D 10.146.2.1/01.15 HYDAC KineSys Drehzahlvariabler Antrieb DVA-Kit Anmerkung Die Angaben in diesem Prospekt beziehen sich auf die beschriebenen Betriebsbedingungen und Einsatzfälle. Bei abweichenden Einsatzfällen und/oder Betriebsbedingungen wenden Sie sich bitte an die entsprechende Fachabteilung. Technische Änderungen sind vorbehalten. HYDAC wurde im Jahr 1963 in Sulzbach / Neuweiler gegründet, welches auch heute noch Hauptsitz der Unternehmensgruppe ist. Mit weltweit über 7.500 Mitarbeitern ist Hydac eines der führenden Unternehmen der Fluidtechnik, Hydraulik und Elektronik. Mit der Breite und Tiefe des Programms und mit der anerkannten Kompetenz in Entwicklung, Fertigung, Vertrieb und Service werden moderne und zuverlässige Antriebssysteme ausgelegt und gefertigt. Mit über 45 eigenen Auslandsgesellschaften und mehr als 500 Vertriebs- und Servicepartnern ist HYDAC weltweit in Rufnähe des Kunden und ein zuverlässiger Partner vor Ort. HYDAC KineSys steht für kinematische Systeme und zeichnen sich durch die perfekte Symbiose aus Hydraulik und Elektromechanik aus. Die Forderung nach hoher Produktivität unter gleichzeitiger Beachtung der Ressourceneffizienz wird bei modernen Maschinen und Anlagen immer häufiger zur Kundenvorgabe. Vor dem Hintergrund stetig steigender Energie- und Rohstoffkosten, ist die effiziente Gestaltung des Antriebssystems ein wichtiger Baustein, der Life Cycle Costs Gesamtbetrachtung. Daher bedeutet moderne Antriebstechnologie einen Wettbewerbsvorteil. Durch die bei vielen internationalen Projekten gewonnenen Erfahrungen können unsere Branchen und Produktspezialisten Ihre Anwendung analysieren. Gemeinsam erarbeiten wir schnell und zielsicher wirtschaftliche Lösungen. Je nach Applikation werden verschiedene Strategien, von der einfachen Steuerung bis zu der hochdynamischen Regelung, für die Antriebsaufgabe gewählt. Hierbei können wir auf eine Vielzahl von Prüfständen und Simulationssystemen zurückgreifen. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um die individuelle Entwicklung und Fertigung von stationären und mobilen Systemen handelt oder um die Realisierung von Serienlösungen. Durch die Bereitstellung des gesamten HYDAC Produktspektrums können wir Ihnen die beste Lösung für Ihre Anforderung zur Verfügung stellen. Somit wird Komplexität reduziert und die optimale effiziente Funktion für den Betrieb Ihrer Maschine und Anlage sichergestellt. Ihre Aufgaben sind unsere Herausforderungen. 1 Inhaltsverzeichnis 1 Funktionsweise und Merkmale ........................................................................................................ 3 2 Beschreibung ................................................................................................................................... 4 3 4 5 6 2.1 Aufbau ..................................................................................................................................... 4 2.2 Zusatzoptionen ........................................................................................................................ 5 2.3 Montagebeispiele..................................................................................................................... 