neuehorizonte Q ISSN-Nummer: 2223-6848 FA 1/2015 nummer 172 50. jahrgang 2,50 euro Intravenöse Immunglobuline bei MS n Ist ihr Einsatz noch berechtigt? © wavebreakmedia – www.shutterstock.com P.b.b. GZ 02Z033132M, MEDMEDIA Verlag, Seidengasse 9/Top 1.1, 1070 Wien ue für neetroffene MS-B Journal der Österreichischen MS-Gesellschaft Entgeltliche Einschaltung Wir sind da. Für Sie. 032245 vice MS -Begleiter ist ein Patienten Ser sich in Programm von Genzyme, das t, die an erster Linie an Personen wende sind. Multipler Sklerose (MS) erkrankt Freunde, Aber auch Lebenspartner und der Ärzte oder andere Angehörige r wertGesundheitsberufe erhalten hie . volle Unterstützung für jeden Tag n Sie Weitere Informationen erhalte unter www.ms-begleiter.at Mit wegweisenden Therapien komplexen Erkrankungen begegnen. neue horizonte Seite 13 04 Seite 20 inhalt n Editorial Seite 22 n Bundesländer Burgenland n Fokus 08 Stellungnahme des Ärztebeirats der ÖMSG: Therapie der Multiplen Sklerose im Wandel – gibt es noch eine Berechtigung für den Einsatz 23 30 Jahre MS-Club NÖ-Süd intravenöser Immunglobuline (IVIg) bei MS? 22 Spendenübergabe an die MS-Gesellschaft n Medizin 13 MS und Sport? – Jetzt erst recht! 15 Neue paneuropäische MS-Studie der MS-Gesellschaften 15Patienteninserat n Soziales 16 Österreich ist barrierefrei. Ja? Nein? Vielleicht? n Wissenswertes 20 Multiple Sklerose – ein Lesebuch 22 MRT und CT: in Wien kein Chefarzt mehr nötig Niederösterreich Salzburg 23 Salzburger MS-Tag Vorarlberg 24 MS-Klub Bludenz: 1995 – 2015 n Adressen 25 MS-Clubs und -Selbsthilfegruppen 23 Rätselecke 06Impressum und Offenlegung Die Anschrift der Redaktion von „neue horizonte“ lautet: MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH, Seidengasse 9/Top 1.1, 1070 Wien, Tel.: 01/407 31 11, E-Mail: [email protected] Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 8. April 2015. 1 • 2015 neue horizonte 3 neue horizonte editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser! Dr. Ulf Baumhackl Die internationale Multiple Sklerose Vereinigung (MSIF) hat im Jahr 2009 zum ersten Mal den Welt-MS-Tag ausgerufen, welcher fortan jährlich, immer am letzten Mittwoch im Mai, stattfinden sollte. Diese Bewegung ist mit den Jahren ständig gewachsen, heuer werden rund 80 Länder und mehrere Hunderttausend Personen aktiv beteiligt sein. Der Kerngedanke lautet: „Gemeinsam stärker werden.“ Die ÖMSG hat 2009 und in den beiden nachfolgenden Jahren stets Ende Mai – also etwa zum Zeitpunkt des Welt-MS-Tages – eine Veranstaltung mit Plenardiskussion und Workshops in Wien durchgeführt und dabei zahlreiche MS-Betroffene in Österreich erreicht. Ab 2012 sind wir zu dem Konzept übergegangen, Aktivitäten und Veranstaltungen regional über die Landesgesellschaften zu organisieren, um die An- und Abreise kürzer und müheloser zu gestalten. Heuer werden am Mittwoch, dem 27. Mai 2015, wieder Welt-MS-Tag-Aktivitäten stattfinden. Als Thema bzw. Leitgedanke wurde von der MSIF neuerlich, wie bereits im vergangenen Jahr, „Zugang bzw. Zugriff“ (englisch: „access“) gewählt. Dies schließt Begriffe wie „keine Beschränkungen, gegen soziale Ungleichheit, Inklusion, Förderung von Sozialkontakten“ ein und wendet sich somit gegen den Verlust von Chancen einer sozialen Teilhabe. Leider kommt es noch immer vor, dass MS-Betroffene von verschiedenen Bereichen ausgeschlossen sind und erschwerten Zugang zu Gebäuden, Verkehrsmitteln oder Arbeitsplätzen haben oder keinen Zugriff auf vorhandene Behandlungsmöglichkeiten erhalten. Barrieren im Kopf müssen abgebaut werden. In diesem Jahr möchte der Welt-MS-Tag daher in Form von Beispielen aus der ganzen Welt aufzeigen, welche Fortschritte bereits erzielt werden konnten. Zu diesem Sachverhalt finden Sie auch einen Beitrag von Frau Mag. Karin Chladek auf Seite 16. Die weltweiten Aktionen sollen als Wegbereiter für den uneingeschränkten Zugang zu den bestmöglichen verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten dienen und helfen, bestehende Erschwernisse zu beseitigen. Dazu und über die aktuelle Situation in Österreich mehr an anderer Stelle dieses Editorials. Die ÖMSG unterstützt die Aktivitäten der MSIF und bezweckt, durch Öffentlichkeitsarbeit und Initiativen eine Hilfestellung für MS-Betroffene und deren Angehörige zu erreichen, damit die Lebensqualität für Menschen mit MS verbessert werden kann. Selbsthilfegruppen und Landesgesellschaften werden rund um den Welt-MS-Tag über die Krankheit informieren. Am 30. Mai veranstaltet die ÖMSG wieder einen Workshop in zeitlicher Nähe zum Welt-MS-Tag, diesmal in Salzburg. Es werden dazu die Leiterinnen und Leiter der SHG (bzw. deren Vertreterinnen und Vertreter) aus den Landesgesellschaften zur Teilnahme eingeladen. Für nähere Informationen bitte das Sekretariat, Frau Andrea Dürmoser, Tel. (+43) 01/40 400-31230, kontaktieren. Am selben Tag findet am Nachmittag der ordentliche Bundesdelegiertentag (Mitgliederversammlung) statt, welcher alle drei Jahre veranstaltet wird. Die Aufgaben des Bundesdelegiertentages sind in den Statuten der Österreichischen Multiple Sklerose Gesellschaft (§ 12) festgelegt. Österreichische Multiple Sklerose Gesellschaft 1097 Wien n Postfach 19 Telefon: 0664/368 60 01 n E-Mail: [email protected] Besuchen Sie unsere neue Webseite: www.oemsg.at 4 neue horizonte 1 • 2015 neue horizonte editorial Sined Dieser Ausgabe der „neuen horizonte“ liegt ein Fragebogen bei, der sich an MS-Betroffene richtet und zur Teilnahme an einer gesundheitsökonomischen si ! t g wissenschaftlichen Studie einlädt. Die Europäische MS-Plattform (EMSP) hat die gefra Aufgabe übernommen, die Mitgliedsländer zur Mitwirkung aufzufordern. Der komplette Datensatz mit den Studienergebnissen wird nach Abschluss der Studie, welche ein Auftragsforschungsinstitut aus Schweden durchführen wird, an die EMSP übergeben. Die detaillierten Daten eines Landes gehen danach an die jeweilige MS-Gesellschaft, in unserem Fall an die ÖMSG. Dadurch sind nationale Veröffentlichungen möglich. Da ich von der Bedeutung der Informationen, die aus dieser Studie gewonnen werden können, überzeugt bin und sich daraus Schlussfolgerungen für eine Optimierung der Behandlung der MS-Betroffenen in Österreich mit hoher Wahrscheinlichkeit ergeben werden, ersuche ich um zahlreiche Teilnahme, entweder mittels gedrucktem Fragebogen („Papier und Bleistift“) oder online über den angeführten Internetlink. Informationen zur Teilnahme an dieser wichtigen Studie finden Sie auf Seite 15. Eine europaweite Aktualisierung des Kenntnisstandes der Krankheitskosten ist notwendig geworden, nachdem Daten zuletzt vor zehn Jahren erhoben wurden (Costs and quality of life of patients with multiple sclerosis in Europe, JNNP 2006). Die Therapiemöglichkeiten haben sich in dieser Zeitspanne wesentlich verändert, zahlreiche neue immunmodulierende Medikamente ermöglichen eine wirkungsvollere und individuellere Therapie der schubförmig verlaufenden MS. Durch eine effektive, den Krankheitsverlauf modifizierende Therapie verändern sich die gesamten Krankheitskosten, welche auf die MS zurückgeführt werden können. Die indirekten Kosten nehmen mit der Krankheitsschwere zu und machen einen hohen Anteil der Gesamtkosten aus. Durch eine frühzeitige wirksame Therapie kann eine Verbesserung des Gesundheitszustandes bewirkt und eine Verminderung der indirekten Kosten erreicht werden. Darüber hinaus muss der Aspekt der erzielbaren verbesserten Lebensqualität in diesem Kontext besonders hervorgestrichen werden. 2011 wurden im Rahmen des ÖMSG-Projektes „Prävalenz der MS“ Daten über die Behandlung in Österreich erhoben. Der hohe Prozentsatz (12%) von MS-Betroffenen, welche zum gegebenen Zeitpunkt eine Therapie mit IVIg erhielten, zeigt auf, dass eine Information über aktuelle Therapiekonzepte dringend erforderlich ist. Durch neue Studien konnte nämlich gezeigt werden, dass eine Therapie mit IVIg bei MS nicht wirksam ist. Andererseits stehen seit Kurzem neue Therapiemöglichkeiten und damit weitere Alternativen zur Verfügung. Der Ärztebeirat hat deshalb neuerlich zu einem wichtigen Thema ausführlich Stellung bezogen. Lesen Sie dazu den Beitrag „Therapie der Multiplen Sklerose im Wandel – gibt es noch eine Berechtigung für den Einsatz intravenöser Immunglobuline (IVIg) bei MS?