bürobauten mit Trockenbau

Trockenbau
Verlagspostamt: 1010 Wien; Aufgabepostamt: 2700 Wiener Neustadt; P.b.b., 02Z032901M; Preis: 3,50 
Das Fachorgan für die Stuckateur- und Trockenausbau-Unternehmen
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Journal
Bürobauten
mit Trockenbau
Vergaberecht
Bestbieter soll
Baubranche
ankurbeln
Am Podium: Den
Letzten beiSSen
die Hunde
Im Gespräch:
DI Christoph Zechner
& DI Stefan Wecker
Dr. Stephan Heid setzt
sich mit der Plattform
„Faire Vergabe“ für
eine „Lex Bau“ ein
Eine hochkarätige
Expertenrunde dis­
kutierte ob Systeme
wirklich sicher machen
Mit der neuen
ÖBB-Konzernzentrale
wurde eine moderne
Arbeitswelt geschaffen
Und – was haben Sie verwendet?
Knauf empfiehlt Readyfix!
Systemkompetenz heißt für Knauf:
Knauf Spachtelmassen der neuen Generation
sind sehr verarbeitungsfreundlich und wirtschaftlich.
Mit dem Knauf Readyfix System setzen Sie Ihre Wand- und Deckenflächen
in nur vier einfachen Arbeitsschritten perfekt in Szene.
Knauf Kundenservice:
050 567 567
Editorial
Inhalt
Liebe Leserinnen
und Leser!
1 | 2015
Baurecht, das
unbekannte Wesen
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AKTUELL
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Interview: Architekturbüro Zechner & Zechner
Intimes Arbeiten im „Open Space“
Aufblühen statt ausbrennen
RA Dr. Stephan Heid: Wir wollen eine „Lex Bau“
Univ.-Prof. DI Dr. Andreas Kropik: Vergaberecht
Schallschutz: Labor mit allen Sinnen
Tipps vom Bausachverständigen
Den Letzten beißen die Hunde
VÖTB 2015 – „Dafür stehen wir“
RA Dr. Georg Karasek: Compliance Management
AUS DER PRAXIS
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Es werde Licht
Wohnen auf Zeit
Ort des Genusses
Vom Silo zum Ideenspeicher
Mobilität in der Architektur
Intelligente Akustik in altem Gemäuer
Eisiges Vergnügen auf 3.000 m
Sag Hallo zu BRUNO
Nostalgie im Waldviertel
Bürokomplex in Gold (Coverfoto)
MARKT UND MENSCHEN
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56
56
1 2015
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Trockenbau Journal
Menschen
Branchen-News und Produktinnovationen
Impressum und Offenelegung
Fotos: Martina Zimper, M.Posset/Knauf; Coverfoto: Walter Henisch
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Das Baurecht ist kein unbekanntes Wesen. Denn es ist
jedenfalls uns Trockenbauern bekannt, dass wir rechtlich letztlich das größere
Risiko tragen.
Wenn es so ist, dass Industrie und Handel verkaufen
und die Trockenbau-Fachfirmen einbauen, dann wäre
die Schlussfolgerung daraus, dass Industrie und Systemgeber entwickeln,
der Handel berät und der Trockenausbauer das
umsetzt, was Bauherrenvertreter und Planer vorgeben. Unsere Pflicht als Fachfirma ist das ordnungsgemäße Einbauen und die Hinweispflicht dann,
wenn etwas nicht dem Gesetz, der ÖNORM oder
den Systemherstellerrichtlinien entspricht.
Soweit die Theorie. Die Praxis zeigt oft etwas anderes.
Alle diese Vorgaben sollten für uns – die Trockenbaufachbetriebe – ordnungsgemäß aufbereitet sein,
bzw. wäre dem Fachbetrieb eine detaillierte
Planung und Leistungsbeschreibung vorzulegen.
So könnte vor Inangriffnahme des Bauvorhabens
eine system- und preisgerechte Kalkulation
und anschließend eine ordentliche Arbeit
durchgeführt werden.
Deshalb mein Appell an ALLE Verantwortlichen, die
den Trockenbauunternehmungen die entsprechenden Leistungen zum Systemeinbau zur Verfügung
stellen: Die Planer sollten alle Angaben und Details
schon VOR Baubeginn dem Trockenbauer vorlegen.
Die Industrien sollten den Handel so beliefern, dass
ungeprüfte Einzelkomponenten keinen Platz mehr
finden. Außerdem müssen sie die Vertriebspartner
und auch die Planer entsprechend schulen. Der
Handel sollte den Trockenbauern nur mehr systemgerechte Komponenten liefern (dürfen) und der Verarbeiter sollte die Systeme fachlich richtig einbauen.
Würde mehr Zeit in die Vorbereitung investiert,
ersparte es allen Beteiligten Geld und Unsicherheiten! Wenn auch nur eine „Komponente“ dieser Vorleistungen für den Trockenbauer auslässt, wird das
Recht wirklich zu einem unbekannten Wesen, was
wir ALLE vermeiden wollen.
Ihr Gregor Todt
Präsident VÖTB
Verband Österreichischer Stuckateurund Trockenausbauunternehmungen
[email protected]
KURZ NOTIERT
Glück gelingt selten allein
Rekord-BAU 2015
Die BAU, Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme, hat in
ihrer 50jährigen Geschichte erstmals die Schallmauer von 250.000 Besuchern durchbrochen. 72.000 Besucher davon kamen aus dem Ausland. In 17
Messehallen präsentierten 2015 Aussteller aus 42 Ländern ihre Produkte.
Die Messe fand von 19. Bis 24. Jänner statt. Die nächste BAU findet vom 16.
bis 21. Januar 2017 auf dem Gelände der Messe München statt.
Infos: www.bau-muenchen.com
Einreichen: BAU.GENIAL Preis 2015
Bereits zum zweiten Mal schreibt BAU.GENIAL
einen Architekturpreis aus.2015 holt BAU.GENIAL die
besten Projekte aus dem Bereich Bildungsbauten vor
den Vorhang. Die Einreichfrist endet am 30. 6. 2015.
Infos: http://baugenial.at/einreichung
Rigips Jubiläumstrophy
2015 in Wien
Foto: Baierl & Demmelhuber
Foto: Messe München GmbH
Ansturm.
Über 250.000
Besucherinnen
und Besucher aus
aller Welt besuchten die BAU in
München.
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Rigips sucht zum 10. Mal die besten
Trockenbauer Österreichs: Die Einreichfrist startet
am 16. 4. 2015 und endet am 16. 9. 2015!
Der feierliche Galaabend findet am 23. 10. 2015 statt.
Infos: www.rigips.com/trophy2015.html
Vom Schaffen individueller
Wohnräume bis zum Miteinander-Leben in einer selbstbestimmten und überschaubaren Gruppe reicht das Spektrum
gemeinschaftlichen Bauens und Wohnens. Beim sogenannten ‚CoHousing‘ bilden die BewohnerInnen ein Netzwerk von Haushalten
und leben in reger Beziehung mit ihren NachbarInnen. ORTE Architekturnetzwerk NÖ präsentiert dazu ausgewählte Beispiele und
analysiert die Motive und Austauschbeziehungen von Baugruppen.
ExpertInnen erklären die wichtigsten Schritte zu einem erfolg­
reichen Baugruppenprojekt und loten das Potential für
Co-Housing in NÖ aus.
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23./24 September 2015
Trockenbau Journal
1 2015
Aktuell
Architekturbüro Zechner & Zechner ZT im Gespräch
Abgefahrene
Arbeitswelt
Foto: Trockenbau-Journal/Helmut Pierer
Mit der neuen ÖBB
Konzernzentrale am
Hauptbahnhof haben
Dipl. Ing. Christoph
Zechner und Projektleiter
Dipl. Ing. Stefan Wecker
eine moderne Arbeits­welt geschaffen. Dem
Trockenbau-Journal
erzählten Sie außerdem,
wo für sie der Reiz
großer Infrastrukturprojekte liegt.
1 2015
Trockenbau Journal
Trockenbau-Journal: Schwerpunkt des
aktuellen Trockenbau-Journals sind Büro-
Meisterhaft.
Flexibilität,
Nachhaltigkeit und
die Einbindung in
den städtebau­
lichen Kontext
waren für Stephan
Wecker (links) und
Christoph Zechner
(rechts) beim
ÖBB Tower
entscheidend.
Nachhaltigkeitsaspekte sowie den Kostenrahmen einzuhalten.
bauten. Kürzlich haben Sie die ÖBB Konzernzentrale am Hauptbahnhof geplant.
TBJ: Wie sehr waren Sie hinsichtlich der
Mit welchen Herausforderungen waren Sie
Gestaltung unterschiedlicher Büroräume
bei diesem Projekt konfrontiert?
gefordert und welche Wünsche kamen hier
Christoph Zechner: Die erste große Hürde
von Bauherrnseite?
war, den EU-weiten Wettbewerb zu gewinnen.
Unser Vorteil war, dass wir uns mit dem Stadtraum gut auskennen. Ich habe schon in meiner
Diplomarbeit den Hauptbahnhof am jetzigen
Südbahnhof bearbeitet. Wir sind auch im
„Wiener Team“, der Planungsgruppe, die das
gesamte Areal gestaltet hat. Wesentliche Herausforderungen waren städtebaulicher Art und
die Schaffung attraktiver Freiräume.
Stefan Wecker: Ein wesentliches Thema war
auch die innere Organisation. Die ÖBB hatte
ein sehr umfangreiches Raumprogramm vorgegeben. Herausfordernd war es, das Gebäude
zu strukturieren, Funktionen anzuordnen und
Flexibilität umzusetzen. Wichtig waren auch
Zechner: Das Ziel war eine moderne Arbeits-
welt zu schaffen. Der Trend geht klar vom
Einzelbüro hin zum teamorientierten Arbeiten. Weniger als zehn Prozent sind Einzelbüros, der Schwerpunkt liegt auf Gruppenbüros
für vier bis acht Personen. Die flächeneffizienten Teambüros ermöglichten die Schaffung
von großzügigen Kommunikations- und
Rekreationsbereichen, die sehr wohnlich als
Lounges gestaltet wurden. Aber auch individuelle Rückzugsmöglichkeiten werden in sogenannten „Think Tanks“ angeboten
Wecker: Der Sinn dieser „Think Tanks“ ist es,
für Einzelpersonen einen Bereich zu schaffen,
wo man konzentriert arbeiten oder z.B. ➝
5
Augenweide. Trotz der auffallend geschwungenen Fassade konnten im Inneren flexible Büroräume,
ausgestattet mit Klimadecken, geschaffen werden. Infos: http://www.zechner.com/project.
php?lang=DE&id=oebb-zentrale und im Trockenbau-Journal 3/2014 (S. 40-43).
vertrauliche Gespräche führen kann. „Think
Tanks“ gibt es in jedem Geschoß als Kompensation für die Teamarbeitsplätze.
TBJ: Haben Sie hier auch auf Wünsche von
Mitarbeitern zurückgegriffen, die vorher
andere Strukturen gewohnt waren?
Zechner: Die Anforderungen kamen hauptsächlich vom Management. Gewisse Mitarbeitergruppen müssen sich sicher an die neue
Umwelt gewöhnen. Die bürointerne Kommunikation und damit die Entstehung von Firmenwissen anstelle von Einzelwissen funktionieren in Teambüros sicher besser.
Wecker: Umgekehrt muss man auch immer
Nachteile berücksichtigen, beispielsweise die
höhere Lärmbelastung. Die ÖBB hat intern
schon vor dem Wettbewerb einen Prozess mit
den Mitarbeitern initiiert, deren Ideen somit
auch in die Planung mit eingeflossen sind.
Zechner: Ein wichtiger Punkt ist auch, den
Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, ihre
Arbeitsplätze zu individualisieren.
TBJ: Wie flexibel ist denn die ÖBB Konzernzentrale gestaltet?
Wecker: Schon in der Planungs- und Bauzeit
haben wir gemerkt, dass es laufend Anpassungen gibt, da sich das Unternehmen verändert.
Von der Grundstruktur haben wir ein stringentes Fassadenraster und fast in jeder Achse
kann eine Trennwand aufgestellt werden.
Haustechnik, Beleuchtung, Heizung und
Kühlung reagieren darauf. In der Ausführungsphase haben wir sozusagen schon den
Testlauf gemacht und gesehen, dass das flexible Konzept funktioniert.
TBJ: Langlebige Strukturen zu schaffen,
ist eine Frage der Nachhaltigkeit. Wie sind
Sie sonst im Projekt mit dem Thema Nachhaltigkeit umgegangen?
6
Wecker: Im Planungsprozess gab es bereits
intensive Diskussionen. Wir haben eine Doppelfassade mit außenliegendem Sonnenschutz.
Gleichzeitig erfüllt die Gebäudehülle hohe
energetische Anforderungen. Dazu kommen
noch weitere Aspekte, beispielsweise Aufzüge
mit Energierückgewinnung, Großteils LEDBeleuchtung und vieles mehr.
TBJ: Wie funktioniert das Monitoring
momentan?
Zechner: Momentan braucht das Gebäude
noch Zeit, sich einzuregulieren. Von Anfang
an haben wir eine ÖGNI Gold Zertifizierung
angestrebt, die sich zurzeit im Abschluss befindet. Bei diesem Programm läuft ebenfalls ein
Monitoring-Programm.
anbringen müssen, die notwendigen Flächen
standen aber nur begrenzt zur Verfügung. Relativ früh haben wir uns daher für abgehängte
Akustik - Klimadecken entschieden, die bessere
raumakustische Eigenschaften haben.
Wecker: Als Klimadecke wurde ein System
aus Gipskartonplatten mit aufgelegten Heiz-/
Kühlelementen und perforierter Oberfläche
gewählt.
Wenn man nach Fertigstellung durch das
Gebäude geht, nimmt man die gute Raumakustik war, vor allem in den Teambüros. Wenn man
Preis und Verarbeitungsqualität betrachtet,
wurde aus unserer Sicht ein gutes System gewählt.
TBJ: Geht’s ohne Trockenbau gar nicht?
Zechner: Es geht schon, nur braucht es seitens
des Trockenbaus noch Forschungs- und Entwicklungstätigkeit. Aus Sicht des Raumklimas
ist es noch nicht praktikabel, nur Trockenbau
einzusetzen, weil die Speichermasse durch Verkleidungen reduziert wird. Von der Raumakustik und der Flexibilität ist er hingegen
unschlagbar.
Wecker: Bei den speziellen Platten hat sich in
letzter Zeit einiges getan, meiner Meinung
nach ist bei der Vorfertigung von Sonderformen jedoch noch Potential.
TBJ: Was würden Sie sich, abgesehen von
mehr Forschung und Entwicklung, noch
TBJ: In der ÖBB Zentrale wurden Klima-
von der Industrie- und Verarbeiterseite
decken montiert. Wie sind Sie darauf
wünschen?
gekommen?
Wecker: Von der Industrie gibt es eine gute
Zechner: Ursprünglich hatten wir eine Bau-
Beratung, auch schon in der frühen Planungsphase. Ein wesentliches Problem bei der Ausführung sind Sub-Sub Beauftragungen. Darunter leidet die Qualität der Verarbeitung
teilweise sehr und bei komplexen Themen
bzw. Konstruktionen fehlt dort oft das fachliche Know-how.
teilaktivierung ohne abgehängte Decken
geplant. Dann hat sich herausgestellt, dass wir
in den Teambüros durch viele schallharte Oberflächen die raumakustischen Anforderungen
von Norm und Arbeitsmedizin nicht erreichen
können. Wir hätten aufwändige Wandabsorber
Know-how.
Nationale und internationale Verkehrs- und
Infrastrukturprojekte
gehören zu den
Steckenpferden von
Christoph Zechner.
Trockenbau Journal
1 2015
Aktuell
Partnerschaft.
Die Einbindung aller
Beteiligten war für
Stephan Wecker,
Projektleiter des ÖBB
Towers, ein Teil des
Erfolgsrezepts.
TBJ: Wie ist Ihre Einstellung in der Debatte „Best- oder Billigstbieter“?
Zechner: Billigstbieterverfahren berücksichtigen
nur den Preis. Da uns die Qualität am Herzen
liegt, treten wir für das Bestbieterprinzip ein.
Wecker: Positiv ist, dass man hier auch fachliche Qualifikationen gesondert berücksichtigen könnte. Man muss natürlich auch genaue
Kriterien festlegen, wie man einen Bestbieter
definiert, sodass der Wettbewerb weiter aufrecht bleibt.
Zechner: Ich verstehe aber auch die Bedenken, schon in der Angebotsphase alle Subunternehmer nennen zu müssen. Hier lässt sich
jedoch ein sinnvoller Mittelweg finden.
TBJ: Verarbeiter wünschen sich bei der
Detailplanung mit einbezogen zu werden.
Individualverkehr und Bahn möglichst nahe
aneinander führen. Kurze, qualitätsvolle und
witterungsgeschützte Wege sowie attraktiver
Freiraum sind die größten Anforderungen an
multifunktionale Verkehrsknotenpunkte. Das
alles ist uns in Graz gut gelungen.
TBJ: Sie haben bereits internationale
Büro-Projekte in Warschau, Budapest
oder Moskau umgesetzt. Wie würden Sie
die Rolle des Trockenbaus im Vergleich zu
Wien einordnen?
Zechner: Vom Einsatz her ist es mit Österreich vergleichbar. Die Qualität leidet jedoch
manchmal, gerade bei Spezialanwendungen.
Oft ist man nur in der früheren Planungsphase involviert, daher ist das Resultat nicht
immer hundert Prozent befriedigend.
Irena Kalina Goudeva
Musikerin
Unterstützen Sie das?
Wecker: Bei der ÖBB Zentrale haben wir uns
TBJ: Gibt es ein Wunschprojekt, das sie
mit der Bauleitung und Ausführenden im
Sinne von value engineering zusammengesetzt.
Wenn Partnerschaftlichkeit, Gesprächsbereitschaft und Respekt vorhanden sind, führt dieses zu besseren Ergebnissen.
gerne umsetzen würden?
TBJ: Sind Verkehrs- und Infrastrukturprojekte ein Steckenpferd für Ihr Büro?
Fotos: Trockenbau-Journal/Helmut Pierer
Zechner: Das Thema hat mich immer schon
interessiert. Dazu kommt, dass die auf Referenzprojekten aufbauende Vergabepraxis notgedrungen zu einer Spezialisierung führt. Verkehr und Infrastruktur erfordern ein hohes
Fachwissen. Wir versuchen auch unser Knowhow im Ausland anzubringen.
Zechner: Zum Beispiel U-Bahn Stationen.
TBJ: An was arbeiten Sie momentan gerade?
Wecker: Ich bin noch mit der Nachbereitung
der ÖBB Zentrale beschäftigt und werde
anschließend wieder Studien und Wettbewerbe bearbeiten. Sehr positiv an der Arbeit finde
ich unsere projektbezogene Bürostruktur,
sodass die Möglichkeit besteht , ein Projekt
von der allerersten Phase bis zur Fertigstellung
zu begleiten. Dieses wirkt sich aus unserer
Sicht positiv auf den Projektinformationsfluss
und damit auch auf die Planungsqualität aus.
Mehr als nur Stein
Als Musikerin ist es oft schwer,
Beruf und Familie in Einklang zu
bringen. Dank des guten Schallschutzes unserer ROCKWOOL
Steinwolle-Dämmung kann ich
in Ruhe zu Hause proben, ohne
meine Familie zu stören –
und bin doch ganz nah bei ihr.
www.rockwool.at
TBJ: Was wollten Sie früher beruflich
TBJ: Für die Nahverkehrsdrehscheibe
machen?
Graz wurden Sie mit dem World Infra-
Zechner: Astronaut.
structure Award ausgezeichnet. Was ist
Wecker: Geologe oder Vulkanologe.
das besondere an diesem Projekt?
Zechner: Wir mussten Straßenbahnen, Busse,
1 2015
Trockenbau Journal
TBJ: Wir danken für das Gespräch! 7
Flexibel. Der Trockenbau ist ein
anpassungsfähiger Alleskönner.
Zukunftsmusik.
Die Arbeitswelt wird sich auch
in Zukunft weiter verändern.
Wandlungsfähigkeit und Flexibilität im Trockenbau
Intimes Arbeiten
im„Open Space“
Harmonie.
Rückzugsorte und
kommunikative Bereiche
wurden hier, in der
Wirtschaftskammer Tirol in
Innsbruck, harmonisch
umgesetzt.
Jede erfolgreiche Unternehmensstruktur beruht
vor allem auf motivierten und engagierten
MitarbeiterInnen. Die Arbeitsleistung und das
Ergebnis gehen dabei Hand in Hand mit einer
zeitgemäßen, flexiblen Bürogestaltung.
Arbeitswelt als „Open Space“
Die Entwicklung von sogenannten kombinierten Büroeinheiten zu
Teambüros bis hin zu „Open Office“-Strukturen war ein beinahe zwingender Schritt in der räumlichen Anpassung an die neue Arbeitswelt. Die
Herausforderung dieser sich „öffnenden“ Raumkonzepte liegt auf der
Hand: es ist die Zonierung des „Open Space“ in Teilbereiche für koope8
ratives Arbeiten, für Meetings und Besprechungen, für informellen Austausch, für Archive und Technikräume – und für Rückzugsbereiche.
Viele Möbelanbieter reagierten schon früh auf diese Entwicklung –
und der Trockenbau zeigte sich wie schon oft als anpassungsfähiger
Alleskönner und demonstriert seine Wandlungsfähigkeit in allen Bauteilen, sei es als Decke, Wand oder Möbelelement: mit freistehenden Raumteilern unterschiedlicher Höhen, mit organisch geschwungenen Formen,
Akustiksegeln und nicht zuletzt mit Raum-im-Raum-Lösungen gibt der
Trockenbau den PlanerInnen das Handwerkszeug, eine baubiologisch,
akustisch und optisch qualitätsvolle Arbeitsumgebung zu kreieren.
Neben der Einhaltung einer Vielzahl von Gesetzen und Verordnungen (OIB, Önormen, Arbeitsstättenverordnung, Arbeitnehmerschutz,
etc.), welche vor allem Fluchtwegszenarien, Tür- und Flurbreiten,
Belichtung, Frischluftzufuhr usw. regeln, geht es auch und besonders
darum, die Bedürfnisse einzelner zu erkennen und schlussendlich baulich ganzheitlich umzusetzen.
Trockenbau Journal
1 2015
Fotos: Thomas Ender
D
as traditionelle Bild einer Bürostruktur war und ist aufgrund
der stetigen gesellschaftlichen Veränderungen und des technischen Fortschrittes einem starken Wandel unterlegen. Ausgehend vom bis weit in die sechziger Jahre vorherrschenden klassischen
Zellenbüro entlang menschenleerer Flure erfolgte die Entwicklung zum
Großraumbüro, das jedoch schnell den Ruf der Legebatterie für Angestellte erntete. Konzentriertes Arbeiten bzw. der mindestens gleich wichtige soziale Kontakt und die Kommunikation unter KollegInnen waren
nur sehr eingeschränkt bis gar nicht möglich. Dabei ist es wichtig
sicherzustellen, dass nicht nur optisch ansprechende Bereiche geschaffen
werden, sondern auch die Parameter Akustik, Kommunikation, Konzentration, Ordnungssysteme, Belichtung, Farbe, Materialien, Oberflächen, Sitzen und Stehen sowie nicht zuletzt die Integration digitaler
Netzwerke und Medien miteinander harmonieren und funktionieren.
aktuell
Arbeitswelt als Zukunftslabor
Das Erkennen dieser Bedürfnisse ist die eigentliche Herausforderung.
Richtig umgesetzt können offene und flexible Strukturen die Leistungsfähigkeit und Motivation von MitarbeiterInnen nachhaltig stärken – und
dabei die Flächenkosten je Arbeitsplatz zusätzlich positiv beeinflussen.
