Intelligente Wärmespeicher Rolf Förster, energie.depot GmbH

Intelligente Wärmespeicher
2. Symposium Energiespeicher
Bautzen, 19. März 2015
Dipl.-Ing. Rolf Förster
Europäischer Energiemanager (IHK)
Worüber reden wir?
V
...über Energie…also über
Strom…
Aber auf der Nordhalbkugel ist Energie zu…
50% Wärme (Raum- und Prozesswärme)
20% Strom
(30% Kraftstoff)
Warum Speichern?
• Vorrat schaffen
(„hamstern“)
• Zeiten überbrücken
(Angebot/Bedarf)
Vorgehen
• Ist-Stand Anlage und
Verbrauchsverhalten analysieren
• Zielfunktionen/Anforderungen
definieren
• Planung ist das A & O
Der Entscheidungsweg
1. Bedarf:
Volumen Wasser V=Q/(ρ*c*∆T)
(PCM später)
2. Gebäude:
Bestand oder Neubau
3. Anlagenspezifik:
Druck notwendig?
Schichtung wichtig?
Lang-/Kurzzeitspeicher
Rolle der Verluste
4. Kosten:
Äpfel nicht mit Birnen vergleichen
(Nebenkosten wie Kran, Umbau, MAG,
Wärmetauscher usw. beachten)
Speicher A, B, C oder ed ?
Die Klassifizierung von Speichern
• Nach Größe:
bis 1 m³ kleine Speicher (=Standard)
bis 10m³
mittelgroße Speicher
bis 100m³
Großspeicher
>100m³
Jumbospeicher
• Nach Druck:
Druckspeicher (3…6 bar) (=Standard)
drucklos
• Nach Montage:
vorgefertigt (=Standard)
vor-Ort-Montage
• Nach Werkstoff:
Beton
Stahl (=Standard)
Kunststoff
Die Klassifizierung von Speichern
• Nach Speichermedium:
Eigenschaft
spezif. Wärmekapazität/
Speicherdichte
Temperaturfeld
nutzb. Aggregatzustand
Wasser
PCM (Phase Change Material/Paraffin, Salz)
Wasser
PCM
gut (Faktor 1)
sehr gut (Faktor 2…4)
5…100°C
verschieden, 10…70°C
flüssig
Phasenwechsel
dynamisch, schichtend
träge, Sprungschicht
sehr hoch
…..hoch (?)
Verfügbarkeit/Kosten
überall/gering
beschaffbar/hoch
Ergebnis
Für Normalfall
bei akutem Platzproblem
Reaktionszeit
Zyklenstabilität
1. Der Betonspeicher
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Einzelprojekte
vor Ort errichtet
F&E-Vorhaben
i.d.R. > 1.000m³
Teilw. mit Edelstahl beschichtet, Kiesschüttung
Serienfertigung nicht ableitbar
2. Der Stahlspeicher
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Massenprodukt bis 1m³
als Druckspeicher bis 50m³
Sonderbau auch größer
hohes Gewicht
Transport-/Kranaufwand
Druckausgleich (MAG)
Einbringmaß/Kippmaß
= Einsatzbeschränkung
Druckspeicher ortgeschweißt?!
Korrosion
Verluste (Stahl, Eigenkonvektion > Entladung über Nacht)
3. Kunststoffspeicher (nicht GFK):
f-save: FLEXSAVE
vor-Ort-Montage aus
Stahlrahmen/Dämmplatten/Innenhülle
Volumen: 1.500 … 150.000 Liter
OPTIMA: Calo-Block
Volumen: 1.000 l (500 l)
Maße: 0,80 x 1,52 x 1,70 m
Kaskade möglich
ROTEX: Sanicube
Volumen: 500 l
Maße: 0,60 x 0,62 x 1,60 m
Kaskade möglich
Einbringmaß/Kippmaß =
Einschränkung
mittlere und Großspeicher nur durch
Kaskaden
>Aufwand hydraulisch+Steuerung
>Verluste an großer Oberfläche
>Transportaufwand
>schlechte Raumausnutzung
4. GFK-Speicher
4.1. Der Werkstoff: Glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK)
•
geringes Gewicht
•
selbst isolierend >Wärmeleitfähigkeit:
•
flexibel zu verarbeiten
•
korrosionsbeständig
•
temperaturbeständig (93°C)
•
alterungsbeständig
•
chemikalienbeständig
λGFK = 0,15…0,3…0,7 W/m*K
λSt = 48…50 W/m*K)
4.2. Druckspeicher aus GFK
Stahl-Druckspeicher
450 kg
15 Jahre
0,49 W/m²K1)
-
Gewicht 2m³-Speicher
Ansatz Lebensdauer
U-Wert im Test
∆T-Schichtung im Test
GFK-Druckspeicher
150 kg
40 Jahre
0,20 W/m²K1)
37 K/m1)
97°C 1)
Tmax im Test
97°C 1)
3,5 bar1)
Pmax im Test
3,5 bar1)
1)Messungen
im Wärmespeicherlabor der TU Ilmenau bei Dämmstärke
u200 mm und 70°C Speichertemperatur
Beispiel: Goethe-Institut, München
6m³ Wärmespeicher
und 2 Stück
6m³ Kältespeicher
Druckstufe jeweils
bis 6 bar
4.3. drucklose Speicher aus GFK
energie.depot:
Wärme-Hamster©
Volumen: 800 … 50.000 Liter
Maße:
H = 1,50 … 5,00 m
Ø = 1,00 … 5,00 m
in Kooperation mit VKA Schönbrunn
Volumen:
... 300.000 Liter
HAASE: T 400
Volumen: 1.100 … 118.000 Liter
Maße:
H = 1,35 … 10,40 m
Ø = 1,30 … 4,40 m
Ebitsch: 2-MAX
Volumen: 10.000 … 52.000 Liter
Maße:
H = 2,55 m
B = 2,55 m
L = 3,05 … 13,05 m
Drucklose Speicher, aber warum?
