Jahresbericht 2014 - Staatsarchiv

2014
Titelseite und Illustrationen
Seit 2010/2011 arbeitet ein Team des Staatsarchivs an der Online-Edition von Zürcher Rechtsquellen aus der Zeit vor 1798. Das Projekt bildet innerhalb des über hundertjährigen Editions-Unternehmens «Sammlung schweizerischer Rechtsquellen» des Schweizerischen Juristenvereins einen Pilot,
in dessen Rahmen die Quellenstücke nicht mehr primär für die gedruckte, sondern für die digitale
Publikation aufbereitet werden. Diese geschieht einerseits über das Informationssystem desjenigen
Archivs, in dem das jeweilige Original liegt, anderseits über ein Fachportal, das im Rahmen dieses
Pilots entwickelt wird.
Nachdem dieses «Rechtsquellen-Portal» eine Weile nur einem beschränkten Kreis zugänglich
war, wird es im Sommer 2015 für die Öffentlichkeit freigeschaltet – Anlass genug, eine Auswahl derjenigen Bilder von Rechtsquellen aus dem Staatsarchiv Zürich zur Grundlage für die Illustration des
aktuellen Jahresberichts zu verwenden, deren digitale Edition unmittelbar bevorsteht.
Kanton Zürich
Direktion der Justiz
und des Innern
Staatsarchiv
Jahresbericht 2014
Staatsarchv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Inhalt
4Archivleitung
4Schwerpunkte
6 Gremien und Kooperationen
11 Personelles
12Qualitätsmanagement und
Controlling
13 Bereich Gemeindearchive
16 Personalbestand
20 Abteilungen
20 Überlieferungsbildung
20 Personelles
20Regelungen zur Informations­
verwaltung
21Bewertungen, Ablieferungsverein­
barungen, Verwaltungskataster
23Übernahme nicht staatlicher
Unterlagen
23 Records Management
24 Übernahme digitaler Unterlagen
24Führungen und Informations­
auftritte
24 Amtsdruckschriftensammlung
25 Ablieferungen
26Nachbewertungen und Kassationen
von Zwischenarchiv-Beständen
28Aktenerschliessung
28
29
32
34
Personelles
Erschliessungstätigkeit
Archivinformationssystem
Publikationstätigkeit, Referate
36 Individuelle Kundendienste
36 Personelles
36Benutzung
39 Öffentlichkeitsarbeit, Führungen
40Bibliothek
41Tätigkeiten ausserhalb ­
der Kundendienste
41 Geschenke ans Staatsarchiv
44 Beständeerhaltung
44 Personelles
45 Konservierung, Restaurierung
46 Kompetenzzentrum AV-Medien
50 Editionsprojekte
50 Überblick, Allgemeines
51Transkription und Digitalisierung
von Kantonsratsprotokollen
und Regierungsratsbeschlüssen
seit 1803 (Projekt TKR)
54Elektronische RechtsquellenEdition Zürich (Projekt eRQZH)
54Elektronische Edition der Offiziellen
Gesetzessammlung (Projekt eOSZH)
55Kunstdenkmäler-Inventarisation
des Kantons Zürich (Projekt KDI)
5
5Elektronische Edition der Zürcher
Ehedaten des 16.–18. Jh.
(Projekt EDB)
5
6Elektronische Edition der Zürcher
Stillstandsprotokolle des 17. Jh.
(Projekt eStPZH)
5
6Elektronische Edition der BederChronik
5
6Elektronische Edition der Jahres­
berichte der Universität Zürich
(Projekt eJBUZH)
57Separate Projekte
5
9Verein der Freunde
des Staatsarchivs
57Schlieren in der Sattelzeit 1750–1850
(Legat Ursula Fortuna)
57 Zürcher Taschenbuch
59 Statuten
60Vereinsmitglieder
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Archivleitung
Schwerpunkte
Bau 3: Planungsarbeiten auf Kurs. ++ Betroffene von fürsorgerischen Zwangs­
massnahmen: intensive Arbeiten und wichtige Fortschritte. ++ Bereich Gemeinde­
archive: Pilotprojekt Integrierte Informationsverwaltung erfolgreich gestartet. ++
Überlieferungsbildung: Digital Turn in der kantonalen Verwaltung wird langsam
Realität. ++ Aktenerschliessung: Aufhebung des Ablieferungsstopps für Patien­
tendokumentationen führt zu einer markanten Erhöhung der Arbeitslast. ++ Indi­
viduelle Kundendienste: Archivseminare sehr gefragt; Benutzungsfrequenzen stei­
gen in vielerlei Hinsicht. ++ Beständeerhaltung: Sammlung Objekte fertig
überarbeitet; zahlreiche weitere Projekte auf Kurs. ++ Editionsprojekte: über
100 000 Beschlüsse von Parlament und Regierung online; Rechtsquellenportal vor
der Freischaltung.
So ungefähr lautet die Jahresbilanz 2014 des Staatsarchivs, wenn man sie ma­
ximal verkürzt und telegrammartig wiedergibt. Wer meint, damit genug erfahren
zu haben über unsere Tätigkeit im letzten Jahr, kann den vorliegenden Bericht al­
so getrost wieder aus der Hand legen und sich dringenderen Geschäften zuwen­
den. Wer Genaueres wissen will, ist herzlich eingeladen zur vertiefenden Lektüre.
Bau 3 und Gebietsplanung Areal Irchel
Ende 2013 gab der Vorsteher der Direktion der Justiz und des Innern, Regierungs­
rat Martin Graf, den Kredit für die Detailplanung von Bau 3 frei. Die Planungsarbei­
ten wurden daraufhin an die Hand genommen und während des ganzen Berichts­
jahrs intensiv vorangetrieben. Anfang 2015 werden sie planmässig abgeschlossen
und bilden die Grundlage für die Projektdokumentation mit Kostenvoranschlag
sowie für den entsprechenden Regierungsratsbeschluss, also den Objektkredit­
antrag der Regierung an den Kantonsrat.
Zu Beginn des Jahres hatten die für das Projekt verantwortlichen Personen erst
mehr oder weniger präzise Vorstellungen davon, wie Bau 3 einmal aussehen und
funktionieren würde. Von Monat zu Monat wurden diese Vorstellungen genauer,
stabiler und definitiver. Detaillierungen wurden vorgenommen, Berechnungen sta­
tischer und finanzieller Natur wurden angestellt, Varianten wurden verworfen. In­
zwischen hat Bau 3 ein ziemlich fein gezeichnetes Gesicht – von aussen, von innen
und auf allen sechs Etagen. Die einzelnen Räume mit ihren Grundrissen sind spe­
zifiziert, statisch durchgerechnet, und es ist klar, wie sie möbliert, erschlossen und
versorgt werden und welche Installationen darin vorgenommen werden müssen.
In den untersten drei Geschossen werden wieder hauptsächlich Magazinräume
realisiert. Zusätzlich werden wir im untersten Geschoss einen Präsentationsraum
einrichten, in dem wir geführten Gruppen Originale besser präsentieren können als
heute, wo wir dazu nur im Magazin für grossformatige Pläne die Möglichkeit haben.
Und im untersten Geschoss werden vier Klimakammern für audiovisuelle Medien
eingebaut. Diese decken Temperaturbereiche bis knapp unter den Gefrierpunkt ab.
So werden zukünftig die AV-Medien noch besser vor Alterung geschützt sein.
Im ersten Untergeschoss werden wir Lagerräume insbesondere für Verpackungs­
materialien einrichten; davon haben wir zurzeit deutlich zu wenig und müssen uns
teilweise mit feuerpolizeilich prekären Notlösungen behelfen. Ob die Abteilung Ak­
4
Archivleitung
tenerschliessung das erste Untergeschoss von Bau 3 künftig
so nutzen wird, wie sie es zurzeit in Bau 1 tut, oder ob dort
weitere Magazine eingebaut werden können, hängt davon ab,
ob die Informatik der Direktion im ersten Untergeschoss von
Bau 1 als «Untermieter» ein Rechenzentrum betreiben kann.
Die Machbarkeit dieses separaten Projekts wird gegenwärtig
mit Hochdruck geprüft; die Ergebnisse werden voraussicht­
lich Mitte 2015 vorliegen.
Das Erdgeschoss von Bau 3 wird – wie die Parterreräume
von Bau 1 und 2 – hauptsächlich der Öffentlichkeit zur Ver­
fügung stehen. Zwei Konsultationsräume für Originalakten,
ein Konsultationsraum für grossformatige Pläne und eine klei­
ne Cafeteria werden mithelfen, dass unsere Nutzungsbedin­
gungen zukünftig noch etwas komfortabler sein werden. Die
Cafeteria ist ein altes und berechtigtes Desiderat unserer
Kundschaft. Und zusätzliche Räume für die Arbeit mit Origi­
naldokumenten benötigen wir dringend, denn das Bedürfnis
der Universität nach Archivseminaren wächst zurzeit stark –
so stark, dass es uns schon jetzt kaum mehr möglich ist, sol­
che Veranstaltungen einzig auf die Montage zu konzentrieren,
an denen der ordentliche Kundenbetrieb ruht. – Neben dem
öffentlichen Bereich werden im Parterre zusätzlich einige Bü­
ros mit kontrolliertem Klima eingerichtet, wo Mitarbeitende
des Staatsarchivs mit Originalen arbeiten können, ohne dem
Publikum die Lesesaalplätze wegzunehmen.
Auch im ersten Obergeschoss werden wir das allgemeine
Prinzip beibehalten, das sich in Bau 1 und Bau 2 sehr gut be­
währt hat: unterirdische Volumen für die Akten, das Parterre
für die Öffentlichkeit und das Obergeschoss für die Mitarbei­
tenden. Die Abteilungen mit dem dringendsten zusätzlichen
Flächenbedarf, die Beständeerhaltung und die Aktenerschlies­
sung, werden dort die Flächen erhalten, die sie brauchen, um
ihren Auftrag weiterhin zu erfüllen.
Die Gebietsplanung Areal Irchel (vgl. Jahresbericht 2013,
Seite 5) hat deutlich gemacht, dass Universität und Staats­
archiv auch künftig gut nebeneinander Platz haben auf dem
Campus, ohne sich zu konkurrenzieren. Insbesondere wurde
aber auch klar, wie gross die Volumen sind, die die Universi­
tät realisieren muss, um ihren künftigen Bedarf zu decken.
Wer die komplizierten Bauplanungsprozesse kennt, weiss,
dass so grosse Vorhaben mit vielen Unbekannten versehen
sind. Die Planungsverantwortlichen von Bau 3 haben deshalb
aufgrund von Berechnungen der Universität gegen Ende des
Berichtsjahrs entschieden, die Kälteenergie für das Staats­
archiv zukünftig mit einer eigenen Anlage zu erzeugen, und
auch der Strom wird zukünftig nicht mehr via Brückenhohl­
körper, sondern direkt aus einer Transformatorenstation des
EWZ kommen. Damit wird die Universität etwas entlastet.
Gesetzgebung
Per 15. Januar 2014 wurden die revidierten Fassungen des
Archivgesetzes (LS 170.6) sowie des Patientinnen- und Pa­
tientengesetzes (LS 813.13) in Kraft gesetzt. Der Verlauf des
Geschäfts wurde hier in den letzten Jahren kontinuierlich be­
schrieben (vgl. Jahresbericht 2013, S. 6; Jahresbericht 2012,
S. 4–5; Jahresbericht 2011, S. 10; Jahresbericht 2010, S. 10).
Das revidierte Archivgesetz hat sich in seinem ersten Jahr
insgesamt gut bewährt. Der Berichterstatter durfte dessen
Anlage im Berichtsjahr Exponenten/innen von mehreren Kan­
tonen und drei deutschen Bundesländern erläutern und zu­
dem im Rahmen der infoclio.ch-Jahrestagung 2014 in Bern
am 28. November über dessen Praktikabilität referieren, was
als Zeichen dafür gelten kann, dass unser Lösungsansatz als
innovativ wahrgenommen wird. Trotzdem werden wir wohl in
ein paar Jahren wieder eine Revisionsvorlage ausarbeiten.
Neben der Medizin müssen eventuell noch weitere Branchen
präziser gefasst werden bezüglich Entbindung vom Berufs­
geheimnis. Auch der Zugang zu Akten für die Forschung ist
noch nicht – bzw. nicht mehr – in allen Teilen befriedigend
geregelt; es sind da im Zusammenhang mit dem Öffentlich­
keitsprinzip neue Fragen aufgetaucht. Und ohnehin werden
uns die mit der elektronischen Datenverwaltung verbundenen
neuen Realitäten sicher weiter beschäftigen – auch in Bezug
auf das Archivgesetz.
In direktem Zusammenhang mit der Inkraftsetzung der re­
vidierten Erlasse steht die definitive Aufhebung des so ge­
nannten Ablieferungsstopps für Krankengeschichten, die ins
Berichtsjahr fällt. Der Stopp bewirkte einen mehrjährigen Stau
in einem Bereich, in dem besonders umfangreiche Aktense­
rien produziert werden. Entsprechend gross war der Druck,
der sich aufbaute; verschiedene Spitäler und Kliniken kon­
taktierten uns zwischen 2010 und 2013 mehrfach, um nach­
zufragen, wann endlich mit einer Entlastung zu rechnen sei.
Diese trat 2014 ein – und zwar mit voller Wucht. Obwohl
wir 2013 bereits einige Bewertungen – und damit substanziel­
le Volumenreduktionen – in Kliniken vorgenommen hatten,
fielen zwanzig Ablieferungen von Gesundheitsinstitutionen ins
Berichtsjahr. Sie weisen mit insgesamt über 800 Laufmetern
ein Volumen auf, das demjenigen aller Ablieferungen aus ei­
nem durchschnittlichen Vorjahr entspricht.
5
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Eine weitere Folge der Gesetzesrevision war, dass wir die
Schutzfristen auf unseren Verzeichnungseinheiten an die neu­
en Vorgaben anpassen mussten. Diese Arbeiten schritten
2014 weit fort und können 2015 abgeschlossen werden.
Runder Tisch für Betroffene von fürsorgerischen
Zwangsmassnahmen
Der Runde Tisch für Betroffene von fürsorgerischen Zwangs­
massnahmen RT FSZM traf sich im Berichtsjahr sechsmal zu
vorwiegend ganztägigen Sitzungen. Am 1. Juli legte er einen
Bericht vor, in dem eine ganze Reihe von Massnahmen vor­
geschlagen werden, um die Situation der Betroffenen subs­
tanziell zu verbessern. Der Bericht ist online verfügbar unter
http://www.fuersorgerischezwangsmassnahmen.ch/pdf/RT_
Bericht_Vorschlaege_de.pdf.
Das Generalsekretariat der Konferenz der kantonalen So­
zialdirektorinnen und Sozialdirektoren SODK stellte und stellt
für die Sitzungen des Runden Tisches immer wieder die Inf­
rastruktur des Hauses der Kantone in Bern zur Verfügung. Um
die aufwändige Organisation inklusive Simultanübersetzung,
Catering etc. nicht immer auf den gleichen Schultern ruhen
zu lassen, boten wir an, den 5. Runden Tisch vom 6. Juni im
Staatsarchiv Zürich durchzuführen und den Teilnehmenden
in diesem Rahmen auch einen Blick hinter unsere Kulissen
zu gewähren. Zwar mussten wir dafür den Publikumsbetrieb
etwas einschränken, aber die vielen positiven Rückmeldun­
gen deuten darauf hin, dass sich der Aufwand gelohnt hat.
Im Lauf des Jahres wurde vom Runden Tisch und von der
Glückskette ein Fonds eingerichtet, aus dem besonders
schwer Betroffenen von Zwangsmassnahmen ein einmaliger
Geldbetrag im Sinn einer Soforthilfe ausgeschüttet werden
kann. Alimentiert wird der Fonds hauptsächlich von den Lot­
teriefonds der Kantone. Der Kantonsrat bewilligte mit Be­
schluss 5086 vom 8. September mit 151 zu 11 Stimmen einen
anteilsmässigen Beitrag des Kantons Zürich in der Höhe von
CHF 876 000. Rund 700 Betroffene haben inzwischen um ei­
ne Unterstützung aus dem Fonds nachgesucht. Die Anträge
werden von einem Ausschuss des Runden Tisches beurteilt;
der Anteil der Gesuche, die als unberechtigt zurückgewiesen
werden müssen, ist relativ tief. Durchschnittlich wird pro Ge­
such ein Betrag von 8000 Franken gesprochen.
Am 19. Dezember wurde die so genannte Wiedergutma­
chungsinitiative eingereicht (vgl. www.wiedergutmachung.ch).
Sie schlägt vor, dass Bestimmungen in die Bundesverfassung
aufgenommen werden, mit denen anerkannt wird, dass den
Betroffenen von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen Un­
recht widerfahren ist. Es sollen deshalb für die Entschädigung
von unmittelbar und schwer Betroffenen insgesamt CHF 500
Millionen bereitgestellt werden, und die Geschichte der
Zwangsmassnahmen soll wissenschaftlich untersucht werden.
Unmittelbar nach der Einreichung der Initiative machte der
Bundesrat einen indirekten Gegenvorschlag, der in die glei­
che Richtung zielt, aber den für die (in vielen Fällen betagten)
Betroffenen grossen Vorteil hätte, dass bei einem positiven
Verlauf der Beratungen entsprechende Massnahmen bis zu
drei Jahre früher ergriffen werden könnten.
Wie auch immer: Die Arbeit des Runden Tisches hat – in
für schweizerische Verhältnisse sehr kurzer Zeit – wesentliche
Ergebnisse gezeitigt und massgeblich dazu beigetragen, dass
die Anliegen von Betroffenen fürsorgerischer Zwangsmass­
nahmen heute ernst genommen und angemessene Schritte
gemacht werden, die vielleicht letztlich zu einer Versöhnung
zwischen den Betroffenen und der Gesellschaft führen.
Dass die Archive in ihrer Rolle als Anlaufstellen für Betrof­
fene, die sich auf der Suche nach ihren eigenen Unterlagen
befinden, an diesem Prozess partizipieren können, ist gut und
richtig.
Unabhängige Expertenkommission zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der administrativen
Versorgungen
In Ausführung des Bundesgesetzes über die Rehabilitierung
administrativ versorgter Menschen, das am 1. August in Kraft
trat, setzte der Bundesrat am 5. November eine Unabhängi­
ge Expertenkommission UEK ein, die die Aufgabe hat, die
administrativen Versorgungen, die in der Schweiz bis 1981
vorgenommen werden konnten, wissenschaftlich zu untersu­
chen. Präsidiert wird die neunköpfige Kommission von alt
Regierungsrat Markus Notter, Mitglieder sind zudem ein Psy­
chiater, ein Jurist, eine Sozialpädagogin, vier Historiker/innen
und der Berichterstatter. Das Mandat der UEK dauert von
2015 bis 2018.
Gremien und Kooperationen
Archivkommission
Die Archivkommission hielt am 4. September in den Räumen
des Datenschutzbeauftragten DSB ihre 17. ordentliche Jah­
ressitzung ab. Haupttraktandum war der Antrag auf Aufnah­
me einer Vertretung des Stadtarchivs Uster in die Kommis­
6
Archivleitung
sion, der diskutiert wurde und wozu die Direktion der Justiz
und des Innern eine Änderung der Archivverordnung in Aus­
sicht stellte.
Der Vertreter der Gemeinden in der Kommission, der Flur­
linger Gemeindeschreiber Marcel Wegmann, gab seinen Ab­
schied aus der Kommission. Die Mitteilung wurde mit Bedau­
ern und unter Verdankung der geleisteten Arbeit zur Kenntnis
genommen. Wen der Regierungsrat als neue Gemeindever­
tretung in die Kommission wählt, ist noch offen.
Nach der Verhandlung der Geschäfte stellte Kathrin Frau­
enfelder sehr kenntnisreich die kantonale Kunstsammlung vor,
für die sie verantwortlich ist und die im gleichen Gebäude
untergebracht ist wie die Büros des DSB.
Verein der Freunde des Staatsarchivs
Die Jahresversammlung vom 1. Dezember war auch im Be­
richtsjahr wieder rege besucht. Reinhard Bodenmann, Leiter
der Heinrich Bullinger-Briefwechseledition am Institut für
Schweizerische Reformationsgeschichte der Universität Zü­
rich, brachte dem Publikum die Briefsammlung des Zürcher
Reformators bzw. deren ausserordentlich mannigfaltigen
Quellenwert in einem spannenden Referat nahe.
Die Berichte über die Projekte aus dem Legat Helfenstein
finden sich in den Abschnitten der zuständigen Abteilungen:
die Neuerschliessung der Notariatsbestände bei der Akten­
erschliessung, die Arbeiten an der Wappennachweiskartei
bei den Kundendiensten und das Projekt Ehedatenbank bei
den Editionsprojekten.
Schweizerische Archivdirektorinnen- und Archiv­
direktorenkonferenz ADK
Die Schweizerische Archivdirektorinnen- und Archivdirekto­
renkonferenz ADK traf sich im Berichtszeitraum zu ihren zwei
regulären Sitzungen am 7. Mai und am 12. November, beide
Male im Haus der Kantone in Bern.
Hauptsächliches Thema der Konferenz waren erneut die
fürsorgerischen Zwangsmassnahmen bzw. das Recht von Be­
troffenen auf Einsicht in die eigenen Unterlagen. In allen Staats­
archiven erhöhte sich im Lauf des Berichtsjahrs die Zahl der
entsprechenden Anfragen, und der Trend, dass die Archive
von Betroffenen immer mehr als unterstützende Institutionen
wahrgenommen werden, akzentuierte sich parallel dazu.
Wie 2013 vereinbart, stattete eine Delegation von privatim,
der Vereinigung der schweizerischen Datenschützer, der Früh­
lingskonferenz einen Besuch ab. Es handelte sich dabei um
einen Gegenbesuch, mit dem privatim den Besuch einer ADKDelegation an der eigenen Frühlingsklausur erwiderte. An bei­
den Konferenzen wurde über gemeinsame Handlungsfelder,
also Fragen zum Life Cycle von Unterlagen öffentlicher Orga­
ne, zum Öffentlichkeitsprinzip und zum Datenschutz, debat­
tiert. Das zentrale Ergebnis des Austauschs ist sehr erfreu­
lich: Zwischen den beiden Gremien besteht Konsens in Bezug
auf den Workflow im Umgang mit Daten öffentlicher Organe:
Am Anfang steht immer ein integrales Angebot des Akten
produzierenden öffentlichen Organs ans zuständige Archiv
ohne vorherige Ausdünnungen. Darauf folgen eine Bewertung
der Unterlagen durch das Archiv, die Übernahme der dauernd
überlieferungswürdigen Teilmenge in die eigene Datenhoheit
und schliesslich die kontrollierte Vernichtung der verbleiben­
den Restmenge.
Die Arbeiten an der Statistik der Schweizer Archive wurden
fortgesetzt. Der Zeitplan für die Publikation der Zahlen wurde
leicht erstreckt.
KOST und eCH
Die Aufsichtskommission der Koordinationsstelle für die
dauerhafte Archivierung elektronischer Unterlagen KOST trat
zu zwei Sitzungen (19. März und 17. September) zusammen.
Detaillierten Einblick in die Geschäfte der KOST gewährt die
Website www.kost-ceco.ch.
Romano Padeste war weiterhin in der Preservation Plan­
ning-Expertengruppe tätig. Bernhard Rieder vertrat das
Staatsarchiv in der Fachgruppe Digitale Archivierung von eCH
(eGovernment-Standards Schweiz) und arbeitete mit am neu­
en Hilfsmittel «Lebenszyklus-Modell für Geschäfte», das im
September publiziert wurde (eCH-0164). Eveline Isler vertrat
das Staatsarchiv bis zu ihrem Austritt in der Themengruppe
Access, die Anforderungen an den Zugriffsprozess auf digi­
tale Akten erarbeitet.
Verein Trägerschaft Archives Online
Die dritte ordentliche Generalversammlung des Vereins fand
am 4. März in Zürich statt; unmittelbar zuvor tagte der Vorstand.
Fünf Archive entschlossen sich im Berichtsjahr, ihre auf
dem Internet verfügbaren Verzeichnisse auch via Archives
Online zugänglich zu machen: das Schweizerische Sozialar­
chiv sowie die Staatsarchive Appenzell Ausserrhoden, Aar­
gau, Waadt und Wallis. Damit sind nun 21 Häuser über Archi­
ves Online abfragbar, darunter 16 Staatsarchive. Sehr erfreu­
lich ist, dass Romandie und Deutschschweiz inzwischen einen
7
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
vergleichbar hohen Abdeckungsgrad aufweisen, ebenso er­
freulich ist, dass mit dem Sozialarchiv ein weiteres Haus da­
zugekommen ist, das für die «parastaatliche» Überlieferung
der jüngeren Schweizer Geschichte von entscheidender Be­
deutung ist.
Am 15. September stellten der Geschäftsführer von Archi­
ves Online, Gerold Ritter, und Thomas Neukom das Suchpor­
tal in Genf dem Forum des Archivistes vor.
Die für Archives Online erhobenen Nutzungsstatistiken,
die sich erfreulich entwickeln, sind unten im Abschnitt Indi­
viduelle Kundendienste, Benutzung, Webstatistiken, referiert.
Projektgruppe TOPOterm
Die Arbeiten am Webservice TOPOterm schritten nicht in dem­
jenigen Tempo voran, das sich der Steuerungsausschuss ur­
sprünglich vorgestellt hatte. Trotzdem darf sich das gegen
Ende des Berichtsjahrs erzielte Ergebnis sehen lassen: Alle
Werkzeuge, die im Rahmen eines so genannten Proof of Con­
cept gebaut werden sollten, wurden fertiggestellt, so dass
der Steuerungsausschuss diese kurz nach Jahresende ab­
nehmen konnte: den Input Client, eine Abfrageschnittstelle
von Archives Online zu TOPOterm und den Client für indivi­
duelle Abfragen auf der Datenbank.
Nun stehen grundlegende Entscheide betreffend Träger­
schaft, Dateneigentum und Feintuning der Werkzeuge im Hin­
blick auf den Rollout an, der 2015 erfolgen soll.
Rechtsquellenstiftung
des Schweizerischen Juristenvereins
Die jährliche ordentliche Stiftungsratssitzung fand am 14. April
in Bern statt.
Informationen zu den Fortschritten im eigenen Projekt und
in benachbarten Vorhaben finden sich unten im Abschnitt
Editionsprojekte.
VSA
An der 91. Jahresversammlung des Vereins der Schweizeri­
schen Archivarinnen und Archivare vom 11./12. September in
Lausanne war das Staatsarchiv Zürich mit einigen Mitarbei­
terinnen und Mitarbeitern vertreten.
Eveline Isler vertrat das Staatsarchiv in der Arbeitsgruppe
Zugang und Vermittlung, Thomas Neukom in der Arbeitsgrup­
pe Bewertung. Auf der Internet-Plattform dieser Arbeitsgrup­
pe wurden im Berichtsjahr einige Bewertungsentscheide des
Staatsarchivs publiziert.
ARGE Alp
Die 37. Konferenz der Archivdirektoren der ARGE Alp fand
am 27./28. Oktober in Chur statt. Thematischer Schwerpunkt
waren die verschiedenen Modelle, nach denen in den Mit­
gliedsländern der ARGE Alp die kommunalen Archive geführt
bzw. von den übergeordneten Institutionen begleitet werden.
Der Berichterstatter präsentierte an der Konferenz das Pilot­
projekt Integrierte Informationsverwaltung in den Gemeinden
des Kantons Zürich, das auf reges Interesse stiess.
scopeArchiv User Group
Die Applikationsverantwortliche, Monika Rhyner, vertrat das
Staatsarchiv Zürich an der ausserordentlichen Mitgliederver­
sammlung der scopeArchiv User Group am 11. Juni 2014 in
Bern. Die an der Versammlung definitiv beschlossene Auflö­
sung des Vereins resultierte per Ende 2014 auch in der an­
teilsmässigen Verteilung des Vereinsvermögens an die Mit­
glieder. Die scopeArchiv User Group wurde 2001 gegründet,
seit 2007 war das Staatsarchiv Zürich Vereinsmitglied.
Universität Zürich, Historisches Seminar
Seit einiger Zeit macht das Staatsarchiv Zürich dem Historischen
Seminar das Angebot, Archivseminare mit eigenen Ressourcen
zu unterstützen. Dieses Angebot stösst auf grossen Anklang –
inzwischen ist er so gross, dass wir im Berichtsjahr leider erst­
mals eine entsprechende Anfrage negativ beantworten mussten.
Das Modell ist simpel: Wenn ein Lehrstuhl ein Archivsemi­
nar durchführen will, sucht das Staatsarchiv eine/n wissen­
schaftliche/n Mitarbeiter/in aus den eigenen Reihen mit mög­
lichst hoher fachlicher Affinität zum Seminarthema. Im Rah­
men einer Vorbesprechung wird mit dem Lehrstuhl vereinbart,
wie die Unterstützung konkret gestaltet wird. Von unserer Sei­
te stehen das Stundenkontingent und einige inhaltliche Ele­
mente (z. B. Archivführung, Einführung in die Recherchetech­
niken) fest; der Rest der Dienstleistungen wird individuell zu­
geschnitten. Ziel ist in jedem Fall, dass sich die Studierenden
im Rahmen der Veranstaltung möglichst viel Know-how an­
eignen im Umgang mit Originalquellen, so dass sie zukünftig
möglichst hemmungslos, kenntnisreich und selbstständig
agieren können, wenn es darum geht, eigene Arbeiten mit
Originalquellen an die Hand zu nehmen. Darin besteht der
Return on Investment des Angebots für das Staatsarchiv –
und für andere Archive.
Die im Berichtsjahr durchgeführten Archivseminare sind
unten im Abschnitt Individuelle Kundendienste referiert.
8
Die Arbeiten am Buchprojekt Felix Hemmerli (Projektver­
antwortliche: Colette Halter, Lead: Lehrstuhl Teuscher; Trä­
gerschaft: Konsortium aus Universität, Zentralbibliothek und
Staatsarchiv) verlaufen planmässig.
Anfang Jahr wurde erstmals eine Liste mit möglichen For­
schungsthemen aus Beständen des Staatsarchivs aufgeschal­
tet. Sie umfasst sieben Seiten beziehungsweise verschiedens­
te Themen aus allen Epochen mit Kurzbeschreibung, Bezeich­
nung des Quellenkorpus und weiteren Angaben, die es
Lehrstühlen, Forschenden oder Studierenden erlauben, online
eine vorläufige Eignungsprüfung eines Themas vorzunehmen
(Stufe Seminararbeit oder höher). Die Liste ist unter dem Link
http://www.staatsarchiv.zh.ch/content/dam/justiz_innern/
staatsarchiv/Recherche/Forschungsthemen_Liste_2014.pdf
verfügbar.
HTW Chur
Auch im Berichtsjahr unterstützte das Staatsarchiv die archi­
vische Aus- und Weiterbildung an der HTW Chur mit folgen­
den Modulen:
• MAS, 8 Lektionen Praktisches Bewerten, verantwortlich: Ab­
teilung Überlieferungsbildung
• MAS, 4 Lektionen Kundenorientierung, verantwortlich: Ab­
teilung Individuelle Kundendienste
• Bachelor, 1 Lektion Überlieferungsbildung mit Beispielen von
Verwaltungsschriftgut, verantwortlich: Abteilung Überliefe­
rungsbildung
• Bachelor, 1 Lektion Erschliessungspraxis im Staatsarchiv,
verantwortlich: Abteilung Aktenerschliessung
Schweizerisches Nationalmuseum
Im Projekt «Zürcher Waffenbestand goes public» mit dem Ziel,
die Sammlung des Nationalmuseums, die wesentlich aus dem
historischen Waffenbestand Zürichs alimentiert ist, elektro­
nisch zu erschliessen und die Verzeichnisse online verfügbar
zu machen, schritten im Berichtsjahr die Erschliessungsarbei­
ten weit voran.