6 2.4 Funktionsmodule ..................................................................................................................... 7 2.4.1 Funktionsmodul mit Blockfunktion 1 ................................................................................ 7 2.4.2 Funktionsmodul mit Blockfunktion 2 ................................................................................ 7 2.4.3 Speicherladeblock ........................................................................................................... 8 2.4.4 Funktionsmodul mit Blockfunktion 4 ................................................................................ 8 Technische Daten ............................................................................................................................ 9 3.1 Typenschlüssel ........................................................................................................................ 9 3.2 Druck- und Volumenstromeinstellbereiche ............................................................................ 10 3.3 Elektrische Kenngrößen ........................................................................................................ 12 3.4 Betriebsart ............................................................................................................................. 12 3.5 Druckflüssigkeit...................................................................................................................... 12 Abmessungen ................................................................................................................................ 13 4.1 DVA-Kits ................................................................................................................................ 13 4.2 Funktionsmodul 45 Blockfunktion 1 - 2 - 4 ............................................................................ 14 4.3 Funktionsmodul 100 Blockfunktion 1 - 2 - 4 .......................................................................... 14 4.4 Speicherladeblock ................................................................................................................. 15 Anwendungsbeispiele .................................................................................................................... 16 5.1 Volumenstrom einstellen ....................................................................................................... 16 5.2 Druck- / Volumenstrom- / Positions- /Temperaturregelung ................................................... 16 5.3 Blockfunktionen ..................................................................................................................... 17 5.4 Druckgeregelter Betrieb mit Speicherladeschaltung ............................................................. 18 5.5 Betriebsbereich über Nennvolumenstrom (Feldschwächbetrieb) ......................................... 19 Projektierung.................................................................................................................................. 