Hochrhein-Seminar für Mathematik und Naturwissenschaften www.hochrhein-seminar.de Jahresbericht 2011-2012 Regierungspräsidium Freiburg Abteilung 7 Schule und Bildung Hochrhein-Seminar für Mathematik und Naturwissenschaften www.hochrhein-seminar.de Bericht der Seminarleitung Regierungspräsidium Freiburg Abteilung 7 Schule und Bildung Grafik von Matthias Sochor, Hochrhein-Gymnasium Waldshut Redaktion: Lothar Senser, Hochrhein-Gymnasium Waldshut, Susanne Kiliani, Klettgau-Gymnasium Tiengen, Peter Vogt, Gewerbliche Schulen Waldshut, unter Mitarbeit der Leiter der Arbeitsgemeinschaften sowie von Seminarschülerinnen und -schülern. Herausgeber: Regierungspräsidium Freiburg Abteilung 7 Schule und Bildung Druck: Regierungspräsidium Freiburg Abteilung 7 Schule und Bildung Inhaltsverzeichnis I Inhaltsverzeichnis Vorwort........................................................................................................................1 Seminarbeschreibung....................................................................................................2 Das Kuratorium.............................................................................................................3 Das Hochrhein-Seminar im Schuljahr 2011/2012.............................................................4 Statistik: Teilnehmerzahlen seit 1997.............................................................................6 Statistik: Beteiligte Schulen und die dort angebotenen Arbeitsgemeinschaften..................7 Statistik der Unter- und Mittelstufe: Teilnehmerzahlen im Schuljahr 2011/2012.....................................................................8 Statistik der Oberstufe: Teilnehmerzahlen im Schuljahr 2011/2012.....................................................................9 Gesamtstatistik der Teilnehmerzahlen im Schuljahr 2011/2012....................................................................10 Kalender der Unter- und Mittelstufe..............................................................................11 Die Arbeitsgemeinschaften Unter- und Mittelstufe.........................................................12 Angebot ab Februar 2012 für die Klassen 5 bis 8:.........................................................12 Südkurier vom 23.01.2012: Forscherdrang ohne Grenzen..............................................13 Biologie/Chemie: Nahrungsmittel – was steckt in ihnen?..........................................................................14 Annika Rudolph - Hochrhein-Gymnasium Waldshut....................................................14 Biologie/Chemie/Physik: Die Welt ist bunt.....................................................................17 Wiebke Pankratz – Realschule Jestetten...................................................................17 Biologie/Erdkunde: Das Meer vor der Haustür...............................................................19 Dipl.-Geol. Xenia Tutaß - Hans-Thoma-Schule Laufenburg.........................................19 Chemie: We are stardust – Wir sind Sternenstaub.........................................................22 Gabriele Pfeifer - Realschule Bonndorf......................................................................22 Chemie: We are stardust – Wir sind Sternenstaub.........................................................24 Tobias Pfeifer - Klettgau-Gymnasium Tiengen...........................................................24 Informatik/Mathematik: Spaß am logischen Denken......................................................27 Susanne Kintzi und Silke Amberg - Hochrheingymnasium Waldshut ...........................27 Vortragsreihe der Unter- und Mittelstufe.......................................................................30 2. März 2012: Optische Täuschungen............................................................................................31 22. Juni 2012: Laser......................................................................................................................34 Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 II Inhaltsverzeichnis 24. Juni 2012: Workshop Programmieren Kryptologie.........................................................................37 Workshop Programmierung mit Assistenten und Assistentinnen der ETH Zürich..........38 Abschlussveranstaltung der Unter- und Mittelstufe........................................................39 Kalenderübersicht der Oberstufe..................................................................................41 Die Arbeitsgemeinschaften der Oberstufe.....................................................................43 Chemie: Das Experiment zur Gewinnung neuer Erkenntnisse......................................................44 Chemie/Physik: Kernchemie und Kernphysik.................................................................48 Informatik: Crash-Kurs Programmieren mit C#.............................................................50 Informatik/Robotik: Programmieren von Mikrocontrollern............................................................................52 Mathematik: Die Vielfalt der Mathematik am Computer..............................................................................................................56 Physik/Technik: Regenerative Energieversorgung..........................................................60 Vortragsreihe der Oberstufe.........................................................................................65 21. Oktober 2011: Das Zukunfsprojekt SwissFEL: Neue Einblicke in die Materie dank ultrakurzen Röntgenblitzen...................................66 11. November 2011: Hybride Solarzellen: Wie sich Sonnenlicht in der Nanowelt einfangen lässt..................69 16. Dezember 2011: Wasserstoff aus Wasser und Sonnenenergie, Hochtemperatur-Solarchemie................72 27. Januar 2012: n-dimensionale Hyperwürfel: Zahlsysteme, Informationstechnologie und Geometrie....75 10. Februar 2012: Optische Antennen: eine Anwendung der Nanotechnologie........................................78 16. März 2012: Pflanzen die älter sind als die Bibel...........................................................................80 Studienfahrt Dresden vom 31.1. - 4.2.2012..................................................................83 Programmübersicht.................................................................................................83 Stadtführung Dresden.............................................................................................85 Dresdner Sportgeräte..............................................................................................87 Besuch des Unternehmens EADS EFW......................................................................88 Meissen..................................................................................................................89 Helmholtz-Zentrum: Schülerlabor Delta X ................................................................91 Helmholtz-Zentrum: Hochfeld-Magnetlabor...............................................................92 Jahresbericht Schuljahr 2010/2011 Inhaltsverzeichnis III Helmholtz-Zentrum: TOPFLOW-Anlage.....................................................................93 Hygienemuseum Dresden........................................................................................95 Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI..................................97 Abschlussveranstaltung der Oberstufe..........................................................................99 Mathematikwochenende der Oberstufe.......................................................................102 Teilnahme an Wettbewerben.....................................................................................103 Chemie: Chemie-Komplexchemie-Analytik-Umwelt-Wettbewerbe..............................103 Forscherpreis für Wespenschreck.......................................................................103 Thema " Bagdadbatterie" ..................................................................................104 Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Vorwort 1 Vorwort Seit nunmehr schon 15 Jahren bietet das Hochrhein-Seminar interessierten und begabten jungen Menschen ein attraktives und anspruchsvolles Programm im mathematischnaturwissenschaftlichen Bereich an. Die Förderung und Unterstützung trägt gerade in den letzten Jahren ihre Früchte. So haben in den letzten Schuljahren Gruppen des HochrheinSeminars an mehreren Wettbewerben teilgenommen und erstaunliche Erfolge erzielt. Die Jahresberichte machen dies immer wieder deutlich. Sie zeigen, dass sich die Begabtenförderung lohnt und zeugen auch vom großen Engagement der betreuenden Lehrkräfte. In den letzten Jahren war es immer wieder ein Wunsch von Eltern, das Hochrhein-Seminar auch für jüngere Schülerinnen und Schüler zu öffnen. Dieser Wunsch wurde vom Kuratorium des Hochrhein-Seminars positiv begleitet. Viele Gespräche mit dem Leiter des Staatlichen Schulamts Lörrach, Herrn Rüdlin, und dem Schulpräsidenten, Herrn Siegfried Specker führten schließlich dazu, dass die Erweiterung vom Ministerium für Kultus und Sport genehmigt wurde. Die Lücke von der 5. Klassenstufe bis zum Beginn des Hochrhein-Seminars in der 9. oder 10. Klasse ist nun geschlossen, und im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2011/2012 konnte erstmalig ein Angebot von sechs regelmäßig stattfindenden Kursen an verschiedenen Standorten im Kreis des ehemaligen Schulamts Waldshut stattfinden. Den hochmotivierten Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Schulen kann somit ein ergänzendes Angebot im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich geboten werden. Es freut mich besonders, dass auch für das kommende Jahr die Weiterführung bereits genehmigt wurde. Ich danke allen beteiligten Stellen, die uns bei der Erweiterung des Hochrhein-Seminars unterstützt haben. So kann mit einem vertretbaren Aufwand ein großer Beitrag zur Förderung unserer begabten Schülerinnen und Schüler in der ländlichen Region geleistet werden. Den interessierten Leserinnen und Lesern wünsche ich nun eine spannende und unterhaltsame Lektüre dieses Jahrbuchs. Es bestätigt den Erfolg dieser Idee und zeigt, wie intensiv sich unsere Schülerinnen und Schüler mit der Mathematik und den Naturwissenschaft beschäftigen. Lothar Senser, Oberstudiendirektor Schulleiter des Hochrhein-Gymnasiums Kuratoriumsvorsitzender des Hochrhein-Seminars Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 2 Seminarbeschreibung Seminarbeschreibung Seit Beginn des Schuljahrs 1984/85 wird an den weiterführenden Schulen in BadenWürttemberg das "Programm zur Förderung besonders befähigter Schülerinnen und Schüler" durchgeführt. Im Rahmen dieses Programms hat die Abteilung "Schule und Bildung" des Regierungspräsidiums Freiburg zum Schuljahr 1997/98 für die Gymnasien des Landkreises Waldshut das "Hochrhein-Seminar für Mathematik und Naturwissenschaften" eingerichtet. Aufgabe des Seminars ist die Förderung besonders befähigter Schülerinnen und Schüler in Mathematik und Naturwissenschaften. Jeder Teilnehmer entscheidet sich für eine der angebotenen Arbeitsgemeinschaften mit besonderem Anspruchsniveau aus den Bereichen Mathematik, Physik, Technik, Chemie, Biologie oder Informatik. Gemeinsames Band für alle Seminarteilnehmer ist eine Veranstaltungsreihe mit Vorträgen. Dieses Angebot wird durch Studienfahrten und Wochenendseminare ergänzt und abgerundet. Die Teilnehmer des Seminars kommen in der Oberstufe von allen allgemein bildenden und beruflichen Gymnasien, in der Unter- und Mittelstufe auch von den Realschulen des Landkreises Waldshut. Träger des Hochrhein-Seminars sind das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, die Stadt Waldshut-Tiengen und der Landkreis Waldshut. Unterstützt wird das Seminar von der Sparkasse Hochrhein, weiteren Institutionen aus Industrie, Handel und Wirtschaft der Hochrhein-Region und von der Universität Konstanz. Ein Kuratorium begleitet die Arbeit des Seminars beratend. Dort sind vertreten: das Kultusministerium, das Regierungspräsidium Freiburg, die Stadt Waldshut-Tiengen, der Landkreis Waldshut, die Universität Konstanz, die Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee, die Sparkasse Hochrhein, das Staatliche Schulamt Lörrach sowie die beteiligten Gymnasien. Leitung des Seminars: Susanne Kiliani (Oberstudienrätin), Klettgau-Gymnasium Tiengen Peter Vogt (Studiendirektor), Gewerbliche Schulen Waldshut E-Mail: [email protected] [email protected] Geschäftsstelle des Seminars und Kuratoriumsvorsitzender: Lothar Senser (Oberstudiendirektor) Hochrhein-Gymnasium Waldshut, Waldtorstraße 8, 79761 Waldshut-Tiengen Telefon 07751/833-271, Fax 07751/833-273 E-Mail: [email protected] Homepage: http://www.hochrhein-seminar.de Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Das Kuratorium 3 Das Kuratorium Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Studiendirektor Gernot Tauchmann Regierungspräsidium Freiburg Abteilung Schule und Bildung Schulpräsident Siegfried Specker Leitender Regierungsschuldirektor Thomas Steiner Stadt Waldshut-Tiengen Oberbürgermeister Martin Albers Landkreis Waldshut Landrat Tilman Bollacher Fakultät für Physik der Universität Konstanz Professor Dr. Thomas Dekorsy Dauphin interiors Peter Rau Sparkasse Hochrhein Peter Kaiser Allgemeinbildende Gymnasien Oberstudiendirektor Lothar Senser Oberstudiendirektor Bernd Crößmann Oberstudiendirektor Albrecht Lienemann Berufliche Gymnasien Oberstudiendirektor Gebhard Kaiser Staatliches Schulamt Lörrach Schulamtsdirektor Markus Kistler Leitung des Hochrhein-Seminars Oberstudienrätin Susanne Kiliani Studiendirektor Peter Vogt Vorsitzender: Schriftführerin: Kassenprüfer: Oberstudiendirektor Lothar Senser Oberstudienrätin Susanne Kiliani Oberstudiendirektor Albrecht Lienemann Oberstudiendirektor Bernd Crößmann Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 4 Das Hochrhein-Seminar im Schuljahr 2011/2012 Das Hochrhein-Seminar im Schuljahr 2011/2012 In den Bereichen Mathematik, Physik, Chemie und Informatik konnten in diesem Jahr 6 Arbeitsgemeinschaften für die Oberstufe angeboten werden. Gegenüber dem letzten Schuljahr sank die Zahl der Teilnehmer in der Oberstufe von 91 auf 68. Die größte Teilnehmerzahl stellte dabei die Klassenstufe 12 mit 19 Schülern und Schülerinnen. Bei Jungen war dabei besonders beliebt: Informatik mit 21 Jungen von 27 Teilnehmern. Oberstufe: 2009/2010 waren von den 83 Teilnehmern 30 Mädchen und 53 Jungen. 2010/2011 waren von den 91 Teilnehmern 46 Mädchen und 45 Jungen. 2011/2012 waren von den 69 Teilnehmern 24 Mädchen und 45 Jungen. Unter- und Mittelstufe ab Februar 2012: 2011/2012 waren von den 82 Teilnehmern 38 Mädchen und 44 Jungen. Besonders hervorzuheben ist die Erweiterung des Angebots auf die Unter- und Mittelstufe zum Februar 2012. Das Angebot für alle Schüler und Schülerinnen sollte dabei möglichst in der Nähe des Wohnorts erreichbar sein, weshalb erstmalig auch Arbeitsgemeinschaften von den Realschulen des Landkreises angeboten werden. So konnten wir 6 Arbeitsgemeinschaften in der Unter- und Mittelstufe anbieten. Trotz der knapp bemessenen Anmeldezeit von einer Woche meldeten sich 133 interessierte Schüler und Schülerinnen. Durch das beschränkte Angebot konnten leider nicht alle Interessenten aufgenommen werden. Ziel der Erweiterung ist es, den hochmotivierten Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Schulen ein ergänzendes Angebot im mathematischnaturwissenschaftlichen Bereich anzubieten, das die Kinder und Jugendlichen an das wissenschaftliche Arbeiten heranführt und die Freude an Mathematik und den Naturwissenschaften fördert. Schwerpunkte sind dabei: • Die Teilnahme an verschiedenen mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Wettbewerben • Forschen außerhalb des Schulalltags mit Gleichgesinnten • Freie wissenschaftliche Forschungsarbeiten für interessierte Schüler • Flexible Leistungssteigerung • Problemlösendes Denken im Team • Selbständiges Arbeiten • Stärkung sozialer und kommunikativer Kompetenzen • Enge Kooperation mit Experten der Hochschulen und Forschungsinstituten der Industrie • Zielgruppenspezifische Projekte , um der Heterogenität der Kinder gerecht zu werden. Zielgruppe sind besonders begabte und interessierte Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 bis 8 an Gymnasien und Realschulen des Landkreises Waldshut. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Das Hochrhein-Seminar im Schuljahr 2011/2012 5 Im Begleitprogramm wurde angeboten: • eine Vortragsreihe über aktuelle naturwissenschaftliche Forschung mit Vorträgen, zu denen auswärtige Referenten eingeladen wurden • für die Oberstufe ein Mathematik-Wochenende zusammen mit dem Freiburg-Seminar • für die Oberstufe eine fünftägige Studienfahrt nach Dresden • für die Unter- und Mittelstufe ein Informatikworkshop durch die ETH Zürich. Wir danken allen, die in diesem Jahr zum Gelingen des Hochrhein-Seminars beigetragen haben. Insbesondere danken wir • den Mitgliedern des Kuratoriums für die Unterstützung unserer Arbeit, insbesondere Herrn Prof. Dekorsy für die Vermittlung zahlreicher Referenten • den Leitern der Arbeitsgemeinschaften für ihren engagierten Einsatz • den Referenten unserer Vortragsreihe für die Einblicke in die aktuelle Forschung • den Schulleitungen der beteiligten Realschulen und Gymnasien sowie den Kontaktlehrern an den Schulen für ihre Kooperation und Hilfe • den Firmen und Forschungseinrichtungen, die wir bei der Exkursion und der Studienfahrt besichtigen konnten • dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, dem Landkreis Waldshut, der Stadt Waldshut-Tiengen und der Sparkasse Hochrhein für die großzügige finanzielle Unterstützung • dem Regierungspräsidium Freiburg für den Druck dieses Jahresberichts. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 6 Statistik: Teilnehmerzahlen seit 1997 Statistik: Teilnehmerzahlen seit 1997 SCHULJAHR TEILNEHMER männlich weiblich % weiblich AGs 1997/1998 54 37 17 31 6 1998/1999 61 43 18 30 5 1999/2000 66 44 22 33 6 2000/2001 60 42 18 30 6 2001/2002 60 47 13 22 5 2002/2003 56 37 19 34 5 2003/2004 36 22 14 39 4 2004/2005 82 53 29 35 5 2005/2006 67 48 19 28 5 2006/2007 65 47 18 28 6 2007/2008 55 24 31 56 6 2008/2009 81 48 33 41 6 2009/2010 83 53 30 36 7 2010/2011 91 45 46 51 8 2011/2012 69 45 24 35 6 Einführung des Angebots für die Unter- und Mittelstufe zum Februar 2012 2011/2012 151 89 62 40 12 Arbeitsgemeinschaften Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Statistik: Beteiligte Schulen und die dort angebotenen Arbeitsgemeinschaften 7 Statistik: Beteiligte Schulen und die dort angebotenen Arbeitsgemeinschaften Schulen: Schule Schulname und Schulort HGWT Hochrhein-Gymnasium Waldshut JLS Justus-von-Liebig-Schule Waldshut KGT Klettgau-Gymnasium Tiengen KSB Kolleg St. Blasien RS-Bonn Realschule Bonndorf RS-Jest Realschule Jestetten RS-Lauf Realschule Laufenburg RS-Säck Realschule Bad Säckingen SG Scheffel-Gymnasium Bad Säckingen TG Technisches Gymnasium/Gewerbliche Schulen Waldshut Arbeitsgemeinschaften der Unter- und Mittelstufe: AG Schule Arbeitsgemeinschaft BC-UM HGWT Biologie/Chemie: Nahrungsmittel – was steckt in ihnen? BCPUM RS-Jest Biologie/Chemie/Physik: Die Welt ist bunt BE-UM RSLauf Biologie/Erdkunde: Das Meer vor der Haustür - Entdeckungsreise in die Entstehung unserer Landschaft C1-UM RSBonn Chemie: We are stardust – Wir sind Sternenstaub C2-UM KGT Chemie: We are stardust – Wir sind Sternenstaub IM-UM HGWT Informatik/Mathematik: Spaß am logischen Denken Arbeitsgemeinschaften der Oberstufe: AG Schule Arbeitsgemeinschaft C HGWT Chemie CP SG Chemie-Physik IC TG Informatik C# IR TG Informatik Robotik P TG Physik M HGWT Mathematik Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 8 Statistik der Unter- und Mittelstufe: Teilnehmerzahlen im Schuljahr 2011/2012 Statistik der Unter- und Mittelstufe: Teilnehmerzahlen im Schuljahr 2011/2012 Anmeldungen zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres: 133 Klassenstufen nach Arbeitsgemeinschaften Klasse / AG BC-UM BCP-UM 5 9 6 2 6 7 7 2 8 4 Summen 13 17 BE-UM C1-UM C2-UM IM-UM 9 3 5 7 2 2 14 12 14 16 RS-Jest RS-Lauf 9 6 9 6 2 3 2 1 12 17 9 Summen 22 41 14 5 82 Arbeitsgemeinschaften nach männlich/weiblich m-w / AG BCP-UM BC-UM BE-UM C1-UM C2-UM m 8 4 3 6 12 w 9 9 7 6 2 Summen 17 13 10 12 14 IM-UM 11 5 16 Klassenstufen nach Schulen Klasse / Schule HGWT 5 2 6 18 7 8 8 4 Summen 32 KGT Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 6 3 1 10 RS-Bonn 5 6 1 12 Summen 22 41 14 5 82 Summen 44 38 82 Statistik der Oberstufe: Teilnehmerzahlen im Schuljahr 2011/2012 9 Statistik der Oberstufe: Teilnehmerzahlen im Schuljahr 2011/2012 Anmeldungen zu Beginn des Schuljahrs: 75 Klassenstufen nach Arbeitsgemeinschaften Klasse / AG C CP IC 8 9 3 5 10 5 2 1 11 4 1 12 1 3 6 13 7 1 Summen 20 6 13 IR 1 1 6 2 10 Summen 1 10 17 8 19 14 69 Klassenstufen nach Schulen Klasse / Schule HGWT JLS KGT KSB SG TG 8 1 9 9 1 10 8 7 2 11 4 1 1 1 1 12 10 2 1 6 13 7 2 2 3 Summen 39 3 11 1 11 4 Summen 1 10 17 8 19 14 69 Arbeitsgemeinschaften nach männlich/weiblich m-w / AG C CP IC IR P M m 9 5 11 10 5 5 w 11 1 2 4 1 5 Summen 20 6 13 14 6 10 Summen 45 24 69 1 2 5 1 2 3 14 P M 3 1 1 1 6 Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 10 Gesamtstatistik der Teilnehmerzahlen im Schuljahr 2011/2012 Gesamtstatistik der Teilnehmerzahlen im Schuljahr 2011/2012 Klassenstufen nach Arbeitsgemeinschaften Klasse / AG C CP IC 5 6 7 8 9 3 5 10 5 2 1 11 4 1 12 1 3 6 13 7 1 Summen 20 6 13 IR 9 3 C2-UM 5 7 2 IM-UM 2 14 10 12 14 16 Summen 22 41 14 6 10 17 8 19 14 151 Klassenstufen nach Schulen Klasse / Schule HGWT JLS KGT KSB SG TG RS-Bonn RS-Jest RS-Lauf 5 2 5 9 6 6 18 6 9 6 2 7 8 1 3 2 8 5 1 9 9 1 10 8 7 2 11 4 1 1 1 1 12 10 2 1 6 13 7 2 2 3 Summen 71 3 23 1 11 4 12 17 9 Summen 22 41 14 6 10 17 8 19 14 151 C2-UM IM-UM 12 11 2 5 14 16 Summen 89 62 151 1 2 5 1 2 3 14 P M BC-UM 2 7 4 3 1 1 1 6 1 1 6 2 10 13 BCP-UM 9 6 2 BE-UM 6 3 1 17 Arbeitsgemeinschaften nach männlich/weiblich m-w / AG C CP IC IR P M BCP-UM BC-UM BE-UM m 9 5 11 10 5 5 8 4 3 w 11 1 2 4 1 5 9 9 7 Summen 20 6 13 14 6 10 17 13 10 Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 C1-UM C1-UM 6 6 12 Kalender der Unter- und Mittelstufe 11 Kalender der Unter- und Mittelstufe Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 12 Die Arbeitsgemeinschaften Unter- und Mittelstufe Die Arbeitsgemeinschaften Unter- und Mittelstufe Angebot ab Februar 2012 für die Klassen 5 bis 8: Biologie/Chemie: Nahrungsmittel – was steckt in ihnen? Annika Rudolph - Hochrhein-Gymnasium Waldshut Seite 14 Biologie/Chemie/Physik: Die Welt ist bunt Wiebke Pankratz – Realschule Jestetten Seite 17 Biologie/Erdkunde: Das Meer vor der Haustür Dipl.-Geol. Xenia Tutaß - Hans-Thoma-Schule Laufenburg Seite 19 Chemie: We are stardust – Wir sind Sternenstaub Gabriele Pfeifer - Realschule Bonndorf Seite 22 Chemie: We are stardust – Wir sind Sternenstaub Tobias Pfeifer - Klettgau-Gymnasium Tiengen Seite 24 Informatik/Mathematik: Spaß am logischen Denken Susanne Kintzi und Silke Amberg - Hochrheingymnasium Waldshut Seite 27 Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Südkurier vom 23.01.2012: Forscherdrang ohne Grenzen 13 Südkurier vom 23.01.2012: Forscherdrang ohne Grenzen Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 14 Biologie/Chemie: Nahrungsmittel – was steckt in ihnen? Biologie/Chemie: Nahrungsmittel – was steckt in ihnen? Annika Rudolph - Hochrhein-Gymnasium Waldshut Die Teilnehmer des Seminars setzten sich aus Schülern/-innen der Klassen 6 – 8 zusammen. Die Teilnehmerzahl pendelte sich im Laufe der ersten Wochen auf 11 Schüler/innen ein. Im Rahmen dieser Arbeitsgemeinschaft wollten wir herausfinden, welche Stoffe in Lebensmitteln enthalten sind und welche Bedeutung sie für unseren Organismus haben. Zu diesem Zweck wurden zunächst die Grundkenntnisse der Schüler/innen zu den Aufgaben der Ernährung gesammelt und gegebenenfalls ergänzt, um eine gemeinsame Basis zu schaffen. Im Rahmen der ersten Versuchsreihe wurden Nachweismöglichkeiten für die Nährstoffe (Fette, Kohlenhydrate und Eiweiße), also für die Hauptbestandteile der Nahrung, vorgestellt. Da das praktische, selbständige und kreative Arbeiten sehr im Vordergrund stehen sollte, brachten die Schüler/innen Lebensmittel ihrer Wahl mit und untersuchten diese mittels der vorgegebenen Nachweisreaktionen selbstständig auf die Nährstoffe. Die erhaltenen Versuchsergebnisse sollten mit den Inhaltsstoffen abgeglichen werden, die auf der Verpackung aufgeführt waren. Anschließend konnten die Lebensmittel bezüglich gesunder Ernährung eingestuft werden. Neben den Nährstoffen gibt es viele andere Bestandteile in Nahrungsmitteln, welche eine ebenso große Bedeutung haben können. Hierbei seien zum Beispiel die Vitamine und Mineralstoffe genannt, die bereits in sehr geringen Mengen eine große Wirkung auf unseren Organismus besitzen. Diese Wirkung sollte den Schüler/innen am Beispiel des Vitamin A verdeutlicht werden. Nach einer Internetrecherche über dieses Vitamin wurde dieses als Vorstufe (Provitamin A) isoliert und anschließend nachgewiesen. Da das Auge, aber auch die Nase mitisst, beschäftigten wir uns in einer weiteren Versuchsreihe mit der Isolierung von verschiedenen Geruchs- und Farbstoffen, welche durch Extraktion aus entsprechenden Lebensmitteln gewonnen wurden. Aus Zitronen wurde wohlriechendes Zitronenöl gewonnen. Gewinnung von Zitronenöl aus Zitronen Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Biologie/Chemie: Nahrungsmittel – was steckt in ihnen? 15 Aus Spinat, Smarties und Karotten wurden die Farbstoffe herausgelöst. Die Farbstoffe des Spinats und der Smarties wurden zusätzlich durch das Verfahren der Dünnschicht-Chromatographie aufgetrennt, um zu verdeutlichen, dass mehrere unterschiedliche Farbstoffe für die Farben verantwortlich sind. Farbstofflösung des Spinats Chromatogramm von Spinat Da ein ausgeglichener Säure-Base-Haushalt wichtig für den korrekten Ablauf von Stoffwechselprozessen ist, beschäftigten wir uns anschließend damit, wie sauer bzw. alkalisch einzelne Lebensmittel sind. Hierbei wurde Rotkohlsaft zunächst als natürlicher Indikator eingesetzt, der aufgrund seiner Farbe anzeigt, ob ein Lebensmittel sauer, neutral oder alkalisch ist. Darüber hinaus lernten die Schüler/innen den Universalindikator kennen, mit dem sie den pH-Wert herausfinden und somit angeben konnten, wie stark sauer oder alkalisch ein Lebensmittel ist. Nachdem die Schüler/innen gelernt hatten, dass Haushaltsessig sauer ist, sollte der Gehalt an Essigsäure im Essig mithilfe des Verfahrens der Titration ermittelt werden. Der Essigsäuregehalt ist genau vorgeschrieben und kann somit überprüft werden. Hierbei war besonders genaues und geschicktes Arbeiten erforderlich. Überprüfung von Lebensmitteln auf ihren sauren oder basischen Charakter Verfahren der Titration Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 16 Biologie/Chemie: Nahrungsmittel – was steckt in ihnen? Die Untersuchung von Tee und Kaffee war im Verlauf des Hochrheinseminars ebenfalls Themenschwerpunkt. Bekannt sind die zwei Getränke für den Inhaltsstoff Coffein. Durch das Verfahren der Sublimation konnten Coffeinkristalle dargestellt und unter dem Stereomikroskop deutlich sichtbar gemacht werden. Grüner Tee enthält dagegen Chlorophyll, welches sich durch UV-Licht anregen lässt und diese Energie als sichtbares rotes Licht wieder abstrahlt. Somit konnten diese Inhaltsstoffe nachgewiesen werden. Zudem wurde den Schülern die Wirkung von Tee und Kaffee als weiterer natürlicher Indikator bewusst, da sich diese unterschiedlich verfärbten, wenn Säure bzw. Lauge zugesetzt wurde. Den Abschluss bildete ein gemeinsames Essen, welches unter den neu gewonnen Erkenntnissen und Gesichtspunkten zu gesunder Ernährung analysiert und bewertet wurde. Bei der Recherche zu den Inhaltsstoffen wurde dabei der Schwerpunkt auf die Wirkung der Stoffe auf den Organismus gelegt. Alle Experimente wurden nach kurzer Anleitung selbstständig von den Schülern und Schülerinnen durchgeführt. Der Spaß an der Sache sollte dabei im Vordergrund stehen. Coffeinkristalle Parallel zu den Experimenten sollte am Laptop das zugehörige Versuchsprotokoll angefertigt und gegebenenfalls durch eigene Fotographien ergänzt werden. Somit wurde selbstständiges und wissenschaftliches Arbeiten geschult. Das Arbeiten in Kleingruppen und die unterschiedlichen chemischen und biologischen Grundkenntnisse aufgrund des Alters lehrte die Schüler/innen Teamfähigkeit und brachte sie näher zusammen. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Biologie/Chemie/Physik: Die Welt ist bunt 17 Biologie/Chemie/Physik: Die Welt ist bunt Wiebke Pankratz – Realschule Jestetten Thematik und Ziele: Bei dem Projekt "Die Welt ist bunt" haben sich die Schülerinnen und Schüler mit vielen Teilgebieten rund um Farben beschäftigt. Durch das Forschen im Internet, das Experimentieren und das eigene Recherchieren haben sie ihre bereits vorhandenen Kenntnisse vertieft. Die Schülerinnen und Schüler haben sich u. a. mit den Teilthemen: • Wirkung von Farben auf den Menschen • Lebensmittefarbstoffe • Feuerwerksfarben • Farben von Kleidung und Haut beschäftigt. Teilnehmer: Die AG "Die Welt ist bunt" startete mit 18 Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 5 bis 7. In Projekten wurden naturwissenschaftliche Themen bearbeitet. "Naturwissenschaftliche Bildung ist ein wichtiger Teil der Allgemeinbildung". 1 Die Schule muss Voraussetzungen schaffen, damit die Schülerinnen und Schüler sich aktiv mit den Naturwissenschaften auseinander setzen und ihre Bedeutung für andere Bereiche erkennen. Für die Unterrichtsplanung ist wichtig, sich am Vorstellungsvermögen der Schülerinnen und Schüler zu orientieren und die Fähigkeiten, aber auch die bereits vorhandenen Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen, damit diese konsequent weiter entwickelt werden. Aufgrund der Altersstruktur der Schülerinnen und Schüler waren die Kenntnisse und Fähigkeiten sehr unterschiedlich, sodass thematisch parallel gearbeitet wurde. 1 Bildungsplan 2004, Realschule, Baden-Württemberg, Seite 96 Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 18 Biologie/Chemie/Physik: Die Welt ist bunt Inhalte, Methoden, Verlauf: Die 18 Schülerinnen und Schüler arbeiteten größtenteils selbstständig und erforschten unter dem Hauptthema "Die Welt ist bunt" folgende Teilgebiete: • die Zerlegung von weißem Licht • die Farbaddition • die Farbsubtraktion • die Flammenfärbung • Fotolumineszenz • Chemolumineszenz • Lebensmittelfarbstoffe • die Färbung von Kleidung und der Haut. Die meisten Themen wurden über Versuche erarbeitet, bei denen sich die Schülerinnen und Schüler selbstständig das Wissen aneignen konnten. Das größte Interesse der Schülerinnen und Schüler lag bei den Themen "Lebensmittelfarbstoffe" und "Färbung von Kleidung und der Haut", sodass ein Schwerpunkt auf diese beiden Themen gelegt wurde. Bei dem Thema "Färbung von Kleidung und der Haut" erhielten die Schülerinnen und Schüler verschiedene Pflanzenfarbstoffe, mit denen sie sich beschäftigten. Im Anschluss an ihre Untersuchungen färbten sie ihre eigenen Materialien und auch ihre Haut mit diesen Farbstoffen. Abschließende Beurteilung: Die Schülerinnen und Schüler zeigten von Anfang an sehr großes Interesse an dem Thema. Sie hatten viel Spaß und Freude sich mit dem Thema auseinander zu setzen und zeigten große Freude an naturwissenschaftlichem Arbeiten und vor allem am Forschen und Experimentieren. Ein größeres Problem stellten die verschiedenen Altersstufen der Schülerinnen und Schüler dar. Vor allem die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5 brauchten des Öfteren mehr Unterstützung, da sie bislang noch wenig experimentiert hatten. Ich würde das Projekt wieder so anbieten und durchführen. Zum einem war es schön zu beobachten, mit welcher Begeisterung und Freude die jüngeren Schülerinnen und Schüler selbstständig experimentierten. Zum anderen war es auch schön, zu beobachten, wie die älteren Schülerinnen und Schüler den "Kleinen" halfen und sie unterstützten, wodurch die sozialen und personalen Kompetenzen gefördert wurden. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Biologie/Erdkunde: Das Meer vor der Haustür 19 Biologie/Erdkunde: Das Meer vor der Haustür - Entdeckungsreise in die Entstehung unserer Landschaft Dipl.-Geol. Xenia Tutaß - Hans-Thoma-Schule Laufenburg Die landschaftliche Entwicklung Baden-Württembergs steht in direktem Zusammenhang mit tektonischen und klimatischen Veränderungen im Laufe vieler Millionen Jahre. Im Erdzeitalter des Jura (etwa 200 – 145 Millionen Jahre vor heute) war das Gebiet von einem Meer bedeckt, in dem sich viele Pflanzen und Tiere ablagerten und – unter dafür günstigen Bedingungen – versteinerten. Die fossilienreichen Kalke des oberen Jura prägen weite Teile der Schwäbischen Alb und des Schweizer Jura. Die Gesteine des Schwarzwalds hingegen sind weit älteren Datums. Sie wurden im Laufe der Entstehung des Oberrheingrabens an dessen Flanken emporgehoben. Die Schüler/innen nehmen die Landschaft, in der sie leben, als etwas Statisches wahr. Die landschaftsbildenden Prozesse laufen in der Regel so langsam ab, dass sie von Menschen nur bei katastrophalen Ereignissen Versteinerte Muschel aus dem Jurameer wie Lawinen oder schweren Erdbeben wahrgenommen werden. Im Laufe des Kurses sollten die Schüler/innen ein Gefühl dafür bekommen, dass die Landschaft, in der sie leben, einem permanenten Wandel unterliegt. Sie sollten erkennen, dass auch Steine ihre ganz eigene Entstehungsgeschichte haben, die sehr viel über das Klima oder die geographischen und geologischen Bedingungen am Ort ihrer Entstehung aussagt. Fossilreiche Kalksteine (Sauriermuseum Frick) Kristallines Tiefengestein Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 20 Biologie/Erdkunde: Das Meer vor der Haustür Um die komplexen Zusammenhänge in der Natur begreiflich zu machen, sollte der Kurs in drei Teile gegliedert sein. Im ersten Teil sollten die Schüler/innen Grundlagen der Kartenkunde, der Gesteinskunde und der Plattentektonik kennenlernen. Mit diesem Wissen sollten sie im zweiten Teil eine grobe Kartierung des Gebietes im 1- km-Radius um Laufenburg durchführen und dabei Gesteinsproben sammeln. Die Gesteine sollten bestimmt und erdgeschichtlich eingeordnet werden. Anschließend sollte anhand der Gesteinstypen die Entstehungsgeschichte des untersuchten Gebietes rekonstruiert und ein Ausblick auf dessen zukünftige Entwicklung gegeben werden. Teilnehmer/innen Zu Beginn des Kurses waren 10 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5, 6 und 8 vertreten. Zwei der Teilnehmer/innen verließen den Kurs jedoch nach wenigen Wochen, da sie den zeitlichen Aufwand des Kurses neben ihren schulischen Verpflichtungen als zu hoch empfanden. Die Schüler/innen brachten sehr unterschiedliche Vorkenntnisse zu der Thematik und zum Teil sehr unterschiedliche Vorstellungen über die Gestaltung des Kurses mit, was im Laufe des Kurses zu Veränderungen in der Planung führte. Verlauf und Inhalte Während der ersten Stunden lernten die Schüler/innen Grundlagen der Erdzeitalter, der Plattentektonik, der – auch klimatisch bedingten – verschiedenen Ablagerungsbedingungen für Sedimente, der Bildung von Fossilien, der Gesteinskunde und der Kartenkunde. Die Theorie wurde durch kurze Ausflüge in die nähere Umgebung aufgelockert, bei denen die Schüler/innen unterschiedliche Gesteinstypen erkennen und interpretieren sollten. Auch die an der Schule vorhandenen sowie die privaten Gesteinsund Fossilienhandstücke trugen zu einem besseren Verständnis des Erlernten bei. Erste Schwierigkeiten ergaben sich jedoch bei der praktischen Umsetzung der Kartenkunde. Die Schüler/innen hatten die Aufgabe, auf der Grundlage der topographischen Karte von Laufenburg ein Höhenprofil zu zeichnen. Die sichere Umsetzung dieser Methode ist die Grundlage für die Erstellung eines geologischen Profils, was als Aufgabe im Anschluss an die geologische Kartierung vorgesehen war. Es stellte sich schnell heraus, dass einige der Schüler/innen ein sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen hatten und die Zeichnung eines Höhenprofils für sie ohne Schwierigkeiten und zügig möglich war. Andere Schüler/innen hatten mit dieser Aufgabe jedoch auch nach der zweiten Stunde noch dermaßen massive Probleme, dass es erforderlich war, die Planung zu ändern. Die meisten der Teilnehmer/innen hatten besonderes Interesse an der Lebensweise der Tiere im Jurameer, welche heute als Fossilien in gelblich-weißen Kalken zu finden sind. Neues Ziel des Kurses war eine Beschreibung der Lebenswelt im Jurameer. Auf der Grundlage einer Tafel der Erdzeitalter sollten Fossilien des Jura dargestellt und mit kurzen, informativen Texten über das Leben der Tiere erläutert werden. Des Weiteren sollten Abbildungen der Lebenswelt im Jurameer sowie der heutigen Kalksedimente der Schwäbischen Alb gegenübergestellt werden, um die gravierenden geologischen Veränderungen des Gebietes der heutigen Schwäbischen Alb darzustellen. Ein Besuch des Sauriermuseums in Frick (Schweiz) trug zu einem besseren Verständnis der Lebenswelt des Jura und zur Bildung der Fossilien bei. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Biologie/Erdkunde: Das Meer vor der Haustür 21 Sauriermuseum Frick Im weiteren Verlauf des Kurses erschien der Arbeitsaufwand zwei Teilnehmerinnen zu hoch und sie arbeiteten nicht mehr mit. Zwei weitere verließen den Kurs, weil sie sich für die Lebenswelt jurassischer Fossilien doch nicht ausreichend interessierten. Die vier verbliebenen Teilnehmer/innen hatten zwar sehr viel Interesse an der Thematik und arbeiteten daran. Der Aufwand für die geplante Präsentation wäre jedoch für vier Teilnehmer/innen zu hoch gewesen, so dass sie sich mit der Beschreibung der Lebensweise einiger Tiere im Jura begnügten. Fossilienfundstelle am Sauriermuseum Frick Bewertung und Ausblick Die Schüler/innen kamen mit sehr unterschiedlichen Vorstellungen in diesen Kurs. Ursache dafür war vor allem das sehr weit gefasste und allgemein gehaltene Thema. Eine AG zum Thema Landschaftsentwicklung sollte thematisch so eng gefasst sein, dass die Schüler/innen sich vor der Anmeldung überlegen können, ob sie das Interesse sowie die nötigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme mitbringen. Sehr positiv ist jedoch das Interesse und die Bereitschaft zur Mitarbeit beim Thema "Fossilien" zu bewerten. Die Schüler/innen zeigten des Weiteren sehr viel Interesse an den theoretischen Grundlagen der Erdgeschichte und der Plattentektonik. Für eine praktische Umsetzung geologischer Arbeitsmethoden ist dagegen sehr viel mehr Zeit notwendig, um die erlernten Grundlagen gezielt zu üben. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 22 Chemie: We are stardust – Wir sind Sternenstaub Chemie: We are stardust – Wir sind Sternenstaub Gabriele Pfeifer - Realschule Bonndorf Grundmodul: Laborführerschein Modul 1: Stoffdetektive: Woraus unsere Welt besteht Modul 2: Kristalle und Mineralien Modul 3: Haut und Haare: Chemie des Pflegens Im 2. Schulhalbjahr 2011/2012 war es endlich so weit, das Hochrheinseminar startete mit dem Unterstufenangebot für Schüler der Klassen 5 bis 8. In Bonndorf fand sich eine Schülergruppe, welche sich mit den Themen Laborführerschein,Stoffdetektive, Kristalle und Mineralien und Haut und Haare beschäftigte. Jede Sitzung wurde mit Spannung erwartet und wir legten mit einer Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten los. Das Bedienen des Brenners und den Laborführerschein hatte jeder schnell wiederholt bzw. zum ersten Mal gelernt. Sicherheit stellte sich als spannendes Thema heraus. Was man im Labor so alles wissen muss: Neue Gefahrensymbole, Gerätenamen und den Umgang mit Stoffen. In einem kleinen Glasschmelzpraktikum konnte das erworbene Wissen gleich erprobt werden. Mit viel Fleiß und Spaß entstanden Pipetten und Winkelrohre. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Chemie: We are stardust – Wir sind Sternenstaub 23 Im Modul "Stoffdedektive" haben wir uns mit den Gerüchen beschäftigt und sind zum Thema Kaffee gekommen. Wie kommt man eigentlich zu Instantkaffee? Grüne Kaffeebohnen hatten viele noch nie gesehen. Klar haben wir die Bohne erkannt, aber grüne Bohnen duften schrecklich und nicht so gut wie wir Kaffee kennen. Also war schnell klar, dass wir hier einiges zu erforschen haben. Ein Plan war schnell erstellt und nun eiferten wir darum, wer wohl den besten Instantkaffee herstellt. Welcher Weg führt wohl zum Erfolg? Nach einigen Versuchsvariationen haben alle Teams auf ein gutes Ergebnis blicken können. Es war spannend, welche unterschiedlichen Wege zum Ziel führten. Genaues Arbeiten und seine Vorgehensweise zu dokumentieren war dabei selbstverständlich. Die Zeit verflog jedes Mal schneller als gedacht und wir beschlossen in die weiteren Module nur kurz reinzuschnuppern. Die Teilnehmer entschieden zum Thema "Minerale und Kristalle" ihre bisherigen Erfahrungen zum Kristallzüchten auszutauschen und erste Schritte der Kristallzucht auszuprobieren. Eine Vertiefung konnte angesichts des fortgeschrittenen Schuljahres nicht erfolgen, und es bleiben genug Fragen für weitere Veranstaltungen. Interessant wurde dann der Rückblick für die Präsentationsvorbereitung. Mit Spaß und selbstkritischer Betrachtung erstellten wir im Eiltempo eine kurze Präsentation. Wir freuen uns auf das kommende Angebot und sind gespannt auf die neuen Entdeckungen mit dem Angebot des Hochrheinseminars im kommenden Schuljahr. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 24 Chemie: We are stardust – Wir sind Sternenstaub Chemie: We are stardust – Wir sind Sternenstaub Tobias Pfeifer - Klettgau-Gymnasium Tiengen Grundmodul: Laborführerschein Modul 1: Stoffe verändern sich: Feuer, Kerze und Co. Modul 2: Wasser und Waschen Modul 3: Chemie in der Küche Ablauf unserer Forschungen: Los ging es mit der Sicherheitsbelehrung und dem Kennenlernen der Laborgeräte. Zu Beginn der zweiten Sitzung stand dann eine kleine "Prüfung" zum sicheren Umgang mit dem Bunsenbrenner an, die alle Schüler erfolgreich meisterten. In den folgenden Stunden vertieften die Schüler dann den Umgang mit dem Brenner in einem "Glasschmelzpraktikum": Die Schüler stellten durch das Schmelzen von Glasrohren und Reagenzgläsern Pipetten, Winkelrohre und Ampullen her. Nun waren die Schüler "fit" für den Einstieg in unser Thema "Stoffe verändern sich: Feuer, Kerze und Co". Unser Forschungsobjekt war sehr einfach: Die Kerze! Die darauffolgenden Stunden standen dann unter dem (überraschend ergiebigen) Thema "Was brennt bei der Kerze?". Anfängliche Vermutungen wie "das Wachs" oder "der Docht" widerlegten die Schüler schnell durch selbstgewählte Experimente. Nach einigen Versuchen hatten ein paar Schüler dann die entscheidende Idee: Vielleicht brennt Wachsdampf? Hierzu entwarfen die Schüler einen relativ komplexen Versuch: Man könnte doch vielleicht den Wachsdampf aus der Kerzenflamme mit einem Winkelrohr in ein Reagenzglas leiten. Und vielleicht könnte man den Wachsdampf dort abkühlen. Hierfür schlugen die Schüler ein Becherglas mit Eiswasser vor. Die Durchführung des Versuchs war ein voller Erfolg: Tatsächlich bildeten sich im gekühlten Reagenzglas winzige Wachskristalle, die sich mit Lupen betrachten ließen. Auch der anschließende Versuch, eine Selbstentzündung von Wachsdampf zu erzwingen, klappte – es gab eine kleine Stichflamme! Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Chemie: We are stardust – Wir sind Sternenstaub 25 Nachdem also geklärt war, was bei der Kerze brennt, erweiterten die Schüler die Frage zu "Was braucht eine Kerze, um zu brennen?". Über eine Internetrecherche fanden die Schüler mehrere Gase, die ihrer Vermutung nach für das Brennen einer Kerze benötigt würden: Stickstoff, Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid. Der zur Überprüfung geeignete Versuch lag auf der Hand: Man bräuchte einfach nur Standzylinder mit jeweils einem der Gase befüllen (die uns in Gasflaschen zur Verfügung standen) und dann über eine Kerze stülpen und beobachten, was passiert. Nach kurzer Zeit erkannten die Schüler jedoch, dass dieser Versuchsansatz eine Problematik beinhaltete, die sich auf Anhieb nicht so einfach lösen lässt: Wie befüllt man einen Standzylinder mit einem Gas, ohne dass noch Luftreste im Standzylinder sind? Die Schüler suchten unter den Glasgeräten nach einer Lösung und schließlich war es klar: Die Standzylinder mussten unter Wasser befüllt und verschlossen werden! Bei der anschließenden Durchführung des Versuchs zeigte sich dann Überraschendes: Die Kerze verlöschte bei Stickstoff und Kohlenstoffdioxid sofort, bei Sauerstoff hingegen brannte sie mit größerer und hellerer Flamme weiter. Es war also klar: Die Kerze braucht Sauerstoff zum Brennen. Aber was war mit den anderen Gasen? Einer der Schüler stellte hierzu eine neue Vermutung auf: Vielleicht entstehen beim Brennen einer Kerze auch Gase? Aufgrund einiger Kenntnisse aus dem Fach Biologie kamen neue Vermutungen ins Spiel: Vielleicht könnte es ja wie bei der Atmung beim Mensch sein? Dort wird Sauerstoff eingeatmet und Kohlenstoffdioxid und Wasser ausgeatmet! Blieb die Frage: Wie können wir die Gase untersuchen, die beim Verbrennen einer Kerze entstehen? Wieder gab es ein großes Brainstorming, bei dem einer der Schüler schließlich mit Zeichnen anfing und eine komplizierte Apparatur mit U-Rohr und Wasserstrahlpumpe entwarf, die zum Nachweis von entstehendem Wasser geeignet sein müsste. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 26 Chemie: We are stardust – Wir sind Sternenstaub Als Vorbereitung bauten die Schüler dann vorne am Pult eine dazu passende große, komplizierte Apparatur mit zahlreichen Klemmen, Muffen und Schläuchen auf. Die nächste Sitzung wird nun vermutlich einzig dieser Versuch füllen: Die Schüler werden in Gruppen die Apparatur nachbauen und dann wird es sich zeigen: Wird tatsächlich Wasser nachgewiesen? Wir sind gespannt! Bewertung: Der Ablauf der Sitzungen war für Schüler und Lehrer jedes Mal gleichermaßen spannend: Welche Fragen würden die Schüler heute zu unserem Thema stellen? Welchen Weg würden sie vorschlagen, um eine Antwort zu finden? Würden die von den Schülern vorgeschlagenen Versuche funktionieren? Es war ein echtes Forschen mit zahlreichen überraschenden Momenten. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Informatik/Mathematik: Spaß am logischen Denken 27 Informatik/Mathematik: Spaß am logischen Denken Susanne Kintzi und Silke Amberg - Hochrheingymnasium Waldshut Teilnehmer Zu Beginn des Kurses hatten sich 41 (plus 3 verspätete Nachmeldungen, also 44) Schüler angemeldet. 16 Schüler wurden ausgewählt; viele Schüler, die keinen Platz bekamen, waren sehr enttäuscht. Aus Termingründen waren nahezu alle Schüler aus der 6. Klasse. Drei der Schüler waren weiblich. Leider hatten sich von den anderen Schulen fast keine Kinder angemeldet. Methoden Die Vorkenntnisse sowie die Fähigkeiten der Teilnehmer waren unterschiedlich, so dass es wichtig war, dass die Kinder in ihrem individuellen Tempo allein oder zu zweit arbeiten können. Es gab aber auch Phasen, in denen wir gemeinsam Dinge erarbeiteten. Inhalte, Ablauf Da die Schüler sich besonders für Programmierung interessierten, widmeten wir etwa 2/3 der Kurszeit diesem Thema und die restliche Zeit der Kryptologie. Auf den Fotos sehen Sie einige Teilnehmer beim Programmieren am Computer. Die Kinder arbeiten mit der anschaulichen Programmiersprache Logo. Ergebnisse jedes Programms werden am Bildschirm mit Hilfe einer laufenden Schildkröte visuell verdeutlicht, so dass die Kinder verstehen können, wie der Computer die Programmierbefehle verarbeitet. Manchmal programmieren die Kinder nicht selbst, sondern spielen, dass sie Roboter sind und den Programmierbefehlen folgen müssen. Ihren Weg markieren sie mit Kreide auf dem Schulhof. Auch so werden die Grundideen des Programmierens deutlich. Die Kinder entdecken, wie sie durch die Verwendung von Schleifen und Modulen (Prozeduren) Programme schreiben können, die möglichst kurz, verständlich und leicht veränderbar sind. Sie verwenden Variablen und lernen, wie Tastatureingaben verarbeitet werden können. Besonders fortgeschrittene Teilnehmer programmieren ein kleines Spiel, bei dem zwei Schildkröten mit Tasten gesteuert werden müssen. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 28 Informatik/Mathematik: Spaß am logischen Denken Im zweiten Drittel dieses Halbjahres ging es um Kryptologie. Als Einstieg in das Thema besuchten alle Teilnehmer dieses Kurses einen halbtägigen Workshop, der von Herrn Hromkovic von der ETH Zürich geleitet wurde (siehe auch Bericht über den Workshop). Nachdem beim folgenden Treffen der AG-Teilnehmer die beim Workshop behandelten Verschlüsselungsmethoden wie die Skytale, die Cäsar-Verschlüsselung und der Freimaurer-Code noch einmal aufgefrischt wurden und einige weitere wie die Lochschablone und die Buchverschlüsselung neu vorgestellt wurden, haben wir uns an einem Samstag Vormittag zu einer praktischen Anwendung des Gelernten getroffen. Die Schüler haben in Dreier- oder Vierergruppen je eine Schnitzeljagd durch Waldshut für eine andere Gruppe erstellt. Dabei sollten die Informationen an den einzelnen Stationen durch jeweils verschiedene Verschlüsselungsmethoden verschlüsselt werden. Die Schüler haben gemerkt, dass sie sich schon beim Verschlüsseln gut konzentrieren mussten, um keine Fehler zu machen, da die andere Gruppe sonst keine Chance beim Entschlüsseln gehabt hätte. Alle hatten viel Spaß daran, geeignete Verstecke zu finden, ihre Botschaften knifflig, aber lösbar zu verschlüsseln und die Stationen der anderen Gruppe zu suchen. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Informatik/Mathematik: Spaß am logischen Denken 29 Als letztes lernten die Schüler noch eine polyalphabetische Verschlüsselungsmethode kennen, nämlich die Vigenère-Verschlüsselung. Auch hier haben sie mit Begeisterung lustige Botschaften für ihre Mitschüler geschrieben, die diese anschließend entschlüsseln mussten. Leider hat es zeitlich nicht mehr gereicht, gemeinsam herauszufinden, wie man einen polyalphabetisch verschlüsselten Text knacken kann, wenn man das Schlüsselwort nicht kennt. Für besonders Interessierte gab es hierzu eine Anleitung zum Selbsterarbeiten. Abschließende Beurteilung Die Schüler waren meist begeistert. Einige programmierten beispielsweise zu Hause weiter, fragten, ob sie noch ein Arbeitsblatt für zu Hause bekommen könnten. In der Feedbackrunde in der letzten Stunde sagten die Schüler, dass sie die Themen sehr interessant fanden. Ihnen gefiel, dass sie praktisch und recht selbstständig im eigenen Tempo arbeiten durften. Manchmal mussten sie viel knobeln. aber die individuellen Fragen wurden von den Lehrern gut beantwortet. Sie fanden es auch wichtig, dass immer wieder die Lehrerinnen etwas für alle gemeinsam erklärten. Besonders angetan waren sie von der Schnitzeljagd. Das Lösen von Aufgaben in Teams und mit Wettbewerbscharakter hat Spaß gemacht und war z.T. auch eine wichtige Herausforderung bezüglich des sozialen Lernens. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 30 Vortragsreihe der Unter- und Mittelstufe Vortragsreihe der Unter- und Mittelstufe Prof.Dr. Ronald Hübner 2. März 2012: Optische Täuschungen Universität Konstanz Seite 31 Prof.Dr. Thomas Dekorsy 22. Juni 2012: Laser Universität Konstanz Seite 34 Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Vortragsreihe der Unter- und Mittelstufe 31 2. März 2012: Optische Täuschungen Prof.Dr. Ronald Hübner Universität Konstanz Mithilfe der Wahrnehmung nehmen wir Informationen aus der Aussenwelt auf und repräsentieren sie in unserem Gehirn. Dabei ist uns in der Regel nicht bewusst, dass die aufgenommenen Informationen oft keinen eindeutigen Schluss darüber ermöglichen, wie die Aussenwelt wirklich beschaffen ist. Unser Gehirn behilft sich dann damit, dass es plausible Annahmen macht. Bilder, die zu optischen Täuschungen führen, entlarven diese Annahmen und geben Auskunft darüber, wie unsere Wahrnehmung funktioniert. Welcher Turm ist schiefer? Herr Prof.Dr. Ronald Hübner und sein interessiertes Publikum: Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 32 Vortragsreihe der Unter- und Mittelstufe Holistische Wahrnehmung Kippende Neckerwürfel: Kreidezeichnungen von Julian Beever Escher Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Gruppierung Vortragsreihe der Unter- und Mittelstufe 33 Wo sind die Köpfe versteckt? Prinz Philipp und Königin Elisabeth: Illusorische Bewegung: Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 34 Vortragsreihe der Unter- und Mittelstufe 22. Juni 2012: Laser Prof.Dr. Thomas Dekorsy Universität Konstanz Nachdem Herr Prof. Dr. Dekorsy die Teilnehmer mit seiner "Laser-Gitarre" auf das Thema eingestimmt hatte, erklärte er sehr anschaulich und interessant verschiedene Anwendungen der Lasertechnik. Ohne allzu tief in die Theorie der Physik einzustiegen machte er deutlich, was ein Laser ist und wie er im Grundsatz funktioniert. Vor 52 Jahren wurde der erste Laser entwickelt. Damals galt der Laser als Erfindung ohne Nutzen. Dass die moderne Technik ohne Laser nicht denkbar wäre, wurde am Beispiel des CD-Spielers, des Laserschweißens, der Bearbeitung von Werkstücken und vielem anderen mehr erläutert. Was es zum Bedauern der Zuhörerschaft allerdings nicht gibt, ist ein "Laserschwert". Dass es kein Klirren sich kreuzender "Laserschwerter" gibt, wurde mit sich kreuzenden Laserstrahlen verdeutlicht. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Vortragsreihe der Unter- und Mittelstufe 35 Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 36 Vortragsreihe der Unter- und Mittelstufe Laserlabor der Universität Konstanz 3d Lasergravur im Glasblock Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 24. Juni 2012: Workshop Programmieren Kryptologie 37 24. Juni 2012: Workshop Programmieren Kryptologie Prof. Dr. Juraj Hromkovic Informationstechnologie und Ausbildung ETH Zürich In einem halbtägigen Workshop, der für alle AG-Teilnehmer offen war, bekamen die Schülerinnen und Schüler von Herrn Hromkovic von der ETH Zürich eine Einführung in das Thema "Kryptologie". Sie wurden mit Fachbegriffen vertraut gemacht und es wurden ihnen einige Verschlüsselungsmethoden vorgestellt. Herr Hromkovic verstand es, die Schüler mitzureißen und motivierte sie zusätzlich dadurch, dass zu jeder größeren Aufgabe ein Buchpreis für den schnellsten Schüler lockte. Von einigen Verschlüsselungsmethoden hatten die Schüler schon gehört. So wussten sie schon, worum es sich bei einer Skytale handelte - nämlich um eine Rolle bzw. einen Stab, um den ein Papierstreifen gewickelt wurde, damit die Nachricht verschlüsselt werden bzw. später wieder entschlüsselt werden konnte. Diese Methode kannten sie aus dem Geschichtsunterricht und wussten, dass sie schon bei den Spartanern benutzt wurde. Jetzt mussten die Schüler allerdings das Vorgehen abstrahieren. Es gab keine Rolle und kein Papierstreifen, sondern nur einen verschlüsselten Text, der mit Hilfe eines Schlüssels wieder in den Klartext verwandelt werden musste. Durch logisches Denken und ein bisschen Knobelei kamen die meisten Schüler schnell auf die richtige Taktik. Auch vom Cäsar-Code hatten einige Schüler schon etwas gehört. So hatten sie keine Mühe, die verschlüsselten Texte zu entschlüsseln. Etwas schwieriger wurde es allerdings, als die beiden Methoden kombiniert wurden. Die Schüler bekamen einen verschlüsselten Text, der zuerst über die Skytale und anschließend noch mit dem Cäsar-Code verschlüsselt wurde. Aber auch diese Schwierigkeit haben die meisten mit Bravour gemeistert. Im Anschluss daran haben die Schüler gelernt, wie man mit Hilfe der Häufigkeitsanalyse einen monoalphabetisch verschlüsselten Text entschlüsseln kann, ohne dass man den Schlüssel kennt. Ganz zum Schluss demonstrierte Herr Hromkovic noch eine Verschlüsselungsmöglichkeit für Zahlen. Die Schüler waren den ganzen Vormittag mit großer Begeisterung bei der Sache. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 38 24. Juni 2012: Workshop Programmieren Kryptologie Workshop Programmierung mit Assistenten und Assistentinnen der ETH Zürich Für interessierte Schüler aller AGs wurde am 24.5.2012 parallel zum Kryptologieworkshop ein Programmierworkshop angeboten. Er wurde von vier Assistenten und Assistentinnen der ETH Zürich sowie von Frau Amberg geleitet. Die Schüler arbeiteten sehr selbstständig und jeder in seinem Tempo. Die meisten Schüler lernten das Programmieren und die Programmiersprache Logo erst kennen. Sie lösten zahlreiche Aufgaben und lernten dabei die Grundideen des Programmierens, wie z.B. eine Schleife. Die virtuelle Schildkröte hinterließ bei ihrem Gang auf dem Bildschirm Spuren, so dass schöne Bilder entstanden. Einige Schüler hatten schon Programmiererfahrungen gesammelt oder kamen so schnell voran, dass sie nach einigen Stunden Aufgaben aus einem zweiten Buch benötigten. Alle Schüler waren sehr zufrieden, die Assistenten aus Zürich meinten, noch nie so schnelle und pfiffige Schüler gehabt zu haben. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Abschlussveranstaltung der Unter- und Mittelstufe 39 Abschlussveranstaltung der Unter- und Mittelstufe Teilnehmer berichten aus den Arbeitsgemeinschaften Am 15. 7. 2011 fand in den Gewerblichen Schulen Waldshut die diesjährige Abschlussveranstaltung des Hochrhein-Seminars statt. Die Schülerinnen und Schüler berichteten in lebendigen und anschaulichen Vorträgen, was sie in ihren Arbeitsgemeinschaften im vergangenen Schuljahr geleistet haben. Zum Abschluss händigten die Leiter- und Leiterinnen der Arbeitsgemeinschaften den Schülerinnen und Schülern die Teilnahmebescheinigungen aus. Die Seminarleitung bedankte sich für das rege Interesse an den Arbeitsgemeinschaften und hofft auf rege Teilnahme im neuen Schuljahr. Biologie/Chemie: Nahrungsmittel – was steckt in ihnen? Annika Rudolph - Hochrhein-Gymnasium Waldshut Seite 14 Biologie/Chemie/Physik: Die Welt ist bunt Wiebke Pankratz – Realschule Jestetten Seite 17 Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 40 Abschlussveranstaltung der Unter- und Mittelstufe Chemie: We are stardust – Wir sind Sternenstaub Gabriele Pfeifer - Realschule Bonndorf Seite 22 Chemie: We are stardust – Wir sind Sternenstaub Tobias Pfeifer - Klettgau-Gymnasium Tiengen Seite 24 Informatik/Mathematik: Spaß am logischen Denken Susanne Kintzi und Silke Amberg - Hochrheingymnasium Waldshut Seite 27 Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Kalenderübersicht der Oberstufe 41 Kalenderübersicht der Oberstufe Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 42 Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Die Arbeitsgemeinschaften der Oberstufe 43 Die Arbeitsgemeinschaften der Oberstufe für die Oberstufe (in der Regel ab Klasse 10) Chemie: Das Experiment zur Gewinnung neuer Erkenntnisse Seite 44 H. Anger - Hochrhein-Gymnasium Waldshut Chemie/Physik: Kernchemie und Kernphysik Seite 48 Dr. Feuerbacher - Scheffel-Gymnasium Bad Säckingen Informatik: Crash-Kurs Programmieren mit C# M. Schulze - Technisches Gymnasium Waldshut Seite 50 Informatik/Robotik: Programmieren von Mikrocontrollern H. Mueller - Technisches Gymnasium Waldshut Seite 52 Mathematik: Die Vielfalt der Mathematik am Computer J. Rudolf, Hochrhein-Gymnasium Waldshut Seite 56 Physik/Technik: Regenerative Energieversorgung P. Vogt - Technisches Gymnasium Waldshut Seite 60 Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 44 Chemie:Das Experiment zur Gewinnung neuer Erkenntnisse Chemie: Das Experiment zur Gewinnung neuer Erkenntnisse H. Anger - Hochrheingymnasium Waldshut Schon Einstein sagte, dass keine noch so große Zahl von Experimenten beweisen kann, dass man recht hat, aber ein einziges Experiment kann beweisen, dass man unrecht hat. Nach diesem Motto versuchten wir, unsere Welt zu betrachten. Wir, das waren 20 Schüler ( 10 männliche und 10 weibliche Teilnehmer). Es ging nicht darum, neue Erkenntnisse zu erhalten, sondern Freude am Fach Chemie zu vermitteln und experimentell einige Bereiche zu erfassen. Dazu ist es nötig, ein gewisses Grundwissen zu erlangen, das auch über den Unterricht hinaus geht. Deshalb begannen wir mit Themen, die alle bearbeiteten. Diese Themen waren : Maßanalytische Verfahren wie Redoxtitrationen, Neutralisationstitrationen, Komplexometrie und Fällungstitrationen Die Komplexchemie spielte auch hier eine große Rolle. Wir führten Ligandenverdrängungsreaktionen durch. Wir erkannten, dass Salzlösungen auch sauer reagieren, konnten mit Farbveränderungen qualitative Analysen durchführen und mittels Chelatkomplexen die Wasserhärte bestimmen. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Chemie:Das Experiment zur Gewinnung neuer Erkenntnisse 45 Die Farbstoffe in den Pflanzen faszinierten uns immer wieder. Deshalb gewannen wir diese und erkannten ihre pH- Abhängigkeit. Auf dieser Grundlage beschäftigten wir uns mit Färbeprozessen und begannen Schafwolle zu färben. Auch die Elektrochemie war ein von uns behandeltes Thema. Dabei untersuchten wir die Bagdadbatterie, die wahrscheinlich vor 2000 Jahren entwickelt wurde. Nicht nur die Farbstoffe von Pflanzen waren für uns von Interesse, sondern auch ätherische Öle und Bitterstoffe zur Gewinnung kosmetischer Präparate. Mit analytischen Methoden untersuchten wir Schokolade und Milch. Mit dieser Grundlage waren die Schüler in der Lage zu erkennen, ob sie ein kleines Projekt erarbeiten wollen. Es dauert manchmal einige Monate bis man ein Thema verinnerlicht und bereit ist, dieses auch auf einem Wettbewerb zu präsentieren. Dabei ist die Hilfe des AG-Leiters unbedingt erforderlich. Folgende Schritte wurden dabei eingehalten: 1. Mittels Fachwissen und experimentellen Fertigkeiten wird eine Hypothese erstellt. 2. Die Experimente werden geplant und durchgeführt. 3. Danach erfolgt die Auswertung der Experimente und deren übersichtliche Darstellung. 4. Zum Schluss betrachteten wir kritisch unsere Ergebnisse und bestätigten oder verwarfen die Hypothese. Die Schüler, die Projekte bearbeiteten, mussten in Gruppen arbeiten und damit ihre Sozialkompetenz beweisen. Neben der Bewältigung der schulischen Arbeiten war der Zeitfaktor eine wichtige Komponente. Deshalb trafen wir uns auch zusätzlich an freien Nachmittagen oder in den Ferien. Natürlich gab es auch Schüler, die kein Projekt bearbeiten wollten. Diese trafen sich wöchentlich am Freitagnachmittag und vertieften Wissen mittels Experimenten. Eine Rückkoppelung zu ehemaligen Schülern fand ebenso statt. Ein Besuch von zwei Gewinnern des 1. Platzes beim Regionalwettbewerb Jugend forscht war verbunden mit den Erfahrungsberichten als Studenten der Naturwissenschaften in Basel und Zürich. In dieser Veranstaltung konnten die Schüler in lockerer Atmosphäre Fragen zum Studium stellen. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 46 Chemie:Das Experiment zur Gewinnung neuer Erkenntnisse Es war innerhalb der AG- Veranstaltungen eine gewisse Vielfältigkeit gefragt. " Das gut laufen Lassen eines Lernprozesses verlangt eine stärker variierende Professionalität als das Halten und Betreuen von Unterrichtsstunden." ( Wijnen: Van school naar studiehuis-in MesoConsult: Band 1, Tilburg 1995, 7-14) Innerhalb unserer AG bildeten sich folgende Projekte heraus: 1. Herstellen einer Wespensalbe. Die Schülerinnen Lena Pilz, Verena Huber und Hella Müller informierten sich, welche Düfte Wespen nicht mögen. Das waren die Gerüche von Nelken, Zimt, Orangen und Eukalyptus. Sie gewannen diese Düfte mittels verschiedener Verfahren, und dann beschäftigten sie sich mit der Cremeherstellung. Dabei spielt die Polarität der einzelnen Stoffe eine große Rolle. Auch benötigten sie Tenside, um verschiedene Phasen zu überbrücken. Ihr Ziel war immer die Teilnahme am Wettbewerb " Jugend forscht". Lena Pilz äußerte sich dazu wie folgt: " Man lernt unheimlich dabei. Für den Alltag und das Studium." 2. Mit verschiedenen Elektrolytlösungen und unterschiedlichem Aufbau wurde die Bagdadbatterie getestet, wobei die Schüler M. Brakonier, P. Welte und T. Fäßle keine optimale Laufleistung fanden. 3. Ein weiteres Team arbeitet zur Zeit daran, die kinetischen Einflüsse auf Titrationskurven darzustellen, besonders die Temperatur. 4. Die Struktur der Stoffe ist entscheidend für ihre Haftfähigkeit auf anderen Stoffen. In Arbeit ist ein Projekt zur Herstellung von Leimen aus organischen Substanzen. 5. Auch die pH-Wertabhängigkeit von Farbstoffen bei Färbeprozessen wird von einer Gruppe untersucht. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Chemie:Das Experiment zur Gewinnung neuer Erkenntnisse 47 Bei allen Arbeiten ist es wichtig, dass die Freude und der Spaß nicht verloren gehen. Es muss auch nicht immer im Endresultat eine Teilnahme am Wettbewerb stattfinden. Der positive Effekt einer Wettbewerbsteilnahme ist das Anfertigen einer kleinen wissenschaftlichen Arbeit und die Darstellung und Verteidigung der Ergebnisse. Die Arbeit in der AG soll dazu führen, dass die Schüler erkennen, welchen Stellenwert die Naturwissenschaften in der Gesellschaft haben und was es heißt, wissenschaftlich zu arbeiten. Die Teilnehmer sollen neugierig darauf werden, was im Mikrokosmos passiert und wie wir als Menschen versuchen, die Welt zu erkennen, und sie sollen auch sehen, dass wir ebenfalls Teil dieser Welt sind. Die Schüler waren neugierig, sie kamen in ihrer Freizeit, um noch tiefer in die Chemie einzudringen. Diese Zusammenarbeit hat großen Spaß gemacht. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 48 Chemie/Physik: Kernchemie und Kernphysik Chemie/Physik: Kernchemie und Kernphysik Dr. Feuerbacher - Scheffel-Gymnasium Bad Säckingen Ziel: Das Ziel der AG war es, den Teilnehmern einen Einblick in das heutige Wissen über die Materie zu geben und aufzuzeigen, welcher Nutzen bzw. auch Schaden – man denke nur an Kernkraftwerke und Kernwaffen – uns allen daraus erwachsen ist. Teilnehmer: Zu Beginn waren mehr als 10 Teilnehmer angemeldet, von denen allerdings nur acht zum ersten Treffen erschienen. Aufgrund terminlicher Probleme – z.B. lagen die Pflichtvorträge zeitlich parallel – und anderen schulischen Belastungen meldeten sich einige der Teilnehmer bald wieder ab. So schrumpfte die Gruppe schließlich auf die vier Schüler zusammen, die direkt vom Scheffel-Gymnasium stammten. Diese waren zudem alle in der Abitursklasse, was zu einem vorzeitigen Ende der AG Ende Mai führte. Inhalte, Methoden: Aufgrund der geschilderten Probleme konnte nicht die ursprünglich geplante Breite des Themengebietes abgedeckt werden, gerade viele konkrete Anwendungen der Kernchemie blieben leider am Schluss auf der Strecke. Trotzdem gelang – größtenteils mit Hilfe von Recherchen, Planarbeiten und OnlineTutorials – eine vertiefte Betrachtung folgender Themen: • Zerfallsreihen und ihre Gesetze, einschließlich deren Simulation mit einer Tabellenkalkulation: Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Chemie/Physik: Kernchemie und Kernphysik • • • • • • • 49 die chemische Leistung Marie Curies bei der Aufarbeitung der Pechblende zur Isolierung des Elements Radiums (anhand ihrer Originalarbeit) – dieses Thema bot sich besonders wegen des zu Ehren Curies begangenen Jahres der Chemie 2011 an Aufbau der Materie aus Quarks, Leptonen und Austauschteilchen Aufbau und Funktion von Detektoren zum Nachweis dieser Teilchen das Tröpfchen-Modell zur Erklärung der Kernbindungsenergie (selbst berechnet aus dem Massendefekt) und deren Verlauf in Abhängigkeit von der Kernmasse: das Potentialtopf- und das Schalenmodell zur Erklärung der Stabilität (magische Zahlen) und des Zerfalls von Kernen die natürliche und die künstliche Nukleosynthese: Elemententstehung in Sonnen bzw. Herstellung künstlicher Elemente (Plutonium bis Element 118) Urangewinnung und die Herstellung von Brennstäben daraus Besonderer Wert wurde auch auf den persönlichen Bezug zu Forscherpersönlichkeiten gelegt. So erarbeiteten die Teilnehmer immer wieder Kurzreferate über bedeutende Forscher und präsentierten sie der Gruppe. Beispielhaft genannt seien hier Rutherford, die Curies, Thomson, Weizsäcker, Bethe, Pauli und Seaborg. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 50 Informatik: Crash-Kurs Programmieren mit C# Informatik: Crash-Kurs Programmieren mit C# M. Schulze - Technisches Gymnasium Waldshut Die Arbeitsgemeinschaft Programmieren mit C# fand zum zweiten Mal statt. Von insgesamt 12 angemeldeten Interessenten aus den Jahrgangsstufen 9 bis 12 nahmen letztlich 7 Schüler regelmäßig teil, bei den anderen ergaben sich Kollisionen mit anderen schulischen Pflichtveranstaltungen. 6 Teilnehmer kamen vom Hochrhein-Gymnasium Waldshut, einer vom Klettgau-Gymnasium Tiengen. Die Zielsetzung des Kurses war es, mit Hilfe der freien Entwicklungsumgebung Sharp Develop die Schüler in die Lage zu versetzen, eigene Windowsprogramme nach ihren Wünschen zu erstellen. Hierfür wurde die moderne Programmiersprache C# eingesetzt. Anders als im üblichen Computerunterricht wurden nicht zuerst die Grundstrukturen der Programmiersprache an konstruierten zumeist mathematischen Problemen geübt, sondern konkrete Programmwünsche der Teilnehmer lieferten die Aufgabenstellungen für die zu erlernende Programmiertechnik. Alle Teilnehmer hatten bereits Vorkenntnisse im Programmieren und kamen nach einer kurzen Einführung gut mit der eingesetzten Software zurecht. Die ersten Programme, Taschenrechner und Dez/Bin/Hex-Umwandler, waren noch recht einfach gehalten und dienten dem Kennenlernen der grundlegenden Komponenten der grafischen Benutzeroberfläche eines Windowsprogramms wie Button, Label, TextBox, MenuStrip usw.. Aufwändigere Programme, wie Texteditor und PixelgrafikMalprogramm erläuterten die Vorgehensweise beim Abspeichern und Laden von Dateien und ermöglichten das Ausdrucken der erstellten Texte bzw. Bilder. Außerdem konnten die Schüler hier die von den Windows-Programmen bekannte Menü-Technik und die standardmäßig vorgegebenen Auswahlmenüs für Schriftarten, Zeichenfarbe, Öffnen und Speichern von Dateien usw. ausprobieren. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Informatik: Crash-Kurs Programmieren mit C# 51 Es folgten anspruchsvollere Programmieraufgaben, z.B. ein Programm zum Zeichnen von Vektor-Grafiken, ein Tetris-Spiel, das Auslesen von Messwerten eines Multimeters über die serielle Schnittstelle mit anschließender grafischer Darstellung der Messwerte usw. Nachdem von den Schülern einige Programmwünsche kamen, die, vollständig selbst programmiert, die Möglichkeiten der Kursteilnehmer bei weitem überschritten hätten, erläuterte der Kursleiter beispielhaft, wie man DLLs erstellt und in eigene Programme einbindet. Nun konnten die Schüler im Internet zur Verfügung gestellte Programmbausteine (DLLs) in eigene Programme integrieren und die gewünschten Funktionen realisieren. Hierbei waren diverse Internet-Foren zu C#-Projekten sehr hilfreich. Auf diese Weise kam z.B. ein Programm zur Darstellung mathematischer Funktionen, ein Wettervorhersageprogramm und ein Programm zum Erstellen von QR-Codes zustande. Im Verlauf des Kurses entstanden weitere interessante Programme, Webbrowser, Webcam-Player, Motiondetektor. Ein bei den Kursteilnehmern beliebtes Thema war die Tonerzeugung mit dem PC. So wurde ein Funktionsgenerator entwickelt, der Sinus-, Rechteck-, Dreieck-, Sägezahnund weitere Töne variabler Frequenz ausgeben kann und die Schüler wurden anhand dieses praktisch hörbaren Beispiels in die Fourieranalyse und -Synthese eingeführt. Ein Programm zur grafischen Darstellung der vom Mikrofon aufgenommenen Töne in Zeitbereichs-und Frequenzbereichsdarstellung veranschaulichte die Zusammenhänge. Anschließend bestand noch der Wunsch nach einem Computerklavier mit echtem Klaviersound. Auch dieser Wunsch lies sich mit C# erfüllen. Ein mit synthetischer Stimme geschriebenen Text ‚vorlesender‘ Editor schloss das Kapitel und den Kurs thematisch ab. Die Schüler waren gut motiviert. Fünf Teilnehmer waren aus der Jahrgangsstufe 12, diese nahmen vor der schriftlichen Abiturprüfung eine kurze Auszeit und beendeten den Kurs mit dem Abitur vorzeitig. Die zwei übrigen Teilnehmer nahmen bis zum Schluss regelmäßig aktiv an den AG-Terminen teil und präsentierten einen Teil ihrer Forschungsarbeiten bei der Abschlussveranstaltung des Hochrheinseminars. Quellen: www.codeproject.com www.dotnet-snippets.de Beispiele für Visual C#-Code, msdn.microsoft.com/de.../aa287464(VS.71).asp http://www.biggle.de/blog/c-videoreihe-einfuhrung-in-c Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 52 Informatik/Robotik: Programmieren von Mikrocontrollern Informatik/Robotik: Programmieren von Mikrocontrollern H. Müller - Technisches Gymnasium Waldshut 1. Zielsetzung des Kurses: Der Kurs richtet sich an Schüler, die Interesse an Programmierung, Elektronik, Mechatronik haben. Nach einem Jahr kennen alle Teilnehmer grundlegende Techniken der Programmierung und können einfache Aufgaben selber lösen. Die Basis der Steuerungs- und Regelungstechnik ist den Schülern bekannt. Das beinhaltet: Abfragen von Sensoren (Schalter, Lichtsensor, Lagesensor, Inkrementalgeber) und Ansteuern von Aktoren (Leuchten, Motoren, Ventilen). Wenn sehr viele Schüler mit Vorkenntnissen teilnehmen, wäre auch mehr projektorientiertes Arbeiten denkbar. Schüler könnten selber Projektideen einbringen, bzw. könnten sich aus vorgegebenen Projekten ein Thema aussuchen und dieses einzeln oder in kleinen Gruppen bearbeiten. Die Schüler arbeiten dann eher selbständig, der Kursleiter hilft bei Problemen. Die Firma Testo stellt für eigene Projekte leihweise Mikrocontroller für das Hochrheinseminar zur Verfügung, die die Schüler auch mit nach Hause nehmen können. 