Die Aktivitäten zum Ausbau der Onlineportal-Landschaft
(Kooperation mit Museen) sind oben im Abschnitt Verein Trä­
gerschaft Archives Online referiert, das Projekt mit der vor­
läufigen Bezeichnung «Zürich im Landesmuseum» unten in
einer eigenen Rubrik.
Projekt Zürich im Landesmuseum
Die Vorarbeiten für das Projekt mit dem Arbeitstitel «Zürich
9
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
im Landesmuseum» nahmen im Berichtsjahr viel Zeit in An­
spruch. Der geplante Eröffnungstermin (August 2016, zusam­
men mit der Eröffnung des erweiterten Landesmuseums)
machte es unerlässlich, gleichzeitig auf verschiedenen Schie­
nen zu fahren.
Einerseits schickten Stadt und Kanton die Anträge zur Be­
willigung der Projektkredite auf den Weg. Anderseits schrieb
die Trägerschaft, bestehend aus Stadt und Kanton Zürich so­
wie dem Schweizerischen Landesmuseum, die Leistungskata­
loge für die Gestaltung und die inhaltliche Konzeption aus und
bestimmte die jeweiligen Auftragnehmer. Mitte Jahr fand ein
grosser Workshop statt, an dem sich Vertreter/innen von Stadt,
Kanton und Landesmuseum mit den Auftragnehmern darüber
austauschten, welches Gesicht und welche Inhalte «Zürich im
Landesmuseum» haben sollte. Bis Ende des Berichtsjahrs wa­
ren die konzeptuellen Arbeiten weit fortgeschritten.
Am 17. September beschloss der Regierungsrat, dem Kan­
tonsrat eine Vorlage über wiederkehrende Überträge aus dem
Lotteriefonds an die Direktionen vorzulegen (Geschäft
Nr. 5125/2014), aus dem auch die kantonalen Betriebsbeiträ­
ge ans Projekt «Zürich im Landesmuseum» bestritten werden
sollen. Die beiden Gesuche an den Lotteriefonds betreffend
kantonale Beiträge an die Investitionskosten (je eines für die
Anteile an Vor- und Hauptprojekt) stehen vor der Behandlung
im Regierungsrat.
Kurz vor Jahresende bewilligte der Gemeinderat den städ­
tischen Projektkredit. Die Freude der Trägerschaft über die­
sen entscheidenden Schritt währte allerdings nur kurz, denn
gegen den Beschluss ergriffen 43 Mitglieder des Gemeinde­
rats am 21. Januar 2015 das Behördenreferendum. Weil bis
zur entsprechenden Volksabstimmung mindestens ein halbes
Jahr verstreicht, in dem die Arbeiten ruhen müssen, kann der
ursprüngliche Zeitplan, wonach der «Zürcher Teil» gleichzei­
tig mit dem Rest des erweiterten Landesmuseums hätte er­
öffnet werden sollen, nicht gehalten werden.
Alfred Escher-Stiftung
Anfang 2014 fand ein Austausch zwischen der Alfred EscherStiftung, dem Staatsarchiv, dem Schweizerischen Bundes­
archiv und SBB Historic zur Frage statt, inwieweit sich die
beiden Institutionen an der Umsetzung unseres Datenaus­
tausch-Konzepts für Escher-Briefe (bzw. generell für themen­
bezogene Quellenbestände) beteiligen.
Leider sehen beide Institutionen vorerst von einer Mitarbeit
ab, so dass die Alfred Escher-Stiftung und das Staatsarchiv
10
Archivleitung
nun eine bilaterale Lösung umsetzen. Sie stellt sicher, dass
die Daten zu Briefen von und an Alfred Escher, deren Original
im Staatsarchiv liegt, auf unserem Online-Verzeichnis und auf
dem Webportal der Alfred Escher-Stiftung identisch sind und
identisch bleiben.
Kommission zur Prüfung der Schreibweise
der Orts- und Flurnamen
Die Kommission hielt im Berichtsjahr keine Sitzung ab.
Personelles
Allgemeines
Insgesamt standen 11 Eintritts- bzw. Besetzungsverfahren 10
Austritten gegenüber. Per Ende 2014 waren 71 (2013: 70, 2012:
74, 2011: 71) Personen auf 51.9 (51.8, 48.3, 47.0) Vollzeitstellen
im Staatsarchiv beschäftigt.
Im Zusammenhang mit einer gegen Ende des Berichtsjahrs
eingetretenen Vakanz (Teamleitung Bibliothek/Hausdienst)
wurde im Bereich Querschnittaufgaben eine Neustrukturierung
vorgenommen. Die beiden Bibliotheksmitarbeiterinnen wurden
direkt dem Abteilungsleiter unterstellt. Die beiden Hausdienst­
mitarbeiter und die beiden Mitarbeiterinnen Reception/Admi­
nistration bilden neu ein Team Querschnittaufgaben, dessen
Leitung die Chefin QM, Personal, Finanzen und Controlling
übernahm. Alle vier Mitarbeitenden bleiben in Bezug auf die­
jenigen Aufgaben, die sie direkt für die externe Kundschaft er­
bringen, fachlich den Kundendiensten unterstellt.
Ebenfalls neu strukturiert wird im Zusammenhang mit dem
Austritt der bisherigen Abteilungsleiterin per Ende Januar 2015
die Beständeerhaltung. Im Team «Buch/AV», das direkt der
zukünftigen Abteilungsleiterin unterstellt ist, finden sich die
Handbuchbinderinnen (inkl. studentische Mitarbeiterin und
Lernende) und die Mitarbeiter des Kompetenzzentrums Au­
diovisuelle Medien (CC AV), also dessen Leiter und der stu­
dentische Mitarbeiter AV. Die technischen Assistenten/innen
bilden künftig das Team «Loseblatt» unter der Führung des
stv. Abteilungsleiters. Sowohl aufgrund der anfallenden Arbei­
ten als auch aufgrund der räumlichen Situation bietet diese
Struktur gegenüber der bisherigen einige Vorteile.
2015 wird sich das Staatsarchiv mit zusätzlichen studen­
tischen Mitarbeitenden (40 Prozent) in mehreren Bereichen
verstärken können. Ursprünglich beschränkt auf die Akten­
erschliessung und dort seit vielen Jahren bewährt, entschie­
den wir uns auch für die Editionsprojekte seit 2007 zu wesent­
lichen Teilen für das Modell «studentische Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter 40 Prozent» – auch dort mit sehr guten Er­
gebnissen. Im Berichtsjahr wurden fünf weitere solche Stellen
ausgeschrieben, zwei davon für die Online-Publikation der
Gesetzessammlung und drei mit je einem speziellen Profil:
Überlieferungsbildung mit Schwerpunkt elektronische Akten­
angebote, Restaurierung/Konservierung und AV-Medien. Für
alle Stellen konnten wir fähige Studierende verpflichten. Wenn
per Februar 2015 auch die vakanten Stellen im Projekt TKR
wieder besetzt sein werden, bietet das Staatsarchiv insge­
samt 30 Studierenden die Möglichkeit, mit einer qualifizierten
40 Prozent-Stelle die eigene Ausbildung zu alimentieren.
Im Rahmen eines Klausurtags befassten sich Amtsleitung
und mittlere Kader am 13. Mai 2014 mit den Schnittstellen
zwischen den Hauptprozessen sowie mit möglichen Varian­
ten zukünftiger Organigramme des Staatsarchivs. Die debat­
tierten Fragen wurden im Rahmen des Strategietags der Ge­
schäftsleitung am 4. November aufgenommen und vertieft.
Hauptsächliches Ergebnis: Tief greifende strukturelle Ände­
rungen sind nicht nötig, um die in den kommenden fünf Jah­
ren auf das Staatsarchiv zukommenden Aufgaben zu bewäl­
tigen.
Lehrstellen
Der zweite Lernende im Staatsarchiv, Dominic Meier, ist
gleichzeitig unser erster Lernender im Bereich Information
und Dokumentation. Er hat seine dreijährige Ausbildung zum
Fachmann I + D EFZ am 1. August angetreten. Zur Durchfüh­
rung der Berufslehre hat das Staatsarchiv einen speziell auf
Archive ausgerichteten Ausbildungsplan erarbeitet, der im
Sommer auch online verfügbar gemacht wurde (vgl. http://
www.staatsarchiv.zh.ch/internet/justiz_inneres/sta/de/ue
ber_uns /ausbildung /_ jcr_content/contentPar/download
list_1403853230931/downloaditems/ausbildungsplan.spoo
ler.download.1403792591365.pdf/Ausbildungsplan_IuD_
Fachperson_V_1.0_quer_2014_06_18.pdf).
Er basiert auf dem Bildungsplan zur Verordnung über die
berufliche Grundbildung aus dem Jahr 2008 und umfasst die
fachlichen Aufgaben, die im Betrieb erlernt werden müssen.
Diese wurden von uns den archivischen Prozessen entspre­
chend gegliedert und werden von den drei Abteilungen Über­
lieferungsbildung, Aktenerschliessung und Individuelle Kun­
dendienste umgesetzt. Ergänzt wird die Ausbildung durch
zwei Praktika, wofür das Staatsarchiv mit der Zentralbiblio­
thek Zürich sowie der Dokumentationsstelle von Schweizer
11
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Radio und Fernsehen SRF eine Praktikumspartnerschaft ein­
gegangen ist.
Die Informationsveranstaltung über die nächste Ausbildung
für eine Fachperson Information und Dokumentation (Lehr­
beginn: August 2016) findet im März 2015 statt. Die entspre­
chenden Schnupperlehren werden im Frühling 2015 durch­
geführt.
In der Abteilung Beständeerhaltung, Bereich Handbuch­
binderei, wurden im Berichtsjahr drei Schnupperlehren für
angehende Printmedienverarbeiter/innen EFZ, Fachrichtung
Buchbinderei durchgeführt. Auf dieser Basis rekrutierten wir
unsere zweite Lernende in diesem Bereich, Frau Melissa
Rütti, Affoltern am Albis. Sie startet mit ihrer Ausbildung am
1. August 2015.
kum, das auch die anderen Abteilungen umfasste und die Ba­
sis für eine Neukonzeption unseres Praktikumsangebots bildet.
Im Rahmen ihrer Ausbildung zum Fachmann Information
und Dokumentation absolvierten Mathias Wyser, Zentralbib­
liothek Zürich, und Guido Häfeli, Dokumentationsstelle des
SRF, je ein dreimonatiges Praktikum in der Abteilung Akten­
erschliessung. Mathias Wyser bearbeitete Krankengeschich­
ten der Psychiatrischen Poliklinik, eine Strafregisterkartei der
Kantonspolizei sowie Spruchbücher der Bezirksanwaltschaft
Zürich. Guido Häfeli, der sein Praktikum im Januar 2015 be­
enden wird, bearbeitete Krankengeschichten der Psychiatri­
schen Poliklinik sowie der Psychiatrischen Klinik Rheinau.
Archivpraktika
Stephanie Märchy absolvierte in der Abteilung Aktenerschlies­
sung ein mehrmonatiges Praktikum für Historiker/innen und
angehende Archivare/innen, in dessen Rahmen sie Einblick
erhielt in die Ordnung, Verzeichnung, Aufbereitung und Ma­
gazinierung von Archivalien. Sie erschloss Krankengeschich­
ten der Psychiatrischen Klinik Rheinau, Ausländerdossiers
der Fremdenpolizei bzw. des Migrationsamtes sowie Straf­
prozessakten des Bezirksgerichts Meilen.
Sara Zimmermann, Co-Projektleiterin TKR in der Abteilung
Editionsprojekte, absolvierte mit einem Pensum von 50 Pro­
zent in der zweiten Jahreshälfte ein halbjähriges Pilotprakti­
Die gemeinsame Statistik der Schweizer Archive wurde, an­
ders als ursprünglich geplant, nicht bereits 2014, sondern
wird erst 2015 oder 2016 erstmals publiziert. Der Grund für
diese Verzögerung liegt darin, dass die Schweizerische Archiv­
direktorinnen- und Archivdirektorenkonferenz ADK von An­
fang an auch Online-Nutzungszahlen einbeziehen will, deren
Erhebung erst zeitlich verzögert eingesetzt hat.
Das Staatsarchiv erhebt seit 2010, wie hoch der Gesamt­
aufwand in Stunden ist, bis ein Laufmeter Archivgut bewertet,
erschlossen und magaziniert ist und wie viele Stunden Arbeit
investiert werden müssen, um einen Laufmeter im Magazin
dauernd verfügbar zu halten.
Qualitätsmanagement und Controlling
Finanzielle Entwicklung
R 2012
R 2013
R 2014
B 2015
P 2016
P 2017
P 2018
ERFOLGSRECHNUNG
Ertrag
1.3
1.2
1.1
1.3
0.7
0.7
0.7
Aufwand
-8.8
-9.2
-8.6
-8.8
-8.3
-8.5
-8.6
Saldo
-7.5
-8.0
-7.5
-7.5
-7.6
-7.8
-7.9
INVESTITIONSRECHNUNG
Einnahmen
Ausgaben
-0.0
-0.1
-0.7
-0.5
-0.5
-10.0
-10.0
Saldo
-0.0
-0.1
-0.7
-0.5
-0.5
-10.0
-10.0
Beträge in Mio. CHF
+Ertrag /Verbesserung
-Aufwand / Verschlechterung
RRechnungsjahr
B Genehmigtes Budget
P Planjahr Konsolidierter Entwicklungs- und Finanzplan KEF
12
Archivleitung
Der Zeitaufwand, bis ein Laufmeter Archivgut bewertet,
übernommen, erschlossen und konserviert im Endarchiv liegt,
betrug in der Berichtsperiode 23.5 (2013: 21; 2012: 26; 2011:
24; 2010: 19) Stunden pro Akzessions-Laufmeter. Mit 36 Stun­
den pro Endarchiv-Laufmeter bewegte er sich auf dem Niveau
der Vorjahre (36, 40, 39, 34). Die Abteilungen Überlieferungs­
bildung und Aktenerschliessung haben 24 200 (24 800, 26 100,
24 300, 18 500) Stunden eingesetzt, um 1032 Laufmeter zu er­
schliessen und auf 673 Laufmeter zu verdichten.
Für die Bewirtschaftung der Bestände im Endarchiv (Nach­
erschliessungen, Konservierungs- und Restaurierungsmass­
nahmen) wird seit 2010, mit minimalen Abweichungen, eine
knappe halbe Stunde pro Laufmeter investiert. Der Aufwand
für die Bewirtschaftung und Nutzung der Bestände bewegte
sich von 2010 bis 2014 zwischen 1.25 und 1.34 Stunden.
Die Arbeitsgruppe zur koordinierten Erhebung von Kenn­
zahlen aus allen archivischen Hauptprozessen, bestehend aus
den Staatsarchiven Zürich, Bern, Zug und Thurgau, hat ihre
Arbeit fortgesetzt.
Gegen Ende des Berichtsjahrs stellten wir den Notfallplan
fertig, der in Entwurfsform schon längere Zeit vorlag. Er be­
schreibt auf der Basis der hauptsächlichen Bedrohungssze­
narien die Regeln und Zuständigkeiten betreffend Alarmie­
rung, Schonung, Sicherung und Stabilisierung unserer Be­
stände im Ereignisfall. Einem wichtigen Teil des Plans kommen
die externen Ansprechpersonen und unterstützenden Insti­
tutionen (externe Fachleute, Blaulichtorganisationen, Univer­
sität Irchel, Kühlhäuser, andere Archive etc.) gleich. Sie wur­
den in die Planung einbezogen, und wir halten deren Kontakt­
daten so aktuell wie möglich. Mit mehreren Kühlhäusern
schlossen wir im Lauf des Berichtsjahrs Leistungsvereinba­
rungen ab.
Bereich Gemeindearchive
Personelles
Per Ende Jahr trat Jolanda Hunziker, Mitarbeiterin im Pilot­
projekt Integrierte Informationsverwaltung, aus den Diensten
des Staatsarchivs aus. Für die Arbeit, die sie bei uns seit ihrer
Studienzeit in unterschiedlichen Funktionen geleistet hat, dan­
ken wir Frau Hunziker herzlich und wünschen ihr für die Zu­
kunft alles Gute.
Als Nachfolger konnte Samuel Fischer gewonnen werden.
Herr Fischer absolvierte nach seiner Berufslehre als Informa­
tions- und Dokumentationsassistent die Maturitätsschule für
Erwachsene in Sargans. Anschliessend studierte er an der
Universität Zürich Allgemeine Geschichte und schloss das
Studium mit dem Bachelor of Arts ab. Seit dem Abschluss
seiner Berufslehre arbeitete er als Bibliothekar an der Päda­
gogischen Hochschule Zürich. Seine Stelle im Staatsarchiv
trat Herr Fischer am 1. November an.
Pilotprojekt Integrierte Informationsverwaltung
Zu Beginn des Berichtsjahres nahmen die drei Mitarbeitenden
im Pilotprojekt Integrierte Informationsverwaltung ihre Tätig­
keit in den zehn Pilotgemeinden auf. In den ersten vier Mona­
ten verschafften sie sich vor Ort einen detaillierten Überblick
über den Zustand der Informationsverwaltung und der Archi­
ve. Aus den darauf folgenden Analysen resultierten umfassen­
de individuelle Massnahmenpläne. Diese Pläne bilden nun die
Grundlage für die weitere Projektabwicklung. Die wichtigsten
Arbeiten, die in den kommenden vier Jahren anstehen, sind
die Begleitung der Gemeinden bei der Umstellung auf digita­
le Aktenführung, die Trennung der Laufenden von der Ruhen­
den Ablage (Life Cycle Management), die Einführung eines
neuen Aktenplans, der Abbau von Bewertungsrückständen
sowie die Sanierung von Magazinräumen und die Behandlung
von verschimmelten Unterlagen zusammen mit externen Spe­
zialisten.
Mit allen Pilotgemeinden führte der zuständige Projektlei­
ter Bernhard Rieder Ende Jahr ein erstes Bilanzgespräch, das
voraussichtlich im Jahresrhythmus wiederholt wird. Die Ge­
spräche dienen der regelmässigen Überprüfung des Projekt­
erfolgs. Die Pilotgemeinden wie auch das Staatsarchiv ziehen
eine sehr positive Bilanz über das erste Projektjahr.
Hilfsmittel
Neuer Musteraktenplan für Politische Gemeinden
2013 hat das Staatsarchiv für Schul- und Kirchgemeinden
neue Musteraktenpläne erarbeitet. Diese dienen der struktu­
rierten Ablage und Verwaltung von Unterlagen im elektroni­
schen Bereich und auf Papier. Im Berichtsjahr konnte plan­
mässig die Überarbeitung des Musteraktenplans für Politische
Gemeinden an die Hand genommen werden. Zusammen mit
der Gemeinde Thalwil, die ein grossangelegtes Informations­
verwaltungsprojekt durchgeführt hat, erarbeitete die zustän­
dige Sachbearbeiterin Rebekka Wyler einen neuen Muster­
aktenplan. Dieser steht den Gemeinden ab Mitte Januar 2015
auf der Website des Staatsarchivs zur Verfügung. Der neue
Musteraktenplan entspricht den aktuellen Grundsätzen der
13
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Informationsverwaltung und orientiert sich auf der obersten
Ebene am Aufbau des Rechnungslegungsmodells HRM2.
Alle in diesem Abschnitt genannten Hilfsmittel sind unter
http://www.staatsarchiv.zh.ch/internet/justiz_inneres/sta/
de/gemeinden.html abrufbar.
Neuer Archivplan und Erschliessungsempfehlungen
Mit der Einführung eines neuen Aktenplans verändert sich Rückgabe deponierter Gemeindearchive
auch der Aufbau der Archivstruktur. Der 1877 eingeführte Zwischen 1990 und 2006 wurden zahlreiche Gemeindearchiv­
Archivplan für Gemeindearchive kommt bis heute in vielen teile aus der Zeit vor 1798 im Staatsarchiv hinterlegt. Der Ge­
Gemeinden zur Anwendung. Die damit verbundene Ordnung setzgeber weist die Aufgabe der dauernden Archivierung je­
der Bestände nach Unterlagentypen ist allerdings nicht mehr doch den Gemeinden zu. Diese Aufgabe bezieht sich nicht
zeitgemäss und wird in Archiven mit Fachpersonal nicht mehr nur auf das moderne Verwaltungsschriftgut seit dem 19. Jahr­
praktiziert. Ein moderner Archivplan baut auf dem Provenienz­ hundert, sondern auch auf die Unterlagen der Gemeinden vor
prinzip auf, d. h. die Unterlagen werden in ihrem Entstehungs­ 1798. Das Staatsarchiv muss diese Depots deshalb sukzes­
zusammenhang (Abteilung, Departement) und nicht nach sive aufheben und die Unterlagen den Gemeinden zurückge­
Sachthemen oder Unterlagentypen archiviert.
ben. Im Berichtsjahr hat das Staatsarchiv mit den betroffenen
Das Staatsarchiv empfiehlt, bei der Einführung eines neu­ Gemeinden Kontakt aufgenommen; die Rückführungsarbei­
en Aktenplans auch den Archivplan anzupassen. Wird ein ten werden zügig vorgenommen und so bald wie möglich ab­
neuer Aktenplan eingeführt, sollen alle nach dieser Verände­ geschlossen.
rung entstehenden Unterlagen in einem neuen Bestand ver­
zeichnet werden. Die nach altem Archivplan strukturierten Schulungskurse
und erschlossenen Archivteile werden hingegen nicht neu Rebekka Wyler und Bernhard Rieder führten für Mitarbeiten­
geordnet, sondern bilden in der bestehenden Form einen ab­ de von Schulverwaltungen und Behördenmitglieder von ka­
geschlossenen Bestand im neuen Archivplan.
tholischen Kirchgemeinden Kurse in Informationsverwaltung
Gleichzeitig mit dem neuen Archivplan publizierte das und Archivführung durch. Beide Kurse wurden von den Teil­
Staatsarchiv auch Empfehlungen für die Erschliessung (Ver­ nehmerinnen und Teilnehmern sehr geschätzt.
zeichnung) von kommunalen Archivalien.
Basisanforderungen RMS
Die Gemeinden befinden sich mitten im Prozess der Umstel­
lung auf digitale Schriftgutverwaltung. Das Staatsarchiv unter­
stützt und begleitet sie dabei. Mit der Umstellung auf digitale
Aktenführung ist in der Regel die Beschaffung und Einführung
eines technischen Systems (Software) zur vollständig digita­
len Abwicklung der Geschäfte verbunden. Das Staatsarchiv
hat als Hilfsmittel die Basisanforderungen an ein solches Re­
cords Management System RMS in einem Papier zusammen­
gestellt, das auf der Website publiziert wird.
Umorganisation von Ablagen bei Fusionen
Bei Gemeindefusionen werden zwei oder mehr Verwaltungen
zusammengelegt. Dies hat direkte Auswirkungen auf die
Struktur und den Aufbau der Informationsverwaltung sowie
auf die Gemeindearchive. Das Staatsarchiv beschreibt in einer
Wegleitung auf seiner Website, wie man die alten und neuen
Aktenablagen sowie die Archive von fusionierenden Gemein­
den am besten neu organisiert.
14
Archivleitung
15
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Personalbestand Mutationen 2014, Status per 31. Dez. 2014 sowie Strukturen und Besetzungen per 2015 (inkl. bewilligte Stellen und Pensen). * = fachliche Unterstellungen.
Archivleitung
Überlieferungsbildung ÜB
Aktenerschliessung AE
Beat Gnädinger, Dr. phil.
Staatsarchivar
Thomas Neukom, lic. phil.
Abteilungsleiter (80 %)
Bettina Tögel, Dr. phil.
Abteilungsleiterin (90 %) (ab 1. Feb. 2015 100 %)
Hans Ulrich Pfister, Dr. phil.
Stv. Staatsarchivar (10 %)
Bernhard Rieder, lic. phil.
Stv. Abteilungsleiter (80 %)
Erschliessungs-Team 1
Erschliessungs-Team 2
Christine Werndli Storni, Betr.-Oek. HWV
QM, Personelles, Finanzen, Controlling
(70 %, ab 1. Feb. 2015 60 %)
Agnes Hohl, lic. phil.
Wiss. Mitarbeiterin (80 %)
Monika Rhyner, lic. phil.
Stv. Abteilungsleiterin, Teamleiterin (90 %)
Denise Thoma, lic. phil.
Teamleiterin, wiss. Mitarbeiterin (80 %)
Barbara Stadler, Dr. phil.
Wiss. Mitarbeiterin (80 %) (bis 30. Apr. 2015)
Fabienne Studer, M. A.
Wiss. Mitarbeiterin (80 %) (bis 30. Apr. 2015)
Jan Kiepe, Dr. phil. des.
Wiss. Mitarbeiter (80 %)
Angelika Merk, Dr. phil. des.
Wiss. Mitarbeiterin (80 %) (ab 1. Apr. 2015)
Pascal Pauli, lic. phil.
Wiss. Mitarbeiter (90 %) (ab 1. Mai 2015)
Matthias Wild, lic. phil.
Wiss. Mitarbeiter (70 %)
Jonilla Keller, I + D-Spez. FH
Verw.-Assistentin (80 %)
Meinrad Suter, Dr. phil.
Wiss. Mitarbeiter (40 %) (Jan.–Apr. 60 %)
Alberto Fasulo
Verw.-Assistent (70 %) (ab 1. Apr.)
Regula Giger, I + D-Spez. FH
Verw.-Assistentin (80 %)
Lilian Casanova, I + D-Spez. FH *
Verw.-Assistentin (30 %)
Nicole Ruggle
Verw.-Assistentin (80 %) (bis 30. Juni)
Barbara Dürr *
Verw.-Assistentin (50 %)
Armin Gockenbach
Verw.-Assistent (80 %) (ab 1. Okt.)
Roland Romano *
Tech. Assistent (10 %)
Silja Landolt *
Verw.-Assistentin (45 %)
Barbara Brawand, stud. phil.
Verw.-Assistentin (stud. MA) (40 %)
Mathias Ulrich, stud. phil.
Verw.-Assistent (stud. MA) (40 %)
Frederik Furrer, stud. phil.
Verw.-Assistent (stud. MA) (40 %)
Flurina Camenisch, stud. phil.
Verw.-Assistentin (stud. MA) (40 %)
Julia Keller, stud. phil.
Verw.-Assistentin (stud. MA) (40 %)
Elias Oswald, stud. phil.
Verw.-Assistent (stud. MA) (40 %)
N. N.
I + D-Fachperson (Lernende/r)
(ab 1. Aug. 2016)
Dominic Meier
I + D-Fachmann (Lernender) (ab 1. Aug.)
Rahel Wyss *
Administration (20 %) (bis 30. Sept.)
Felix Stamm *
Projektleiter Bau 3 (10 %) (bis 31. Aug.)
Ines Jesche, Diplom-Restauratorin *
Projektleiterin Bau 3 (10 %) (ab 1. Sept.)
Romano Padeste, MSc *
IT-Koordinator (10 %) (ab 1. Okt.)
Roland Rüfli *
Sicherheitsbeauftragter (10 %)
Bereich Querschnittaufgaben (ab 1. Okt.)
Christine Werndli Storni, Betr.-Oek. HWV
Leiterin (10 %, ab 1. Feb. 2015 20 %)
Rahel Wyss
Administration (20 %, ab 1. Jan. 2015 50 %)
Carmen Kuster
Administration (25 %)
Roland Rüfli
Hausdienst (50 %, ab 1. Dez. 60 %)
Roland Romano
Hausdienst (60 %)
Bereich Gemeindearchive*
Rebekka Wyler, Dr. phil.
Wiss. Mitarbeiterin (60 %)
Florian Fischer, lic. phil.
Wiss. Mitarbeiter (70 %)
Ralph Ruch, Dr. phil. des.
Wiss. Mitarbeiter (80 %)
Louis Bühler, stud. Wirtschaftsinformatik
Verw.-Assistent (stud. MA) (40 %)
(ab 1. Feb. 2015)
Barbara Stadler, Dr. phil. *
Wiss. Mitarbeiterin (10 %)
(bis 30. Apr. 2015)
Roland Romano *
Tech. Assistent (10 %)
Projekt Neuerschliessung
Notariatsbestände
Bernhard Rieder, lic. phil.
Leiter (10 %)
Rebekka Wyler, Dr. phil.
Stv. Leiterin (20 %)
Christian Sieber, lic. phil. *
Wiss. Projektleiter (10 %)
Pilotprojekt Integrierte Informationsverwaltung in den Gemeinden
Peter Erni, lic. phil.
Wiss. Mitarbeiter (30 %) (bis 31. Aug.)
Daniel Demin, stud. phil.
Wiss. Mitarbeiter (40 %)
Bernhard Rieder, lic. phil.
Wiss. Projektleiter (10 %)
Ralph Ruch. Dr. phil. des.*
Stv. wiss. Projektleiter,
Betreuer Gemeindearchive (20 %) (ab 1. Feb.)
Jan Schneebeli, lic. phil.
Betreuer Gemeindearchive
Jolanda Hunziker, lic. phil.
Betreuerin Gemeindearchive
(90 %) (ab 1. Feb. 70 %; bis 31. Dez.)
Samuel Fischer, B. A.
Betreuer Gemeindearchive
(30 %) (ab 1. Nov.); (70 %) ( ab 1. Dez.)
16
Archivleitung
Individuelle Kundendienste IKD
Beständeerhaltung BE (bis 31. Jan. 2015)
(ab 1. Feb 2015)
Hans Ulrich Pfister, Dr. phil.
Abteilungsleiter (70 %)
Nicole Klinger, Diplom-Restauratorin
Abteilungsleiterin (bis 31. Jan. 2015)
Ines Jesche, Diplom-Restauratorin
Abteilungsleiterin (30 %)
Ines Jesche, Diplom-Restauratorin
Stv. Abteilungsleiterin (90 %)
(ab 1. Sept. 80 %)
Matthias Kuhlenkötter, Diplom-Restaurator
Stv. Abteilungsleiter (10 %)
(ab 1. Apr. 2015)
Romano Padeste, MSc
Leiter AV-Medien, Reproduktionen (90 %)
Team Buch/AV
Benutzung
Eveline Isler, lic. phil.
Stv. Abteilungsleiterin, Teamleiterin (80 %)
(bis 30. Sept.)
Karin Huser, Dr. phil.
Stv. Abteilungsleiterin, Teamleiterin (80 %)
(ab 1. Okt.)
Karin Huser, Dr. phil.
Wiss. Mitarbeiterin (80 %)
(bis 30. Sept.)
Bibliothek, Réception, Aushebung
(ab 1. Dez.)
Alexandra Schneider, I + D-Spez. FH
Bibliothekarin (80 %)
Brigitte Wäspi
Bibliothekarin (50 %) (ab 1. Jan. 2015 60 %)
Rahel Wyss *
Verw.-Sekretärin (30 %)
Carmen Kuster *
Verw.-Sekretärin (25 %)
Martin Leonhard, lic. phil.
Wiss. Mitarbeiter (80 %) (ab 1. Nov.)
Roland Rüfli *
Tech. Assistent (30 %)
Barbara Stadler, Dr. phil. *
Wiss. Mitarbeiterin (10 %)
Roland Romano *
Tech. Assistent (20 %)
Lilian Casanova, I + D-Spez. FH
Verw.-Assistentin (50 %)
Silja Landolt
Verw.-Assistentin (35 %)
Barbara Dürr
Verw.-Assistentin (40 %)
Rahel Wyss
Verw.-Sekretärin (50 %) (bis 30. Sept.)
Carmen Kuster
Verw.-Sekretärin (50 %) (bis 30. Sept.)
