Getrübter Optimismus - K

Prüftechnik
Kunststoff-Forum
zeigte innovative
zerstörungsfreie
Prüfverfahren
Seite 09
Materialfluss
Arexim nutzt zen­
trale Materialver­
sorgung von
Motan-Colortronic
Seite 13
DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE
Getrübter Optimismus
Trotz hervorragender Ergebnisse hat die Industrie die Erwartungen für die Zukunft
leicht zurückgenommen / Aktuelle Zahlen von deutlichem Wachstum geprägt
46. JAHRGANG
Ausgabe 9 | 8. Mai 2015
POLYME ( H ) R
Auch im Alter kraftvoll grasen
Argentinien steht für Pampa, Gauchos und natürlich Rinder. Da
überrascht es nicht, dass es ein argentinisches Institut war, das
ein Kuh-Gebiss aus Kunststoff entwickelt hat. Ab einem Alter von
5 Jahren seien die Zähne abgenutzt und die Rinder nehmen weniger Nahrung auf. Mit neuen Zähnen könnten sie länger fit bleiben.
Kommen demnächst auch Jacket-Kronen für strahlende Pferde?
Kunststoffindustrie auf Wachstumskurs, zum Beispiel mit Leichtbau in
der Automobilindustrie: Lackkon­
trolle in der Stoßfängerproduktion
AUS DEM INHALT
Foto: Rehau
WIRTSCHAFT
35-Stunden-Woche: Ein Geburtstag zum Nachdenken������� 2
BRANCHE
Kunststoffe in der Kontroverse: Fachpressetag bei
Plastics Europe beleuchtet das Image von Kunststoff����� 10
TECHNOLOGIE
Im FO US
Fügetechnologien – TU Chemnitz entwickelt Lösungen
für die unterschiedlichsten Werkstoffpaarungen������������� 14
Koch-Technik: Rückverfolgung im Materialfluss�������������� 18
Konjunktur Der ifo Geschäftsklima­
index für die gewerbliche Wirt­
schaft Deutschlands ist im April
auf 108,6 Punkte gestiegen, von
107,9 im Vormonat. Im verarbei­
tenden Gewerbe konnte der Kli­
maindikator sogar das sechste Mal
in Folge zulegen. Auch die aktu­
elle Lageeinschätzung verbesser­
te sich erneut deutlich.
Obwohl die deutsche Wirtschaft
ihren Aufschwung fortsetzt, wur­
den die optimistischen Geschäfts­
erwartungen allerdings leicht
zurückgenommen. Dies gilt auch
für den Bereich Gummi- und
Kunststoffwaren, wo trotz steigen­
der Produktion und Exporte die
hohen Erwartungen nicht ganz
erfüllt werden konnten und so der
Geschäftsklimaindikator leicht
nachgab.
Dass die Kunststoffbranche wei­
terhin auf Wachstumskurs bleibt,
zeigen aber die aktuell veröffent­
lichten Geschäftszahlen. So feier­
te Wittmann Battenfeld vor we­
nigen Tagen mit einem Rekord­
umsatz von 304 Mio. EUR nicht
nur das erstmalige Überschreiten
300-Mio.-EUR-Grenze. Ge­
schäftsführer Michael Wittmann
Mindestlohn überwiegend
positiv beurteilt
Studie zu Auswirkungen im Mittelstand
Entlohnung Seit Januar 2015 gilt der
Der europäische Markt für EthylenPropylen-Dien-Kautschuk hatte im
Jahr 2013 ein Volumen von umgerechnet 1,03 Mrd. EUR, so eine
Analyse von Micro Markets Monitor.
Die Marktforscher prognostizieren für
die Jahre 2014 bis 2019 ein jährliches
Wachstum des europäischen EPDMMarktes von 5,7 %. Für Nordamerika
wurde einer anderen Studie desselben
Instituts zufolge 2013 ein Marktumfang von 1,12 Mrd. EUR ermittelt, auch
hier sieht Micro Markets Monitor ein
Wachstum von jährlich 5,7 % vorher.
In der Region Asien-Pazifik lag der
Umsatz mit EPDM 2013 bei rund 2,03
Mrd. EUR. Das Wachstum soll hier
zwischen 2013 und 2019 bei 8,1 %
liegen.
1,03 Mrd.
DIE ZAHL DER WOCHE
vom Gesetz vorgegebene Mindest­
grundlohn von 8,50 EUR flächen­
deckend für Deutschland. Die
Mehrheit der Mittelständler sieht
die Einführung des Mindestlohns
inzwischen sehr positiv. Das ergab
eine von Techconsult im Rahmen
des IT-Mittelstands Index durch­
geführte Analyse, bei der 200
Unternehmen der Größenklasse
10 bis 999 Mitarbeiter befragt
wurden.
Der befürchtete Verlust von Ar­
beitsplätzen scheint sich nicht zu
bewahrheiten: Zumindest werden
aufgrund des Mindestlohns nur
wenige mittelständische Unter­
nehmen Stellen streichen müssen.
18 % der befragten Mittelständler
beschäftigen derzeit Mitarbeiter,
die den Mindestlohn erhalten.
Dies sind in erster Linie freie Mit­
arbeiter und Minijobber.
67 % der befragten mittelständi­
schen Unternehmen befürworten
den Mindestlohn. Die Mehrheit
ist der Meinung, er sei schon lan­
ge überfällig gewesen und der
richtige Weg hin zu sozialer Ge­
rechtigkeit und Gleichbehand­
lung. Nur 13 % der Befragten
äußerten Skepsis gegenüber dem
derzeitigen Konzept.
In 74 % der Unternehmen ist alles
wie bisher, es gibt keinerlei Kon­
sequenzen und Auswirkungen seit
Einführung des Mindestlohns.
Nur in 12 % der mittelständischen
Unternehmen gibt es Veränderun­
gen, dies sind vor allem Preis­
erhöhungen.
33 % der Mittelständler schlagen
die Mehrkosten an Lohn auf ihre
Preise auf. Weitere 24 % haben
einen höheren administrativen
Aufwand. Der bürokratische Akt
entsteht vor allem dort, wo die
Arbeitsstunden einzeln erfasst
und abgerechnet werden. gk
www.techconsult.de
ist auch überzeugt, dass das Un­
ternehmen – vorsichtig geschätzt
– 2015 um weitere 6 % wachsen
wird (mehr dazu auf Seite 5).
Ähnlich sind die Erwartungen der
Rohstoffhersteller: In Zeiten sin­
kender Rohstoffpreise, steigender
Mengen und positiver Währungs­
effekte meldete BASF – vor Kur­
zem 150 Jahre alt geworden – zum
Jubiläum ein gutes Quartalsergeb­
nis (der Umsatz stieg um 3 % auf
20,1 Mrd. EUR) und erwartet für
2015 einen leicht gesteigerten Um­
satz, der vor allem von den Seg­
menten Functional Materials &
Solutions sowie Performance
Products getragen wird.
Positive Stimmung auch bei Bay­
er: Der Teilkonzern Material Sci­
ence ist bei dem für Mitte 2016
geplanten Börsengang voll auf
Kurs und konnte sein Geschäft mit
hochwertigen Polymerwerkstof­
fen weiter ausbauen. Der Umsatz
stieg um 7,5 % auf 3 Mrd. EUR,
das EBITDA vor Sondereinflüssen
sogar um 15,8 % auf 424 Mrd. EUR.
Und für das zweite Quartal 2015
erwartet Material Science Umsatz
und EBITDA mindestens auf die­
sem Niveau. gk
Vielleicht werden sich
E-Papers eines Tages wie
echte Zeitungen anfühlen.
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WIRTSCHAFT
2
8. Mai 2015 | Ausgabe 9
EDITORIAL
K(l)eine graue Wolken
Eigentlich geht es schon zu lange zu gut – aber eigentlich deutet
derzeit auch nichts darauf hin, dass es nicht so weitergeht
„Erfolgreichstes Geschäftsjahr“, „Umsatz gestiegen auf diese Einschätzung reagieren. Nämlich nicht,
– Gewinn verdoppelt“, „Rekordzahlen bei der Witt- indem sie die leicht grauen Wolken am Konjunkmann Gruppe“. Diese drei Titel von drei Beiträgen turhimmel schwarz anmalen, sondern indem sie
im Wirtschaftsteil dieser Ausgabe der K-ZEITUNG wohlüberlegt und dosiert weiter investieren – in
spiegeln den aktuellen Zustand der Kunststoffbran- vergrößerte Fertigungs- und Montageflächen, in
che wider: Es läuft gut bei den Verarbeitern – und neue Produktionsmaschinen, in ein erweitertes
damit auch bei den Herstellern von Werkstoffen, Technikum für die Großmaschinen und in die
Kunststoffmaschinen und der Peripherie. Überall Entwicklung neuer Systeme.
wird gebaut, erweitert, investiert. Und da kommt Wittmann Battenfeld ist nicht das einzige Unterdas ifo Institut und malt erste, leicht graue Wolken nehmen, das auf so ein solides, gesundes Wachstum
setzt. Davon gibt es zum Glück in der mittelständisch
auf den strahlend blauen Konjunkturhimmel.
Zwar könnte die derzeitige Lage kaum besser sein: geprägten Kunststoffbranche ganz viele, die zudem
Dies belegen nicht nur die Erfolgsmeldungen der sehr erfolgreich sind. Unternehmen, die das Ohr
letzten Zeit. Auch der ifo Geschäftsklimaindex für am Markt haben, das Geld für die nötigen Innovadie gewerbliche Wirttionen in die Hand nehschaft Deutschlands ist
men, die Wünsche ihrer
weiter gestiegen, die akKunden erfüllen und die
tuelle Lage­einschätzung
dann dank neuer Lösunhat sich erneut deutlich
gen gemeinsam wachsen.
verbessert und die deutUnternehmen, die nicht
sche Wirtschaft setzt
beim ersten, leicht grauen
Wölkchen am Konjunkihren Aufschwung fort.
Dennoch haben die Beturhimmel sofort das
fragten der ifo Marktfordrohende Unwetter herscher ihre zuletzt sehr
beireden und dann alles
dafür tun, dass es auch
optimistischen Geschäf tser war tungen
tatsächlich eintritt, sonleicht zurückgenommen.
dern die sich aktiv und
Günter Kögel | Chefredakteur
Michael Wittmann, Gepositiv den Herausfordeschäftsführer von Wittrungen stellen und stänmann Battenfeld, hat bei den Macropower Days im dig neue Wege suchen, um eventuelle Rückgänge
österreichischen Kottingbrunn (Beitrag dazu auf in einem Bereich mit Innovationen in einem anSeite 12) die momentane Stimmung in der Kunst- deren Bereich auszugleichen.
stoffbranche perfekt auf den Punkt gebracht.
„Eigent­lich geht es schon zu lange zu gut.“ Da hat
Michael Wittmann sicher recht. Genauso recht
haben er und seine Kollegen in der Geschäftsführung von Wittmann Battenfeld aber auch, wie sie
Infrastruktur-Vorstoß begrüßt
VCI stimmt Verkehrsexperten-Kommission zu –
„Stärkung von Investitionen in Deutschland“
Ausbau der Bundesfernstraßen
vorantreiben, indem sie Prioritäten setzt und das jeweilige Schadensausmaß und das Verkehrsaufkommen sowie die Umfahrungsmöglichkeiten berücksichtigt.
Instandsetzung und
Ausbau vorantreiben
„Vorschlag einer neuen Gesellschaft für Bundesfernstraßen weist
in die richtige Richtung“: Gerd Deimel, Sprecher der Initiative
Infra­struktur im Verband der Chemischen Industrie Foto: VCI/Mendel
Standortstärkung Anlässlich der
offiziellen Übergabe des ZehnPunkte-Plans der Experten-Kommission „Stärkung von Investitio­
nen in Deutschland“ an den Bundeswirtschaftsminister sagt Gerd
Deimel, Sprecher der Initiative
Infrastruktur im Verband der
Chemischen Industrie (VCI): „Der
Vorschlag der Kommission, eine
neue Gesellschaft für Bundesfernstraßen zu gründen, die für den
Bau, Erhalt und Betrieb von Straßen und Autobahnen aus einem
Guss verantwortlich ist, weist in
die richtige Richtung. Deutschland muss endlich seinen Investitionsstau auflösen, damit die
Wettbewerbsfähigkeit des hiesigen
Industriestandorts nicht weiter
ausgebremst wird. Schließlich ist
eine gut ausgebaute Verkehrsinfra­
struktur ein nicht zu unterschätzender Joker im globalen Wettbewerb.“
Nach Auffassung von Deimel sollte eine Verkehrsinfrastruktur­
gesellschaft Instandsetzung und
Bereits im März hatte die VCIInitiative „Verkehrsinfrastruktur“
die wichtigsten Verkehrsprojekte
aus Sicht der chemischen Industrie aufgelistet und als Positionspapier vorgelegt. Die darin genannten Schwachstellen betreffen
die für den Standort relevanten
Verkehrsträger, deren jeweiliger
Verschleiß oder nicht vorangetriebener Ausbau für die Wirtschaft
zu Infrastruktur-Engpässen führt.
Die einzelnen Engpässe wurden
um eine geografische Ausrichtung
sowie um notwendige Maßnahmen und Lösungsansätze zur
Behebung ergänzt. Die Industrie
zählt zu den transportintensivsten
Wirtschaftszweigen in Deutschland und ist auf intakte Verkehrswege angewiesen. Die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland
muss in einem leistungsfähigen
Zustand erhalten werden, um das
Premium-Prädikat „made in Germany“ nicht durch unzuverlässige Transporte zu gefährden, wie
der Verband fordert. gr
www.vci.de
35-Stunden-Woche – ein Geburtstag zum Nachdenken
Die 35-Stunden-Woche ist jetzt 25 Jahre alt – nur in wenigen Branchen durchgesetzt – Fachkräftemangel legt längere Arbeitszeiten nahe
Arbeitszeit Die Geschichte der Ar-
beitszeitverkürzung begann in den
1960er-Jahren. Damals wurde die
Fünf-Tage-Woche eingeführt nach
dem Motto: „Samstags gehört Vati
mir.“ Gut ein Jahrzehnt später
setzten die Gewerkschaften das
Thema Arbeitszeitverkürzung
erneut auf die Agenda. In der
Stahl­industrie forderte die IG Metall 1978/79 erstmals konkret die
35-Stunden-Woche – bei vollem
Lohnausgleich.
Sie begründete das mit den Arbeitsmarktfolgen der ersten Ölpreiskrise: Wenn es weniger Arbeit
– und mehr Arbeitslose – gibt,
müsse die vorhandene Arbeit breiter verteilt werden. Zum Hintergrund: Von 1972 bis 1978 legten
die Ölpreise um mehr als 600 %
zu und die Arbeitslosenquote stieg
von 1,1 auf 4,3 %.
Die IG Metall konnte sich mit
ihrer Forderung, die Arbeit umzuverteilen, zunächst nicht durchsetzen. Anfang der 1980er-Jahre
startete sie einen neuen Anlauf
und drohte mit Streiks – und die
Drucker wurden mit ins Boot geholt.
Nach einem mehrwöchigen Arbeitskampf 1984, der mit 5,6 Mio.
Ausfalltagen einen seitdem nicht
mehr erreichten Nachkriegshöchststand markierte, einigten
sich die zuständigen Gewerkschaften und die Arbeitgeber darauf,
Stunden. Das heißt aber auch: Die
35-Stunden-Woche ist selbst in
Westdeutschland nur in wenigen
Branchen Alltag.
40-Stunden-Woche hat
längst nicht ausgedient
Die tatsächliche Wochenarbeitszeit in Deutschland Grafik: IW
die Wochenarbeitszeit in der Metall- und Elektro- (M+E-)Industrie und in der Druckindustrie bei
vollem Lohnausgleich von 40 auf
38,5 Stunden zu verkürzen.
Im Gegenzug wurde den Arbeitgebern in der M+E-Industrie eine
größere Flexibilität zugesagt:
Je nach Beschäftigtengruppe
konnte ein Korridor zwischen 37
und 40 Stunden genutzt werden.
Die 38,5-Stunden-Woche musste
nur im betrieblichen Durchschnitt
gelten.
Eine endgültige Vereinbarung
zum stufenweisen Übergang zur
35-Stunden-Woche konnten die
Gewerkschaften erst 1990 durchsetzen. Fünf Jahre später wurde
die 35-Stunden-Woche dann in
den westdeutschen Industriebe-
reichen M+E und Druck Wirklichkeit.
In Ostdeutschland wurde auch
nach der Wende länger gearbeitet
als im Westen – in der M+E-Industrie zum Beispiel 38 Stunden
pro Woche. Im Jahr 2003 versuchte die IG Metall, die 35-StundenWoche auch in der ostdeutschen
Stahl- und M+E-Industrie mit
Streiks zu erzwingen.
Während der Arbeitskampf in der
Stahlindustrie erfolgreich war,
scheiterte er in der M+E-Industrie.
Dementsprechend streuen die
Arbeitszeiten nach wie vor zwischen West und Ost sowie zwischen den Branchen: In Westdeutschland beträgt das Wochenpensum im Schnitt 37,5 Stunden,
in Ostdeutschland jedoch 38,7
So gilt für Betriebe der kunststoffverarbeitenden Industrie eine
wöchentliche Arbeitszeit von 37
Stunden. Andere Branchen arbeiten zum Teil deutlich länger und
auch die 40-Stunden-Woche hat
längst nicht ausgedient. Sie gilt
etwa im Bauhauptgewerbe und in
der Landwirtschaft. Die Beamten
des Bundes müssen sogar 41 Wochenstunden ran, die Ärzte in
Unikliniken 42 Stunden.
Demzufolge liegt die tarifliche
Wochenarbeitszeit für 33,9 % der
westdeutschen Beschäftigten zwischen 37,5 und 38,5 Stunden und
für weitere 33,3 % bei mindes­tens
39 Stunden (siehe Grafik). In Ostdeutschland fallen sogar mehr als
86 % der Beschäftigten in diese
beiden Gruppen.
Nachdem die Debatte um die tarifliche Wochenarbeitszeit länger
ruhte, hat sie sich jüngst belebt.
So fordert die Gewerkschaft ver.
di aktuell in den Tarifverhandlungen mit der Deutschen Post eine
Verkürzung der wöchentlichen
Arbeitszeit von 38,5 auf 36 Stunden – wiederum bei vollem Lohn-
ausgleich. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will
eine Verkürzung der Wochen­
arbeitszeit um zwei Stunden auf
37 Stunden durchsetzen.
Angesichts des wachsenden Fachkräftemangels sind pauschale
Arbeitszeitverkürzungen aber
nach Überzeugung des Instituts
der deutschen Wirtschaft in Köln
nicht mehr zeitgemäß (siehe Interview). Für die Kölner Wirtschaftsforscher wäre es sinnvoller,
die Verbreitung flexibler Arbeitszeitmodelle weiterzuentwickeln,
so wie es die IG Metall und der
Arbeitgeberverband Gesamtmetall seit den 1980er-Jahren wiederholt getan haben. gk
www.iwkoeln.de
Zwei Fragen
Hagen Lesch, Leiter des Kompetenzfelds Tarifpolitik und Arbeitsbeziehungen am Institut der deutschen Wirtschaft Köln
: Es mutet ja geradezu anachronistisch an, wenn jetzt eine
Gewerkschaft wieder eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit
verlangt. Haben Sie eine Erklärung für dieses Verhalten?
Hagen Lesch: Natürlich ist eine pauschale Verkürzung der Wochen-
arbeitszeit unzeitgemäß. Bei der Deutschen Post geht es ver.di auch
gar nicht um eine Verkürzung. Die Forderung ist vielmehr eine
Trotzreaktion auf eine Entscheidung des Unternehmens, seine Paketzustellung auf neue Gesellschaften zu übertragen, in denen geringere Tarif­entgelte gezahlt werden sollen.
: Vor 25 Jahren haben die Gewerkschaften die Verkürzung der
Arbeits­zeit auch wegen der vielen Arbeitslosen verlangt. Müssten
wir nicht jetzt in Zeiten des demografischen Wandels die Arbeitszeit verlängern?
Lesch: Wir müssen realistisch sein: Eine Verlängerung der Wochen-
arbeitszeit werden die Gewerkschaften nicht mitmachen. Um den
demografischen Wandel aufzufangen, sind vielmehr flexible Arbeits­
zeiten notwendig. Dadurch können Frauen und ältere Arbeitnehmer
besser am Erwerbsleben teilnehmen. Andererseits müssen Sabbaticals und Erziehungs- oder Pflegezeiten ebenso wie Altersteilzeitmodelle auch die betrieblichen Erfordernisse berücksichtigen. Arbeitszeitpolitik ist ein Feld, das betrieblich geregelt werden muss.
Die Tarifparteien sollten nur den Rahmen setzen.
WIRTSCHAFT
8. Mai 2015 | Ausgabe 9
Erfolgreichstes Geschäftsjahr
Wirtschaftsstrategien garantieren erfolgreiche Entwicklung der Greiner Gruppe
Ertragsorientiert Die Greiner Hol-
ding AG steigerte im Geschäftsjahr 2014 ihren Umsatz gegenüber
dem Vorjahr planmäßig um 2 %
auf 1,32 Mrd. EUR (VJ: 1,29 Mrd.
EUR). „Die strategische Ausrichtung auf unsere Kernkompetenzen
sowie die Expansion in neue Märkte sind unser Wachstumsmotor“,
sagt Vorstandsvorsitzender Axel
Kühner. Ein Schwerpunkt lag 2014
auf der Steigerung der Ertragskraft
und des Cashflows, der mit 113
Mio. EUR um 36 % gegenüber dem
Vorjahr (83 Mio. EUR) gesteigert
werden konnte. Die Investitionen
in Höhe von 81 Mio. EUR (VJ: 61
Mio. EUR) wurden vor allem für
die Anschaffung und die Erneuerung von Maschinen und Anlagen verwendet.
„Der eingeschlagene Weg der vergangenen Jahre, in der gesamten
Gruppe vor allem ertragsorientiert
zu wachsen, zeigte 2014 Erfolg“,
so Finanzvorstand Hannes Moser.
Mit 8.451 Mitarbeitern (VJ: 8.204
Mitarbeiter) an 133 Standorten
weltweit schuf die Greiner Gruppe auch 2014 wieder neue Arbeitsplätze. Fast alle Spartengesellschaften entwickelten sich planmäßig. Die einzige Ausnahme war
Greiner Tool.Tec, die nach wie vor
mit schwierigen Marktbedingungen konfrontiert war, allerdings
ihr Ertragsziel erreichen konnte.
wicklung bleibt schwer einschätzbar. Im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres werden weitere
Expansionsschritte konkretisiert.
Der neue Standort der Mediscan
in Kremsmünster wird Anfang des
zweiten Halbjahres in Betrieb genommen. Damit unterstreicht die
Greiner Gruppe ihr Kommitment
an den Standort Österreich. sl
„In Europa wachsen wir hauptsächlich mit dem Markt“: Axel
Kühner, Vorstandsvorsitzender
der Greiner Holding AG
Foto: Robert Maybach
www.greiner.at
DIE KUNST DER
PRODUKTIONSEFFIZIENZ
Globalisierung stärkt
weiteres Wachstum
Mit rund 82 % des Umsatzes bildet
Europa den Kernmarkt der Greiner Gruppe. Nordamerika ist mit
8 % des Umsatzes der zweitgrößte Markt. „In Europa wachsen wir
hauptsächlich mit dem Markt.
Überproportionales Wachstum
zum Markt erzielen wir vor allem
in den Schwellenländern sowie in
Ländern mit neuen Marktchancen
wie beispielsweise den USA“, erklärt Kühner die konsequente
Fortführung der Globalisierungsstrategie. 2014 ging in Pittston PA/
USA der erste Produktionsstandort der Greiner Packaging in den
USA in Betrieb. Dort werden für
die lokale Molkereiindustrie innovative und nachhaltige Kunststoffverpackungen produziert.
Positiv entwickelte sich weiterhin
der Standort der Greiner Bio-One
in Monroe NC/USA, der 2014
erstmals die 100-Mio.-USD-Umsatzmarke durchbrach.
Unifoam, das Joint Venture der
Greiner Foam International in
Südafrika, nahm die modernste
Anlage zur Herstellung von
Schaumstoff in ganz Afrika in
Betrieb. In Europa zeigt sich Polen
weiterhin als Wachstumstreiber
im Bereich Schaumstoff. Bei Lebensmittelverpackungen erweist
sich Serbien zunehmend als Hub
für die südosteuropäische Region.
Es ist keine Kunst, das Richtige zu wählen: Premium-Spritzgießteile
oder funktionsfähige 3D-Produkte, ALLROUNDER oder freeformer –
bei uns haben Sie die Freiheit der Wahl. Vom Einzelteil bis zur
Großserie, alles aus einer Hand. Eine weltweit einmalige Perspektive!
Ausblick auf 2015
„2015 ist in allen Bereichen gut
angelaufen. Wir erwarten wieder
ein planmäßiges Wachstum“, sagt
Finanzvorstand Hannes Moser.
Die Rohstoffpreise entwickelten
sich im ersten Quartal 2015 volatil. Die weitere Rohstoffpreisent-
www.arburg.com
3
WIRTSCHAFT
4
8. Mai 2015 | Ausgabe 9
Erstes GWK Open House in Meinerzhagen
Spezialist für Temperier- und Kältetechnik lädt nach dem Umzug
erstmals zum Technologietag am Standort Meinerzhagen ein
Einblicke Eine Tradition wird wie-
Eröffneten offiziell das ungarische Werk (v.l.n.r.): Thomas Fickenscher (geschäftsführender Gesellschafter der Gealan Gruppe), Gerd Laubmann (Geschäftsführer Gealan Formteile und Gealan CAX Solutions), Gábor Dömsödi (Geschäftsführer Gelan Hungaryplast) und Lutz Fischer (Geschäftsführer Gealan Hungaryplast) Foto: Gealan
Technik für exzellente
Oberflächen
Werk in Ungarn eröffnet
Gealan treibt Internationalisierung voran
Expansion Gealan, Hersteller von
technischen Spritzgussteilen und
Baugruppen, forciert die Internationalisierung: Die Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in
Oberkotzau hat ihr neues Werk in
Székesfehérvár/Ungarn offiziell
mit einer Feier eröffnet.
Insgesamt 1,3 Mio. EUR hat der
oberfränkische Kunststoffverarbeiter seit Mitte vergangenen Jahres in die neue Fabrik investiert.
Auf einer bebauten Fläche von über
9.000 m2 Fläche beschäftigt das
Tochterunternehmen Gealan
Hungaryplast Kft derzeit 65 Mitarbeiter.
Die Kernprozesse der Gealan
Gruppe werden auch in Székesfehérvár abgebildet: Dazu gehören
Spritzgießen – dafür stehen zehn
Spritzgießmaschinen mit bis zu
10.000 kN Schließkraft zur Verfügung –, Heizelemente- und
Vibrationsschweißen, PUR-Dichtschäumen und Montage.
Geschäftsführer von HungaryPlast Kft sind Gábor Dömsödi,
gleichzeitig Mitinhaber des Logistikpartners G.E.B.E, und der
derbelebt: Am 11. Juni 2015 lädt
die GWK Gesellschaft Wärme
Kältetechnik mbH zum 1. Technologietag am neuen Standort in
Meinerzhagen ein. Die Veranstaltung knüpft an den bewährten
Temperiertag an, es werden mehr
als 600 nationale und internationale Gäste erwartet, die beim Open
House Einblicke in das Innenleben
des Spezialisten für Kühl- und
Temperiertechnik erhalten.
In vier Vortragsblöcken reicht das
Themenspektrum von technischen Aspekten der Kühl- und
Temperiertechnik über Werkzeug­
auslegung und Energieeffizienzpotenziale bis hin zu Produktionsoptimierung, Finanzierungskonzepten und Standortförderung.
technische Bereichsleiter Lutz
Fischer aus dem Hauptwerk in
Oberkotzau. Ein deutsches Integrationsteam aus dem Stammwerk
unterstützte in allen funktionalen
Bereichen und begleitete die reibungslose Inbetriebnahme des
ungarischen Werkes.
Der Gealan Unternehmensverbund, der auch in Tschechien über
ein Werk verfügt, will mit der
neuen Tochter in Ungarn flexibler
auf Nachfrage und Auslastung
reagieren. sk
www.gealan.com
Im neuen GWK-Technikum erwartet die Gäste eine Übersicht
der aktuellen Temperier- und
Kühllösungen. Demonstratoren,
Grafiken und Musterteile geben
einen Überblick, wie Formteile mit
exzellenten Oberflächen ohne
sichtbare Bindenähte, Fließlinien
und Einfallstellen hergestellt werden können. Darüber hinaus werden mit Partnern vier Liveanwendungen vorgeführt, die die Möglichkeiten der GWK-Systeme Integrat Vario, Integrat Evolution,
Integrat Direct, Integrat 40 und
Teco CS im Praxiseinsatz zeigen.
Alle Temperiergeräte der TecoBaureihe werden ausgestellt.
Am Hauptsitz in Meinerzhagen findet am 11. Juni der Technologietag mit Open House statt Foto: GWK
Das gesamte Technikum wird von
einer energiesparenden zentralen
Kühlanlage versorgt. Über das
Vortrags- und Demonstrationsprogramm hinaus haben die Gäste die Möglichkeit, den neuen
GWK-Standort kennenzulernen
und mit Experten ins Gespräch
zu kommen. Die branchenweit
bekannten 13 Hallen, in denen
Battenfeld bis 2006 Spritzgießmaschinen produzierte, wurden seit
Juni 2014 umfangreich modernisiert. Neben der Einrichtung des
hochmodernen Kundencenters,
in dem künftig Abmusterungen
und Schulungen stattfinden, wurden zahlreiche weitere Investitionen in Produktionsmittel geplant
und zum Teil bereits realisiert –
darunter eine neue, nach modernen energetischen und ökologischen Gesichtspunkten errichtete
Lackieranlage, 5-Achs-Bearbeitungszentren, eine Palettiermaschine, eine Plasmaschneidanlage
sowie ein neues Prüfkonzept für
die Qualitätssicherung.
Als Anlagenbauer habe man zur
Modernisierung des Werkes selbst
einen erheblichen Beitrag geleistet,
erklärt Geschäftsführer Helmut
Gries. Mit der Einführung des
neuen Produktionssystems gPS
seien zudem Materialbereitstellung, Informations- und Materialf lüsse, Fertigungsprozesse,
Planung und Steuerung wesentlich
verbessert worden. Und schließlich soll das Motto „Alles made in
Germany“ den Besuchern nähergebracht werden. gr
www.gwk.com
Anmeldung
Online Eine Anmeldung zum
GWK-Technologietag ist direkt
online möglich:
http://event.gwk.com/
Von der Faser zum Organoblech
Umsatz gestiegen – Gewinn verdoppelt
SGL Group erweitert ihre Produktpalette um Organobleche
Simona: Orientierung zu neuen Märkten zahlt sich aus
SGL bietet nun auch carbonfaserverstärkte Tapes
und Organobleche an Foto: SGL
Leichtbau Im Bereich faserver-
stärkter Thermoplaste erweitert
die SGL Group ihr Portfolio um
Organobleche. Organobleche sind
endlosfaserverstärkte Laminate
mit thermoplastischer Matrix.
SGL bietet diese nun auf Basis von
Carbon- und Glasfasern an.
Andreas Wüllner, Leiter der Geschäftseinheit Carbon Fibers and
Composite Materials, sagt hierzu:
„Die thermoplastischen Faserverbundwerkstoffe sind eine Materialklasse, die ganz neue Möglichkeiten der Anwendung und Verarbeitung von Carbonfasermaterialien bietet. Thermoplastische
Lösungen adressieren Schlüsselthemen der Industrie wie kurze Zykluszeiten, Verschweißbarkeit, Reparaturfähigkeit oder
Wiederverwertung. Die damit
verbundenen Kosten- und Verar-
beitungsvorteile können wir gemeinsam mit unseren Kunden
erschließen.“
Interdisziplinäres Team
aufgestellt
Für die kundenspezifische Werkstoff- und Prozessentwicklung
sowie die Produktion und Vermarktung der faserverstärkten
Thermoplaste wurde innerhalb
der SGL Group ein interdisziplinäres Team aufgesetzt, das durch
eine besonders enge Zusammenarbeit zwischen Geschäftsbereich
und Forschungsabteilung gekennzeichnet ist. Von dieser gebündelten Kompetenz profitiert der
Kunde durch maßgeschneiderte
Lösungen. Neben der Vermarktung von Halbzeugen bietet die
neue Gruppe Serviceleistungen an.
So unterstützt das Team seine
Kunden auch im Bereich Engineering und Prototyping.
Dr. Andreas Erber, Leiter des neuen Teams, erklärt: „Die SGL Group
versteht sich im Bereich der thermoplastischen Verbundwerkstoffe als ganzheitlicher Lösungs­
anbieter. Durch das Verständnis
der kompletten Prozesskette von
der Carbonfaser über die faserverstärkten Halbzeuge bis hin zur
thermoplastischen Leichtbaustruktur kann die SGL Group ihre
Kunden individuell auf dem Weg
zu einer effizienten Lösung unterstützen.“
Bilanz Auf der Jahrespressekonfe-
renz am 29. April zeigte sich der
Vorstand der Simona AG, Kirn,
zufrieden. 17 % Umsatzsteigerung
auf 336,6 Mio. EUR und die Verdoppelung des Betriebsgewinns
EBIT auf 17,1 Mio. EUR sorgen
für gute Laune.
