VDMA VDMA Pumpen + Systeme Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik Lyoner Straße 18 60528 Frankfurt am Main Telefon +49 69 6603-1296 Fax +49 69 6603-2296 E-Mail [email protected] Internet pu.vdma.org kdv.vdma.org Pumpen + Systeme Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt 2015 Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt 2015 pu.vdma.org kdv.vdma.org vf 800315-d mit Druckluft- und Vakuumtechnik Inserentenverzeichnis Inserentenverzeichnis VAKUUMLÖSUNGEN Für höchste Ansprüche – aus einer Hand Vakuum ist nicht gleich Vakuum, auf die spezifischen Anforderungen kommt es an. Gemeinsam mit unseren Kunden erarbeiten wir jede Vakuumlösung individuell und nach ihren Bedürfnissen. Dieser Prozess umfasst alle Schritte zur Schaffung von perfekten Vakuumbedingungen. Dabei bieten wir nicht nur hochqualifizierte Produkte, sondern auch passendes Zubehör, Anwenderschulungen und weltweiten Service. Firmen InternetadressePlatzierung ALMiG Kompressoren GmbH www.almig.de Seite 83 Apollo Gößnitz GmbH www.apollo-goessnitz.de Seite 49 Gebr. Becker GmbH www.becker-international.com Seite 95 BEKO TECHNOLOGIES GmbH www.beko-technologies.de Seite 91 ITT Bornemann GmbH www.bornemann.com Seite 27 BORSIG ZM Compression GmbH www.borsig.de/zm Seite 105 K.H. Brinkmann GmbH & Co. KG www.brinkmannpumps.de Seite 65 Paul Bungartz GmbH & Co. KG www.bungartz.de Seite 59 CP Pumpen AG www.cp-pumps.com Seite 31 DECHEMA Ausstellungs-GmbH www.achema.de Seite 15 DEKRA Automobil GmbH www.dekra.de Seite 43 FELUWA Pumpen GmbH www.feluwa.com Seite 25 CompAir – Gardner Denver Deutschland GmbH www.gardnerdenver.com Seite 87 GEA Tuchenhagen GmbH www.gea.com Seite 53 GRUNDFOS GMBH www.grundfos.de Seite 33 HAUG Kompressoren AG www.haug.ch Seite 101 HERMETIC-Pumpen GmbH www.hermetic-pumpen.com Seite 35 Kistler Instrumente AG www.kistler.com Seite 17 KLAUS UNION GmbH & Co. KG www.klaus-union.de Seite 67 KSB Aktiengesellschaft www.ksb.de Seite 7 KTR Kupplungstechnik GmbH www.ktr.com Seite 13 Leistritz Pumpen GmbH www.leistritz.com Seite 58 LEWA GmbH www.lewa.com Seite 3 Mehrer Compression GmbH www.mehrer.de Seite 99 MUNSCH Chemie-Pumpen GmbH www.munsch.de Seite 63 NEUMAN & ESSER GmbH & Co. KG www.neuman-esser.de Seite 85 Oerlikon Leybold Vacuum GmbH www.oerlikon.com/leyboldvacuum Seite 93 Pfeiffer Vacuum GmbH www.pfeiffer-vacuum.de U2, Seite 115 ProMinent GmbH www.prominent.com Seite 9 RUHRPUMPEN GmbH www.ruhrpumpen.com Seite 45 Überzeugen Sie sich selbst! Entdecken Sie unsere Lösungen und Applikationen unter: Schmalenberger GmbH + Co. KG www.schmalenberger.de Seite 37 www.pfeiffer-vacuum-solutions.de Sterling SIHI GmbH www.sterlingsihi.com Seite 19 Sulzer Pumpen (Deutschland) GmbH www.sulzer.com Seite 11 URACA GmbH & Co. KG www.uraca.de Seite 51 Pumpenfabrik Wangen GmbH www.wangen.com Seite 57 WILO SE www.wilo.de Seite 21 WITTE PUMPS & TECHNOLOGY GmbH www.witte-pumps.de Seite 64 Pumpen + Systeme Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt 2015 mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2 PUMPEN & SYSTEME / KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK Inhalt Inhalt 4 Editorial: Technische Innovationen mobil abrufbar 6 Deutsche Pumpen- und Kompressorenhersteller im Jahr 2015: Moderates Wachstum 12 Ökodesign: der VDMA als zuverlässiger Mitgestalter von Gesetzgebungsverfahren 17 Dritte Rotating Equipment Conference in 2016 18 Industrie 4.0 – der deutsche Maschinen- und Anlagenbau als Schlüsselindustrie 21 Zwischen Globalisierung und regionaler Differenzierung: Chemieanlagenbau im Aufwind 23 Teil I: Pumpen & Systeme 23 Das Ende des Asynchronmotors als Pumpenantrieb? 29 E insatz von Kreiselpumpen bei kavitationskritischen Förderprozessen Asynchron-Normmotoren haben an Lüftern, Kompressoren, Pumpen und anderem sogenannten „Rotating Equipment“ eine über 90%ige Marktdurchdringung erreicht. Aber haben alternative Motorkonzepte wirklich keine Chancen, nennenswerte Marktanteile zu gewinnen? Seite 23 40 Thermische Simulation optimiert die Konstruktion von Kesselspeisepumpen 47 Dosierpumpen in Labor und Industrie: standardisiert und doch flexibel 55 Genau dosiert die Umwelt schonen 61 Internationale Großaufträge: Deutscher Mittelstand überzeugt mit intelligenten Lösungen 70 Pumpen & Systeme: Produkte & Anwendungen 74 Pumpen & Systeme: Unternehmen & Anwenderbranchen 82 Teil II: Kompressoren, Druckluft- & Vakuumtechnik 82 Neue Wege in der Flüssigkeitsringtechnik 89 Leckagefreie Bioerdgaseinspeisung in der Bioraffinerie 97 D ifferenzdruck im Fokus: Neue Entwicklungen in der Druckluftfiltration Der Schadstoffausstoß durch freies Abfackeln nicht genutzter Erdölbegleitgase hat weitreichende ökologische und ökonomische Konsequenzen. Flüssigkeitsring kompressoren helfen, Emissionen zu vermeiden und erfüllen die globalen Forderungen nach Energieeffizienz. Seite 82 103 Drucklufttrocknung: Neue Technik spart Geld und Platz 110 Dünne Rohrleitungen effizient auf Dichtheit prüfen 118 xplosionsschutz für mechanische E Vakuumpumpsysteme in Stahlentgasungsverfahren 127Kompressoren, Druckluft- & Vakuumtechnik: Produkte & Anwendungen 130Kompressoren, Druckluft- & Vakuumtechnik: Unternehmen & Anwenderbranchen 138 Marken- & Messeverzeichnis 142 Impressum 143Inserentenverzeichnis Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Weltklasse. LEWA