Manuela Schnyder
Handbuchbinderin (70 %)
Ines Jesche, Diplom-Restauratorin
Teamleiterin (60 %)
Manuela Schnyder
Handbuchbinderin (70 %)
Bettina Bollmann
Handbuchbinderin (70 %)
Bettina Bollmann
Handbuchbinderin (70 %)
Kurt Bickel
Tech. Assistent
Alice Tran, stud. Kons./Rest.
Verw.-Assistentin (stud. MA) (40 %)
Elvira Dietliker
Tech. Assistentin (70 %)
Amutha Baskaran
Handbuchbinderin (Lernende)
Peter Gygax
Tech. Assistent (90 %)
Melissa Rütti
Handbuchbinderin (Lernende)
(ab 1. Aug. 2015)
Beatrix Jöhl
Tech. Assistentin (80 %)
(ab 1. Jan. 2015 90 %)
Kompetenzzentrum AV-Medien CC AV
Alice Tran, stud. Kons./Rest.
Verw.-Assistentin (stud. MA) (40 %)
(ab 1. Jan. 2015)
Romano Padeste, MSc
Leiter (90 %)
Amutha Baskaran
Handbuchbinderin (Lernende)
Dominic Michel, stud. F. A.
Verw.-Assistent (stud. MA)
(40 %) (ab 16. Feb. 2015)
Team Loseblatt
Bibliothek und Hausdienst (bis 30. Nov.)
Matthias Kuhlenkötter, Diplom-Restaurator
Teamleiter (90 %)
(ab 1. Apr. 2015)
Felix Stamm
Teamleiter, Bibliothekar mbA (60 %)
(bis 30. Nov.)
Kurt Bickel
Tech. Assistent
Alexandra Schneider, I + D-Spez. FH
Stv. Teamleiterin, Bibliothekarin (80 %)
Elvira Dietliker
Tech. Assistentin (70 %)
Brigitte Wäspi
Bibliothekarin (50 %)
Peter Gygax
Tech. Assistent (90 %)
Roland Rüfli
Tech. Assistent (80 %)
Beatrix Jöhl
Tech. Assistentin (90 %)
Roland Romano
Tech. Assistent (80 %)
17
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Editionsprojekte EP
Christian Sieber, lic. phil.
Abteilungsleiter (10 %
Margit Gigerl, lic. phil.
Stv. Abteilungsleiterin, Spezialprojekte
(70 %) (bis 30. Juni)
Rainer Hugener, Dr. phil.
Stv. Abteilungsleiter (10 %) (ab 1. Juli)
Transkription/Digitalisierung
Kantonsratsprotokolle/
Regierungsratsbeschlüsse TKR
Sara Zimmermann, M. A.
Wiss. Co-Projektleiterin a i (80 %)
(bis 30. Juni)
Wiss. Co-Projektleiterin (50 %) (ab 1. Juli)
Ursina Klauser, M. A.
Wiss. Co-Projektleiterin a i (60 %)
(bis 30. Juni)
Wiss. Co-Projektleiterin (50 %) (ab 1. Juli)
Marco Dal Molin
Verw.-Assistent (40 %) (ab 1. Feb. 2015)
Dorothee Elmiger
Verw.-Assistentin (40 %) (ab 1. Feb.)
Rebecca Geiger
Verw.-Assistentin (40 %)
Daniel Hadorn
Verw.-Assistent (40 %) (ab 1. Feb. 2015)
Ilona Himmelberger
Verw.-Assistentin (40 %) (ab 1. Feb.)
Lara Horisberger
Verw.-Assistentin (40 %) (ab 1. Feb. 2015)
Roman Kherredine
Verw.-Assistent (40 %) (ab 1. Feb.)
Carolin Schwendemann
Verw.-Assistentin (40 %) (bis 31. März)
Rico Steinemann
Verw.-Assistent (40 %) (bis 30. Sept.)
Julia Stieglmeier
Verw.-Assistentin (40 %) (ab 1. Feb. 2015)
Sarah Stucki
Verw.-Assistentin (40 %) (ab 1. Feb. 2015)
Elektronische Rechtsquellen-Edition
Zürich eRQZH
Christian Sieber, lic. phil.
wiss. Projektleiter (80 %)
Bettina Fürderer, M. A.
Wiss. Mitarbeiterin (70 %)
Ariane Huber, lic. phil.
Wiss. Mitarbeiterin (60 %)
Rainer Hugener, Dr. phil.
Wiss. Mitarbeiter (60 %)
Kunstdenkmäler-Inventarisation KDI
Karl Grunder, Dr. phil.
Wiss. Projektleiter
Regula Crottet, lic. phil.
Wiss. Mitarbeiterin (60 %)
(50 % ab 1. Sept.)
Verena Rothenbühler, lic. phil.
Wiss. Mitarbeiterin (60 %)
(50 % ab 1. Sept.)
Ehedatenbank EDB
Sven Kindlimann
Verw.-Assistent (40 %)
Hans Ulrich Pfister, Dr. phil. *
Wiss. Projektleiter (20 %)
Moritz Lais
Verw.-Assistent (40 %) (ab 1. Feb.)
Elektronische Edition der Offiziellen
Gesetzessammlung eOSZH
Lotti Lamprecht
Verw.-Assistentin (20 %)
Rainer Hugener, Dr. phil.
Wiss. Projektleiter (10 %) (ab 1. Sept.)
Rahel Leibundgut
Verw.-Assistentin (40 %) (bis 31. März)
Severin Frohofer, stud. phil.
Verw.-Assistent (stud. MA) (40 %)
(ab 1. Feb. 2015)
Andreas Meier
Verw.-Assistent (40 %) (ab 14. Jan.)
Daria Moser
Verw.-Assistentin (40 %) (ab 1. Feb.)
Jasmin Siemon, stud. phil.
Verw.-Assistentin (stud. MA) (40 %)
(ab 1. Feb. 2015)
Karen van Rekum
Verw.-Assistentin (40 %)
Elektronische Edition der Jahresberichte der Universität Zürich eJUBZH
Eliane Schenk
Verw.-Assistentin (40 %) (ab 1. Feb. 2015)
Ursina Klauser, M. A.
Wiss. Projektleiterin (10 %)
(ab 1. Mai 2015)
Luzi Schutz
Verw.-Assistent (40 %) (ab 1. Feb.)
Salome Schoeck
Verw.-Assistentin (40 %) (ab 1. Mai 2015)
18
Archivleitung
19
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Abteilungen
Überlieferungsbildung
Personelles
Die personelle Zusammensetzung der Abteilung blieb im Berichtsjahr unverändert.
Auf Anfang 2015 wird die Abteilung Überlieferungsbildung durch eine studenti­
sche Arbeitskraft mit einem Pensum von 40 Prozent verstärkt. Louis Bühler, Jahr­
gang 1994, wohnhaft in Luzern, hat 2014 mit dem Studium der Wirtschaftsinfor­
matik an der Universität Zürich begonnen. Berufliche Erfahrung konnte er bisher
als technischer Sachbearbeiter bei einer Maschinenrevisionsfirma im Kanton Lu­
zern sammeln. Er wird seine Stelle am 1. Februar antreten und die Abteilung Über­
lieferungsbildung mit seinen IT-Kenntnissen insbesondere bei der elektronischen
Archivierung unterstützen.
Im Rahmen des Weiterbildungsprogramms der HTW Chur (MAS Information
Science, Wahlpflichtmodul Archiv) führten Thomas Neukom und Bernhard Rieder
wiederum die Kurseinheit «Praktisches Bewerten» durch.
Verschiedene Mitarbeitende haben sich im Rahmen des kantonalen Weiterbil­
dungsprogramms, an Kursen des VSA und an unterschiedlichen Tagungen weiter­
gebildet.
Die Abteilung liess sich im Staatsarchiv Schaffhausen das dort im Einsatz ste­
hende Records-Management-System vorführen und traf sich zu einem Arbeitsbe­
such mit den Verantwortlichen für Records Management und Archivierung der
Zürcher Kantonalbank.
In Form einer internen Weiterbildung leistete Bernhard Rieder einen Beitrag an
die Erschliessung des Familienarchivs Rieter.
Am diesjährigen Teamtag besuchte die Abteilung die Firma Bucher Industries
in Niederweningen und wanderte über die Lägern nach Regensberg und Dielsdorf,
wo sie ein Abendessen genoss.
Regelungen zur Informationsverwaltung
Im Berichtsjahr fand das Projekt der Staatskanzlei zur Umsetzung von Regierungs­
ratsbeschluss Nr. 1189/2012 (Regelungen für die insbesondere elektronisch ge­
stützte Schriftgutverwaltung), in dem das Staatsarchiv beratend mitwirkte, einen
vorläufigen Abschluss. Auf der Basis des entsprechenden Schlussberichts, der
feststellte, dass in Sachen Informationsverwaltung Regelungsbedarf herrsche, be­
schloss der Regierungsrat am 7. Mai 2014 (RRB Nr. 538/2014) zweierlei: Er beauf­
tragte das Staatsarchiv, zusammen mit der Staatskanzlei einen Entwurf konkreter
Regelungen für die Informationsverwaltung zu erarbeiten und eine dafür geeigne­
te Regelungsform vorzuschlagen. Zudem erklärte er für den Austausch elektroni­
scher Dossiers und für die elektronische Ablieferung von Unterlagen an das Staats­
archiv die eCH-Standards eCH-0039 und eCH-0160 als für die Kantonsverwaltung
verbindlich.
In der Folge nahm das Staatsarchiv zusammen mit der Staatskanzlei die Arbeit
an einem ersten Entwurf auf. Der bisher erarbeitete Vorschlag beschreibt, welchen
allgemeinen Ansprüchen eine rechtskonforme Informationsverwaltung genügen
muss, macht Vorgaben für die papierbasierte und für die elektronische Dossier­
führung, legt fest, wer für die Umsetzung zuständig ist und beschreibt, welche
20
Abteilungen
Aufgaben das Staatsarchiv dabei hat. Nach einer Vernehm­
Im Bereich Aktenübernahme und Bewertung sind folgende
lassung bei den Direktionen ist geplant, dem Regierungsrat Schwerpunkte zu nennen:
den Vorschlag im Frühjahr 2015 vorzulegen.
Anfang 2014 wurde der Ablieferungsstopp für Krankenge­
Die Verbindlicherklärung des Standards eCH-0160 ist für schichten, der entsprechende Ablieferungen während gut drei
das Staatsarchiv von unmittelbarer Bedeutung, weil damit Jahren verhindert hatte, wieder aufgehoben. Das führte ziem­
nun feststeht, wie Schnittstellen für Ablieferungen aus Ge­ lich unmittelbar zu einer massiven Steigerung des Angebots
schäftsverwaltungssystemen und Fachanwendungen auszu­ von Unterlagen aus dem Gesundheitsbereich: Es trafen über
sehen haben. Wie im Abschnitt «Records Management» (vgl. zwanzig, mehrheitlich sehr gewichtige Ablieferungen mit Kran­
unten) näher ausgeführt wird, kam es diesbezüglich bereits kengeschichten bei uns ein (die sechs grössten sind unten im
zu zahlreichen Kontakten mit öffentlichen Organen.
Kapitel «Ablieferungen» genannt). Eine grössere, erstmalige Ab­
Mit der Staatskanzlei und den Generalsekretariaten der lieferung betraf das Archiv der Forel-Klinik, früher Trinkerheil­
Direktionen führte das Staatsarchiv wiederum seine jährlichen anstalt und heute Kompetenzzentrum für Suchterkrankungen
Informationstreffen durch, um das Thema Informationsver­ in Ellikon an der Thur. Dieser medizin- und sozialgeschichtlich
waltung in den Führungsetagen besser zu verankern.
interessante Bestand umfasst neben Krankengeschichten ab
Zusammen mit Vertretungen des kantonalen Datenschutz­ 1893 auch Gremienprotokolle, Patientenlisten und verschiede­
beauftragten und der Rechtsabteilung des Personalamts wur­ ne weitere Unterlagen aus dem Klinikalltag. Auch der private
den in mehreren Sitzungen Fragen zur Führung von Personal­ Ehemaligenverein Sobrietas hat sein Archiv dem Staatsarchiv
dossiers diskutiert. Ausgangspunkt war die vom Kantonsrat geschenkt.
im Herbst 2014 verabschiedete Revision des Personalgeset­
Zusätzlich konnten staatliche Bestände aus dem Gesund­
zes, die vor allem datenschutztechnische Anpassungen be­ heitswesen, die in früheren Jahren aus verschiedenen Gründen
inhaltete und unter anderem auch die rechtliche Grundlage fälschlicherweise ins Archiv des Medizinhistorischen Instituts
für die elektronische Führung von Personaldossiers ins Ge­ gelangt waren, ins Staatsarchiv überführt werden. Dazu gehö­
setz aufnahm. Zusammen mit den beiden anderen Amtsstel­ ren insbesondere ältere Protokollbände der Augenklinik und
len wird das Staatsarchiv im 1. Quartal 2015 eine Veranstal­ der Pathologie sowie eine bedeutende Fotosammlung des Kin­
tung mit den Personalbeauftragten der Direktionen durchfüh­ derspitals.
ren, an der die Bewirtschaftung von Personaldossiers im
Aus dem Institut für Rechtsmedizin wurden, ergänzend zu
Spannungsfeld von personal-, datenschutz- und archivrecht­ den bereits vorhandenen Akten, verschiedene Bestände ehe­
lichen Fragen zur Sprache kommt. Für die bevorstehende maliger Institutsleiter und Mitarbeiter abgeliefert. Besonders
Revision der Vollzugsverordnung zum Personalgesetz und erwähnenswert sind die Glasplattensammlung von Obduk­
weiterer Ausführungsbestimmungen können damit die Anlie­ tionen und Tatorten (ca. ab 1930), eine Sammlung von Ab­
gen des Datenschutzes und der Archive noch besser aufge­ schiedsbriefen (1921–1988) sowie Unterlagen zum Alitalia-Ab­
nommen werden.
sturz 1990 am Stadlerberg.
Im Bildungsbereich gelang es wiederum, zahlreiche Über­
lieferungslücken zu schliessen. Zum ersten Mal seit dessen
Bestehen kam es zu einer Ablieferung aus dem Hochschul­
Bewertungen, Ablieferungsverein­
amt. Die Ablieferung beinhaltete unter anderem Universitäts­
barungen, Verwaltungskataster
Insgesamt wurden im Berichtsjahr 45 Ablieferungsvereinba­ ratsbeschlüsse, Protokolle des Fachhochschulrats und Fälle
der Rekurskommission der Universität Zürich, also alles se­
rungen (2013: 49, 2012: 49) abgeschlossen.
Mit zwei selbständigen öffentlich-rechtlichen Anstalten parate Provenienzen, sowie Akten zu den Gründungen von
schloss das Staatsarchiv einen Zusammenarbeitsvertrag ab: diversen Fachhochschulen ab den 1990er Jahren. Die Kan­
mit der BVG- und Stiftungsaufsicht des Kantons Zürich BVS, tonsschule Enge lieferte nun auch die älteren Bestände aus
die 2012 aus dem früheren Amt für berufliche Vorsorge und der Gründungszeit der Schule ab, nachdem in den vergange­
Stiftungen hervorgegangen war, und mit der Zürcher Hoch­ nen Jahren nur die jüngeren Akten angeboten worden waren.
schule für Angewandte Wissenschaften ZHAW. Damit wird Nach längeren Vorarbeiten konnte schliesslich ein grösseres
Aktenangebot der Zürcher Hochschule für Angewandte Wis­
das Staatsarchiv zum Endarchiv dieser beiden Anstalten.
21
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
senschaften, Departement Soziale Arbeit, bewertet werden.
Übernommen wurden umfangreiche Bestände, die bis in die
1930er Jahre zurückreichen. Von den regionalen Geschäfts­
stellen des Amts für Jugend und Berufsberatung wurden Ak­
ten aus den Bezirken Affoltern, Horgen, Dietikon, Hinwil und
Andelfingen übernommen.
Im Rahmen der Umsetzung des Archivierungskonzepts
für Schul-, Kinder- und Jugendheime lieferten uns im Be­
richtsjahr drei Institutionen Akten ab. Da es sich hierbei mehr­
heitlich um Bestände aus einer Zeit handelt, in der diese
Heime noch keinen öffentlichen Leistungsauftrag hatten, un­
terstehen sie bezüglich dieser Unterlagen nicht der Anbiete­
pflicht. Deshalb wurden dafür jeweils Schenkungsverträge
abgeschlossen. Der Stiftungsrat der Caspar-AppenzellerStiftung schenkte dem Staatsarchiv das gesamte Archiv des
Landheims Brüttisellen. Es handelt sich dabei um Akten, die
bis in die 1860er Jahre zurückreichen. Bemerkenswert sind
insbesondere die so genannten Zöglingsverzeichnisse so­
wie die Klientendossiers, womit alle Jugendlichen, die jemals
im Landheim untergebracht waren, dokumentiert sind. Die
Klientendossiers sind ab den 1940er Jahren bis 2003 inte­
gral überliefert. Ein Schmuckstück des Bestandes ist ein
Fotoalbum, das ehemalige Zöglinge zu Caspar Appenzellers
71. Geburtstag 1891 angefertigt hatten. Die Stiftung Buech­
weid in Russikon schenkte dem Staatsarchiv ihre Archivbe­
stände (1897–2005). Verzeichnisse und Klientendossiers
sind bis in die Gründungszeit der Institution zurück überlie­
fert. Mit dem Sonderschulheim Friedheim in Bubikon wurde
eine Nachfolgeablieferung zu den bereits 2006 übergebenen
Akten organisiert. Neben den Aktenübernahmen kam es mit
mehreren Heimen zu Beratungen in Sachen Informations­
verwaltung.
Vom Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft erhielt das Staats­
archiv interessante Unterlagen aus den Bereichen Sondermüll­
entsorgung, Kehrichtverbrennungsanlagen und Fernwärme.
Das Handelsregisteramt arbeitet seit kurzem nur noch mit
einer digitalisierten Fassung seines Hauptregisters und hat
deshalb die 240 Folianten aus der Zeit von 1883 bis ca. 1970
ans Staatsarchiv abgeliefert.
2011 wurde das Landwirtschaftsgericht aufgelöst, eines
der kleinsten obersten Gerichte des Kantons. Aus dem Archiv
des Obergerichts, das seit jeher die Administration des Land­
wirtschaftsgerichts geführt hatte, konnten sämtliche vorhan­
denen Spruchbücher und alle noch vorhandenen Verfahrens­
akten übernommen werden.
Auf Bezirksebene konnten im Berichtsjahr grössere Über­
lieferungslücken geschlossen werden. Von den Statthalter­
ämtern, den Bezirksräten und den Bezirkskirchenpflegen der
reformierten Landeskirche, die schon seit mehr als zehn Jah­
ren nicht mehr oder noch nie abgeliefert hatten, nahm das
Staatsarchiv Ablieferungen entgegen. Der im Vorjahr an einem
Geschäftsleitungsrapport der Direktion der Gefängnisse des
Kantons Zürich angestossene Ablieferungsdurchgang bei den
Untersuchungsgefängnissen und Vollzugseinrichtungen (ehe­
malige Bezirksgefängnisse) konnte ebenfalls erfolgreich
durchgeführt werden.
Das Zürcher Opernhaus stellte von seinen Aufführungs­
aufzeichnungen aus den 1970er bis 1990er Jahren Gebrauchs­
digitalisate her. Die originalen Datenträger in Form von VHSund UMATIC-Bändern übergab das Opernhaus dem Staats­
archiv zur dauernden Archivierung. Da das zuständige Archiv
für die Überlieferung des Opernhauses bis zum Stichjahr 1995
das Stadtarchiv Zürich ist, werden die Aufzeichnungen aus
dieser Zeit dorthin transferiert. Das Staatsarchiv wird von den
übrigen Aufzeichnungen eine Auswahl für die dauernde Über­
lieferung archivieren.
Im Jahr 2010 übergab die kantonale Seepolizei dem Staats­
archiv filmische Aufzeichnungen des ehemaligen Druckkam­
merlabors des Universitätsspitals Zürich in Form von VHSund UMATIC-Bändern. Nachdem das Staatsarchiv ein Ab­
spielgerät für UMATIC-Bänder erwerben konnte, wurde die
Ablieferung zusammen mit dem ehemaligen Leiter des Druck­
kammerlabors gesichtet und bewertet. Damit liegt nun ein
kompakter Bestand vor, der über die international bedeuten­
de Forschungstätigkeit des Druckkammerlabors im Bereich
der so genannten Hyperbar- und Hypobarmedizin Auskunft
gibt.
Nachdem das Staatsarchiv 2010 zum ersten Mal einen Ver­
waltungskataster erarbeitet hatte, um einen systematischen
Überblick über die Qualität der Überlieferung bei allen an­
bietepflichtigen Organen zu gewinnen und Überlieferungslü­
cken identifizieren zu können, wurden im Lauf des Berichts­
jahres alle Verwaltungskatastereinträge überprüft und nach­
geführt. Dies erlaubt nun einerseits eine Analyse der erzielten
Fortschritte bei der Schliessung von Überlieferungslücken,
anderseits das Setzen der richtigen Prioritäten für die nächs­
ten drei Jahre. Bei der Überarbeitung neu erfasst wurde der
Stand der Informationsverwaltung, um auch für die Beratung
der öffentlichen Organe in Sachen Records Management die
richtigen Schwerpunkte setzen zu können.
22
Abteilungen
Übernahme nicht staatlicher Unterlagen
Nachdem im Jahr 2013 ein Bewertungsraster für Archive von
politischen Parteien erarbeitet worden war (vgl. Jahresbericht
2013, S. 17–18), geschah dies im Berichtsjahr für Archive von
Vereinen und Verbänden sowie für Archive der privaten Wirt­
schaft. Diese Raster sind eine wesentliche Grundlage für die
Spezifikation unseres Sammlungsprofils und helfen bei der
Beurteilung der zahlreich eingehenden Aktenangebote. Über­
dies legen sie fest, wo sich das Staatsarchiv aktiv um private
Bestände bemühen will.
Im Rahmen des Projektes zur Sicherung der Bestände der
Zürcher Seidenindustrie (vgl. Jahresberichte 2012, S. 21, und
2013, S. 18) konnten weitere Archive übernommen werden,
beispielsweise die Unterlagen der Mechanischen Seidenwe­
berei Adliswil oder Kleinbestände von Firmen wie Abraham.
Der Bestand der Firma Zwicky wurde bewertet, jedoch noch
nicht ins Staatsarchiv überführt. Das Projekt wird 2015 ab­
geschlossen.
Im Berichtsjahr erhielt das Staatsarchiv mehrere bedeu­
tende Schenkungen. Dazu gehören das Firmenarchiv der Cho­
colats Halba AG in Wallisellen (Schokoladensparte von Coop
Schweiz), das bis in die 1930er Jahre zurückreicht, oder das
von der Firma Pöyry Schweiz AG geschenkte, knapp 30 000
Dias, Fotos, Videos und weitere Zeugnisse umfassende Bild­
archiv der ehemaligen Elektrowatt Ingenieurunternehmung
EWI, die seinerzeit eine grosse Zahl von Infrastrukturprojek­
ten in der Schweiz, in Europa und der ganzen Welt plante und
finanzierte. Weitere Schenkungen betreffen die Archive des
Vereins Zürcher und Ostschweizer Buchbindereien VZOB, des
Fachverbands Schweizerischer Privatdetektive FSPD und der
Internationalen Kommission der Detektiv-Verbände IKD so­
wie die Nachlässe von Emil Reich (1900–1959, Jugendsekre­
tär in Uster, Direktor der kantonalen Strafanstalt Regensdorf
und 1954–1959 Regierungsrat) und Alfred Schlumpf (1918–
2000, Sekundarlehrer, Dietiker Lokalpolitiker, Kantonsrat).
Die Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten der
Schweiz KKPKS, die in der schweizerischen Polizeilandschaft
eine zentrale Rolle spielt, hat beschlossen, dem Staatsarchiv
2015 ihre nicht mehr benötigten Unterlagen zur dauernden
Überlieferung zu übergeben.
Ergänzend zu den Krankengeschichten konnten dieses
Jahr von der Eleonorenstiftung, der Trägerin des Kinderspi­
tals, Akten zurück bis 1875 übernommen werden.
Wie bereits in früheren Jahren, konnten 2014 wiederum ei­
nige Verträge mit Privaten modernisiert und präzisiert werden,
so etwa mit der Activitas und den Altherren der Sektion Zü­
rich des Schweizerischen Zofingervereins. Elisabeth BrunnerGyr, Oberwil ZG, die 1990 Dokumente der Familien Brunner
und Lauterburg im Staatsarchiv hinterlegt hatte, entschloss
sich nun zu einer Schenkung. Mit Walter Herter, Hettlingen,
und Mathias Schnider, Maienfeld, konnte ein Schenkungsver­
trag über die 1994 ohne Vertrag im Staatsarchiv deponierten
Akten des auf landwirtschaftliche Siedlungsbauten speziali­
sierten Architektur- und Ingenieurbüros AGRO in Wallisellen
abgeschlossen werden.
Records Management
Die Beratungstätigkeit des Staatsarchivs bei der Einführung
von elektronischen Geschäftsverwaltungssystemen und wei­
teren Fragen des Records Managements ist inzwischen gut
etabliert und wurde auch im Berichtsjahr fortgeführt. Die vom
Regierungsrat im Mai verbindlich erklärte Archivschnittstelle
eCH-0160 spielte dabei eine prominente Rolle.
So konnte mit dem Generalsekretariat der Sicherheitsdi­
rektion auf der Grundlage des Standards eCH-0160 die Ab­
lieferungsschnittstelle für Daten aus dem elektronischen Ge­
schäftsverwaltungssystem ZH-GeKo spezifiziert werden. Im
ersten Quartal 2015 werden Testexporte stattfinden. Die Bau­
direktion wurde weiterhin bei der Durchführung ihres Projek­
tes ECM/DMS BD beraten. Ein Teil der ämterübergreifenden
Aktenführung soll künftig elektronisch gehandhabt werden.
Das Staatsarchiv leistete wichtige Beratungsarbeit mit Blick
auf die langfristige «Haltbarkeit» elektronischer Unterlagen
und auf die Einführung eines Aktenplans (Ordnungssystems).
Weiter bestand ein regelmässiger Kontakt mit der Gesund­
heitsdirektion. Dabei wurde insbesondere über elektronische
Ablieferungsschnittstellen aus den Geschäftsverwaltungs­
systemen, über archivtaugliche Formate sowie über die Ver­
besserung des verwendeten Aktenplans diskutiert.
Im Rahmen der Weiterentwicklung des Rechtsinformati­
onssystems RIS der Direktion der Justiz und des Innern for­
mulierte eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des General­
sekretariats Basisanforderungen an ein System für die elek­
tronische Geschäftsverwaltung. Im Berichtsjahr wurden
diese Basisanforderungen an ein solches Records-Manage­
ment-System RMS mit den einzelnen Verwaltungseinheiten
besprochen. Es zeigt sich, dass die Voraussetzungen noch
nicht überall gegeben sind, um flächendeckend auf rein digi­
tale Aktenführung umzustellen. Ausgewählte Verwaltungsein­
23
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
heiten, zu denen auch das Staatsarchiv gehört, werden sich
nun im kommenden Jahr anhand von praktischen Beispielen
bei öffentlichen Organen, die bereits ein RMS einsetzen, ei­
nen konkreten Einblick in die entsprechende Arbeitsweise
verschaffen.
Die Staatskanzlei hat 2013 ein Projekt mit dem Namen GE­
VER SK gestartet, dessen Ziel die Einführung eines elektro­
nischen Geschäftsverwaltungssystems zur Abwicklung und
Verwaltung der Geschäfte des Regierungsrats und der Staats­
kanzlei ist. Das Staatsarchiv wurde von Anfang an beratend
beigezogen und hilft nun insbesondere bei der Erarbeitung
eines Ordnungssystems und von Organisationsvorschriften.
Das Mittelschul- und Berufsbildungsamt nahm unter enger
Begleitung des Staatsarchivs ein seit längerem pendentes
Projekt an die Hand, das die Informationsverwaltung an den
Mittel- und Berufsfachschulen verbessern soll. Je drei Schu­
len nehmen an einem Pilotprojekt teil, dessen Ziel die Aus­
arbeitung eines Reglements für die Informationsverwaltung
in sämtlichen kantonalen Schulen sowie die Erarbeitung je
eines Musteraktenplans für Mittel- und Berufsfachschulen ist.
Nach der Pilotphase sollen 2016 die übrigen Schulen das Re­
glement und die Musteraktenpläne einführen.
Ein wichtiges Thema, das künftig noch einige Fragen auf­
werfen wird, ist die in den Spitälern und Kliniken anrollende
Umstellung auf die elektronische Krankengeschichte. In die­
sem Zusammenhang fanden im Berichtsjahr zahlreiche Be­
ratungsgespräche und Besichtigungstermine statt.
Im Rahmen des kantonalen Weiterbildungsprogramms
führte Ralph Ruch wiederum den seit mehreren Jahren an­
gebotenen Kurs «Informationsverwaltung und Ablageorgani­
sation für Sachbearbeitungen» durch.
auch den Jahresbericht 2012, S. 22). Die zweite Ablieferung
stammte von der Staatskanzlei. Nachdem 2013 erste Testab­
lieferungen aus dem elektronischen Amtsblatt durchgeführt
worden waren, konnte im Berichtsjahr die auf eCH-0160 ba­
sierende Exportschnittstelle fertiggestellt werden. Daraufhin
wurden die Amtsblätter der Jahre 2012 und 2013 in Form von
vier SIPs abgeliefert und archiviert. Geplant ist zukünftig die
jeweils halbjährliche Ablieferung der neuesten Amtsblätter.
Die Bildungsdirektion hat dem Staatsarchiv Daten aus dem
von mehreren Direktionen verwendeten Zeiterfassungssys­
tem Time Inova angeboten. Mit dem Informatikleiter der Bil­
dungsdirektion wurden die archivrelevanten Informationen in
der Datenbank definiert. Die Jahrgänge 2004 und 2008 wur­
den darauf komplett exportiert, verbleiben aber bis zum Ab­
lauf ihrer Aufbewahrungsfrist in der Bildungsdirektion. Von
den Nachfolgejahrgängen wird künftig jeder fünfte Jahrgang
vollständig übernommen. Die Daten aus Time Inova lassen
zum Beispiel Rückschlüsse auf Arbeitszeitmodelle, den Res­
sourceneinsatz pro Aufgabenbereich sowie die Vertretung von
Frauen in der Verwaltung zu.
Die Schweizerische Bau- und Planungsdirektorenkonfe­
renz (BPUK) und die Konferenz der kantonalen Direktoren
des öffentlichen Verkehrs (KÖV), deren Unterlagen im Staats­
archiv Zürich aufbewahrt werden, haben inzwischen auf rein
digitale Aktenführung umgestellt. Entsprechend hat das
Staatsarchiv mit der neuesten Ablieferung nur noch elektro­
nische Unterlagen erhalten.
Führungen und Informationsauftritte
2014 wurden 17 (2013: 18; 2012: 9) Führungen für Verwal­
tungsstellen und andere anbietepflichtige Organe (total 188
Teilnehmende) durchgeführt, an denen immer auch Fragen
der Informationsverwaltung und der Archivierung sowie der
Übernahme digitaler Unterlagen
Immer mehr zahlt sich der von den Archiven seit Jahren ge­ Zusammenarbeit zur Sprache kamen. Zusätzlich wurden die
leistete Aufwand zur Vorbereitung elektronischer Ablieferun­ Schenkenden des Familienarchivs Rieter und – im Rahmen
gen aus. Im Berichtsjahr gingen von zwei öffentlichen Organen des Projekts zur Übernahme von Archiven der Seidenindus­
Ablieferungen ein, die aus fertigen Submission Information trie – die Textilkuratorinnen des Schweizerischen National­
Packages (SIP) gemäss Standard eCH-0160 bestanden. Im museums durch das Staatsarchiv geführt.