20 2 Produktinformation 1 Funktionsweise und Merkmale Das DVA-Kit ist ein kompakter drehzahlvariabler Antrieb (DVA) für hydraulische Applikationen, der sich durch die perfekte Symbiose aus Hydraulik und Elektromechanik auszeichnet. Das vorkonfigurierte System besteht aus einem Normmotor mit aufgebauten Frequenzumrichter und angebauter Außenzahnradpumpe. Ein Anschlussblock mit Pumpenabsicherung und optionalem Speicher komplettiert das System. Der elektrische Anschluss erfolgt direkt am Frequenzumrichter. Aufgrund zustandsoptimierter Anpassung der KineSys Lösung wird die Verlustleistung auf ein Minimum reduziert. Für die unterschiedlichen Aufgabenfelder werden im Frequenzumrichter die gesamte Parametrierung und Abstimmung des Antriebssystems vorgenommen. Durch die interne Regelung können Druck und Volumenstrom bedarfsgerecht bereitgestellt werden. Die grundlegende hydraulische Steuerung wird über ein Funktionsmodul realisiert, welches direkt an der Pumpe angeflanscht ist. Für den Einsatz in Konstantdrucksystemen kleinerer bis mittlerer Leistung sind die KineSys MotorPumpen-Gruppen eine anwenderfreundliche und energieeffiziente Lösung. Produktmerkmale DVA-Kit Standardprogramm Antriebsleistung bis 22 kW Betriebsdruck bis 210 bar Volumenströme bis 100 l/min Druck- oder Volumenstromregelung integriert Logikfunktionen realisierbar 4 Digitale / 2 Analoge Eingänge (Anschluss von Druck- Volumenstromsensor möglich) 2 Digitale / 2 Analoge Ausgänge Kein Schaltschrank nötig IP55 Auf Anfrage auch abweichende technische Daten möglich (z.B. höhere Drücke & Volumenströme, IP65) Produktvorteile Dauerbetrieb mit Konstantdruck anwendungsspezifisch möglich Drehzahlvariable Speicherladung mit Abschaltfunktion integrierbar Variables Druck- und Volumenstromniveau Diverse Regelungsalgorithmen integrierbar Elektr. Anschluss erfolgt nur am Frequenzumrichter (Drehfeld unabhängig) Auslieferung Das DVA-Kit wir komplett montiert, geprüft und kundenspezifisch vorparametriert ausgeliefert 3 2 Beschreibung 2.1 Aufbau Die Standardausführung des DVA-Kits besteht aus einem Normmotor mit aufgebautem Frequenzumrichter, Außenzahnradpumpe inkl. Träger und Adapterplatte, sowie Hydraulik-Funktionsmodul. Varianten In der horizontalen Einbauvariante wird das DVA-Kit vollständig zusammengebaut ausgeliefert In der vertikalen Einbauvariante, für den Tankeinbau, wird das Funktionsmodul separat ausgeliefert 4 2.2 Zusatzoptionen Fremdlüfter Beim Betrieb der Motorpumpeneinheit unterhalb der halben Nenndrehzahl bei vollem Druck reicht die Eigenbelüftung des Motors nicht aus. Für diese Fälle ist ein Fremdlüfter optional verfügbar. Speicherlademodul Das DVA-Kit kann mit einem Speicherlademodul ausgeführt werden. Dadurch können hydraulische Funktionen mit kleinem Volumenstrombedarf durch den Speicher abgedeckt werden. Dies erhöht die Dynamik bei Leckageausgleich oder verringert die Einschaltdauer des Motors, was zu einer Erhöhung der Energieeffizienz führt. Pumpen In der Standardausführung werden HYDAC Außenzahnradpumpen PGE der Baugröße 2 (PGE102) eingesetzt. Optional können andere HYDAC Außenzahnradpumpen PGE sowie Innenzahnradpumpen PGI eingesetzt werden. Feldbus Das System kann über einen Feldbus an eine Steuerung gekoppelt werden. Damit ist es möglich Sollwerte über den Bus vorzugeben und den Status auszulesen. Mögliche Feldbussysteme: Profibus EtherCAT CANopen Profinet 5 2.3 Montagebeispiele Einbauvariante horizontal Einbauvariante vertikal 6 2.4 Funktionsmodule Das Funktionsmodul wird bei horizontaler Einbaulage mit der Adapterplatte an der Pumpe angeflanscht ausgeliefert. Es ist grundsätzlich möglich das Funktionsmodul extern zu verbauen, wie beispielsweise bei der vertikalen Einbauvariante. 