ecoflow ® – das wegweisende Dosierpumpenprogramm. Ob Chemie-, Pharma- oder Energiebranche, ob Vakuum, Hochdruck oder eine andere Anwendung: Jeder Einsatzzweck verlangt die optimale Dosierpumpenlösung. Deshalb kombiniert das LEWA ecoflow ®-Programm für Membran- und Kolbenpumpen verschiedene Triebwerksgrößen mit unterschiedlichen Pumpenköpfen. Dazu kommt das Prozess-Know-how der LEWA-Experten: Unser Antrieb ist die maßgeschneiderte Lösung vor Ort und die kontinuierliche Weiterentwicklung. Mehr unter www.lewa.de/ecoflow 4 EDITORIAL Pumpen- und Kompressorenhersteller: Technische Innovationen mobil abrufbar Liebe Kunden, liebe Leser, Dr. Sönke Brodersen vielfältig sind die Einsatzmöglichkeiten für Pumpen und Kompressoren. Dosierpumpen für den umweltschonenden Einsatz in der Industrie, die schnelle und effiziente Lecksuche an Gasversorgungsleitungen durch Ansprühen mit Helium sowie der Einsatz von leckagefreien und hochverfügbaren Kompressoren für die Bioerdgaseinspeisung in der Bioraffinerie sind nur drei Anwendungen, die wir in der nunmehr siebten Ausgabe unseres Fachheftes vorstellen. Neben unserem traditionellen Printheft „Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt“ gehen wir mit unserem E-Magazine mit der Zeit. Gegenüber 2014 haben wir dieses „sprechende Buch“ mit zusätzlichen Informationen, Video-Statements und Image filmen weiterentwickelt. Es ist nun auch – entsprechend den Lese gewohnheiten unserer Leser – auf mobilen Endgeräten abspielbar. Kompetente und engagierte Autoren aus unserem Mitgliederkreis prägen dieses Heft. Sie informieren über technische Lösungen und neue Einsatzmöglichkeiten aus den Bereichen Pumpen + Systeme sowie Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik. Darüber hinaus gibt es Übersichtsartikel zu wichtigen Themen für den Maschinenbau, wie zum Beispiel Normung und Energie. Die im Heft genannten Autoren und Ansprechpartner stehen Ihnen für Rückfragen zu den im Magazin beschriebenen Neuheiten und technischen Innovationen zur Verfügung. Alexander Peters Unsere Kompetenzmatrix, die wir in bewährter Weise neben den Fachartikeln im Magazin veröffentlichen, ist nach Abnehmerbranchen geordnet. So wird ein zielsicheres, schnelles Auffinden eines bestimmten Herstellers ermöglicht. Die Leser erhalten auf diese Weise einen übersichtlichen ersten Eindruck der im VDMA E-Market unter www.vdma-e-market.com hinterlegten umfangreichen Informationen. Nutzern ermöglicht diese sehr erfolgreiche Online-Plattform mit über 250.000 abrufbaren Produkten, effizient und aktuell nach Herstellern zu suchen: über Produkte und/oder Anwendungen bzw. Einsatzgebiete. Indem Sie dem Link auf die Hersteller-Website folgen oder Ihre Anfrage per E-Mail senden, können Sie direkt Kontakt mit dem Anbieter aufnehmen. Auch 2015 sind der Maschinenbau und die Fachverbände Pumpen + Systeme sowie Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik sowohl im In- als auch im Ausland auf Messen mit eigenen Ständen vertreten. Messehighlights im Inland sind die ComVac, Weltleitmesse für Druckluftund Vakuumtechnik, die ACHEMA, internationale Leitmesse der Prozess industrie, und die ISH, Weltleitmesse für Bad, Gebäude-, Energie- und Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 5 Fotos: ClipDealer / Fotolia EDITORIAL Weltweit genießen die deutschen Pumpen- und Kompressorenhersteller wegen ihrer Leistungsfähigkeit und Problemlösungsqualität ein sehr hohes Ansehen. Klimatechnik sowie erneuerbare Energien. Im Ausland organisiert der VDMA mehr als ein Dutzend Gemeinschaftsstände („German Pavilion“) mit dem Fokus auf Wasser, Abwasser, Chemie, Petrochemie sowie Öl & Gas. Dieses Auslandsengagement ist unser aktiver Beitrag dafür, dass unsere Mitglieder global und rechtzeitig neue Marktpotenziale erschließen können und so wettbewerbsfähig bleiben. Auch für 2015 sind wir zuversichtlich, langjährige Partnerschaften zum Wohle der Unternehmen weiter optimieren zu können! Dr. Sönke Brodersen Global Executive Officer Technology KSB AG Vorsitzender des VDMA-Fachverbands Pumpen + Systeme Alexander Peters Geschäftsführender Gesellschafter NEUMAN & ESSER GROUP Vorsitzender des VDMA-Fachverbands Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 6 KONJUNKTUR Moderates Wachstum Deutsche Pumpen- und Kompressorenhersteller im Jahr 2015 Dipl.-Wirt.-Ing. Christoph Singrün und Dipl.-Volksw. Ulrike Mätje In 2014 lagen die Hersteller von Flüssigkeitspumpen leicht unter dem Umsatzniveau des Vorjahres. Die Hersteller von Kompressoren, Druckluftund Vakuumtechnik lagen 1 % über dem Umsatzniveau von 2013. Für 2015 rechnen die Pumpenhersteller wieder mit 1 %, die Hersteller von Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik mit 2 % Umsatzzuwachs. Preisbereinigter Auftragseingang Pumpen + Systeme Gleitender Dreimonatsdurchschnitt, preisbereinigt, Basis Umsatz 2010 = 100 Ausland Gesamt Inland 130 120 110 100 90 80 70 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Abb. 1 Quelle: VDMA Pumpen + Systeme 2013 Wichtigste Exportnationen, prozentuale Anteile Insgesamt: 31,3 Mrd. Euro (ohne Hydropumpen) Deutschland 16,4 % Flüssigkeitspumpen: Produktion 2014 auf Vorjahresniveau Nach Angaben des Statistischen Bundesamts betrug in 2013 die Produktion von Flüssigkeitspumpen (ohne Hydropumpen) 4,7 Mrd. €, was einem leichten Zuwachs (+3,3 %) gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das größte Stück vom Kuchen, mehr als 40 %, ist dabei für die Kreiselpumpenhersteller bestimmt. Der Anteil der Hersteller oszillierender bzw. rotierender Verdrängerpumpen lag bei je 10 %. In den ersten drei Quartalen 2014 belief sich die Produktion auf 3,5 Mrd. €. Dies ist ein Zuwachs von 1 % gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr 2014 wird das Volumen wieder auf 4,7 Mrd. € geschätzt. Die unter den Mitgliedern des VDMA erhobene Auftragseingangsstatistik für Flüssigkeitspumpen spiegelt die konjunkturelle Situation der deutschen Pumpenhersteller wider (Abb. 1). Im Gesamtjahr 2014 lag die Nachfrage mit einem Minus von 3 % leicht unter dem Vorjahresniveau, wobei die Auslandsnachfrage etwas rückläufiger (–4 %) als die Inlandsnachfrage (–1 %) war. Die Kapazitätsauslastung, ein Indikator für die Auftragspolster, lag im Januar 2015 mit 88,8 % im „mittleren“ Bereich. Die realisierten Umsätze lagen in 2014 mit einem Minus von 4 % ebenfalls unter Vorjahresniveau. Sonstige 28,0 % China 12,6 % Mexiko 2,4 % Dänemark 2,5 % Niederlande 2,9 % USA 11,8 % Großbritannien 4,6 % Frankreich 4,9 % Abb. 2 Japan 5,8 % Italien 8,3 % Quelle: Stat. Bundesamt / VDMA Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Deutschland weiterhin Exportweltmeister In 2013 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamts Flüssigkeitspumpen im Wert von 5,1 Mrd. € ausgeführt. Dieser Wert weist einen guten Zuwachs (+6 %) gegenüber dem Vorjahr auf. In 2014 hat Deutschland 0,8 % mehr Flüssigkeitspumpen (ohne Hydropumpen) ins Ausland geliefert als im Jahr zuvor, was einem Exportvolumen von 5,2 Mrd. € entspricht. Deutsch- Pumpen Armaturen Service ein Ziel Technik, die Zeichen setzt Zwei Symbole – drei Buchstaben: Die technischen Zeichen für „Pumpe“ und „Armatur“ sind eng mit „KSB“ verbunden. Wo Flüssigkeiten zu transportieren, zu regeln oder abzusperren sind, nutzen Kunden weltweit unsere Expertise. Auch Sie können auf unsere Produkte vertrauen. Die Marke KSB steht für kompetente Beratung, exzellente Qualität und höchste Sicherheit. Zugleich ist sie Garant für einen zuverlässigen und weltweit verfügbaren Service. www.unseretechnik.ihrerfolg.ksb.de Unsere Technik. Ihr Erfolg. Pumpen Armaturen Service ■ ■ 8 KONJUNKTUR nen Jahren stetig zurückgingen, 2013 erstmals wieder einen Zuwachs von 25 % erreichen. Wichtigste Abnehmerländer 2013 aus deutscher Sicht waren China, USA, Tschechien, Russland und Frankreich (Abb. 3). Pumpen + Systeme 2013 Deutschlands wichtigste Absatzmärkte, prozentuale Anteile Insgesamt: 5,1 Mrd. Euro (ohne Hydropumpen) China 8,3 % USA 8,0 % Tschechien 8,0 % Sonstige 44,9 % Russland 6,8 % Frankreich 6,8 % Niederlande 3,8 % Großbritannien 3,8 % Italien 3,7 % Österreich 3,3 % Polen 2,7 % Abb. 3 Quelle: Stat. Bundesamt / VDMA Preisbereinigter Auftragseingang KDV Gleitender Dreimonatsdurchschnitt, preisbereinigt, Basis Umsatz 2010 = 100 Ausland Gesamt Inland 180 160 140 120 100 80 60 2009 Abb. 4 2010 2011 2012 2013 2014 Quelle: VDMA land bleibt unangefochtener Exportweltmeister: Bei einem Welthandelsvolumen von rund 31 Mrd. € (2013) beträgt der Anteil der deutschen Hersteller gut 16 %, mit deutlichem Abstand vor China (ca. 13 %) und USA (ca. 12 %) (Abb. 2). Mit insgesamt 60 % der Ausfuhren bleibt Europa wichtigster Absatzmarkt für deutsche Flüssigkeitspumpen. Nach Europa ist der zweitgrößte Absatzmarkt Asien, mit einer allerdings in den vergangenen beiden Jahren stagnierenden Entwicklung. Insbesondere der Handel mit dem mittlerweile größten Abnehmerland China, in das fast die Hälfte aller asiatischen Exporte geht, meldet bereits seit zwei Jahren keine wesentlichen Veränderungen. Dagegen konnten die Ausfuhren nach Afrika, die in den vergange- Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik: Produktion 2014 erreicht Vorjahreswert In 2013 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamts Kompressoren, Vakuumpumpen, Druckluftgeräte und -werkzeuge im Wert von 5,3 Mrd. € produziert. Dies entspricht einem guten Zuwachs (+8,7 %) gegenüber dem Vorjahr. Bedeutende Anteile an der Produktion haben Turbokompressoren mit fast 40 %, rotierende Verdrängerkompressoren mit 17 %, Vakuumpumpen mit 15 % und Teile für Vakuumpumpen und Kompressoren mit 11 %. In den ersten drei Quartalen 2014 belief sich die Produktion auf 4,0 Mrd. €. Dies ist ein Zuwachs von 1 % gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr 2014 wird das Volumen wieder auf 5,3 Mrd. € geschätzt. Bei der unter den Mitgliedern des VDMA er hobenen Auftragseingangsstatistik lag im Gesamtjahr 2014 die Nachfrage mit einem Plus von 3 % über dem Vorjahresniveau, wofür insbesondere die gute Auslandsnachfrage sorgte, die die relativ schlechte Inlandsnachfrage kompensierte (Abb. 4). Die realisierten Umsätze im Gesamtjahr 2014 lagen mit 1 % nur leicht über dem Vorjahresniveau. Deutschland bei Exporten weiterhin auf Platz 1 Nach Angaben des Statistischen Bundesamts exportierten die deutschen Hersteller von Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik 2013 Waren im Wert von 5,3 Mrd. €. Das entspricht einem leichten Wachstum (+2,3 %) gegenüber dem Vorjahr. In 2014 hat Deutschland Waren im Wert von 