Webinar CROI 2015 Hinweise zum Ablauf Sie können über die Chat-Funktion Fragen stellen oder kommentieren. In diesem Fenster sehen Sie das Video des Präsentatoren. Unter dem Chatfenster finden Sie die Eingabezeile. Standardgemäß steht der Chat auf „Alle“. Teilnehmerliste Dies ist die Präsentationsfläche Rechtliche Hinweise • Der Eigengebrauch von Folien dieser Präsentation ist gestattet. Eine öffentliche Nutzung in Vorträgen Bedarf einer Genehmigung durch die DAIG oder die dagnä e.V. • Die Inhalte der Webinar-Serie reflektieren die Meinung der Webinar Gruppe. Es handelt sich nicht um offizielle Positionen der DAIG oder der dagnä e.V. • Die unterstützenden Pharmazeutischen Unternehmen haben weder Anteil an der Erstellung der Webinare noch Einfluss auf deren Inhalte. Rechtliche Hinweise • Teile der Präsentation können Studien über in Deutschland nicht zugelassene Medikamente bzw. nicht zulassungskonforme Anwendung oder Dosierung von bereits zugelassenen Medikamenten enthalten. Die Webinar-Gruppe rät ausdrücklich vom off-label Gebrauch von Medikamenten ab • Medizinisch-therapeutische Entscheidungen dürfen nur durch einen in der HIV-Medizin ausgebildeten Arzt getroffen werden • Die Inhalte dieses Webinars sind durch die Mitglieder der Webinar-Gruppe mit größter Sorgfalt erstellt worden. Dennoch sind Leser und Zuhörer gehalten, die medizinischen Informationen des Webinars zu verifizieren, bevor sie in der Patientenversorgung umgesetzt werden Webinargruppe Seattle 2015 von links nach rechts: Patrick Braun - Hans-J. Stellbrink - Georg Behrens - Carl Knud Schewe Markus Bickel - Patrick Ingiliz · Christoph Wyen Finanzielle Offenlegung Honorare für Vorträge oder Beratungstätigkeit, Kongress-Sponsoring oder Unterstützung wissenschaftlicher Projekte durch pharmazeutische Unternehmen in den letzten 2 Jahren • Georg Behrens: Abbvie, BMS, Boehringer Ingelheim, Gilead Sciences, Hexal, Janssen Cilag, MSD, ViiV-Healthcare • Knud Schewe: Abbvie, BMS, Boehringer Ingelheim, Gilead Sciences, Hexal, Janssen Cilag, MSD, ViiV-Healthcare • Christoph Wyen: Abbvie, BMS, Boehringer-Ingelheim, Gilead Sciences, Janssen-Cilag, MSD, ViiV-Healthcare • Patrick Ingiliz: Abbvie, Gilead, Boehringer-Ingelheim, MSD, Roche, BMS, Janssen-Cilag, Roche • Hans-Jürgen Stellbrink: AbbVie, Gilead Sciences, MSD, BMS, ViiV Healthcare, Janssen-Cilag • Markus Bickel: Abbvie, BMS, Boehringer Ingelheim, Gilead Sciences, Janssen Cilag, MSD, ViiV-Healthcare • Patrick Braun: AbbVie, Abbott Diagnostics, Beckmann Coulter, Boehringer Ingelheim, Gilead, MSD, Janssen-Cilag, ViiV-Healthcare CROI 2015 Seattle Neues zur Pathogenese Priv. Doz. Dr. med. Markus Bickel »Broadly Neutralizing Antibodies (bNAB)« • Die antivirale Potenz und Breite der bNABs hat sich durch technische Möglichkeiten enorm verbessert • Es ist zu erwarten, dass die bNABs eine wichtige Rolle in der Therapie, PEP, PrEP und bei Heilungsstrategien spielen werden Johnson P CROI 2015 #66 »Broadly Neutralizing Antibodies (bNAB)« Affinität und Potenz verschiedener breit neutralisierender Antikörper Johnson P CROI 2015 #66 »Broadly