Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Bildstein

Geschichte der
Freiwilligen Feuerwehr Bildstein
von 1903 - 1989
Am 23. Dezember 1903 setzten sich erstmals 15 wackere Bildsteiner Männer zusammen und
beschlossen, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen.
Es waren dies:
Ferdinand Gasser
Dorf
Bernhard Gmeiner
Dorf
Valentin Gmeiner
Dorf
Josef Geiger
Ankenreuthe
Valentin Lenz
Dorf
August Böhler
Unterdorf
Josef Böhler
Adlerwirt
Klemens Böhler
Schreiner
Engelbert Böhler
Kreuzwirt
Josef Gasser
Schuster, Unterdorf
Eduard Gasser
Ochsenwirt
Johann Grabher
Dorf
Josef Buchmann
Unterdorf
Engelbert Böhler
Unterdorf
Friedrich Böhler
Dorf
Es dauert aber bis zum 18. April 1905, bis im Gasthaus Kreuz die erste Generalversammlung mit
Wahlen abgehalten wurden.
Gründervater Bernhard Gmeiner
Es wurden gewählt
als Vorstand
Ferdinand Gasser
als Oberkommandant
Bernhard Gmeiner
als Abteilungskommandant
Josef Gmeiner
als Spritzenmeister
Valentin Gmeiner
als Schriftführer
Valentin Lenz
als Kassier
August Böhler
Unter Punkt 2 dieser Sitzung wurde beschlossen, an die Gemeinde ein Ansuchen um Überlassung der
tragbaren Handspritze zu stellen. Diese kleine von zwei Mann zu bedienende Pumpe ist heute leider
nicht mehr vorhanden.
Man kann sich vorstellen, wie schwierig es war, in der damaligen Zeit das Geld für die dringend
notwenigen Ausrüstungsgegenstände auf zu treiben.So wurde bei einer Versammlung am 10. Juli
1905 beschlossen, 60 Kronen bei der Kassa in Bildstein auf zu nehmen und diese sobald wie möglich
mit Zinsen zurückzugeben. Auch die menschlichen Probleme eines Vereines wurden bereits bei der
zweiten Generalversammlung am 14. Januar 1906 behandelt, wo beschlossen wurde, in Bezug auf
die Probenversäumnisse und Verspätungen nach Paragraph 6 der Statuten vorzugehen.
Es würde hier zu weit führen, alle weiteren Gegebenheiten darzulegen. Nach der Schilderung der
Gründungszeit seien daher nur noch kurz die wichtigsten Ereignisse angeführt.
Im Februar 1913 wurde die neue, zweirädrige Saugspritze abgeholt. Der Anschaffungspreis betrug
730 Kronen.
Während des ersten Weltkrieges ruhte das Vereinsgeschehen und auch danach, in den
Inflationsjahren herrschten wenig erfreuliche Zustände.
So wurde 1923 der Mitgliedsbeitrag für aktive Feuerwehrmänner mit 10.000 Kronen festgesetzt und
die Landesregierung spendierte ein Jahr später 500.000 Kronen zur Anschaffung von
Uniformblusen.
Erst im Jahre 1934 plante man, einmal einen Ausflug zu machen. Er dürfte jedoch ebenfalls dem
Sparsinn zum Opfer gefallen sein, jedenfalls findet sich kein Bericht darüber in den sonst genauen
Niederschriften.
Am 30. Januar 1938 findet eine Dekorationsfeier für Kommandant Bernhard Gmeiner statt. Ihm wird
das Ehrenzeichen 2. Klasse für 35-jährige Tätigkeit als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr
Bildstein verliehen. Aber noch im gleichen Jahr, am 11. September 1938, bei der
Generalversammlung tritt er als Kommandant zurück. Seine erster Nachfolger wird Bernhard Gunz,
Kapf. Danach folgen wieder Kriegswirren und aus den Feuerwehrmännern werden Soldaten.
Über die Kriegs- und Nachkriegsjahre liegen keine Aufzeichnungen vor. Kommandant Bernhard Gunz
war 1944 gefallen. Nach dem Kriege folgten als nächste Kommandanten Josef Flatz und Urlich
Madlener. 1952 wurde Hans Moosburgger, Unterdorf, zum Kommandanten gewählt. Bereits ein Jahr
später, 1953, konnte das Spritzenhaus eingeweiht und die Anschaffung der neuen Motorspritze
gefeiert werden. Bei diesem Anlass wurde auch durch Landesfeuerwehrinspektor Mittempergher den
drei Gründungsmitgliedern Bernhard Gmeiner, Eduard Gasser und Josef Bernhard das goldene
Ehrenzeichen für 50-jährige Tätigkeiten verliehen.
Die beim Brand in der Parzelle Bereuter 1961 gemachten Erfahrungen führten in den sechziger
Jahren zum Bau der heute bestehenden Löschwasserbehälter in den Außenbezirken.
