinsam bilden beide
Gesellschaften eine einzigartige Synergie aus wissenschaftlicher Methodenentwicklung auf der Institutsseite
und Datengenerierung für Zielgrup-
peninformationen auf der Seite der
360. Das beiden Gesellschaften zur
Verfügung stehende Gesamtportfolio
aller amtlichen Geo- und mikrogeographischen Sachdaten stellt gerade für die Weiterentwicklung von
SAM das eigentliche Fundament dar.
Umgekehrt bildet SAM ein wesentliches Element zur Neuberechnung
aller bisher verfügbaren regionalen
Marktdaten sowie aller zukünftig neu
zu entwickelnden Marktdaten. Eine
solch große Herausforderung lässt
sich nur mit einem interdisziplinären
Team aus Sozialwissenschaftlern, Statistikern und Geodaten-Spezialisten
bewältigen.
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Krise der
Marktforschung
8
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Business Geomatics 3 / 15 | 27. April 2015
Geomarketing
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Mehrwertdaten für Zielgruppen in Bewegung
Geo­marketing und
Logistik
Foto: pixelio.de
DDS erweitert das Portfolio um Zusatzinformationen für digitale Straßennetze - von Traffic Patterns bis zu Truckattributen.
Mehrwertdaten sollen die Digital Data Streets weiter aufwerten
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Die Digital Data Streets – kurz DDStreets – gehören zu den am häufigsten nachgefragten Produkten aus
dem Portfolio des Karlsruher Geodatenanbieters DDS Digital Data Services
GmbH. Das detaillierte Straßennetz
steht für ganz Europa zur Verfügung
und wird, je nach individueller Systemanforderung, auf HERE- (früher
Navteq-) oder TomTom- (früher Tele
Atlas-) Basis geliefert. Die Grundlage bilden umfangreiche Navigationsdatenbestände, die auch für Anwendungen
außerhalb der reinen Zielführung verfügbar sind. Die Positioniergenauigkeit
erreicht 5 Meter im städtischen Bereich
und etwa 25 Meter im Überlandbereich.
Nun bietet DDS unterschiedlichste
Mehrwertdaten für digitale Straßennetze an, mit denen auch die Digital
Data Streets angereichert werden können. „Mit den auf HERE basierenden
Straßennetzdaten bieten wir seit Langem schon sehr gute Straßendaten für
Routenplanung, Flottenmanagement
und klassische Geomarketinganwendungen – flächendeckend für ganz
Europa“, erklärt DDS-Mitarbeiter Leo
Gast. „Angereichert mit verschiedenen
Mehrwertdaten lassen sich Straßennetze noch nutzbringender einsetzen.“
So können beispielsweise mit den „Traf-
fic Patterns“ mehrmals in der Stunde
die Durchschnittsgeschwindigkeiten
aller Fahrzeuge auf einem Straßenabschnitt ermittelt werden. Eine intelligente Routenplanung braucht diese Informationen, um regelmäßige Staus zu
umfahren. Auch Angaben zu Verkehrsfrequenzen können ergänzt werden.
„Wir bieten Verkehrsfrequenzen aus
dem von der PTV Group entwickelten
Verkehrsmengenmodell Validate und
alternativ dazu Daten aus dem FAWFrequenzatlas an, welche zusätzlich
Fußgängerfrequenzen beinhalten.
Beides können wir für ganz Deutschland liefern“, sagt Leo Gast. Anwender
können damit verschiedenste Geomarketingaktivitäten optimieren, um so
beispielsweise die günstigsten Standorte für Werbeanlagen zu ermitteln.
Speziell für die Betreiber großer LkwFlotten sind nach Auskunft von DDS
die ebenfalls als Mehrwertdaten zur
Verfügung stehenden Truckattribute
interessant. Diese Daten bieten zahlreiche Lkw-relevante Informationen
wie Steilhänge, scharfe Kurven oder
Gefahrgutsperren. „Effizientes Flottenmanagement lässt sich so ohne Probleme umsetzen“, weiß Leo Gast aus
den Erfahrungen zufriedener Kunden.
www.dds.de
Morgens gegen 6:00 Uhr kommt
Deutschland in Bewegung und bis
spät in die Nacht sind die Menschen
unterwegs: Sie gehen zur Arbeit oder
zur Schule, erledigen Einkäufe, suchen Ärzte oder Behörden auf oder
gehen Freizeitaktivitäten nach. Dabei
entsteht Verkehr; es werden Wege zurückgelegt, Transportmittel benutzt,
öffentliche Räume bevölkert. Die Muster, nach denen diese Bewegungen in
Raum und Zeit erfolgen, sind in vielen
Zusammenhängen von Bedeutung –
von der Verkehrsplanung bis hin zur
Standortanalyse oder Werbeplanung:
Welche Wege legt meine Zielgruppe im
Tagesverlauf zurück und mit welchem
Verkehrsmittel? Wo kaufen meine Kunden um welche Uhrzeit ein und wieviel Zeit nehmen sie sich dafür? Wohin
begeben sie sich in ihrer Freizeit und
wann erreiche ich sie zuhause?
Diesen Aspekt hat nun die Firma
microm Micromarketing-Systeme
und Consult aufgegriffen. Gemeinsam mit der Schweizer Senozon und
der DDS Digital Data Services macht
microm nun auch Bewegungsinformationen für Analysen und Planungen
verfügbar. „Wir arbeiten in unseren
Projekten mit äußerst differenzierten
Zielgruppenmodellen und -daten, die
wir räumlich auch sehr detailliert verorten können“, erläutert Rolf Küppers,
Managing Director bei microm. Bislang
seien diese Daten jedoch weitgehend
statisch und quasi zeitlos gewesen.
„Mobilitätsdaten bringen eine ganz
neue Dimension in die Zielgruppenbetrachtung“, erläutert Küppers. „Sie
können uns helfen, klassische Fragen
des Geomarketings noch exakter zu
beantworten.“
Mit dieser Intention ging microm
schon vor einiger Zeit eine Kooperation mit Senozon ein. Das Unternehmen entstand als Spinn- Off der
Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich und bietet heute Dienstleistungen im Segment der
Verkehrs- und Verhaltenssimulation an.
Grundlage ist das an der ETH Zürich
und der TU Berlin entwickelte agentenbasierte Mobilitätsmodell MATSim.
Das Modell beschreibt die Bewegung
von Personen im Raum und ermöglicht auf dieser Grundlage exakte Analysen und Prognosen, zum Beispiel zum
Bewegungsverhalten bestimmter Per-
Das neue Mobilitätsmodell
ermöglicht deutlich erweiterte
raum-zeitliche Aussagen: Wohin bewegen sich Passanten
wann und vom welchem Ort
aus? (Bild oben) Welche Wege
nehmen meine Zielgruppen
durch die Stadt? (Bild Mitte).
Welche Aktivitäten führen
Verbraucher zu bestimmten
Zeiten an bestimmte Orte?
(Bild unten)
sonengruppen, zur Nutzung von Verkehrsmitteln, zu Passantenpotenzialen
oder zu Einzugsgebieten. In der neuen,
gemeinsamen Lösung für Deutschland
wurde das Modell basierend auf dem
umfangreichen Informationspool der
microm weiterentwickelt. Die nach Angaben von microm wichtigste Innovation ist es dabei, dass die bestehenden
Daten zu Zielgruppenmodellen (SinusMilieus, Digital User Groups, Limbic
Types oder Lebensphasen) sowie soziodemographische und –ökonomische
Daten damit um den Aspekt der Mobilität bereichert werden, so dass nun eine
umfassende Beschreibung und Analyse
mobiler Zielgruppen möglich sei.
Auch die Funktionalität des Modells
selbst konnte deutlich erweitert werden: So lassen sich in der aktuellen
Konfiguration für die ausgewählte Zielgruppe nicht nur einzelne Wege sondern sogenannte „Wegeketten“, sprich:
die spezifischen Bewegungsmuster
zwischen den einzelnen Start- und Zielpunkten im Zeitverlauf darstellen. Konkrete Aktivitäten wie etwa Einkaufen,
Bildung, Freizeit können explizit für die
Zielgruppe modelliert beziehungsweise simuliert und räumlich dargestellt
werden. Im Resultat sollen zum einen
deutlich differenzierte Analysen und
Prognosen stehen – etwa für die Bele-
gung von Werbeflächen, die anhand
der Mobilitätmodelle nun im Überblick
über die konkreten Bewegungsmuster
der Zielgruppe wesentlich genauer geplant werden kann. Durch die Einbeziehung von Mobilitätsdaten werden nach
Angaben von microm auch klassische
Anwendungsfelder des Geomarketing
bereichert: Denkbar seien beispielsweise Whitespotanalysen für Bankomaten,
eine an den Bewegungsdaten der Zielgruppe ausgerichtete Planung der Öffnungszeiten und Personalkapazitäten
im Einzelhandel oder Gravitationsmodelle zur Beschreibung und Erklärung
von räumlichen Interaktionen.
Besonders wichtig für microm ist die
Gesamtsicht auf die Zielgruppe, die
durch das neue Tool weiter an Präzision gewinnt. „Das Mobilitätsverhalten der Menschen ist ein zusätzliches
Merkmal, das wir nun im Detail und in
Echtzeit nachvollziehen können“, fasst
Rolf Küppers zusammen. Er ist sicher,
dass im Einsatz des Tools viele neue
Erkenntnisse über die jeweiligen Bevölkerungsgruppen gewonnen werden.
Diese Erkenntnisse möchte microm
insbesondere seinen Beratungskunden
zugutekommen lassen. Das Mobilitätsmodell soll in Kürze bei Kundenprojekten zum Einsatz kommen.
www.microm-online.de
Geomarketing-Plattform für lokale Suche
Das Berliner Start-up uberall liefert auch die Technologie für „List Local“ von 1&1.
Das Geschäft mit der lokalen Suche
im Internet wächst kontinuierlich und
viele Firmen, aber auch nicht-kommerzielle Einrichtungen sehen sich
vor der Aufgabe, standortbezogene
Inhalte bereitzustellen. Dienstleister
wie die Berliner uberall bieten hier
Unterstützung an. Das Start-up bezeichnet sich als Deutschlands First
Mover im Bereich der automatisierten
„Local Citations“. Es will Geschäften,
Restaurants, Ärzten, Tankstellen, Museen, Krankenhäusern, Polizeirevieren
und jeder anderen lokalen Einrichtung ermöglichen, automatisch ihre
Online-Präsenz für die lokale Suche
zu optimieren. Grundlage ist die
Plattform uberall.com, eine als SaaS
(Software-as-a-Service) aufgesetzte
Geomarketing-Plattform. Sie ist seit
2013 am Markt und erhielt kurz nach
dem öffentlichen Launch den jährlichen Verzeichnismedienpreis des
Verbands Deutscher Auskunftsund Verzeichnismedien (VDAV).
Die Plattform ermöglicht es Anbietern, sogenannte „Local Citations“, auf
aktuell rund 30 Online-Verzeichnissen,
Branchenbüchern, mobilen Apps und
Kartendiensten zentral zu erstellen,
zu aktualisieren und zu verwalten. So
sollen die Nutzer ihr SuchmaschinenRanking verbessern und von potenziellen Kunden im Netz besser gefunden werden können. Zusätzlich bietet die Plattform eine Übersicht der
Kundenbewertungen in Echtzeit für
schnelle Reaktionen im Kundendialog.
Seit Oktober 2014 ist die „uberall“Technologie auch die Grundlage für
„List Local“, eines B-to-B-Angebots der
1&1 Internet AG. An uberall ist United
Internet, Muttergesellschaft der 1&1
Internet AG und der 1&1 Telecommunication AG, mit 25 Prozent beteiligt.
David Federhen, Gründer und Geschäftsführer: „Die Zusammenarbeit
mit 1&1 ist ein Beweis dafür, dass unsere Technologie ‚State of the Art‘ ist.
Der Markt für lokales Online-Marketing und lokale Suchmaschinenoptimierung steckt in Deutschland noch
in den Kinderschuhen. Das wird sich
schnell ändern. Mit unserer eigenen
Plattform und weiteren White-LabelKooperationen treiben wir ihn voran.“
www.uberall.com
Foto: Google Street Vew 2011, microm, senozon
Gemeinsam mit Partnern macht microm jetzt komplexe Bewegungsmodelle für Analysen
und Planungen im Geomarketing verfügbar.
Schwerpunkt
Business Geomatics 3/ 15 | 27. April 2015
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Mobile Workforce Management
www.business-geomatics.com
Transfer in Schritten
Foto: Kärnten Netz
Wesentliche Effekte des mobile Workforce Managements für
die Mitarbeiterzufriedenheit
damit ein Vorreiter in Sachen mWFM in
Europa. Derzeit nutzen fast 500 Mitarbeiter auf 165 Fahrzeugen das Produkt,
hinzu kommen 16 User aus dem Management. Dementsprechend eng ist
FFA mit anderen Systemen integriert:
Zu nennen sind SAP-PM als eines der
lerprozesse einzuführen und will damit auf den positiven Erfahrungen des
bisherigen Einsatzes aufbauen. Damit
gehen die Österreicher sprichwörtlich
in die Vollen, denn FFA soll nicht nur
Umsetzungskonzept für das Smart Meter Rollout bei der KNG Kärnten Netz: Beginnend mit der langfristigen Planung im
Zehn-Jahres-Horizont wird die Lösung durchgängig bis zum Monitoring eingesetzt.
werden. Ein solches System ist Field
Force Automation (FFA) von GE, eine
browserbasierte Lösung zur Optimierung des technischen Außendienstes
von Versorgungsunternehmen. Einer
der wichtigsten Distributoren der Lösung im deutschsprachigen Raum ist
die Grazer Firma GRINTEC, die vor wenigen Monaten gemeinsam mit dem
österreichischen Verteilnetzbetreiber
KNG-Kärnten Netz und dem deutschen Partner ESN EnergieSystemeNord von GE Digital für die Zusammenarbeit und Weiterentwicklung im
Bereich FFA ausgezeichnet wurde. Die
Preisverleihung an KNG-Kärnten Netz
ist dabei kein Zufall, der Netzbetreiber
setzt FFA schon seit 2010 ein und ist
Auftrag generierenden Systeme, SAPHR für Mitarbeiterqualifikationen und
Abwesenheiten, aber auch das Netzleitsystem zur Unterstützung der Entstörungsprozesse, das natürlich auch
Außendiensteinsätze generiert.
Smart Meter Rollout
Auch für ein weiteres Projekt wurde
die KNG-Kärnten Netz ausgezeichnet.
Aktuell stehen die Vorgaben der österreichischen Aufsichtsbehörde auf der
Agenda: Bis 2019 sollen 95 Prozent
aller Strommessstellen auf intelligente
Zähler umgestellt werden. GRINTEC arbeitet mit der KNG-Kärnten Netz seit
2014 daran, FFA nun auch für alle Zäh-
Projekt GELSENWASSER
Ein weiteres Projekt mit FFA hat
GRINTEC gemeinsam mit ESN EnergieSystemeNord bei GELSENWASSER
durchgeführt. Die Herausforderung in
dem bereits abgenommenen Projekt
bestand darin, FFA wirklich für alle
13 Hauptprozesse binnen kurzer Zeit
einzuführen. Wesentlich zum Erfolg
des Projektes hat die hohe Integrationsfähigkeit von FFA beigetragen:
SAP-PM, SAP-HR, SAP-MM, aber auch
Dokumentenmanagementsysteme
und GIS wurden integriert. „Die Außendienstmitarbeiter haben einfach
zu bedienende Formulare zur Verfügung über die sie Daten zu Betriebsmitteln erfassen beziehungsweise aktualisieren können“, sagt Gleixner. Die
Daten werden über FFA wieder in die
Zentrale übergeben und von dort an
die entsprechenden Back-Office Systeme weitergeleitet (synchronisiert).
Dafür wurden alleine 27 verschiedene
Auftragsarten in FFA definiert.
die traditionellen Zählerprozesse, sondern auch den Rollout der Smart Meter
und danach den Betrieb der intelligenten Zähler unterstützen. Bei dem
Versorger stehen alleine rund 300.000
Zählerwechsel bis zum Jahr 2024 an,
hinzu kommen rund 2.000 Neuanlagen
pro Jahr. Weitere technische Dienstleistungen sind die Ablesungen nicht
fernübertragener Zähler vor Ort. Die
Bearbeitung von Kundenreklamationen oder die Störungsbehebung
kommen dazu. Alleine für das Jahr
2016 rechnet der Netzbetreiber mit
insgesamt über 150.000 Einzelaufträgen, die mit dem mWFM geplant werden sollen. Dass man diese Disposition
nicht mehr manuell vornehmen kann,
liegt auf der Hand. „Mit FFA haben wir
das geeignete Werkzeug, um alle Aufträge entsprechend effizient zu planen,
abzuwickeln aber auch zu kontrollieren, sodass wir uns ständig verbessern
können“, sagt Gerald Obernosterer, Verantwortlicher für Metering bei der KNG
Kärnten Netz.
Wie knifflig die Aufgabe ist, macht ein
genauer Blick auf neue Vorgaben deutlich, die beispielsweise verbindliche
Terminvereinbarungen mit Kunden bei
Zählerablesungen, Zählerwechsel und
Zählereichungen vorschreiben. In Österreich müssen Stromkunden, wenn
ihre Anwesenheit in der Anlage erfor-
Sowohl mobile Mitarbeiter als auch die
Zentrale haben Zugriff auf FFA. Integriert werden kann fast die komplette
SAP- und GIS-Welt .
derlich ist, bereits 14 Tage zuvor einen
Termin in einem Zwei-Stunden-Fenster
verbindlich genannt bekommen. Genau an dieser Stelle will der Netzbetreiber von dem Tool aus den USA
profitieren. Zum Zuge kommt nämlich
der FFA Optimizer, ein Werkzeug, mit
dem eine große Anzahl an mobilen
Mitarbeitern disponiert werden kann –
eine Anforderung, die in Nordamerika
an der Tagesordnung ist. Dabei wird
jeder einzelne Auftrag optimiert an die
einzelnen Arbeitsteams vergeben. Der
Optimizer findet also die bestmögliche
Übereinstimmung zwischen Auftrag
und Mitarbeiter, wobei viele Faktoren
und Einschränkungen berücksichtigt werden. Dazu gehören die jeweils
geltenden Vorschriften, Kompetenzen,
Kosten- aber auch die Werkzeugverfügbarkeit, die Lage oder der Bestand
an Ersatzteilen. Die Parameter für die
Bewertung dieser Variablen können in
FFA einfach verändert und individuell
per Konfiguration bestimmt werden.
„Hier zeigt sich die große Stärke von
FFA, nämlich die flexible Anpassbarkeit
an die spezifischen Anforderungen“,
sagt Günther Gleixner, Geschäftsführer
von GRINTEC. Ein weiterer Vorteil ist
die Möglichkeit zur langfristigen strategischen Planung, mit der das gesamte
Rollout-Szenario des Unternehmens
abgebildet wird. Der Planungshorizont
beträgt bis zu zehn Jahre. Dabei werden
Tätigkeiten, benötigte Ressourcen oder
auch historische Daten berücksichtigt, auf deren Grundlage Varianten zur
• integrierte, einfach zu bedienende Zeiterfassung
• Regelungen, dass bis um 15:00
Uhr die Arbeiten für den nächsten Tag disponiert sein müssen
und allen Mitarbeitern über zentrale Info-Terminals bekanntgegeben werden müssen
• ein medienbruchfreier Betrieb,
so dass alle für einen Einsatz wesentlichen Dokumente automatisch und mobil zur Verfügung
gestellt werden
Behebung von Kapazitätsengpässen
durchgespielt werden. So kann zum
Beispiel auch der Schulungsbedarf der
Mitarbeiter abgeleitet werden.
Vor allem die Steuerung und das
Monitoring wird bei der KNG-Kärnten
Netz groß geschrieben. „Hier haben wir
uns ganz genau angeschaut, welche
Systeme es am Markt gibt. Auch Systeme anderer Anbieter wurden wieder
evaluiert, da das ein sehr sensibles
Thema ist. Aber das Performance-Management-Framework von FFA konnte
unsere Anforderungen am besten abdecken“, sagt Obernosterer.
Dass ausgerechnet der Smart-MeterRollout das Szenario der FFA-Erweiterung bei KNG Kärnten Netz bildet, ist
für Gleixner kein Zufall, denn die europäischen Versorger lernen nach und
nach den umfangreichen Funktionsumfang zu nutzen. „FFA gibt es inzwischen in der Version 12 und hat einen
so hohen Leistungsumfang, den Versorger bei der Einführung des Systems
nicht vollständig nutzen können oder
wollen“. Umgekehrt aber können die
Anwender mit dem System wachsen
und den Know-how-Transfer Schritt für
Schritt nachziehen.
www.grintec.com
www.kaerntennetz.at
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Dass die Spannung in den US-amerikanischen Stromnetzen mit 110V nur
halb so hoch ist wie jene in Mitteleuropa, ist nicht der einzige Unterschied zur
hiesigen Infrastruktur. In den USA sind
die Netze geografisch ausgedehnter,
der Anteil von Freileitungen ist größer und die Einflüsse von Unwettern
und Klima sind weit massiver. Folglich sind überregionale Stromausfälle
in den USA häufiger anzutreffen. Entsprechend ist der Markt an Software
für mobile Workforcemanagement-Lösungen, kurz mWFM, weiter entwickelt.