2.4.1 Funktionsmodul mit Blockfunktion 1 P G½ T G½ Im Funktionsmodul mit der „Blockfunktion 1“ ist ein Bypass mit Blende vorgesehen. MP2 G ¼ p MP1 G ¼ U Dadurch wird der benötigten Mindestvolumenstrom abgeführt, der die Mindestdrehzahl der Pumpe gewährleistet. Der tatsächliche zu Verfügung stehende Volumenstrom am Versorgungsanschluss (Druckanschluss (P) des Funktionsmoduls) ist somit geringer als der Pumpenvolumenstrom (Qan P = QPumpe – QBlende). M 2.4.2 Funktionsmodul mit Blockfunktion 2 P G½ T G½ Im Funktionsmodul mit der „Blockfunktion 2" kann der Volumenstrom durch die Blende durch das schaltbare Sperrventil unterbrochen werden. MP2 G ¼ p MP1 G ¼ U Dadurch steht der gesamte Pumpenvolumenstrom am Versorgungsanschluss zur Verfügung. M 7 2.4.3 Speicherladeblock SP G ½ P G½ T G½ Der Speicherladeblock mit der „Blockfunktion 3“ realisiert eine Speicherladeschaltung. Wird ein wechselnder Volumenstrombedarf in vollem Stellbereich gefordert, so kann ein Speicherlademodul mit Hydraulikspeicher verwendet werden. Dadurch kann auch ein Druckregelbetrieb mit Speicherladeschaltung kombiniert werden. Siehe auch Kapitel 5 Anwendungsbeispiele. MP G ¼ p MSP G ¼ U Zusätzlich kann der Hydraulikspeicher zur Erhöhung der Systemdynamik eingesetzt werden. Beispiel: Schnelles, druckgeregeltes Verfahren eines Zylinders mit anschließender Druckhaltung (Leckageausgleich). M 2.4.4 Funktionsmodul mit Blockfunktion 4 P G½ T G½ Das Funktionsmodul mit der „Blockfunktion 4“ beinhaltet relevante Komponenten, wie Rückschlagventil und Druckbegrenzungsventil für eine sichere Druckversorgung. MP2 G ¼ p MP1 G ¼ U Hier ist darauf zu achten, dass der Mindestvolumenstrom der Pumpe immer abgenommen werden muss. M 8 3 Technische Daten 3.1 Typenschlüssel Typenschlüssel DVA-Kit DVA-Kit 16 - 140 - H - 0 - 0 0 - 0 - 0 - 0000 Benennung Volumenstrom QNenn [l/min] Q bei Nenndrehzahl des Motors Druck PNenn [bar] Dauerhafter Betriebsdruck Einbauvariante H = horizontal V = vertikal Blockfunktion 0 1 2 3 4 = = = = = ohne Funktionsmodul mit Blockfunktion 1 Funktionsmodul mit Blockfunktion 2 Speicherladeblock Funktionsmodul mit Blockfunktion 4 Befestigungsart 0 = ohne 1 = Pumpenträgerfüße* 2 = Motorfüße* * bei Einbauvariante horizontal Dämpfungsart 0 = ohne 1 = mit Dämpfungsring* 2 = mit Dämpfungsschiene** * nur bei Ausführung vertikal, ** nur bei Ausführung horizontal Feldbus 0 = ohne 1 = Profibus 2 = EtherCAT 3 = CANopen 4 = Profinet Fremdlüfter 0 = ohne 1 = mit Sonderausführung 0000 = Standard 9 3.2 Druck- und Volumenstromeinstellbereiche p [bar] ~ M [Nm] Ohne Funktionsmodul, bzw. Blockfunktion 4 pnenn Qmin Pumpe nmin Pumpe p [bar] Qnenn Pumpe nnenn Motor Qmax nmax Pumpe Q Pumpe [l/min] -1 ~ n [min ] ~ M [Nm] pnenn Blockfunktion 1 QBlock1 nnenn Motor Qmax nmax Pumpe Q an (P) [l/min] -1 ~ n [min ] p [bar] ~ M [Nm] pnenn Blockfunktion 2 Qnenn Pumpe = QBlock2 nnenn Motor Qmax nmax Pumpe Q an (P) [l/min] -1 ~ n [min ] Volumenstrom und Druck an