Informationen zum Symposion - Staatliche Schulberatung in Bayern

Symposion „Schwere, zielgerichtete Gewaltlagen an Schulen“
Am Donnerstag, 26. März 2015 findet an der Fachhochschule (FHVR, Fachbereich Polizei)
an Standort Sulzbach-Rosenberg das Symposion „Schwere, zielgerichtete Gewaltlagen an
Schulen“ statt.
Veranstalter dieser Fachtagung sind folgende Behörden:
Staatliche Schulberatungsstellen Oberpfalz
Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege (FHVR), Fachbereich Polizei, in
Sulzbach-Rosenberg,
Polizeipräsidien Oberpfalz.
Eingeladen dazu sind die Beratungsfachkräfte der Schulberatungsstelle Oberpfalz, die
Präventionsbeamten des Polizeipräsidium Oberpfalz und die Studierenden der
Fachhochschule im Hauptstudium 2, der Qualifizierungsebene Q3.
Das eintägige Symposion, an dem Fachvorträge namhafter Referenten und ein
Podiumsgespräch vorgesehen sind, findet am 25.03.2015 an der FHVR am 26.03.2015 an
der FHVR Sulzbach-Rosenberg statt.
Die Schirmherrschaft hat der Weisse Ring (Mainz) übernommen. Als Moderator der
Veranstaltung konnte Herr Franz Bumeder, Leiter der Bayernredaktion des Bayerischen
Rundfunks, gewonnen werden.
Geplanter Ablauf:
09.00 Uhr
Begrüßung
09.15-10.10 Uhr Fachvortrag Prof. Dr. Herbert Scheithauer
10.15-11.10 Uhr Fachvortrag Dr. Jens Hoffmann
11.30-12.25 Uhr Fachvortrag Polizeioberrat Carsten Höfler
12.30 Uhr
Mittagessen
14.00-15.30 Uhr Podiumsgespräch mit anschließender Diskussion.
Referenten:
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Univ.-Prof. Dr. Herbert Scheithauer, geboren am 03. März 1970 in Bremen.
Psychologiestudium und 1997 Diplom in Psychologie an der Universität Bremen. Von
1999-2004 wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZKPR der Universität Bremen. Bis
Februar 2001 zudem Mitarbeiter im Bremer Kinderschutzzentrum des Deutschen
Kinderschutzbundes e.V. (Landesverband Bremen). Im März 2003 Promotion an der
Universität Bremen. April 2004-März 2010 Juniorprofessor für Pädagogische und
Entwicklungspsychologie, seit April 2010 Univ.-Prof. für Entwicklungs- und Klinische
Psychologie an der Freien Universität Berlin. Er leitet den Arbeitsbereich
Entwicklungswissenschaft
und
Angewandte
Entwicklungspsychologie
(www.developmental-science.de). Seit 2006 Faculty Member an der International
Max Planck Research School „The Life Course: Evolutionary and Ontogenetic
Dynamics” am Max Planck Institute for Human Development, Berlin. Seit 2004
beratende Funktion für die Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK),
seit 2007 in den wissenschaftlichen Beirat des DFK berufen. Erfahrungen in
verschiedenen Präventions- und Forschungsprojekten (u. a. Leitung des BMBFForschungsverbundes TARGET (www.target-projekt.de) und Beteiligung an der
Entwicklung von Präventions- und Fördermaßnahmen u. a. im Kindergarten
(www.papilio.de), außerschulisch (www.fairplayer-sport.de, www.coda-programm.de)
und in der Schule (www.fairplayer.de, www.netwass-projekt.de). Mitglied in einer
Reihe von Beiräten (u. a. Zukunftsdialog der Bundeskanzlerin) und Mitglied in
verschiedenen Netzwerken (u. a. EU COST-Action „C o p i n g w i t h Cyberbullying“).