In Nordamerika gibt es viele Anbieter,
die nur auf den vertikalen Strommarkt
spezialisiert sind und Systeme im Angebot haben, die seit über 15 Jahren
im Einsatz sind und weiterentwickelt
Foto: Gelsenwasser
GRINTEC ermöglicht seinen Kunden mit dem Produkt Field Force Automation (FFA) von GE Energy
den Zugriff auf ein Tool, das in Nordamerika entwickelt wurde.
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10 Mobile Workforce Management
27. April 2015 | Business Geomatics 3 / 15
MobileX
Nach einem Jahr amortisiert
Workforce Management-System optimiert die
Planung im Bau und in der Instandhaltung der Gasund Stromnetze der ENSO NETZ.
ENSO NETZ ist der führende Infrastruktur-Dienstleister für Strom und
Erdgas in Ostsachsen. In vier Regionalbereichen – die sich in den Landkreisen Görlitz, Bautzen, Meißen und
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge befinden – sorgen 750 Mitarbeiter für einen flächendeckenden und reibungslosen Netz-Service mit etwa 20.000
Kilometern Stromleitungen und 5.000
Kilometern Erdgasleitungen. Im Netzgebiet sind 43 Umspannwerke, 5.000
Mittelspannungsumspannstationen
und über 200.000 Niederspannungshausanschlüsse zu warten
Bis 2009 erfolgte die Einsatzplanung
per Plantafel und Papier. Die etwa 150
Monteure, die für den Bau, die Instandhaltung und Entstörungen der Netze
verantwortlich sind, erhielten ihre Aufträge für den Tag morgens von ihrem
jeweiligen Meister in der Niederlassung.
Erst dann konnten sie allein oder in
Teams losfahren und mit der Abarbeitung ihrer Aufträge beginnen. Die
Rückmeldungen zu den erledigten Aufträgen füllten sie auch auf Papier aus.
Anschließend prüfte der Innendienst
diese Meldungen und erfasste sie elektronisch zur weiteren Bearbeitung.
Workforce ManagementSystem
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Um die Einsatzplanung und Auftragsabwicklung der Monteure effizienter
und zeitgemäßer zu gestalten, entschied sich das Unternehmen 2009,
ein Workforce Management-System
(WFM) einzuführen. Dazu beauftragte
der Energiedienstleister das Beratungsunternehmen Booz & Company
mit der Erstellung einer detaillierten
Vorstudie zum Thema WFM. Diese
Studie legte eine für ENSO geeignete Systeminfrastruktur fest und
ermittelte Nutzenpotentiale für drei
verschiedene Ausprägungen eines
Systems zur Einsatzplanung der mobilen Mitarbeiter.
Auf Grundlage der Studie entschied
sich ENSO für die Dispositionslösung
mobileX-Dispatch der mobileX AG
– vor allem wegen des breiten Funktionsumfangs. Die Lösung zeigt dem
Disponenten alle verfügbaren Ressourcen, also zum Beispiel Monteure aber
auch technische Hilfsmittel wie zum
Beispiel Hubsteiger oder Kabelmesswagen. Anhand der Auftragsart oder des
technischen Objekts ermittelt mobileXDispatch automatisch die notwendigen
Qualifikationen und zeigt geeignete
Ressourcen an. Im Gantt-Diagramm
oder in der Kartendarstellung weist der
Disponent SAP PM-Aufträge den verfügbaren Ressourcen zu. Die Tourenoptimierung sorgt dafür, dass die Monteure eine optimale Reihenfolge und Route
zur Abwicklung ihrer Aufträge erhalten.
Zur mobilen Anbindung der Monteure
entschied man sich für der Anwendung
„IBM WFM Mobile“, die auf den vorhandenen Endgeräten läuft. Nachdem die
Außendienstler ihre Rückmeldungen
darin erstellt haben, werden diese per
Funk an das Backoffice übermittelt und
automatisch im SAP auf zugehörigen
Kontierungselementen erfasst.
Stufenweise Umsetzung
Die Implementierung des Workforce
Management-Systems erfolgte stufenweise. 2011 startete ENSO in die Pilotphase mit der Einrichtung eines Dispatching Center in Görlitz. 2012 folgten
dann die weiteren acht Einsatzplanungszentren. Im Januar 2013 war das
System dann vollständig produktiv. Die
Schulung für mobileX-Dispatch fand
an einem Tag mit den Key Usern statt,
die anschließend ihre Kollegen für die
neue Lösung ausbildeten. Das Team
ENSO Netz GmbH
500.000 Kunden in
4 Landkreisen
20.000 km
Stromleitungen,
5.000 km
Gasleitungen
Rückmeldungen der Monteure werden per Funk an das Backoffice zurückgegeben
und automatisch in SAP erfasst..
der Disponenten besteht aus je einem
führenden Dispatcher pro Center und
je einem bis zwei Arbeitsvorbereitern,
die in einer Art Rotationssystem arbeiten. Der Arbeitsvorbereiter legt dabei
die Vorgänge und Untervorgänge in
SAP PM an, die der Dispatcher dann
in mobileX-Dispatch den Monteuren
zuweist. Die Einführung des WFMSystems setzte Ressourcen frei, die
heute in anderen Struktureinheiten
eingesetzt werden. Die heutigen Disponenten und Arbeitsvorbereiter sind
ehemalige Meister und Obermonteure,
die sich weiter qualifiziert haben.
Da die Einführung eines Workforce
Management-Systems auch immer
Thema für den Betriebsrat ist, wurde eine Betriebsvereinbarung erstellt und die Qualifikationsprofile
der Mitarbeiter darin abgestimmt. ‚
Kosten-Nutzen-Analyse
„Bereits nach einem Jahr hatten wir
die Zielstellungen des WFM-Systems
erreicht“, berichtet Dr. Jan Gerber, der
als Projektleiter für die Einführung bei
der ENSO NETZ GmbH zuständig ist.
„Dazu gehören strukturbedingte Effekte wie die Einführung der zentralen
Arbeitsvorbereitung und Disposition
in unseren neun Dispatching Centern
sowie die Verkürzung von Verteilzeiten.
Weitere wichtige Zugewinne für uns
liegen in einer vorher nicht gekannten
Transparenz der Arbeitsaufgaben für
die Betriebsführung sowie in der automatischen Abrechnung aller diesbezüglichen Arbeitsaufträge. Der tägliche
Papierkrieg für die kaufmännische Abrechnung ließ sich damit wesentlich
reduzieren.“
Auch alle rollenden Ressourcen – also die Einsatzfahrzeuge der Monteure
sowie Fertigungshilfsmittel – sind nun
in SAP PM hinterlegt und für die automatisierte Disposition zugänglich. Die
Qualität der Stamm- und Bewegungsdaten in den SAP-Systemen hat sich zudem deutlich verbessert und ist transparenter geworden. Die Einführung
des WFM-Systems hat auch Einfluss
auf andere Abteilungen. So hat sich der
Buchungsaufwand aus den Arbeitsberichten der Monteure in der Personalabteilung signifikant verringert. Die
Monteure selbst können nun direkt
von zuhause aus zu ihrem ersten Einsatzort starten. 2013 führte ENSO eine
Prüfung der Gesamtwirtschaftlichkeit
des Workforce Management-Projekts
9 Dispositionszentren
mit je einem Disponenten und einem
Arbeitsvorbereiter
150 Monteure,
750 Vorgänge pro Tag
auf der Basis einer Kosten-Nutzen-Analyse durch. Diese ergab, dass sich die
Investitionen unter anderem durch die
Termintreue aller Beteiligten planmäßig bereits nach einem Jahr amortisiert
hatten. Für die Zukunft wird deswegen
mit weiterem Zugewinn in Form von
Kosteneinsparungen gerechnet.
Ausblick
Diese positiven Ergebnisse geben ENSO
finanziellen Spielraum, das WFM-Projekt
weiter zu entwickeln. Im Moment wird
die Einführung leistungsstärkerer Endgeräte für die Monteure vorbereitet.
Im Bereich der Einsatzplanung soll die
Umstellung auf die halbautomatische
Disposition zukünftig die Steuerung
von Einsätzen bis zu zwei Wochen im
Voraus ermöglichen. Zudem ist geplant,
das WFM-System auch auf das Zählerwesen auszuweiten.
www.mobilexag.de
Nachrichten
Wilken: Integriertes Mobile
Workforce Management
Wilken Neutrasoft hat mit dem Modul
NTS.assets IH ein System für das Mobile Workforce Management am Markt
vorgestellt. Es richtet sich vorwiegend
an kleine und mittlere Netzbetreiber.
Es basiert durchgängig auf der Microsoft-basierten Branchenlösung NTS.
suite und unterstützt handelsübliche
Android-Tablets. Damit soll auch eine
GIS-Integration überflüssig sein, da für
die Navigation marktübliche Apps zur
Verfügung stehen. Informationen wie
Arbeitszeiten oder verbrauchte Materialien können unterwegs auch offline erfasst werden, der Abgleich mit der NTS.
suite erfolgt, sobald das Tablet wieder
eine Netzverbindung hat. Für definierte
Wartungsarbeiten können Checklisten
hinterlegt werden mit denen die Einhaltung der technischen Regelwerke wie
DVGW G495 oder VDE 0109 dokumentiert wird.
Brabant Water setzt auf FLS
Über 80 technische Mitarbeiter der
Brabant Water werden künftig ihre
Termin- und Tourenplanung selbst in
die Hand nehmen. Die Lösungen FLS
VISITOUR und FLS MOBILE der FLS aus
dem schleswig-holsteinischen Heikendorf unterstützen die Serviceteams
dabei, den Kundendienst rund um die
Wasserversorgung zu koordinieren und
ihre Außentermine, wie Inspektionen
oder Wartungsarbeiten, zu planen.
Brabant Water ist ein Trinkwasserunternehmen, das mehr als 2,4 Millionen
Privathaushalte und Firmenkunden in
den Niederlanden, mit frischem Trinkwasser versorgt.
Mobile Workforce Management
Business Geomatics 3/ 15 | 27. April 2015
| 11
Mit dem Tablet zur Station
Mit der mobilen Lösung WFMS von Asseco BERIT beendete der Netzbetreiber
ENNI Energie und Umwelt Niederrhein den „Papierkrieg“ bei der Wartung und
Instandhaltung von Anlagen und Netzen.
GIS und SAP integriert
ArcFM UT unterstützt die Prozesse bei Baumaßnahmen, Inbetriebnahmen, Betrieb, Instandhaltung
und Störungsbeseitigung bei der Westnetz.
Angesichts seines umfangreichen
Netzes auf einer Fläche von circa
50.000 Quadratkilometern ist für den
Versorger Westnetz der Einsatz eines
Workforce Managementsystems (WfM)
wichtig, um einen effizienten Ressourceneinsatz zu gewährleisten. Mit der
Einführung eines neuen WfM-Systems
verfolgt die RWE-Tochter nun das Ziel,
Über Westnetz
Westnetz ist der Verteilnetzbetreiber für Strom und Gas im Westen
Deutschlands. Das Unternehmen
mit Sitz in Dortmund ist eine
100-prozentige Tochter der RWE
Deutschland. Westnetz betreibt
mit 5.200 Mitarbeitern eine Vielzahl von Netzen unterschiedlicher
Eigentümer. Als unabhängiger Verteilnetzbetreiber stellt Westnetz die
Gas- und Stromnetze allen Marktteilnehmern diskriminierungsfrei
zur Verfügung. Im RWE-Konzern
verantwortet Westnetz im regulierten Bereich Planung, Bau,
Instandhaltung und Betrieb von
190.000 Kilometern Stromnetz und
28.000 Kilometern Gasnetz.
mit WfM-Prozessen das operative Netzgeschäft zu optimieren.
Disposition und Einsatzplanung der
im Netzbetrieb eingesetzten Mitarbeiter erfolgt dabei zentral. Die Netz-IT
stellt sowohl die zentral genutzten
Anwendungen für die Erstellung, Disposition und Verteilung von Arbeitsaufträgen als auch die mobilen Applikationen zur Bearbeitung und Rückmeldung der Arbeitsaufträge auf den
mobilen Endgeräten im Feld bereit.
Das Workforce Managements basiert
demnach auf einer zentralen Wartungsplanung mit einem integrierten
Meldewesen. Die Meldungen werden
vom Arbeitsvorbereiter genutzt, um
Aufträge für Inspektionen, Wartung
und Instand-setzungsmaßnahmen zu
eröffnen. Der Disponent weist einzelne
Aufgaben aus den Aufträgen einem Mitarbeiter oder Team zu. Dieser wiederum
kann seine Einsätze abrufen, bearbeiten
und nach Abschluss eine Rückmeldung
an die Zentrale geben. Das WorkforceManagement dient nicht nur der Ressourcensteuerung, sondern auch der
Ergebnisdokumentation. Die Beauftragungs- und die Abrechnungsebene
wird ebenfalls abgebildet.
Die bei Westnetz eingesetzte Techno-
Fotos: Asseco BERIT
ENNI bewährte Formulare wie Messprotokolle oder Checklisten digital zur
Verfügung. „So werden Prozesse für
den Monteur spürbar verbessert und
durch den Einsatz moderner, mobiler Endgeräte zusätzlich aufgewertet,
ohne dass man die Arbeitsabläufe der
Mitarbeiter ändern muss“, sagt Kutter.
Das bestätigt auch Projektleiter Ingo
Blank von der ENNI: „Nach Einführung
WFMS ist eine auf Android entwickelte Anwendung zur spartenübergreifenden Abarbeitung von Arbeitsaufträgen aus der zentralen oder
dezentralen Arbeitsvorbereitung auf
mobilen Endgeräten. Mit dem mobilen Workforce-Management-System
stehen den Monteuren vor Ort die
durch die Disponenten zugewiesenen
Arbeitsaufträge auf entsprechenden
Endgeräten wie Tablet oder
Smartphone zur Verfügung.
Die Arbeitsaufträge enthalten die für die Verrichtung
der Arbeiten notwendigen
Grunddaten wie etwa Einsatzort, Arbeitsbeschreibung und Planzeiten, aber
auch Anlageninformationen sowie alle mitgeltenden Dokumente und
Formulare.
Die
graphischen
Netzdaten werden per
WMS aus dem Netzinformationssystem
eingespielt. Da bei WMFS auch Google Maps
integriert wurde, erleichtern Dienste
wie Lokalisierung, Navigation und
Street View dem Monteur zusätzlich die
Arbeit. „Gerade in weitläufigen Netzgebieten oder für neue Mitarbeiter bieten
solche raumbezogenen Informationen eine echte Unterstützung“, weiß
Michael Schmalisch.
Insgesamt habe man bei der Entwicklung der mobilen Lösung großen
Wert auf die Perspektive der Außendienstler gelegt, ist von Asseco BERIT
zu erfahren. „Wir gehen grundsätzlich
von den eingespielten Arbeitsabläufen
aus und vereinfachen diese“, erläutert
Geschäftsführer Frank Kutter. Auch in
Moers stellt man den Mitarbeitern der
Bewährte Abläufe und Formulare werden im System hinterlegt, um
Abläufe für die Mitarbeiter nachvollziehbar zu erleichtern
der mobilen Lösung WFMS blicken wir
auf zufriedene Mitarbeiter! Asseco BERIT hat uns die Möglichkeit geboten,
unsere Prozesse zu vereinfachen und
dabei die grundsätzlichen, für den
Monteur gewohnten Abläufe weiter
leben zu können.“
Konkret unterstützt die mobile Lösung ENNI mit zahlreichen Funktionen
und ist sowohl Online als auch Offline
einsetzbar. Besonders wertvoll ist die
nahtlose Anbindung sowohl an das
Asset-Management-System als auch
das Netzinformationssystem. Die vor
Ort erfassten Daten werden zunächst
durch einen zentralen Server verarbeitet und von dort aus automatisch in
das jeweils „zuständige“ System über-
führt. So meldet WMFS
beispielsweise die durchgeführten Tätigkeiten
mit Statusmeldungen,
Arbeitsstunden und Arbeitsarten, verbrauchte
Materialien oder eingesetzten Fahrzeugen an
TOMS beziehungsweise
SAP zurück, während Änderungen in den Anlagenstammdaten,
Messergebnisse oder neue Objekte automatisch in das Netzinformationssystem überführt werden. Durch die Integration digitaler Signaturen können
auch abzeichnungspflichtige Prozesse
komplett mobil abgewickelt werden.
Ingo Blank zieht ein rundum positives Fazit. „Die Dokumentation von
Stationswartungen wurde durch die
Umstellung auf die einfache, digitale
Dateneingabe in bekannte Formulare
und Messprotokolle signifikant beschleunigt. Fehleingaben in Formularen kommen dank vorgegebener
Auswahllisten, Checkboxen und automatischer Konsistenzprüfungen praktisch nicht mehr vor. Übertragungs-
fehler durch nachträgliche Einarbeitung in die Back-End-Systeme sind
ausgeschlossen. In Summe kann man
sagen, dass der Zeitaufwand für die
Dokumentation der Wartung und Instandhaltung unserer Elektrostationen
durch die digitale Erfassung im Feld
halbiert wurde. „
Für ihn hat die Lösung WFMS der
Asseco BERIT die Weichen in die mobile
Welt gestellt. Hier sieht der Projektleiter noch viele Perspektiven für die
ENNI: „Mit der eingeführten Technologie stehen für die Umsetzung weiterer
Ideen Tür und Tor offen!“ Zukünftig
sollen mit der Lösung WFMS die Disponenten die Einsätze von Monteuren
aller Sparten steuern. Dabei will man
zusätzlich zu Betrieb und Instandhaltung von Elektro Stationen auch den
Betrieb und die Instandhaltung aller
Netzkomponenten aller Sparten unterstützen. In einer weiteren Ausbaustufe
ist die Bearbeitung von Aufgaben für
die Bereiche Netzplanung und Netzausbau geplant.
www.asseco-berit.de
www.enni.de
Wartungsarbeiten bei Westnetz: Das
Unternehmen führt derzeit ein mobiles
Workforce Management ein, bei dem
die mobilen Aufgaben zentral geplant
und Mitarbeiter per Routing zum Einsatzort geführt werden.
nenten werden durch die auf Basis von
ArcFM UT entwickelten Web-Komponente „WfM-Office“ unterstützt. Diese
Komponente ist über den ArcFM UT
Integrator EAI und SAP Process Integration (PI) direkt mit den SAP Komponenten PM und MRS gekoppelt.
Die Mitarbeiter im Netzbetrieb sind
mit robusten Feldcomputern des Herstellers Motion Computing ausgestattet, auf denen neben dem SAP MAM
zukünftig auch der Assetmanager von
AED-SICAD eingesetzt wird. Der Assetmanger wurde um WfM-Funktionen
erweitert, die Bedienoberfläche auf
notwendige Funktionen reduziert und
mit einer bidirektionalen Schnittstelle
zum SAP MAM versehen. Die Geodaten
stellt das von AED SICAD entwickelte
Synchronisationstool dem Außendienstmitarbeiter als Replikat bereit.
www.aed-sicad.de
www.westnetz.de
Foto: Westnetz
Rund 80.000 Kunden in der Region von
Moers und Neukirchen-Vluyn beliefert
die Energie und Umwelt Niederrhein
GmbH (ENNI) mit Strom, Erdgas, Wasser und Wärme. Zur Verwaltung der
Netze und Anlagen ist bei ENNI seit
Jahren das Geo- und Netzinformationssystem LIDS der Mannheimer Asseco
BERIT im Einsatz. Die Steuerung der
operativen Prozesse im Asset Management – speziell Planung und Bau, Betrieb, Instandhaltung und Entstörung
– unterstützt die Lösung TOMS. Sie
wurde Anfang des Jahres ergänzt um
das mobile Workforce-ManagementSystem WFMS. Innerhalb von lediglich
drei Monaten hat ENNI so die komplette Wartung und Instandhaltung
von Elektrostationen von Papier auf
eine mobile, digitale Bearbeitung umgestellt – rund 260 Aufträge mit circa
1500 Ortsnetzstationen pro Jahr können jetzt per Tablet und Smartphone
bearbeitet werden.
„Ursprünglich gab man die Aufträge, die im Asset-Management-System
TOMS generiert worden waren, den
zuständigen Monteuren in Papierform
an die Hand“, berichtet Michael Schmalisch, der als Key Account Manager bei
Asseco BERIT die Einführung betreute.
Nach Erledigung des Auftrags wurden die Informationen wiederum per
Hand in die Systeme zurückgeführt.
Diese Vorgehensweise war nicht nur
vergleichsweise zeit- und personalaufwändig, sondern zudem anfällig für
Fehler. „Heute gehören Arbeitsaufträge, Planwerke und Rückmeldungen
auf Papier der Vergangenheit an“, resümiert Schmalisch. Dank der mobilen
Lösung habe man die Prozesse deutlich
vereinfachen und zudem komplett ohne Medienbrüche aufsetzen können.
