Leistungsbericht 2014 der Stiftung Bildungspakt Bayern

Stiftung Bildungspakt Bayern
Leistungsreport 2014
Stiftung Bildungspakt Bayern
Leistungsreport 2014
Grußworte
Alfred Gaffal, vbw-Präsident und Ratsvorsitzender der Stiftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3
Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle, Ehrenvorsitzender der Stiftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4
Staatssekretär Georg Eisenreich, Vorstandsvorsitzender der Stiftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
Grußworte der Vorstandsmitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6
Abschied und Begrüßung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8
Ralf Kaulfuß, Geschäftsführer der Stiftung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9
Die Stiftungsprojekte im Jahr 2014
Überblick zur aktuellen Projektarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
AKZENT Elternarbeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Flexible Grundschule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17
HoriZONTec . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Inklusive berufliche Bildung in Bayern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
i.s.i. 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Integrationshelfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
lernreich 2.0 – Üben und Feedback digital. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Wirtschaftsschule ab Jahrgangsstufe 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
Wirkungsbilanz der Großprojekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Projektausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Die Stiftung Bildungspakt Bayern
Die Stiftung in Zahlen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43
Die Stiftungsgremien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46
Wie Sie Stifter werden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47
Stifter und Zustifter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
Die Geschäftsstelle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
Das Stiftungslogo. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
Grußworte
Lernen
in zwei
Sprachen
–
Bilinguale
Grundschu
le
Englisch
„Begabungsund Talentförderung
an der
Mittelschule“
ht
„Unterric
l“
a
digit
A KZENT
Elternarbeit
Optimierun
g
der regionale
n
Unterstützu
ngssysteme
für die
eigenverantwortliche
Schule
2
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
Grußworte
Projekte
Stiftung
Leistungsstarkes Bildungssystem
für Bayerns Zukunft
Ein leistungsstarkes Bildungssystem auf allen
higkeit unseres Landes. Dazu müssen wir unser
Ebenen ist die Voraussetzung, um den Wirt-
Bildungssystem kontinuierlich verbessern und
schaftsstandort Bayern und Deutschland dauer-
die Schülerinnen und Schüler entsprechend ih-
haft wettbewerbsfähig zu halten. Nur mit einer
rer Voraussetzungen fördern. Die Stiftung Bil-
ausreichend großen Anzahl gut ausgebildeter
dungspakt Bayern setzt genau hier an und führt
Schul- und Hochschulabgänger können die Un-
die unterschiedlichen Blickwinkel von Politik und
ternehmen ihren Fachkräftebedarf langfristig
Wirtschaft, Lehrerinnen und Lehrern, Eltern so-
sichern. 2020 müssen die Abbruchquoten in
wie Schülerinnen und Schülern zusammen. So
unserem Bildungssystem – vor allem in den
wird es möglich, grundsätzliche Veränderungen
MINT-Fächern – halbiert sein: bei Schulabgän-
im Bildungssystem in einem ersten Schritt zu
gern ohne Abschluss ebenso wie bei Abbrechern
erproben und sie im zweiten dann erfolgreich
in der dualen Ausbildung und an Hochschulen.
umzusetzen und auszurollen. Damit Bayern
Gut ausgebildete Schul- und Hochschulabgän-
auch in Zukunft stark bleibt.
ger sind die Voraussetzung, um Innovationen
zu schaffen und sich erfolgreich im globalen
Wettbewerb zu behaupten. Ein leistungsstarkes
Bildungssystem ist zudem die Voraussetzung
für ein erfolgreiches Erwerbsleben und damit
die Grundlage für individuellen Wohlstand. Es
schützt vor Arbeitslosigkeit und ist damit die
beste Sozialpolitik.
Die Stiftung Bildungspakt Bayern leistet
hierzu einen unverzichtbaren Beitrag. In wegweisender Zusammenarbeit mit Politik und
Wirtschaft beschreitet sie neue Wege und liefert wichtige Impulse zur inneren Schulentwicklung und Qualitätsverbesserung an bayerischen
Schulen. Sie entwickelt und erprobt innovative
Ansätze im Schulalltag und lässt deren Ergebnisse systematisch in die bayerische Schullandschaft einfließen. Wie fruchtbar das Zusammen-
Alfred Gaffal
wirken von Politik und Wirtschaft hierbei ist,
Präsident, vbw – Vereinigung der
zeigen zahlreiche Projekte und Programme. Sie
Bayerischen Wirtschaft e. V.
haben entscheidend zur qualitativen Weiterent-
Ratsvorsitzender der Stiftung
wicklung des bayerischen Schulsystems beige-
Bildungspakt Bayern
tragen, wie zum Beispiel die Projekte „MODUS F“
und „MODUS 21“.
Gerade in einer wissensbasierten Volkswirtschaft wie der deutschen, deren Wachstum vorwiegend auf produktivitätssteigerndem technischen Fortschritt beruht, ist ein exzellentes
Schulsystem die Grundlage für die Zukunftsfä-
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
3
Grußworte
Projekte
Stiftung
Bildung als Gemeinschaftsaufgabe
Bildung genießt in Bayern hohe Priorität. Des-
telschüler mit ihren vielfältigen, mitunter noch
halb hat der Freistaat in den vergangenen Jah-
unentdeckten Begabungen dürfen hier nicht
ren massiv in die Bildung investiert und auch für
ausgenommen sein und müssen in einem baye-
die Zukunft entscheidende Weichen gestellt. Im
rischen Gesamtkonzept der Begabtenförderung
Schulbereich stieg der Haushalt von rund 8,5
Berücksichtigung finden. Ich freue mich bereits
Milliarden Euro im Jahr 2008 auf mittlerweile
heute auf die vielfältigen Ideen, die der geplan-
rund 10,8 Milliarden Euro, d. h. pro Jahr werden
te neue Schulversuch zutage fördern wird.
pro Schüler durchschnittlich 6300 Euro ausgegeben.
Mein ausdrücklicher Dank als Ehrenvorsitzender der Stiftung gilt daher an dieser Stelle
Dieses Geld ist dann sinnvoll investiert,
allen Stifterunternehmen, dem Stiftungsvor-
wenn dadurch Vielfalt und Qualität des schu-
stand, der Geschäftsstelle und allen Projekt-
lischen Angebots in der Fläche gesichert, aber
schulen und weiteren Partnern der Stiftung, die
auch die großen Aufgaben wie Ganztagsausbau,
durch ihren Einsatz immer wieder neue, rich-
Inklusion sowie die Begabtenförderung weiter
tungsweisende Projekte auf den Weg bringen.
vorangebracht werden. Die Stiftung Bildungs-
Es ist keine Selbstverständlichkeit, Bildung als
pakt Bayern leistet für die Verwirklichung der
Gemeinschaftsaufgabe zu begreifen. Aber genau
mit diesen Aufgaben verbundenen Ziele her-
das ist das Konzept, schneller, professioneller
vorragende Entwicklungsarbeit. Ich freue mich,
und nachhaltiger Verbesserungen zu bewirken –
dass sich mit 143 Wirtschaftsunternehmen und
zum Wohle der Schülerinnen und Schüler.
Verbänden starke Partner zusammengefunden
haben, die anstehenden Herausforderungen zu
meistern.
Die Stiftung Bildungspakt Bayern hat eine
stolze Erfolgsbilanz vorzuweisen. Modellprojekte wie KOMPASS an der Realschule oder auch
die „Flexible Grundschule“ haben die individuelle Förderung in den jeweiligen Schularten
enorm vorangebracht. Im aktuellen Schulversuch „lernreich 2.0“ wird erprobt, wie das Lernen der Schülerinnen und Schüler durch neue
Medien bereichert sowie durch ein lernförderliches und stärkenorientiertes Feedback unterstützt werden kann. Die Stiftung bewegt sich
hierbei auf einem herausfordernden Feld der
Unterrichtsentwicklung – immer mit dem Ziel,
jedem einzelnen Schüler gerecht zu werden.
Kein Kind darf auf der Strecke bleiben! Da-
Dr. Ludwig Spaenle
her begrüße ich es sehr, dass sich die Stiftung
Bayerischer Staatsminister für Bildung
in einem neuen Projekt der Begabungsförde-
und Kultus, Wissenschaft und Kunst,
rung widmet und den Blick dabei gezielt auf die
Ehrenvorsitzender der Stiftung
Talente an der Mittelschule richtet. Es ist eine
Bildungspakt Bayern
gesamtgesellschaftliche Verpflichtung und ein
Gebot der sozialen Gerechtigkeit, alle Kinder
unabhängig von ihrer Herkunft und ihren individuellen Hintergründen zu fördern. Auch Mit-
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Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
Grußworte
Projekte
Stiftung
Weiterentwicklung durch Kreativität
und Engagement
Die Stiftung Bildungspakt Bayern ist ein Wegbe-
Dafür danke ich recht herzlich allen Stiftern
reiter für ein Schulsystem, das Leistung fördert,
und Zustiftern, meinen Vorstandskolleginnen
keinen ausschließt, Freude am Lernen vermit-
und –kollegen, dem Geschäftsführer und seinen
telt und sich stets auch flexibel an neue Gege-
Mitarbeitern und nicht zuletzt allen Modellschu-
benheiten anpasst. Mit ihren Modellprojekten
len, Lehrerinnen und Lehrern, die mit ihrer Ar-
begibt sie sich auf immer neues Terrain, gibt
beit einen unverzichtbaren Beitrag zur Innovati-
wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung der
on der bayerischen Bildungspolitik leisten.
bayerischen Schulen und erarbeitet Konzepte
für die inhaltliche Ausgestaltung entsprechender Veränderungen.
Ich freue mich, für den Erfolg der laufenden
und der geplanten Projekte die Weichen stellen
zu können, und wünsche allen Beteiligten gutes
Ein besonders gelungenes Beispiel der Stif-
Gelingen!
tungsarbeit ist der Modellversuch „AKZENT Elternarbeit“. Dieser Schulversuch, der von der
vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft
e. V. gefördert wurde, hatte das Ziel, die Zusammenarbeit von Lehrern, Eltern und Schülern nachhaltig zu verbessern. Die Erfahrungen,
die in diesem Modellprojekt gewonnen wurden,
geben den Schulen zahlreiche Anregungen und
Hilfen an die Hand, wie dies gelingen kann. Mit
den im Schulversuch erarbeiteten Leitlinien zur
Erziehungspartnerschaft wird den Schulen außerdem ein Qualitätsrahmen angeboten, anhand dessen die Zusammenarbeit geprüft und
optimiert werden kann. Solche Impulse können
– ausgehend von wenigen Modellschulen – das
Bildungswesen in ganz Bayern verbessern.
Selbstverständlich braucht eine solche Ent-
Georg Eisenreich
wicklungsarbeit neben der Kreativität und dem
Staatssekretär im Bayerischen Staats-
Engagement der Beteiligten auch einen entspre-
ministerium für Bildung und Kultus,
chenden finanziellen und personellen Rahmen.
Wissenschaft und Kunst
Als Vorstandsvorsitzender freut es mich außer-
Vorstandsvorsitzender der Stiftung
ordentlich, dass in der Stiftung Bildungspakt
Bildungspakt Bayern
Bayern so viele Akteure in einer leistungsfähigen Private-Public-Partnership an einem Strang
ziehen – immer mit dem Ziel, richtungsweisende Großprojekte zu initiieren, zu begleiten und
die notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu
stellen.
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
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Grußworte
Projekte
Stiftung
Grußworte der Vorstandsmitglieder
Überzeugen durch Innovationsgeist und Engagement
Über sechs Jahre habe ich im Vorstand sehr gerne die Arbeit der Stiftung Bildungspakt
Bayern begleitet. In dieser Zeit konnten wichtige Impulse zur Weiterentwicklung des
Bildungswesens gegeben und beachtliche Erfolge erzielt werden: Erfolge, die auch den
ca. 90 Schulen des Landkreises München zugute kommen, die mir besonders am Herzen
liegen. Und Erfolge, an denen so manche Schule des Landkreises München als Ideengeberin und Projektpartnerin mitgewirkt hat. Dass im Projekt „Integrationshelfer in der
inklusiven Schule“ die Stiftung und der Landkreis München gemeinsam an der Weiterentwicklung der Schulbegleiter arbeiten, freut mich vor diesem Hintergrund besonders.
Als Sachaufwandsträger investieren die Landkreise und Städte in nicht geringem Umfang in die Sanierung, die Erweiterung und den Neubau von Schulen. Doch mindestens
genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger ist es, in die qualitative Weiterentwicklung
des Bildungsangebots und der individuellen Förderung zu investieren. Die Stiftung Bil-
Johanna Rumschöttel
dungspakt Bayern spielt hierbei eine herausragende Rolle. Mit ihren Projekten ist es der
Landrätin a. D. des Land-
Stiftung gelungen, wirksame Anstöße zur Entwicklung des Schulsystems zu geben. Dies
kreises München,
spricht für den hohen Innovationsgeist, das große Engagement und die gute Arbeit al-
Vertreterin der Kommu-
ler Beteiligten. Gerade auch deshalb habe ich mich gerne in der Stiftung engagiert. Ich
nen im Vorstand der Stif-
danke meiner Kollegin und meinen Kollegen im Vorstand, allen Stiftungsmitarbeitern und
tung Bildungspakt Bayern
–partnern sowie den Modellschulen für die gute Zusammenarbeit.
Für die kommenden Aufgaben wünsche ich meinem Nachfolger im Vorstand, Herrn
Dr. Manfred Riederle vom Bayerischen Städtetag, gutes Gelingen!
Stärken entfalten – Teilhabe erfahren
Bestmögliche Bildung und Teilhabegerechtigkeit für alle – so kurz lässt sich das große
Ziel zusammenfassen, dem sich die bayerische Bildungspolitik verpflichtet sieht. Alle
Kinder und Jugendlichen sollen in die Lage versetzt werden, ihre Potentiale zu entfalten.
Dieser Anspruch ist universal und gilt unabhängig von Geschlecht, sozialen und ökonomischen Voraussetzungen oder besonderen Lernbedürfnissen eines Menschen. Um
dieser Zielsetzung näherzukommen, müssen alle Kinder erreicht und nach ihren individuellen Möglichkeiten optimal gefördert werden.