“ auf Seite 8. Der Ärztebeirat der ÖMSG stellt – unabhängig und ohne Selektion von Informationen – Veröffentlichungen zu verschiedenen Aspekten der MS auf der Grundlage publizierter Daten und Expertenmeinungen zusammen. Für spezielle persönliche Fragen sollen die behandelnden Neurologinnen und Neurologen konsultiert werden. Das gemeinsame Ziel ist, eine Verbesserung der Lebensqualität der MS-Betroffenen zu erreichen. Die MS-Gesellschaften in Europa vertreten die Interessen der MS-Betroffenen. Schon seit Jahren versuchen mehrere Länder mit den Entscheidungsträgern des jeweiligen Landes in direkten Gesprächskontakt zu gelangen, wenn es um Fragen des Kostenersatzes bei neu zugelassenen Therapien geht. Das Ziel lautet, die Anliegen der Patientinnen und Patienten direkt zu kommunizieren. } 1 • 2015 neue horizonte 5 neue horizonte editorial Eine Umfrage 2013 hat ergeben, dass nur in einem einzigen Land in Europa die MS-Gesellschaft zu weiterführenden Gesprächen eingeladen wurde, um die nicht erfüllten Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten („patient needs“) vorzubringen und einer Lösung zuzuführen. In den vergangenen Monaten hat der Vorstand der ÖMSG wiederholt beraten, welche Schritte unternommen werden können, wenn nach einer ärztlichen Verordnung die Kostenübernahme durch die Krankenkasse abgelehnt wird. Mehrere neue Medikamente, die für die Behandlung der schubförmigen MS für viele Betroffene von großer Bedeutung sind, haben im letzten Jahr europaweit eine Zulassung erhalten, für die Kostenübernahme durch die Krankenkassen wurde in Österreich allerdings noch keine Einigung erzielt. Wir haben in der Ausgabe 4/2014 der „neuen horizonte“ und auf der Website der ÖMSG (www.oemsg.at) aufgezeigt, welchen Weg Patientinnen und Patienten bestreiten können, um eine von einer Fachärztin oder einem Facharzt für Neurologie verschriebene Medikation, welche nicht in den Erstattungskodex aufgenommen wurde und deshalb chefärztlich bewilligt werden muss, nach Ablehnung möglicherweise doch zu erhalten. Zugleich haben wir versucht, mit dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger in Kontakt zu treten, um die Situation aus Sicht der MS-Betroffenen darzustellen. Dies war kein einfaches Unterfangen, aber am 12. Jänner 2015 ist es zu einem intensiven Dialog mit Vertretern des Hauptverbandes gekommen, in dem die Anliegen der Patientinnen und Patienten und die Notwendigkeit des Zugangs zu neuen Therapieoptionen dargestellt wurden. Wir hoffen sehr, dass sich infolgedessen bei den Verhandlungen zur Erstattung der Medikamentenkosten etwas bewegt. Es kann schon als Gewinn betrachtet werden, zu spüren, dass Übereinstimmungen möglich sind. Wir werden uns weiterhin anstrengen, eine Einbeziehung der Sicht der Patientinnen und Patienten zu erreichen. Es geht in vielen Fällen individuell um die neue Chance einer optimierten Behandlung und deshalb müssen Therapiebedürfnisse dringend einer Regelung zugeführt werden. Mit freundlichen Grüßen Dr. Ulf Baumhackl, Präsident der Österreichischen MS-Gesellschaft ([email protected]) Impressum: Medieninhaber & Herausgeber: Österreichische MS-Gesellschaft. Für den Inhalt verantwortlich: Österreichische Multiple Sklerose Gesellschaft, 1097 Wien, Postfach 19, Tel.: +43/1/664/368 60 01. Redaktion: Mag. Simone Peter. Gestaltung: [email protected]. Druck: Donau Forum Druck GmbH, Wien. Lektorat: Mag. Andrea Crevato. Verlag: MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH, Seidengasse 9/Top 1.1, A-1070 Wien, Tel.: +43/1/407 31 11, Fax: +43/1/407 31 14, E-Mail: office@ medmedia.at, Homepage: www.medmedia.at. Projektleitung: Mag. Gabriele Jerlich, Tel.: +43/1/407 31 11-14. Produktion: Sigrid Redl. Kundenbetreuung: Elisabeth Hönigschnabel. Die gesetzliche Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz finden Sie unter www.medmedia.at/home/impressum. Die Zeitschrift „neue horizonte“ erscheint viermal jährlich und dient der Information von Multiple-Sklerose-Betroffenen in ganz Österreich. Einzelpreis: 2,50 €. Über zugesandte Manuskripte freut sich die Redaktion, behält sich aber vor, diese zu redigieren oder abzulehnen. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion entsprechen. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Verlag: MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH, Seidengasse 9/1.1, 1070 Wien. Geschäftsführer: Mag. Wolfgang Maierhofer, Inhaber: 50% P&V Holding AG, 45% Mag. Wolfgang Maierhofer, 5% Mag. Gabriele Jerlich. Gegenstand des Unternehmens: Herstellung und Vertrieb von Medien aller Art. Medieninhaber: Österreichische MS-Gesellschaft, 1097 Wien, Postfach 19. Redaktion: Seidengasse 9/1.1, 1070 Wien. Hersteller: Donau Forum Druck GmbH, Wien. Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird auf geschlechtsspezifische Bezeichnungen verzichtet. Der Coverumschlag wurde durch freundliche Unterstützung der Firma Genzyme – a sanofi Company ermöglicht. 6 neue horizonte 1 • 2015 Entgeltliche Einschaltung Immunglobuline bei MS I fokus neue horizonte Stellungnahme des Ärztebeirats der ÖMSG* Therapie der Multiplen Sklerose im Wandel – gibt es noch eine Berechtigung für den Einsatz intravenöser Immunglobuline (IVIg) bei MS? Die Multiple Sklerose (MS) weist eine große Heterogenität (Uneinheitlichkeit) auf. Die pathogenen Mechanismen, welche die Krankheit verursachen, genetische Faktoren, der Verlaufstyp und der gesamte Krankheitsverlauf, die klinische Symptomatik und die Befunde in der zur Diagnostik herangezogenen Kernspintomografie (MRT) von Gehirn und Rückenmark können individuell sehr verschieden gestaltet sein. Für die prognostische Einschätzung der Erkrankung und die Entscheidung, welche verlaufsmodifizierende Therapie bei der schubförmig verlaufenden MS herangezogen werden soll, spielen die auf die einzelne Person und die spezielle Situation bezogenen Faktoren eine entscheidende Rolle. Eine möglichst „maßgeschneiderte Therapie“ wird angestrebt, für die therapeutischen Entscheidungen stehen in der klinischen Routine allerdings weiterhin keine verlässlichen Prognoseinstrumente, welche eine Vorhersage ermöglichen würden, bzw. Biomarker (z.B. Laborwerte), welche objektiv gemessen werden können und die Wirkung einer Therapie anzeigen sollen, zur Verfügung. In der Kommunikation zwischen Arzt und Patient wird eine gemeinsame Therapieentscheidung („shared decision making“) angestrebt. Die vorhandenen Therapiemöglichkeiten müssen ausführlich besprochen werden und eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen. Die neben den bewährten Injektionstherapien neu hinzugekommenen Optionen (orale Medikamente, Infusionsbehandlungen) ermöglichen eine individualisierte („personalisierte“) Behandlung, die spezielle Gegebenheiten berücksichtigt. 8 neue horizonte 1 • 2015 Neues Behandlungsziel: keine erkennbare Krankheitsaktivität Bereits seit 20 Jahren werden in der täglichen Praxis verschiedene immunmodulatorische Therapien eingesetzt, welche eine Reduktion der Erkrankungsschübe und eine Verminderung der Progression der Symptomatik bewirken können. Besonders wirkungsvolle Therapien sind in den vergangenen Jahren hinzugekommen. Eine neue Kenngröße, das „Freisein von Krankheitsaktivität“, ist in zunehmendem Ausmaß erreichbar. Darunter versteht man einen Zustand, der durch das Fehlen von Schüben, keine bestätigte Krankheitsprogression und apparativ durch eine MRTUntersuchung, welche keine akuten oder neu hinzugetretenen Entzündungsherde im zentralen Nervensystem erkennen lässt, gekennzeichnet ist. Eine Reihe von Medikamenten, die aufgrund randomisierter, placebokontrollierter klinischer Studien einen eindeutigen Wirkungsnachweis im Sinne einer positiven Beeinflussung des Krankheitsverlaufes der schubförmigen MS erbringen konnten, hat zu dem Konzept der „immunmodulatorischen Stufentherapie“ (Basisund Eskalationstherapie) der MS geführt, das über viele Jahre als Therapieleitlinie verwendet und zuletzt im Jahr 2008 von der MS-Therapie-Konsensus-Gruppe (MSTKG) veröffentlicht wurde.1 Änderungen im Behandlungskonzept In den vergangenen Jahren wurde – ebenfalls auf der Grundlage eines Konsenses von Experten – eine aktualisierte „Leitlinie zur Diagnose und Therapie der MS“ zur Verfügung gestellt, welche die neu hin- neue horizonte fokus I Immunglobuline bei MS zugekommenen Studiendaten berücksichtigte.2 Die Therapieempfehlungen werden laufend weiterentwickelt. Das gegenwärtige Therapiekonzept wurde im Herbst 2014 aktualisiert (Abb.). Die in den vergangenen Jahren hinzugetretenen Therapieoptionen mit den Medikamenten Fingolimod, Dimethylfumarat, Teriflunomid und Alemtuzumab sind in diesem Behandlungskonzept enthalten, zugleich wurden die etablierten immunmodulierenden Therapien, soweit erforderlich, neu bewertet. Das neu gestaltete Stufenschema der MS-Therapie wurde erweitert und enthält nun auch die Einteilung in milde/moderate und (hoch-)aktive Verlaufsformen. IVIg – Stellenwert in der Behandlung der MS? Für diese kurze Übersicht zur IVIg-Therapie werden rezente MS-Therapie-Studien und die Ergebnisse von Experten, die auf MS-Konferenzen präsentiert wurden, herangezogen. Daraus geht hervor, dass für die Behandlung der MS die IVIg einen deutlich geringeren Stellenwert besitzen als noch vor fünf bis zehn Jahren. An dieser Stelle muss ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass eine Behandlung mit IVIg bei zahlreichen Krankheitsbildern, auch verschiedenen neurologischen außerhalb der MS, unverändert eine sehr hohe Bedeutung besitzt, welche durch überzeugende positive Ergebnisse in kontrollierten Studien begründet werden kann. Immunglobuline stehen als gebrauchsfertige Infusionslösungen zur Verfügung. Sie sind ein Gemisch aus Antikörpern (Proteinen), das aus dem Serum von Spendern gewonnen wird und die eigenen Antikörper ergänzt. Die unterschiedlichen Produktbezeichnungen sind auf die verschiedenen Hersteller zurückzuführen. Die genaue Wirkweise ist nicht geklärt, eine Beeinflussung („Modulation“) des Immunsystems ist aber nachgewiesen worden. Die Verabreichung erfolgt in Form von intravenösen Infusionen, welche meist alle 4 abb.:VerlaufsmodifizierendeTherapienbeiMS–aktualisiertesStufentherapieschemasowieaktuelleLeitlinienfür DiagnostikundTherapieinderNeurologie2 (www.kompetenznetz-multiplesklerose.de) IndIkaTIon RRMS1 1. Wahl •Alemtuzumab •Fingolimod •Natalizumab (hoch-)aktive Verlaufsform milde/moderate Verlaufsform Schubtherapie Verlaufsmodifizierende Therapie Indikation CIS1 •Glatirameracetat •Interferon--1a i.m. •Interferon--1a s.c. •Interferon--1bs.c. •Dimethylfumarat •Glatirameracetat •Interferon--1a i.m. •Interferon--1a s.c. •Interferon--1bs.c. •PEG-IFN--1a s.c. •Teriflunomid (Azathioprin) 2 (IVIg) 3 2. Wahl •Mitoxantron (Cyclophosphamid) 4 SPMS1 3. Wahl •experimentelle Verfahren mit aufgesetzten Schüben •Interferon--1a s.c. •Interferon--1bs.c. •Mitoxantron (Cyclophosphamid) 4 ohne aufgesetzte Schüben •Mitoxantron (Cyclophosphamid) 4 2. Wahl •Plasmaseparation 1. Wahl •Methylprednisolon-Puls Bei Versagen einer verlaufsmodifizierten Therapie bei milder/moderater Verlaufsform einer MS werden diese Patienten wie eine aktive MS behandelt. 