RWE-Projekt Smart
Operator
Mit dem Smart-Operator optimiert RWE den Betrieb der
Ortsnetze durch den Einsatz
künstlicher Intelligenz. Ziel ist
es, Schwankungen im Stromnetz
auszugleichen. Der Smart Operator fasst intelligente Stromzähler,
verschiedene intelligente Hausgeräte in Privathaushalten sowie
innovative Netztechnik wie
einen zentralen Batteriespeicher
und einen regelbaren Ortsnetztransformator zu einem intelligenten Ortsnetz zusammen. Der
durch Photovoltaikanlagen erzeugte Strom soll so vor Ort verbraucht oder gespeichert werden. Der Smart Operator steuert
die intelligenten Bausteine und
verschiebt den Stromverbrauch
je nach Einspeisung. Bei dem
Smart Operator handelt es sich
um ein selbst lernendes System.
logie wurde im Projekt PIWO entwickelt
und basiert im Wesentlichen auf SAPund zukünftig auch auf ArcFM UT-Komponenten. Als Dispositionswerkzeug
wird SAP Multi Ressource Scheduling
(MRS) basierend auf dem SAP Meldeund Auftragswesen sowie dem SAP Plant
Maintenance (PM) für die Verwaltung
der instandhaltungsrelevanten Betriebsmittel eingesetzt. Auf den mobilen Endgeräten kommt das SAP Mobile Asset
Management (MAM) zum Einsatz.
In dieser SAP-orientierten Prozesslandschaft unterstützt ArcFM UT von
AED-SICAD die Geschäftsprozesse an
einer Vielzahl von Stellen, zum Beispiel
bei der Lokalisierung von Ereignissen,
der Visualisierung von Arbeitsaufträgen, der Optimierung von Fahrtwegen und der Darstellung des Arbeitsfortschrittes bei der Inspektion von
Niederspannungsbetriebsmitteln oder
Ortsnetzstationen.
Die Arbeitsvorbereiter und Dispo-
12
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Business Geomatics 3 / 15 | 27. April 2015
Hardware & Technologie
www.business-geomatics.com
HP Designjet 600 der ersten Generation beweist Ausdauer.
beinahe täglich Dokumente. „Mit dem
Gerät war ich immer sehr zufrieden“,
so die in Rötha beschäftigte Teilkonstrukteurin. In all den Jahren war der
Foto: HP
In einer Ausschreibung suchte der
Großformatdruckerhersteller Hewlett
Packard (HP) kürzlich den dienstältesten HP Designjet Deutschlands. Ziel
Im Architekturbüro Meier&Moss fand HP Deutschlands dienstältesten DesignjetDrucker – und tauschte ihn gegen das aktuelle Modell aus.
Anzeige
der öffentlichkeitswirksamen Aktion
war es, die Qualität und Langlebigkeit
der Designjet-Drucktechnologie unter
Beweis zu stellen.
Sieger des Wettbewerbs ist das Architekturbüro Meier&Moss. Das in
Bad Segeberg und dem sächsischen
Rötha ansässige Unternehmen hat das
Gerät 1992, im Jahr seiner Markteinführung, installiert. Danach war der
Großformatdrucker fast 22 Jahre lang
in Betrieb. Birgit Apelt druckte damit
Drucker für sie ein geschätzter Helfer:
„Der HP Designjet war ein fester Bestandteil unseres Unternehmens und
meiner Arbeit. Besonders dank seiner
einfachen Bedienung.“
22 Jahre funktionierte der Drucker
einwandfrei, nur einmal war eine Reparatur nötig. „Für uns ist es wichtig,
unseren Kunden eine Technologie mit
höchster Qualität und Langlebigkeit
anzubieten, denn diese sind für Unternehmen die zentralen Entscheidungs-
zweiten Halbjahr wird die tintenbasierte Technologie HP PageWide auch
für diese verfügbar sein. Bisher ist die
Technologie bereits bei Büro-Druckern
erprobt und erfolgreich im Einsatz.
HP PageWide druckt in hoher Qualität, noch schneller und preiswerter als
derzeitige Technologien, wie beispiels-
Neuer GroSSformatdrucker von HP
HP stellt die ersten Großformatdrucker
der neuen Serie HP PageWide XL vor.
Die Produkte sind mit der PageWideTechnologie ausgestattet. Durch die
Nutzung der Technologie HP PageWide
wird die Medienrolle auf ihrer gesamten
Breite von gut einem Meter bedruckt.
Dies ermöglicht Schwarz-Weiß- und
Farbdrucke bei einer maximalen linearen
Geschwindigkeit von 23 m/min - rund
60 Prozent schneller als die derzeit
schnellsten verfügbaren
Monochrom-LED-Drucker. Die neuen HPGroßformat-Drucker produzieren auf bis
zu 40-Zoll- Seitengröße (1 Meter) und
erfüllen den ISO-, US- und
Offsetstandard für Seitengrößen. Sie liefern schnell trocknende und
wischfeste Drucke. Des High End-Gerät
der neuen Serie, der HP PageWide XL
8000 druckt bis zu 30 A1-Seiten pro
Minute. Die 775ml-Tintenpatronen sind
doppelt vorhanden. Sobald eine Patrone
leer ist, wechselt der Drucker
Robuste Tablets
Motion Tablet PCs der Serien F5 und C5 jetzt mit 4G LTE und
neuen IntelCore Prozessoren.
Motion Computing bringt zwei neue
Tablet-PCs für den mobilen Einsatz
unter anspruchsvollen Arbeitsbedingungen auf den Markt. Aufgrund ihrer robusten Bauweise eignen sich die
handlichen F5m und C5m Tablets zum
Beispiel für den Einsatz in der Wartung
und Instandhaltung, im Bergbau sowie
dem Baugewerbe, in der Produktion,
der Öffentlichen Sicherheit und dem
Rettungswesen.
Die Windows-basierten Geräte sind
mit einer Vielzahl von Funktionen zur
Bild- sowie Datenerfassung ausgestattet und ermöglichen die mobile
Nutzung aller gängigen Softwarelösungen. Für eine zuverlässige Internetverbindung verfügen die neuen
F5m und C5m Tablet PCs von Motion
über einen ultraschnellen 4G LTE Breitbandanschluss. Zusammen mit der integrierten 802.11ac Wi-Fi-Technologie
für den Zugriff auf lokale Netzwerke
versprechen die Geräte eine zuverläs-
weise LED-Systeme, die mithilfe von
Leuchtdioden drucken. Erste Kunden
haben bereits Interesse gezeigt. Möglicherweise werden sie es sein, die im
Jahr 2037 den Titel für den ältesten
Großformatdrucker mit HP PageWide
holen.
www.hp.com/de.
sige Sprach- und Datenübertragung
– gleichgültig, ob der Mitarbeiter gerade in einem überlasteten Netzwerk
arbeitet oder sich auf einer entlegenen
Baustelle befindet.
Zudem verfügen die Motion Tablets
über Multi-Faktor-Authentifizierungsfunktionen. Dabei erfolgt die Benutzererkennung durch eine Kombination
von Passwort, Fingerabdruck-Scanner
und optionalem Chipkartenleser. Überdies sind die F5m und C5m Tablets mit
einer sich selbst verschlüsselnde Festplatte und einem erweiterten Sicherheitsprofil inklusive standardmäßiger
Sicherheitssoftware WinMagic SecureDoc und dem Trusted Platform Module
(TPM) ausgerüstet. Diebstahl-Recovery-Schutz und Remote-ManagementFunktionen sind nach Auskunft des
Herstellers optional über das Absolute Computrace Add-on verfügbar.
www.motioncomputing.com
Foto: Hewlett Packard
Betriebsjubiläum
kriterien“, sagt Andreas Tschunkert,
Category und Marketing Manager für
Großformatdrucker bei HP. „Dennoch
ist es sinnvoll, das Portfolio langfristig
zu ergänzen und zu erneuern, um im
täglichen Geschäft von der Innovationskraft der HP-Produkte zu profitieren.“
HP tauschte den bei Meier & Moss
eingesetzten HP Designjet 600 im
Zuge des Wettbewerbs gegen einen
HP Designjet T1500 aus. Das Architekturbüro ist wieder auf dem neuesten
technologischen Stand. Denn obwohl
viele Geräte älterer Designjet-Generationen noch zuverlässig ihren Dienst
tun, ist ein Wechsel auf die aktuelle
Technologie sinnvoll. HP entwickelt
seine Produkte stetig weiter, um Kunden die bestmögliche Druckqualität zu
liefern. Beim HP Designjet 600 war diese noch auf schwarz-weiß und 300 dpi
begrenzt. Mit neuen Modellen, wie beispielsweise dem HP Designjet T1500,
sind hingegen Farbdruck und Auflösungen bis zu 2400 x 1200 dpi realisierbar. Auch auf ergonomische Verbesserungen legt HP Wert. Beispielsweise
sind die Ablagefächer so konzipiert,
dass Dokumente leichter auffindbar
sind. „Wir tauschen uns regelmäßig mit
unseren Kunden aus, um ihnen einen
einfachen und angenehmen Druckprozess zu bieten und ihre Anmerkungen
in unsere Entwicklung einfließen zu
lassen“, erklärt Andreas Tschunkert.
In diesem Jahr wird HP die Entwicklung bei Großformatdruckern weiter
vorantreiben. Voraussichtlich ab dem
automatisch zur zweiten Patrone der
gleichen Farbe. Bis zu sechs
Medienrollen mit einer Gesamtlänge von
bis zu 1200 Metern sorgen für hohe
Produktivität, heißt es seitens des Herstellers. Der kleinste Drucker des
Portfolios, der HP PageWide XL 4000 - ein
Multifunktionsgerät zum Beispiel
für technische Arbeitsgruppen - bringt es
auf bis zu 8 A1-Seiten pro Minute
produzieren. Zusätzlich ist ein komplettes
Portfolio von Scanner- und
Finishing-Lösungen, einschließlich des
HP DesignJet HD und SD-Pro-Scanner,
und neues Druckerzubehör für HP PageWide XL verfügbar. Dazu zählen die
HP-PageWide-XL-Online-Falter, Stapler
und Hochleistungsstapler.
Nachrichten
NAUTIZ X1 nun auch mit
Windows 6.5
HANDHELD GROUP bringt sein robustes Industrie-Smartphone NAUTIZ
X1 nun auch mit Windows Embedded
Handheld 6.5 auf den Markt. Das Betriebssystem ist speziell für industrielle
Datenerfassungsgeräte gedacht. Der
Nautiz X1 besitzt die Schutzklasse
IP67 und erfüllt die Anforderungen
des Militärstandards MIL-STD-810G.
Seit seiner Markteinführung läuft der
Nautiz X1 unter dem Betriebssystem
Android 4.0.
Hotspot im Fahrzeug
Viele Neuwagen
sind heute bereits mit WLAN
ausgestattet,
Mit dem HiLink
CarFi von Huawei lässt sich
ein Internetzugang in jedem Fahrzeug
nachrüsten. Das kompakte Gerät wird
mit einer Mobilfunkkarte ausgestattet
im Zigarettenanzünder platziert. Eingebaut ist ein kleiner Router, der per
LTE-Mobilfunknetz einen Hotspot für
bis zu zehn Geräte bildet. Dabei sollen
Downloadgeschwindigkeiten von bis
zu bis zu 150 Mbit/s und Uploads mit
bis zu 50 Mbit/s unterstützt werden.
Ein USB-Ladeanschluss ist integriert.
Mit Blick auf den Energieverbrauch
zeigt sich der Hotspot zurückhaltend
und zieht beim Betrieb weniger als
20 Watt. Huawei will den HiLink CarFi
direkt in den Handel bringen, die UVP
liegt bei 149 Euro. Für den Betrieb
kann eine gewöhnliche Micro-SIMKarte mit passendem Datentarif genutzt werden.
27. April 2015 | Business Geomatics 3/ 15
| 13
Laserscanning
www.business-geomatics.com
Cycloramas jetzt auch als Esri-App
Derzeit ist viel Bewegung bei CycloMedia in Deutschland. Das Unternehmen
baut sein Angebot an sphärischen,
georeferenzierten 360°-Panoramabildern (Cycloramas) für deutsche Städte aus. Nun gibt es einen weiteren
einfachen Zugang zu den 3D-Vermessungsdaten. Die von CycloMedia entwickelte Webapplikation StreetSmart
ermöglicht es Benutzern von ArcGIS
online, einfach auf die sphärischen, georeferenzierten 360°-Panoramabilder
(Cycloramas) zuzugreifen. Bisher gab
es lediglich die firmeneigene Webanwendung GlobSpotter, einen interaktiven Web-Viewer für die Cycloramas,
mit dem auch Messungen von Höhen
und Strecken sowie von Flächen und
Volumen in den Bildern durchgeführt
werden können. Diese Daten und
Funktionen sind nun auch per Smartphone und Tablet nutzbar. Die ArcGISWeb-App basiert auf Javascript und
HTML5 und vollzieht damit den Schritt
zur modernen Entwicklungsplattform,
die auch eine herstellerübergreifende Nutzung auf mobilen Endgeräten
ermöglicht. StreetSmart bietet dabei
weitaus mehr als die reine Betrachtung
von Cycloramas. So kann die Webapplikation einfach in ArcGIS online integriert und mit zusätzlichem Content
gefüllt werden. „Geodaten lassen sich
editieren und bestehende Geodaten
können einfach visualisiert werden“,
sagt Alexander Diegel-Bräuer, Vertriebsleiter von CycloMedia Deutschland. Die StreetSmart App visualisiert
die hochauflösenden 360-Grad-Panoramabilder und ermöglicht es, innerhalb der Daten genaue Messungen
Foto: Cyclomedia
CycloMedia stellt mit StreetSmart eine App zur Verfügung. Sie basiert auf HTML5 und ist für ArcGIS Online optimiert.
Die App StreetSmart ermöglicht eine herstellerübergreifende Nutzung der Cycloramas auf mobilen Endgeräten.
durchzuführen. Soll so zum Beispiel
ein Schilderkataster im GIS aufgebaut
werden, können die Positionsdaten der
Masten innerhalb der Cycloramas einfach per Click erstellt werden.
StreetSmart verbindet Premium-Content, bestehend aus den Parallax-freien
und metrisch korrekten Cycloramas,
mit der ArcGIS Plattform. Dies eröffnet
zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten,
wie zum Beispiel eine medienbruchfreie Verwendung von Cycloramas mit
der Desktop-Variante von ArcGIS. „Mit
StreetSmart können Anwender ihre
Panoramadaten auch in ihre eigenen
GIS-Daten als eigenständigen Layer
integrieren“, beschreibt Diegel-Bräuer.
StreetSmart bietet des Weiteren die
Option, Links von getaggten Bildern,
also beispielsweise eine mit Fachdaten
hinterlegte Straßenmöblierung, innerhalb der ArcGIS-Online-Community
zu teilen. Damit eröffnet die App völlig neue Möglichkeiten, die speziell
aufgearbeiteten Straßendaten ämterübergreifend und einfach innerhalb
einer GIS-Umgebung zur Verfügung
zu stellen.
Die Webanwendung steht innerhalb
des ArcGIS Marketplace zur Verfügung,
einem Portal für Apps und Geodaten, auf
dem neben den Produkten von Esri und
seinen Distributoren auch Angebote von
Technologiepartnern zu finden sind, die
speziell auf die Verwendung mit ArcGIS
Online zugeschnitten sind.
Auf Wachstumskurs
Die Neuerung geht einher mit einer Expansionsstrategie des Unternehmens.
Parallel zur Entwicklung der App baut
das Unternehmen auch seine Erfassungstechnologie aus. Seit Anfang des
Jahres hat CycloMedia zum Beispiel neue
100-Megapixel HD-Cycloramas im Angebot, die eine zehnfach höhere Auflösung als die Vorgängerkamera bietet.
In zehn Metern Abstand erreicht man
eine Pixelbreite von 4,4 Millimetern. In
Deutschland werden die HD-Cycloramas
ab 2016 das Produktportfolio der CycloMedia Deutschland GmbH ergänzen.
Auch die neue Version 3.0 der
Webanwendung GlobeSpotter wurde
im Februar veröffentlicht. Neben vielen neuen Funktionen besticht GlobeSpotter 3.0 vor allem durch seine
erweiterten Möglichkeiten für eine
übergreifende Zusammenarbeit an Inhalten sowie einer extra für GlobeSpotter entwickelten Webseite mit vielen
hilfreichen Informationen für Anwender. Globespotter gibt es seit diesem
Jahr auch als mobile Version.
Neu ist auch eine auf deutsche Kommunen abgestimmte Lizenzverordnung. Im Rahmen einer monatlichen
Pauschale können Fachkräfte auf die
360°-Panoramabilder ihres Straßenraums zugreifen. CycloMedia bietet
dafür den kompletten Daten- und
Anwendungsumfang der Cycloramas
und der dazugehörigen Software GlobeSpotter online für einen Zeitraum
von sechs Monaten an. Entscheidet
sich eine Stadt für diese Pilotlizenz,
erfasst CycloMedia unmittelbar im Anschluss Befahrungsdaten von bis zu
500 Kilometer des Straßennetzes.
Außerdem hat das Unternehmen seine Präsenz im deutschen Markt maßgeblich ausgebaut. Die CycloMedia
Deutschland GmbH mit derzeit zehn
Mitarbeitern hat ihren Sitz seit Anfang des Jahres im hessischen Gießen.
Heute hat CycloMedia bereits über 30
deutsche Kommunen befahren. Dazu
zählen Städte jeglicher Größenordnung, zum Beispiel Kempten, Lindau,
Frankfurt a. Main oder Berlin.
www.cyclomedia.de
Hauptstadt-Modell als Open Data zugänglich
Ein großflächiges 3D-Stadtmodell von Berlin steht für private und kommerzielle Nutzer ab sofort zum kostenlosen Download bereit.
ten und Prozessen verwenden.“
Das 3D-Stadtmodell ist ein Projekt
der Senatsverwaltung für Wirtschaft,
Technologie und Forschung und der
Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie. Im Rahmen der Open Data
Initiative des Landes Berlin stellt die
Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung die LoD2 Gebäudedaten und die im Jahr 2013 erfassten digitalen Oberflächenmodelle
zum freien Download zur Verfügung.
www.businesslocationcenter.de
Foto: Berlin Partner
Anzeige
Für Professor Jürgen Döllner, Leiter
des Lehrstuhls für Computergrafische
Systeme am Hasso-Plattner-Institut
in Potsdam, bietet das Stadtmodell
eine einzigartige Datenbasis: „Wir planen, das Berliner 3D-Stadtmodell bei
der Erforschung und Entwicklung von
Verfahren und IT-Lösungen für die Visualisierung und Analyse von 3D-Raummodellen einzusetzen. Konkret wollen
wir das Modell im Bereich ‚Urban Analytics‘ als Basis für die Kommunikation
von komplexen raumbezogenen Da-
Die Open Data Initiative des Landes Berlin macht jetzt umfangreiche 3D-Gebäudedaten verfügbar
Ein 3D-Stadtmodell der deutschen
Hauptstadt ist ab sofort als Open Data öffentlich zugänglich. Internetnutzer hatten bisher mit dem Modell des
Business Location Centers von Berlin
Partner für Wirtschaft und Technologie
die Möglichkeit, das Berliner Stadtgebiet realitätsgetreu online zu erkunden – nun können sie die Daten auch
selbst nutzen. Egal ob Wissenschaftler,
Spieleentwickler, Städteplaner, Architekt oder Grafiker – das großflächige
Modell Berlins steht als kostenloser
Download zur Verfügung.
Für das Modell wurden rund 550.000
Gebäude auf 890 Quadratkilometer
Stadtgebiet aus der Luft fotografiert
und vermessen. Nun erfolgt die Bereitstellung der 3D-Gebäudedaten des
Stadtmodells über ein webbasiertes
Serviceportal im Rahmen der Open
Data Initiative des Landes Berlin. Das
Open Data Modell versetzt User in die
Lage, sowohl die originären CityGMLDaten für das gesamte Stadtmodell
als auch für Teilbereiche der Stadt zu
beziehen und für eigene Zwecke weiterzuverarbeiten. Über eine Service-
schnittstelle können einzelne Gebäude
oder Teilbereiche in unterschiedlichen
3D-Datenformaten ausgewählt und
heruntergeladen werden. „Für technologiebasierte Unternehmen, Startups
der Digitalwirtschaft wie auch Wissenschaftseinrichtungen bietet das
Modell eine einmalige Grundlage für
Forschung und Entwicklung. Berlin
als digitale und innovative Stadt baut
mit dem Modell seine Vorreiterrolle in
Europa aus“, sagt Dr. Stefan Franzke,
Geschäftsführer der Berlin Partner für
Wirtschaft und Technologie.
14
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Business Geomatics 3 / 15 | 27. April 2015
Laserscanning
www.business-geomatics.com
Ebenen schlagen Targets
Für die Auswertung der Laserscans von Angkor Wat wurde das Programm Scantra
mit einer Ebenen-basierten Registrierung eingesetzt.