Eine besondere Herausforderung für alle Schularten ist die Verwirklichung eines inklusiven Bildungssystems. Für die berufliche Inklusion trägt nicht nur die Bildungsadministration, sondern auch die Wirtschaft Verantwortung. Was liegt also näher, als die
Synergien und Potentiale zu nutzen, die in der Stiftung Bildungspakt Bayern vorhanden
sind: den engen Kontakt zum Bildungsministerium und den Schulen einerseits sowie das
Elfriede Ohrnberger
Engagement und die Expertise der Wirtschaftsvertreter andererseits. So nutzt z.B. der
Ministerialdirigentin
Schulversuch „IBB – Inklusive berufliche Bildung in Bayern“ die besondere Chance dieser
Leiterin der Abteilung IV
Konstellation, um Modelle zu entwickeln, damit Jugendliche mit Behinderung ihre indivi-
im Bayerischen Staats-
duellen Stärken besser entfalten und häufiger erfolgreich eine reguläre Berufsausbildung
ministerium für Bildung
absolvieren können. Dies wiederum nützt nicht nur den Jugendlichen selbst, sondern
und Kultus, Wissenschaft
auch der Wirtschaft, die dadurch neue qualifizierte Fachkräfte gewinnen kann.
Ich freue mich, über die Arbeit in der Stiftung wegweisende Impulse für die qualita-
Stellvertretende Vor-
tive Weiterentwicklung des Bildungssystems geben zu können – zum Wohle aller Schü-
sitzende des Stiftungs-
lerinnen und Schüler.
6
und Kunst
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
vorstands
Grußworte
Projekte
Stiftung
Die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes beginnt
im Klassenzimmer
„Die Stiftung Bildungspakt Bayern ist die de-facto-Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Kultusministeriums“, hat der erste Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Karl Freller, in den frühen Jahren einmal geschrieben. Auch im aktuellen Leistungsjahresbericht
der Stiftung legen wir Rechenschaft ab über die Entwicklungsergebnisse, die mit den
eingesetzten Ressourcen der Stifter erreicht werden konnten. Dank gebührt den Stiftern
und Spendern in Staat und Wirtschaft, aber Dank und Hochachtung haben auch die Lehrkräfte und Schulleiter verdient, die mit so hoher Professionalität und bewundernswertem
Idealismus als „Entwicklungsingenieure“ Unterrichtsentwicklung, Personalentwicklung
und Organisationsentwicklung zielgerichtet und mutig voran getrieben haben. Dass sie
dabei weder Potemkinsche Dörfer bauen noch den ihnen anvertrauten Schülern Schaden
Dr. Hermann Fußstetter
zufügen, ist ihnen hoch anzurechnen.
„Wenn alles, was Sie versuchen funktioniert, dann sind Sie nicht innovativ genug“,
hat einer der Gründer der Firma Intel seinen Entwicklern mitgegeben.
Wir, die Vorstände der Stiftung, sind verantwortlich für den Einsatz der Spenden und
Vertreter der Wirtschaft
im Vorstand der Stiftung
Bildungspakt Bayern
Vermögenszinsen. Bitte messen Sie uns daran, ob wir dabei innovativ genug sind, ob
unser Einsatz die Schulentwicklung in Bayern voranbringt und was davon in den Klassenzimmern Ihrer Kinder und Enkel ankommt!
Falls Sie in einem Unternehmen Verantwortung tragen: Bitte überlegen Sie, ob Sie
nicht ein bestimmtes Schulentwicklungsthema durch eine Spende ermöglichen können!
Denn wie Rudolf Staudigl in seiner Rede zur Gründung der Stiftung Henry Ford zitierte: „Die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes beginnt nicht in der Fabrikhalle oder im
Forschungslabor, sie beginnt im Klassenzimmer.“
Die Stiftung Bildungspakt Bayern: Ideenschmiede
und Innovationsmotor
Seit ihrer Gründung ist die Stiftung Bildungspakt Bayern Ideenschmiede und Innovationsmotor der bayerischen Bildungspolitik. Sie ist ein „Think Tank“ für die bayerische
Schulpolitik und ein unverzichtbares Instrument, um neue Ideen zu entwickeln und zu
erproben. Projekte wie „MODUS 21“, „MODUS F“ und „Flexible Grundschule“ haben entscheidend zur qualitativen Weiterentwicklung des bayerischen Schulsystems beigetragen.
Die Innovation wirkt bei diesen Projekten nicht nur in den teilnehmenden Modellschulen,
sondern entfaltet nachhaltig Wirkung in der Fläche. Die Stiftung Bildungspakt Bayern ist
ein gelungenes Beispiel für die Leistungsfähigkeit einer Public-Private-Partnership, die in
der bundesdeutschen Bildungslandschaft bis heute einmalig ist.
Aktuell unterstützt das Projekt „lernreich 2.0“ Schülerinnen und Schüler bei webbasierten Lern- und Übungsformen sowie deren Entwicklung von Medienkompetenz. Die „Wirt-
Bertram Brossardt
schaftsschule ab Jahrgangsstufe 6“ eröffnet für Eltern und Schüler neue Wahlmöglichkeiten
Hauptgeschäftsführer der
vbw – Vereinigung
innerhalb des bayerischen Schulsystems.
Die vielfältigen Modellvorhaben der Stiftung Bildungspakt Bayern zeigen immer wie-
der Bayerischen
der neue Wege zur zukunftsorientierten Weiterentwicklung der Schulen. Sie geben der
Wirtschaft e. V.,
Schulentwicklung wegweisende Anstöße und leisten somit einen wichtigen Beitrag, um die
Vertreter der Wirtschaft
Bildungsqualität zu steigern. Deswegen unterstützen wir gern die Stiftung Bildungspakt
im Vorstand der Stiftung
Bayern mit ihren vielseitigen Modellprojekten.
Bildungspakt Bayern
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
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Grußworte
Projekte
Stiftung
Abschied und Begrüßung
Herzlichen Dank, Frau Rumschöttel!
Herzlich Willkommen, Herr Dr. Riederle!
Im September 2014 durften wir Herrn Dr. Riederle
Der mittlerweile stellvertretende Geschäfts-
als neues Vorstandsmitglied willkommen heißen.
führer des Bayerischen Städtetags kennt die
Er folgt als Vertreter der Kommunen im Vorstand
Arbeit der Stiftung Bildungspakt Bayern von Be-
Frau Landrätin a. D. Johanna Rumschöttel nach,
ginn an, wobei er sich bereits seit 2003 im Stif-
die sich über 6 Jahre in der Stiftung engagierte
tungsausschuss und Stiftungsrat engagierte.
und für die Stiftungsarbeit wichtige Impulse gesetzt hat. Als Beispiel sei das Projekt „Integrati-
Wir freuen uns, mit ihm einen langjährigen
onshelfer im inklusiven Landkreis“ genannt, des-
Begleiter der Stiftung nun auch im Vorstand be-
sen Begleitung durch die Stiftung auf ihre Initia-
grüßen zu können.
tive zurückgeht. Herzlichen Dank dafür!
Herr Dr. jur. Manfred Wolfgang Riederle,
Jahrgang 1960, studierte Jura von 1980-1988
und war anschließend wissenschaftlicher Assistent am Institut für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften der TU München. Er promovierte
im Jahr 1994. Seit dem Jahr 1989 ist er Schulreferent beim Bayerischen Städtetag, zugleich
Referent für Verfassung und Recht.
Dr. Manfred Wolfgang
Riederle,
Bayerischer Städtetag
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Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
Grußworte
Projekte
Stiftung
Geleitwort des Geschäftsführers
Brauchen wir noch Schul- und Modellversuche,
Innovationen im Bildungswesen bedürfen folg-
die Innovationen vorantreiben und die Qualität
lich besonderer Sorgfalt und Vorbereitung.
von Schule und Unterricht weiterentwickeln?
Schulversuche werden nur durchgeführt, wenn
Für Wirtschaftsunternehmen im globalen Wett-
angesichts ihres innovativen Potenzials mit einer
bewerb mag dies eine rhetorische Frage sein,
echten Weiterentwicklung des Schulwesens ge-
denn die Abschaffung der Entwicklungsabteilung
rechnet werden kann. Bei der Entwicklung von
ist für sie nicht vorstellbar. Im Bildungsbereich
Modellvorhaben der Stiftung Bildungspakt Bay-
wird darüber ernsthaft diskutiert, nicht nur in
ern wird dies genau beachtet. Das zieht oft ein
Zeitschriften der Lehrerverbände. Gängige Ar-
hartes Ringen um Konzeption und Durchführung
gumente lauten: Schulen sollen in Ruhe arbei-
mit mühsamen und aufwändigen Abstimmungs-
ten. Schulen sind innovationsmüde. In Bayern
prozessen nach sich, ist aber letztlich Garant für
haben wir doch eines der besten Bildungssys-
Erfolg. Und dieser Erfolg liegt allen Mitarbeitern
teme. Warum sollte etwas geändert werden?
in der Geschäftsstelle am Herzen.
Richtig ist: Gutes muss nicht ständig auf
Ich danke sehr herzlich allen, die uns bei der
den Prüfstand. Und nicht jede Innovation ist
Entwicklung und Umsetzung von Modellvorha-
von Haus aus besser als das Bestehende. Aber
ben unterstützt haben, ob aus dem Kreis der
ohne eine gezielte Qualitätsentwicklung wird die
Stifter und Zustifter, dem Kultusministerium
Spitzenposition des differenzierten bayerischen
oder den Schulen. Auch im neuen Geschäftsjahr
Bildungswesens nicht zu halten sein. Und genau
werden wir die Arbeit mit vollem Einsatz und
dafür sind Schul- und Modellversuche gedacht.
Freude fortsetzen.
Sie sind notwendig, um gesellschaftliche
Entwicklungen aufzugreifen und erfolgversprechende Neuerungen zu entwickeln und ihre Auswirkungen an einer repräsentativen Gruppe von
Schulen und Schülern zu beobachten. Erst nach
einer positiven Evaluation ist ein neues Konzept
reif für eine generelle Einführung.
Zu dieser Vorgehensweise gibt es keine adäquate Alternative, denn jedes Kind verfügt
nur über eine Bildungsbiographie. Fehlentwicklungen müssen aus Verantwortung gegenüber
den jungen Menschen nahezu ausgeschlossen
werden. Eine ausreichende Erprobung von Neuerungen vor der flächendeckenden Einführung
beugt Umsetzungsproblemen und nachträglichen kostenträchtigen Anpassungen und Nachbesserungen vor.
Ralf Kaulfuß
Geschäftsführer der Stiftung Bildungspakt Bayern
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
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Stiftungsprojekte
im Jahr 2014
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Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
Grußworte
Projekte
Stiftung
A KZENT
Elternarbeit
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
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Grußworte
Projekte
Stiftung
Die Stiftungsprojekte im Überblick
Schulentwicklung
Innovatives
Lehren und
Lernen
Individuelle
Förderung
Schülerinnen
und
Schüler
Führung und
Management
A KZENT
Öffnung und
Schulleben
Elternarbeit
Eigenverantwortung
Mit Zukunftsthemen den naturwissenschaftlichen
Entwicklung und Erprobung von Konzepten zur
Unterricht am Gymnasium gestalten:
inklusiven Beschulung von Jugendlichen mit son-
•
Entwicklung von fächerübergreifenden Unter-
derpädagogischem Förderbedarf in den Bereichen
richtskonzepten anhand von Zukunftsthemen,
Lernen sowie soziale und emotionale Entwicklung:
z. B. „Stadt der Zukunft“, „Nach uns die Sint-
•
•
che mit sonderpädagogischem Förderbedarf,
Erprobung innovativer Organisationsformen
in einem höheren Maß als bisher einen regu-
von Unterricht
•
Förderung von Unternehmergeist, Entschei-
lären Berufsabschluss zu erwerben
•
dungsfreude und Risikobewusstsein
•
Schaffung von Voraussetzungen für Jugendli-
flut – Untersuchungen zum Thema Wasser“
Motivierende multimediale Aufbereitung für
Gezielte individuelle Unterstützung aller Schülerinnen und Schüler
•
die Multiplikation
Weiterentwicklung der fachlichen und allgemeinen Förderkompetenz der Lehrkräfte
durch Zusammenarbeit in Schultandems
•
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Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
Verringerung der Zahl der Ausbildungsabbrüche
Grußworte
Projekte
Stiftung
A KZENT
Elternarbeit
Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen
•
Schule und Elternhaus:
•
•
•
Zum neunten Mal Ausschreibung des i.s.i. (Innere Schulentwicklung Innovationspreis) mit
Entwicklung schulspezifischer Konzepte zur
folgenden Neuerungen:
Bildungs- und Erziehungspartnerschaft von
•
Verleihung eines regionalen Grundschul-i.s.i.
Elternhaus und Schule
•
Gründung eines i.s.i.-Netzwerks für Preisträ-
Identifizierung eines Qualitätsrahmens für die
gerschulen zum gegenseitigen Austausch so-
schulische Elternarbeit
wie zur Nutzung der Stärken der Netzwerk-
Erprobung zahlreicher Maßnahmen, die dazu
beitragen, die Zusammenarbeit zwischen El-
schulen als Impulsgeber für andere Schulen
•
Vergabe des Sonderpreises „Gemeinsam einzig-
tern, Lehrern, Schülern und externen Part-
artig – Umgang mit Vielfalt“ für besonders her-
nern gut zu gestalten
ausragende Aktivität bei der Werteerziehung
Erprobung des Übergangs in die Wirtschafts-
Entwicklung
schule bereits in Jahrgangsstufe 6:
len Förderung der Schülerinnen und Schüler
•
•
•
Kompetenzorientierte
curriculare
Aufberei-
eines
Konzepts
zur
individuel-
durch die Nutzung der vielfältigen Angebote
tung und Umsetzung des neuen Lehrplans
und Möglichkeiten digitaler Medien im Rahmen
Erarbeitung von sinnvollen Kriterien zur Auf-
von unterrichtlichen und außerunterrichtlichen
nahme von Schülerinnen und Schülern in die
Übungsphasen:Entwicklung digitaler Übungsauf-
Jahrgangsstufe 6
gaben zur Stärkung des personalisierten Lernens
Entwicklung von Konzepten zur individuellen
•
Förderung, zur Dokumentation des Lernstands
und zur Schullaufbahnberatung
Aufbau einer auch digital gestützten Feedback- und Reflexionskultur
•
Erprobung alternativer, digitaler Prüfungsformen
Erprobung einer jahrgangsgemischten EingangsUnterstützung des Modellprojekts des Landkrei-
stufe (Jgst. 1/2) mit dem Ziel der Flexibilisierung
ses München
von Bildungsbiografien u. a. durch:
•
•
Weiterqualifizierung von Schulbegleitern zu
Erhebung der individuellen Lernausgangslage und
Integrationshelfern mit dem Ziel, Kinder mit
seelischer Behinderung in den Klassenver-
des Lernfortschritts der Schulanfänger/innen
•
bund einer Regelschule zu integrieren
•
Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation
Entwicklung von gemeinsamen Lernaufgaben
zur optimalen individuellen Förderung
•
Intensiver Austausch zwischen Schule und Elternhaus
•
Flexible Verweildauer von einem bis drei Jahren in der Eingangsstufe
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
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Grußworte
Projekte
A KZENT
Elternarbeit
Stiftung
– Implementation der Ergebnisse
Der Schulversuch AKZENT Elternarbeit hat ge-
präsentiert. Sieben Vertreter der Modellschu-
zeigt, dass nur eine partnerschaftliche Zusam-
len stellten exemplarisch ihre schulspezifischen
menarbeit von Schule und Eltern gewährleisten
Konzepte sowie ausgewählte Good-Practice-
kann, dass Schülerinnen und Schüler die op-
Beispiele einem Fachpublikum vor.
timalen Voraussetzungen für eine gelungene
Folgende Ergebnisse konnten in Zusammen-
Persönlichkeitsentwicklung und gute Bildungs-
arbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium
ergebnisse haben. Um diese Bildungs- und Er-
für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst,
ziehungspartnerschaft von Schule und Eltern-
finanziell unterstützt durch den Exklusivsponsor
haus gewinnbringend auszugestalten, haben
vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft
die Modellschulen vielfältige Anregungen und
e. V., veröffentlicht werden:
Konzepte ausgearbeitet, die nun in mehreren
•
Mit den Leitlinien zur Gestaltung der Bil-
Veröffentlichungen allen Schulen sowie Leh-
dungs- und Erziehungspartnerschaft wird
rer- und Elternverbänden zur Verfügung gestellt
erstmals für Bayern ein Orientierungsrah-
werden.
men für die qualitative Weiterentwicklung
der Elternarbeit vorgelegt.