1 Substanzen in alphabetischer Reihenfolge; die hier gewählte Darstellung impliziert KEINE Überlegenheit einer Substanz gegenüber einer anderen innerhalb einer Indikationsgruppe (dargestellt innerhalb eines Kastens). 2 zugelassen, wenn Interferon- nicht möglich oder unter Azathioprin-Therapie stabiler Verlauf erreicht wird 3 Einsatz nur postpartal im Einzelfall gerechtfertigt, insbesondere vor dem Hintergrund fehlender Behandlungsalternativen 4 zugelassen für bedrohlich verlaufende Autoimmunkrankheiten, somit lediglich nur für fulminante Fälle als Ausweichtherapie vorzusehen, idealerweise nur an ausgewiesenen MS-Zentren } 1 • 2015 neue horizonte 9 Immunglobuline bei MS I fokus Wochen appliziert werden. Die Dosis wird nach dem Körpergewicht (KG) berechnet (in Österreich werden bei MS meist 0,2 g/kgKG monatlich verabreicht). Bei anderen Erkrankungen als MS werden zum Teil sehr unterschiedliche Dosierungsschemata verwendet. Generell gelten IVIg als sehr gut verträglich. Vor Therapiebeginn sollte ein (erworbener) IgA-Mangel durch einen Labortest ausgeschlossen werden, da ansonsten eine schwere Überempfindlichkeitsreaktion auftreten kann. Bedeutsame Nebenwirkungen, besonders bei höherer Dosierung und älteren Patienten, wurden beobachtet, z.B. thromboembolische Ereignisse. Klinische Studien mit IVIg Über die erste erfolgreiche Behandlung einer Autoimmunerkrankung (Immunthrombozytopenie, eine Erkrankung der Blutplättchen) wurde bereits 1981 berichtet. Auch bei MS-Patienten wurde danach in einer Reihe von kleinen, unkontrollierten Studien die Behandlung mit IVIg getestet. 1997 wurde dann über eine randomisierte, placebokontrollierte Studie bei Patienten mit schubförmiger MS berichtet. Diese Studie war in Österreich bei 148 Patienten durchgeführt worden, die entweder mit IVIg (in der Dosierung von ca. 0,2 g/kgKG) oder Placebo behandelt worden waren.3 Als primäres Zielkriterium (Hauptfragestellung) wurde die klinische Beurteilung des neurologischen Befundes (EDSS) nach zwei Jahren Behandlung gewählt. Die Studienauswertung führte zu einer positiven Einschätzung einer IVIg-Behandlung bei Patienten mit schubförmig remittierender MS. Trotz vieler offener Fragen (kein Vorliegen einer Dosisfindungsstudie, keine Untersuchung der Auswirkungen der Therapie auf MRT-Befunde, keine Bestätigung der Studienergebnisse durch eine weitere Studie) wurden IVIg in den Jahren nach der Studienveröffentlichung als Zweitlinienmedikation („Reservemedikament“) bei unzureichender Wirkung oder nicht tolerablen Nebenwirkungen einer MS-Basistherapie (Interferon-beta, Glatirameracetat) häufig eingesetzt, da zu diesem Zeitpunkt nur wenige Alternativen zur Verfügung standen. In den nachfolgenden Jahren wurde eine Reihe von Studien mit IVIg bei unterschiedlichen klinischen 10 neue horizonte 1 • 2015 neue horizonte Bildern und verschiedenen Verlaufsformen der MS durchgeführt: bei klinisch isoliertem Syndrom (CIS), schubförmiger MS, sekundär progredienter MS, primär progredienter MS, akutem Erkrankungsschub, akuter Optikusneuritis, Zustand nach Sehnerventzündung, bestehendem neurologischem Defizit mit Kraftminderung, Schwangerschaft und Phase nach der Geburt.4–13 In einigen der neueren Studien wurde auch die Einflussnahme einer IVIg-Behandlung auf in der MRT darstellbare Läsionen des zentralen Nervensystems untersucht. Eine Studie war lediglich an einem Zentrum durchgeführt worden, wodurch die Evidenz eingeschränkt wird, und es wurden nur 26 Patienten eingeschlossen,14 sodass eindeutige Schlussfolgerungen nicht getroffen werden konnten. In der ESI-MS-Studie wurden hingegen 318 Patienten mit sekundär progredienter MS untersucht,15 in Übereinstimmung mit den klinischen Ergebnissen konnte kein signifikanter Nutzen einer IVIg-Therapie festgestellt werden. In der sorgfältig geplanten Doppelblindstudie PRIVIG wurden 127 Patienten mit schubförmiger MS behandelt. Nach der Aufteilung in 3 Gruppen erhielten die Gruppen 1 und 2 unterschiedliche IVIg-Dosierungen (monatlich 0,2 bzw. 0,4 g/kgKG), Gruppe 3 wurde mit Placebo therapiert. Die Auswertung zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen, weder in Bezug auf die Zahl der schubfreien Patienten noch in der Beurteilung der Krankheitsaktivität, welche durch zerebrale MRT-Untersuchungen in sechswöchigen Abständen erfasst wurde. Aus dieser Studie konnte der Schluss gezogen werden, dass die Indikation, eine Therapie der MS mit IVIg durchzuführen, fragwürdig erscheint.5 Schwangerschaft und die Zeit nach der Geburt Eine medikamentöse Behandlung soll während einer Schwangerschaft möglichst vermieden werden, die laufende immunmodulierende Therapie wird normalerweise beendet. Selten spricht die Nutzen-RisikoBalance für eine medikamentöse Behandlung, z.B. die Durchführung einer Kortikosteroidtherapie bei neue horizonte fokus I Immunglobuline bei MS einem therapiebedürftigen Schub oder bei hohem Risiko, dass die MS einen schweren Verlauf nimmt. Gewöhnlich kommt es auch ohne Therapie in der Gravidität, möglicherweise durch Einfluss der Schwangerschaftshormone, zu einer Reduktion der Schübe. In der postpartalen Phase, den ersten drei Monaten nach der Geburt, kann eine erhöhte Schubaktivität auftreten.17 Es wird deshalb häufig empfohlen, in den ersten ein bis zwei Wochen nach der Entbindung die pausierte krankheitsmodifizierende Therapie wieder zu starten oder überhaupt eine medikamentöse Basistherapie zu initiieren. Dies erfordert allerdings Abstillen. Es liegen zwei Studien vor, welche den Einsatz von IVIg nach der Geburt („postpartale Schubprophylaxe“) untersucht haben.12, 13 Beide Studien weisen Mängel im Studiendesign auf und besitzen nur eingeschränkte Aussagekraft. Diese Vorgehensweise wird deshalb von Fachgremien2, 16 nur mit Zurückhaltung empfohlen. Da immunmodulierende Medikamente – ausgenommen IVIg, die als stillverträglich gelten – nicht eingesetzt werden können, wenn gestillt wird, kann alternativ als vorübergehende Maßnahme nach der Geburt eine Schubprophylaxe mit IVIg in Erwägung gezogen werden (Abb.). Aus den weiter oben beschriebenen Gründen soll für die Langzeitbehandlung nach Beendigung der Stillzeit auf eines der zugelassenen immunmodulierenden Basismedikamente umgestellt werden. Ob eine Frau stillen möchte, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Aufgrund neuerer Studien liegen Hinweise vor, dass ausschließliches Stillen einen moderaten positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf ausübt und eine Verminderung von Schüben bewirken kann.18–20 Allerdings besitzen wir darüber weiterhin nur eingeschränkte Kenntnisse. Für die gemeinsame Entscheidungsfindung zwischen Arzt und Patient, ob eine krankheitsmodifizierende medikamentöse Therapie postpartal durchgeführt werden soll oder ausschließliches Stillen bevorzugt wird, sind die Heranziehung des bisherigen Krankheitsverlaufes, das Ansprechen auf die frühere immunmodulierende Therapie und die Einbeziehung des aktuellen neurologischen Befundes bzw. das Vorliegen einer Behinderung von besonderer Bedeutung. } REHA radkersburg IHRE SElbStändIgkEIt ISt unSER ZIEl Unser Leben besteht aus Ritualen. Rituale sind vertraute, wiederholte Handlungen. Besonders im Umgang mit MS verbessert das Üben von Ritualen die Alltagsfähigkeiten. In der Rehabilitation versuchen wir über die Bedürfnisse der einzelnen Patientinnen und Patienten individuelle Handlungsziele zu definieren. Die täglichen, altbekannten Abläufe werden im aktuellen Kontext neu interpretiert und optimiert. Die Ritualisierung der Handlungen führt zu einer effizienten Rehabilitation und zu langfristigen Erfolgen. REHA radkersburg | klinik maria theresia 8490 Bad Radkersburg | 03476/3860 | www.klinik-maria-theresia.at Entgeltliche Einschaltung 1 • 2015 neue horizonte 11 Immunglobuline bei MS I fokus neue horizonte Das Wesentliche in Kürze Eine immunmodulierende Basistherapie der MS mit IVIg gilt aufgrund neuer