Haderte Vorstandvorsitzender
Wolfgang Moyses noch vor einem
Jahr vor allem mit der starken
Konzentration des Unternehmens
auf den europäischen Markt, ist
er heute mit der Richtung der
zerns zu 77 % in Europa liegt, lässt
sich die Internationalisierung klar
erkennen. Im Vorjahr trugen die
USA und Asien gemeinsam nur
12 % zum Absatz bei, in diesem
Jahr waren es zusammen bereits
23 %.
In Europa wuchs vor allem der
deutsche Markt überproportional
mit 6 %. Gute Geschäfte tätigte
das Unternehmen außerdem in
Spanien und Portugal. Weniger
erfreulich beschreibt Moyses andere Absatzmärkte: „Frankreich
Know-how vereint
Dr. Tilo Hauke, Leiter der zentralen F+E-Abteilung, hebt die Kompetenz bei SGL hervor: „Frühzeitig identifizierte die SGL Group
den Bereich thermoplastischer
Verbundwerkstoffe als dynamisches Wachstumsfeld und profitiert nun von der aufgebauten
Expertise. Bereits vor mehr als
zwei Jahren haben wir ein sogenanntes Thermoplast-Programm
gestartet, in dem alle Forschungsund Entwicklungstätigkeiten von
der Carbonfaser bis hin zur Anwendung im Strukturbauteil vereint sind.“ mg
www.sglgroup.com
Dirk Möller, COO, Fredy Hiltmann, CFO, und Wolgang Moyses, CEO,
(v.l.n.r.) freuen sich über das positive Unternehmensergebnis
Foto: Simona
strategischen Entwicklung zufrieden: „Unsere beiden Akquisitionen Boltaron und Laminations
machen uns Freude. 18 Prozent
des Umsatzzuwachses konnten wir
in den USA einfahren.“ Obwohl
der wesentliche Markt des Kon-
und Italien machen uns Sorgen,
es fehlt an Investitionsbereitschaft
und Vertrauen in die Zukunft.“
Auf Russland angesprochen findet
der Vorstandsvorsitzende klare
Worte: „Unsere Euphorie für diesen Markt hat sich deutlich abge-
kühlt. Wir haben unsere Geschäfte dort nicht aufgegeben, aber wir
haben sie reduziert. Ab einem
bestimmten Kreditrisiko geht es
nur mit Vorkasse.“
Zuversicht für 2015
Den Löwenanteil von 77 % des
Umsatzes machen die Kirner mit
Halbzeugen und Fertigteilen. Die
Rohre und Formteile haben nur
um 1 % zugelegt – eine Entwicklung, die die gesamte Branche
beklagt. Die Eigenkapitalquote ist
von 65 % auf 52 % gesunken, was
sowohl an den Akquisitionen, aber
auch an den stark gestiegenen
Pensionsverpflichtungen liegt.
So positiv, wie es 2014 aufgehört
hat, geht es bislang auch 2015 weiter. Europa schwächelt leicht mit
einem Rückgang um 2 %. Ein
Umsatzplus für das erste Quartal
2015 von 111 % in den USA und
19 % in Asien stimmt das Unternehmen zuversichtlich für 2015.
Mit einem neuen Technologiezentrum forciert Simona die F+EAktivitäten. 4 Mio. EUR stecken
in einer Extrusionsanlage mit
zahlreichen Spezifikationen. „Diese Maschine existiert nirgendwo
sonst auf der Welt“ erklärt Technikvorstand Dirk Möller stolz. grz
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WIRTSCHAFT
8. Mai 2015 | Ausgabe 9
5
Rekordzahlen bei der Wittmann Gruppe
Österreichischer Hersteller erstmals mit mehr als 300 Millionen Euro Umsatz –
Großmaschinen, Temperiertechnik und Automatisierung stark gefragt – Investitionen an mehreren Standorten
Wachstumskurs Die Wittmann
Gruppe hat 2014 erstmals mehr
als 300 Mio. EUR Umsatz erzielt.
Die Österreicher fuhren mit 304
Mio. EUR 7 % mehr ein als im
Jahr zuvor. Auch im laufenden Jahr
sei die Nachfrage vor allem nach
großen Spritzgießmaschinen,
Auto­matisierung und Temperiertechnik hoch: Der Auftragseingang liegt mehr als 20 % über dem
des Vorjahres. Deshalb vergrößert
das Unternehmen seine Produktionskapazitäten massiv an mehreren Standorten.
Auf der Fakuma im Oktober 2014
hatte sich Geschäftsführer Michael Wittmann noch skeptisch gezeigt, die 300-Mio.-EUR-Marke
überschreiten zu können. „Doch
in den Monaten danach ist die
Nachfrage spürbar angestiegen,
aktuell verbuchen wir beim Auftragseingang ein Plus von mehr
als 20 Prozent im Vergleich zum
Vorjahr“, freute sich Wittmann
auf den Macropower Days.
Gleichwohl geht er nicht von einem
Umsatzplus von 20 % für das Gesamtjahr aus: „Wir planen lieber
etwas konservativer, mit einem
Anstieg von fünf bis sechs Prozent
wären wir zufrieden.“ Dies entspricht einem Forecast von 320
Mio. EUR für 2015.
Vor allem das Interesse an den
Macropower Maschinen sei sehr
erfreulich. Erst 2010 war das Unternehmen wieder in die Fertigung
von Großmaschinen eingestiegen,
mittlerweile stehen viele Varianten
zur Verfügung. 300 Großmaschinen sind mittlerweile ausgeliefert.
Aktuell kann Wittmann Battenfeld die Nachfrage kaum befriedigen, die Lieferzeiten betragen
vier bis fünf Monate.
Start für neues
Bearbeitungszentrum
Nachdem in Kottingbrunn die
Erweiterung der Halle für Großmaschinen um 650 m2 abgeschlossen ist, wurde darin jetzt ein neues Bearbeitungszentrum für Groß­
maschinen-Platten in Betrieb
genommen, ein weiteres soll im
Oktober 2015 in Betrieb gehen.
Und im Frühjahr 2016 folgt die
Erweiterung des MacropowerTechnikums für Test-, Trainingsund Vorführzwecke mit Kunden.
Drei Großmaschinen sollen dann
darin Platz haben.
Doch auch an anderen Stellen im
Unternehmen investiert das Familienunternehmen derzeit – nach
Angaben von Michael Wittmann
12 % des Umsatzes – für die Er-
weiterung von Produktionsflächen: Noch in diesem Jahr wird
in Kottingbrunn für die Spritzgießmaschinenfertigung eine
Fließmontage für die Baureihen
Ecopower und Smartpower eingeführt sowie die Blechfertigung
erweitert.
Im vergangenen Jahr hat Wittmann Battenfeld nach Aussagen
von Geschäftsführer Georg Tinschert rund 800 Spritzgießmaschinen verkauft. „Wir streben mittel­
fristig 1.000 Maschinen pro Jahr
an“, sagte Tinschert. Auf die Maschinen entfallen 44 % des Umsatzes.
Für die Schüttguttechnik entsteht
am neuen Standort Wolkersdorf
ein Gebäude, das im September
2015 fertiggestellt sein soll.
Das Werk 2, in dem die Temperiertechnik untergebracht ist,
wird ebenfalls bis Ende des Jahres
modernisiert – genauso wie die
Zentrale der Robottechnik in
Wien.
„Wir sehen aktuell eine Entwicklung hin zu sehr komplexen Lösungen einschließlich Automation
und Peripheriegeräten, bei der der
Kunde von uns alles aus einer
Hand bekommt“, berichtete Wittmann. Der Standort NürnbergFeucht, an dem Roboter gefertigt
Gute Zahlen, gute Stimmung: Die beiden Geschäftsführer von Wittmann Battenfeld – Georg Tinschert
(l.) und Michael Wittmann – freuten sich auf den Macropower Days über einen Umsatzrekord
Foto: K-ZEITUNG
werden, verzeichne derzeit eine
„unglaubliche“ Nachfrage.
Abgeschlossen wurden vor Kurzem die Erweiterung des Werks
in Ungarn, wo auch Ecopower
Maschinen gefertigt werden, sowie
der Standort in Mexiko. „Mexiko
ist mittlerweile für uns der dritt-
größte Markt nach Deutschland
und den USA – und hat damit
China überholt“, so Wittmann. In
den USA profitiert das Unternehmen seiner Darstellung nach vom
schwachen Eurokurs, der die Produkte für die US-Käufer günstiger
gemacht hat. In Europa sei vor
allem der Markt in Italien überraschend stark – und auch Spanien sei wieder zurück. Dies treffe
auch auf Asien zu, nachdem die
Geschäfte dort im ersten Halbjahr
2014 relativ schwach gewesen seien. sk
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6
8. Mai 2015 | Ausgabe 9
China 4.0: Eine neue Ära
der Industrieautomation in Asien
Das Thema Industrie 4.0 steht auch in China ganz oben auf der Agenda. Automation ist daher eines der bestimmenden Themen der
kommenden Chinaplas in Guangzhou
China Import & Export Fair Complex in Guangzhou: Auf der Chinaplas 2015 vom 20. bis 23. Mai präsentieren sich auf über 240.000 m² Fläche rund 3.100 Aussteller aus 40 Ländern Foto: Flickr
Märkte Nach dem letztjährigen
Erfolg in Schanghai, der die Chi­
naplas abermals als führende asi­
atische und weltweit zweitgrößte
Kunststoffmesse auswies, soll die
Chinaplas (dieses Jahr vom 20. bis
23. Mai auf dem China Import &
Export Fair Complex in Guang­
zhou) noch größer werden. In
diesem Jahr erwartet der Veran­
stalter Adsale Exhibition Services
Ltd. mehr als 3.100 Aussteller aus
40 Ländern, die sich auf einer
Ausstellungsf läche von über
240.000 m² verteilt auf 25 Messe­
hallen präsentieren. Man rechnet
mit mehr als 120.000 Messebesu­
chern.
Das verwundert kaum: China ist
nicht nur der größte Produzent
und Verbraucher von Kunststoffund Gummiprodukten in der
ganzen Welt, sondern trotz leich­
ter Abkühlung immer noch einer
der Märkte mit dem größten
Wachstumspotenzial. Im Jahr
2014 lag laut Adsale die geschätz­
te jährliche Produktionskapazität
von Kunststoffen in China bei
knapp 70 Mio. t, während der ge­
schätzte Jahresumsatz der gesam­
ten Kunststoffbranche in China
bei 348 Mrd. USD lag. Die Wachs­
tumsraten erreichten 9,5 % bezie­
hungsweise 16,5 %.
kosten sowie ein sich abzeichnen­
der Arbeitskräftemangel in man­
chen Regionen lassen sich nur über
Automatisierungslösungen bewäl­
tigen. Aktuell ist der Automati­
sierungsgrad der Fertigung bei
vielen chinesischen Kunststoff­
verarbeitern immer noch gering.“
Das ändert sich rasant. Laut der
International Federation of Ro­
botics (IFR) ist China der größte
Markt für Industrieroboter – im
Jahr 2013 sind dort 36.560 Robo­
ter in Betrieb gegangen, ein Fünf­
tel der gesamten Weltproduktion
und 60 % mehr als noch 2012. Die
IFR rechnet im Bereich der HighEnd-Automatisierungstechnik
insbesondere auch bei Kunststoff­
verarbeitern in China mit weiter­
hin deutlich steigender Automa­
tisierung.
Ada Leung: „In der Vergangenheit
wurden auf der Chinaplas ver­
schiedene Automatisierungstech­
nologien über verschiedene The­
menzonen verteilt. Die neue Zone
Industrial Automation auf der
Anzeige
Automation
als Leitthema
Neben den klassischen elf The­
menbereichen der Chinaplas – von
der Extrusion über Blasformen
und Spritzgießen bis zu Peripherie
und Werkzeugen, von Halbzeugen
bis zu den Rohstoffen und Bio­
kunststoffen – werden auf der
diesjährigen Chinaplas gleich vier
neue Sonderschauen hinzukom­
men: Industrial Automation, Zu­
satzstoffe, Farbmasterbatches,
Composites und Hochleistungs­
werkstoffe.
Automation stand als Leitthema
bereits im Fokus der letztjährigen
Chinaplas 2014 in Schanghai.
„Doch die chinesischen Verarbei­
ter müssen sich diesbezüglich noch
weiterentwickeln“, erklärt Ada
Leung, Geschäftsführerin bei Ad­
sale. Sie ergänzt: „Steigende Lohn­
Chinaplas soll den wachsenden
Anforderungen an die Automati­
sierung in der kunststoffverarbei­
tenden Industrie Chinas gerecht
zu werden und den Besuchern
einen Überblick über die neuesten
Automatisierungstechnologien
aus der ganzen Welt gebündelt an
einem Ort zu geben.“ Außer Ro­
botern werden dort auch Periphe­
riegeräte, Steuersysteme, Antrie­
be, Sensorik, Roboterhände und
Software präsentiert.
Die Industrial Automation Zone
befindet sich in Halle 4.2, dort
werden unter dem Motto „Robo­
ter-Parade and Smart Production“
Der deutsche Gemeinschaftsstand in Halle 5.1: Hier präsentieren sich 143 deutsche Hersteller auf
3.733 m² Fläche Foto: Adsale
Livedemonstrationen der Robotik
und vollautomatischer Produkti­
onslinien zu sehen sein, um die
Funktionen, Genauigkeit und
Flexibilität der Robotertechnik
sowie die Herstellungsvorteile
durch clevere Automationstechnik
zu veranschaulichen.
Kostendruck und
Qualität wachsen
Beim Maschinenbauer Engel be­
grüßt man die Einführung der
Industrial Automation Zone, an
der man sich beteiligen wird. „Mit
zunehmendem Kostendruck rü­
cken Effizienz und Automatisie­
rung immer stärker in den Fokus
der Verarbeiter in Asien. Die
Nachfrage nach automatisierten
Systemlösungen nimmt spürbar
zu“, sagt Gero Willmeroth, Ge­
schäftsführer Vertrieb und Service
von Engel Machinery Shanghai.
„Zudem steigen die Anforderun­
gen an die Qualität in China wei­
ter an“, betont Willmeroth. „Die
größte Herausforderung für Ver­
arbeiter besteht nun auch in Chi­
na darin, die höheren Qualitätsan­
forderungen mit maximaler Effi­
zienz und minimalen Stückkosten
in Einklang zu bringen.“
Als Schlüssel hierfür nennt Will­
meroth maßgeschneiderte Ma­
schinenkonzepte, Prozessinteg­
ration und Automatisierung.
„Chinesische Verarbeiter haben
erkannt, dass man komplexe Pro­
zesse nicht ohne einen hohen
Automatisierungsgrad stabil fah­
ren kann. Das führt zu steigender
Nachfrage nach vollintegrierten
Systemen.“
Ein Roboter gehört in China damit
immer häufiger zum festen Be­
standteil einer Spritzgießmaschi­
ne. „Die Herstellung hochwertiger
Teile erfordert reproduzierbare
Zykluszeiten, die sich nur durch
Automatisierung erreichen las­
sen“, nennt Willmeroth einen von
mehreren Faktoren, die den Anteil
an Systemlösungen im Auftrags­
buch von Engel Machinery Shang­
hai kontinuierlich ansteigen las­
sen.
Die Chinaplas 2015 trägt diesem
Trend mit einer Sonderveranstal­
tung Rechnung. Engel beteiligt
sich mit einem eigenen, zweiten
Messestand an der „Robot Parade“
in Halle 4.2. Ein Highlight wird
dort der neue Kleinroboter Engel
E-Pic sein, der sich zum ersten Mal
in Asien präsentieren wird. Ziel
der Produktentwicklung war es,
für das einfache Entnehmen, das
Angussseparieren und das kon­
trollierte Ablegen, Rastern und
Stapeln von kleinen Bauteilen eine
leistungsstarke und dennoch wirt­
schaftliche Lösung anzubieten.
deutsche Mittelständler hier
marktgerechte Lösungen anzubie­
ten haben. So ist der chinesische
Markt für die deutschen Anbieter
weiterhin der wichtigste Auslands­
markt. Allein die deutschen Ex­
porte von Kunststoff- und Gum­
mimaschinen nach China beliefen
sich 2014 laut VDMA auf 809,3
Mio. EUR – zwar ein Minus von
5,5 % im Vergleich zum Vorjahr,
jedoch lag das Jahr 2013 auf einem
sehr hohen Niveau.
So verwundert es nicht, dass der
deutsche Gemeinschaftsstand in
Halle 5.1 die Bedeutung des chi­
nesischen Marktes für deutsche
Lieferanten deutlich spiegelt. 143
deutsche Hersteller – von Kunst­
stofferzeugern über Maschinen­
hersteller bis zu Lieferanten rund
um die Peripherie – werden allein
auf dem 3.733 m² großen Gemein­
schaftsstand eine breite Palette von
Produkten und Dienstleistungen
ihren asiatischen Kunden präsen­
tieren.
Freeformer-Premiere
in Asien
So zeigt Arburg in Guangzhou mit
zwei Allrounder-Exponaten das
wirtschaftliche Spritzgießen von
Massenartikeln für die Medizinund Verpackungstechnik. Und
zwei Freeformer demonstrieren
das Potenzial des KunststoffFreiformens bei der industriellen
Weltexport nach China 2013
Deutsche Firmen
stark vertreten
Der Trend zur Automatisierung
hilft auch den deutschen Anbie­
tern im Bereich der Kunststoffund Kautschukindustrie, da viele
Weltexport von Kunststoff- und Gummimaschinen nach China 2013.
Wert: 2,5 Mrd. EUR. Quelle VDMA, Zahlen für 2014 liegen noch nicht vor
MESSEN + AUSSTELLUNGEN
8. Mai 2015 | Ausgabe 9
Gero Willmeroth, Geschäftsführer Engel Machinery Shanghai: „Mit
zunehmendem Kostendruck rücken Effizienz und Automatisierung
immer stärker in den Fokus der Verarbeiter in Asien“ Foto: Engel
Carsten Wörner, Chief Sales Officer bei Albis Plastic: „Der Präsenz
auf der Chinaplas messen wir im Rahmen unserer Internationalisierungsstrategie eine große Bedeutung bei“ Foto: Albis
additiven Fertigung von Funkti­
onsteilen einzeln oder in varian­
tenreichen Kleinserien.
„Auf unserem Messestand wird
in diesem Jahr der Freeformer ein
Highlight sein, für den zur China­
plas der Verkaufsstart in Asien
beginnt. China ist ein dynami­
scher, prosperierender Markt mit
großem Potenzial für Arburg und
der Zeitpunkt genau richtig, die­
ses innovative Produkt hier zu
präsentieren“, erläutert Zhao Tong,
Leiter der Arburg-Organisation
in China, und führt aus: „Der für
industrielle Anwendungen ausge­
legte Freeformer vermag weit mehr
zu leisten als einfache 3D-Drucker
für die additive Fertigung von
Einzelteilen und Kleinserien. Mit
dem System lassen sich im Zusam­
menspiel mit Spritzgießen und
Industrie-4.0-Technologien Groß­
serienteile kundenspezifisch in­
dividualisieren. Das Interesse für
dieses neue System zur additiven
Fertigung ist in China bereits im
Vorfeld sehr groß.“
Gebrauchtwarenmarkt einen sehr
guten Ruf.“ Um Aspekte wie Pro­
duktivität, Bedienkomfort, Flexi­
bilität und Sicherheit dauerhaft zu
gewährleisten, bietet das Unter­
nehmen seinen Kunden in China
mit dem Retrofit-Programm die
Möglichkeit, Kautex-Anlagen kos­
tengünstig an aktuelle Standards
anzupassen.
Seit vergangenem Jahr werden
gebrauchte Kautex-Anlagen auch
direkt im chinesischen Werk
Shunde modernisiert. Shunde
Kautex war 1995 das erste deutsche
Joint Venture in der südchinesi­
schen Region Guangdong und
feiert in diesem Jahr sein 20-jäh­
riges Bestehen.
„Wir bemerken in Asien eine zu­
nehmende Nachfrage nach Saug­
blasmaschinen“, erläutert Andre­
as Lichtenauer. „Bisher wurden
diese in unserem Werk in Bonn
hergestellt. Zurzeit prüfen wir, ob
wir dieser Nachfrage mit moder­
nen Saugblasmaschinen direkt von
unserem Standort Shunde nach­
kommen können.“
Basketball spielender
Roboter
Auch Wittmann Battenfeld setzt
auf Automatisierung. Neben den
in die Spritzgießmaschinen inte­
grierten Robotern und Periphe­
riegeräten stellt das Unternehmen
auf der Chinaplas eine breite Pa­
lette an Robotern und Peripherie­
geräten als Stand-alone-Lösungen
vor, darunter die Roboter-Type
W838T als absolute Neuheit. Ein
besonderer Blickfang bei Witt­
mann Battenfeld ist ein Basketball
spielender Roboter, der die Mög­
lichkeiten im Bereich der Roboter­
technik aufzeigt.
Die ausgestellten Produkte stam­
men überwiegend aus dem chine­
sischen Produktionswerk der
Wittmann Gruppe in Kunshan.
Hier werden Roboter, Temperier­
geräte, Materialfördergeräte und
Mühlen überwiegend für den
asiatischen Markt produziert. In
Summe beschäftigt die Wittmann
Gruppe in China mittlerweile
rund 200 Mitarbeiter.
Auch die Fördertechnik wird wei­
ter automatisiert. So stellt MotanColortronic China auf der China­
plas die neue Metro G Produkt­linie
vor. Die Metro G Fördergeräte
können in automatische zentrale
Fördersysteme integriert werden
und dadurch Kosten sparen und
die Produktivität erhöhen.
Der Trend zu Automatisierung
zeigt einmal mehr, dass in Asien
der Markt nicht nur wächst, son­
dern der Wettbewerb härter wird.
„Deutsche Mittelständler müssen
sich stärker als bisher an die Be­
dürfnisse der unterschiedlichen
asiatischen Märkte anpassen“,
kommentiert Adsale-Geschäfts­
führerin Ada Leung die Entwick­
lung. Diese Bedürfnisse beschreibt
Zhao Tong, Leiter der ArburgOrganisation in China, so: „Der
asiatische Markt verlangt verstärkt
Lösungen, die von Automation
sowie Individualität geprägt sind
und schnell zur Verfügung gestellt
werden können.“
Wettbewerb wird härter
Die Hersteller von Kunststoff- und
Gummimaschinen aus dem
deutschsprachigen Raum stellen
sich dieser Herausforderung – auf
jeweils ihre Art und Weise. So geht
Arburg weiterhin den Weg des
„Made in Germany“ kombiniert
mit lokaler Kundenbetreuung.
Vertriebsgeschäftsführer Helmut
Heinson: „Wir sind in der Lage,
individuell angepasste Allroun­der
und Multilift-Robotsysteme in
sehr kurzer Zeit regional auszu­
liefern.“
Kunden wollen
vor Ort betreut werden
„Gerade im Projektgeschäft ist es
wichtig, nicht nur die Anforde­
rungen der Ländermärkte genau
zu kennen und zu verstehen, son­
dern auch die der einzelnen Ziel­
branchen“, ergänzt Peter Neu­
mann, CEO der Engel Gruppe.
Mit seinen fünf Business Units
Automotive, Teletronics, Techni­
cal Moulding, Medical und Pa­
ckaging sei Engel hierfür bestens
gerüstet.
Bei Kautex setzt man auf Service.
„Das beste Serviceangebot inner­
halb der Blasformindustrie und
weltweit die stärkste lokale Ser­
vicepräsenz – das ist unser An­
spruch“, heißt es bei Kautex Ma­
schinenbau. Folgerichtig liegt auf
der diesjährigen Chinaplas neben
der Präsentation von neuer Tech­
nik bei Blasformmaschinen ein
Schwerpunkt auf Servicedienst­
leistungen.
Rund 25 % des Umsatzvolumens
in China ergeben sich bei Kautex
Maschinenbau aus umfangreichen
Servicedienstleistungen wie zum
Beispiel Retrofits, eine Verjün­
gungskur für Bestandsanlagen.
„Ein entscheidendes Marktseg­
ment“, wie Managing-Partner
Andreas Lichtenauer weiß. „Denn
unsere Maschinen haben auch im
Lokale chinesische
OEMs im Visier
Auch die auf Distribution und
Compoundierung spezialisierte
Albis Plastic mit Sitz in Hamburg
präsentiert sich auf der Chinaplas
als kompetenter Spezialist für
maßgeschneiderte Lösungen in
den wichtigen Zielbranchen. „In
Asien richten wir uns insbeson­
dere an die Industriesektoren
Automotive und E+E, für die die
Chinaplas eine ausgezeichnete
Business-Plattform darstellt. Im
Fokus stehen in diesem Jahr daher
unsere Eigenmarkencompounds
für diese Branchen“, erklärt Philip
Krahn, Managing Director Albis
Far East.
Erklärtes Unternehmensziel sind
die Gewinnung und Versorgung
lokaler chinesischer OEMs sowie
Tier-1- und Tier-2-Lieferanten, die
über die lokale Produktion des
Albis Werkes im chinesischen
Changshu bei Schanghai sowie
verschiedene Vertriebsbüros in der
Region versorgt und begleitet wer­
den.
Die Chinaplas hat daher eine ein­
deutig strategische Bedeutung für
das hanseatische Unternehmen.
Dazu Carsten Wörner, Chief Sales
Officer bei Albis Plastic: „Der
Präsenz auf der jährlich zwischen
Schanghai und Guangzhou wech­
selnden Chinaplas messen wir im
Rahmen unserer Internationali­
sierungsstrategie eine große Be­
deutung bei. Schanghai als Welt­
metropole bleibt ein dabei ganz
besonderer Messeort; Guangzhou
hingegen kontert mit seiner her­
vorragenden geografischen Lage
innerhalb der Region Asien-Pazi­
fik. Die Anbindung an den süd­
ostasiatischen Wirtschaftsraum
ist sehr attraktiv – auch für Albis.
Mit der Teilnahme an dieser Chi­
naplas loten wir daher vor allem
konkrete Entwicklungs- und
Wachstumsmöglichkeiten aus.“
7
Zhao Tong, Leiter der Arburg-Organisation in China: „China ist ein
dynamischer, prosperierender Markt mit großem Potenzial für Arburg“ Foto: Arburg
Seit 11 Jahren
Kompetenz für generative Technologien
10. – 11. Juni 2015
Messe Erfurt
Weltweit größter Markt
für Verpackungen
Neben Automotive und E+E wird
in China zunehmend der Markt
für Verpackungen interessant.
China ist bereits heute einer der
weltweit größten Verpackungsher­
steller und -verbraucher. Laut
einer Studie von Freedonia ist der
Verpackungssektor in China der
größte Einzelmarkt für kunststoff­
verarbeitende Maschinen. Dank
der wachsenden Nachfrage nach
Verpackungsprodukten – Freedo­
nia beziffert die durchschnitt­liche
jährliche Wachstumsrate auf rund
16 % – sind Extrusionsanlagen zur
Herstellung von Folien und Plat­
ten der am schnellsten wachsende
Bereich der Kunststoff- und Gum­
mimaschinen in China, auch ge­
trieben von dem wachsenden
Bedarf an Kunststoffen im Bausek­
tor. Dabei spielen chinesische
Hersteller von Extrudern wie
Jinming Machinery zunehmend
in der technisch oberen Liga, die
bislang von Maschinenbauern aus
den alten Industrieländern domi­
niert wird. So hat sich Jinming
Machinery mit der BASF zusam­
mengetan, um gemeinsam neue
Lösungen für die Coextrusion von
Folien für den lokalen chinesi­
schen Markt zu entwickeln.
Chinaplas als
One-Stop-Plattform
Insgesamt sieht Ada Leung, Ge­
schäftsführerin des Veranstalters
Adsale Exhibition, in der China­
plas eine der wenigen Messen, die
die Wertschöpfungskette bei der
Produktion von Kunststoffpro­
dukten in ihrer ganzen Breite
abbildet. „Die Ausstellung dient
als One-Stop-Plattform, hat inter­
nationale und lokale Käufer glei­
chermaßen und adressiert Roh­
stoffe, Maschinen sowie Lösungen
für komplette Prozesslinien“,
wirbt Leung für einen Besuch der
Chinaplas. mg
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Rapid.Tech
• Fachmesse und Kongress
• Anwendertagung „Neue Technologien“
• Fachforen Wissenschaft, Medizintechnik,
Luftfahrt und Werkzeuge
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8
8. Mai 2015 | Ausgabe 9
Medizinbranche in Stuttgart
Die Medtec Europe in Stuttgart hat Vertreter der Medizintechnikbranche und ihre Kunden zusammengebracht –
besonders stolz ist der Veranstalter auf das neue Meeting-Angebot
Branchentreff Wieder war Stuttgart
von UBM die Medtec Start-UpAcademy. Junge Unternehmen mit
innovativen Technologien aus
ganz Europa wurden ermutigt, an
dem Wettbewerb teilzunehmen.
Die 19 Finalisten gewannen einen
kostenlosen Stand auf der Ausstellung und präsentierten ihre Ideen
den Besuchern.
Gewonnen hat das italienische
Unternehmen Liquidweb. Das
Start-up überzeugte die Jury mit
einem Assistenzsystem für gelähmte Patienten, einem Headset,
das die Muster der elektrischen
Ströme im Gehirn des Patienten
interpretiert und so die Kommunikation mit der Außenwelt wieder ermöglicht.
der Ort, an dem sich die europäische Medizintechnikbranche
versammelte.
Zwischen dem 21. und 23. April
2015 präsentierten mehr als 690
Unternehmen aus 32 Ländern ihre
Innovationen und Produktneuheiten auf der Medtec Europe,
diskutierten aktuelle und zukünftige Trends und tauschten sich mit
Branchenkollegen aus. Genaue
Zahlen zu den Besuchern lagen
dem Veranstalter UBM Canon bis
Redaktionsschluss nicht vor. Die
Zahl der Aussteller lag im Jahr
2014 bei 810.
Neue Angebote
Innovationswettbewerb
Der Fokus der Messe auf Innovationen spiegelte sich laut dem
Veranstalter in einer Reihe von
neuen Features wider. Zum ersten
Mal fand die begleitende, kostenfreie Konferenz direkt in den Messehallen statt. Über 100 Experten
hielten Vorträge zu einer großen
Bandbreite von Themen – von
Die Medtec Europe heißt die Medizintechnikbranche willkommen Foto: K-ZEITUNG
neuen Trends im Additive Manufacturing bis hin zu neuen Entwicklungen im Bereich der Regulierung. Da die Medtec Europe der
zentrale Treffpunkt für die Bran-
che sein möchte, gab es einige neue
Elemente, die das Networking für
die Teilnehmer erleichtern sollen.
So wurde etwa mit Medtec Meetings eine Plattform geschaffen,
um Zulieferer und OEMs zusammenzubringen. Die Idee ermöglichte den Angaben zufolge mehr
als 250 Meetings. Ein weiterer
Höhepunkt war nach Auffassung
In der Exhibitor Innovation Competition wurden die Besucher der
Medtec Europe aufgefordert, das
innovativste Produkt oder die in­
novativste Dienstleistung zu wählen. Aus den 18 Bewerbern wählten
sie das 3D-Druck-Unternehmen
Formlabs aus. Formlabs hat eine
kostengünstige, präzise Desk­top3D-Drucklösung auf den Markt
gebracht, die auch für kleinere
Unternehmen erschwinglich ist.
„Die Medtec Europe ist eine sehr
spezifische und zielgenaue Messe,
und wir sind sehr zufrieden mit
der Beteiligung“, fasst Lucie Hei­
dar, Business Development Managerin bei Henkel, zusammen.
„Alle Akteure im Markt für medi­
zinische Geräte sind hier, und die
Veranstaltung ist sehr gut, um neue
Ak­teure kennenzulernen. Die
Messe ist ebenso gut, um neue
Verträge abzuschließen und uns
in unseren Aktivitäten im Medizintechnikmarkt zu bestärken.“
Die nächste Ausgabe der Medtec
Europe findet wieder in Stuttgart
vom 12. bis 14. April 2016 statt. pl
www.medteceurope.com
Weitere Bilder in
der App
Code mit Smartphone und
entsprechender App anvisieren
Gute Kontakte
Die Kleine als Türöffner
Ausbau der Medizintechnik
Arburg zufrieden mit Gesprächen
LSR-Anwendung bei Wittmann Battenfeld
Premiere für Kunststoff-Zentrum Leipzig
Flüssigsilikon I Viele Anwendun-
Flüssigsilikon II Auch der österrei-
gen mit Flüssigsilikon (LSR) waren in diesem Jahr auf der Medtec
Europe­zu sehen – größtenteils bei
Medizintechnikanbietern. Doch
auch Arburg reihte sich mit ein:
Der Spritzgießmaschinenbauer
fertigte aus dem Werkstoff LSR
Faltenbalge für medizintechnische Prüfgeräte auf einem elektrischen Allrounder 470 A mit
1.000 kN Schließkraft und Spritz­
einheit 170, der speziell für die
Verarbeitung von LSR ausgestattet war.