2. Zusammensetzung der Gruppe im Schuljahr 11/12 Angemeldet waren 16 Schüler. 14 Schüler haben tatsächlich teilgenommen. Darunter waren 4 Schüler weiblich. 8 Teilnehmer haben einigermaßen regelmäßig den Kurs bis zum Ende des Jahres besucht und eine Teilnahmebescheinigung erhalten, darunter sind 3 Schülerinnen. Der jüngste Schüler war in der 8. Klasse. Die Mehrheit kam aus der 10. Klasse. Alle Schüler hatten wenig bis gar keine Vorkenntnisse zum Thema. Unter diesem Gesichtspunkt war die Gruppe homogen. Ich habe deshalb die Arbeitsgemeinschaft als Kurs durchgeführt, das Verständnis für das Thema wurde langsam aufgebaut, indem sich der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben von Termin zu Termin erhöht hat. Die Schüler haben viel Führung und Anleitung benötigt. Selbständiges Arbeiten an größeren Projekten war bei den gegebenen Vorkenntnissen nicht möglich. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Informatik/Robotik: Programmieren von Mikrocontrollern 53 3. Inhalte des Kurses im Schuljahr 11/12 3.1 Funktionsweise eines Mikrocontrollers Anhand des schuleigenen Mikrocontrollerboards wurden grundlegende Bestandteile einer CPU erarbeitet: Rechenwerk, Steuerwerk und IO-Einheit. Die Platine enthält auch Peripherie, dazu gehören: Schalter, Tasten, LEDs, 7-Segmentanzeigen, LCD-Anzeige. 3.2 Grundlegende Programmiertechniken Zu den Grundstrukturen jeder Programmiersprache gehören Verzweigungen, Schleifen, Wiederholungen, Mehrfachverzweigungen. Diese können auch grafisch durch Struktogramme veranschaulicht werden. Zweckmäßig ist es, wenn die einzelnen Aufgaben eines Gesamtprogramms in einzelne Funktionen aufgeteilt werden. Deshalb ist das Schreiben von Funktionen und auch die Anwendung von fertigen Funktionen wichtiger Bestandteil des Kurses. Die Ausgabe von Text und Ergebnissen über die LCD-Anzeige wird durch Verwendung der mitgelieferten Funktionen recht einfach. Die gewerblichen Schulen besitzen eine Lizenz für die Simulationssoftware 8051win von der Firma Simsoft. Diese Software ermöglicht eine Simulation des selber geschriebenen Programms am PC. Es kann die Ansteuerung von Modulen wie 7-Segmentanzeigen, Motoren, Würfeln, Ampeln usw. durch den Mikrocontroller simuliert werden. Dieses Programm können die Schüler auch zu Hause nutzen. Die Schüler lernen nebenbei die Verwendung der verschiedenen Zahlensysteme (Dezimal, Dual, Hexadezimal). Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 54 Informatik/Robotik: Programmieren von Mikrocontrollern Das Bild zeigt die Simulationsoberfläche des Programms 8051win. Zu erkennen sind die Bestandteile eines Mikrocomputers (CPU, Bussystem, RAM, ROM). An PORT-0 hängt ein Würfel. Die Ausgaben an den Port werden Hexadezimal und Dual angezeigt. 3.3 Selbstfahrender Roboter Für die Arbeitsgemeinschaft stehen zwei selbstfahrende Roboter (Asuro) zur Verfügung. Anhand dieser Roboter können die vorher gelernten Programmiertechniken sehr gut angewendet werden. Nebenbei lernen die Schüler grundlegende Techniken wie AD-Umsetzung, DAUmsetzung. Im Vordergrund stand die Linienverfolgung. Zwei Helligkeitssensoren müssen abgefragt werden. Die Werte müssen miteinander verglichen werden und dann mit einem Algorithmus die Ansteuerung der Motoren berechnet werden. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Informatik/Robotik: Programmieren von Mikrocontrollern 55 4. Zusammenfassung und Ausblick Die Schüler haben im Kurs Grundlagen der Informatik erarbeitet und nebenbei noch Einblick in Elektronik und Mechatronik erhalten. Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, durch die verschiedenen Übungsaufgaben Erfahrungen mit der Thematik zu sammeln. Interesse wurde hoffentlich geweckt. Es kann auch sein, dass ein Teilnehmer entdeckt, dass das Thema nicht zu seinen Stärken gehört. Das ist aber aus meiner Sicht der Zweck des Hochrheinseminars: Die Schüler können sich mit Themen befassen, die im Unterricht nicht behandelt werden und sich so ihre Stärken und Schwächen bewusst machen. Die 8 Teilnehmer, die bis Schluss durchgehalten haben, können einfache Programme schreiben, und geschriebene Programme verstehen. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 56 Mathematik: Die Vielfalt der Mathematik am Computer Mathematik: Die Vielfalt der Mathematik am Computer unterstützt vom CAS Maple J. Rudolf - Hochrhein-Gymasium Waldshut Jahrgangsstufe der Kursteilnehmer 9 10 Js 1 Teilnehmerzahl Zu Beginn 0/0 0/0 1/1 (m/w) Am Halbjahresende 0 / 0 0 / 0 1 / 1 Am Jahresende 0/0 0/0 1/1 Zeitliche Lage des Kurses: Freitags, 13.30 – 15.00 Uhr Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Js 2 5/4 5/4 5/4 Gesamt 11 11 11 Mathematik: Die Vielfalt der Mathematik am Computer 57 Kursthema / Inhalt Das Computer-Algebra-System (CAS) Maple ist ein Computerprogramm, das Rechenaufgaben aus verschiedenen Bereichen der Mathematik lösen und dabei nicht nur wie ein Taschenrechner mit Zahlen, sondern auch mit symbolischen Ausdrücken (Variablen, Gleichungen, Funktionen, Matrizen) umgehen kann. Ein zusätzliches Argument für den Einsatz von CAS ist die Vorbereitung auf die universitäre Ausbildung, denn gerade an Hochschulen wird CAS in vielen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen eingesetzt. Am Anfang des Kurses stand eine Einführung in die Bedienung von Maple, so dass Maple dann auch in der "normalen" Schulmathematik eingesetzt werden kann (z. B. für eine GFS oder zur Kontrolle der HA). Nach kurzer Zeit waren die größtenteils Maple-erfahrenen Schüler/innen in der Lage, auch die fortgeschrittenen Fähigkeiten von Maple einzusetzen: Besonders tolle Ergebnisse erhielten wir im Bereich der Funktionen: ob es dreidimensionale Gebilde (siehe oben) oder Animationen von Funktionen sind – sie sind einfach zu erzeugen und schön anzuschauen. Ein Schwerpunkt der AG war das Programmieren mit Maple und Einsatz von graphischen Komponenten, damit auch die Bedienung der Programme komfortabel möglich ist. Ein weiterer Schwerpunkt der AG war - wie jedes Jahr - die Unterstützung der erfolgreichen Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 58 Mathematik: Die Vielfalt der Mathematik am Computer Schüler/Schülerinnen Die Schülerinnen und Schüler dieser Mathe-AG waren in diesem Schuljahr nur aus der Kursstufe und überwiegend aus der Abiturklasse. Neben Schüler/innen aus Waldshut, die schon CAS Maple im Unterricht einsetzen, bestand der Kurs auch aus drei Schüler/innen vom Scheffel-Gymnasium in Bad Säckingen, die noch keine Maple-Erfahrung hatten. Allen gemeinsam war ein vertieftes Interesse für Mathematik und genügend freie Kapazitäten für die wöchentliche Doppelstunde am Freitag Nachmittag. Allen gemeinsam war auch die Bereitschaft zum selbständigen Erarbeiten auch schwieriger Themenkomplexe. Einzelne der Teilnehmer/innen zeichnen sich darüber hinaus durch eine hervorragende Begabung in Mathematik und Informatik aus – und beschäftigen sich auch über die AGStunden hinaus mit den Themen des Seminars – und nehmen an einigen Wettbewerben (Bundeswettbewerb Mathematik, Mathe-Adventskalender, Intel-Leibniz-Challenge) teil. Zusammengefasst ergibt sich wieder ein sehr erfreuliches Bild begabter und vielseitig interessierter und motivierter Schülerinnen und Schüler! Didaktik und Methodik Methodische Vielfalt der "Maple-AG": 1. Die Schülerinnen und Schülern arbeiteten mit der E-Learning-Plattform "Moodle", wo für sie Arbeitsmaterial bereit gestellt war. 2. Es gab Phasen der Einweisung durch die Lehrkraft. 3. Überwiegend arbeiteten die Schüler/innen selbständig an ihren MapleProgrammmen. 4. Sie präsentierten neue Erkenntnisse vor der Gruppe, so dass auch die Mitschüler/innen an individuellen Fortschritten teilhaben konnten. 5. Am Ende wurden an einem Blockseminar am Samstag vor Pfingsten die Früchte der Programmierarbeit in ein zentrales Projekt zusammengebracht: Dabei waren auch Layout-Fertigkeiten gefragt, da alle Dateien ein einheitliches Erscheinungsbild haben sollten. 6. Diese Projektdatei wurde dann beim Abschlussvortrag den Anwesenden präsentiert – außerdem wird diese Datei im Internet veröffentlicht unter www.rudolf-web.de. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Mathematik: Die Vielfalt der Mathematik am Computer 59 Abschließende Beurteilung Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Aufgaben für die Schüler/innen sehr anpruchsvoll waren – aber mit großem Erfolg bewältigt wurden. Besonders zwei Teilnehmer erreichten Leistungen auf beeindruckendem Niveau. Zwei weitere Höhepunkte sollen hier nur kurz erwähnt werden: Die schon traditionelle und legendäre Weihnachtsfeier, wozu auch immer wieder frühere AG-Teilnehmer anreisen und das Abschlussfest in der letzten Schulwoche. Da die meisten der Teilnehmer/innen nun mit dem Abitur die Schule verlassen, war der Abschluss auch etwas von Wehmut geprägt, da einige langjährige Teilnehmer/innen der AG waren. Aber die Einladungen zu den AG-Festen steht ja. Dann viel Erfolg im Studium und auf ein Wiedersehen! Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 60 Physik/Technik: Regenerative Energieversorgung Physik/Technik: Regenerative Energieversorgung P. Vogt - Technisches Gymnasium Waldshut Die Findung eines gemeinsamen Arbeitstermins für die AG gestaltete sich sehr schwierig, weshalb letztlich vier Schüler und eine Schülerin der Klassen 9 bis 12 teilnahmen. Als Vorteil der kleinen Gruppengröße ergab sich aber schnell auch die unproblematische Durchführung von Besichtigungen. Die insgesamt sechs Besichtigungstermine veranschaulichten die Umsetzung der Theorie in die Praxis. Die Gruppe zeigte dabei immer viel Interesse. Um ein Gefühl für die Größenordnung von Leistungen zu geben, besichtigte die Gruppe zum Einstieg die im Schulgebäude integrierte Trafostation, die am Mittelspannungsnetz mit 10KV Spannung angeschlossen ist. Auf dem Schuldach steht die Fotovoltaikanlage mit etwa 10 m² Fläche und einer elektrischen Leistung von 1000W. Auf dem Weg vom Keller bis auf das Schuldach benötigten wir für die etwa 20m Höhe ungefähr 2 Minuten. In der anschließenden Überschlagsrechnung ermittelten wir eine Eigenleistung von etwa 100W. Ein Mensch kann eine Dauerleistung von 100W, ein Sportler eine Spitzenleistung von 400W abgeben. So können wir gerade einmal eine Glühlampe mit Energie versorgen. Nimmt man nun noch einen Preis von 30 Cent je KWh elektrischer Energie, so ergibt dies für einen Menschen mit einer Dauerleistung von 100W einen Stundenlohn von 3 Cent. Zu Beginn wurden in einem Überblick für die Energietechnik physikalisch relevante Größen und deren Einheiten geklärt. Die Nutzung der verschiedenen Energiequellen kann nach folgenden Kriterien unterschieden werden: • Primär-, Sekundärenergien • Wirkungsgrad • Historische Entwicklung von Wärmekraftmaschinen und mögliche Wirkungsgrade • Ökologische Aspekte So war auch schon bald die Frage des persönlichen Energiebedarfs, bzw. der eigenen Familie und deren ökologischem Fußabdruck zu klären. Mit den konkreten Zahlen des Gas-, Öl- oder Holzverbrauchs, der Jahresfahrleistung des PKW konnte mit Hilfe von Rechenprogrammen eine CO2-Bilanz erstellt und mit Durchschnittswerten verglichen werden. z.B.: http://www.klimaktiv.de Bei den Ergebnissen zeigte sich, dass die Teilnehmer aus Familien kommen, die sich für diese Thematik interessieren und auch energiesparende Heizungstechniken einsetzen. Der durchschnittliche jährliche CO2-Ausstoß eines Deutschen beträgt 11,1 Tonnen. Um einen breiten Überblick regenerativer Energien Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Durchschnittlicher CO2-Ausstoß je Kopf und Jahr in der BRD Physik/Technik: Regenerative Energieversorgung 61 zu bekommen, ergab sich meist folgender Arbeitsablauf: • Theorieblock zum jeweiligen Themenbereich • Besprechung aktueller Anwendungsbeispiele • Internetrecherche und Fragestellung bis zum nächsten Treffen der Arbeitsgemeinschaft • Besichtigung einer Anlage vor Ort • Nachbesprechung zur Besichtigung. Auf besonderes Interesse stießen die Messungen im Labor. Hier konnte etwas vom Forschergeist ausgelebt werden, was im kommenden Jahr auch ausgeweitet werden soll. Die Schwierigkeiten dabei sind allerdings die geringen Kenntnisse bei der elektrischen Messtechnik und die Sicherheitsaspekte in einem elektrotechnischen Messlabor. In Vergleichsmessungen ermittelten wir die unterschiedlichen Wirkungsgrade beim Erwärmen von Wasser: • Kochplatte • Keramikkochplatte • Induktionskochfeld • Tauchsieder • jeweils mit Kochtopf ohne und mit Deckel Mit einem Wirkungsgrad von 90% schneidet der Tauchsieder wider Erwarten besser ab als das vielfach gepriesene Induktionskochfeld. Ein Deckel vermindert in allen Varianten den Verlust um etwa 20%. Neben den Messungen an Fotovoltaikmodulen und dem Aufbau einer kleinen Inselanlage machten die Experimente mit einem kleinen Modellfahrzeug besonders viel Spaß. Dieses kann mit Fotovoltaik und Brennstoffzelle betrieben werden. Aufbau des Modellfahrzeugs Testlauf des Modellfahrzeugs Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 62 Physik/Technik: Regenerative Energieversorgung PSI- Paul-Scherrer-Institut Villigen : 13.10.2011 Das Schülerlabor iLab des PSI lädt zu eigenen Experimenten über Schall und Vakuum ein. Die Besichtigung der Großforschungsanlage Elektronen-Synchrotronlichtquelle ist allein schon durch die riesige kreisförmige Halle beeindruckend. "Das Synchrotronlicht wird in der SLS von Elektronen emittiert, die sich mit beinahe Lichtgeschwindigkeit auf einer Kreisbahn mit einem Gesamtumfang von 288 Metern bewegen. Das Synchrotronlicht wird tangential zur Bahn der Elektronen abgestrahlt, d.h. in der Richtung, in der auch die Funken von einem Schleifstein oder der Hammer eines Hammerwerfers fliegen." Versuche im Schall-Labor Besichtigung der Elektronen-Synchrotronlichtquelle Blockheizkraftwerk Waldshut: 24.11.2011 Bei der Besichtigung des Blockheizkraftwerks im Gebäude der Realschule Waldshut konnte eine konkrete Vorstellung für die technische Umsetzung gewonnen werden. Erzeugt wird die Wärme mit einer thermischen Leistung von 1.595 kW und einer elektrischen Leistung von 920 kW (5x 184 kW). Zwei zusätzliche Spitzenlastkessel haben jeweils eine Leistung von 700 - 2.325 kW thermisch. Die fünf erdgasbetriebenen Motoren nutzen die sonst verlorengehende Abwärme für Heizzwecke. Hierdurch erhöht sich der Gesamtwirkungsgrad auf bis zu 80%. Die KraftWärmekopplung bietet ein hohes Einsparpotential an Primärenergie, setzt aber eine dezentrale Energieversorgung mit kurzen Wegen voraus. Dies ist durch Schulzentrum und Hallenbad gegeben. Wichtig ist zudem auch die möglichst konstante Nutzung der Wärme, wie dies zumindest im Winterhalbjahr durch den vorhandenen großen Wärmepuffer Hallenbad und die Wärmeversorgung des gesamten Schulzentrums in Waldshut möglich ist. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Physik/Technik: Regenerative Energieversorgung 63 Justus von Liebig Schule Waldshut: 1.12.2012 Der Gesamtenergiebedarf gegenüber einer konventionell gebauten Schule konnte etwa halbiert werden. Neben einer guten Isolierung sorgt der zentrale Wärmetauscher für eine Rückgewinnung der in der Abluft enthaltenen Wärmeenergie. Lüftungsanlage mit Wärmetauscher Eine ausgeklügelte Elektronik mit Fernüberwachungsmöglichkeit steuert und regelt die gesamte Klima- und Beleuchtungstechnik. Elektrisch betriebener Fensteröffner Ohne zusätzliche Energie für eine Klimaanlage sorgen im Sommer in der Nacht sich automatisch öffnende Fenster für eine Abkühlung der Räume. Mini-Blockheizkraftwerk Badenova Waldshut: 19.01.2012 Die kombinierte Erzeugung von Strom und Wärme ist mit den neuen MiniBlockheizkraftwerken jetzt auch für Einfamilienhäuser interessant geworden. Ein 4-KolbenStirlingmotor erzeugt Strom und Wärme. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 64 Physik/Technik: Regenerative Energieversorgung Eine Beispielrechnung ergab für das Mini-BHKW bei einem jährlichen Erdgasbedarf von 35000 kWh Einsparungen von jährlich 650€. Eingerechnet ist dabei der über 10 Jahre bezahlte KWK-Bonus für die Stromeinspeisung. PSI- Paul-ScherrerInstitut Villigen : 14.06.2012 In Versuchsanlagen konnte der aktuelle Forschungsstand besichtigt und dazu Fragen gestellt werden. Swissgrid Laufenburg: 21.06.2012 Brennstoffzellenstack Die Energieverteilung im europäischen Verbundnetz wird für die gesamte Schweiz von Swissgrid in Laufenburg gesteuert und überwacht. Die zentrale Leitwarte mit modernster Technik ist rund um die Uhr besetzt. Der erwartete Energiebedarf wird über die verschiedenen Kraftwerke abgedeckt. Bei Engpässen oder Ausfällen muss rechtzeitig für Ersatz der benötigten Energie gesorgt werden. Langfristig soll sich die Schweiz mit den Speicherseen und Pumpspeicherkraftwerken für die erneuerbaren Energien zu einer wichtigen Drehscheibe entwickeln. Leitwarte Swissgrid Hochspannungsnetz der Schweiz mit Netzengpässen Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Hochspannungsschaltanlage Stromdrehscheibe Schweiz Vortragsreihe der Oberstufe 65 Vortragsreihe der Oberstufe Dr. Thomas Schietinger 21. Oktober 2011: Das Zukunfsprojekt SwissFEL: Neue Einblicke in die Materie dank ultrakurzen Röntgenblitzen Paul Scherrer Institut Würenlingen Seite 66 Prof. Dr. Lukas Schmidt-Mende 11. November 2011: Hybride Solarzellen: Wie sich Sonnenlicht in der Nanowelt einfangen lässt Universität Konstanz Seite 69 Yvonne Bäuerle 16. Dezember 2011: Wasserstoff aus Wasser und Sonnenenergie, HochtemperaturSolarchemie Paul Scherrer Institut Würenlingen Seite 72 Prof. Dr. Walser 27. Januar 2012: n-dimensionale Hyperwürfel: Zahlsysteme, Informationstechnologie und Geometrie Universität Basel Seite 75 Prof. Dr. Leiderer 10. Februar 2012: Optische Antennen: eine Anwendung der Nanotechnologie Universität Konstanz Seite 78 Prof. Dr. Amrhein 16. März 2012: Pflanzen die älter sind als die Bibel ETH Zürich Seite 80 Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 66 Vortragsreihe der Oberstufe 21. Oktober 2011: Das Zukunfsprojekt SwissFEL: Neue Einblicke in die Materie dank ultrakurzen Röntgenblitzen Dr. Thomas Schietinger Paul Scherrer Institut, CH - Villigen SwissFEL ist eine neue Grossforschungsanlage am Paul Scherrer Institut, welche zwischen 2012 und 2016 gebaut werden soll. Basierend auf dem Prinzip des Freie-Elektronen Lasers (FEL), liefert SwissFEL ultrakurze, kohärente Röntgenpulse von sehr hoher Intensität. Diese extrem kurzen Lichtpulse erlauben völlig neue Einblicke in die Materie. Insbesondere lassen sich physikalische und chemische Prozesse Schritt für Schritt verfolgen, ähnlich einer Zeitlupenaufnahme. Anwendungen von SwissFEL reichen daher von Energieforschung über die Entwicklung neuartiger Medikamente bis zu Magnetismus von Nanomaterialien, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Anlage, bestehend ausSwissFEL-Anlage im Würenlinger Wald Elektronenquelle und -beschleuniger, Magnetundulatorstrecke zur Erzeugung der Röntgenpulse, sowie Transferlinien zu den Experimentierstationen hat eine Gesamtlänge von über 700 m. Aus Platzgründen wird sie auf einem Waldgebiet in der Nähe des Paul Scherrer Instituts realisiert, wobei grösstmögliche Rücksicht auf das bestehende Ökosystem genommen wird. Die grossen gesellschaftlichen Herausforderungen sind Energie und Klima, Gesundheit und die Informationstechnologie. ● Wie können energie-intensive Produktionsprozesse effizienter gemacht werden? ● Schaffen wir es, natürliche Mechanismen zur Energieerzeugung und -speicherung (z.B. Photosynthese) nachzubauen? ● Wie schnell und wie fein kann man auf magnetische Datenträger schreiben? ● Wie können wir Hochleistungsbauelemente der Mikro- und Nanoelektronik noch schneller machen? ● Wie sehen die Molekularbausteine des Lebens aus (Eiweissmoleküle)? ● Welche Bewegungen führen sie aus und wie werden sie dadurch transportiert? Allen Fragen ist gemeinsam: ● Die Antworten liegen im Verständnis von Prozessen welche auf der molekularen bzw. atomaren Ebene ablaufen. ● Solche Prozesse sind sehr schnell! ● Zu ihrer Erforschung benötigen wir Apparate mit extrem hoher Zeitauflösung. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Vortragsreihe der Oberstufe 67 Was meinen wir mit schnell? Tanzende Menschen: Typische Distanz: 1m Typischer Zeitraum: 1 s Tanzende Atome: Typische Distanz: 0,1 nm = 0,000'000'000'1 m Typischer Zeitraum: 0,1 ps = 0,000'000'000'000'1 s Herkömmliche Röntgenquellen (z.B. SLS am PSI) haben eine Belichtungszeit von 100 ps! Distanzen und Zeiträume in Natur und Technik Erkenntnis dank Zeitauflösung: © Irene Müllerwww.pbase.com/daria90 ● Wenn Elektronen abgelenkt werden (Magnetfeld) strahlen sie Photonen (Lichtteilchen) ab – die sogenannte Synchrotronstrahlung. Insbesondere auch in dem für die Forschung interessanten Bereich der Röntgenstrahlen (= extrem kurzwelliges "Licht"). Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 68 Vortragsreihe der Oberstufe Kreisbeschleuniger: ● Elektronen strahlen dauernd Licht ab ● Elektronenpakete "zerfliessen" ● Keine ultrakurzen Lichtpulse möglich Linearbeschleuniger: ● Elektronen strahlen kein Licht ab ● Elektronenpakete bleiben kompakt Ultrakurze Lichtpulse durch Slalomstrecke ("Undulator"): Die Lichtwellen einer bestimmten Wellenlänge addieren sich falls ● Die Elektronen sehr stark fokussiert sind ● Die Magnete den richtigen Abstand haben ● Der Undulator genug lang ist "Freie-Elektronen Laser" (FEL): Das Zukunfsprojekt SwissFEL: Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Vortragsreihe der Oberstufe 69 11. November 2011: Hybride Solarzellen: Wie sich Sonnenlicht in der Nanowelt einfangen lässt Prof. Dr. Lukas Schmidt-Mende Universität Konstanz "Die Sonne beliefert die Erde jede Stunde mit soviel Energie wie die menschliche Zivilisation pro Jahr verbraucht." Gelingt es uns, nur einen Bruchteil dieser Energie zu verwerten, dann würde dies das Energieproblem der Welt lösen. Solarzellen verwandeln Teile der Lichtenergie direkt in elektrischen Strom. Leider sind sie teuer. Günstige Alternativen stellen Solarzellen aus bestimmten Polymeren oder kleinen Molekülen dar, sogenannten organischen Halbleitern. Obwohl deren Wirkungsgrad zur Zeit noch deutlich niedriger ist als bei konventionellen Solarzellen, haben sie großes Potenzial, insbesondere dann, wenn sie nanostrukturiert werden können. Die Vorteile liegen auf der Hand: organische Halbleiter können einfach aus reichlich vorhandenen Materialien synthetisiert und verarbeitet werden. Niedrige Kosten, Massenproduktion und sogar Solarzellen auf flexiblen Unterlagen sind möglich. Unsere Forschung hat das Ziel, Kontrolle über die Nanostruktur dieser organischen Materialien zu bekommen, um den Lichteinfang und Umwandlung in dieser spannenden Nanowelt zu verbessern. Was ist Nano? Griechisch: Nanos = Zwerg 1 Nanometer (nm) = der millionste Teil eines Millimeters Moderne Definition eines Nanoteilchens: Alles, was kleiner ist als 100 nm also mindestens 500 mal dünner als ein Haar menschliches Haar Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 70 Vortragsreihe der Oberstufe Größenordnungen: Viele (fast alle) Eigenschaften unserer makroskopischen Welt sind durch die Anordnung der Atome im Nanometerbereich bestimmt: Nanowerkzeuge: "top-down": Elektronenstrahllithographie, Rasterkraftmikroskop, Nanostempel, Molekularstrahlepitaxie "bottom-up": Selbstorganisation Ziele: - Kontrolle der Strukturen auf atomarer Skala und Nutzung neuer (quantenmechanischer) Eigenschaften für neuartige Anwendungen - Grundlegendes Verständnis des physikalischen / chemischen / biologischen Verhaltens auf atomarer Skala Nano und Energie und Umwelt ● Katalyse: gesteigerte Effizienz, weniger Energieverbrauch ● Werkstoffe ● Neue Dämmstoffe ● Miniaturisierung: Weniger Resourcenverbrauch ● Höhere Energieeffizienz im Elektronikbereich ● Selbstreinigende Oberflächen: weniger Reinigungsmittel ● Billige & effizientere Plastiksolarzellen Was macht eine Solarzelle? • Umwandlung der Sonnenenergie in elektrischen Strom Was ist der Wirkungsgrad einer Solarzelle? • Bruchteil der Sonnenenergie, der in elektrischen Strom umgewandelt wird Was verstehen wir unter Plastik? Definition: Als Kunststoff (ugs. Plastik oder Plaste) bezeichnet man einen Festkörper, dessen Grundbestandteil synthetisch oder halbsynthetisch erzeugte Polymere mit organischen Gruppen sind. Ein Polymer (altgriech. πολύ "viel"; μέρος, "Teil") ist eine chemische Verbindung, die aus Ketten- oder verzweigten Molekülen (Makromolekül) besteht, die aus gleichen oder gleichartigen Einheiten (den sogenannten Monomeren) bestehen. Den Nobelpreis in Chemie 2000 gab es für die Entdeckung und Entwicklung von leitenden Polymeren. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Vortragsreihe der Oberstufe 71 Plastiksolarzelle: TiO2 Nanoröhren Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 72 Vortragsreihe der Oberstufe 16. Dezember 2011: Wasserstoff aus Wasser und Sonnenenergie, Hochtemperatur-Solarchemie Dipl. Ing. Yvonne Bäuerle Solar Technology Laboratory, Paul Scherrer Institut Das Labor für Solartechnik (LST) am PSI und die Professur für Erneuerbare Energieträger (PRE) an der ETH erforschen gemeinsam thermochemische Hochtemperatur-Prozesse, mit denen konzentrierte Sonnenenergie effizient in speicher- und transportierbare chemische Brennstoffe wie Wasserstoff umgewandelt werden kann. Dadurch lässt sich der Ausstoss von Treibhausgasen und anderen Schadstoffen vermeiden, die bei der Wärme- und Stromproduktion durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen entstehen. Solare Brennstoffe ermöglichen eine umweltfreundliche Energieversorgung und leisten damit einen Beitrag zur Lösung der Klimaproblematik. Mit der Inbetriebnahme einer Pilotanlage zur solaren Zinkherstellung ist kürzlich ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur industriellen Umsetzung gelungen. Die Konzentration der Sonnenenergie erfolgt nach dem gleichen Prinzip wie bei einem Vergrösserungsglas, doch statt mit einer Linse wird das Sonnenlicht mit einem Parabolspiegel fokussiert. Der Flachspiegel (Heliostat) folgt der Sonne auf ihrer Bahn am Himmel und reflektiert die Sonnenstrahlen auf einen Parabolspiegel, von wo sie im Wesentlichen auf eine kleine Kreisfläche fokussiert werden. Die Energie, die auf diese kleine Fläche auftrifft, ist gleichbedeutend mit derjenigen von 5000 Sonnen. Mit dieser Technologie können leicht jene sehr hohen Temperaturen erreicht werden, die für die Herstellung von solaren Brennstoffen benötigt werden. Schematische Darstellung der Umwandlung von Der Solarofen am PSI. Sonnenenergie in solare Brennstoffe für die HochtemperaturKonzentrierte Solarstrahlung dient als Energiequelle mit über 5 Prozesswärme. MW/m2. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Vortragsreihe der Oberstufe 73 Potential der Sonne Thermischer Wirkungsgrad Konzentrierende Solarenergie-Systeme Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 74 Vortragsreihe der Oberstufe Wie und wieso wird Solarenergie konzentriert Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Vortragsreihe der Oberstufe 75 27. Januar 2012: n-dimensionale Hyperwürfel: Zahlsysteme, Informationstechnologie und Geometrie Dr. Hans Walser Universität Basel Mit einer geeigneten Codierung der Eckpunkte des n-dimensionalen Hyperwürfels kann ein Bezug zur zweidimensionalen Zeichenebene hergestellt werden. Als gutes Hilfsmittel erweist sich dabei die HAMMING-Distanz, ein Begriff der Informationstechnologie. Das Verfahren gestattet, systematisch zweidimensionale Bilder von Hyperwürfeln verschiedener Dimensionen herzustellen. Es lässt sich "von Hand" problemlos durchführen, gestattet aber auch, entsprechende Computerprogramme zu schreiben. Neben Kantenmodellen können dabei verschiedene Diagonalenmodelle gezeichnet werden, dadurch ergeben sich reizvolle Sternfiguren. Wir holen Anlauf bei den bekannten Dimensionen, um den Sprung ins Unbekannte zu schaffen. Dazu beginnen wir mit dem Nulldimensionalen, dem Punkt. Dann verschieben wir den Punkt um eine Einheit nach rechts. Wenn wir uns den Punkt wie Max und Moritz im Teig vorstellen, dann zieht er Fäden. Im dreidimensionalen Raum müsste nun das Quadrat um eine Einheit nach hinten oder nach vorn verschoben werden, um den Würfel zu erhalten. Man behilft sich mit einem betrügerischen Trick: Man schiebt um eine Einheit nach rechts oben. Wir schummeln. Was hindert uns nun, weiter zu schummeln? Wir verschieben die Figur um eine Einheit nach rechts unten und erhalten ein Bild des vierdimensionalen Hyperwürfels. Isometrische Darstellung des Würfels: Bei einer isometrischen Darstellung werden die drei Koordinatenrichtungen gleichmäßig verkürzt. Der Umriss eines Würfels erscheint als regelmäßiges Sechseck. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 76 Vortragsreihe der Oberstufe In der Darstellung des vierdimensionalen Hyperwürfels rechts sind ebenfalls alle vier "Koordinatenrichtungen" gleichmäßig behandelt. Daher sprechen wir ebenfalls von einer isometrischen Darstellung. Gibt es eine isometrische dreidimensionale Figur des vierdimensionalen Würfels? Eine Möglichkeit ist das Rhombendodekaeder. Das Rhombendodekaeder entsteht durch Aufsetzen von Pyramiden mit Neigungswinkel 45° auf alle Seitenflächen. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Vortragsreihe der Oberstufe Eckennummerierung beim Würfel im Dualcode: 77 Hammingdistanz der Ecknummern: Diagonalen im Würfel: Analog können nun Diagonalen in Hyperwürfel eingezeichnet werden. Die folgende Figur zeigt die Diagonalen der Länge √ 3 im sechsdimensionalen Hyperwürfel. Das ist ja alles schön und gut. Aber wie lässt sich der vierdimensionale Hyperwürfel nun wirklich vorstellen? Diese Schülerfrage kann ich nicht beantworten. Der Hinweis, ich könne mir den vierdimensionalen Hyperwürfel auch nicht vorstellen, ist persönlich und hilft den Schülerinnen und Schülern auch nicht weiter. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 78 Vortragsreihe der Oberstufe 10. Februar 2012: Optische Antennen: eine Anwendung der Nanotechnologie Prof.Dr. Paul Leiderer Universität Konstanz Antennen für das Senden und den Empfang elektromagnetischer Wellen sind von Rundfunk und Fernsehen und Handys allen geläufig. Durch die Antennen werden die Wellen gebündelt, so dass Signale um ein Vielfaches verstärkt und dadurch gemessen werden können. Kann man dieses Antennen-Konzept auch auf Lichtwellen anwenden? Und wenn, wie sollten diese optischen Antennen aussehen? Da Antennen typisch eine Ausdehnung von etwa der Wellenlänge haben, sollte die Strukturgröße im optischen Fall im Bereich mehrerer hundert Nanometer liegen. Im Vortrag werden Phänomene vorgestellt, die auftreten, wenn solche Nanostrukturen mit dem Licht ultrakurzer Laserpulse (10-13 s) bestrahlt werden. Es wird sich zeigen, dass sog. optische Nahfelder entstehen, in denen das Licht auf wenige Nanometer konzentriert ist und damit eine mehr als tausendfache Überhöhung der Intensität erreicht wird. Dies ist für die Sensorik und für die Nanostrukturierung von großem Interesse. Bei der geometrische Optik ist der Fokus punktförmig. Bei der Wellenoptik ist wegen der Beugung der Fokus > ~ Wellenlänge ~500nm → Fokus > 500nm Kann man Licht noch stärker konzentrieren? (Wichtig für Anwendungen in der Nanotechnologie, Biologie, Sensorik, Photovoltaik, nichtlinearen Optik, Datenspeicherung Licht als elektromagnetische Welle Ausbreitungsgeschwindigkeit: c = 300 000 km/s (c = λ f ) Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Vortragsreihe der Oberstufe 79 Kolloid Lithographie erzeugt regelmäßige Nanostrukturen colloid monolayer triangular nanostructures Dipole verschiedener Form Die Nanostrukturen werden mit kurzen Laserpulsen bestrahlt. Dabei wirken die metallischen Dreieckstrukturen wie Dipole von Antennen. Die Konzentrationswirkung hängt dabei von Form und Abstand ab. Optische Antennen sind geeignet geformte kleine Metallstrukturen (im NanometerBereich). Sie wirken ähnlich wie Radioantennen, nur für sehr viel kürzere Wellenlängen. Man kann damit das Licht auf Bereiche d<<λ des Lichtes konzentrieren und dadurch Verstärkungen um Faktor 1000 erreichen. Diese Intensitätsverteilung kann nachgewiesen werden mit - lokaler Ablation ("Löcher in der Unterlage") - lokales Schmelzen der Struktur Optische Nahfelder können eingesetzt werden für - Strukturierung: Erzeugung von Nano-Löchern - Sensorik: Nachweis von Molekülen mit Raman-Streuung - Solarzellen: Steigerung der Effizienz - Datenspeicherung - nichtlineare Effekte, z.B. Frequenzverdoppelung Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 80 Vortragsreihe der Oberstufe 16. März 2012: Pflanzen die älter sind als die Bibel Prof. Dr. N. Amrhein ETH Zürich Die längste dokumentierte menschliche Lebensspanne beträgt 122 Jahre und 164 Tage. Bei gewissen Tieren gibt es Lebensspannen im Bereich von 200 Jahren, bei Pflanzen können es mehrere tausend Jahre sein. Durch die Bestimmung der Anzahl der Jahresringe sowie durch die Radiocarbonmethode lassen sich diese Werte recht exakt bestimmen. Pflanzen weisen ein modulares Bauprinzip mit zeitlebens aktiven Bildungsgeweben (Meristemen) auf, das ihnen ein unbegrenztes Systemwachstum – im Gegensatz zum begrenzten Systemwachstum der Tiere - erlaubt. Zudem haben sie ausserordentlich widerstandsfähige und druckfeste Materialien, insbesondere das Lignin (Holzstoff ) entwickelt, die dem "Zahn der Zeit” und dem Befall durch Mikroorganismen trotzen. http://www.sonic.net/bristlecone/Images2.html Diese Prozesse sind genetisch gesteuert: einjährige, krautige Pflanzen können durch Mutation einiger weniger Gene zu mehrjährigen verholzten Sträuchern auswachsen. Am Freitag, 16.3.2012 hielt Herr Prof. N. Amrhein aus Zürich bei uns den letzten Vortrag für die Oberstufe in diesem Schuljahr zum Thema "Pflanzen älter als die Bibel". Inhalt des Vortrags: • Das Guiness Buch der Rekorde (Alter von Menschen und Tieren) • Das Alter berühmter Bäume • Methoden der Altersbestimmung • Mammutbaum und Grannenkiefer • Weshalb können Bäume so alt werden? Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Vortragsreihe der Oberstufe 81 Zunächst machte Herr Professor Amrhein an Beispielen von sehr alten Tieren und Menschen klar, dass bei Pflanzen ein sehr viel höheres Alter durchaus häufig zu finden ist. Bäume im Alter von vielen hundert Jahren sind gar nicht selten anzutreffen. 