KONSTRUKTIONSLEHRE DHBW STUTTGART

KONSTRUKTIONSLEHRE
Schweißverbindungen
Prof. Dr.-Ing. M. Reichle
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Studiengang Mechatronik
Blatt 1
Pressschweißverfahren
Entscheidungshilfe zur Wahl des geeigneten Schweißverfahrens
2. Semester
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Blatt 2
Stoßformen nach DIN 1912-1
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2. Semester
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Blatt 3
2. Semester
Stumpfnahtformen an Stahl und deren Vorbereitung nach DIN 29692 (Auswahl)
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Blatt 4
Allgemeine Konstruktionsrichtlinien
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2. Semester
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Blatt 5
Gestaltungsbeispiel für Schweißkonstruktionen
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2. Semester
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Blatt 6
2. Semester
Gestaltungsbeispiel für Schweißkonstruktionen (Fortsetzung)
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Blatt 7
Gestaltungsbeispiel für Schweißkonstruktionen (Fortsetzung)
2. Semester
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Blatt 8
Schweißfehler (Auszug aus EN 25817 : 1992)
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2. Semester
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Blatt 9
Schweißfehler (Auszug aus EN 25817 : 1992), Fortsetzung
2. Semester
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Blatt 10
Beispiel für eine Schweißzeichnung
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2. Semester
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Blatt 11
2. Semester
Berechnung von Schweißverbindungen
Im allgemeinen Maschinenbau gibt es keine verbindlichen Berechnungsvorschriften für die Auslegung von Schweißverbindungen. Für die Güte und Festigkeit der Schweißverbindung ist der
Hersteller allein verantwortlich.
Für die Festigkeitsberechnungen von Schweißnähten können die Nennspannungen nicht direkt
mit den Festigkeitswerten des geschweißten Werkstoffes verglichen werden. Die Festigkeit von
Schweißnähten wird durch:
• Einbrandkerben, Lunker, Schlackeneinschlüsse
• Kerbwirkung aus Naht- und Stoßform
• Werkstoffveränderungen durch Wärmeeinwirkung negativ beeinflusst.
I)
Praktisches Vorgehen:
1. Nahtverlauf konstruktiv festlegen.
2. Erforderliche Nahtdicke schätzen, falls diese nicht durch den Bauteilquerschnitt bzw. der
Stoßform vorgegeben ist.
Bei Stumpfnähten:
a=t
t = Bauteildicke
Bei Kehlnähten:
t < 3 mm:
a ≥ 1,5 mm
t ≥ 3 mm:
amin = 3 mm
amax = 0,7 * t
3. Ermittlung der angreifenden Belastungen.
4. Ermittlung der zulässigen Spannungen.
5. Nahtdicke oder Nahtlänge gegebenenfalls korrigieren.
II)
Ermittlung der Nennspannungen
F
Aw
Zug, Druck: σ w, z( d) =
Biegung:
σ w,b =
Mb
Wb
Schub:
τ w, s =
F
Aw
Torsion:
τ w, t =
T
Wt
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2. Semester
Blatt 12
Bei Längsnähten ist von der tatsächlichen Nahtlänge jeweils einmal die Nahtdicke abzuziehen,
da die Anfangs- und Endkrater nichts zur Festigkeit beitragen.
Der Abzug kann unterbleiben, wenn beim Schweißen Auslaufbleche verwendet werden und die
Naht anschließend sauber bearbeitet wird.
Für kurze endliche Nähte gilt: L ≤ 15 * a
III)
Zusammengesetzte Nahtflächen
Bei zusammengesetzten Nahtflächen gilt der Satz von Steiner.
J = Jäq + A · r2
Jäq
r
A
= Trägheitsmoment der betrachteten Fläche um ihre Schwerelinie
= Abstand der Schwerelinie der Teilfläche von der Hauptschwerelinie
des zusammengesetzten Profils.