5,8 Mrd. € geliefert und damit 8,8 % mehr gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Welthandelsanteil Deutschlands liegt bei fast 16 %, das gesamte Welthandelsvolumen betrug 2013 insgesamt 33,8 Mrd. €. Gefolgt wird Deutschland – wie schon im Vorjahr – von den USA (ca. 11 %), China (ca. 9 %) und Italien (ca. 8 %) (Abb. 5). Europa bleibt wichtigster Abnehmer deutscher Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik. 53 % der Exporte bleiben auf dem alten Kontinent, 80 % davon gehen in die EU. Zweitgrößte Abnehmerregion ist Asien. Hier steht und fällt DOSIEREN MESSEN & REGELN AUFBEREITEN DESINFIZIEREN REALISIEREN Die weiß, was los ist. Bevor was los ist. X-tremely clever: Die neue gamma/ X Druck zu hoch oder Luft im Dosierkopf? Die neue gamma/ X erkennt Probleme automatisch – und regelt sie, bevor sie zum Problem werden. www.prominent.com/gammaX X Membrandosierpumpe für 2 bis 45 l/h bei einem Gegendruck von 25 bis 2 bar X Intelligente Steuerungselektronik X Ohne störanfälligen Drucksensor X Integrierter Timer für zeitgesteuertes Dosieren X Kavitationserkennung X Entlüftungsautomatik 10 KONJUNKTUR Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik 2013 Wichtigste Exportnationen, prozentuale Anteile Insgesamt: 33,8 Mrd. Euro Deutschland 15,7 % Sonstige 29,4 % USA 10,9 % Großbritannien 3,2 % China 8,9 % Niederlande 3,3 % Schweiz 3,8 % Frankreich 4,5 % Italien 7,6 % Belgien 6,2 % Abb. 5 Japan 6,5 % Quelle: Stat. Bundesamt / VDMA Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik 2013 Deutschlands wichtigste Absatzmärkte, prozentuale Anteile Insgesamt: 5,3 Mrd. Euro China 13,3 % USA 8,1 % Sonstige 44,5 % Frankreich 5,9 % Großbritannien 5,6 % Russland 4,5 % Niederlande 2,7 % Abb. 6 Österreich 4,3 % Italien 3,9 % Spanien 3,9 % Rep. Korea 3,4 % Quelle: Stat. Bundesamt / VDMA Die deutsche Pumpen- und Kompressorenindustrie bleibt unangefochtener Exportweltmeister. die Entwicklung mit der Wirtschaft Chinas, das in 2013 über die Hälfte der Exporte in diese Region aufnahm. Die 2012 erstarkte Nachfrage nach Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik aus Deutschland hat sowohl in Nord- als auch in Mittelamerika in 2013 wieder spürbar nachgelassen. Insbesondere der Rückgang der Ausfuhren in die USA und nach Mexiko, die seit 2009 stetig gewachsen sind, wirkt sich negativ auf die Statistik aus. Afrika hat sich auf deutlich niedrigerem Niveau als noch 2011 stabilisiert. Im Norden zeigen insbesondere Libyen und Marokko leichte Verbesserungen, im Süden lief das Geschäft mit Südafrika (+7,2 %) besonders gut. Hauptabnehmerland bleibt China mit 13 % und lässt – wie schon in den Vorjahren – Länder wie USA und Frankreich hinter sich (Abb. 6). Made in Germany – Pumpen und Kompressoren bleiben gefragt Auch 2015 will die deutsche Pumpen- und Kompressorenindustrie ihre führende Stellung auf dem Weltmarkt verteidigen bzw. weiter ausbauen. Der VDMA unterstützt die Unternehmen bei ihren kontinuierlichen Anstrengungen. Mit der in 2016 stattfindenden „3rd International Rotating Equipment Conference – Pumps, Compressors and Vacuum Technology“ bietet der Verband einen verstärkten Austausch mit Pumpen- und Kompressorenanwendern. Außerdem koordiniert der VDMA die gemein same Grundlagenforschung und beteiligt sich regelmäßig an den „German Pavilions“, die im Rahmen der deutschen Export förderung auf aussichtsreichen Auslandsmärkten vertreten sind. Themen, die immer mehr in den Fokus rücken, sind nachhaltige Produktion bzw. nachhaltige Produkte. Dies führt dazu, dass Produkte ständig weiterentwickelt werden und global konkurrenzfähig bleiben. Auch Ansätze von Industrie 4.0 gibt es bei den Herstellern der Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik bereits. Autoren: Dipl.-Wirt.-Ing. Christoph Singrün Dipl.-Volksw. Ulrike Mätje VDMA-Fachverbände Pumpen + Systeme sowie Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Sulzer – Ihr Partner für Lösungen Besuchen Sie uns auf der ACHEMA in Frankfurt, Halle 8 Stand A71 und Power-Gen Europe in Amsterdam, Stand 1L47. Sulzer liefert komplette Pumpensysteme und umfassende Dienstleistungen basierend auf führender Technologie und gestützt durch unsere langjährige Expertise in Entwicklung und Innovation. Zusammen mit Ihnen entwickeln engagierte Expertenteams die Lösung für Ihre spezielle Anforderung. Unsere maßgeschneiderten und innovativen Servicelösungen für rotierende Maschinen tragen zur Minderung von Wartungszeit und -kosten bei, wobei Effizienz und Zuverlässigkeit Ihrer Pumpen und Kompressoren steigen. Entdecken Sie mit uns Ihre ideale Pumpen- und Servicelösung. www.sulzer.com 12 ÖKODESIGN Ökodesign: der VDMA als zuverlässiger Mitgestalter von Gesetzgebungsverfahren Dr. Andreas Foerster und Dr. Andreas Brand Der Gesetzgebungsprozess um die EU-Ökodesign-Richtlinien hat sich 2012 mit der Studie zu „Los 31 Kompressoren“ konkret der Energieeffizienz von Kompressoren zugewandt. Schon seit 2004 begleitet der VDMA-Fachverband Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik seine Mitglieder aktiv bei diesem Prozess. Oberstes Ziel hierbei ist die aktuelle Berichterstattung zu geplanten Umsetzungsmaßnahmen an VDMA-Mitgliedsunternehmen. Seit 2004 und sehr intensiv seit 2012 begleitet der VDMA-Fachverband Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik seine Mitgliedsfirmen aktiv bei dem Gesetzgebungsprozess der Ökodesign-Richtlinie für Kompressoren. Eine übergeordnete Arbeitsgruppe im europäischen Sektorkomitee Pneurop, geleitet vom Chairman Dr. Andreas Foerster, KAESER Kompressoren SE, und dem Sekretariat, repräsentiert durch Dr. Andreas Brand, VDMA, betreut den Gesetzgebungs prozess. Ziel ist es, eine technisch fundierte Verordnung für die im Fokus liegenden Maschinen mitzugestalten. Deshalb haben die Kompressorenhersteller die Vorstudie • ENER Lot 31: Products in motor systems outside the scope of the Lot 30 and the Regulation 640/2009 on electric motors, in particular compressors, including small compressors, and their possible drives intensiv begleitet. Sie befinden sich im offenen Dialog mit dem Studienschreiber, den Vertretern des Direktorats Energie der Europäischen Kommission, in deren Verantwortung diese Studie liegt, und den Vertretern der Regierungen der nationalen Mitgliedsstaaten. Ablauf der Vorstudie 1. Milestone: publication of task 0 – inception report Kick-off meeting lot 31 2. Milestone: First stakeholder meeting 3. Milestone: Second stakeholder meeting Factory tour ACHEMA round tour 4. Milestone: horizontal Consultation Forum 5. Milestone: Consultation Forum (focus lot 31) Publication final report tasks 1- 8 Efficiency + sales survey and assessment 06.03.2012 2013 2014 14.03.2013 20.06.2012 21.08.2012 27.06.2013 27.02.2014 06.06.2014 05.05.2014 Abb. 1 Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 23.10.2014 Quelle: VDMA ÖKODESIGN Ablauf des Gesetzgebungsverfahrens Das Gesetzgebungsverfahren in „Los 31 Kompressoren“ läuft – wie für alle unter der Öko design-Richtlinie behandelten Produktgruppen – in zwei Phasen ab. In der ersten Phase erstellt der Studienschreiber die Vorstudie, auf deren Ergebnissen die zweite, politischere Phase aufbaut. Während es am Anfang noch große Einflussmöglichkeiten gab, z. B. durch Vermittlung technischer Hintergründe und Zusammenhänge, so werden diese in der zweiten Phase immer geringer. Inzwischen hat die Europäische Kommission bereits einen Entwurf für eine Umsetzungsmaßnahme erstellt, der zwar seitens der Industrie z. B. im Konsultationsforum kommentiert werden konnte, die letztliche Entscheidung wird hier aber vor allem von der Meinung der Mitgliedsstaaten beeinflusst. Ablauf der Vorstudie Als Erstes erfolgte im Gesetzgebungsverfahren eine 24-monatige Vorstudie. Während dieser Studie hat die Pneurop-Arbeitsgruppe den Stu- Robust und hochflexibel 13 dienschreiber bei Erstellung der Berichte in großem Umfang durch Bereitstellung von technischem Know-how unterstützt. Beteiligt waren zeitweise auch die Vakuumpumpen- und Prozesskompressoren-Hersteller. Den Ablauf der Vorstudie zeigt Abb. 1. Der VDMA Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik begleitet seine Mitgliedsfirmen aktiv bei dem Gesetz gebungsprozess der Ökodesign-Richtlinie für Kompressoren. Zunächst untersuchte der Studienschreiber eine große Bandbreite an Kompressorentypen auf mögliche Energieeinsparpotenziale hin. Eine erste, umfassende Bestandsaufnahme ergab, dass Kältekompressoren (wegen ihrer Integration in Kühlgeräte, die bereits von mehreren Ökodesign-Verordnungen erfasst werden) und Vakuumpumpen (wegen ihres geringen Energieverbrauchs und hoher Produktvielfalt) von vornherein nicht näher betrachtet werden sollten. Die BoWex® HEW Compact vereint die Vorteile des steckbaren BoWex®-Systems mit der Elastizität einer hochelastischen Kupplung in Kompaktbauweise. Hochwertige und leistungsstarke Wellenkupplungen für jede Art von Kompressoren und Vakuumpumpen gibt’s bei KTR. www.ktr.com Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 14 ÖKODESIGN Geschätzte installierte Energieverbräuche für verschiedene Kompressoren Energy installed, base 2010 (TWh/year), total is 174 TWh electric 0.025 Standard air: 24 % Low-pressure air: 24 % Oil-free/non-lubricated air: 20 % 32.9 Process/air, inert,noble gases: 13 % 42.4 Process/other gases: 19 % Hobby air: 0 % 22 42.4 35.0 14 March 2013 Abb. 2 Lot 31 Electric Compressors First stakeholder meeting Quelle: VHK, presentation of the first stakeholder meeting Später engte der Studienschreiber den Fokus weiter ein, so dass Hobbykompressoren wegen der geringen Nutzungszeiten und folglich niedrigeren Energieverbrauchs nur in geringem Maße untersucht wurden. Gleiches gilt für Prozessgaskompressoren für Prozessluft, inerte oder gefährliche bzw. toxische Gase wegen deren extrem hoher Produktvarianz und der bereits hohen Effizienz bei hohem Energieverbrauch durch 24-h-Betrieb (siehe Abb. 2). Abb. 3: Regressionskurve und Mindesteffizienzgrenzwert-Kurven am Beispiel der Schraubenkompressoren mit fester Drehzahl mit eBAT als „estimated Best Available Technology“ und eWAT als „estimated Worst Available Technology“ Quelle: VHK, final report of tasks 6, 7, 8, Seite 82 Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Im Laufe der Vorstudie wurden dann aufgrund unterschiedlicher Anforderungen und Leistungs parameter die Anwendungsbereiche „standard air“, „low-pressure air“und „oil-free air“ gebildet, wobei „standard air“ am detailliertesten untersucht wurde. Dabei ist der geschätzte Energieverbrauch bei allen drei Bereichen ähnlich hoch (siehe Abb. 