der Pumpe (ohne Funktiosmodul, bzw. Blockfunktion 4) Volumenstrom und Druck am Versorgungsanschluss (P) beliebig einstellbar (Blockfunktion 1) Volumenstrom am Versorgungsanschluss (P) mit Zusatzfunktion realisierbar (Blockfunktion 2) Betriebsbereich bei Betrieb über Nennvolumenstrom der Pumpe, Feldschwächbetrieb des Motors 10 Beim DVA Kit kann der Volumenstrom oder Druck beliebig eingestellt werden. Der Nennvolumenstrom Qnenn geht aus der Nenndrehzahl des Motors und des Verdrängungsvolumens der Pumpe hervor. Aufgrund der erforderlichen Mindestdrehzahl der Pumpe ergibt sich ein Mindestvolumenstrom. Um dennoch am Versorgungsanschluss einen Volumenstrom unterhalb des Mindestvolumenstroms entnehmen zu können, ist eine Blende im Funktionsmodul integriert, die den Mindestvolumenstrom immer abführt (siehe Kapitel 2.4.1). In der Ausführung „Blockfunktion 1“ steht am Versorgungsanschluss (P) des Blocks nicht der Nennvolumenstrom zur Verfügung, da der erforderliche Mindestvolumenstrom im gesamten Drehzahlbereich über die Blende abgeführt wird. In der Ausführung „Blockfunktion 2“ steht am Versorgungsanschluss (P) des Blocks der volle Nennvolumenstrom zur Verfügung, da die Blende abschaltbar ist. Unterhalb der Mindestdrehzahl ist das Ventil geöffnet und der Mindestvolumenstrom wird über die Blende abgeführt. Im Feldschwächbetrieb kann der Volumenstrom bis zum pumpenabhängigen, maximalen Volumenstrom Qmax erhöht werden, was jedoch eine annähernd lineare Druckreduzierung zur Folge hat. Bsp: Wenn der Motor auf Nenndrehzahl dreht, fördert die Pumpe den Nennvolumenstrom (Q Nenn). In diesem Betriebspunkt kann der volle Betriebsdruck pNenn bereitgestellt werden. Wird die Drehzahl verdoppelt, so reduziert sich der mögliche Betriebsdruck um die Hälfte. Verdoppelung des Volumenstroms ergibt Halbierung des Nennbetriebsdrucks 11 3.3 Elektrische Kenngrößen Umrichter: Motor: Druckmessung: 3.4 Hydac HFI-MM Baugröße A bis D (0,55 kW bis 22 kW) Standard Asynchronmotoren BG71 bis BG180 (0,55 kW bis 22 kW) Hydac Druckmessumformer HDA Umrichter Motor (2 / 4 polig) Leistung HFI-MM-A BG71 0,55 HFI-MM-A BG80 0,75 HFI-MM-A BG80 / BG90 1,1 HFI-MM-A BG90 1,5 HFI-MM-B BG 90 / BG 100 2,2 HFI-MM-B BG100 3 HFI-MM-B BG112 4 HFI-MM-C BG132 5,5 HFI-MM-C BG132 7,5 HFI-MM-D BG160 11 HFI-MM-D BG 160 15 HFI-MM-D BG 160 / BG180 18,5 HFI-MM-D BG 180 22 Betriebsart Das DVA-Kit ist für den Dauerbetrieb (S1) ausgelegt. Dabei sind Betriebs- und Umgebungsbedingungen so zu wählen, dass die max. zulässige Öltemperatur nicht überschritten wird. Um dies zu gewährleisten, muss unter Umständen ein Wärmetauscher oder Kühler in das Hydrauliksystem eingebunden werden. Das DVA-Kit schaltet sich beim Erreichen der maximalen Antriebstemperatur automatisch ab. Eine Überwachung der Öltemperatur mit automatischer Abschaltung kann auf Wunsch ebenso realisiert werden. 3.5 Druckflüssigkeit Als Druckflüssigkeit ist nur Hydrauliköl HLP nach DIN 51524 Teil 2 zu verwenden. 