Diese sollen die Schulen in Bayern dabei unterstützen, für ihre spezielle Situation vor Ort
•
Vorschläge zur Gestaltung von schulspezifi-
passgenaue Lösungen für die optimale Zusam-
schen Konzepten bieten erstmals eine Ori-
menarbeit von Lehrern, Eltern und Schülern zu
entierungshilfe für die konzeptionelle Arbeit
finden, wie es auch das Bayerische Gesetz über
der Schulen in diesem Bereich der Schulentwicklung.
das Erziehungs- und Unterrichtswesen (Art. 74)
seit 2013 verlangt.
•
Beispiele guter Praxis zu den vier Qualitäts-
Am 19. März 2014 wurde die Publikation zum
bereichen der partnerschaftlichen Elternar-
Schulversuch im Bayerischen Staatsministerium
beit geben hilfreiche Anregungen und regen
für Bildung und Wissenschaft der Öffentlichkeit
zur Nachahmung an.
Vertreter der Modellschulen bei der Vorstellung der Publikation am 19. März 2014 (v. l. n. r.): Albert Häusler (Johann-Schöner-Gymnasium Karlstadt), Rüdiger Modell (Humboldt-Gymnasium Vaterstetten), Ursula Schneider
(Mittelschule München, Elisabeth-Kohn-Straße), Simone Fleischmann (Grundschule Poing), Marion Wohlsperger
(Staatliche Wirtschaftsschule Neuburg a. d. Donau), Tobias Schreiner (Realschule Tegernseer Tal, Gmund),
Susanne Hack (Berufliche Oberschule Erding).
14
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
Grußworte
Projekte
Stiftung
Alle Publikationen sind auch online als E-Paper oder pdf-Download unter folgenden Webadressen
verfügbar:
http://www.bildungspakt-bayern.de/projekte/akzent-elternarbeit/
http://www.km.bayern.de/eltern/schule-und-familie/schulfamilie.html
NT
N
A KZEN
Bayerisches Staatsministerium
für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst
Elternarbeit
Leitlinien
zur Gestaltung der
Bildungs- und Erziehungspartnerschaft
von Schule und Elternhaus
Schulversuch
AKZENT Elternarbeit
Anregungen zur Gestaltung
der Bildungs- und
Erziehungspartnerschaft
von Schule und Elternhaus
Dokumentation und Ergebnisse
Exklusivpartner des Projekts:
vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Publikation
Pub
ub
blikati
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S
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Schulversuch
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AKZENT
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NT Elternarbeit
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Bro
Br
Broschüre
schü
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hüre
üre „Leitlinien“
Leit
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liniien“
ien“
Qualitätsbereiche der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft
von Schule und Elternhaus
Leitlinien und Ziele einer vertrauensvollen Zusammenarbeit
Ziele
Ziele
In der Schule herrscht eine einladende, freundliche und wertschätzende Atmosphäre.
Die Zusammenarbeit mit den Eltern erfolgt systematisch und koordiniert in Verantwortung der Schule. Die Schülerinnen und Schüler
sind altersadäquat mit einbezogen.
Die Schulgemeinschaft ist von gegenseitigem Respekt geprägt
und schließt alle Beteiligten ein.
Die Schule wird von einem gemeinsamen Selbstverständnis getragen.
Ziele
Schule, Eltern und Elternvertreter pÀegen einen regelmäßigen, auch anlassunabhängigen Informationsaustausch.
Es gibt klare, den Eltern bekannte innerschulische
Zuständigkeiten für die Kommunikation.
Schule und Eltern nutzen vielfältige Kommunikationswege
und -formen zur gegenseitigen Information.
Leitlinie
Leitlinie
Alle Eltern fühlen sich
als Teil der Schulgemeinschaft wohl,
wertgeschätzt und für
die gemeinsamen Ziele
verantwortlich.
Eltern und Lehrkräfte
arbeiten gemeinsam
kontinuierlich am
Erziehungs- und
Bildungserfolg der
Schülerinnen und
Schüler.
Leitlinie
Leitlinie
Die Eltern und Lehrkräfte informieren
einander über alles,
was für die Bildung
und Erziehung der
Schülerinnen und
Schüler von
Bedeutung ist.
Die Eltern nehmen ihre
rechtlich geregelten
Mitsprache- und Mitwirkungsmöglichkeiten
wahr. Sie können sich
auch darüber hinaus in
geeigneter Weise
einbringen.
Die Schule ist über die besonderen Lernvoraussetzungen der
Kinder und Jugendlichen und – soweit diese für ihre individuelle
Förderung bedeutsam ist – über ihre außerschulische Lebenssituation
informiert.
Die Eltern beteiligen sich auf vielfältige Art und Weise am
schulischen Geschehen und bringen ihre Stärken und
Ressourcen ein.
Die Eltern unterstützen sich gegenseitig. Ebenso unterstützen sie das häusliche Lernen ihrer Kinder. Sie werden diesbezüglich von der Schule beraten.
Die Schulgemeinschaft ist mit Erziehungs- und Bildungspartnern in Gemeinde und Region vernetzt.
Ziele
Die Schule informiert die Eltern ausreichend über ihre
Mitspracherechte und -möglichkeiten. Sie ermuntert
alle Eltern, diese zu nutzen.
Eltern aus allen Schichten und Gruppen sind in den Elterngremien vertreten.
Elternvertreter und Eltern beteiligen sich an Schulentwicklungsprozessen.
Elternvertreter ergreifen Maßnahmen, um die Anliegen und
Interessen aller Eltern zu erfahren und zu vertreten.
Elternvertreter wirken in externen Netzwerken der Schule mit.
Die Bildung und Erziehung der Schülerinnen und Schüler zu selbstständigen, eigenverantwortlichen
Persönlichkeiten gelingt vor allem dann gut, wenn Schule und Elternhaus eng zusammenarbeiten und
Ergebnissen des Schulversuchs AKZENT Elternarbeit der Stiftung Bildungspakt Bayern stehen hierzu
zahlreiche Anregungen zur Verfügung. Die vier Qualitätsbereiche mit ihren zentralen Leitlinien sowie
an einem gemeinsamen Strang ziehen. Ziele, Ausgestaltung und Intensität dieser Zusammenarbeit
legen Lehrer, Eltern und Schüler jeder Schule in einem gemeinsam erarbeiteten schulspezi¿schen
einige daraus abgeleitete Ziele können eine hilfreiche Orientierung bieten, die Bildungs- und Erziehungspartnerschaft vor Ort mit Leben zu füllen.
Konzept zur Bildungs- und Erziehungspartnerschaft fest (vgl. Art. 74 Abs. 1 Satz 2 BayEUG). Mit den
Ausführliche Informationen zum Thema erhalten Sie unter:
www.bildungspakt-bayern.de/projekte/akzent-elternarbeit/
www.km.bayern.de/eltern/schule-und-familie/schulfamilie.html
Herausgeber:
Stiftung Bildungspakt Bayern,
Jungfernturmstr. 1, 80333 München
Exklusivsponsor:
vbw – Vereinigung der Bayerischen
Wirtschaft e. V.
Plakat zu den vier Qualitätsbereichen
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
15
Grußworte
Projekte
Stiftung
Parallel zum Schulversuch wurden vom Bay-
Bis zum Ende des Schuljahres 2014/2015
erischen Staatsministerium für Bildung und
werden verbindlich an allen öffentlichen Schu-
Kultus, Wissenschaft und Kunst Multiplikato-
len in Bayern schulspezifische Konzepte zur
ren, sog. Ansprechpartner KESCH (Kooperation
Bildungs- und Erziehungspartnerschaft ausge-
Elternhaus-Schule) für alle Schularten in allen
arbeitet. Damit wird ein zentrales Ergebnis des
Bezirken qualifiziert, die die Schulen in Fragen
Schulversuchs
der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft be-
sein.
flächendeckend
implementiert
raten und unterstützen. Sie stehen den Schulen
Die Ergebnisse des Schulversuchs AKZENT
zur Moderation von themenbezogenen Schul-
Elternarbeit wurden auch in den Familienpakt
entwicklungsprozessen, zur Beratung bei der
Bayern der Bayerischen Staatsregierung aufge-
Erstellung schulspezifischer Konzepte und zur
nommen. Sie sollen dazu beitragen, die Rolle
Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen
der Schulen bei der Gestaltung der Vereinbar-
zur Verfügung.
keit von Schule und Arbeits- und Berufswelt
weiterzuentwickeln.
KESCH-Multiplikatoren der Grund- und Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien bei der Urkundenübergabe
am 19. März 2014; im Hintergrund Staatssekretär Georg Eisenreich
Fakten und Zahlen zum Schulversuch
Projektdurchführung:
Schuljahr 2011/2012 – 2012/2013
Exklusivpartner:
vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Wissenschaftlicher Berater:
Prof. Dr. Werner Sacher
Projektleitung: Dr. Eva Hertle, Thomas Heidl
16
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
Exklusivpartner des Projektes
Grußworte
Projekte
Stiftung
Ein erfolgreicher Schulversuch geht in die Fläche – die
Der Beginn des Schuljahres 2014/2015 markiert
Klassenzimmer. Jedes Kind wird gezielt geför-
für einen der größten und anspruchsvollsten Mo-
dert und erwirbt die grundlegenden Kenntnisse
dellversuche der Stiftung Bildungspakt Bayern
in seiner individuellen Lerngeschwindigkeit, weil
eine entscheidende Zäsur: Das Bildungsminis-
es zwischen einem und drei Jahren in der flexi-
terium weitet zum neuen Schuljahr die „Flexible
blen Eingangsstufe verweilen kann.
Grundschule“ von derzeit knapp 90 auf künftig 153 Grundschulstandorte aus. Die „Flexible
Evaluation des Schulversuchs
Grundschule“ ist nun ein reguläres Schulprofil,
das über die bisherigen Modellschulen hinaus
Eine entscheidende Voraussetzung für den
auch alle anderen Grundschulen einführen kön-
Beschluss der Bayerischen Staatsregierung zur
nen. Im Rahmen der vorhandenen Mittel nutzen
Einführung des Schulprofils Flexible Grundschu-
dieses Schuljahr 63 Schulen diese Möglichkeit.
le war das Ergebnis der Evaluation. Der Evalua-
Zugleich ermöglicht das Ministerium allen
tionsbericht des ISB bescheinigt, dass die Ziele
Grundschulen, die guten Erfahrungen Flexibler
des Modellversuchs umfassend erreicht wurden:
Grundschulen mit Lernentwicklungsgesprächen
Die Schülerinnen und Schüler in den Klassen
zwischen Lehrkräften, Schülern und Eltern um-
der Flexiblen Grundschulen lernen mindestens
zusetzen. Künftig können die Zwischenzeugnis-
ebenso viel wie die Schülerinnen und Schüler in
se in den ersten drei Jahrgangsstufen durch do-
den jahrgangsreinen Regelklassen, in der Ten-
kumentierte Lernentwicklungsgespräche ersetzt
denz haben sie sogar leichte Lernvorteile. Die
werden.
Kinder fühlen sich in der flexiblen Eingangsstu-
Damit sind wesentliche Ziele des Schulver-
fe sehr wohl. Alle Beteiligten, Schulleitungen,
suchs erreicht und in ganz Bayern realisierbar.
Lehrkräfte und Eltern, sind mit der Flexiblen
Der Einsatz für die Entwicklung einer zeitgemä-
Grundschule hochzufrieden.
ßen flexiblen Eingangsphase hat sich gelohnt!
Wegweisendes im Konzept der
Flexiblen Grundschule
Wenn Kinder heute in die erste Klasse kommen,
Schulversuch
gehen sie mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen an den Start und weisen Entwicklungsunterschiede von bis zu drei Jahren auf. Für die
Dokumentation • Ergebnisse • Empfehlungen für die Praxis
Schulen ist diese Heterogenität herausfordernd
und anspruchsvoll. „Flexible Grundschule“ hat in
einer jahrgangsgemischten Eingangsstufe Wege
entwickelt und erprobt, die ein auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler
abgestimmter Unterricht erfordert.
Denn
jahrgangsgemischtes
Lernen
stößt
noch auf Vorbehalte. Dabei sind die Abc-Schützen aus den Kindertageseinrichtungen bereits
gewohnt, in altersheterogenen Gruppen zu arbeiten. In der Flexiblen Grundschule wird daran
angeknüpft: Soziale Kompetenzen und eigenständige Arbeitstechniken werden geschult, indem man bewusst von- und miteinander lernt.
Beim Lösen gemeinsamer Lernaufgaben berei-
Download: http://www.bildungspakt-bayern.
chert die Vielfalt der Begabungen die Arbeit im
de/projekte/flexible-grundschule/
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
17
Grußworte
Projekte
Stiftung
Handreichung
Flexible Grundschule
schlossen ist, wird die Stiftung die Implementation im ersten Jahr begleiten und Nachhaltigkeit
sichern helfen.