2). Im Anschluss beriet der Studienschreiber für weitere sechs Monate die Kommission beim Schreiben eines Verordnungsentwurfs, der sich auf Kompressoren für den Anwendungsbereich „standard air“ konzentriert. Studienergebnisse Ein wesentliches Teilergebnis der Studie war eine Abschätzung des jährlichen Energieverbrauchs für alle in der EU-27 installierten Kompressoren in den genannten Anwendungsbereichen von ca. 174 TWh. Dies entspricht ca. 6 % des gesamten Energieverbrauchs aller mit elek trischem Motor angetriebenen Maschinen, der ca. 2.780 TWh beträgt. Aufgrund der zahlreichen unterschiedlichen Nutzungsszenarien und der daraus resultierenden hohen Produktvarianz von Kompressoren hat sich der Studienschreiber frühzeitig auf den vergleichsweise übersichtlichen Anwendungsbereich „standard air“ konzentriert, in dem fast ausschließlich öleingespritzte Schrauben- und Vielzellenverdichter sowie (industrielle) ölgeschmierte Kolbenkompressoren vertreten sind. Zur Unterstützung des Studienschreibers hat die Pneurop-Arbeitsgruppe eine anonymisierte Datenerhebung unter Beteiligung zahlreicher wesentlicher Hersteller von öleingespritzten Schrauben- und Vielzellenverdichtern sowie ölgeschmierten Kolbenkompressoren durchgeführt. Dabei wurden für das Jahr 2011 und den EU-27-Markt die verkauften Stückzahlen in vordefinierten (kombinierten) Wirkungsgrad- und Volumenstromklassen ermittelt. Auch hier unterstützte Pneurop den Studienschreiber bei Auswertung der Umfrageergebnisse und der darauf basierenden Modellentwicklung. Basis aller weiteren Einsparungsrechnungen ist eine auf der Datenerhebung basierende „Datenwolke“, die die Verteilung der isentropen Wirkungsgrade in Abhängigkeit der Volumenströme bzw. Volumenstromklassen zeigt. Auf dieser Basis wurden Regressionskurven ermittelt, aus denen mit einem Verschiebungsfaktor unterschiedlich strenge Mindestwirkungsgradkurven (d. h. vom Verschiebungsfaktor abhängige Min- Frankfurt am Main · 15 – 19 June 2015 destwirkungsgrade als Funktion des Volumenstroms) abgeleitet werden können. Am Beispiel von „Fixed speed screw standard air compressors“ sind unterschiedliche Szenarien von Mindesteffizienzwerten zu sehen, die sich auf eine Datenwolke von Effizienzwerten verschiedener Kompressoren beziehen (siehe Abb. 3). Weitere Untersuchungen auf Basis der Datenerhebung zeigten, dass im Anwendungsbereich „standard air“ generell nur geringe jährliche Einsparpotenziale bis 2030 existieren: • • • ca. 1–2 TWh/a ohne eine Verordnung, alleine auf Basis des sogenannten BAU-(BusinessAs-Usual-)Szenarios, das der marktgetrie benen Effizienzverbesserung durch die Hersteller unter Einsatz erheblicher Entwicklungsressourcen entspricht weitere ca. 1–2 TWh/a durch eine Verordnung mit „mittelschweren“ Mindest wirkungsgraden. Dieses „mittelschwere“ Szenario entspricht einem Verbot von ca. 40 bis 50 % der 2011 in der EU-27 verkauften Stückzahlen von Kompressoren im Anwendungsbereich „standard air“ insgesamt ca. 5 TWh/a in einem fiktiven Szenario, in dem nur noch die Kompressoren mit den jeweils besten 2011er-Wirkungs graden (BAT – Best Available Technology) zulässig wären (Verbot von ca. 90 % der in 2011 in der EU-27 verkauften Stückzahlen von Kompressoren im Anwendungsbereich „standard air“) Insgesamt hat der Studienschreiber sechs unterschiedliche Szenarien analysiert, die von BAU bis BAT reichen. Auf dem Weg zu einer möglichen Umsetzungsmaßnahme Die Phase der Vorstudienerstellung ist mit Veröffentlichung der Final Reports am 6. Juni 2014 beendet worden. Seitdem befindet sich das Thema in einer stärker politisch geprägten Phase. In der Vergangenheit war leider festzustellen, dass die Politik auch für Produktgruppen mit geringen prognostizierten Einsparpotenzialen relativ strenge Mindesteffizienzanforderungen festgelegt hat. Diese Befürchtungen gibt es auch für die von Los 31 betroffenen Kompressoren. Ein entscheidungsvorbereitendes Konsultations forum nur zu „standard air“-Kompressoren und Mindesteffizienzgrenzwerten fand Ende Oktober 2014 statt. Beteiligt waren nicht nur die ➢ World Forum and Leading Show for the Process Industries ➢ 3,800 Exhibitors from 50 Countries ➢ 170,000 Attendees from 100 Countries Be informed. Be inspired. Be there. www.achema.de 16 ÖKODESIGN Kommission und Industrievertreter, sondern auch Vertreter der Mitgliedsstaaten und „green“ NGOs. Pneurop ging mit dem Ziel in diese Sitzung, das Szenario BAU (Business As Usual) zu vertreten, das eher als „Progress As Usual“ bezeichnet werden sollte, da der Wettbewerb um immer niedrigere Lebenszykluskosten in der Vergangenheit deutliche Effizienzverbesserungen bewirkt hat und auch weiterhin bewirken wird. Die Kommission stellte einen ersten Verordnungsentwurf zur Diskussion. Die darin genannten Mindesteffizienzgrenzwerte entsprechen – bezogen auf die Produkte und die in der EU-27 verkauften Stückzahlen des Bezugsjahres 2011 der oben genannten Datenerhebung – einem Verbot von 40 bis 50 % der verkauften Stückzahlen. Neben der zu erwartenden Forderung der „green“ NGOs nach hohen Grenzwerten waren die Vertreter der Mitgliedsstaaten eher geteilter Meinung. Das Argument, dass die EU ein „dumping ground“ für wenig effiziente Kompressoren werden könnte, wurde von den Mitgliedsstaaten weitestgehend geteilt. Zudem wurden