„Auch wenn die Entwicklung weiter dahin geht, Spritzgießmaschinen im Reinraum zu platzieren,
so ist dies nicht die einzige Lösung“, sagte Sven Kitzlinger, bei
Arburg verantwortlich für die
anwendungstechnische Beratung.
„Wirtschaftlicher sind ein Reinraummodul mit Ionisierung über
der Schließeinheit, eine Selektiereinheit in Edelstahl und ein verlängertes Maschinenförderband
mit Tunneleinhausung, um die
Maschine nur an den Reinraum
anzudocken.“ Eine solche Lösung
zeigte Arburg auf der Messe.
Sven Kitzlinger freute sich über
die guten Kontakte auf der
Medtec Foto: K-ZEITUNG
Kitzlinger zeigte sich am Nachmittag des ersten Messetags zufrieden mit den Gesprächen: „Wir
hatten den ganzen Vormittag
Besucher auf unserem Stand, so
dass wir ständig in Gesprächen
waren.“
Im vergangenen Jahr war Arburg
auch Aussteller auf der Compamed
in Düsseldorf – und zwar am Stand
von Werkzeugpartner Männer.
„Doch das brachte letztlich nicht
den gewünschten Erfolg“, so Kitzlinger. „Insofern ist die Medtec
Europe für uns die attraktivere
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chische Spritzgießmaschinenhersteller Wittmann Battenfeld präsentierte eine Flüssigsilikon-(LSR-)
Anwendung auf der Medtec
Europe­– genauer gesagt, eine Mikrospritzgießanwendung: Gefertigt wurden 0,007 g leichte Linsen,
wie sie etwa in Stethoskopen zum
Einsatz kommen: „Linsen aus LSR
sind immer mehr im Kommen.
Wir haben sowohl Kunden in
zeug von Awetis Linsen aus einem
Zweikomponenten-LSR von Momentive, Leverkusen, hergestellt.
Das Material wurde über eine
Dosierpumpe von EMT Dosiertechnik mit 2-×-1-l-Kartuschen
zur Spritzeinheit befördert.
Die Maschine war eine komplett
integrierte Reinraumfertigungszelle mit Drehteller, Entnahmehandling, integrierter Qualitätskontrolle mittels Bildverarbeitung
Steffen Jacob und Cindy Löser, beides Mikrokunststofftechnik-Experten am Kunststoff-Zentrum Leipzig, zeigten Anwendungen auf
der Formica Plast von Desma Foto: K-ZEITUNG
Mikrospritzgießen Zum ersten Mal
Martin Philipp-Pichler, Produktmanager Micropower (l.), und Vertriebsingenieur Erwin Neugebauer zeigen die komplett integrierte
Reinraumfertigungszelle Foto: K-ZEITUNG
Deutschland als auch in Asien, die
dafür die Micropower Maschine
einsetzen“, erklärte Martin Phi­
lipp-Pichler, Produktmanager für
die Micropower. „Kein Wunder:
Die Langzeitqualität von LSRLinsen ist deutlich höher als die
von Polycarbonatlinsen.“
Die spezielle Mikrospritzgießmaschine war auf der Medtec Europe
für die 1K-Fertigung ausgelegt,
doch ist damit auch die 2K-Fertigung – etwa für das Umspritzen
der Linsen mit einem Rahmen –
möglich.
Auf einer Micropower 15/10 wurden in Stuttgart mit einem Werk-
sowie einem Reinraummodul, das
Reinluft der Klasse 6 nach ISO
14644-1 ermöglichte. Die Teile
werden damit im Reinraum gespritzt, geprüft und abgelegt.
Die Micropower hat laut PhilippPichler ein starkes Standbein im
Medizintechnik-Umfeld: „Acht
von zehn Maschinen verkaufen
wir in diese Branche“, so der Produktmanager. „Zudem erweist sie
sich für uns oft als Türöffner:
Viele Unternehmen, die eine Micropower gekauft haben, fragen
bei uns anschließend auch nach
größeren Maschinen nach.“ sk
www.wittmann-group.com
war das Kunststoff-Zentrum Leipzig auf der Medtec Europe . Gemeinsam mit Jenoptik Polymer
Systems, Klöckner Desma, Wesko
sowie Max Petek Reinraumtechnik teilte man sich einen Stand,
um das Mikrospritzgießen für die
Medizintechnik unter Reinraumbedingungen zu demonstrieren
– anhand der Mikrospritzgießmaschine Formica Plast von Desma.
Auf ihr wurden Mikrolinsen – wie
man sie etwa für Bronchioskope
benötigt – gefertigt. In diesem Fall
aber nicht aus Flüssigsilikon (LSR),
sondern aus PMMA.
„Wir haben die Maschine gemeinsam mit Desma entwickelt und
wollen den Besuchern ihre Vorteile für das Mikrospritzgießen
verdeutlichen“, erklärte Steffen
Jacob. „Viele Anwender versuchen
das Mikrospritzgießen zunächst
auf großen Maschinen mit hohen
Einspritzdrücken. Das Ergebnis
sind hohe Ausschussraten, weil die
Maschinen nicht so genau wie
gefordert arbeiten. Außerdem ist
der Angussanteil hoch, was gerade in der Medizintechnik, wo
teure Werkstoffe wie PEEK zum
Einsatz kommen, hohe Kosten
verursacht.
Fertigung im Reinraum
Das Kunststoff-Zentrum Leipzig
verfügt mit dem Mika über ein
Applikationszentrum für Mikrokunststofftechnologien, das für
Kunden Aufgaben in Forschung
Technologieentwicklung, Prototypenbau, Design und Fertigung
übernimmt. Die Fertigung findet
innerhalb eines Reinraums statt.
Dabei könnten laut Jacob im Kundenauftrag zwischen 200.000 und
300.000 Bauteile pro Jahr gefertigt
werden. Er betont: „Wir haben
bereits Kunden aus der Medizintechnik, doch wollen wir diesen
Bereich weiter ausbauen.“ sk
www.kuz-leipzig.de
Spritzgießmaschinen
Wittmann Battenfeld veranstaltete
erstmals Macropower Days in
Kottingbrunn Seite 12
BRANCHE
8. Mai 2015 | Ausgabe 9
Rege Diskussionen
AUS DEM INHALT
Kunststoffe in der Kontroverse: Plastics Europe beleuchtete
das globale Image von Kunststoff��������������������������������������������������� 10
Kunststoff-Forum zeigte innovative Anwendungen für zerstörungsfreie Prüfverfahren
den mithilfe eines CO₂-Lasers
Wärmemuster auf das Bauteil
aufgetragen und die entsprechende Energieumwandlung und die
daraus resultierende Wärmestrahlung erfasst. Damit werden GFK-/
CFK-Bauteile sowie Interieurbauteile, aber auch LED-Glas und
Glas-Kunststoff-Verbindungen
für 3D-Scan-Anwendungen erfassbar. Bei einer Messzeit von 15 s
erspart man sich das Einsprühen
9
beziehungsweise das Markenkleben, wobei das Konzept auch mobil und inlinefähig gestaltet ist, so
Wiedenmann.
Dass moderne CT-Anwendungen
auch Möglichkeiten bieten, die
über die reine Prüfung des fertigen
Bauteils hinausgehen, zeigte Andreas Kleinfeld von Hachtel Werkzeugbau, Aalen, zudem auf. sk
www.kunststoff-netzwerkfranken.de
Engel-Symposium: Innovationsschau mit drei Premieren –
mehr als 3.000 Besucher werden erwartet������������������������������������� 10
Großmaschine für Compositeforschung: Engel rüstet die Open
Hybrid Labfactory in Wolfsburg aus������������������������������������������������ 10
Composites Europe wird künftig von einem Messebeirat mit
Vertretern aus Verbänden, Industrie und Medien unterstützt��������11
Exklusives Konstrukteurstreffen bei Normalienspezialist
Meusburger in Wolfurt�����������������������������������������������������������������������11
Völpker übernimmt BASF-Montanwachse���������������������������������������11
BASF feiert ihr 150-jähriges Firmenbestehen����������������������������������11
Polyoptics: Ana García Poyo wird neue Geschäftsführerin
für die operativen Prozesse��������������������������������������������������������������11
Die Referenten der Veranstaltung (v.l.n.r.): Ernst Wiedenmann,
(Aimess), Stefan Kremling (SKZ-KFE), Andreas Kleinfeld (Hachtel
Werkzeugbau), Robert Meyer (Innowep), Hans Rausch (KNF),
Christoph Hornfeck (Neue Materialien Bayreuth), Guido Wages
(Scan-Tec) Foto: KNF
Netzwerk Zur Tagung „Zerstö-
rungsfreie Prüfverfahren“ des
Kunststoff-Netzwerks Franken
(KNF) haben sich Mitte April rund
50 Fachexperten aus ganz Deutschland bei der Stäubli Tec Systems
Connectors in Bayreuth eingefunden.
„Für ein solch spezielles Thema
ist dies eine beachtliche Zahl. Wir
sind sehr zufrieden damit – und
die Besucher waren es wohl auch,
wenn man die regen Diskussionen
als Gradmesser nimmt. Auch nach
den Vorträgen unterhielten sich
die Experten untereinander noch
sehr lange“, sagt Hans Rausch,
Geschäftsführer des KunststoffNetzwerks Franken. Unter den
Besuchern waren klassische
Kunststoffverarbeiter, aber auch
Vertreter von Automobilherstellern und -zulieferern sowie aus
Unternehmen der Automatisierungstechnik und dem Werkzeugbau.
„Das Thema zerstörungsfreie
Prüfverfahren ist deshalb für Entwickler, Konstrukteure und Qualitätsverantwortliche so spannend,
weil sich hier in den vergangenen
Jahren enorm viel getan hat und
die Bandbreite an Möglichkeiten
riesig ist“, sagt Rauch.
Die Spannbreite machte Stefan
Kremling von der SKZ-KFE,
Würzburg, in seinem Vortrag
deutlich: Zur Verfügung stehen
verschiedene Röntgenverfahren,
optische Verfahren wie die Mikroskopie, infrarotgestützte Technologien bis hin zu Terahertztechnologie und Wirbelstromverfahren.
Das Highlight war für die meisten
Besucher wohl der Vortrag von
Ernst Wiedenmann, Aimess Services, Burg: Der Hersteller hat ein
neues Verfahren entwickelt, um
transparente, aber auch schwarze
und sogar stark reflektierende
Flächen erfassbar zu machen. Gegenwärtig werden diese Oberflächen vor der Prüfung mit einer
entsprechenden Analyselackschicht überzogen, um sie erfassen
zu können. Dieser zusätzliche
Lackauftrag verfälsche einerseits
die Messergebnisse, andererseits
muss er wieder vom Bauteil entfernt werden, so Wiedenmann.
Das neue Messverfahren beruht
auf dem Prinzip der Wärmeabsorption des Materials. Dazu wer-
KURZ BERICHTET
Expansion in Tschechien
Im Beisein der drei Arburg-Gesellschafter Eugen, Juliane und Michael
Hehl hat Spritzgießmaschinenbauer Arburg den Erweiterungsbau seiner
Niederlassung im tschechischen Brno feierlich eröffnet. Durch die
Vergrößerung der Nutzfläche um 615 auf über 1.660 m2 steht nun ausreichend Platz für den boomenden Bereich der Automationslösungen
– dieser Bereich wächst in Tschechien und der Slowakei jährlich um
10 bis 15 % – und Turnkey-Anlagen zur Verfügung. Zudem wird es ab
sofort für den Freeformer und die additive Fertigung einen eigenen Bereich in der tschechischen Arburg-Tochtergesellschaft geben. Sie wird
seit Ende vergangenen Jahres von Dr. Daniel Orel geleitet, nachdem der
langjährige Niederlassungsleiter Jaroslav Novak nach 22 Jahren in den
Ruhestand gegangen war. sk
MicroPower
5 — 15 t
wirtschaftlich
sauber
präzise
Fachtagung an der TU Chemnitz
Am 12. und 13. November 2015 treffen sich die Kunststoff- und
Gummi-Fachleute auf der internationalen 24. Fachtagung Technomer
in Chemnitz, um sich über neueste Entwicklungsergebnisse, innovative
Verfahren und Erfahrungen beim Einsatz neuer Technologien der Kunststoff- und Kautschuktechnik auszutauschen.
Den Fachleuten wird in über 80 Vorträgen und 100 Postern sowie der
Industrieausstellung im Foyer ein einzigartiger, intensiver Einblick in
den neuesten Stand der Forschung, Entwicklung und Anwendung auf
dem Gebiet der Kunststoff- und Kautschuktechnik geboten. pl
world
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Tel.: +49 2354 72 0 | Fax: +49 2354 72 485 | [email protected]
BRANCHE
10 8. Mai 2015 | Ausgabe 9
Kunststoffe in der Kontroverse
Kunststoffe tragen zum Klimaschutz bei, dämmen Häuser, schützen Lebensmittel. Doch in Teilen der Öffentlichkeit stehen Kunststoffe
weiterhin in der Kritik. Ein Fachpressetag bei Plastics Europe beleuchtete jetzt das globale Image von Kunststoff
Aufklärung Kunststoffe haben in
ihrer knapp hundertjährigen Ge­
schichte eine einzigartige Erfolgs­
geschichte geschrieben. Sie werden
in einer fast unüberschaubaren
Zahl von Anwendungen genutzt
und sind darüber hinaus die mit
Abstand am besten untersuchten
Werkstoffe unserer Zeit. Zudem
sind sie, wie Repräsentativbefra­
gungen immer wieder zeigen,
geschätzt und beliebt – aber den­
noch oder gerade deswegen gibt
es immer wieder Bedenken und
Befürchtungen in der Öffentlich­
keit, flackern immer wieder Dis­
kussionen rund um die Themen
Meeresverschmutzung, Gesund­
heit oder Brandgefahr auf.
Genau in diesem Spannungsfeld
bewegte sich Mitte April eine
Fachpressekonferenz, zu der Plas­
tics Europe Central Region, der
Verband der Kunststofferzeuger
in Zentraleuropa, eingeladen hat­
te. Das Spektrum war auch diesmal
breit gefächert: Es ging nicht nur
um das Image von Kunststoff in
der Öffentlichkeit, sondern auch
um Klimaschutz, Brandschutz,
Meeresverschmutzung und nicht
zuletzt die Jugendarbeit des Ver­
bands.
Der Fachpressetag zeigte, dass laut
einer Repräsentativumfrage über
zwei Drittel der Befragten Kunst­
stoffe und Kunststoffindustrie
positiv sehen, obwohl Kunststof­
fe im medialen Umfeld der Pub­
likumspresse einer „rauen See“
ausgesetzt seien, wie es Michael
Herrmann, Kommunikationschef
bei Plastics Europe Deutschland,
ausdrückte. „In vielen Anwen­
dungsbereichen nimmt die kriti­
sche Sicht auf Kunststoffe gerade
bei den jungen Gebildeten zu, eine
Mehrheit hält Verpackungen aus
Kunststoff sogar für schädlich“,
mahnte Herrmann. Das dennoch
insgesamt positive Image hängt
zu großen Teilen an der Innova­
tionskraft von Kunststoff, insbe­
sondere in den Bereichen Auto­
mobil und Medizintechnik. Eine
deutliche Imageverbesserung
machte Herrmann im Bereich
„Bauen & Renovieren“ aus. Kurz
gesagt: „Das Image der Kunststoff­
industrie wie des Werkstoffs ist
auf einem guten Niveau mehr oder
minder stabil“, so Herrmann. Da­
bei sei Kunststoff in der Öffent­
lichkeit nach wie vor kein großes
Thema.
Klimaschutz
mit Kunststoffen
Zahlreiche Kunststoffanwendun­
gen tragen dazu bei, Energie zu
sparen und damit das Klima zu
schützen. Dr. Tina Buchholz von
Plastics Europe stellte den Akti­
onsplan „Klimaschutz“ der Bun­
desregierung vor, der helfen soll,
rie immer leistungsfähigere und
umweltverträglichere Flamm­
schutzmittel, die das Brand­risiko
reduzieren und die Brandausbrei­
tung verlangsamen.
Müll im Meer bleibt
eine Herausforderung
Michael Herrmann: Kunststoff ist in der Öffentlichkeit nach wie vor kein großes Thema
Foto: Plastics Europe
Deutschlands Klimaschutzziel
umzusetzen, das vorsieht, bis 2020
die Menge der emittierten Treib­
hausgase deutlich zu senken: „Ein
wichtiger Bestandteil dieses Ak­
tionsplans ist die Steigerung der
Energieeffizienz in Gebäuden –
und Kunststoffe sind hier ein Teil
der Lösung: Klimaschutz durch
Fenster, Dämmung, Isolierung“,
so Buchholz. Sie forderte: „Eine
steuerliche Förderung der Gebäu­
desanierung ist als ein zentraler
Hebel im Klimaschutz zu begrü­
ßen.“
Doch die Dämmung von Gebäu­
den mit Kunststoffen wie Polysty­
rol bleibt in der Öffentlichkeit ein
Reizthema, gerade in jüngster Zeit
tauchen Berichte über ein erhöh­
tes Brandrisiko von Dämmfassa­
den in der Presse auf. Dr. Rüdiger
Baunemann, Hauptgeschäftsfüh­
rer von Plastics Europe Deutsch­
land, ließ daher nichts unversucht,
die Debatte zu versachlichen. Er
zitierte aus der Bauministerkon­
ferenz vom 24. Januar 2014: „Die
eingesetzte Expertenkommission
… kommt zu dem Ergebnis, dass
Wärmedämmverbundsysteme bei
sachgerechtem Einbau sicher
sind.“ Und von jährlich 180.000
Bränden in Deutschland beträfen
nur 18 Fälle gedämmte Fassaden.
Auch die landläufige Meinung,
Rauchgase von brennenden
Kunststoffen seien besonders gif­
tig, sei ein Irrtum: „Experten ha­
ben in zahlreichen systematischen
Untersuchungen festgestellt, dass
Rauchgase synthetischer Baustof­
fe, Haustechnik oder Heimtexti­
lien nicht giftiger sind als die
natürlichen organischen Analoga.
Insofern unterscheidet das Bau­
recht auch nicht zwischen Kunst­
stoffen und Naturstoffen, sondern
zwischen brennbaren und un­
brennbaren Baustoffen.“ Zudem
entwickele die Kunststoffindust­
www.plasticseurope.org
Innovationsschau mit drei Premieren
Großmaschine für Compositeforschung
Engel Symposium im Juni
in St. Valentin und Linz/Österreich
Engel rüstet die Open Hybrid Labfactory
in Wolfsburg aus
Hausmesse Mehr als 3.000 Gäste
aus allen Regionen der Erde er­
wartet Engel zu seinem Symposi­
um 2015, das vom 16. bis 18. Juni
in St. Valentin und Linz stattfinden
wird. Auf der alle drei Jahre statt­
findenden Veranstaltung – sie
steht heuer unter dem Motto „Er­
fahrung. Innovation. Begeiste­
rung“ – wird der österreichische
Spritzgießmaschinenbauer meh­
rere neue Technologien vorstellen;
darunter das Spritzgießen von
Metalllegierungen.
Drei Tage lang dreht sich bei En­
gel alles um aktuelle und zukünf­
tige Herausforderungen der
Spritzgießindustrie. Das Großma­
schinenwerk des Maschinenbau­
ers verwandelt sich dann fast schon
in einen Spritzgießbetrieb. Für die
Branchen Automotive, Technical
Moulding, Teletronics, Packaging
und Medical werden in insgesamt
15 hochintegrierten und automa­
tisierten Fertigungszellen an­
spruchsvolle Bauteile produziert.
In Expert Corners geht es unter
anderem um Neuentwicklungen
für die intelligente Prozessopti­
T l. 028
Te
2842
42/9
42
/9
964
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Dr. Rüdiger Baunemann: Von 180.000 Bränden in
Deutschland betreffen nur 18 Fälle gedämmte
Fassaden Foto: Plastics Europe
Ein ernstes Problem auch in der
öffentlichen Wahrnehmung bleibt
das Thema Kunststoffabfälle im
Meer. „Müll im Meer ist eine He­
rausforderung“, so Dr. Ingo Sarto­
rius, Plastics Europe. „Kunststoff­
abfall darf keinesfalls ins Meer
gelangen, das Ziel muss weltweit
eine geordnete Entsorgung sein.“
Plastics Europe unterstütze daher
mit anderen Organisationen der
Kunststoffindustrie den Kampf
gegen Meeresverschmutzung mit
zahlreichen Initiativen und regio­
nalen Projekten. Dazu zähle die
von Plastics Europe organisierte
„Identiplast“, eine Konferenz zu
Kunststoffabfallverwertung und
-recycling, die Ende April in Rom
tagte. „Die kunststoff­erzeugende
Industrie engagiert sich auch di­
rekt, um Maßnahmen gegen Ma­
rine Litter zu ergreifen“, erklärte
Sartorius, „dazu gehört das Ziel
‚Null-Pellet-Verlust‘ in der Kunst­
stoffwertschöpfungskette vom
Erzeuger über Transporteure zum
Verarbeiter von Kunststoffen.“ mg
www.
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In nur 10 Minuten:
Gehalte von Kohle- und
Glasfaser in Kunststoff
Spritzgießen Für die Erforschung
2.500 Besucher kamen 2012 zum Engel Symposium. Für dieses
Jahr rechnen die Österreicher mit 3.000 Gästen Foto: K‑ZEITUNG
mierung, das kontrollierte Plasti­
fizieren und das breite Spektrum
der Engel Serviceprodukte. Zudem
machen ein Vortragsprogramm,
eine Partnerausstellung sowie die
Verleihung der Engel HL-Awards
2015 das Symposium zum wich­
tigen Branchentreff.
Zu den Maschineninnovationen,
die während der Veranstaltung
erstmals zu sehen sein werden,
gehört das Spritzgießen von Me­
talllegierungen, Liquidmetal ge­
nannt, auf vollelektrischen E‑Mo­
tion Spritzgießmaschinen. Diese
bereitet der wirtschaftlichen
Großserienproduktion von hoch­
präzisen Metallkomponenten, die
bislang mittels MIM gefertigt oder
einzeln auf CNC-Maschinen me­
chanisch bearbeitet werden muss­
ten, den Weg. Neu ist zudem eine
horizontale servohydraulische
Maschine für die Fertigung von
O‑Ringen für alle gängigen Gum­
mimischungen. Und schließlich
baut Engel seine E-Speed 650, eine
hybride Schnellläufermaschine
für den Verpackungsbereich mit
elektrischer Schließ- und hydrau­
lischer Spritzseite weiter aus: Nach
dem Spritzaggregat der Baugrö­
ße 6 mit einem Schneckendurch­
messer von 90 mm ist nun auch
eine 120-mm-Schnecke erhältlich.
Diese Maschine erreicht die höchs­
te hydraulische Leistung, die En­
gel im Verpackungsbereich bislang
realisiert hat. sk
www.engelglobal.com
funktionsintegrierter Composite­
technologien erhält der Open
Hybrid Labfactory e.V. in Wolfs­
burg eine V-Duo 3600 Maschine
von Spritzgießmaschinenbauer
Engel.
Ziel der übergreifenden gemein­
samen Forschungsarbeit der Open
Hybrid Labfactory ist es, bisher
nicht zugängliche Potenziale so­
wohl in der Marktentwicklung als
auch technologisch zu heben und
den Einzug innovativer Leichtbau­
technologien in die automobile
Großserienfertigung zu beschleu­
nigen. Hierfür hat der Verein
mehrere Forschungsvorhaben
definiert. Die neue Engel Maschi­
ne ist unter anderem für das Pro­
jekt Provorplus mit dem Fokus auf
funktionsintegrierte Prozesstech­
nologien zur Vorkonfektionierung
von FVK-Metall-Hybriden be­
stimmt.
Zwei Spritzaggregate
Die V-Duo 3600 mit 36.000 kN
Schließkraft ist die größte Maschi­
ne dieser Baureihe. Eine Maschi­
ne derselben Schließkraftklasse
ist zum Beispiel im BMW Werk
Landshut in Betrieb. Dort werden
große Strukturbauteile aus Faser­
kunststoffverbund im HP-RTMVerfahren hergestellt.
Um die Maschine für unterschied­
liche Forschungsaufgaben sehr
flexibel einsetzen zu können, wird
die Großmaschine für Wolfsburg
mit zwei Spritzaggregaten ausge­
stattet. Damit sind zum Beispiel
Mehrkomponentenprozesse mög­
lich. Außerdem lassen sich Leicht­
bauverfahren mit weiteren Spritz­
erfordert Entwicklung im Ver­
bund“, betont Peter Egger, Direk­
tor des Technologiezentrums für
Leichtbau-Composites von Engel.
„Aus dieser Überzeugung heraus
engagieren wir uns im Verein
Open Hybrid LabFactory.“
Die Engel V-Duo 3600 für die Open Hybrid Labfactory in Wolfsburg
wird im Großmaschinenwerk von Engel in St. Valentin gebaut. Sie
ist das größte Modell dieser Baureihe Foto: Engel
gießtechnologien kombinieren.
Eine wichtige Voraussetzung für
erfolgreiche Faserkunststoffver­
bundprojekte ist, dass Werkstoff,
Konstruktion und Verarbeitungs­
prozess optimal ineinandergrei­
fen. Dies funktioniert nur, wenn
die Unternehmen entlang der
Wertschöpfungskette ihr Knowhow bündeln. Verbundtechnik
Engel ist Gründungsmitglied und
Förderer des 2012 von Volkswagen
initiierten und vom deutschen
Bundesministerium für Bildung
und Forschung unterstützten For­
schungszentrums. Betreiber ist
neben dem Verein die TU Braun­
schweig. sk
www.engelglobal.com
www.open-hybrid-labfactory.de
BRANCHE
Kunststoff besser sägen.
8. Mai 2015 | Ausgabe 9 11
www.holzma-plastics.com
Composites Europe künftig mit Beirat
Die Composites Europe wird künftig von einem Messebeirat mit
Vertretern aus Verbänden, Industrie und Medien unterstützt
Verbundwerkstoffe Die Composites
Europe, neben der JEC in Paris
die wichtigste Messe für die Ver­
bundwerkstoffindustrie in Euro­
pa, wird künftig von einem Messe­
beirat unterstützt. Das Beratungs­
gremium umfasst bis zu 20 Ver­
treter aus Verbänden, Industrie
und Medien. Die konstituierende
Sitzung fand am 20. April 2015 in
Düsseldorf statt.
Zu den Zielen und Aufgaben des
Beirats zählen die strategische und
inhaltliche Weiterentwicklung der
Composites Europe, die sich seit
ihrer Erstveranstaltung 2006 zu
einer erfolgreichen Industriemes­
se in Europa entwickelt hat; im
September findet die Messe bereits
zum zehnten Mal statt.
schaft und Medien. Zum Beirats­
vorsitzenden wählten die Mitglie­
der Peter Egger von Engel Austria,
Stellvertreter ist Riki Rosson von
Lange+Ritter.
11.000 Entscheider
werden erwartet
„Die Composites Europe spiegelt
die große Dynamik im Markt für
innovative Leichtbautechnik in
Europa sehr gut wider“, so Peter
Rund 450 Aussteller aus 25 Natio­
nen zeigen vom 22. bis 24. Sep­
tember auf dem Stuttgarter
Messe­gelände Neuheiten der
Verbundwerkstoffindustrie – un­
ter anderem für den Automobil­
bau, die Luft- und Raumfahrt, den
Bootsbau, Windenergieanlagen
und den Bausektor. Im Mittel­
punkt steht die Automatisierung
der großserientauglichen Ferti­
gungsprozesse von Composite­
bauteilen. 11.000 Leichtbauent­
Volles Haus bei Meusburger
Am 15. und 16. April veranstaltete der Normalienspezialist ein
exklusives Treffen für Konstrukteure in Wolfurt
Innovationen
in ihrer Anwendung
„Es ist ein Kennzeichen der Com­
posites Europe, dass sie industrieund branchennah ist und Inno­
vationen in ihrer Anwendung
zeigt. Zusammen mit dem Beirat
wollen wir diesen Charakter wei­
ter stärken“, so Hans-Joachim
Erbel, CEO des Veranstalters Reed
Exhibitions Deutschland.
Im Beirat vertreten sind unter
anderem die Messepartner AVK,
Composites Germany, VDMA
Forum Composite Technology
und EuCIA sowie Repräsentanten
aus Industrie, Forschung, Wissen­
Konstrukteure konnten Neues aus dem Bereich Werkzeug- und Formenbau erfahren Foto: Meusburger
Wissensaustausch Der Normalien­
Composites Europe künftig mit Messebeirat: (v.l.) Riki Rosson
(Lange+Ritter), Hans-Joachim Erbel (CEO Reed Exhibitions
Deutschland), Peter Egger (Engel Austria) Foto: Reed Exhibitions
Egger. „Ich freue mich, in der
Funktion als Beiratsvorsitzender
an der Entwicklung dieser wich­
tigen Messe maßgeblich mitwir­
ken zu dürfen.“
Die Mitglieder des Beirats
Dr. Michael Effing (AMAC/Composites Germany)
Dr. Elmar Witten (AVK – Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe)
Alexander Gundling (Carbon Composites)
Dr. Gunnar Merz (CFK-Valley Stade)
Roger Kautz (Dieffenbacher)
Peter Egger (Engel Austria)
Prof. Roberto Frassine (EuCIA)
Uwe Lang (Evonik)
Klaus-Peter Welsch (Geiss)
Matthias Gutbrod (Giesel Verlag – Redaktion K-ZEITUNG)
Dr. Kai Fischer (Institut für Kunststoffverarbeitung RWTH Aachen)
Nicolas Beyl (Krauss Maffei)
Riki Rosson (Lange+Ritter)
Dr. Peter Müller-Hummel (Mapal Dr. Kress)
Lothar Gräbener (Schuler Pressen)
Dr. Walter Begemann (VDMA Forum Composite Technology)
Heike Ellen Wolfangel-Molliné (Wolfangel)
scheider werden zu dieser 10.
Composites Europe erwartet.
Organisiert wird die Messe vom
Veranstalter Reed Exhibitions in
Kooperation mit dem europäi­
schen Branchenverband EuCIA,
der AVK, dem VDMA Forum
Composite Technology und der
internationalen Fachzeitschrift
Reinforced Plastics.
Composites Europe
2015 in Stuttgart
Den Auftakt zur Composites
Europe­2015 bildet der „1st Inter­
national Composites Congress
(ICC)“, der vom 21. bis 22. Sep­
tember 2015 im Internationalen
Congresscenter Stuttgart stattfin­
det. Die Tagung bringt die füh­
renden Compositeexperten aus
ganz Europa zusammen. Veran­
staltet wird der Kongress von der
Wirtschaftsvereinigung Compo­
sites Germany. mg
www.composites-europe.com
spezialist aus Vorarlberg durfte
sich über reges Interesse freuen.
Nach kurzem Empfang und Be­
grüßung der Besucher stellte Man­
fred Faßnacht, Leiter Verkaufsre­
gion D-Süd/Schweiz/Frankreich
bei Meusburger, das Unternehmen
näher vor. Anschließend referier­
te Andreas Kürten von der ISK
GmbH über „Formteilfehler in­
folge eines falsch eingestellten
Spritzgießprozesses“. Bei der nach­
folgenden, knapp zweistündigen
Betriebsführung durch die impo­
santen Produktions- und Lager­
hallen gestattete Meusburger
exklusive Einblicke in seine Fer­
tigungsprozesse und bot dabei
genügend Raum für Fragen der
Besucher. Die Mittagspause wur­
de auf der sonnigen Terrasse bei
kulinarischen Häppchen ver­
bracht.
Am Nachmittag erwarteten die
Zuhörer weitere spannende Vor­
träge zu ausgewählten Themen
rund um die Konstruktion. So
hielten Dirk Dombert und Vin­
www.enesty.org | [email protected]
Völpker übernimmt BASF-Montanwachse
BASF feiert 150. Firmenjubiläum
insbesondere der Bereich Enginee­
ring Plastics Compounds. Hier
fungieren die Montanwachse (zum
Beispiel die Typen Waradur OP/
Waradur E) sowohl als Fließver­
besserer als auch gleichzeitig als
Trennmittel bei der Verarbeitung
der Kunststoffe. Ebenso agieren
diese Wachse in der Polymerma­
trix als Nukleierungsmittel und
als Dispergieradditiv für Pigmen­
te und Füllstoffe. Aufgrund der
Vielseitigkeit der Montanwachse
und ihrer preisstabilen und lang­
fristigen Verfügbarkeit baut Völp­
ker den eigenen weltweiten Ver­
trieb mit dieser Übernahme des
Geschäfts der BASF weiter aus. mg
www.voelpker.com
Geburtstag BASF feierte am 23. Ap­
ril 2015 ihr 150-jähriges Bestehen
in Ludwigshafen. „150 Jahre ist ein
besonderes Jubiläum – ein Anlass
für Rückblick und Reflexion, aber
auch, um nach vorne zu schauen“,
sagte Dr. Kurt Bock, CEO der
BASF SE. Auch Bundeskanzlerin
Dr. Angela Merkel und Malu Drey­
er, Ministerpräsidentin des Landes
Rheinland-Pfalz, gratulierten vor
mehr als 1.000 internationalen
Gästen.