Erkenntnisse als obsolet und ist daher zur Behandlung der MS nicht zugelassen („off-label use“). nIVIg können in speziellen begründeten Einzelfällen für eine begrenzte Zeit nach der Geburt als Schubprophylaxe in einer Dosierung von monatlich 0,2 g/kgKG herangezogen werden („Reservemedikament“), eine postpartale Behandlung mit IVIg wird aber nicht generell empfohlen. nAusschließliches Stillen hat einen moderaten schubmindernden Effekt. nIn den vergangenen Jahren sind neue krankheitsmodifizierende Medikamente zur Therapie der schubförmigen MS zugelassen worden, die ihre Wirksamkeit durch randomisierte, kontrollierte Studien („Goldstandard der klinischen Forschung“) belegen konnten. Es steht dadurch heute ein größeres Therapiespektrum zur Verfügung (Abb.). Die früher berechtigte Möglichkeit, IVIg als Zweitlinientherapie bei Unverträglichkeit oder fehlender Wirksamkeit einer Basistherapie mit Interferon-beta oder Glatirameracetat einzusetzen, ist daher nicht mehr zutreffend. n2011 wurden im Rahmen des Projektes „Prävalenz der MS“ Daten über die Behandlung in Österreich erhoben.21 Der hohe Prozentsatz von 12% an MS-Betroffenen, welche zum gegebenen Zeitpunkt eine IVIgTherapie erhielten, zeigt auf, dass eine Aufklärung über die aktuelle Studienlage dringend erforderlich ist. n Literatur: 1 MSTCG. Basic and Escalating Immunomodulatory Treatments in Multiple Sclerosis. Current therapeutic recommendations Multiple Sclerosis Therapy Consensus Group. J Neurol 2008; 255:1449–63, 2 Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Diagnose und Therapie der Multiplen Sklerose – Ergänzung 2014. Herausgegeben von der Kommission „Leitlinien“ der Deutschen Gesellschaft für Neurologie , 3 Fazekas F et al., Randomised placebo-controlled trial of monthly intravenous immunoglobulin therapy in relapsing-remitting multiple sclerosis. Lancet 1997; 349:589–93, 4 Achiron A et al., Intravenous immunoglobulin treatment following the first demyeliniating event suggestive of multiple sclerosis. Arch Neurol 2004; 61:1515–20, 5 Fazekas F et al., Intravenous immunoglobulin in relapsing-remitting multiple sclerosis: a dose-finding trial. Neurology 2008; 71:265–71, 6 Hommes O et al., Intravenous immunoglobulin in secondary progressive multiple sclerosis: randomized placebo-controlled trial. Lancet 2004; 364:1149–56, 7 Pöhlau D et al., Intravenous immunoglobulin in primary and secondary chronic progressive multiple sclerosis: a randomized placebo controlled multicentre study. Mult Scler 2007; 13:1107–17, 8 Sorensen PS et al., IV immunoglobulins as add-on treatment to methylprednisolone for acute relapses in MS. Neurology 2004; 63:2028–33, 9 Roed HG et al., A double-blind, randomized trial of IV immunoglobulin treatment in acute optic neuritis. Neurology 2005; 65:804–10, 10 Noseworthy JH et al., A randomised trial of intravenous immunoglobulin in inflammatory demyelinating optic neuritis. Neurology 2001; 56:1514–22, 11 Noseworthy JH et al., IV immunoglobulin does not reverse established weakness in MS. Neurology 2000; 55:1135–43, 12 Achiron A et al., Effect of intravenous immunoglobulin treatment on pregnancy and postpartum-related relapses in multiple sclerosis. J Neurol 2004; 251:1133–7, 13 Haas J et al., A dose comparison study of IVIG in postpartum relapsing-remitting multiple sclerosis. Mult Scler 2007; 13:900–8 , 14 Sorensen PS et al., Intravenous immunoglobulin G reduces MRI activity in relapsing multiple sclerosis. Neurology 1998; 50:1273–81, 15 Fazekas F et al., MRI results from the european study on intravenous immunoglobulin in secondary progressive multiple sclerosis (ESIMS). Mult Scler 2005; 11(4):433–40, 16 Miller DH et al., Pregnancy, sex and hormonal factors in multiple sclerosis. Mult Scler 2014; 20(5):527–36, 17 Confafreux C et al., Rate of pregnancy-related relapse in multiple sclerosis. N Engl J Med 1998; 339:285–91, 18 LangerGould A et al., Exclusive breastfeeding and the risk of postpartum relapses in women with multiple sclerosis. Arch Neurol 2009; 66:958–63, 19 Hellwig K et al., Multiple sclerosis and pregnancy: experience from a nationwide database in Germany. Ther Adv Neurol Disord 2012; 5:247–53, 20 Hellwig K et al., Postpartale Schubreduktion durch Stillen bei Frauen mit MS. Nervenarzt 2012; (Suppl 1):8360–1, 21 Baumhackl U (Hg.), Multiple Sklerose. Prävalenz und Therapie im 12-Jahres-Vergleich in Österreich. Facultas Verlag 2014 * Ärztebeirat der Österreichischen MS-Gesellschaft: B. Bajer-Kornek, T. Berger, F. Deisenhammer, F. Fazekas, S. Fuchs, J. Kraus, W. Kristoferitsch, H. Lassmann und U. Baumhackl (Vorsitz) n 12 neue horizonte 1 • 2015 neue horizonte FAQ ue für netroffene e B MS medizin MS und Sport? – Jetzt erst recht! von Dr. Rainer Ehling, Vorstandsmitglied der Österreichischen Multiple Sklerose Gesellschaft; [email protected] Foto: © Fotolia.com „Soll ich jetzt auf Sport auch noch verzichten?“ – Leider hält sich das Gerücht, dass sportliche Aktivität den Krankheitsverlauf der Multiplen Sklerose verschlechtern und Krankheitsschübe auslösen kann, sehr hartnäckig. Dass diese Aussage jedoch falsch ist, konnte erst kürzlich in einer gesammelten Analyse aus 26 Studien, an denen insgesamt über 1.290 MS-Patienten teilnahmen, untermauert werden: MS-Patienten, die regelmäßig Sport ausüben, haben keine Verschlechterung der MS, sondern – im Gegenteil – weniger Schübe als „inaktive“ Vergleichspersonen zu erwarten. Dies konnte sowohl für Betroffene mit unterschiedlichen Krankheitsverläufen und unterschiedlicher Krankheitsdauer als auch für Betroffene mit verschiedenen Beeinträchtigungsgraden (z.B. Geheinschränkung mit Rollator) nachgewiesen werden. Warum Sport? Regelmäßige körperliche Aktivität führt zu einer Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit, reduziert das Osteoporoserisiko und wohl am wichtigsten: Es macht glücklich und zufrieden! Neben diesen eher „unspezifischen“ positiven Effekten führt regelmäßiges Ausdauer- und Krafttraining bei MS im Speziellen zu einer Verbesserung der Gehfähigkeit sowie zu einer Verminderung von Fatigue. Einige Studien konnten darüber hinaus auch belegen, dass Ausdauer- und Krafttraining positive Effekte auf die „geistige“ Mobilität, wie etwa Aufmerksamkeit und Lernfähigkeit, haben kann. Die Gründe für die zahlreichen positiven Effekte von Ausdauer- und Krafttraining liegen zum einen in einer allgemeinen Muskelkräftigung sowie in einer Stärkung des kardiovaskulären Systems. Zum anderen konnte in experimentellen Studien nachgewiesen werden, dass regelmäßiges Ausdauer- und Krafttraining bei MS zu einer vermehrten Ausschüttung von entzündungshemmenden Botenstoffen des Immunsystems sowie von Botenstoffen, die das Nervenwachstum fördern, führt. Dies lässt möglicherweise auf eine spezifische Beeinflussung des Pathomechanismus bei MS schließen. Wie viel Sport? Um diese positiven Effekte auch wirklich erzielen zu können, bedarf es einer gewissen „Mindestanstrengung“: Zweimal pro Woche sollte für 30 Minuten ein intensives aerobes Ausdauertraining sowie zusätzlich, ebenfalls zweimal wöchentlich, ein Krafttraining der großen Muskelgruppen (Oberschenkel, Schultern, Oberarme, Rumpf) erfolgen. Der optimale Trainingsbereich lässt sich am sichersten im Zuge einer ärztlichen Untersuchung ermitteln und beträgt üblicherweise 70–80% der maximal erreichbaren Herzfrequenz. } 1 • 2015 neue horizonte 13 medizin neue horizonte Welche Sportarten? Neueren Studien zufolge hat die Wahl der Sportart nur einen geringen Einfluss auf die positiven Effekte. So kann sowohl mit Laufen als auch Radfahren eine Verbesserung der körperlichen Fitness, der Mobilität und der Fatigue-Symptomatik erreicht werden. Eine gute Nachricht für Menschen mit Gehbeeinträchtigung ist in diesem Zusammenhang, dass dieselben positiven Effekte auch durch Training am Handbike (Antrieb allein durch die Arme) oder am Rudergerät erreicht werden können. Wenngleich für spezifische Sportarten wie Klettern oder Bogenschießen bislang nur kleinere Studien bei Patienten mit MS durchgeführt wurden, so gibt es doch Hinweise, dass bei regelmäßiger Durchführung ataktische Symptome positiv beeinflusst bzw. Aufmerksamkeit und Konzentration erhöht werden können. Am sinnvollsten ist es, eine Sportart zu wählen, die man auch gerne ausübt – nur so wird man von den genannten Vorteilen auch über einen längeren Zeitraum profitieren können. Schließlich soll Sport auch Spaß machen! Was ist zu beachten? Wie für jeden Menschen ist es speziell auch für MS-Betroffene wichtig, die eigenen Grenzen zu kennen. Im Zuge eines ärztlichen Gespräches und einer ärztlichen Untersuchung kann eine persönliche Beratung erfolgen. So kann die individuelle Leistungsgrenze ermittelt, ein Trainingsplan erstellt und auf Besonderheiten eingegangen werden. Wichtig ist auch, zu wissen, dass sich neurologische Beschwerden vorübergehend – im Zuge einer Erhöhung der Körpertemperatur, wie es beim Sport oft vorkommt – verschlechtern können („Uhthoff-Phänomen“). Diese Beschwerden klingen nach dem Abkühlen auf normale „Betriebstemperatur“ wieder ab und sind kein Grund zur Sorge; spezielle Kühlwesten