Forderungen aus dem Lager der „green“ NGOs und von kleineren EU-Ländern laut, „oil-free air“ und „low-pressure air“ mit in der Verordnung zu regeln. Pneurop hat daher in einem weiteren Positionspapier gefordert, wegen der technischen Varianz umfassende, gründliche Studien zu „oil-free air“ und „low-pressure air“ durchzuführen, bevor eine Regulierung möglich ist. Pneurop betrachtet zwar weiterhin BAU als beste Option, adressiert jedoch die vorgenannten Diskussionen und Positionen durch den Vorschlag einer angepassten Verordnung mit relativ niedrigen Mindesteffizienzgrenzwerten. Obwohl diese deutlich unterhalb der Grenzwerte des aktuellen Entwurfs liegen sollten, würden sie trotzdem einen oben genannten möglichen „dumping ground“-Effekt vermeiden. Weiterhin würden die Hersteller gemäß der angepassten Verordnung standardisierte und somit vergleichbare Produktinformationen bereitstellen, was einen Sogeffekt in Richtung Effizienzsteigerung der Kompressoren auslösen sollte. Dieses Vorgehen erscheint angesichts der geringen Energieeinsparpotenziale des aktuellen Verordnungsentwurfs und im Verhältnis zum hohen Arbeitsaufwand und zu den hohen Investitionskosten für die Hersteller angemessen. Im Falle von ambitionierten Grenzwerten müsste zusätzlich eine wirksame Marktüber wachung Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 installiert werden, um die Einhaltung der Effizienzstandards zu gewährleisten. Zur Drucklegung konnten noch keine Aussagen gemacht werden, wie die Kommission reagieren wird und wie die Verordnung aussehen wird. Konkrete Informationen hierzu sind frühestens im März/April 2015 zu erwarten. In der Zwischenzeit arbeitet Pneurop an der technischen Klärung und Präzisierung von Sachverhalten in dem Verordnungsentwurf. Wie geht es weiter? Auf dem Arbeitsplan stehen nun im Weiteren ein Impact Assessment (bis März/April 2015), der Regulierungsausschuss (ohne direkte Industriebeteiligung) und der Gesetzesentwurf, dessen Veröffentlichung für Ende 2015 zu erwarten ist. Im Entwurf von Oktober 2014 treten sich verschärfende Grenzwerte am 1.1.2018 und am 1.1.2020 in Kraft. Ein Review der Verordnung ist im Entwurf bis in maximal fünf Jahren eingeplant. Es sieht so aus, als ob sich nach „standard air“ Studien zu „oil-free air“- und „low-pressure air“Kompressoren bald, eventuell noch in 2015, anschließen könnten. Synergien aus der bisherigen Studie lassen sich sicherlich ziehen. Dass diese Studien nicht einfacher werden, ist wegen der breiten Palette verschiedenster Technologien dieser Kompressoren zu erwarten. Auch in Zukunft hat das Thema Ökodesign für die Kompressorenindustrie eine hohe Bedeutung. Firmen, die diesen Prozess bisher aus der Ferne betrachtet haben, sollten sich auf eine Beteiligung in diesem schwierigen, aber auf lange Sicht hoffentlich lohnenden Prozess einstellen. Autoren: Dr. Andreas Foerster KAESER Kompressoren SE Chairman Pneurop Dr. Andreas Brand VDMA Kompressoren, Druckluftund Vakuumtechnik Sekretariat Pneurop INTERNATIONAL ROTATING EQUIPMENT CONFERENCE 17 Dritte Rotating Equipment Conference in 2016 Im Herbst 2016 gibt es wieder die International Rotating Equipment Conference – Pumps, Compressors and Vacuum Technology: Zum dritten Male werden die VDMA-Fachverbände Pumpen + Systeme und Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik sowie der EFRC (European Forum for Reciprocating Compressors) ihre drei Foren – das Internationale Pumpenanwenderforum, das Internationale KompressorenAnwenderforum sowie die EFRC-Konferenz – unter einem Dach v ereinen. „2016 soll unsere Veranstaltung noch anwendungsorientierter und internationaler als im Jahr 2012 werden“, erläutert Christoph Singrün, Geschäftsführer Pumpen + Systeme sowie Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik, das Konzept der englischsprachigen Veranstaltung. Zuletzt verzeichnete die International Rotating Equipment Conference rund 850 Teilnehmer aus über 40 Ländern. Der bisher schon erfolgreich praktizierte Mix wird weiter optimiert: Neben vielen Fachbei trägen zu aktuellen Themen rund um Pumpen, Kompressoren sowie Druckluft- und Gassysteme wird auch wieder die Vakuumtechnik vertreten sein. In Podiumsdiskussionen werden Experten aktuelle Fragestellungen diskutieren. Mit potenziellen späteren Arbeitgebern in zwanglosen Kontakt treten können Univer sitätsabsolventen. Begleitend zum zweitägigen Forum wird es erneut eine technische Fachausstellung geben. In 2012 hatten auf rund 700 Quadratmetern mehr als 70 Firmen das gesamte Spektrum der Pumpen-, Kompressoren-, Druckluft- und Vakuumtechnologie ausgestellt. Beibehalten wird auch das Konzept der „Meeting Points“ innerhalb der Ausstellungsflächen. Diese hatten es den Teilnehmern erlaubt, die Fachbeiträge weiter zu diskutieren oder Informationen über Produktinnovationen einzuholen. Interessenten finden unter www.introequipcon. com weiter gehende Informationen zu der am 14. und 15. September 2016 in Düsseldorf stattfindenden Veranstaltung. Qualitätssicherung ist keine Glückssache. statt 960-143d-11.14 Get Better. With Kistler. Damit die Serienproduktion nicht zur Poker-Partie wird, sorgen unsere Sensoren und Systeme für eine 100 %-Qualitätssicherung in Ihrer Fertigung. Zusätzlich erlaubt die automatische Dokumentation Ihrer Produktion eine