März lieferte die Kantonspolizei aus dem Polizeiinformations­
system POLIS die so genannten Löschdaten des Jahres 2013
ab. Die entsprechende Exportschnittstelle ist Resultat eines Amtsdruckschriftensammlung
mehrjährigen Grossprojekts, das das Staatsarchiv zusammen Neben der Bewirtschaftung der periodisch abgelieferten
mit den Zürcher Polizeikorps, den zuständigen Archiven sowie Druckschriften wurden 2014 insgesamt 65 Amtsdruckschrif­
der Herstellerfirma durchgeführt hat (vgl. zu diesem Projekt ten (2013: 119; 2012: 134) aktiv eingefordert.
24
Abteilungen
Immer mehr Amtsdruckschriften werden rein elektronisch
publiziert. Das Staatsarchiv hat seine Beschaffungspraxis ge­
ändert, indem diese Druckschriften nicht mehr ausgedruckt,
sondern digital übernommen werden. Im Hinblick auf die ein­
fachere Beschaffung digitaler Amtsdruckschriften haben Ge­
spräche mit der Staatskanzlei stattgefunden, ob und wie al­
lenfalls ein Export direkt aus dem Content Management Sys­
tem vorgenommen werden könnte. Ein Export ist technisch
ohne Probleme machbar. Da im CMS aber sehr viele Dateien
vorhanden sind, die Amtsdruckschriften sein könnten, wird
noch nach geeigneten Filterkriterien gesucht, um die Anzahl
der schliesslich von Hand zu bewertenden Dateien möglichst
gering zu halten.
Ablieferungen
Insgesamt wurden im Berichtsjahr 139 (2013: 124; 2012: 105)
Ablieferungen mit rund 1577 (2013: 838; 2012: 734) Laufme­
tern Gesamtumfang entgegengenommen. Davon stammen
110 (2013: 88; 2012: 82) Ablieferungen von anbietepflichtigen
Stellen, 29 (2013: 36; 2012: 23) von Aktenbildnern, die nicht
der Anbietepflicht unterstehen. Trotz der Bemühung, Bewer­
tungen möglichst abschliessend vor der Ablieferung vorzu­
nehmen, wird der Umfang einiger Ablieferungen durch Nach­
bewertungen im Staatsarchiv noch abnehmen.
Gegenüber den beiden Vorjahren hat sich der Ablieferungs­
umfang glatt verdoppelt. Die Ursache dafür ist die Aufhebung
des Ablieferungsstopps für Patientenakten. Wie bereits im
letzten Jahresbericht vorausgesagt, mussten wir mit stark
erhöhten Ablieferungsmengen aus dem Gesundheitsbereich
rechnen. Aufgrund der grossen Platzprobleme in den Abla­
gen der Spitäler führte die Aufhebung des Ablieferungsstopps
nun gleichsam zu einem Dammbruch, so dass allein im Be­
richtsjahr 833 Laufmeter aus den Kliniken abgeliefert wurden,
deren Endarchiv das Staatsarchiv ist.
Die sechs grössten Ablieferungen mit zusammen 590 Lauf­
metern Umfang stammen allesamt aus Kliniken: Klinik für Psy­
chiatrie und Psychotherapie des Universitätsspitals (150 Lauf­
meter), Psychiatrische Universitätsklinik Zürich (120 Laufme­
ter), Institut für Pathologie des Universitätsspitals (100
Laufmeter Protokollbände), Psychiatrische Klinik Rheinau (90
Laufmeter), Psychiatrische Klinik Hohenegg in Meilen (70
Laufmeter Krankengeschichten bis zur Privatisierung der Kli­
nik 2005), Augenklinik des Universitätsspitals (60 Laufmeter
Bände).
Ablieferungen aus Anbietepflicht, Auswahl
Universitätsspital
Krankengeschichten und andere Unterlagen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,
1976–2004, 150 Lfm.
Psychiatrische Universitätsklinik
Krankengeschichten (Standorte Burghölzli und Rheinau) sowie Unterlagen diverser
Gremien und aus der Forschung, 1900–2000, zwei Ablieferungen 120 + 90 Lfm.
Universitätsspital
Protokollbände der Pathologie und der Augenklinik (vom Medizinhistorischen Institut
übernommen), 1860–1985 bzw. 1862–1956, zwei Ablieferungen 100 + 60 Lfm.
Statthalterämter Hinwil, Uster und Winterthur
Spruchbücher und Akten, 1927–2003, total 72 Lfm.
Psychiatrische Klinik Hohenegg, Meilen
Krankengeschichten, 1995–2003, 70 Lfm.
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW)
Akten des Departements Soziale Arbeit, 1932–2011, 47 Lfm.
Forel-Klinik
Krankengeschichten, administrative Akten, Fotos und Filme sowie Akten des Vereins
Sobrietas (Schenkung), 1889–2001, 44 Lfm.
Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft AWEL
Akten der Sektion Abfallwirtschaft, 1930–2001, 36 Lfm.
Kirchenrat der Evangelisch-Reformierten Landeskirche
Akten des Kirchenrats und der Gesamtkirchlichen Dienste, 1960–2003, 26 Lfm.
Landheim Brüttisellen
Gesamtes Archiv seit der Gründung (Heimakten und Klientendossiers, Stiftungsrats­
protokolle und weitere Unterlagen), 1860–2012, 23 Lfm.
Handelsregisteramt
Firmenakten, abgeschriebene Fälle, Hauptregister, 1883 –2003, 20 Lfm.
Hochschulamt
Akten und Protokolle diverser Hochschulgremien, 1985 –2003, 15 Lfm.
Institut für Rechtsmedizin der Universität Zürich
Akten ehemaliger Institutsleiter, Fotosammlungen, 1921–2005, 12 Lfm.
Kinderspital
Fotosammlung (vom Medizinhistorischen Institut übernommen, 1890er bis 1950er Jahre)
und Akten der Eleonorenstiftung (Schenkung, 1875–2005), 12 + 9 Lfm.
Stiftung Buechweid, Russikon
Akten von Heim und Stiftung, 1897–2005, 4 Lfm.
Obergericht
Spruchbücher und Akten des Landwirtschaftsgerichts, 1964–2011, 2 Lfm.
Staatskanzlei
Elektronisches Amtsblatt, 2012–2013, 3.5 GB
Kantonspolizei
Jahressammlung 2013 aus dem Polizeiinformationssystem POLIS, 1993–2013, 873 MB
25
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Im Berichtsjahr sind zehn Ablieferungen (2013: 5; 2012: 8;
2011:14) mit digitalen Daten eingetroffen; insgesamt umfas­
sen sie rund 69.5 Gigabyte (2013: 0.018 Gigabyte; 2012: 3.5
Gigabyte). Wie bereits in früheren Jahren zeigen sich im Be­
reich der elektronischen Ablieferungen immer noch starke
Schwankungen.
Insgesamt 22 Eingänge im Berichtsjahr (2013: 17; 2012: 12)
enthielten unter anderem AV-Medien (Fotos, Filme, Tonbän­
der und Ähnliches) im Umfang von 114 Laufmetern. Dazu ge­
hören insbesondere Bestände aus Kliniken, aber auch nicht
staatliche Bestände wie das Fotoarchiv der ehemaligen Elek­
trowatt Ingenieurunternehmung oder Fotobestände im Archiv
der Sektion Uto des Schweizer Alpenclubs SAC.
Darüber hinaus gab es auch ein paar spezielle Eingänge, so
wurde uns der erste Wanderpreis des Zürcher Ratsherrenschies­
sens abgeliefert, weil darauf der Platz für Inschriften aufge­
braucht war und deshalb ein neuer angefertigt werden musste.
Von den 110 Ablieferungen aus Anbietepflicht konnten 23
Prozent (2013: 21) zusammen mit elektronischen Metadaten
übernommen werden. Dieser Anteil ist noch viel zu tief. Wir
werden uns in den kommenden Jahren intensiv darum bemü­
hen, diesen signifikant zu steigern und so der Aktenerschlies­
sung zu einer substanziellen Arbeitsersparnis zu verhelfen.
Es ist unsinnig, wenn das Staatsarchiv Daten, die eigentlich
vom Aktenproduzenten schon einmal erfasst wurden, noch
einmal erfassen muss.
Nachbewertungen und Kassationen von
Zwischenarchiv-Beständen
Wie in den Vorjahren wurden im Berichtsjahr als Teil des Pro­
jekts «Abbau Zwischenarchiv» verschiedene Nachbewertungen
und Teilkassationen vorgenommen. So wurden 115 Laufmeter
Akten der Jahre 1803–2000 aus mehreren Statthalterämtern
nachbewertet. Bei der Nachbewertung von Beständen der ehe­
maligen Steuerrekurskommissionen ging es in erster Linie um
eine 1987 vollständig übernommene Ablieferung, die nach dem
bestehenden Modell für die vier ehemaligen Steuerrekurskom­
missionen behandelt werden konnte. Aus den in dieser Ablie­
ferung enthaltenen Akten der Finanzdirektorenkonferenz FDK
wurden zudem einige wenige Unterlagen dem Staatsarchiv Zug
zur Vervollständigung des dort befindlichen FDK-Archivs über­
geben.
Nach der im letzten Jahresbericht erwähnten Einigung mit
dem Amt für Landschaft und Natur konnten im Berichtsjahr die
gesamten Meliorationsakten, die sich im Doppel im Staatsar­
chiv befanden, kassiert werden. Es ist nun bereits eine Nach­
lieferung aus dem ALN eingetroffen, die ältere Meliorationsak­
ten sowie eine Auswahl aus neueren Meliorationsakten enthält.
Ein grösseres Nachbewertungsprojekt betraf die Jahres­
akten des Generalsekretariats der Bildungsdirektion (1977–
2002). Das Generalsekretariat lieferte jeweils die jährlich be­
arbeiteten Fälle integral ab. Bei der Nachbewertung konnten
nun insbesondere Geschäfte ohne spezifische Federführung
des Generalsekretariats sowie Anträge zu Regierungsratsbe­
schlüssen herausgefiltert und vernichtet werden. Integral be­
halten wurden namentlich die Rekursfälle.
Mit der Nachbewertung der Zwischenarchivbestände des
Börsenkommissariats wurde ein bereits länger dauerndes Pro­
jekt abgeschlossen. Ab 1989 waren Akten des Börsenkom­
missariats im Umfang von knapp 100 Laufmetern ins Staats­
archiv gekommen. Das Börsenkommissariat war bis zu seiner
Auflösung 1999 das staatliche Aufsichtsorgan über den Bör­
senhandel im Kanton Zürich. Unter der Leitung des kantona­
len Börsenkommissärs war es für die Erteilung von Bewilligun­
gen zum Wertpapierhandel, für die Herausgabe des amtlichen
Kursblattes oder die Infrastruktur der Börse (Börsengebäude)
zuständig. 1997 ging die Börsenaufsicht an den Bund über.
Die Zürcher Börse war eine der wichtigsten Institutionen des
Finanzplatzes Zürich. Nach der Einrichtung einer Börse durch
die private Wirtschaft (Effektenbörsenverein), entwickelte sich
in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine enge Zusam­
menarbeit zwischen Finanzwirtschaft und Staat bei deren Be­
trieb. Die sich ergänzenden staatlichen und privaten Struktu­
ren schlugen sich auch in den Archivbeständen nieder. Wäh­
rend das Archiv des Effektenbörsenvereins an die Swiss
Exchange ging, kamen die Bestände des Börsenkommissa­
riats als Einrichtung der Volkswirtschaftsdirektion ins Staats­
archiv. Da die Bestände ein wichtiges Stück Zürcher und
Schweizer Wirtschaftsgeschichte widerspiegeln und zum Bei­
spiel auch schon für die Arbeit der Unabhängigen Experten­
kommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg («Bergier-Kommis­
sion») benutzt wurden, sieht das Bewertungsmodell eine re­
lativ grosszügige Übernahme der vorhandenen Akten vor.
Nach reiflicher Überlegung wurde beschlossen, die Kran­
kengeschichten der Psychiatrischen Klinik Rheinau bis und
mit 2011 (Zusammenschluss mit der Psychiatrischen Univer­
sitätsklinik PUK) vollständig zu überliefern. Zu einem späte­
ren Zeitpunkt soll ein neues Bewertungskonzept für die Akten
der PUK ab 2011 erarbeitet werden.
26
Abteilungen
Gemäss ursprünglicher Absicht wollten wir die Kranken­
geschichten des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Diens­
tes KJPD ab 1921 nachbewerten und in Auswahl überliefern.
Eine detaillierte Sichtung der Akten ergab aber, dass diese
zahlreiche Hinweise auf fürsorgerische Zwangsmassnahmen,
beispielsweise Heimplatzierungen, enthalten. Wir entschie­
den daher, die Nachbewertung angesichts aktueller Debatten
und einer grossen Nachfrage nach derartigen Akten bis zum
Abschluss der einsetzenden Forschungen über fürsorgeri­
sche Zwangsmassnahmen aufzuschieben.
Neueingänge aus nicht anbietepflichtigen Institutionen, Auswahl
Geschenke von anderen Institutionen und Privatpersonen
Schweizer Alpen-Club SAC, Sektion Uto Zürich
Sektionsarchiv seit der Gründung, 1863–2012, 39 Lfm.
Die unten aufgeführten Archivalien wurden dem Staatsarchiv im Berichtsjahr geschenkt.
Allen Schenkerinnen und Schenkern sei an dieser Stelle für ihre Grosszügigkeit ganz
herzlich gedankt.
Pöyry Schweiz AG
Fotoarchiv der Elektrowatt Ingenieurunternehmung EWI, 1910–1995, 26 Lfm.
Chocolats Halba, Division der COOP
Firmenarchiv, 1930–2005, 10 Lfm.
Fachverband Schweizerischer Privatdetektive FSPD
Protokolle und Korrespondenz, 1952–2004, 5 Lfm.
Verein Zürcher und Ostschweizer Buchbindereien VZOB
Vereinsarchiv seit der Gründung, 1864–2003, 3 Lfm.
Axpo Holding AG
Protokolle des Verwaltungsrats und des Verwaltungsratsausschusses, 1961–2000, 2 Lfm.
Zürcher Kirchenmusikerverband (ZKMV)
Protokolle, Jahresrechnungen und Akten, 1920–2000, 2 Lfm.
Internationale Kommission der Detektiv-Verbände IKD
Protokolle und Korrespondenz, 1964–2004, 2 Lfm.
Firmenarchive der Seidenindustrie
Archive der Mechanischen Seidenweberei Adliswil, der Firmen Stünzi und Abraham und
der Testex AG, 1851–1995, 2 Lfm.
Martin, Bernhard und Arno Schlumpf, Deutschland, Kanada, Argentinien
Nachlass von Alfred Schlumpf (1918–2000, Sekundarlehrer, Dietiker Lokalpolitiker und
Kantonsrat), 1935–2000
Johannes Reich, Zürich
Nachlass von Emil Reich (1900–1959, Jugendsekretär, Direktor der kantonalen Straf­
anstalt und Regierungsrat), 1933–1956
Emmy Stähli-Greuter, Biel
Reden von Regierungsrat Robert Briner (1885–1960), 1933–1958
Kuratorium des Zürcher Ratsherren-Schiessens
Wanderpreis (Zinnbecher) und Begleitunterlagen, 1982–2012
Rolf Mösli-Widmer, Kriessern
Unterlagen zu Forschungen über die Psychiatrische Universitätsklinik, über die Familie
Bleuler und über verwandte Themen
Willi Keller, Marbach SG
Fotodokumentation verschiedener Abteilungen der Psychiatrischen Universitätsklinik,
ca. 1970
Eva Uhlmann-Holthausen, Dübendorf
Geschlechterbuch der Stadt Zürich, 1673
Kaspar Egli, Metzerlen SO
Pergamenturkunde betreffend die Gegend Seegräben, Robenhausen (Wetzikon), 1590
Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Affoltern am Albis
Fragment einer Handschrift des Corpus iuris canonici, 1450 (bereits seit 1933 im Staats­
archiv deponiert)
27
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Aktenerschliessung
Personelles
Wie bereits im letztjährigen Jahresbericht angekündigt, wech­
selte Silja Landolt per 1. Januar administrativ in die Abteilung
Kundendienste und fachlich ins Erschliessungsteam 2 (vgl.
Jahresbericht 2013, S. 26).
Die frei gewordene Stelle einer Fachperson Information und
Dokumentation (70 Prozent) im Erschliessungsteam 1 konnte
per 1. April mit Alberto Fasulo besetzt werden. Herr Fasulo,
Jahrgang 1964, ist gelernter Buchhändler. Nach mehrjähriger
Tätigkeit im Antiquariat, wo er unter anderem Bücher auf einer
elektronischen Auktionsplattform erfasste und terminierte, ab­
solvierte er ein Praktikum in der Kantonsbibliothek Schwyz.
Seit 2011 war er Mitarbeiter im Rekatalogisierungsprojekt im
Aussenmagazin Entlebuch der Zentral- und Hochschulbiblio­
thek Luzern. Zu seinen Aufgaben gehörten die Kontrolle und
Bereinigung von Katalogisaten sowie die Ausrüstung der Buch­
bestände mit Barcodes und RFID-Etiketten.
Ende Juni verliess Nicole Ruggle ihre Stelle als Fachfrau
Information und Dokumentation im Erschliessungsteam 2, um
sich neuen Herausforderungen zu stellen. Frau Ruggle er­
schloss hauptsächlich Krankengeschichten von psychiatri­
schen Kliniken, Fallakten des Migrationsamtes und Strafpro­
zessakten.
Per 1. August nahm Dominic Meier, Jahrgang 1998, seine
dreijährige Ausbildung zum Fachmann Information und Do­
kumentation auf. Für unseren ersten Lernenden dieser Fach­
richtung wurde Regula Giger als Bildungsverantwortliche be­
zeichnet. Die Stellvertretung hat Jonilla Keller inne. Für den
nächsten Ausbildungsgang (Stellenantritt 2016) gilt die um­
gekehrte Verantwortung. Herr Meier absolvierte das erste Se­
mester seiner Ausbildung ausschliesslich in der Abteilung Ak­
tenerschliessung. Er erschloss Krankenakten, eine Kartei,
Spruchbücher und Strafprozessakten. Zudem erhielt er all­
gemeine Einführungen in das Handling von Archivgut, das
Archivinformationssystem, das Archivgesetz und das Er­
schliessungshandbuch. Teile seiner weiteren Ausbildung wird
er in den Abteilungen Überlieferungsbildung und Individuelle
Kundendienste absolvieren.
Ende August verliess Peter Erni seine Stelle als wissen­
schaftlicher Mitarbeiter im Projekt Neuerschliessung Nota­
riatsbestände, wo er seit Juli 2012 insgesamt acht Bestände
erschlossen hatte.
Am 1. Oktober nahm Armin Gockenbach seine Tätigkeit
als Fachmann Information und Dokumentation im Erschlies­
sungsteam 2 auf. Herr Gockenbach, Jahrgang 1979, ist ge­
28
Abteilungen
lernter Elektroplaner (Elektrozeichner) und war lange Jahre
An externen Weiterbildungen besuchte Jan Kiepe im Mai
für die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich tätig. Dort war den Grundkurs für Archivarinnen und Archivare des VSA, Re­
er unter anderem zuständig für das Plan- und Projektarchiv gula Giger setzte im Mai und September ihren Diplomkurs für
(Betreuung des Regionalarchivs) und sammelte so erste Er­ Berufsbildnerinnen fort, und Fabienne Lutz-Studer nahm im
fahrungen in der Erschliessung. Dazu gehörte auch das Füh­ Juni an der Veranstaltung «Un long fleuve tranquille – Überle­
ren und Aktualisieren der Katalog- und Prospektbibliothek. gungen und Erfahrungsaustausch zum Verhältnis zwischen Ak­
In den Jahren 2012/13 holte er die Berufsmatura nach mit tenproduzenten und Archiven» im Rahmen des VSA-Zyklus teil.
dem späteren Ziel, ein Bachelorstudium als Informationsspe­
Der diesjährige Teamtag, der von Regula Giger organisiert
zialist an der HTW Chur in Angriff zu nehmen.
wurde, führte die Abteilung Ende August ins bernische Lau­
Wir danken den aus den Diensten des Staatsarchivs aus­ pen. Am Vormittag übten sich die Mitarbeiter/innen bei herr­
getretenen Mitarbeitenden herzlich für ihren engagierten Ein­ lichem Wetter auf einer stillgelegten Bahnstrecke zwischen
satz und wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute.
Laupen und Gümmenen im Fahren von Schienenvelos. Am
Im Rahmen von Ferienaushilfsjobs arbeiteten Susanna Nachmittag stand dann eine Schloss- und Stadtführung in
Weiss, Joris Rasing, Lauren Stollenwerk, Joël Abévi und Sa­ Laupen auf dem Programm.
ra Schild in der Aktenerschliessung. Sie bearbeiteten unter
anderem Krankengeschichten der Psychiatrischen Poliklinik
und halfen bei der Trockenreinigung verschiedener Bestände Erschliessungstätigkeit
mit.
Neu- und Nacherschliessungen insgesamt
Bei der Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden lag der Das Jahresziel der Abteilung bestand darin, 1238 Laufmeter
Schwerpunkt im Berichtsjahr auf der Schulung des Erschlies­ analoge und 0.2 Gigabyte digitale Unterlagen aus Neuzugän­
sungshandbuchs, das seit Anfang 2014 auch auf unserer Web­ gen und aus dem Zwischenarchiv zu bearbeiten. Der Umfang
site verfügbar ist. In zwei eintägigen Workshops, die im April ergab sich aus 838 Laufmetern und 0.2 Gigabyte Unterlagen
und Mai stattfanden, wurden alle Mitarbeiter/innen mit der des Ablieferungsjahrs 2013 sowie 400 Laufmetern aus dem
Benutzung des Handbuchs vertraut gemacht. Der Schwer­ Zwischenarchiv.
punkt des ersten Workshops bestand in der individuellen Ti­
An analogen Neu- und Zwischenarchivzugängen konnten
telbildung sowie der Anfertigung von Klassenbeschrieben, 1031.6 (Vorjahr: 1150.2) Laufmeter erschlossen werden, so
derjenige des zweiten Workshops im Transport, der Handha­ dass das Jahresziel in diesem Punkt nicht erfüllt werden konn­
bung, der Trockenreinigung und dem Umpacken von Archiv­ te. Die Gründe hierfür sind einerseits in der aufwändigen Be­
gut.
reinigung der Schutzfristen gemäss revidiertem Archivgesetz
An einzelnen internen Weiterbildungen wurde einerseits und anderseits in der Bearbeitung von Beständen mit hohem
die Schulung des Bild-Assistenten von scopeArchiv fortge­ Aufwand und wenig Laufmetern (Sammlung PLAN, «Seiden­
setzt. Regula Giger, Jonilla Keller, Jan Kiepe und Florian Fi­ archive», Krankengeschichten der Poliklinik etc.) zu suchen.
scher (in seiner Funktion als stv. Applikationsverantwortlicher) Durch Nachbewertungen und sonstige Verdichtungen im Er­
wurden in einem eintägigen internen Workshop im März zu­ schliessungsprozess wurden die 1031.6 Ablieferungslaufme­
nächst in die Funktionsweise des wichtigen Importwerkzeugs ter zu 672.5 (Vorjahr: 682.8) Laufmetern im Endarchiv verar­
eingeführt. Anschliessend erhielten alle Teilnehmer/innen zur beitet.
Übung eine kleinere Menge an Digitalisaten aus verschiede­
An digitalen Neu- und Zwischenarchivzugängen konnten
nen Plan-Abteilungen, von denen Ansichts- und Vorschau­ 629.8 Gigabyte (Vorjahr: 449.4) bearbeitet werden. Diese tei­
bilder erzeugt und mit den jeweiligen Verzeichnungseinheiten len sich auf in 13.5 Gigabyte an digitalen Neu- und Zwischen­
verknüpft wurden, so dass diese im Archivkatalog angezeigt archivzugängen sowie 616.3 Gigabyte an verknüpften Digita­
werden. Anderseits konnte je ein wissenschaftlicher Mitarbei­ lisaten in den Sammlungen Objekte sowie Karten und Pläne
ter der Abteilungen Aktenerschliessung und Überlieferungs­ (Fonds OBJ, PLAN B, H, L, P und S).
bildung in der jeweils anderen Abteilung hospitieren. So ar­
Darüber hinaus wurden verschiedene bereits im Endarchiv
beitete Matthias Wild bei der Bewertung einer Ablieferung mit befindliche Bestände mit einem Umfang von 176.4 (Vorjahr:
digitalen Unterlagen mit.
230.7) Laufmetern nacherschlossen.
29
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Erschliessungstätigkeit in Zahlen
Ablieferungen 2013, analog
838 Lfm
Ablieferungen 2013, digital
0.2 GB
Soll Abbau Zwischenarchiv
400 Lfm
Jahresziel 2014
1238 Lfm
Bearbeitete Ablieferungen
1031.6 Lfm
in Endarchivzugängen
672.5 Lfm
Bearbeitete digitale Unterlagen
629.8 GB
Zielerreichung 2014
83.3 %
Angelegte (erfasste) Datensätze 2014
268 176
Bearbeitete (mutierte) Datensätze 2014
748 029
Bilanz Zwischenarchiv
Bestand am 1. Jan.
9167.8 Lfm
1067 Ablieferungen
Bestand am 31. Dez.
9087.6 Lfm
1108 Ablieferungen
Abbau 2014
80.2 Lfm
0.2 GB
Projekte
Am Grossprojekt zum Abbau der Restanzen im Zwischenarchiv
wurde auch im sechsten Jahr weitergearbeitet. Zu Beginn des
Jahres bestand das Zwischenarchiv aus 1067 Ablieferungen
mit einem Umfang von 9167.8 Laufmetern. Im Lauf des Jahres
wurden 46 Ablieferungen mit einem Umfang von 576.66 Lauf­
metern erschlossen, so dass das Zwischenarchiv zum Jahres­
ende, nach einer kleinen Korrektur, 1020 Ablieferungen mit
einem Umfang von 8591.2 Laufmetern umfasste. Der an­
schliessende Zugang ins Zwischenarchiv aus den Restanzen
des Ablieferungsjahrs 2013 besteht aus 88 Ablieferungen mit
einem Umfang von 496.44 Laufmetern. Zum Jahresbeginn
2015 befinden sich somit 1108 Ablieferungen mit 9087.63 Lauf­
metern im Zwischenarchiv. Wiederum konnte mehr Umfang
abgebaut werden, als zum Jahresbeginn hinzukam. Allerdings
fiel der Abbau wesentlich niedriger aus als im Vorjahr, so dass
das Zwischenarchiv in diesem Jahr nur um 80.22 Laufmeter
oder 0.78 Prozent verringert und das Ziel, die Restanzen um
weitere 400 Laufmeter abzubauen und das Zwischenarchiv
auf 8800 Laufmeter zu reduzieren, nicht erreicht werden konn­
te. Als Gründe kommen – neben den bereits genannten – noch
ausstehende Projektabschlüsse, die wegen anderer dringen­
der Arbeiten nicht vorgenommen konnten, und Nachbewer­
tungen ohne nennenswerte Kassationen hinzu. Die gesamte
Reduktion des Zwischenarchivs seit 2010 beläuft sich nun
netto auf 1234.9 Laufmeter oder 11.96 Prozent.
Die Überführung der bestehenden älteren Findmittel in die
Archivdatenbank wurde fortgesetzt. Die nicht mehr dem Ver­
zeichnungsstand entsprechenden, so genannten Schwarzen
Kataloge sind mittlerweile zum grössten Teil abgelöst. Seit
Beginn dieses Projekts im Jahr 2009 wurden die Archivabtei­
lungen A–T, UU, V I – V IV und Y für den Archivkatalog auf­
bereitet. Im Berichtsjahr kamen die Abteilungen C II 1 (Re­
gesten der Propstei Grossmünster), C III 6 (Landvogtei Egli­
sau), C III 8 (Landvogtei Greifensee), C III 17 (Miscellanea der
Rechenschreiber bzw. der Finanzkanzlei), M 14 g.1 – M 14 g.72
(Protokolle der kantonsrätlichen Sachkommissionen), OO 17.3
(Meliorationskataster), R (Finanzen, Akten) sowie RR I und
RR II (Finanzen, Bände) mit insgesamt 21 826 (Vorjahr: 3159)
bestellbaren Einheiten hinzu. In Bearbeitung befinden sich
die Abteilungen C III 12 (Landvogtei Knonau), U (Unterrichts­
wesen, Akten), V V (Luftverkehr) und X (Handschriften und
Einzelnes privater Herkunft), wobei die Überführung der letz­
ten noch ausstehenden Kataloge oftmals fliessend in Nach­
erschliessungen übergeht.
30
Abteilungen
Auch in diesem Berichtsjahr war die Abteilung im Projekt niel Demin und Peter Erni wurden weiterhin durch Jonilla Kel­
Aufbereitung der Sammlung Karten und Pläne (Sammlung ler und neu durch Barbara Dürr unterstützt. Per Jahresende
PLAN) neben der eigentlichen Erschliessung für die vorgän­ waren 25 Prozent des Gesamtvolumens der Notariatsbestän­
gige Triage der Einheiten (Aussortieren von nicht in der Samm­ de bearbeitet, mit einem Anteil von 23 Prozent Unterlagen
lung verbleibenden Stücken und von Doubletten sowie Ent­ aus der Zeit bis 1839, die, geordnet nach Provenienzen, in
scheid über die Digitalisierung), für die Extraktion der Meta­ der Abteilung Alter Stadtstaat unter der Signatur B XI verblei­
daten zur Herstellung der Digitalisate, für die Endarchivierung ben, und mit einem Anteil von 77 Prozent Unterlagen aus der
der digitalen Ausprägungen, für die Erstellung und Publika­ Zeit nach 1840, die ins Provenienzarchiv verschoben wurden.
tion der Gebrauchsdigitalisate sowie für die inhaltliche Kon­ Das Rückgrat der älteren Überlieferung bilden die in der Be­
trolle der Mikrofichen verantwortlich. Rund 7600 Pläne aus nutzung stark nachgefragten Grundprotokolle. Im 19. und 20.
den Abteilungen P (Waldungen), R (Kirchliche Bauten), T (Ar­ Jahrhundert werden die Unterlagen (entlang den drei Berei­
chitektur-Wettbewerbe zu kantonalen Bauten), U (Vermes­ chen Notariatswesen im engeren Sinn, Grundbuchwesen und
sungspläne) und V (Abwasser, Kläranlagen) wurden neu ver­ Konkurswesen) wesentlich vielfältiger und umfangreicher,
zeichnet und verpackt. Darüber hinaus wurden ungefähr 3600 nicht zuletzt mit den Protokollen über Erbschaftssachen und
Verzeichnungseinheiten in der Archivdatenbank mit Vorschau- den Konkursprotokollen, die einzeln verzeichnet werden.
und Ansichtsbildern versehen. Da die Priorität auf der Been­
Im Rahmen des Projekts zur Sicherung der Bestände der
digung der Verzeichnung und Digitalisierung lag, konnten 2014 Zürcher Seidenindustrie wurde die Erschliessung mit den Fir­
keine neuen Planabteilungen im Archivkatalog veröffentlicht menarchiven Testex AG (W I 99), H. Bodmer und Co. (W I 101),
werden. Dies wird der Schwerpunkt des kommenden Jahres Trudel Limited (W I 102), Gessner (W I 103) und Heer (W I 104)
sein, in dem auch das Gesamtprojekt abgeschlossen wird.
sowie des Archivs der Familie Friedrich-Angehrn (W I 105) fort­
Die 2011 begonnene Aufbereitung der Sammlung Objekte gesetzt. Im Frühjahrs- und im Herbstsemester wurde in zwei
(Sammlung OBJ) konnte im Berichtsjahr wie geplant abge­ Archivseminaren des Historischen Seminars der Universität Zü­
schlossen werden. In Zusammenarbeit mit der Abteilung Be­ rich bereits mit Quellen aus den erschlossenen Beständen ge­
ständeerhaltung wurden die letzten 34 Objekte neu verzeich­ arbeitet. Die Erschliessung der restlichen Familien- und Firmen­
net sowie konservatorisch und/oder restauratorisch aufberei­ archive und der Abschluss dieses Projekts fallen ins Jahr 2015.
tet (OBJ 147 – OBJ 161). Darüber hinaus wurde mit der
Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Erschliessung von
Erschliessung der jüngst abgelieferten Objekte begonnen Beständen, die Unterlagen zu fürsorgerischen Zwangsmass­
(OBJ 162 – OBJ 173), so dass die neu abgelieferten Objekte nahmen enthalten. So soll einerseits Menschen, die von einer
zukünftig einmal jährlich im Rahmen der ordentlichen Erschlies­ Zwangsmassnahme betroffen waren, die Akteneinsicht er­
leichtert werden, anderseits soll damit die breite wissen­
sungsarbeiten in die Sammlung eingefügt werden können.