Soziale und kommunikative Begegnungsqualitäten einer modernen
Büroarchitektur unterstützen Teamarbeit und Transparenz, wenn es bei
der Bürogestaltung nicht nur um Flächenverdichtung und kurzfristige
ökonomische Effekte geht. Ein gewisses Maß an Privatheit und ein
„Wohlfühlfaktor“ sind wesentlich für Erfolg und Misserfolg einer neustrukturierten Arbeitsumgebung.
Gerade dieses „Wohlfühlen“ liegt dem Trockenbau naturgemäß „im
Blut“: die Natürlichkeit der im Trockenbau vorherrschenden Baustoffe
übertragen sich auch auf den Nutzer. Die Eigenschaften des Baustoffes
Gips (die geringe Wärmeleitfähigkeit und die damit einhergehende
Oberflächenwärme, Geruchsneutralität, der mit der menschlichen Haut
vergleichbare PH-Wert) tragen zu Behaglichkeit und Wohlbefinden bei
(vgl. Trockenbau Journal 2/2010: „Saubere Sache“). Die mannigfaltige
Formensprache, welche im Trockenbau realisierbar ist, lässt den PlanerInnen freie Hand in der Umsetzung.
Arbeitswelt und Mensch
Die Arbeitswelten werden sich auch in Zukunft ändern – und der technologische Fortschritt schreitet dabei schneller voran als sich die Grundbedürfnisse des Menschen ändern. Die Wertschätzung des Einzelnen
sollte bei jeder Bürogestaltung im Vordergrund stehen und nicht vergessen werden, dass Offenheit, Transparenz, Kommunikation und
Zusammenarbeit zuerst in den Köpfen passiert – und nicht am Reißbrett. Der Trockenbau hat alle Möglichkeiten, umzusetzen, was die
zukünftigen Arbeitswelten baulich fordern – und mit seiner tausendjährigen Geschichte als Baustoff hat gerade der Gips einen besonderen
Stellenwert in der Umsetzung neuer Arbeitswelten mit dem Menschen
im Mittelpunkt.
A u to r e n
DI Thomas Ender
Studium in Innsbruck, angestellter Architekt
in Innsbruck, Forschungstätigkeit an der
Universität Innsbruck, Arbeitsbereich
Holzbau im Bereich nachhaltige und
energieeffiziente Bauweisen
Kontakt: [email protected]
D
I Georg Johannes
Wieland
Architekturstudium in Innsbruck und Lund
(Schweden); Lehrtätigkeit an der HTL Imst,
Forschungs- und Lehrtätigkeit an der
Universität Innsbruck, Arbeitsbereich
Holzbau im Bereich nachhaltige und
energieeffiziente Bauweisen
Kontakt: [email protected]
1 2015
Trockenbau Journal
BauProfi QUESTER
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9
aktuell
7 Schritte zum gesünderen Arbeitsplatz
Aufblühen statt
ausbrennen
Priorität.
Der Arbeitsplatz soll an den
Menschen angepasst werden,
nicht der Mensch an den Arbeitsplatz.
Immer mehr Menschen klagen über Belastungen am Arbeitsplatz.
Doch gesundes Arbeiten ist weit mehr als keine körperlichen
Beschwerden zu haben. Gesundheitsfördernde Maßnahmen sollten
daher besser heute als morgen angegangen werden.
I
m Vergleich zu einem Bauarbeiter leben
Büroarbeiter sicher. Doch auch sie leiden
unter chronischen Belastungen. In einer
aktuellen Erhebung der Statistik Austria gaben
acht von zehn befragten Erwerbstätigen an, am
Arbeitsplatz einem körperlichen und/oder psychischen Risikofaktor ausgesetzt zu sein. Eine
schlampige Sitzhaltung und Dauerstress rächen
sich früher oder später. Das Ergebnis: Burnout,
Rückenbeschwerden, Verspannungskopfschmerzen oder Gelenksbeschwerden, ganz zu schweigen von der fehlenden Bewegung, der langen
Bildschirmarbeitszeit und je nach Arbeitsplatz
dem Mangel an Frischluft und Sonnenlicht.
10
Umfassende Prävention
Im Bereich der Arbeitsmedizin wird zwischen
primärer, sekundärer und tertiärer Prävention
differenziert. Primäre Prävention bedeutet den
Arbeitsplatz so zu gestalten, dass Schadensfälle
verhindert werden. Hier wird zwischen Verhältnis- und Verhaltensprävention unterschieden. Erstens sollen somit der Schreibtisch, der
Stuhl oder die klimatischen Verhältnisse an
den Benutzer angepasst werden. Zweitens spielen psychosoziale Faktoren, die Arbeitsorganisation und das Verhalten im Betrieb eine entscheidende Rolle. Bei der sekundären Prävention geht es darum, Risikosituationen, bei-
Tipps für Arbeitgeber
Gesunde Mitarbeiter sind oft motivierter, leistungsfähiger und weniger fehleranfällig.
Zudem identifizieren sie sich besser mit ihrem
Arbeitgeber. Somit können schon kleine Investitionen in einen gesunden Büroarbeitsplatz
gewinnbringend sein. Folgende sieben Schritte
können helfen, gezielt Maßnahmen zu setzen.
1. Arbeitsprozesse anschauen: Die Entscheidungsträger sollten einen näheren Blick
auf die Mitarbeiter – und auf sich selbst – werfen. Kommt es oft zu längeren Krankenständen? Wo passieren häufig Fehler? Gibt es bei
manchen Stellen eine starke Fluktuation? All
diese Informationen können helfen, das
Gefährdungspotential der unterschiedlichen
Arbeitsprozesse zu ermitteln.
2. Gefährdungen ermitteln: In einem zweiten Schritt sollte herausgefunden werden, welche Belastungen bei den einzelnen Tätigkeitsfeldern konkret vorhanden sind. Wichtig ist
auch, die Ursache der Beschwerden zu definieren. Sind die Belastungen physischer, psychischer oder physikalischer Natur?
Trockenbau Journal
1 2015
Foto: shutterstock.com/StockLite
spielsweise durch die arbeitsmedizinische
Vorsorge, so früh wie möglich zu erkennen.
Eine große Herausforderung ist ebenfalls die
tertiäre Prävention. Vor dem Hintergrund der
Abschaffung der Invaliditätspension und dem
schrittweisen Anheben des Pensionsantrittsalters stehen Arbeitgeber vor zwei großen Herausforderungen. Das Arbeitsumfeld für die
Mitarbeiter muss so gesund wie möglich sein,
sodass Krankheiten erst gar nicht entstehen
und Menschen, die bereits krank waren, sollen
wieder in die Arbeit integriert werden.
aktuell
1 2015
Trockenbau Journal
Mini- QUIZ
Testen Sie Ihr Wissen!
1. Was bedeutet ergonomische Arbeitsgestaltung?
 A. d
en Arbeitsplatz so anzuordnen, dass keine Wege
zurückgelegt werden müssen
 B. e
ffizientes und fehlerfreies Arbeiten sicherzustellen und die
Menschen vor Gesundheitsschäden auch bei langfristiger
Ausübung einer Tätigkeit zu schützen
2. Wie lange darf laut § 10 der Bildschirmarbeitsverordnung
ununterbrochen am Bildschirm gearbeitet werden?
 A. Nach 50 Minuten Bildschirmarbeit eine Pause oder ein
Tätigkeitswechsel von 10 Minuten
 B. E
s ist keine Regelung vorgeschrieben
3. Was ist bei der Beleuchtung von Arbeitsräumen zu beachten?
 A. Flimmern, Blenden und große Helligkeitsunterschiede
vermeiden
 B. D
ie Beleuchtung muss energiesparend sein
4. Welchen Teil der Wirbelsäule sollen Arbeitssitze stützen?
 A. Halswirbelsäule
 B. L
endenwirbelsäule
Auflösung: 1B, 2A, 3A, 4B
3. Gefährdungen beurteilen: Gibt es einen
Einblick in die einzelnen Probleme, sollten die
Verantwortlichen festlegen, für wie groß und
dringlich sie diese Gefährdungen halten. Hierfür empfiehlt sich auch die rechtliche Lage zu
berücksichtigen.
4. Schutzmaßnahmen festlegen: Nun sollten konkrete Maßnahmen festgelegt werden,
wie das Arbeitsumfeld gesünder gestaltet
werden kann. Arbeitgeber sollten sich auch
nicht scheuen Beratungen von Arbeitsmedizinern, Ämtern oder Fachleuten in Anspruch
zu nehmen, um treffsichere Maßnahmen zu
erzielen.
5. Maßnahmen durchführen: In diesem
Schritt werden die Maßnahmen ähnlich wie
im Projektmanagement abgearbeitet. Entscheidend wie bei jedem Projekt ist es, Verbindlichkeiten festzulegen: Wer macht was
wann?
6. Maßnahmen überprüfen: Wichtig ist
ebenso eine Kontrolle der durchgeführten
Maßnahmen. Hier empfiehlt sich auch, das
Gespräch mit den Mitarbeitern zu suchen.
7. Prozesse stets adaptieren: Gesunder
Arbeitsplatz heißt Prävention!
11
aktuell
Interview mit Rechtsanwalt Dr. Stephan Heid, Plattform „Faire Vergabe“
Wir wollen
eine „Lex Bau“
Qualität.
Qualifikation des Schlüssel­
personals, Lehrlingsbeschäftigung
oder Beschäftigung von Personen
über 50 Jahren, sind für Heid
denkbare Qualitätskriterien.
Ruinöser Preiswettkampf,
sinkende Lehrlingszahlen und
Lohndumping – die Baubranche
steht vor großen Problemen.
Dr. Stephan Heid setzt sich mit der
Plattform „Faire Vergabe“ für eine
„Lex Bau“ ein. Wie durch das
Bestbieter­prinzip die Baubranche
ange­kurbelt werden kann, erklärte
er dem Trockenbau-Journal.
Trockenbau-Journal: Sie vertreten die
Plattform „Faire Vergabe“. Was sind die
wichtigsten Anliegen?
Heid: Die Plattform hat sich im Frühjahr als
Sozialpartnerinitiative formiert. Mit an Bord
sind die entsprechenden Fachverbände, Innungen und Gewerkschaften. Die Initiative hat
sich aus einer Drucksituation heraus gebildet.
Verstöße gegen Lohn- und Sozialdumping,
sinkende Beschäftigungszahlen, der ruinöse
Preiswettkampf und sinkende Lehrlingszahlen
sind Alarmzeichen. Die Initiative will zu fairen
Preisen kommen und die Beschäftigung fördern. Im Frühjahr habe ich einen Vortrag beim
Tiroler Bautag zum Thema „Best- statt Billigstbieter“ gehalten. Nationalratsabgeordneter
Josef Muchitsch hat mich dort gefragt, ob ich
die Initiative unterstützen will.
auffallend große Preisunterschiede zustande
kommen, sollte man sich zuerst die Bestellqualität des Auftraggebers ansehen. Einer der häufigsten Gründe sind schlechte Ausschreibungsunterlagen. Je besser die Ausschreibung gestaltet ist, desto schwieriger ist es für Unternehmen auch zu spekulieren. Ein weiterer Grund
ist, dass es auch unter den seriösen Anbietern
einen ruinösen Preiswettkampf gibt.
TBJ: Auch der VÖTB unterstützt die „Faire
TBJ: Wenn ein Sub-Unternehmer wechselt, bedeutet das dann auch, dass neu
rolliert wird?
Heid: Ein gänzlicher Ausschluss der Sub-
Unternehmer wäre rechtlich nicht möglich,
daher muss man Anzeige- und Prüfpflichten
nach Vertragsabschluss vorschreiben, sodass
derselbe Status, der vor Vertragsabschluss
gegolten hat, auch nachher gilt. Das betrifft
sowohl die gewerksweise Ausschreibung als
auch Teil-GUs und GUs.
Vergabe“. Wie funktioniert die Kooperation?
keit nach dem Billigstbietersystem auszuschreiben. Wie ist es aus Ihrer Sicht möglich, dass bei gleicher Qualität oftmals so
hohe Preisunterschiede vorkommen?
Heid: Derzeit herrscht im Baubereich fast zu
100 Prozent das Billigstbieterprinzip. Dort, wo
12
Heid: Die Stoßrichtung ist eine gemeinsame,
nämlich, dass Auswüchse in den Kettenbeauftragungen verhindert werden bzw. der SubSub-Bereich rechtlich unterbunden werden
soll. Schon bei der Sub-Ebene sollen alle
Unternehmer genannt und geprüft werden.
Hier ziehen wir am selben Strang.
TBJ: Ist das Schweizer Vergabemodell der
vertieften Angebotsprüfung noch ein
Thema?
Heid: Bei Überschreiten einer vorweg definierten Bandbreite vom Mittelwert wird in der
Schweiz zwingend ausgeschieden. Das geht
nach Europarecht nicht. Die einschlägige
Trockenbau Journal
1 2015
Fotos: Trockenbau-Journal
TBJ: Es besteht nach wie vor die Möglich-
aktuell
Rechtsprechung des EuGH lässt aber eine
Bandbreite mit verpflichteter Prüfpflicht zu.
Diese Prüfung müsste insofern ergebnisoffen
durchgeführt werden, es gibt daher keinen
Ausscheidensautomatismus nur wegen des
Überschreitens der Bandbreite wie in der
Schweiz. Im Österreichkatalog, der Grundlage
für die Parlamentsenquete im November 2014
war, haben wir eine Bandbreite von 20 Prozent
vom Mittelwert vorgeschlagen. Ein ganz aktueller Vorschlag, der sowohl von Sozialpartnern
als auch Auftraggebern unterstützt wird, ist
deutlich einfacher: Der Erstgereihte ist zwingend vertieft zu prüfen. Wenn der Erstgereihte
durchfällt, rückt der Zweite nach und muss
vertieft geprüft werden und so weiter.
TBJ: Wo sehen Sie die Problematik der
standardisierten Leistungsbeschreibung
in der Vergabe? Dient diese "nur" zur Ausrede, um den Billigstbieter zu bevorzugen?
Heid: Ich unterstützte die österreichische Tra-
dition der standardisierten Leistungsbeschreibung. Es bringt den Auftraggebern Bestellqualität und den Unternehmern Sicherheit. Das
Problem liegt bei den Anwendern in der Praxis, die unter Vorschub der standardisierten
Leistungsbeschreibung meinen, sie könnten
sich aus dem Bestbieterprinzip stehlen. Paragraph 79 Absatz 3 Bundesvergabegesetz statuiert die Vergabe nach dem Bestbieterprinzip im
Oberschwellenbereich, es sei denn es kann
über eine Qualitätsstandardisierung, z.B. über
die standardisierte Leistungsbeschreibung, der
zent gewichtet werden und das ist zumeist die
Verlängerung der Gewährleistungspflicht. Das
ist Etikettenschwindel.
TBJ: Welche Kriterien sind für sie denkbar?
Heid: Ich denke an die Qualifikation des
Schlüsselpersonals, die Berücksichtigung von
Facharbeitern, Lehrlingsbeschäftigung oder
Beschäftigung von Personen über 50 Jahren.
All das lässt sich durch Bestbieterkriterien am
sinnvollsten integrieren.
TBJ: Wenn nun verschiedene Kriterien
nachgewiesen werden müssen, wie sieht
es bei Referenzprojekten Ihrer Meinung
Vorschlag. Schon bei der Sub-Ebene
sollen künftig alle Unternehmer genannt
und geprüft werden.
nach aus? Junge Unternehmen können
Angebotsinhalt soweit gleich gestaltet werden,
dass nur mehr der Preis entscheidend ist. In
der Praxis wurde die Ausnahme zur Regel
gemacht, sodass 99,9 Prozent der Auftraggeber
selbst bei Einsatz von vielen Z-Positionen ein
reines Billigstbieterprinzip fahren oder ein
Prinzip, bei dem Bestbieter mit max. drei Pro-
über Arbeitsgemeinschaften einen Stock von
Referenzen aufzubauen, der dann bewertet
werden kann. Bei den Referenzen liegt es bei
den Auftraggebern, die Ausschreibung so zu
gestalten, dass sie eine Aussagekraft für das
jeweilige Projekt haben, ohne überspannt zu
werden.
➝
I n fo
Faire Vergaben sichern
Arbeitsplätze
„Faire Vergaben sichern Arbeitsplätze“ ist eine Sozialpartner-Initiative von drei Fachgewerkschaften, zwölf
Bundesinnungen und zwei Fachverbänden. Die Initiative
hat einen 6-Punkte-Forderungskatalog erarbeitet. Gefordert wird unter anderem eine Adaptierung des Vergaberechtes sowie eine Novellierung des Lohn- und Sozialdumping-Bekämpfungsgesetzes. Durch eine neue EUVergaberichtlinie ergeben sich neue Chancen, nach sozialen, umweltbezogenen und nachhaltigen Aspekten auszuschreiben. Alle Möglichkeiten, regionale Arbeitsplätze
zu sichern, müssen genutzt werden.
Weitere Infos: www.faire-vergaben.at und
www.heid-schiefer.at
1 2015
Trockenbau Journal






diese vielleicht gar nicht vorweisen.
Heid: Junge Unternehmen sind aufgerufen
Aktuell
TBJ: Wird es seitens der Plattform „Faire
Vergabe“ Empfehlungen geben?
Heid: Konkrete Vorgaben für die Gestaltung
der Ausschreibung sind nicht Aufgabe des
Gesetzgebers. Die Plattform wird ihre Forderungen aber mit Praxisbeispielen und Mustertexten für Ausschreibung und Vertrag ergänzen
und hat dies zum Teil im Österreichkatalog
bereits getan.
Wir drängen auf ein Gesetz, das noch im
zweiten Quartal 2015 in Kraft tritt. Hier sind
wir in Gesprächen mit dem Bundeskanzleramt. Wir wollen eine „Lex Bau“, also gesetzliche Änderungen vor allem für den Baubereich
und dadurch die Bauwirtschaft ankurbeln.
TBJ: Kritiker halten das Bestbieterprinzip
für zu komplex. Was entgegen Sie?
Heid: Zuschlagskriterien müssen branchen-
spezifisch gestaltet werden. Bei der Vergabe
von Planerleistungen z.B. wird tagtäglich nach
dem Bestbieterprinzip ausgeschrieben und alle,
Auftraggeber wie Bieter, schaffen es. Gerade
aber die vorhin geschilderten Problematiken,
wie Preiskampf oder sinkende Lehrlingszahlen,
sprechen doch dafür, dass wir auch im Bau
Anreize für Unternehmen schaffen, die zum
Beispiel noch Lehrlinge ausbilden oder ihre
Mitarbeiter besonders schulen.
Fair. Stephan Haid unterstützt die Plattform „Faire Vergabe“,
die sich für die Zukunft der Baubranche stark macht.
Infoveranstaltungen und Hotlines einzurichten, was ja auch gemacht wird. Das Einrichten
von Bestbietersystemen wird anfangs für Fragen sorgen, doch werden sich diese Prozesse
für alle Beteiligten einspielen.
Heid: Das große Problem ist, dass wir keine
Exekution im Ausland führen können, da es
im Arbeits- und Sozialrecht keine Rechtshilfeabkommen gibt. Das wird sich mit der EUDurchsetzungsrichtlinie (2014/67/EU) Mitte
nächsten Jahres ändern.
TBJ: Eine Novellierung des Lohn- und
Sozialdumping-Bekämpfungsgesetzes
TBJ: Welche Vorschläge hätten Sie, um
dem Problem der Gründung von Scheinfirmen wirklich entgegenzuwirken?
Das Einrichten von Bestbietersystemen
wird anfangs für Fragen sorgen, doch
werden sich diese Prozesse für alle
Beteiligten einspielen.
Dr. Stephan Heid
vor allem im Trockenbau eines der größten
Probleme, wobei die gesetzlichen Maßnahmen
grundsätzlich vorhanden sind. Vorhandene
Instrumente müssen aber effizienter eingesetzt
werden, durch eine bessere Koordination zwischen den Behörden und einer Verkürzung der
Verfahrensdauer.
wurde mit Jänner 2015 durchgeführt. Was
prinzip kritisieren würden?
waren für Sie die wichtigsten Eckpunkte? TBJ: Was sind die nächsten Schritte für die
Heid: Ich würde es dann kritisieren, wenn wir
Heid: Eine maßgebliche Erweiterung des Prüf-
Plattform „Faire Vergabe“?
es nicht schaffen, es mit sinnvollen Inhalten zu
füllen und in einem Jahr wieder zusammensitzen und sich nichts geändert hat.
umfangs ist erfolgt. Prüfungsgegenstand ist nicht
mehr nur der Grundlohn, sondern auch Zulagen, Zuschläge und Sonderzahlungen. Die zweite wesentliche Änderung ist, dass Strafen bei
Vorsatz und grober Fahrlässigkeit maßgeblich
verschärft wurden, jedoch aber Fälle leichter
Fahrlässigkeit aus der Bestrafung ausgenommen
wurden, sofern der Fehlbetrag nachbezahlt wird.
Heid: Ich rechne wie gesagt mit einer Geset-
TBJ: Könnten die Komplexität eines Bestbieterprinzips oder auch die elektronische
Vergabe kleine Unternehmen überfordern?
Heid: Die Rückmeldungen zur elektronischen
Vergabe sind vor allem seitens KMUs hervorragend. Transaktionskosten können dadurch
deutlich reduziert werden. Es liegt jedoch auch
an den Vertretern der Wirtschaftskammer,
14
TBJ: Vor allem ausländische Firmen verstoßen immer wieder gegen das Lohn-
zesvorlage des Bundeskanzleramtes. Bei einer
Änderung des Bundesvergabegesetzes braucht
es die Zustimmung aller Bundesländer. Hier
gibt es einen kleinen Ausschuss besetzt von
Wien, Niederösterreich und Vorarlberg. Der
Gesetzesentwurf wird anschließend in die
Begutachtung gehen, doch ich bin positiv, dass
wir im ersten, spätestens aber im zweiten
Quartal 2015 im Bundesgesetzblatt noch
etwas lesen werden.
dumpinggesetz. Zeigen Anzeigen überhaupt Wirkung?
TBJ: Wir danken für das Gespräch!
Trockenbau Journal
1 2015
Foto: Trockenbau-Journal
TBJ: Gibt es etwas, das Sie am Bestbieter-
Heid: Das Thema der Scheinselbständigen ist
fermacell Firepanel A1
Stützenbekleidung
Um auch im Brandfall die statische Sicherheit eines
Gebäudes zu gewährleisten, müssen Stützen vor zu hohen
Temperaturen geschützt werden.
Gerade im Innenbereich lassen sich mit der gips­
gebundenen Brandschutzplatte fermacell Firepanel A1
Brandschutzbekleidungen mit Feuerwiderstandsklassen
R 15 bis R 120 ausführen – zur Erfüllung der Brandschutz­
anforderungen.
Bauteil
Brandschutz
(ABZ/ETB in Arbeit)
n R 15 bis R 120
(EN 13381­4:2013)
Klassifizierung
(CR: PK2-16-14-001-A-0)
n R 15 bis R 120
Beplankung
n 12,5 oder 15 mm
fermacell Firepanel A1
(ein­ oder mehrlagige
Beplankung)
Je nach Feuerwiderstandsdauer werden hierzu
Plattenbekleidungen ohne direkte Befestigung auf
Stahl stützen montiert. Die Bekleidung mit der fermacell
Firepanel A1 eignet sich vor allem in trockenen, nicht
dauerhaft feuchtebeanspruchten Räumlichkeiten und
entspricht der Baustoffklasse A1 (nichtbrennbar).
fermacell Firepanel A1 Stützenbekleidung
R 30 bis R 120, vierseitig
fermacell Firepanel A1
Stützenbekleidung
Die Platte für sicheren Schutz in Gebäuden im Brandfall
Bekleidungsdicken nach Verhältnis U/A
Feuer­
widerstands­
klassen
Plattendicke in mm
12,5
2 × 12,5
(25 mm)
15+12,5
15+15
(27,5 mm) (30 mm)
3 × 12,5
(37,5 mm)
R 30
≤ 365
≤ 372
≤ 372
≤ 372
≤ 372
R 60
≤ 50
≤ 270
≤ 372
≤ 372
≤ 372
R 90
–
–
≤ 80
≤ 200
≤ 372
R 120
–
–
–
–
≤ 372
Weitere Informationen finden Sie unter: www.fermacell.at
Top-Vorteile für die Stützenbekleidung
mit fermacell Firepanel A1
n Realisierung der Feuerwiderstandsklassifizierung bis R 120
n Leichte Verarbeitung, bekannt aus dem Trockenbau
n Typische Oberfl ächen­Nutzungseigenschaften
n Für Büro­ und Verwaltungsgebäude, Krankenhäuser,
Schulen oder Bibliotheken
www.fermacell.at
fermacell® ist eine eingetragene Marke
und ein Unternehmen der XELLA­Gruppe.
aktuell
Vergaberecht
Bestbieterkriterien –
der Weg zu einer
fairen Vergabe?