können Abhilfe schaffen. Will man als „Sport-Neuling“ in den Breitensport einsteigen, ist eine Einführung unter Anleitung eines erfahrenen Physio- oder Sporttherapeuten, der auch auf MS-spezifische Beschwerden eingehen kann, unerlässlich. Zusammenfassung n Sportliche Aktivität bei Multipler Sklerose führt zu keiner Krankheitsverschlechterung. n Regelmäßiges Ausdauer- und Krafttraining erhöht die Lebensqualität, die körperliche Fitness, Ausdauer und Mobilität. Im Gegenzug kommt es zu einer Reduktion der Fatigue-Symptomatik, depressiver Beschwerden sowie des Osteoporoserisikos. n Um einen gesundheitsfördernden Effekt zu erreichen, sollten zweimal wöchentlich 30 Minuten intensives Training und zweimal wöchentlich Krafttraining der großen Muskelgruppen durchgeführt werden. n Die Auswahl der Sportart ist für die positiven Effekte nicht entscheidend – wichtig ist, dass die Sportart Freude macht! n Ein ärztliches Gespräch mit Untersuchung ist die Voraussetzung für einen erfolgreichen Start in ein sportlich aktives Leben. Literatur: Bansi J et al., J Neuro 2013, Bansi J et al., Mult Scler 2013, Briken S et al., Mult Scler 2014, Latimer-Cheung AE et al., Archives of Physical, Medicine and Rehabilitation 2013, Pilutti LA et al., J Neurol Sci 2014 n 14 neue horizonte 1 • 2015 Sined © Wikipedia si t! gefrag Neue paneuropäische MS-Studie der MS-Gesellschaften Die Österreichische Multiple Sklerose Gesellschaft (ÖMSG) hat beschlossen, an einer großen europäischen Studie zu den Kosten, welche durch MS verursacht werden, und deren Effekt auf die Lebensqualität der Betroffenen teilzunehmen. Die Studie findet in 16 Ländern unter der Schirmherrschaft der Europäischen Plattform der MS-Gesellschaften (EMSP) statt. Es ist wichtig, dass auch eine große Anzahl österreichischer Patienten vertreten ist. Für die Studie werden Informationen anhand eines Fragebogens gesammelt. Die Antworten sind vollständig anonym. Keine der an der Studie beteiligten Organisationen wird je auf die Identität der Teilnehmer rückschließen können. Die Teilnahme ist einfach und wird nur etwa 20 Minuten Ihrer Zeit in Anspruch nehmen. Sie finden in diesem Heft einen Umschlag, welcher genaue Informationen über die Studie sowie einen Fragebogen enthält. Bitte lesen Sie zuerst die Information durch. Wenn Sie sich danach entschließen mitzumachen, haben Sie zwei Möglichkeiten: u 1. Folgen Sie dem Internetlink, der im Informationsblatt angegeben ist (www.medscinet.com/mscoi), und beantworten Sie die Fragen direkt online. Sie müssen nicht alle Fragen auf einmal ausfüllen, sondern können jederzeit unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt weitermachen. Ihre Antworten gehen dann direkt in die Datenbasis ein, wodurch Eingabefehler vermieden werden. Oder: u 2. Füllen Sie den gedruckten Fragebogen händisch aus und senden Sie diesen in dem ebenfalls beigelegten Umschlag an die ÖMSG – das Porto zahlt der Empfänger. Ihre Antworten werden dann manuell in die Datenbasis eingegeben. In beiden Fällen müssen Sie auf der ersten Seite eine Erklärung abgeben, dass Sie über die Studie informiert worden sind und dass Ihre Teilnahme freiwillig erfolgt. Diese Zustimmung ist eine europäische Verordnung und ist deshalb wichtig und notwendig, damit Ihre Antworten in die Studie aufgenommen werden können. Die ÖMSG, die EMSP und die Studienorganisatoren bedanken sich schon im Voraus ganz herzlich für Ihre Teilnahme! n Patienteninserat Dreigang-Dreirad für Erwachsene zu verkaufen! Ü Josef Exiller, 2130 Eibesthal, Tel.: 02572/360 42 1 • 2015 neue horizonte 15 neue horizonte soziales Österreich ist barrierefrei. Ja? Nein? Vielleicht? Mag. phil. Karin Chladek, Wissenschaftsjournalistin Ab 1. Jänner 2016 ist der öffentliche Raum in Österreich barrierefrei. Juchhu! Oder? Was heißt das? Und wie barrierefrei ist Österreich jetzt schon, am Anfang des Jahres 2015? Grundsätzlich geht die gesetzlich vorgeschriebene Barrierefreiheit auf das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz aus dem Jahr 2006 zurück, wonach per 2016 alle Gebäude im öffentlichen Raum, die Handels- und/oder Dienstleistungen erbringen, barrierefrei zugänglich sein müssten. Eigentlich. Neubauten mussten schon ab 2006 barrierefrei erbaut werden. Eigentlich. Das betrifft alle Bauten in Bundeskompetenz. Für Verkehrsbetriebe und den Straßenraum gelten andere Fristen als für Handel und Dienstleistungen. Darüber hinaus gibt es neun Landeskompetenzen und neun Bauordnungen, in denen Barrierefreiheit unterschiedlich gut verankert ist. Mit einem Wort: Es ist kompliziert. Dazu kommt, dass Architekten oft wenig an Barrierefreiheit interessiert sind und Bauaufsichten oft wenig darauf achten. Dann muss kostspielig umgebaut werden. Das könnten sich Bauherren ersparen, wenn sie seh- und körperbehinderte Menschen in die Planungen einbinden würden. Beziehungsweise sich beraten ließen. worden ist. In ländlichen Gegenden sieht das anders aus. Dazu Bettina Urbanek: „Generell ist die Barrierefreiheit bei öffentlichen Verkehrsbetrieben im städtischen Raum schon gut umgesetzt, im ländlichen Raum gibt es noch deutlich mehr zu tun.“ Per 1. Jänner 2016 sind auch private Händler und Dienstleister in Österreich grundsätzlich verpflichtet, allen Kunden barrierefreien Zugang zu ermöglichen, also niemanden zu diskriminieren. Was aber ist mit den vielen kleinen Läden, die sich einen Umbau nicht leisten können? Mag. Doris Becker-Machreich von der Behindertenorganisation ÖZIV (Österreichischer Zivilinvalidenverband) weist auf den Nachweis der finanziellen Zumutung hin sowie darauf, dass es gesetzliche Lücken gibt: „Viele Ladenbetreiber, die durchaus gerne umbauen würden, sind nur Mieter. Entscheiden müssen aber die Hauseigentümer.“ Maria Grundner wünscht sich mehr Kreativität – Rampen und stufenloser Zugang seien nicht die einzigen Möglichkeiten: „Die einzelnen privaten Betreiber sollten von der WKÖ informiert worden sein und konnten rechtzeitig reagieren. Kleine Läden müssen das Mögliche möglich machen. Kreative Lösungen sind gefragt, um Barrieren für Menschen mit Seh- und Mobilitätsbehinderungen zu minimieren.“ Am Land gibt es noch viel zu tun „Wir werden am 1. Jänner 2016 nicht in einer automatisch barrierefreien Welt aufwachen. Trotz Gesetzgebung bleibt noch viel zu tun“, betont Ing. Maria Grundner von der Mobilitätsagentur Wien. Einig sind sich Grundner und Ing. Bettina Urbanek vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ), dass im städtischen Bereich schon viel in Richtung Barrierefreiheit erreicht Barrierefreiheit bietet Chancen Derzeit wird Barrierefreiheit in Österreich leider oft mit „Zwang“ assoziiert, weil die im Behindertengleichstellungsgesetz vorgesehene Übergangsfrist 2016 endet. Doch Barrierefreiheit bietet auch Chancen – nicht zuletzt wirtschaftliche, weil mehr Menschen Zugang zum öffentlichen Leben bekommen. Und nein, Barrierefreiheit ist nicht gleichbedeutend mit „rollstuhlgerecht“ } 16 neue horizonte 1 • 2015 Entgeltliche Einschaltung MS ervice MS-SERVICE HAT ZIELE: MS-Service wendet sich an alle Menschen, die mit dem Bereich der Multiplen Sklerose (MS) in Kontakt stehen und Interesse an einer Plattform für Informations- und Erfahrungsaustausch haben. Allem voran steht die Steigerung der Lebensqualität mit dem Ziel, ein normales Leben ohne Einschränkungen oder Diskriminierung führen zu können als auch die Enttabuisierung der MS-Erkrankung mit Erhöhung eines fundierten Wissensstandes. MS-SERVICE SETZT MASSNAHMEN: Ein Service von Novartis Pharma GmbH 1020 Wien, Stella-Klein-Löw-Weg 17 Tel.: +43 1 866 57-0 Fax: +43 1 866 57-6353 www.novartis.at MEIN WISSEN. MEINE ZUKUNFT. MEIN LEBEN. WWW.MS-SERVICE.AT MS-Service: [email protected] www.ms-service.at Infoline: 0800/203909 Mo-Do: 9-16 Uhr Fr: 9-13 Uhr AT1502300334 MS KONTAKTE & INFORMATIONEN Datum der Erstellung: 03/2015 Wir bieten ein flächendeckendes Angebot (Homepage, MS-Magazin, Newsletter und Broschüren) mit Information und Unterstützungsangeboten für PatientInnen, Angehörige und ExpertInnen durch zielgruppenspezifische Projekte: • Veranstaltungen (zu Kommunikation, Ernährung, Hippotherapie, Psychotherapie, Sozialem, etc.) • Übungsmodule (Entspannung, Bewegung, Kognition) • Infoline (direkter Kontakt zu ExpertInnen im Bereich Medizin, Soziales und Psychologie.) Weitere Informationen auf www.ms-service.at Demografischer Wandel Ältere Menschen, aber auch MS-Erkrankte profitieren von Barrierefreiheit. Der VCÖ hat ein neues Factsheet herausgegeben, in dem schon im Titel gefordert wird: „Selbstbestimmte Mobilität älterer Menschen fördern!“ „Im Jahr 2025, also in zehn Jahren, werden laut Statistik Austria rund 1,6 Millionen Menschen in Österreich 65 Jahre oder älter sein, um rund 225.000 mehr als heute. Die Zahl der über 74-Jährigen wird um fast 200.000 auf 950.000 steigen. Das Mobilitätsverhalten ändert sich im Alter deutlich. Ein großer Teil der Mobilität fin- det im Wohnumfeld statt und wird zu Fuß zurückgelegt. Österreichs Verkehrssystem ist darauf noch viel zu wenig vorbereitet“, betont Bettina Urbanek vom VCÖ. „Selbstbestimmte Mobilität ist wichtig für soziale Beziehungen, die wiederum auch das Wohlbefinden mitbestimmen“, so Urbanek weiter. Senioren legen meist weniger Wert auf Zeiteinsparung. Viel wichtiger werde es im Alter, bequem und sicher unterwegs zu sein. Ein von älteren Personen häufig genannter Wunsch sind genug Bänke zum Ausruhen. Das sei gesetzlich aber nicht geregelt, sagt Urbanek: „Es gibt kein Gesetz für den öffentlichen Raum selbst, sondern nur für Handel und Dienstleistungen, zu denen im Mobilitätsbereich vor allem die Verkehrsbetriebe gehören.