Engadiner Nusstorte - im Schoggishop

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Spätestens dann, wenn morgendliche Frühnebel
den Herbst ankünden, wird es Zeit für die wundervolle echte Engadiner Nusstorte, die einen auf
die Freuden der kühleren Jahreszeit einstimmt.
Sie bringt den strahlend blauen Bündner Berghimmel
ins Unterland und wärmt Gedanken, Herz und kalte
Füsse. Ihrem etwas herben Charme erliegen auch
Standhafte – und in Wahrheit gibt es für echte Fans
keine Jahreszeit, in der die Nusstorte nicht
mit Leidenschaft genossen wird.
Sie ist eine der berühmtesten «Engadinerinnen» –
die «Tuorta da nusch engiadinaisa». Die schmackhafte
Kalorienbombe gilt als Aushängeschild vieler Bündner
Bäckereien. Auch die Confiserie Hauser in St. Moritz
mit dem gleichnamigen Hotel ist bekannt für dieses
exquisite Mürbeteig-Gebäck, das wegen des rahmignussigen Innenlebens weit herum seinesgleichen
sucht.
Viele Bündner, die im vorletzten Jahrhundert auswanderten, erlernten in Norditalien und Frankreich den
Zuckerbäcker-Beruf. Nicht wenige waren so erfolgreich, dass sie sich in ihrer angestammten Heimat ein
«gemachtes» Alter leisten konnten. Auf diese Weise
fanden verschiedene süsse Spezialitäten Eingang in
die Bündner Rezeptbücher. Auch mit der Engadiner
Nusstorte verhält es sich so, denn im Engadin wachsen keine Baumnussbäume.
Der Ursprung ist wahrscheinlich in Savoyen zu suchen.
Als Erfinder der Engadiner Nusstorte wird ein Rückkehrer namens Fausto Pult genannt, der als erster die
in seiner alten Heimat bekannte Mürbeteig-Spezialität
Der Mürbeteig für die Engadiner Nusstorte besteht
aus Mehl, Zucker, Eiern, Butter und einer Prise Salz.
Für die Füllung hat jeder Bäcker sein «Hausrezept».
Durch die Zugabe von Rahm wird die karamellisierte
Zuckermasse kompakt und trotzdem geschmeidig.
Die mit gehackten Nüssen angereicherte Füllung wird
auf eine ausgerollte, in ein Kuchenblech gelegte Teigrondelle gegeben. Anschliessend kommt ein etwas
kleinerer Teigdeckel darauf. Als goldgelb gebackene
Köstlichkeit bleibt sie ohne Qualitätseinbusse relativ
lange haltbar.
Eine St. Moritzer «Institution»
Eigentlich gehören «Hausers» zu den Zugezogenen.
Doch der mitten im Dorfkern von St. Moritz gelegene
Familienbetrieb ist, genau gleich wie die in ihrer
Engadiner Nusstorte
«Fuatscha Grassa» mit grob gehackten Baumnüssen
und einer rahmigen Karamellmasse füllte. Im Jahre
1926 wurde das Gebäck in Samedan erstmals zum
Verkauf angeboten. Einem breiten Publikum wurde
die Engadiner Nusstorte aber erst in den 60er-Jahren
zum Begriff, als sich auch das «gewöhnliche» Schweizervolk dank eines gewissen Wohlstandes Ferien im
Engadin leisten konnte.
Konditorei hergestellten Nusstorten und andere
Spezialitäten, längst zu einer Institution geworden,
ohne die man sich den Engadiner Hauptort nicht mehr
vorstellen könnte. Familie Hauser hatte zuvor bereits
in Zürich mehrere Betriebe besessen: Die erste Konditorei beim Kinderspital war 1892 von Engelbert
Hauser eröffnet worden. Da der Mietvertrag in den
1950er-Jahren nicht mehr verlängert wurde, zog es
die Zuckerbäcker-Familie ins Engadin. In St. Moritz
konnte am alten Postplatz eine Liegenschaft gekauft
werden, die nach einer rekordverdächtigen Umbauzeit kurz vor Weihnachten 1955 eröffnet wurde. Zu
Hausers Betrieb gehören die Konditorei, das TeaRoom sowie der Hotelbetrieb. Dieser Neubeginn wurde von allem Anfang an von der dritten Generation
geprägt. Zusammen mit seiner Frau Dori hat Albert
Hauser den Betrieb mit viel Einsatz und Fachkenntnis
zum Florieren gebracht. Im Jahre 1970 liessen die
Besitzer das Hotel um vier Etagen aufstocken. Drei
Jahre später wurde das Tea-Room in ein Restaurant
umgebaut. Mit Markus und Marinda Hauser ist der
Familienbetrieb seit 1985 in der Hand der vierten
Generation. Um mit der Zeit Schritt zu halten, werden
laufend Investitionen getätigt. Wie das bei einem
echten Familienunternehmen nicht anders zu erwarten ist, wird nicht nur Geld in die verschiedenen
Geschäftsbereiche gesteckt, sondern vor allem auch
viel Herzblut und Innovationskraft.
Meilensteine
1892 Engelbert Hauser eröffnet in Zürich seine erste BäckereiKonditorei, ein weiterer Betriebe an der Fraumünsterstrasse folgt
1924 Albert Richard Hauser übernimmt das Stammgeschäft
in 2. Generation
1932 Eröffnung einer Filiale an der Zürcher Bahnhofstrasse
1954 Albert und Dori Hauser übernehmen den Betrieb;
da der Mietvertrag in Zürich nicht verlängert wird, wagen
sie im Engadin einen Neuanfang
1955 Eröffnung des Betriebs am alten Postplatz in St. Moritz
mit Confiserie, Tea-Room und Hotelzimmern
1970 Aufstockung um vier Etagen; das Hotel bekommt
3*** Komfort
1973 aus dem Tea-Room wird ein moderner
Gastronomiebetrieb
1985 Geschäftsübernahme durch Markus und Marinda Hauser