Anzeige
Die Entwicklung der 3D-Laserscanner
sorgt dafür, dass die Instrumente immer genauer werden. Doch viele Anwendungen stellen so hohe Anforderungen an die Messgenauigkeit, dass
Anwender sehr genau auf den gesamten Workflow der 3D-Modellierung achten müssen, um in dem geforderten
Abweichungsbereich zu bleiben. Bei
Analysen von Deformationen an Bauwerken beispielsweise ist auch in der
3D-Punktwolke eine Genauigkeit von
wenigen Millimetern gefragt.
Dass man diese Genauigkeit auch
bei Scandaten erreichen kann, deren
Erfassung bereits einige Jahre zurückliegt, hat der Ingenieur Erik Büttner
von der Bochumer Firma scandric in
einem Vergleichsprojekt gezeigt. Dabei ging es um die Frage, wie sich die
verschiedenen Verfahren der Registrierung, also der Zusammenfassung
der einzelnen Scans innerhalb eines
einheitlichen Koordinatensystems, auf
die Genauigkeit auswirken.
In diesem Umfeld hat sich einiges auf
der Entwicklungsseite getan. Früher
war es üblich, für die Registrierung
Hilfspunkte (Targets) einzusetzen, die
bei der Aufnahme pro Scan aufwändig platziert und eingemessen werden
mussten. Heute gibt es dafür automatisierte, softwaregestützte Verfahren.
Büttner griff für den Vergleich auf
Scandaten aus einem Projekt zurück,
bei dem er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Bochum
mitgearbeitet hatte. In den Jahren
2008 und 2009 wurde die Tempelanlage Angkor Wat in Kambodscha
mit einem Z+F IMAGER 5006 von
ZOLLER+FRÖHLICH aufgenommen.
Ziel des Gemeinschaftsprojektes
zwischen der Fachhochschule Köln
und der Hochschule Bochum war es
damals, Bauwerksverformungen und
Veränderungen zwischen Regen- und
Trockenzeit zu analysieren. Die Daten werden genutzt, um dem zunehmenden Verfall des weltberühmtem
Bauwerks entgegenwirken zu können.
Das Scan Projekt in Angkor Wat umfasst insgesamt 120 Scans.
Zu jener Zeit mussten in jedem Scan
mindestens drei Targets sichtbar sein
um diesen registrieren zu können. So
war es notwendig, insgesamt mehr
als 360 Targets anzubringen. Von diesen 360 Targets wurden mehr als 180
tachymetrisch eingemessen, um eine
hinreichend genaue Referenzierung im
übergeordneten Koordinatensystem
zu gewährleisten. Die Digitalisierung
der Targets und die anschließende Registrierung der Scans erfolgte mit dem
Programm LaserControl und der darin
enthaltenen Blockausgleichungskomponente.
Büttner stellte nun die Frage, ob diese Registrierungsaufgabe mit heutigen
Mitteln nicht nur effizienter, sondern
auch genauer gelöst werden könnte.
Daher erarbeitete er ein neues Auswertekonzept für eine detailliertere
Deformationsanalyse. Als Werkzeug
für die erneute Auswertung der Messungen verwendete er das Registrierungsprogramm Scantra der Berliner
Firma technet. Dieses nutzt für die
Registrierung nicht Targets, sondern
Ebenen, welche in den einzelnen Scans
automatisch detektiert werden.
Für die Untersuchung wurde ein Teilblock mit 53 Scans ausgewählt. Um
die Vergleichbarkeit der Verfahren zu
gewährleisten, wurde für diesen Block
mit dem Programm Scantra zunächst
eine Blockausgleichung über Punkte
durchgeführt. Hierbei wurden 360 Targets verwendet, von denen 123 tachymetrisch eingemessen waren.
Es ergab sich für die Standpunkte
im quadratischen Mittel eine Translationsgenauigkeit von 4,9 Millimeter.
„Dieser relativ hohe Wert ist auf Stationen zurückzuführen, die aufgrund
ungünstiger Targetverteilung nur mäßig genau bestimmt werden konnten“,
sagt Frank Gielsdorf, der bei technet
die Entwicklung von Scantra leitet. Im
Maximum betrug die Abweichung sogar 15,5 Millimeter.
Für den gleichen Block hat Büttner
anschließend in Scantra die Schritte
Ebenen-Detektion, Ebenen-Matching
und Blockausgleichung durchgeführt.
Im Unterschied zum ersten Berechnungsdurchlauf wurden jedoch nur
sechs Targets verwendet, die dazu
dienten, den Anschluss an das übergeordnete Koordinatensystem sicherzustellen. Für das quadratische Mittel
der Translationsgenauigkeit ergab sich
diesmal ein Wert von 2,3 Millimeter
wobei der Maximalwert bei 2,8 Millimeter lag.
Diese genaueren Werte eröffneten
dann auch neue Perspektiven für die
Deformationsanalyse bei Angkor Wat.
Die bisherigen Analysen beschränkten
sich auf den Vergleich einzelner Profile
an dem Bauwerk und die Deformationen bei ausgesuchten Ebenen. „Durch
neue Entwicklungen wäre vielleicht eine noch umfassendere, flächenhafte
Aussage möglich, die auch auf andere,
ähnliche Projekte übertragen werden
könnte“, sagt Erik Büttner.
Diese Effekte der besseren Analysemöglichkeiten erklärt Frank Gielsdorf
durch die Vorteile der Ebenen-basierten Registrierung, bei der Nachbarschaftsgenauigkeiten im Submillimeterbereich erreicht werden. „Die Translationsgenauigkeit im vorliegenden
Projekt resultiert im Wesentlichen
aus der Lagerung des in sich sehr stabilen Blockes auf die sechs Anschlusspunkte“, so der promovierte Geodät.
Dadurch sei die Ebenentechnologie
prädestiniert für die Deformationsanalyse. Schließlich stellen die dafür
notwendigen Algorithmen sehr hohe
Anforderungen an die Registriergenauigkeit, da hier der Einfluss der Messunsicherheit von tatsächlichen Deformationen mathematisch sauber getrennt
werden muss.
www.technet–gmbh.com
www.scandric.de
Foto: IBM/CCP Studios
Foto: Technet
Verfahrensvergleich bei der Registrierung von Laserscans zeigt bei der Ebenenregistrierung mit Scantra bessere Werte als bei Targets.
Bei dem Projekt Urban Art Cloud in München wurde ein Laserscanner für die Digitalisierung von Fassaden eingesetzt, auf die Kunstwerke projiziert wurden.
Lasern für die Kunst
Digitale „Leinwand“ aus 3D-Laserscanning-Daten.
Das Streetlife Festival in München
lieferte im vergangenen Herbst den
passenden Rahmen für eine ungewöhnlich schöne Kunst-Aktion: Festival-Besucher konnten live und in voller
Größe auf dem Münchner Siegestor
städtische Kunst erschaffen. Eine digitale Leinwand, Projection Mapping
und eine smarte Cloud zum Ausstellen
und Kuratieren der erstellten Kunstwerke machten es möglich.
Zunächst war ein präzises Modell
des Siegestores erforderlich, an das
die Entwürfe passgenau projiziert
werden konnten. Zur Erfassung des
Gebäudes kam ein 3D-Laserscanner,
den die Firma CPP Studios aus Offenbach mit Unterstützung der Firma Laserscanning Europe nutzte. Aus den
Scandaten wurde im Nachgang das
Computermodell des Münchner Siegestors erstellt. Das Team entwickelte
auch einen virtuellen Fassaden-Painter,
gewissermaßen eine digitale Staffelei,
auf der die malenden Besuchern Motive individuell kreieren oder aus einer
Bibliothek mit Bildelementen auswählen konnten. Die entstandenen Kunstwerke landeten zunächst am Münchner Siegestor und später in der Urban
Art Cloud von IBM. Das gemalte Werk
konnten die Besucher dann außerdem
über soziale Netzwerke teilen.
Das Streetlife Festival, das seit 2000
auf der Münchener Ludwig- und Leopoldstraße stattfindet, veranstaltet die
Umweltinitiative Green City zusammen
mit dem Referat für Gesundheit und
Umwelt der Landeshauptstadt. Jährlich
an zwei Wochenenden im Jahr können zahlreiche Besucher des Festivals
aktuelle Trends für umweltbewusstes
Leben in der Stadt und alternative Nutzungsmöglichkeiten des öffentlichen
Raums live erleben.
www.streetlife-festival.de
www.ibm.com
www.cppstudios.de
Inklusive HDR
Neue Generation vom 3D-Laserscannern aus Heerbrugg.
Leica Geosystems hat eine neue Genration 3D-Laserscanner, die Scanstations P40, P30 und P16 auf den Markt
gebracht. Die Neuerungen betreffen
nach Angaben des Unternehmens vor
allem Performance und Sicherheit. Die
Modelle P40 und P30 haben einen
Messbereich von bis zu 270 Metern,
der P16 ist das Einstiegsgerät für den
nahen Messbereich bis 40 Meter. Die
neuen Modelle basieren auf den Vorgängertypen C10 und P20. Im gleichen
Gehäuse wie dem P20 sind nun neue,
augensichere Laser untergebracht.
Neue automatisierte Verfahren bei
der Signalprozessierung sollen dafür sorgen, dass die Verarbeitung der
Daten stark reduziert werden kann,
meldet Leica Geosystems. Ebenso sollen schwierige Aufnahmen etwa bei
glatten, dunklen Flächen verbessert
sein. Die integrierte Kamera der drei
Modelle besitzt nun die HDR-Technologie (Dynamic Range Image), die
auch die automatische Registrierung
von Targets in größeren Entfernungen
(bis 75 Metern) unterstützt.
www.leica-geosystems.de
3D Laserscanner inklusive Navigation
Zoller+Fröhlich bringt mit dem Z+F
IMAGER 5010X einen neuen 3D Laserscanner auf den Markt. Besonderheit
des Scanners ist, dass er ein integriertes Navigationssystem besitzt, das
nach Angaben des Unternehmens im
Innen- und Außenbereich arbeitet.
Damit sei das Produkt der erste 3D
Laserscanner für industrielle Anwendungen, der diese Art der Navigation
ermöglicht. Das System macht vom
Scanner eine Positions- und Ausrich-
tungsschätzung komplett ohne externe Targets, anhand derer eine automatische Registrierung erfolgt. Zudem
stellt das Unternehmen die Software
Z+F LaserControl Scout vor, die in
Kombination mit dem Scanner einen
komplett neuen Workflow ermöglicht.
Die Registrierung der Punktwolken erfolgt dabei ohne externe Targets und
der Datencheck wird bereits im Feld
erledigt.
www.zf-laser.com
27. April 2015 | Business Geomatics 3/ 15
| 15
Laserscanning
www.business-geomatics.com
Fotooptische Holzvermessung
per Smartphone
Spezialkamera
für UAVs
AMS Technologies stellt
mit der OCI-UAV eine neue
kompakte Version der OCIHyperspektralkamera mit
180 Gramm Gewicht vor.
Mitarbeiter in der Holzindustrie können gestapelte Holzpolter mit dem Smartphone erfassen, ein Panoramabild erstellen und Berechnungen machen.
klasseverteilung sowie die Stückmasse.
Die App ist optimiert für sägefähiges
Holz, hier liegt die Genauigkeit nach
Angaben der Entwickler bei über 99
Prozent. Auch bei Industrieholz sei eine
automatische Erkennung möglich.
Nach einer Plausibilitätsprüfung wird
das Bild mit Geokoordinaten, Anzahl
der Stämme und Text unter Fotos gespeichert. Die Daten können anschließend an andere Systeme wie etwa das
Forstmanagementsystem (FMS) übergeben werden. Die Bedienungsanleitung ist in der Applikation integriert.
Der Förster und Informatiker Manfred
Ide gründete FOVEA zusammen mit
Fotorealistisches Mauerwerk
Foto: div-gmbh
Vermessung von Gabionen mittels UAV und Befahrung bei der div-gmbh.
Im photorealistischen 3D-Modell der Gabionenwand an der Autobahn A9 sind selbst kleinste Veränderungen erkennbar
Der Begriff Gabione war bis vor wenigen Jahren nur Fachleuten bekannt,
doch die mit Steinen gefüllten Drahtkörbe etablieren sich zunehmend in
der Landschaftsarchitektur, im Wasserbau sowie im Straßen- und Wegebau.
Aufgrund zahlreicher technischer, ökologischer und wirtschaftlicher Vorteile
werden Gabionen immer häufiger zum
Aufbau von Wällen, als Stützmauer, zur
Böschungsbefestigung und zur Errichtung von Sicht- oder Lärmschutzanlagen eingesetzt. So auch auf der Autobahn A9 bei Bayreuth, wo sie jetzt zum
Gegenstand eines ungewöhnlichen
Vermessungsprojekts wurden.
„Die Autobahndirektion Nordbayern
wurde bei einer Fachveranstaltung auf
unser neues Messverfahren aufmerksam“, erinnert sich Stephan Fick, Geschäftsführer der div aus Hohen Neuendorf im Landkreis Oberhavel. Schnell
war die Idee geboren, das Konzept, bei
dem Objekte parallel von einer Drohne
und aus einem Fahrzeug heraus erfasst
werden, an den Gabionen auf der A9
zu erproben. Beim Pilotprojekt „Photogrammetrische Erfassung für die
Bauwerksprüfung“ wurden die Lärmschutzwände auf einer Länge von rund
200 Metern befahren und beflogen.
Mit Hilfe dieses Verfahrens für Gabionenwände soll eine Vereinfachung und
Verbesserung der obligatorischen Bauwerksprüfung erreicht werden. „Lärmschutzwände sind neben den üblichen
physikalischen Belastungen starken Erschütterungen ausgesetzt und müssen
daher in sehr regelmäßigen Abständen
flächendeckend kontrolliert werden“, erläutert Stephan Fick. Dies erweist sich in
der Praxis oftmals als sehr aufwendig, da
die Bauwerke schwer zugänglich sind
und vielfach gar nicht in allen Dimensionen dokumentiert werden können.
Zusätzliche Herausforderungen stellen
bei Gabionen die Bauweise insgesamt
und die Oberfläche im Besonderen dar.
Um den Zustand und die Stabilität zu
beurteilen, sind sehr genaue Einblicke
in die Oberflächenstruktur erforderlich
– idealerweise müssen die einzelnen
Steine in den Körben erkennbar sein.
Konventionelle messtechnische und visuelle Verfahren stießen aufgrund der
Lichtbrechungen an der inhomogenen
Oberfläche hier schnell an ihre Grenzen,
führt der div-Geschäftsführer aus.
Daher wählte er eine Kombination
aus dem Messfahrzeug des Unternehmens und dem Aibot X6. Die Drohne
(UAV) kann mit einer Nutzlast von bis zu
2,5 kg ausgestattet werden und erreicht
Flugzeiten von bis zu 20 Minuten. Auf
beiden Aufnahme-Plattformen wurde
mit Spiegelreflexkameras und GPS Geräten gearbeitet, wobei das Messfahrzeug die seitlichen Aufnahmen erstellte,
während die Drohne die Gabionenwände von oben beflog. Aus den so gewonnenen Aufnahmen wurden mittels
photogrammetrischer Berechnungsverfahren hochauflösende Punktwolken
für die Vermessung und fotorealistische
3D-Modelle generiert, die als hochauf-
dem Softwareentwickler Christopher
Herbon und der Interface Designerin
Nadine Weiberg – alle drei Absolventen
der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen. 2013 begannen sie
mit der Entwicklung der App, die nun
zur Marktreife gebracht wurde.
Aktuell fokussiert FOVEA sein Vertriebsaktivitäten auf Europa und einige ausgewählte Länder weltweit. Die
Gründer sind allerdings überzeugt,
dass bis 2018 einen Großteil des weltweiten Holzeinschlags mit der neuen
App vermessen wird.
www.fovea.eu
lösende Einzelaufnahmen und Panoramaansichten zur Verfügung stehen. Alle
Aufnahmen sind georefenziert.
Die erzielte Qualität ermöglicht eine
detaillierte Bestandsdokumentation
und bietet die Grundlage für eine flächendeckende Deformationsanalyse.
Als „Nullmessung“ bieten die Daten zudem die Grundlage für spätere Kontrollen: Im Vergleich der Punktwolken aus
den verschiedenen Messungen können
Veränderungen in der Bauwerksgeometrie wie Neigungen, Setzungen oder
Schäden an den Bauwerken visuell sehr
exakt dargestellt werden. Um dies zu
demonstrieren, simulierte das div-Team
eine minimale Oberflächenveränderung. „Wir haben interessehalber einmal einen einzelnen Stein aus der Gabione entfernt und den Zustand vorher
und nachher aufgenommen“, berichtet
Stephan Fick und zeigt uns die Bilder,
auf denen der Unterschied eindeutig
zu erkennen ist. Sein Fazit: „Unser neues
Verfahren hat seine Leistungsfähigkeit
in diesem Projekt bewiesen – und zwar
nicht nur für Gabionen.“
www.div-gmbh.de
Die Hyperspektralkamera OCI-UAV
wurde speziell für die Verwendung in
Drohnen (Unmanned aerial vehicles/
systems, UAV/UAS) und ferngesteuerten Fahrzeugen (ROV) konzipiert.
Der Betrieb der OCI-UAV erfolgt automatisch und erfordert minimales
menschliches Eingreifen. Die OCI-UAV
ist deutlich kleiner als frühere Systeme
– die Abmessungen des Kamerakopfes
betragen nur 8 x 6 x 6 Zentimeter bei
einem Gewicht von rund 180 Gramm..
Ausgestattet mit einem miniaturisierten Single-Board-Computer mit automatischer Datenerfassung und -verarbeitung sammelt die Mikrokamera
Foto: AMS Technologies
nisse für die Holzvermessung ablesen
können. Anstelle der heute manuellen
Messung will die mobile Lösung ein
gültiges, günstiges und schnelles Holzvermessungsverfahren bieten, welches
das Verkaufsmaß bereits im Wald, am
Anfang der Holzlieferkette, ermittelt.
Nach Auskunft der Anbieter können
die Nutzer der FOVEA-App alle Messdaten in wenigen Sekunden ermitteln
und dadurch bis zu 95 Prozent ihrer
Zeit sparen: „Was ohne die App eine
Stunde dauert, ist mit FOVEA nach
drei Minuten erledigt“, heißt es in einer
Information zur Anwendung..
Die Bedienung der FOVEA-App ist
dabei so simpel wie nur möglich: Zunächst werden die Holzpolter mit iFOVEA Counter nach definierten Vorgaben fotografieren, die Einzelbilder zu
einem Gesamtbild zusammengefasst
und die Stämme markiert. Basierend
auf diesen Informationen ermittelt die
App die Anzahl der Stämme und die
Stammlänge, berechnet das Volumen,
die Stirnflächenkluppung mit Stärke
Die neue Spezialkamera enthält einen
Miniaturrechner und wiegt kaum mehr
als eine Tafel Schokolade.
VIS-NIR-Hyperspektraldaten (VisibleNear Infrared) mit kontinuierlicher
spektraler und räumlicher Abdeckung.
Zudem bietet das System eine Datenübertragungsrate von bis zu 120 FPS).
Nach Auskunft des Herstellers soll
das Konzept der Kamera viele nachträgliche Korrekturprozesse an den
Rohdaten überflüssig machen: So
umfasst das Modell OCI-UAV-1000
die Funktion “True Push-broom”, die
es der Kamera ermöglicht, mit beliebiger Geschwindigkeit zu scannen. Die
multispektrale Snapshot-Kamera OCIUAV-2000 elimiert automatisch Artefakte, die durch Vibrationen während
des Flugs entstehen. Diese Verbesserungen sollen die UAV/ROV-Integration
erheblich erleichtern.
www.amstechnologies.com
Anzeige
1,2 Milliarden Holzstämme werden
jährlich in deutschen Wäldern gesammelt und mit drei Millionen Transporten in die Fabriken der Holzindustrie
gefahren. Der Preis für einen einzelnen
Stamm Industrieholz ist in den letzten fünf Jahren von 60 Euro auf bis
zu 100 Euro gestiegen. Entscheidend
für den Preis sind Qualität und Maße
des Holzes. Um die Länge und Breite
der Stämme zu ermitteln, muss das
Holz auf dem Weg aus dem Wald bis
zum Sägewerk heute noch manuell
bis zu fünfmal gemessen und gezählt
werden. Mit der neuen FOVEA-App
können Förster und Beschäftigte in
der Holzindustrie alle Stämme, die auf
einem sogenannten Holzpolter gestapelt sind, fotooptisch schnell und einfach mit dem Smartphone berechnen.
Die Entwickler erhielten den ersten
Preis beim CeBIT Innovation Award
2015.
Die FOVEA-App erstellt aus mehreren
Einzelfotos ein Panoramabild, aus dem
die Nutzer alle erforderlichen Ergeb-
Deutsche Messe
Eine App für die Holz- und Forstwirtschaft wurde
mit dem CeBIT Innovations-Award ausgezeichnet.
16
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Business Geomatics 3 / 15 | 27. April 2015
Telematik
www.business-geomatics.com
Von der Rampe
bis zur App
Big Trucks – big data
Auf der Fachmesse transport logistic bildet eine komplette Halle das Thema Informations- und Kommunikationssysteme ab.