Aus einem Unternehmen mit 30
Mitarbeitern wuchs BASF in den
vergangenen 150 Jahren zu dem
weltweit führenden Chemieunter­
nehmen mit rund 113.000 Mitar­
beitern in 80 Ländern. „Wenn wir
cent Hellmann von der Cimatron
GmbH ihren Vortrag „Cimatron
– der Turbo für die Werkzeug­
konstruktion“ und Gerhard Jell
von der Jell Konstruktion Simu­
lation Lasersintern über „MetallLasersintern im Formenbau/
Generieren – Temperieren – Null­
maßlasern“. Nach einer weiteren
Pause führte Richard Frick von
Meusburger das Thema „Einfach
SPRITZGIESSWERKZEUGE
„We create chemistry“
dukte GmbH (Völpker) übernahm
zum 21. April 2015 das Geschäft
mit Montanwachsen von der
BASF, teilte Völpker Geschäfts­
führer Falko Preußer mit. Völpker
ist der Produzent dieser Wachse.
Die BASF fokussiert sich in Zu­
kunft auf ihr Kerngeschäft mit
Polyethylenwachsen der BASF
Marken Luwax und Poligen.
Mit einer 115-jährigen Erfahrung
gehört Völpker zu den traditions­
reichen Wachsproduzenten in
Europa. Die Montanwachse unter
der Markenbezeichnung Waradur
finden in zahlreichen Industrien
Anwendung. Fokus der Anwen­
dung ist die Kunststoffindustrie,
Foto: K-ZEITUNG
Anzeige
Wachsgeschäft neu sortiert
Vertrieb Die Völpker Spezialpro­
Austausch unter Fachleuten in angenehmem Ambiente
heute erfolgreich sind, dann liegt
dies auch daran, dass vor Jahren
die richtigen Weichen gestellt
wurden. In der Chemie bauen wir
immer auf den Leistungen unserer
Vorgänger auf“, so Bock.
Das Unternehmen ließ 150 Jahre
Firmengeschichte auf 15 Groß­
bildschirmen Revue passieren.
Nach den Anfängen mit Farben
gelang einige Jahre später die in­
dustrielle Produktion von Ammo­
niak, um Düngemittel herzustel­
len. Später kamen Kunststoffe
hinzu. Heute reicht das BASFPortfolio von Chemikalien, Kunst­
stoffen und Pflanzenschutzmit­
teln bis hin zu Öl und Gas. mg
www.basf.com
konstruiert mit Meusburger Nor­
malien“ aus.
Nach der spannenden Vortrags­
reihe wartete auf die zahlreichen
Teilnehmer der Abendveranstal­
tung noch ein interessanter Ab­
schluss. Zuerst die gemeinsame
Fahrt ins nahe gelegene Hard zur
Besichtigung des Oldtimermuse­
ums, anschließend der Ausklang
im Gasthaus Käth’r. Bei ausge­
zeichnetem Essen tauschten sich
die Besucher bis in die späten
Abendstunden über BranchenNeuigkeiten und Erfahrungen aus.
Sie zeigten sich begeistert von
dieser etwas anderen und sehr
angenehmen Möglichkeit des Aus­
tauschs, die Meusburger mit dem
Konstrukteurstreffen bietet. sl
www.meusburger.com
PERSONEN
Neue Geschäftsführerin
für die operativen Prozesse
Ana García Poyo
Geschäftsführerin
Foto: Polyoptics
Polyoptics Seit 1. April 2015 ist
Ana García Poyo Geschäftsfüh‑
rerin beim Kunststoffoptikher‑
steller Polyoptics. Ihre Aufgaben
umfassen die Optimierung
und Steuerung der operativen
Prozesse. Neben dem Maschi‑
nenbaustudium in Darmstadt
absolvierte sie erfolgreich ein
MBA-Studium in Madrid. Als
Führungskraft und Beraterin
feierte sie in unterschiedlichen
Industrien Erfolge auf den
Gebieten Prozessoptimierung,
Qualitätsmanagement und
internationale Ausrichtung von
Unternehmen.
BRANCHE
12 8. Mai 2015 | Ausgabe 9
Großes Interesse an Großmaschinen
IMPRESSUM
Wittmann Battenfeld veranstaltete erstmals Macropower Days in Kottingbrunn – mehr Besucher als erwartet –
technische Highlights: Industrie 4.0 und Organoblechfertigung
500 Besucher waren zu den Macropower Days bei Wittmann Battenfeld nach Kottingbrunn gekommen
Foto: K-ZEITUNG
Spritzgießmaschinen Volles Haus
bei den Macropower Days bei
Wittmann Battenfeld im österrei­
chischen Kottingbrunn: „Die
Nachfrage nach unseren Großma­
schinen ist sehr hoch – doch mit
einem solchen Besucherinteresse
haben wir überhaupt nicht gerech­
net“, freute sich Geschäftsführer
Michael Wittmann.
Rund 500 Besucher waren am 22.
und 23. April nach Kottingbrunn
gekommen – und damit doppelt
so viele, wie der Spritzgießmaschi­
nenbauer erwartet hatte. „Diese
Zahl überrascht uns deshalb, weil
wir im Grunde nur gezielt Kunden
und potenzielle Kunden eingela­
den haben, die an Großmaschinen
interessiert sind beziehungsweise
bereits eine Macropower gekauft
haben“, bestätigte Geschäfsführer
Georg Tinschert. „Dies zeigt aber,
dass wir mit unserer Entscheidung
vor ein paar Jahren richtig lagen,
den Großmaschinenmarkt nach
ein paar Jahren Abstinenz wieder
zu bedienen.“
Wittmann Battenfeld hatte ein
großes Programm zusammenge­
stellt: Die Besucher konnten an
einer Werksbesichtigung in Kot­
tingbrunn teilnehmen – oder al­
ternativ im ungarischen Werk des
Unternehmens, wo neben Robot­
systemen seit 2013 auch die Ma­
schinen der Ecopower Baureihe
gefertigt werden. In zwölf Vorträ­
gen informierten Experten die
Besucher über interessante The­
men. Im Mittelpunkt stand dabei
das Thema Industrie 4.0, also die
Vernetzung der Produktion.
„Wir sind der einzige Hersteller,
der komplette Fertigungszellen,
bestehend aus Spritzgießmaschi­
ne, Automatisierung und Periphe­
rie, aus einer Hand anbietet“, er­
klärte Wittmann. „Dies erspart
dem Kunden bislang schon
Schnittstellenprobleme. Doch wir
gehen nun noch einen Schritt wei­
ter und vernetzen alle Maschinen
und Geräte miteinander. Analog
zu Industrie 4.0 nennen wir dies
Wittmann 4.0. Da es noch keine
Standardschnittstelle für Spritz­
gießmaschinen gibt, haben wir ein
eigenes Interface entwickelt. So­
bald ein Standard wie OPC-UA
verabschiedet wäre, könnten wir
problemlos auf diesen wechseln.“
Vernetzung von
Maschinen und Geräten
Die Spritzgießmaschine stellt bei
Wittmann 4.0 das Zentrum dar.
Über die Maschinensteuerung
B6P ist es möglich, sowohl Ma­
schinen als auch angeschlossene
Roboter und Peripherie über die
einheitliche Windows-Oberfläche
zu verbinden und zu bedienen,
wodurch eine Interaktion zwi­
schen den einzelnen Geräten mög­
lich wird.
Der Vorteil für den Bediener ist
das sofortige Wiedererkennen der
Funktionalitäten von Roboter und
Peripheriegerät: „Bei einem Werk­
zeugwechsel beispielsweise ist in
der Steuerung schon hinterlegt,
wie bei diesem zu fertigenden
Bauteil die Kühlung und Tempe­
raturkontrolle erfolgen sollen und
welches Material das Dosiergerät
laden muss“, so Tinschert. „Alle
Prozessparameter für dieses
Werkzeug sind dafür in der Spritz­
gießmaschine hinterlegt, so dass
Automatisierung und Peripherie­
geräte automatisch darauf ausge­
legt sind.“
Diese Vernetzungsfunktion ist ab
Oktober 2015 in allen neuen Ma­
schinen und Geräten integriert.
Die Daten der Spritzgießzelle las­
sen sich einschließlich der Quali­
tätsdaten mit MES- oder ERPSystemen austauschen. „Wir sind
uns bewusst, dass damit Big Data
in die Spritzgießfertigung ein­
zieht“, gesteht Wittmann. „Doch
wir sind mit unserem intelligenten
System in der Lage, daraus Smart
Data für den Anwender zu gene­
rieren; also die Daten so zu selek­
tieren und zu analysieren, dass er
auf dieser Grundlage Entschei­
dungen treffen kann.“
Über die App Quicklook App ist
es möglich, den Status von Spritz­
gießmaschinen und Robotern auf
einfache und bequeme Weise über
ein Smartphone abzufragen.
Ein weiteres Herzstück von Witt­
mann 4.0 ist für Johannes Rella,
Leiter Softwareentwicklung bei
Wittmann Kunststoffgeräte, die
integrierte Visualisierung der Pe­
ripherie: Man setzt dabei auf der
Steuerung der Spritzgießmaschi­
ne nicht auf eine Spiegelung der
Bedienoberfläche oder eine Brow­
ser-Lösung, sondern auf eine Plugin-Lösung, was eine hochgradige
Integration erlaube und durch den
nativen Code extrem schnell läuft.
Wie weit in einigen Betrieben In­
dustrie 4.0 schon umgesetzt ist,
zeigte der Vortrag von Andreas
Huber von Imdec Consulting aus
Warschau. In einem 2013/2014
errichteten Neubau in Polen wer­
den aus Polyvinylalkohol, einem
wasserlöslichen biologischen
Kunststoff, mit fünf vollautoma­
tischen Systemen auf 64-fach-VollHeißkanalwerkzeugen pro Jahr
1,5 Mrd. Mehrkammerboxen für
Spülmaschinentabs gefertigt.
Um preislich mit Niedriglohnlän­
dern mithalten zu können, ist das
Unternehmen laut Huber „auf der
Autobahn in Richtung Industrie
4.0 unterwegs“. Huber hat sehr
konkrete Vorstellungen, wohin der
Weg führen soll: Trotz extrem
großer Materialschwankungen
liegt der Ausschuss derzeit unter
3 %, mit Industrie 4.0 will Huber
unter 1 % kommen.
Für eine 100-%-Qualitätskontrol­
le werden pro Teil fünf Bilder
ausgewertet und auf 23 mögliche
Fehler überprüft – pro Maschine
280.000 Teile pro Tag. Defekte
Teile werden mit einem Roboter
ausgeschleust, den leeren Platz im
Transportbehälter füllt ein zweiter
Roboter mit einem Gutteil.
Industrie 4.0 ermöglicht
Massenfertigung
Doch für Huber ist dies nur der
erste Schritt. Sein Ziel zur Fehler­
korrektur ist der Übergang vom
menschlichen Eingriff zur Selbstoptimierung des Systems in Echt­
zeit. Dazu soll jeder auftretende
Fehler mit einer entsprechenden
Reaktion des Systems vernetzt
werden. „Die Daten haben wir,
jetzt müssen wir sie verwalten“,
sagte Huber. Er ist überzeugt, dass
eine schrittweise Umsetzung von
Industrie 4.0 auch in Zukunft eine
wirtschaftliche Massenfertigung
in Europa möglich macht.
Im Mittelpunkt der Macropower
Days standen neben dem Mega­
thema Industrie 4.0 aber natürlich
die Großmaschinen von Witt­
mann Battenfeld. Insgesamt sie­
ben Macropower Maschinen wa­
ren im Ausstellungsbereich zu
sehen, alle mit innovativen An­
wendungen und komplett ausge­
stattet mit Automatisierungstech­
nik sowie mit Temperier- und
Schüttguttechnik aus dem Unter­
nehmen. „Wir können mittlerwei­
le ein hohe Variantenvielfalt bei
den Macropower Maschinen an­
bieten“, erklärte Andreas Lechner,
Leiter Entwicklung und Konst­
ruktion bei Wittmann Battenfeld:
Schließkraftgrößen zwischen
4.000 und 16.000 kN sind erhält­
lich, hinzu kommen XL-Varianten
mit vergrößerten Holmabständen
sowie Maschinen mit Mehrkom­
ponententechnik sowie im Bereich
bis 7.000 kN auch mit servoelek­
trischen Spritzaggregaten.
Einstieg in die
Organoblechfertigung
Das Highlight stellte für Tischert
eine hybride Macropower E 450/
2100 mit servoelektrischem Spritz­
aggregat und einer servohydrau­
lischen Schließeinheit dar, auf der
mit einem 1-fach-Werkzeug von
Kaufmann Organobleche für den
Automotivebereich hergestellt
wurden. „Wir sind zwar mit dieser
Anwendung etwas später dran als
unsere Wettbewerber, aber wir
haben bereits einen Kunden, der
fünf solcher hochautomatisierter
Zellen von uns im Einsatz hat“, so
Tinschert. Auf der Kundenveran­
staltung handelte es sich allerdings
um ein reines Demobauteil.
Die von Wittmann Robot Systeme
realisierte Automatisierung war
speziell auf die Anwendung abge­
stimmt und mit einer Station zur
Bereitstellung der zugeschnittenen
Organobleche von Bond-Lami­
nates, einer Heizstation zum Auf­
heizen des Organoblechs mit
Heizelementen von Krelus sowie
einem Multifunktionsgreifer mit
Nadelgreifer zum Aufnehmen des
aufgeheizten Organoblechs und
einem Sauger zur Entnahme der
Fertigteile versehen.
Eine „gute Nachfrage“ vermelde­
te Tinschert auch nach Großma­
schinen mit Ausstattung für das
Strukturschaumverfahren Cell­
mould, das Wittmann Battenfeld
selbst entwickelt hat. Gezeigt
wurde es in Kottingbrunn anhand
einer Macropower 800/8800. Auf
ihr wurde die Herstellung einer
Waschmaschinentrommel aus
einem PP von Borealis mit einem
Werkzeug von Wirthwein vorge­
führt. Zur Entnahme und Ablage
der Teile kam ein Wittmann Ro­
boter W843 zum Einsatz. sk
www.wittmann-group.com
Die K-ZEITUNG (früher K-Plastic & Kaut­
schuk-Zeitung) ist die einzige Zeitung
der Kunststoff- und Kautschukbranche.
Sie enthält aktuelle Nachrichten über
Produktion, Verkauf, Verarbeitung und
Anwendung von Kunststoffen und
­Elastomeren in allen Industriezweigen.
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Die K-ZEITUNG erscheint 2015 mit 23 Aus­gaben. Sie dient der freien Meinungsbildung.
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Das Abonnement verlängert sich jeweils um
ein weiteres Jahr, falls nicht sechs Wochen vor
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Kunststoffland NRW e.V. erhalten die K-ZEITUNG
im Rahmen ihres Mitglieder-Beitrages.
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Erfüllungsort ist Hannover.
46. Jahrgang. ISSN 1436-6401
Freuten sich über das große Interesse der Besucher:
Michael Wittmann (l.) und Georg Tinschert, die beiden
Geschäftsführer in der Wittmann Gruppe
Foto: K-ZEITUNG
Am Abend des ersten Tages der Macropower Days
wurde kräftig gefeiert: Hier genehmigen sich Georg
Tinschert (l.) und Seniorchef Dr. Werner Wittmann ein
Gläschen Sekt Foto: Wittmann Battenfeld
Ein technisches Highlight der Ausstellung war die Fertigung einer Waschmaschinentrommel aus PP auf einer Macropower 800/8800 im Cellmould-Verfahren
Foto: K-ZEITUNG
Angeschlossen der Informations‑
gemeinschaft zur Feststellung der
Verbreitung von Werbeträgern (IVW).
©
Druck:
Printmedienpartner GmbH
Böcklerstraße 13, 31789 Hameln
PET-Systeme
Mehr als 150 Besucher informierten sich bei Gneuß über
Polyesterrecycling Seite 21
TECHNOLOGIE
8. Mai 2015 | Ausgabe 9 13
Materialfluss modern
Spritzgießverarbeiter Arexim nutzt zentrale Materialverorgung von Motan-Colortronic
Einblick in die Produktionshalle (links) und das zentrale
Trocknersystem (unten): Schonende Trocknung mit ATTN und
modernster ETA plus-Technologie Fotos: Motan-Colortronic
AUS DEM INHALT
Im FO US
Hybride Fügetechnologien – TU Chemnitz entwickelt Lösungen
für die unterschiedlichsten Werkstoffpaarungen�������������������������� 14
Schweiß-/Fügetechnik: Leister zeigte auf der Medtec Maskenschweißen und Verschweißen von Membranen����������������������������� 15
Werkstoffe: Mit Kunststoff bis zu 600 Tonnen festzurren������������� 16
Werkstoffe: Clariant präsentiert einen Farbleitfaden speziell für
die Automobilindustrie����������������������������������������������������������������������17
Materialversorgung: Mit einer Prüfroutine über Barcodeerfassung verfolgt Koch-Technik den Materialfluss���������������������� 18
Materialversorgung: Piovan-System Modula optimiert den
Energieeinsatz bei Trocknern und Dosierern���������������������������������� 19
PET-Systeme: Quadrant CMS und Dispack entwickeln neues
Einwegbierfass aus PET������������������������������������������������������������������� 22
THERMOPLAST
ELASTOMERE
Anwenderpraxis Über 50 verschie-
dene Materialarten werden bei der
Arexim Engineering Ltd. in Smoljan/Bulgarien verarbeitet. Der
Durchsatz liegt bei über 500 t/a.
Und der Verarbeiter liefert Kundenbetreuung aus einer Hand –
vom Konzept bis zum Projektabschluss mit Qualitätskontrolle. In
den vergangenen Jahren hat Arexim rund 3,5 Mio. EUR in neue
Spritzgießmaschinen (2.800 bis
5.000 kN Schließkraft) und Roboter investiert. Nun ist eine zentrale Materialversorgung der
Motan-Colortronic GmbH, Friedrichsdorf, aufgebaut worden. „Unsere Maschinen werden jetzt vollüberwacht und zentral versorgt.
Dies sichert Qualität“, sagt Kamen
Dimitrov, CFO von Arexim Engineering. Gesamtenergieverbrauch sowie Materialverlust reduzierten sich damit laut Dimitrov
um 10 %. Insgesamt vier Metrolink-Kupplungsbahnhöfe beschicken die Maschinen schnell und
zuverlässig.
Zwischen Smoljan und Plowdiw
– zweitgrößte Stadt Bulgariens mit
Messe und Flughafen – liegen nur
100 km. Seit über 20 Jahren produziert Arexim Kunststoffkomponenten vor allem für die Elektro-, Automobil- und Haushaltswarenindustrie. Unter den Kunden finden sich bekannte Namen
wie Bosch, Kostal, Schneider
Electric oder Liebherr. Für die
geforderte Qualität ist die moderne zentrale Materialversorgung
ein wichtiger Faktor. „Nur permanent geprüfte und überwachte
Produkte verlassen unsere Produktionsstätte“, erklärt CEO Krassimir Trifonov. Dies dokumentieren Zertifizierungen nach ISO
9001:2008 und ISO 14001:2004.
Verschleißfreie sichere
Rohrverbindungen
Auf einer Fläche von 4.000 m²
erzielte das Familienunternehmen
mit 470 Beschäftigten 2013 einen
Umsatz von 17 Mio. EUR. Rund
50 Werkzeugmacher sind für die
Herstellung von Spritzgieß-Präzisionswerkzeugen mit modernen
CNC-Maschinen verantwortlich;
so kann Arexim flexibel auf Kundenwünsche reagieren.
Geerdete und mit PU beschichtete Glasbögen ermöglichen die
optische Kontrolle der Förderung
zu den Metro-Fördergeräten und
verhindern zugleich eine statische
Aufladung. Geräusch- und wartungsfreie Gebläse erzeugen zentral das für die Förderung erforderliche Vakuum.
Installation ohne
Maschinenstillstand
Schonende und stets gleichbleibende Trocknung garantiert ein
geschlossenes Trocknungssystem.
Es besteht aus zwei Luxor A-Trockenlufterzeugern mit einer Trockenluftleistung von 900 und
1.200 m³/h sowie 12 Luxor Bin
A-Trockentrichtern. „ETA plusTechnologie passt die Luftmenge
und die Trocknungstemperatur
an den Materialdurchsatz an,
ATTN hält den Taupunkt der Prozessluft konstant“, erläutert Detlev
Schmidt, Sales Director MotanColortronic, Deutschland, die
Trocknungstechnologie. „Die
Luxor Net-Steuerung steuert das
gesamte System.“
Durch das modulare Design der
Motan-Geräte konnte bereits vorhandene Peripherie integriert wer­
den. „Unsere Installateure wurden
durch ein gut ausgebildetes Team
der Arexim-Mitarbeiter unterstützt. So verlief die Installation
schneller als gedacht“, bemerkt
Schmidt. Und Trifonov ergänzt:
„Wir arbeiten seit über 15 Jahren
zusammen – Motan-Colortronic
hat sich erneut als verlässlicher
Partner gezeigt. Die Kreativität in
der Problemlösung und die schnellen Reaktionszeiten begeistern uns
immer wieder.“ gr
www.motan-colortronic.com
KURZ BERICHTET
Metall-Direkt-Einspritzen mit Kunststoff
Kundentage bei Branson
Für das ZIM Netzwerkprojekt „Medimold – Metall-Direkt-Einspritzen
in Verbindung mit Kunststoff“ (Metall-Direct-Molding) laufen am
Kunststoff-Institut Südwest, Villingen-Schwenningen, die Planungen
für Phase zwei. Interessierte Firmen oder Forschungseinrichtungen
haben noch die Möglichkeit zur Teilnahme. Folgende Leitthemen für die
Projekte sind vorgesehen: elektrische und Signalleitung, Wärmezu- oder
-abfuhr, Abschirmung/EMV, magnetische Funktionalität, Antennenfunktion, Licht- oder Designanwendungen sowie Metalldirekteinspritzung mit
Duromeren. sk
Der Hersteller von Schweißgeräten lud Kunden und Referenten
aus Forschung und Wirtschaft ein. Themen waren Ultraschall- und
Laserschweißen. Wolfgang Kazmirzak vom Kunststoff-Zentrum Leipzig
berichtete über Forschungsergebnisse zu temperierten Sonotroden. Dr.
Sven Friedrich von der TU Chemnitz gab einen Überblick über die Forschung im Bereich Schwingungstechnik. Otto Altmann von ASK sprach
über die Entwicklung des Laserschweißens im Automobilmarkt. Prof.
Rolf Klein von der Technischen Hochschule Mittelhessen referierte zum
Thema Adaption von Material und Wellenlänge. pl
Weitere Optimierungen
Neueste Innovationen
Simcon präsentiert auf der Moulding Expo die neusten Entwicklungen
in der Spritzgießsimulationssoftware Cadmould 3D-F. Das Unternehmen
stellt eine große Zahl von neuen Funktionen und Verbesserungen für
die Simulation von Bauteil, Werkzeug und Prozess vor. Mit dem Modul
Cadmould 3D-F Foam ist es möglich, alle Prozesse des Schaumspritzgießens zu simulieren. Ob Mucell, Optifoam oder andere Prozesse: Mit
Cadmould können die Prozessauslegung und Bauteiloptimierung auf
einfache Weise durchgeführt werden. Damit ist es möglich, Spritzguss­
teile ohne Einfallstellen und mit Materialeinsparung zu produzieren. Mit
Cadmould 3D-F Foam können sowohl Bauteile mit geringem Aufschäum­
grad wie bei Mucell als auch Bauteile mit hohem Aufschäumgrad wie
bei der Herstellung von Sohlen für Sportschuhe simuliert werden. sl
Im Rahmen der Moulding Expo präsentiert Hasco mit seinen beiden
Sparten Mould Base Division und Hot Runner Division neueste Innovationen für Werkzeug- und Formenbauer. Eine Erweiterung des Auswerferprogramms bilden die neuen abgesetzten DLC-beschichteten Auswerferstifte Z443/… mit zylindrischem Kopf, die vorzugsweise wegen der
geringen Gefahr des Abknickens bei kleinen Durchmessern zum Einsatz
kommen. Mit dem neuen Multimodul Z3281/… lassen sich bis zu sechs
Düsen der 20er Techni Shot Baureihe variabel positionieren und nun
auch technische Kunststoffe prozesssicher verarbeiten. In Verbindung
mit dem einteiligen Verteiler wird ein leckagefreier Betrieb garantiert.
Die besondere, modulare Bauweise ermöglicht variable Düsenlängen
und minimale Nestabstände auf kleinstem Einbauraum. sl
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14 8. Mai 2015 | Ausgabe 9
Hybride Fügetechnologien
An der TU Chemnitz befasst man sich intensiv mit dem Schweißen von Kunststoffen – dabei werden auch Verbindungen mit anderen
Stoffgruppen untersucht, etwa zwischen Kunststoff und Metall
Forschung Während noch vor we-
nigen Jahren die hohe Integrationsdichte der Kunststoffe als
großer Produktionsvorteil genutzt
wurde, werden intelligente Konstruktionen und Konzepte zukünftig als Mehrmaterialsysteme
ausgelegt werden, wobei die jeweils
für die Einzelfunktion optimalen
Werkstoffe lokal eingesetzt werden, so die Einschätzung der
Chemnitzer Forscher. Das verlange fügetechnische Lösungen für
die unterschiedlichsten Werkstoffpaarungen, Thermoplast –
Thermoplast, Thermoplast – Duroplast und Kunststoff – Metall.
Die letztere Werkstoffpaarung
steht derzeitig besonders im Fokus
der Forschung und Entwicklung
an der Professur Kunststoffe der
TU Chemnitz. In diesem Artikel
werden drei Forschungsthemen
vorgestellt, welche zum einen das
Ziel verfolgen, das Verständnis für
die Haftungsmechanismen von
Kunststoff-Metall-Verbindungen
zu erhöhen. Des Weiteren sollen
serientaugliche Prozesse entwickelt werden, welche den Anfor-
Auftragsfertigung
//vom Bauteil bis zur kompletten Maschine
//von der Beschaffung bis zur Inbetriebnahme
Prozessverlauf beim klassischen Schmelznieten – rechts Nahaufnahme von Fehlstellen Abb./Foto: TU Chemnitz
Prozessverlauf beim Ultraschall-Stauchnieten Foto/Abb.: TU Chemnitz
Unsere Referenz
Extruder für die Entwässerung von synthetischem
Kautschuk
Querschliff einer Clinchverbindung aus DC04 und PA6-GF25 Foto: TU Chemnitz
derungen beider Materialgruppen
entsprechen und in der Endmonta­
ge verwendet werden können.
UltraschallStauchnieten
Unsere Leistungen
//Projektmanagement
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• Mischverbindung 1.4462 / 1.4404
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Nieten ist ein Fügeverfahren, das
eine unlösbare, formschlüssige
und teils kraftschlüssige Verbindung von unverträglichen Materialpaarungen ermöglicht. Einer
der beiden Fügepartner muss aus
einer thermoplastischen Komponente bestehen. An diesen wird
ein sogenannter Nietdom angespritzt, welcher in der Montage
durch eine Bohrung des zweiten,
unverträglichen Fügepartners
geführt wird. Anschließend wird
der Nietdom aufgeschmolzen und
zu einem Nietkopf umgeformt,
welcher die formschlüssige Verbindung realisiert. Problematisch
ist dabei häufig die Anbindung des
umgeformten Nietkopfes an den
„kalten“ Nietdom. Besonders bei
niedrigviskosen Kunststoffen
können in diesem Bereich Fehlstellen entstehen, welche die mechanischen Eigenschaften negativ
beeinflussen.
Um die Problematik der ungenügenden Nietkopfanbindung beim
klassischen Schmelznieten zu
umgehen, wurde an der TU Chem-
nitz gemeinsam mit der Firma
Herrmann Ultraschall das Ultraschall-Stauchnieten entwickelt.
Dabei wird eine Art Hohlniet
verwendet, welcher nicht auf das
stirnseitige Aufschmelzen des
Nietdoms abzielt, sondern auf eine
Erwärmung im Zentrum des Nietdoms, knapp oberhalb des zweiten
Fügepartners. Durch die abgestuf-
te Sonotrode wird im ersten Schritt
ein Schmelzepolster im Zentrum
des Nietdoms erzeugt.
Im zweiten Schritt setzt die Schulter der Sonotrode auf die kalte
Stirnfläche des Nietdoms auf und
staucht diesen zusammen. Dadurch baucht sich der Dom genau
im Bereich des zweiten Fügepartners auf und bildet eine qualitativ
Mikrozugversuch bei Vibrationsschweißnaht aus PBT Fotos: TU Chemnitz
hochwertige formschlüssige Verbindung. Untersuchungen an
glasfasergefülltem Polyamid haben ein deutliches Potenzial hinsichtlich der erreichbaren Festigkeiten gegenüber den Schmelznietverfahren gezeigt, bei gleichzeitig deutlich geringeren Zykluszeiten. Die Verbindungen versagten unter Kopfzugbelastung stets
TECHNOLOGIE
SCHWEISS-/FÜGETECHNIK
8. Mai 2015 | Ausgabe 9 15
im Querschnitt des Nietdoms (in
der Regel im Fußbereich am Übergang zum Spritzgussbauteil) und
nicht durch Abscherung des aufgestauchten Nietkopfes.
Neben dem klassischen Konstruktionswerkstoff PA66 GF30 konnte das Verfahren schon für zahlreiche weitere Kunststoffe optimiert werden. Unter anderem
wurden PC GF20, PC/ABS, POM,
PE, PBT GF30 sowie PMMA getestet.
Clinchen Ultraschallschmelzkleben
Eine weitere Verfahrensentwicklung der Professur Kunststoffe
zum Fügen von Kunststoff-MetallKombinationen ist das Hybridverfahren Clinchen mit gleichzeiti-
gem Ultraschallschmelzkleben.
Dabei wird mittels Clinchen eine
formschlüssige Verbindung hergestellt, wobei der metallische
Fügepartner mit einem Stempel
durch den Kunststoff in eine Matrize gepresst wird.
Kunststoff als
Schmelzkleber
Im gleichen Prozessschritt wird
durch eine torsionale Ultraschallschweißpresse eine Bewegung
zwischen Metall und Kunststoff
erzeugt, die zum Aufschmelzen
der Polymermatrix führt, welche
als Schmelzklebstoff zum Metall
hin fungiert.
Der Clinchstempel wird dabei
durch eine zentrale Bohrung im
Schwingsystem der Ultraschall-
presse geführt. Somit kann direkt
nach dem Ultraschallschmelzkleben der Clinchstempel durch
die noch warmen Fügepartner
geführt werden, um eine optimale Clinchverbindung herzustellen.
Durch die Kombination der Verfahren Verfahrenskombination
kann eine deutliche Festigkeitssteigerung (unter Zug-ScherBelastung) gegenüber den Einzelverfahren erzielt werden.
Zusätzlich ermöglicht die Kombination aus stoff- und formschlüssiger Verbindung eine Art
Fail-Safe-Verhalten, da mit dem
Versagen der Klebeverbindung
zwar das Bauteil zerstört ist, die
Einzelkomponenten jedoch
durch den Clinchpunkt weiterhin
zusammengehalten werden, bis
erneut die kritische Verformung
überschritten wird.
Analyse während der
Beanspruchung
Neben der Prozessentwicklung zur
Herstellung von Kunststoff-Metall-Mischverbindungen stehen
auch die beim Auftreffen auf eine
metallische Oberfläche entstehende Werkstoffstruktur und deren
Verhalten bei thermischer und
mechanischer Beanspruchung im
Fokus der Forschung. Bisher wurde die Werkstoffstruktur lediglich
vor und nach einer Beanspruchung
mittels polarisationsoptischer
Durchlichtmikroskopie betrachtet. Welche Vorgänge sich während
der Belastung abspielen, konnte
nur mittels theoretischer Überle-
gungen vermutet werden. An der
Professur Kunststoffe wurde nun
ein Mikrozugversuch konzipiert,
welcher es ermöglicht, Mikrotomschnitte beziehungsweise Dünnschliffe direkt unter dem Mikroskop auf Zug zu belasten. Mittels
polarisierten Durchlichts kann so
das Verhalten der Werkstoffstruktur während der Belastung analysiert werden.