Neutralizing Antibodies (bNAB)« Affinität und Potenz verschiedener breit neutralisierender Antikörper Johnson P CROI 2015 #66 Antikörpertherapie in der akuten SHIV Infektion bei Rhesusaffen Einmalige Antikörper-Infusion am Tag 10 nach Infektion ART Beginn (2 NRTIs + INSTI) ab Tag 21 nach Infektion Bolton DL CROI 2015 #50 Antikörpertherapie in der akuten SHIV Infektion bei Rhesusaffen Abnahme der Virämie bei Gabe von einem bNAB ähnlich, bei der Kombination von zwei bNAB identisch zur Gabe einer ART Bolton DL CROI 2015 #50 Antikörpertherapie in der akuten SHIV Infektion bei Rhesusaffen Bei Gabe von zwei bNAB war das virale Reservoir in LK (total) und in naiven CD4 Zellen signifikant kleiner Bolton DL CROI 2015 #50 Hohe NK Zell Funktion der Posttreatment Controller (PTC, n=14) aus der Visconti Kohorte • Ursache für niedrige Virämie nach Absetzen der ART bei den PTCs ist unklar • Keine protektiven HLA Typen oder defekte HI-Viren gefunden • Kokultur von NK Zellen von PTCs mit CD4 Zellen: Signifikante NK Zell vermittelte Inhibition neuer HI-Virusproduktion HD: HIV neg. Kontrollen VIR: Unbehandelte HIV+ AVIR: Behandelte HIV+ VIS: Visconti Kohorte Scott-Algara D CROI 2015 #52 Asymptomatische CMV Replikation bei erfolgreich behandelten HIV Patienten (n=45) • In Samenflüssigkeit bei 42% CMV DNA nachweisbar • CMV-DNA Korrelierte mit – – erhöhter PD-1 Expression auf CD4+ Zellen Größe des HIV Reservoirs in CD4+ Zellen Dan JM CROI 2015 #300 Asymptomatische CMV Replikation als Prediktor einer Lues (n=131) • • • • Prospektive Studie mit 3-monatlichem intensivem STI screening 26% haben bakterielle STI in 12 Monaten Follow up 52% mit CMV-DNA Nachweis in der Samenflüssigkeit 3.5-fach höheres, unabhängiges Risiko für eine Syphillis Weibel SG CROI 2015 #304 Niedrigere MCP-1 Konzentration im Sperma mit inzidenter Lues assoziiert • • Niedrigere Baseline MCP-1 Spiegel mit höherem CMV Shedding assoziiert Mechanismus unklar, Kausalität nicht gesichert Weibel SG CROI 2015 #304 Prävention: CROI 2015 – Durchbruch der PrEP? Priv. Doz. Dr. med. Christoph Wyen PrEP: Highlights CROI 2015 • PROUD Study McCormack et al, Abstract 22 LB • IPERGAY Study Molina et al, Abstract 23 LB • Partners Demonstration Project Baeten et al, Abstract 24 Proud Study – PrEP bei high risk MSM in England 545 MSM aus 13 sexual health clinics in England Einschluss: Ungeschützter Analverkehr in den letzten 90 Tagen und keine Kontraindikation gegen Truvada Randomisierung PrEP sofort vs PrEP Beginn nach 12 Monaten PrEP-Arm: Täglich 1 Tabl. Truvada McCormack S CROI 2015 #22LB Proud Study – Hohe Rate an STIs 5% im „immediate Arm“ haben nie mit PrEP begonnen Einnahme einer PEP bei 31% im „deferred arm“ Keine Veränderung des Sexualverhaltens im Laufe der Studie McCormack S CROI 2015 #22LB Proud Study – 86% Risikoreduktion durch PrEP HIV-Inzidenz insgesamt: 4,9/100 Patientenjahre 86% Risikoreduktion durch PrEP p=0,0002 13 MSM 1 Jahr behandeln um 1 Infektion zu verhindern (NNT=13) McCormack S CROI 2015 #22LB IPERGAY – PrEP bei Bedarf bei MSM „Event driven PrEP“ bei 414 hochrisiko MSM in Frankreich und