Foto: BG-Archiv
Auf der transport logistic stellt die
PTV Group ihr neues Konzept vor.
Test im Fahrsimulator: Auf der Messe spielen Telematik und digitale Straßendaten eine immer größere Rolle.
Die Digitalisierung der Logistik ist
einer der Leitgedanken auf der Messe transport logistic, die vom 5. bis
8. Mai 2015 in der Messe München
stattfindet. 199 ausstellende Unternehmen belegen die gesamte Halle
B2. Diese „Telematik“-Halle thematisiert Industrie 4.0, Big Data, Cloud
und E-Commerce, also Schlagworte
aus der IT-Branche, die auch die vermeintlich hemdsärmlige Logistikbranche immer stärker betreffen.
Den Auftakt macht am Dienstag,
den 5. Mai 2015, die Veranstaltung
„Intelligente Welt - das Bühnenmagazin“, die gemeinsam vom Bundesministerium für Verkehr und
digitale Infrastruktur (BMVI) und
dem Branchenverband BITKOM initiiert wird. Ebenfalls am Dienstag
findet das Forum „Industrie 4.0 – ein
Zukunftskonzept auf der Basis von
AutoID- und RTLS-Systemen“ statt.
Der Verband AIM-D legt zusammen
mit den Unternehmen Avus Services
und smart-TEC den Fokus hier auf
Anwendungsszenarien rund um die
Echtzeit-Ortung.
Am Donnerstag, 7. Mai 2015, veranstalten sowohl das Deutsche Verkehrsforum als auch der BITKOM
Gesprächsrunden zu Big Data. In „Logistik Digital – Was bringen Big Data,
Cloud und Co?“ diskutieren unter anderem Vertreter von IBM Deutschland, Schenker und der Hamburg
Port Authority über die Grenzen der
Digitalisierung und die Verlagerung
der Wertschöpfung von der Transportkette hin zu IT-Dienstleistern.
Die Veranstalter erwarten mehr als
53.000 Besucher und mehr als 2.000
Aussteller (2013: 53.000 Besucher,
2.013 Aussteller). Die transport logistic 2015, Internationale Fachmesse
für Logistik, Mobilität, IT und Supply
Chain Management, belegt 110.000
Quadratmeter Ausstellungsfläche in
neun Hallen und dem Freigelände.
www.transportlogistic.de
Touren- und Laderaum­
optimierung
Am Anfang stehen die Touren- und
die Laderaumoptimierung. Wie viele
Frachtstücke sind es? Wie groß sind
sie? Sind es Trocken-, Frische- oder Tiefkühlprodukte? In welcher Reihenfolge
fahre ich meine Zielorte an? Fragen,
die neben der professionellen Planung
einer Tour von entscheidender Bedeutung sind. Der PTV xServer teilt die Ladefläche eines Lkws so gut wie möglich
auf und berücksichtigt dabei die unterschiedlichen Temperaturzonen, die
Entladereihenfolge und flexible Wände
im Frachtraum. Nachdem die Eigenschaften des Laderaums des Lkws und
der Transporteinheiten definiert sind,
gibt die integrierbare Software ein Ladeflächenlayout aus, das die Verteilung der Wände und die Positionen der
jeweiligen Transporteinheiten liefert.
Mit der nahtlosen Übertragung der
Tourenplanung aus den Planungssystemen PTV Smartour oder den PTV
xServern an die PTV Navigation wird
im nächsten Schritt gewährleistet, dass
Transporteur und Fahrer auch exakt die
geplanten Touren fahren.
Beteiligten neu planen. Zudem ist es
den Fahrern möglich, diese Informationen mit weiteren Anwendungen zu
kombinieren.
Ankunftsprognose in
Echtzeit
Services für die Fahrer
Lange Wartezeiten an den Rampen
sind die Regel: Schon 2011 beklagen
nach einer Umfrage der SCI Verkehr 85
Prozent der befragten Transport- und
Logistikunternehmen zu lange Wartezeiten an den Rampen. Auch das
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) identifiziert
lange Wartezeiten als ernsthaftes wirtschaftliches Problem. Wartezeiten führen für alle Beteilig-ten der logistischen
Lieferkette zu Zusatzkosten und zur
Belastung der Fahrerinnen und Fahrer. Hier setzt die Neuentwicklung PTV
Drive&Arrive an: Bei Verzögerungen,
etwa durch Staus oder unvorhersehbare Ereignisse, werden vom Versender über den Transportdienstleister bis
zum Warenempfänger alle Teilnehmer
in Echtzeit (ETA, Estimated Time of Arrival) systemübergreifend und unabhängig von der eingesetzten Telematikoder Transportmanagement Systeme
über den abweichenden Liefertermin
informiert; sie können dadurch umgehend reagieren.
Der Cloud-basierte Dienst stellt dabei eine bisher einzigartige Ankunftszeitprognose für Straßengütertransporte dar: Sie ist fahrzeugspezifisch
und hinterlegt mit historischen sowie
aktuellen Verkehrsinformationen und
Sperrungsmeldungen. Außerdem berücksichtigt sie die gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten. Auf
Basis dieser Echtzeitdaten können alle
Die bedenklich sinkenden Zahlen der
Berufskraftfahrer lösen bei Speditionen bereits Alarmstimmung aus. TopStressfaktoren sind die schlechte Parkplatzsituation und unvorhersehbare
Wartezeiten an der Rampe. Lösungen
wie zum Beispiel die Truck Parking Europe App helfen hier, die Parkplatzsuche wesentlich zu vereinfachen. Mit
mittlerweile über 17.500 registrierten
Parkplätzen und über 250.000 Stellflächen entlang der Hauptverkehrsstraßen Europas ist die App die größte
kostenlose Plattform für Lkw-Parkmöglichkeiten mit vielen Zusatzfunktionen. Mehr als 40.000 Downloads
seit Markteinführung und etwa 8.000
Parkplätze, welche die Fahrer selbst
hinzugefügt haben, untermauern den
Bedarf an einer solchen Lösung.
Mit der PTV Navigator App greift
das Unternehmen den Trend zur Assisted Navigation auf: Der Lkw-Führer
erhält einen Copiloten, der neben der
reinen Navigation ein umfangreiches
Serviceangebot, darunter auch die Verbindung mit der Truck Parking Europe,
bietet. Integrierte Verkehrsmeldungen
sorgen „on top“ dafür, dass der Fahrer jederzeit über die Verkehrslage auf
seiner Strecke informiert ist und seine
Lenk- und Ruhezeiten anpassen kann.
Das Lösungspaket wird auf dem PTVMessestand bei der transport logistic in
München, Halle B2, Stand Nr. 401/502
vorgestellt.
www.ptvgroup.com
Grafik: PTV
Foto: Messe München
Lösungen, die die gesamte Transportkette begleiten – von der Planung über
die Ausführung und Ankunft bis zur
Abrechnung – stehen im Fokus des
diesjährigen Messeauftritts der PTVGruppe auf der transport logistics in
München. Eine Neuentwicklung informiert dabei alle am Lieferprozess
Beteiligten in Echtzeit über die zu erwartende Ankunftszeit. Damit will das
Unternehmen Optimierungspotenziale an der Rampe und gleichzeitig
bessere Rahmenbedingungen für die
Fahrer schaffen. Flankiert werden die
Lösungen durch besondere Dienste,
wie beispielsweise die Truck Parking
Europe App.
Die Lieferkette abgebildet
Cloudbasierte Logistikplattform wurde mit dem Innovationspreis-IT für das Bundesland Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.
Der Landessieger für Rheinland-Pfalz
beim Innovationspreis-IT 2015 ist die
Firma AXIT mit ihrer Logistikplattform
AX4 . Der Wettbewerb, in dem für jedes
Bundesland sowie in verschiedenen
Kategorien Sieger ausgezeichnet werden, würdigt branchenübergreifend
IT-Lösungen.
Die cloudbasierte Plattform AX4 integriert die Beteiligten in die Lieferkette
und bildet somit den physischen Warenfluss informationsbasiert ab. Täglich
werden laut AXIT darüber mehr als eine
Million Sendungsdaten ausgetauscht.
Vom Ordermanagement bis zur Zustellung, von der Beschaffungslogistik
bis zur Distribution deckt AX4 weltweit alle relevanten Logistikprozesse,
Umschlagspunkte, beteiligte Parteien
und Verkehrsträger ab. Mit AX4 Open
lassen sich AX4-Lösungen nach den
Kundenbedürfnissen anpassen.
Die Auszeichnung als Innovationspreis-IT-Gewinner für das Bundesland Rheinland-Pfalz erhielt AXIT auf
der CeBIT in Hannover. Der IT-Preis
wurde in diesem Jahr zum zwölften
Mal ausgelobt. Die Fachjury aus 100
Wissenschaftlern, Branchenexperten
und Fachjournalisten konnte nach Angaben der veranstaltenden Initiative
Mittelstand erneut aus mehreren tausend Einreichungen wählen. Prämiert
wurden insgesamt 60 Lösungen in 41
Kategorien aus 16 Bundesländern, der
Schweiz und Österreich, sowie das innovativste Start-up-Unternehmen.
www.axit.de
Schematische Darstellung des PTV-Produktportfolios. Dieses deckt den gesamten Wertschöpfungsprozess von Logistikdienstleistungen ab. Im Zentrum stehen dabei immer kartenbasierte Technologien.
27. April 2015 | Business Geomatics 3/ 15
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Telematik
www.business-geomatics.com
Stadtverträglicher Lkw-Verkehr
Ein neues Navigationssystem will Transporte auf Vorrangrouten schneller und umweltfreundlicher durch das Ruhrgebiet leiten.
Das System, das die Wirtschaftsförderung metropoleruhr gemeinsam mit insgesamt 40 Kommunen entwickelt hat, ist jetzt am
Markt verfügbar.
zählt die Branche im Ruhrgebiet. Der
zunehmende Güterverkehr führt dazu,
dass man hier schon viele Jahren nach
sinnvollen Lösungen für die steigende
Umwelt- und Lärmbelastung sucht.
Das Konzept einer maßgeschneiderten
Lkw-Navigation will Unternehmern
und Kommunen nun gleichermaßen
die Chance bieten, Fahrten effizienter
und einfacher zu gestalten. Fehlerhafte
Routen, die in ein Wohngebiet führen
oder Brummis durch die historische
Altstadt lotsen, sollen dadurch der Vergangenheit angehören.
Foto: Scania
Lkw in der Stadt können für die Anwohner viel befahrener Straßen und
andere Verkehrsteilnehmer leicht zum
Ärgernis werden. Vor allem dann, wenn
der Fahrer plötzlich bemerkt, dass die
Brücke doch zu niedrig oder die Straße
doch zu eng ist. Die Wirtschaftsförderung metropoleruhr (wmr) hat zusammen mit dem Regionalverband
Ruhr (RVR), den Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet sowie 40
Kommunen in mehrjähriger Projektarbeit ein System zur „stadtverträglichen
Lkw-Navigation“ auf den Weg gebracht. Der RVR, der über langjährige
Kompetenz in der Verarbeitung von
Geodaten verfügt, bildete im Projekt
die Schnittstelle zwischen den Kommunen sowie dem Kartenhersteller
HERE Deutschland.
Die Navigationslösung, die jetzt dem
Markt zur Verfügung steht, ist nach
Auskunft der Projektbeteiligten die
bislang einzigartig in Deutschland. Sie
basiert auf definierten Vorrangrouten,
die dafür sorgen sollen, dass die Umwelt und die Bilanzen der Spediteure
geschont werden.
Dass die Metropole Ruhr bei der Bewältigung von aktuellen Verkehrsfragen neue Wege geht, kommt nicht
von ungefähr: Die Region ist einer der
wichtigsten Logistikstandorte in ganz
Europa. Knapp 160.000 Beschäftigte
Einmalige Kooperation
In einem außergewöhnlichen Kooperationsprojekt entstand eine Navigationslösung, die den innerstädtischen Lkw-Verkehr verbessern soll.
„Bei diesem Projekt ist es uns gelungen,
eine einmalige Kooperation zwischen
den Städten und Kreisen des Ruhrgebiets zu schaffen. Alle Beteiligten
haben verstanden, dass der Verkehr
nicht an der Stadtgrenze aufhört“, sagt
Rasmus C. Beck, Vorsitzender der Geschäftsführung der wmr. Seiner Ansicht
nach ist das Routensystem ein Beweis
für die Innovationskraft der Region.
„Wir verstehen uns als leistungsstarker
Logistikstandort und tragen dafür Sorge, dass Güter aus ganz Europa möglichst schnell, umweltverträglich und
sicher von A nach B kommen. Schon
jetzt werden im regionalen Logistiksektor 25 Milliarden Euro umgesetzt.“
Das neue Lotsensystem gebe der Branche einen wichtigen Impuls, um Fahrzeuge, Brennstoffe und Personal noch
effizienter einzusetzen, so Beck weiter.
„Unser Vorgehen findet auch in vielen
anderen Regionen große Zustimmung.
Schließlich profitieren sowohl Natur
als auch Unternehmen und Bürger von
einer intelligenten Routenplanung.“
Karola Geiß-Netthöfel, Direktorin des
Regionalverbandes Ruhr, lobt vor allem
die interdisziplinäre Zusammenarbeit
zwischen Verwaltung, Organisationen
und IT-Dienstleistern. „Wir engagieren
uns jetzt seit drei Jahren in dem Projekt, stellen die technische Infrastruktur zur Verfügung und ermöglichen
den Transfer an spätere Nutzer. Ein solches regionales Kooperationsprojekt,
bei dem die Kommunen einer gesamten Region ihre Daten zur Verfügung
stellen, ist europaweit einmalig.“
Daten ab sofort nutzbar
Die neuen Datensätze können ab sofort auf Navigationssystemen genutzt
werden. Laster im innerstädtischen
Verkehr werden möglichst immer
über Vorrangrouten gelotst. Bauliche
Restriktionen werden automatisch erkannt, Nebenstraßen weitestgehend
umsteuert. Dadurch kommen Lkws
schneller an ihr Ziel und Anwohner ha-
ben ihre Ruhe. Eine Win-Win-Situation
für alle Beteiligten. Vor allem auch für
die Umwelt und alle anderen Verkehrsteilnehmer.
An der digitalen Anpassung der Straßennetze war maßgeblich die NokiaTochter HERE beteiligt, ein führender
Entwickler digitaler Karten und Navigationslösungen, der auch weiterhin an
der kontinuierlichen Optimierung von
Kartendaten arbeitet. „Für uns ist die
Integration von aktuellen, vergleichbaren Messdaten ein weiterer Schritt
zur Verbesserung des Verkehrs“, erklärt
Dr. Michael Bültmann, Geschäftsführer
von HERE Deutschland. „Mithilfe der
neuen Lkw-Navigation stehen dem
Fahrer permanent hilfreiche Informationen zur Seite, die ihn entlasten und
dadurch die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erhöhen.“
Zuspruch kommt auch vom Navigationsgerätehersteller Garmin, der
dafür gesorgt hat, dass die neue Software künftig auf seinen Produkten
verfügbar ist. „Aus unserer Sicht ist die
stadtverträgliche Lkw-Navigation eine
große Chance“, sagt Marc Kast, PRManager bei Garmin. „Unser Ziel ist es,
den Endkunden möglichst passgenaue
Angebote zu machen. Das neue System bietet Spediteuren und Fahrern
einen echten Mehrwert.“
http://business.metropoleruhr.de
Vom Ölstand bis zur Spesenabrechnung
GPSoverIP gewinnt Preis für eine App. Deren Anwendungsspektrum zeigt, wie vielfältig der Nutzen von Telematik heute sein kann.
IP
Foto: GPSover
Die Software GPS Explorer gibt es auch
in einer mobilen Variante. Sie kann
auch für Werbefenster genutzt werden.
Die Racing App enstand im Jahr 2011
im Auftrag der Veranstaltergemeinschaft Langstreckenmeisterschaft
Nürburgring (VLN) und des Deutschen Motorsportbundes (DMSB).
Anlass der Auschreibung war es, mehr
Sicherheit an der Rennstrecke zu erreichen. Seit 2013 ist der Einsatz der
GPSoverIP Lösung für alle Rennen am
Nürburgring Pflicht für alle teilnehmenden Rennteams. De facto dient die
App jedoch allen Beteiligten am Motorsport: Fans, Teams, Rennleitung und
Sponsoren profitieren gleichermaßen.
Die Kombination des Telematik Systems GPSauge MI6CAN und der Racing
App bietet in erster Linie die Möglichkeit, das Renngeschehen visuell zu
verfolgen. Dazu gehören Positionen
und Rundenzeiten der Rennfahrzeuge
in Echtzeit, aber auch Gelbphasen auf
der Strecke. Der Zuschauer erhält über
die App interessante Zusatzinfos zur
Rennstrecken, zu den Teams und zum
aktuellen Rennen, so zum Beispiel, welcher Fahrer gerade im Fahrzeug sitzt.
Das Rennteam wiederum findet vielfältige Hilfen zur Rennstrategie.
Dabei ist der wesentliche Aspekt die
Live-Übertragung von Telemetrie-Werten durch den integrierten CAN Bus
Konnektor im GPSauge MI6 CAN. Dem
verantwortlichen Teamchef zeigt die
Racing App live die Betriebszustände
seiner Fahrzeuge: Drehzahlen, Tankfüllstände oder Temperaturen. Sponsoren
können beispielsweise Werbe-Popups
schalten, die durch vorbeifahrende
Rennfahrzeuge ausgelöst werden. Die
Rennleitung wiederum ist stets im
Bilde über die Gesamtsituation des
Renngeschehens, erkennt also Unfälle,
Gelbphasen und Geschwindigkeitsvergehen.
Übertragen auf andere Anwendungsbereiche heißt dies, dass die
Telematik Disponenten, Fahrern, Auftraggebern, Versendern und Warenempfängern gleichermaßen nutzen
kann. Dementsprechend bestätigt
die Auszeichnung für den fränkischen
Telematik-Spezialisten auch das Motto
des Unternehmens: „Telematik für alle
Ansprüche“. Diese Marketing-Aussage
ist durchaus auch technologisch hinterlegt, denn rund um die Kerntech-
nologie, der Datenübertragungstechnik DATAoverIP, hat das Unternehmen
ein Produktportfolio entwickelt, das
vielseitig verwendbar ist. „Der GPSExplorer wird branchenübergreifend
eingesetzt und bedient trotzdem sehr
spezifische Anforderungen“, sagt Geschäftsführer André Jurleit.
So werden einige Module eher von
Unternehmen der Transportbranche
genutzt, andere wiederum mehr durch
Taxi-Unternehmer oder Baugewerbe.
Mit dem GPS-Explorer Web sind die
Funktionalitäten auch mobil auf Smartphones und Tablets verfügbar. Die neueste Version informiert auch über Geschehnisse in definierten geografischen
Zonen, löst bei Überschreitungen, ähnlich wie die Racing App, Alarme aus
oder nimmt eine elektronische Führerscheinkontrolle vor.
Dabei wird ein Prüfsiegel am Führerschein angebracht. Die ID des Prüfsiegels wird einfach in der Verwaltung der
Software GPS-Explorer Web dem entsprechenden Mitarbeiter zugeordnet
und der erforderliche Kontrollzyklus
mithilfe einer Kalenderfunktion eingestellt. Die Führerscheinkontrolle ist in
das GPSauge IN1 v.2. voll integriert.
Bei der Software GPS Explorer können
Nutzer auch auf Spesenabrechnungen,
Arbeitszeitnachweise, Kalenderfunktionen und eine Flottentagesübersicht
zugreifen.
www.gpsoverip.de
Anzeige
Das Unternehmen GPSoverIP hat im
März einen Mobile Tech Award gewonnen. Das Schweinfurter Unternehmen
wurde in München im Rahmen der
Mobile Tech Conference und der Internet of Things Conference für seine
„Racing App“ in der Kategorie Connected Service prämiert. Der Award
kürt den innovativsten Connected Service aus Deutschland, Österreich und
der Schweiz.
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27. April 2015 | Business Geomatics 3 / 15
Straßeninformation
www.business-geomatics.com
Virtuelle Testfahrt für
intelligente Scheinwerfer
Fortgeschrittene Fahrerassistenzsys­
te­
me, sogenannte ADAS (Advanced
Driver Assistance Systems) prägen
zunehmend die Energieeffizienz, die
Sicherheit und den Komfort von Kraftfahrzeugen. Das Projekt „Test- und
Trainingsumgebung für fortgeschrittene Fahrerassistenzsysteme“ (TRAFFIS)
soll neuartige Fahrerassistenzsysteme
schon im Entwicklungsstadium erlebbar machen, deren virtuelle Erprobung
entlang der gesamten Wertschöpfungskette ermöglichen und damit letztlich
die Entwicklungszeit signifikant verkürzen. Dazu nutzen die Forscher Fahrsimulatoren - komplexe mechatronische
Systeme mit einer Vielzahl an Sensoren,
Aktoren und informationsverarbeitenden Komponenten. Neben dem Einsatz
für Fahrertrainings eignen sich derartige Systeme auch für das sogenannte Virtual Prototyping. Dabei wird ein
Rechnermodell des zu entwickelnden
Produkts gebildet und dieses anschließend wie ein realer Prototyp analysiert.