Es zeigt sich ein Versagensbeginn
genau im Zentrum der Schweißnaht (b). Anschließend öffnet sich
die Schweißnaht wie ein Reißverschluss entlang der Grenzfläche
von innen nach außen ( c–d). Im
verstreckten Material der Schweißnaht sind orientierte Überstrukturen zu erkennen, welche auf das
Fließverhalten der Schmelze während des Schweißvorganges rück-
schließen lassen. Aufgrund dieser
Analysen konnte das bisherige
theoretische Fließmodell bestätigt
werden. Diese Analysemethode
soll nun auch für KunststoffMetall-Grenzf lächen genutzt
werden, um das Versagensverhalten solcher Verbindungen besser
zu verstehen. Da nur sehr dünne
Folien (10 bis 20 µm) für die polarisationsoptische Durchlichtmikroskopie geeignet sind, muss
zunächst das sehr große Aspektverhältnis (Breite zu Dicke) des
Mikrozugprüfkörpers kritisch
betrachtet werden. Die Übertragbarkeit der Erkenntnisse auf genormte Prüfkörpergeometrien
wird Gegenstand weiterer Forschung sein. pl
www.tu-chemnitz.de
Kleine Strukturen großflächig schweißen
Auf der Medtec hat Leister den Weg der Prozesslösung zum Maskenschweißen und das
Verschweißen von Membranen vorgeführt
Was wir verbinden,
ist unzertrennlich!
Verschweißte
Membrane
Per Maskenschweißen hergestelltes Musterteil Foto: K-ZEITUNG
Messeauftritt Das Verschweißen
von Mikrostrukturen in Kunststoff
ist bei Leister durch das selbst entwickelte Maskenschweißen schon
seit Jahren etabliert, so das Unternehmen. Oft werde dieses Verfahren in der Massenproduktion
eingesetzt, um großflächig auch
kleine Strukturen zu schweißen.
Flexibel bis zur
Massenproduktion
Bei der Entwicklung von mikrofluidischen Bauteilen werden
normalerweise mehrere Designzyklen durchlaufen, in denen sich
das Design ändert. In dieser Phase wird sich in der Regel auf ein
frei programmierbares System
gestützt, um später, bei einem ein­
gefrorenen Design, das Maskenschweißen mit seinen herausragenden Eigenschaften bezüglich
des schnellen großflächigen Ver-
schweißens von feinen Strukturen
zu nutzen. Um den Weg einer
Prozesslösung für das Deckeln
solcher mikrofluidischer Strukturen in Kunststoff auf der Messe
darzustellen, stellte Leister auf der
Medtec ein Scannersystem vor,
welches in der Lage ist, genau diese funktionsbestimmenden feinen
Strukturen eines mikrofluidischen Bauteils zu verschweißen.
So kann im Design die Schweißfunktion überprüft werden und
durch das Maskenschweißen in
die Masse übertragen werden.
Membranen fügen
Das Fügen von Membranen war
ein zusätzliches Thema, dem sich
Leister auf der Messe widmete.
Membranen sind empfindliche
Materialien, die bei Wärmezufuhr
oder durch mechanische Belastungen während des Fügens in
Leister-Geschäftsführer Carsten Thielen bei der Vorführung des
Maskenschweißens Foto: K-ZEITUNG
Foto: K-ZEITUNG
ihrer Funktion beeinträchtigt
werden können. Das Laserschweißen ist ein berührungsloses, energiearmes Verfahren, bei dem die
thermische Belastung gering ist.
Dadurch werden die empfindlichen Materialien nicht geschädigt
und können ohne Beeinträchtigung gefügt werden.
Neue Anlage
Die Applikation zum Schweißen
von mikrofluidischen Strukturen
wurde auf dem bewährten und
hoch modularen System Novolas
WS-AT durchgeführt, während
das Membranschweißen auf dem
jüngsten und kleineren System
Novolas TTS (Table Top System)
vorgeführt wurde.
Dipl.-Ing. (FH) Carsten Thielen,
MBM, Geschäftsführer von Leister Technologies Deutschland,
führte die Anlagen auf der Messe
selbst vor. Dabei wies er auch auf
den modularen Aufbau der Geräte sowie die Integration von
Schnittstellen in allen Anlagen
hin. Die einzelnen Module können
online durch Leister per Fernwartung überprüft werden. Will der
Kunde die Anlage lieber nicht
online haben, besteht auch die
Möglichkeit, die Module per USB
auszulesen und per Stick zu transportieren oder per Mail zu verschicken. Über die Fernwartung
können die Module dann nach
Anleitung vom Bediener ausgetauscht werden. Über die Schnittstelle kann auch auf die Prozess­
parameter zugegriffen werden.
„Wir legen großen Wert darauf,
in erster Linie als Prozesslöser und
erst in zweiter Linie als Maschinenlieferant verstanden zu werden. Wir bauen die Lasersysteme
natürlich selbst, aber hierzu gehört
in der Regel immer ein Prozess.
Somit realisieren wir immer, gemeinsam mit dem Kunden, eine
oder mehrere Prozesslösungen
und bieten ihm dazu entsprechende individuelle Systemlösungen,
die sich dabei auf unsere Standardkomponenten stützen.“
Medizintechnik
Leister ist im medizintechnischen
Bereich vor allem in den Segmenten Fluidik, also Transport flüssiger Medien, und im Bereich
Electronic Housing, also dem
Verschließen von Gehäusen, tätig.
Die Bereiche unterscheiden sich
stark in den Anforderungen und
Stückzahlen.
Während in der Fluidik mit Wegwerfartikeln in großen Stückzahlen umgegangen wird, sind es bei
den spezialisierten Gehäusen
meist eher kleine Losgrößen.
„Für hohe Stückzahlen muss ich
Simultanschweißen oder Maskenschweißen. Habe ich hingegen
kleine Stückzahlen, dann wende
ich eher das Quasisimultan- oder
das Konturschweißen an“, erklärt
Thielen. Im ersten Fall wird die
Prozesszeit maßgeblich durch den
relevanten Schweißbereich bestimmt. Hier erreicht man Prozesszeiten, die bei < 0,3 s liegen
können. Beim Quasisimultanoder Konturschweißen kommt
es auf die Länge der Schweißnaht
an. pl
Wirtschaftlich, prozesssicher, perfekt verbunden.
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Matthias Gutbrod
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TECHNOLOGIE
WERKSTOFFE
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16 8. Mai 2015 | Ausgabe 9
Mit Kunststoff bis zu 600 Tonnen festzurren
Gliederketten aus ultrahochmolekularem Polyethylen substituieren erstmals herkömmliche Stahlketten zum Schwerlastzurren
Handhabung Erstmals werden in-
dustrielle Ketten zum Zurren
schwerer Ladungen aus der unter
dem Markennamen Dyneema von
DSM vertriebenen Polyethylenfaser mit ultrahoher Molmasse (PEUHMW) hergestellt. DSM Dyneema ist dazu mit der in Bergen/
Norwegen ansässigen Firma Load
Solutions AS eine strategische
Partnerschaft für Entwicklung,
Fertigung, Verkauf und Vermarktung der mit dieser Faser produzierten Gliederketten eingegangen. Die Zurrketten mit dem
Markennamen Tycan werden aus
Gurtbändern gefertigt und bieten
gegenüber den seit Jahrhunderten
verwendeten Eisen- oder Stahlketten mehrere Vorteile.
Tycan wird im Auftrag von Load
Solutions AS durch Industrias
Murtra S.A. hergestellt, einen
Premiumtextilien-Anbieter mit
Sitz in Gralloners/Spanien. Die
ersten Produkte haben schon in
der Entwicklungsphase erhebliches Interesse in diversen Märkten
ausgelöst. Zertifizierung und Tests
fanden in den vergangenen beiden
Jahren statt. Tycan Ketten haben
bereits die erste und zweite Stufe
der Zertifizierung durch die internationale Klassifizierungsgesellschaft DNV GL bestanden. Die
See stand, ohne ihre Spannung zu
verlieren, was andernfalls zum
Verrutschen der Ladung führen
könnte. Ketten sind zum Verzurren schwerer Lasten außerdem
flexibler als Taue, und Gliederketten lassen sich mithilfe von Haken
sehr einfach auf die jeweils benötigte Länge kürzen bzw. doppeln.
Tycan Ketten aus Dyneema
PE-UHMW substituieren
Stahlketten zum Schwerlastzurren Foto: DSM Dyneema
Bis zu achtmal leichter
als Stahlketten
vollständige und endgültige Zertifizierung von Tycan wird im
ersten Halbjahr 2015 erwartet.
Erste Schwerlastkette,
die schwimmt
„Unsere Faser ist die einzige weltweit, die den Tycan Ketten das
verleiht, was sie brauchen: höchste Festigkeit bei geringstem Gewicht, unschlagbare Biegewechselund Abriebbeständigkeit sowie
ausgezeichnetes Outdoor- und
Langzeitverhalten selbst unter sehr
rauen Einsatzbedingungen“, sagt
Dietrich Wienke, Leiter Neue
Märkte bei DSM Dyneema.
Die Ketten werden aus Dyneema
DM20 gefertigt, einer PE-UHMWFaser mit extrem niedriger Kriech­
neigung. Die Faser macht die
Ketten leistungsfähig und sicher
im Einsatz, chemikalienbeständig
und seewasserfest. Da PE-UHMW
eine Dichte von < 1 besitzt, ist Ty-
can die einzige Kette der Welt, die
auf Wasser schwimmt und dennoch eine 6 t schwere Windenergieanlage, einen 60-t-Kampfpanzer oder einen Megapower-Stromtransformator mit einem Gewicht
von 600 t auf ihren Positionen
halten kann.
Die Ketten können um die Ladungskanten herumgezurrt werden, ohne Schaden zu nehmen. Sie
halten auch typischen Stoßbelastungen auf Schiffen in stürmischer
„Die schweren Stahlketten, auf die
der Markt beim Verlaschen von
Cargo bisher angewiesen war, sind
schwer zu handhaben und laut. Sie
können rosten und sind alles andere als sanft zur Ladung, zu den
Gerätschaften und zum Hafenpersonal“, sagt Kjell M. Veka, Geschäftsführer bei Load Solutions
AS. „Tycan Ketten mit Dyneema
sind bis zu achtmal leichter als
normale Stahlgliederketten der
gleichen Festigkeit.“
Da die Kunststoffketten derart
leichter als Stahlketten sind, lassen
sie sich einfacher handhaben und
schneller anbringen. Die Tatsache,
dass sie weit weniger Geräusche
verursachen als Stahlketten, ist ein
weiterer wichtiger Vorteil. Denn
es erleichtert zum Beispiel die
Kommunikation beim Zurren, was
dazu beiträgt, die Arbeitssicherheit
und Arbeitseffizienz zu steigern.
Es wurden mehrere Feldversuchsreihen für unterschiedliche Einsatzbereiche durchgeführt, bei
denen zwei Partner Pionierarbeit
leisteten: Mammoet Europe B.V.
aus Schiedam/Niederlande erprobte die Ketten auf ihren Mega­
trucks und Megatrailern, während
Nor Lines A/S, eine Reederei aus
Stavanger/Norwegen, die Ketten
zur Ladungssicherung auf Schiffen
testete.
Marcel Schets, Leiter für Sicherheit, Gesundheit, Umwelt und
Qualität bei Mammoet Europe,
sagt: „Wir fanden die Ketten sehr
leicht und einfach zu handhaben,
und sie verbesserten die Gesamtsicherheit unserer Beschäftigten.“
Heidi Skare, Betriebsleiterin bei
Nor Lines A/S, unterstreicht: „Die
neuen Ketten wurden auf drei
unserer Frachtschiffe zum Festzurren von übergroßer und normaler Ladung eingesetzt. Wir
registrierten weniger Schäden bei
leichterer und schnellerer Handhabung. Damit sind wir bereit,
nunmehr die gesamte Flotte unserer neun Spezialfrachtschiffe auf
Tycan Ketten umzurüsten.“ mg
www.dsm.com
www.dyneema.com
Additiv für feuchte Kabel
Kaum Abrieb unter Last
Stellt Stahl in den Schatten
Flammschutz mit Hydrolysebeständigkeit
PTFE-modifiziertes PEEK-Compound
Ventilplatte aus PEEK hält zwölfmal länger
Ein neuer Haftvermittler für
HFFR-Compounds sorgt für
eine hohe Hydrolysebeständigkeit bei Kabelummantelungen Foto: Arkema
Feuchtigkeit Arkema hat mit Ore-
T l. 028
Te
2842
42/9
42
/9
964
6444-0
0
vac 18341 ein neues Additiv zur
Herstellung von halogenfrei
flamm­widrigem (HFFR-)Polyethylen für Kabelanwendungen entwickelt, die über eine gute Hydrolyse­
beständigkeit verfügen müssen.
HFFR-Polyethylene sind Polyolefinalternativen zu PVC-Compounds für die Ummantelung von
Niederspannungskabeln. Ihr Vorteil: Im Brandfall bilden HFFRPolyolefine eine nur sehr geringe
Rauchgasdichte sowie eine gute
Flammhemmung. Ihr Nachteil:
Bei ihren mechanischen Eigenschaften und ihrer Hydrolysebeständigkeit sind sie PVC-Ummantelungen unterlegen.
Die Hydrolysebeständigkeit ist
aber Schlüssel für Kabelisolierungen in einer feuchten Umgebung.
www.
ww
w ce
w.
cem.
m de
Schnelle Füllstoffbestimmung in Kunststoffen und Kautschuk
Mit dem neuen Additivbatch können Compoundeure nun die Hydrolysebeständigkeit von HFFRPolyethylen deutlich verbessern.
Möglich wird dies, weil das PEBatch mit einem hohen Gehalt an
Maleinsäureanhydrid gepfropft ist,
was im Compound zu einer besonders stabilen Bindung zwischen
Polyolefin und mineralischen
Füllstoffen wie beispielsweise Aluminiumtrihydrat (ATH), Magnesiumdihydrat (MDH) oder Brucit
führt. Im Ergebnis sind die mechanischen Eigenschaften und die
Hydrolysebeständigkeit des Compounds wesentlich verbessert.
Geringer Additivanteil
Orevac 18341 verträgt sich besonders gut mit Polyolefin-Copolymeren von Arkema wie Lotryl
Ethylen-Acrylat-Copolymer und
Evatane Ethylen-VinylacetatCopolymer, um HFFR-Polyolefine mit ausgezeichneten mechanischen Eigenschaften selbst bei
einem geringen Gehalt des Additivs zu erzeugen. mg
www.arkema.com
Tribologie Lehmann & Voss & Co.
(LuV) stellt Luvocom XTF vor, eine
neue Generation von thermoplastischen Compounds, die mit einer
speziellen PTFE-Modifikation
ausgestattet sind. Diese Hochleistungscompounds für tribologische Anwendungen zeigen – im
Vergleich zu bisherigen PTFEFormulierungen – eine deutlich
verbesserte Verschleißfestigkeit,
besonders unter hohen Lasten.
Hohen Lasten
widerstehen
„Durch Substitution von Standard-PTFE und durch Optimierung und Anpassung des Herstellprozesses für diese Compounds
konnten wir die Verschleißfestigkeit deutlich erhöhen“, sagt Thomas Collet, Produktmanager bei
LuV. „Diese neuen Compounds
sind eine Innovation, die durch
gestiegene Kundenanforderungen
ausgelöst wurde. Konkreten Bedarf gibt es für Werkstoffe, die
höheren Lasten bei gleichzeitig
gestiegenen Temperaturen widerstehen können.“
Damit eröffnet Luvocom XTF
neue Möglichkeiten in den Bereichen Automobil, Maschinenbau
und dem Energiemarkt. Die Compounds sind im Spritzgieß-, Extrusions- und Pressverfahren zu
verarbeiten.
Geringere Ablagerung
Im Unterschied zu bisherigen
PTFE-modifizierten Compounds,
die eine geringere Belastbarkeit
und unzureichende Verschleißfestigkeit bei höheren Lasten zei-
gen, bietet Luvocom XTF einen
deutlich reduzierten Verschleiß
und geringere Reibungskoeffizienten. Gleichzeitig sind die mechanischen Eigenschaften und das
Einlaufverhalten verbessert.
„Teile­hersteller fordern oft ein
verkürztes oder kaum merkliches
Einlaufverhalten. Ansonsten können Endkunden ein Problem mit
der Funktionalität haben oder
zumindest Unterschiede beim
Anlauf des Systems feststellen“, so
Collet. Ein weiterer Vorteil ist die
geringere Ablagerungsneigung im
Spritzgießwerkzeug. „Wegen der
besseren Einbindung und der verbesserten mechanischen Eigenschaften separiert das spezielle
PTFE nicht aus der Polymermatrix während des Einspritzvorgangs“, sagt Collet.
Die ersten Compounds der Luvocom XTF-Serie basieren auf dem
Polymer PEEK. Unter erhöhten
Lasten zeigen PEEK-Compounds
mit XTF-Modifizierung deutlich
reduzierten Verschleiß. In tribologischen Prüfungen ergaben sich
50 % weniger Verschleiß gegenüber unmodifiziertem PEEK und
80 % Reduktion gegenüber PEEK
mit 15 % Standard-PTFE. „In
Kombination mit Aramidfasern
zeigt Luvocom XTF ein weiter
verbessertes Verschleißverhalten,
mit guter Mechanik und zusätzlich
geringen Reibwerten“, ergänzt
Collet.
Die ersten verfügbaren Produkte
dieser Serie sind Luvocom 11059098/XTF und 1105-9182/XTF.
Weitere Entwicklungen, auch auf
Basis anderer Polymere, sind in
Entwicklung. mg
www.lehvoss.de
Metallersatz Effizienz und Zuver-
lässigkeit von Kolbenkompressoren lassen sich durch Einsatz von
Ventilplatten aus PEEK erheblich
steigern. So halten Ventilplatten
aus dem Typ Victrex PEEK 450
GL30 in einem in China hergestellten Erdgaskompressor einem
Dauerbetrieb von zwölf Monaten
stand, während Platten aus Stahl
in der Regel bereits nach etwa
einem­Monat brechen. Auch der
Geräuschpegel der Polymerplatten
ist niedriger als der von Stahlplatten. Damit hat das widerstandsfähige Hochleistungspolymer das
Potenzial, zum Industriestandard
in China zu avancieren.
Ausfallzeiten reduziert
Die Ventilplatte ist eine Schlüssel­
komponente im Kolbenkompressor. Bei Verwendung von Stahl
können Stahlsplitter bei einem
Bruch der Ventilplatte Zylinder,
Kolben und Kolbenring beschädigen. Solche Verluste lassen sich
durch die langlebigen Platten aus
PEEK künftig vermeiden; End-
kunden etwa in der Öl- und Gasindustrie oder in Düngemittelfabriken haben entsprechend reduzierte Ausfallzeiten und -kosten.
„Victrex PEEK hat sich als das
beste Material erwiesen, die Ventilplatte aus Edelstahl zu ersetzen.
Das Potenzial für Chinas Roh- und
Grundstoffindustrie ist enorm“,
erklärt Zhu Feng, General Manager des chinesischen Herstellers
für Kompressorkomponenten,
Taizhou HuanTian Industrial. Das
Unternehmen arbeitet gemeinsam
mit Victrex daran, die Typen Victrex PEEK 450 GL30 und 450 CA30
als Rohstoffstandard für Ventilplatten bei der chinesischen Standardkommission für Kompressoren zu etablieren.
Auf Kolbenkompressoren in der
Prozesstechnik entfallen rund
50 % von Chinas stark wachsendem Kompressorenmarkt. Dementsprechend zielt Victrex mit der
Fortentwicklung seiner Metall­
ersatztechnik auf die Öl- und
Gasindustrie und andere Anwendungen. mg
www.victrex.com
Langlebige Ventilplatten aus PEEK können die Effizienz und Zuverlässigkeit von Kolbenkompressoren erheblich steigern Foto: Victrex
TECHNOLOGIE
WERKSTOFFE
8. Mai 2015 | Ausgabe 9 17
Farben fürs Auto
Clariant präsentiert einen Farbleitfaden speziell für die
Automobilindustrie
Farbmasterbatch Erstmals stellt
Clariant im Rahmen seiner jährlichen Farbprognose Color Forward einen eigens auf die Anforderungen des Automobildesigns
abgestimmten Farbleitfaden Color Forward Automotive vor. Die
Produktvorstellung erfolgte auf
dem VDI-Kongress „Kunststoffe
im Automobilbau“ Mitte März in
Mannheim.
Farben, die künftige
Trends einfangen
„Erstausrüster und Zulieferer für
Fahrzeuge und Komponenten
sollten bei der Farbwahl berücksichtigen und vorhersehen können, auf welche Farben Autokäufer künftig reagieren werden“,
erklärt Laura Carrillo, Leiterin des
Marktsegments Automobilindus­
trie Europa bei Clariant Master-
batches. Color Forward ist das
Ergebnis eines internationalen
Teams aus Experten für Farbgestaltung, Design, Marketing und
Polymere.
Der Farbleitfaden stellt vier weltweite gesellschaftliche Trends vor,
von denen die Experten annehmen, dass sie Auswirkungen auf
das Konsumverhalten haben werden. Jeder Trend wird durch fünf
Farben vertreten, die das Wesentliche dieses Trends einfangen.
Clariant bietet zwei Versionen von
Color Forward Automotive 2016
an: Eine richtet sich an die Designer von Fahrzeugkomponenten
aus festen Kunststoffen, während
die andere Version, Color Forward
Interiors, auf all jene abzielt, die
Fasern und Textilien verwenden.
Das Ziel beider Versionen ist, Designern und Marketingfachleuten
eine bessere Basis für Entschei-
Ob hohe Gehalte an mineralischen Füllstoffen oder erhöhte Mengen an Flammschutzpaketen: Eine neue Verarbeitungshilfe
verbessert die Dispersion – auch
von Farbkonzentraten
Foto: Struktol
Leichter verarbeiten
Struktol stellt neue Verarbeitungshilfen für
hochgefüllte Kunststoffe vor
Compoundieren Struktol Company
of America, ein führender Anbieter von Polymeradditiven, hat neue
Verarbeitungshilfen für PolyoleAnzeige
StandardPLUS
besonders hohen Anteil an
Flammschutzmitteln beinhalten.
Sie sind auch nützlich in Anwendungen, die schwer zu dispergierende Materialien wie Pigmente
und natürliche Fasern verwenden.
Zudem senken die Zusatzstoffe die
Viskosität und erleichtern die
Formtrennung.
Bessere Dispersion
Frischer Wind
für die
Kunststoffeinfärbung
fine mit hohen Gehalten an mineralischen Füllstoffen oder erhöhten Mengen an Flammschutzpaketen entwickelt. Die Prozesshilfe eignet sich für Polyolefine
und technische Kunststoffe. Sie
verbessert insbesondere die Dispersion hochgefüllter Formulierungen, die mehr als 50 % mineralische Füllstoffe oder einen
So lassen sich zum Beispiel mit der
Zugabe von Struktol TR 451 höhere Füllgrade bei Calciumcarbonat-Polypropylen-Compounds
realisieren ohne Einschränkungen
bei der Verarbeitung oder Leistung
des Compounds. Struktol TR 251
und TR 255 sind Kombinationsprodukte, die sowohl Tenside als
auch Schmierstoffe enthalten und
damit mehr Funktionalität bieten
als Verarbeitungshilfen auf Basis
von EBS (Ethylen-bis-Stearamid)
oder anderen EinkomponentenSchmierstoffen. Sie eignen sich für
Polyolefine und technische Kunststoffen gleichermaßen. TR 251 und
TR 255 verbessern die Dispersion
von Farbkonzentraten, ohne die
Glanzeigenschaften des Kunststoffs zu beeinflussen. In Anwendungen mit Cellulosefüllstoffen
werden Dispersion und Oberflächengüte verbessert. Bei Folienanwendungen werden antistatische Eigenschaften der Oberfläche
unterstützt. Struktol TR 255 wird
aus Rohstoffen gefertigt, die für
den Einsatz im Lebensmittelbereich zugelassen sind. mg
www.struktol.com
dungen zur Farbgestaltung zu
liefern.
Beim Color Forward für feste
Kunststoffe werden die Farben als
Tafeln präsentiert, die aus verschiedenen Kunststoffen bestehen:
festen und flexiblen, blickdichten
und durchsichtigen Kunststoffen.
Mit den großen, strukturierten
Tafeln sind die Aktuere aus der
Branche gut vertraut. In Zusammenarbeit mit Plastivaloire werden außerdem gespritzte Modell­
autos hergestellt, die einem die
Möglichkeit geben, die Farbe nicht
nur auf einer größeren Oberfläche,
sondern auch auf einer komplexeren Geometrie auf sich wirken
zu lassen. „Im Laufe der Jahre
haben wir erfasst, welches Interesse die Entwicklerabteilungen der
Erstausrüster aus der Automobilbranche an unserem Color For­
ward Prognosetool haben, und
Erstmals stellt Clariant im Rahmen seiner Farbprognose „Color Forward“ einen eigens auf das Automobildesigns abgestimmten Farbleitfaden Color Forward Automotive vor Foto: Clariant
dieses Interesse in eine genauere
Darstellung des Musters übersetzt,
wobei die ausgewählten Polymere
und Farben für die Automobilindustrie von größerem Interesse
sind“, berichtet Laura Carrillo.
Color Forward Interiors stellt die
Farben dagegen als Pompons dar,
die aus Polypropylen- (PP) und
Polyamidfasern (PA) hergestellt
werden, andererseits auch als Farbkarten mit Polyesterfaser-Mustern
– mit diesen Erscheinungsformen
sind Entwickler von Stoffen, Teppichen und Polsterungen bereits
vertraut. mg
www.clariant.com/colorworks
Automobile Farbenvielfalt
Für die Kfz-Branche entwickelte Polyone eine neue Farbkollektion
Farbenentwicklung Unter der Be-
zeichnung Invisio Color Inspiration hat Polyone kürzlich eine
spezielle Farbkollektion für die
Automobilbranche herausgegeben. Auf der Grundlage von Verbraucherbefragungen und Design­
trends soll diese Kollektion laut
Polyone „Automobilingenieure
und -designer dabei unterstützen,
ihre Kreativität bei der Farbenentwicklung zu erhöhen“.
Farben für biobasierte
Polymere
Eine der Farbpaletten fußt auf dem
Divergent Desires Trend, der sich
der Konvergenz von Technik und
Natur auf eine unerwartete und
oft ironische Weise annähert und
dabei die Unterschiede wieder in
Einklang bringt. So unterstützen
biobasierte Polymere Automobilhersteller darin, Automobile umweltverträglicher zu machen, die
aber dennoch eine überragende
Leistung bieten. Polyone hat Farbstoffe entwickelt, die mit diesen
biobasierten Materialien kompatibel sind.
Evaline Cooijmans, Polyone: Farbtrends fürs Auto Foto: K-ZEITUNG
Eine weitere Kollektion speziell
für den Transportsektor ist die
Silver Lining Palette für Fahrzeuge, die für „betagtere“ Personen
interessant sind, also die schnell
wachsende Gruppe von älteren,
aber fitten Autokäufern, die benutzerfreundliche Fahrzeuge mit
neuem, ausgefallenem Design
schätzen.
„Die Invisio Color Inspiration
Sonderkollektion für die Automobilindustrie wird stetig ausgebaut,
da Polyone laufend mit Designern
zusammenarbeitet und weitere,
neue farbinspirierte Trends identifizieren wird“, verspricht Eva­line
Cooijmans, Market Manager
Auto­motive von Polyone Europe
Color and Additives.
Als Polyone die erste Invisio Color
Inspiration Kollektion 2014 herausbrachte, hatte man vor allem
Verpackungen für Kosmetik und
Pflegeprodukte im Blick. Aber
sehr schnell haben auch führende
Designer aus der Automobilwelt
bei uns angefragt.
Für diese Kunden hat Polyone jetzt
die branchenspezifische Kollektion entwickelt, mit dem Fokus auf
Farbpaletten, die am besten für
Automobilanwendungen geeignet
sind. „Darüber hinaus können
automobile OEMs, Designer und
Zulieferer mit den Invisio Services
während des Design- und Entwicklungsprozesses arbeiten, um
ihren Visionen Leben einzuhauchen“, erklärt Cooijmans. mg
www.polyone.com
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AF-Complex® GA – Keine Chance für üble Gerüche!
Schlechte Gerüche können überall entstehen, wo organische Stoffe zersetzt
werden – z. B. im Abfalleimer. Vermeiden kann man die Entstehung dieser
unangenehmen Ausdünstungen leider nicht, aber drastisch reduzieren.
Mit AF-Complex® GA werden die geruchsbildenden Substanzen im Kunststoff
gebunden. Eine Kombination spezieller Additive bindet die Moleküle chemisch und entzieht ihnen die Möglichkeit, sich auszubreiten. Zusätzlich kann
der Geruchsabsorber Duftstoff wie beispielsweise Zitrus enthalten.
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18 8. Mai 2015 | Ausgabe 9
Sicherheit und Traceability im Materialfluss
Mit einer Prüfroutine über Barcodeerfassung verwirklicht Koch-Technik die Verfolgbarkeit und Rückverfolgung des Materialflusses in
kunststoffverarbeitenden Betrieben – Zusatzmodul an Fördergeräten macht den Materialverbrauch transparent
Transparenz Eine Zertifizierung
nach ISO 9001 fordert für den
Produktionsprozess die Festlegung von Maßnahmen zur Verfolgbarkeit und Rückverfolgbarkeit – auch unter dem Begriff
Traceability zusammengefasst.
Die Werner Koch Maschinentechnik GmbH, Ispringen, bietet zur
Absicherung der Materialversorgung und zur Rückverfolgung von
Verarbeitungsmaterial eine Prüfroutine über Barcodeerfassung an.
Um den Materialfluss zu erfassen
und die Verarbeitung von ausschließlich registriertem Material
zu sichern, wird die Materialzulassung vor jedem Wechsel verifiziert.
Die Prüfroutine über Barcodeerfassung sichert die
Materialversorgung und
unterstützt die Rückverfolgung: Nach dem Einscannen wird der Materialbarcode mit den hinterlegten Daten zugelassener Materialchargen abgeglichen. Der Bediener
wird über das ScannerDisplay im Dialog geführt
Foto: Koch-Technik
Materialbarcodes
Dies geschieht durch das Einscannen des Materialbarcodes und
einen Abgleich mit den hinterlegten Daten zugelassener Materialchargen. Ab diesem Schritt bietet
Koch-Technik zwei Varianten: die
Verifizierung der Barcodedaten
über die Koch-Visualisierungssoftware oder, unabhängig davon, über
die Steuerung der Materialversorgungsanlage. Bei beiden wird die
Siemens SPS S7-Steuerung von dem
Barcodescanner drahtlos angesprochen und gleicht, bei der zweiten Variante, die Daten direkt in
der Steuerung über eine optional
hinterlegte Datenbank ab.
Während der Prüfroutine wird der
Bediener über das Scanner-Display im Dialog geführt, was Fehler im Abgleich vermeidet. Die
Freigabe zur Förderung erfolgt
erst, wenn Materialart, Hersteller
und Chargennummer verifiziert
wurden.
Mit Sicherungsoptionen wie Behälter- oder Stellplatzsicherung
über Barcodeerfassung geht KochTechnik bei der internen Trace­
ability noch einen Schritt weiter:
Um Behälter von Sackaufgabestationen zur Neubefüllung freizugeben, muss zuerst der Barcode
des Behälters und dann der Barcode der einzufüllenden Sackwa-
Arten der Materialförderung
Mo erklärt verfahrenstechnische Prinzipien der Schüttgutförderung
Folge 25 Zum Fördern von
Schüttgut beim Materialhandling
in der Kunststoffindustrie kommen
hydraulische, mechanische und
pneumatische Förderanlagen
infrage. Mo’s Corner befasst sich
insbesondere mit der Materialversorgung von Verarbeitungsmaschinen. Folglich handelt es sich
beim hier betrachteten Fördergut
um Schüttgüter wie Granulat,
Pellets, Pulver, Mahlgut, Flakes
oder Fasern. Zuführanlagen etwa
für Einlegeteile oder Labels zur
Weiterverarbeitung werden nicht
berücksichtigt.
Die hydraulische Förderung ist
aus der Materialherstellung und
-aufbereitung in Verbindung mit
der Unterwassergranulierung bekannt. Hierbei wird das Granulat
in offenen oder geschlossenen
Rinnen oder durch Rohrleitungen
transportiert. Zuletzt sind das
Transportmedium Wasser – das in
einem Kreislaufsystem zirkuliert –
und das Fördergut zu trennen und
Letzteres zu trocknen.
Mechanische Förderanlagen wie
Förderbänder oder Trogkettenförderer spielen für die Materialversorgung in der Kunststoffverar-
Stichwörter
• Flugförderung
• Strähnenförderung
• Pfropfenförderung
• pneumatische Förderung
Das in der Kunststoffverarbeitung mit Abstand wichtigste
Förderprinzip ist die pneumatische Förderung, bei der das
Fördergut mit Luft transportiert wird Foto: Motan-Colortronic
beitung eine eher untergeordnete
Rolle. Eine Ausnahme sind biegsame Förderschnecken aus einem
flexiblen Rohr mit innen liegender
Förderspirale, um beispielsweise
trockenes, rieselfähiges Pulver
oder Granulat zu transportieren.
Mit diesem Prinzip lassen sich
Förderstrecken von bis zu 50 m
horizontal und bis zu 20 m vertikal
überbrücken, bei Biegeradien von
1 bis zu 2,50 m.