Die Themen rund um faire Vergabe (faire-vergaben.at) vermitteln viele Botschaften. Eine lautet:
Faire Vergaben sichern Arbeitsplätze! Einige Vorschläge, wie Bestbieter statt Billigstbieter - ohne Ausnahme,
tangieren das Vergaberecht. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Andreas Kropik über Spielregeln in der Vergabe.
Sinn und Unsinn
Wenn das Bestbieterprinzip bei Bauleistungen
eine sinnvolle Rolle spielen soll, muss die Leistungsbeschreibung Lücken offen lassen. Das
erfordert einen planenden Bieter. Dieser macht
Vorschläge, die im Rahmen des vorgegebenen
Bestbietersystems bewertet werden. Ein qualita-
tiv hochwertiges Füllen der Lücken löst höhere
Kosten aus. Der zwangsläufig höhere Angebotspreis relativiert sich, und das Bestbieterprinzip
kann auch ein teureres Angebot zum Sieger
küren. Ein dermaßen generierter höherer Preis
führt per se nicht aus der Sackgasse eines ruinösen Wettbewerbs, verhindert keine Spekulation
und sichert auch keine Arbeitsplätze. Die volkswirtschaftliche Konsequenz solch einer wirtschaftspolitischen Maßnahme ist nicht absehbar. Es ist Nonsens, den Bietern einen hohen
Aufwand für die Angebotslegung zu überbürden. Ausarbeitungen, Vorschläge, Planungen,
verursachen einen Aufwand, der für alle, bis auf
den Zuschlagsempfänger, einen frustrierten
Aufwand darstellt. Solch ein System führt zum
Generalunternehmer und schließt manche
Marktteilnehmer von vornherein aus.
Die in der umzusetzenden EU-Vergaberichtlinie genannten Kriterien wie Qualität, Ästhetik, Zweckmäßigkeit, Design für Alle, soziale,
umweltbezogene und innovative Eigenschaften, Organisation, Qualifikation und Erfahrung des Personals udgl sind zwar beeindru-
A u to r
Univ.-Prof. DI Dr. Andreas Kropik
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Andreas Kropik lehrt am Institut für interdisziplinäres Bauprozessmanagement der Technischen Universität Wien Bauwirtschaft und Baumanagement und ist Geschäftsführer eines Beratungsunternehmens (www.bw-b.at). Dieses befasst sich mit Spezialfragen
der Bauwirtschaft, wie zB Nachtragsmanagement, Vergabewesen, Kalkulation udgl. Andreas Kropik ist Autor zahlreicher Bücher und Fachartikel.
16
ckende Schlagworte, sie im Vergabeverfahren
umzusetzen, sodass dieses fair, transparent,
rasch und friktionsfrei ablaufen kann, ist eine
in der Praxis nur schwer lösbare Aufgabe. Das
wer teurer ist, lässt sich leicht messen, bei der
Organisation, Qualifikation oder Erfahrung
zeigen sich messtechnische Probleme.
Was ist fair?
Wie kann nun faire Vergabe, die jeder Unternehmer erwarten kann, umgesetzt werden?
Dazu ist notwendig (1) ein verständliches,
praktikables und legistisch sauber formuliertes
Vergaberecht und darauf aufbauend (2) die
Festlegung von sinnvollen Eignungskriterien,
(3) eine qualitätsvolle und auch mutige Angebotsprüfung, (4) rasche Entscheidungen von
den Kontrollbehörden, (5) die Überwachung
der Ausführung auf Einhaltung gesetzlicher
Bestimmungen und (6) den Mut und das
rechtliche Umfeld dazu, Unternehmer, die sich
nicht an die Spielregeln halten, wirkungsvoll
zu sanktionieren.
Vor allem auf die Einhaltung der Spielregeln
während der Ausführung ist zu achten. Alle
Maßnahmen im Vergaberecht würden sich ins
Gegenteil verkehren, wenn die faire Vergabe das
Preisniveau steigen lässt, die Einhaltung von
Standards während der Bauabwicklung nicht
überprüft und bei Fehlentwicklungen nicht einschneidende Sanktionen gesetzt werden.
Daher: Bestbieterkriterien sind nicht das Allheilmittel um wirtschafts- und sozialpolitische
Probleme zu lösen. Alle Ansätze müssen wohl
überlegt gestaltet werden, um nicht blindlings
in eine Sackgasse zu laufen.
Trockenbau Journal
1 2015
Fotos: privat, fotolia.com/Coloures-pic
D
as Bestbieterprinzip stellt den
Zuschlag auf das technisch und wirtschaftlich günstigste Angebot gemäß
festgelegten Zuschlagskriterien (ZK) dar. Es ist
bei nicht vergleichbaren Leistungen jedenfalls
anzuwenden. Den ZK kommt die Aufgabe zu,
Unterschiede auszugleichen. Bei Bauleistungen wird in der Regel, von der echten funktionalen Leistungsbeschreibung mit Totalunternehmervertrag abgesehen, das Produkt vom
Besteller im Detail beschrieben. Alle Bieter
bieten technisch und wirtschaftlich das Gleiche an. Weil technisch und wirtschaftlich
unmittelbar Vergleichbares zu leisten ist, erübrigt sich eine vergleichbar machen. Das Unterscheidungsmerkmal ist der Preis.
aktuell
Schallschutz
Labor mit
allen Sinnen
In enger Zusammenarbeit der traditionsreichen Katholischen Universität
Leuven in Belgien entwickelt die Versuchsanstalt am Technologischen
Gewerbemuseum TGM seit einiger Zeit Versuchsmethoden, die es ermöglichen sollen, die subjektive Bedeutung der unterschiedlichen Schalldämmcharakteristika von Bauteilen sowie das Erleben des Schallschutzes
in Wohnungen realitätsgerecht erfassen und beschreiben zu können.
S
eit kurzem gibt es nun am TGM in der
Versuchsanstalt für Akustik und Bauphysik ein neues Labor, in dem das
subjektive Erleben der Schalldämm- bzw.
Schallschutzqualität in sehr realitätsnaher Wohnumgebung, bei gleichzeitigem Erfüllen der
sehr hohen versuchstechnischen Ansprüche,
untersucht und geprüft werden kann. Das
Labor erlaubt nicht nur Hörerlebnisversuche an
sich, sondern ist so konzipiert, dass auch die
gegenseitige Beeinflussung des Erlebens von
Schallereignissen und architektonisch bedingten Gegebenheiten wie z.B. Art der Räume und
deren Einrichtung, Farbgebung des Raumes
sowie der Beleuchtungssituation in Wechselwirkung erfasst werden kann. Studien zeigen, dass
die Rahmenbedingungen die Stimmung und
das Erleben der vorgefundenen akustischen
Atmosphäre signifikant beeinflussen können
(z.B. kann die Farbgebung der Büroeinrichtung
die Einschätzung der gegebenen Bürolärmsituation beeinflussen). So kann auch im SchallWahrnehmungslabor des TGM die Leistungsfähigkeit von Personen in Büroraumumgebungen bei entsprechender „Lärmsituation“ und
18
Benachteiligung des
Trockenbaus befürchtet
Anstoß zur Entwicklung und Einrichtung eines
derartigen Labors war und ist die andauernde
Diskussion über die Entwicklung eines neuen
Schalldämmkennwertsystems, einer europaweiten Neugestaltung der Schallschutzanforderungen und die zu befürchtende damit einhergehende Benachteiligung des Trockenbaus (aber
auch des Holz- und Holzrahmenbaus) durch
den besonderen Fokus auf den bisher vernachlässigten tiefen Frequenzbereich, da eingehende
Untersuchungen zu dem Thema in Zusam-
menhang mit der Leichtbauweise bisher nicht
durchgeführt wurden. Es ist bekannt und in
der jüngeren Vergangenheit oft auch im Trockenbaujournal betont worden, dass die Schalldämmcharakteristik der Trockenbausysteme in
schallschutztechnischer Hinsicht aufgrund der
Bauweise durch andere Problemstellungen als
für den als traditionell geltenden Massivbau
bestimmt wird. Schwächen und Stärken der
Bauweisen liegen im Frequenzverlauf jeweils
unterschiedlich verteilt. Für gleiche Schalldämm- oder Schallschutz-Einzahlangaben können daher in die Wohnung übertragene Schallereignisse (z.B. Wohngeräusche des Nachbarn
oder Verkehrsgeräusche von außen) in unterschiedlicher Qualität wahrgenommen werden.
Untersuchungen zeigen, dass es problematisch
sein kann, wenn traditionelle Herangehensweisen ohne eingehende Studien einfach auf den
erweiterten, in akustischer und wahrneh-
NEU.
Am TGM gibt es
ein Labor, in dem
das subjektive
Erleben der
Schalldämm- bzw.
Schallschutz­
qualität untersucht
und geprüft
werden kann.
Fotos: TGM, Rigips/Gregor Haas
Farbenpracht. Durch ein buntes
„Ergebnisdiagramm“, das über den Kunstkopf
projiziert wurde, stellt sich dieser farbig dar.
Raumgestaltung mit maßgeschneiderten Experimenten beforscht werden. Der „Labor“-Raum
kann grundsätzlich sehr flexibel für eine breite
Palette von Situationen und Versuchsthemen
mit dem Fokus auf die Wechselwirkung von
Wahrnehmung und Verhalten gestaltet werden.
Trockenbau Journal
1 2015
KELLERDECKENDÄMMPLATTE P
mungstechnischer Hinsicht problembeladenen
Frequenzbereich unter 100 Hz angewendet
werden.
Geräusche.
Der „Kunstkopf“
dient für binaurale
Aufnahmen. Diese
sind in weiterer
Folge die Grundlage
für die akustischen
Ergebnisse, die dem
Probanden in der
Versuchssituation
vorgespielt werden.
Systemhersteller und
Planer unterstützen
Zukünftige Beschreibungsmöglichkeiten des
Schallschutzes und der zugehörigen Anforderungen müssen unbedingt die von den Bewohnern erlebte Schallschutzqualität widerspiegeln.
Dieser Themenbereich weist noch erheblichen
Forschungsbedarf auf. Mit den Versuchen im
Wahrnehmungslabor des TGM
soll dieses Manko aufgezeigt und
Der Labor-Raum
eine Grundlage zur Anregung von
kann grundsätzlich
Kennwertmodifikationen geboten
sehr flexibel für
werden. Darüber hinaus sollen
die Untersuchungen zu Erkennteine breite Palette
nissen und Kenngrößen führen,
von Situationen und
die es für Systemhersteller und
Versuchsthemen
Planern vereinfachen, die tatsächgestaltet
werden.
liche wahrnehmungstechnische
Ing. Mag. Herbert Müllner
Güte des Schallschutzes zu erfassen und für ihre spezifischen Aufgaben (z.B. Entwicklung von entsprechenden
Systemen, Erarbeiten von Umsetzungsmöglichkeiten am Bau) anwenden zu können.
Safe the date: Schulungsreihe am TGM
„Schallschutz begreifen - Grundkurs“
23. April 2015, 09:00 - 17:00 Uhr
28. Mai 2015, 09:00 -17:00 Uhr
A u to r
Wärme- und Schallschutz von Decken
in Kellern und Abstellräumen
Die Kellerdecken-Dämmplatte P aus Glaswolle ist zur Verbesserung des Wärme- und
Schallschutzes von Decken in Kellern und
Abstellräumen hervorragend geeignet. Die
Dämmplatte wird an die Unterseite der
Decke geklebt und kann mit Textilglasgittergewebe und Armierungsspachtel
beschichtet werden.
Ing. Mag. Herbert Müllner
Leiter der Versuchsanstalt für Akustik
und Bauphysik am Technologischen
Gewerbemuseum (TGM)
1 2015
Trockenbau Journal
www.isover.at
Tipps vom Bausachverständigen
Bauschadensregelung
im Werkvertrag (Teil 2)*
In praktisch allen Vorbemerkungen und Vertragsbedingungen finden sich Bedingungen zur Regelung
„wer dann zahlt“, wenn auf der Baustelle Schäden passieren deren Verursacher nicht zweifelsfrei
festgestellt werden können. Der Bauexperte Ing. Hans Reiter widmet sich auch in seinem zweiten Teil
diesem wichtigen Thema *
„Bauschadensregelung nach ÖNORM
B2110 Punkt 12.4 (immer unter der Vor­
aussetzung, dass diese ÖNORM auch
vereinbart ist)
Der Text in der ÖNORM B2110 ist sehr
umfassend und beschreibt Schäden nicht nur
bei Neubau-Baustellen, sondern auch Schäden
an bestehenden Bauteilen, also zum Beispiel
im Altbau.
dem, wenn diese nicht binnen 14 Tagen vom
AG (der ÖBA) widersprochen wurde (vereinfacht dargestellt).
Immer wieder kommt der Trockenbauer auf
Baustellen, die nicht so sind wie sie sein sollen,
z.B.: Wasser läuft herein.
Der dritte Absatz lautet: „Jedem haftpflichtigen AN steht die Möglichkeit offen, zu beweisen, dass die Beschädigung weder durch ihn
noch durch seine Erfüllungsgehilfen verursacht
worden sein konnte.“
Der Trockenbauer hat also die Möglichkeit,
mittels Dokumentation über den Zeitpunkt
seiner Leistungserbringung sich „frei zu
beweisen“. Der oberste Gerichtshof hat in
mehreren Entscheidungen festgestellt, dass
eine generelle Überwälzung von nicht feststellbaren Bauschäden unzulässig ist, insbesondere wenn der Unternehmer beweisen
kann, dass er zu diesem Zeitpunkt gar nicht
auf der Baustelle war.
Selbstverständlich trägt der Auftragnehmer
bis zur Übergabe das Risiko der Zerstörung,
des Unterganges, der Beschädigung des Diebstahls (siehe Punkt 12.1.1 der ÖNORM
B2110). Dies hat damit zu tun, dass der ausführende Trockenbauer ohnedies das Werk bis
zur Übergabe schützen muss (siehe Allgemeines bürgerliches Gesetzbuch § 1168 a, Text:
Geht das Werk vor seiner Übernahme durch
einen bloßen Zufall zugrunde, so kann der
Unternehmer kein Entgelt verlangen“.)
Eine Beschädigung durch Naturereignisse,
durch Baustellenfremde und durch Zufall ist
damit nicht in der Bauschadensregelung und
auch nicht in Punkt 12.4 inkludiert. Selbstverständlich muss – zur Abwehr aller denkmöglichen Naturereignisse – vom Unternehmer alles
unternommen werden, um seine eigene Leistung zu schützen. Dies ist ja bereits in der
besprochenen ÖNORM im Punkt 6.2.3
Nebenleistungen unter Punkt 12 festgelegt.
TIPP: In solchen Fällen ist es ratsam, mit
einfachen Worten und einigen Fotos den
Zustand zu dokumentieren und die ÖBA über
diese Behinderung in unserem Montageablauf
höflich zu informieren. In späterer Folge wird
daraus eine Mehrkostenanmeldung aufgrund
einer echten Behinderung des gewöhnlichen
geplanten Arbeitsablaufes.
TIPP: Wie beweise ich, dass ich für den
Zitat: Übliche Sicherung der eigenen Arbei-
Schaden nicht in Frage komme?
Antwort: Indem ich meine Bautagesberichte
oder Bautagebücher vorlege, in welches ja
unsere Vorarbeiter den genauen Arbeitsablauf
tageweise hineingeschrieben haben und diese
Blätter wurden (hoffentlich) von der örtlichen Bauaufsicht abgezeichnet. Wenn sie
nicht unterschrieben sind, gelten sie trotz-
ten, z.B. gegen schädliche Witterungs- und
Temperatureinflüsse, Beseitigung von Tagwasser.
Diese Nebenleistung als solche wird auch in
den Leistungsverzeichnissen nicht extra
beschrieben und ist mit den vereinbarten
Einheitspreisen der Hauptleistungen abgegolten.
20
*Teil 1: Ausgabe 4/2013, Seite 26
Der Bauexperte
Ing. Hans Reiter
Foto: Ing. Hans Reiter
Gerichtlich beeideter
und zertifizierter
Sachverständiger mit
langjähriger Gutach­
tererfahrung für
Gerichte, Baumeister,
Architekten, u.a.
Spezialist für
Mehrkosten­
forderungen/Claim
Management und
Experte in der
Mangelbeurteilung
www.derbauexperte.at
Kommentare, Anregungen, Fragen:
[email protected]
Trockenbau Journal
1 2015
S I E H T G A N Z N AC H E I N E R
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Mit der OWAlifetime collection bietet OWA ein umfassendes Programm an
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aktuell
Qualität im Trockenbau.
Der große Wunsch aller ist es,
Verarbeiter,Industrie,
Handel, Prüfanstalten wie
auch Vertreter des OIB
an einen Tisch zu bringen.
Podiumsdiskussion im 35. Stock
Den Letzten beißen
die Hunde
Ing. Gregor Todt.
„Der VÖTB möchte
alle ins Boot
holen und einen
zertifizierten
Verarbeiter
schaffen.“
Am 12. Februar fand auf Einladung der Unternehmen
Knauf, Saint-Gobain-Rigips und Baustoff + Metall
über den Dächern von Wien, im THIRTY FIVE,
eine Podiumsdiskussion zum Thema
„Macht das System wirklich sicher?“ statt.
E
ine hochkarätige Expertenrunde mit
DI (FH) Markus Eichhorn-Gruber
MBA (Bereichsleiter IBS Austria), Dr.
Wolfgang Kristinus (Geschäftsführender
Gesellschafter Baustoff + Metall), Ing. Gregor
Todt (VÖTB-Präsident), DI Christian Marint-
schnig (Geschäftsführer Vasko + Partner) und
KR Otto Ordelt (Geschäftsführer Knauf ) stellte sich den Fragen des fachkundigen Publikums. Perfekt moderiert wurde der Abend von
Dr. Gisela Gary. Die Schlagworte dieses Abends
waren Qualität, Gewährleistung und Sicherheit
am Bau. Gerade beim Trockenbau liegt die
Tücke im Detail. Man muss sich gedanklich
von den mittlerweile nicht mehr gültigen
„staatlich verordneten“ überalterten und leistungsschwachen Normaufbauten - in Mischbauweisen lösen - und sich den Systemaufbauten zuwenden. Den Beginn der Veranstaltung
machte DI Christian Marintschnig mit einem
Impulsvortrag, der einen Rückblick auf die frühere und jetzige Situation gab und es gleich auf
DI Christian Marintschnig.
„Für uns als Planer ist es durch den
Einsatz geschlossener Systeme schon
einfacher geworden.“
22
den Punkt brachte: „Wichtig ist, auf eine integrierte Planung Wert zu legen. Für uns als Planer sind der Brandschutz und Schallschutz
besonders wichtig und durch den Einsatz
geschlossener Systeme ist es schon einfacher
geworden. Dabei berät uns die Industrie sehr
gut und es werden neue Wege und Lösungen
geboren“. Kritisch ist, dass die geschlossenen
Systeme schon an ihre Grenzen stoßen und er
sieht hier die Notwendigkeit, mit den Industrien flexiblere Systeme weiterzuentwickeln.
Außerdem wünscht sich Marintschnig eine
Kennzeichnung auf der Baustelle, um besser
erkennen zu können, ob das ausgeschriebene
System auch tatsächlich eingebaut wurde.
Ausreichender Diskussionsstoff
Markus Eichhorn-Gruber stellte fest, dass einmal geklärt werden muss, was man sich von
der Sicherheit erwarte. „Es gibt Schutzziele für
den Brandschutz, Verfahren und Regeln für
Trockenbau Journal
1 2015
Fotos: Baustoff + Metall, Knauf, Saint-Gobain-Rigips/M.Possert
Das Trockenbau Journal war dabei.
aktuell
die Produkte sind ebenfalls klar definiert,
jedoch mangelt es an der ausreichenden Überprüfung auf der Baustelle.“ Für Wolfgang Kristinus liegt der Vorteil der geschlossenen Systeme klar auf der Hand: „Der dringende Wunsch
der Investoren ist es, die Qualität nachweislich
zu bekommen, die sie beauftragt haben. Prüfungen in Europa gehören standardisiert! Jedes
Prüfinstitut muss nach den gleichen Richtlinien prüfen und auch die Ergebnisse gehören
standardisiert, damit sie vergleichbar sind. Der
Komponentenwettbewerb wird durch den
Systemwettbewerb abgelöst. Jedoch helfen
die besten Prüfungen und Komponenten nur,
wenn auch richtig montiert wird.“ Gregor
Todt stellt für die Verarbeiter fest: „Wir sind
grundsätzlich Systemverarbeiter.“ Er sieht aber
die Situation am Markt noch kritisch, denn für
den Verarbeiter sei die Umstellung auf Systeme
doch sehr rasch gekommen und auch der Handel müsse sich noch auf diese Situation einstellen.
Der Systemhersteller sollte sich mit dem
Verarbeiter zusammenschließen, damit alle
Systeme flächendeckend funktionieren. „Die
Richtung finde ich extrem positiv. Denn den
Letzten beißen die Hunde und das ist einmal
der Verarbeiter.“ Einen klaren Vorteil sieht er
für seine VÖTB-Mitglieder, die sehr gut vernetzt sind und auch im ständigen Kontakt mit
den Industrien stehen. Eines ist jedoch für
Todt besonders wichtig: „Der VÖTB möchte
alle ins Boot holen und einen zertifizierten
Verarbeiter schaffen.“
Otto Ordelt bringt es nochmals für die
Industrie auf den Punkt: „Wir wollen Sicherheit bieten, für den Investor ebenso wie für
den Endverbraucher. Wenn die Qualität
gewährleistet und auch weiterentwickelt wer-
Dr. Wolfgang Kristinus.
„Der dringende Wunsch der Investoren
ist es, die Qualität nachweislich zu bekommen,
die sie beauftragt haben.“
den soll, dann sind geschlossene Systeme die
einzig richtige Wahl. Daher auch der enge
Schulterschluss mit den Verarbeitern. Performance-Gleichheit sollte das Thema sein.“
Resümee des Abends
Bei Wandaufbauten mit besonderen Anforderungen ist nur der Einbau geprüfter Systeme
zulässig. Die im System geprüften Aufbauten
überzeugen in sicherheitstechnischer, wirtschaftlicher, ökologischer und nachhaltiger
Hinsicht. Der große Wunsch aller ist es, Verarbeiter, Industrie, Handel, Prüfanstalten wie
auch Vertreter des OIB an einen Tisch zu bringen, um die Qualität des Trockenbaus für die
Zukunft zu sichern. Hier wird vom VÖTB
eine Zertifizierung für ihre Verarbeiter initiiert. Denn wie eingangs erwähnt: „Den Letzten beißen die Hunde“.
Zufriedene Gesichter.
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den Dächern im 35. Stock, der unbedingt
eine Fortsetzung finden sollte.
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1 2015
Trockenbau Journal
23
aktuell
A u to r
Vergabestrategie
und Vergaberecht
Facility Management hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.
Qualität macht dabei den entscheidenden Unterschied. Mehr Qualitäts­
kriterien in der Vergabe würden für Facility Management, Trockenbau
und andere Beteiligte zu einer Win-Win-Situation führen.