Alle Erfahrungen und Ergebnisse des Schulversuchs wurden in einer Handreichung zusammengetragen. Mit der Publikation sollen weitere
„Die Flexible Grundschule ist ein Mus-
Grundschulen ermutigt werden, sich mit dem
terbeispiel für eine sehr gute Koopera-
Konzept auseinanderzusetzen und möglichst
tion zwischen der Stiftung Bildungspakt
viele praxisnahe Anregungen für die Umsetzung
auf der einen Seite und dem Kultusmi-
zu gewinnen. Die vielfältigen Unterrichtsmateri-
nisterium auf der anderen Seite. Das ist
alien und Praxisbeispiele spiegeln die intensive
bundesweit einmalig und vorbildlich.“
Entwicklungsarbeit an den Stammschulen wi-
(Georg Eisenreich, Kultusstaats-
der. Die Ergebnisse sind für alle Grundschulen
sekretär und Vorsitzender der
von Bedeutung, zeigen sie doch Ansätze für die
Stiftung Bildungspakt Bayern)
qualitative Weiterentwicklung des Unterrichts
auf, wie sie der LehrplanPLUS Grundschule und
die Bayerischen Bildungsleitlinien bis zum Ende
der Grundschulzeit vorgeben.
„Die Flexible Grundschule ist ein kindund
entwicklungsgerechter
Ansatz,
Abschluss- und Auftaktveranstaltung
um auf die unterschiedlichen Voraus-
Der Erfolg des Schulversuchs wurde am 10. Juli
Fläche. Von nun an können sich alle
2014 mit einem Festakt in München gefeiert.
bayerischen Grundschulen für die Ein-
Rund 300 Gäste, unter ihnen die Schulleiter
führung einer flexiblen Eingangsstufe
der Modellschulen wie die der neuen Flexiblen
bewerben. Jedes Jahr kommen neue
Grundschulen, Vertreter und Vertreterinnen des
Flexible Grundschulen dazu.“
setzungen der Kinder einzugehen. Daher geht der Schulversuch nun in die
bayerischen Kultusministeriums, der Schulauf-
(Dr. Ludwig Spaenle, Bayerischer
sicht, der Eltern- und Lehrerverbände, des ISB
Staatsminister für Bildung und Kultus,
und der ALP freuten sich mit. Aber das erste
Wissenschaft und Kunst)
Jahr nach einer Modellphase ist immer heikel.
Können die Innovationen auch ohne Modellversuchsbedingungen
erfolgreich
umgesetzt
werden? Sind die aufgebauten Netzwerke und
Der Lebensweg eines jungen Menschen
Fortbildungsstrukturen
genug?
hängt entscheidend von der Qualität
Auch wenn das Modellprojekt nun offiziell abge-
seiner Bildung ab. In der Grundschule
schon
stabil
wird die Basis für die schulische Bildungsbiographie gelegt. […] Wir sind
„Was das Lernen der Kinder in der Fle-
davon überzeugt, dass die Flexible
xiblen Grundschule mit Jahrgangsmi-
Grundschule zu einer besseren indivi-
schung besonders kennzeichnet, ist,
duellen Förderung der Schülerinnen und
dass es tutorielles, soziales und indivi-
Schüler führt und einen entscheidenden
duelles Lernen ist. Damit ist es in be-
Beitrag zur Sicherung der Zukunftsfä-
sonderem Maße für erzieherische und
higkeit der Bildung in Bayern leistet.
bildende Effekte geeignet.“
18
(Bertram Brossardt, Hauptgeschäfts-
(Prof. Dr. Werner Wiater,
führer der vbw – Vereinigung der
Universität Augsburg)
Bayerischen Wirtschaft e. V.)
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
Grußworte
Projekte
Podiumsdiskussion bei der Abschluss-/Auftaktveranstaltung in München; v. l. n. r. Staatssekretär Georg
Eisenreich, Bayerisches Staatsministerium für Bildung
und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung
der Bayerischen Wirtschaft e. V., Prof. Dr. Werner
Wiater, Universität Augsburg, Klaus Wenzel, Präsident
des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands
Stiftung
Applaus für die Flexible Grundschule
Fakten und Zahlen zum Schulversuch
Projektdurchführung:
Evaluation:
Schuljahr 2010/2011 – Schuljahr 2013/2014
Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungs-
Teilnehmende Schulen:
forschung (ISB), München
20 Grundschulen als Stammschulen
Projektleitung:
69 Grundschulen als Satellitenschulen
Ralf Kaulfuß, Maria Wilhelm (StMBW), Vanessa
Projektpartner:
Ziegler
Stiftung Bildungspakt Bayern/Bayerisches
Publikation:
Staatsministerium für Bildung und Kultus,
Schulversuch Flexible Grundschule – Dokumen-
Wissenschaft und Kunst
tation, Ergebnisse, Empfehlungen für die Praxis
Exklusivpartner:
Download:
vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.
http://www.bildungspakt-bayern.de/projekte/
Wissenschaftlicher Beirat:
flexible-grundschule/
Prof. Dr. Angelika Speck-Hamdan (LMU Mün-
http://www.km.bayern.de/eltern/schularten/
chen), Prof. Dr. Wilfried Bos (TU Dortmund),
grundschule.html
Prof. Dr. Andreas Hartinger (Universität Augsburg), Prof. Dr. Ulrich Heimlich (LMU München),
Prof. Dr. Dr. Werner Wiater (Universität Augsburg)
Exklusivpartner des Projektes
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
19
Grußworte
Projekte
Stiftung
HoriZONTec – Naturwissenschaften an
Zukunftsthemen lernen
Wie können wir die Energiewende in Deutsch-
sche Gymnasien im Modellversuch HoriZONTec
land und Europa gestalten? Was essen wir im
neue Wege und entwickeln Konzepte, fächer-
Jahr 2050 und wie kann die Welternährung ge-
übergreifende zukunftsrelevante Themen ver-
sichert werden? Welche Technologien helfen uns
stärkt im Unterricht der Mittelstufe zu verankern
im Haushalt, in der Arbeitswelt oder ermögli-
und dabei wichtige Schlüsselqualifikationen und
chen sogar eine Marsmission?
Problemlösekompetenzen zu fördern. Im Ge-
Die Herausforderungen der Zukunft, denen
gensatz zur vertrauten Erarbeitung fachlicher
unsere Schülerinnen und Schüler begegnen,
Zusammenhänge aus einer wissenschaftshisto-
sind vielfältig und hochkomplex. Und natürlich
rischen Sichtweise geht das Modellprojekt von
liegt es auch in ihren Händen und in ihrer Ver-
möglichen Konsequenzen aktueller Entwicklun-
antwortung, Lösungen für die anstehenden Pro-
gen und Entscheidungen aus und befähigt so zu
bleme zu finden und weiterzuentwickeln.
selbstgesteuertem Lernen, Teamarbeit und vernetztem Denken. Durch die Reflexion und den
Doch erhalten unsere Jugendlichen von der Schule
bewussten Umgang mit Risiko, Entscheidungs-
auch das nötige Rüstzeug, um sich ausreichend
findung und Unsicherheit werden die Schülerin-
auf diese Aufgaben vorbereiten zu können?
nen und Schüler in ihrer Eigenverantwortung
Damit diese Frage guten Gewissens mit „Ja“
und in ihrer Persönlichkeit gestärkt.
beantwortet werden kann, gehen sechs bayeri-
Zukunftsthemen der beteiligten Schulen:
20
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
Grußworte
Projekte
Stiftung
Die Bilanz des Schulversuchs ist nach zwei Jah-
In Planspielen, Expertenrunden oder auf Schü-
ren Laufzeit überaus positiv. Alle sechs Modell-
lerkongressen werden z. B. wirtschaftliche, geo-
schulen haben Konzepte, Module und umfang-
graphische oder künstlerische Aspekte in die
reiche Unterrichtsmaterialien entwickelt, deren
Betrachtung einbezogen.
Einsatz die Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit naturwissenschaftlichen
Das große Engagement und die Einsatzfreude,
Themen deutlich intensiviert und die Motivation
die die beteiligten Lehrkräfte, Schülerinnen und
gesteigert hat. Dies zeigt sich nicht zuletzt auch
Schüler bei der Entwicklung und Durchführung
durch die qualitativ hochwertigen Arbeiten (Prä-
der Projekte gezeigt haben, lohnen sich in be-
sentationen, Forschungsarbeiten, Portfolios, un-
sonderem Maße, wenn die Ideen möglichst an
ternehmerische Ideen), die aus den HoriZONTec-
vielen Gymnasien umgesetzt werden. Um dies
Klassen hervorgehen.
zu gewährleisten, war im Schuljahr 2013/2014
Durch den fächerübergreifenden Fokus ist
die Vorbereitung der Multiplikation ein wesentli-
gewährleistet, dass die naturwissenschaftlichen
cher Arbeitsschwerpunkt. In regionalen Lehrer-
Inhalte nicht isoliert, sondern immer in einem
fortbildungen und Fachbetreuertagungen konnte
größeren Zusammenhang betrachtet werden.
bereits ein erster interessierter Teilnehmerkreis
erreicht werden. Über projektbezogene Kurzfilme, die in diesem Schuljahr in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk und mit
finanzieller Unterstützung der Privatbank Hauck
& Aufhäuser erstellt wurden, steht ab jetzt ein
hervorragendes Medium zur Verfügung, ein
breites Publikum für die HoriZONTec-Ideen zu
gewinnen und zur Nachahmung anzuregen.
In diesem Sinne freuen wir uns auf ein gutes
drittes Projektjahr, in dem die entwickelten Konzepte weiter verfeinert, evaluiert und schließlich
einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht
Arbeitstagung am 27./28. Januar 2014 in Berching:
Das Referententeam des Bayerischen Rundfunks mit
Projektleiter Thomas Heidl
werden.
Schülerkongress am 03.07.2014 am Willstätter Gymnasium: Schülerarbeitsgruppen präsentieren ihre Forschungsergebnisse einem interessierten Publikum aus Eltern, Mitschülern und Lehrern.
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
21
Grußworte
Projekte
Stiftung
Fakten und Zahlen zu HoriZONTec:
Projektdurchführung:
Schuljahr 2012/2013 – 2014/2015
Projektpartner:
Stiftung Bildungspakt Bayern in Kooperation
mit dem Bayerischen Staatsministerium für
Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst
Exklusivpartner:
BMW Stiftung Herbert Quandt, Deloitte-Stiftung, Joachim Herz Stiftung, Stefan Quandt,
Schaeffler-Holding GmbH & Co. KG, Siemens
Stiftung
Weitere Partner:
Bayerischer Rundfunk, Privatbank Hauck &
Aufhäuser
Wissenschaftliche Begleitung:
Prof. Dr. Manfred Prenzel, TUM School of Education, TU München
Projektleitung:
Lehrerfortbildung des Ludwig-Thoma-Gymnasiums
Prien am 26. März 2014 am Johann-Michael-SailerGymnasium Dillingen: StR Johannes Almer beim
Befüllen der mikrobiologischen Brennstoffzelle
Thomas Heidl
Exklusivpartner:
Weitere Partner:
22
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
Grußworte
Projekte
Stiftung
Inklusive berufliche Bildung in Bayern (IBB) –
HALBZEIT im Schulversuch
„Wir haben das Ziel, dass alle Schulen in Bayern zu Schulen für Schülerinnen und Schüler mit
und ohne Förderbedarf werden.“ (Staatssekrewerden gemeinsam mit Schülern der allge-
tär Eisenreich im November 2013 in Dießen)
meinen Berufsschule unterrichtet.
Dass diese Forderung im beruflichen Bildungs-
•
Die einbezogenen Schulen sehen Heteroge-
bereich umgesetzt wird, dafür sorgt die Stiftung
nität als Chance, in enger Kooperation neue
Bildungspakt Bayern mit dem bundesweit ein-
Unterrichtskonzepte zu entwickeln und zu
zigartigen Schulversuch „Inklusive berufliche
erproben.
Bildung in Bayern (IBB)“.
•
Alle Lehrkräfte vertiefen durch den praktizierten Know-How-Transfer ihre Förderkompetenz.
Ausgangslage und Zielsetzung
•
Die Chancen der Jugendlichen auf ein selbstbestimmtes Leben sollen durch den erfolg-
Mit dem Modellprojekt sollen die spezifischen
reichen Abschluss einer dualen Ausbildung
schulischen Herausforderungen im Bereich der
erhöht und damit bessere Eintrittsmöglich-
beruflichen Bildung bearbeitet und insbeson-
keiten in den ersten Arbeitsmarkt geschaffen
werden.
dere auch die dualen Ausbildungspartner in der
Wirtschaft aktiv einbezogen werden. Ziel ist es,
•
Die Zusammenarbeit mit der regionalen
für Jugendliche mit Behinderung mehr Teilhabe
Wirtschaft und den jeweiligen Dach- bzw.
an einer regulären Berufsausbildung zu ermög-
Spitzenverbänden wird intensiviert, damit
lichen. Zudem erhalten die Schülerinnen und
Jugendliche mit Förderbedarf generell bes-
Schüler mit besonderem Förderbedarf in den
sere Chancen auf einen dualen Ausbildungs-
Bereichen Lernen und/oder emotionale und so-
platz bekommen.
ziale Entwicklung gezielt Gelegenheit, sich mit
ihren individuellen Stärken einzubringen und
Umsetzung im Schulversuch
ihre Potentiale auszuschöpfen.
Im Schulversuch arbeiten neun allgemeine BeSeit dem Schuljahr 2012/13 werden in Koope-
rufsschulen eng mit neun Berufsschulen zur
ration mit dem Kultusministerium in einzelnen
sonderpädagogischen Förderung in Tandems
Ausbildungsberufen (vgl. Tabelle am Ende)
zusammen. Dabei findet sowohl ein fachlicher
nachstehende Ziele verfolgt:
als auch ein sonderpädagogischer Know-How-
•
Transfer zwischen den Kollegien statt.
Jugendliche mit besonderem Förderbedarf
Auszubildende im Friseurhandwerk an der EuropaBerufsschule Weiden im Unterricht
Schulbesuch im Rahmen einer Unterrichtssituation an
der Europa-Berufsschule Weiden
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
23
Grußworte
Projekte
Stiftung
Regelmäßige Arbeitstagungen begleiten den Schulversuch
Das Netzwerk der Inklusiven
beruflichen Bildung in Bayern
Konzept des Tandems Haßfurt-Schweinfurt
Auf die Expertise der Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung kann hierbei keinesfalls verzichtet werden. Diagnose, Förderpläne,
gemeinsame Unterrichtsvorbereitungen, Teamteaching und konkrete Unterstützungsmaßnahmen durch den Mobilen Sonderpädagogischen
Dienst prägen die intensive Kooperation zwischen den beiden Schularten.