Das in der Kunststoffverarbeitung
mit Abstand wichtigste Förderprinzip ist die pneumatische
Förderung. Der Materialtransport
kann mit Überdruck mittels
Druckluft (Druckförderung) oder
mit Unterdruck (Saugförderung
mit Vakuum) erfolgen. Die Energieübertragung erfolgt über die
Relativgeschwindigkeit zwischen
Luftströmung und Fördergut.
Abhängig von Fördergut, Fördermedium und Förderleitung lassen
sich verschiedene Förderzustände
unterscheiden, in unserem Fall die
Flug-, Strähnen- und die Pfropfenförderung.
Bei der Flugförderung – auch
Dünnstromförderung genannt –
schweben die Teilchen durch die
Leitung. Dabei wird das Fördergut
mit verhältnismäßig großen
Luftmengen (mit 15 bis 40 m/s;
Partikelgeschwindigkeit 10 bis 25
m/s) und geringen Drücken transportiert. Die Luftbeladung, also
das Verhältnis von Fördergut zu
Luft beträgt weniger als 10 kgMat/
kgLuft. Strähnen- und Pfropfen­
förderung werden auch als
Dichtstromförderung bezeichnet.
Bei der Strähnenförderung schiebt
die Luft (Geschwindigkeit 10 bis
20 m/s) einen Teil des Förderguts
als Strähne über den Boden des
Rohres, während einzelne Partikel
darüberfliegen. Die Beladung
beträgt zwischen 20 und 40 kgMat/
kgLuft. Bei der Pfropfenförderung
schiebt die Luft aufgehäuftes
Fördergut (Ballen, Dünen oder
Pfropfen) mit geringer Geschwindigkeit, aber hohem Druck durch
die Förderleitung.
Flug- und Strähnenförderung
können sowohl im Druck- als
auch im Saugbetrieb stattfinden,
die Pfropfenförderung hingegen
nur im Druckbetrieb.
www.motan-colortronic.com
www.moscorner.com
re gescannt werden. Erst nach
Verifizierung der Daten öffnet ein
Schließbolzen die Sicherung am
Behälter und erlaubt das Einfüllen
des Materials sowie die Förderung
zur Produktion.
Bei einer Stellplatzsicherung wird,
im Zusammenspiel mit optischen
Detektoren, die Belegung eines
ausgewiesenen Palettenstellplat-
zes wie zum Beispiel für Oktabins
erfasst und zum Scannen des Materialbarcodes aufgefordert. Erst
eine Verifizierung der Daten führt
daraufhin zur Freigabe der Materialverwendung in der Produktion. Diese Optionen von KochTechnik sorgen über das geforderte Maß hinaus für Sicherheit im
Produktionsprozess und reduzieren den Human Error auf ein
Minimum.
Zusatzmodul als
Weight Watcher
Optional bieten diese Lösungen
die Möglichkeit, jeden Materialwechsel aufzuzeichnen und abzuspeichern – für Zertifizierungen,
Audits oder zur Dokumentation
der Traceability. So kann der
Kunststoffverarbeiter noch Jahre
später nachweisen, wann welches
Material verarbeitet wurde.
Mit einem optionalen Modul zur
Messung des Materialdurchsatzes
eröffnet Koch-Technik die Möglichkeit, den Materialverbrauch
pro Fördereinheit zu erfassen und
zu protokollieren. Das Modul
kann als Zusatz in Verbindung mit
Einzelfördergeräten oder mit
pneumatischen Materialabscheidern in Zentralförderanlagen
sowie bei der Befüllung von Innensilos eingesetzt werden.
Drei Plattformwiegezellen im Gerät erfassen grammgenau die Befüllung der aufgesetzten Fördereinheit und registrieren im Prozessverlauf das maximale Füllgewicht, sobald die Befüllung abgeschlossen und die Materialcharge
in den Trichter entleert wird. Die
Anordnung der drei Wiegezellen
gewährleistet eine hohe Genauigkeit von ±0,5 %. Der Materialdurchsatz in kg/h ergibt sich aus
der Addition der Spitzenfüllgewichte, die im angeschlossenen
Steuercomputer registriert werden. Alle Messwerte werden hier,
mit einem Zeitstempel versehen,
aufgezeichnet und archiviert.
Über das Touchpanel der Steuerung kann der gesamte Verlauf der
Messung grafisch angezeigt und
zwischen Einzel- oder Gesamtdurchsatz des Materials in kg oder
kg/h umgeschaltet werden. Für
den Datenaustausch mit übergeordneten Systemen stehen Schnittstellen wie Ethernet-TCP/IP und
USB zur Verfügung.
Da das Wiegemodul in erster Linie
für Koch-Fördertechnik konzipiert wurde, ist ein seitliches Wegschwenken der darauf aufgebauten
Fördergeräte von Koch weiterhin,
auch direkt auf der Verarbeitungsmaschine, problemlos möglich. gr
www.koch-technik.com
Pick-up für Vakuumförderung
Neue Eingabe für das Dinnissen Slow Flow Conveying-System –
pneumatische Förderung ohne mechanische Dosierer
Im Luftstrom Dinnissen Process
darüber hinaus eine konstante
Zufuhr in das Fördersystem. Genau diese konstante Zufuhr ermöglicht die richtige Beladung,
einen fließenden Verlauf des Produktionsprozesses und damit
Reibung reduziert
Der neue pneumatische Pick-up für die Vakuumförderung: Über
das automatische Absperrventil kann durch Einstellung des Förderdrucks die Kapazität in der Zufuhr geregelt werden Foto: Dinnissen
Technology hat einen neuen Pickup für die Eingabe von Pulvern,
Pellets und Granulaten in Vakuumförderern entwickelt. Der Pickup funktioniert automatisch auf
Basis des eingestellten Förderdrucks. Der neue Pick-up von
Dinnissen ist wichtig für das weiterentwickelte Slow Flow Conveying-Fördersystem.
Slow Flow Conveying ist das pneumatische Dinnissen-System für
die Förderung brüchiger, klebriger
und schleißender Produkte. Es
arbeitet nach dem Prinzip der
Saug- oder Blasförderung. Pulver,
Pellets und Granulate werden mit
einem kontrollierten Luft-/Gasstrom gefördert. Produkte können
dabei aus einem oder mehreren
Einlässen zu einer kompakten
Receiver- oder Empfangseinheit
gefördert werden.
Besonders, um brüchige, klebrige
und schleißende Produkte zu fördern, ist das Slow Flow Conveying
so konzipiert, dass zwischen den
Rohstoffteilen möglichst wenig
Reibung entsteht. Aus diesem
Grund werden die Fördergeschwindigkeit gering und das
Verhältnis zwischen Beladung und
Förderluft beziehungsweise -gas
relativ hoch gehalten. Besonders
wichtig für die behutsame Förderung empfindlicher Produkte ist
verbunden die höchstmögliche
Qualität des Endprodukts.
Um nun jedes Produkt konstant
und mit genau der richtigen Beladung und Geschwindigkeit zu
fördern, entwickelte Dinnissen
einen neuen Pick-up für die Vakuumförderung. Dieser Pick-up
ist am Produkteinlass mit einer
automatisch einstellbaren Luftzufuhr ausgestattet. Über das
Absperrventil kann durch Einstellung des Förderdrucks die passende Kapazität von einem oder
mehreren Produkten in der Zufuhr geregelt werden. So lässt sich
für Produkte mit unterschiedli-
chen Produkteigenschaften das
richtige Verhältnis zwischen Fördergeschwindigkeit und Beladung
einstellen. Mechanische Dosierer
wie Schleusen oder Schneckenförderer sind überflüssig. Durch
den neuen Pick-up werden Produktbeschädigungen, aber auch
Instandhaltungsmaßnahmen auf
ein Minimum reduziert. gr
www.dinnissen.nl
TECHNOLOGIE
MATERIALVERSORGUNG
8. Mai 2015 | Ausgabe 9 19
Modula optimiert den Energieeinsatz
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&ůĞdžŝďůĞ>ƂƐƵŶŐĞŶŝŶ
Breite Piovan-Palette zur Plast – selbstregelndes Trocknersystem, gravimetrische Dosierer
Patentiert Heimspiel in Mailand:
Betriebsparameter für jeden einzelnen Trocknungsbehälter
überwacht: Ein selbstregelndes Trockensystem der Modula-Linie
Foto: Piovan
Auf der Plast 2015 tritt Piovan groß
auf. Aus dem Bereich Kunststofftrocknung wird das System Modula gezeigt, laut Piovan das einzige der Branche, das über das
Patent „Hocheffizientes System
für die Trocknung von Kunststoffen“ verfügt. Modula überwacht
die Betriebsparameter für jeden
einzelnen Trocknungsbehälter,
vergleicht die Einstellungen mit
den von den Sensoren am System
ermittelten Daten, greift korrigierend ein und optimiert den Energieverbrauch.
Durch Verwendung einer patentierten Messeinheit, die in der
Luftzufuhrleitung und unter jedem Trocknungsbehälter positio­
niert ist, kann der Luftvolumenstrom sofort und für jeden Trocknungsbehälter unabhängig geregelt werden.
Gravimetrische
Dosiertechnik
Die neue Quantum-Baureihe gravimetrischer Dosiergeräte für die
kunststoffverarbeitende Industrie Foto: Piovan
Große Bedeutung misst Piovan
auch seiner Baureihe der neuen
gravimetrischen Dosiergeräte
Quantum bei, deren Entwicklung
von zwei Patenten geschützt ist,
eines für die Dosierstation, das
andere für den Mischer. Zur Plast
werden vier Modelle vorgestellt
– Q7, Q12, Q50 und Q80 –, um
ein breites Anwendungsspektrum
zu unterstützen. Mit Quantum hat
Piovan zahlreiche Innovationen
in die Beschickung von Spritzgießmaschinen und Extrusionsanlagen mit Materialmischungen
(Neuware, Rezyklat, Masterbatch
und Additiven) eingeführt.
Alle Flächen, die mit dem Material in Berührung kommen, sind
aus Edelstahl, so dass die Geräte
auch in der Medizintechnik oder
dem Lebensmittelbereich verwen-
det werden können. Jedes Dosiergerät ist mit bis zu sechs Dosierstationen ausgestattet, die leicht
zum Entleeren oder für Reinigungsvorgänge abmontiert werden können. Der Wiegetrichter ist
auf zwei Wiegezellen montiert –
auch bei den kleinsten QuantumGeräten. Zwischen Wiegetrichter
und Wiegezellen sind Shock-Absorber in Betrieb, die die Vibratio­
nen der Maschine herausfiltern,
um die Messwerte abzusichern.
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Material ohne Filter aus
Luftstrom separiert
Im Bereich der Beschickungs- und
Fördertechnik stehen der neue
automatische Kupplungsbahnhof
Easylink und die filterlosen Materialabscheider Pure Flo im Mittelpunkt. Pure Flo separiert das
Material vom Luftstrom, ohne
dass dafür Filter oder Siebe notwendig sind; entsprechend ist auch
kein aufwendiges manuelles
Wechseln oder Reinigen erforderlich. Das Material wird über einen
speziell gekrümmten Rohrbogen
in den Abscheider geführt und fällt
dank Schwerkraft vertikal durch
das Zulaufrohr in den Behälter.
Die automatischen Kupplungsbahnhöfe der Easylink-Baureihe
sind komplett aus Edelstahlrohren
gefertigt, ohne Schläuche oder
flexible Rohre und dadurch verschleißarm. Um Kunststoffe mit
Glasfaseranteilen oder andere
hoch abrasive Materialien zu fördern, können die Edelstahlrohre
zusätzlich keramikbeschichtet
werden. Alle verfügbaren Konfigurationen können anfangs auch
nur mit der vom Kunden benötigten Anzahl von Ein- und Ausgängen bestückt und später nach
Bedarf erweitert werden. gr
A+L Trockneranlagen
Hohe Leistungen und klimabewusste
Energiekonzepte stehen bei uns im
Vordergrund.
www.piovan.com
Im Kleinen genau
Breite Peripherie zur Plast
Miniblend V verbessert die Dosierung
Wittmann zeigt vielfältige Geräteserien
Platzsparend Das volumetrische
Dosier- und Mischgerät Mini­
blend V glänzt mit seinen Mischeigenschaften und bietet dabei eine
konstant hohe Dosiergenauigkeit.
Es wird direkt auf dem Einzugsflansch der Verarbeitungsmaschine montiert und benötigt dadurch
nur wenig Platz in der Produktionshalle.
Die Scheibendosierung mit dem
Miniblend V ermöglicht echte
Volumendosierung und garantiert
damit eine hohe Dosiergenauigkeit
– selbst bei sehr kleinen Dosiermengen. Drei verschiedene Scheibengrößen sowie Dosiermodule
aus verschiedenen Materialien,
beispielsweise aus Edelstahl oder
Glas, und spezielle verschleißfeste Scheiben für harte und abrasive Materialien stehen zur Verfügung. Die Module können schnell
und einfach ausgewechselt werden
und erlauben so schnelle Farbwechsel im Produktionsalltag.
Das Miniblend V ist für die Dosie­
rung von frei und normal fließendem Material und Mikrobatch
ausgelegt. Das Gerät kann über
die volumetrischen Motan-Steu-
'Ƶŵŵŝͻ^ŝůŝŬŽŶͻdW
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Rheinische Str. 41 · 42781 Haan · www.amboss-langbein.de
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erungen Volu MC oder Volunet
MC (mit Ethernet-Schnittstelle)
bedient werden. gr
21.04.2015 12:40:40 Uhr
silo
www.motan-colortronic.com
silo
Volumetrischer Dosierer und
Mischer: Der Miniblend V
Foto: Motan-Colortronic
Konstante Prozessluft durch
zwei Trockenmittelpatronen:
Drymax E30 Foto: Wittmann
Komplettes Messeprogramm:
MAS 2-Schneidmühle mit offenem Rotor Foto: Wittmann
Komplettprogramm Neben den in
sowie ein gravimetrisches Dosiergerät des Typs Gravimax G14, bei
dem zur Dosierung hochpräzise,
verschleißresistente Edelstahlventile zum Einsatz kommen. Eine
Vorstellung verschiedener Durchflussregler sowie eine M7.3-Demosteuerung für die Zentralförderanlage runden das Programm
ab.
Und zwei Beispiele aus dem Mühlenprogramm der WittmannGruppe werden ebenso vorgestellt.
Dies sind eine Zahnwalz-Beistellmühle des Typs Minor 2 und eine
Schneidmühle des Typs MAS 2
mit offenem Rotor. gr
die Spritzgießmaschinen integrierten Robotern und Peripheriegeräten stellt Wittmann Battenfeld
zur Plast in Mailand auch eine
breite Palette an Peripheriegeräten
als Stand-alone-Lösungen vor.
So werden auf der Ausstellung
Trockner der Typen Drymax E
und G zu sehen sein, die mit zwei
Trockenmittelpatronen ausgestattet sind und daher kontinuierliche
Prozessluft und konstante Trockenluftqualität für die Trocknung von Kunststoffgranulat
liefern. Zudem wird ein Einzelfördergerät der Serie Feedmax S3
Net mit Fernbedienung gezeigt
www.wittmann-group.com
flexible silo
container
• Füllstandmesstechnik
• PC-Visualisierung
• Trockenluftüberlagerung
• Silofilter
• Absaugkästen
• Austragshilfen
• Komplettmontage
• Transport
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Siloanlagen Achberg GmbH l Baind 20 I DE-88147 Achberg
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K-ZEITUNG DIGITAL
20 8. Mai 2015 | Ausgabe 9
Newsletter:
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Weiteres Rekordjahr für Haitian
1
Unternehmen – Der weltweit größte Spritzgießmaschinenbauer war
auch 2014 wieder Haitian: Das chinesische Unternehmen hat seinen Umsatz im
vergangenen Jahr um 5 % auf 7,56 Mrd.
CNY (chinesischer Yuan Renminbi; circa
1,12 Mrd. EUR) gesteigert – und damit den
österreichischen Konkurrenten Engel
auf den zweiten Platz verwiesen.
Die wichtigsten Nachrichten kommen zu Ihnen
Insgesamt konnte Haitian 2014 wieder rund
27.000 Maschinen ausliefern. Der Nettogewinn nach Steuern konnte um 8,2 % auf
1,305 Mrd. CNY erhöht werden. Das Exportgeschäft ist um 13,1 % gewachsen und erreichte ein neues
Rekordniveau mit 2,331 Mrd. CNY. Hauptgrund hierfür sind gestiegene Marktanteile in den USA, Korea
und Thailand, in denen zweistellige Wachstumsraten verzeichnet werden konnten. …
Wittmann knackt die 300-Millionen-Euro-Marke
2
Unternehmen – Die Wittmann
Gruppe hat 2014 erstmals mehr als
300 Mio. EUR Umsatz erzielt. Die Österreicher fuhren mit 304 Mio. EUR 7 % mehr
ein als im Jahr zuvor. Auch im laufenden
Jahr sei die Nachfrage vor allem nach
großen Spritzgießmaschinen, Automatisierung und Temperiertechnik hoch: Der
Auftragseingang liegt mehr als 20 % über
dem des Vorjahres. Deshalb vergrößert
das Unternehmen seine Produktions­
kapazitäten massiv an mehreren Standorten.
„Vor allem die Nachfrage nach unseren Großmaschinen ist sehr groß“, freute sich Geschäftsführer Michael Wittmann. …
Carbon serienmäßig im neuen BMW 7er
3
Automotive – Der Einsatz voncarbonfaserverstärkten Kunststoffen (CFK) in der Automobilbranche
schreitet weiter voran. So werden CFK
mit Carbonfasermaterialien der SGL
Group jetzt serienmäßig im neuen BMW
7er eingesetzt.
Mit dem Markforged Mark One-3D-Drucker können Kohlefasermaterialien, Kevlar,
Glasfasermaterialien und Nylon verarbeitet werden. Ausgestattet mit einem CFFDruckkopf sowie einem FFF-Druckkopf können sehr robuste Compositebauteile in 3D gedruckt werden,
die teils wesentlich höhere Festigkeiten aufweisen, als dies mit herkömmlichen Kunststoffmaterialien
möglich wäre. …
Arburg-Prozesskette ein Hannover-Messe-Highlight
4
Spritzgießen – Als ein Exklusivpartner der diesjährigen Hannover
Messe demonstrierte Maschinenbauer
Arburg die Individualisierung der Großserienproduktion. Die dargestellte Prozesskette stand ganz im Zeichen von
Industrie 4.0 und bildete einen zentralen
Anlaufpunkt der Additive Manufacturing
Plaza.
Auf der Hannover Messe 2015 kamen bei
Arburg zwei Welten zusammen: die der
additiven Fertigung und die des Spritzgießens. Wie das geht, zeigte der Maschinenbauer als Exklusivpartner der „Additive Manufacturing Plaza“, der neuen Sonderschau der Leitmesse
„Digital Factory“. …
Schwerer Roboter rücksichtsvoll
5
Hilfstechnik – Grün statt gelb: Mit
einem starken kollaborativen Roboter hat Fanuc Deutschland GmbH während der Hannover Messe auf sich aufmerksam gemacht. Der grüne Kollege
nimmt menschlichen Kollegen direkt
schwere Lasten ab.
Das Modell mit der Typenbezeichnung CR35iA hat eine Traglast von 35 kg. Damit
sind kollaborative Roboter nicht länger mit
Leichtbaurobotern gleichzusetzen. Bei einer
Traglast von 35 kg kann der CR-35iA für
ernsthafte industrielle Prozesse in der Produktion eingesetzt werden. Fanuc hat auf
der Hannover Messe 2015 erstmals einen
kollaborativen Roboter ausgestellt. …
Dreimal pro Woche (Montag, Mitt-
woch und Freitag) verschickt
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In ihm enthalten sind die wichtigsten Nachrichten und Trends
der Branche sowie spannende
Technologie- und Anwendungsbeispiele. Lassen auch Sie sich von
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einen Überblick zu verschiedenen
Produktionsverfahren, den neuesten Trends und Produkten sowie
zu Highlights aus der Kunststoffund Kautschukbranche.
Crossmedial
Als crossmediale Erweiterung zu
den bestehenden Produkten der
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Interessierte sind dazu eingeladen
mitzumachen. Sollten Sie Anregungen zu Videothemen haben,
geben Sie uns gerne Bescheid
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werden Sie hier über unsere Neuveröffentlichungen auf YouTube
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Philipp Lubos
Zuständig für den Bereich
PET-Systeme
TECHNOLOGIE
PET-SYSTEME
0821 319880-51
[email protected]
8. Mai 2015 | Ausgabe 9 21
Entwicklungen im Polyesterrecycling
Im März hat Gneuß zum Open House nach Bad Oeynhausen eingeladen – über 150 Besucher verfolgten
Livevorführungen und Präsentationen zum Thema Polyester-Recycling in der Kunststofftechnik
Fachtagung In Bad Oeynhausen
trafen Maschinen- und Anlagenbauer auf Rezyklierer und Techniker, um sich über den neuesten
Stand bei der Sammlung, Auf­
arbeitung und Verarbeitung gebrauchter Polyesterflaschen zu
informieren. Das PET-Recycling
Forum (PRF) zog Vetreter aller
Bereiche der Branche an.
Recycling in China
Dr. Ulrich Thiele von Polyester
Technology berichtete über den
Stand der Polyesterrecycling­
industrie in China. Mit einer Sammelrate von über 90 % werden laut
dem Experten in China knapp
3 Mio. t gebrauchte PET-Flaschen
gesammelt. Zusammen mit weiteren 2 Mio. t importierter Abfallflaschen und 1,4 Mio. t Abfällen
aus der Polyester-Faserherstellung
werden laut Prof. Thiele in China
weit über 6 Mio. t Polyester-Rezyklate vor allem zu Fasern und
Filamenten verarbeitet.
Entwicklung des
Weltmarktes
Ein Überblick zur Marktentwicklung bei Polyesterherstellung und
-recycling im Weltmaßstab mit
Fokus auf Westeuropa wurde von
David Swift von PCI gegeben.
Danach sind vor allem in Westeuropa und den USA noch erhebliche Potenziale, die gegenwärtigen Sammelraten von etwa 30 %
in den USA und knapp 55 % in
Westeuropa zu verbessern und
damit das Aufkommen an gesammelten PET-Flaschen weiter zu
steigern. So könnte auch der derzeit niedrige Auslastungsgrad der
Recyclinganlagen von unter 75 %
angehoben werden.
Hauptaugenmerk der besseren
Wirtschaftlichkeit und höheren
Energieeffizienz, die sich in speziellen Prozessabläufen wie etwa
der Nassvermahlung des Ausgangsmaterials dokumentiert.
Herstellung von
PET-Flakes
Verfahren zum
chemischen Recycling
Erstmals beim PRF präsentierten
zwei Anlagenbauer ihre Verfahren
zum chemischen Polyesterrecycling. Dr. Meinolf Kersting von
Uhde Inventa Fischer stellte den
Flake-to-Resin-(FTR-)Prozess vor,
bei dem vorgereinigte PET-Flakes
aufgeschmolzen, entgast, mit Glykol teilweise abgebaut (partielle
Glykolyse), fein filtriert und das
so gewonnene Glykolysat dem
Oligomerstrom vor Eintritt in den
Polykondensationsreaktor zugemischt werden. Laut Dr. Kersting
können so bis zu 50 % Rezyklat
der Repolykondensation zugeführt werden.
Dr. Dirk Karasiak von Aquafil
Engineering stellte den Ever-PET-
Betriebsamkeit beim Open House Foto: Gneuß
Prozess vor. Hier werden die PETFlaschenabfälle mit Ethylenglykol
zum Monomer BHET abgebaut,
dieses wird raffiniert und danach
der Polykondensation zugeführt.
Der Prozess ist dafür ausgelegt,
bis zu 100 % Rezyklat zu verarbeiten.
Sortierung
Bei allen Recyclingverfahren müssen die gesammelten PET-Flaschen zuerst sortiert, intensiv
gereinigt und alle fremden Anhaf-
tungen entfernt werden. Eine Basistechnologie dafür ist die Sortierung. Spezialisiert auf diese
Sortierverfahren hat sich die Firma Se-So-Tec. Michael Perl, der
den Bereich Recycling-Sorting
führt, berichtete über Innovationen und Standards bei der Sortierung von Flaschen mit dem „VariSort“ System, die am Anfang der
Aufarbeitung stattfindet, und der
Sortierung der gewaschenen
Flakes am Ende des Prozesses
unter Verwendung des S+S FlakePurifiers.
Ebenfalls der Sortierung der gewaschenen PET-Flakes hat sich die
Firma Unisensor gewidmet. Jan
Meyer von Unisensor SensorSysteme erläuterte die Ultra-HighSpeed-Laser-Spektroskopie, die
im Powersort-System von Unisensor angewendet wird und die eine
effiziente und selektive Abtrennung einer Vielzahl von Störstoffen erlaubt.
Dem Gesamtprozess zur Herstellung reiner PET-Flakes widmete
sich Werner Herbold von Herbold
Meckesheim. Dabei galt sein
Die Verarbeitung der gereinigten
PET-Flakes zu Film, Fasern, Filamenten oder Verpackungsbändchen erfolgt immer über einen
Aufschmelzprozess. Als vorteilhaft für diesen Prozessschritt
haben sich laut Gneuß Mehrwellenextruder mit Vakuumentgasung herauskristallisiert.
Etabliert am Mark sei das Multi
Rotation System (MRS) von Gneuß
Kunststofftechnik, das von Dirk
Nissen besprochen wurde, wobei
das MRS mittlerweile als Kernkomponente für eine ganze Reihe
von Anwendungen wie Gießfilm,
Fasern, Multifilamenten oder
Granulat fungiert.
Interessenten können die Vorträge als CD gegen eine Bearbeitungsgebühr von 80 EUR bei Dr.
Thiele­Polyester-Recycling bestellen. pl
www.gneuss.de
www.polyester-technology.com
Weltneuheit taucht ab
Ein deutscher Getränkehersteller bringt das U-Boot in die Flasche – verpackt hat es Greiner
Trendgetränk Bei einem U-Boot
Beim Öffnen löst sich der kleine
Behälter im Inneren, sinkt in die
Flasche und gibt seinen hochprozentigen Inhalt frei Foto: Greiner
handelt es sich klassischerweise
um ein motorisiertes Unterwasserfahrzeug. An der Bar ist es aber
ein mit hochprozentigen Spirituosen gefülltes Schnapsglas, das in
einem Glas mit Limonade versenkt
wird. In Clubs, Bars oder Szenebetrieben, in denen Getränke oft
nur in Flaschen ausgeschenkt
werden, gab es bisher keine Möglichkeit, ein U-Boot zu bestellen.
Das Unternehmen U-Boot Getränke hat gemeinsam mit Greiner
Packaging einen Verpackungs­
ansatz entwickelt, der dem Namen
Mixgetränk alle Ehre macht.
Das System besteht aus einer Innenflasche und einer Außenflasche, beide aus PET. Der spritzgegegossene Deckel ist aus PE-HD.
Die Dekoration der Außenflasche
erfolgt im Siebdruck mit UVtrocknenden Farben, der Verschluss wird im Tampondruck
bedruckt. Die Flaschen beinhalten
30 ml Spirituose und 140 ml Limonade.
Seit Dezember 2014 ist die Verpackungslösung mit einem Teil Limonade und einem Teil Alkohol
auf dem Markt, die das klassische
U-Boot-Erlebnis auch ohne Gläser
gewährleistet. „Wir haben ein
Flasche-in-der-Flasche-Konzept
entwickelt. Beide Flaschen werden
mit dem gleichen Verschluss verschlossen, beim Aufschrauben
entformt sich die kleinere Innenflasche – das U-Boot – aus dem
Verschluss und versinkt in der
größeren Außenflasche“, erklärt
Günter Ausserwöger, Head of Division Kavo. „Wir sind stolz auf
diese Verpackungslösung, zeigt sie
doch deutlich die Innovationskraft
von Greiner Packaging. Mit der
neuartigen Verpackung können
U-Boot-Getränke erstmalig auch
als abgefüllte Fertigprodukte erworben werden.“
Erhältlich sind die U-Boot-Getränke in vier verschiedenen Ge-
schmacksrichtungen (Blue: Gletscherwasser-Likör mit Zitronenlimonade, Green: Kräuterlikör mit
Energy-Drink, Yellow: Wodka mit
Orangenlimonade, Orange: Wodka mit Energy-Drink). Neben
Big enough to innovate,
small enough to cooperate!
Kunststoff-Recycling nachhaltig und effizienter zu gestalten sowie
die Granulatqualität kontinuierlich zu optimieren gelingt nur mit ausgereifter
Technologie. Und mit dem Anspruch, wirklich alles für den Erfolg zu tun.
SIMPLY ONE STEP AHEAD
Besuchen Sie uns! 20. – 23. Mai, 2015 Stand 9.2B47
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Next Generation Recyclingmaschinen GmbH
www.ngr.at
Skigebieten setzen laut Greiner vor
allem Clubs und Discos auf die
neue Systemlösung. pl
www.uboot-getraenke.de
www.greiner-gpi.com
TECHNOLOGIE
PET-SYSTEME
22 8. Mai 2015 | Ausgabe 9
Ein alternatives Fass
Quadrant CMS und Dispack entwickeln neues Einwegbierfass aus PET
faserverstärktem PA. Beide werden
im Spritzguss hergestellt. Das
System ist als kosteneffektive und
leicht zu transportierende Alternative zu Mehrwegstahlfässern
gedacht. Insbesondere soll der
Kapitalbedarf mit dem Einsatz der
neuen Fässer erheblich sinken.
Orientierung an
Metallfässern
Das Dolium-PET-Fass Foto: Quadrant
Getränke Quadrant Creative Mol-
ding & Systems (Quadrant CMS)
unterstützt Dispack Projects bei
der Entwicklung und Herstellung
eines PET-Fasses für Bier. Das
Dolium genannte Einwegfass verfügt über ein Ventilsystem und
Trage- und Schutzringe aus glas-
Die Fässer sind mit 20 und 30 l
Fassungsvermögen erhältlich.
Dispack orientierte sich bei der
Entwicklung des Ventilsystems an
den vier populärsten Metallsystemen am Markt. Eine entsprechende Lösung aus Kunststoff musste
Anforderungen an den Schutz des
Inhalts, die Gewährleistung der
Nahrungsmittelsicherheit und
zahlreiche technische Kriterien
der Getränkeindustrie erfüllen.
In diesen Bereichen durften die
Fässer denen aus Metall nicht
nachstehen. Gleichzeitig sollten
sie ohne zusätzliche Modifikationen an herkömmliche Zapfanla­
gen anschließbar sein. Jan Claes,
Account Manager bei Quadrant,
erklärt, man habe gleichzeitig
innovativ und konservativ bei der
Entwicklung vorgehen müssen.
Zum einen handelte es sich um
Der Anschluss (l.) und das Sicherheitsventil Fotos: Quadrant
ein neues Produkt, zum anderen
musste es in die bestehende Anlage integrierbar sein. Außerdem
sollte das Fass mindestens so gut
und sicher zu handeln sein wie
eines aus Metall. Aus diesem
Grund wurde ein fortschrittliches
Sicherheitsventil eingebaut.
Vier Systeme zur
Auswahl
Für das Dolium-Fass sind vier
verschiedene Anschlusssysteme
erhältlich. Damit kann es laut
Hersteller an fast alle herkömmlichen Zapfanlagen angeschlossen
werden. Dies sei ein Vorteil gegenüber anderen Einweg-PET-Fässern, die oft eine Investition in
neue Anschlusssysteme erforderten.
Bei der Entwicklung der Anschlüsse sei man besonders sorgfältig
vorgegangen. Man habe mit CAD
entwickelt und anschließend zunächst ein Prototypenwerkzeug
mit nur einer Kavität gebaut, um
das Design zu testen.
Stabile Halteringe
Die ebenfalls aus glasfaserverstärktem PA bestehenden Halteringe oben und unten am Fass sind
laut Hersteller so gestaltet, dass das
Fass vertikal oder horizontal verwendet und transportiert werden
kann. Es bestehe keine Notwendigkeit für eine zusätzliche Schutz-
abdeckung. Durch die Ringe lassen sich die Fässer auch stapeln.
Albert Wauters, Gründer von Dispack: „Dolium Einwegfässer bieten einige gewichtige Vorteile
gegenüber Mehrwegfässern aus
Stahl. Brauer müssen keine Pools
teurer Mehrwegfässer für eine eher
geringe Zahl von Durchläufen
vorhalten.“ Bei dem Einwegfass
entfällt der Rücktransport, was
vor allem den Einsatz über größere Distanzen rentabler mache.
Bei Dispack ist man zuversichtlich
und rechnet mit steigenden Verkaufszahlen für das Fass. Man sei
jederzeit auf eine Steigerung der
Produktion vorbereitet. pl
www.dolium.be
www.quadrantplastics.com
Effizient und flexibel
Rohrträger mit PET-Kern
Greiner Packaging stellt die Kavoblow-Technologie vor
Armacell hat den Armafix Rohrträger weiterentwickelt
Verpackungstechnik Spritzstreck-
blasen zählt in der Kunststoff­
industrie zu einem der gängigsten
Verfahren zur Herstellung von
Hohlkörpern. Gearbeitet wird
dabei in zwei Varianten. Beim EinStufen-Verfahren werden die Preforms sofort nach dem Spritzvorgang aufgeblasen. Beim ZweiStufen-Verfahren hingegen werden die Vorformlinge nach dem
Spritzvorgang abgekühlt und
gelagert. Anschließend werden
diese in einem zweiten Produktionsprozess wieder erhitzt und
aufgeblasen.