D
as Bewusstsein von Immobilieneigentümern gegenüber Facility Management (FM) hat sich in den letzten
Jahren gewandelt. Die professionelle Bewirtschaftung der Immobilien rückte verstärkt in
den Fokus der strategischen Managementebene. Zudem setzt sich die Lebenszyklusorientierung und Nachhaltigkeit in der Planung und
Errichtung immer mehr durch, wodurch auch
der Fokus auf das FM bereits in diesen Projektphasen gelenkt wird.
In dieser zunehmenden Bedeutung des FM
gibt es auch eine vermehrte Tendenz zu Bündelung dieser FM-Dienstleistungen im Sinne
von gemeinsamer Vergabe der technischen und
infrastrukturellen Gebäudemanagementleistungen. Der Vorteil für den Auftraggeber liegt
darin, dass er einerseits einen FM-Dienstleister
mit einer Verantwortlichkeit für alle seine ausgelagerten Dienstleistungen in und um das
Gebäude hat und andererseits durch Leistungssynergien auch ökonomische Vorteile
lukrieren kann.
Am besten der Bestbieter
Nur wenn der Auftraggeber bereit ist, Qualitätskriterien bereits in der Vergabe zuzulassen,
ist eine Basis für Qualitätssicherung auch in
der Leistungserbringung geschaffen. Die Voraussetzungen dafür sind bereits im bestehenden Bundesvergabegesetz 2006 gegeben. Hier
hat es bei der Vergabe der FM-Dienstleistungen in den letzten Jahren einen Veränderungsprozess bei den Auftraggebern in ihrer Zielsetzung gegeben, da sie erkannt haben, dass das
Streben nach einem immer günstigeren Preis
Ing. Peter Kovacs
Kovacs ist seit 2006
als Leiter des
Bereichs Objektmanagement bei der MA
34 für das strategische Facility Management, Objektentwicklung, kaufmännische
Verwaltung sowie
Portfoliomanagement zuständig. Er ist
Vorstandsvorsitzender-Stellvertreter der
Facility Management Austria (FMA), Leiter des Fachausschusses für FM im
Städtebund und Vorsitzender-Stellvertreter des ÖNORM-Komitee ONK 240 –
Immobilien- und Facility Management.
doch negative Auswirkung in der Werterhaltung der Gebäude und Nutzerzufriedenheit
hat. Dieser Paradigmenwechsel wäre auch in
Vergabe von Bauleistungen, insbesondere im
Trockenbau, wünschenswert, da hier mitunter
noch immer schwarze Schafe, die mit Preisdumping und unlauteren Mitteln eine ganze
Branche in Verruf bringen, am Werk sind.
Eine verstärkte Einbringung von Qualitätskriterien könnte zu einer WIN/WIN-Situation
für alle Beteiligten führen.
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Trockenbau Journal
1 2015
Foto: privat
Facility Management
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Seit November 2014. Mehrere Fokusgruppen sind auf dem Weg, die VÖTB-Ziele zu präzisieren
und die Meilensteine am Weg dorthin zu definieren.
Konzentration auf die Kernkompetenzen
Andreas Bauer.
Aktuell ist die Gruppe „Positionierung,
Leitbild und Image“ dabei, einen
„Stakeholder-Dialog“ vorzubereiten.
VÖTB 2015 – „Dafür stehen wir“
Bei seiner Wahl zum Präsidenten des Verbands der Österreichischen
Stuckateur- und Trockenausbauunternehmungen (VÖTB) vergangenen
September hat Gregor Todt die Ziele des Verbandes festgelegt:
„Qualität, Qualität und Qualität“.
Stephan Blahut.
„Wir müssen uns auf unsere
Kernkompetenzen konzentrieren.“
Aktive Arbeitsgruppen
Seit November 2014 sind mehrere Fokusgruppen auf dem Weg dieses Ziel zu präzisieren
und die Meilensteine am Weg dorthin zu definieren. Aktuell ist die Gruppe „Positionierung,
Leitbild und Image“ seit mehreren Zusammenkünften dabei, einen „Stakeholder-Dialog“ vorzubereiten.
Die Herausforderungen der Branche, der
grundsätzlich eine gute Zukunft vorausgesagt
wird, sind ebenso groß wie umfassend. Der
hochspezialisierte Alleskönner soll regelmäßig zu
Existenz bedrohenden Preisen anbieten. Die
Lage unseres Landes an der Grenze zu den neuen
Mitgliedsländern der EU fördert den Preis- und
damit den Qualitätsverfall gegen den der Verband ankämpft. Wenn Auftraggeber dem Diktat
der leeren Kassen nachgeben oder Generalunternehmer ihre Marktmacht ausspielen, bleibt für
eine ehrliche, qualitätsvolle Ausführung kein
Spielraum. Laufend zeigt der Verband die Auswirkungen einer „ausgebürgerten“ Wertschöpfung auf Arbeitsplätze und Betriebsstabilität.
Gemeinsame Ziele
Dagegen forciert der Verband zum Beispiel die
Weiterbildungsbemühungen für Betriebsinhaber und seine Mitarbeiter, um es Auftraggebern zu erleichtern die besten Betriebe Österreichs – die VÖTB Mitglieder – identifizieren
zu können. „Auf jeder Baustelle passieren Fehler. Doch von Mitgliedsbetrieben des VÖTB
26
Präsident Gregor Todt.
„Nachhaltige Qualität muss dem schnellen,
billigsten Preis vorgezogen werden.
Dafür arbeiten wir.“
kann sich ein Auftraggeber fairen Umgang mit
Handschlagqualität, von der Beratung, über
die Ausführung bis zur allfälligen Fehlerbehebung erwarten, wenn diese ebenso fair kalkulierte Aufträge zulassen.“
„Wir kämpfen in vielen Bereich gegen
Windmühlen“, skizziert Verbandsgeschäftsführer Stephan Blahut die Lage. „Genau deshalb
müssen wir uns auf unsere Kernkompetenzen
konzentrieren. Das ist der intensive Austausch
auf allen Ebenen der Branche und offenes Lobbying für das gemeinsame Ziel, österreichischen
Betrieben das faire Überleben, den Erhalt von
österreichischen Arbeitsplätzen und das schikanefreie Arbeiten auf hohem Niveau zu ermöglichen. Der Gesetzgeber muss es ermöglichen
und die Auftraggeber müssen es tun: sie müssen nachhaltige Qualität dem schnellen, billigsten Preis vorziehen. Dafür arbeiten wir.“
INFOS & kontakt: [email protected]
Trockenbau Journal
1 2015
Fotos: Martina Zimper
D
ie Trockenbaubranche leidet seit Jahren unter dem Verfall des Images, des
Preises und an einer Unzahl an Subunternehmen. Die Mitglieder des VÖTB
haben sich zum Ziel gesetzt, genau hier anzusetzen und mit Qualität zu punkten. Doch
braucht es dafür nicht nur den verarbeitenden
Betrieb, es braucht ein abgestimmtes Miteinander des Gesetzgebers, des (öffentlichen) Auftraggebers, der Industrie und des Handels, um
Qualität zu fairen Preisen anbieten zu können.
Hier nimmt sich der VÖTB in die Pflicht und
trachtet danach, als unabhängige Plattform alle
„Stakeholder“ der Branche auf dieses Ziel einzuschwören.
Neuer Webauftritt des VÖTB ist gut gestartet
Neues Service des VÖTB
Neu im Netz:
www.voetb.at
Intensive
Vorbereitung
für zukünftige
Meister
Nach einem halben Jahr
Vorlaufzeit ist die neue Homepage
des VÖTB erfolgreich gestartet.
Insgesamt geht es dem VÖTB
darum, die Möglichkeiten des
Trockenbaus darzu­stellen
und die Auftraggeber von
qualitäts­voller, werthaltiger
Arbeit zu überzeugen.
I
m Mittelpunkt steht dabei einerseits der
potenzielle Kunde, der sich durch zahlreiche Beispiele von besonders gelungenen
Verarbeitungen inspirieren lassen kann. Andererseits werden die Leistungen der VÖTBMitgliedsbetriebe ebenso präsentiert, wie die
Verbandstätigkeit und -leistungen dargestellt.
Die Entwicklung einer Branche vom simplen
„Plattenschrauben“ hin zu einem technisch
umfassend spezialisierten Gewerk ist bei vielen
Auftraggebern und Planern noch nicht fest verankert. Hier sieht der Verband auch den größten
Handlungsbedarf, den er auch mit dem umfassenden Überblick als „Anlaufstelle der Branche“
unterstützen möchte: „Höchste Qualität und
vollkommene Gestaltungsfreiheit zeichnen den
Trockenausbau heute vor allen anderen Baugewerken aus,“ hält Verbandsgeschäftsführer Stephan Blahut fest und ergänzt: „ ...wenn Planer
und Auftraggeber dies wollen.“
Experten. Ing. Gernot Kulle, Manfred Kurz,
Ernst Schöfbeck (v.l.n.r.)
Der VÖTB unterstützt die angehenden Meister in der Vorbereitung
auf die Meisterprüfung und hat
Neu im VÖTB Vorstand
zunächst als Pilotprojekt in Wien
Robert Gössinger ergänzt
den Verbandsvorstand
„Stuckateur- und Trocken­
einen eigenen Vorbereitungskurs
ausbauer“ ins Leben gerufen.
D
Einer der engagiertesten Vertreter der Industrie zog Anfang des
Jahres auch in den Vorstand des VÖTB ein. Robert Gossinger,
Verkaufsleiter Wien, Niederösterreich und nördliches
R
obert Gössinger war und ist bereits
lange Jahre in den verschiedenen
Arbeitsgruppen des VÖTB, unter anderem in der Gruppe „Beruf und Gewerbe“ oder
aktuell in der Fokusgruppe „Positionierung, Leitbild und Image“, die die neue, scharfe Positionierung des Verbands ausarbeitet. Mit ihm gewinnt
der Verband mehr Fachexpertise.
1 2015
Trockenbau Journal
Foto: Rockwool
Burgenland der ROCKWOOL Handelsgesellschaft m.b.H.
ie fünf ersten Teilnehmer wurden ab
Anfang Februar in sechs Wochen
intensiv auf die bevorstehende Meisterprüfung in der Berufsschule für Baugewerbe, 1220 Wien vorbereitet. Die drei Vortragenden (Manfred Kurz, Ernst Schöfbeck und Ing.
Gernot Kulle) verfügen dabei über ein umfassendes theoretisches und auch praktisches Wissen, das sie kompakt weitergeben. Die Kandidaten nehmen so die letzten Hürden der Vorbereitung und sind bestmöglich auf die Prüfung vorbereitet.
Infos über die nächsten Kurse, Aktivitäten
und Kosten erhalten Sie über das Verbandsbüro bei Mag. (FH) Stephan Blahut 01/587 36
33-22, mail: [email protected]
27
Foto: Bernhard Bugkel
aktuell
aktuell
Der Begriff „Compliance“
gewann in den letzten Jahren
immer mehr an Bedeutung. Grund
dafür sind die verschärften
Haftungsbestimmungen der
Unternehmen für das Handeln ihrer
Mitarbeiter. Insbesondere die
Unternehmensführung wird durch
den Gesetzgeber zunehmend
dazu angehalten, ein gesetzes­
konformes Verhalten innerhalb
des Betriebes sicherzustellen.
Fair. Compliance wird immer wichtiger, daher sind auch
Unternehmen der Bauwirtschaft angehalten, für ein
gesetzeskonformes Verhalten innerhalb des Betriebes zu sorgen.
Compliance Management
W
as versteht man unter dem Begriff
„Compliance“? Der aus dem Englischen abgeleitete Begriff bedeutet
„sich gesetzeskonform und vorschriftsmäßig zu
verhalten“. Er beschreibt die grundsätzliche
Regeltreue von Unternehmen als auch ihrer
Mitarbeiter in Ausübung ihrer Tätigkeit. Der
Stellenwert von Compliance lässt sich anschaulich erklären. Eine strafrechtliche Haftung
kann durch das Unternehmen selbst oder seine
Entscheidungsträger ausgelöst werden. Verdeutlichen lässt sich dies beispielsweise anhand
des noch jungen Verbandsverantwortlichkeitsgesetzes (kurz VbVG) erkennen. Es sieht die
Verantwortlichkeit nicht nur für Straftaten des
Unternehmens selbst vor, sondern auch für
seine Entscheidungsträger und Mitarbeiter.
Unter Entscheidungsträger versteht das Gesetz
Geschäftsführer, Vorstände, Prokuristen oder
sonstige, mit rechtsgeschäftlicher oder organschaftlicher Vertretungsmacht ausgestattete,
Angestellte. Wird ein Mitarbeiter im Rahmen
seiner Unternehmenstätigkeit straffällig, so
haftet das Unternehmen dann, wenn der
zuständige Entscheidungsträger die zumutbare
28
Sorgfalt außer Acht gelassen und die Begehung
des Strafdelikts somit ermöglicht oder zumindest wesentlich erleichtert hat. Dem Entscheidungsträger obliegt also die Kontrolle des
gesetzeskonformen Verhaltens.
Auch durch die jüngsten Novellen wurde in
den Bereichen Kartell- und Antikorruptionsrecht die Wichtigkeit von Compliance hervorgehoben.
Die ONR 192050
stellt einen sinnvollen
Praxis-Leitfaden zur
Einhaltung gesetz­licher
Vorschriften
für österreichische
Unternehmen dar.
Dr. Georg Karasek
Geschenkannahme erlaubt?
Weiter Gesetzesänderungen finden sich auch
im Bereich Antikorruption. So wurden im
öffentlichen Sektor die Bestimmungen über
die Vorteilszuwendung an Amtsträger erweitert. Geringfügige Aufmerksamkeiten, die
nicht die Beeinflussung des Amtsträgers zum
Ziel haben, sind grundsätzlich zulässig, doch
kann schnell ein falsches Bild entstehen.
Da sich für Mitarbeiter oftmals die schwierige Frage stellt, was genau unter „gesetzeskonform“ zu verstehen ist, führen immer mehr
Unternehmen, unter Druck der rechtlichen
Auswirkungen eines Compliance-Verstoßes,
ein so genanntes Compliance Management
System (kurz CMS) ein. Durch Einschulungen, Training richtiger Verhaltensweisen und
Einsetzen von Kontrollorganen soll CMS ein
rechtmäßiges Verhalten aller Mitarbeiter
gewährleisten.
Die ONR 192050, veröffentlicht durch
die Austrian Standards am 1. Februar 2013,
stellt einen sinnvollen Praxis-Leitfaden zur
Einhaltung gesetzlicher Vorschriften für
österreichische Unternehmen dar. Dabei legt
Trockenbau Journal
1 2015
Fotos: Martina Zimper, shutterstock.com/Wolfgang Zwanzger
Hüte dich, denn die Strafe,
die ist fürchterlich
aktuell
diese einzelne Positionen, auch auf Führungsebene, innerhalb der Unternehmensstruktur fest, durch welche Risiken eines
rechtswidrigen Verhaltens rasch erkannt und
lösungsadäquat bearbeitet werden sollen.
Auch bietet die ONR 192050 eine Anleitung dazu, wie dieses System kontrolliert
und verwaltet wird. Sinn und Zweck ist also
den Unternehmen dabei zu helfen, eine
klare Organisation und Ausführung in
Bezug auf die Compliance Richtlinien zu
verschaffen.
falls Geldbußen in Höhe von bis zu 10 Prozent
des im Vorjahr erreichten Gesamtumsatzes
verhängen.
Tipp: richtige MaSSnahmen setzen
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die
Problemstellungen im Zusammenhang mit
Vertrauen ist gut,
Regeln sind besser
Das rechtswidrige Verhalten von Mitarbeitern
kann für das Unternehmen schwerwiegende
Konsequenzen nach sich ziehen. So können
neben Reputationsverlust auch hohe Geldstrafen die Folge sein. Das Verbandsverantwortlichkeitsgesetz, in dessen Anwendungsbereich
juristische Personen und eingetragene Per­
sonengesellschaften fallen, sieht beispiels­
weise für Verbandsgeldbußen Sätze bis zu
€ 10.000,00 vor. Das Kartellgericht kann auf
Antrag der Bundeswettbewerbsbehörde eben-
Compliance gerade im Bereich Bauwirtschaft
immer aktueller werden. Der Wettbewerb
zwischen Bauunternehmen ist groß, ein faires und transparentes Verhalten deshalb
angebracht. Unternehmen sind gut beraten,
sich mit den notwendigen Maßnahmen zu
befassen.
A u to r
Dr. Georg Karasek
Dr. Georg Karasek ist Gründungspartner bei KWR Karasek Wietrzyk
Rechtsanwälte GmbH. Er ist auf Baurecht, Vergaberecht, Immobilien- und Architektenrecht, sowie auf die Vertretung vor Gerichten
und Schiedsgerichten spezialisiert. Er berät zahlreiche namhafte
Bau,- und Immobilienprojekte und ist neben seiner anwaltlichen
Tätigkeit auch Lehrbeauftragter der Universität Wien und Mitglied
der Gesellschaft für Baurecht. Neben zahlreicher laufender Vortragstätigkeit zu bau- und vergaberechtlichen Themen sowie zum
Architektenrecht war Dr. Georg Karasek auch Senatsmitglied im
Bundeskommunikationssenat (seit 2001-2013), Schiedsrichter bei
der Wirtschaftskammer Österreich und dem Bauschiedsgericht des
österreichischen Normungsinstituts sowie Autor zahlreicher Fachbücher und Artikel über Vertrags- und Baurecht.
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Trockenbau Journal
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29
Praxis
Glanz.
Der umgebaute Wilhelm Neusser
Sahl erstrahlt durch gezielte
Licht-Highlights im neuen Glanz.
Management.
Der Umbau inmitten der Wiener Innenstadt
stellte alle Beteiligten vor große
logistische Herausforderungen.
Gewerbeverein Wien: Umbau des Wilhelm Neusser Saals
Es werde Licht
Um einen modernen Bürobetrieb gewährleisten zu können, werden im
Gewerbehaus der WKO Wien laufend Renovierungsarbeiten durchgeführt.
Die aktuellste Veränderung ist der neu gestaltete Veranstaltungssaal, der
sich nun im neuen Glanz präsentiert. Licht ist ein zentrales planerisches
Hörbar. Die stufenweise geknickt ausgeführte
Deckenkonstruktion sorgt auch auf der Galerie
für eine gute Akustik.
D
ort wo sich heute das achtgeschossige Gewerbehaus befindet, stand
bis zum Jahr 1916 das Palais Modena-Este. Heute steht an der Stelle des abgebrochenen Gartenpalais ein Stahlbeton-Skelettbau. 1951 wurde der Entschluss zum Bau
gefällt, ein Architektenwettbewerb für ein
Verwaltungsgebäude ausgeschrieben und am
5.11.1952 der Grundstein gelegt. Nach nur
20-monatiger Bauzeit wurde das Haus nach
30
den Plänen des Architekten Carl Appel am
23. Juni 1954 eingeweiht.
Für die aktuellen Umbauarbeiten zeichnen
zwei VÖTB-Qualitätsbetriebe mit ihren erfahrenen Teams verantwortlich. Die gesamten
Trockenbauarbeiten wurden durch die Firma
Duschek umgesetzt. Die weiteren Ausbauarbeiten, wie die Montage einer speziellen Akustik-Wandverkleidung sowie der Einbau einer
Licht-Spanndecke, wurden durch die Firma
KAEFER Isoliertechnik ausgeführt.
Laufender Betrieb im Haus
Die Arbeiten mussten während des laufenden
Betriebs im Haus durchgeführt werden, was
natürlich eine große Herausforderung für
beide Teams war. Lärm- und Staubbelastung
mussten so gering wie möglich gehalten wer-
den, um die Mitarbeiter der WKO Wien nicht
zusätzlich zu belasten.
Die Materialanlieferungen konnten nicht
über den Haupteingang sondern nur über den
Seiteneingang in der Bayergasse gemanagt werden. Dass alle logistischen Maßnahmen in der
Wiener Innenstadt ein außerordentlicher
Stressfaktor sind, braucht man wohl nicht weiter erörtern. Die Lagerkapazität war im Haus
nicht wirklich gegeben und so war eine genaue
Planung des Materialeinsatzes extrem wichtig.
Die Bauzeit von Mitte Juni bis Anfang Dezember 2014 musste unbedingt eingehalten werden, da der Saal bereits für diverse Veranstaltungen rund um die Weihnachtszeit gebucht
war. Somit wurde bereits mit den Arbeiten auf
der Saalrückseite begonnen, während im Saal
noch die Demontage lief.
Trockenbau Journal
1 2015
Fotos: KAEFER, Malik/ Duschek
Element. Auch das Foyer ist einem Facelifting unterzogen worden.
Praxis
Nervenkitzel.
Viele Rundungen, Ecken und
Kanten mussten im Vorfeld
genauestens ausgemessen
werden, um eine fehlerfreie
Montage zu garantieren.
Trockenbauarbeiten durch Profis
Für den klassischen Trockenbau war die Firma
Duschek verantwortlich. Eine besondere Bindung hat der Geschäftsführer und Miteigentümer Ing. Thomas Stangl zu diesem Haus, ist er
doch seit dem letzten Herbst Innungsmeister
der Landesinnung Wien des Bauhilfsgewerbes.
Er kennt dieses Haus wie „seine Westentasche“,
da sein Unternehmen mehrfach für diverse
Umbauarbeiten zuständig war. Duschek ist auf
Grund seiner Ausrichtung spezialisiert auf
Umbauten im laufenden Betrieb. Diese Kenntnisse sind selbstverständlich ein großer Vorteil,
da bei Umbauten in einem Haus aus den Fünfzigern immer wieder unvorhergesehene Aufgabenstellungen vorkommen können.
Im „Wilhelm Neusser Saal“ kam das gesamte Portfolio des Trockenbaus zum Einsatz.
„Dabei war nicht der große Materialeinsatz
gegeben, sondern vor allem hohe Qualität meines Fachpersonals gefordert“, bringt es Thomas Stangl auf den Punkt. „Sehr große Unterstützung erhielten wir vom Architektenteam
„atelierlöwy“, welches für unsere Anliegen
ständig ein offenes Ohr hatte.
Vor Ort war Dipl.-Ing. Christian Scheiböck
ein äußerst kompetenter Ansprechpartner“,
erzählt der Duschek-Projektverantwortliche
Alfred Biberhofer. Der leitende Monteur Dragan Rudulovic hatte an Spitzentagen bis zu
neun Mitarbeiter (inkl. eines Lehrlings) auf
der Baustelle um die anspruchsvollen Montagearbeiten auf engstem Raum termingerecht
zu vollenden.
Reizvolle, elegante Rundung
Ein besonderes planerisches Highlight in diesem Projekt ist die Saalrückwand des „Wilhelm Neusser Saals“. Eine schrägstehende
Wandkombination aus gerundeten und freistehenden Vorsatzschalen, die foyerseitig polygonal mit gerade stehenden Gipskartonlamellen
verkleidet wurde. Saalseitig wurde das doppelte Metallständerwerk, das im Wandhohlraum
die Lüftungsführung inkludiert ist, gerundet
und doppelt beplankt. Zwischen den ➝
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Praxis
Galerie – der Blick von oben
Auch der Saal hat einige architektonische
Besonderheiten zu bieten. Insgesamt 98 Besucher genießen in Zukunft den reizvollen Blick
von oben auf das Bühnengeschehen im Parterre. Die ca. 17 m lange, geschwungene Galerie
wirkt durch eine runde Brüstung aus vorgefertigten Formteilen sehr imposant.
Um das perfekte Hörerlebnis auch auf der
Galerie gewährleisten zu können, entschieden
sich die Architekten für eine besonders aufwendige Deckenkonstruktion, die den Monteuren
einiges abverlangte. Die gelochte Akustikdecke
ist an den hinteren Wandrändern rund gearbeitet sowie schräg nach vorne geneigt. Über die
gesamte Breite ist sie mit einem Knick versehen
und in mehrere Ebenen nach vorne versetzt aus-
geführt. Ein Lüftungsband ist über die gesamte
Breite, vor dem ersten Knick, eingearbeitet.