Kanada Intervention: „on demand“ PrEP mit Truvada vs Plazebo, doppelblind Molina JM CROI 2015 #23LB IPERGAY – hohe Rate an STI s Baseline Parameter: 35 Jahre, >90% Kaukasier, 40% Einnahme von psychoaktiven Substanzen, 30% PEP Erfahrung Hochrisiko MSM: 8 Sexualpartner in den letzten 2 Monaten, 10x Geschlechtsverkehr im letzten Monat, 70% Kondomverzicht STI´s im Follow up Molina JM CROI 2015 #23LB IPERGAY 86% Risikoreduktion durch PrEP bei Bedarf Abbruch durch DSMB nach medianer Beobachtungszeit von 13 Monaten 16 HIV-Infektionen: 14 HIV+ im Plazebo-Arm vs 2 HIV+ unter PrEP 18 MSM 1 Jahr behandeln um 1 Infektion zu verhindern (NNT=18) Molina JM CROI 2015 #23LB IPERGAY – Mäßige Adhärenz zur PrEP PrEP Gebrauch bei letztem Geschlechtsverkehr Mediane Einnahme von 16 Tbl. Truvada im Monat Signifikant mehr gastrointestinale NW und Grad 1 Kreatininanstieg unter Truvada Molina JM CROI 2015 #23LB PrEP als Brücke zur ART: Partners Demonstration Project 1013 heterosexuelle, serodiskordante Paare in Kenia und Uganda Hohes Transmissionsrisiko, ART naiv und keine PrEP bisher Intervention: Anbot zur Einleitung einer ART (HIV pos. Partner) und einer PrEP (HIV neg. Partner) Prospektiv, open label Baeten J CROI 2015 #24 Partners Demonstration Project: Hohe Akzeptanz der PrEP Laufende Studie, 858 Patientenjahre (42%) 95% haben mit PrEP begonnen, 80% mit ART Auswertbare Beobachtungszeit: 48% der Paare unter PrEP, 27% Paare unter ART und PrEP und 16% der Paare nur unter ART Im Verlauf mehr ART und weniger PrEP Einsatz, 9% ohne ART oder PrEP Baeten J CROI 2015 #24 Partners Demonstration Project – 96% Risikoreduktion von PrEP als Brücke zur TasP Lediglich 2 HIV-Infektionen (erwartet: 40) Erwartete Inzidenz: 5.2 / Beobachtete Inzidenz: 0.2 => Incidence rate ratio: 0,04 (95% CI 0,01-0,19) Baeten J CROI 2015 #24 Prävention ... ... und was gab es noch? FACTS001: Pericoitales Tenofovir Gel oder Placebo bei 3844 Frauen in Südafrika. Abbruch der Studie wegen Unwirksamkeit (wieder weil es nicht genommen wurde)1 Ungenügender Schutz von Single Dose Maraviroc in einem Tissue Explant Modell2 Signifikant weniger Abbrüche einer PEP unter Truvada + Raltegravir oder MVC als unter LPV/r3 PEP mit Rilpivirine/Emtricitabine/Tenofovir machbar (gute Verträglichkeit und hohes Maß an Adhärenz)4 1Rees H CROI 2015 #26LB, 2Fox J CROI 2015 #86LB, 3Leal L CROI 2015 #959, 4Foster R CROI 2015 #958 It´s time to act!? Neues zur ART Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Stellbrink Wirksamkeit: TDF/3TC vs. TDF/FTC • Retrospektive Analyse von 6322 ART-naiven Pat. der ATHENA-Kohorte mit ART-Beginn 2002-2012; Endpunkt virologisches Versagen an Woche 48 und Woche 240, Resistenz Zeit bis zum virologischen Versagen (>400 Kopien(mL) • • Mit NNRTI signifikant mehr virologisches Versagen, nicht signifikant für PI/r Einschränkungen: Retrospektiv/nicht randomisiert, 3TC-Gebrauch vorwiegend in früheren Jahren, FTC-Gebrauch in STR Rokx C et al. CROI 2015 #566 BMS-Attachment-Inhibitor BMS-663068 (Prodrug von BMS-626529) • Phase 2-Studie bei vorbehandelten Pat. (>1000 RNA-Kopien(mL) mit