Jahrelange
Entwicklung
Greiner Packaging zählt eigenen
Angaben zufolge vor allem im
Bereich des Ein-Stufen-Verfahrens
zu den Vorreitern. In Zusammenarbeit mit Mould & Matic, einem
Unternehmen der Haidlmair
Group, arbeiteten die Kunststoffexperten seit 2009 daran, das
Verfahren weiterzuentwickeln
und effizienter zu gestalten – das
Ergebnis ist laut Greiner eine völlig neue Maschine mit dem Namen
Kavoblow.
„Die großen Vorteile des neuen
Verfahrens liegen in der hohen
Flexibilität gepaart mit höchster
Produktivität. Mit einer Kavoblow
können Verpackungen mit unrunden und außermittigen Mündungen sowie individuellen Farbgestaltungen in vielen Material­
varianten wie PET, PP und mehr
hergestellt werden. Die Bandbreite an Mündungsdurchmessern
erstreckt sich von ganz klein, zum
Beispiel für Spirituosen, bis hin
zu sehr großen Weithalsbehältern,
zum Beispiel für die Lebensmittelindustrie“, führt Günter Ausserwöger, Head of Division Kavo,
aus.
Hohe Effizienz
Ein weiterer wesentlicher Vorteil
der Technologie liegt dem österreichischen Unternehmen zufolge
in der stark verbesserten Effizienz
und den dadurch im Vergleich zu
bestehenden Maschinenkonzepten geringeren Herstellungskosten. Preforms werden laut Greiner
mit Kavoblow mehrreihig linear
hergestellt. So können in kürzerer
Zeit mehr Fertigungsstücke erzeugt werden. Die Kavoblow Technologie ziele besonders auf das
Segment von Stückzahlen zwischen 5 und 20 Mio. ab und ver-
Die Kavoblow-Maschine verbindet
Flexibilität mit Produktivität Foto: Mould & Matic
eine die hohe Qualität einer EinStufen-Produktion mit der Effizienz, die bisher den Zwei-StufenSystemen vorbehalten war.
Vielfältige
Anwendungen
Kavoblow-Produkte finden sich
laut Hersteller bisher vor allem in
den Märkten Ketchup, Honig,
Marmelade, Saucen, Mundwasser
und Haushaltsreiniger. Es zeigen
aber auch immer mehr Kunden
aus anderen Segmenten wie etwa
Chemie, Kosmetik und Healthcare
Interesse an Verpackungskonzepten auf Basis dieser flexiblen und
effizienten Technologie. „Mit
Kavoblow bieten wir die optimale Technologie, um individuelle
Marktbedürfnisse zu erfüllen und
gleichzeitig hohe Produktivität zu
gewährleisten. Kundenspezifische
Special Editions sind kostengünstig realisierbar. Durch das EinStufen-Verfahren garantieren wir
höchste Qualität – Schlagmarken,
wie sie bei der Lagerung im ZweiStufen-Verfahren entstehen, gehö­
ren der Vergangenheit an“, betont
Ausserwöger abschließend. pl
www.greiner-gpi.com
Kältebrücken Der neue PET-Kern
wird laut Armacell zu 100 % aus
dem Rezyklat von PET-Flaschen
hergestellt, der Produktionsausschuss fließt zu 100 % wieder in
die Herstellung neuer PET-Blöcke
und die PET-Elemente können an
ihrem Lebensende zu 100 % erneut
rezykliert werden. Damit setzt
Armacell konsequent das „Cradle­
to Cradle“-Prinzip um. Während
beim Recycling häufig die Qualität des Produkts in der Regel gemindert werde, setze man bei
Armacell das Rezyklat für ein
hochtechnologisches Produkt ein.
PET weist laut dem Dämmstoffhersteller eine besonders positive
Ökobilanz auf. Das Material benötige bei seiner Herstellung über
60 % weniger Energie als PUR und
setze über 80 % weniger CO₂ frei.
Mit PET aus Rezyklat kann dies
sogar noch gesteigert werden: Das
Produkt verbraucht den Angaben
zufolge gegenüber herkömmlichen
PET-Schäumen 40 % weniger
Energie und verursache 30 % weniger CO₂.
PET als Dämmstoff
Die sehr guten Dämmeigenschaften von Schäumen auf Basis von
PET sind laut Armacell noch wenig bekannt. PET besitzt eine
geschlossenzellige Struktur und
eine niedrige Wärmeleitfähigkeit.
Mit einer Dichte von 100 kg/m³
sind PET-Segmente leichtgewichtiger als die bislang verwendeten
PUR-Kerne (140 bis 145 kg/m³),
gleichzeitig verfügt PET jedoch
Der neue Armafix Rohrträger ist umweltverträglicher und leistungsstärker als sein Vorgänger Foto: Armacell
über eine höhere Druckfestigkeit
als PUR und ist alterungsbeständig. Ein weiterer Vorteil des neuen PET-Materials besteht in der
Restflexibilität, wodurch die Gefahr des Brechens auf großen
Rohrdurchmessern extrem minimiert wird.
Das schwächste Glied
in der Kette stärken
Rohraufhängungen stellen eine
mögliche Schwachstelle bei
Dämm­a rbeiten dar. Wird die
Rohrleitung nicht thermisch von
der Rohraufhängung entkoppelt,
entstehen Wärmebrücken und es
kann zur Bildung von Tauwasser
kommen. Das führt zum einen zu
erhöhten Energieverlusten, zum
anderen steigen das Korrosionsrisiko und die Gefahr kosteninten­
siver Folgeschäden. Der Armafix
Rohrträger entkoppelt Rohrleitung und Befestigung thermisch
voneinander und bildet so zusam-
men mit der anschließenden
Arma­flex Dämmung ein den
Angaben zufolge langfristig sicheres Dämmsystem bei Kälteanlagen.
Wie Vergleichsberechnungen der
Firma Armacell gezeigt haben,
liefert Armafix nicht nur maximale Sicherheit, der Rohrträger
kann demnach auch einfacher,
sauberer und schneller als handelsübliche Schellen und Rohrträger installiert werden.
Der neue Armafix Rohrträger ist
in den Produktvarianten Armafix
AF, als halogenfreie Armafix NH
Version sowie als raucharmer Armafix Ultima Rohrträger erhältlich. Für den Einsatz auf Luftkanälen bietet Armacell zudem den
Armafix AF Flächenträger an. Im
System mit Armaflex Ultima erreicht der Rohrträger die Brandklasse BL –s1, d0 die beste Brandklasse für elastomere Dämmstoffe. pl
www.armacell.de
TECHNOLOGIE
PET-SYSTEME
8. Mai 2015 | Ausgabe 9 23
PET-Kompetenz für China
KHS Corpoplast investiert in den chinesischen Wachstumsmarkt,
um Service zügiger vor Ort anzubieten
Die Hy PET HPP5 kann mit Modul auch Barriereverpackungen herstellen Foto: Husky
des Hamburger PET-Competence
Centers nun auch in China zur
Verfügung.
10.000 Projekte
Aufbauend auf einer in 40 Jahren
gewonnenen PET-Kompetenz mit
nahezu 10.000 bewerteten Flaschenprojekten, koordinieren die
Bottles & Shapes Experten in China ihre Arbeit in enger Abstimmung mit den Ingenieuren bei
KHS Corpoplast in Deutschland.
Das Ergebnis sei eine umfassende
und immer auf die komplette Linie ausgerichtete Beratung rund
um die PET-Flasche – inklusive
erster Designentwürfe für einen
gelungenen Marktauftritt.
Blasformenfertigung
kommt demnächst
PET-Competence Center in Suzhou Foto: KHS
Technikum Die Kunden in China
sollen zukünftig von den Design-,
Labor- und Abmusterungserfahrungen der Hamburger PET-Experten vor Ort profitieren können.
„Die Wege werden deutlich kürzer,
Zeitbedarf und Kosten werden
reduziert und wir sprechen die
Landessprache: sehr gute Gründe,
um unser 40-jähriges PET-Knowhow mit eigenem Labor und Flaschendesign nun auch in China
anzubieten“, so Frank Haesen­
donckx, Leiter Technik bei KHS
Corpoplast.
Kompletter Service
Verantwortlich für das Bottles &
Shapes-Programm bei KHS in
Schanghai sind Leo Zhang und
David Gropmann. Neueste Labor­
technik, eine Serie-IV-Labormaschine und ein Flaschendesignprogramm auf der Höhe der Zeit
stehen quasi wie ein Spiegelbild
„Wir sind froh und stolz, dass wir
nun mit Bottles & Shapes einen
zentralen Kundenwunsch professionell hier vor Ort anbieten“, sagt
Geoffrey Chan, Managing Director
KHS Corpoplast Trading Shanghai.
„Zeitzonenunterschiede und
Sprachprobleme sind kein Thema
mehr. Unsere Kunden wissen das
sehr zu schätzen, und wir werden
unser Vor-Ort-Angebot ständig
ausbauen. Eine Blasformenfertigung in China ist bereits vereinbart
– nach den strengen Standards und
Vorgaben der KHS.“ pl
www.khs.com
Gleichbleibende Qualität
Sidel hat mit Intelliblower ein System im Programm, das für
exakte Dosierung der PET-Mengen sorgt
Konstanz Sidel bietet das selbstre-
gulierende Streckblassystem Intelliblower an. Es sorgt den Angaben zufolge unabhängig vom
Flaschengewicht für eine konstante Flaschenqualität und -festigkeit.
Die Parameter der Vorblasphase
beeinflussen die endgültige Ma-
mit minimalen Variationen zu
gewährleisten.
Abweichungen ermitteln
und korrigieren
Prozessabweichungen werden
schon beim Blasen der Flasche
ermittelt und korrigiert. Auf einer
Flasche. An kritischen Stellen erfolgt die Justierung in der Vorblasphase. Diese reaktionsfähige Prozessregulierung werde durch eine
dezentrale und reaktive Automatisierung mit einem schnelleren
und besseren Informationsaustausch ermöglicht. Bis zur Freigabe der Korrektur werden auf der
Blasstation nur fünf Flaschen
produziert. Den Herstellern bringe die Selbstregulierung mehr
Qualität mit weniger Tests und
Kontrollen.
Selbstregulierung
der Blaskurve
Die Prozesswerte werden grafisch dargestellt Foto: Sidel
terialverteilung besonders stark.
Da die Sidel-Technologie Intelliblower diese Parameter kontrolliert und nicht nur die Erhitzung
reguliert, kann sie die Gleichmäßigkeit und Qualität besser beeinflussen, so der Hersteller. Das
System sei selbstregulierend und
die Streckblasprozesse werden
automatisch angepasst, um eine
gleichmäßige Materialverteilung
herkömmlichen Produktions­
anlage entstehen Abweichungen
bei der Materialverteilung auf den
Flaschen oft durch den falschen
Blasdruck einer einzelnen Blasstation, durch fehlerhafte Komponentenkalibrierung oder durch
abgenutzte mechanische Teile.
Sidels System vermeidet diese Abweichungen durch die Analyse und
Kontrolle der Blaskurve auf jeder
Automatisch reguliert werden
Vorblasstart, Vorblasmenge und
Vorblasdruck. Der Bediener definiert den Streckblasprozess anhand der technischen Spezifikationen der Flasche. Mit diesen
Parametern wird die VorblasReferenzkurve definiert. Dann
wird die tatsächliche Blaskurve
jeder Blasstation während der
Flaschenproduktion systematisch
überwacht. Weicht sie von der
Referenzkurve ab, wird eine auto­
matische Korrektur ausgelöst.
Laut Sidel kann Intelliblower die
Abweichung der Materialmenge
gegenüber einer Anlage ohne
Selbstregulierung halbieren. pl
www.sidel.de
Barriere zum Nachrüsten
Husky bietet ab sofort für sein Hy PET HPP5-System ein Modul
zur Integration einer Barriere an
PET-Preforms Der kanadische Her-
steller von SpritzgießsystemenHusky erweitert sein Angebot.
Schrittweise soll weltweit ein Barrieremodul für die Spritzgießmaschine Hy PET HPP5 eingeführt
werden. Das System zur Herstellung von PET-Preforms ist laut
Hersteller branchenführend.
Hohe Variabilität
Mit dem Modul kann demnach
eine große Bandbreite mehrlagiger
Preforms hergestellt werden. Auch
sehr geringe Anteile des Barrierematerials von unter 3 % seien
möglich. Im Vergleich zu anderen
Systemen seien dabei Materialeinsparungen von bis zu 50 % möglich.
Außerdem werde die Verfügbarkeit des Systems erhöht.
Damit eröffne sich für Verpackungshersteller die Möglichkeit,
auch Produkte in PET zu verpacken, die eine Barriereverpackung
benötigen. Auch gegenüber PEHD, Karton, Metall und Glas sieht
Husky Vorteile.
Die Menge an Barrierematerial
kann genau dosiert werden. Das
eröffnet den Kanadiern zufolge
eine hohe Flexibilität, da etwa
saisonal unterschiedlichen Anforderungen an die Barriereeigenschaften einer Verpackung so
Rechnung getragen werden könne.
„Mit diesem System wird PET für
unsere Kunden für eine Vielzahl
zusätzlicher Produkte als Verpa-
ckungsmaterial interessant“, so
Robert Domodossola, Vice President of Engineering and Business
Development bei Husky. „Mit
unserer Barrieretechnologie könne sie ihr bestehendes Geschäft
erweitern oder in neue Marktbereiche vordringen.“
Kostengünstige
Integration
Die Nachrüstung der Hy PET
HPP5 mit dem Barrieremodul ist
laut Husky einfach und kostengünstig realisierbar. Die Preforms
können weiter auf den bestehenden Linien aufgeblasen und befüllt
werden. pl
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WORLD OF PLASTICS
28 8. Mai 2015 | Ausgabe 9
Hunderollstuhl aus dem 3D-Drucker
Fahrgestell mit 3D gedruckter Brustschale erfüllt die besonderen Anforderungen eines wachsenden Hundes mit Behinderung
3D-Druck Hündin Luisa wurde
anzufertigen, dass es dem Körperbau eines Welpens sowie eines
erwachsenen Hundes gerecht
wird. Luisa sollte sich so früh wie
möglich an ihre Ersatzbeine gewöhnen.
Abhängig von Luisas Wachstum
kann der Rollstuhl mit neuen
Druckteilen angepasst werden. Die
belastbare und dennoch leichte
Brustschale wurde mit dem Großraumdrucker Multirap M420
gedruckt, da der Welpe zu einem
großen Hund heranwachsen wird
und daher die nötige Festigkeit für
schnelle und dynamische Fortbewegung sichergestellt werden
musste.
ohne Vorderbeine geboren und
erobert jetzt dank eines Rollstuhls
aus dem 3D-Drucker die Welt. Das
Hundemädchen kann sich ohne
Laufhilfe nur robbend und hüpfend fortbewegen. Florian Rapp,
Mitarbeiter beim 3D-Druckerhersteller Multec und Masterstudent
der Fahrzeugtechnik, erfuhr über
den Pro Tier e.V. vom Schicksal
des Welpen.
Anatomisch anpassund verstellbar
In Zusammenarbeit mit Karin
Bufe, Masterstudentin der Medizintechnik, wurde ein Fahrgestell
mit gedruckter Brustschale entwickelt, das den besonderen Anforderungen eines wachsenden
Hundes gerecht wird: anatomisch
anpass- und verstellbar.
Heute genießt die kleine Luisa mit
ihrem Rolli ihre neue Bewegungsfreiheit bei ihren Ausflügen. Für
Hunde mit ähnlichen Handicaps
stellt Multec die variable Konstruktion als Open-Source-Kit der
Öffentlichkeit zur Verfügung.
Der Start ins Leben war für Hündin Luisa doppelt schwer. Luisas
Mutter lebte als Streunerin in
Italien und brachte die Kleinen auf
einem Grundstück zu Welt, wo sie
nicht willkommen waren. Mitglieder des Pro Tier e.V. bewahrten
die Mutter mit den fünf Welpen
vor dem Erschießen und stellten
fest, dass ein Hundemädchen anstelle von Vorderbeinen nur win-
Gesamtkonstruktion
als Open Source
Der Hunderollstuhl aus dem 3D-Drucker ersetzt Luisa die Vorderbeine Foto: Multec
zige Stummel hat. In Deutschland
wurde die Hundefamilie von einer
Pflegestelle des Tierschutzvereins
aufgenommen, um ihr ein sicheres
Leben zu ermöglichen. Luisa hat
inzwischen ein liebevolles Zuhause gefunden: Das Multec Gründungsteam Petra Rapp und Manuel Tosché, die selbst erfahrene
Hundebesitzer sind, hat den Wel-
pen adoptiert. Hier bereichert
Luisa die Familie und kann bald
mit Hundedame Hopi um die
Wette laufen und toben.
Ein Hunderollstuhl,
der mitwächst
Bewegt von Luisas Schicksal begann das Multec Team sofort mit
der Entwicklung und Umsetzung
der Fahr- und Laufhilfe. Die anatomische Brustschale und tragenden Bauteile stellten den idealen
Einsatzfall für die Herstellung
mittels 3D-Drucker dar: kostengünstige Fertigung, leichte Bauweise, schnell und einfach zu
drucken. Eine besondere Herausforderung war, das Fahrgestell so
Das Ingenieurteam von Multec
entwickelte eine Gesamtkonstruktion, die nun als Open Source
jedem zur Verfügung steht, der
ebenfalls einem gehandicapten
Hund helfen möchte. Der Bauplan,
die Druckdateien und die Stücklisten können auf der Multec
Homepage heruntergeladen werden.
In Entwicklung sind inzwischen
weitere Handicaphilfen für Luisa,
deren Teile überwiegend mittels
3D-Drucker hergestellt werden.
Dazu gehören eine Tragehilfe und
ein Schutz für die Stümpfe.
Die Multec GmbH ist auf die Entwicklung und Herstellung von
3D-Druckern spezialisiert. 3DDrucker von Multec zeichnen sich
durch ihre dauerhafte Präzision
und stabile Konstruktion aus.
Das Gründungsteam Petra Rapp
und Manuel Tosché, beide
Maschi­nenbauingenieure, stellen
höchste Ansprüche an ihre eigenen Entwicklungen und setzen
Komponenten aus dem professionellen Maschinenbaubereich
ein. Die Bauteile werden überwiegend in Deutschland, möglichst
in der Region, hergestellt und
gefertigt.
In Bezug auf die Kunststoffe arbeitet Multec an der Entwicklung
umweltfreundlicher und gesundheitsunbedenklicher Materialien.
Die 3D-Drucker der Serie Multirap sind multifunktional und
erweiterbar. Sie erschließen dem
Anwender weitere Einsatzbereiche
wie Gravieren und Fräsen. gk
www.multec.de
Die Brustschale des Hunderollstuhls wurde mit dem Multirap
M420 von Multec gedruckt
Foto: Multec
Optimale Abfahrt ohne Abrieb
Fraunhofer Umsicht hat zusammen mit Partnern einen Werkstoff entwickelt, der gegenüber Sand verschleißfest ist und dank seiner
guten Gleiteigenschaften schnelle Dünenabfahrten ermöglicht
Mehr Fahrspaß dank verschleißfestem Werkstoff mit optimalen Gleiteigenschaften Foto: Fraunhofer UMSICHT
Tribologie Wüstendüne statt Ski-
piste, klingt aufregend. Aber bitte nur mit dem richtigen Equipment. Bisher verwendete Fortbewegungsmittel für Dünenabfahrten sind in der Regel für den
Wintersport angedacht oder selbst
konstruiert. Ihre Beschaffenheit
ist weder für eine sandige Oberfläche noch die dabei wirkenden
Reibungskräfte ausgelegt, die die
Abfahrt verlangsamen und das
Material verschleißen.
Fraunhofer Umsicht hat zusammen mit Partnern einen Werkstoff
entwickelt, der gegenüber Sand
verschleißfest ist und dank seiner
guten Gleiteigenschaften schnelle Dünenabfahrten ermöglicht.
Hierzu prüften Forscher des
Fraunhofer-Instituts für Umwelt-,
Sicherheits- und Energietechnik
(Umsicht) an einem eigens konzipierten Teststand verschiedene
Materialien unter realitätsnahen
Bedingungen auf Abrieb. Der
Wüstenschlitten kommt in Kürze
auf den Markt.
Sandboarding erfreut sich in Wüstengegenden wie dem Westen der
USA, im westlichen Südamerika,
Nordafrika und Arabien immer
größerer Beliebtheit. Was jedoch
fehlt, ist an die Verhältnisse vor
Ort angepasstes Equipment. Oft
ersatzweise genutzte Skier oder
Snowboards sind für Wüstendünen prinzipiell ungünstig, da beim
Gleiten über Sand andere Mecha-
nismen wirken als beim Gleiten
über Schnee und Eis. Während das
Gleiten auf kalten Flächen durch
eine dünne Wasserschicht zwischen beispielsweise Ski und
Schnee ermöglicht wird, gleitet ein
Ski auf Sand direkt auf dem Sandkorn – die Folge ist abrasiver Verschleiß: Abrieb und Furchungen.
Wachsschichten können den Abrieb zwar kurzfristig mindern,
müssen jedoch nach wenigen Abfahrten erneuert werden. Fraunho­
fer Umsicht hat zusammen mit der
KHW Kunststoff- und Holzverarbeitungswerk GmbH und der
Technischen Universität Ilmenau
einen Werkstoff entwickelt, der
gegenüber Sand verschleißfester
ist und so einen kontinuierlichen
Fahrspaß ermöglicht.
Vergleich von
geeigneten Materialien
Um einen Vergleich von potenziell geeigneten Materialien zu ermöglichen, entwickelten Forscher
von Fraunhofer Umsicht einen
Teststand (siehe Kasten), auf dem
Probekörper aus verschiedenen
Kunststoffen (unter anderem Poly­
ethylen, Polyamid, Polypropylen)
und Additiven getestet werden
können. „Mit dem Teststand können wir Reibwerte und Abrasion
auf Wüstensand messen und so
die Lebensdauer der hinsichtlich
Reib- und Gleiteigenschaften optimierten Werkstoffe abschätzen“,
erklärt Dipl.-Ing. (FH) Christina
Eloo, Gruppenleiterin Verarbeitungs- und Prüftechnik. „Die
Messungen für die Reibefläche des
Wüstenschlittens fanden bei verschiedenen Reibegeschwindigkeiten, Anpressdrücken, die das
menschliche Gewicht simulieren,
und Temperaturen statt.“ Um die
Versuche möglichst realitätsgetreu
durchführen zu können, nutzten
die Forscher Wüstensand aus der
Namib-Wüste als Reibepartner.
Im Anschluss wurden die Prototypen mikroskopisch auf Abrasionserscheinungen hin untersucht,
um wirkende Mechanismen zu
verstehen.
Der entwickelte Werkstoff ist robust gegen tribologische, mechanische und thermische Belastungen und kann als Gleitfläche wie
auch als Kufe an der Unterseite des
Schlittenkörpers verarbeitet werden. Der Schlitten ist so designt,
dass selbst nach einer intensiven
Nutzung noch eine genügend dicke
Reibschicht vorhanden ist, um die
Nutzung zu gewährleisten. sl
www.umsicht.fraunhofer.de
Teststand zur Ermittlung von Gleit- und
Verschleißeigenschaften von Werkstoffen
Mit dem Teststand kann jedes Material sowohl gegen Schüttgüter
(zum Beispiel Kunststoffpulver) als auch flächige Werkstoffe wie
Schleifpapier oder Kunstrasen auf Abrasion hin getestet werden.
Der zu testende Prüfkörper wird an einer Probenaufnahme befestigt
und mit definierter Gewichtsbelastung über das abrasive Medium
gefahren. Die Versuchslaufzeit lässt sich von wenigen Minuten auf
mehrere Stunden oder Tage ausdehnen. Während der gesamten
Versuchszeit wird das Gleitverhalten des Prüfkörpers aufgenommen.
Temperaturen bis 50 °C lassen sich im Teststand durch Infrarotlampen problemlos simulieren. Nach Versuchsende können an dem
Prüfkörper der Verschleiß bestimmt und zusätzlich die aufgetretenen
Verschleißerscheinungen optisch charakterisiert werden.
SPEZIAL
Verformungen im Blick
FACC und Colt integrieren
berührungslose Sensoren
Seite IV
beim Airbus A350
FLUGZEUGBAU
DIE ZEITUNG DER KUNSTSTOFF- UND KAUTSCHUKINDUSTRIE
WWW.K-ZEITUNG.DE
Große Teile greifen
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt zeigte auf der JEC 2015 ein innovatives
Greifersystem für sehr große, doppeltgekrümmte Faserverbundbauteile
Spezial zur AUSGABE 9
46. JAHRGANG
KURZ BERICHTET
Krempel zertifiziert nach DIN EN 9100
Seit Februar 2015 ist die Krempel-Group nach DIN EN 9100
zertifiziert. Der Zulieferer für die Luft- und Raumfahrtindustrie
hatte zuvor mehrere Millionen Euro in seine Compositeproduktion investiert. Die DIN EN 9100 definiert den Rahmen für
Qualitätsmanagementsysteme für Lieferanten der Luft- und
Raumfahrt­industrie. „Die Güte unserer Luft- und Raumfahrterzeugnisse basiert auf über 30 Jahren Erfahrung im Bereich
der Compo­sites. Dieses Know-how attestiert nun die DIN-EN9100-Zertifizierung. Somit spielen wir als mittelständisches
Familienunternehmen jetzt in der ,Champions League‘ der Branchengrößen mit“, sagt Carsten Scherff, der für Produktion und
Qualität zuständige Geschäftsführer bei Krempel. „Und das ist
wichtig für unser Ziel, neue Märkte in der Luft- und Raumfahrt
zu gewinnen.“ „Das Potenzial dafür spiegelt sich in der Entwicklung der Luft- und Raumfahrtbranche“, erklärt Jürgen Buchner,
Leiter des Krempel-Geschäftsbereichs Composites, und führt
fort: „Allein in Deutschland erreichte die Branche in den letzten
Jahren durchschnittliche Wachstumsraten von jährlich acht
Prozent. Ein starker Treiber ist die Zivilluftfahrt.“ mg
AUS DEM INHALT
Neue Designvielfalt im Flugzeug�������������������������������������������II
PMMA-Glas: Verzerrungsfreie Sicht beim Fliegen�������������III
Tausende Varianten in kürzester Zykluszeit�����������������������III
Prepregs ohne Kühlung��������������������������������������������������������III
Berührungslose Sensoren in
Strukturversuchen beim Airbus A350���������������������������������IV
EDITORIAL
Kunststoff trifft Luftfahrt
Besonders gut lässt sich die Entwicklung des Leichtbaus
am Beispiel des Flugzeugbaus darstellen, schließlich macht
sich hier jedes abgespeckte Kilogramm direkt und spürbar
in der Kerosinrechnung bemerkbar. Der selektive Einsatz
von Faserverbundkunststoffen ist schon lange gängige
Praxis im Flugzeugbau. Neu hingegen ist der starke Einsatz von Kohlenstofffasercomposites (CFK) als Werkstoff
für den strukturellen Leichtbau in der Luftfahrt. Boeing
und Airbus haben nun mit der Boeing 787, dem Dreamliner, und mit dem A350 XWB die ersten „Kunststoffflugzeuge“ gebaut. Beide besitzen als erste Verkehrsflugzeuge
einen Flugzeugrumpf aus CFK. Bei beiden ist mit einem
CFK-Anteil von mehr als 50 Gew.-% eine Grenze überschritten, die bislang von den Konstrukteuren nicht zu
überwinden war. Und die Auftragsbücher von Boeing und
Airbus für diese Flugzeuge sind prall gefüllt – allein bei
Airbus sind es 780 Stück, von denen erst zwei ausgeliefert
sind. Damit zeigen beide Hersteller, dass der Bedarf an
CFK in der Luftfahrt weiter zunehmen wird. Die Wirtschaftsvereinigung Composites Germany rechnet mit
einem Wachstum zwischen 8 und 13 % in den kommenden
Jahren. Für 2022 wird allein für Passagierflugzeuge von
einem CFK-Umsatz in Höhe von rund 6 Mrd. USD ausgegangen. Diese Entwicklung zeigt sehr deutlich: In der
Luftfahrt heißt es künftig: Ready for Take-off mit Kunststoff. mg
Greifersystem für große, doppeltgekrümmte Faserverbundbauteile in der Luftfahrt Foto: DLR
Projektforschung Die Herstellung
großer doppeltgekrümmter Faserverbundbauteile für die Luftfahrt
beinhaltet noch immer viele manuelle Prozessschritte, die zu geringer Reproduzierbarkeit, hohem
Prüfaufwand, notwendiger Nacharbeit bis hin zur verzögerten
Bauteilauslieferung führen können. Für eine genaue und schonende Verarbeitung des Kohlenstofffasergewebes hat das Zentrum
für Leichtbauproduktionstechnologie (ZLP) des DLR in Augsburg
unter anderem ein Greifersystem
entwickelt. Die mechanische
Struktur des Greifersystems verhält sich während der Verformung
ähnlich wie das zu verarbeitende
CFK-Material.
Druckkalotte des A350
Präsentiert wurde dieses System
dem Fachpublikum Mitte März
2015 auf der JEC in Paris. Dieser
im Projekt AZIMUT (Automatisierung zukunftsweisender industrieller Methoden und Technologien für CFK-Rümpfe) entwickelte Netzgreifer wurde ebenso gezeigt wie eine Druckkalotte, die
als Anwendungsfall dient und
gemeinsam mit Industriepartnern
in Originalgröße hergestellt
wurde.
Im Projekt Azimut kooperieren
industrielle Partner und das ZLP,
um die wirtschaftliche Fertigung
von CFK-Rumpfstrukturen entlang der gesamten Prozesskette zu
untersuchen. Ziel des Projekts mit
dem Verbundführer Premium
Aerotec ist es, CFK-Rümpfe für
die Luftfahrtindustrie kostengünstiger zu gestalten und deren
Produktion zu optimieren.
Die Ergebnisse wurden an zwei
Serienbauteilen validiert: an der
Druckkalotte des A350 und der
Cargodoor des A400M. Beide
Bauteile weisen eine Vielzahl an
Anforderungen und Konstruktionsmerkmalen auf, welche typisch
für die 3D-Geometrie und die
CFK-spezifischen Herstellungsproblematiken von Luftfahrtstrukturen sind.
Greifersysteme
und Harzinfusion
Die Automatisierung von Faserverbundfertigungsprozessen umfasst zwei Teilgebiete: die Erstellung der textilen Preform und das
Aufbringen des Vakuumaufbaus.
Beide Teilbereiche sind noch von
manuellen Arbeitsschritten geprägt. Die Herausforderung bei
der Preformherstellung besteht vor
allem im automatisierten Greifen,
Drapieren und Umformen der
textilen Faserwerkstoffe. Trotz
doppeltgekrümmter Oberflächen
wie zum Beispiel bei der Druckkalotte des A350 muss eine hohe
Positions- und Ausrichtgenauigkeit sichergestellt werden. Ziele
sind die Entwicklung und der Test
eines speziellen Greifsystems,
welches letztlich anhand eines
realistischen, industriellen Anwendungsszenarios bei Premium
Aerotec bewertet und validiert
werden kann.
Der präzise Vakuumaufbau ist im
nächsten Schritt entscheidend für
die spätere Bauteilqualität. Das
ZLP untersucht dafür die Harzinfusionsprozesse VARI und VAP,
um das Potenzial für Automatisierungslösungen aufzuzeigen. In
einem integrierten Ansatz sollen
auch das Vorbereiten und Einbringen von Hilfsstoffen automatisch
ablaufen. Das Zusammenspiel
aller Teilschritte bei komplexen
Luftfahrtstrukturen spart Kosten
und Zeit und erhöht die Prozessstabilität.
Integrierte
Qualitätskontrolle
Bei der Herstellung von Hochleistungs-CFK-Bauteilen ist eine
Qualitätskontrolle des ausgehärteten Bauteils unerlässlich. Im
Zuge des steigenden Automatisierungsgrads der Produktion wird
eine prozessbegleitende Qualitäts-
Bauteilprüfung gewonnenen Daten enthalten weitere wichtige
Informationen, die analysiert und
gespeichert werden müssen. Um
hier einen optimalen Wissens­
transfer in andere Abteilungen zu
schaffen, erarbeitet das ZLP ein
Konzept zur Onlinedatenspeicherung in real existierenden Prüfprozessen.
Zusammengefasst konzipiert das
ZLP im Projekt AZIMUT ganzheitliche Produktionsszenarien
zur automatisierten Herstellung
Versuch zur Ermittlung von Greifparametern Foto: DLR
sicherung zunehmend wichtiger,
um bereits während der vielfältigen Arbeitsschritte die Qualität
überwachen zu können und Abweichungen entgegenzuwirken.