In diesem Fall ermöglichen Fahrsimulatoren die umfassende Untersuchung
des Zusammenspiels von Fahrer und
Assistenzsystem in einer spezifischen
Testumgebung.
Das Heinz-Nixdorf-Institut in Paderborn führt das Projekt in enger
Kooperation mit vier Industrieunternehmen durch und erhält Förderung
vom Europäischen Fonds für regionale
Entwicklung sowie vom Ministerium
für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes
Nordrhein-Westfalen.
Intelligente Scheinwerfer
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Konkret geht es in dem Projekt zum
Beispiel um die Simulation lichtbasierter Fahrerassistenzsysteme. Hinter dem
komplizierten Namen verbergen sich
im Prinzip intelligente Scheinwerfer,
die sich selbstständig auf die Fahrbahn
und den Gegenverkehr ausrichten und
somit blendfreies Fahren bei optimaler Ausleuchtung des Straßenraums
gestatten. Die Scheinwerfer werden
durch ein Steuergerät angesteuert,
dessen Algorithmus auf Basis einer
digitalen Straßenkarte, der Position
des Fahrzeugs sowie aktuellen Fahrparametern, wie Geschwindigkeit,
die Ausrichtung der Scheinwerfer in
einer Kurve sowie bei Gegenverkehr
regelt. Das Steuergerät ist im Fahrsimulator integriert, erhält von diesem
die notwendigen Informationen zur
Straße und zum Fahrzeug und liefert
die Ausrichtung der Scheinwerfer und
die Anpassung der Lichtverteilung an
den Simulator zurück.
Virtuelle Realität
Im Fahrsimulator von TRAFFIS wird das
Blickfeld der Insassen – also auch die
Ausleuchtung des Straßenraums durch
die Fahrzeugscheinwerfer – auf einer
Rundprojektion um eine Fahrzeugkabine sowie auf deren Außen- und
Rückspiegel abgebildet. Fahrzeugkabine und Rundprojektion sind auf einer
Bewegungsplattform montiert, welche
die Fahrzeugbewegungen realistisch
wiedergibt.
Somit erhält der Testfahrer einen
Gesamteindruck, insbesondere des
Schwenkverhaltens der Scheinwerfer
während der simulierten Testfahrt. So
lässt sich das Zusammenspiel zwischen
Fahrer und Assistenzsystem untersu-
BARTHAUER
Die virtuelle Auffahrt
zur simulierten Teststrecke A 33.
Foto: IB&T/Heinz-Nixdorf-Institut
In einem eigens entwickelten HD-Visualisierungscenter testet das Heinz-Nixdorf-Institut in Paderborn
innovative Fahrerassistenzsysteme. Die Grundlage für
die interaktiven Testfahrten im Simulator liefert die
Software CARD/1 von IB&T aus Norderstedt.
Im TRAFFIS-Fahrsimulator stellt
das Visualisierungssystem die virtuelle Umgebung auf einer Rundprojektion dar, die das Blickfeld
der Insassen abbildet.
Szene aus dem Simulator: Dabei wird die Ausleuchtung des Straßenraums vor dem Fahrzeug inklusiver adaptiver Anpassung
des Lichtkegels nachgeahmt. Die Daten zur Trassenführung stammen aus der CARD/1-Software.
chen. Der Entwicklungsingenieur kann
wiederum Kontrollparameter der Steuersoftware variieren und anhand der
simulierten Ausleuchtung die Auswirkung auf das Schwenkverhalten der
Scheinwerfer direkt während der simulierten Testfahrt kontrollieren.
Wesentlich für die Untersuchungsszenarien sind auch virtuelle Teststrecken, die im Fahrsimulator die realen
Straßen ersetzen und die realen Straßenabschnitte sehr detailliert nachbilden müssen. Hierfür wurde im Rahmen
des TRAFFIS-Projektes ein SoftwareWerkzeug zur weitgehend automatisierten Generierung von virtuellen
Teststrecken und Umgebungen auf der
Basis von Luftbildern, digitalen Gelän-
de- und Landschaftsmodellen sowie
Navigationsdatenbasen entwickelt.
Das Modell einer virtuellen Teststrecke
umfasst dabei ein Geometriemodell,
das die realitätsnahe grafische Darstellung der Straße für den Testfahrer
im Fahrsimulator ermöglicht, und ein
Logikmodell zur Definition des Straßenverlaufs als Grundlage für die Simulation der Fahrdynamik während der
virtuellen Testfahrt.
Lückenschluss mit CARD/1
Die Software CARD/1 unterstützt den
Prozess der automatisierten Streckengenerierung. Ausgehend von Navigationsdaten nach dem Open Street Map-
Standard wandelt die Software Straßenverläufe als 3D-Punktsequenzen in
Achsenverläufe um. Diese bilden wiederum die Basis für die Streckendefinition und die weitere Darstellung im Logikmodell. Auf dieser Grundlage werden dann im Simulator die Fahrzeuge
gelenkt und die Software des Steuergeräts für die intelligenten Scheinwerfer mit Information zum Straßenverlauf
versorgt. Das Fazit des Heinz-NixdorfInstitutes lautet: „Die Software CARD/1
bildet den Lückenschluss in unserem
Prozess zur automatisierten Generierung von virtuellen Teststrecken und
unterstützt somit das Virtual Prototyping von Fahrerassistenzsystemen.“
www.card-1.com
Here Maps für Android und iOS verfügbar
GeoDS
Geoobjects Design Studio
Mit GeoDS – dem Baukasten für individuelle Informationssysteme – Asset Management Lösungen für beliebige Geoinfrastruktur und jedwedes kommunales Inventar erstellen
und einzigartig mit allen führenden GIS und CAD-Systemen visualisieren! Mobiler Einsatz per WebGIS möglich.
www.barthauer.de
Jetzt Infovideo schauen:
www.geods.net
Mit der App ist eine sprachgesteuerte Auto- und Fußgängernavigation
mit Routenführung in mehr als 118
Ländern möglich. In über 950 Städten
in mehr als 50 Ländern kann Here
Maps auch öffentliche Verkehrsmittel
in die Routenplanung einbeziehen. In
mehr als 40 Ländern, darunter auch
Deutschland, liefert die App zudem
Verkehrsinformationen in Echtzeit.
Nach Herstellerangaben bietet Here
Maps insgesamt für mehr als 150 Länder Karten zum Download, was eine
Offline-Nutzung der App erlaubt. „Wir
wollen unsere Karten und Dienste so
vielen Menschen wie möglich zugänglich machen, egal ob sie im Auto sitzen, mit dem Smartphone unterwegs
sind oder eine Smartwatch nutzen”,
führt Sean Fernback, President von
Nokia Here, in einer Pressemitteilung
aus. “Unsere Here-App auch für iOS
zu veröffentlichen, ist für uns daher
nur ein logischer Schritt, um unsere
Reichweite auf alle großen mobilen
Betriebssysteme auszudehnen.” Die
Android-Version von Here Maps wurde im Rahmen des Betatests, also bis
Mitte Februar, über drei Millionen Mal
heruntergeladen Nach Informationen
der britischen Zeitung Guardian hat
sich die Zahl der Downloads seit der
Bereitstellung für iOS auf 4 Millionen
erhöht.
Nokia hatte die Kartenanwendung
anfangs nur für sein eigenes Mobil-OS
Symbian entwickelt. Mit dem Wechsel zu Windows Phone hielt sie dann
auch Einzug auf Geräten mit Microsofts
Smartphone-Betriebssystem. Im August 2014 folgte schließlich eine native
Android-App, die anfänglich allerdings
Samsung-Geräten vorbehalten war. Im
Februar 2015 schloss es schließlich den
Betatest der Navigationssoftware ab
und gab die App für alle Android-Ge-
Foto: Here
Nach der offiziellen Freigabe der Android-App im Februar
2015 hat Nokia jetzt die iOS-Version seiner Navigationssoftware Here Maps im App Store veröffentlicht.
Auch Besitzer von iPhones können nun
mit Here Maps navigieren.
räte frei. Im November 2012 hatte Nokia für iOS eine Version von Here Maps
eingeführt, die allerdings im Dezember
2013 wieder zurückgezogen wurde. Als
Grund nannte Nokia Änderungen in
iOS 7, die „die Nutzererfahrung beschädigen”. Seitdem stand Besitzern von
iOS-Geräten lediglich die Webversion
des Kartendiensts zur Verfügung.
http://360.here.com
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Business Geomatics 3/ 15 | 27. April 2015
Straßeninformation
Sonderseitenthema
www.business-geomatics.com
Mit der App A7-Nord hat die Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation ein digitales Verkehrsportal
für die Westentasche entwickelt.
Die Bundesautobahn A 7 ist die längste Autobahn Deutschlands und eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen. Mit dem sechsspurigen Ausbau zwischen dem Autobahndreieck
Bordesholm und der Landesgrenze
Schleswig-Holstein/Hamburg sowie
im Weiteren dem Ausbau auf Hamburger Gebiet bis zum Elbtunnel von
vier auf sechs beziehungsweise von
sechs auf acht Fahrstreifen wird die A
7 in Schleswig-Holstein und Hamburg
an die wachsenden Verkehrsmengen
angepasst.
Als mobile Plattform begleitet die
App A7-Nord Autofahrer und Interessierte mit allen wichtigen Informationen während des Ausbaus der A 7
in Hamburg und Schleswig-Holstein.
Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof:
„Mit der kostenlosen App schaffen wir
einen mobilen Informationskanal, mit
dem wir umfangreich zum aktuellen
Bau- und Verkehrsgeschehen rund um
die A 7 informieren können.“
Die App A 7-Nord ist das erste mobile Verkehrsportal Hamburgs. Konkret
soll sie Nutzern der A7, Pendlern und
Durchreisenden bei der Reiseplanung
helfen, indem sie rund um die Uhr
aktuelle Verkehrsdaten und Informationen zum Ausbau bereitstellt. Aktuelle
Verkehrsmeldungen, eine Karte mit
Echtzeitdarstellung der Verkehrslage
auf der A7 und im Hamburger Stadtgebiet, Angaben zu aktuellen Reisezeiten,
Livestream Verkehrskameras von den
Autobahnen und wichtigen Knotenpunkten sowie aktuelle Meldungen
aus der Elbtunnel-Betriebszentrale
unterstützen die individuelle Routenplanung.
Außerdem beinhaltet die App einen
Routenplaner für Norddeutschland
und bietet umfassende Informationen
über Termine, Ansprechpartner sowie
Tipps und Hinweise zum A7-Ausbau.
Eine Verlinkung zum bereits bestehenden mobilen Informationssystem des
Landes Schleswig-Holstein, der App
Baustellen-SH, ist ebenfalls vorhanden.
Schleswig-Holsteins Verkehrs-Staatssekretär Dr. Frank Nägele: „Mit diesem
Projekt ist es erstmals gelungen, eine
länderübergreifende Straßeninformationsplattform zu schaffen. Mit dieser
Foto: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie SH
Foto: G&W
Foto:
Die A7 aktuell auf dem
Smartphone
Mit unterschiedlichen aktuellen Informationen will die neue App Pendler
und Durchreisende auf der A7 unterstützen.
App zeigen wir außerdem, dass Transparenz und Informationen wichtige
Bausteine sind, um die Akzeptanz von
Baustellen zu erhöhen.“
Die Anwendung ist auf mobilen Geräten mit den Betriebssystemen Android (optimiert für Version 4.4) und iOS
(ab Version 7) nutzbar.
www.schleswig-holstein.de
www.hamburg.de
Anzeige
BIM erreicht Tiefbau
– ganz im Sinne von BIM“, sagt Achim
Warkotsch. Die Prozesse basieren dabei
auf echten 3D-Volumenkörpern. Dies
sorgt dafür, dass Mengen automatisch
G&W sieht erhebliche Vorteile der modellbasierten Menaus den 3D-Objekten abgeleitet und
genermittlung innerhalb von BIM. Durch Integration ins
damit auch Änderungen am Modell auBaustellenmanagement entstehen automatisierte Prozesse tomatisch für die nachgelagerten Prozesse durchdekliniert werden können.
für Kostenplanung, Ausschreibung und Abrechnung.
„Zudem sind Fehler wie Lücken und
Überlappungen direkt im 3D-Modell
Das Thema Building Information Mobau, immer mehr in den Hintergrund.
sichtbar und können frühzeitig erkannt
Baustellen werden mit grafischen
delling (BIM) ist in der Baubranche in
und behoben werden“, so der promoAufmaßlösungen digital erfasst – mit
aller Munde. Der Prozess soll auch im
den entsprechenden VermessungsinTiefbau für Planer, Auftraggeber und
vierte Ingenieur Warkotsch.
die ausführenden Unternehmen nenDavon profitiert auch das Rechnungsstrumenten oft direkt im 3D-Kontext
– und dann sofort in den digitalen
nenswerte Einsparungen bringen. „Vor
wesen, denn das System erstellt autoWorkflow übergeben. Zudem gehört
allem die 3D-Modellierung, die heute
matisch digitale und vollständig REBder Austausch von digitalen 3D-Planim Tiefbau mit modernen Softwarekonforme Abrechnungsunterlagen. Die
und VermessungswerkzeuRechnungsprüfung
ist für alle Beteilig-ten
gen realisiert wird, kann Koeinfach möglich, weil
stenplanung, Ausschreibung
die Aufmaße einer
oder Abrechnung nicht nur
visuellen
Kontrolle
beschleunigen, sondern auch
unterzogen werden
sicherer machen“, sagt Dr. Achkönnen, die auf der
im Warkotsch, Geschäftsfühintegrierten grafischen
rer von G&W Software. Noch
Mengenermittlung
aber ist man in Deutschland
basieren. „Dabei ist
noch weit davon entfernt, den
schnell ermittelbar, ob
BIM-Prozess durchgängig und
Flächen oder Körper
konsequent durchzuführen.
sich überlappen oder
Vor allem fehlen die notwen- Bauarbeiten am Kanalnetz: Mit BIM-Prozessen lassen sich Bauzum Nachteil des Undigen Regularien, die Standar- ausführung und Kostenmanagement aufeinander abstimmen.
disierungen auf Seiten der Daternehmens sogar Lütenmodelle und Schnittstellen sowie
daten zwischen Auftragnehmern und
cken in den abzurechnenden Flächen
die gesetzlichen Vorschriften für die
Auftraggebern heute praktisch überall
klaffen“, erklärt Warkotsch. Die Folge:
Vergabeprozesse. Schließlich ist BIM in
zum Stand der Technik.
Die erstellten Abrechnungen können
der Praxis ein noch sehr junges Thema.
schneller geprüft, Abzüge vermieden
Wenngleich es schon lange als Vision
Durchgängige Prozesse im und die Rechnungsbeträge früher anim Raum steht.
Baustellenmanagement
gewiesen werden.
Der Planer importiert aus California.
pro das Leistungsverzeichnis (LV) ohne
Grundidee schon sehr alt
Um die Vorteile von BIM-Prozessen
Mengen oder auch ein Jahres-LV. Dann
auch im Tiefbau nutzbar zu machen,
kann er mit den grafischen Werkzeuhat G&W innerhalb seiner BaukostenDie Grundidee, ein einheitliches, grafisches Modell des Gebäudes in allen
planungs- und AVA-Software Califorgen wie zum Beispiel easyGM Grafische
Lebenszyklen zu verwenden, ist nämMengenermittlung von isl-kocher die
nia.pro Prozesse entwickelt, die auf
Mengen der benötigten Leistungen
einer tiefgehenden Integration mit
lich fast so alt wie die Anwendung der
schnell aus Bilddaten, Plänen, 2D/3Ddem Programm des Siegener PartneEDV am Bau. Bereits in den 1980-Jahren
CAD-Lösungen, GIS-Systemen oder
wurden Schnittstellen zwischen CADrunternehmens isl-kocher, dem islISYBAU-Daten ermitteln. Diese werden
und AVA-Programmen entwickelt, die
baustellenmanager, basieren. Dadurch
dann wiederum an California.pro überbereits gewisse Arbeitserleichterungen
entsteht eine durchgängige Prozessbrachten, vor allem aber auch große Erkette von der Mengenermittlung in
geben, wo bepreiste LV mit präzisen
der Kalkulation über die ArbeitsvorMengen und Kosten entstehen.
wartungen schürten. Man erhoffte sich,
Die AVA-Nutzer können daraufhin die
Mengen- und Kostenermittlung und
bereitung und Abrechnung bis hin zur
Daten direkt für Ausschreibung, Verdamit die Erstellung des LeistungsverBestandsdokumentation auf Basis grazeichnisses vollständig zu automatisiefischer Daten.
gabe und eine Abrechnung mit lauSolche Prozesse haben eine direkte
ren. „Allerdings stellte sich in der Praxis
fender Kostenkontrolle weiterverwenAnbindung an CAD-, GIS- und ISYBAUschnell heraus, dass diese CAD/AVAden. Prüfbare Abrechnungsaufmaße
Daten. „Damit kann der Anwender den
Verbindung keineswegs das Allheilmitkönnen aber auch aus digitalen Verdurchgängigen Workflow vom digitel war. Auch wenn manche Lösungen
messungsdaten gewonnen und in der
technisch durchaus funktionierten, so
AVA-Software zur Rechnungsprüfung
talen Geländemodell zum kaufmängab es dennoch eine Reihe von Grünund Zahlungsfreigabe weiterverwennischen Modell mit Kostenplanung,
Ausschreibung, Vergabe und Abrechden, die im Wesentlichen für den modet werden.
www.gw-software.de
dernen BIM-Prozess immer noch gelten,
nung bis zur Kostendokumentation der
www.isl-kocher.com
warum in vielen Büros der erhoffte Nutabgeschlossenen Maßnahme abbilden
zen ausblieb“, sagt Achim Warkotsch.
Neben den Einschränkungen der 2DPolitische und normative Hindernisse
Technik (in den 1980ern und 1990ern
gab es kaum grafische 3D-Daten) und
Mit dieser Integration wird deutlich, erfordert es aber, dass Standardiden dadurch fehlenden Informationen
wo die Vorteile von BIM auch im Tief- sierungen über den gesamten Lefür die Mengenermittlung waren auch
bau liegen können. Doch noch steht benszyklus einheitlich geregelt
nicht vorhandene oder schlecht vordie Entwicklung relativ am Anfang. werden. „Und nicht zuletzt ist das
„Für die Zukunft gibt es gerade in heutige deutsche Vergaberecht für
bereitete Stammdaten – also die SachDeutschland noch viel Optimierungs- einen BIM-Prozess hinderlich“, so
daten zu den grafischen Bauelementen
– ein Problem. So waren etwa Bauteileipotenzial, das insbesondere auf poli- Warkotsch. Zu sehr sind hierzulangenschaften und Kosteninformationen,
tischer Ebene zu erschließen ist“, so de die Ausschreibungen noch an
die notwendig für eine automatisierte
Warkotsch. Die veraltete Systematik den einzelnen Gewerken orientiert.
LV-Berechnung sind, nicht vorhanden.
des Standardleistungskataloges für Bei einem BIM-Prozess lassen sich
Diese Situation hat sich grundleden Straßen- und Brückenbau und die softwaregestützten Wertschöpden Wasserbau stamme noch aus fungen jedoch nicht so trennscharf
gend geändert. Heute lassen sich die
der Lochkartenzeit. Zudem arbeiten definieren, wie es bisher getan wird.
Probleme gut beherrschen und auch
verschiedene Standardisierungsgre- Sämtliche Leistungsbeschreibungen
organisatorisch sind Planer und AVAExperten näher zusammengerückt.
mien nebeneinander: Zum einen werden dabei aber auf einem ei„Die Bearbeiter sind in der Regel gut
ist das der Gemeinsame Ausschuss genen Modell berechnet, was viele
ausgebildet, haben ein Verständnis des
Elektronik im Bauwesen (GAEB), der redundante Arbeiten zur Folge hat.
gesamten Prozesses und eine sorgunter anderem die Vorgaben für den Auch das IFC-Modell sei heute aufelektronischen Datenaustausch im grund seiner fehlenden Vollständigfältige Definition der PlanungsmeBauwesen erarbeitet. Zum anderen keit insbesondere für ausschreibende
thodik“, so der G&W-Geschäftsführer.
ist die Bundesanstalt für Straßenwe- Unternehmen noch nicht geeignet,
Technisch gesehen leistet vor allem die
3D-Modellierung dem BIM-Gedanken
sen (BAST) u.a. mit den Regelungen um mit mehreren Vertragspartnern
Vorschub. Handaufmaße treten heute
für die Elektronische Bauabrechnung ein einheitliches, lückenloses Proim Bauwesen, vor allem in den Ar(REB) zu nennen. Der BIM-Prozess zessdesign zu realisieren.
beitsfeldern Straßen-, Tief- und Erd-
|
20 Straßeninformation
27. April 2015 | Business Geomatics 3 / 15
Straßeninformation
www.business-geomatics.com
Straßen-GeoInnovationspreis 2015
ed
Foto: sigM
ia
Vom 21. bis zum 23. April 2015 fand im Kultur- und Kongresszentrum K in Kornwestheim
der diesjährige Straßen-Geo-Kongress statt. Als Höhepunkt der Veranstaltung wurde der
Straßen-Geo-Innovationspreis verliehen. Die Auszeichnung prämiert Leuchtturm- und
Beispielprojekte, die neue Ansätze aufzeigen, um die vielfältigen Herausforderungen rund
um die Erhaltung kommunaler Straßen zu meistern.