= Fläche der Teilfläche
Ermittlung des Gesamtflächenschwerpunktes:
ys =
∑ A i ⋅ yi
∑ Ai
=
A1 ⋅ y1 + A 2 ⋅ y 2 + A 3 ⋅ y 3
A1 + A 2 + A 3
x
Ermittlung des Flächenträgheitsmoments:
Jges = J1 + J 2 + J3
J1 =
l1 ⋅ a13
+ l1 ⋅ a1 ⋅ (y s − y1 )2
12
J2 =
l32 ⋅ a 2
+ l2 ⋅ a 2 ⋅ (y s − y 2 )2
12
l33 ⋅ a3
J3 =
+ l3 ⋅ a3 ⋅ (y s − y 3 )2
12
x
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IV)
2. Semester
Vergleichsspannungen:
Die Naht wird nach den Vergleichspannungshypothesen berechnet.
2
σ
⎛σ⎞
+ ⎜ ⎟ + τ2
2
⎝2⎠
Normalspannungshypothese (NH):
σV =
Gestaltänderungsenergiehypothese (GEH):
σ V = σ2 + 3 ⋅ τ2
V)
Ermittlung der zulässigen Spannungen
1. Statische Beanspruchung:
Lastspiele < 20 000
Lastfall H:
berücksichtigt alle Hauptlasten (äußere Last, Eigenlast, Schneelast, Massenkräfte)
Lastfall HZ: berücksichtigt zusätzlich zu H Zusatzlasten wie Windlast, Bremskräfte usw.
Die zulässigen Spannungen sind aus Tabellen zu entnehmen.
2. Dynamische Beanspruchung
Grenzspannungsverhältnis :
κ=
σmin Unterspannung
=
σmax Oberspannung
Bei stoßartiger Beanspruchung ist die Kraft bzw. das Moment mit dem entsprechenden Stoßfaktor zu multiplizieren.
Für höherfestige Stahlsorten als E295 (St50) ist mit den gleichen Werkstoffkennwerten wie für
St50 zu rechnen, da diese Werkstoffe kerbempfindlicher sind.
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2. Semester
Ausführung von Schweißverbindungen im Maschinenbau nach DS 952
Ausführung von Schweißverbindungen im Maschinenbau nach DS 952 (Fortsetzung)
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2. Semester
Zulässige Spannungen (Oberspannungen) für Schweißverbindungen im Maschinenbau
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2. Semester
nach DS 952 (Werkstückdicke ≤ 10 mm, Sicherheit gegen Dauerbruch SD = 1,5)
VI)
Sicherheit
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Blatt 17
2. Semester
Aufgrund der Ungenauigkeiten der Belastungsannahmen und der Streuung der Festigkeitswerte
muss eine genügende Sicherheit gegenüber Verformung und Dauerbruch nachgewiesen werden. Die in den Tabellen angegebenen zulässigen Werkstoffkennwerte enthalten in der Regel
folgende Sicherheitsfaktoren:
Bei statischer Belastung gegenüber plastischer Verformung:
S = 1,5 bis 2,0
Bei dynamischer Beanspruchung gegenüber Dauerbruch:
S = 2,0 bis 3,0
VII)
Vorschriften für die Berechnung von Schweißnähten
Für die Berechnung von Schweißnähten existieren teilweise Fachbereichsvorschriften:
•
•
•
Für den Stahlbau nach der Grundnorm DIN 18800 T1 und T7
Für den Druckbehälterbau nach den Merkblättern der Arbeitsgemeinschaft Druckbehälter.
Für den Bereich der Deutschen Bundesbahn DS 952.
Im Maschinenbau gibt es keine allgemeingültige Vorschrift. Es besteht somit immer dann eine
Vorschrift, wenn die Schweißkonstruktion in irgendeiner Weise vom TÜV geprüft werden muss.
Für den Maschinenbau wird empfohlen, bei statischer Beanspruchung nach DIN 18800 und bei
dynamischer Beanspruchung nach DS 952 vorzugehen.