“ Man könne aber auch auf gute Beispiele verweisen, die es durchaus gibt. So sind beispielsweise für langsam gehende Menschen die Grünphasen vieler Ampeln oft zu kurz. Im Jahr 2014 wurden in Wien sechs Ampelanlagen für Gehende verbessert: einige durch Verlängerung der Grünphase, andere durch bauliche Maßnahmen. Folgt man einer Studie von Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Weltbank aus dem Jahr 2011, gelten mehr als eine Milliarde Menschen weltweit als behindert; knapp 50 Millionen sind es in Europa. Beachtliche Zahlen. Dennoch ist es sinnvoll, keine teuren Parallelstrukturen für „die Behinderten“ zu errichten. Bis 2025 wird der Anteil der EU-Bevölkerung über 65 Jahren auf mehr als 20% steigen. Natürlich nehmen damit auch die körperlichen Behinderungen zu. Das ist absehbar. Eine kluge Planung und Politik sorgen vor. Benjamin Suthe von der deutschen Organisation NATKO (ehemals „Nationale Koordinationsstelle Tourismus für Alle“, heute „Tourismus für Alle e.V.“) betont: „Eine barrierefrei zugängliche Umwelt ist für rund 10% der Bevölkerung zwingend erforderlich, für 30 bis 40% erleichternd, aber für 100% komfortabel.“ 8 Lesetipp: Factsheet „Selbstbestimmte Mobilität älterer Menschen fördern“. www.vcoe. at/de/publikationen/vcoe-factsheets/details/ items/selbstbestimmte-mobilitaet-aelterermenschen-foerdern n 18 neue horizonte 1 • 2015 Foto: © Fotolia.com und auch kein „politisch korrektes“ Synonym für „behindertengerecht“. Barrierefreiheit bedeutet für Menschen mit Sehbehinderung außerdem etwas anderes als für Menschen mit Höreinschränkung. Das ist im Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz auch festgehalten. Für Rollstuhlfahrer können zwei Stufen unmöglich alleine zu überwinden sein, während diese Stufen für andere, die mit Krücken gehen, kein Hindernis darstellen. Für Eltern, die einen Kinderwagen schieben, sind Stufen mühsam. Deshalb unterscheidet Mag. Rudi Maisriml vom ÖZIV auch zwischen „Zugänglichkeit“ (Rampen, Eingang ohne Stufen) und einer umfassenderen Barrierefreiheit. Nach einer Studie, die der ÖZIV 2014 erstellt hat, kann Maisriml zumindest einigen Bereichen ein gutes Zeugnis ausstellen: „Fast alle Banken in Wiener Geschäftsstraßen waren zugänglich. Aber leider nur ein Drittel der Gastronomiebetriebe.“ Die Geschäftsführerin des ÖZIV, Mag. Hedi SchnitzerVoget, unterscheidet so: „Für uns als ÖZIV steht der Begriff ,Barrierefreiheit‘ für ALLE Menschen mit Behinderungen. Wenn wir eine Analyse aus der Sicht einer speziellen Behinderungsform durchführen, sprechen wir eher von behindertengerecht.“ Natürlich haben Vertreter von Behindertenorganisationen vor allem Menschen mit Behinderungen im Blick, doch eigentlich betrifft Barrierefreiheit auch Menschen ohne permanente Beeinträchtigung. Dazu Maria Grundner: „In Österreich bezieht sich das Wort ‚barrierefrei‘ auf die Planung für alle Menschen, also ältere Menschen, Menschen mit Behinderung, Eltern mit Kinderwagen etc.“ neue horizonte i soziales Entgeltliche Einschaltung Kostenlos anmelden! LivingMS.at Gratis Serviceline 0800/344 322 Mo–Fr: 8–18 Uhr DAS MS SERVICEPROGRAMM, DAS NUR EINEN MITTELPUNKT HAT: Sie! Persönliche Betreuung Eine abgestimmte Betreuung Bestellservice Alle wichtigen Dinge verfügbar Reminder Services Keine Medikation verpassen RE-2014/11-BIO-107-D Dez 2014 MSdialog™ – Der neue Weg, die MS-Therapie gemeinsam zu managen neue horizonte wissenswertes Multiple Sklerose – ein Lesebuch von Fritz Leutmezer, beschrieben von Karin Krainz Im Februar 2015 erschien bereits die 3. Auflage der praxisnah verfassten Lektüre von ao. Univ.-Prof. Dr. Fritz Leutmezer „Multiple Sklerose – ein Lesebuch“. „Die rasanten Fortschritte in der medikamentösen Behandlung der Multiplen Sklerose in den letzten Jahren haben eine völlige Überarbeitung der 2. Auflage in diesem Bereich erfordert“, schreibt der Autor in seinem Vorwort. Der Inhalt des Buches spannt einen Bogen über alle wesentlichen Themen im Zusammenhang mit Multipler Sklerose. Die Leserinnen und Leser erfahren über die Geschichte der „Erkrankung ohne Namen“, über die vor mehr als 700 Jahren das erste Mal berichtet wurde, ebenso wie auch über die Entstehung und Behandlung von MS. Das Besondere an diesem Buch sind aber zweifellos die zahlreichen Interviews mit Betroffenen, die in Form von Statements im ganzen Buch zu finden sind. In bemerkenswerter Offenheit sprechen Frauen und Männer über ihre Empfindungen, Gedanken, Ängste, Symptome, Hoffnungen, Erwartungen, Ziele – kurz, über ihr Leben mit MS. Ebenso kommen behandelnde Neurologen zu Wort, die einen spannenden Einblick in die Frage „Wie gehen Ärzte mit der Erkrankung um?“ geben. Die Interviews führte Dr. Christina Lammer; sie ist freischaffende Soziologin und Kulturwissenschafterin in Wien und leitet das fächerübergreifende Forschungsprojekt „CORPOrealities“ (seit 2004) an der Medizinischen Universität Wien (MUW) zur Beziehung zwischen Patienten und Klinikpersonal sowie zur Wahrnehmung des menschlichen Körpers in der Medizin. Auch wir vom Team der MS-Gesellschaft Wien durften zu den Kapiteln „Alles, was Recht ist“ und „Chaos in der Seele“ einen Beitrag leisten – eine große Ehre und Freude für uns. Über den Autor: Ao. Univ.-Prof. Dr. Fritz Leutmezer ist Neurologe und arbeitet als Leiter der MS-Sonderambulanz und der Station 14K an der Universitätsklinik für Neurologie am AKH Wien sowie in eigener Praxis. Seit 2013 ist er Präsident der MS-Gesellschaft Wien. Das Buch ist gegen eine Spende (ab 20 Euro) zzgl. 3 Euro Versandkosten bei der MS-Gesellschaft Wien erhältlich. Bestellungen unter E-Mail: [email protected] oder Tel.: 01/409 26 69, der Versand erfolgt nach Zahlungseingang. Konto: AT211100000263298200 Bitte unbedingt Postadresse für den Versand angeben! chu des Bu Cover Rückseit 20 e des B uchum mschla gs n schlags neue horizonte 1 • 2015 für die Zukunft. Zusammen wachsen Service & Unsere Pflicht ist es Lösungen zu finden, um jedem MS-Patienten das Vertrauen und die Hoffnung auf ein erfülltes Leben zu bieten. für die Zukunft. Unsere Pflicht ist es Lösungen zu finden, um jedem MS-Patienten das Vertrauen und die Hoffnung auf ein erfülltes Leben zu bieten. Vertrauen & Zuverlässigkeit Entgeltliche Einschaltung Unterstützung Vertrauen & Zuverlässigkeit E K Service & Unterstützung Forschung & Entwicklung Erfahrung & Kompetenz BIIB-AUT-31379 Forschung & Entwicklung Caring deeply. Changing lives. BIIB-AUT-31379 Caring deeply. Changing lives. www.biogenidec.at ww wissenswertes neue horizonte MRT und CT: in Wien kein Chefarzt mehr nötig Die Wiener Gebietskrankenkasse baut eine bürokratische Hürde ab: Ab sofort wird für eine Computeroder Magnetresonanztomografie keine Chefarztbewilligung mehr benötigt. Es reicht eine Überweisung vom Hausarzt oder Facharzt, also vom Vertragsarzt oder vom Vertragsfacharzt. Regelung gilt nur bei Kassenärzten Diese Überweisung gilt in Wien seit 1. November für 18 Vertragsinstitute für CT und 14 Vertragsinstitute für MRT, außerdem für die zwei AUVA-Unfallspitäler und das Hanusch-Krankenhaus in Wien. Die neue Regelung betrifft ausschließlich Kassenärzte. Für einen Wahlarzt braucht man nach wie vor eine chefärztliche Bewilligung. Wien ist bei der Abschaffung der Chefarztpflicht Vorreiter. Auch für die Rückvergütung von Bundesr lände Wahlarzt-Honoraren ist eine Neuerung geplant: Künftig sollen diese online eingereicht werden können. Bis diese Umstellung durchgeführt ist, sollen Versicherte nicht länger als vier Wochen auf ihr Geld warten müssen, so die Devise der Wiener Gebietskrankenkasse. Wir haben uns bezüglich anderer Krankenkassen bei der Bundesfachgruppe der Österreichischen Ärztekammer erkundigt, ob diese dem Wiener Beispiel folgen werden. Wir leiten an dieser Stelle die Antwort vom Vorsitzenden der Bundesfachgruppe Dr. Friedrich Vorbeck weiter: „Die Chefarztpflicht ist in Diskussion geraten – sehr wahrscheinlich, dass sich andere Kassen anschließen werden. Von konkreten weiteren Beschlüssen weiß ich aber nichts.