Zusätzlich musste auf ein einheitliches LochErscheinungsbild Rücksicht genommen werden, da hier eine Decken-Akustik-Platte mit
einer regelmäßigen Rundlochung 8/18 verwendet wurde. Revisionsöffnungen, Deckeneinbauten wie Leuchten und Lautsprecher mussten
ebenfalls eingebaut sowie die Übergänge zur
anschließenden Spanndecke berücksichtigt werden. Diese wurde in weiterer Folge von der
Firma KAEFER eingebracht.
Spanndecken –
architektonische Akzente
Für dieses 180 m² große Deckenfeld wurde ein
transluszides Tuch mit einer 50 prozentigen
Lichtdurchlässigkeit verwendet. Die Rollenbreite des Materials ist ca. 200 cm, das heißt, dass
bis zu einer Feldbreite von 215 cm keine
Schweißnähte erforderlich sind. Insgesamt sind
es zehn Deckenfelder, wobei das kleinste ca. 8m²
mit einer Länge von ca. 6,5m und das größte ca.
23m ² mit einer Länge von ca. 17m ist.
Es wurde die gesamte Montage der Feldtrennungen mit Barrisol System Trennschienen für
Brandmelder und Sprinkler, Köcher (Lichtschächte nach unten offen) sowie der Einbau
von Slot-lights und Halterahmen für die Lüftungsschächte durch die bestens geschulten
KAEFER-Mitarbeiter durchgeführt. Für die
Qualität. Geschultes Fachpersonal hat den Trockenbau in höchster Qualität ausgeführt.
GK-Lochdeckenmontage und das Einbringen
der eingesackten Mineralwolle kam ein zusätzliches Team zum Einsatz. Die Köcher für die
Slot-lights und Abhängerahmen für die Lüftungskästen wurden in der hauseigenen Werkstätte vorgefertigt, sodass auf der Baustelle nur
mehr diese Komponenten mit der Deckenabhängungen zu montieren waren.
Die Montage der Lichtdeckenfelder muss
unter speziellen Bedingenden erfolgen. Dafür
wird die Raumtemperatur auf ca. 40°C aufgeheizt, sodass die „kleiner“ konfektionierten
Deckenfelder sauber gespannt werden können.
Für die Monteure entsteht hier unter körperlicher Anstrengung tatsächlich ein „Bio-Saunagefühl.“
Nervenkitzel für alle
Zu Beginn der Arbeiten war es erforderlich,
dass die Anordnung akustischer Seitenwände
und die Achsen, der Deckenfeld trennenden
Einbauten wie Barrisol Systemtrennschiene,
Köcher für Slot-lights und die Rahmen für die
Lüftungskästen, fixiert wurden. Danach wurden diese Deckenfeld trennenden Bauteile und
die Akustik Lochplatten GK-Decke samt
Hohlraumdämpfung montiert.
Während alle Gewerke im Saal arbeiteten,
erfolgte die Ermittlung der verbindlichen
Naturmaße für die Bestellung der vorkonfektionierten Deckenfelder. Dies war aufgrund
der vielen Ecken und Kanten keine einfache
Aufgabe. „Der Nervenkitzel ist, dass man erst
bei der Montage sieht ob alles richtig gemessen
und auch produziert wurde“, bringt es der
KAEFER-Projektverantwortliche Peter Hovorka auf den Punkt. „Schätzungsweise an die
3.500 Lichtpunkte sind nun in exakten
Abständen an der GK-Lochdecke über die
gesamte Deckenfläche eingebracht“, ergänzt
Prokurist Ing. Johannes Malik.
Für eine Überprüfung Brandmelder im
Deckenhohlraum durch die Feuerwehr sind
fünf abklappbare Revisionsdeckel in der GKals auch in der Lichtdecke eingebaut. Für Wartungsarbeiten an den Lichtmedien bzw. Reinigungsarbeiten werden die Deckenfelder großTrockenbau Journal
1 2015
Fotos: KAEFER, Malik/ Duschek
37,5 cm gleich großen Lamellen, die händisch
auf Maß geschnitten und auf Architektenwunsch mit einem Einfassungsprofil versehen
sind, befinden sich LED-Lichtleisten. Eine
besonders reizvolle „Rund-Wand-Lösung“, die
ein richtiger Eyecatcher ist. Auch hier wurde
das Element „Licht“ wieder zum zentralen,
architektonischen Thema.
Über den Eingang in der Bayergasse erreicht
man durch mehrere doppelflügelige Türen ein
stilvolles Foyer, das ausreichend Platz für die
Garderobe sowie diverse Nebenräumlichkeiten
bietet. Hier befinden sich auch der Treppenaufgang zur Galerie sowie eine Verbindung zum
Haupthaus des Gewerbevereins. In diesem
Bereich wurden einige Betonpfeiler und Unterzüge entsprechend verkleidet sowie unterschiedliche Deckenhöhen durch Trockenbaukonstruktionen ausgeglichen, sodass über dem Garderobenbereich eine Deckenkonstruktion mit
indirekter Beleuchtung entstand.
flächig im betroffenen Bereich geöffnet und
nach getaner Arbeit wieder geschlossen. Das
Ganze passiert, wie bei der Montage, unter
erhöhter Raumtemperatur.
Hörgenuss durch Akustische
Wandlösung
Um ein entsprechendes „Hörerlebnis“ im Saal
zu bekommen, entschieden sich die Planer aufgrund der vorliegenden Akustikberechnungen
für eine neue Akustikverkleidung in „Ahorn
furniert“ und im Farbton „Natur“ lackiert. Auf
einer Gesamtfläche von 230m² wurden auf ca.
100 m² Platten in einer Lochung 6/16 mm
zusätzlich montiert. Diese Lochplatten sind
mit einem schwarzen Akustikvlies hinterlegt.
Die Besonderheit ist, dass das KAEFER-Team
eine Unterkonstruktion aus Hartholz so anfertigte, dass eine verdeckte Befestigung möglich
war. Auch die nötigen Revisionen sind in den
oberen Friesbereichen und in einzelnen, wie
Türen zu öffnenden Wandpaneelen, „versteckt“.
Viele Sonderlösungen im Bereich Wand und
Decke, die zeigen, dass im Hause KAEFER die
Mitarbeiter mit besonderen Lösungen und
bester Qualitätsarbeit aufzeigen.
Durchlässig.
Für das 180 m2 große
Deckenfeld im Saal
wurde ein trans­
luszides Tuch mit einer
50 prozentigen Lichtdurchlässigkeit
verwendet. Das
Ergebnis überzeugt.
Resümee
Der erfolgreiche Abschluss dieses Projekts setzte eine gute Kommunikation im Haus, zwischen den Gewerken, dem Planer sowie der
ÖBA voraus. Eine entsprechende Flexibilität
innerhalb aller Teams war in dieser Zeit besonders nötig, um auch entsprechend reagieren zu
können und diesen ambitionierten Terminplan einhalten zu können.
B a us t e l l e n ta f e l
Objekt: Wilhelm Neusser Saal/WKO 1030 Wien
Architekt & ÖBA: atelier löwy ZT GmbH, 1010 Wien
Trockenbau: Ing. Rudolf Duschek GmbH, 1030 Wien
Spanndecken & Akustische Wandlösungen:
KAEFER Isoliertechnik GmbH 1230 Wien
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit
1 2015
Trockenbau Journal
Höchste
Qualität für
Wand & Decke
Wir sind
übersiedelt!
Im Wilhelm Neusser Saal setzt
eine Lichtdecke architektonische
Akzente. Das entsprechende
Hörerlebnis wurde durch eine
spezielle akustische Wandlösung
erreicht. KAEFER überzeugt
hier wieder durch perfekte,
termingerechte Ausführung.
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Praxis
Neubau: Wohnhaus Messecarree Nord
Wohnen auf Zeit
den Städten, die demografische
Entwicklung der Gesellschaft,
die Zunahme an Singlehaushalten
sowie der steigende Mobilitäts­
bedarf verändern die urbanen
Wohnbedürfnisse. Mit seinen
Serviced-Apartments unter der
Marke „room4rent“ reagiert das
Österreichische Siedlungswerk
(ÖSW) auf diese Entwicklung.
Die ersten beiden Wohnprojekte
in Wien wurden bereits eröffnet,
das dritte befindet sich derzeit
in Bau, weitere in Planung.
Einladend. Die zweigeschoßige
Eingangslobby bietet ein hochwertige Entrée
zu den Serviced-Apartments im neuen
„room4rent“ in der Vorgartenstraße.
D
ie Wohnungen, die zukunftsfähig
sind bzw. in den kommenden Jahren
mehr nachgefragt werden, sind jene
in einer Größenordnung von maximal 60 bis
80 m2, vorrangig in Miete bzw. in Miete mit
Eigentumsoption. Wesentlich für die Planung
sind aber auch die enorm gestiegene Mobilität
der Bewohner bzw. die Veränderung der
Haushaltsgrößen“, ist Michael Pech, Vorstand
des ÖSW überzeugt. Waren in den 1950er
Jahren noch ein Drittel alle Wohnungen Vierund Mehrpersonenhaushalte so sinken diese
laut Prognose bis 2030 auf unter zehn Prozent. Gleichzeitig steigt die Zahl der Singlehaushalte, die heute in Wien beispielsweise
schon 45 Prozent ausmachen. Dazu kommen
noch die geänderten Arbeitsmarktbedingungen, die von den Arbeitnehmern mehr räumliche Flexibilität erfordern. Mit „room4rent“
hat das Österreichische Siedlungswerk einen
neuen Wohnungstypus entwickelt, der speziell
auf die veränderten Wohnbedürfnisse ausgerichtet ist.
Kurzzeitwohnen in Praternähe
Im September vergangenen Jahres wurden vom
ÖSW in der Vorgartenstraße im zweiten Wiener
Gemeindebezirk unter der Marke „room4rent“
182 sogenannte Serviced Appartements fertiggestellt. Form, Gestalt und Situierung des neuen
Baukörpers folgen dem städtebaulichen Entwicklungsplan für die Bebauung des Messecarrée
Nord zwischen Wiener Prater und Messegelände.
Das bauliche Gesamtkonzept sieht die Bebauung
mit drei identitätsstiftenden Baukörpern in Form
eines langgezogenen Ypsilons vor, samt zugehöriger Freiflächen, die das Baugrundstück mit den
bestehenden, angrenzenden Parks verbindet.
„Die im städtebaulichen Leitbild fixierten
Sichtachsen geben auch die innere Orientierung
im neuen Gebäude vor“, beschreiben Freimüller
Söllinger Architekten ihr Gestaltungskonzept.
bauliche Herausforderung.
Die Wand in der Treppenspindel wurde ebenfalls in
Trockenbauweise errichtet und stellte höchste
Ansprüche an die Bauausführung.
Wohnhochhaus. Im Messecarrée Nord nahe
dem Wiener Prater entstanden auf 12 Etagen
182 neue Full-Service-Appartements.
Fotos: Christopher Kelemen; Freimüller Söllinger Architektur/A. Ehrenreich
Das Bevölkerungswachstum in
Full-Service.
Alle Appartements von
„room4rent“ sind vollmöbliert,
bei Bedarf steht sogar Bett­
wäsche zur Verfügung und über
den Concierge bzw. online
können Wäsche- und
Reinigungsservice
gebucht werden.
Die Wohngeschoße sitzen auf einem Sockel, in
dem sich die Allgemeinflächen, wie die zweigeschoßige Lobby, ein Loungebereich, Arbeitsplätze, eine Sauna und ein Fitness-Studio befinden. „Die Ausbildung von Regelgeschoßen, die
kompakten Grundrisse mit modular aufgebauten Sanitäreinheiten und die zentrale Erschließung machen das Gebäude kompakt und ökonomisch“, wie Regina Freimüller-Söllinger,
verantwortliche Projektarchitektin, erklärt.
Vielseitiges
Raumangebot.
Im zweigeschoßigen,
verglasten Sockel
befinden sich neben
der Lounge als
Kommunikationsund Kennenlern­
zone unter
anderem auch
ein BusinessMeeting-Raum.
Anspruchsvoller Innenausbau
Das Wohnhochhaus wurde in Stahlbetonbauweise gebaut. Aufgrund der gekrümmten Außenhülle
kam dabei zum überwiegenden Großteil Ortbeton
zum Einsatz. Fertigteilelemente wurden hauptsächlich im Bereich der Decken verwendet, wobei
auch hier alle Ränder – aufgrund der leichteren
Anpassbarkeit an den unregelmäßigen Gebäudezuschnitt – in Ortbeton gegossen wurden.
Nahezu der gesamte Innenausbau erfolgte in
Trockenbauweise. „Zum Einsatz kamen dabei die
klassischen RIGIPS-Produkte, wie Gipskartonplatten im Bereich der Zwischenwände und bei
den abgehängten Decken sowie zusätzlich auch
Vorsatzschalen, beispielsweise bei den Wohnungstrennwänden. Wir haben unter anderem
alleine rund 1.300 m2 Gipskartonplatten für abgehängte Decken verarbeitet, unter denen sich die
Installationsleitungen verbergen“, erklärt Johann
Mittmasser, Geschäftsführer des ausführenden
Trockenbauunternehmens Top-Akustikbau.
Um die hohen Brandschutzanforderungen zu
gewährleisten, mussten alle Versorgungsschächte im Haus als Brandschutzkonstruktion ausgeführt werden. Damit alle Sanitärhalterungen
und Lüftungseinbauten möglich waren mussten
spezielle Sonderlösungen mit Formrohrkonstruktionen gebaut werden. Dabei kamen Ridurit
Feuerschutzplatten zum Einsatz.
Für das Trockenbauunternehmen die baulich
größte Herausforderung stellte laut Mittmasser
jedoch das Stiegenhaus dar. Die Trockenbauwand in der Spindel der zweiläufigen Treppe
wurde ebenfalls zur Gänze in Trockenbau errichtet und stellte höchste Ansprüche an die konstruktive Bauausführung. „Die Spindelwand im
Stiegenhaus erstreckt sich über 14 Geschoße
und ist in Summe über 40 Meter hoch“, erinnert
sich Mittmasser. Eine zusätzliche Herausforderung für die Ausführung waren dabei auch die
verschieden großen Öffnungen zum Durchblicken, die eine Sichtverbindung zwischen den
beiden Treppenläufen schaffen sollen.
Selbst im Außenbereich konnte auf Trockenbauelemente nicht verzichtet werden. So ist die
gesamte auskragende Deckenuntersicht über den
beiden Sockelgeschoßen mit RIGIPS Hydropanel Faserzementplatten verkleidet, wodurch ein
besonders sauberes Heranarbeiten an die
geschwungenen Kurven der Fassade möglich war.
Aktiv genieSSen.
Ebenfalls im Sockel sind der Fitnessund Wellnessbereich mit Sauna und
Dampfbad untergebracht.
Service nach MaSS
Die einzelnen Wohneinheiten verfügen über ein
bis maximal drei Zimmer und umfassen eine
Wohnfläche von minimal 35 bis höchstens
86 m2 Wohnfläche ohne Loggia. Die Wohnungen
selbst sind nutzungsflexibel gestaltet, je nach
Möblierung sind bis zu vier Raumzonen möglich:
Kochen, Wohnen, Arbeiten und Schlafen. Jede
Wohnung verfügt über einen privaten Freiraum
in Form einer Loggia oder eines Balkons. Alle
room4rent-Appartements sind möbliert, werden
serviciert und kosten ab 795,– Euro Monatsmiete,
inklusive aller Betriebs- und Nebenkosten, Inter-
B a u s t e l l e n ta f e l
Projekt:
Wohnbau „room4rent“,
Messecarrée Nord, Vorgarten­
straße 206, A-1020 Wien
Bauherr:
ÖSW – Österreichisches
Siedlungswerk, 1080 Wien
Betreiber:
room4rent, 1020 Wien
Architekt: fsA Freimüller
Söllinger Architektur ZT
GmbH, A-1130 Wien
Statik: Mischek ZT
GesmbH, 1190 Wien
Ausführendes
Bauunternehmen:
Strabag AG, 1220 Wien
RIGIPS-Fachberatung:
Franz Efler
Ohne Anspruch auf
Vollständigkeit
net und Fernsehen. Ein Concierge kümmert sich
um alle Anliegen der Bewohner. Über diesen oder
einfach auch online können der Fitnessbereich
oder die Sauna dazu gebucht, aber auch Dienstleistungen wie Wäsche-Service oder AppartementReinigung in Anspruch genommen werden. Die
Mindestmietdauer beträgt zwei Monate und kann
auf bis zu zwei Jahre ausgedehnt werden.
Das neue Restaurant Steirereck im Stadtpark, 1030 Wien
Ort des Genusses
Z
Nach zwei Jahren Planungs- und
sechs Wochen Bauzeit, wurde
das erweiterte und umgebaute
Restaurant Steirereck im Stadtpark
Ende Juni 2014 eröffnet. Das
laut „Restaurant Magazine“
neuntbeste Restaurant der Welt
platzte lagermäßig bereits aus
allen Nähten und machte eine
Vergrößerung unumgänglich.
Die Anzahl der Sitzplätze blieb
jedoch bei 90 unverändert.
Der Trockenbau unterstützte
die rasche Fertigstellung
des renommierten
Gastronomiebetriebs.
36
Gartengefühl. Die neuen Pavillons
wurden zu einem strukturierten Gastbereich
verbaut, der einiges an gemütlicher
Privatsphäre für den Gast schafft.
Ganzjähriges „Gartengefühl“ –
den Park spüren
Der wesentliche Teil der geplanten Umbauten
hat unterirdisch stattgefunden. Unterhalb der
großen Terrasse, unsichtbar für die Gäste beim
Haupteingang, wurde eine Laborküche eingebaut, um dem Team Platz für die Entwicklung
neuer Ideen zu geben. Oberhalb bekam die ehemalige Terrasse Glaswände, die sich bei Bedarf
Trockenbau Journal
1 2015
Fotos: M.Possert/Knauf
uständig für den Umbau ist das Architektenbüro PPAG, das man von den
Enzis im Museumsquartier kennt.
„Unsere Anforderungen und die Abläufe, also
die Software kennen wir sehr gut, die Hardware sollte einzigartig, zeitlos, innovativ und
neu sein. Das ist uns mit dem Büro PPAG
gelungen“, so Heinz Reitbauer, Besitzer und
Küchenchef des Steirereck.
Anmutig. Von der vormals
bunten Inszenierung blieben
nur die skurrilen Waschtische,
der Rest präsentiert sich von
skandinavisch anmutender
dezenter Zeitlosigkeit.
B a u s t e l l e n ta f e l
Objekt: Restaurant Steirereck im Stadtpark, 1030 Wien
Bauherr: Restaurant Steirereck GmbH, Geschäftsführer – Heinz Retbauer
Planung: PPAG architects ztgmbh, 1060 Wien
Wellenförmig. Diese
Decke hat es wirklich in
sich, hier finden sich 20
unterschiedliche Ebenen
wieder. Die Decke erinnert
an Wellen einer Meeresbrandung.
öffnen lassen. So haben die Gäste bei Prachtwetter das Gefühl fast wie im Freien zu sitzen. Von
ganzjährigem „Gartengefühl“ spricht Frau Reitbauer: „Man soll den Park spüren.“ Einerseits
wurden die räumlichen Wünsche, beispielsweise
dass möglichst jeder Tisch Aussicht auf den
Stadtpark genießen kann und gleichzeitig durch
Nischen geschützt ist, erfüllt und andrerseits ein
Ambiente geschaffen, durch die bestmögliche
Mischung aus Akustik, Licht und Freiraum, in
dem man sich wohl fühlt. Kurz gesagt: Die
neuen Pavillons wurden zu einem strukturierten
Gastbereich verbaut, der einiges an gemütlicher
Privatsphäre für den Gast schafft.
In höchster Vollendung
und Perfektion
Rupert Pagitsch, Eigentümer und Geschäftsführer, des verantwortlichen Trockenbauunternehmens sieht bei diesem interessanten Projekt die
kurze Bauzeit und die Umsetzung der Planung
als Herausforderung: „25-30 Trockenbauer in der
intensiven Phase haben rund 2000 Form­teile
verbaut.“ Beim Neubau kam eine Knauf Cleaneo
Akustiklochdecke zum Einsatz, die einiges an
Technik verbirgt. So finden sich oberhalb der
Decke Installationen für eine Kühldecke, die
1 2015
Trockenbau Journal
ÖBA: Arch. Riedl Ziviltechniker GmbH, 1060 Wien
Trockenbaufirma: Pagitsch GesmbH, 5580 Tamsweg
Knauf Fachberatung: Karl Zörweg, Mobil: +43 / 664 3831113
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit
Lüftung und die Motoren für die Fenstertechnik
wurden ebenfalls integriert.“ Es ging sich alles
ganz knapp aus, jeder Millimeter Freiraum
wurde genützt“, so Pagitsch. Zudem wurden die
Decken ineinander verschnitten und teilweise
abfallend ausgeführt, eingerahmt von runden
Wänden. Trockenbau in höchster Perfektion.
Aber es geht noch diffiziler. Im umgebauten Gästebereich des renommierten Restaurants wurde
eine geschwungene Decke realisiert, die optisch
und akustisch alle Stückerln spielt. Im großen
Saal wurden allein für diese Decke 1300 Formteile eingesetzt. Pagitsch: „ Diese Decke hat es
wirklich in sich, hier finden sich 20 unterschiedliche Ebenen wieder.“ Die Decke – erinnert an
Wellen einer Meeresbrandung- wurde auch mit
Knauf Cleaneo realisiert, wobei vorne das Flies
kaschiert und hinten eine Akustikfolie eingebracht wurde. Zusätzlich wurde noch ein Akustikputz aufgetragen und eine LED-Beleuchtung
zwischen den einzelnen „Wellen“ integriert.
Dezente Zeitlosigkeit
für den Gast
„Wir haben unser Haus optimiert – das Äußere
und der Raum selbst wirken jetzt viel stärker“,
freute sich Frau Reitbauer. Auch das Design ist
Ungestört. Es kam eine Akustiklochdecke zum
Einsatz, die einiges an Technik verbirgt.
heller geworden: Spiegelnde Fassade, gezackte
Holz-Stoffwände und ein Boden aus steirischem Zement und Donausandstein sorgen für
den neuen Look. Von der vormals bunten Inszenierung blieben nur die skurrilen Waschtische,
der Rest präsentiert sich von skandinavisch
anmutender dezenter Zeitlosigkeit. „Wir haben
uns mit dem Restaurant jetzt auch der Küche
angepasst“, schildert Heinz Reitbauer.
37
Neubau: Bürogebäude silo. Liesing Offices
NUTZUNGSFLEXIBEL.
Die offene Grundrissgestaltung ermöglicht
unterschiedliche Raumnutzungskonzepte – vom
Open Office bis hin zu klassischen Zellenbüros.
Vom Silo zum Ideenspeicher
Als zertifiziertes klima:aktiv
BETRIEBSKOSTENGARANTIE.
Silo. Liesing Offices
ist das erste Bürohaus Österreichs,
dass seinen Mietern
gedeckelte Betriebskosten auf zehn
Jahre garantiert.
Passivhaus bietet das neue Bürogebäude „silo. Liesing Offices“ im
23. Wiener Gemeindebezirk alle
Vorteile eines modernen
Bürogebäudes bei gleichzeitig
minimalen Energie­kosten und
hohem Nutzerkomfort. Die flexible
Grundrissgestaltung ermöglicht
dank Trockenbauweise vielfältige
Raumnutzungsvarianten.
38
tion von Aufzugs-Testschächten auch tatsächlich weiterhin genutzt werden.
Bürohaus in Passivhausqualität
Insgesamt umfasst der Bauplatz eine Gesamtfläche von rund 19.000 m2. Das vor kurzem
fertig gestellte siebenstöckige Bürogebäude ist
der erste Bauteil. Der nächste Bauteil ist bereits
in Planung und soll noch heuer das Einreichverfahren durchlaufen. Mit der Errichtung der
Gebäude in Passivhausqualität wird auch dem
Ziel des EU-geförderten Projekts „Ressourcenschonendes Betriebsgebiet Liesing“ Rechnung
getragen.