Der Straßen-Geo-Innovationspreis wurde zum zweiten Mal an herausragende Projekte aus dem kommunalen Infrastruktur-Management vergeben.
1. Sieger:
Anzeige
Zentimetergenaue Straßendatenerfassung mit einem schnellfahrenden
Erfassungssystem in der Gemeinde
Jagstzell
Die baden-württembergische Gemeinde Jagstzell hat ein umfassendes Straßenkataster aufgebaut, das erstmalig
flächendeckende Daten mit einer
relativen Lagegenauigkeit im Zentimeterbereich, Planungsdaten in einer
absoluten Genauigkeit in Lage und Höhe von unter einem Zentimeter sowie
Zustandsdaten umfasst.
Sämtliche Straßendaten wurden
in nur einer Befahrung durch ein Erfassungssystem der Firma eagle eye
technologies gewonnen.
Das Projekt zeichnet sich dadurch
aus, dass mit einem schnellfahrenden
Erfassungssystem erstmals Daten erhoben werden konnten, die den allgemein gültigen Standards der Präzisionsvermessung entsprechen. Damit
erreicht eine Befahrungstechnologie
zum ersten Mal ein Genauigkeitsniveau, mit dem nicht nur Verwaltungs-,
Instandhaltungs- und Wartungspro-
zesse optimierbar sind, sondern auch
Planungsprozesse aufgesetzt werden
können.
Die Begründung für die Prämierung
im Rahmen des Wettbewerbes liegt
in der hohen technischen und methodischen Innovation bei der Datengenauigkeit. Dieses Projekt stellt bei
der mobilen Datenerfassung ein Novum dar, da es mit der durchgehenden
Datengenauigkeit von unter einem
Zentimeter eine bisher unerreichte
Schallmauer durchbricht.
Projektpartner: • Gemeindes Jagstzell,
Baden-Württemberg
• eagle eye technologies GmbH,
Berlin
2. Sieger:
Kommunales Management System
(KomMaS) der Stadt Pforzheim
In der Stadt Pforzheim wurde mit KoMaS ein kommunales Managementsystem etabliert, mit dem sämtliche
städtischen Aufgaben rund um die
Straße gemanagt werden. Die Grundla-
gen des Projektes KomMaS wurden mit
der Einführung einer ersten Straßeninformationsdatenbank vor 25 Jahren
gelegt. Daraus ist ein stadtweites System entstanden, das heute nahezu alle
Arbeitsabläufe unterstützt, welche die
Straßen selbst, die Straßeninfrastruktur und den Straßenraum betreffen.
Herzstück ist eine zentrale Datenbank,
auf die alle relevanten kommunalen
Mitarbeiter per Web-Auskunft zugreifen können.
Softwarepartner der Stadt Pforzheim
beim Aufbau des Systems ist die Firma BARAL Geohaus Consulting aus
Reutlingen.
Gründe für die Prämierung des Projektes im Rahmen des Straßen-GeoInnovationspreises 2015 lagen neben
der herausragenden technischen und
organisatorischen Umsetzung vor
allem in der großen Nachhaltigkeit, mit
der die kommunalen Verantwortlichen
die Realisierung verfolgt und umgesetzt haben. Das Pforzheimer Projekt
zeigt in herausragender Weise, dass es
lohnend ist, Ziele über längere Zeiträume im Auge zu behalten.
Projektpartner: • Stadt Pforzheim,
Baden-Württemberg
• BARAL Geohaus Consulting AG
Reutlingen
3. Sieger:
Interdisziplinäre 3D-Dokumentation des Straßenraumes in Bocholt
Die nordrhein-westfälische Stadt
Bocholt hat 2012 erstmalig eine GeoMapping Befahrung durchgeführt, bei
der das gesamte vermögensrelevante
Straßennetz mit einer Länge von rund
600 Kilometer sowie rund 60 Kilometer Straßen anderer Baulastträger erfasst wurde. Aufgenommen wurden
360-Grad-Panoramaaufnahmen in
einem Abstand von etwa fünf Metern
und eine dichte Laserscan-Punktwolke. Als Ergebnis entstanden so rund
220.000 Panoramafotos und viele
Milliarden über die Bilder eingefärbte
Scanpunkte. Diese riesige Datenmenge wurde aufbereitet und so optimiert,
dass eine webbasierte Nutzung aus
einem WebGIS performant ermöglicht
werden konnte.
Der Projektpartner GDS Geo Daten Service aus Borken führte auf
Basis der Befahrungsdaten und unter
Nutzung der Teilflächen aus dem Straßenkataster eine Zustandsbewertung
aller kommunalen Straßen durch. Aus
Zustandsbewertung wurde wiederum
eine Vermögensbewertung abgeleitet.
Die Begründung für die Auszeichnung des Projektes im Rahmen des
Straßen-Geo-Innovationspreises 2015
liegt in der Interdisziplinarität des Projektes und dem amts- und organisationsübergreifenden Projektnutzen.
Projektpartner:
• Stadt Bocholt, Nordrhein-Westfalen
• GDS Geo Daten Service GmbH,
Borken
Aufnahmen von
Straßenpanoramen
neu bewertet
Der vom Selbstregulierung Informationswirtschaft (SRIW)
umgesetzte „Datenschutz-Kodex für Geodatendienste“ wurde überarbeitet.
Als Google vor fünf Jahren begann,
deutsche Straßen digital zu erfassen,
wurde der gesellschaftliche Nutzwert
von Straßenpanoramadiensten in
der öffentlichen Diskussion kaum erwähnt und Bedenken in Bezug auf
den Datenschutz in den Vordergrund
gerückt. Die Folge war ein erheblicher
Vertrauensverlust der Bürger. Unternehmen wie Google, Microsoft oder
Nokia Here sahen von weiteren Investitionen ab. Als Reaktion entwickelten
Unternehmen der ITK-Branche im Jahr
2011 den „Datenschutz-Kodex für Geodatendienste“. Sein Ziel ist es, praxistaugliche Lösungen zur Sicherstellung
des Datenschutzes in diesem Bereich
zu etablieren und dadurch verlorenes
Vertrauen und Akzeptanz im Markt
wiederherzustellen.
Zur Einhaltung der Regelungen des
Kodex haben sich derzeit die Unternehmen Cyclomedia Deutschland,
Deutsche Post, Deutsche Telekom,
Google, HERE Deutschland, Map &
Route, Microsoft Deutschland und
Panolife verpflichtet. Der Kodex der
Selbstregulierung Informationswirtschaft (SRIW) gewann 2014 beim letzten Straßen-Geo-Kongress in Münster
den Sonderpreis der Jury.
Mehr Anerkennung in
Kommunen
Allerdings kamen in der Vergangenheit neue Unsicherheiten in Bezug auf
den Datenschutz auf – in Einzelfällen wurden sogar Aufnahmefahrten
im Auftrag von Kommunen von den
Aufsichtsbehörden gestoppt. Nach
einer Evaluierung hat der SRIW den
Datenschutz-Kodex nun überarbeitet:
Der Anwendungsbereich erfasst jetzt
auch Straßenpanoramaaufnahmen,
die überwiegend im Auftrag von Kommunen und anderen öffentlichen Auftraggebern zu deren interner Verwendung hergestellt werden, aber nicht
öffentlich im Internet zugänglich sind.
In der neuen Fassung des Kodex werden die rechtlichen Voraussetzungen
für Aufnahmefahrten, die Verarbeitung
der Bilder bis hin zur Übermittlung
der Daten und deren Nutzung durch
die Kommunen beschrieben. Damit
wird sowohl den Kommunen als auch
deren überwiegend mittelständischen
Auftragnehmern eine klare rechtliche
Orientierung an die Hand gegeben.
Unternehmen können den neuen Kodex zeichnen und damit gegenüber
Auftraggebern und der Öffentlichkeit
zeigen, dass sie die im Kodex genannten Bedingungen akzeptieren und befolgen.
Die Überarbeitung beruht auf Empfehlungen von PricewaterhouseCoopers (PwC Legal), die im Rahmen
einer unabhängigen Evaluierung des
Datenschutz-Kodex die rechtlichen
Bedingungen für Straßenpanoramaaufnahmen und deren Nutzung untersucht haben. Darüber hinaus ergab eine im Rahmen der Evaluierung
durchgeführte repräsentative Umfrage
der Bitkom Research in Zusammenarbeit mit dem Feldinstitut panelbiz,
dass der Nutzwert von Straßenpanoramen sehr vielfältig ist. Sie werden
nicht nur im touristischen Bereich (54
Prozent), zur Navigation (69 Prozent)
und zur Wohnungssuche (29 Prozent)
eingesetzt. 18 Prozent der Befragten
nutzen die Dienste auch regelmäßig,
Vorteile des Kodex
für Unternehmen:
• Einfacher Nachweis zur Einhaltung der Datenschutzgesetze kann gegenüber den
Auftraggebern
• Verzicht auf zeit- und
kostenintensive Einzelverhandlungen über die Einhaltung des Datenschutzrechts mit Kommunen und
Aufsichtsbehörden
• Zugriff auf Erfahrung und
Kenntnis des SRIW bei der
Erfüllung datenschutzrechtlicher Anforderungen
• Schaffung öffentlichen Vertrauens
um die Barrierefreiheit von Zielorten
zu überprüfen, wodurch der Lebensalltag sehr vieler körperlich eingeschränkter Menschen verbessert wird.
Insgesamt sind die Dienste für viele
Bürger zu einem nützlichen Bestandteil des Alltags geworden und der
Bedarf an Straßenpanoramaaufnahmen ist gestiegen. Insbesondere die
Kommunen erkennen die zahlreichen
Einsatzmöglichkeiten und Potenziale
von Straßenpanoramaaufnahmen
etwa in den Bereichen Bau, Feuerwehr, Polizei, Verkehr, Mobilität und
Touristik.
Anerkennung per Gesetz
Während bei der ursprünglichen Ausgestaltung des Kodex noch vor allem
Dienste im Vordergrund standen, die
Straßenpanoramen frei zugänglich im
Internet anbieten, konnte nun auch
eine standardisierte datenschutzrechtliche Lösung für die Probleme
im Business-to-Government Markt geschaffen werden. Im Dialog mit den
Datenschutzaufsichtsbehörden strebt
der SRIW eine Anerkennung des Kodex
nach § 38a Bundesdatenschutzgesetz
an. Nach Einschätzung des Vereins wäre dies eine Win-Win-Situation für alle
Beteiligten, weil dadurch eine einheitliche Anwendung der Datenschutzgesetze für Straßenpanoramadienste
sichergestellt würde und gleichzeitig
bestehende Barrieren für die Beauftragung der dringend benötigten Geodaten beseitigt werden könnten.
www.sriw.de
www.geodatendienstekodex.de
27. April 2015 | Business Geomatics 3/ 15
| 21
Forschung & Entwicklung
www.business-geomatics.com
Verbesserte Vorhersage von Geo-Risiken
Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Physikalische Messtechnik IPM und der Albert-LudwigsUniversität Freiburg wollen bessere Prognosen für Naturkatastrophen entwickeln.
Überschwemmungen, Bergstürze oder
Waldbrände kommen in der Regel
überraschend, so dass Bevölkerung und Sicherheitskräfte nicht
optimal vorbereitet sind. Bessere
Vorhersagen könnten die Grundlage
für vorbeugende Maßnahmen schaffen und so auch dazu beitragen, Schäden zu verringern. Genau dies ist das
Ziel des Projekts „MulDiScan“, bei dem
Forscher des Fraunhofer IPM und der
Freiburger Universität zusammenarbeiten, um spezifische Risiken besser
einschätzen zu können. Das Projekt ist
eines von zwölf Pilotprojekten im Rahmen des »Leistungszentrums Nachhaltigkeit Freiburg«. das vom Land BadenWürttemberg, der Universität Freiburg
und der Fraunhofer-Gesellschaft finanziert wird.
Wann wird der nächste Starkregen
den Damm endgültig aufweichen? Unter welchen Bedingungen könnte der
schon instabile Hang abrutschen? Wie
hoch ist die Gefahr von Waldbränden
bei anhaltend trockener Witterung? Zur
Einschätzung solcher Geo-Risiken müssen viele Umweltparameter über lange
Zeiträume beobachtet, dokumentiert
und interpretiert werden. „Dazu benötigen wir hochwertige Messdaten
großer, teils schwer zugänglicher Landstriche, die geometrische Verände-
oder Lichtpulse benötigen, um von
einem Sender zu einem Objekt und
zurück zu einem Detektor zu gelangen. Durch die Bewegung des Scanners und rasch aufeinanderfolgende
Messungen ergibt sich eine Vielzahl
an Messpunkten, die ein 3D-Profil der
zu messenden Oberfläche ergeben.
Zusätzlich vorhandene oder erfasste
Parameter wie Temperatur oder Feuchte werden dann in einen zeitlichen und
räumlichen Bezug zu den geometrischen Daten gebracht. Diese aktuellen,
hochwertigen Messdaten sind aber nur
ein erster Schritt auf dem Weg zu einer
besseren Vorhersage möglicher Georisiken. Für zuverlässige Prognosen ist
es notwendig, die Informationen mit
weiteren Mess- und Erfahrungswerten
zu kombinieren. Aus einer ausreichend
großen Anzahl an Daten werden sich
zukünftige Änderungen einzelner
Größen zuverlässiger vorhersagen lassen, um lokale oder auch globale Veränderungen abzuleiten. Warum sind
manche Regionen bei Starkregen von
Überflutungen oder Hangrutschungen
betroffen, andere Gebiete dagegen
kaum oder gar nicht? Fragen wie diese
sollen durch die Erkenntnisse aus dem
Projekt »MulDiScan« in Zukunft besser
beantwortet werden.
www.ipm.fraunhofer.de
Foto: Fraunhofer
rungen von
Strukturen erfassen,“ sagt Dr.
Alexander Reiterer, Projektkoordinator am Fraunhofer
IPM. „Die Daten allein helfen uns aber
noch wenig. Wir arbeiten daher mit
den Kolleginnen und Kollegen der
Universität an einem ganzheitlichen
Ansatz, mit dem wir Messdaten modellieren und interpretieren können.“
Für eine ausreichende Datenbasis
müssen relevante Umweltparameter
unter verschiedensten Umgebungsbedingungen erfasst werden. Bei den
Messungen setzen die Wissenschaftler vor allem auf kleine unbemannte
Luftfahrzeuge, sogenannte UAVs
(Unmanned Aerial Vehicles). Für den
Einsatz von Sensorik auf UAVs gelten
enge Grenzen, was Größe, Gewicht
und Leistungsverbrauch angeht. „Die
Sensoren müssen kleiner, leichter und
energiesparender werden, damit wir
sie in verteilten Systemen einsetzen
Ausgestattet
mit zahlreichen
Sensoren erheben Drohnen umfangreiche Umweltdaten
können“, betont Reiterer, der die Entwicklung der Sensoren verantwortet.
Verbesserte Datenlage
Ausgerüstet mit einer Vielzahl an
Sensoren, darunter beispielsweise ein
Laserscanner und eine Kamera, sind
die Systeme in der Lage, sehr schnell
ein detailgenaues, dreidimensionales
Abbild eines Geländes zu erstellen,
das auch weitere Informationen wie
beispielsweise Feuchte oder Temperatur beinhaltet. Grundlage der Datenerfassung sind hochgenaue Messungen der Geometrie auf Basis von
Lichtlaufzeitmessungen: Dabei wird
die Zeit gemessen, die Lichtwellen
Foto: Fraunhofer
Minimale Änderungen von Satellitenbahnen sollen Auskunft über zukünftige Hochwasserereignisse geben.
Forschungsprojekt „PRSauth“ entwickelt sichere Methoden zur Authentifizierung von
GNSS-Signalen.
volle Anwendungen realisieren, die mit
anderen GPS- oder Galileo-Diensten
nicht möglich sind“, sagt Alexander
Rügamer, Projektleiter von „PRSauth“.
Die konventionellen PRS-Empfänger
werden aufgrund des für die Kryptographie notwendigen Sicherheitsmoduls allerdings teurer als Massenmarktempfänger. Zudem werden sie nur für
ausgewählte, behördlich autorisierte
Nutzergruppen verfügbar sein.
Mit der entstehenden PRSauth-Technologie können miniaturisierte und
preisgünstige Empfänger entwickelt
werden, bei denen die aufwendige
Kryptoverarbeitung und große Teile
des Empfängers (Signalverarbeitung)
in eine gesicherte Serverumgebung
ausgelagert werden.
Die PRS-Signalverarbeitung wird dabei in eine geschützte Serverumgebung ausgelagert, um so die Sicherheit
von PRS nicht zu gefährden. Nur die
Serverseite muss eine entsprechende
PRS-Signalverarbeitung unterstützen.
Bei „eGeo-Riddle“, einem Projekt der
Ruhr-Universität Bochum, begeben
sich Studierende der Geographie auf
eine sogenannte eExkursion. Sie besuchen geographisch interessante Orte,
die sie mit Hilfe von Online-Karten finden müssen. Vor Ort schauen sie speziell produzierte Lehrvideos auf ihren
Smartphones an und lösen Aufgaben.
Das Projekt verbindet auf vorbildliche
Weise multimediale Lehrinhalte mit realen Lernorten.
Dafür verlieh der Stifterverband für
die Deutsche Wissenschaft die „Hochschulperle digital“ des Monats April.
Die prämierten „Hochschulperlen“ sind
innovative, beispielhafte Projekte, die
in einer Hochschule realisiert werden.
„Der Einsatz von Multimedia auf mobilen Endgeräten ermöglicht das Lernen
vor Ort und ergänzt die Präsenzlehre
gewinnbringend. Darüber hinaus engagieren sich die Studierenden selbst
in dem auch auf andere Hochschulen
und Disziplinen übertragbaren eLearning-Projekt. Das macht das Projekt
zu einer digitalen ‚Hochschulperle‘“, so
die Jury des Stifterverbandes zu ihrer
Auswahl.
„VorLesungen VerOrten - eLearning
im Gelände“ gibt es in Bochum seit
dem Sommersemester 2013. Das Projekt ist in Zusammenarbeit mit studentischen eTutoren entstanden und wird
von diesen auch weiterhin begleitet.
www.hochschulperle.de/digital
Flutwarnung per Satellit
Geprüfte Galileo-Signale
Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS und Siemens
haben das Forschungsprojekt PRSauth
gestartet. Ziel des Projekts ist es, eine Messung beziehungsweise Informationen im europäischen Satellitennavigationssystem Galileo mit einem
Zeit- und Ortsstempel zu versehen,
den man später zweifelsfrei und rechtssicher überprüfen kann. Dazu werden
die speziellen Eigenschaften des kryptographisch geschützten Galileo-PRSDienstes verwendet.
PRS steht für Public Regulated Service und bezeichnet einen verschlüsselten Dienst, der ausschließlich für
Sicherheitsbehörden gedacht ist und
neben einer erhöhten Integrität auch
hohen Schutz gegenüber Störsendern
bieten soll.
Der PRS-Dienst setzt eine starke Verschlüsselung ein, die das Manipulieren
der Zeit und Position unmöglich machen soll. „Dadurch lassen sich viele
sicherheitskritische und anspruchs-
Elektronische
Exkursionen
So sollen die Kosten auf der Empfängerseite deutlich reduziert werden.
Mögliche Anwendungen sind das
sicheres Nachverfolgen von Gütern, ECall-Systeme im Auto, bei denen die
Privatsphäre geschützt bleibt, sichere
Überwachung von Sondermüll- und
Gefahrguttransporten bis hin zu einem
alternativen Mautsystem sowie Authentifizierung von Fotos oder Videos.
An diesem Projekt sind als Verbundpartner das Fraunhofer IIS, das Siemens
Business Segment Systems Engineering
in Fürth sowie Siemens Corporate Technology mit dem Fachbereich „IT Security“ beteiligt. Unterauftragnehmer von
Fraunhofer IIS sind IABG und Teleorbit.
PRSauth wird aus dem Nationalen
Programm für Weltraum und Innovation des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert
und von der Deutschen PRS-Behörde
als eines der ersten nationalen PRSPilotprojekte unterstützt.
www.iis.fraunhofer.de
Das dreijährige von der EU finanzierte
Projekt EGSIEM (European Gravity Service for Improved Emergency Management) wurde gestartet. Das internationale Forschungskonsortium unter Leitung der Universität Bern (Schweiz)
will die Vorwarnzeit für Fluten und
Dürren deutlich erhöhen.