Sensitivität gegenüber der Studienmedikation (n=254): TDF + RGV + BMS-663068 (4 Dosierungen,QD/BID) vs. ATV/r • Vergleichbare Ansprechraten, gute Verträglichkeit; 1200 mg QD für weitere Studien ausgewählt; weitere Entwicklung für die Salvage-Therapie Thompson M CROI 2015 #545 Maturationsinhibitor BMS-955176 Studie AI 468002 • • Phase 2a-Studie (n=60), 6 QD-Dosierungen vs. Placebo über 10 Tage 92% ART-naiv, Plasmavirämie ~4 log/mL, CD4 ~500/µL • • Max. Senkung der Plasmavirämie bei Dosierung >40mg: ~1,6 log Kein Einfluss von gag-Polymorphismen; sehr gute Verträglichkeit Hwang C CROI 2015 #114LB Randomisierte Studie zur Prävention von HAND • • • Prospektiv, offen, randomisiert, asymptomatische Pat., ART-naiv (n=250) CD4 <350/µl, VL>1.000 c/ml, neurokognitive Performance (GDS) ZDV+3TC+NVP (CPE-Score 10) versus TDF+3TC+EFV (CPE-Score 6) • Signifikant weniger neuro- kognitive Verschlechterung unter NVP • Einschränkung: 46% Therapieabbrüche wegen NW (32% im NVP-Arm!) Zhang F, CROI 2015 #56 Tenofovir Alafenamid (TAF) Studien 104 und 111 • • • BL-Viruslast 4,58 log • BL-VL >100000 23% • BL-CD4 <200 13/14% Keine Unterschied bei Wirksamkeit und Resistenzentwicklung (7 vs. 5 Pat.) Gering höherer CD4 Anstieg mit TAF an W48 (p=0.024) Wohl D et al. CROI 2015 #113LB TAF-Studien 104 und 111: Niere • Vergleich eGFR EVG/c+FTC+TAF vs. EVG/c+FTC+TDF • Unter TAF geringere Reduktion der eGFR und geringere Proteinurie Sax P et al., CROI 2015 #143LB TAF-Studien 104 und 111: Knochen und Lipide • Vergleich EVG/c+FTC+TAF vs. EVG/c+FTC+TDF • • Unter TAF geringere Verminderung der Knochendichte höhere Lipide bei gleicher TC:HDL-Ratio Sax P et al., CROI 2015 #143LB ACTG5257 (ARDENT)-Substudie A5260s • • • • Lipodystrophie-Substudie mit DXA-Scan und Abdomen-CT (BL + W96) 328 Pat. ohne metabolische Erkrankung Zunahme von subkutanem, viszeralem, Extremitäten- und Rumpffett sowie Körpermagermasse (LBM) unabhängig von der 3. Substanz (RGV, ATV/r, DRV/r) in DXA-Scan und CT Nur in 6-8% >20% Verlust an Extremitätenfett, unabhängig vom Studienarm McComsey G et al. CROI 2015 #140 Temprano-Studie (ANRS 12136) • Randomisierte Studie zur ART* bei <800 CD4-Zellen versus Beginn nach WHO-Kriterien (jeweils +/- Isoniazid für 6 Monate), Elfenbeinküste „START-Studien-Population“, analoge Ergebnisse für die Gesamtpopulation (n=2056) *TDF/FTC+EFV oder LPV/r oder ZDV, f/u 30 Monate Viruslast Median 4,7 log; CD4 Median 465; 78% Frauen; 35% Quantiferon+, 90% TMP/SMX • Einschränkung: Änderung der WHO-Kriterien 12/2009 und 7/2012 Danel C et al, CROI 2015 #115LB Niereninsuffizienz unter ART in D:A:D Kumulatives Risiko einer eGFR <60 mL/min unter TDF, ATV/r, LPV/r, PI/r, ABC bei Pat. mit BL eGFR >90 mL/min Kumulativ über 5 Jahre • • 1,74x 3,27x 2,11x erhöht Moderates, aber kumulativ relevantes Risiko für TDF, ATV/r, LPV/r Einschränkungen: Keine Daten zur Proteinurie, Follow-up nur 6 Jahre, mögliche „unmeasured confounders“ Mocroft A, CROI 2015 #142 ABC: Doch Assoziation mit Myokardinfarkt? • Myokardinfarkthäufigkeit bei rezentem ABC-Gebrauch in der NA-ACCORD-Kohorte (n=16733, 64607 PYFU, 301 