„Errichtet wurde das Gebäude aus Stahlbeton
in Ortbauweise mit einer 30 Zentimeter starken
Fassadendämmung. Für höchste Energieeffizienz sorgen zudem die wärmebrückenfreie Konstruktion, und die durchgehend bei allen Fenstern eingesetzte Dreischeiben-Isolierverglasung
mit integriertem Sonnenschutz im Scheibenzwischenraum“ erklärt Architekt Martin Eisen-
schien vom Planungsbüro MES Real Estate
Services GmbH die ausgezeichnete energetische
Performance. Unterstützt wird diese von der
mechanischen Lüftungsanlage inklusive Wärmerückgewinnung sowie der Bauteilkühlung,
die hauptsächlich in den Decken integriert ist
und die Hauptlast des Kühlbedarfs in den Sommermonaten deckt.
Flexible Raumstruktur
Beim aktuellen Überangebot an Büroimmobilien müssen neue Bürohäuser schon etwas bieten,
um ein Vollvermietung langfristig sicherstellen
zu können. So gibt es im Silo beispielsweise
lediglich im Bereich des Stiegenhauses und der
Sanitärzellen tragende Wände. Die gesamte
Innenraumgestaltung erfolgte im trockenen
Innenausbau, wobei den Mietern im Vorfeld
unterschiedliche Ausbauvarianten angeboten
und maximale Mitgestaltung ermöglicht wurde.
Ein tolles Serviceangebot für die Mieter und
gleichzeitig eine Herausforderung für das ausTrockenbau Journal
1 2015
Fotos: Christopher Kelemen
E
xakt zwei Jahre nach Baubeginn
konnten mit dem Jahreswechsel die
ersten Mieter in das neue Bürogebäude in der Wiener Lehmböckgasse im 23sten
Bezirk einziehen. Zu den Ersten, die hier ihre
Zelte aufgeschlagen haben, gehören beispielsweise auch die MA 40 – Soziales, Sozial- und
Gesundheitsrecht der Stadt Wien oder das
Spezialaufzugsunternehmen Kone. Mit einer
Bürofläche von rund 30 Prozent der insgesamt
12.000 m2 Nutzfläche ist Kone nach der MA
40 der zweitgrößte Mieter im mittlerweile
vollständig vermieteten Haus. Neben den
Büros hat der weltweit führende Anbieter von
Komplettlösungen rund um Aufzüge und
Rolltreppen auch den 18 Meter hohen, ehemaligen Silo inmitten des neuen Industriegebiets gemietet. Als markanter Orientierungspunkt fungiert der ehemalige Sägemehlspeicher nicht nur als Landmark, sondern gleichzeitig auch als Namensgeber für den Bürostandort und wird in Zukunft für die Installa-
IM RASTER. Alle 2,7 Meter bietet die
Tragstruktur eine Möglichkeit Innenwände
in Trockenbauweise zu errichten.
führende Unternehmen, die Schreiner Trockenbau GmbH, wie Projektleiter Emmerich Sampl
zu berichten weiß: „Obwohl überwiegend klassische Trockenbauwände mit RIGIPS Gipskartonplatten errichtet wurden, war die Baustelle
vor allem im Endausbau ein echte Herausforderung. Das lag vor allem daran, dass wir alle Sonderwünsche hinsichtlich der Raumgestaltung in
sehr kurzer Zeit realisieren mussten, da alle Mieter natürlich ihre Umzugstermine einhalten
mussten und wir somit in allen Etagen mehr
oder weniger gleichzeitig am Werk waren.“
Die flexible Büroraumstruktur mit einem
außenliegenden Stützenraster im Abstand von
2,70 Metern ermöglicht vielfältige Nutzungsmöglichkeiten: vom klassischen Zellenbüro bis
hin zur Open Office ist alles möglich und wurde
auch in Anspruch genommen. Während beispielsweise die MA 40 auf klassische Kleinbüros
setzte, bevorzugte Kone ein offenes Büroraumkonzept mit unterschiedlichen Raumzonen. So
1 2015
Trockenbau Journal
ERSTER. Der Mobilitätsspezialist Kone gehört zu
den ersten Mietern und schätzt die räumliche
Flexibilität, die der offene Grundriss bietet.
findet man in den beiden Kone-Etagen sowohl
geschlossene Besprechungsräume als auch in
Trockenbauweise errichtete und raumhoch verglaste Einzel- und kleine Gruppenbüros.
Anspruchsvoll in Bezug auf den Trockenbau
war aber auch die Einkleidung der Versorgungsschächte für die umfangreiche Haustechnik des
Passivhauses. Um den hohen Anforderungen des
Brandschutzes zu genügen, mussten alle Lüftungkanäle in Formrohren zu den Büros geführt und
mit Ridurit Feuerschutzplatten verkleidet werden.
Betriebskostengarantie
Nicht nur durch seine flexiblen Raumstrukturen
zeichnet sich das Projekt „silo. Leasing Offices“
aus und macht den Betriebsstandort für seine
Mieter attraktiv. Vor allem die im Vergleich mit
klassischen Bürobauten extrem niedrigen Energiekosten sprechen für das Bürogebäude. Die
Mieter profitieren von der betriebswirtschaftlichen Planungssicherheit, indem der Vermieter
GUTEN
APPETIT.
Heißt es in
der haus­
eigenen
Kantine.
Für Raumatmosphäre
sorgen entsprechende
Akustik­
lösungen
sowie die
lichtdurchfluteten
Räume.
B a u s t e ll e n ta f e l
Projekt: Bürogebäude
„silo. Liesing Offices“,
Lehmböckgasse 61,
A-1230 Wien
Bauherr: Erste Group
Immorent AG, 1060 Wien
Architektur: MES Real
Estate Services GmbH,
1060 Wien
Trocken: Schreiner
Trockenbau GmbH,
8055 Graz
RIGIPS-Fachberatung:
Franz Efler
Ohne Anspruch auf
Vollständigkeit
entweder All-inclusive-Mietverträge anbietet
oder die Betriebskosten garantiert. So ist das Silo
das erste Bürohaus Österreichs, das gedeckelte
Betriebskosten auf zehn Jahre garantiert.
39
Praxis
Modernes Autohaus in Aschbach, NÖ
Mobilität
in der
Architektur
Nach Jahren der Planung entschloss sich die Familie
Illich aus Aschbach im Mostviertel zu einer Sanierung
und Erweiterung ihres Autohauses. Ein modernes und
zugleich gemütliches Ambiente plante der Linzer
Architekt Josef Ullmann. Die kurze Bauzeit von acht
Monaten konnte auch dank des Einsatzes von
Decke wieder. Diese wurde mit Knauf Cleaneo Akustik Platten in Kombination mit einer
Kühldecke vom verantwortlichen Trockenbauunternehmen Willich TB GmbH ausgeführt.
Illich, Geschäftsführer der Illich Ges.m.b.H.
Drei bis vier Trockenbauer waren täglich bei diesem Objekt im Einsatz. „Eine Herausforderung
für uns Trockenbauer war sicherlich ein durchgehendes Lochbild trotz der Einlässe, wie beispielsweise Lichtkanäle, in der Decke zu realisieren. Genaues und sauberes Arbeiten waren hier
gefragt. Eine zweite Herausforderung für alle
Beteiligten war, die Arbeiten während des laufenden Betriebes durchzuführen“, erklärt Gerhard Kloibhofer, Gesellschafter der Willich TB
GmbH und verantwortlicher Trockenbauleiter.
Dynamik und Wohlfühlambiente
„Der Schriftzug zieht sich durch das gesamte
Gebäude und dient auch als Verbindung zwischen dem alten und neuen Teil“, so Roland
Besondere Architektur
zum Wohlfühlen
Auffallend im Schauraum ist auch eine schräge Wand mit dem Logo der Automarke, die
Ambiente. Es ist kein
klassischer Schauraum für
Autos, kein glänzender
Glaspalast, sondern eine
Architektur, in der man
gerne länger verweilt.
A
m 21. und 22. März – mit Beginn des
Frühlings – wurde das erweiterte und
renovierte Autohaus Illich feierlich
eröffnet. Jahrelange Planung und eine acht
monatige Bauzeit waren der Neugestaltung des
Peugeot-Händlers im niederösterreichischen
Aschbach vorangegangen. Das vom Linzer
Architekten Josef Ullmann geplante Gebäude
setzt einerseits die Autos perfekt in Szene und
andererseits wird im Inneren ein ausgeprägtes
Wohlfühlambiente für Kunden und Mitarbeiter geschaffen. Die Fassade des Gebäudes mit
dem Schriftzug des Autohauses wirkt sehr
modern und dynamisch, Bewegung und
Mobilität werden auf angenehme Art und
Weise in den Fokus gerückt. Diese setzt sich
auch im Inneren des Gebäudes fort. Hier
wurde auf Trockenbausysteme von Knauf
gesetzt. Die Form der Fassade samt dem markanten Schriftzug findet man auch im Inneren
des Gebäudes mit Ausläufern bis hinauf an die
40
Bewegung
und Mobilität.
Die Fassade
des Gebäudes mit
dem Schriftzug
des Autohauses,
wirkt sehr modern
und dynamisch.
Fotos: Knauf/M.Possert
Trockenbausystemen eingehalten werden.
Praxis
Stärke. Das persönliche Service wird vor allem
von Kunden aus der Region, aber auch aus Wien
und Linz geschätzt.
mit 12,5 mm starken Gipsplatten doppelt
beplankt und mit Hilfe eines Gerüsts errichtet
wurde, kombiniert mit einer schrägen Lichtkuppel. Bezüglich der Frage nach der Notwendigkeit einer Renovierung bzw. Erweiterung antwortet Illich: „Wir hatten schlichtweg
zu wenig Platz und Licht und wir wollen
unseren Kunden ein entsprechendes Ambiente bieten, in dem sie sich wohl fühlen. Wir
wollten keinen klassischen Schauraum für
unsere Autos, keinen glänzenden Glaspalast,
sondern eine Architektur schaffen, in der man
gerne länger verweilt. Das Autohaus Illich ist
ein Kfz-Meisterbetrieb mit langjähriger Peugeot-Erfahrung und wird seit 1970 als Familienunternehmen geführt. Unsere Stärke ist
sicherlich unser persönliches Service, das vor
allem von Kunden aus der Region, aber auch
aus Wien und Linz geschätzt wird. In unserem
Betrieb mit der angeschlossenen Werkstätte
arbeiten derzeit 16 Mitarbeiter. Unser gemeinsames Motto lautet: ,Tradition verbindet –
Qualität besteht‘, um unser höchstes Ziel, die
Zufriedenheit unserer Kunden, zu erreichen“,
erklärt Illich das Erfolgsgeheimnis seines
Qualität. Eine Herausforderung war sicherlich ein
durchgehendes Lochbild trotz der Einlässe, wie
beispielsweise Lichtkanäle, in der Decke zu realisieren.
Unternehmens. Diesen Qualitätsanspruch hat
der Bauherr auch von seinen Partnern während des gesamten Umbaus sowie in der Planung erhoben. Mit den bestens geschulten
Mitarbeitern der Firma Willich TB sowie der
Beratung von Michael Brandstätter konnte
dieses Projekt auch termingerecht realisiert
werden.
B a u s t e l l e n ta f e l
Ihr traditioneller Meisterbetrieb
für den Innenausbau!
•
hochqualifizierte Mitarbeiter
•
national wie international erfolgreiche
Projektabwicklung
•
die gesamte Palette des
Innenausbaus aus Meister‘s Hand
•
Aus/Umbau, Sanierung sowie
Neubauprojekte
•
Verarbeitung hochwertiger, genormter
Produkte
Objekt: Autohaus Illich, 3361 Aschbach
Bauherr: Roland Illich
Planung: Architekt DI Josef Ullmann, 4020 Linz
Tageslicht.
Auffallend im
Schauraum ist
eine schräge
Wand, die durch
ebenfalls schräge Lichtkuppeln
die Automarke
zum Eyecatcher
werden lässt.
Trockenbau: Willich TB GmbH, 4481 Asten
Knauf Fachberatung: Michael Brandstätter,
Mobil: +43 / 664 544 60 31
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit
1 2015
Trockenbau Journal
Willich TB GmbH • Handelsring 11 • 4481 Asten  +43-7224-673 50  30
Willich TB GmbH • Pfaffenberg 67 • 3321 Ardagger Stift  +43-7479-20 090
w w w. w i l l i c h t b . a t
[email protected]
41
Pluspunkt. Die Temperierung der Räume
erfolgt ebenfalls über die Decke.
Funktion. Für eine optimale Raumakustik in den Büround Besprechungsräumen sorgen die Segel in Perforation
320 mit integriertem Akustikvlies.
Deckensegel. In den unteren Geschoßen wurde
die Rohdecke durch markante Betonüberlager
ausgebildet, einige Bereiche sind mit rohen
Ziegeldecken ausgestattet.
Blick über die Grenzen: Multifunktionale Deckensegel
Ein ganz besonderes Sanierungsprojekt wurde im belgischen
Kortrijk realisiert. Ein Industriebau
der 60er Jahre wurde hier auf den
Aufgabe. Den Charakter des
Gebäudes zu erhalten und
dennoch ein hochqualitatives
Bürogebäude zu schaffen.
neuesten Stand gebracht und
zu einem hochqualitativen
Bürogebäude umfunktioniert. Das
Ergebnis ist eine Synthese aus
Elementen der alten Gebäudestruktur und zeitgemäßer
Innenausstattung mit akustisch
wirksamen Deckensegeln.
I
m Auftrag des Bauherren Koramic Real Estate planten die in Roeselare beheimateten
3Architecten die Revitalisierung eines älteren
Industriegebäudes in Kortrijk. Den Charakter
des Gebäudes zu erhalten und dennoch ein
Bürogebäude zu schaffen, das dem „State of the
art“ entspricht, war die Herausforderung des
Projekts. Dies erreichten die Architekten durch
ein durchdachtes Spiel mit den vorhandenen
Gebäudestrukturen und gezieltem Einsatz von
FURAL Deckensegeln. Unterstützt wurde das
Konzept durch das eigens entwickelte Farbkonzept. Wände und Decken und ein Teil des
Mobiliars sind Weiß gehalten, der Boden ist mit
42
hellgrauem Teppich ausgelegt. Aufgelockert wird
das Interieur durch einzelne Farbobjekt wie die
orangene Bestuhlung, farbige Leuchten oder
einzelne farbige Wände und Teppiche.
Segel mit Funktion
Das besondere an der Sanierung ist aber die
Deckenarchitektur. Durch abgehängte, mehrteilige Metalldeckensegel von FURAL konnten
die Herausforderungen des Sanierungsvorhabens optimal gelöst werden. Die Segel erfüllen
mehrere essentielle Funktionen. Für eine optimale Raumakustik in den Büro- und Besprechungsräumen sorgen die Segel in Perforation
320 mit integriertem Akustikvlies. Auf Wunsch
der Planer wurden die Elemente bis exakt zum
Kassettenrand hin perforiert. Die mehrteiligen
Segel bestehen aus je einem zentralen Bandraster mit einer Breite von 160 bzw. 300 mm und
Metallkassetten in den Abmessungen 750 x
1.120 mm. Die Elemente sind mit Noniushängern an der Rohdecke fixiert, die Kassetten wurden in Einhängeprofilen eingehängt. Die
Außenseiten der Kassetten sind umlaufen
geschlossen, die Stege weisen eine Höhe von
mindestens 50 mm auf. Durch die exakte Fertigung der Segel entsteht ein sehr homogenes,
hochwertiges Ganzes. Die Oberfläche ist, passend zur Gestaltung der sonstigen Deckenflächen und der Wände, in RAL 9010 pulverbeschichtet. Deckensegel aus Metall zeichnen sich
durch ihre hohe akustische Wirksamkeit aus.
Anders als bei geschlossenen Deckensystemen sind Deckensegel in der Lage, mehr
Schall zu absorbieren. Um die gleiche Nachhallzeit zu erreichen, ist dadurch weniger
Deckenfläche notwendig. In der Praxis kann
bis zu 30% an Material eingespart werden.
Grund für die bessere schalltechnische Wirkung ist die zusätzliche absorbierende Rückseite der Metalldeckensegel, der physikalische
Effekt der Kantenbeugung sowie das Verhältnis von Umfang zu Fläche eines Elements.
Trockenbau Journal
1 2015
Fotos: FURAL
Intelligente Akustik
in altem Gemäuer
Praxis
Perfekte Metalldecken
Decke mit dem gewissen „Plus“
Die Temperierung der Räume erfolgt ebenfalls
über die Decke. Dazu sind die FURALDeckensegel mit Kühlelementen ausgestattet.
Um die Zugänglichkeit zum Deckenhohlraum
für etwaige Wartungsarbeiten zu gewährleisten, sind die Metallkassetten mit Haken ausgestattet, an denen die abgeklappten Elemente
abgehängt werden können. In vielen Bereichen
wurde aus diesem Grund auch die Beleuchtung an den zentralen Bandrastern angebracht.
Ein weiterer wesentlicher Pluspunkt der
Deckensegel ist aber die vielfältige und flexible
Einsetzbarkeit. Das Bestandsgebäude brachte
verschiedenste Herausforderungen mit. Da die
Unterseite der Dachflächen auch als innerer
Raumabschluss dient, war ein beträchtlicher
Teil der Deckensegel schräg anzubringen. Teilweise wurden die Segel als eigenständige Elemente abgehängt, teilweise in Gipskartonfriese
integriert. In den unteren Geschoßen wurde die
Rohdecke durch markante Betonüberlager ausgebildet, einige Bereiche sind mit rohen Ziegeldecken ausgestattet. Auf Wunsch der Bauherren
mussten Teile dieser Struktur sichtbar bleiben.
Dadurch konnte auch sichergestellt werden,
dass der Nutzer einen Eindruck der ursprünglichen Gebäudestruktur bekommt. Eine Herausforderung war die richtige Platzierung der
Deckensegel, um die gewünschte Raumakustik
zu erreichen. Die erforderliche Kühlleistung
wird durch die ausreichende Dimensionierung
der Segelflächen gewährleistet.
Farbkonzept.
Wände und Decken
und ein Teil des
Mobiliars sind Weiß
gehalten, der Boden
ist mit hellgrauem
Teppich ausgelegt.
Brandschutzdecken
Akustikdecken
Kühldecken
B a u s t e l l e n ta f e l
Objekt: Revitalisierung Industriegebäude in Kortrijk, Belgien
Bauherr: Koramic Real Estate, 8500 Kortrijk, Belgien
Planung: 3Architecten, 8800 Roeselare, Belgien
Deckensegel: FURAL Systeme in Metall GmbH
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit
1 2015
Trockenbau Journal
www.fural.at
43
Neubau der Berg- und Mittelstation am Kitzsteinhorn
Eisiges Vergnügen
in 3.000 m
Spezialdämmung
für Bergstation
des neuen Gletscherjets.
Tektalan-Dämmplatten
bieten effektive Dämmung
und aus­gezeichneten
Brandschutz, der speziell bei
Bergbahnen mittlerweile
ein Riesenthema ist.
Das Kitzsteinhorn, international beliebtes Winter- und SommerAusflugsziel im Alpenraum, wird ab Herbst 2015 durch die neuen
Bahnen Gletscherjet 3 und 4 um eine Facette reicher. Für Sportler
M
it Baubeginn März 2014 stellte die
höchste Baustelle Österreichs extreme Anforderungen an Planer und
Umsetzer. Zu den größten Aufgabenstellungen
für die Konstrukteure zählten die Themen
„Permafrost“ und „Brandschutz“. Neben exponierter Lage und aufwändiger Logistik stellten
klimatische Herausforderungen und Witterungsbedingungen u.a. enorme Ansprüche an
die Funktionalität der Dämmung.
Know How und Qualität
Ein Bauvorhaben dieser Größenordnung
braucht jede Menge Erfahrung, Know How
und hochwertige Baustoffe. „Zwei bis fünf
Meter Schnee am Dach, Windspitzen bis zu
200 km/h, unwirtliche Bedingungen, Kälte,
Dauerfrost und Arbeiten unter Zeitdruck
sowie einem Kran, der auf Schnee und Gletscher steht. Hier muss auch die Dämmung
Spitzenleistung bringen,“ erzählt Helmut Kaltenhauser von Empl BaugmbH aus Mittersill
als zuständiger Bauleiter auf der Höhenbaustelle. Die Tektalan A2-TK-D hat sich als Spe-
ziallösung bewiesen, da sie bei entsprechender
Dämmstoffstärke trotz Dauerfrost effektiv
dämmt und eine Kondensatbildung durch die
eingebaute Dampfsperre verhindert wird. Sie
ist nicht brennbar, bietet mit Brandschutzklasse A2 eine Feuerwiderstandsdauer von REI
120 und ist mit dem „Blauen Engel“ prämiert.
Um zu verhindern, dass die Feuchtigkeit bei
Außentemperaturen um die minus 20 Grad
Celsius an der Betonwand kondensiert, fiel die
Entscheidung auf die Wärme-Innendämmung
mit der nichtbrennbaren Holzwolle-Mehrschichtplatte Tektalan A2-TK-D der Marke
Heraklith. Bei hohen Minusgraden außen und
gleichzeitig warmer Innentemperatur kommt
es im Normalfall zu starker Kondensatbildung.
Doch dies wird bei dieser Dämmplatte durch
die integrierte Dampfsperre aus Aluminiumfolie zwischen Holzwolle-Deckschicht und
Steinwollekern verhindert. Auf der Bergstation
des Gletscherjets wurde die Platte in die
Deckenschalung eingelegt und mitbetoniert.
An den Wänden im Innenbereich wurde sie
nachträglich mit Heraklith Betonschrauben
BTB befestigt.
Zum Mitbetonieren im Deckenbereich
wurden die Dämmplatten in der zeitsparenden Sondergröße 2.000 x 600 mm geliefert.
Für die Wände kam das Standardmaß 1.000
x 600 mm zum Einsatz.
Effektiv gedämmt.
Decken und Wand bleiben selbst bei Dauerfrost
mit dieser Mehrschicht-Dämmplatte dank ihrer
integrierten Dampfsperre frei von Kondensat.
44
Trockenbau Journal
1 2015
Fotos: Kitzsteinhorn/Zoom Visuals; Knauf Insulation
und Ausflugsgäste eröffnen sich neue Erlebnisvarianten.
Praxis
B a u s t e l l e n ta f e l
Objekt: Gletscherjet 3 und 4,
Berg- und Mittelstation Kitzsteinhorn
Bauherr: Kitzsteinhorn - Gletscherbahnen Kaprun AG
Generalplaner: Melzer & Hopfner Ingenieurges.m.b.H., Bregenz
Architekt: Zeytinoglu Architects, Wien
Dämmstoffe: Knauf Insulation GmbH, 9586 Fürnitz
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit
Die Wände und Decken der Technik- und
Diensträume wurden nach dem Anbringen der
Dreischicht-Dämmplatte einfach ausgemalt,
im Erdgeschoß wurden die Wände aufgrund
der erwartet hohen Personenfrequenz zusätzlich verputzt.
Effektiv und WIRTSCHAFTLICH
Das Dämmen der Kellerwände nahm vier
Arbeitstage in Anspruch. Der Dienstraum im
hinteren Bereich berührt ständig Schnee und
Eis, da kommt nie die Sonne hin. Die Innendämmung mit Tektalan ist effektiv, denn es hat
hier sogar im Sommer nie mehr als acht Grad
plus. Die Innendämmung im Erdgeschoß hingegen wurde innerhalb von nur zwei Tagen
abgeschlossen. Durch die Übergröße der Tektalan-Platten ging das Verlegen im Deckenbereich relativ rasch und brachte zusätzlich Zeit-,
Material- und Kostenersparnis weil nicht
gespachtelt, gegittert und geputzt werden
musste.