2 2 Viskositätsbereich min. 10 mm /s bis max. 380 mm /s Optimaler Viskositätsbereich 12 - 100mm /s Reinheitsklasse ISO4406:1999 21/19/16 oder besser 2 12 4 4.1 Abmessungen DVA-Kits Leistung [kW] L [mm] * L1 [mm] BG** D [mm] H [mm] 0,55 420 / 465 215 / 250 71 / 80 160 / 200 270 / 300 0,75 465 250 80 200 300 1,1 465 / 500 250 / 275 80 / 90S 200 300 / 320 1,5 500 / 525 275 / 300 90S / 90L 200 320 2,2 525 / 570 300 / 340 90L / 100L 200 / 250 330 / 350 3 570 340 100L 250 350 4 620 390 112M 250 380 5,5 645 395 132S 300 460 7,5 645 / 685 395 / 435 132S / 132M 300 460 11 795 500 160M 350 570 15 795 / 835 500 / 540 160M / 160L 350 570 18,5 795 / 875 500 / 580 160M / 180M 350 570 / 620 22 875 / 915 580 / 620 180M / 180L 350 620 * Abhängig von der verwendeten Pumpe: Referenzpumpe PGE102-1600 (Länge ca. 120 mm) ** Die Baugrößen der Motoren sind abhängig von den gewählten Motoren (2 polig / 4 polig) 13 4.2 Funktionsmodul 45 Blockfunktion 1 - 2 - 4 maximaler Druck 210 bar - maximaler Volumenstrom 45 l/min 4.3 Funktionsmodul 100 Blockfunktion 1 - 2 - 4 maximaler Druck 210 bar - maximaler Volumenstrom 100 l/min 14 4.4 Speicherladeblock maximaler Druck 210 bar - maximaler Volumenstrom 45 l/min Bei Volumenströmen größer 45 l/min empfehlen wir einen Hydac DSV oder SAF Block. 15 5 Anwendungsbeispiele Im Folgenden sind einige Anwendungsbeispiele zur Erläuterung beschrieben. Gerne unterstützen wir Sie bei der optimalen Auslegung Ihres Antriebssystems und bitten bei Fragen Ihrerseits, um Rücksprache. 5.1 Volumenstrom einstellen Im einfachsten Fall kann das DVA-Kit durch Drehzahländerung als variable Volumenstromversorgung eingesetzt werden. Möglichkeiten zum Einstellen des Volumenstroms sind: Drehknopf (Potentiometer) am Gehäuse des Umrichters stufenlose Verstellung der Drehzahl / des Volumenstroms im zugelassenen Betriebsbereich Drehzahl- bzw. Volumenstromvorgabe stufenlos über einen analogen Eingang Bsp: 0..10V entspricht dem Stellbereich zwischen min. und max. Volumenstrom Drehzahl- bzw. Volumenstromvorgabe stufenweise über bis zu 7 Festwerte Bsp: Stufe 1: min Drehzahl, Stufe 2: halbe max. Drehzahl; Stufe 3: max. Drehzahl Drehzahl- bzw. Volumenstromvorgabe über Feldbus Der Druck stellt sich bei einer Volumenstromvorgabe systemabhängig ein. Hiermit kann beispielsweise sehr einfach eine Geschwindigkeitsregelung eines Zylinders realisiert werden. 5.2 Druck- / Volumenstrom- / Positions- /Temperaturregelung An den Frequenzumrichter können Sensoren angeschlossen werden, um verschiedene Prozessgrößen zu regeln. Die Sensoren werden über den Frequenzumrichter mit Betriebsspannung versorgt und führen den zu regelnden Ist-Wert an den Analogeingang des Gerätes zurück. Der Soll-Wert kann dabei über folgende Möglichkeiten eingestellt werden: Drehknopf (Potentiometer) am Gehäuse des Umrichters Bsp: stufenlose Verstellung des Druck-Sollwerts im zugelassenen Betriebsbereich Sollwertvorgabe stufenlos über einen analogen Eingang Bsp: 0..10V entspricht dem Stellbereich zwischen min. und max. Druck Sollwertvorgabe Stufenweise über bis zu 7 Festwerte Bsp: Stufe 1: min Druck, Stufe 2: halber max. Druck; Stufe 3: max. Druck Sollwertvorgabe über Feldbus Äquivalent zur Druckregelung kann eine Volumenstromregelung, Positionsregelung oder temperaturabhängige Volumenstromförderung realisiert werden. 