Infarktereignisse) Analysemodus n Analog D:A:D n Alle Patienten adjustiert für weitere Faktoren* n Nur ART-naive Patienten adjustiert für weitere Faktoren* • Signifikante Assoziation zwischen rezentem ABC-Gebrauch und Infarkten für die D:A:D-analoge Auswertung und für ART-naive Patienten * Demographische Faktoren, Rauchen, Diabetes, Hypertension, Niereninsuffizienz, Cholesterin, Triglyzeride, Statin-Gebrauch, CD4, vorheriger PI-Gebrauch, Kalenderjahr, Kohorte Palella F et al. CROI 2015 #749LB Virologie (CROI & IHDRW) Patrick Braun Abnahme der HIV-Resistenz bei Therapie-erfahrenen Patienten Daten der Swiss Kohorte (1999-2013) Kontinuierliche Abnahme des relativen Anteils von Patienten mit Resistenzmutationen: 2003: 34,7% vs 2013: 24,2%, p< 0,001 A Scherrer, IHDRW 2015, # 85 Gefahr der Resistenzentwicklung unter PrEP (Partners-PrEP Studie) Entwicklung von Resistenzmutationen bei Probanden, die sich zu Beginn der PrEP in der Serokonversion befanden Weis J, IHDRW 2015, # 36 Resistenzentwicklung ist bei Serokonvertern mit PrEP selten * Detektion von minoren Populationen >1% ** Ausschluss von resistenten Viren, die wahrscheinlich übertragen wurden Landovitz R, CROI 2015; # 20 Resistente Viren, die unter PrEP selektiert werden, sind nach 6 Monaten nicht mehr nachweisbar NGS* Daten der Partners PrEP Studie * Next Generation Sequencing Weis J, IHDRW 2015, # 36 Stellenwert der HIV-DNA für die Resistenzanalyse bei niedriger Viruslast oder nicht nachweisbarer Viruslast Virale RNA Provirale DNA Darstellung auf Basis eines Werks von Thomas Splettstößer (lizenzfrei via Wikipedia) Resistenztestung aus proviraler DNA bei Patienten mit niedriger oder nicht nachweisbarer Viruslast • Große Übereinstimmung der Resistenzen (>79%) zwischen „historischer“ RNA-Testung und der zellulären proviralen DNA bei Patienten mit niedriger Viruslast1,3 • Es werden mehr resistente Viren in „historischer“ RNA als in proviraler DNA nachgewiesen1. Insbesondere bei kumulativen RNA-Ergebnissen 4 • Resistente Viren können, müssen aber nicht, in der proviralen DNA über Jahre nachweisbar sein1,2 • Ein großer Anteil an Viren der proviralen DNA sind nicht vermehrungskompetent3 IHDRW 2015: 1 Boukli N, #4; 2 De la Cruz J, #12; 3 Ferré V, #16; 4 Zaccarelli M, # 54 Minore resistente Viruspopulationen zu Baseline und Therapieansprechen (STaR-Studie) • 5,3% der Patienten hatten unter RPV/TDF/FTC ein Therapieversagen mit Resistenz-Mutationen. • Baseline-Proben von Patienten mit und ohne Therapieversagen wurden mittels NGS (Next Generation Sequencing) reanalysiert Porter D; XXIV IHDRW # 26 Keine Übereinstimmung zwischen der Detektion von minoren resistenten Viruspopulationen zur Baseline und dem Therapieansprechen • Nur bei 5 von 31 Patienten mit Therapieversagen wurden zu Baseline minore Resistenz-assoziierte Mutationen detektiert (Frequenz minorer Populationen: 1-2%). • Diese Mutationen waren mit einer Ausnahme (M184V) nicht identisch mit den Mutationen bei Therapieversagen. • In der Kontrollgruppe mit Therapieerfolg wurden zu Baseline in 7 von 44 Patientenproben Regime-assoziierte Resistenzmutationen in minoren Populationen (1-5%) detektiert. Porter D; XXIV IHDRW # 26 Dolutegravir und Resistenz • Weiterhin keine Publikation von Resistenzentwicklung bei Patienten mit DTG in der Ersttherapie • Mittels in vitro Mutagenese wird versucht die Resistenzentwicklung von DTG vorherzusagen 1, 2, 3 • E157Q: eine neue DTG-Mutation? 