“ Selbstverständlich werden wir unsere Leser bei Änden rungen sofort darüber informieren. BURGENLAND Spendenübergabe an die MS-Gesellschaft Am 21. Dezember 2014 fand in Oggau der „Adventzauber“ als vorweihnachtlicher Event mit Schlagersänger Oliver Haidt statt, der einige seiner schönsten Weihnachtslieder zum Besten gab und beim Stand von SuK-Veranstaltungen Glühwein ausschenkte. Der Event wurde von Wolfgang Spah, Inhaber der SuK-Veranstaltungsagentur, organisiert. Der Reinerlös der Veranstaltung wurde zugunsten der Multiple Sklerose Gesellschaft Burgenland gespendet. Die Übergabe des Schecks erfolgte durch Herrn Spah am 28. Jänner 2015 in Oberpullendorf im Beisein der Präsidentin der MS-Gesellschaft Burgenland, Dr. Jutta Lindau-Ochsenhofer, sowie Susanna Moritz und Ingrid Wachter. MS Ingrid Wachter, Susanna Moritz, Dr. Jutta Lindau-Ochsenhofer, Wolfgang Spah bei der Scheckübergabe (v.l.n.r.) Die Multiple Sklerose Gesellschaft Burgenland bedankt sich ganz herzlich bei SuK-Veranstaltungen für die Spende! n 22 neue horizonte 1 • 2015 neue horizonte bundesländer NIEDERÖSTERREICH 30 Jahre MS-Club NÖ-Süd Unser 30-jähriges Jubiläum haben wir im Rahmen einer gemütlichen Adventstunde gefeiert. Unseren Rückblick auf 30 Jahre Klubleben bedachten die anwesenden Politiker mit lobenden Worten. Johann Hechtl, Abgeordneter zum Nationalrat, überbrachte Grüße und Geschenke aus seiner Heimatstadt Neunkirchen. LAbg. Bürgermeister Rupert Dworak und LAbg. Hermann Hauer würdigten unsere Arbeit. Bürgermeisterin Irene Gölles aus Gloggnitz lobte den Einsatz des Gloggnitzer Roten Kreuzes und sicherte auch uns ihre weitere Unterstützung zu. LAbg. Hermann Hauer überbrachte Grüße von Landeshauptmann Erwin Pröll sowie eine Einladung Ü für unseren Obmann Harry Birnbaumer ins NÖ Landhaus. Unser Wegbegleiter und Berater seit 30 Jahren, MR Dr. Grundtner, würdigte die Arbeit und die Klubgründung durch Klaus Fuchs im Jahr 1984. Die musikalische Untermalung des Duos Bettina und Hannes sorgte für weihnachtliche Stimmung. Bei gutem Essen und von unseren Mitgliedern selbst gebackenen Keksen verbrachten wir einen harmonischen Abend und sind für das kommende 31. Klubjahr voll motiviert. n Am 16. Mai 2015 findet im WIFI St. Pölten von 13.00 bis 15.00 Uhr unsere erste Informationsveranstaltung dieses Jahres statt. Eingeladen sind Betroffene, Angehörige sowie alle Interessierten. SALZBURG Salzburger MS-Tag }}} Samstag, 27. 6. 2015, voraussichtlich 9–15 Uhr } Saal der Salzburger Nachrichten, Karolingerstraße 40, 5020 Salzburg. In Zusammenarbeit mit u.a. den Neurologischen Abteilungen im n Bundesland Salzburg. Anmeldung unter E-Mail: [email protected] bzw. Tel.: 0662/4483-3001 Bundesdelegiertentag }}} Samstag, 30. 5. 2015, findet in Salzburg der Bundesdelegiertentag statt. n } Informationen bei Frau Andrea Dürmoser, Sekretariat der ÖMSG Mitmachen und gewinnen! Wer weiß das??? 1. Wann ist dieses Jahr Welt-MS-Tag? °° °2. Welches Motto wurde für Xxxxxxxx Österreichische Multiple Sklerose Gesellschaft z. Hd. Frau Andrea Dürmoser, 1097 Wien, Postfach 19 ISBN 978 -3-7089 -1132-8 Sk le ro se M ul tip le Einsendungen bitte an: ck l (H g. ) Sport und MS Access (Zugang) schaffen MS und Nikotinkonsum Die ersten 100 richtig en An werden m it einem Bu tworten ch über „Prävalenz der MS“ b elohnt. Pr äv al en den Welt-MS-Tag 2015 gewählt? lf Ba um ha °° ° xxxxxxx z & Th er ap ie Dienstag, 21. April 2015 Montag, 4. Mai 2015 Mittwoch, 27. Mai 2015 xxxxxxxx Ulf Baum hackl (Hg. ) Multiple Sklerose Prävalenz & Therap ie im 12-Jah res-Vergle ich in Öst er reich ? ? ? ? ? Rätsel 23 ecke 1 • 2015 neue horizonte neue horizonte bundesländer VORARLBERG MS-Klub Bludenz: 1995 – 2015 Bei der letzten Jahreshauptversammlung wurde einstimmig beschlossen, dass der MS-Klub Bludenz per sofort aufgelöst wird. Die Gründerin Waltraud Mayr hat nach 20 Jahren intensiver Arbeit ihr Amt als Obfrau niedergelegt. Sie berichtet hier über die vergangenen 20 Jahre. Begonnen hat alles damit, dass mich im Frühjahr 1995 drei MS-Betroffene aus Bludenz gebeten haben, eine Selbsthilfegruppe zu organisieren. Die Stadt Bludenz, allen voran Bürgermeister Mandy Katzenmayer, hatte der Gruppe damals Räumlichkeiten im Krankenhaus zur Verfügung gestellt. So konnten regelmäßige Treffen stattfinden. Innerhalb kurzer Zeit wurde die Gruppe immer größer, es kamen MS-Betroffene aus ganz Vorarlberg, auch mit Begleitpersonen. Nach drei Jahren kam es dann zur offiziellen Gründung des MS-Klubs Bludenz-Vorarlberg. Regelmäßige Treffen und Kursangebote Die Vernetzung von MS-Betroffenen ist sehr wichtig. Dies geschah beispielsweise in Form von fachmedizinischen Vorträgen. Besonders beliebt waren hier Kleingruppenkurse für Physiotherapie, Ergotherapie, Qigong, Gehirnjogging, die Feldenkrais-Methode, aber auch kognitives Training oder Besuche in der Salzgrotte. Alle diese Angebote fanden immer blockweise statt. „ Das erste Multiple-Sklerose-Symposium in Vorarlberg wurde in der Propstei St. Gerold in der Kirche und in der Reithalle durchgeführt. Vielen Dank noch einmal an Propst Pater Nathanael Wirth für die freundliche Aufnahme und das Hippotherapie-Angebot für die MS-Patienten! Ausflüge mit Bahn, Schiff, Pkw oder Kabinenseilbahn Ein wichtiges Element waren auch immer die gemeinsamen Ausflüge. Wir, eine sehr unternehmungslustige Gruppe, bevorzugten für unsere Exkursionen die wunderschöne Bergwelt im Ländle. Ob mit oder ohne Rollstuhl, mit oder ohne Begleitung – es gelang immer, ein gemütliches Beisammensein zu gestalten. MS-Klub-Mitglieder, die nicht zu den Treffen kommen konnten, wurden in regelmäßigen Abständen besucht und es wurden Hilfestellungen angeboten und ausgeführt. Ein weiterer wichtiger Punkt war stets der Welt-MSTag im Mai. Dieser wurde immer mit fachmedizinischen Vorträgen abgehalten. Ein großes Dankeschön für die großzügige finanzielle Unterstützung geht an die ÖMSG, alle Pharmafirmen, zahlreiche Privatpersonen und die Vorarlberger Gemeinden. Multiple Sklerose kann man nicht besiegen. Es kann jeden treffen. Multiple Sklerose schlägt ohne Vorwarnung zu. Vor 44 Jahren riss die Krankheit einen tiefen Krater in mein Leben. Nachdem ich zwei gesunde Kinder geboren hatte, im Beruf sehr erfolgreich war und gerne auf Hochtouren arbeitete, kam schließlich doch das „Aus im normalen Leben“. Die Krankheit mit den 1.000 Gesichtern hat deutliche Spuren hinterlassen. Deshalb habe ich mich nach 20-jähriger Tätigkeit, die ich zu 100 Prozent und mit viel Liebe ausgeführt habe, entschlossen, etwas leiser zu treten. Der Wunsch der MS-Patienten aus Vorarlberg ist es allerdings, sich auch weiterhin zu treffen, gemeinsam zu essen, Ausflüge zu machen, einfach nur Gedanken auszutauschen und auch medizinische Vorträge zu organisieren. Waltraud Mayr „ n 24 neue horizonte 1 • 2015 neue horizonte WIEN MS-Kontaktgruppe Wien Wiener Hilfswerk/Tageszentrum für Senioren – Währing Gentzgasse 14-20/Stg. 3/EG 1180 Wien Tel.: 01/409 26 69 MS-Club Nachbarschaftshaus 7 Schottenfeldgasse 29 1070 Wien Tel.: 01/409 26 69 MS-Stammtisch Restaurant Zum Hagenthaler Wallgasse 32 1060 Wien Tel.: 01/409 26 69 Selbsthilfegruppe MegaStark Nachbarschaftszentrum 6 Bürgerspitalgasse 6 1060 Wien Tel.: 01/409 26 69 SHG Kunterbunt Nachbarschaftszentrum 17 Hernalser Hauptstraße 53 1170 Wien Tel.: 01/409 26 69 BURGENLAND MS-Selbsthilfegruppe Eisenstadt Wilhelm Klinger Pergersee 1/5, 7061 Trausdorf Tel.: 0664/782 11 94 E-Mail: wilhelm.rudolf. [email protected] Treffen: jeden 2. Mi im Monat, ab 18.00 Uhr Gasthaus „Zum Heimchen“ Feldgasse 4 7000 Eisenstadt MS-Selbsthilfegruppe Neusiedl am See Regina Glatz Jägergasse 4 2462 Wilfleinsdorf Tel.: 0676/432 62 62 adressen MS-Clubs und -Selbsthilfegruppen Fax: 02162/634 58 E-Mail: [email protected] Treffen: jeden 1. Mi im Monat, ab 18.00 Uhr Gasthaus „Zur Lok“ Bundesschulstraße 2 7100 Neusiedl am See MS-Selbsthilfegruppe Oberwart Margarete Zapfel Herrschaftsweg 13/2/1 7512 Kohfidisch Tel.: 0664/911 65 15 E-Mail: margarete.zapfel@ gmx.at Treffen: jeden letzten Fr im Monat, ab 16.00 Uhr (Juli/August ab 17.00 Uhr) Café Espresso STOP.SHOP Steinamangererstraße 177 7400 Oberwart KÄRNTEN MS-Stammtisch Oberkärnten Gernot Morgenfurt Techendorf 34 9762 Weißensee Tel.: 0699/122 58 300 E-Mail: [email protected] www.gernot-morgenfurt.at MS-Club Kärnten Dr. Wolf Dieter Vogelleitner Karlweg 11, 9020 Klagenfurt Tel.: 0463/38 11 64 E-Mail: wolf.vogelleitner@ chello.at MS-Selbsthilfegruppe Spittal a.d. Drau Günter Lampert Fliederweg 135 9710 Feistritz/Drau Tel.: 0650/902 79 64 E-Mail: guenter.lampert@ tele2.at Selbsthilfegruppe MS-Betroffene St. Veit a.d. Glan Olga Kopeinig Pilgrimstraße 14 9330 Althofen Tel.: 0664/239 12 19 E-Mail: [email protected] MS-Selbsthilfegruppe Villach + Villach Land Renate Lesacher Waldweg 207 9710 Neu-Feffernitz Tel.: 04245/5378 E-Mail: [email protected] MS-Selbsthilfegruppe Völkermarkt Valentin Wutte Wildenstein 80, 9132 Gallizien Tel.: 0664/407 13 00 E-Mail: valentin.wutte@ hotmail.com Selbsthilfegruppe MS-Betroffene und Angehörige, Klagenfurt Dachverband Selbsthilfe Kärnten Tel.: 0463/50 48 71 Fax: 0463/50 48 71-24 E-Mail: [email protected] www.selbsthilfe-kaernten.at NIEDERÖSTERREICH MS-Club Baden Gerlinde Pichler Mühlgasse 74/3/2 2500 Baden Tel.: 0660/532 21 68 E-Mail: [email protected] MS-Selbsthilfegruppe Bruck a.d. Leitha Regina Glatz Jägergasse 4 2462 Wilfleinsdorf Tel.: 0676/432 62 62 Fax: 02162/634 58 E-Mail: [email protected] Verein eMSig Hannelore Bauer Jetzelsdorf 59 2053 Jetzelsdorf E-Mail: [email protected] MS-Club Krems Andrea Wimmer Bergwerksweg 6 2733 Grünbach am Schneeberg Tel.: 0699/116 54 724 E-Mail: wimmer.andrea1@ gmx.at MS-Selbsthilfegruppe Hollabrunn Leopoldine Trost Oberstinkenbrunn 112 2023 Nappersdorf Tel. + Fax: 