Ziel der Forschung ist es, die Informationen von Satellitensensoren und
anderen Datenquellen nicht erst beim
Auftreten der Flut, sondern schon vorher zu nutzen. Eine wichtige Information ist dabei die Verteilung der gesamten Wassermengen. Dabei genügt es
nicht, zu wissen, wie viel es geregnet
hat. Ob es zu einer Überflutung kommt
oder nicht, hängt vom Sättigungsgrad
des Bodens ab. Paradoxerweise lässt
sich der Untergrund am besten aus
dem All beobachten. Mithilfe des Satellitensystems GRACE (Gravity Recovery and Climate Experiment) zur
Schwerefeldbestimmung, mit dem an
allen Partnerinstituten seit längerem
gearbeitet wird, lassen sich Massenveränderungen auf der Erde analysieren.
Da die Verteilung der Massen direkten Einfluss auf das Schwerefeld
der Erde hat, beeinflusst dies auch die
Bahn der Satelliten. Die Abweichung ist
zwar minimal – in der Größenordnung
eines Haares –, aber messbar.
An dem Forscherteam ist auch das
Institut für Erdmessung (IfE) der Leibniz
Universität Hannover beteiligt. Weitere
Projektpartner sind: die Universität
Luxemburg (Luxemburg), das Helmholtz-Zentrum Potsdam - Deutsches
GeoForschungsZentrum GFZ, das
Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., das Centre National d’Études
Spatiales (Frankreich), die Géode & Cie
(Frankreich) und die Technische Universität Graz (Österreich).
www.gfz-potsdam.de
Nachrichten
An der Lehreinheit Geoinformatik
und Vermessung wird eine neue Stiftungsprofessur „Geo-Government“
der Carl-Zeiss-Stiftung eingerichtet.
Die Stelle ist auf eine Dauer von fünf
Jahren ausgelegt. Im Rahmen der
Stiftungsprofessur soll gezielt neue
Kompetenz an der Schnittstelle von EGovernment, Geoinformatik und Geodäsie aufgebaut werden. Aufgabe der
geplanten Professur in der Forschung
wird sein, an der Weiterentwicklung
von Geodateninfrastrukturen und dem
E-Government auf nationaler, europäischer und globaler Ebene und an der
Integration der beiden Entwicklungsstränge mitzuwirken. Der Begriff „GeoGovernment“ umfasst das gesamte
IT-gestützte Verwaltungshandeln,
bei dem der Raumbezug in Form von
Geoinformationen eine wichtige Rolle
spielt. Nach anerkannten Schätzungen
trifft dies auf etwa 80 Prozent aller Verwaltungshandlungen zu.
22
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Business Geomatics 3 / 15 | 27. April 2015
Unternehmen & Märkte
www.business-geomatics.com
Um die Street Factory ergänzt
Nachrichten
Der IT-Anbieter Rolta setzt zusätzlich zur Pixel-Factory-Softwaresuite nun auch
das 3D-System Street Factory ein.
Topcon: Neuer Vice President
für GeoPositioning Solutions
Foto: Airbus
Die Division des Airbus-Konzerns, Airbus Defence and Space (Airbus DAS),
hat seine 3D-Stadtkartierungslösung
Street Factory an Rolta geliefert. Das indische Unternehmen wird die 3D-Software an seinem Standort in Mumbai
einsetzen. Sie ergänzt die zwei bereits
eingesetzten Pixel-Factory-Systeme
des Unternehmens.
Das System zur 3D-Darstellung von
Stadtgebieten soll dort die auf zwei
bereits eingesetzten Pixel-FactoryVerarbeitungssystemen basierenden
Verarbeitungskapazitäten ergänzen.
Damit bestätigen Airbus DAS und Rolta
ihre langjährige Partnerschaft.
Street Factory ist seit Juli 2012 auf
dem Markt. Sie ermöglicht es, Aufnahmen von Luftbild- und Straßenkameras vollautomatisch zu bearbeiten,
um 3D-texturierte Datenbanken und
verzerrungsfreie Bilder zu erstellen.
Nach Angaben von Airbus DAS ist „der
präzise Prozess vollautomatisiert und
die Aufnahmen werden – unabhängig
vom verwendeten Sensor – innerhalb
nur weniger Stunden nach der Datenerfassung erstellt.“
Der israelische Kameraspezialist Phase
One hat mit der IXU 180 eine neue
Mittelformat-Luftbildkamera am Markt
vorgestellt, die mit einem CCD-Sensor
eine Auflösung von 80 MP erreicht. Dabei ist die Kamera sehr klein und leicht.
Sie wiegt weniger als 950 Gramm
und kann als einzelne Kamera oder
im Verbund (array) benutzt werden,
beispielsweise, um Schrägaufnahmen
zu integrieren. Damit eignet sie sich
insbesondere für den Einsatz in Ultraleicht-Flugzeugen, Gyrocoptern oder
unbemannten Flugsystemen.
Marseille in einem texturierten 3D-Modell.
Nach der in Japan ansässigen PASCO
Corporation ist Rolta nun das zweite
Unternehmen, das mit der Beschaffung
des Street-Factory-Systems über die
komplette Reihe an Geoverarbeitungslösungen von Airbus DAS verfügt. Das
System deckt die gesamte Geodatenproduktion auf Basis von Satellitenund Luftbildern ab, einschließlich digitaler Höhenmodelle (DHM), Orthobildern und 3D-Stadtmodellen.
www.airbusdefenceandspace.com
Die Topcon Positioning Group stellt
François Erceau als neuen Vice President für den Geschäftsbereich
GeoPositioning Solutions in Europa
vor. Erceau bringt über 20 Jahre Branchenerfahrung mit. Erceau ist dafür
verantwortlich, die bestehenden Geschäftsfelder nach vorn zu bringen und
neue vertikale Märkte in der Region
zu entwickeln, um die Expansionsstrategie der GeoPositioning Solutions
Group fortzusetzen. Erceau besitzt
einen Diplomabschluss in Betriebswirtschaft sowie einen Master in Optik,
Physik und Elektronik.
Das Unternehmen Disy hat gemeinsam
mit Partnern ein Projekt zur Optimierung des „Web Processing Services“
(WPS) durchgeführt. Das Forschungsprojekt trägt den Namen „RichWPS
– Eine Software-Umgebung für Fachanwender zur effizienteren Nutzung
von Geodaten mit Web Processing Services“. Jetzt wurden die Ergebnisse in
einem öffentlichen Abschlussworkshop
präsentiert. Der WPS-Standard des
Open Geospatial Consortium (OGC)
ermöglicht die Interoperabilität von
Geodaten und dient dazu, komplexe
Geodatenverarbeitungsprozesse im
Web ablaufen zu lassen.
BARTHAUER und Ingenieurbüro
Haite kooperieren
Die Unternehmen BARTHAUER Software und das Ingenieurbüro Haite
kooperieren. Ziel ist die Integration der
Haite Software K2000 zur Zustandserfassung von Kanalnetzen in das
Netzinformationssystem BaSYS. Die
Kombination aus BaSYS und K2000
wird bereits bei Kommunen und Ingenieurbüros eingesetzt. Die Integration
ermöglicht es nach Angaben von Barthauer, die erfassten Zustands- und Inspektionsdaten eines Kanalnetzes aus
den TV-Fahrzeugen direkt über BaSYS
anzuzeigen.
Foto: Canon
Warten auf den
Dornröschen-Kuss
Effizienter WPS-Dienst
Fotos: Canon
Phase One: Neue Luftbildkamera mit 80 MP
Auf der FESPA zeigt Canon nicht nur fünf brandneue Großformatdrucker. Im Fokus steht das praxisnahe Erleben der Drucker - und das noch unterschätzte Thema Kostentransparenz.
Die Welt der Ingenieure ist voller Normen, birgt aber immer wieder die eine
oder andere Überraschung. Einen besonders farbenfrohen Standard können Interessierte auf der diesjährigen
FESPA, der weltweit größten Messe
für den digitalen Großformatdruck,
kennenlernen. Die RAL-Farben gibt es
zwar schon seit fast hundert Jahren,
der Einsatz im Bereich technischer Pläne und Karten ist jedoch noch relativ
neu. „Es wird zunehmend gefordert,
dass die farbliche Codierung von technischer Infrastruktur in Plänen und
Zeichnungen auch genau stimmt, das
heißt, sich an der RAL-Systematik orientiert“, weiß Wilko van Oostrum, Produktmanager für den Bereich Großformatdruck bei Canon. Schließlich ist es
manchmal ein Unterschied, ob etwa
eine Stromleitung in RAL 1006 oder
RAL 1007, sprich in Narzissengelb oder
Maisgelb, dargestellt wird.
imagePROGRAF und
ColorWave
Aus Sicht von Canon ist dies nur ein
Beispiel von vielen, das auf der Messe,
die vom 18. Bis 22. Mai in Köln stattfindet, diskutiert und erläutert werden
kann. Schließlich ist das Produktportfolio des Anbieters das mit Abstand
umfangreichste im Markt. „Wir können
wirklich jegliche Anforderung von DIN
A2 bis zu den größten Formaten abdecken“, sagt van Oostrum.
Dabei sind es vor allem zwei Produktbereiche, die sich unter dem
Angebot verbergen, einmal die seit
2002 am Markt befindliche imagePROGRAF- und zum anderen die
Océ-ColorWave-Produktreihe. Deren
wesentlicher technischer Unterschied
liegt in der Drucktechnik. Die iPFs
nutzen das Tintenstrahlverfahren, die
ColorWaves das im Haus entwickelte
CrystelPoint-Verfahren. Dementsprechend unterschiedlich sind die
Schwerpunkte, die bei den iPFs auf
Druckqualität, bei den Océ auf hohem
Volumen liegen. „Doch die Schnittmengen nehmen immer weiter zu“,
sagt van Oostrum. Der überwiegende
Teil der Anforderungen werde von beiden abgedeckt. Der Kunde habe dabei
sogar den Vorteil, Nuancen bei dem
Anforderungsprofil herauszuarbeiten
und dann das exakt geeignete Produkt zu wählen. Beispielsweise seien
durch das Rendering in der CAD/GISWelt die Ansprüche an die Farbdarstellungen im Rahmen von repräsentativen Zwecken so hoch geworden,
dass das Farbmanagement bei den
technischen Kunden mitunter auch
mal ganz oben auf der Prioritätenliste
steht. Dann sei ein imagePROGRAF
vielleicht ein wenig besser geeignet
als die auf den automatisierten Workflow bei hochvolumigen Aufträgen
spezialisierten Océ-Produkte.
Doch nicht nur die Unterstützung
der RAL-Farben, sondern auch die
Der imagePROGRAF
von Canon ist speziell
für den CAD/GISMarkt konzipiert. Neu
kann man nun die
Tinte während des
Betriebes wechseln.
Cloud-Fähigkeit der Drucker gehört zum Standard. Zwar arbeitet
nach Angaben von Canon der Großteil der Nutzer in Europa noch nicht
via Cloud, doch bei Investitionen sei
das Feature ein Must-have.
Mehr Interesse
an Kostentransparenz
Ein weiterer Trend ist die Frage nach der
Kostentransparenz bei den Drucken.
Das Unternehmen versucht seit Jahren, die Kunden dafür zu sensibilisieren, dass sich die Kosten pro gedrucktem Quadratmeter aus unterschiedlichsten Parametern zusammensetzen. Sie alle sollten auch von den Anwendern beim Kauf mit berücksichtigt
werden. Tinten- und Stromverbrauch
sind zwei gute Beispiele: „Großformatdrucker, die vor rund acht Jahren er-
stinstalliert wurden,
verbrauchen
im Vergleich zu unseren aktuellen
Modellen bis zu vier Mal mehr Tinte
und im Stand-by Betrieb nicht 30 Watt,
sondern nur 0,5 Watt“, erklärt van
Oostrum. Obwohl Canon hier seit
Jahren wichtige Features wie genaue
Verbrauchsmessungen oder auch die
Funktion des Free Layouts anbietet,
mit den mehrere Pläne auf einen „Plot“
zusammengestellt werden können,
befinde sich das Thema Kostenmanagement im Betrieb jedoch noch im
Dornröschenschlaf.
Auf der FESPA könnte der berühmte
Kuss also anstehen. Diesen will Canon anhand seines gesamten Portfolios forcieren, das auch anhand realer Kundenanwendungen vorgeführt
wird.
So zum Beispiel bei dem neuen Océ
ColorWave 700, der für Anforderungen in der Grafischen Industrie entwickelt wurde. Beide Systeme verfügen
über eine sichere Cloud-Anbindung
und einem integrierten Windows 8
Controller.
Zu den Leistungen gehört auch die
Unterstützung mehrerer Anwender,
einen sicheren Workflow sowie einen
optionalen integrierten Scanner und
eine Vielzahl integrierter AusgabeOptionen. Bis zu sechs verschiedene
Materialrollen lassen sich gleichzeitig
laden. Canon ist in Halle 9 am Stand
Y10 zu finden. www.canon.de
Unternehmen & Märkte
| 23
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Business Geomatics 3/ 15 | 27. April 2015
Satellitenstart in Kourou.
Der derzeitige Plan sieht
vor, dass es im Jahr 2016
erste Galileo-Dienste geben
soll.
Probe-Abo
Foto: DLR
Ja, ich möchte zwei aktuelle Aus-
Nummer Acht von 30
Galileo-Satelliten Nummer sieben und acht sind erfolgreich ins All gebracht worden.
Diesmal lief alles glatt: Beim Aufbau
des europäischen Navigationssystems
Galileo brachte eine Sojus-Trägerrakete am 28. März zwei weitere Satelliten von Europas Weltraumbahnhof
Kourou in Französisch-Guayana aus in
den Weltraum. Beim Start des vorletzten Satellitenduos hatte es noch eine
schwerwiegende Panne gegeben, als
die Satelliten im falschen Orbit stationiert wurden. Dieser Fehler konnte
jedoch behoben werden, so dass nun
noch 22 weitere Satelliten ins All gebracht werden müssen.
Die neuen Galileo-Satelliten „Adam“
und „Anastasia“ benötigten drei Stunden und 48 Minuten für den Flug in
den Zielorbit in der mittleren Erdumlaufbahn. Nachdem sie in Position gebracht waren, entfalteten sich planmäßig die Solarpaneele, die die Satelliten
mit Energie versorgen. In 23.222 Kilometern Höhe kreisen die Satelliten nun
um die Erde, die sie in etwa 14 Stunden
einmal umrunden. Benannt wurden
auch diese Satelliten nach Kindern, die
im Jahr 2011 den Galileo-Malwettbewerb der Europäischen Kommission
gewonnen hatten.
„In der weiteren Planung für 2015
sind noch zwei weitere Starts im September und Dezember vorgesehen.
Setzt sich der Aufbau des Systems so
fort, plant die Europäische Kommission
im Jahr 2016, eine offizielle Erklärung
zu den ersten Galileo-Diensten abzugeben“, sagt René Kleeßen, GalileoProgramm-Manager beim Raumfahrtmanagement des DLR.
Bei Vollausbau des 30-Satelliten umfassenden Systems decken mindestens
vier Satelliten dann rund um die Uhr
jeden Punkt der Erde mit Signalen ab.
Das Satellitensystem soll insgesamt
vier Dienste anbieten: Einen offenen
Dienst mit einer Genauigkeit bis zu
vier Metern, einen kommerziellen
Dienst mit höherer Genauigkeit von
bis zu einem Meter, einen Dienst mit
verschlüsselten und zuverlässigen Signalen - beispielsweise für Behörden sowie einen Such- und Rettungsdienst.
Mit „Milena“ und „Doresa“ waren im
August 2014 die ersten beiden Satelliten aus der so genannten Aufbauphase von Galileo gestartet. Aufgrund eines
technischen Defektes an der Oberstufe
(Fregat) der Sojus-Trägerrakete wurden
sie jedoch in einer Umlaufbahn ausgesetzt, die außerhalb des Zielorbits
lag. Dies hat dazu geführt, dass die
Satelliten nicht in der geplanten kreisförmigen, sondern in einer elliptischen
Umlaufbahn um die Erde fliegen. Das
Galileo-Kontrollzentrum Oberpfaffenhofen hat im Auftrag der Europäischen
Weltraumorganisation ESA und mit
deren Unterstützung inzwischen eine
Bahnkorrektur durchführen können,
um den Orbit zu optimieren.
Die Gesamtkosten für die Entwicklung und den Aufbau von Galileo liegen bei zirka sechs Milliarden Euro.
Daran ist Deutschland mit rund 20
Prozent beteiligt. Zuletzt hatte das
französische Beratungsunternehmen
FDC darauf aufmerksam gemacht, wie
wichtig das Projekt für die europäische
Industrie ist. Bis 2023 solle der globale
GNSS-Markt 110 Milliarden Euro umfassen. Heute besitzt Europa nur rund 20
Prozent Marktanteile, weit hinter den
führenden USA. Wolle Europa diesen
Abstand aufholen, ist nach Angaben
von FDC die zügige Implementierung
von Galileo dringend erforderlich.
www.dlr.de
gaben von Busi­ness Geomatics
kostenlos zugesandt be­kommen.
Entspricht die Zeitung nicht mei­nen
Erwartungen, werde ich spätestens 10 Tage
nach Erhalt der zwei­ten Ausgabe eine schrift­
liche Mitteilung an die sig Media GmbH & Co.
KG, Zollstockgürtel 63, 50969 Köln, senden. Die
Lieferung wird dann ein­ge­stellt. Wenn Sie bis zu
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Redaktion
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Hardy Möller (Internet)
Tel.: +49 (0)221-92 18 25 34
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Grafik/Layout
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Tel.: +49 (0)221-92 18 25 31
[email protected]
Unternehmensindex
1&1 InternetAG................................. 8
AIM-D............................................. 16
Airbus DAS...................................... 22
AED Sicad....................................... 11
AMS Technologies........................... 15
asseco BERIT................................... 11
Avus Services.................................. 16
AXIT................................................ 16
BARAL............................................. 20
BARTHAUER Software..................... 22
Berlin Partner.................................. 13
BITKOM........................................... 16
Bitcom Research............................ 20
BMVI............................................... 16
Brabant Water................................. 10
Canon............................................. 22
CPP Studios..................................... 14
CycloMedia................................ 13,20
Deutsche Post................................. 20
Deutsche Telekom........................... 20
DDS................................................... 8
div................................................... 15
DMSB.............................................. 17
Disy................................................. 22
Eagle eye technologies................... 20
ENNI............................................... 11
ENSO Netz...................................... 10
ESN EnergieSystemeNord................. 9
Esri.................................................. 13
ETH................................................... 8
Fichtner IT Consulting....................... 3
FLS.................................................. 10
FOVEA............................................. 15
Fraunhofer IPM............................... 21
Fraunhofer IIS.................................. 21
G&W............................................... 19
Garmin............................................ 17
GDS................................................. 20
GE Digital.......................................... 9
GELSENWASSER............................... 9
GPSoverIP....................................... 17
GRINTEC........................................... 9
Haite............................................... 22
Handheld Group............................. 12
Hasso-Plattner-Institut.................... 13
HEREDeutschland....................... 17,20
Heinz-Nixdorf-Institut..................... 18
HP................................................... 12
Huawei............................................ 12
IBM................................................. 14
IB&T................................................ 18
Infas 360........................................ 6,7
KNG.................................................. 9
Laserscanning Europe..................... 14
Leica Geosystems............................ 14
MAP&ROUTE.................................. 20
MB Research..................................... 4
microm.............................................. 8
Microsoft......................................... 20
Meier&Moss.................................... 12
mobileX........................................... 10
mobalo.............................................. 4
Motion Computing.......................... 12
Nokia.............................................. 18
Nexiga.............................................. 5
panadress......................................... 2
panelbiz.......................................... 20
Phase One....................................... 22
PTV Group....................................... 16
PWC................................................ 20
Rolta............................................... 22
Ruhr-Universität.............................. 21
rvr................................................... 17
RWE................................................ 11
Scandric.......................................... 14
Senozon............................................ 8
Siemens.......................................... 21
SIRW............................................... 20
Smart-TEC....................................... 16
Topcom........................................... 22
TU Berlin........................................... 8
uberall............................................... 8
Universität Bern ............................. 21
Universität Freiburg........................ 21
VDAV................................................. 8
VLN................................................. 17
Westnetz......................................... 11
Wilken............................................. 10
wiGeoGIS.......................................... 5
wmr................................................ 17
Zoller+Fröhlich................................ 14
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17. Jahrgang
ISSN 1437-5532
Erscheinungsweise: 8 x jährlich
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vom Verlag und Herausgeber nicht übernommen werden.
Fotonachweise
Seite 1: Grintec, Westnetz, Cyclomedia,
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Es gilt die Anzeigenpreisliste
Nr. 17 vom 1.1.2015
Anzeigenindex
AED Solution Group.......................... 7
Asseco BERIT.................................. 12
Barthauer........................................ 18
CycloMedia..................................... 17
Fichtner IT Consulting....................... 8
Grintec............................................ 19
Grit.................................................. 15
G&W............................................... 10
IB&T.................................................. 2
Infas 360........................................... 3
MB Research..................................... 9
Microm............................................. 5
Mobalo............................................. 6
Panadress.......................................... 4
PTV................................................. 14
Technet........................................... 13
Trimble............................................ 24
Die Ausgabe 4+5/2015 der Business Geomatics erscheint am 6. Juli 2015
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