An folgenden Schwerpunkten wird derzeit gearbeitet:
•
Weiterentwicklung und Erprobung von inklusiven Unterrichtskonzepten
•
Umsetzung des Evaluationskonzepts zum
Schulversuch
•
Gestaltung und Weiterentwicklung der Kooperationsformen zwischen den Schulen
•
Ausweitung des Schulversuchs auf weitere
Berufe innerhalb der Schulen
•
Entwicklung und Erprobung eines Qualifizierungskonzepts für die IBB-Lehrkräfte und
-koordinatoren
•
24
Einbindung regionaler Wirtschaftspartner
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
Grußworte
Projekte
Stiftung
ESF-Kooperationsprojekt „Wissenschaftliche Begleitung des Schulversuchs IBB – Inklusive berufliche
Bildung in Bayern“
kofinanziert. Die umfangreichen Erhebungen
Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts
lichen Begleitung können die Lehrkräfte der
erfolgt durch Professor Dr. Roland Stein von der
Tandemschulen mit einer umfangreichen Fort-
Julius-Maximilians-Universität
bildungsreihe schulintern für die neuen Heraus-
sollen Aufschluss darüber geben, ob und wie
sich die Bildungsbiographien der Jugendlichen
im Schulversuch IBB durch die intensiven Fördermaßnahmen verändern.
In Zusammenarbeit mit der wissenschaft-
Würzburg
und
wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds
forderungen qualifiziert werden.
Nr.
Berufsschule
Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung
Ausbildungsberufe
1
Heinrich-Thein-Schule –
Staatliches Berufliches
Schulzentrum Haßfurt
Adolph-Kolping-Schule
Schweinfurt
•
•
Fleischer/innen und
Fachverkäufer/innen im Lebensmittelhandwerk Schwerpunkt Fleischerei
2
Staatliche Berufsfachschule für Hauswirtschaft
Bayreuth
Staatliche Berufsschule zur
sonderpädagogischen Förderung Bayreuth
•
Staatlich geprüfter Helfer für
Ernährung und Versorgung
Staatlich geprüfter Assistent
für Ernährung und Versorgung
3
Europa-Berufsschule
Weiden
St.-Michaels-Werk Grafenwöhr
•
•
•
Schreiner
Zimmerer
Friseure
4
Staatliches Berufliches
Schulzentrum Regensburger Land Regensburg
Haus des guten Hirten
•
Gärtner im Garten- und Landschaftsbau
Werker und Gärtner im Vollberuf
5
Staatliche Berufsschule
Kelheim
Berufsschule St. Franziskus
Abensberg
•
Friseure
6
Staatliche Berufsschule
Eichstätt
Regens-Wagner-Berufsschule
Schrobenhausen
•
•
Schreiner (inkl. BGJ Holz)
Anlagenmechaniker
7
Staatliches Berufliches
Schulzentrum Neusäß
Prälat-Schilcher-Berufsschule
Augsburg
•
Verkäufer/innen und Kaufleute
im Einzelhandel
8
Staatliche Berufsschule
Neu-Ulm
Adolph-Kolping-Schule NeuUlm
•
•
Fachlagerist/in
Verkäufer/innen und Kaufleute
im Einzelhandel
9
Staatliche Berufsschule I
Ansbach
Staatliche Berufsschule zur
sonderpädagogischen Förderung Ansbach
•
Verkäufer/innen
•
Schwandorf
•
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
25
Grußworte
Projekte
Stiftung
Ausblick auf das Schuljahr 2014/15
Fakten und Zahlen zu IBB
Das neu entwickelte Fortbildungsprogramm für
Projektlaufzeit:
die IBB-Lehrkräfte wird im Schuljahr 2014/15 er-
Schuljahr 2012/2013 – 2015/2016
probt und erforderlichenfalls weiterentwickelt. In
Modellschulen:
einem zweiten Schritt wird dieses Konzept nach
Je 9 Berufsschulen bzw. Berufsfachschulen
der Erprobungsphase für einen weiteren Adressa-
und Berufsschulen zur sonderpädagogischen
tenkreis angepasst werden. Damit soll sicherge-
Förderung
stellt werden, dass auch „Nicht-IBB-Lehrkräfte“ in
Wissenschaftliche Begleitung:
der Transferphase des Projekts eine sinnvolle und
Prof. Dr. Roland Stein
hilfreiche Qualifizierung erhalten.
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Zudem werden die Schultandems ihre Ziele im
Exklusivpartner:
Hinblick auf die Einbindung der regionalen Wirt-
BMW Group
schaft durch ausgewählte Maßnahmen verfol-
Europäischer Sozialfonds
gen. Hier geht es neben der Intensivierung des
Projektleitung:
Kontakts auch z. B. um das Angebot, gemein-
Inge Körber, Michael Bäumler
sam mit den Ausbildungsbetrieben Förderpläne
für Schülerinnen und Schüler aufzustellen.
Ohne verantwortungsbewusste Ausbildungsbetriebe, die in einer inklusiven Ausbildung eine
Chance zur Gewinnung ihrer künftigen Fachkräfte sehen, kann eine inklusive berufliche Ausbildung nicht gelingen.
Einen weiteren Arbeitsschwerpunkt bildet die
Erstellung eines Leitfadens zur inklusiven beruflichen Bildung. Das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung in München wurde
beauftragt, eine praxisorientierte Dokumentation mit Unterrichtsbeispielen in Zusammenarbeit mit den IBB-Schultandems zu entwickeln.
Im Sommer 2015 wird das Team um Professor
Dr. Roland Stein von der Universität Würzburg
die Ergebnisse der wissenschaftlichen Evaluation vorstellen. Somit können Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen in die Arbeit
der IBB-Schultandems im letzten Schulversuchsjahr 2015/16 einfließen.
Die Erkenntnisse aus den ausgewählten Berufen im Schulversuch sollen Rückschlüsse auf
eine Übertragbarkeit auf weitere Ausbildungsberufe ermöglichen.
26
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
Exklusivpartner des Projektes
Grußworte
Projekte
Stiftung
Qualität zahlt sich aus – herausragende
i.s.i.-Schulen ausgezeichnet
Zielsetzung
Der i.s.i. – Innere Schulentwicklung Innovationspreis zeichnet seit dem Jahr 2001 Schulen
aus,
•
•
die ihre Schulqualität durch einen systemati-
bezirk konnte „seinen“ regionalen Grundschul-
schen Schulentwicklungsprozess nachhaltig
Sieger küren. Es waren dies:
sichern und
•
durch innovative Konzepte überzeugen.
Mögliche Innovationsbereiche 2014 waren:
Schwaben: Westpark-Grundschule Augsburg-Pfersee
•
Mittelfranken: Grundschule Bubenreuth
•
Niederbayern: Hans-Carossa-Grundschule
•
Innovatives Lernen und Lehren
•
Führung und Management
•
Individuelle Förderung
•
Öffnung und Schulleben
•
Unterfranken: Grundschule Stockstadt a. M.
•
Ganztageskonzept
•
Oberfranken: Grundschule Teuschnitz
•
Oberpfalz: Grundschule Woffenbach
Heining-Schalding
•
Oberbayern: Grundschule an der Ichostraße
2 München
Neu in dieser Runde: regionaler
Grundschul-i.s.i.
Aus diesen regionalen i.s.i.-Preisträger-Grundschulen kamen drei Schulen in die engere Wahl
Dem landesweiten Wettbewerb war eine Prä-
und hatten die Chance, landesweite Sieger-
mierung der innovativsten Grundschulen auf re-
schule zu werden.
gionaler Ebene vorgelagert. Jeder Regierungs-
Preisträgerschulen 2014 mit ihrem Innovationsschwerpunkt
Martinschule – Sonderpädagogisches Förderzentrum II
Augsburg Nord Augsburg
Die Brennpunktschule mit einer herausfordernden Schülerschaft
entwickelte ein überzeugendes Konzept, ihre Schülerinnen und
Schüler emotional zu stabilisieren, um erfolgreich lernen zu können.
Grundschule Bubenreuth
Die Schule überzeugt durch große Flexibilität in ihrem täglichen
Unterricht, vor allem bei individueller Förderung im jahrgangsübergreifenden Unterricht.
Mittelschule Thalmässing
Eine Schule der „offenen Türen und Herzen, aus der die Kinder
glücklich heimkommen.“ Jedes Kind wird in seiner Einzigartigkeit
angenommen und optimal gefördert.
Städtische Anne-Frank-
Die Schülerinnen lernen in sogenannten „Lernbüros“ eigenverantwortlich und entscheiden selbst, wann sie welche Bausteine
bearbeiten. Logbücher dokumentieren den individuellen Fortschritt
und halten Lehrer und Eltern auf dem Laufenden.
Realschule München
Gymnasium Kirchheim bei
München
Berufsfachschulen für Krankenpflege und Kinderkrankenpflege
am Klinikum Aschaffenburg
Fachlich und pädagogisch kompetente Lehrkräfte setzen moderne
Unterrichtsformen, Arbeitstechniken und Prüfungsformen ein,
erkennen die individuellen Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen
und fördern sie bestmöglich.
Durch eigens entwickelte, differenzierte Lernportfolios fördert und
motiviert die Schule effektives Lernen sowie die Entwicklung der
Reflexionskompetenz der Schülerinnen und Schüler.
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
27
Grußworte
Projekte
Stiftung
Sonderpreis „Gemeinsam einzigartig – Umgang mit Vielfalt“
Bewertungsrelevant waren:
•
die Verankerung im Schulleben,
•
die Förderung personaler und sozialer Komponenten,
Schulen, die den Umgang mit kulturellen, sozialen, ethnischen Diversitäten, mit Begabungs-
•
deutlichung des gemeinsamen Miteinanders
vielfalt, inklusiven Ansätzen und genderspezi-
sowie
fischen Unterschieden in neuartiger Weise und
besonders nachhaltig gestalten, konnten sich
der Einsatz geeigneter Methoden zur Ver-
•
für den diesjährigen Sonderpreis bewerben.
einfallsreich konzipierte Unterrichtssequenzen.
Preisträgerschule i.s.i.-Sonderpreis 2014
Städtische Rainer-Werner-FassbinderFachoberschule für Sozialwesen
München
Die Schule hat gelernt, im Schulalltag pragmatisch und innovativ mit Vielfalt umzugehen. Mit differenzierenden Förderangeboten wird sie der großen Diversität von Jugendlichen
im Hinblick auf ihre Leistungen, ihre Hintergründe und ihre
Lebensvorstellungen gerecht.
Siegerehrung
In einem feierlichen Festakt am 30. April 2014
im Literaturhaus in München würdigten Staatssekretär Bernd Sibler in Vertretung von Staatssekretär Georg Eisenreich und Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt die Leitungen der nominierten Schulen und Preisträgerschulen.
Die nominierten Schulen und die Siegerschulen erhielten als Anerkennung und Ausdruck der
Wertschätzung Urkunden und Geldpreise.
Zudem werden die ausgezeichneten Schulen
mit den i.s.i.-Schulen 2012 in das neu gegründete i.s.i.-Netzwerk aufgenommen.
Staatssekretär Bernd Sibler
Das i.s.i.-Netzwerk
Mit der Gründung des des i.s.i.-Netzwerks im
Herbst 2014 werden nachstehende Ziele verfolgt:
•
Unterstützung der Teilnehmerschulen bei
ihren
Schulentwicklungsprozessen
durch
attraktive „Netzwerk-Fachtagungen“ mit renommierten Referenten
•
gegenseitiger Ansporn durch Austausch zwischen den Netzwerkschulen
•
Nutzung der Stärken der Netzwerkschulen
als Impulsgeber für andere Schulen
28
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
i.s.i.-Netzwerktagung am 1.10.2014 im Maritim-Hotel
Nürnberg
Grußworte
Projekte
Stiftung
Rainer-Werner-Fassbinder-Fachoberschule für Sozialwesen, Trägerin des
i.s.i.-Sonderpreises
Gymnasium Kirchheim, i.s.i.-Preisträger der Gymnasien
Ausblick auf die neue Runde
Die Stiftung Bildungspakt Bayern plant eine
werden sollen, die auf aktuellen Handlungs- und
Neuauflage des i.s.i. im Jahr 2016, bei dem
Themenfeldern innovative Impulse setzen.
wieder herausragende Schulen ausgezeichnet
Fakten zum i.s.i. 2014
Preisgeld regionaler Grundschul-i.s.i.:
Exklusivsponsor:
1.000,00 Euro
vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Preisgeld landesweite Sieger aus jeder Schulart:
5.000,00 Euro
Preisgeld Sonderpreis:
3.000,00 Euro
Gesamtprojektleitung:
Inge Körber, Cindy Zavrel
Projektleitung Grundschul-i.s.i.:
Vanessa Ziegler
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
29
Grußworte
Projekte
Stiftung
Wissenschaftliche Begleitung des
Modellprojekts „Integrationshelfer
in der inklusiven Schule“
Im September 2013 startete der Landkreis Mün-
Assistenzleistungen richten sich nach dem in-
chen das Modellprojekt „Integrationshelfer in
dividuellen Hilfebedarf. Eine besondere Qualifi-
der inklusiven Schule“. Durch die Bezeichnung
kation wird bisher nicht verlangt. Sie sind bei
„Integrationshelfer“ soll das Anliegen des Pro-
einem privaten Träger angestellt oder werden
jekts verdeutlicht werden, die Aufgabe der bis-
durch die Eltern des Kindes beschäftigt. Die Ein-
herigen Schulbegleiter weiterzuentwickeln. Der
weisung in die Tätigkeit als Schulbegleiter er-
auf Hilfe angewiesene Schüler mit Förderbedarf
folgt durch die Erziehungsberechtigten und die
soll nicht nur „begleitet“ werden, sondern durch
Schule (Lehrkräfte der Regelschule, Lehrkräfte
die aktive Unterstützung seitens eines beson-
für Sonderpädagogik).
ders qualifizierten Helfers in die Lage versetzt
werden, möglichst selbständig zu arbeiten und
Die unterschiedliche Qualifikation der Schulbe-
sich in die Klasse zu integrieren. Damit greift das
gleiter auf der einen Seite und die Notwendig-
Projekt den Auftrag der UN-Behindertenrechts-
keit auf der anderen Seite, zum Wohle aller Kin-
konvention auf, ein „inklusives Bildungssystem“
der in einer Klasse eine gute Zusammenarbeit
zu etablieren. Worin besteht konkret Innova-
mit ihnen von Seiten der Schule sicherzustel-
tion, die mit dem Vorhaben verfolgt wird?
len, führte zum Konzept des Modellversuchs:
Schulbegleiter an Grund- und Mittelschulen sol-
Ausgangssituation
len zu sog. Integrationshelfern qualifiziert werden. Partner im Projekt ist die Arbeiterwohlfahrt
Schulbegleiter tragen dazu bei, den Eingliede-
(AWO), die die Integrationshelfer zur Verfügung
rungshilfebedarf von Schülern mit Behinderung
stellt und auch Fortbildungen anbietet.
im Schulalltag abzudecken. Art und Umfang der
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30
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
ηϱ
Grußworte
Projekte
Stiftung
Zielgruppe und Zielsetzung
•
Welche Informationen benötigen Eltern, damit sie das Angebot eines Integrationshel-
Die Integrationshelfer bilden ein Team mit dem
fers annehmen und sich optimal in die Hilfe-
Kind und begleiten es über volle zwei Jahre. Sie
gewährung einbinden?
werden fachlich aus- und regelmäßig weitergebildet. Sie verstehen sich als „Dolmetscher“
für „ihr“ Kind, sitzen in der Schule neben ihm,
folgen dem Unterricht und achten darauf, dass
„ihr“ Schützling aufmerksam mitarbeitet und
möglichst viel versteht.