Und am 20. Juli 1969 konnte endlich das langersehnte, geländegängige Kleinlöschfahrzeug
eingeweiht werden.
Im Jahre 1972, nach 20 Jahren zielstrebiger Arbeit tritt Kommandant Hans Mossbrugger zurück. Sein
Nachfolger wird Rudolf Gmeiner. Paul Sohm wird 1974 Kommandant, nachdem er dieses Amt eine
Jahr zuvor als Kommandantstellvertreter zur Überberbrückung übernommen hatte. Paul Sohm
verfügte über einen Mannschaftsstand von 28 Wehrmännern.
Der schon lange ersehnte Wunsch der Wehrmänner, eine Vereinsfahne zu besitzen, realisierte sich
mit der Weihe anlässlich des Feuerwehrfestes vom 19. – 21 Juli 1980. Die Patenschaft übernahm
dankenswerterweise Fräulein Lotte Immler, Unterschwende. Die Organisation und die Stelle des
Festobmannes hatte der verdiente Kommandantstellvertreter Arthur Widmer inne. Dank der guten
Witterung führte das Fest zu einem vollen Erfolg.
Bei der Jahreshauptversammlung am 07. Dezember 1981 wurde Roman Immler, Farnach, zum
Kommandanten gewählt. 1984 wurde mit Unterstützung des Landes und der Gemeinde eine neue
Tragkraftspritze (TS 8) angeschafft.
In langjähriger, schwieriger Verhandlung mit der Gemeinde Alberschwende und den zuständigen
Behörden war es unserem Bürgermeister, Herr Josef Lenz, möglich (1984/85) die dringend
notwendige Wasserversorgung für das Gebiet Farnach zu erstellen. Somit war auch die Möglichkeit
für die Hydrantenanschlüsse im Jungholz, Farnach, Unter-und Oberschwende gegeben.
Mit finanzieller Hilfe der Gemeinde konnte 1987 auch ein gebrauchter Tankwagen angeschafft
werden.
Ebenfalls 1987 wurde der Löschwasserbehälter in Staudach erstellt. 1988 konnte die Ergänzung der
Hydrantenleitung von Unterdorf nach Ankenreuthe erfolgen. Nach mehreren Absprachen mit den
betreffenden Anrainer war es 1989 auch möglich, einen Löschwasserbehälter im Dorf zu errichten.
Am 17. Januar 1988 starb unser langjähriger Kommandant und Ehrenkommandant Hans
Moosbrugger.
Die notwendige Anschaffung von 2 Handfunkgeräten und einer Fahrzeugstation konnte 1988 aus
Mitteln der Vereinskassa und Unterstützung des Landes erfolgen.
Nach längerer Planung und mühevollen Verhandlungen mit der Gemeinde und den Anrainern wurde
es möglich, die längst notwendige Renovierung und Erweiterung des in schlechtem Zustande
befindlichen Vereinshauses durchzuführen. Es folgten: Anbau einer weiteren Garage, darüber eine
Schulungs- und Aufenthaltsraum. Letzterer wurde zum Großteil in Eigenregie von den Wehrmännern
ausgebaut und eingerichtet.
Am 28. August 1989 konnte die Einweihung und Übergabe erfolgen. Als zuständiger
Behördenvertreter war Herr Landesstadthalter Gasser anwesend. In seiner Ansprache zollte er der
Gemeinde und der Wehr, zu diesem schönen Gebäude volles Lob.
Die Schlüsselübergabe an den Kommandanten Roman Immler erfolgte durch Herrn Bürgermeister
Josef Lenz. Der Bürgermeister dankte im Namen der Gemeinde allen, die an der Adaptierung des
Vereinshauses mit beteiligt waren und wünschte der Feuerwehr in ihrem neuen „Heim“ viel
Kameradschafts- und Wehrgeist für die Zukunft.
Derzeit hat die Wehr einen Stand von 34 aktiven Mitgliedern.
Im März 1989 wird beschlossen. in der Zeit vom, 10.- 12. August 1990 das 85-jährige Gründungsfest
in der Parzelle Farnach durchzuführen.
Bei diesen Brandunglücken wurden die Gebäude völlig zerstört:
1914
13. August
bei Gebhard Immler
Loban
1931
31. Dezember
bei Alois Schedler
Jungholz
1932
22. Dezember
bei Salomon Gmeiner
Meiern
1952
Juni
bei Ww. Johanna Schir
Gasthaus, Farnach
bei Alfons Gmeiner (er fand auf tragische
1961
03. September
Bereuter
Weise in den Flammen den Tod)
1972
12. September
bei Paul Sohm
Kapf
1979
25. Juli
bei Anton Huber
Grül
1980
29. April
bei Emil Gunz
Vogelsang
1986
21. Oktober
bei Anton Hammerer
Gitzen