4 • Die Interpretation zur Vorhersage von DTG-Resistenz kann entsprechend der Mutationen und des verwendeten Algorithmus stark variieren 5 • Phänotypischer Integrase Assay in Deutschland 6 1. 2. 3. 4. 5. 6. Frantzell A, CROI 2015, #121 Cutillas V, IHDRW 2015, #11 Huang W, IHDRW 2015, ‚#19 Duvivier C, IHDRW 2015, #43 Theys K, CROI 2015, #610 Lübke N, IHDRW 2015, # 46 Latte 1: Duale Therapie mit Rilpivirin und Cabotegravir bei supprimierter VL • • • Phase 2b Studie, orale Gabe, Triple Induktionstherapie 24 Wo Dosisfindung: 3 Dosisstufen CAB versus EFV mit TVD oder KVX Bei VL <50 zu Wo 24 Switch auf Cabotegravir + Rilpivirin 25mg • 30mg Dosis wird weiter entwickelt Margolis DA et al. CROI 2015 #554LB Cabotegravir + Rilpivirin Resistenzdaten der Latte-Studie Induktionsphase bis W24 CAB 10, 30 oder 60 mg + 2 NRTIs ART W24 bis W96 CAB 10, 30 oder 60 mg + RPV Virologisches Versagen: 3 Patienten ohne Resistenz * CAB 10 mg Arm ** Niedrige Medikamentenkonzentration 3 Patienten mit Resistenz* 1. W48: Q148R (CAB FC=3)** E138Q (RPV FC = 2)** 2. W48: E138E/K + K101K/E (RPV FC = 1,2) 3. W72: E138E/A + K101K/E (RPV FC = 4,6) Margolis D, CROI #554LB Hepatitis C Koinfektion Patrick Ingiliz Mission accomplished? • Neue Studiendaten zu zugelassenen Substanzen • Real-Life-Daten zu DAAs • HCV-Viruslastmessung unter Therapie • Modelle zur HCV-Therapie • Akute HCV Ally-2: Daclatasvir plus Sofosbuvir über 8 oder 12 Wochen bei koinfizierten Patienten vorbehandelte Patienten inkl. HCV-PI oder Sofosbuvir ca. 80% Genotyp 1, 14% Leberzirrhose alle ART-Klassen erlaubt 8 Wochen Therapie effektiv bei naiven Patienten mit HCV-VL<2 mio IU/ml Wyles DL, CROI 2015, #151LB ION-4: 12 Wochen Sofosbuvir plus Ledipasvir bei koinfizierten Patienten mit Genotyp 1 und 4 Einarmig, 335 HIV/HCV koinfizierte Patienten, nur 2% GT4 ART: EFV, RAL, RPV + TDF/FTC 55% vorbehandelt, 20% Leberzirrhose keine Sicherheitsbedenken, 4 Patienten (1%) mit Krea-Anstieg >0.4 mg/dl Naggie S, CROI 2015, #152LB Sofosbuvir-basierte Regime in Deutschland GECOSO: Multicenter-Kohorte für HCV-Mono- und koinfizierte Patienten 282 Patienten, 91% GT1 und 9% GT 4 36% Leberzirrhose, 53% vorbehandelt 12 Wochen Therapie: SOF-PEG-RBV (50%) SOF-DCV (39%) SIM-SOF (11%) Overall SVR 12 mit Zirrhose vs. ohne Zirrhose (Mono): 79% vs 92% Relapserate 7%, Abbruch oder LTFU: 5% Christensen C, CROI 2015, #646 Sofosbuvir plus Simeprevir im Real-Life/USA Pennsylvania: 81 Ko- und Monoinfizierte, meist F3/F4, Genotyp 1a, naiv und vorbehandelt: SVR 77% (Ko) und 71% (Mono) Chicago: 16 Koinfizierte Patienten: SVR 95%, 1 Tod durch Dekompensation New York: 499 HCV-Monoinfizierte. Dekompensation oder SAE bei Patienten mit F4: Kumulative Inzidenz 4.5% bis zu 4 Wochen nach EoT, 2 Todesfälle Grant J