Positives Resümee
Kitzsteinhorn-Manager Günther Brennsteiner ist mit dem raschen Baufortschritt mehr
als zufrieden: „Trotz der teilweise widrigen
Verhältnisse konnten die sehr eng gesetzten
Termine erfreulicherweise eingehalten werden.“
Tektalan®
für Tiefgaragen
Einzigartig in Funktion,
Farbe und Design
Hohe Heraus­
forderung.
Das Qualitätsprodukt
hält den außer­
gewöhnlichen
Anforderungen wie
extreme Höhenlage,
Exponiertheit und
Baulogistik Stand.
Wenn‘s um optimalen
Brandschutz in überbauten
Tiefgaragen geht, setzen
Profis auf Tektalan A2, die
Holzwolle-Dämmplatte mit
Steinwollekern.
n Cool im Brandverhalten (Euroklasse A2)
n Heiß in der Sichtanwendung
n Optimale Wärme- und Schalldämmung
n Ideal für den Neubau durch Einlegung in die Schalung
n Hervorragend für die Sanierung durch Systeme für die
nachträgliche Befestigung
Heraklith® ist eine registrierte Marke von
Knauf Insulation GmbH
Industriestraße 18, A-9586 Fürnitz, Telefon +43 4257 3370-0, Telefax +43 4257 3370-2300
www.knaufinsulation.at
1 2015
Trockenbau Journal
45
Praxis
Raum 105. Im „Kleinen Saal“ baute
man gelochte Akustikdecken mit schräg
verlaufenden Schürzen und Lichtbändern ein,
die von einem umlaufenden Fries geziert werden.
Neues Veranstaltungszentrum in Brunn am Gebirge/NÖ
Sag Hallo zu BRUNO
Brunn am Gebirge, Bez. Mödling,
nahe der Bundeshauptstadt Wien.
2015 fertiggestellt, bietet das
Veranstaltungszentrum, mit
drei einzeln buchbaren oder
kombinierbaren Location­ab­schnitten, die ideale
Voraussetzung für jeden
Veranstaltungstyp. Der Name
Bruno ist auch das Credo:
BeReallyUniqueNotOrdinary.
D
ie Marktgemeinde Brunn am Gebirge
wollte nicht einfach nur den bestehenden, in die Jahre gekommenen,
Festsaal renovieren um dann wieder in die
klassische Nische „Gemeindesaal“ zu fallen.
Vielmehr wollte man ein modernes, innovatives neues Ortszentrum schaffen, das mit einem
neuen Konzept den Betrieb des Veranstaltungszentrums privatwirtschaftlich ausrichtet.
Daher hat man diese Aufgaben (Betrieb und
Vermarktung) der eigenen Betriebs- und
Errichtungsges.m.b.H. übertragen. Das neue
BRUNO ziert nun eine Decke aus dem Hause
des deutschen Herstellers Vogl Deckensyste-
me, die schalltechnisch wirksam und luftreinigend ist. Die Montage war eine Herausforderung für das Trockenbaufachunternehmen, da
die Rohdecken innerhalb der Räume schräg
verliefen. Nicht nur im Inneren präsentiert
sich „BRUNO“ neu, sondern auch ein Außenbereich inklusive Parkdeck mit knapp 100
Plätzen und eine sich anschließende Fläche für
diverse Outdoor-Veranstaltungen ergänzen
jetzt das Areal.
Akustik für alle Events
Innerhalb von 16 Monaten (Juli 2013 bis
November 2014) ist der helle, dynamischvielschichtige Bau neu-, zu- sowie umgebaut
worden. Jetzt erstreckt sich das eingeschossige,
mit einem Technik-Untergeschoss und Lastenaufzug ausstaffierte Bauwerk auf einer bebauten Fläche von 1.378 m².
Auffällig an dem bestehenden Festsaal mit
dem neuen Zubau ist der Schriftzug über dem
Eingangsbereich sowie die Fassade. Goldfarbene Kupferrauten und eine abgedunkelte Ver-
Harmonisch.
Auffällig an dem bestehenden Festsaal
mit dem neuen Zubau ist der Schriftzug über
dem Eingangsbereich sowie die Fassade.
46
Trockenbau Journal
1 2015
Fotos: apm architects, bruno/Wolfgang Prinz
BRUNO ist die neue Location in
Praxis
Lieb.
Reizend.
Sinne reagieren auf Reize. Gerade in der Welt
des Bauens ist das offensichtlich. Was uns reizt
sind neue Herausforderungen und Aufgaben, bei
denen wir auf Erfahrungen und Werte aus über
80 Jahren zurückgreifen können: Im Hoch- und
Trockenbau, Holzbau, Planung und Entwicklung!
Für Events.
Die Innenraum­nutzfläche von 1.197 m²
bietet genügend Platz.
®
glasung betonen die moderne Architektur, die
sich in die Umgebung mit dem historischen
Gemeindeamt harmonisch einfügt. Architekt
DI Benedict Marginter vom Architekturbüro
apm architects aus dem niederösterreichischen
Mödling zeichnet für diese architektonische
Schöpfung verantwortlich.
Die Innenraumnutzfläche von 1.197 m²
bietet genügend Platz für Events und ist raumakustisch sowie raumklimatisch darauf zugeschnitten worden. „Fachbüros haben die erforderlichen Faktoren berechnet und technisch
sowie qualitativ abgenommen. Akustischen
Frequenzphänomen und langen Nachhallzeiten in den Veranstaltungsräumen, wurde in
Form von Tiefenabsorbern in den unteren
Wandbereichen begegnet. Zum Einsatz kamen
hier schallschluckende Holzpaneele und absorbierende Akustikdecken“, sagt der Architekt.
Gelochte Akustikdecken und glatte Gipskartondecken wechseln sich ab. „Die Lichtelemente und Klimaanlagen passen sich ➝
B a u s t e l l e n ta f e l
© Wolfgang Prinz
Sparte Innen- und Trockenausbau
Vertrauen Sie auf alle Bausteine unserer steirischen Unternehmensgruppe.
®
Bauherr: Marktgemeinde Brunn am Gebirge –
Überlassung an Betriebs- und Errichtungsges.m.b.h. der MG Brunn am Gebirge, BRUNO LOCATION & EVENT MANAGEMENT
Hoch- & Trockenbau
Fertighäuser, Planung
Generalunternehmung
Fertighäuser, Dachstühle
Holzstiegen
Ingenieurholzbau
Fliesenverlegung
Beratung
Säure- & Bäderbau
Baumärkte, Baustoffe
Gartencenter
Sport 2000
Architekt: apm architects, 2340 Mödling
Trockenbau: Lieb Bau Weiz GmbH & CoKG, Wr. Neudorf
Akustikdecken: Vogl Deckensysteme, D-91448 Emskirchen
Birkfelder Straße 40
8160 Weiz
T: +43 3172 2417 - 0
www.lieb.at
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit
1 2015
Trockenbau Journal
47
Praxis
Eyecatcher.
Den Festsaal schmücken
Akustikdesigndecken mit
durchgehenden Lichtbändern
und umlaufenden Friesen.
Herausfordernde
Trockenbauarbeiten
Das beauftragte Trockenbauunternehmen
Lieb Bau Weiz GmbH & Co. aus Wiener
Neudorf unter der Bauleitung von Markus
Schweigberger montierte die ausgewählten
Deckensysteme.
Den Festsaal schmücken Akustikdesigndecken mit durchgehenden Lichtbändern und
umlaufenden Friesen.
Im „Kleinen Saal“ (Raum 105) baute man
gelochte Akustikdecken mit schräg verlaufenden
Schürzen und Lichtbändern ein, die von einem
umlaufenden Fries geziert werden. Außerdem
schließt sich eine Wandverkleidung aus Akustikplatten oberhalb der Holzvertäfelung an.
Im lichtdurchfluteten Foyer mit Eingangsbereich sind ebenfalls gelochte Akustikdecken
in die zum Teil schrägen Flächen eingepasst
worden.
Markus Schweigberger beschreibt die Vorgehensweise, die sein Mitarbeiterstab (Techniker
Franz Ostermann, Polier Stefan Höfler und
Polier Stellvertreter Bozidar Kolenda) ausführte,
so: „Eine besondere Herausforderung war die
Arbeitshöhe. Gerade die Herstellung der Trägerverkleidungen und die Montage der Akustikdecke an die fast sieben Meter hohe Rohdecke,
war nur auf Scherenbühnen und fahrbaren
Gerüsten möglich. Um diese an die schrägen
Schürzen und Deckenflächen montieren zu
können, wurde mit „Knicken“ in der Unterkonstruktion gearbeitet. Die aufwendige treppenartige Konstruktion ermöglichte die Montage der
Akustikdecke an der geneigten Rohdecke.“
Decke mit Luftreinigung
Auf einer Fläche von 653 m² verlegte man die
VoglAdsorperplatte®, System VoglFuge® mit
einem Lochbild von 15/30 rund, hinterlegtem
schwarzen Akustikvlies und einem Lochflächenanteil von 19,6 %. Die Platte ist aus Gipskarton gefertigt, schalltechnisch hochwirksam
und hat eine zusätzliche Funktion zur Luftreinigung.
Der deutsche Hersteller bietet eine große
Auswahl an unterschiedlichen Akustikdesignplatten für den Architekten und Planer. So
kann man für jede Raumsituation das Passende auswählen. Die Fugenausbildung erfolgte
mit dem Produkt VoglFuge®, das den höchsten
Ansprüchen genügt und ein homogenes
Deckenbild schafft. Gleichfalls ist sie eine
echte Alternative zu den bisher bekannten
Einblick.
Jetzt erstreckt sich das eingeschossige,
mit einem Technik-Untergeschoss und
Lastenaufzug ausstaffierte Bauwerk auf
einer bebauten Fläche von 1.378 m².
48
Trockenbau Journal
1 2015
Fotos: apm architects, bruno/Wolfgang Prinz
den räumlichen Gegebenheiten an, denn die
Deckenhöhe ist aufgrund der geneigten Flächen innerhalb des Raums unterschiedlich“,
zeigt sich Marginter mit den Trockenbauausführungen sehr zufrieden. Für solche baulichen Anforderungen ist ein flexibles Trockenbausystem bestens geeignet. Eine Aufteilung der meist polygonalen Deckenflächen in
herkömmliche Rastersysteme kam deshalb
nicht infrage.
Praxis
I n t e r vi e w
Fugensystemen wie Spachtel- oder Klebefuge.
Das Plus an diesem Produkt: Anstatt Spachtelmasse aufzurühren und aufwendig die Fuge
damit zu füllen, verlegt der Trockenbaufachmonteur die präzise gefertigten Akustikdesigndecken einfach Stoß an Stoß, um anschließend den entstandenen Plattenstoß mittels
VoglFuge® Strip, einer Art Fugenband, abzudecken. Der Vorteil: eine schnelle und verarbeitungsfreundliche Fugenausbildung, die
ohne das lästige Spachteln auskommt.
Hochwertige Ausführung
steigert Immobilienwert
Weiters erfolgen aufwendige Ausführungen
auch bei den durchgehenden, bandartigen
Licht- und Lüftungsbändern, deren Unterkonstruktion komplett durchtrennt und mittels
Sonderlösungen wieder in sich versteift werden
musste. Auch die Garderobe und den
Gastraum schmücken Akustikdecken.
Insgesamt waren 10 bis 15 Trockenbaufachleute unter hohem Termindruck mit diesen
sehr aufwendigen Arbeiten beschäftigt. „Zu
schaffen machte uns die hohe Dichte an
In­stallationen im Deckenhohlraum, dadurch
konnte relativ spät mit den Deckenkonstruktionen begonnen werden“, so Schweigberger
und lobt das Zusammenspiel der Gewerke, die
ihre Aufgaben lösungsorientiert ausführten.
Fazit: Im BRUNO werden die Decken zum
absoluten Eyecatcher und steigern zudem noch
den Nutzwert der Immobilie durch Form,
Farbe und Funktion.
1 2015
Trockenbau Journal
Das architektonische Herzstück
Architekt DI Benedict Marginter vom Architekturbüro
apm architects aus dem niederösterreichischen Mödling zeichnet für diese architektonische Schöpfung
verantwortlich und beantwortete zu diesem Projekt
noch einige Fragen:
Bruno.
Ein Zusammenspiel
von Raumwünschen
und ortsräumlichen
Gegebenheiten.
Was waren die Herausforderungen bei der Planung
von BRUNO an Sie?
Architekt DI Benedict Marginter: Das Projekt ist als
Ergebnis einer Wettbewerbsausschreibung in erster
Linie aus dem Zusammenspiel von Raumwünschen
(Innenräume und Außenplatzräume sowie Stellplätze)
der Gemeinde Brunn am Gebirge und den ortsräumlichen Gegebenheiten entstanden. Die Zielsetzung war,
ein eigentlich nicht vorhandenes "Herzstück" als Zentrum eines
Ortes als solches funktionell und architektonisch herauszuschälen.
Welche Vorgaben des Bauherrn gab es zu berücksichtigen?
Architekt DI Benedict Marginter: Eine gewisse Raumerfordernis
mit funktionalen Zusammenschlüssen anderer Nutzungsbereiche, ein Budget für dieses Vorhaben und natürlich hohe Erwartungen gegenüber der Wirkung dieses Projekts als neues Ortszentrum.
Warum haben Sie sich im BRUNO für eine Akustikdeckensystem
aus Gipskarton entschieden? Was sind die wesentlichen Vorteile
aus Ihrer Sicht?
Architekt DI Benedict Marginter: Gipskartondecken eignen sich
hervorragend für die großflächige und völlig fugenlose Verkleidung.
Es ist ein großer Vorteil, dass man, ohne das System zu ändern,
in ziemlich jedem beliebigen Bereich und nach Bedarf akustisch
Elemente platzieren kann. Gerade die Lochdecken mit unterschiedlichen Größen und Lochdichten können als Absorber ein breites
Frequenzspektrum abdecken.
49
Neues Betriebszentrum für traditionsreiche Waldviertelbahn in Gmünd
Nostalgie im Waldviertel
Wer in Niederösterreich das 4600 m2 große Waldviertel erkunden möchte, setzt sich in die Waldviertelbahn.
Die historische Schmalspurbahn mit über 100 Jahre alten Lokomotiven und liebenswerten kleinen Waggons,
fährt auf ihrer 68 Kilometer langen Strecke durch die bezaubernden Landstriche des Waldviertels.
D
as Land hat daher 10,5 Millionen Euro
in die Hand genommen und für die
historische Waldviertelbahn ein neues
Betriebszentrum gebaut. Es besteht aus Bahnhof,
Werkstatt und Kundenzentrum,“ erklärt Herbert Frantes, Dienststellenleiter der Waldviertelbahn bei der niederösterreichischen Verkehrsorganisationsgesellschaft (NÖVOG). Zuständig
für die Konzeption des Betriebszentrums war das
Architekturbüro Macho aus Gmünd.
50
Kopfbahnhof. Eine Stahl­konstruktion mit viel Glas sorgt für eine gute Einsicht in das massive Gebäude.
„Das hätte Arbeiter in den Wahnsinn getrieben und sogar Hörschäden verursachen können – unzumutbar und unvereinbar mit dem
Arbeitnehmerschutzgesetz“, erklärt Gerhard
Macho. Der Architekt suchte deswegen nach
einer Schalldämmung. Fündig wurde er bei
Heradesign, dem österreichische Akustikspezialist aus Kärnten.
2166 Baffeln für Werkstatt- und
Bahnhofsdecke
Die Auftragsdimension war selbst für Herade-
sign nicht alltäglich. „Für die 1400 m2 große
Werkstatt und die 1600 m2 große Remise benötigten die Architekten 2166 Baffeln mit den
Maßen 1200 x 300 x 58 Millimeter“, erklärt
Erich Tausendschön, Gebietsverkaufsleiter
Österreich bei Heradesign. „Das war in Österreich einer der größten Aufträge der Firmengeschichte.“ Diese abgehängten Akustikelemente
wurden von der Stiftung „Rat für Formgebung“
beim German Design Award ausgezeichnet.
Im Betriebszentrum entschied sich Architekt
Macho für die Struktur „superfine“ und die SonTrockenbau Journal
1 2015
Fotos: Heradesign
Effektive Schalldämmung gegen
lange Hallzeiten
Beim Innenausbau stieß Architekt DI Gerhard
Macho auf eine akustische Herausforderung:
Wenn man in einem Stahlbetonbau mit Blechdach mit schweren Hämmern eine 100 Jahre
alte Dampflokomotive bearbeitet, sollte es
eigentlich ohrenbetäubenden Lärm geben. Tut
es aber nicht. Denn im neuen Betriebszentrum
hängen Holzwolle-Akustikbaffeln von Heradesign an der Decke. Sie dämpfen das Getöse,
passen sich elegant an das Hallendesign an und
entsprechen gleichzeitig den strengen Brandschutzbestimmungen.
Brandfestigkeit. Der Brandschutz ist in Österreich besonders
streng geregelt. Die Baffeln entsprechen der Anforderung A2.
Positives Resümee
Die NÖVOG eröffnete das neue Betriebszentrum
im Mai 2014. Arbeiter und Touristen sind von der
Schallschutzmaßnahme überzeugt, sagt Architekt
Macho: „Die Wartungsmitarbeiter haben bestätigt, dass es trotz lauten Hämmerns und Schweißens keine Probleme mit dem Schall gibt.“ Kein Getöse.
Akustikbaffeln
dämpfen
Arbeitslärm
im neuen
Betriebs­
zentrum der
Waldviertelbahn.
B a u s t e l l e n ta f e l
Projekt: Betriebszentrum der Waldviertelbahn in Gmünd
Architekt: Architekt Macho ZT GmbH, 3950 Gmünd
Bauherr: NÖVOG NiederösterreichischeVerkehrsorganisationsgesellschaft m.b.H., Vertreten durch: Herbert Frantes, Dienststellen­
leiter Waldviertelbahn
Akustiksystem: Knauf AMF Deckensyteme GmbH,
Heradesign – Geschäftseinheit, 9702 Ferndorf
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit
Architekt: DI. Heinz Plöderl
derfarbe „metallgrau“, die dem Farbton des
Wellblechdachs ähnelt und somit für einen harmonischen Gesamteindruck sorgt. Um die
Akustikplatten zu montieren, haben Trockenbauer in der Bahnhofshalle Montageschienen an
Deckenstahlträger geschraubt. Sie folgen der
gewölbten Form des Daches. Die Baffeln hängen nicht senkrecht von der Decke, sondern
folgen der Deckenrundung und machen damit
die Halle ausgesprochen formschön. Bei den
Abhängern, der Verbindung zwischen Montageschiene und Baffel, war eine Sonderanfertigung
notwendig. Sie ist länger als die normale Ausführung. Somit ist über den Baffeln genügend Platz
für die Stahlseile, die eine sogenannte Queraussteifung sicherstellen und besonders im Winter
der Halle genügend Stabilität verleihen, wenn
meterhoch Schnee auf dem Dach liegt.
Brandschutz ist in Österreich besonders
streng geregelt. Die Akustikplatten entsprechen
der Brandschutzanforderung A2. Sie dürfen
innerhalb von 90 Minuten nach Ausbruch
eines Feuers selbst kein Feuer fangen. Zudem
dürfen sich in den ersten 30 Minuten keine
Komponenten lösen, die herunterfallen und
zur Gefahr für Rettungskräfte werden könnten.
HERADESIGN® – eine Marke der Knauf AMF
Deckensysteme GmbH, 9702 Ferndorf 29, Österreich
Tel.: +43 4245 2001-0, Fax: +43 4245 2001-3499
[email protected], www.heradesign.com
1 2015
Trockenbau Journal
51
Praxis
Akustik. Auf die Raumakustik musste in diesem
Bürokomplex besonders Wert gelegt werden.
Ästhetik. In den Gängen wurden Streckmetalldecken
mit spezieller Vliesabdeckung eingebaut.
GATE 2, 1030 Wien
Bürokomplex in Gold
Gegenüber dem Shopping und Entertainmentcenter
der Wiener Gasometer entstand ein neuer Bürokomplex mit einer Bruttogeschoßfläche von ca. 50.000 m2.
Sowohl die Architekten (Hoffmann- Janz Ziviltechniker
GmbH) als auch der Bauherr und Projektentwickler
die BAI (Bauträger Austria Immobilien GmbH) legten
ein großes Augenmerk auf nachhaltiges Bauen.
Resultat ist die „ÖGNI-Gold-Zertifizierung“.
Neuer Lösungsansatz der Vergabe
Aufgrund des engen Terminrahmens erfolgten
die Vergaben der Ausführungsleistungen nicht
als „klassische“ GU-Gesamt-Vergabe sondern in
Form von „Teil-GUs“ auf Basis zusammenhängender Gewerke. „Dieser Lösungsansatz
52
Schallabsorption.
An allen Bürowänden wurden im
oberen Bereich, entsprechend
der Berechnungen, ca. 8.000 m²
Wandabsorber montiert.
erscheint uns sehr vernünftig, da es immer wieder im Zuge einer projektbegleitenden Planungsfortschreibung Änderungen gibt, die gerade in den Ausbaugewerken auftreten können
und bei einer Vergabe der Rohbauarbeiten noch
nicht bekannt sind“, bringt es der 3P-Geschäftsführer Horst Pinter auf den Punkt. „Es ist für
jeden Bauherrn nachweislich günstiger, die Preise bei einer Auftragsverhandlung zu vergeben, als
die gleichen Leistungen im Nachhinein in Form
von Mehrkostenforderungen angeboten zu
erhalten. Dieses Vergabemodell ist aus meiner
Sicht absolut empfehlenswert, “ so Pinter.
„Natürlich erfordert eine solch umfang­
reiche Leistung auch kompetente Partner.
Hier konnte sich die ARGE GUI GATE 2,
bestehend aus den Firmen 3P Trockenbau
GesmbH (technische Geschäftsführung) und
KAEFER Isoliertechnik GmbH (kaufmännische Geschäftsführung) erfolgreich bewähren,“
erklärt Ing. Johannes Malik von der Firma
KAEFER.
Termintreue und Fachwissen
Bereits im Zuge der Auftragsverhandlungen
konnte die ARGE mit einem schlüssigen Terminkonzept punkten, auf das seitens des Bauherrn ein besonderes Augenmerk gelegt wurde.
Die große Herausforderung war, dass der erste
Bauteil bereits im September 2014, nach nur
Trockenbau Journal
1 2015
Fotos: Walter Henisch
E
uropas größte Hausverwaltung „Wiener
Wohnen“ hat ein neues Zuhause
gefunden. Auf dem 8.600 Quadratmeter großen Grundstück westlich der Gasometer sind zwei Niedrigstenergie-Gebäude
entstanden. Im Erdgeschoß befindet sich ein
großes Kundenzentrum, in den Obergeschoßen der beiden sechs- und neunstöckigen Bauteile sind „Wiener Wohnen“ und Tochtergesellschaften untergebracht. Ab Februar 2015
werden rund 1.000 MitarbeiterInnen der
Wiener Wohnraum-Verwaltung in einem top
modernen Bürokomplex arbeiten.
Praxis
acht Monaten Bauzeit, übergeben werden musste. Die endgültige Übergabe des fertigen Projekts erfolgte nach zwöf Monaten im Jänner
2015. Ein sensationelles Zeitmanagement, das
durch ausgeklügelte Planung und explizites
Fachwissen realisiert werden konnte. Da in der
Hauptbauzeit teilweise mehr als 150 Monteure
gleichzeitig vor Ort arbeiteten, war die interne
Koordination nicht immer einfach. Eine große
Herausforderung war auch die Logistik, da es
nur wenige geeignete Einbringöffnungen gab.
Der erfahrene ARGE-Projektleiter Werner
Pinter: „Einzig und alleine die mühsamen, witterungsbedingten Gegebenheiten versuchten
uns zu bremsen. Dadurch kam es zu Verzögerungen bei der Herstellung von Vorliegerleistungen wie beispielsweise den Dünnputzarbeiten.“ Ein wertvoller Monat ging verloren, der
jedoch wieder wett gemacht wurde, sodass der
Nutzer „Wiener Wohnen“ keinen Grund zur
Beunruhigung hatte.