Im Rahmen des Projekts zur Neuerschliessung der Nota­ schaftliche Forschung zur Geschichte der Zwangsmassnah­
riatsbestände (Projekt NOT) konnten vier Kanzleien (Grünin­ men vereinfacht werden.
gen, Herrliberg, Hettlingen und Hirslanden), deren Unterlagen
Die Nacherschliessung mangelhaft geordneter und/oder
bis 1839 (erstes Notariatsgesetz) reichen, und sechs Nota­ verzeichneter Bestände wurde fortgesetzt. 47 Endarchivbe­
riate (Feuerthalen, Männedorf, Wald, Wetzikon, Fluntern- stände wurden abschliessend neu geordnet, detailliert ver­
Zürich, Hottingen-Zürich und Riesbach-Zürich), deren Unter­ zeichnet und wo nötig konservatorischen Massnahmen unter­
lagen aus der Zeit nach 1840 stammen, nach- und neuer­ zogen. Im Alten Archiv waren dies vor allem Akten betreffend
schlossen werden. Am bewährten Workflow wurden keine das Gerichtswesen von Stadt und Landschaft Zürich aus den
Änderungen vorgenommen. Einerseits sorgte die Abteilung Jahren 1518–1817 (Bestände A 1 – A 7) sowie Akten und Bän­
Überlieferungsbildung weiterhin dafür, dass Unterlagen aus de der Kanzleien Grüningen, Herrliberg, Hettlingen und Hirs­
der Zeit vor 1839 endlich an das Staatsarchiv abgeliefert wer­ landen aus den Jahren 1640–1840 (Bestände B XI 11 – B XI 14).
den und die betreffenden Kanzleien abgeschlossen werden Im Pertinenzarchiv wurden die Protokolle der kantonsrätlichen
können. Anderseits führte die Abteilung Beständeerhaltung Sachkommissionen (M 14 g.1 – M 14 g.72) wieder an ihren ur­
teilweise aufwändige konservatorische und restauratorische sprünglichen Platz im Archivplan zurückversetzt, die Meliora­
Massnahmen durch. Die beiden Projektmitarbeitenden Da­ tionskataster (OO 17.3) ins Pertinenzarchiv und die Unterlagen
31
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
zur Matrikeledition von Ulrich Helfenstein (UU 24 A, UU 24 N)
in die Abteilung Nicht staatliche Archive verschoben. Im Pro­
venienzarchiv konnte die Nacherschliessung der Bestände der
Fremdenpolizei beendet sowie diejenige der Bestände von
Bezirksanwaltschaft Zürich und der Notariate fortgesetzt wer­
den. Schliesslich wurden in der Abteilung Nicht staatliche Ar­
chive der Fonds der Anstalt Kappel am Albis sowie des Ver­
eins Kappelerhof komplett überarbeitet. Zum Jahresende be­
fanden sich zehn weitere Bestände in Bearbeitung.
wollend aufgenommen und steht seit der Schulung der Mit­
arbeitenden im April in regem Gebrauch. Die Diskussion der
einzelnen Regeln und Best Practices in den Projektleitungssit­
zungen wurde fortgesetzt, damit die einzelnen Arbeitsschritte,
die verwendeten Materialien und die eingesetzte Informations­
technik an neu auftauchenden Anforderungen und archivtheo­
retischen Erkenntnissen gemessen und bei Bedarf kontinuier­
lich angepasst werden können. In Zusammenarbeit mit den
Abteilungen Überlieferungsbildung und Beständeerhaltung
wurde im Berichtsjahr etwa die Berechnung der Laufmeter auf
eine neue Grundlage gestellt. Die erste ordentliche Nachfüh­
rung des Handbuches wird im Frühling 2015 vorgenommen.
Neue gesetzliche Schutzfristen
Nach der Einspielung der neuen gesetzlichen Schutzfristen
in das Archivinformationssystem und der Inkraftsetzung des
revidierten Gesetzes per 15. Januar wurde mit der Durchsicht Erschlossene Bestände
des Archivkatalogs begonnen, um bei denjenigen Schutzfrist­ Im Lauf des Jahres konnten 118 (Vorjahr: 81) Bestände ab­
kategorien, die nicht global modifiziert werden konnten, die schliessend neu- und nacherschlossen werden. Insgesamt
Schutzfristen sämtlicher Verzeichnungseinheiten zu kontrol­ wurden 268 176 (Vorjahr: 159 630) Datensätze neu erfasst und
lieren und – wo möglich – herabzusetzen. Von den 944 im 748 029 (Vorjahr: 912 958) bestehende Datensätze mutiert. Ein
Archivkatalog vorhandenen Fonds müssen die Schutzfristen grosser Teil der neu angelegten Datensätze entspricht den
in 727 Fonds ganz oder teilweise durchgesehen und bereinigt gegen Jahresende importierten Ehedaten des 16. und 17. Jh.
werden. Hierfür wurden drei Teams gebildet, wobei die Ab­ Ein grosser Teil der Mutationen hängt zusammen mit der Be­
teilung Aktenerschliessung von der Abteilung Editionsprojek­ reinigungen der Schutzfristen.
te unterstützt wurde. Unter der Leitung von Christian Sieber
Von diesen Beständen, von denen ein kleiner Teil bereits
bearbeitete Team 1 die Bestände der Alten Archive. Denise im Archivkatalog einsehbar ist und deren grösster Teil im kom­
Thoma kümmerte sich mit Team 2 um die Bestände im Perti­ menden Jahr nach und nach veröffentlicht wird, können auf­
nenzarchiv und Bettina Tögel mit Team 3 um die Bestände grund ihres Umfangs oder ihrer thematischen Zugehörigkeit
im Provenienzarchiv, den Nicht staatlichen Archiven und zu einem Erschliessungsschwerpunkt die folgenden exemp­
Sammlungen. Die Bereinigung wurde kontinuierlich vorange­ larisch genannt werden: der Bezirksrat Zürich, die Fremden­
trieben und weist zum Ende des Berichtsjahrs folgenden polizei, die Kantonspolizei und die Züricher Höhenklinik Wald
Stand auf: In den Alten Archiven (Abteilungen A–K) konnten mit über 40 Laufmetern, das Handelsregisteramt, das Schul150 Fonds, im Pertinenzarchiv (L–V und Y) sämtliche 145 und Berufsbildungsheim Albisbrunn sowie die Anstalt Kappel
Fonds, im Provenienzarchiv (Z) 226 Fonds, in den Nicht staat­ am Albis mit mehr als 20 Laufmetern und das Amt für Gewäs­
lichen Archiven (W I, W II und X) vier Fonds und in den Samm­ serschutz und Wasserbau, die Notariate Feuerthalen und
lungen ein Fonds erledigt werden. Damit konnten 526 Fonds Grüningen, die Familie Weisbrod und die Firma Weisbrodbereinigt werden, 201 Fonds sind noch ausstehend. Die Be­ Zürrer AG mit mehr als 10 Laufmetern. An kleinen Beständen
reinigungsarbeiten sollen 2015 beendet werden.
unter 10 Laufmetern wurden etwa die Chronik der Familie
Beder, das Sozialversicherungsgericht mit seinen Vorgänger­
Erschliessungshandbuch
institutionen sowie die Unterlagen zur Matrikeledition von alt
Wie geplant, konnte das Erschliessungshandbuch im Februar Staatsarchivar Ulrich Helfenstein erschlossen.
online geschaltet werden (vgl. http://www.staatsarchiv.zh.ch/
internet/justiz_inneres/sta/de/ueber_uns/veroeffentlichun
gen /_ jcr_content /contentPar/downloadlist_4/downloadi Archivinformationssystem
tems/91_1391497917994.spooler.download.1392645977207. Die Applikationsverantwortung wurde weiterhin von Monika
pdf/Erschliessungshandbuch_V_1.pdf). Das Handbuch wurde Rhyner (Leitung) und Florian Fischer (Stellvertretung) ver­
von den Kolleginnen und Kollegen aus anderen Archiven wohl­ sehen. Die beiden Applikationsverantwortlichen stellten den
32
Abteilungen
Abschliessend bearbeitete Endarchivzugänge, Auswahl * = teilweise oder ganz bestehend aus Restanzen Zwischenarchiv
Abliefernde Stelle
Inhalt, Aktenbildner
Zeitraum
Bestelleinheiten
Lfm
Ablieferungen
Lfm
Endarchiv
Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft
Gewässer- und Abwasseruntersuchungen, Altlasten­
kataster etc.; Amt für Gewässerschutz und Wasserbau
1915–2002
2292
42.4
5.9
Bezirksrat Zürich *
Protokolle der Bezirksarmenpflege, Vormundschafts­
akten, Vormundschaftsprotokolle, Akten von Personal­
vorsorgestiftungen
1831–1994
1544
186.0
41.9
Handelsregisteramt
Hauptregister und Löschungsakten
1883–2003
746
22.7
24.3
Kantonspolizei Zürich *
Strafregisterkartei
1898–1999
121
54.0
49.6
Notariat Feuerthalen *
Grund-, Erbschafts- und Konkursprotokolle
1823–1996
922
18.7
19.3
Silvia Klöti-Grob
Beder-Chronik; Familie Beder
1733–2006
3
0.1
0.1
Sozialversicherungsgericht
Verfahrensakten und Spruchbücher; Sozialversiche­
rungsgericht und Vorgängerinstitutionen (Schiedsge­
richt in Kranken- und Unfallversicherungsstreitigkeiten,
AHV-Rekurskommission, Rekurskommission für die
Arbeitslosenversicherung, Rekurskommission für die
Zusatzleistungen zur AHV/IV, Versicherungsgericht)
1987–1998
1701
25.0
21.6
Stiftung Albisbrunn *
Verwaltungsakten und Zöglingsdossiers; Schulund Berufsbildungsheim Albisbrunn
1839–2011
1946
21.5
35.4
Weisbrod-Zürrer AG
Firmenarchiv; Weisbrod-Zürrer AG
1775–2011
1182
14.0
17.3
Weisbrod-Zürrer AG
Familienarchiv; Familie Weisbrod
1746–2009
542
5.0
12.8
Zürcher Höhenklinik Wald *
Krankengeschichten und Statistiken
1914–2002
6244
40.0
6 0.2
Abgeschlossene Nacherschliessungen, Auswahl
Abliefernde Stelle
Inhalt, Aktenbildner
Zeitraum
Bestelleinheiten
Lfm
Ablieferungen
Lfm
Endarchiv
Fremdenpolizei
Falldossiers zu Einreise- und Aufenthaltsbewilligungen,
Asylverfahren, Ausweisungen etc.
1920–2000
6748
43.6
43.6
Notariat Grüningen
Grund- und Konkursprotokolle etc.; Kanzlei Grüningen
1640–1908
312
13.7
14.6
Staatsarchiv des Kantons Zürich
Unterlagen zur Matrikeledition; Helfenstein, Ulrich
1978–2000
93
2.2
3.3
Verein Kappelerhof
Verwaltungsakten, Bauakten und Pläne, Rapporte und
Journale des Gutsbetriebs, Besuchs- und Kontroll­
bücher; Anstalt Kappel am Albis
1834–2001
565
10.0
21.7
33
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
First-Level-Support sicher, publizierten regelmässig Daten
und Files und kontrollierten die monatliche Synchronisation
des Archivkatalogs. Die Probleme des FileWatchers bei der
Verschiebung von Dateien konnten durch eine neue Version
behoben werden. Zur Behebung der Probleme des SyncTools
wurde eine neue Version getestet, die 2015 implementiert wer­
den kann. Weiter wurde eine neue Aushebeliste für die Ab­
teilung Kundendienste eingeführt, und die Etiketten für Bän­
de sowie verschiedene Schachteltypen wurden auf das neue
Corporate Design des Kantons umgestellt. In der zweiten Jah­
reshälfte konzipierte und realisierte Monika Rhyner in Zusam­
menarbeit mit Christian Sieber und Hans Ulrich Pfister die
Übernahme der in einer Access-Datenbank vorliegenden rund
120 000 Ehedaten des 16. und 17. Jahrhunderts in den Archiv­
katalog. Wie geplant, standen die Daten Ende Jahr den Kun­
den zur Verfügung. Sie wurden unmittelbar nach der Frei­
schaltung stark nachgefragt und waren ein Thema in den
entsprechenden Fachforen. Die dazu gehörigen spezifischen
Reports sind ab Anfang 2015 online verfügbar (vgl. http://
www.staatsarchiv.zh.ch/internet/justiz_inneres/sta/de/be
staende/archiv/eledition.html). Seit November werden die
beiden Applikationsverantwortlichen durch Martin Leonhard
von der Abteilung Individuelle Kundendienste verstärkt. Die
Zuständigkeiten innerhalb des Teams wurden neu aufgeteilt.
Publikationstätigkeit, Referate
Für die Studierenden der Informations- und Dokumentations­
wissenschaften der HTW Chur hielt Matthias Wild im Dezem­
ber ein Referat, in dem er die Erschliessungspraxis des Staats­
archivs erläuterte.
Im Rahmen des Weiterbildungsprogramms zum Master of
Advanced Studies in Archival, Library and Information Sci­
ence an den Universitäten Bern und Lausanne hielt Bettina
Tögel ein Referat über archivische Normen und deren Um­
setzung im Staatsarchiv Zürich und stellte bei dieser Gele­
genheit das Erschliessungshandbuch des Staatsarchivs vor.
34
Abteilungen
35
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Individuelle Kundendienste
Personelles
Ende September verliess Eveline Isler ihre Stelle als stellvertre­
tende Abteilungsleiterin, um in das Staatsarchiv des Kantons
Aargau zu wechseln. Frau Isler war vom 1. Oktober 2007 bis
31. Januar 2012 stellvertretende Abteilungsleiterin in der Abtei­
lung Überlieferungsbildung, zunächst mit einem vollen Pensum,
ab dem 1. November 2009 mit einem Teilpensum von 80 Pro­
zent tätig. Auf den 1. Februar 2012 wechselte sie in die Abtei­
lung Individuelle Kundendienste, wo sie die Leitung des Teams
Benutzung übernahm. Sie war für die Organisation des Lese­
saalbetriebs verantwortlich und in verschiedene Facetten des
Kundendiensts (Erteilen schriftlicher Auskünfte, anspruchsvol­
le Beratungen, Abhalten von Einführungs- und Weiterbildungs­
veranstaltungen für Gruppen von Hoch- und Fachhochschulen
und historisch interessierte private Gruppen und Vereine) ein­
gebunden.
Per Ende November beendete auch Felix Stamm, Team­
leiter Bibliothek und Hausdienst, seine Tätigkeit im Staatsar­
chiv, um sich neu zu orientieren. Herr Stamm trat am 1. Au­
gust 2007 eine Stelle als Bibliothekar an. Auf den 1. Juni 2009
übernahm er die Leitung des Teams Bibliothek und Haus­
dienst, und ab Mai 2012 vertrat er zusätzlich im Auftrag der
Archivleitung das Archiv im Projektteam für den geplanten
Erweiterungsbau. Sein Beschäftigungsgrad betrug zwischen
50 und 70 Prozent.
Beiden Ausgetretenen danken wir für ihren langjährigen,
engagierten Einsatz und wünschen ihnen für die Zukunft al­
les Gute.
Auf den 1. Oktober übernahm Karin Huser, bisher wissen­
schaftliche Mitarbeiterin, die Funktion einer stellvertretenden
Abteilungsleiterin, und auf den 1. November konnte die frei
gewordene wissenschaftliche Stelle mit Martin Leonhard
­wieder besetzt werden.
Martin Leonhard, Jahrgang 1961, wohnhaft in Zürich, stu­
dierte an der Universität Zürich Allgemeine Geschichte, Pu­
blizistik und Kunstgeschichte und schloss sein Studium 1990
bei Roger Sablonier mit einer Lizenziatsarbeit über die spät­
mittelalterliche Wirtschaftsgeschichte des Klosters Allerhei­
ligen in Schaffhausen ab. Als freiberuflich tätiger Historiker
und freier Mitarbeiter der Denkmalpflegen der Stadt und des
Kantons Zürich (seit 2003) publizierte er eine Vielzahl an Bü­
chern und einschlägigen Fachartikeln zur Geschichte von
Stadt und Kanton. Ein junges Beispiel aus seiner langen Pu­
blikationsliste ist der Abschnitt «Blühend, aber ein politisches
Leichtgewicht (1550–1750)» zur Frühen Neuzeit in der im Be­
richtsjahr erschienenen neuen Winterthurer Stadtgeschichte
(Band 1, S. 189–262). Seit langer Zeit ist Martin Leonhard ein
intensiver Nutzer und entsprechend guter Kenner der Bestän­
de des Staatsarchivs; seit 1996 ist er Vorstandsmitglied der
Antiquarischen Gesellschaft in Zürich AGZ.
Die Funktionen von Felix Stamm wurden auf verschiedene
Mitarbeitende aufgeteilt. An seinen Weggang waren auch or­
ganisatorische Anpassungen gekoppelt. Das Team Bibliothek
und Hausdienst wurde aufgelöst, die beiden Bibliothekarin­
nen wurden direkt dem Abteilungsleiter unterstellt. Die zwei
Mitarbeiter des Hausdiensts und die zwei Mitarbeiterinnen
des Empfangs verliessen die Abteilung Individuelle Kunden­
dienste und wechselten in den Stab, genauer: in den neu ge­
schaffenen Bereich Querschnittaufgaben, der unter der Lei­
tung von Christine Werndli steht. Die verschlankte Abteilung
Individuelle Kundendienste zählt nun acht administrativ unter­
stellte Mitarbeitende.
Der von Karin Huser organisierte Teamtag der Abteilung
am 25. August führte uns ins Zürcher Oberland nach Wald.
Von der Höhenklinik aus wanderten wir ins Zentrum von Wald
hinunter und besuchten den Konditormeister Heinrich Honeg­
ger, der uns das Handwerk des Tirggel-Herstellens demons­
trierte und uns bei eigenen Arbeitsversuchen anleitete. Am
Nachmittag bot uns Ortschronist Urs Peter Zingg bei einer
Führung durch den Ort Wald einen vielschichtigen Einblick in
die Geschichte des langjährigen Industriestandortes.
Benutzung
Allgemeines
Bei den Benutzungsbedingungen gab es keine Veränderungen.
Benutzende, die mit dem Recherchieren in der Archivdaten­
bank und mit dem elektronischen Bestellen Schwierigkeiten
haben, werden vom Beratungsteam weiterhin angeleitet und
unterstützt. Die Kundschaft hat neu auch die Möglichkeit, in
nunmehr regelmässig angebotenen Kursen das Recherchieren
in der Archivdatenbank besser kennen zu lernen (vgl. unten).
Website und Online-Datenbanken
Die Website des Staatsarchivs www.staatsarchiv.zh.ch wur­
de weiterhin von Karin Huser betreut und aktualisiert.
Webstatistiken
Datengrundlage für die Tabelle zur Nutzung der herkömmli­
chen Website bilden die Zahlen des kantonalen Webcenters,
36
Abteilungen
das unsere Homepage betreibt. Da die bisherige Auswer­
tungssoftware für die kantonalen Webseiten nicht mehr ver­
wendet werden konnte, musste das Webcenter per Anfang
2014 auf eine neue Software umsteigen. Der Vorteil der neu­
en Statistik-Software besteht darin, dass die zahlenmässig
stark ins Gewicht fallenden so genannten Roboter-Zugriffe,
das heisst automatische Computerprogramme wie zum Bei­
spiel Suchmaschinen (Google, Bing etc.), herausgefiltert und
nur noch die «menschlichen» Zugriffe gemessen werden. Da­
durch werden in der Webstatistik wesentlich tiefere Zahlen
genannt als bisher. Diese dürften die Nutzung unseres Web­
angebots im engeren Sinn präziser widerspiegeln als die Vor­
gängerwerte, dafür sind die aktuellen Werte nicht mehr mit
den Zahlen früherer Jahre vergleichbar. Wir verzichten des­
halb in der Zahlentabelle auf die Nennung der Vorjahreswer­
te und damit auch auf einen vergleichenden Kommentar.
Während die Nachfrage nach allgemeinen Informationen
auf der Website tendenziell sinkt, besteht ein wachsender In­
formationsbedarf bei der konkreten Recherche, was sich in
der Nutzungsstatistik unserer Online-Archivdatenbank (http://
www.staatsarchiv.djiktzh.ch) niederschlägt. Dort setzt sich
der Trend der letzten Jahre in positiver Richtung fort. Die Ge­
samtzahl der Besuche betrug 298 406. Rund ein Sechstel der
Recherchen (48 127) dauerte länger als vier Minuten, 13 863
lagen zwischen fünfzehn und dreissig Minuten. Insgesamt
wurden 4 409 914 Seiten aufgerufen, pro Besuch durchschnitt­
lich 15 Seiten. Unsere Online-Archivdatenbank wird aufgrund
der steigenden Anzahl angehängter Dateien zunehmend at­
traktiver. Im Berichtsjahr ist sie um weitere 95 248 publizierte
Digitalisate angewachsen.
Website www.staatsarchiv.zh.ch
2014
Besuche
29 667
Besuche > 4 Minuten
6 242
Besuche 15–30 Minuten
1 535
Besuche > 30 Minuten
820
Aufgerufene Seiten
Seitenzahl pro Besuch
3.6
Downloads
107 809
9 798
Online-Archivdatenbank http://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch
Besuche
2014
2013
2012
2011
298 406 242 362 155 039 65 359
11 029
Besuche > 4 Minuten*
48 127 69 392 39 070 Besuche 15–30 Minuten*
13 863 23 996 17 120 3 904
Besuche > 30 Minuten
18 025 31 255 10 636 3 064
4 409 914 5 480 714 4 716 385 2 349 361
Aufgerufene Seiten
Seitenzahl pro Besuch
15 23 31 36
Downloads
162 591 131 865 151 949 74 042
*Die Zahlen von 2011 bis 2013 betreffen Besuche ab 3 Minuten und von 10–30 Minuten.
Online-Portal www.archivesonline.org
Die Zugriffszahlen für die Benutzung des Archivportals www.
archivesonline.org (auch: www.archivportal.ch), dem im Be­
richtsjahr neben der Nationalbibliothek zwölf Staatsarchive,
ein Stadtarchiv und zwei Spezialarchive angehörten, entwi­
ckeln sich weiterhin äusserst positiv. Sowohl die Zahl der Be­
suche als auch die Seitenaufrufe stiegen gegenüber dem Vor­
jahr um rund 20 Prozent an. 22 949 Personen machten 35 879
Website-Besuche (2013: 18 337 Besuchende, 30 378 Besu­
che). Die Anzahl der Besuche pro Monat lag zwischen 2000
und 3000.
Schriftliche Antworten
Im Berichtsjahr wurden 942 (Vorjahr: 869) schriftliche Ant­
37
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
worten erteilt. Davon gingen 711 (Vorjahr: 656) in die Schweiz
und 231 (Vorjahr: 213) ins Ausland, darunter 179 Antworten
nach Europa und Asien (Deutschland 97, Frankreich 18, Nie­
derlande 18, Österreich 12, Grossbritannien 8, Polen 3, Dä­
nemark, Japan, Litauen und Tschechien je 2, Belgien, Bulga­
rien, China, Georgien, Irland, Italien, Liechtenstein, Norwegen,
Saudi-Arabien, Schweden, Serbien, Spanien, Südkorea, Tür­
kei und Ukraine je 1). Die übrigen 52 Antworten wurden nach
den USA 49, nach Kanada 1 und nach Australien 2 versandt.
Auf Verlangen von Zivilstandsämtern wurden 67 (84) Re­
produktionen von Familienblättern aus älteren, im Staatsar­
chiv aufbewahrten Familienregistern angefertigt und ver­
schickt. Ferner wurden 69 (62) Bestellungen von Notariaten
für Kopien aus bereits abgelieferten Protokollen ausgeführt.
del und Transit im Raum Zürich–Zentralschweiz in der Vor­
moderne» durch. Vonseiten des Staatsarchivs unterstützten
Meinrad Suter und Agnes Hohl die Lehrveranstaltung vor al­
lem mit der Identifikation und Präsentation geeigneter Quel­
len und mit einer Einführung in die Findmittel des Archivs.
Ariane Huber und Bettina Fürderer (sowie Frederik Furrer,
studentischer Mitarbeiter des Staatsarchivs, als Tutor) be­
treuten gleichfalls im Herbstsemester vonseiten des Archivs
das Forschungsseminar «Verliebt, verlobt, verwitwet. Hand­
lungsräume von Witwen in Zürich vor und nach der Reforma­
tion» auf Bachelorstufe, das unter der Leitung von Juliane
Schiel stand und von 31 Studierenden belegt wurde. Auch
hier bestand der Archivbeitrag in einer Einführung in die Ar­
chivrecherche, im Abhalten einer Transkriptionsübung und in
der Auswahl von geeigneten einschlägigen Quellen, die die
Universitäre Nutzung
Studierenden anschliessend selbstständig transkribierten
Vom Historischen Seminar der Universität Zürich wurden im und in den Seminarsitzungen gemeinsam interpretierten.
Berichtsjahr mit Unterstützung des Staatsarchivs gleich vier
Die Archivseminare stiessen auf grosses Interesse, und
Archivseminare zu verschiedenen Epochen durchgeführt. Sie positive Rückmeldungen gingen sowohl von den Dozierenden
dienen dazu, die Studierenden in die Auseinandersetzung mit aus auch von den Studierenden ein.
originalen Quellen einzuführen und ihnen einen direkten Ein­
Für die Online-Lernplattform Ad Fontes (http://www.adfo
blick in das Staatsarchiv und seine reichhaltigen Bestände ntes.uzh.ch) wurden vom Staatsarchiv im Berichtsjahr keine
zu ermöglichen.
Beiträge zu neuen Lerneinheiten erarbeitet.
Im Frühjahrssemester leitete Tobias Straumann ein Semi­
Der Beitrag des Staatsarchivs zum Masterkurs Applied His­
nar auf Masterstufe, das unter dem Titel «Macht und Mode: tory beschränkte sich auf die Planung eines Kurstages zum
Kultur- und Wirtschaftsgeschichte der Zürcher Seidenindus­ Themenfeld Private Überlieferung und Biografien, der gegen
trie (18.– 20. Jh.)» stand. Die Durchführung wurde von Alexis Ende 2015 stattfinden wird.
Schwarzenbach und vonseiten des Staatsarchivs von Fabien­
ne Lutz-Studer und Rebekka Wyler mitgestaltet und mitge­ Leihverkehr
tragen. Eine zentrale Basis des Seminars bildeten die jüngst Von Dezember 2013 bis Mitte April 2014 wurden zwei Doku­
im Archiv zusammengeführten und erschlossenen Seidenin­ mente (ein Telegramm des Bundesrates und ein Entwurf zu
dustrie-Bestände.
einem Kantonsratsbeschluss) von 1875/1876 im Ortsmuseum
Im Herbstsemester fand als thematische Fortsetzung ein Sust in Horgen in der Ausstellung «als die Eisenbahn kam
weiteres Seminar mit dem Titel «Geschichte des Zürcher Bür­ (28. September 1875)» gezeigt.
gertums: Wirtschaft, Politik, Gesellschaft (19.–20. Jh.)» statt,
Im Berichtsjahr erfolgten Ausleihen an zwei weitere Aus­
das unter der gleichen Leitung wie das erste Seminar stand stellungen (Vorjahr: 3 Ausstellungen):
und von der Archivseite her wiederum von Fabienne LutzGegen 60 Schriftstücke und Pläne wurden für die Ausstel­
Studer und Rebekka Wyler unterstützt und begleitet wurde. lung «Eine Stadtkrone für Zürich» ausgeliehen, die dem Bau
Das Seminar stützte sich ebenfalls auf die Archive der Zür­ des seit 100 Jahren bestehenden Hauptgebäudes der Uni­
cher Seidenindustrie sowie auf weitere Bestände des Staats­ versität gewidmet war und dort im Lichthof und Foyer West
archivs und des Stadtarchivs Zürich zu Themen wie dem Lan­ vom 17. April bis am 15. Mai 2014 gezeigt wurde.
desstreik 1918, der Tonhalle oder dem Steueraufkommen in
Vom 24. September bis am 30. November 2014 fand im
der Stadt Zürich.
Strauhof die Ausstellung «Fernes Donnergrollen – Deutsch­
Ebenfalls im Herbstsemester führte Thomas Meier ein Ar­ schweizer Literatur und Erster Weltkrieg» statt, in der die Büs­
chivseminar auf Bachelorstufe mit dem Thema «Markt, Han­ te von Leonhard Ragaz (W I 67.231) ausgestellt war.
38
Abteilungen
Im Berichtsjahr wurde ferner der Vertrag mit dem Landes­
museum zur Ausleihe von zwei Urkunden für die im März 2015
beginnende Ausstellung «Marignano 1515/2015 – Kampf der
Giganten um Mailand» abgeschlossen.
Nach dem Rekordwert von 1302 registrierten Benutzer/in­
nen im Jahr 2013 ging die Zahl im Berichtsjahr auf 1177 zu­
rück, lag damit aber immer noch über dem Mittel der vergan­
genen zehn Jahre (1143). Dennoch nahm die Zahl der Benut­
zungstage gegenüber dem Vorjahr leicht zu. Die Zahl der aus
den Magazinen in den Lesesaal bestellten Originale stieg mar­
kant um knapp 20 Prozent an und erreichte wieder die Grös­
senordnung der vorangegangenen Jahre 2008 bis 2012.
Bei der Verteilung auf die verschiedenen Kundensegmen­
te ergaben sich Verschiebungen gegenüber dem Vorjahr. Die
Zahl jener Personen, die den Bibliothekslesesaal als stillen
Arbeitsplatz fürs Lernen nutzen, halbierte sich, und die Zahl
der Benutzenden, die die Bibliothek frequentieren, aber keine
Bestellungen aus den Magazinen tätigen, verminderte sich
um einen Drittel. Die Zahl der eigentlichen Archivbenutzer/
innen mit Bestellungen aus den Magazinen blieb mit 984 auf
der Höhe des Vorjahres (993). In den Jahren 2010, 2012 und
2013 bestand ein zahlenmässiges Gleichgewicht zwischen
Benutzenden aus beruflichen Gründen und Benutzenden, die
ihrem privaten Interesse oder Hobby nachgehen. Im Jahr 2011
und nun wieder 2014 war der Anteil der Benutzer/innen mit
privatem Interesse deutlich grösser.