Seit 2006 Vorstandsvorsitzender im Verein fairplyer e.V.. Prof. Dr. Scheithauer
verfasste zahlreiche Publikationen im Bereich der Klinischen Kinderpsychologie,
Pädagogischen und Entwicklungspsychologie und ist u. a. Editor-in-Chief des
International Joernal of Developmental Science (www.ijds.net) (ehemals European
Journal of Developmental Science).
Inhalt des Vortrages: Die Bewertung von und der Umgang mit Androhungen von
schweren Gewalttaten, wie School Shootings, stellt Lehrkräfte und Schulpersonal vor
große Herausforderungen. Grundlegendes Ziel des mit Fördermitteln des BMBF
entwickelten Programms NETWASS (Networks Against School Shootings) bestehen
in der Vermittlung von Handlungskompetenzen im Umgang mit solchen Androhungen
und resultierenden Lagen. Durch Fortbildungen von Lehrpersonal und anderen im
Schuldienst tätigen Personengruppen (z. B. Schulpsychologen, Schulsozialarbeiter,
Polizisten), die Einrichtung von Krisenpräventionsteams, sowie die Fortbildung in der
Durchführung von Threat Assessments sollen dazu führen, dass problematische,
krisenhafte Entwicklungsverläufe von Schülern frühzeitig anhand von Warnsignalen
(z. B. so genannte Leakings) identifiziert und vor dem Hintergrund weiterer Risikound Schutzfaktoren zuverlässig bewertet werden können, um im weiteren Verlauf
geeignete Hilfen zur Verfügung zu stellen. Im Vortrag werden die theoretischen
Hintergründe des NETWASS-Verfahrens und praktische, konkrete Beispiele aus der
Umsetzung des Verfahrens, sowie begleitende Materialien (u. a. ein Online-Modul
und das Programmmanual) vorgestellt. Zudem werden die konkrete Umsetzung und
nachhaltige Implementation des Verfahrens in Schulen, sowie Ergebnisse aus der
Wirksamkeitsevaluation dargestellt.
•
Dr.
Jens
Hoffmann
ist
Leiter
des
„Instituts
Psychologie
und
Bedrohungsmanagement (I:P:Bm)“ in Darmstadt. Dr. Hoffmann ist DiplomPsychologe und ist zudem einer der Geschäftsführer des „Team Psychologie &
Sicherheit“, einem Verbund von Kriminal- und ehemaligen Polizeipsychologen, die
Unternehmen, Behörden und Personen des öffentlichen Lebens an der Schnittstelle
zwischen Psychologie & Sicherheit beraten. Er hat in mehreren hundert Fällen von
Drohungen, Stalking und Gewalt am Arbeitsplatz Risikoeinschätzungen durchgeführt
und das Fallmanagement betreut.
Seit 2002 forscht Dr. Hoffmann im Bereich der Prävention von schwerer
zielgerichteter Gewalt und Amok in Schulen. Das von ihm entwickelte
Präventionskonzept „System Sichere Schule“ findet in Deutschland, der Schweiz und
Österreich Anwendung. I:P:Bm ist Teil des vom BMBF geförderten
Forschungsverbundes „TARGET“ bei dem es zentral um expressive Gewalttaten und
deren Verhinderung geht. Gemeinsam mit dem Landesinstitut für Präfentives
Handeln im Saarland und mit dem Center for Learning Technology entwickelte I:P:Bm
die Internet Plattform KomPass, welches einen innovativen Ansatz zur Qualifizierung
schulicher Krisenteams darstellt. Das von Dr. Hoffmann und seinen KollegInnen
entwickelte Online Risikoeinschätzungsinstrument DyRiAS Schule ist das
international einzige, wissenschaftlich validierte Tool zur Bewertung des Risikos eines
auffälligen Schüler oder Ex-Schülers eine schwere Gewalttat in einer
Bildungseinrichtung zu begehen.