16 5.3 Blockfunktionen Ein DVA-Kit soll einen Hydraulikzylinder einer Presse schnellstmöglich bis zum Pressvorgang verfahren und dann druckgeregelt Pressen. Nach diesem Vorgang soll der Zylinder schnellstmöglich einfahren. Anhand dieses Beispiels soll die Auswirkung der Blockfunktionen beschrieben werden. Gefordert: Volumenstrom ausfahren: 10 l/min @ 30 bar Volumenstrom pressen: 1 l/min @ 140 bar Volumenstrom einfahren: 10 l/min Ohne Blockfunktion bzw. Blockfunktion 4: Pumpe: PGE101-365 -1 Bei Nenndrehzahl des Motors: 2940 min Nennvolumenstrom: ca. 10 l/min -1 Bei Mindestdrehzahl der Pumpe: 750 min Mindestvolumenstrom: ca. 2 l/min Nenndruck: 140 bar Die Pumpe fördert ohne Blockfunktion im Nennbetriebspunkt des Motors 10 l/min, der am Druckanschluss der Pumpe entnommen werden kann. Der Mindestvolumenstrom beträgt aufgrund der Mindestdrehzahl der Pumpe 2 l/min. Verfahren mit 10 l/min ist möglich Verfahren mit 1 l/min ist nicht möglich, wegen der Mindestdrehzahl der Pumpe Typenschlüssel beispielhaft: DVA-Kit 10-140-H-0-10-0-0-0000 Blockfunktion 1: Mit „Blockfunktion 1“ wird ein Funktionsmodul an die Pumpe geflanscht. Im Funktionsmodul ist ein Bypass durch eine Blende realisiert, der dauerhaft 2 l/min abführt um die Mindestdrehzahl bzw. den Mindestvolumenstrom zu gewährleisten. Somit steht am Druckanschluss (P) des Funktionsmoduls nicht mehr der volle Volumenstrom der Pumpe zur Verfügung. Es sind nun beliebig geringe Volumenströme am Druckanschluss (P) des Funktionsmoduls möglich. QFunktionsblock = QPumpe - QBlende Verfahren mit 10 l/min nicht möglich: Es werden 2 l/min über die Blende abgeführt. Am Druckanschluss (P) stehen nur noch max. 8 l/min zur Verfügung. Verfahren mit 1 l/min möglich: Die Pumpe fördert 3 l/min, 2 l/min werden abgeführt und 1 l/min steht am Druckanschluss (P) zur Verfügung. Typenschlüssel beispielhaft: DVA-Kit 10-140-H-1-10-0-0-0000 Blockfunktion 2: „Blockfunktion 2“ baut auf dem Konzept von „Blockfunktion 1“ auf und unterscheidet sich im abschaltbaren Bypass durch ein 2/2 Wegeventil. Wenn sich das System in einem Betriebszustand befindet in dem der Mindestvolumenstrom abgenommen wird, schaltet das Wegeventil den Bypass ab und am Druckanschluss (P) des Funktionsmoduls steht wieder der volle Volumenstrom der Pumpe zur Verfügung. Verfahren mit 10 l/min möglich: Bypass geschlossen Verfahren mit 1 l/min möglich: Bypass geöffnet Typenschlüssel beispielhaft: DVA-Kit 10-140-H-2-10-0-0-0000 17 5.4 Druckgeregelter Betrieb mit Speicherladeschaltung Durch den Speicherladeblock entstehen weitere Freiheitsgrade im System. z.B.: Hohe Dynamik (Druck bricht bei schlagartiger Volumenstromabnahme nicht bzw. weniger ein) Steuerung der Speicherladeschaltung über den Frequenzumrichter Speicherladeschaltung kombiniert mit Druckregelung Speicherladeschaltung mit Druckregelung: Bei der Speicherladeschaltung mit Druckregelung wird das System bei Erreichen des oberen Druckniveaus ausgeschaltet. Bricht der Druck auf das untere Druckniveau ein wird das System eingeschaltet und im Druckregelbetrieb betrieben. Der Sollwert für die Druckregelung liegt dabei zwischen dem oberen und unteren Druckniveau. Solange das System das obere Druckniveau nicht erreicht wird auf den vorgegebenen Solldruck geregelt. Das obere Druckniveau wird dabei erst erreicht, wenn die Druckregelung aufgrund der Mindestdrehzahl der Pumpe die Drehzahl nicht weiter herab senken kann und der Druck steigt. Dies passiert z.B. dann, wenn kein Volumenstrombedarf mehr besteht, die Pumpe aber mit Mindestdrehzahl weiter fördert. Dabei wird dann der Speicher auf das obere Niveau geladen und dann der Motor abgeschaltet. Die Grafik des Druck- und Volumenstromverlaufs verdeutlicht einen beispielhaften Zyklus eines druckgeregelten Betriebs mit Speicherladeschaltung. 