Die Benutzung des Archivs durch ausländische Benutzer/
innen war mit 71 Benutzungstagen weiter rückläufig (2013:
95; 2012: 89; 2011: 143). Auch die Zahl der Betroffenen blieb
gleich tief wie in den Vorjahren. Die geringe Zahl täuscht da­
rüber hinweg, dass das Thema der Betroffenen von fürsorge­
rischen Zwangsmassnahmen weiterhin höchst aktuell war.
Betroffene wandten sich in erster Linie auf schriftlichem Weg
ans Archiv, und mit ebenfalls schriftlichen Auskünften wurden
sie an die richtigen Instanzen inner- und ausserhalb des Kan­
tons weitergewiesen. Nur in wenigen Fällen lagen Akten über
Betroffene im Staatsarchiv selber vor, so dass es zu einem
Archivbesuch vor Ort kam.
Benutzungsstatistik
Lesesaalstatistik
2014
2013
2012
2011
Anzahl Benutzungstage
4 241
4 134
3 873
4 034
2010
4 449
Anzahl Benutzungskarten
1 177
1 302
1 109
1 039
1 084
Anzahl benutzte Einheiten
11 695
9 787
11 434
11 789
11 063
Kundensegmente
Benutzer/innen Archiv
984
Geschichte als Beruf
455
Schüler/innen, Studierende
Lizentiats- und Masterarbeiten 209
25
Dissertationen26
Universitätslehrer/innen6
Historiker/innen, Journalismus
182
Berufsgenealogen/innen7
Geschichte als Hobby
508
Familiengeschichtliches Interesse
259
Geschichtliches Interesse
195
Interesse an Hausgeschichte
Betroffene
54
10
Deponenten
6
Verwaltung
5
Benutzer/innen Bibliothek /Druckschriften
Lernende
148
45
Total Benutzerkarten
1177
Öffentlichkeitsarbeit, Führungen
618 Personen (Vorjahr: 621) nahmen an insgesamt 46 Füh­
rungen (Vorjahr: 40) teil. Die Nachfrage von Gruppen aus der
kantonalen Verwaltung und von anderen anbietepflichtigen
Stellen hielt mit 17 Führungen unvermindert an. Weitere 13 Füh­
39
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
rungen betrafen Gruppen der Universität, darunter fünf Pro­ Quellenbestandes kennen sowie alle Angaben in den Ver­
seminar-Veranstaltungen (Basismodul I) des Historischen Se­ zeichnissen lesen und verstehen. An diversen Beispielen wur­
minars, zwei Führungen für ein Proseminar der Theologischen den die Auswertungsmöglichkeiten für verschiedene Themen­
Fakultät, ein Seminar des Instituts für Erziehungswissenschaf­ bereiche (Bevölkerungs-, Personen-, Orts-, Bildungs-, Wirt­
ten sowie die Zentralen Dienste des Geographischen Instituts. schafts- und Sozialgeschichte) gezeigt.
Drei Führungen fanden im Rahmen der Archivseminare statt
Auf Anklang stiess auch der von Hans Ulrich Pfister durch­
(vgl. dort). Am 24. Mai kam der neue Jahrgang des MAS in geführte Lektürekurs «Quellen zur Auswanderung im 17. Jahr­
Applied History der Universität Zürich im Rahmen des Ein­ hundert», der vom 30. Oktober bis 27. November in fünf Teilen
stiegsprogramms zu einer dreistündigen Veranstaltung ins stattfand. Die vorhandenen 12 Plätze waren im Nu ausgebucht,
Staatsarchiv. Am 20. August besuchte eine Klasse des Gym­ und nicht alle Anmeldungen konnten berücksichtigt werden.
nasiums Unterstrass das Archiv.
Ausgehend von der Lektüre geeigneter Quellenstücke, die
Folgende allgemein interessierte Gruppen wurden zu Füh­ einen tiefen Einblick in die persönlichen Verhältnisse von Aus­
rungen empfangen: Gemeinderat Weiningen (17. Januar), Pen­ wanderern ermöglichen, wurde ein annäherndes Bild der Mi­
sionierte der Gemeinde Rüti (14. Mai), die Teilnehmenden am gration und ihrer Strukturen (Wanderungsziele und -formen,
5. Runden Tisch für die Opfer von fürsorgerischen Zwangs­ Motive) entworfen und die Palette der einschlägigen Quellen
massnahmen (6. Juni), Mitglieder der Paul Kläui-Bibliothek und die vorhandene Literatur vorgestellt. Eine Fortsetzung
anlässlich der im Staatsarchiv abgehaltenen Generalversamm­ des Lektürekurses zum gleichen Thema im 18. Jahrhundert
lung (5. Juli), Teilnehmende des International Congress on Cal­ ist in Vorbereitung.
Karin Huser nahm am 11. März an einem Workshop im
vin Research in Zürich (26. August), eine Gruppe der Gemein­
deverwaltung Maur (29. August) und die Museumskommis­ Rahmen des EU-Projekts European Network on Archival Co­
sion Rickenbach (27. September). Drei weitere Führungen operation (EnarC) mit dem Titel «Lesesaal Internet – Erfah­
waren vom Staatsarchiv selbst angebotene Veranstaltungen, rungen, Ergebnisse und Wünsche auf dem Weg zu einer di­
gitalen Forschungslandschaft archivischer Quellenbestände»
für die sich Interessierte individuell anmelden konnten.
Das im Vorjahr geplante Angebot an Führungen und Kur­ teil. Die Veranstaltung mit über 70 Teilnehmenden wurde von
sen konnte ganz realisiert werden. Karin Huser hielt am 19. Ju­ der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns im Bay­
ni und 13. November öffentliche Führungen mit dem Thema rischen Hauptstaatsarchiv in München durchgeführt. Karin
«13 Quellenstücke aus 13 Jahrhunderten» und am 25. März Huser referierte über die aktuellen Editionsprojekte des
eine Führung zum Thema «Zürich während des Ersten Welt­ Staatsarchivs und die bisher gemachten Erfahrungen.
Nach dem Weggang von Eveline Isler hielt wieder Hans
kriegs» ab. Eine weitere Führung kam mangels Nachfrage
Ulrich Pfister am 5. Dezember die üblichen vier Lektionen zum
nicht zustande.
Die neu vierteljährlich angebotenen Kurse «Recherche in Thema «Kundenorientierung im Archiv» für Studierende der
der Archivdatenbank» von anderthalb Stunden Dauer zur Ein­ HTW Chur (MAS in Information Science, CAS IS Grundlagen
führung in die verschiedenen Suchmöglichkeiten in der Ar­ der Informationsarbeit).
chivdatenbank fanden im ersten Halbjahr am 13. März und
7. Mai unter der Leitung von Eveline Isler statt. In der zweiten
Jahreshälfte führte Lilian Casanova Kurse am 4. November Bibliothek
und am 10. Dezember durch. Rund 60 Personen nahmen an Im Bibliotheksverbund wurden über das Wochenende vom
den Instruktionen teil.
14./15. Juni die Inhalte der ADAM-Objekte (digitale Datenob­
Im März bot Hans Ulrich Pfister den dreiteiligen Kurs «Be­ jekte zur Kataloganreicherung wie Inhaltsverzeichnisse und
völkerungsverzeichnisse des 17./18. Jahrhunderts» an, den Abstracts) in den Primo-Index eingespielt. Bei allen einfachen
er schon zehn Jahre zuvor zweimal durchgeführt hatte. Die Suchen in den Rechercheportalen wird nun auch in den
Kursausschreibung fand eine grosse Resonanz, so dass der ADAM-Objekten gesucht. Treffer mit einer Fundstelle im
Kurs doppelt geführt werden musste, um den Grossteil der ADAM-Objekt sind in der Ergebnisliste mit einem Snippet der
Anmeldungen berücksichtigen zu können. 25 Teilnehmerin­ Fundstelle ergänzt. Der letzte Merge-Prozess zur Bereinigung
nen und Teilnehmer lernten die Entstehung dieses einmaligen von Katalogisat-Doubletten fand am 6./7. September statt.
40
Abteilungen
Die verbleibenden Katalogisat-Varianten müssen noch durch
Nach dem Weggang von Felix Stamm Ende November be­
Fachkräfte bereinigt werden.
steht das Bibliotheksteam noch aus zwei Mitarbeiterinnen mit
Vom 1. auf den 2. November wurde das Bibliothekssystem 140 Stellenprozenten.
Aleph von Version 21 auf 22 migriert. Seit dem 1. Dezember
ist die neue Informationsplattform IBM Connections aufge­
schaltet. Fortan kann die Zusammenarbeit zwischen der Tätigkeiten ausserhalb
Hauptbibliothek der Universität Zürich (HBZ) und den Insti­ der Kundendienste
tutsbibliotheken (UZH50 ), zu denen auch die Bibliothek des Eveline Isler arbeitete in der Themengruppe Access der eCHStaatsarchivs organisatorisch gehört, sowie zwischen der Fachgruppe Digitale Archivierung mit und engagierte sich
HBZ und der Zentralbibliothek Zürich über diese eine Infor­ auch in der Arbeitsgruppe Zugang und Vermittlung des Ver­
mationsplattform stattfinden. Im Vorfeld hatte Felix Stamm eins Schweizerischer Archivarinnen und Archivare VSA, die
als Vertreter der externen (nicht universitären) Bibliotheken sich mit Themen wie Digitaler Lesesaal, Vernetzung im Web,
die Gelegenheit, seine Gedanken und Ideen einzubringen.
Social Media, aber auch mit Öffentlichkeitsarbeit und Marke­
Zu Beginn des Jahres konnten zwei vollständige Doublet­ ting für verschiedene Nutzergruppen befasst. Ihre Nachfolge
ten-Ausgaben des Historischen Lexikons der Schweiz (HLS) als Vertretung des Staatsarchivs tritt in der eCH-Fachgruppe
gegen eine französische und eine italienische Ausgabe aus­ Martin Leonhard und in der VSA-Arbeitsgruppe Karin Huser
getauscht werden. Die rätoromanische Ausgabe in zwei Bän­ an.
den wurde Ende Jahr zugestellt. Das Staatsarchiv verfügt
Die Wappennachweisdatei wurde praktisch zur Publikati­
somit in seiner Bibliothek über alle Sprachausgaben des HLS. onsreife gebracht. Letzte Korrekturen und die Schlusskont­
In der Revisionswoche vom 8. bis 12. September konnte rolle stehen noch aus. Intern wird das Instrument bereits in­
der gesamte Bibliotheksbestand sowie der Druckschriften­ tensiv für Nachschlagungen und Auskünfte genutzt.
bestand III A – III E revidiert werden. Bei den Druckschriften
Die Arbeit von Hans Ulrich Pfister an der Ehedatenbank ist
III erfolgte die Revision dank der in den Vorjahren geleisteten im entsprechenden Abschnitt der Abteilung Editionsprojekte
Ordnungs- und Katalogisierungsarbeit bedeutend effizienter. referiert.
Die Katalogisierung des Druckschriftenbestandes III A – III G
wurde abgeschlossen. Die letzten alten Schachteln wurden
durch neue ersetzt, und die Unterteilung innerhalb einer Schach­ Geschenke ans Staatsarchiv
tel wurde durch Mappen klar strukturiert. Mit dem Etikettieren Viele kleinere und grössere Werke wurden dem Staatsarchiv
der Schachteln wurde begonnen.
zuhanden der Bibliothek geschenkt (Auswahl siehe Tabelle
Bei den Druckschriften trieb Brigitte Wäspi die Erfassung Seite 42). Zahlreiche weitere Publikationen wurden als Beleg­
der Exemplardaten bei den Zeitschriften weiter voran. Die exemplare oder als Tauschexemplare entgegengenommen.
Druckschriften-Abteilungen I und III sind nun vollständig über Allen Schenkerinnen und Schenkern sei an dieser Stelle für
ihre Grosszügigkeit ganz herzlich gedankt.
das Rechercheportal abrufbar.
Bibliothek
Anzahl katalogisierte Monographien
1466
Anzahl katalogisierte Analytica
271
Anzahl katalogisierte Periodika, Reihen und mehrbändige Werke
105
Total (katalogisierter Zuwachs)
1842
Laufende Reihen
Anzahl fortlaufende Druckschriften
Anzahl fortlaufende Publikationen Bibliothek
Total fortlaufende Publikationen (3 eingestellt, 31 neu )
400
286
686
41
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Geschenke ans Staatsarchiv (Bibliothek)
Urs Amacher, Olten
Bär, Leu und Sphinx. Porträt des Gäuer Mäzens Urs Leo Hammer
Bayerische Akademie der Wissenschaften
Martin Ott: Der Salzhandel in der Mitte Europas
Gemeinde Benzenschwil
Geschichte der Gemeinde Benzenschwil
Archäologischer Dienst des Kantons Bern
Die Pfahlbauer
Baugewerbliche Berufsschule Zürich
30 Jahre «Reishauer»
Armin Bollier, Ebmatingen
Chronik der Bollier
Margrit Brun, Fanas
Paul Trautvetter: Der Kampf um den Frieden im Leben von Leonhard Ragaz
Wolfgang Frick, Perlen
Frieda Gross und ihre Briefe an Else Jaffé
Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns
Krieg! Bayern im Sommer 1914
Gemeinde Glattfelden
Glattfelder Buch
Henriette Götte, Köln
Kolonizacijia juga rossijskoj imperii v XVIII–XIX vekach. [Die Kolonisierung des Südens des Russischen Imperiums im 18.–19. Jh.]
Sabine Graf, Hannover
Ekkehard Böhm, Bernd Kappelhoff: Niedersachsen. Pferde, Stärken und Meer
Agnes Hohl, Zürich
Aleks Weber: Rückwärtssein. Bilder, Zeichnungen und Tagebuchskizzen aus dem Gefängnis
Angelus Hux, Frauenfeld
800 Jahre Kirche St. Jakobus Lommis 1214–2014
Hans Peter Keller, Küsnacht
A history of the Keller family in the Saskatchewan south country
Stefan Keller, Rheinau
Rheinauer Buch II
Walter Letsch, Zollikon
Zollikon von A bis Z – die Orts- und Flurnamen von Zollikon
Historischer Verein Nidwalden
Geschichte des Kantons Nidwalden (2 Bände)
Peter Niederhäuser, Winterthur
Von der Mission zur Gemeinde – 75 Jahre Zwinglikirche Winterthur
Hans Ulrich Pfister, Winterthur
Leo von Stieglitz: Zünfte in Württemberg
Christoph Lichtin: Josef Reinhard 1749–1824
D. H. Weinglass: Prints and engraved illustrations by and after Henry Fuseli
Friedrich Wilhelm Euler: Ahnen und Enkel, Band 3–5
Stefan Rindlisbacher, Bern
Leben für die Sache. Vera Figner, Vera Zasuli und das radikale Milieu im späten Zarenreich
Rexhep Rifati, Zürich
Shiqiptarët në Zvicër – 1001 pamje
Viktor Schobinger, Zürich
Der Ääschmen und de schtùùrzmord
Der Ääschmen und di koomisch riitschuel
Em Sinuhe sini gschicht
Christian Sieber, Langnau am Albis
Arnoldo Marcelliano Zendralli: I magistri grigioni
Barbara Stadler, Zürich
Bismarck im Urteil der schweizerischen Presse 1862–1898
Bismarcks Konflikt mit der Schweiz
Der Historiker Ernst Gagliardi 1882–1940
Jacob Lorenz: Erinnerungen eines simplen Eidgenossen
Andreas Bauer: Fremdarbeiterproblematik und Fremdarbeiterpolitik in der Schweiz 1945–1970
Die Gewalt soll gegeben werden dem gemeinen Volk. Der deutsche Bauernkrieg, 1525
Paul Kalkoff: Huttens Vagantenzeit und Untergang
Richard van Dülmen: Das Täuferreich zu Münster 1534–1535
Die Stellung von Luther, Zwingli und Calvin zur Zinsfrage
Emil Brunner: Der Mittler
Emil Brunner: Offenbarung und Vernunft
Emil Brunner: Philosophie und Offenbarung
Leonhard Ragaz: Die Botschaft vom Reiche Gottes
Dieter Tobler, Zürich
Vorlesung an der Universität Zürich im Sommersemester 1909 (2 Bände)
Gemeinde Unterengstringen
Jakob Meier: Einer der letzten Unterengstringer Bauernbuben
Gemeinde Unterstammheim
Hansruedi Frei-Rohrer: Unterstammheim – Aus der Geschichte des Dorfes
Christian Wipf, Volketswil
100 Jahre Wipf Gruppe, 1914–2014
Samuel Wyder, Forch
Hans Conrad Gyger (1599–1674), Maler, Vermesser und Kartograph
42
Abteilungen
43
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Beständeerhaltung
Personelles
Per Ende Januar 2015 beendete Nicole Klinger, Abteilungs­
leiterin Beständeerhaltung seit dem 1. September 2011, ihre
Tätigkeit im Staatsarchiv. In den rund dreieinhalb Jahren, in
denen sie der Abteilung vorstand, hat sie viel für das Staats­
archiv Zürich geleistet. Sie hat die junge Abteilung umfassend
konsolidiert und dafür gesorgt, dass das Know-how der Mit­
arbeitenden weiter wuchs. Grosse Projekte wie die Aufberei­
tung der Sammlung PLAN oder die Verfilmung zentraler Be­
stände hat sie entscheidend vorangetrieben und den Aufbau
des Kompetenzzentrums AV-Medien stark unterstützt. Sie
übergibt ihrer Nachfolgerin, der bisherigen stv. Abteilungs­
leiterin Ines Jesche, eine fachlich und infrastrukturell solide,
leistungsfähige Abteilung. Nicole Klinger begleiten unser bes­
ter Dank und unsere besten Wünsche in die Zukunft.
Als stv. Abteilungsleiter konnten wir Matthias Kuhlenkötter,
Jg. 1985, gewinnen. Herr Kuhlenkötter hat nach seiner Be­
rufslehre zum Handbuchbinder Restaurierung von Schriftgut,
Grafik, Fotografie und Buchmalerei an der Fachhochschule
Köln studiert. Nach Beendigung des Studiums im Juni 2014
arbeitete er als Projektrestaurator im Landesarchiv NordrheinWestfalen Duisburg, wo er als Teamleiter die Vor- und Nach­
bereitungsarbeiten zur Massenentsäuerung innerhalb der
Landesinitiative Substanzerhalt (LISE) koordinierte. Matthias
Kuhlenkötter wird seine Tätigkeit im Staatsarchiv am 15. Ap­
ril 2015 aufnehmen.
Im Frühjahr absolvierte Corinne Huber ein dreimonatiges,
studienbegleitendes Praktikum in der Abteilung und erhielt
so Einblick in deren unterschiedliche Tätigkeitsbereiche. Un­
ter Anleitung führte sie an diversen Dokumenten und Bänden
restauratorische Massnahmen durch.
Im Anschluss daran absolvierte Olivia Raymann als zweite
Praktikantin ein zweimonatiges, studienbegleitendes Prakti­
kum. Neben der restauratorischen Behandlung diverser Ar­
chivalien konnte Frau Raymann ihr Know-how als Buchbin­
derin bei der Anfertigung von Schutzverpackungen einbringen.
Um im Jahr 2015 einen zweiten Ausbildungsplatz für Hand­
buchbinder/innen (Printmedienverarbeiter/innen, Fachrich­
tung Buchbinderei, vierjährig) besetzen zu können, führten wir
im dritten Quartal drei Schnupperlehren durch. Die je viertä­
gigen Schnupperlehren umfassten die Verarbeitung von Papier,
Karton und Klebstoffen vom Rohzustand zu buchbinderischen
Erzeugnissen unter Anleitung der Ausbildungsverantwortli­
chen. Innerhalb dieser Tage fertigten die Bewerberinnen und
Bewerber ein persönliches Buch und eine Mappe an. Im De­
44
Abteilungen
zember schlossen wir mit Melissa Rütti, Jahrgang 1999, einen
Der diesjährige Teamtag der Beständeerhaltung fand am
Lehrvertrag ab. Frau Rütti wird im August 2015 ihre Ausbildung 21. Oktober in Zürich statt. Auf dem Vormittagsprogramm
zur Handbuchbinderin beginnen.
stand eine Wanderung von der Haltestelle Burgwies entlang
Weil Romano Padeste im Oktober die Funktion eines IT- des Elefantenbachtobels über den Loorenkopf zum Zoo Zü­
Koordinators des Staatsarchivs übernahm, wurde sein Pen­ rich, wo eine Führung anstand, insbesondere durch die Ma­
soala-Halle, und im Anschluss das neue Elefantenhaus be­
sum von 90 auf 100 Prozent aufgestockt.
Zur Erweiterung der Kapazitäten für die Bearbeitung von staunt werden konnte.
AV-Medien einerseits und für die Restaurierung von herkömm­
lichem Archivgut anderseits wurden der Abteilung per Anfang
2015 zwei befristete 40 Prozent-Stellen für studentische Mit­ Konservierung, Restaurierung
arbeiter bewilligt. Die entsprechenden Rekrutierungsverfah­ Allgemeines, Infrastruktur
ren konnten im November erfolgreich abgeschlossen werden. Die Fachleute der Abteilung nahmen wiederum bei allen Ab­
Per Mitte Februar 2015 wird Herr Dominic Michel die stu­ lieferungen unmittelbar nach ihrem physischen Eingang ins
dentische Stelle im Kompetenzzentrum AV-Medien antreten. Staatsarchiv eine konservatorische Überprüfung auf Schäd­
Herr Michel hat 2014 sein Bachelor Studium in Visueller Kom­ lings- oder Schimmelbefall vor. Auch im Berichtsjahr wiesen
munikation und Fine Arts, Vertiefung Fotografie und Film, an einige Ablieferungen Schimmelbefall auf und mussten dekon­
der Hochschule der Künste in Bern (HKB) mit Auszeichnung taminiert werden. Die Vergabe solcher Arbeiten an auswärti­
abgeschlossen und wird ab 2015 sein Studium im Rahmen ge Spezialbetriebe war im Berichtsjahr nicht nötig; die De­
des Masterprogramms an der Zürcher Hochschule der Küns­ kontaminierung der befallenen Archivalien konnte durch eine
te (ZHdK) weiterführen.
fachgerechte Trockenreinigung im Staatsarchiv erzielt werden.
Die andere studentische Stelle im Bereich Restaurierung
Die schriftliche und mündliche Beantwortung von Anfra­
von Archivgut konnte mit Frau Alice Mei-Yu Tran besetzt wer­ gen zum Themenfeld Konservierung und Restaurierung hielt
den. Frau Tran absolviert aktuell das zweite Mastersemester sich im üblichen Rahmen.
im Fachbereich Konservierung/Restaurierung mit der Vertie­
Zur Erweiterung des Maschinenparks im Bereich der Buch­
fungsrichtung «Grafik, Schriftgut und Fotografie» an der Fach­ bearbeitung konnte zu sehr guten Konditionen eine alte, gut
hochschule der Künste Bern (HKB), wo sie 2012 bereits ihren erhaltene Stockpresse aus Privatbesitz erworben werden. Für
Bachelor-Abschluss gemacht hatte. Frau Tran wird ihre Stel­ drei gewichtige Stock- und Schlagpressen wurden in diesem
le am 1. Januar 2015 antreten.
Jahr passgenaue Untergestelle aus Vierkantrohren angefertigt.
Agatha Ebneter arbeitete auch im Berichtsjahr als freie Mit­
arbeiterin in der Beständeerhaltung. Sie leistete einerseits Projekt Konservatorische Aufbereitung
viel restauratorische Unterstützung im Projekt «Neuerschlies­ herkömmlich verpackter Bestände
sung der Notariatsbestände». Zudem konnte Frau Ebneter mit Das seit Mai 2010 laufende Projekt zur Restaurierung, Kon­
zusätzlichen Arbeitsstunden den unfallbedingten Ausfall einer servierung, Neuordnung und Neuverzeichnung der Bestände
Buchbinderin teilweise auffangen.
A und E I (vgl. Jahresbericht 2010, S. 34–35) wurde weiterver­
Nicole Klinger, Ines Jesche und Romano Padeste nahmen im folgt. Um einen möglichst synchronen Verlauf von Restaurie­
Januar an einem eintägigen Workshop zum Thema «Fotografien: rung und Erschliessung zu gewährleisten, beschränkten sich
Identifizieren und Verpacken» in Neuchâtel teil. Romano Pade­ die Arbeiten im Berichtsjahr auf die Konservierung und Res­
ste besuchte verschiedene Weiterbildungsveranstaltungen von taurierung von Bestand A. Das anvisierte Jahresziel konnte
Memoriav, KOST und SIGEGS (Schweizerische Interessenge­ bereits im April erreicht werden. Es folgte die Neuerschlies­
meinschaft zur Erhaltung von Grafik und Schriftgut) aus den Be­ sung der restaurierten Unterlagen, die über das ganze Jahr
reichen analoge und digitale AV-Medien und digitale Archivie­ andauerte und 2015 weitergeführt wird. Voraussichtlich 2016
rung. Am Memoriav-Kolloquium in Chur, das dem Thema «Das wird die Restaurierung wieder aufgenommen. So kann das
audiovisuelle Erbe und die Rolle der Kantone» gewidmet war, Volumen der Unterlagen, die sich in Bearbeitung befinden
legte er am 28. November dar, wie das Staatsarchiv in den letz­ und damit nur eingeschränkt benutzbar sind, auf ein Minimum
ten Jahren sein Kompetenzzentrum AV-Medien aufgebaut hat. beschränkt werden.
45
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Projekt Aufbereitung Sammlung PLAN
Im Berichtsjahr konnte die restauratorische Bearbeitung aller
verbleibenden Fonds abgeschlossen werden. Es handelt sich
dabei um die Fonds PLAN Q (Zürcher Herrschaftsgebiet:
Zehntenpläne), PLAN R (Zürcher Herrschaftsgebiet: Kirchli­
che Bauten), PLAN T (Kantonale Bauten: Architektur-Wett­
bewerbe), PLAN U (Kanton Zürich: Vermessungspläne) und
PLAN V (Kanton Zürich: Abwasser, Abwasserreinigungsan­
lagen), die zusammen 3830 Einheiten umfassen.
Bis zum gegen Ende 2015 geplanten Projektabschluss er­
folgt die Erschliessung der letzten Einheiten sowie deren Di­
gitalisierung und die Herstellung der Mikrofichen. Parallel da­
zu überprüfen wir die Möglichkeiten zur Anschaffung eines
eigenen Bitcode Scanners für eine allfällige Redigitalisierung
des Bitcodes auf den Mikrofichen der Sammlung PLAN. Ziel
ist, wenn möglich bereits im Staatsarchiv vorhandene Kom­
ponenten einzusetzen und darauf zu achten, dass die Konfi­
guration auch für andere Zwecke genutzt werden kann.
samt 107.18 Laufmeter bearbeitet. Weiter wurden die stark
schimmelgeschädigten Bände aus dem Vorjahr Seite für Sei­
te stabilisiert. Nun sind von vorgängig 127 Bänden noch 13
Bände unrestauriert.
Die Bearbeitung des Aktenbestandes Z 100 wurde weiter­
geführt. Der Bestand wird neu verpackt; bei Bedarf werden
restauratorische Massnahmen durchgeführt. Insgesamt konn­
ten auf diese Weise im Berichtsjahr weitere 35 Laufmeter be­
arbeitet werden.
In dem im April 2013 gestarteten Projekt KAT zur Neuver­
filmung und restauratorisch-konservatorischen Bearbeitung
der Archivkataloge konnten im Berichtsjahr 20.17 Laufmeter
restauriert werden. Mitte des Jahres konnte das Projekt ab­
geschlossen werden. Die Mikrofilme wurden in scopeArchiv
verzeichnet. Im Dezember wurden die Mikrofilme abschlies­
send verpackt und ins externe Sicherheitslager verbracht.
Im Frühjahr startete das Projekt zur Neuverfilmung und
restauratorisch-konservatorischen Bearbeitung der Ratsma­
nuale (StAZH B II). Der Schwerpunkt in der Bearbeitung die­
Sammlung Objekte
ser Bände liegt auf der Entfernung von Selbstklebebändern
Im Berichtsjahr wurden aus der Sammlung Objekte (Sammlung und der chemischen sowie mechanischen Stabilisierung von
OBJ) die Signaturen OBJ 147 bis OBJ 173 gereinigt, gegebe­ Tintenfrassschäden. Bis zum Ende des Jahres konnten 672
nenfalls fachgerecht verpackt und weitgehend fotografiert. Die von insgesamt 1089 Bänden bearbeitet werden (ca. 62 Pro­
eigentlichen Projektarbeiten sind damit abgeschlossen. Ob­ zent). Auch hier erfolgt parallel die Verfilmung der Bände.
Die beiden Pergamentbände mit den Signaturen H I 223
jekte, die neu in die Sammlung eingereiht werden, werden künf­
tig sukzessive der gleichen Behandlung unterzogen wie die im und H I 224 (Urteilbücher) wurden einer aufwändigen Einzel­
restaurierung unterzogen.
Rahmen des Projekts aufbereiteten Einheiten.
Arbeiten an anderen Beständen
Erneut lag ein Arbeitsschwerpunkt der Abteilung auf der kon­
servatorischen und restauratorischen Bearbeitung von Band­
beständen. Grundsätzlich wurde an allen behandelten Bän­
den eine Trockenreinigung des Einbands und bei Bedarf des
Buchblocks durchgeführt. Die alten Signaturschilder wurden
abgelöst und die neuen Signaturschilder gemäss der Neuver­
zeichnung aufgebracht. Daneben waren an etwa der Hälfte
der Einheiten unterschiedliche Massnahmen erforderlich. Da­
zu zählten etwa Rissschliessungen im Buchblock, das Unter­
legen von losen oder gebrochenen Einbandrücken, das Fes­
tigen von Einbandecken und -kanten sowie die Anfertigung
von Schutzverpackungen. Auf diese Weise wurden weitere
50.14 Laufmeter von RR II bearbeitet, womit die Arbeiten an
diesem Bestand abgeschlossen sind.
Für das Projekt «Neuerschliessung der Notariatsbestände»
wurden im Berichtsjahr durch die Beständeerhaltung insge­
Kompetenzzentrum AV-Medien
2006 formulierte das Staatsarchiv erstmals die strategische
Zielsetzung, ein Kompetenzzentrum für audiovisuelle Medien
aufzubauen, und begann noch im selben Jahr mit der Um­
setzung. Über die entsprechenden Tätigkeiten und Fortschrit­
te wurde an dieser Stelle regelmässig berichtet. Inzwischen
sind diese Aufbauarbeiten soweit voran geschritten, dass das
Kompetenzzentrum AV-Medien und seine Tätigkeiten ver­
mehrt auch von aussen wahrgenommen werden. Zu dieser
verstärkten Wahrnehmung trug unter anderem auch eine Prä­
sentation bei, die Romano Padeste anlässlich des MemoriavKolloquiums 2014 hielt, das Ende November in Chur unter
dem Titel «Das audiovisuelle Erbe und die Rolle der Kantone»
stattfand.
Mit dem Entscheid, ein Kompetenzzentrum AV-Medien auf­
zubauen, ging die Realisierung eines ersten Magazins für AV-
46
Abteilungen
47
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Medien mit entsprechendem Klima einher, das 2007 in Betrieb dämpfen festgestellt. Mit der Herstellung von Ersatzdigitali­
genommen werden konnte. Bereits zum damaligen Zeitpunkt saten wurde auch hier ein externer Dienstleister betraut.
stand fest, dass für AV-Medien weitere Magazinkapazitäten
Die Erarbeitung von Grundlagen und die Spezifikation von
und noch idealere Klimabedingungen notwendig werden wür­ Prozessen zur Herstellung digitaler Gebrauchskopien von
den, weshalb in Bau 3, der gegenwärtig geplant wird, weitere analogen Videobändern wurde vorangetrieben, wobei auch
Magazinräume für AV-Medien vorgesehen werden. Im Früh­ konkrete Beispiele erstellt wurden. Im Zusammenhang mit
ling wurde zuhanden der Planungsgruppe ein Klimakonzept den oben erwähnten konservatorischen Massnahmen wur­
den zudem Hilfsmittel für die Identifizierung von Trägermate­
für diese Räume ausgearbeitet.