Unterstützung durch die Stiftung
Bildungspakt Bayern
Der Landkreis München finanziert die Integrationshelfer sowie die Projektkoordination. Die
Den größten Anteil der begleiteten Schüler bil-
Erkenntnisse aus dem Modellprojekt sollen für
den Kinder mit sog. seelischen Behinderungen,
die Weiterentwicklung der Unterstützungsmaß-
also z. B. mit bestimmten Formen des Autismus,
nahme „Schulbegleiter/Integrationshelfer“ ge-
ADHS und starken Auffälligkeiten im Sozialver-
nutzt und – auch über den Landkreis München
halten. Diese Gruppe umfasst 90 % aller Kinder
hinaus – allen bayerischen Sachaufwandsträ-
im Landkreis München, die mit einem Integrati-
gern und Bezirken zugänglich gemacht werden.
onshelfer an ihrer Seite die Schule besuchen. Ziel
Aus diesem Grund unterstützt die Stiftung Bil-
ist es, die Kinder so in den Klassenverbund einer
dungspakt Bayern das Projekt „Integrations-
Regelschule zu integrieren, dass sie im Idealfall
helfer in der inklusiven Schule“. Die Stiftung
ohne Hilfe darin lernen und am Leben in der Klas-
hat die wissenschaftliche Begleitung übernom-
sen- und Schulgemeinschaft teilnehmen können.
men und hierfür Professor Dr. Reinhard Marko-
Damit dies gelingt, werden Integrationshelfer mit
wetz von der Ludwig-Maximilians-Universität
unterschiedlichem Qualifikationsprofil eingesetzt,
München gewonnen. Er begleitet das Modell-
die nach individuell abgestimmten Hilfeplänen mit
projekt, berät die Projektleitung und führt eine
dem jeweiligen Kind, dessen Eltern, Lehrkräften
Evaluation durch. Aus dieser Auswertung wer-
und anderen Fachkräften zusammenarbeiten.
den die Handlungsempfehlungen resultieren,
die für ganz Bayern von großem Interesse sein
Im Modellprojekt werden Lösungen für folgende
werden.
Fragen entwickelt und erprobt:
•
Wie
können
Integrationshelfer
Inklusion
besser ermöglichen?
•
•
•
Eckdaten des Projekts
Wie kann das Potenzial des Kindes in der Lebenswelt Schule gefördert werden, so dass
Laufzeit:
dabei statt seiner Defizite vor allem seine
2013 – 2015
Stärken in den Vordergrund treten?
Teilnehmer:
Welche pädagogischen Konzepte und Metho-
22 Grund- und Mittelschulen im Landkreis
den helfen, dass ein Kind mit Behinderung
München;
schnell im Klassenverbund einer Regelschule
20 Integrationshelfer/innen
akzeptiert wird und sich dort selbstständig
Wissenschaftliche Begleitung:
bewegen kann?
Prof. Dr. Markowetz, LMU München
Wie kann die Zusammenarbeit aller Beteilig-
Projektleitung:
ten gestaltet werden, damit das Kind eine
Vanessa Ziegler
optimale Förderung erhält?
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
31
Grußworte
Projekte
Stiftung
lernreich 2.0 – zeitgemäßes Lernen und
Lehren mit digitalen Medien
Vokabellernen am Handy, die Geometriekonstruktion per interaktiver Software am Tablet ausführen oder im interaktiven Arbeitsheft navigie-
lernreich 2.0 im virtuellen und
realen Klassenzimmer
ren und sich den Videoclip mit den Erklärungen
Die Schulen arbeiten mit einer Moodle-basier-
nochmals anschauen, bevor man die Aufgaben
ten, passwortgeschützten Lernplattform, die
per „drag und drop“ bearbeitet...? So könnte
den Schulen über das virtuelle Landesmedi-
Lernen bald aussehen.
enzentrum Bayern mit der Bezeichnung mebis
Denn digitale Medien prägen inzwischen
(Medien, Bildung, Service) zur Verfügung ge-
nicht nur das Privatleben von Kindern und Ju-
stellt wird. Auf der Plattform befinden sich virtu-
gendlichen, sondern werden auch immer häu-
elle Kursräume, die den Wissenserwerb mit Auf-
figer in der Schule eingesetzt. Dabei wird di-
gaben, Materialien und Austauschmöglichkeiten
daktisch wertvolles Neuland erschlossen um
unterstützen und Lernpakete bereithalten.
die besten Vorgehensweisen zu ermitteln. Im
Die Schülerinnen und Schüler können diese
Schulversuch „lernreich 2.0 – üben und feed-
Lernangebote in ihrem eigenen Tempo indivi-
back digital“ wird das Potenzial digitaler Medien
duell oder in Teams bearbeiten und sich gege-
für das selbstständige, individuelle Üben sowie
benenfalls auch wiederholt damit beschäftigen.
für Rückmeldungen zum Lernerfolg und Lern-
Die Aufgaben sind dabei mit lernförderlichen
verlauf ausgelotet.
Hinweisen versehen. Sie können auch in un-
Mit der Auftaktveranstaltung im Mai 2013
terschiedlichen Schwierigkeitsgraden vorliegen,
machten sich die insgesamt 45 Modellschulen
die sukzessive entsprechend dem Lernfortschritt
auf den Weg, interaktive Übungsangebote für
freigeschaltet werden.
Mathematik sowie naturwissenschaftliche und
sprachliche Fächer zu entwickeln. Dabei wird
eine Stärke der digitalen Medien genutzt: Die
Schüler können die Übungsaufgaben zeit- und
„Mehrwert“ digitaler Übungsangebote
ortsunabhängig im eigenen Lerntempo bearbei-
Zentrales Anliegen von lernreich 2.0 ist es, den
ten. Die Lehrkräfte entwickeln Konzepte, wie
Mehrwert des digital gestützten Vorgehens für
eine Lernkultur entwickelt werden kann, die
das Lernen zu erschließen. Konkret bedeutet
durch systematisches, lernförderliches Feed-
dies Folgendes:
back geprägt ist.
Staatssekretär Georg Eisenreich bei der Vollversammlung am 27. März 2014 in der Sparkassenakademie in Landshut
32
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
Prof. Dr. Frank Fischer bei der Vollversammlung in der
Sparkassenakademie in Landshut
Grußworte
Projekte
Stiftung
Voraussetzung für erfolgreiches Üben ist es,
den Leistungsstand innerhalb der Lerngruppe
zu kennen. Dann kann die Lehrkraft passge-
Entwicklungsaufgaben im Schulversuch
naue Angebote machen. Die Lehrkräfte erhalten
1. Flexibilisierung der Unterrichtsorganisation
Informationen über Lernverlauf und Leistungs-
In den beteiligten MINT-Fächern und Sprachen
stand beispielsweise durch eine automatisierte
werden an den Modellschulen Maßnahmen er-
Auswertung.
probt, durch die dem Üben im Schulalltag mehr
Aber auch die Schüler können noch eine
Zeit eingeräumt wird. Diese Übungsphasen die-
Rückmeldung zu ihrem Leistungsstand einholen:
nen vornehmlich dem individuellen Lernzuwachs
Bewertungsfreie Tests informieren sie darü-
und fördern die Lernbereitschaft. Im Sinne einer
ber, was sie können. Darüber hinaus erhalten
formativen Lernbegleitung sind sie von Phasen
sie Feedback von ihren Lehrkräften zu den von
der Leistungserhebung und Benotung getrennt.
ihnen
eingereichten
Arbeiten
möglicherwei-
se nicht nur per digitalen Text, sondern auch
2. Erweiterung des Förderangebots
als Audiokommentar. Die Schüler werden bei
Die Schulen sichten bestehende digitale Übungs-
der Arbeit in kleineren Teams im Sinne eines
angebote und wählen passende aus. Lehrkräfte
peer-to-peer-Feedbacks zum Austausch über
der Modellschulen werden gleichzeitig quali-
Lösungsversuche angeleitet. Mit Reflexionsbö-
fiziert, interaktive Übungsangebote selbst zu
gen und Kompetenzrastern üben sie sich darin,
entwickeln. Diese ermöglichen sowohl Diffe-
ihren eigenen Lernprozess zu reflektieren und
renzierung innerhalb von Lerngruppen als auch
Verantwortung dafür zu übernehmen.
lernförderliches Feedback.
Teil einer digital-gestützten Feedbackkultur
ist es auch, dass die Lehrkräfte über entsprechende Umfragen ermitteln, inwieweit die Ange-
3. Entwicklung verschiedener Feedbackformen und Feedbackstrategien
bote in realen und virtuellen Klassenzimmern den
An den Schulen werden verschiedene Möglich-
Bedürfnissen ihrer Lerngruppe entsprechen.
keiten erprobt, systematisch Rückmeldungen
Wenn sich diese Möglichkeiten als praktika-
zum individuellen Lern- und Leistungsstand zu
bel und gewinnbringend erweisen, wird sich die
geben. Dieses Feedback bezieht sich sowohl auf
Lernkultur grundlegend ändern. Um entspre-
den fachlichen und methodischen Kompetenzer-
chende Ergebnisse zu ermitteln, arbeiten die
werb als auch auf den Lernprozess selbst.
Schulen in vier Entwicklungsbereichen:
4. Erprobung digitaler, auch asynchroner
Leistungserhebungen
Es gilt herauszufinden, inwieweit sogenannte
asynchrone Prüfungen, die die Schülerinnen
und Schüler nach eigener Wahl und zu selbst
bestimmten Zeitpunkten ablegen können, individuellen Lerntempi gerecht werden können und
motivierend für Schülerinnen und Schüler sind.
Treffen in den Netzwerken
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
33
Grußworte
Projekte
Stiftung
Entwicklungsaufgaben im Schulversuch
Flexibilisierung der Unterrichtsorganisation
In den beteiligten MINT-Fächern und Sprachen
werden an den Modellschulen Maßnahmen
erprobt, durch die dem Üben im Schulalltag
mehr Zeit eingeräumt wird.
Diese Übungsphasen dienen vornehmlich
dem individuellen Lernzuwachs und fördern
die Lernbereitschaft.
Im Sinne einer formativen Lernbegleitung
sind sie von Phasen der Leistungserhebung
und Benotung getrennt.
Entwicklung verschiedener
verschied
Feedbackformen und FFeedbackstrategien
ve
An den Schulen werden verschiedene
Möglichkeiten erprobt, systematische
sys
Rückmeldungen zum individuellen
indiv
Lern- und Leistungsstand zu
z geben.
Dieses Feedback bezieht sich
sic sowohl
auf den fachlichen und methodischen
meth
Kompetenzerwerb als auch auf den
Lernprozess selbst.
Erweiterung des Förderangebots
Die Schulen sichten bestehende digitale
Übungsangebote und wählen passende
Aufgaben aus.
Lehrkräfte der Modellschulen werden
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Übungsangebote selbst zu entwickeln.
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innerhalb von Lerngruppen.
Erprobung digitaler, auch
asynchroner Leistungserhebungen
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sogenannte asynchrone Prüfungen, die
die Schülerinnen und Schüler nach eigener
Wahl und zu selbst bestimmten Zeitpunkten
ablegen können, individuellen Lerntempi
gerecht werden können und motivierend
für Schülerinnen und Schüler sind.
Durchführung im ersten Projektjahr
gaben im Schulversuch auseinander.
Arbeitstagungen und Netzwerktreffen
schen den Kollegen in den jeweiligen Fachberei-
Die Modellschulen kamen im ersten Projekt-
chen zu unterstützen, sind die Modellschulen in
jahr zu mehreren Arbeitstagungen zusammen,
Netzwerken organisiert, die von Koordinatoren
um sich mit den inhaltlichen Schwerpunkten zu
geleitet werden. Bei den regelmäßigen Treffen
beschäftigen und sich über die mediendidakti-
an einer der Modellschulen arbeiten die Lehr-
schen und rechtlichen Besonderheiten bei der
kräfte gemeinsam daran, digitales Übungsmate-
Erstellung digitaler Aufgaben zu informieren.
rial zu erstellen. Sie tauschen Erfahrungen aus,
Um die Kommunikation und Kooperation zwi-
34
Bei Vorträgen und Workshops setzten sich die
definieren gemeinsame Entwicklungsaufgaben
beteiligten Lehrkräfte mit den Entwicklungsauf-
und werden bedarfsorientiert fortgebildet.
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
Grußworte
Projekte
Stiftung
Mehrwert digitaler Medien
automatisierte Auswertung von Aufgaben
Rückmeldungen zum Lernprozess und Lernorganisation
Dokumentation des Lernverlaufs
Feedback
Selbststeuerung des Lernens
Interaktion
Digitale Medien
Materialbasis
Personalisiertes Lernen
unabhängig von Zeit und Ort
einzeln / in Teams
niveaugestuft / adaptiv
Üben
Indivisualisierung des Lernens
Kompetenzorientierte Unterrichtsgestaltung
Vorwissen
erfassen
Selbst”‡ƪ‡š‹‘
Lernumgebung
gestalten
Lernprozess
sichtbar
machen
Formative
Tests
Lernbegleitung –
Feedback
Fachkompetenzen
ƒ—Ɵƒ—‡
Formative
Tests
Evaluation des
Lernprozesses
Fakten und Zahlen zu „lernreich 2.0 – Üben und Feedback digital“
Projektlaufzeit:
Projektleitung:
3 Jahre; Schuljahr 2013/2014 – 2015/2016
Eva Stolpmann
Schulen:
14 Mittelschulen, 15 Realschulen, 16 Gymnasien
Exklusivpartner:
vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.