18 5.5 Betriebsbereich über Nennvolumenstrom (Feldschwächbetrieb) Der Nennvolumenstrom bezieht sich auf die Nenndrehzahl des Motors. Mit dem geometrischen Fördervolumen der Pumpe stellt sich ein fester Volumenstrom bei Nenndrehzahl ein. Die Drehzahl des Motors kann darüber hinaus erhöht werden (Feldschwächung), was jedoch eine Reduzierung des möglichen Drehmoments und damit des möglichen Betriebsdrucks zur Folge hat.(Grafik Kapitel 3.2) Durch die Erhöhung der Drehzahl kann mehr Volumenstrom in das System gefördert werden, um beispielsweise die Zykluszeit des Prozesses zu reduzieren. In der Regel wird ein hoher Volumenstrom zum schnellen Anfahren einer Position benötigt, wobei der Druck nur aus dem Staudruck des Systems bestimmt wird und dieser wesentlich geringer ist als der eigentlich Prozessdruck. In diesem Fall kann die Drehzahl der Pumpe über Nennvolumenstrom erhöht werden, da kaum Drehmoment bzw. Druck benötigt wird. Erreicht das System die Endposition, in der der Prozessdruck aufgebaut werden muss, wird die Drehzahl wieder reduziert um entsprechendes Drehmoment für den Druckaufbau zur Verfügung zu haben. 19 6 Projektierung Projektierung DVA-Kit Datum: Bedarf: Kunde: Stück/Jahr Projekt: min Volumenstrom: l/min max Volumenstrom: l/min max Druck: bar Einbauvariante: Horizontal Befestigung bei horizontal: Vertikal Pumpenträgerbefestigung ohne Motorbefestigung Dämpfungsart: Dämpfungsring (bei vertikal) Dämpfungsschiene für Pumpenträger Dämpfungsschiene für Motorfüße ohne Feldbus: Profibus CANopen Netzspannung EtherCAT ohne 400V/50Hz Schutzart IP Umgebungstemperatur: Betriebsart: Skizze: °C S1 Dauerbetrieb (Lastzyklus, p/Q Bereich, …) weitere Anmerkungen: 20 S3 Aussetzbetrieb % Gewünschte Vorparametrierung des DVA-Kit Betriebsart: Druck regeln Volumenstrom stellen Volumenstrom regeln Sonstiges / Kombinationen: Startbedinung: Digitales Signal Start sobald Netzspannung anliegt Feldbus Anlaufsschutz deaktiv ( automatischer Wiederanlauf nach Netzausfall) Sonstiges: Sollwertvorgabe der Prozessgröße: Analog 0 … 10 V Analog 0 … 20 mA Analog 4 … 20 mA Poti am Gehäuse Festsollwerte (max. 7) Feldbus Analog 0 … 20 mA Analog 4 … 20 mA Istwert der Prozessgröße: Analog 0 … 10 V Drehzahl / Fördervolumen: min.: max.: Alternativ Ablaufbeschreibung / Notiz: 21 HYDAC Stammhaus HYDAC Gesellschaften HYDAC Vertriebs- und Servicepartner Kat.: Speichertechnik D 30.000 HYDAC International GMBH Industriegebiet 66280 Sulzbach/Saar Deutschland Telefon: +49 6897 509-01 Fax: +49 6897 509-577 E-Mail: [email protected] Internet: www.hydac.com D 10.146.2.1/01.15 Prospekt: Kühlsysteme DEF 5.700 Katalog: Elektronik D 180.000 Katalog: Accessories D 61.000 Pro.: Compact-Hydraulik D 53.000 Katalog: Filter Systems D 79.000 Kat.: Verfahrenstechnik D 77.000 Katalog: Filtertechnik D 70.000 Globale Präsenz. Lokale Kompetenz. www.hydac.com
© Copyright 2024 ExpyDoc