In dem Vortrag werden neue Entwicklungen im Bereich des schulischen
Bedrohungsmanagements vorgestellt. So hat beispielsweise bedrohliches Verhalten
in der virtuellen Welt stark zugenommen. Anhand einer Fallstudie wird hier auf
Risikodynamiken und deren Bewertung eingegangen. Weitere Themen sind die
systematische und wissenschaftlich fundierte Einschätzung von bedrohlichem
Verhalten von Schülern mit Hilfe der Warnverhalten Typologie und der DyRiAS
Instrumente. Im Sinne eines systematischen Bedrohungsmanagements wird noch
einmal die fachübergreifende Zusammenarbeit verschiedener Professionen und
Einrichtungen in der konkreten Fallarbeit herausgestellt. Dieses Thema hat durch die
Radikalisierung junger Menschen, auch durch social media, eine neue Aktualität
gewonnen, wie die jüngsten Anschläge in Paris auf dramatische Weise gezeigt
haben. Zum Abschluss erfolgt eine Darstellung der KomPass Internet Plattform – ein
innovativer Ansatz zur Qualifizierung schulischer Krisenteams.
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Polizeioberrat Carsten Höfler ist als Referent in der Zentralstelle des
Innenministeriums Baden-Württemberg für das Landespolizeipräsidium zuständig. Er
begleitet den Amtschef, sowie den Innenminister des Landes in den politisch
relevanten Angelegenheiten der Polizei. Herr Höfler absolvierte im Oktober 2010 das
Studium für den höheren Polizeivollzugsdienst und war im Anschluss Leiter des
Polizeireviers Lauffen (am Neckar), sowie – anlässlich der Polizeireform – Referent
im Projektstab des Innenministeriums.
Herr Höfler hat sich während seines Studiums an der Deutschen Hochschule der
Polizei intensiver mit dem Nachahmungseffekt von Amoktaten auseinandergesetzt.
Im Vortrag wird Herr Höfler die wesentlichen Ergebnisse seiner Masterarbeit
vorstellen. Die Arbeit beinhaltet eine wissenschaftliche Untersuchung, in der
systematisch das nachahmungsfördernde Wirkungspotenzial ausgewählter Medien
herausgearbeitet wurde. Die Untersuchung wendet sich drei zentralen Themen zu:
Sie befasst sich mit der Frage, inwieweit Journalisten und Pressesprecher der Polizei
Kenntnis über nachahmungsfördernde Einflussfaktoren haben. Sie zeigt auf, in
welcher
Form
nachahmungsfördernde
Risikofaktoren
in
polizeilichen
Pressemitteilungen und print- bzw. onlinebasierten Zeitungsartikeln enthalten sind.
Weiterhin werden Print- und Onlineberichterstattung im Hinblick auf
nachahmungsfördernde Einflussfaktoren verglichen.
Teilnehmer am Podiumsgespräch:
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Die Referenten des Vormittags
Dr. Hans-Peter Schmalzl, Zentraler Psychologischer Dienst der Bayer. Polizei
Erster
Polizeihauptkommissar
Arno
Helfrich,
Polizeipräsidium
München,
Kommissariat 105
Hans-Joachim Röthlein, Landeskoordinator KIBBS
(Kriseninterventions- und -bewältigungsteam bayerischer Schulpsychologinnen und
Schulpsychologen)
Polizeivizepräsident Michael Liegl, Polizeipräsidium Oberpfalz
Dr. med. Christian Rexroth, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und
Jugendpsychiatrie Regensburg
Moderation:
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Franz Bumeder, Bayerischer Rundfunk
Veranstaltungsort:
Donnerstag, 26. März 2015
Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege (FHVR)
Fachbereich Polizei, Studienort Sulzbach-Rosenberg
Franz-Josef-Strauß-Straße 1, 92237 Sulzbach-Rosenberg
Tel: (09661) 58-0
Anmeldung über Fibs unter: A463-0/15/4