Exklusivpartner des Projektes
Wissenschaftliche Begleitung:
Prof. Dr. Kerstin Mayrberger, Universität Augsburg / Universität Hamburg;
Prof. Dr. Frank Fischer, Ludwig-MaximiliansUniversität München
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
35
Grußworte
Projekte
Stiftung
Wirtschaftsschule ab Jahrgangsstufe 6 –
Ein neuer Einstieg in eine anerkannte Schulart
Mit dem Schuljahr 2013/2014 startete an 5 Mo-
Stundentafel für die Jahrgangsstufe 6
dellschulen der neue Schulversuch „Wirtschafts-
der Wirtschaftsschule
schule ab Jahrgangsstufe 6“.
Religionslehre/Ethik
2
Die Wirtschaftsschule vermittelt allgemeinbil-
Deutsch
7 (*+2)
6 (*+2)
dende Inhalte sowie eine berufliche Grundbil-
Englisch
dung im Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung.
Mathematik
7 (*+2)
Mathematisch-naturwissenschaftliche
Geschichte/Sozialkunde
2
planinhalte eröffnen aber auch Perspektiven in
Natur und Technik
2
technischen Berufen. Der deutschlandweit als
Musisch-ästhetische Bildung
2
mittlerer Bildungsabschluss anerkannte Wirt-
Sport + differenzierter
Lehr-
schaftsschulabschluss ermöglicht zudem eine
Fortsetzung der schulischen Laufbahn an der
Sportunterricht
Gesamt
2+2
30 + 2
Fachoberschule.
Die Entscheidung für eine weiterführende
* Die zusätzlichen Stunden im Vergleich zur Stun-
Schule fällt am Ende der Grundschule. Durch
dentafel der Mittelschule ergeben sich aus Redukti-
das Modellprojekt soll geprüft werden, ob nach
onen im Bereich der musischen Erziehung (2 Std.)
einer Orientierungsphase (Jahrgangsstufe 5)
und im Bereich Werken bzw. Arbeit-Wirtschaft-
geeigneten und interessierten Schülerinnen und
Technik (3 Std.) sowie durch eine zusätzliche Un-
Schüler der Mittelschule, der Realschule und des
terrichtsstunde.
Gymnasiums ein Übertritt an die Wirtschaftsschule ermöglicht werden kann. Um die ent-
Obwohl in der Jahrgangsstufe 6 ein allgemein-
sprechenden Grundlagen zu schaffen, liegt der
bildender Schwerpunkt gesetzt wird (vgl. Stun-
Schwerpunkt des Unterrichts in Jahrgangsstufe
dentafel), bleibt die Wirtschaftsschule eine be-
6 dabei v. a. auf der Förderung in den Fächern
rufliche Schule.
Deutsch, Mathematik und Englisch, wozu verglichen mit der Mittelschule zusätzliche Stunden
Arbeitsschwerpunkte
bereitgestellt werden.
Mit der Umsetzung der Jahrgangsstufe 6 der
Wirtschaftsschule sind für die Modellschulen im
Laufe des Schulversuchs u. a. folgende Entwicklungsarbeiten verbunden:
Lehrkräfte der Modellschulen bei der 2. Arbeitstagung
im Kloster Plankstetten
36
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
Schulleiter der Modellschulen bei der 3. Arbeitstagung im Bayerischen Staatsministerium für Bildung
und Kultus, Wissenschaft und Kunst
Grußworte
Projekte
•
Stiftung
kompetenzorientierte curriculare Aufberei-
führt wird die Evaluation vom Staatsinstitut für
tung des neuen Lehrplans für die Jahrgangs-
Schulqualität und Bildungsforschung (ISB).
stufe 6 der Wirtschaftsschule;
•
Erprobung von Konzepten zur
• individuellen Förderung und Beratung der
Schülerinnen und Schüler sowie zur
• Dokumentation des Lernstands und zur
•
Schullaufbahnberatung.
Fakten und Zahlen zur Wirtschaftsschule ab Jahrgangsstufe 6
Projektdurchführung:
Schuljahr 2013/2014 – 2018/2019
In mehreren Arbeitstagungen und Fortbildungen
Exklusivpartner:
wurde im Schuljahr 2013/2014 die Umsetzung
vbw – Vereinigung der bayerischen Wirtschaft e. V.
des neuen kompetenzorientierten Lehrplans
Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation:
vorbereitet und begleitet. Besonderes Augen-
Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsfor-
merk lag dabei auf der Stärkenförderung und
schung (ISB)
Kompetenzorientierung.
Projektleitung: Tobias Morhardt
Evaluation
Exklusivpartner des Projektes
Im Schulversuch werden die Bildungsverläufe
von zwei Absolventenjahrgängen evaluiert, die
die Wirtschaftsschule ab Jahrgangsstufe 6 durchlaufen haben. Die Daten sollen Aufschluss über
den Erfolg des Projekts bereitstellen. Durchge-
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
37
Grußworte
Projekte
Stiftung
Wirkungsbilanz der Großprojekte
Was ist aus bereits abgeschlossenen Projekten geworden? Welche Komponenten konnten im
Bildungssystem etabliert werden?
Zentrale Aspekte sind in der folgenden Wirkungsbilanz aufgeführt:
•
Aufnahme von 60 MODUS-Maßnahmen in die Schulordnungen aller
Schularten
Schule in Verantwortung
•
Verankerung des MODUS-Status im BayEUG
•
Maßgebliche Stärkung der Leitidee der Eigenverantwortung
•
Grundlage für
• Folgeprojekte PROFIL 21 und MODUS F
• die Eigenverantwortliche Schule
•
Freigabe von 30 Maßnahmen zur eigenverantwortlichen Umsetzung
für alle Berufsschulen
•
Qualitätsmanagement an beruflichen Schulen (QmbS) – Einführung
an allen Berufsschulen bis zum Schuljahr 2014/2015, Modell für alle
Schularten
•
Einführung einer mittleren Führungsebene
•
Nachhaltigkeitsmanagement zur systematischen Verbreitung der
Maßnahmen in Vorbereitung
•
Grundlage für die Eigenverantwortliche Schule (Novelle BayEUG)
•
Entwicklung und Erprobung neuer Führungsmodelle („Mittlere
Führungsebene“/erweiterte Schulleitung)
•
Erprobung einer unterstützenden Personalführung als Kern einer
neuen Führungskultur
•
Grundlage für die Eigenverantwortliche Schule (Novelle BayEUG)
•
Best-practice-Beispiele für alle Schularten in den Publikationen
„Schule und Familie – Verantwortung gemeinsam wahrnehmen“ sowie
„Anregungen zur Gestaltung der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft“
•
Anstoß zur Entwicklung konzeptioneller Ansätze zur differenzierenden
Elternarbeit im Rahmen der Eigenverantwortlichen Schule (Ö Novelle
A KZENT
Elternarbeit
BayEUG)
•
Erarbeitung eines Qualitätsrahmens für die schulspezifischen Konzepte
zur Bildungs- und Erziehungspartnerschaft sowie deren Umsetzung
•
Aufnahme der Ergebnisse in den Familienpakt Bayern
•
Erfolgsquote: 98 % der Teilnehmer/innen haben die Fachhochschulreife erlangt
•
Ausweitung der Modellversuchsschulen zum Schuljahr 2012/2013 um
sieben weitere Standorte (auf nun insgesamt 19 Standorte)
•
38
in den Verantwortungsbereich des StMBW übergegangen
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
Grußworte
Projekte
•
Stiftung
Handreichung „Bestärken und fördern“ zur Anleitung für jede Realschule Bayerns
•
Ausbau des KOMPASS-Bereichs im BRN-Moodle
Seit 2012/2013:
•
Verankerung in der Lehrerausbildung: Entwicklung von Modulen für
die Seminararbeit
•
Zwei Multiplikatoren für jeden Schulaufsichtsbezirk sorgen für die
Implementation der Ergebnisse
•
Baustein der Initiative „Realschule 21“ als Beitrag zur Profilbildung
in der Eigenverantwortlichen Schule
•
in den Verantwortungsbereich des StMBW übergegangen
•
Innovative Ansätze zur
• MINT-Förderung an Grundschulen
• individuellen Förderung im Heimat- und Sachkundeunterricht
Grundschulen zur individuellen Förderung
bayerischer Schülerinnen und Schüler
•
Entwicklung von Best-Practice-Beispielen
•
Veröffentlichungen zu „Strom und Magnetismus“ und „Luft“ mit theoretischen und praxisorientierten Anteilen
•
Fortbildungsoffensive mit gezielt ausgebildeten GribS-Multiplikatoren
in allen Regierungsbezirken
•
Einfluss auf Entwicklung der bayerischen Mittelschule: Einzelschule als
treibende Kraft der Konzeptentwicklung
•
Überführung des Modellversuchs in die Praktikumsordnung der neuen
LPO
•
Nutzung des Praktikums von Studenten mit hoher Zufriedenheit,
ausschließlich positives Feedback der Betreuungslehrkräfte
Das Stipendienprogramm für begabte Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund:
•
260 Stipendiatinnen und Stipendiaten gefördert
•
245 von ihnen haben inzwischen die Hochschulreife erreicht
•
in den Verantwortungsbereich des StMBW übergegangen
•
Erprobung einer jahrgangsgemischten Eingangsstufe (Jgst. 1/2) mit
dem Ziel der Flexiblisierung von Bildungsbiografien
•
•
Publikation „Schulversuch Flexible Grundschule“
Verankerung des Schulprofils „Flexible Grundschule“ als reguläres
Angebot in Bayern
•
Nutzung des Schulprofils durch 153 Grundschulen im Schuljahr
2014/2105
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
39
Grußworte
Projekte
Stiftung
Projektausblick
Lernen
in zwei
Sprachen
–
Bilinguale
Grundschu
le
Englisch
„Begabungsund Talentförderung
an der
Mittelschule“
ht
„Unterric
digital“
NT
N
A KZEN
Elternarbeit
Optimierun
g
der regionale
n
Unterstützu
ngssysteme
für die
eigenverantwortliche
Schule
40
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
Grußworte
Projekte
Stiftung
Lernen in zwei Sprachen – Bilinguale
Grundschule Englisch
Englisch ist Weltsprache. Wann soll mit dem
Erlernen begonnen werden? Ist es nicht sinnvoll, möglichst früh zu starten und die Neugier
und das Interesse der Kinder zu nutzen? Zudem
wachsen immer mehr Kinder mehrsprachig auf.
Wie kann dieses Potential in der Grundschule
integriert werden? Die Wissenschaft ermutigt,
bereits ab Jahrgangsstufe 1 mit dem Erlernen
der Fremdsprache zu beginnen. Und Aufgeschlossenheit bei den Eltern ist da: Die Zahl der
bilingualen Kindertageseinrichtungen hat sich in
Bayern innerhalb von 10 Jahren verzehnfacht!
Im neuen Modellversuch greift die Stiftung die-
dere Anknüpfungen in den Fächern Kunst, Musik
ses Thema auf. In einem ersten Ansatz sollen an
und Sport genutzt, daneben aber auch geeignete
bis zu 20 Grundschulen Grundlagen für ein Schul-
Themen in anderen Fächern. Der Unterricht wird
profil „Bilinguale Grundschule Englisch“ entwickelt
durch qualifizierte Klassenlehrkräfte erteilt.
werden. Das bedeutet, dass in einem Zug von
Die Erfahrungen und Konzepte aus dem vier-
Jahrgangsstufe 1 bis 4 in kind- und altersgerech-
jährigen Modellprojekt sollen für den weiteren
ter Form Teile des Unterrichts in Englisch durch-
Ausbau der bilingualen Angebote in Bayern ge-
geführt werden. Dabei werden zunächst insbeson-
nutzt werden.
„Begabungs- und Talentförderung an der
Mittelschule“
Begabungen und Talente zielsicher finden und
genständigen Einzelschulen soll hier eine breite
fördern – das ist unser Anliegen!
Angebotspalette ermöglichen.
Durch zusätzliche Angebote, welche im Mit-
Denkbar sind Modelle wie ein Nachmittag im
telschulverbund zur Verfügung gestellt werden,
Handwerksbetrieb (für handwerklich begabte
wollen wir die Schüler dazu herausfordern, ihre
und interessierte Schüler), ein „Robotik“-Kurs
Anlagen und Fähigkeiten zu aktivieren und aus-
für Schüler, die sich gern mit Computer und Pro-
zubauen. Eine gezielte Profilbildung der jeweili-
grammierung befassen, oder auch eine Zeichen-
gen Verbundmittelschulen bzw. der großen ei-
AG für kreative Schüler. Auf diese Weise wird auf
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
41
Grußworte
Projekte
Stiftung
der einen Seite das Profil der Mittelschule (Stark
für den Beruf, stark im Wissen, stark als Person)
geschärft, auf der anderen Seite werden aber
auch Schülerinnen und Schüler motiviert und ihr
Selbstbewusstsein gestärkt.
Somit leistet der Schulversuch einen Beitrag
zur Unterstützung positiver Bildungsbiografien
und stärkt gleichzeitig die Schulart „Mittelschule“. Das Vorhaben startet mit dem Schuljahr
2015/16 an voraussichtlich sieben Standorten.
„Unterricht digital“
Video-Tutorials stellen als sogenannte „Viduca-
wie animierter Grafiken oder Audiodateien las-
tion“ (Video + Education) einen wichtigen Trend
sen sich Themen verständlich und anschaulich
für das digital-gestützte Lernen im 21. Jahrhun-
aufbereiten. Schülerinnen und Schüler können
dert dar. Sie dienen dazu, sich mit Lerninhalten
mit ihnen Unterrichtsinhalte selbstständig wie-
und Sachverhalten im eigenen Tempo und nach
derholen und vertiefen oder sich individuell auf
individuellem Bedarf auseinander zu setzen.
Prüfungen vorbereiten. Interaktive Elemente
Durch die Integration multimedialer Elemente
ermöglichen ihnen, ihren Lernprozess aktiv zu
gestalten.
Mit dem Projekt
„Unterricht digital“ wer-
den die Potentiale von Video-Tutorials in Form
von interaktiven Screencasts stärker für das
schulische Lernen erschlossen. „Unterricht digital“ wird in Kombination mit dem Schulversuch „lernreich 2.0 – üben und feedback digital“ durchgeführt. Die Video-Tutorials werden,
wie die digitalen Übungsangebote aus „lernreich
2.0“, den Schülerinnen und Schülern über die
Lernplattform in mebis zur Verfügung gestellt.