Des Weiteren durfte sich der Bauherr über
einige neue Detailvorschläge der ARGE im
Bereich aller Gewerke freuen, welche sich wiederum preismindernd ausdrückten. Dies setzt
jedoch, wie auch im aktuellen Projekt, eine
B a u s te l l e n ta f e l
Projekt: GATE 2
Bauherr, Projektleitung und ÖBA: BAI Bauträger Austria Immobilien GmbH
im Namen der INV Totalunternehmer GmbH
Architekten: Hoffmann - Janz Ziviltechniker GmbH
Ausbau/Teil-GU: Arge GUI Gate 2: 3P-Trockenbau GesmbH & KAEFER
Isoliertechnik GesmbH
Knauf Fachberatung: Josef Kleinhappl, +43-(0) 664-5446023
Ecophon Fachberatung: David Lasselsberger +43-(0)664-8117426
Streckmetalldecken: M.C.I. Metalldecken Produktions GmbH
Handelspartner: Schilowsky Baumarkt und Baustoffhandel KG
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit
besonders gute Kooperation zwischen allen
Beteiligten voraus. In Summe wurden doch
mehr als 100.000 m² GK Platten, 6.000 m²
M.C.I. Streckmetalldecken und 8.000 m²
Wandabsorber Ecophon Master SQ verarbeitet.
Problemstellung
Schallabsorption
Eine der größten technischen Problemstellungen
ergab sich hinsichtlich der gewünschten Schallabsorption in den Büroräumlichkeiten. Schallharte Oberflächen an Wänden und Decken
bewirkten ursprünglich eine schlechte Raumakustik mit nicht akzeptablen Nachhallzeiten.
Basierend auf dem Planungskonzept, dass
schallabsorbierende Kühldecken nur in besonders hoch frequentierten Räumlichkeiten zum
Einsatz gelangen sollten, und herkömmli- ➝
Experten im
Trockenbau
Experten im Trockenbau
ARGE GUI GATE 2
3P – KAEFER
Lemböckgasse 61/Top 23 + 24
1230 Wien
Tel: +43 (0) 1 699 01
1 2015
Trockenbau Journal
3P
Trockenbau Ges.m.b.H.
53
Teamwork. Neue Wege wurden auch in der
Vergabe an Teil-GUs eingeschlagen.
G ewe r k e „T e i l - G U “
 Streckmetalldecken
 Wandabsorber
 Fliesenleger
 Doppelböden
 Hohlraumböden
 Linolbeläge
 Parkettbeläge
 Malerarbeiten
 Mobile Trennwände
 Glastrennwände
 Bodenbeschichtungen
 WC Trennwände
 Innentüren
Zentral. Gegenüber der Gasometer City entstand mit Gate 2.0 ein neuer Bürokomplex.
che Büroräume über eine Bauteilaktivierung
gekühlt werden, ergab sich die Problematik der
Schallabsorption. Raumakustische Maßnahmen
mussten gesetzt werden, um akustische Optimalbedingungen zu erlangen. Man entschied sich,
an allen Bürowänden im oberen Bereich entsprechend der Berechnungen ca. 8.000 m² Wandabsorber Ecophon Master SQ zu montieren.
Allein die Berechnungen durch Sonderfachleute waren jedoch den Bauherrn zu wenig. So
wurde zusätzlich, aufbauend auf diesen, noch
eine Schallmessung im Model 1:1 durchgeführt, um vor Ort auch eventuell nicht berechenbare, flankierende Faktoren von vorhinein
ausschließen zu können.
www.schilowsky.at
facebook.com/schilowsky
54
In den Gängen wurden ästhetisch ansprechende Streckmetalldecken mit spezieller
Vliesabdeckung eingebaut, um auch hier die
Nachhallzeiten in den großen Gangflächen zu
reduzieren.
Resümee
„Auch wenn wir einen solchen, etliche Ausbaugewerke umfassenden „Teil GU“, vorher
noch nicht in dieser Größenordnung abgewickelt haben, ist es sicher eine Alternative zu
einem „Gesamt GU“. Die Qualität der
erbrachten Leistungen für den Bauherrn ist
sicher eine höhere“, fasst Horst Pinter den
erfolgreichen Abschluss zusammen.
Neunkirchen Sandgasse 4
Wien 22 Hirschstettner Str. 63
Trockenbau Journal
1 2015
Fotos: Walter Henisch
 Trockenbauarbeiten
Markt
Menschen
Neuer Vertriebsleiter bei URSA
Werner Schotter, der seit 2013 für das Product Management bei URSA Austria zuständig ist, übernimmt - zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben - mit 1. Januar 2015 die
Vertriebsleitung. Herr Schotter ist seit über 15 Jahren in der Baubranche und war u.a. bei
Quester, Hornbach und bauMax tätig. Als neuer Commercial Manager wird er für den
reibungslosen Ablauf sämtlicher Geschäftsaktivitäten bei URSA Dämmsysteme Austria in
Wien verantwortlich sein. Mit Werner Schotter wurde ein kompetenter Nachfolger „aus den
eigenen Reihen“ gefunden, der das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft führen wird.
Neuer Business
Development
Manager bei
RIGIPS
4. Generation:
Familienunternehmen SCHILOWSKY
Mag. Lisa Schilowsky (27) stieg an ihrem Geburtstag dem 1. April 2014 in den
Baufachmarkt und Baustoffhandel, Schilowsky KG, ein. Seither verdient sich die
Tochter des Firmenchef Christian Schilowsky als Marketingleiterin ihre Sporen im
DI Michael Allesch (37) ist seit
elterlichen Unternehmen. Seit November ist sie auch als Controllerin tätig.
Im Oktober schloss sie das Studium, Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Beginn des Jahres der neue
mit Schwerpunkt auf Unternehmenskommunikation, mit Erfolg ab und kann sich
Business Development Manager
seither voll und ganz auf ihre neuen Aufgaben im Familienbetrieb konzentrieren.
bei RIGIPS in Österreich. Der
gebürtige Grazer war zuletzt in
Zentraleuropa für Hilti tätig;
Verstärkung bei 3 P
seine wesentlichen Aufgaben bei
RIGIPS liegen in der Etablierung
Christoph Pinter LL.B. (WU), MA (26) ist seit 1. Oktober 2013 als Assistent der
innovativer Trockenbaulösungen
Geschäftsführung bei 3P Trockenbau tätig. Nach Bachelorstudium Wirtschaftsrecht
im Baugewerbe und in der Inten-
an der WU Wien und Masterstudium Unternehmensführung an der FH Wiener Neu-
sivierung der Services für die
stadt ist Christoph Pinter nun seit mittlerweile einem Jahr beim renommierten
relevanten
Trockenbauunternehmen in Wien tätig, wo er sich nun vor allem, ergänzend zu seiner
Allesch: „Ich freue mich auf diese
wirtschaftlichen Ausbildung, technische Kenntnisse aneignen soll. In dieser Zeit hat
Aufgabe bei Rigips. Der Trocken-
er bereits den geprüften Bauleiterkurs Trockenbau (WIFI-Knauf) erfolgreich absolviert. Einen ersten berufli-
ausbau gewinnt aufgrund seiner
chen Höhepunkt konnte er durch die Auftragsakquisition des Großprojektes GATE 2 (Bürokomplex in der
Nachhaltigkeit zunehmend mehr
Wiener Guglgasse) erzielen, wo er beginnend mit der Kalkulation und den Auftragsverhandlungen bis hin zur
Anteile gegenüber anderen Bau-
Projektsteuerung das gesamte Projekt erfolgreich begleiten durfte.
stoffen in modernen Gebäuden.“
Novoferm/Domoferm holt
Josef Sieber ins Boot
Josef Sieber ist neuer Vertriebsleiter der
Fotos: 3 P, Domoferm, privat, Schilowsky, Ursa
Kundensegmente.
NOVOFERM Vertriebs GmbH in Gänserndorf
und übernimmt in dieser Funktion die Verantwortung für die Bereiche Vertrieb Österreich,
Marketing und Produktmanagement. Mit Josef
Sieber konnte ein ausgewiesener Vertriebsprofi mit profundem Fachwissen und langjähriger Erfahrung im Bereich Baustoffhandel und -industrie gewonnen werden. Sein Fokus liegt darauf, die eingeleiteten Schritte zur Steigerung der Kundenorientierung und -Zufriedenheit im gesamten Vertriebsprozess weiter zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen.
1 2015
Trockenbau Journal
Technische Verstärkung
Ing. Thomas Grudl (43) ist neuer technischer Leiter bei Fermacell Österreich. Seit
April 2014 ist der Techniker auch „Allgemein
beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger“ für die Fachgebiete Trockenbau
und
Trockenbodenkonstruktionen.
Durch
seine langjährige Erfahrung im Bereich Produktmanagement von neuen, innovativen und hochwertigen Lösungen
sowie Systemen im Bereich Trockenbau, hat Thomas Grudl auch das
nötige Know How im Umgang mit Architekten und Planern. Für ihn
sind Leichtbau-Konstruktionen aus der heutigen Baupraxis nicht mehr
wegzudenken und lassen breites Entwicklungspotential zu.
55
Markt
Neue
Deckensegel
von OWA
Foto: OWA
Impressum
Entgeltliche Einschaltung
M
it Canto, Curve und Selecta hat OWA eine neue Generation
von Deckensegel-Systemen auf den Markt gebracht! Verschiedenste Formvarianten erlauben hier Positionierungsund Anwendungsmöglichkeiten für nahezu jedes räumliche Szenario.
Canto Deckensegel-Elemente zeichnen sich durch ihre klassische quadratische Form in den großzügigen Abmessungen 1.024 x 1.024 mm aus.
Die vliesbezogenen Elemente basieren auf der bewährten OWA-Mineralplatte Sinfonia und weisen bei einer Dicke von 40 mm ausgezeichnete
Schallabsorptionswerte von aw = 0,85 auf. Die Sichtseite ist in angenehm
neutralem Weiß mit dem bewährten OWA-Dessin Sinfonia veredelt.
Durch das mitgelieferte Aufhängungsequipment wird Canto zu einem
Deckensegel-System. Deckenbefestiger, Drahtseile von 1.500 mm Länge
und das anwenderfreundliche Seilverstellersystem mit Karabinerhaken
ermöglichen eine passgenaue Ausrichtung. Canto-Deckenelemente
bieten die perfekte Symbiose aus verbesserter Raumakustik, optisch
ansprechender Akzentuierung und einem ausgewogenen Preis-Leistungs-Verhältnis.
Trockenbau-Journal: Das Fachorgan für die Stuckateur- und
Trockenausbauunternehmungen
Herausgeber: Verband Österreichischer Stuckateur- und
Trocken­ausbauunternehmungen, VÖTB,
1010 Wien, Eschenbachgasse 11
Medieninhaber, Redaktion sowie mit der Herausgabe beauftragt:
Österreichischer Kommunalverlag GmbH.,
1010 Wien, Löwelstraße 6, Tel. 01/532 23 88-0
Geschäftsführung: Mag. Michael Zimper
Redaktion: Mag. Andreas Bauer, Mag. (FH) Stephan Blahut,
DI Tom Cervinka, Katharina Lehner, Bakk., BA, Susanne Senft,
Martina Zimper, Mag. Michael Zimper
Projektleitung und Anzeigen: Martina Zimper, Tel.: 01/5322388-0 und
0664/2325927, [email protected], Österreichischer
Kommunalverlag GmbH., 1010 Wien, Löwelstraße 6
Erscheinungsweise: 4-mal jährlich
Inhalt: Das Trockenbau-Journal versteht sich als Fachorgan für
Trockenbau in Österreich. Die gezeichneten Artikel geben die Meinung
der Autoren wieder, stehen inhaltlich unter deren Verantwortung und
müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken.
Hersteller: Gutenberg Druck, 2700 Wiener Neustadt,
Johannes Gutenberg-Straße 5
Erscheinungsort: 2700 Wiener Neustadt.
INFOS: www.owa-ceilings.com
Offenlegung
gemäß § 25, Abs. 1 – 4, Mediengesetz 2005
für die periodische Druckschrift „TROCKENBAUJOURNAL“
Herausgeber: Verband Österreichischer Stuckateur- und
Trockenausbauunternehmungen, 1010 Wien, Eschenbachgasse 11,
Tel.: 01/587 36 33-30
Präsident: Ing. Gregor Todt
Geschäftsführer: Mag. (FH) Stephan Blahut
Medieninhaber und Verleger: Österreichischer Kommunal-Verlag
GmbH, Löwelstraße 6, 1010 Wien, Tel.: 01/532 23 88, Fax: 01/532 23 77,
E-Mail: [email protected],
Firmenbuch-Nr.: FN 95905 Wien, DVR: 0930 423, UID-ATU: 149 26 204
Geschäftsführung: Mag. Michael Zimper
Redaktion: Mag. Andreas Bauer, Mag. (FH) Stephan Blahut,
DI Tom Cervinka, Katharina Lehner, Bakk., BA, Susanne Senft,
Martina Zimper, Mag. Michael Zimper
Projektleitung und Anzeigen: Martina Zimper, Tel.: 01/532 23 88-0 und
0664/2325927, Österreichischer Kommunal-Verlag GmbH, 1010 Wien,
Löwelstraße 6
Unternehmensgegenstand: Die Herstellung, der Verlag und Vertrieb von
Druckschriften aller Art, insbesondere Fachzeitschriften, der Handel
mit Waren aller Art sowie die Organisation von Veranstaltungen.
Gesellschafter: 65% Michael Zimper, Verleger, Wien;
35% Zimper GmbH; Gesellschafter: Michael Zimper, Verleger, Wien
56
Die grundlegende Haltung des TROCKENBAUJOURNALS ist die
Information über aktuelle Themen der Stuckateur- und
Trockenbaubranche, die Vorhaben und Zielsetzungen des VÖTB,
die Berichterstattung über erfolgreich abgewickelte Bauvorhaben,
sowie Neuheiten im Produktbereich und aktuelle personelle
Veränderungen.
Das TROCKENBAUJOURNAL ist das offizielle Organ des Verbandes
Österreichischer Stuckateur- und Trockenausbau­unternehmungen
(VÖTB) und wird im Direktversand an folgende
Personen- und Zielgruppen versandt:
• alle einschlägigen Industrie- und Handelsbetriebe
• alle Mitglieder des VÖTB
• alle mit Trockenbau beschäftigten Architekten Österreichs
• alle einschlägig befassten Bundes- und Landesbehörden
• die Bauabteilungen aller Gemeinden über 10.000 Einwohner
• Innen- und Raumausstatter
• Brandschutzunternehmungen sowie
• Unternehmen des Stuckateur- und Trockenbau­gewerbes
Das Magazin erscheint viermal jährlich, der Vertrieb erfolgt mittels
Postversand mit persönlicher Anschrift.
Trockenbau Journal
1 2015
Markt
ie ISOVER Kellerdecken-Dämmplatte KDP-P aus Glaswolle
ist ein Allrounder für Verarbeiter, Planer, Händler und Architekten. Sie verbessert den Wärme- und Schallschutz von
Decken in Kellern und Abstellräumen und sorgt für wohlige Wärme,
während sie gleichzeitig den Geldbeutel schont. Das Zuschneiden mit
einem Dämmstoffmesser sowie das Befestigen mittels Klebemörtel ohne
Dübel erleichtert die Verarbeitung. Zusätzlich punktet die Platte schon
der Dämmstärke von 12 cm mit einem U-Wert von 0,25 W/m2K. Kombiniert man die KDP-P mit der Trittschalldämmrolle TDRT mit 3 cm
Dämmstärke, erreicht die Gesamtkonstruktion der Kellerdecke sogar
einen U-Wert von >_ 0,20 W/m2K.
D
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INFOS: www.rigips.com
Entgeltliche Einschaltung
Foto: ISOVER
D
ie leistungsstarke RIGIPS Aquaroc ist eine zementgebundene,
wasserresistente Bauplatte für
hoch beanspruchte Nassraumbereiche. Sie eignet sich sowohl für Wandals auch für Deckenbereiche und bietet sicheren Schutz vor Spritzwasser
und ist absolut schimmelresistent.
Damit ist RIGIPS Acquaroc die
ideale Lösung für zahlreiche
Anwendungen wie Schwimmbäder, Spa- und Wellnessobjekte, Großküchen, Wäschereien oder Autowaschanlagen. Die Systemplatte mit einem Plattenkern aus
Quarzsand, Zement und Polystyrol zeichnet sich durch die spezielle
Materialkombination aus. Dank der rauen Oberfläche ist eine Verarbeitung ohne Grundierung möglich. RIGIPS Acquaroc ist der ideale
Untergrund für keramische Beschläge und ist einfach und schnell in
der Montage. ISOVER KDP-P:
Ein perfektes System
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Foto: RIGIPS
Das System
für Nassräume
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Trockenbau Journal
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Foto: Pressedienst, Christian Mikes/QUESTER
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03.11.2014 13:39:35
Entgeltliche Einschaltung
I
m Fokus für 2015 steht bei QUESTER die Verstärkung der RegionalVerkaufsleiter. Damit unterstreicht der
Baustofffachhändler seine Präsenz und
Marktnähe in den Regionen. Geschäftsführer Dipl.-Ing. Ulrich Paulmann: „Jede
unserer Filialen soll exzellenter Partner
unserer Kunden in der Region sein, daher
gewinnt auch das Key Account ManageIng. Peter Leditznig, Geschäfts­
ment immer mehr an Bedeutung.“ Darüführer Saint-Gobain RIGIPS
ber hinaus wird auf das Segment Fliesen Austria und Dipl.-Ing. Ulrich
besonderer Wert gelegt: Mit ca. 1.800.000 Paulmann, Geschäftsführer
m2 verkauften Fliesen hält QUESTER QUESTER Baustoffhandel GmbH
auf der Wohnen&Interieur
einen Marktanteil von rund 12 %.
Weiter ausgebaut werden auch Spezialisierungspakete wie Trockenbau, da innovative, leistungsstarke Trockenbausysteme aus dem modernen Wohnbau nicht mehr wegzudenken sind. QUESTER präsentierte
unter dem Motto „Kleine Ursache – große Wirkung“ auf der diesjährigen Wohnen&Interieur vier Premium Produkte von Saint-Gobain
RIGIPS Austria: Denn wer rechtzeitig an später möglichen Komfort
denkt, kann diesen idealerweise gleich mitplanen.
Baurecht – BauBetrieBswirtschaft
Baumanagement
Markt
Ärmel hoch und
frisch ans Werk
Fotos: Martina Zimper
Knauf Werktage
Materialwand.
Mehr als 200 Oberflächen und
Werkstoffe wurde am Eingang
zum Vortragsareal gezeigt.
Das war das Motto der diesjährigen Knauf Werktage. Das Branchenereignis fand von Mitte Jänner bis
Mitte März an sechs Standorten (Mainz, Magdeburg, Stuttgart, Hamburg, Nürnberg und Düsseldorf) statt.
Es wurde geschraubt, gespachtelt, geklebt, geputzt, gedämmt – und gefachsimpelt.
M
it einem deutlichen Plus bei den
Fachbesuchern gegenüber dem
Auftakt vor zwei Jahren, legten die
Knauf Werktage 2015 am 14. und 15. Januar
in Mainz einen Traumstart hin. Das Konzept
einer anspruchsvollen und abwechslungsreichen Fachveranstaltung in der Region mit kurzen Wegen und maximalem Nutzen für die
Kunden und Partner ist wieder voll aufgeganÖsterreichvertreter. Journalisten und
Knauf Vertreter wurden von Andreas Gabriel/Knauf
Deutschland herzlich empfangen. Auch das
Trockenbau-Journal war selbstverständlich
vor Ort um sich zu informieren.
R
OCKWOOL präsentierte sich auf der Energiesparmesse in Wels
direkt gegenüber vom Eingang im neuen Kleid: ein neuer, prominenterer Standplatz und ein modernes Designkonzept sorgten
für frischen Wind in der Halle 3. Das moderne Designkonzept beinhaltet
mehrere Kommunikationsbereiche für
individuelle Beratungsgespräche. Bewährte
Exponate zu den Themen Schrägdach-,
Trittschall-, und Kellerdeckendämmung
waren ebenso zu sehen wie ein Flachdachund ein WDVS-Modell. Die beiden sehr
anschaulichen Modelle zu den Themen
Schall- bzw. Brandschutz waren aber in
Wels der wahre Publikumsmagnet. Sie
demonstrieren überaus eindrucksvoll die
Wirkung von Steinwolle-Dämmung. Auch
Produkte der beiden eigenständigen
Geschäftsbereiche ROCKFON Akustiklösungen und ROCKPANEL FassadenbeEindrucksvoll. Das
kleidungen wurden gezeigt.
Foto: ROCKWOOL Handelsgesellschaft m.b.H.
Entgeltliche Einschaltung
ROCKWOOL
präsentiert sich neu
Schallmodell demonstriert
eindrucksvoll die Wirkung
von Steinwolle-Dämmung.
58
gen. Parallel zu den Werktagen wurden auch
erstmalig die Plan_Tage, ein neuartiges Konzeptformat, das auf inspirierende Weise Architekten und Planern die vielfältige Materialkompetenz vorstellt, abgehalten. Hochkarätige
Fachreferenten wie zum Beispiel Prof. Dipl.
Ing. Rudolf Schricker konnten für einen Vortrag gewonnen werden.
„Die Mischung macht’s!“ fand auch die eigens
angereiste Journalistengruppe und widmete sich
eingehend den vielen Neuigkeiten wie der neuen
Schiebetür mit nachgewiesenem Schallschutz.
INFOS: www.knauf-werktage.de; www.knauf.at
Buchtipp
Bauvertrags- und
Nachtragsmanagement
Andreas Kropik, Professor an der
TU Wien, hat mit diesem Buch das
Thema Bauvertrags- und Nachtragsmanagement in Theorie und Praxis
hervorragend verbunden. 200 Beispiele und 100 Anwenderhinweise
belegen die Orientierung am Anwender. Alle bei der Bauabwicklung relevanten Fragen sind ausführlich
behandelt. Auf die ÖNORM B 2110
und viele Besonderheiten der täglichen Praxis ist eingegangen. Dem Nachtragsmanagement, mit vielen Rechenbeispielen, ist ein eigener umfassender Teil gewidmet.
INFOS: Kropik, Bauvertrags- und Nachtragsmanagement
990 Seiten, Eigenverlag, ISBN 978-3-200-03502-7
175,– € zuzügl. MwSt.
Bestellung und Leseproben auf www.bw-b.at
INFOS: www.rockwool.at
Trockenbau Journal
1 2015
Sochor
Baustoffe, Fliesen
und Trockenbau
im Zentrum
Als Anlaufstelle für Profis und Heimwerker bietet Sochor ein allumfassendes
Sortiment bei Baustoffen, Trockenbau und Fliesen. Einzigartig im Baustoffhandel Sochor ist das neue Logistikkonzept, das gerade für den Gewerbepartner viele wichtige Vorteile bietet. Der Kunde kann innerhalb kürzester
Zeit (15-20 Minuten) seine Ware aus dem Lager, das über 14.000 Pallettenplätze bereitstellt, auf seine Baustelle transportieren.
Baustoffhandel A. Sochor & Co
Triester Straße 14, 1100 Wien, Tel.: 01/604 36 38
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RIGIPS AQUAROC – das innovative Komplettsystem
für jeden Nassraum.
Spritzwasserfest, schimmelresistent und korrosionsgeschützt:
Mit der Zementplatte Aquaroc und perfekt darauf abgestimmten und geprüften System-Komponenten präsentiert Rigips die
professionelle Trockenbau-Lösung für hoch beanspruchte Nassräume. So lassen sich Wände und Decken z. B. in Schwimmbädern, Reha-, Spa- und Wellnessobjekten effizient, sicher, einfach
und mit perfekter Oberfläche realisieren.
www.rigips.com
Bild: Studio Horst
Nassraum? Trockenbau!