Das Klimakonzept sieht vor, die bearbeiteten AV-Bestände rialien bei schwarz-weissen Planfilmen erstellt.
Eine zentrale Daueraufgabe des Kompetenzzentrums AVje nach Archivalienart, Materialien und Verfügbarkeit von Ge­
brauchskopien entsprechend den einschlägigen Normen und Medien besteht im Auf- und Ausbau einer Infrastruktur zur
Empfehlungen in drei verschiedenen Klimazonen unterzubrin­ Wiedergabe unserer audiovisuellen Quellen. Bereits im Vor­
gen, während das heute bestehende AV-Magazin zum Ablie­ jahr konnte der Bestand an Geräten insbesondere für die
ferungsmagazin für AV-Medien umfunktioniert wird. Da mit Wiedergabe diverser Videoformate beträchtlich erweitert wer­
fortschreitendem Bearbeitungsstand und zunehmender Ver­ den. 2014 tauchten in Beständen und Ablieferungen weitere
fügbarkeit von Gebrauchskopien vermehrt Archivalien in käl­ Videoformate auf, für die jeweils relativ zeitnah Wiedergabe­
teren Klimazonen gelagert werden können, musste das Kon­ geräte beschafft werden konnten. Aktuell können die meisten
zept eine entsprechende Flexibilität bieten. Das für AV-Me­ der vorhandenen Videoformate mit der hauseigenen Infra­
dien vorgesehene Magazinvolumen in Bau 3 wurde deshalb struktur abgespielt werden.
Inzwischen ebenfalls gut aufgestellt sind wir mit Wieder­
in vier Zellen unterteilt, wovon eine bei 0° Celsius und die üb­
rigen drei je nach Bedarf bei 4° oder 12° betrieben werden gabegeräten für diverse Audioband- und Audiokassettenfor­
mate einschliesslich Formate für verschiedene Diktiergeräte.
können.
In Zusammenarbeit mit den Abteilungen Überlieferungs­ Für weitere Tonträger wie Acetat- und Schelllackplatten wer­
bildung und Aktenerschliessung wurden zahlreiche Abliefe­ den dagegen die Dienstleistungen der Schweizerischen Na­
rungen und Bestände mit AV-Medien bearbeitet. Die Arbeiten tionalphonothek in Anspruch genommen, da aufgrund unse­
des Kompetenzzentrums AV-Medien konzentrierten sich da­ rer tiefen Stückzahlen der Aufbau einer eigenen Infrastruktur
bei vor allem auf die Bestimmung von medienspezifischen nicht gerechtfertigt wäre.
Die Ende 2012 ins Leben gerufene Preservation Planning
Merkmalen, die Erfassung konservatorischer Zustände und
die Umsetzung konservatorischer Massnahmen. In diversen Expertengruppe der KOST, in der von Seiten des Staatsar­
Beständen wurden dabei Negative auf Cellulosenitrat-Träger­ chivs Zürich Romano Padeste vertreten ist, führte ihre Arbeit
material entdeckt. Da dieses Trägermaterial chemisch insta­ fort. In vierteljährlichen Treffen und weiteren Aktivitäten, teil­
bil ist, im Lauf des Zerfallsprozesses Salpetersäuredämpfe weise auch in Untergruppen, wurden diverse Themen bear­
absondert (was benachbarte Bestände gefährden kann) und beitet sowie mehrere Studien, die durch die Geschäftsstelle
zudem ein erhebliches Brandrisiko in sich birgt, wurden sol­ der KOST erarbeitet wurden, kritisch begleitet. Nachdem die
che Negative, wo immer sie auftauchten, systematisch digi­ Expertengruppe in der Startphase durch diverse akute Fra­
talisiert und durch archivfeste Kopien ersetzt. Bei kleineren gestellungen stark ausgelastet war, bot sich für sie dieses
Mengen wurden Digitalisate und Ersatzkopien mit der haus­ Jahr auch die Möglichkeit, sich intensiver mit den Grundlagen
eigenen Infrastruktur der Reprostelle erstellt. Grössere Men­ des Preservation Planning zu befassen, ein entsprechendes
gen wurden dagegen an externe Dienstleister übergeben, wo­ visuelles Modell zu entwickeln und die eigene Funktion ge­
bei das Kompetenzzentrum AV-Medien die Koordination und nauer zu definieren.
technische Betreuung solcher Aufträge an Externe übernahm.
Ausserdem wurden bei einer grösseren Menge Röntgenbilder Mikroverfilmung
teilweise deutliche Anzeichen für einen fortgeschrittenen Zer­ Nach dem Ausscheiden von René Moulin aus den Diensten
fallsprozess des Trägermaterials (in diesem Fall Cellulose­ des Staatsarchivs 2009 lag die praktische Abwicklung von
acetat) in Form von erhöhter Absonderung von Essigsäure­ Mikrofilmprojekten fast ausschliesslich in den Händen von
48
Abteilungen
Elvira Dietliker. Nach einem Marschhalt bei den Verfilmungs­
projekten und einer Zustandsanalyse der Sicherheitsfilme
eigener Bestände wurde 2013 mit der Verfilmung der Archiv­
kataloge wieder ein erstes grösseres Verfilmungsprojekt ge­
startet, das im zweiten Quartal 2014 abgeschlossen werden
konnte. Um das praktische Know-how wieder breiter abzu­
stützen, wurde Anfang Jahr Kurt Bickel in die Erstellung und
Verarbeitung von Mikrofilmen eingearbeitet. Dazu wurde vor­
gängig die Arbeitsdokumentation zur Herstellung von Mikro­
filmen überarbeitet und auf den aktuellen Stand gebracht. Seit
Februar werden nun die Verfilmungsprojekte wöchentlich al­
ternierend durch Elvira Dietliker und Kurt Bickel bearbeitet.
Im September wurde als neues Projekt die Neuverfilmung
des Bestandes B II gestartet. Da die Verfilmung der Bände
mit den restauratorischen Arbeiten an den Bänden koordiniert
werden muss, mussten diese in mehrere Tranchen unterteilt
und über einen längeren Zeitraum als ursprünglich erhofft
verteilt werden.
Die Verwaltung und Bewirtschaftung der Sicherheitsmik­
rofilme erfolgte in der Vergangenheit zunächst mittels Tabel­
len in Papierform, von denen die ältesten aus dem Jahr 1958
stammen, später in Form von elektronischen Jahreslisten, die
schliesslich 2006 in einer grossen Mastertabelle zusammen­
geführt wurden. Im Frühling 2014 startete in Zusammenarbeit
mit der Abteilung Aktenerschliessung die Aufbereitung dieser
Daten für den Import ins Archivinformationssystem AIS. Da
die Konsistenz der Angaben in der historisch gewachsenen
Mastertabelle grosse Schwankungen aufwies, ging es zu­
nächst darum, ihren Inhalt so weit wie möglich zu vereinheit­
lichen und in eine importierbare Form zu bringen. Nach dem
Import der Daten erfolgten wo nötig weitere Bereinigungs­
arbeiten, die Erstellung von Verweisen zu den originalen Ar­
chivalien und schliesslich die Verpackung und Etikettierung
der Filme entsprechend den geltenden Richtlinien. Diese Ar­
beiten sind gegenwärtig noch im Gang. Zukünftig erfolgt die
Verwaltung und Bewirtschaftung der Filme direkt im AIS.
Wiederum wurde die Infrastruktur der Reprostelle für Zu­
standsdokumentationen von Archivalien für die Beständeer­
haltung, zur Herstellung zahlreicher Gebrauchs- und Ersatz­
digitalisate im Auftrag der Aktenerschliessung sowie für di­
verse Editionsprojekte eingesetzt.
Während in den vergangenen Jahren die Zahl der bestell­
ten Mikrofilm-Gebrauchskopien permanent rückläufig war
und 2013 mit gerade mal vier Stück einen Tiefststand erreich­
te, wurde 2014 in diesem Bereich mit 17 bestellten Kopien
wieder eine Zunahme registriert.
Reproduktionen
Die Anzahl der im Auftrag der Abteilung Individuelle Kunden­
dienste IKD abgewickelten Reproaufträge bewegte sich mit
93 Aufträgen und 553 erstellten Digitalisaten auf dem Niveau
des Vorjahres (2013: 95 Aufträge und 543 Digitalisate). Im
vierten Quartal 2014 wurde zudem damit begonnen, den sys­
tematischen Import dieser Digitalisate ins Archivinformations­
system vorzubereiten.
49
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Editionsprojekte
Überblick, Allgemeines
Die verschiedenen Projekte und Online-Angebote der Abtei­
lung – mit vielfältigen Bezügen zu den Kernprozessen Akten­
erschliessung und Individuelle Kundendienste – durchliefen
im Berichtsjahr sehr unterschiedliche Stadien, vom Abschluss
eines kleineren Projekts über fortgeschrittene Projektstände
bis hin zur Planung und Vorbereitung neuer Projekte.
Margit Gigerl, zuletzt als stellvertretende Abteilungsleiterin
mit verschiedenen Spezialprojekten betraut, verliess das
Staatsarchiv per Ende Mai und wechselte ins Schweizerische
Literaturarchiv in Bern. Als Abteilungsleiterin war sie ab Mai
2009 in zentraler Funktion für den Aufbau der damals neu ge­
schaffenen Abteilung zuständig und übernahm die Gesamt­
verantwortung für die verschiedenen in den letzten Jahren
lancierten Projekte. Das Pionierprojekt TKR entwickelte und
leitete sie mit viel Sachverstand und Engagement während
über vier Jahren und rekrutierte dafür in mehreren Staffeln
zahlreiche studentische Mitarbeitende. Mit ihrer wegweisen­
den Arbeit legte Margit Gigerl wichtige Grundlagen, auf denen
sich die Abteilung weiter entwickeln kann.
Die stellvertretende Abteilungsleitung ging per 1. Juli an
Rainer Hugener über. Ursina Klauser und Sara Zimmermann
übernahmen zum selben Termin die Co-Projektleitung TKR
definitiv. Rainer Hugener leitet zudem ab dem 1. September
das neue Projekt Elektronische Edition der Offiziellen Geset­
zessammlung, nachdem er 2012 bereits die Verantwortung
für das Pilotprojekt innegehabt hatte.
Beim Projekt Transkription und Digitalisierung von Kan­
tonsratsprotokollen und Regierungsratsbeschlüssen seit
1803 TKR konnten – bei gleichzeitiger Fortführung der Tran­
skriptionsarbeit – über 45 000 neue Beschlüsse publiziert wer­
den, womit die Protokolle des Kantonsrats bis 1866, jene des
Regierungsrats bis 1861 online verfügbar sind. Gleichzeitig
wurde die Detailplanung der Arbeiten an den mittels OCRVerfahren generierten Transkripten der gedruckten Beschlüs­
se des 20. Jahrhunderts an die Hand genommen. Dass für
diese Arbeiten ursprünglich keine Projektmittel vorgesehen
wurden, erwies sich als zu optimistisch. Sie gestalten sich
aus verschiedenen Gründen aufwändig – so aufwändig, dass
sie in ein separates Teilprojekt ausgelagert werden mussten,
das das Gesamtprojekt um ein Dreivierteljahr verlängern wird
und wofür eigene Mittel beantragt werden mussten.
Im Projekt Elektronische Rechtsquellen-Edition Zürich
eRQZH wurde weiterhin einerseits an der Verzeichnung und
Transkription von Quellenstücken gearbeitet, der eigentlichen
50
Abteilungen
Edition also. Anderseits beschäftigten das Team nach wie vor
die Konsolidierung der Standards für die digitale Edition und
die Weiterentwicklung des Rechtsquellenportals.
Für das Projekt Elektronische Edition der Offiziellen Ge­
setzessammlung eOSZH konnten sämtliche Vorarbeiten, ein­
schliesslich der Rekrutierung von zwei studentischen Mitar­
beitenden, abgeschlossen werden, so dass mit den eigent­
lichen Arbeiten wie geplant am 1. Februar 2015 begonnen
werden kann.
Das Projekt Kunstdenkmäler-Inventarisation KDI stand er­
neut ganz im Zeichen der Arbeit an den Rohmanuskripten
des sechsten und letzten Bandes der Kunstdenkmäler der
Stadt Zürich. Gleichzeitig traten die Planungen für die Zukunft
der KDI in die entscheidende Phase.
Das Projekt Elektronische Publikation der Zürcher Ehe­
daten des 16.–18. Jahrhunderts EDB erreichte mit der Publi­
kation der Ehedaten des 16. und 17. Jahrhunderts einen ers­
ten, für die Öffentlichkeit sichtbaren Meilenstein.
Beim Projekt Elektronische Edition der Zürcher Stillstands­
protokolle des 17. Jahrhunderts eStPZH wurde die Transkrip­
tion und Publikation von Jahresprotokollen fortgesetzt, wo­
durch die vielfältige Tätigkeit der so genannten Stillstände
immer breiter dokumentiert wird.
Das Projekt Beder-Chronik fand mit der gleichzeitigen Pu­
blikation in analoger und in elektronischer Form seinen erfolg­
reichen Abschluss. Die Öffentlichkeit zeigte grosses Interesse
an den alltagsnahen Aufzeichnungen der Familie Beder.
Für das im kommenden Jahr geplante kleinere Projekt Elek­
tronische Edition der Jahresberichte der Universität Zürich
eJBUZH konnten im Berichtsjahr die Finanzierung gesichert,
das Personal rekrutiert und der Workflow festgelegt werden.
Im August erreichte das Staatsarchiv eine Kooperations­
anfrage von Günter Mühlberger, Institut für Germanistik, Uni­
versität Innsbruck, der bei der Gesuchstellung für das im Rah­
men des EU-Programms Horizon 2020 geplante Projekt
READ (Recognition and Enrichment of Archival Documents)
auf das grosse Korpus an transkribierten Volltexten und digi­
talisierten Originalen des Projekts TKR (bisher rund 125 000
Seiten bzw. 154 Mio. Zeichen) aufmerksam geworden war. In
der Folge bekundete das Staatsarchiv seine Bereitschaft, die
TKR-Daten als ideale Grundlage für das Training einer Soft­
ware zur automatisierten Erkennung historischer handschrift­
licher Dokumente (Handwritten Text Recognition HTR) zur
Verfügung zu stellen und sich – zusammen mit anderen Archi­
ven in Europa – als «Large Scale Demonstrator» am Projekt
zu beteiligen. Hauptmotiv für die Zusage war das grosse In­
teresse auf unserer Seite, entsprechende technische Entwick­
lungen in zukünftigen Editionsprojekten zu nutzen.
Der Teamtag der Abteilung führte die Mitarbeitenden der
verschiedenen Projekte im September nach Schaffhausen
ins Museum Allerheiligen in die Ausstellung «Ritterturnier –
Geschichte einer Festkultur», anschliessend auf einer kleinen
Wanderung an den Rheinfall und ins Besucherzentrum
Schloss Laufen.
Ursina Klauser schloss im Sommer ihr Masterstudium an
der Universität Zürich erfolgreich ab. Sara Zimmermann ab­
solvierte in der zweiten Jahreshälfte mit einem 50 ProzentPensum ein abteilungsübergreifendes Archivpraktikum inner­
halb des Staatsarchivs. Der Pilot dient nun der Entwicklung
eines neuen Layouts für Praktika von Wissenschaftlern/innen.
An der zweitägigen Tagung «Editionen! Wozu? Wie? Und
wie viele?», organisiert unter anderem von der Schweizeri­
schen Gesellschaft für Geschichte und der Rechtsquellen­
stiftung des Schweizerischen Juristenvereins, referierte Rai­
ner Hugener unter dem Titel «Materialität im Medienwandel»
zu grundsätzlichen Fragen im Zeitalter digitaler Editionen. Zu­
dem führte er zusammen mit Georg Vogeler, Universität Graz,
vorgängig einen halbtägigen Workshop zu digitaler Edition
mit XML/TEI durch. Parallel zur Tagung wurde auf dem Fach­
portal infoclio.ch eine Bestandesaufnahme der aktuell rund
hundert in der Schweiz laufenden Editionsprojekte aufge­
schaltet, wo auch die Projekte des Staatsarchivs dokumen­
tiert sind (https://www.infoclio.ch/de/edition-projects).
Die Tagung wurde auch von Ursina Klauser und Christian
Sieber besucht. Ariane Huber, Ursina Klauser und Sara Zim­
mermann nahmen zudem an Seminaren in den Bereichen
Arbeitsmethodik und Projektmanagement teil.
Transkription und Digitalisierung
von Kantonsratsprotokollen
und Regierungsratsbeschlüssen
seit 1803 (Projekt TKR)
Personelles
Ursina Klauser und Sara Zimmermann übernahmen per 1. Juli
die Co-Projektleitung mit Pensen von je 50 Prozent (ab 1. Ja­
nuar 2015 je 60 Prozent) definitiv.
Im Team der Transkriptorinnen und Transkriptoren nahmen
am 3. Februar die noch im Vorjahr rekrutierten sechs neuen
51
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Mitarbeitenden Dorothee Elmiger, Ilona Himmelberger, Ro­ kursen und als Mitarbeiterin am Institut für Bildungsevalua­
man Khereddine, Moritz Lais, Daria Moser und Luzi Schutz tion, wo sie Korrekturarbeiten ausführte.
ihre Tätigkeit auf (Kurzbiografien siehe Jahresbericht 2013,
Julia Stieglmeier, Jg. 1992, besuchte das Gymnasium in
S. 47–48).
Erding bei München und zog 2012 in die Schweiz, um an der
Drei Austritte waren im Verlauf des Jahres zu verzeichnen. Universität Zürich Deutsche Sprach- und Literaturwissen­
Um sich nach Abschluss des Studiums neuen Herausforde­ schaft im Hauptfach sowie Geschichte der Neuzeit und Skan­
rungen zu stellen, beendeten Rahel Leibundgut (deren RRB dinavistik im Nebenfach zu studieren. Neben dem Studium
unter dem Kürzel rlt publiziert sind), Carolin Schwendemann arbeitete sie als Verkäuferin in einem Quartierladen. Zudem
(csn) und Rico Steinemann (rsn) ihre Tätigkeit als Transkribie­ absolvierte sie ein Praktikum bei einem Bundestagsabge­
rende. Wir danken den drei teilweise langjährigen Mitarbei­ ordneten in Berlin und war als Hospitantin am Theater Ulm
tenden herzlich für die geleistete Arbeit und wünschen ihnen tätig.
für die Zukunft alles Gute.
Sarah Stucki, Jg. 1989, studiert seit September 2011 im
Im Oktober wurden die durch bereits erfolgte oder bevor­ Vollstudium Theologie an der Universität Zürich. Bisher arbei­
stehende Austritte vakanten Stellen ausgeschrieben, worauf tete sie unter anderem in den Bereichen Service, Verkauf und
zahlreiche Bewerbungen eingingen. Das Rekrutierungsverfah­ Kundenbetreuung und war zuletzt als Mitarbeiterin im Tele­
ren konnte noch vor Jahresende abgeschlossen werden. Als fonauftragsdienst beschäftigt.
Im Anschluss an seinen Zivildiensteinsatz vom 21. Oktober
mittlerweile fünfte Staffel Transkribierende werden per 1. Feb­
2013 bis 3. Februar 2014 konnte Lenz Furrer für weitere acht
ruar 2015 folgende sechs neue Mitarbeitende starten:
Marco Dal Molin, Jg. 1990, wohnhaft in Bern, absolvierte Monate als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit einem 40 Pro­
nach Abschluss seiner Berufslehre als Konstrukteur die Ma­ zent-Pensum gewonnen werden (Kurzbiografie siehe Jahres­
turität und studiert seit September 2013 Geschichte und So­ bericht 2013, S. 48). Während seiner insgesamt fast einjähri­
zialwissenschaften an der Universität Bern. Er ist ausserdem gen Tätigkeit im Projekt TKR leistete er einen wichtigen Bei­
als Redakteur für das Berner StudentInnenmagazin «unikum» trag zum Projektfortschritt, indem er die semi-automatische
Überarbeitung der durch automatische Texterkennung (OCRtätig und arbeitete zuletzt im Verkauf.
Daniel Hadorn, Jg. 1989, wohnhaft in Zürich, studiert nach Verfahren) generierten Transkripte der gedruckten Regie­
dem Besuch der Kantonsschule in Wattwil SG mit Schwer­ rungsratsbeschlüsse von 1887 bis 1902 (Fraktur) sowie der
punktfach Spanisch seit 2010 Französische und Deutsche Kantonsratsprotokolle von 1898 bis 1995 (Antiqua) konzipier­
Sprach- und Literaturwissenschaften an der Universität Zü­ te und durchführte. Zudem entwickelte er Makros im Bereich
rich. Vor und während des Studiums arbeitete er als Lehrper­ der Qualitätssicherung sowie ein Tool für die automatische
son für Deutsch als Fremdsprache, gab Ergänzungsunterricht PDF-Generierung von seitengenauen Originalbildern.
Ende Februar beendete Urs Müller seinen im Vorjahr als
an verschiedenen Institutionen und war als Detailhandelsver­
käufer sowie zuletzt in der Vollzugsstelle für den Zivildienst «Zivi» begonnenen und dann als studentischer Mitarbeiter
(40 Prozent) fortgesetzten Einsatz im Projekt TKR. Als nächs­
im Regionalzentrum Rüti tätig.
Lara Horisberger, Jg. 1993, stammt aus Biel, wo sie das ter Zivildienstleistender folgte vom 1. April bis zum 27. Juni
Seelandgymnasium besuchte. Seit 2013 wohnt sie in Zürich Daniel Hadorn (Kurzbiografie siehe oben).
Wir danken Lenz Furrer, Urs Müller und Daniel Hadorn herz­
und studiert Allgemeine Geschichte und Deutsche Literatur­
wissenschaft an der hiesigen Universität. Arbeitserfahrung lich für ihre wertvolle Arbeit und wünschen ihnen für die Zu­
konnte sie als Verkaufsberaterin, im Stadtmarketing Biel und kunft alles Gute. Daniel Hadorn wird ab 1. Februar 2015 dem
TKR-Team angehören.
als Kundenbetreuerin in einem Auktionshaus sammeln.
Am 1. Dezember begann Michael Hurni (Jg. 1986) seinen
Eliane Schenk, Jg. 1988, wohnhaft in Winterthur, ist ge­
lernte Fachangestellte Gesundheit mit Berufsmatura. Sie er­ Zivildiensteinsatz und wird bis zum 25. März 2015 das TKRwarb die eidgenössische Maturität an der KME Zürich und Team verstärken. Nach der Matura am Gymnasium Freuden­
studiert nun Germanistik und Allgemeine Geschichte an der berg in Zürich-Enge sammelte er ab 2006 in diversen Anstel­
Universität Zürich. Vor und während des Studiums arbeitete lungen Arbeitserfahrung, so bei der Klubschule Migros und
sie als Fachangestellte Gesundheit, als Leiterin von Deutsch­ der Swiss Life Versicherung. Von 2011 bis 2014 war er für die
52
Abteilungen
mpw Beratungsteam AG tätig, wo er unter anderem für den
Bereich Lektorat verantwortlich zeichnete.
Inhaltliches
Im Zentrum der Arbeiten standen zum einen weiterhin die
Transkription und Publikation von Regierungsratsbeschlüssen
(RRB) und Kantonsratsprotokollen (KRP) mit den verschie­
denen dazwischen liegenden Arbeitsschritten in den Berei­
chen Qualitätssicherung, Fotobearbeitung und Import in die
Archivdatenbank (inklusive beschlussgenaue Schutzfristen­
vergabe). Zum andern galt es, die Überarbeitung der durch
OCR-Verfahren generierten Transkripte der gedruckten RRB
von 1887 bis 1902 (Fraktur) bzw. von 1903 bis 1995 (Antiqua)
und der KRP von 1898 bis 1995 (Antiqua) zu planen.
Rund 185 Mio. (76 Prozent) der auf rund 246 Mio. hochge­
rechneten Zeichen wurden mittlerweile transkribiert. Dabei
sind die bis 1887 handschriftlich verfassten RRB bis zum Jahr
1869 vollständig transkribiert, während sich die Folgejahre
bis 1879 in Arbeit befinden. Die Transkripte der bis 1898 hand­
schriftlich überlieferten KRP liegen bis ins Jahr 1875 vor.
Die Publikation der RRB von 1803 bis 1814 (MM 1.1–MM
1.51), die im Vorjahr nach den TKR-Editionsrichtlinien über­
arbeitet worden waren, erfolgte anfangs des Berichtsjahres.
Somit sind nun auch die frühesten RRB online verfügbar. Die
lückenlose Publikation konnte mit den RRB-Bänden von En­
de 1849 bis Ende 1861 (MM 2.106–MM 2.154) weitergeführt
werden. Chronologisch vorwärts wurden auch die KRP von
Mitte 1841 bis Mitte 1866 (MM 24.24–MM 24.33) veröffent­
licht. Insgesamt handelt es sich um 52 276 neue Verzeich­
nungseinheiten (2013: 33 246) mit 94 699 neuen angehängten
Dateien (67 635), was 42 063 neuen RRB (29 367) und 3582
neuen KRP (1506) entspricht. Aktuell sind damit rund 100 200
RRB und rund 8200 KRP online verfügbar.
Im August konnte das Erreichen der Marke von 100 000
publizierten RRB und KRP in einer Medienmitteilung kommu­
niziert werden. Es gab darüber Berichterstattungen in diver­
sen Zeitungen, und auch die Sendung «Rendez-vous» von
Radio SRF 1 produzierte einen Beitrag zum TKR-Projekt.
Im Rahmen der Bereinigung der gesetzlichen Schutzfris­
ten (vgl. oben Abschnitt Aktenerschliessung) führte Sara Zim­
mermann die entsprechenden Arbeiten bei sämtlichen bisher
publizierten RRB und KRP durch. Am Import neuer RRB und
KRP in die Archivdatenbank vorgängig zur Publikation hatte
erneut Fabienne Lutz (Abteilung Aktenerschliessung) mass­
geblichen Anteil. Die Generierung von seitengenauen PDF-
Dateien der Originalbilder aus JPEG-Dateien für die hand­
schriftlichen RRB und KRP führten wiederum Carmen Kuster,
Roland Romano und Rahel Wyss (Abteilung Individuelle Kun­
dendienste) aus; unterstützt wurden sie durch Kurt Bickel und
Beatrix Jöhl (Abteilung Beständeerhaltung) sowie den Zivil­
dienstleistenden Daniel Hadorn. Für die gedruckten RRB 1887–
1902 und KRP 1898–1995 produzierte Lenz Furrer mittels au­
tomatischem Verfahren bei den RRB beschlussgenaue, bei
den KRP seitengenaue PDF-Dateien der Originalbilder. Der
Stellenantritt der vierten Staffel Transkribierende gab Anlass,
das interne «TKR-Handbuch», in dem die Editionsrichtlinien
detailliert dokumentiert sind, einem Review zu unterziehen.
Neben der Fortführung der Aufbereitung des handschrift­
lichen Teils befasste sich die Projektleitung mit den gedruckt
überlieferten RRB und KRP. Von den betreffenden Bänden
liegen bereits Transkripte vor, die durch OCR-Verfahren von
externen Dienstleistern generiert wurden. Aus verschiedenen
Gründen entspricht das Resultat jedoch nicht den Qualitäts­
standards des TKR-Projekts. Während bei den RRB 1887–
1902 zwar bedeutende Verbesserungen durch semi-automa­
tische Korrekturverfahren erreicht wurden, zeigen sich bei
der Umsetzung von Namen, Zahlen und Tabellen weiterhin
grosse Defizite. Im selben Bereich sowie beim Layout weisen
die OCR-Texte der KRP 1898–1995 Mängel auf. Die RRB 1903–
1995 schliesslich wurden bereits vor zehn Jahren aufbereitet,
so dass Textgüte und Layoutqualität den damaligen Entwick­
lungsstand der OCR-Technologie widerspiegeln. Im Rahmen
eines Pilots wurde der Aufwand einer manuellen Überarbei­
tung dieser drei Teilbereiche eruiert und ein Überarbeitungs­
konzept erstellt. Die RRB 1887–1902 und die KRP 1898–1995
sollen nun von studentischen Mitarbeitenden korrekturgele­
sen und korrigiert werden. Hingegen werden die RRB 1903–
1995, die mit über 156 000 Seiten das grösste Textvolumen
umfassen, nach sehr positiv verlaufenen Tests durch externe
Dienstleister neu digitalisiert, in Einzelbeschlüsse segmen­
tiert, mit OCR aufbereitet und anschliessend mit semi-auto­
matischen Korrekturverfahren gemäss TKR-Qualitätsstan­
dards optimiert. Diese Vorgehensweise erfordert weit weniger
finanzielle Mittel als alle anderen Varianten. Die Arbeiten kön­
nen teilweise mit eigenen Mitteln finanziert werden, teilweise
wird dafür um zusätzliche Mittel aus dem Lotteriefonds nach­
gesucht. So kann gewährleistet werden, dass bis zum Herbst
2017 die beiden für den Kanton Zürich zentralsten Protokoll­
serien integral nach denselben Standards und in konstanter
Qualität online verfügbar werden.
53
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Elektronische Rechtsquellen-Edition
Zürich (Projekt eRQZH)
te das Rechtsquellenportal im Juli auch Hans-Robert Am­
mann und Alain Dubois vom Staatsarchiv Wallis präsentiert
werden.
Editionstätigkeit und Entwicklung des Rechtsquellenpor­
tals sind mittlerweile soweit fortgeschritten, dass das Portal
mit einer ersten Tranche an Quellenstücken im August 2015
für die Öffentlichkeit freigeschaltet werden kann.
Die vier Projektmitarbeitenden setzten die Arbeit an der Ver­
zeichnung relevanter Quellenbestände im Staatsarchiv sowie
in den beiden Stadtarchiven Winterthur und Zürich fort. Vor
allem aber waren sie mit der Transkription und Auszeichnung
ihrer Quellenstücke in XML nach dem Standard der TEI-Richt­
linien beschäftigt, deren Auswahl in einer konsolidierten
Stückliste von rund 300 Dokumenten pro Editionseinheit vor­
liegt. Ariane Huber importierte zudem mittels Bildassistent Elektronische Edition der Offiziellen
eine zweite Tranche von digitalisierten Rechtsquellen (wie sie Gesetzessammlung
auch diesen Jahresbericht illustrieren) in die Archivdatenbank. (Projekt eOSZH)
Durch Pascale Sutter, administrative und wissenschaftli­ Mit Regierungsratsbeschluss Nr. 483 vom 16. April 2014 wur­
che Leiterin der Rechtsquellenstiftung, und Rainer Hugener den die von der Staatskanzlei beim Lotteriefonds beantragten
wurde die Liste der Tags und Attribute, die bei der Auszeich­ Mittel für die Realisierung des Projekts bewilligt. Gemäss Pla­
nung der Transkriptionen Verwendung finden sollen, weiter nung sollen bis Herbst 2016 sämtliche Erlasse der «Offiziellen
konsolidiert; anschliessend wurden Schema und Stylesheets Sammlung der Gesetze, Beschlüsse und Verordnungen des
entsprechend angepasst.