Optimierung der regionalen Unterstützungssysteme für die eigenverantwortliche Schule
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„Von Daten zu Taten“ – die Qualitätsentwicklung
Teilen hoch leistungsfähiges Unterstützungssys-
an den Schulen scheitert selten an mangelnden
tem bereit. Aufgrund der sich wandelnden Be-
Erkenntnissen, häufiger jedoch an Umsetzungs-
dürfnisse der Schulen muss dieses System je-
problemen. Im Rahmen der Eigenverantwortung
doch weiterentwickelt werden. Ziel des Modell-
wollen die Schulen diese Probleme angehen, be-
projekts ist es, in einer Modellregion Verfahren
nötigen dabei aber in manchen Fällen externe
zu identifizieren und Strukturen zu gestalten,
Beratung und Unterstützung. Hierfür steht in den
die der Optimierung dienen. Davon werden die
Schulaufsichtsbezirken ein differenziertes und in
Schüler an allen Schulen profitieren.
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
Die Stiftung Bildungspakt Bayern
Die Stiftung in Zahlen:
• Gründung der Stiftung Bildungspakt Bayern: 12. Oktober 2000
• Grundstockvermögen in Mio. Euro: 5,6
• Spendeneinnahmen seit Gründung in Mio. Euro: 16,8
• Gesamtförderung seit Gründung in Mio. Euro: 18,5
• Anzahl der seit Gründung geförderten Einzel- und Großprojekte: 202
• Anzahl der Stifterunternehmen: 143
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
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Grußworte
Projekte
Stiftung
Die Stiftung in Zahlen
Zuflüsse und Bestände laut Jahresabschluss 2013
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Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
Grußworte
Projekte
Stiftung
Projektschulen
Insgesamt haben ca. 570 Schulen aus unterschiedlichen Regierungsbezirken und
verschiedenen Schularten an Großprojekten der Stiftung teilgenommen.
Teilnahme von Projektschulen nach Schularten
Teilnahme von Projektschulen nach Regierungsbezirken
Teilnahme von Projektschulen in den einzelnen
Projekten
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
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Grußworte
Projekte
Stiftung
Die Stiftungsgremien
In der Satzung der Stiftung Bildungspakt Bayern ist das jeweilige
Aufgabengebiet der verschiedenen Gremien genau festgelegt.
Stiftungsrat
Stiftungsvorstand
Ehrenvorsitzender
Geschäftsführung
Alfred Gaffal
Georg Eisenreich,
Dr. Ludwig Spaenle,
Ralf Kaulfuß,
Präsident der vbw –
Staatssekretär im
Staatsminister für
Geschäftsführer der
Vereinigung der Baye-
Bayerischen Staats-
Bildung und Kultus,
Stiftung Bildungspakt
rischen Wirtschaft e. V.,
ministerium für
Wissenschaft und
Ratsvorsitzender der
Bildung und Kultus,
Kunst
Stiftung Bildungspakt
Wissenschaft und
Kunst
Der Stiftungsrat
Der Stiftungsvorstand
Der Ehrenvorsitzen-
Die Geschäftsführung
entscheidet in allen
als geschäftsführen-
de setzt sich für die
führt im Auftrag des
grundsätzlichen Ange-
des Organ besteht
nachhaltige Verwirk-
Stiftungsvorstandes
legenheiten und über-
aus fünf Mitgliedern.
lichung der Zwecke
die laufenden Ge-
wacht den Stiftungs-
Er hat die Stellung
der Stiftung ein. Der
schäfte und vertritt
vorstand. Er beschließt
eines gesetzlichen
Ehrenvorsitzende
die Stiftung nach
über die Verwendung
Vertreters und führt
hat, ohne hierdurch
außen.
der Stiftungsmittel
entsprechend den
Organmitglied zu
und die Jahres- und
Richtlinien und
werden, ein Teil-
Vermögensrechnung.
Beschlüssen des
nahme-, Rede- und
Er beruft und entlastet
Stiftungsrates die Ge-
Antragsrecht bei den
den Vorstand. Der
schäfte der laufenden
Sitzungen des Stif-
erste Stiftungsrat wird
Verwaltung.
tungsvorstands und
von den Gründungs-
des Stiftungsrats. Der
stiftern bestimmt,
Ehrenvorsitzende ist
neue Mitglieder wer-
zu den Sitzungen des
den vom Stiftungsrat
Stiftungsrats und des
zugewählt.
Stiftungsvorstands
einzuladen.
Stiftungsrat
bestätigt Geschäftsführung
berichtet an
Ehrenvorsitzender
beruft und entlastet
Vorstand: 5 Mitglieder
berichtet an
schlägt Geschäftsführung vor
Geschäftsstelle
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Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
setzt sich für den Stiftungszweck ein
Grußworte
Projekte
Stiftung
Wie Sie Stifter werden
Möchten Sie die Arbeit der Stiftung Bildungspakt Bayern unterstützen?
Dann nehmen Sie am besten mit uns Kontakt auf !
In der Stiftung Bildungspakt Bayern engagieren
Wenn Sie Stifter im Bildungspakt Bayern werden
sich Unternehmen, das Bayerische Staatsminis-
möchten, nehmen Sie bitte Kontakt auf mit:
terium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und
Kunst sowie Verbände, Lehrkräfte, Eltern und
Geschäftsstelle der
Schülerinnen und Schüler gemeinsam für eine
Stiftung Bildungspakt Bayern
zukunftsorientierte Bildung.
Jungfernturmstraße 1
80333 München
Unternehmen haben vielfältige Möglichkeiten,
Tel.: 089/21 86 - 20 91
sich in die Stiftung Bildungspakt Bayern einzu-
Fax: 089/21 86 - 28 33
bringen.
E-Mail: [email protected]
Sie können
Stiftung Bildungspakt Bayern
•
Projekte initiieren,
Öffentliche Stiftung bürgerlichen Rechts
•
Patenschaften für Projekte übernehmen,
Geschäftsstelle: c/o Bayerisches Staats-
•
Dienstleistungen, Sachleistungen, personel-
ministerium für Bildung und Kultus, Wissen-
le Ressourcen sowie finanzielle Mittel bereit-
schaft und Kunst
stellen.
Jungfernturmstraße 1, 80333 München
Das Engagement der Stifter kann sehr flexibel
Vertretungsberechtigte:
gestaltet und individuell auf das Unternehmen
Mitglieder des Vorstands
zugeschnitten werden.
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
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Grußworte
Projekte
Stiftung
Stifter und Zustifter
Zur Geburtsstunde der Stiftung Bildungspakt Bayern gab es 50 Stifter.
Inzwischen ist die Zahl auf 143 angestiegen.
Adobe Systems GmbH
Allianz Versicherungs-Aktiengesellschaft
AlzChem Trostberg GmbH - CHEMIEPARK
TROSTBERG
ANTENNE BAYERN GmbH & Co. KG
GmbH
C.A.M.P. TV Fernsehgesellschaft mbH
Carl-Link-Verlag, Wolters Kluwer Deutschland
GmbH
AOK Bayern
Cirquent GmbH
Apple GmbH
Cornelsen Verlag
Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Hand-
CTT Computertechnik AG
werkskammern
Arbeitskreis Gymnasium und Wirtschaft e. V. AGW
Arbeitskreis Schule-Wirtschaft Bayern im Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V.
DATEV e. G.
Deutsche Bahn Regio AG
Deutsche Bahn Regio Oberbayern
Deutsche Bank AG
Deutsche Kreditbank AG
Astellas Pharma GmbH
Deutsche Telekom AG Verbindungsbüro Bayern
AUDI AG
Deutscher Gewerkschaftsbund Bezirk Bayern
Bavaria Film GmbH
DeutschlandRadio
Bayerische Landeszentrale für neue Medien
DHC Werbung GmbH
Bayerische Motoren Werke AG
E.ON Bayern AG
Bayerischer Gemeindetag
E.ON IT GmbH
Bayerischer Industrie- und Handelskammer
Elke Hilger Multi Communication Services
tag e. V.
Erdgas Südbayern GmbH
Bayerischer Landkreistag
Ernst Klett Verlag GmbH
Bayerischer Rundfunk
ESRI Deutschland GmbH
Bayerischer Skiverband
Flughafen München GmbH
Bayerischer Städtetag
FOCUS Magazin Verlag GmbH
Bayerisches Staatsministerium für Unterricht
Frankfurter Allgemeine Zeitung
und Kultus
Bayerngas GmbH
Bertelsmann AG
Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft
Bildungshaus Schulbuchverlage Westermann
Fujitsu Technology Solutions GmbH
FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft
und Unterricht gemeinnützige GmbH
Genossenschaftsverband Bayern e. V.
Gloor Cross Media
Graupner GmbH & Co KG
Schroedel Diesterweg Schöningh Winklers
Grenzebach Maschinenbau GmbH
GmbH
Hans Lindner Stiftung
bit media e-Learning solution Deutschland
GmbH
heller & partner Communication GmbH
Hewlett-Packard GmbH
Bosch Rexroth AG
Hierstetter Consulting
Brünings + Sander EDV-Agentur GmbH
Hornbach-Baumarkt AG
BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH
HUK Coburg
Bund der Selbständigen Gewerbeverband
HypoVereinsbank - Unicredit Bank AG
Bayern e. V.
Bundesverband ausgebildeter Trainer und
Berater e. V. (BaTB)
Bürklin OHG
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BW Bildung und Wissen Verlag und Software
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IBM Deutschland GmbH
Indoc Industrie- und Fernsehfilm GmbH
InfraServ GmbH & Co. Gendorf KG
Initiative Praktisches Lernen Bayern e. V.
Grußworte
Projekte
Stiftung
Intel GmbH
Südostbayernbahn
Jörg Löhr Erfolgstraining
Sun Microsystems GmbH
Josef Keller Verlag & Co. Verlags KG
Taurus Holding GmbH & Co KG
Jürgen-Ponto-Stiftung der Dresdner Bank
Telefónica O2 Germany GmbH Co. OHG
Kanzlei Dr. Paul Siebertz
Texas Instruments Deutschland GmbH
KATHREIN-Werke KG
The Boston Consulting Group
Knorr Bremse AG
Toshiba Europe GmbH
KraussMaffei AG
Trendhouse Event-Marketing GmbH
Krieger Grundstück GmbH
U.C.A. AG
Kronos Network GmbH
UPM-Kymmene Papier GmbH & Co. KG
Lechwerke AG
vbm - Verband der Bayerischen Metall- und
LEGOLAND Deutschland
Loewe AG
Lokando AG
Elektro-Industrie e. V.
vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft
e. V.
MAN SE
VDE Bezirksverein Südbayern e. V.
McDonald´s Deutschland Inc.
VDI Verein Deutscher Ingenieure e. V.
METATRAIN GmbH
Verband freier Berufe e. V.
METRO AG
Verlag J. Maiß GmbH
MICROSOFT Deutschland GmbH
Verlag Nürnberger Presse
MM-PR GmbH
Wacker Chemie AG
MTU Aero Engines
Webasto AG Fahrzeugtechnik
Nordbayerische Verlagsgesellschaft
Werbeagentur Schultze, Walther & Zahel GmbH
Nürnberger Versicherungsgruppe
Wilde & Wilde GmbH
Optische Werke G. Rodenstock
Wirtschaftsjunioren Bayern
Paradise of Water GmbH
wissen.de GmbH
Philip Morris GmbH
Wrigley GmbH
Presse-Druck- und Verlags-GmbH, Verlag der
Zeitungsgruppe Münchner Merkur
Augsburger Allgemeinen
PROMEDIA
ZF Friedrichshafen AG
Zweites Deutsches Fernsehen
Promethean GmbH
ProSiebenSat.1 Media AG
Radio Arabella Studiobetriebsgesellschaft mbH
Rosi Mittermeier-Neureuther Marketing GmbH
Schaeffler Technologies GmbH & Co. KG
Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG
Siemens AG
Skytec AG
SMART Technologies (Germany) GmbH
Sonnenholzer-Beratung
Sparda-Bank München eG
Sparkassenverband Bayern
Strasser & Strasser Unternehmensberatung AG
Süd-Chemie AG
Süddeutscher Verlag GmbH
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Grußworte
Projekte
Stiftung
Die Geschäftsstelle
Das Team der Stiftung Bildungspakt Bayern steht für Ihre Fragen
gerne zur Verfügung.
Ralf Kaulfuß
Eva Stolpmann
Ministerialrat,
Studiendirektorin
Geschäftsführer der Stiftung
stellv. Geschäftsführerin,
Bildungspakt Bayern
lernreich 2.0
[email protected]
[email protected]
Michael Bäumler
Heike Fedrowitz
Oberstudienrat,
Lehrerin
Inklusive berufliche Bildung in Bayern
Talentförderung Mittelschule
[email protected]
[email protected]
Thomas Heidl
Dr. Eva Hertle
Oberstudienrat
Oberstudienrätin,
HoriZONTec, AKZENT Elternarbeit,
Finanzmanagement, AKZENT
Öffentlichkeitsarbeit
Elternarbeit
[email protected]
beurlaubt
[email protected]
Inge Körber
Tobias Morhardt
Oberstudienrätin
Oberstudienrat
i.s.i., Inklusive berufliche Bildung
Finanzmanagement,
in Bayern
Wirtschaftsschule ab Jahrgangsstufe 6
[email protected]
[email protected]
Cindy Zavrel
Vanessa Ziegler
Oberstudienrätin
Konrektorin,
Bilinguale Grundschule,
Flexible Grundschule, Integrations-
beurlaubt bis 1.10.2014
helfer
[email protected]
50
Michaela Kigle
Hannelore Riegler
Verwaltung und Organisation
Verwaltung und Organisation
[email protected]
[email protected]
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Grußworte
Projekte
Stiftung
Punkt, Punkt, Komma, Strich
Das Logo der Stiftung Bildungspakt Bayern steht für den
WunschSchüler des 21. Jahrhunderts.
%BT-PHPEFS4UJGUVOH
#JMEVOHTQBLU#BZFSOTUFIU
GSEFO8VOTDI4DIMFSEFT
+BISIVOEFSUT
LPNNUBVT#BZFSO
USFJCUHFSOF4QPSU
JTUPGGFOGSOFVF
5FDIOPMPHJFO
IBUFNPUJPOBMF
,PNQFUFO[
JOUFSFTTJFSUTJDIGS
.BUIFNBUJLVOE
/BUVSXJTTFOTDIBGUFO
MJFCU,VOTU.VTJL
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Projekte
Stiftung Bildungspakt Bayern – Leistungsreport 2014
Stiftung