et al, CROI 2015 #649, Gilmore J, CROI 2015, #645, Perumalswami P, CROI2015, # 648 Target detected – dennoch geheilt: SOF/LDV 67 Patienten aus zwei SOF-LDV-Studien (Synergy/Eradicate) HCV-RNA zu Woche 4 und Woche 12 mit zwei Tests (Abbott und Roche) 33/67 Patienten hatten zu Woche 4 eine nachweisbare HCV PCR Nur 1 Patient hatte einen Relapse Der Abbott-Test konnte zu Woche 12 noch bei 13 Patienten HCV-RNA nachweisen, alle hatten eine SVR Nachweisbare Viruslast zu Woche 4 hat geringen negativen Vorhersagewert Sidharthan S, CROI 2015, #689 Auch mit 3D: Negativ werden alle, wann ist egal Abbvie Phase 2/3-Programm von Paritaprevir/r/Ombitasvir/Dasabuvir Zusammenhang zwischen Zeitpunkt HCV-RNA Negativierung und SVR? SVR 12 Rate >90%, Kein Einfluss durch HIV-Koinfektion HCV-RNA Negativierung in Abhängigkeit von Baseline-Faktoren: Höhe der Viruslast mit späterer Negativierung assoziiert, aber nicht mit SVR Wyles DL, CROI 2015, #147 Koinfizierte Patienten: Alle behandeln oder priorisieren? Kosten der HCV-Therapie bestimmen aktuelle Debatten über die „richtige“ Indikation Mathematisches Modell aus der Schweizer Kohorte: 100% treatment-uptake, SVR 90% Einfluß von Behandlungszeitpunkt auf leberbezogene Endpunkte und Infektionsdauer: 1 Monat oder 1 Jahr nach Diagnose bzw. bei F2, F3, F4 Zahnd C, CROI 2015, #150 Koinfizierte Patienten: Wenn priorisieren, dann wen? „Liver-related death“-score (LRD) aus der EuroSIDA-Kohorte, validiert in der Schweizer Kohorte LRD-Score signifikant höher bei Patienten mit leberbez. Tod: 8,2 vs 4,9 Anstieg um einen Punkt bedeutet 2.5-fach erhöhtes Risiko für LRD besserer Vorhersagewert als Fibrosegradbestimmung allein Grint D, CROI 2015, #637 Reinfektion oder “late relapse”? Metaanalyse aus 66 Studien mit 11071 Patienten Risiko der Reinfektion oder des „late relapse“ bei Patienten mit SVR Gruppierung in: Low risk, high risk (ivDU und Inhaftierte) und HIV-Koinfektion 5-Jahres Risiko der HCV „Rekurrenz“ Hill A, CROI 2015, #654 Was passiert nach der akuten HCV-Infektion? Single-Center-Studie aus Berlin: 178 HIV+ MSM mit akuter HCV-Infektion und Reinfektion (212 Episoden) 2002 bis 2013, Follow-up: Median 47 Monate 38% IVDU, Behandlungsrate 85% Spontanheilung 11%, SVR 65% Mortalitätsrate 1.6/100 py Interferonbasierte Therapie oder Komorbiditäten Ursache der hohen Mortalität? Ingiliz P, CROI 2015, #671 Diskussion CROI Seattle 2015 Wir bedanken uns herzlich bei: Danny Spangenberg Webinar-Portal (www.twiceware.de) sector 5 GmbH Webinar-Technik (www.sector5.de) Matthias Gerschwitz Slide-Erstellung (www.gerschwitz.com) Sponsoring-Konditionen • Unterstützung des Projekts über 2 Jahre durch – Platin Sponsoring: € 50.000,- – Gold Sponsoring: € 40.000,- – Silber Sponsoring: € 30.000,- – Bronze Sponsoring: € 20.000,- • Gegenleistungen: – Nennung als Sponsor im Vor- und Abspann der Webinare – Nennung als Sponsor am Anfang und am Ende der Slide-Sets – Nennung als Sponsor im Rahmen der Präsentation auf nationalen Kongress – Verwendungsmöglichkeit der Slides auf Symposien und internen Fortbildungen des Sponsors
© Copyright 2024 ExpyDoc