Eidgenössischen Standes Zürich» (OS) aus dem Zeitraum
Parallel dazu beschäftigte die Weiterentwicklung des 1803 bis 1999 über die Archivdatenbank des Staatsarchivs
Rechtsquellenportals durch Jörg Lang, evelix GmbH, Liestal, online zugänglich gemacht werden.
das Team weiterhin. Nach der Optimierung der Anzeige der
Als Begleitgremium konstituierte sich am 16. Juli ein Pro­
Metadaten konnten die Druckfassungen (Einzel-PDF pro jektausschuss, dem der Berichterstatter, die Abteilungsleiter
Quellenstück) spezifiziert werden, die im Rahmen des Daten­ Thomas Neukom und Christian Sieber sowie Martin Jurt als
exports aus den Archivinformationssystemen der beteiligten Vertreter der Staatskanzlei angehören.
Archive erzeugt werden sollen, und zwar einerseits für das
jeweilige Archiv (Publikation via Query), anderseits für das Personelles
Rechtsquellenportal. Weiterhin aufwändig gestaltete sich ins­ Wie bereits der 2012 durchgeführte Pilot wird das Projekt von
besondere die mit verschiedenen komplexen Regeln verbun­ Rainer Hugener geleitet (mit einer Aufstockung seines regu­
dene Umsetzung der Auszeichnungen, die ein ruhiges Schrift­ lären Pensums um 10 Prozent). Als studentische Mitarbeiten­
bild gewährleisten soll. Im Resultat können zwei Darstellungs­ de mit Pensen von je 40 Prozent konnten per 1. Februar 2015
formen der Quellentexte angeboten werden, eine textnahe Severin Frohofer und Jasmin Siemon gewonnen werden.
mit zusätzlich ausgezeichneten Informationen und eine lese­
Severin Frohofer (Jg. 1993) aus Russikon hat im Frühjahr 2014
freundliche, die auch der Druckfassung zugrunde liegt. Für sein Masterstudium der Allgemeinen und Vergleichenden Lite­
die laufende Editionstätigkeit als besonders wertvoll erwies raturwissenschaften sowie der Philosophie begonnen. Er arbei­
sich ein von Jörg Lang entwickelter «TEI-Tester», der es er­ tete als Praktikant im Dörlemann-Verlag und betreut das Kor­
laubt, den transkribierten Text bereits vor dem Export in einer rektorat der Print-Ausgabe der «Zürcher Studierendenzeitung».
simulierten Detailansicht des Rechtsquellenportals zu kont­
Jasmin Siemon (Jg. 1992) aus Oberurnen studiert seit 2011
rollieren.
Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft, Geschichte und
Im September fand ein Austausch mit Lionel Bartolini und Gymnasialpädagogik an der Universität Zürich. Erste Erfah­
Grégoire Oguey statt, den beiden Projektverantwortlichen der rungen im Archivwesen sammelte sie im Rahmen eines Pro­
wieder aufgenommenen Neuenburger Rechtsquellenedition, jekts des Archivdienstleisters Docuteam.
die grosses Interesse bekundeten am «Zürcher Modell»,
Rechtsquellen zu edieren, und am Rechtsquellenportal, das Inhaltliches
von Beginn weg mehrsprachig konzipiert wurde; der TEI-Tes­ In enger Anlehnung an die Richtlinien der anderen Editions­
ter wird im Neuenburger Projekt bereits genutzt. Zuvor konn­ projekte arbeitete Rainer Hugener einen Leitfaden zur Be­
54
Abteilungen
arbeitung der digitalisierten Gesetzestexte aus. Auf dieser
Der historische Teil des Manuskripts wurde zum Jahres­
Grundlage werden die OCR-Texte durch die Firma DTI Ma­ ende in seiner Rohfassung fertiggestellt. Als Anbindung an
nagement AG, Wil SG, aufbereitet und von den beiden stu­ Band V werden den beiden Hauptkapiteln unter dem Motto
dentischen Mitarbeitenden überarbeitet, in die Archivdaten­ «Abbruch und Aufbruch» die für das Werden der Grossstadt
bank importiert und miteinander verknüpft. Auf diese Weise wichtigen Umwälzungen zwischen 1830 und 1860 vorange­
lässt sich die Geschichte staatlicher Regelungstätigkeit auch stellt. Im Kapitel zur Genese der Grossstadt zwischen 1860
über lange Zeiträume nachvollziehen.
und 1893 gelang es mittels Quellenarbeit, neue Aspekte zu
eröffnen. Die zahlreiche Literatur zur Siedlungsentwicklung
und zum Städtebau im 20. Jahrhundert – zu denken ist etwa
an die städtische Wohnbaupolitik – zwang im zweiten Haupt­
Kunstdenkmäler-Inventarisation
kapitel zu einer stringenten Analyse und Verdichtung der Er­
des Kantons Zürich
kenntnisse.
(Projekt KDI)
Im August 2015 wird das Manuskript inklusive Abbildun­
gen, Pläne und Abbildungslegenden der Gesellschaft für
Allgemeines, Personelles
Im Berichtsjahr erfolgten keine personellen Veränderungen. Schweizerische Kunstgeschichte GSK zur Prüfung und Pro­
Seit September sind die beiden wissenschaftlichen Teilzeit­ duktion abgegeben. Zum selben Zeitpunkt werden Regula
stellen wieder mit je 50 Prozent dotiert, nachdem sie vorüber­ Crottet und Verena Rothenbühler ihre Arbeiten im Rahmen
des Projekts abschliessen. Schön wäre, wenn die beiden er­
gehend bei 60 Prozent lagen.
Aufgrund des vom Berichterstatter und vom kantonalen fahrenen Kunstdenkmälerinventarisatorinnen für das nächste
Denkmalpfleger Beat Eberschweiler entwickelten Vorschlags Teilprojekt zur kantonalen Denkmalpflege wechseln könnten.
konnten die Rahmenbedingungen und Modalitäten für den per Karl Grunder wird, weiterhin als Mitarbeiter des Staatsarchivs,
2015 geplanten Übergang der KDI vom Staatsarchiv (Direk­ bis August 2016 die Produktion von Band VI betreuen und die
tion der Justiz und des Innern) zur kantonalen Denkmalpflege notwendigen Abschlussarbeiten (Register, Lektorat usw.) vor­
(Baudirektion) bilateral konsolidiert und am 17. September vom nehmen.
Regierungsrat im Rahmen des Geschäfts «Bewilligung von
jährlich wiederkehrenden Überträgen aus dem Lotteriefonds
an die Direktionen» zuhanden des Kantonsrats verabschiedet Elektronische Edition der Zürcher
werden. Gleichzeitig ging die Federführung in der weiteren Ehedaten des 16.–18. Jh.
Planung vom Staatsarchiv an die Denkmalpflege über. Ge­ (Projekt EDB)
mäss Vorschlag soll die KDI zukünftig durch Beiträge aus dem Hans Ulrich Pfister schloss im Juni die Kontrollarbeiten an
Lotteriefonds finanziert werden und ihre Arbeitsergebnisse den Einträgen aus dem 16. und 17. Jahrhundert ab und setz­
primär digital publizieren. Die Neubearbeitung soll in einem te die Überprüfung der Eheeinträge des 18. Jahrhunderts fort.
ländlichen Bezirk des Kantons ihre Fortsetzung finden. Zu Jah­ In der zweiten Jahreshälfte bereiteten von Seiten der Abtei­
resende stand das Geschäft vor der Beratung durch die kan­ lung Aktenerschliessung Monika Rhyner und von Seiten der
Abteilung Editionsprojekte Christian Sieber die rund 120 000
tonsrätliche Finanzkommission.
Datensätze des 16. und 17. Jahrhunderts aus 136 städtischen
und ländlichen Kirchgemeinden für den Import in die Archiv­
Inhaltliches
Das Berichtsjahr war vollumfänglich den Arbeiten an Band VI datenbank auf. Im Dezember konnten die Daten publiziert
der Kunstdenkmäler der Stadt Zürich («Die Grossstadt zwi­ werden – jene, die in den Beständen des Staatsarchivs über­
liefert sind, weiterhin im Fonds E III (Zivilstandsbücher der
schen 1860 und 1940») gewidmet.
Der kunsthistorische Teil des Manuskripts konnte in seiner Landgemeinden), jene, die in den Kirchenbüchern der Stadt­
Rohfassung bis Ende August fertiggestellt werden; bis Ende Jahr archive Winterthur und Zürich sowie in den Archiven des Kan­
erfolgte die Redaktion der Texte. Als Bandstruktur zeichnet sich tons Thurgau überliefert sind (und von denen das Staatsar­
die Teilung in themen- und ortsspezifische Übersichtstexte ab, chiv nur Reproduktionen besitzt), neu im Fonds Turicensia in
die durch die Analyse exemplarischer Bauten illustriert werden. anderen Institutionen TAI.
55
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Ergänzend zur Publikation im Archivkatalog werden An­
fang 2015 alphabetische Zusammenstellungen (Reports), sor­
tiert nach den Familiennamen sowohl der Männer als auch
der Frauen, auf der Website des Staatsarchivs veröffentlicht.
Elektronische Edition der Zürcher
Stillstandsprotokolle des 17. Jh.
(Projekt eStPZH)
Chronos Verlag, Zürich, begleitet hatten, erfolgte im Juni die
parallele Publikation der Buchausgabe und (über die Archiv­
datenbank des Staatsarchivs) der elektronischen Version der
Edition der frühneuzeitlichen Beder-Chronik (http://suche.
staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=1453326). Zum Pro­
jektabschluss fand im August im reformierten Kirchgemein­
dehaus Enge eine von Chronos Verlag und Staatsarchiv ge­
meinsam organisierte Vernissage statt mit vorgängigem
Quartierrundgang zu Schauplätzen der Beder-Chronik, unter
anderem dem ehemaligen Standort des Wohnhauses der Fa­
milie Beder an der gleichnamigen Strasse (Abzweigung Stein­
entischstrasse).
Publikation und Vernissage fanden ein erfreuliches Medi­
enecho, namentlich in der Neuen Zürcher Zeitung und im
Landboten. Ein schöner Ausdruck des öffentlichen Interesses
an der Beder-Chronik besteht darin, dass die Buchausgabe
noch im Berichtsjahr eine zweite Auflage erlebte.
Im Rhythmus der Vorjahre wurden zwei weitere Tranchen
Protokolltexte publiziert aus den Kirchgemeinden Aeugst am
Albis, Brütten, Bubikon, Glattfelden, Gossau, Greifensee, Grün­
ingen, Kyburg, Lindau, Pfäffikon, Regensdorf, Rüti, Schwer­
zenbach, Thalwil, Wald, Wetzikon, Wila und Zollikon sowie
St. Peter in Zürich, teilweise als Fortsetzung bereits online ver­
fügbarer Reihen. Die Gesamtzahl der publizierten Jahrespro­
tokolle aus nunmehr 32 Kirchgemeinden des Kantonsgebiets
erhöhte sich auf 700, womit über 80 Prozent der gesamten
Textmenge verfügbar ist und das Projekt 2015 wie geplant ab­
geschlossen werden kann.
Elektronische Edition der Jahresberichte
Die mittlerweile konsolidierten Editionsrichtlinien – abge­ der Universität Zürich
fasst in Anlehnung an jene des bereits abgeschlossenen Pro­ (Projekt eJBUZH)
jekts Elektronische Edition der Zürcher Schulumfrage 1771/ Die 2013 erstellte Projektskizze wurde von Christian Sieber
1772 – wurden zusammen mit dem Abkürzungsverzeichnis verfeinert und um die nötigen Kennzahlen ergänzt, worauf ein
auf der Website des Staatsarchivs publiziert.
Budget erstellt werden konnte. In die Finanzierung des über­
In inhaltlicher Hinsicht zeigt sich in den Protokolltexten, wie schaubaren Projekts, dessen Workflow in idealer Weise aus
der Stillstand gegen Ende des 17. Jahrhunderts zusätzliche Erfahrungen im Projekt TKR wird schöpfen können, teilen sich
Aufgaben in Richtung Vormundschafts- und Sozialbehörde die Universität und das Staatsarchiv. Die Projektleitung ab
übernimmt. So werden durch den Stillstand Kinder verdingt, 1. Mai 2015 wird Ursina Klauser, Co-Projektleiterin TKR, über­
Getreide und Reis infolge Klimaverschlechterung angekauft nehmen; für die Transkriptions-, Kollations- und Korrektur­
und verteilt und die Folgen von Aus- und Abwanderung be­ arbeiten der drei Texttranchen (bereits früher transkribierte
handelt. Die städtischen Protokolle von St. Peter in Zürich the­ Jahresberichte 1833–1860, noch zu transkribierende hand­
matisieren ausführlich Konflikte um Kirchenstühle, die für be­ schriftliche Jahresberichte 1860–1900, Typoskript-Jahresbe­
stimmte Amtsträger bzw. Familien reserviert waren, aber auch richte 1901–1912) wird mit einem 40 Prozent-Pensum Frau
das Bemühen um den korrekten («demokratischen») Ablauf Salome Schoeck besorgt sein.
Salome Schoeck, Jg. 1977, schloss ihr Studium in Italieni­
von Pfarrerwahlen, während die Kontrolle von sittlich-morali­
schen Belangen in der Stadt ungleich schwächer betrieben scher und Deutscher Sprach- und Literaturwissenschaft 2005
wurde als in den Landgemeinden. Das Protokoll von Grünin­ mit dem Lizenziat ab. Seither war sie massgeblich an diver­
gen behandelt ausserdem ausführlich den Stadtbrand von 1685. sen Buchprojekten beteiligt, so an der Publikation des Brief­
wechsels von Meinrad und Bettina Inglin sowie an der Editi­
onsreihe «Pfarrherren, Dichterinnen, Forscher» mit Dokumen­
ten der Familie Spyri, wo sie für Band 4 («Johanna Spyri und
Elektronische Edition
die Familie Kappeler: Briefe») verantwortlich zeichnete.
der Beder-Chronik
Geplant ist, das Projekt noch 2015 abzuschliessen und die
Nachdem Sarah Biäsch und Christian Sieber in der ersten
Jahreshälfte die Drucklegung der Buchausgabe durch den Texte online verfügbar zu machen.
56
Archivleitung
Separate Projekte
Schlieren in der Sattelzeit 1750–1850
(Legat Ursula Fortuna)
Im März konnten Bruno Meier, hier+jetzt, Verlag für Kultur und
Geschichte, Baden, und Verena Rothenbühler, freischaffende
Historikerin, als Projektverantwortliche für die im Vorjahr kon­
zipierte Buchpublikation gewonnen werden. Daraufhin reich­
te die «IG Schlieren in der Sattelzeit 1650–1750», bestehend
aus den Staatsarchiven der Kantone Aargau und Zürich, im
Mai bei den Lotteriefonds der beiden Kantone Gesuche um
je eine kleine Zusatzfinanzierung ein, die der Kanton Aargau
zwischenzeitlich gesprochen hat. Geplant ist, das Projekt, das
hauptsächlich aus dem Legat einer verstorbenen Benutzerin
des Staatsarchivs finanziert wird, zwischen Frühling 2015 und
Anfang 2017 durchzuführen.
Zürcher Taschenbuch
Das Zürcher Taschenbuch wird seit 1858 (Alte Folge) bzw.
1878 (Neue Folge) jährlich von der Gesellschaft zürcherischer
Geschichtsfreunde herausgegeben und ist seit jeher eng mit
dem Staatsarchiv verbunden. Begründer war Staatsarchivar
Gerold Meyer von Knonau. Der Verein der Freunde des Staats­
archivs gibt das Taschenbuch als Jahresgabe an seine Mit­
glieder ab. Die meisten Autorinnen und Autoren benutzen
Quellen des Staatsarchivs für ihre Arbeiten und Studien. Re­
daktor ist Meinrad Suter, der neben seiner Arbeit als Histori­
ker seit über zwanzig Jahren in verschiedenen Funktionen als
Mitarbeiter des Staatsarchivs tätig ist.
Das Zürcher Taschenbuch auf das Jahr 2015 besteht aus
zwölf Beiträgen zur Zürcher Geschichte. Sie betreffen ver­
schiedenste Themen aus dem Zeitraum vom 15. bis zum
21. Jahrhundert. Speziell erwähnt sei an dieser Stelle der Bei­
trag von Rebecca Geiger, studentische Mitarbeiterin (Tran­
skriptorin) des Staatsarchivs, über die Eheflucht einer Stadt­
zürcherin im 15. Jahrhundert. Der Aufsatz von Rebecca Geiger
beruht auf den Rats- und Richtebüchern des Staatsarchivs
und zeigt auch, mit welchen Schwierigkeiten bei der Interpre­
tation von spätmittelalterlichen Quellen zu rechnen ist. Eben­
falls speziell zu erwähnen ist der Nachruf auf Alfred Bütikofer
(1944–2013), der von 1981 bis 2007 Stadtarchivar von Winter­
thur war.
Zürich, Ende Januar 2015, Beat Gnädinger
57
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
58
Verein der Freunde
des Staatsarchivs
Der Verein der Freunde des Staatsarchivs wurde am 28. Juni 1976 gegründet
Mitgliederbeiträge
Kategorie
Betrag
Einzelmitgliedschaft
Fr. 40.– pro Jahr
Einzelmitgliedschaft auf Lebenszeit
Fr. 600.–
Kollektivmitgliedschaft
Fr. 80.– pro Jahr
Kollektivmitgliedschaft
(kulturelle Organisationen oder Institute)
Fr. 45.– pro Jahr
Statuten
1Unter der Bezeichnung «Verein der Freunde des Staatsarchivs» besteht in Zürich ein Verein
im Sinne von ZGB Art. 60 ff.
2Der Verein hat den Zweck, dem Staatsarchiv des Kantons Zürich fördernd zur Seite zu stehen
und das Verständnis für das zürcherische Archivwesen im Allge­meinen zu vertiefen.
3Mitglieder des Vereins sind natürliche oder juristische Personen. Die Aufnahme erfolgt durch
den Vorstand.
4 Die Organe des Vereins sind die Vereinsversammlung und der Vorstand.
5Jährlich findet in der Regel eine Vereinsversammlung statt. Sie wählt den Vorstand alle drei
Jahre und prüft dessen Rechenschaftsbericht und Rechnungsab­lage. Sie legt den Mitglieder­
beitrag fest.
6Der Vorstand besteht aus Präsident, Vizepräsident und einem oder mehreren Beisitzern. Kas­
sier und Aktuar müssen nicht notwendigerweise Vereinsmitglieder sein. Der Präsident wird
von der Vereinsversammlung gewählt. Der Vorstand kon­stituiert sich im Übrigen selbst. Der
Staatsarchivar oder sein Stellvertreter sind eingeladen, mit beratender Stimme an den Vor­
standssitzungen teilzunehmen.
7Der Vorstand vollzieht die Beschlüsse der Vereinsversammlung. Im Übrigen handelt er selb­
ständig im Sinne des Vereinszwecks.
8Für die Verpflichtungen des Vereins haftet einzig das Vereinsvermögen. Bei Auflösung ent­
scheidet der Vorstand im Sinne von Art. 2 der Statuten über die Verwendung des Vereinsver­
mögens.
59
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Vereinsmitglieder
(Stand: Dezember 2014)
Vorstand
Felix Richner, Präsident
Wolf H. Bickel, Vizepräsident
Caesar Schmid, Quästor
Franz Gut
Matthias Senn
Mario von Moos
Beat Gnädinger (ex officio, mit
beratender Stimme)
Administration
Rahel Wyss, Staatsarchiv Zürich
Kollektivmitglieder,
kulturelle Organisationen
Ärztegesellschaft des Kantons
Zürich AGZ, Zürich
Archiv Ortsgeschichte, Wetzikon
Archiv für Zeitgeschichte AfZ,
Zürich
Baugeschichtliches Archiv, Zürich
Chronikstube, Pfäffikon ZH
Dokumentationsstelle, Rheinau
Fokus AG, Zürich
Gottfried Keller-Zentrum, Glattfelden
Heimatmuseumskommission, Wald
INDIVIKAR AG, Wohlen AG
Institut für Schweizerische Refor­
mationsgeschichte, Zürich
Museum Schloss Kyburg, Kyburg
Ortsmuseum, Zollikon
Pfadi Züri/Kantonalverband der
Zürcher Pfadfinderinnen und
Pfadfinder, Zürich
Scheuchzer-Stiftung, Zürich
Schulthess'sche Familienstiftung,
Horgen
Schweizerdeutsches Wörterbuch,
Zürich
Schweizerisches Institut für
Kunstwissenschaft SIK, Zürich
Staatsarchiv des Kantons Aargau,
Aarau
Staatsarchiv des Kantons Schwyz,
Schwyz
Stadtarchiv, Winterthur
Universität Zürich, Rektorat,
Zürich
Vereinigte Zünfte zur Gerwe und
zur Schuhmachern, Zollikon
Verkehrs- und Verschönerungs­
verein, Dübendorf
Zentralbibliothek ZBZ, Zürich
Zentralkomitee der Zünfte Zürichs
ZZZ, Dielsdorf
60
Städte und Gemeinden
Bassersdorf
Bauma
Birmensdorf
Boppelsen
Dübendorf
Elgg
Fällanden
Hütten
Kilchberg
Küsnacht
Ottenbach
Richterswil
Rüti
Schlieren
Schwerzenbach
Uitikon
Unterstammheim
Urdorf
Uster
Wallisellen
Weiningen
Weisslingen
Wildberg
Zollikon
Verein der Freunde des Staatsarchivs
Ehrenmitglieder
Richard Allemann, Herrliberg
Markus Notter, Dietikon
Einzelmitglieder
Martin Akeret, Zürich
Werner Altorfer, Wallisellen
Dorothee Arter, Volketswil
Monika Bach, Marthalen
Rudolf Bachmann, Wädenswil
August Bader, Niederglatt
Heinz Balmer, Konolfingen
David Barnes, Bachenbülach
Ernst Basler, Zollikon
Konrad Basler, Esslingen
Boris Bauer, Zürich
Ernst Baumeler, Oetwil am See
Nicola Behrens, Zürich
Karl Beisbardt, Oberuzwil
Fernanda Beltramello-Suardi, Zürich
Hans Berger, Zollikon
Peter Bertschinger, Bülach
Marlis Betschart, Winterthur
René Biber, Uster
Wolf H. Bickel, Dübendorf
Hans-Martin Bindschedler, Zürich
Nuot Biveroni-Gisel, Effretikon
Domenico Blass, Zürich
Jürg Blass, Zumikon
Kurt U. Blickenstorfer, Thalwil
Andreas Bliggenstorfer, Kloten
Willy Bloch, Winterthur
René Blöchliger, Rümlang
Karin Blümel, Zürich
Roland Böhmer, Langnau am Albis
Reinhard Bodenmann, Brugg AG
Bruno Boller-Schärrer, Schlieren
Fredi Bollinger, Dänikon ZH
Urs Bräm, Zollikon
Ulrich Brandenberger, Trub
Sebastian Brändli, Zürich
Werner Bremi, Geroldswil
Carl Brentano, Kleinandelfingen
Karin Brönnimann, Altikon
Markus Brühlmeier, Zürich
Jürg Bruppacher, Forch
Barbara Bucher, Rüschlikon
Verena Buchmann, Zürich
Peter Bührer, Zürich
Peter Corrodi, Küsnacht ZH
Viktor Dammann, Rüschlikon
Jürg de Spindler, Baar
Hans Peter Diethelm, Fällanden
Christian Di Giusto, Zürich
Mark Dressler, Hütten
Andreas Dürr, Hombrechtikon
Alfred Egli, Küsnacht ZH
Christoph Eggenberger, Zollikerberg
Heinz Emmisberger, Hinteregg
Jean Esseiva, Winterthur
Christoph Fehr, Brütten
Rudolf Fenner, Rifferswil
Richard Flacher, Oberglatt ZH
Christina Frehner-Bühler, Gümligen
Wolfgang Froriep, Rudolfstetten
Heinrich Führer, Bülach
Max Furrer, Zürich
Rebecca Geiger, Adliswil
Margit Gigerl, Zürich
Beat Glaus, Zürich
Peter Gloor, Zürich
Beat Gnädinger, Benken ZH
Ulrich Grolik, DE-Berlin
Gabriel Gross, Zürich
Erich Gujer, Zürich
Andé Gut, Zollikerberg
Franz Gut, Wollerau
Christian Martin Gutekunst, Zürich
Wilfried Gutmann, Horgen
Werner Gysel, Kilchberg
Martin Haas, Winterthur
Hansruedi Hächler, Rüdlingen
Rudolf Hauser, Zürich
René Hauswirth, Küsnacht ZH
Walter Hertig, Kloten
David Hess, Berikon
Hans-Jürg Hintermann, RiedtNeerach
Thomas Hintermann, Lengnau AG
Jean-Marc Hochstrasser, Wetzikon
Hillmar Höber, Zürich
Paul F. Hösli, Zürich
Patrick Hug, Zürich
Willy Hug, Affoltern am Albis
Hugo Hungerbühler, Rüti ZH
Thomas Huonker, Zürich
Philipp Hürlimann-Friebus, Zürich
Urs Hürlimann, Zürich
Esther Hüsler, Olten
Jolanda Hunziker, Zürich
Karin Huser, Zürich
Jan Hyllested, DK-Randers
Martin Illi, Kilchberg ZH
Thomas Illi, Wolfhausen
Hans Ingold, Oetwil an der Limmat
Andreas Käthner, Marthalen
René Kalt, Maur
Robert Karrer, Zürich
Gottfried Katzgrau, Zürich
Jakob Keller, Rümlang
Sylvie Keller, Dietikon
Ursina Klauser, Winterthur
Andreas Knecht, Bassersdorf
Adrian Knoepfli, Zürich
Peter Köhler, Meilen
Erich Koch, Zürich
Pierre Koller, Zürich
Walter Koller, Zürich
Hubert Krucker, Volketswil
Konrad J. Kuhn, Zürich
Oliver Kuhn, Zürich
Thomas Kull, Zollikon
Ernst Landolt, Hütten
Felix Landolt, Zürich
Erich Lang, Zürich
Kurt Langhard, Zürich
61
Daniel Lätsch, Jona
Thomas Leckebusch, Zürich
Martin Leonhard, Zürich
Walter Letsch, Zollikon
Beatrice Luginbühl, Zürich
Martin Maag, Zürich
Hugo Maeder, Dübendorf
Silvie Fee Matter-Michel, Zürich
Andres Meier, Zürich
Walter Meier, Eglisau
Esther Meierhofer Ezeibe, Zürich
Theresia Meili-Stalder, Hedingen
Rolf Meissgeier, Glattfelden
Brigitte Meles, Basel
Ruth Messikommer, Seegräben
Werner Messikommer, Seegräben
Therese Metzger, Münsingen
Helmut Meyer, Zürich
Pio Meyer, Wald ZH
Christoph Mörgeli, Stäfa
Claudia Moritzi, Greifensee
Rolf Mösli, Kriessern
Andreas Müller, Hausen am Albis
Doris Müller-Füglistaler, Dietlikon
Hansruedi Müller, Zürich
Verena E. Müller, Zürich
Jürg Leonhard Muraro, Winterthur
Urs H. Naegeli-Frutschi, Zürich
Thomas Neukom, Rafz
Gian-Andrea Nogler, Zürich
Eugen Ott, Neftenbach
Pascal Pauli, Zürich
Bruno Pfister, Egg
Hansueli Pfister, Winterthur
Heinz Pfleghard, Epalinges
Adrian Pretto, Kilchberg ZH
Christian Rahn, Zürich
Peter Rahn, Kilchberg ZH
Josua Raster, Hinwil
Urs Rauber, Zürich
Daniel Reuter, Zürich
Felix Richner, Bubikon
Bernhard Rieder, Frauenfeld
August Rohr, Diesbach
Franz Roos, Dübendorf
Andrea Rosenbusch, Zürich
Alex Rübel, Zürich
Gregor A. Rutz, Zollikon
Aurelia Schaad, Eglisau
Beatrice Schärli, Zürich
Heinrich Schärer, Kirchdorf
Peter Scheck, Schaffhausen
Martin Schellenberg, Wetzikon
Mathias Schindler, Zürich
Eliane Schlatter, Zürich
Hedwig Schläpfer-Denzler, Schlieren
Roger Schlegel, Meilen
Ulrich Schlüer, Flaach
Bruno Schmid, Uster
Caesar Schmid, Zufikon
Frieda Schmid-Bai, Oberägeri
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Hans A. Schmid, Schwerzenbach
Jos Schmid, Zürich
Jürg Schmid, Volketswil
Regula Schmid Keeling, Küsnacht
Stefan G. Schmid, Zürich
Hans Schmidhauser, Zürich
Jan Schneebeli, Affolfern am Albis
Bernhard Schneider, Ottenbach
Hansheinrich Schneider, Pfäffikon ZH
Viktor Schobinger, Zürich
Clausdieter Schott, Zumikon
Ernst Schudel, Walenstadtberg
Peter Schweizer, Zürich
Martin Schwyzer, Dübendorf
Annemarie Seger, Wetzikon ZH
Matthias Senn, Zürich
Georg Sibler, Zürich
Andreas Sidler, Wetzikon ZH
Bruno Sidler, Mettmenstetten
Christian Sieber, Langnau am Albis
Dominik Sieber, Zürich
Armin Sierszyn, Bäretswil
Otto Sigg, Hettlingen
Margrit Silberer, Zürich
Claudio Soliva, Effretikon
Stefan Sonderegger, Herisau
Hans Spillmann, Uster
Kurt Spillmann, Zürich
Daniel Spörri, Zollikon
Marco Spühler, Zürich
Verena Stadler, Zürich
Antonietta Staub, Zürich
Riccardo Steiner, Neftenbach
Franz Stocker, Zürich
Heinzpeter Stucki, Mettmenstetten
Meinrad Suter, Hettlingen
Meinrad Suter, Rickenbach-Attikon
Werner Suter, Maur
Walter Tessaloro, Hütten
Denise Thoma, Zürich
Bettina Tögel, Spiegel bei Bern
Alfred Trösch, Zollikon
Hans-Peter Trutmann, Dietikon
Conrad Ulrich, Zürich
Klaus Urner, Zürich
Robert Urscheler, Horgen
Susi Verheyen, Stadel
Rudolf Vögele, Zürich
Guido von Castelberg, Zürich
Reinhard von Meiss, Zürich
Mario von Moos, Fehraltorf
Marc von Schulthess, Zollikon
Iris Vontobel, Binz
Ruedi Vontobel, Zürich
David und Martha von Wyss,
Richterswil
Eva Wagner-Herzog, Zürich
Bettina Walser, Dübendorf
Martin Weber, Herrensberg
Thomas Weibel, Gossau SG
Ernst Weilenmann, Herrliberg
Reto Weiss, Chur
Philippe Welti, Zürich
Christine Werndli Storni, Bachs
Janos Wettstein, Zürich
Gertrud Weymuth-Morf, Fällanden
Markus Wickihalder, Zell
Robert Widler-Bosshard, Weisslingen
Georg Wiederkehr, Bäch
Hans-Jörg Wirz, Zürich
Hans Wolff, Volketswil
Stefan Woodtli, Sternenberg
Lucas Wüthrich, Regensdorf
Samuel Wyder, Aesch-Forch
Rebekka Wyler, Zürich
Jaime Wyss, Dübendorf
Pit Wyss, Dielsdorf
Benedikt Zäch, Winterthur
Sara Zimmermann, Zürich
Peter Ziegler, Wädenswil
Dieter Zobl, Rüschlikon
Franz Felix Züsli, Zürich
Markus Züst, St. Margrethen
Annette Zweifel Färber, Uster
Josef Zweifel, Urdorf
62
Verein der Freunde des Staatsarchivs
63
Staatsarchiv des Kantons Zürich Jahresbericht 2014
Jahresbericht 2014
Gestaltung, Produktion
Abbildungen
Druck
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Staatsarchiv des Kantons Zürich
Werner Bühlmann, Zürich
Staatsarchiv des Kantons Zürich
Sihldruck AG, Zürich
by Staatsarchiv des Kantons Zürich
64
Kanton Zürich
Direktion der Justiz und des Innern
Staatsarchiv
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