> problemlos große Speicher möglich
• Baukastenprinzip: Montage vor Ort
• variable Abmessungen
• keine Einbringbeschränkung/kein Kippmaß
• kein MAG für Speichervolumen
• optimale Schichtung
Maße:
H = … 1,50 … 5,00 m (frei wählbar)
Ø = … 1,00 … 5,00 m (frei wählbar)
Ausstattung:
projektbezogen
Energieeintrag: Solar, Biomasse, BHKW,...Wärmerückgewinnung
Dämmung:
Mineralwolle oder Hanf oder EPS
interne Wellrohrwärmetauscher
Flanschanschlüsse für
externe Wärmetauscher
Schichtenlader + Flansche
+ interne Wellrohrtauscher
Beispiel aus der Praxis
Die gängige Praxis…
EFH mit FEWO Zinnwald: Gaskessel 35 kW, Trinkwasserboiler 300 ltr.
Gebäude:
Dachfläche 30m²
Kellerraum: LxBxH = 2,5m x 2m x 2,10m
kleinste Tür: BxH = 0,80m x 1,80m
Wunsch:
Kollektorfläche:
min. 20 m²
Speichervolumen: größtmöglich
Variante 1
Großer Stahlbehälter:
V= 2.700 Liter; Gewicht=360 kg
Ø=1,40m/1,55m; H=1,80m/2,00m
Oberfläche AO = 12,6 m²
Besonderheiten:
1.: Bauarbeiten: -Dach öffnen/
mehrere Räume übereinander?
-Giebelwand öffnen?
2.: Kranleistung oder manuell 360 kg
3.: Montage (isolieren, Platz umlaufend)
4.: Druckhaltung für ∆V=107 ltr.
5.: V : AO = 1 : 4
>Machbarkeit
>Kosten Bau
>Kosten Montage
2. 700 l
Variante 2
Standardbehälter Stahl: V=700 Liter; Gewicht=130 kg
Ø=0,70m/0,85m; H=1,92m/2,10m, Kippmaß=2,01m
Vges: 4 x 700 l = 2.800 Liter
AO = 4 x 4,0 m² = 16 m²
Besonderheiten:
740
740
740
740
1.: 4 x Verknüpfen (Hydraulik/Steuerung)
2.: V : AO = 1 : 6
>eigentlich zu klein
oft wird Kollektorfläche verkleinert
>künftige Lösung bleibt unter den Erwartungen
Variante 3
GFK-Wärmespeicher von energie.depot: WärmeHamster©
V=4.300 l;
Gewicht gesamt: 200kg,
größtes Einzelteil: 50 kg
Ø=1,75m/2,00m; H=1,80m/2,0m
AO = 12 m²
Besonderheiten:
3.: V4.300
: AOl = 1 : 2,4
1.: Glasfaserkunststoff
2.: vor-Ort-Montage
3.: drucklos (Wärmetauscher Heizkreis,
aber kein Ausdehnungsgefäß)
4.: V : AO = 1 : 2,85
>Größe variabel
>Raum genutzt
>keine Bauarbeiten
Beispiel
….+ Lösung
EFH mit FEWO Zinnwald: 27m² Hochleistungsdoppelglaskollektoren,
Gastherme 6…18 kW (vorher: 35 kW)
4.300-Liter-WärmeHamster©
Beispiele
Bayreuth, Eigenheim mit
Wärmepumpe, Solar und 2.200-Liter-WärmeHamster© oval im Gewölbe
Der Wärme-Hamster© im Brauhaus Dessau: 5 x 50m³ + 31m³ = 281 m³
80 cm
Unter dem Dach…
Bürohochhaus: ABSA Bank
Johannesburg, South Africa
12.000-Liter-WärmeHamster©
2 x Wärmepumpe je 55 kW
1 x Durchlauferhitzer 96 kW
Warmwasser für Küchen, Toiletten
Kein Platz im Haus? Dann-unterirdisch!
Mehrfamilienhaus Cottbus/Dreifertstraße:
Fernwärme, 40m² Röhrenkollektor,
4.000-Liter-WärmeHamster©, unterirdisch
…oder draußen…
Oelsnitz/Vogtland:
Wärmerückgewinnung Kunststoffverarbeitung 1 MW, 30.000-Liter-WärmeHamster©
Beispiele
Spezipack, Klingenberg: Produktionsabwärme > 2 Kältemaschinen je 39,5kW, Heizung Büro/Sozial
im 2-Schicht-Betrieb mit 10.000-Liter-WärmeHamster©
Beispiel im Überflutungsgebiet
Pension in Diera-Zehern:
Solaranlagen: 24m²
2.700-Liter-WärmeHamster© im Überflutungsgebiet mit HQ100=1, 50m
Beispiele: Aquaturm Radolfzell
Intensive Nutzung von Energie erfordert intelligente Speicher.
• optimale Wärmedämmung (=Speicher-Werkstoff + Isolation)
minimale Stillstandverluste
keine Konvektion
• Wärmeeinschichtung und bedarfsgerechter Wärmeaustrag
maximaler Systemnutzungsgrad
• optimale Raumausnutzung
maximale Wirtschaftlichkeit
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.