02953/2472 od. 0676/389 35 86 E-Mail: [email protected] Treffen: jeden 4. Di im Monat um 18 Uhr Landesklinikum Hollabrunn Robert-Löffler-Straße 20 2020 Hollabrunn MS-Selbsthilfegruppe Mistelbach Josef Exiller Unterort 31, 2130 Eibesthal Tel. + Fax: 02572/360 42 Franziska Lang Tel.: 06880/216 69 27 E-Mail: [email protected] www.ms-mistelbach.at.tf Gasthaus Fritsch Am Schenkenberg 2 2130 Eibesthal MS-Selbsthilfegruppe Mostviertel Herbert Tazreiter Jakob-Kupfer-Straße 11 3341 Ybbsitz Tel.: 0664/921 34 66 Fax: 07443/822 73 E-Mail: [email protected] MS-Selbsthilfegruppe Neulengbach-Tulln Franz Josef Bernhart Hauptplatz 64/3 3040 Neulengbach Tel.: 02772/515 17 od. 0664/506 14 02 E-Mail: [email protected] MS-Club NÖ-Süd F. Harry Birnbaumer 1 • 2015 neue horizonte } 25 neue horizonte adressen Semmeringstraße 35a 2640 Gloggnitz Tel.: 02662/440 12 Margarete Link Schönblickstraße 24 2630 Ternitz Tel.: 02630/348 24 E-Mail: [email protected] od. [email protected] MS-Club Ottenschlag Sabina Köck Markengerstraße 10 3631 Ottenschlag Tel.: 02872/7515 E-Mail: [email protected] MS-Club St. Pölten und Umgebung Ilse Fleissner-Feichter Propst-Führer-Straße 31/7/62 3108 St. Pölten Tel.: 02742/36 00 63 MS-Selbsthilfegruppe Waidhofen a.d. Thaya Hubert Grün Karl-Illner-Straße 22 3830 Waidhofen a.d. Thaya Tel.: 0664/474 22 48 E-Mail: hubert.gruen@ hotmail.com Stellvertreterin und Schriftführerin: Gabriele Macho Groß-Höbarten 14/2 3961 Waldenstein Tel.: 02855/423 od. 0664/449 34 87 E-Mail: gabriele.macho@ gmx.at MS-Club Zwettl-Gmünd Waltraud Haider 3932 Kirchberg am Walde 127 Tel.: 02854/444 od. 0664/734 11 840 E-Mail: waltraud_haider@ yahoo.de OBERÖSTERREICH MS-Club EferdingGrieskirchen Obmann: Ing. Raimund Lindinger Kirschengasse 2 4072 Alkoven 26 Tel.: 07274/71 25 E-Mail: [email protected] MS-Regionalclub Freistadt Anne Edlbauer Schöneben 22, 4252 Liebenau Tel.: 0680/401 28 65 MS-Regionalclub Innviertel Gerhard Schickbauer Fraham 3, 5273 Rossbach Tel.: 07755/200 76 MS-Regionalclub Kirchdorf Peter Grammer Hauptstraße 12/1/1 7522 Strem Tel.: 0664/573 54 89 E-Mail: [email protected] MS-Regionalclub Laakirchen Helga Hobl Bernaschekstraße 20 4663 Laakirchen Tel.: 0699/819 95 913 MS-Regionalclub Linz-Umgebung Ferdinand Keindl Blumenweg 1 4481 Asten Tel.: 0699/101 24 336 E-Mail: [email protected] MS-Regionalclub Oberes Mühlviertel Hildegard Girlinger 4134 Putzleinsdorf 19 Tel.: 07286/7139 MS-Regionalclub Bezirksgruppe Perg Hedwig Käferböck Sperken 63, 4352 Klam Tel.: 07269/361 MS-Regionalclub Salzkammergut Annemarie Fössleitner Weissenbach 161 5350 Strobl Tel.: 06137/6875 MS-Regionalclub Steyr Christoph Kreuzer Mayrgutstraße 17 4451 Garsten Tel.: 07252/463 11 od. 0681/204 09 958 E-Mail: [email protected] neue horizonte 1 • 2015 MS-Regionalclub Vöcklabruck Gertrude Forstner Imling 9 4902 Wolfsegg Tel.: 0676/390 14 92 E-Mail: [email protected] MS-Regionalclub Wels und Umgebung Hannelore Ecker Am Bachgrund 8 4611 Buchkirchen Tel.: 07242/285 71 MS-Regionalclub Ried-Schärding Obfrau: Christa Wallerstorfer Tel.: 0664/222 99 24 Stellvertreterin: Cäcilia Strobl Tel.: 0664/475 93 05 E-Mail: [email protected] www.ms-club-ried.com MS-Junior Club Obfrau: DGKS Sabine Komaz Sonnenweg 6, 4820 Bad Ischl Tel.: 0664/156 43 18 E-Mail: [email protected] SALZBURG MS-Jugend und junge Erwachsene, Salzburg Astrid Reiser Eugen-Müller-Straße 47/32 5020 Salzburg Tel.: 0664/434 05 10 E-Mail: ms-jugend.conny@ gmx.at Christine Unterberger Tel.: 0669/106 25 352 E-Mail: unterberger. [email protected] www.salzburg.at/miniweb/ shgmsjugend Jugendliche bis 28 Jahre Gruppentreffen: jeden 2. Mo in ungeraden Monaten, 19.00 Uhr, Best Western Hotel (vorm. Brunauer Zentrum), Baristo, Elisabethstraße 45 5020 Salzburg MS-Selbsthilfegruppe Salzburg Karin Zauner Lärchenweg 8/18 5082 Grödig Tel.: 0664/111 62 27 E-Mail:karin.m.zauner@ gmail.com Anna Penatzer Plainbergweg 6/1 5020 Salzburg Tel.: 0664/342 91 40 E-Mail: [email protected] Treffen: jeden 3. Mo im Monat um 19.00 Uhr und nach tel. Vereinbarung Gasthof Laschenskyhof Josef-Hauthaler-Straße 2 5071 Wals-Viehhausen Tel.: 0662/85 23 61 MS-Selbsthilfegruppe Oberndorf Christian Hildegard Würzenberg 39 5102 Anthering Tel.: 06223/2944 Treffen: jeden 1. Do im Monat, 18.00–20.00 Uhr Gasthof Bauernbräu Salzburger Straße 119 5110 Oberndorf MS-Selbsthilfe Salzburg Geschäftsführerin: Sabine Geistlinger Dachverband Selbsthilfe Salzburg c/o SGKK, Ebene 01, Zimmer 128 Engelbert-Weiß-Weg 10 5020 Salzburg Tel.: 0662/8889-1802 Mobil: 0699/183 87 988 Beratungszeiten: Di–Fr, 8.00–11.00 Uhr, und nach Vereinbarung E-Mail: geistlinger@ selbsthilfe-salzburg.at www.selbsthilfe-salzburg.at MS-Selbsthilfegruppe Pongau Michaela Schlager Hauptstraße 1/Top 11 5531 Eben Tel.: 0676/457 87 77 E-Mail: m.schlager@ salzburger.hilfswerk.at Treffen: jeden 2. Do im Monat, 18.00 Uhr Hilfswerk St. Johann Hauptstraße 67 5600 St. Johann im Pongau neue horizonte Selbsthilfegruppe Multiple Sklerose, Hof Michaela Geiregger Am Römerfeld 2 5322 Hof Tel.: 0664/457 03 42 E-Mail: [email protected] Gruppentreffen: jeden 1. Mo im Monat, 19.00 Uhr Seniorenwohnheim St. Sebastian Brunfeldstraße 1 5322 Hof STEIERMARK MS-Club Steiermark Werner Schmid Stenzengreith 24 8061 St. Radegund E-Mail: ms.club.stmk@ gmail.com MS-Club Steiermark Anni Reiterer Mantrach 24 8452 Großklein Tel.: 0664/941 40 00 Treffen: jeden 1. Di im Monat Frischehof Robier Im Lagerfeld 11 8430 Leibnitz MS-Selbsthilfegruppe Bruck/Mürzzuschlag Gernot Loidl, c/o Vital Café Erzherzog-Johann-Gasse 1 8600 Bruck an der Mur Tel.: 0664/168 60 70 E-Mail: [email protected] od. [email protected] MS-Klub Leoben Alfred Wabnegger Badgasse 10 8700 Leoben Elfriede Hechenbichler E-Mail: [email protected] Selbsthilfegruppe der MS-Kranken im Oberen Murtal Obmann: Franz Miedl Hinteregg 51 8832 Oberwölz Tel.: 0680/111 84 35 www.ms-shg-oberesmurtal.at E-Mail: anni.hansmann@ aon.at (Schriftführerin) MS-Selbsthilfegruppe Ennstal-Ausseerland-Pongau Obmann: DI Dieter Rech Salzstraße 30 8940 Liezen Tel.: 03612/234 27 od. 0676/722 42 37 E-Mail: [email protected] Selbsthilfegruppe Steiermark-Ost und südliches Burgenland Tel.: 0664/122 62 36 E-Mail: [email protected] Multiple Sklerose Gesellschaft Burgenland Sulzriegel 52 7431 Bad Tatzmannsdorf Treffpunkt: jeden 2. Do im Monat, 17.00 Uhr Sozial- und Gesundheitszentrum ISGS, 1. Stock Erzherzog-Johann-Gasse 1 8600 Bruck an der Mur Gruppenleitung: Dr. Brigitte Stöger u. DGKS Claudia Meisenbichler TIROL SHG Kufstein Lotte Plank adressen Feldgasse 25 6330 Kufstein Tel.: 05372/639 22 E-Mail: [email protected] www.facebook.com/ ms.youngsters.tirol MS-Selbsthilfegruppe Osttirol Peter Mair Nussdorf 101 9990 Nussdorf-Debant Tel.: 0664/266 79 74 E-Mail: [email protected] MS-Selbsthilfegruppe IBK Stadt/Land Annelies Lagger Schubertstraße 16/1/3 6020 Innsbruck Tel.: 0512/56 59 21 od. 0664/436 80 68 E-Mail: [email protected] Young MS aktiv Claudia Struggl Helmut Brunnen Sterzingerweg 1 9900 Lienz Tel.: 0676/913 66 89 MS-Gruppe Rotes Kreuz Schwaz Münchner Straße 25 6130 Schwaz Tel.: 05242/625 98-0 E-Mail: [email protected] www.roteskreuz-schwaz.at Gabriele Dierl Schlosssiedlung 1b 6111 Volders Tel.: 0664/544 92 43 E-Mail: [email protected] Sozial Management Center GmbH Carina Zinner Brandlstraße 19/2 6130 Schwaz Tel.: 05242/625 25 od. 0676/847 144 190 E-Mail: [email protected] www.smc-schwaz.info MS-Youngsters Tirol Natascha Mark Timmls 12/2 6471 Arzl MS-Selbsthilfe Reutte Christine Fiegenschuh Schollenweg 3, 6600 Höfen Tel.: 05672/675 12 od. 0664/567 11 97 E-Mail: fam.fiegenschuh@ hotmail.com MS-Patienten-Selbsthilfegruppe Kitzbühel Karin Kollmaier Drahtzug 11 6391 Fieberbrunn Tel.: 0676/771 35 58 E-Mail: [email protected] MS-Selbsthilfe Zillertal MS-Treff aktiv Erika Taibon Gärtnerweg 8, 6263 Fügen Tel.: 0664/73 99 11 33 E-Mail: [email protected] VORARLBERG MS-Selbsthilfegruppe Rheintal Helga Riedmann Lerchenfeldstraße 8a 6890 Lustenau Tel.: 05577/855 14 od. 0680/553 67 58 E-Mail: helga.riedmann@ n aon.at Aus Platzgründen konnten wir in diesem Heft die Adressen der Landesgesellschaften nicht abdrucken. Unter www.oemsg.at finden Sie die Landesgesellschaften vollständig aufgelistet. Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser! Sollte Ihnen auffallen, dass sich Daten bei den SHG geändert haben, ersuchen wir höflich um Meldung im Sekretariat der ÖMSG unter Tel.: 0664/368 60 01 oder per E-Mail: [email protected], damit wir immer auf dem aktuellsten Stand sein können. Danke für Ihre Mithilfe! 1 • 2015 neue horizonte 27 Entgeltliche Einschaltung Immunglobuline bei MS I fokus neue horizonte ihr ms-service heute schon gehirn gejoggt? Nutzen Sie das kostenlose MS-Service von www.msratgeber.at Informationen rund um das Thema Multiple Sklerose (MS) Nützliche Tipps zum Leben und Alltag mit MS Steigern Sie Ihre Leistungsfähigkeit mit unseren speziell entwickelten kognitiven Trainings Sie haben Fragen oder möchten Broschüren und Servicematerial kostenlos beziehen Kontaktieren Sie uns unter: Telefon: 0676 710 12 04 E-Mail: [email protected] Internet: www.msratgeber.at
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