122 Jahre und 164 Tage älter als 170 Jahre Maximale Lebenszeiten in Jahren Islandmuscheln 220 Seestör 52 Mensch 122 Blauwal 110 Aal 88 Graupapagei 73 Schimpanse 60 Kaiseradler 56 Hauskatze 34 Tarantel 20 Fledermaus 19 Komodowaran 9 Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 82 http://www.ncdc.noaa.gov/pal eo/treering.html Vortragsreihe der Oberstufe Er erläuterte, mit welchen Methoden das Alter von Bäumen bestimmt werden kann, nämlich mit der Untersuchung der Jahresringe und mit der C14-Methode. Viele alte Bäume lassen sich dennoch nicht genau datieren, weil sie hohl sind und der für beide Methoden erforderliche Kern des Baumes deshalb fehlt. Der Aufbau eines Baumstammes und die Bereiche, in denen lebende Zellen vorhanden sind, wurden erläutert. Dabei wurde klar, dass der größte Teil eines Baumes aus abgestorbenen Zellen besteht, die nur noch Stützfunktion haben. Herr Professor Amrhein stellte nun die größten und ältesten bekannten Bäume der Erde vor. Den Altersrekord hält dabei eine Grannenkiefer in den "White Mountains", die mit 4950 Jahren gefällt wurde! max. Lebensalter von Bäumen in Jahren: Rotbuche (Fagus sylvatica) 300 Efeu (Hedera helix) 400 Lärche (Larix decidua) 500 Fichte (Picea abies) 600 Linde (Tilia cordata) 800 Zirbelkiefer (Pinus cembra) 1’000 Wacholder (Juniperus coummunis) 1’200 Eibe (Taxus baccata) 1’800 Stieleiche (Quercus robur) 2’000 Pappel-Feige (Ficus religiosa) 2’500 Mammutbaum (Sequoiadendron giganteum) . 3’000 Borstenkiefer (Pinus longaeva) 4’500 Inzwischen lässt sich mit molekularbiologischen Methoden nachweisen, dass die Ursprungs-Individuen der ältesten Klone von Pflanzen und Pilzen wahrscheinlich noch um ein mehrfaches älter sind. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Studienfahrt Dresden vom 31.1. - 4.2.2012 83 Studienfahrt Dresden vom 31.1. - 4.2.2012 Programmübersicht Dienstag 31.1.12 Mittwoch 1.2.12 Donnerstag 2.2.12 Freitag 3.2.12 7:00 Uhr Abfahrt Bushaltestelle Chilbiparkplatz Waldshut 8:30 – 9:30 Uhr Dresdener Sportgeräte 10:00 – 11:30 Uhr EADS – Elbe Flugzeugwerke: Umbau von Passagiermaschinen der Airbus 300Reihe zu Frachtmaschinen 9:00 – 16:00 Uhr HelmholtzZentrum Dresden Rossendorf Schülerlabor DeltaX 10:00 – 12:00 9:00 Rückfahrt Uhr Globalfundries Chipfertigung Unternehmensv orstellung Besichtigung des Materialanalysel abors Mittag Kantine EADS Kantine HZDR Nachmittag 15:00 Uhr Ankunft Zimmerbezug 16:00 – 17:30 Uhr Stadtführung 14:00 – 15:30 Uhr Staatliche PorzellanManufaktur Meissen GmbH mit Führung durch Schauwerkstatt und Museum HelmholtzZentrum Dresden Rossendorf Besichtigung Forschungsanlage - HochfeldMagnetlabor Dresden - TopflowFluidiktestanlage FraunhoferInstitut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI oder STIFTUNG DEUTSCHES HYGIENEMUSEUM 19:00 Vortrag im Hygienemuseum: Leistung um jeden Preis 19:00 – 21:45 Semperoper Un ballo in maschera / Ein Maskenballl G. Verdi Vormittag 6:45-7:00 Bus beladen Fahrzeit: 7h + 1h Pause Distance 685 km Abend Samstag 4.2.12 17:00 Uhr Ankunft Bushaltestelle Chilbiparkplatz Waldshut Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 84 Studienfahrt Dresden vom 31.1. - 4.2.2012 Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Studienfahrt Dresden vom 31.1. - 4.2.2012 85 Stadtführung Dresden Die Stadtführung durch die historische Altstadt von Dresden startete an der Annenkirche. Die Stadtführerin erzählte uns von der Beschädigung dieser Kirche im zweiten Weltkrieg, was heute noch erkennbar ist. Auf dem Weg in Richtung Innenstadt zeigte sie uns ein Denkmal, welches eine rostige Panzerkette ist. Es soll an das blutige und gewaltsame Ende der Aufstände von 1953 in der DDR erinnern. Nun wollte sie uns den Zwinger, den Eingangsbereich zum Herrschaftshaus des starken Augusts, zeigen. Zuvor jedoch sahen wir den "Waterscreen", einen Brunnen, der erst 2008 gebaut wurde. Es war sehr interessant die Verschmelzung eines derartig neuen Bauwerks mit der historischen Altstadt zu betrachten. Nun waren wir am Zwinger angelangt. Um in den Innenhof des Schlosses zu gelangen, mussten wir ein Tor mit einer prächtigen Krone darauf passieren. Im Hof angelangt sahen wir einen riesengroßen Garten. Hier feierte August der 2. früher zahlreiche Feste, zu denen natürlich nur Adelige eingeladen waren. Die Gestaltung des Schlosses sollte außerdem an das Schloss von Versailles erinnern. Heutzutage wird der Zwinger als Museum verwendet, in dem man zahlreiche Gemälde, eine Porzellansammlung, einen Mathematisch-Physikalischen Salon und eine Rüstungskammer bewundern kann. In die Außenfassade ist in russischer Schrift ein Satz eingemeißelt, welcher bedeutet "Keine Minen, geprüft von Chanutin". Diese Inschrift stammt aus der Nachkriegszeit, denn zu dieser Zeit wurden alle Gebäude auf Minen untersucht. Eine weitere Attraktion war das "Grand Hotel Taschenbergpalais", in dem sogar schon Barack Obama residierte. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 86 Studienfahrt Dresden vom 31.1. - 4.2.2012 Gegenüber war das Residenzschloss zu sehen. Dieses beeindruckende Gebäude ist eines der ältesten in Dresden. Außerdem ist es in seiner Bauweise von der Romantik bis hin zum Historismus geprägt. Heute befinden sich dort 5 Museen, in denen interessante Führungen angeboten werden. Auf dem Weg zu unserem nächsten Besichtigungspunkt sahen wir die legendäre Semperoper. Hinter ihr verbirgt sich eine interessante Geschichte, da sie ganze drei Mal neu gebaut werden musste. In ihr werden natürlich zahlreiche Opern, aber unter Anderem auch Konzerte aufgeführt. Sehr viele Leute jedoch kennen die Semperoper nur aus der Werbung für das "Radeberger" Bier. Unsere vorletzte Station war die Frauenkirche. Auch dieses Gebäude ist vom Krieg geprägt, da die evangelisch-lutherische Kirche im 2. Weltkrieg zerstört wurde und daraufhin neu gebaut werden musste. Die barocke Kirche hat vergleichsweise eine sehr große Kuppel und die Namensgebung beruht auf der Heiligen Maria. Deshalb ist sie eine Frauenkirche. Zum krönenden Abschluss sahen wir uns den Fürstenzug an. Dies ist, mit einer Länge von 102 Metern, das größte Porzellanbild der Welt. Es besteht aus ca 23.000 Porzellanfliesen der Porzellanmanufaktur "MEISSEN". Der Fürstenzug stellt die langjährige Geschichte des Fürstenhauses Wettin dar. Bericht von: Ann-Kathrin Happe, Jana Bächle und Viktor Morell Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Studienfahrt Dresden vom 31.1. - 4.2.2012 87 Dresdner Sportgeräte Die Firma Dresdner Sportgeräte ist ein führender Hersteller von Bobs und wurde 1976 gegründet . Das Gelände der Firma liegt in der Nähe des Dresdner Flughafens und besitzt weltweit Kunden in 37 Ländern. So beinhaltete jeder Bob, welcher an der Olympia 2010 teilgenommen hat, ein Teil der Firma. Jedoch wurde erst ab der Wiedervereinigung 1989 Export betrieben. Die Anfertigung der Bobs ist individuell nach Kundenwünschen, so besitzt die Firma Dresdner Sportgeräte keine Lagerware. Die Bobs bestehen aus Glasfasern, Kohlefaser oder Mischmaterialien; dabei handelt es sich nur um Handarbeit, es werden keine Maschinen verwendet. Die 2er oder 4er Bobs bestehen aus Vorder- und Hinterboot, Verkleidung, Lenkung, Fahrwerk wie z.B. Kufen, Anschubelemente und Bremsen. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 88 Studienfahrt Dresden vom 31.1. - 4.2.2012 Besuch des Unternehmens EADS EFW • Vorstellung des Unternehmens EADS – Elbe Flugzeugwerke ist eine Tochter der EADS und hat sich auf die Umrüstung von A300 und A310 Flugzeugen zu Frachtmaschinen spezialisiert. Des Weiteren ist das Unternehmen direkter Airbus - Zulieferer für Leichtbaukomponenten. Hier werden Bodenplatten, Toilettenwände und schusssichere Cockpit-Wände produziert und entwickelt. EADS- EFW beschäftigt rund 1100 Mitarbeiter und erzielt im Schnitt einen Jahresumsatz von rund 170 Millionen Euro. Für Fragen steht Christopher Profitlich zu Verfügung, auf www.efw.eads.com sind umfangreiche Informationen bereitgestellt. • Besuch der Umrüstungshallen. Nach einer kurzen Informationspräsentation wurden die Werkshallen der EADS EFW besucht. Hier konnte man die 4 Arbeitsschritte (Takt) der Umrüstung vom Verkehrsflugzeug zur Frachtmaschine sehen. Insgesamt stehen 8 Stellplätze zur Umrüstung zu Verfügung. Ein Takt besteht aus 18 Arbeitstagen. Im 1.Takt wird das Flugzeug komplett entkernt. Im 2.Takt wird die Struktur des Flugzeug verstärkt, die Fenster verschlossen und eine große Öffnung in den vorderen Teil des Rumpfs geschnitten, wo später das große Tor eingesetzt wird. In Takt 3 wird das Flugzeug wieder komplett zusammengebaut und ein spezielles Netz zur Frachtsicherung vor das Cockpit eingebaut, das eine Kraft von bis zu 9 g aushält. Takt 4 besteht aus der Testphase am Boden und den kompletten Wartungsarbeiten; diese werden zum Teil auch schon während der Produktion gemacht. So heißt der Slogan der Firma: Der Airbus, der bei uns Einlass findet, gewinnt ein zweites Leben. www.efs.eads.com • Zukunftsprojekte In naher Zukunft ist die Flugzeugumrüstung auch von A330 Maschinen geplant. Auch will das Unternehmen seine Engineering – Erfahrungen mit Leichtbauteilen in Straßenbahnen verwirklichen. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Studienfahrt Dresden vom 31.1. - 4.2.2012 89 Meissen Nur wenige Ortschaften in Deutschlands tiefster Provinz besitzen einen Namen, der als eingetragenes Markenzeichen gewissen Weltruhm erlangt hat. Einer dieser Orte ist die 30.000-Einwohner-Stadt Meißen (mit Eszett), große Kreisstadt und rund eine halbe Autostunde von der sächsischen Landeshauptstadt Dresden entfernt, bekannt für das Meißener Porzellan aus dem Hause der [ehemals] Königlich-Polnischen und Kurfürstlich-Sächsischen Porzellan-Manufaktur Meissen, heutzutage Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH. Neben den zu einer Manufaktur aus rein praktischer Selbstverständlichkeit zugehörigen Produktionsstätten, in denen zumindest schon aufgrund rein nomineller Gründe cum manibus gearbeitet, d. h. auf Deutsch Handarbeit betrieben, wird, existieren auf dem Gelände der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH sowohl eine Schauwerkstatt, in der die Geschichte und der Herstellungsprozess des Gutes Porzellan an sich sowie von Gebrauchsgegenständen und Kunstwerken aus Porzellan erläutert wird, als auch ein Porzellanmuseum, in welchem verschiedenste Gegenstände unterschiedlichster Epochen aus dem Hause Meissen ausgestellt sind. Des Weiteren befindet sich in diesem Gebäude auch eine Verkaufsstätte für hauseigene Ware. Geschichte des Meißener Porzellans: Das erste Porzellan wurde in unseren Längen durch den venezianischen Händler Marco Polo bekannt und musste über Jahrhunderte hinweg von dem Kontinent Asien, in dem die Kenntnis über die Porzellanherstellung vorhanden war, importiert werden. Dies war bei damaliger Transporttechnologie gleichbedeutend mit der Deklaration des Porzellans als absolutes Luxusgut, welches nur von außerordentlich Wohlhabenden und Reichen erworben werden konnte. Die Geschichte der europäischen Porzellanherstellung beginnt mit der Anstellung Johann Friedrich Böttgers, welcher behauptete, minderwertiges Material in Gold verwandeln zu können, als Alchemist am sächsischen Hof unter August dem Starken. Dies gelingt ihm zwar nicht, statt dessen jedoch erzielt er mit dem Universalgelehrten Ehrenfried Walther von Tschirnhaus beachtliche Erfolge auf dem Gebiet der Keramik, welche 1708 in der Erzeugung des weißen Goldes, des Porzellans, aus einer Mischung von Kaolin, Feldspat und Quarz ihren Höhepunkt finden. Zwei Jahre später wird in Meißen die erste Porzellanmanufaktur Europas gegründet; ab 1731 sind die blauen gekreuzten Schwerter das Markenzeichen des Meissener Porzellans (als Marke mit Doppel-s). Diese Tatsache macht die PorzellanManufaktur in Meißen zu einer der ältesten Marken weltweit. Seit dem Beginn ihrer Existenz ist die Manufaktur in Besitz der entsprechenden Hoheitskörperschaft, sei es das kurfürstliche Sachsen oder auch die Deutsche Demokratische Republik. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 90 Studienfahrt Dresden vom 31.1. - 4.2.2012 Porzellanherstellung: Porzellan wird, wie bereits erwähnt, aus den Rohstoffen Kaolin, Feldspat und Quarz gewonnen. Das Meissener Porzellan als geschütztes Warenzeichen enthält dabei einen Kaolinanteil von 65%. Eine Suspension dieser Rohstoffe mit Wasser wird nach einer gewissen Zeit der Lagerung genügend stark gepresst, dass die entstehende Masse zu einer Verarbeitung auf einer Töpferscheibe fähig ist. Es wird zuerst ein Hohlkörper geformt, welcher in eine Form aus Gips eingespannt wird (Schlickergussverfahren); dabei wird der Porzellanrohmasse Wasser entzogen. Nach einer gewissen Zeitspanne kann also die Form entfernt werden; der Rohling ist von sich selbst standfähig. Bei komplexeren Gegenständen ist die Möglichkeit des vollständigen Schlickergusses an einem Stück nicht möglich, so dass mehrere Einzelteile angefertigt werden müssen, welche im Nachhinein miteinander verknüpft werden . Nach der Herstellung dieses Porzellanrohlings erfolgt der Glühbrand bei einer Temperatur von rund 900°C, wobei der Rohling um bis zu 15% an Volumen verliert. Im Anschluss daran erfolgt die Unterglasurmalerei, d. h. der nach dem Glühbrand entstandene Porzellankörper wird mit entsprechenden Farben bemalt. Aufgrund der hohen Temperaturen des darauffolgenden Glattbrandes von 1400°C sind nur wenige chemische Verbindungen in der Lage, die Aufgabe als Unterglasurfarbe zu erfüllen; die bekannteste ist das Kobaltblau (Cobaltaluminat), mit dem auch das Markenzeichen des Meissener Porzellans gemalt werden. Auf diesen nun teilweise bemalten Rohling wird die Glasur angebracht und der bereits erwähnte Glattbrand durchgeführt. Auf die nun schon gebrauchsfertige Porzellanware kann mit Aufglasurfarben weiteres Dekor angebracht werden. Dabei wird jeweils eine Farbe nach der anderen aufgetragen; diese unterscheiden sich in ihrem Farbton im ungebrannten Zustand jedoch von der Farbe, die sie nach einem dritten Brand, dem Dekorbrand bei 850°C, annehmen werden. Von Robert Franken, Shajith Velalagan und Daniel Knüttel Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Studienfahrt Dresden vom 31.1. - 4.2.2012 91 Helmholtz-Zentrum: Schülerlabor Delta X Im Schülerlabor des Helmholtz-Zentrums wurden wir zunächst von Frau Maria Hörhold begrüßt. Sie stellte das Forschungsinstitut und dessen Arbeitsbereiche vor. Hier wird u.a. in den Bereichen der Medizin, der Umwelt aber auch der Energie geforscht und entwickelt, beispielsweise in der Krebsforschung. Bezüglich des Themas Energie werden die Endlagerung von Uran, aber auch Flüssigmetalle und nachhaltige Ressourcen untersucht. Im Bereich der Materie wird versucht, das Verhalten von Teilchen zu erklären und somit Grundlagenforschung betrieben. Um uns die Arbeit der Forscher zu verdeutlichen, wurde uns in fünf Teams, welche aus älteren und jüngeren Schülern zusammengestellt wurden, feste, undurchsichtige Boxen ausgeteilt. Die Aufgabe bestand darin, anhand einer sich in der Box befindlichen frei beweglichen Kugel den Grundriss der festen Gegenstände aufzuzeichnen. Dies sollte den Schülern verdeutlichen, dass Modelle nicht der Wirklichkeit entsprechen, sondern nur einen Sachverhalt verständlicher machen. Die Hoffnung, man dürfe die Boxen schlussendlich öffnen, um den Inhalt zu sehen, wurde enttäuscht – ganz wie in der echten Forschung bekamen wir keine 100%ige Sicherheit über unsere Ergebnisse. Anschließend erfolgten die Sicherheitsbelehrungen und wir wurden in den bereits gebildeten Teams an verschiedene Experiment-Stationen geschickt. Aus Zeitgründen konnte leider nicht jedes Team alles machen, doch es reichte um einen Einblick in die umfangreichen Tätigkeitsfelder des Instituts zu erlangen. Eine Station zum Thema Optik befasste sich z.B. mit Polarisationsfolien, wie sie funktionieren, wo sie eingesetzt werden, wie sie bei welchem Drehwinkel zueinander wirken, aber auch mit optisch aktiven Stoffen am Beispiel Zucker, welcher das Licht "dreht" und somit dessen Polarisation verändert. Eine weitere Station beschäftigt sich mit dem L-C-Schwingkreis und der Erzeugung hoher Magnetfelder. Dies umfasste zunächst virtuelle Experimente am Computer, an denen uns verständlich gemacht werden sollte, wie sich die Schwingung verändert, wenn man einen der Parameter R (Widerstand eines Kohlewiderstands), L (Induktivität einer Spule) oder C (Kapazität eines Kondensators) verändert. Anschließend durften wir auch selbst einen Schwingkreis bauen. Wir konnten unsere eigenen Messungen mit dem Oszilloskop mit den berechneten idealen Werten des Computers vergleichen, um anschließend die Differenzen physikalisch zu erklären. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 92 Studienfahrt Dresden vom 31.1. - 4.2.2012 Ein letztes Experiment führte uns in den Bereich der physikalischen Chemie. Hier führten wir Widerstandsmessungen bei Metallen, Halbleitern und Kohlewiderständen durch in Abhängigkeit von ihrer Temperatur. Dazu wurden die Widerstände mit Stickstoff stark abgekühlt. Anhand der Widerstandsänderung bei fallender Temperatur konnten wir den unbekannten Proben Eigenschaften und somit bestimmte Klassen zuordnen. Alles in allem war es ein sehr praktisch orientierter und vor allem interessanter, lehrreicher Vormittag. Bericht: Hella Müller und Lena Pilz Helmholtz-Zentrum: Hochfeld-Magnetlabor Im Rahmen der Studienfahrt nach Dresden durften wir auch das Hochfeld- Magnetlabor des Helmholtz Instituts besichtigen. Es war der Donnerstag-Nachmittag, als wir, nachdem wir das Schülerlabor besucht hatten, uns in zwei Gruppen aufteilten, um die Topflow-Fluidik-Anlage und das Hochfeld- Magnetlabor in kleineren Gruppen zu besichtigen. Als wir uns auf den Weg in das Magnetlabor machten, wurden wir bereits im Eingangsbereich erwartet, wo uns grob über die eigentlichen Aufgaben und Ziele des Labors berichtet wurde. Diese bestehen in der Materialforschung (Untersuchung von verschiedenen Materialien in sehr starken Magnetfeldern) sowie in der Entwicklung von Technologien zur Erzeugung dieser Felder. Es wurde uns stolz berichtet, dass der Magnet mit einer möglichen Leistung von 100 Tesla und die Forschungsmöglichkeiten, die dem Institut damit zur Verfügung stehen, bis vor kurzem die stärkste entsprechende Anlage weltweit war und erst seit kurzem von einer ähnlichen Forschungseinrichtung in den USA noch übertroffen wird. Eine solche Stärke erfordert natürlich eine riesige Energiequelle. So wird mit Pulsströmen von einigen hundert Kilo-Ampere und elektrischen Leistungen von einigen Giga-Watt die benötigte Menge an Energie aufgebracht, die den Magneten zu seiner vollen Leistung auffahren lassen. Doch diese gewaltigen Zahlen bergen natürlich auch Risiken. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Studienfahrt Dresden vom 31.1. - 4.2.2012 93 Da nicht alle von uns Besuchern sich mit der Materie, also Supraleitern, auskannten, wurde uns noch mal im Detail der Stoff, welcher für das Verständnis notwendig ist, näher gebracht. Der Supraleiter ist im Prinzip ein widerstandloser Leiter des elektrischen Stroms. Dies ist insofern faszinierend, da dadurch elektrischer Strom über weite Strecken verlustfrei geleitet werden kann. Bei herkömmlichen Leitern geht etwa ein Drittel der nutzbaren Energie als Wärme verloren. Dies wird dadurch ermöglicht, dass bei einem Supraleiter die Elektronen zwischen dem fest verankerten und frei beweglichen Zustand wechseln können. Die Elektronen bleiben somit nicht im Gitter "hängen", sondern kommen widerstandfrei voran. Nach der Theorie folgte nun die Besichtigung der riesigen Anlage. Bevor wir allerdings die Riesenkondensatoren besichtigen konnten, wurden wir noch darauf hingewiesen, dass die starken magnetische Kräfte, welche hier wirken, unsere Handys leicht kaputt machen könnten, weshalb jeder mit seinen elektronischen Geräten von der Anlage Abstand hielt. Wir durften zu jeder Zeit Fragen stellen, welche, egal wie spaßig sie gemeint waren, beantwortet wurden. So erfuhren wir neben vielen wichtigen und wissenswerten Informationen auch, dass Frösche bei 30 Tesla fliegen können und welche Teile des Labors wie oft explodierten. So ging neben der eher trockenen Theorie der Spaß nicht verloren. Nach einem anstrengenden aber informativen Tag konnten wir uns dann schließlich wieder in den Bus setzen und uns auf der Heimfahrt ein bisschen erholen. Ken Lo Presti, Valon Maxhuni, Darius Ellinger Hochspannungs-Speicherkondensator Helmholtz-Zentrum: TOPFLOW-Anlage Als wir das Gebäude der TOPFLOW-Anlage betraten, wurden wir alle mit Helmen ausgestattet und folgten einem Mitarbeiter, welcher uns die Anlage zeigte. Auf den ersten Blick sah alles sehr verwirrend aus, viele Maschinen und Rohre in einer großen Halle. Wir erfuhren, dass die Anlage schon seit 2001 in Betrieb ist. TOPFLOW steht für "Transient Two Phase Flow Test Facility”. Die Anlage wurde gebaut, um Zweiphasenströmungen zu messen. Dabei liefert sie nur die Daten, welche dann in einem Rechenzentrum verarbeitet werden können. Die Berechnungen werden dazu genutzt, um Energie, vor allem in der chemischen und Metall verarbeitenden Industrie, effizienter nutzen zu können. Der Teststreckenkreislauf arbeitet mir einer Dampftrommel Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 94 Studienfahrt Dresden vom 31.1. - 4.2.2012 und der Teststreckenpumpe. Es dient zur Untersuchung von Strömungsprofilen in zweiphasigen Luft/Wasser bzw. Dampf/Wasser - Gemischen. Mithilfe von Gittersensoren können der Gasgehalt, die Blasengrößen und die Geschwindigkeitsverteilungen ermittelt werden. Bei den Experimenten kann mit Temperaturen von 268 °C und Drücken von bis zu 7 MPa gearbeitet werden. Die Gittersensoren bestehen aus zwei Drahtnetzen mit jeweils 128 Drähten, durch die elektrischer Strom fließt. Durch die Veränderung der Ströme können dann z.B. die Blasengrößen ausgerechnet werden. Die Gittersensoren können bis zu 2400 Messungen in der Sekunde durchführen. Allerdings können die Messungen durch die Gitterstrukturen beeinflusst werden, deshalb gibt es noch eine weitere Möglichkeit die Strömungen zu messen: Dies macht man mit einem ultraschnellen Elektronenstrahl-Röntgentomograph ROFEX. Dieser misst auch die Strömungen in einem Rohr, aber nicht mit Hilfe eines Gittersensors, sondern, wie der Name schon andeutet, mit Röntgenstrahlen. Weil die Röntgenstrahlen auf der einen Seite des Rohres eindringen und auf der anderen Seite wieder austreten müssen, kann das Rohr nicht beliebig dick sein. Aus diesem Grund hat das Rohr eine maximale Dicke von 120mm. Es misst die Blasen in der Strömung mit einer Genauigkeit von 1mm auf den Ort und mit bis zu 7000 Schnittbildern pro Sekunde. Wie es genau funktioniert ist sehr schwer zu beschreiben und auch zu verstehen. Nun noch ein paar Daten zu TOPFLOW: • Die Gittersensoren mit 128 Drähten kosten zwischen 30 000 und 40 000 Euro. • Ein Doppelsensor kostet bis zu 100000 Euro. • Die Siedetemperatur liegt bei ca. 286 °C, das kommt durch den Druck von 70 bar. Gittersensor • Die ganzen Messungen werden nur im 1D Bereich gerechnet. TOPFLOW Druckkammer für 5 MPa und 265°C Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Röntgengerät mit Probenrohr Studienfahrt Dresden vom 31.1. - 4.2.2012 95 Hygienemuseum Dresden Foto: Oliver Killig Das Hygienemuseum Dresden ist ein Museum der besonderen Art, das jährlich um die 280. 000 Besucher anlockt. Es wurde 1912 von dem Dresdner Odol-Unternehmer Karl August Lingner gegründet und war damals die "Volksbildungsstätte für Gesundheitspflege". Während eines Luftangriffs Ende des zweiten Weltkriegs wurden große Teile des Museums zerstört. In der DDR diente das Museum gesundheitsaufklärenden Zwecken. 1991 wurde das Hygienemuseum renoviert, umgebaut und erhielt ein völlig neues Konzept. Heute befinden sich Ausstellungen verschiedenster Bereiche im Museum. Es gibt zwei Dauerausstellungen: "Abenteuer Mensch" und das "Kinder- Museum der fünf Sinne". Des Weiteren finden dort wechselnde Ausstellungen statt. Momentan gibt es eine Sonderausstellung zum Thema Sport, sie heißt "Auf die Plätze- Sport und Gesellschaft" . Unser Besuch des Hygienemuseums fand am Freitag, dem 3. Februar statt. Wir konnten in Kleingruppen die beiden Hauptausstellungen zu den Themen "Mensch" und "Sport", sowie das "Kindermuseum Dresden" besichtigen und selbstständig im Museum herumlaufen. Als erstes schauten wir uns die Ausstellung "Abenteuer Mensch" an. Gleich am Eingang begann das Thema "Der gläserne Mensch". Auf verschiedene Arten wurde einem der eigene Körper näher gebracht. Es gab zu jedem Körperteil und Organ Modelle mit Beschreibungen. Der nächste Bereich hatte das Thema "Leben und Sterben". Gleich zu Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 96 Studienfahrt Dresden vom 31.1. - 4.2.2012 Beginn wurde ein Film einer Geburt gezeigt. Außerdem konnte man echte Embryos der verschiedenen Schwangerschaftswochen anschauen. Dieser Teil der Ausstellung wurde dann mit verschiedenen Experimenten des Altseins beendet. Man konnte beispielsweise testen, wie ein alter Mensch sich beim Gehen fühlt, wie er sieht und wie schwer es für einen Parkinsonerkrankten ist, zu schreiben. Weiter ging es mit dem Thema "Essen und Trinken". Dieser Bereich war sehr interaktiv. Es gab einige kleine Filme über Ernährung, Berichte von Menschen mit Essstörungen, kleine Computerspiele und vieles mehr. Der nächste Ausstellungsbereich behandelte das Thema "Sexualität". Es wurden die verschiedenen Anlockungsstrategien des Menschen sowie die einiger Tiere vorgestellt. Außerdem erfuhr man vieles mehr über die Entwicklung der Sexualität in den letzten Jahrhunderten. Danach kamen noch drei weitere Bereiche wie zum Beispiel "Bewegung", "Gedächtnis" und "Schönheit". Man konnte vieles ausprobieren, wie zum Beispiel Cha-ChaCha tanzen lernen, seine Balance oder sein Gedächtnis testen. Als nächstes besuchten wir die Sportausstellung. Einerseits lernte man viel Theoretisches und Historisches über die verschiedenen Sportarten. Dies wurde durch originale Gegenstände, wie zum Beispiel alte Bälle oder Schuhe, dargestellt. Auf der anderen Seite war diese Ausstellung sehr praktisch. Man konnte vieles selbst ausprobieren und sich sportlich betätigen. Man durfte eine Wand besteigen, boxen, eine Reaktionswand ausprobieren, aus 2 Meter Höhe auf eine Matratze springen, seine Balance testen und vieles mehr. Am Schluss blieb uns noch etwas Zeit bis der Bus kam. Deshalb haben wir noch einen Blick in die Kinderausstellung geworfen. Hier lernen die Kinder auf einfache Weise die fünf Sinne kennen. Für uns persönlich war das Hygienemuseum ein Höhepunkt der Studienfahrt. Besonders gut gefiel uns, dass man sich das anschauen konnte, was einen interessiert. Von Clara Petroll und Melissa Arnold Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Studienfahrt Dresden vom 31.1. - 4.2.2012 97 Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI Am Freitag den 3. Februar 2012 besuchte ein Teil unserer Reisegruppe, die ausschließlich aus Teilnehmern des Hochrhein-Seminars bestand, das Fraunhofer Institut für Verkehrsund Infrastruktursysteme in Dresden. Von Frau Elke Sähn wurden wir herzlich empfangen und zum warm werden wurde uns freundlicherweise heißer Tee angeboten. Zu allererst wurden wir in die Geschichte des Fraunhofer-Instituts eingeführt und uns einige Fakten dazu genannt. Namensgeber für die Fraunhofer Gesellschaft war Joseph Fraunhofer, geboren am 6. März 1787 in Straubing und verstorben am 7. Juni 1826 in München. Er war ein berühmter und angesehener deutscher Optiker und Physiker. Er begründete am Anfang des 19. Jahrhunderts den wissenschaftlichen Fernrohrbau. Ein Objektivtyp, das Fraunhofer-Objektiv, wurde nach ihm benannt. Seine hervorragendste Leistung besteht in der Verbindung von exakter wissenschaftlicher Arbeit und deren praktischer Anwendung für neue innovative Produkte. Mit dieser Denkweise wurde Joseph von Fraunhofer zum Vorbild und Namensgeber der heutigen Fraunhofer-Gesellschaft. Nun gibt es das Fraunhofer-Institut schon 60 Jahre lang. Es umfasst 11 verschiedene Forschungseinrichtungen, die weltweit vertreten sind (Life Science, Mikroelektronik, Light and Surfaces, Produktion, Werkstoffe, IHK Technologie, Verteidigungs- und Sicherheitsforschung, etc.), diese ergeben mit ihren neuen Erkenntnissen und Produkten einen direkten Nutzen für Unternehmen zum Vorteil der Bevölkerung. Es wird praxisnah geforscht, ohne Profit als Zielsetzung zu haben. Finanziert wird das Forschungsunternehmen von Staat, Unternehmen und öffentlich geförderten Projekten. Es gibt über ganz Deutschland verteilt 59 Institute mit insgesamt über 17.000 Mitarbeiten. Im Standort Dresden arbeiten 70 Wissenschaftler und 40 Studenten, sie haben insgesamt ein Budget von 6 Millionen Euro zur Verfügung. Ihr Forschungsbereich beinhaltet Verkehrsund Infrastruktursysteme. Momentan arbeitet ein Teil des Teams an der Entwicklung einer mobilen ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr)-Navigation für GPS-fähige Smartphones. Ihr Ziel ist es, eine APP zu erstellen, mit der es möglich ist, vom momentanen Standort zu einem gewünschten Ziel möglichst komfortabel mithilfe des ÖPNV zu gelangen. Dieses Projekt Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 98 Studienfahrt Dresden vom 31.1. - 4.2.2012 befindet sich leider noch in der Testphase und kann noch nicht von der Öffentlichkeit genutzt werden. Nach der Vorstellung dieses Projekts führte uns Frau Sähr in den Außenbereich, in dem in einer Art Baucontainern an möglichst ökologischen und effizienten Motoren und Batterien geforscht wird. Nachdem wir der ungewohnt arktischen Kälte tapfer getrotzt haben, fuhr uns unser Busfahrer zu einem weiteren Projekt des Fraunhofer-Instituts für Verkehrs- und Infrastruktursysteme in einem anderen Stadtteil Dresdens. Dort wurde uns die sogenannte Autotram (siehe Bild unten) präsentiert. Auch hier erwartete uns zum Auftauen eine weitere Ladung Tee. Folgend die wichtigsten Fakten zur Autotram: Sie hat die Maße von 19m Länge, 2,53m Breite und ein Gewicht von 19t. Die 3 Motoren der Autotram übertragen ihre Kraft auf 3 separat lenkbare Achsen und können sie auf eine Maximalgeschwindigkeit von 60km/h beschleunigen. Sie kann ihre Energie jedoch über verschiedene Wege beziehen, entweder über einen Hybridmotor oder durch weitere Möglichkeiten wie der Lithiumbatterie, den Kondensatoren (Super-caps; die Idee hierbei ist ein Aufladen der Kondensatoren an den Haltestellen), dem Schwungrad (wurde schon in der Mitte des 20. Jahrhunderts erfunden, kommt jedoch nicht mehr zur Verwendung, da es schon zu schweren Unfällen kam) oder der Brennstoffzelle. Bevorzugt wird der Hybridmotor eingesetzt. Wie schon dem Namen zu entnehmen ist, ist die Autotram halb Bus und halb Bahn (intermediales Fahrzeug). Die Verbindung dieser beiden Verkehrsmittel bietet eine überaus hohe Flexibilität bei gleichzeitig überraschend großer Kapazität. Alexander Wagner & Ulrike Jehle Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Abschlussveranstaltung der Oberstufe 99 Abschlussveranstaltung der Oberstufe Teilnehmer berichten aus den Arbeitsgemeinschaften Am 15. 7. 2011 fand in den Gewerblichen Schulen Waldshut die diesjährige Abschlussveranstaltung des Hochrhein-Seminars statt. Die Schülerinnen und Schüler berichteten in lebendigen und anschaulichen Vorträgen, was sie in ihren Arbeitsgemeinschaften im vergangenen Schuljahr geleistet haben. Chemie: Das Experiment zur Gewinnung neuer Erkenntnisse Seite 44 H. Anger - Hochrhein-Gymnasium Waldshut Informatik: Crash-Kurs Programmieren mit C# M. Schulze - Technisches Gymnasium Waldshut Seite 50 Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 100 Abschlussveranstaltung der Oberstufe Informatik/Robotik: Programmieren von Mikrocontrollern H. Mueller - Technisches Gymnasium Waldshut Seite 52 Mathematik: Die Vielfalt der Mathematik am Computer J. Rudolf - Hochrhein-Gymnasium Waldshut Seite 56 Physik/Technik: Regenerative Energieversorgung P. Vogt - Technisches Gymnasium Waldshut Seite 60 Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Abschlussveranstaltung der Oberstufe 101 Zum Abschluss händigten die Leiter- und Leiterinnen der Arbeitsgemeinschaften den Schülerinnen und Schülern die Teilnahmebescheinigungen aus. Die Seminarleitung bedankte sich für das rege Interesse an den Arbeitsgemeinschaften und hofft auf rege Teilnahme im neuen Schuljahr. Frau Susanne Kiliani musste leider verabschiedet werden. Sie nimmt 2012-2013 ein Sabbat-Jahr und scheidet aus der Leitung des Hochrhein-Seminars aus. Vielen Dank für ihr Engagement bei Organisation und Durchführung des Angebots von Arbeitsgemeinschaften, Vorträgen, Studienfahrten und dem Schreiben der Jahresberichte. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 102 Mathematikwochenende der Oberstufe Mathematikwochenende der Oberstufe des Freiburg-Seminars und Hochrhein-Seminars mit Dr. G. Metzger und P. Straub Wann: Freitag 25.11.2011 15:00 Uhr bis Sonntag 27.11.2011 nach dem Mittagessen (nach Absprache mit der Gruppe) Wo: In Altglashütten im Freizeit- und Bildungszentrum des BTB. Herrlich gelegen am Südhang des Sommerbergs liegt das Freizeit- und Bildungszentrum des Badischen Turner-Bundes Am Sommerberg 26 D-79868 Feldberg-Altglashütten Telefon (07655) 90 01-0 Telefax (07655) 90 01-99 Email: [email protected] www.altglashuetten.de Die Anreise wird nach der Anmeldung in Absprache organisiert. Thema: Unendlichkeit Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 Teilnahme an Wettbewerben 103 Teilnahme an Wettbewerben Chemie: Chemie-Komplexchemie-Analytik-UmweltWettbewerbe H. Anger - Hochrhein-Gymnasium Waldshut 03.03.2012 - Südkurier: Erfolreiche Teilnehmerinnen bei "Jugend forscht" Forscherpreis für Wespenschreck Mit einem "Wespenschreck" gingen drei Waldshuter Schülerinnen bei "Jugend forscht" ins Rennen. Hella Müller, Lena Pilz und Verena Huber vom Bei "Jugend forscht" dabei gewesen (von links): Lena Pilz (19), Verena Huber (18) und HochrheinHella Müller (19) erreichten den zweiten Platz und wollen mit ihrer Anti-Wespencreme Gymnasium hatten weitermachen. Bild und Text: Annette Becker sich mit ihrer AntiWespencreme für den Regionalwettbewerb Mittelbaden/Enz angemeldet. Bei der Entscheidung am Donnerstag in Pforzheim freuten sie sich über den zweiten Platz im Fachgebiet Chemie. Für ihre Leistung erhielten die Forscherinnen neben Urkunde und 60 Euro Preisgeld einen Sonderpreis der Industrie- und Handelskammer in Höhe von 40 Euro. 48 Teilnehmer im Alter von 10 bis 20 Jahren hatten mit 24 Projekten teilgenommen. Das Trio aus Waldshut präsentierte den Juroren eine Creme, die Wespen abschrecken soll. Die Idee war entstanden, als die drei letztes Jahr beim Grillen im Garten die Wespenplage zu spüren bekamen. Hausmittel wie in Orangen gesteckte Nelken waren ihnen durch ihre Chemielehrerin Heidemarie Anger bekannt. Um sich auch unterwegs schützen zu können, kam der Gedanke zur auftragbaren Creme. Gleich nach den Sommerferien begannen sie im Rahmen der Chemie AG mit ihren Forschungen. Fast ein halbes Jahr tüftelten sie, auch an freien Nachmittagen, um ihre Arbeit bis Januar parallel zur Abivorbereitung fertig zustellen. Unterstützt von ihrer Chemielehrerin und in Eigenrecherche brachten sie sich so die Verfahren zur Duftstoffgewinnung und Cremeherstellung bei. Jahresbericht Schuljahr 2011/2012 104 Teilnahme an Wettbewerben Für die Schülerinnen ist der Spaß an der Forschung am wichtigsten: "Man lernt schon unheimlich dabei. Für den Alltag und das Studium", sagt Lena Pilz, die Chemie studieren möchte. Ihre Idee möchten die drei weiterverfolgen: Die wohlriechende Creme könnte durch Zusatzstoffe wie Zimt als Handcreme unterschiedlicher Duftvarianten angeboten werden. In Pforzheim stieß das Waldshuter Team auf großes Interesse: Schülergruppen kamen, und Lehrer drehten Videos, um den Gebrauch der mitgebrachten Spezialapparatur zur Herstellung der Creme festzuhalten. Thema " Bagdadbatterie" Teilnehmer am Regionalwettbewerb " Jugend forscht" Südbaden in Freiburg 2012: P. Welte, T.Fässle, M. Brakonier Jahresbericht Schuljahr 2011/2012
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