Der Fokus für automatisierte
Prüfprozesse im Projekt AZIMUT
liegt auf der Vermessung der Ablage- und Orientierungsgenauigkeit der textilen Zuschnitte in
Form von Randkurvenvermessungen und Faserwinkelerkennung
auf doppeltgekrümmten Bauteilgeometrien. Die im Laufe einer
der Zielbauteile Druckkalotte und
Cargodoor. Das beinhaltet die
oben genannten Teilaspekte und
deren Verknüpfung in der multifunktionalen Zelle (MFZ), einer
großen Roboteranlage beim ZLP.
Durch die Integration der verschiedenen Arbeitsbereiche in die
MFZ und deren Optimierung
kann abschließend das Automatisierungspotenzial für typische
flächige Luftfahrtbauteile dargestellt werden. mg
www.dlr.de
Matthias Gutbrod
Zuständig für den Bereich
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8. Mai 2015 | Ausgabe 9
INTERVIEW
Neue Designvielfalt im Flugzeug
Sabic präsentierte auf der NPE viele neue Lösungen für die Luftfahrt
Werkstoffe Ein großer Teil des
NPE-Messestands von Sabic war
dem Thema Luftfahrt gewidmet.
Wir sprachen mit Kim R. Choate,
Market Director Mass Transportation im Bereich Innovative Plastics, über die neuen Möglichkeiten.
können sie gestalterische Lösungen umsetzen, die zuvor unmöglich waren.
: Zum Beispiel?
Choate: Raumteiler, die bislang aus
undurchsichtigem Kunststoff oder
: Herr Choate, wenn man sich
Ihren Messestand betrachtet,
könnte man glauben, die Zeit
des Einheitsgrau im Flugzeug ist
vorbei?
Kim R. Choate: Da haben Sie voll-
kommen recht. Wir haben viele
neue Lösungen mit verschiedensten Farben entwickelt, die es den
Designern erlauben, das Innere
der Flugzeuge für jede Fluglinie
in einem eigenen Erscheinungsbild und mit einem eigenen Farbkonzept zu gestalten. Jede Fluggesellschaft kann damit in den
Flugzeugen eine Umgebung schaffen, die ihrem eigenen Stil entspricht, in denen sich die Fluggäste wohler fühlen und die nicht
mehr den sterilen Eindruck eines
Krankenhauses vermitteln. Zusätzliche Möglichkeiten bieten die
von uns entwickelten transparenten Kunststoffe – ein Novum im
Flugzeugbau.
: Gibt es noch weitere Neuerungen, die für den Flugzeugbau
relevant sind?
Choate: Wir haben viele Gespräche
mit den Fluggesellschaften und
den Flugzeugherstellern geführt
und über deren Zukunftspläne
gesprochen. Dabei haben wir erkannt, dass derzeit die Herstellung
einzelner Komponenten oft viele
Schritte einer langen Wertschöpfungskette erfordert. So gibt es
Teile, für deren Herstellung bisher
14 Prozessschritte nötig sind.
Durch unser Know-how haben wir
aber den Überblick über den gesamten Prozess und alle dabei
auftretenden Probleme. Dadurch
haben wir es in einem konkreten
Fall geschafft, die Zahl der Prozessschritte von 14 auf 2 zu reduzieren, was gewaltige Auswirkungen auf die Effizienz hat. Wir sind
immer auf der Suche nach Wegen
zu einer schnelleren Fertigung,
niedrigeren Systemkosten und
einer kürzeren Entwicklungszeit.
: In welcher Beziehung?
Choate: Bislang gab es keinen trans-
parenten Kunststoff, der die hohen
Anforderungen der Flugzeughersteller erfüllen konnte. Vor etwa
einem Jahr ist uns aber der Durchbruch gelungen. Wir haben die
nötigen Zertifizierungen für unseren durchsichtigen Kunststoff
erhalten, und zwar für die höchsten Anforderungen, was unter den
Flugzeugdesignern eine regelrechte Euphorie ausgelöst hat. Plötzlich
einem Vorhang bestanden, können
in Zukunft durchsichtig sein. Die
Fluggäste können dadurch durch
das gesamte Flugzeug sehen, was
einen ganz anderen Raumeindruck vermittelt.
Transparente Kunststoffteile verändern zudem die Möglichkeiten
der Beleuchtung im Flugzeug. Aus
Sicherheitsgründen lässt sich kein
Glas einsetzen. Wir können jetzt
im Flugzeug aber Lösungen realisieren, die wie Glas aussehen,
jedoch aus unserem neuen, transparenten Kunststoff bestehen.
Kim R. Choate, Market Director Mass Transportation im Bereich Innovative Plastics von Sabic, neben dem neuen Flugzeugsitz, der
auf der NPE als Konzept vorgestellt wurde Foto: K-ZEITUNG
: Wie hat sich denn die Entwicklungszeit im Flugzeugbau
verändert?
Choate: Früher hat die Entwick-
lung eines neuen Flugzeugs neun
Jahre gedauert, aber heute muss
dies wesentlich schneller gehen.
Wir haben deshalb viel Arbeit
investiert, um die Entwicklung zu
beschleunigen.
Ein sehr gutes Beispiel ist unser
Konzept für einen neuen Flugzeugsitz. Früher waren etwa zwei
Jahre nötig, bis aus dem Design
eines neuen Flugzeugsitzes ein
produzierbares Konzept wurde.
Wir haben dies bei unserem neuen Flugzeugsitz in zwei Monaten
geschafft. Gleichzeitig ist es uns
gelungen, die Vielzahl von Einzelteilen, die früher auch noch
speziell für den 3D-Druck entwickelten Ultem 9085 Harz, das die
besonderen Anforderungen der
Flugzeughersteller beim Brandschutz erfüllt.
: Kommt dann das 3D-Drucken auch für die spätere Serienfertigung zum Einsatz?
Choate: Wir können klar erkennen,
dass der Einsatz 3D gedruckter
Bauteile in der Serienfertigung
zunimmt. Durch die extrem hohen
mechanischen Anforderungen an
Flugzeugsitze können wir aber
nicht den ganzen Sitz in 3D drucken, sondern nur einzelne Komponenten.
»Einsatz 3D gedruckter Bauteile nimmt zu« Kim R. Choate
aufwendig manuell montiert werden mussten, auf 15 Einzelteile zu
reduzieren.
: Wie ist so etwas möglich?
Choate: Eine wichtige Rolle bei der
Entwicklung des neuen Flugzeugsitzes für die Economy Class hat
der Einsatz des 3D-Drucks von
Bauteilen gespielt. Im Prototypenbau ist der 3D-Druck eine große
Hilfe. Früher musste man für die
Umsetzung einer neuen Idee ein
Werkzeug bauen, ein paar Teile
herstellen, dann das Werkzeug
ändern, neue Teile herstellen – und
dies immer wieder, bis das gewünschte Ergebnis erreicht war.
Heute druckt man diese Teile
einfach aus, was die Entwicklungszeit gewaltig nach unten gedrückt
hat.
Gedruckt wurde der Sitz mit einem
System von Stratasys aus unserem
Schon heute werden aber viele
Nichtstrukturteile von Flugzeugen mit 3D-Druck hergestellt, zum
Beispiel für die Luft- und Wasserführung. Diese Teile sind so komplex geformt, dass sie sich mit
traditionellen Methoden nicht
herstellen lassen.
Generell ist das 3D-Drucken im
Flugzeugbau durch die vergleichsweise geringeren Stückzahlen
unserer Überzeugung nach ein
sehr günstiger Weg zur Herstellung der Teile, denn inzwischen
sind auch die verschiedensten
Materialien verfügbar. gk
www.sabic.com
Mehr Fotos finden
Sie online
Code mit Smartphone und
entsprechender App anvisieren
Kunststoffpumpen für leichte Flieger
Effizient aus der Form
Schmelzkerntechnik ermöglicht Pumpengehäuse aus CF/PEEK für
die Luftfahrt. Die Lösung spart Kosten und Gewicht
Wasserbasiertes Trennmittel löst auch
große Epoxy-Teile leicht von der Form
Metallersatz Bei der Herstellung
von komplexen Pumpengehäusen
für die Luftfahrtindustrie lassen
sich Kosteneinsparungen von
mehr als 30 % und Gewichtseinsparungen von bis zu 50 % gegenüber herkömmlich zerspanten
Metallbauteilen erzielen. Das effiziente Produktionsverfahren,
einschließlich der Teilekonsolidierung, hat der niederländische
Spritzgießspezialist Egmond Plastic B.V. entwickelt, indem er seine
eigene Schmelzkerntechnik mit
kohlenstof f faser verstärktem
PEEK (CF/PEEK) von Victrex
kombiniert. So werden zum Beispiel gesonderte Lager überflüssig,
da diese nun in das Gehäusedesign
integriert werden können.
Pumpengehäuse für Anwendungen in der Luftfahrt besitzen
äußerst­komplexe Innengeometrien, die mit herkömmlicher
Spritzgießtechnik nicht zu formen
sind. Mit der Schmelzkerntechnik
lassen sich komplexe Hohlkörper,
Verteiler und Rohre herstellen.
„Unsere Technik in Kombination
mit Victrex CF/PEEK-Polymer
bietet zahlreiche Vorteile. Dazu
zählen Kostensenkung, verbesserte Fertigungsgeschwindigkeit und
darüber hinaus Gewichtsreduktion. Zusammen mit der Teilekonsolidierung ermöglicht diese
Kombination aus Technik und
Material das Design komplexer
Bauteile – und das weit über die
Möglichkeiten von Standard­
spritzguss und Metallverfahren
hinaus“, erklärt Richard Brandwijk, Geschäftsführer von Egmond Plastic B.V.
Deutliche Ersparnis
Pumpengehäuse aus CF/PEEK für Flugzeuge erzielen 50 % Gewichtseinsparung Foto: PTI Technologies
Diese Fertigung ermöglicht eine
80%ige Zeitersparnis gegenüber
spanabhebender Bearbeitung.
Sekundäre Bearbeitungsschritte
für Korrosionsschutz wie das Anodisieren können entfallen. Vorlaufzeiten lassen sich um 50 %
reduzieren. „In der Summe führen
diese Faktoren zu Kosteneinsparungen von mehr als 30 Prozent
pro Stück im Vergleich zum Metallpendant“, sagt Uwe Marburger,
Aerospace Business Development
Manager bei Victrex.
Für die Herstellung von kraftstoffführenden Bauteilen war bislang
Aluminium spezifiziert; aber ein
CF/PEEK-Polymer zeigt gegenüber Aluminium eine überlegene
Ermüdungsbeständigkeit. Gleichzeitig erfüllt der Werkstoff alle
Anforderungen für diese Anwendung. Dazu zählen etwa Steifigkeit, effektive FST-Eigenschaften
(Flammschutz, Rauchentwicklung, Toxizität) und Beständigkeit
gegen aggressive Chemikalien,
darunter die für diese Anwendung
wichtige Beständigkeit gegen Kerosin und die Hydraulikflüssigkeit
Skydrol. Die Größe der Bauteile
beträgt bis zu 30 cm × 30 cm ×
40 cm; der Prozess wird in der
Regel für Produktionsläufe von bis
zu 2.000 Teilen verwendet. mg
www.victrex.com
www.egmondplastic.nl
Wasserbasiert Mit Zyvax Takeoff
hat Chem-Trend ein neues wasserbasiertes, semipermanentes
Trennmittel speziell zur Herstellung von Komponenten für die
Luft- und Raumfahrtindustrie
entwickelt. Das Trennmittel ist
besonders geeignet für die Herstellung extrem großer EpoxyKomponenten und daher ideal für
den Einsatz im Flugzeugbau.
„In dem Maße, in dem der Bedarf
der Hersteller nach hochwertigen
Compositekomponenten steigt,
wächst auch die Nachfrage nach
geeigneten, hochwertigen Trennmitteln für diese Applikationen“,
erklärt George Barton, Senior
Business Development Director
für Composites bei Chem-Trend.
Mit Zyvax Takeoff können Komponenten leicht und ohne Beschädigung aus der Form entnommen
werden, was dazu beiträgt, die
Ausschussraten zu reduzieren. Das
neue Trennmittel ist einfach in der
Handhabung und überträgt sich
nur minimal auf das Formteil.
Dadurch werden Reinigungspro-
zesse vor einer eventuellen Nachbearbeitung ganz oder teilweise
überflüssig. Das spart Material,
Zeit und Geld.
Minimale Anzahl
an Beschichtungen
Das wasserbasierte Trennmittel
kann bei unterschiedlichen Temperaturen auf die Form aufgetragen werden, dadurch werden die
Stillstandzeiten zum Abkühlen
der Form im Vergleich zu lösemittelbasiertem Trennmittel reduziert. Um wirksam zu werden,
genügt eine minimale Anzahl an
Beschichtungen, mit kurzen Trockenzeiten zwischen dem Auftrag.
Zudem können mehrere Formteile ohne Neuauftrag des Trennmittels gefertigt werden. Das neue
Trennmittel ist besonders für das
Vakuumsackverfahren und Auto­
clave Moulding geeignet. In den
meisten Fällen wird kein Versiegler benötigt. mg
www.chemtrend.de
SPEZIAL
FLUGZEUGBAU
8. Mai 2015 | Ausgabe 9
III
Verzerrungsfreie Sicht beim Fliegen
Flugzeuge müssen leicht sein, Scheiben für Flugzeuge sind daher schon lange aus Kunststoff. Eine Spezialität des Schweizer
Unternehmens Mecaplex ist die dreidimensionale, aerodynamische Verformung von PMMA-Scheiben ohne optische Distorsion
Flugzeugscheiben Kaum ein Tag
nach einer CNC-Maschine aus
Deutschland suchte. „Der Maschinenbauer Reichenbacher war unter allen Anbietern von Beginn an
am flexibelsten, was letztendlich
für uns ausschlaggebend war“,
ergänzt er.
vergeht, an dem nicht irgendwo
ein Flugzeug mit Scheiben von
Mecaplex in den Lüften ist. Fast
jeder Segelflieger aus Europa, aber
auch so mancher Business- oder
Militärjet ist mit Acrylglasscheiben des Schweizer Unternehmens
aus Grenchen ausgestattet.
„90 Prozent unserer Bauteile und
-gruppen, die das Werk verlassen,
sind für die Flugzeugindustrie
bestimmt“, erklärt Daniel Reutimann, Supervisor CNC bei Meca­
plex. In der Luftfahrt sind die
Mecaplex-Verglasungen weltweit
ein Begriff, führende Flugzeugund Helikopterhersteller gehören
zum Kundenstamm.
CNC-Maschine
von Reichenbacher
Die Anforderungen an die CNCAnlage waren klar definiert. Reuti­
mann gab vor, dass das Bearbeitungszentrum mit einem Kran
beladen werden kann. Außerdem
sollten Bauteile hochgenau auf
dem Bearbeitungstisch platziert
werden können, der zudem verfahrbar sein sollte. Hinzu kam der
Kunststofftechnik
im Fokus
Spezialisiert ist das Unternehmen
auf die Bearbeitung von Verbundwerkstoffen, Acrylglas, Polycarbonat, GFK und CFK. Vor allem
aus gegossenem oder gerecktem
Acrylglas oder Polycarbonat mit
Materialstärken von 2 bis 30 mm
und Plattengrößen bis zu 3.000 mm
werden Bauteile hergestellt, die
ihren Einsatz in Segel-, Klein- und
Trainingsflugzeugen, Motorseglern, Helikoptern, Militär- und
Businessjets finden. Dazu gehören
auch Scheiben mit integrierter
statischer Entladung, auflaminierten Randverstärkungen sowie
Einbau von Sprengschnüren, um
nur einige Bauteile zu nennen.
Mecaplex bietet aufgrund einer
Front- und Rückscheiben aus Acrylglas für Trainingsflugzeuge bei
Mecaplex Foto: Reichenbacher
speziellen Verklebung auch dünnere (< 1 mm) und langlebigere
Gläser an, als auf dem Markt herkömmlich angeboten werden.
Diese lassen sich besser verformen,
und das ist wichtig, denn heute
sind Scheiben, wie die Flugzeugkörper selbst, aerodynamisch
geformt. Mit der Neuheit des Wärmeschutzglases MX 14, das Wärmestrahlen absorbiert und die
Erwärmung des Cockpits bei
gleichzeitig guter Lichtdurchlässigkeit mindert, werden die Vorteile von Mecaplex-Scheiben wei-
ter intensiviert. Kunststoffhauben
und deren Rahmen bilden zusammen ein System, das in der Luft
höchsten Beanspruchungen ausgesetzt ist. Sicherheit, Funktionstüchtigkeit und verzerrungsfreie
Sicht sind unerlässliche Forderungen. Ein entscheidender Vorteil
bei Mecaplex ist, dass aufgrund
eines eigenen Werkzeug- und Vorrichtungsbaus und einer 5-AchsCNC-Bearbeitung alles aus einer
Hand kommt.
„Noch vor wenigen Jahren hatten
wir allerdings Genauigkeits- und
Daniel Reutimann, Supervisor bei Mecaplex, an der Reichenbacher
ECO-2616 -A-Sprint Foto: Reichenbacher
Kapazitätsprobleme“, sagt Daniel
Reutimann, CNC-Fachmann und
verantwortlich für Projektbetreuung. Er berichtet, dass man daher
Wunsch nach höherer Spindelleistung und höherer z-Achse.
Ein weiterer Sonderwunsch waren
Glasmaßstäbe, um die geforderte
sehr hohe Maßhaltigkeit auch bei
hohen Temperaturschwankungen
im Raum zu gewährleisten. Denn
auf dem langen Maschinenbett
können aufgrund der baulich bedingten Wärme Abweichungen
entstehen. Dank der Glasmaßstäbe ist die Qualität aller Bauteile,
die im Haus geprüft werden, hervorragend. Seit man mit der Reichenbacher CNC-Anlage arbeitet,
gibt es keine Reklamationen mehr.
Die 5-Achs-Maschine ist stabiler,
stärker, genauer und es ist eine
schnellere Bearbeitung möglich
als früher.
Nach der reibungslosen Installation der Maschine passte man nur
noch die Software an und dem
Produktionsstart stand nichts
mehr im Wege. Die Planungs­
sicherheit, die die Anlage gewährt,
ist wirtschaftlich wichtig, da auf
dem Markt extremer Lieferdruck
herrscht und Termine immer kürzer werden. Zukünftig will man
die Maschine mehrschichtig auslasten und noch eine weitere, even­
tuell anderer Bauart, anschaffen.
Nach Ansicht von Reutimann ist
es sinnvoll, beim selben Maschinenlieferanten zu bleiben, was zum
einen die hohe Zufriedenheit ausdrückt und den Vorteil hat, dass
auf allen Maschinen die gleichen
NC-Programme gefahren werden
können. „Diese Flexibilität muss
gegeben sein, da häufige Produktwechsel zum Tagesgeschäft gehören“, ergänzt er. mg
Autorin: Christina Wegner, Fachjournalistin
www.reichenbacher.com
Tausende Varianten in kürzester Zykluszeit
Prepregs ohne Kühlung
Frimo liefert mehr als 5.000 Werkzeuge für Airbus-Clips,
hergestellt aus CF-PPS- und CF-PEEK-Organoblechen
Neues Epoxidharz senkt Energieverbrauch und Kosten
bei der Herstellung von Flugzeuginterieur aus Prepregs
Automatisierung Für den Rumpf
des Airbus A350XWB werden seit
einigen Jahren komplette Rumpfkalotten aus Außenhautpaneelen
(Tape-Legeverfahren), Spanten
und Stringern sowie thermoplastischen Clips aus Organoblechen
zusammengestellt.
Zur Verbindung der Außenhaut
mit den Spanten und Stringern
klusive der Werkzeuge zur Herstellung der komplexen strukturbelasteten CFK-Bauteile wurde
von Frimo entwickelt und an den
Kunden Premium Aerotec geliefert.
Die „eigenstabilen“ Clips sind im
Grunde flächige Elemente unterschiedlicher Geometrie aus drei
orthogonal zueinander stehenden
CFK-Clip für den Airbus A350XWB: Tausende Clips unterschiedlicher Geometrie in kürzester Zykluszeit Foto: Premium Aerotec
kommen sogenannte Clips zum
Einsatz. Traditionell aus Aluminium, werden die Clips beim Airbus A350XWB aus CFK-Organoblechen gefertigt. Die vollautomatische Fertigungseinrichtung in-
Flächen, welche Außenhaut, Spanten und Stringer miteinander
verbinden. Als Ausgangsmaterial
dienen Organobleche aus Kohlefasergewebe mit thermoplastischer Matrix. Je nach Belastungs-
anforderungen kommen Halbzeuge mit unterschiedlicher Lagenanzahl sowie als Matrixwerkstoffe Polyphenylensulfid (PPS) oder
Polyetheretherketon (PEEK) zum
Einsatz.
Über 5.000 Werkzeuge
Dabei stellen die anspruchsvollen
Werkstoffe wie CF-PPS und CFPEEK eine besondere Herausforderung dar. Für die unterschiedlichen Varianten des Airbus
A350XWB werden Tausende
verschiedene Clipgeometrien in
über zehn unterschiedlichen Laminataufbauten benötigt. So hat
Frimo im ersten Quartal dieses
Jahres bereits das 5.000ste Werkzeug ausgeliefert. Da die Clips zum
größten Teil in vergleichsweise
kleinen Losgrößen produziert
werden, hat Frimo den roboterunterstützten, komplett automatisierten Werkzeugwechsel nahtlos in die Betriebsdatenerfassung
(BDE) des Kunden integriert. So
können Tausende Clips unterschiedlicher Geometrie in kürzester Zykluszeit falten- und porenfrei
in bester Qualität und Reproduzierbarkeit hergestellt werden. mg
www.frimo.com
www.premium-aerotec.com
Kabine Das Bitterfeld-Wolfener
Unternehmen P-D Aircraft Interior hat gemeinsam mit dem
Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik neue chemische
Rezepturen für Epoxidharz entwickelt, um bei der Herstellung
von Flugzeuginterieur aus extrem
leichten Faserverbundkunststoffen bis zu 35 % Energie einzusparen. So reduzieren sich die Kosten
dieser äußerst stabilen Materialien und machen einen weiträumigen Einsatz im Flugzeug möglich
wie beispielsweise in Fußbodenplatten oder Seitenverkleidungen
der Kabinen. Auch die Sicherheit
der Bauteile erhöht sich mit dem
neuen Verfahren.
Das Auftauen entfällt
Dank einer neuen Rezeptur müssen mit Epoxidharz getränkte
Glasfasergewebe nicht mehr wie
herkömmliche Prepegs bis zur
Weiterverarbeitung bei Temperaturen um –30 °C gelagert oder
transportiert werden. Sie können
nun bis zu drei Monate bei bis zu
+35 °C gelagert werden. Beim Erwärmen entwickelt das Harz dennoch das gewünschte Fließverhalten, um sich mit den Waben aus
phenolharzgetränktem Aramidpapier zum Sandwich zu verbin-
v.l.: Dr. Gerhard Müller, Kevin Kohlbaum, Kristian Hauck und Peter
Beyer mit Produkten der P-D Aircraft Interior (u.a. Sidewallpanel
und Belüftungsrohr für Flugzeuge) Foto: IMG/Bettina Koch
den. Mit diesen lagerfähigen Prepregs namens PD-120 EPO können
bis zu 35 % Energie gespart werden.
Und was für die Luftfahrt noch
wichtiger ist: „Der Auftauprozess
entfällt und damit das Risiko, dass
Luftfeuchtigkeit die Prepregs schädigen kann“, erklärt Gerhard
Müller, Geschäftsführer von P-D
Aircraft Interior, einem Unternehmen der Preiss-Daimler Gruppe.
„Das erhöht die Produkt- und
Qualitätssicherheit. Und Sicherheit ist das höchste Argument in
der Luftfahrt“, weiß Müller.
Mit dem neuen Verfahren rechnet
sich der promovierte Verfahrens-
techniker Müller auch Chancen
aus, mit der Herstellung von Fußböden bei Boeing oder Airbus
landen zu können. Interessant sind
für Müller aber auch Produzenten
kleinerer Passagiermaschinen
oder von Kleinflugzeugen.
Bei Airbus sind mehrere Bauteile
des Unternehmens bereits in der
laufendenPrüfung. Rund zwei
Jahre lang werden sie simuliert,
um sicherzustellen, dass die Produkte hoher Beanspruchung
standhalten, ohne ihre Eigenschaften zu verändern. mg
www.pd-aircraft-interior.com
SPEZIAL
FLUGZEUGBAU
IV
8. Mai 2015 | Ausgabe 9
Verschiebungen und Verformungen im Blick
Airbus-Zulieferer FACC und Tochterunternehmen Colt integrieren
berührungslose Sensoren in Ermüdungs- und Strukturversuche beim Airbus A350
Die Pontos Sensoren messen die dynamische Verformung an rund 220 Punkten, wobei jeder Punkt dreidimensional analysiert werden
kann Foto: GOM
Optische Messtechnik Um Gewicht
und Treibstoffverbrauch zu senken, setzt die Luft- und Raumfahrt­
industrie verstärkt auf Leichtbaumaterialien und neue Materialkombinationen. So besteht der
komplette Rumpf des Airbus A350
XWB aus Kohlefaserverbundwerkstoffen (CFK). Insgesamt
kommt der Langstreckenflieger
auf einen CFK-Anteil von 53 %.
Daneben verwendet Airbus Materialien wie Titan und neuartige
Aluminiumlegierungen. Dadurch
verbraucht der A350 rund ein
Viertel weniger Treibstoff als herkömmlich gebaute Maschinen,
entsprechend sinken auch umweltschädliche CO₂-Emissionen.
Allerdings müssen diese Leichtbaumaterialien und neuen Materialkombinationen genauso hohe
Anforderungen an Funktion, Sicherheit und Lebensdauer erfüllen
wie konventionelle Werkstoffe.
Dementsprechend werden die
Materialien und die daraus hergestellten Bauteile intensiv getestet. Dafür setzt die Luft- und
Raumfahrtindustrie verstärkt
optische Messsysteme ein. Die
Messtechnik arbeitet berührungslos und erfasst Geometrien sowie
dreidimensionale Verschiebungen
und Verformungen. Dabei werden
statische und dynamische Verformungen nicht nur punktuell, sondern vor allem auch flächenhaft
ermittelt. Die Messdaten verbessern Simulations- und Konstruktionsprozesse und erhöhen so die
Sicherheit der Luftfahrzeuge.
Vor der Zulassung hat der A350
intensive Tests durchlaufen. Dabei
prüfte der Airbus-Zulieferer FACC
Faserverbundmaterialien und
-komponenten des A350 im Tochterunternehmen Colt Prüf und
Test GmbH, St. Martin im Innkreis/Österreich.
Besonders umfangreich waren die
Tests für die Zulassung der Wing­
lets und Wingtips. Das komplette,
mehr als 6 m große Element wurde in einer speziellen Vorrichtung
statisch und dynamisch auf Dauer- und Spitzenbelastung und
Schadensverträglichkeit getestet.
Diese weitreichenden Versuche
waren erforderlich, da das Bauteil
vorrangig aus Faserverbundwerkstoffen mit einzelnen metallischen
Verbindungen besteht.
Berührungslos und
dreidimensional
Die Belastungs-, Ermüdungs- und
Schadensverträglichkeitstests gaben Auskunft über das struktu-
in Bezug auf Materialeigenschaften und Anbindung des Winglets
identisch zu einer realen Wingbox.
Im Strukturversuch wurde der
Prüfling zunächst über mehrere
Stufen hinweg statisch belastet,
um im Flug auftretende Belastungen zu simulieren. Auf diese Weise haben die Testingenieure drei
Szenarien geprüft: maximale
Torsion sowie maximale Belastung
nach oben und unten. Im Ermüdungstest sind die Prüfer reale
Flugprofile abgefahren, um das
Verhalten des Bauteils über einen
Lebenszyklus zu analysieren. Bei
statischen Versuchen und Ermüdungstests wurden Belastungsfaktoren aufgeschlagen, um Streuungen in den Materialkennwerten
und mögliche Gewichtssteigerungen im Bauteil zu berücksichtigen.
Für die Schadensverträglichkeitstests wurde das Winglet im Vorfeld
an bestimmten Stellen beschädigt.
Damit simulierten die Testingenieure Produktionsfehler, aber
auch Hagelschäden und Vogel­
einschläge, um deren Auswirkung
auf Material- und Bauteilverhalten
unter Last genau analysieren zu
können.
Im Gegensatz zu herkömmlichen
Messmitteln wie Dehnungsmessstreifen und Wegaufnehmer erfassen optische Systeme wie Pontos dreidimensionale Verschiebungen und Verformungen,
während sie gleichzeitig Geschwindigkeiten und Beschleunigungen messen. Anhand der
punktuellen Messdaten waren
vollständige 6DoF-Analysen möglich. So konnten Testingenieure
genau sehen, wie sich das Winglet
im Raum bewegt und an welchen
Stellen es sich besonders stark
verformt. Dabei ließ sich das Pon-
Versuchs passiert. Außerdem
konnten die Messdaten über eine
digitale Schnittstelle an andere
Programme übertragen und von
diesen live weiterverarbeitet werden. Analogwerte von externen
Messgeräten konnten ebenfalls
aufgezeichnet und verarbeitet
werden.
Schnellerer
Versuchsaufbau
Optische Messsysteme haben auch
den Versuchsaufbau beschleunigt.
So konnten 200 DMS-Positionen,
die im Vorfeld von Airbus und
Colt-Test-Ingenieuren definiert
wurden, innerhalb eines Arbeitstags am Bauteil markiert und
aufgebracht werden.
Dafür hat die Firma Westcam,
GOMs Vertriebspartner und
Messdienstleister in Österreich,
zunächst Winglet und Komponenten mit dem portablen Photogrammetriesystem Tritop eingemessen,
das 3D-Koordinaten von Objekten
erfasst. Nach der Ausrichtung der
Messdaten zum CAD erfolgte die
Rückprojektion der DMS-Positio­
nen mit dem 3D-Scanner Atos.
Dabei projiziert der Sensor auf
Basis der Messdaten die DMSPositionen, die als 3D-Elemente
im CAD abgebildet sind, direkt
auf das Winglet.
Colt-Mitarbeiter zeichneten die
korrekten Punkte einfach an – eine
erhebliche Zeitersparnis, denn
bisher wurden die DMS-Positionen aufwendig mit Maßbändern,
ausgehend von Randkanten oder
Bohrungen, bestimmt. An schwierigen Geometrien, etwa an der
Innenseite der Leading-Edge, war
eine Positionierung mit den herkömmlichen Methoden aufgrund
relle Verhalten des Bauteils. Dabei
hat das Tochterunternehmen der
FACC neben herkömmlichen
Messtechniken erstmals berührungslos arbeitende Sensoren von
GOM, Braunschweig, vollständig
in den Versuchsaufbau integriert.
Im Gegensatz zu konventionellen
Methoden wie Dehnungsmessstreifen (DMS) erfassen die beiden
Pontos Systeme dreidimensionale Verschiebungen und Verformungen des Winglets.
Messungen an
220 Punkten
Der Prüfling war in Summe 8 m
lang, 2 m hoch und 3 m breit, insgesamt wurden rund 110 t Stahl
am Prüfstand (14 m lang, 8 m hoch,
10 m breit) verbaut. Belastungen
wurden mit 15 servohydraulischen
Zug- und Druckzylindern erreicht, die Krafteinleitung erfolgte durch fünf Joche. Die beiden
berührungslos messenden Sensoren haben die dynamische Verformung an rund 220 Punkten
erfasst, wobei jeder Punkt dreidimensional, also in x-, y- und zRichtung, analysiert werden konnte. Daneben haben mehr als 2.000
synchronisierte Kanäle statische
Dehnungen, Verformungen, Kräf-
Um den Versuchsaufbau zu beschleunigen, erfolgte die Rückprojektion der DehnungsmessstreifenPositionen mit dem 3D-Scanner Atos Foto: GOM
te, Drücke und Temperaturen
ermittelt.
Am realen A350 werden Winglet
und Wingtip – die inneren Elemente der Baugruppe – außen an
der Hauptwingbox befestigt. Um
diese Verbindungspunkte sowie
das Verhalten der Hauptwingbox
realistisch im Test widerzuspiegeln, kam eine Dummy-Wingbox
zum Einsatz. Diese wurde speziell
für den Test entwickelt und war
tos System leicht in den Versuchsaufbau integrieren: Inspektionspunkte wurden über Messmarken
identifiziert, mittels optisch getrackten Tasters konnten außerdem Soll-Positionen bestimmt und
Adapter eingemessen werden.
Über das Softwaremodul Pontos
Live konnte der Testverlauf auch
online gemessen werden. Das
heißt, der Anwender sieht live in
der Software, was während des
der starken Biegung sehr kompliziert, konnte aber mit Atos in einem Bruchteil der Zeit erfolgen.
Auch eine Kontrolle der aufgebrachten DMS-Positionen war mit
optischer Messtechnik möglich:
Diese konnten erneut mit Tritop
Photogrammetrie oder mit dem
handgehaltenen GOM Taster eingemessen und mit den CADDaten verglichen werden. sk
www.gom.com