lückenlose Rückverfolgung sämtlicher Prozessdaten. Wo auch immer Sie produzieren: Wir bieten Ihnen Komplettlösungen nach Mass und unterstützen Sie weltweit mit unserer umfassenden Servicekompetenz. www.kistler.com 18 INDUSTRIE 4.0 Quelle: iStockphoto / alengo Industrie 4.0 – der deutsche Maschinenund Anlagenbau als Schlüsselindustrie Dr. Beate Stahl Der Erfolg von Industrie 4.0 hängt unmittelbar von der Umsetzungs dynamik in der Industrie ab. Dafür sind forcierte Forschungsanstren gungen, einheitliche Normen und Standards, effektiver Produkt- und Know-how-Schutz sowie Kooperationen in der Industrie essenziell. Mit dem Forum Industrie 4.0 bündelt der VDMA die in Branche und Verband vorhandenen Kompetenzen, sammelt die Anforderungen des Maschinenund Anlagebaus im Kontext Industrie 4.0 und schafft Plattformen für Zusammenarbeit und Informationsaustausch. So unterstützt das Forum sowohl die Anwender als auch die Anbieter unter den VDMA-Mitglieds unternehmen, den Wandel hin zur Fabrik der Zukunft aktiv zu gestalten. Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau steht im Mittelpunkt von Innovations- und Technologienetzwerken. Er integriert neueste Technologien in Produkte und Prozesse und behauptet so seine technologische Führungsposition. In den vergangenen Jahren hat hier insbesondere die Integration von IT und Software eine wachsende Bedeutung erfahren. Bereits heute Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 entfallen etwa 30 Prozent der Herstellkosten für ein Maschinenbauprodukt auf IT- und Automatisierungstechnik – Tendenz steigend. Mit Industrie 4.0 werden die IT- und Internettechnologien noch stärker in die Produkte und in die Fabriken eindringen. Eine Verschmelzung der virtuellen Welt der IT mit der realen Welt der Produktion wird stattfinden. Menschen, Maschi- INDUSTRIE 4.0 nen, Produktionsmittel und Produkte werden in Zukunft direkt und eindeutig identifizierbar miteinander kommunizieren. Aktuell befindet sich Industrie 4.0 noch in einer Orientierungs- und Erprobungsphase. Deutsche Maschinen- und Anlagenbauer zeigen anhand von ersten Prototypen und Demonstratoren, die vielfach aus dem Forschungsbereich kommen, erste bereits realisierte Produkte und Lösungen. Dabei reicht das Spektrum von offenen und intelligenten Automatisierungskomponenten über Internettechnologien in der Produktion bis hin zu Industrie-4.0-orientierten Maschinenund Produktionsanlagen. Die Realisierung von Industrie 4.0 wird nicht kurzfristig, sondern in einem schrittweisen, evolutionären Prozess stattfinden. Dabei bietet Industrie 4.0 die Chance, neue Potenziale in der industriellen Produktion zu erschließen, die für den Erfolg im globalen Wettbewerb von entscheidender Bedeutung sein werden. Stich- 19 worte hierbei sind Energie- und Ressourceneffizienz, Flexibilität und Individualisierung sowie Optimierung von Kosten und Geschwindigkeit. Gerade für das Thema Losgröße 1 ist das wichtig. In Forschung und Entwicklung investieren Forschung entscheidet maßgeblich darüber, ob sich die deutsche Industrie im internationalen Wettbewerb als Leitanbieter von Industrie-4.0Lösungen etablieren kann. Hier ist der deutsche Maschinen- und Anlagenbau gut aufgestellt: In der vorwettbewerblichen Gemeinschafts forschung kooperieren deutsche Unternehmen mit über 200 nationalen und europäischen Forschungsinstituten. Zahlreiche Plattformen ermöglichen den Wissenstransfer aus der Verbundforschung heraus und vermitteln Einblicke in die Innovationsstätten deutscher Hochschulen zum Thema Industrie-4.0-Forschung. So wird der Transfer von der Forschung und Entwicklung auf den betrieblichen shop floor gelingen. Diagnostik verhindert Schäden Innovation: SIHIdetect · · · · · · Kavitation Zustandsüberwachung Einfache Installation LED-Anzeige Ex-Ausführung Für rotierende Maschinen Pumping Technology For A Better Future Wo auch immer Pumpen benötigt werden. Seit 1920 entwickeln und produzieren wir Flüssigkeitspumpen, Vakuumpumpen, Kompressoren und komplette Systeme. Sterling SIHI GmbH [email protected] www.sterlingSIHI.com 20 INDUSTRIE 4.0 Standards sind der Schlüssel Industrie 4.0 bedeutet Kommunikation auf der Grundlage einheitlicher Daten. Dabei geht es um die Vernetzung von Unternehmen, Anlagen und Komponenten von Herstellern und Kunden. Ein gemeinsamer Kommunikationsstandard ist für die erfolgreiche Umsetzung von Industrie 4.0 zwingend. Deutsche Normen und Standards öffnen die Märkte. Sie werden von fachkundigen Vertretern des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus maßgeblich mitgestaltet. So werden Produkt- und Herstellungsinformationen von Unternehmen, Anlagen und Komponenten weltweit verstanden. Industrie 4.0, dieser Begriff steht für die vierte industrielle Revolution. Nach Mechanisierung, Elektrifizierung und Einzug von Software und Automatisierungstechnik in die Produktion soll bei Industrie 4.0 eine Verknüpfung von IT, Internet- und Produktionstechnologie erfolgen. Security als Erfolgsfaktor Der Schutz von Daten und Know-how unter nehmensübergreifender Fertigungsprozesse ist essenziell. Ohne „Security“ ist Industrie 4.0 undenkbar. Es gilt daher, den automatisierten Datenaustausch vernetzter P roduktionssysteme sicher und zuverlässig zu gestalten, die eindeutige Identifizierung der Prozessakteure zu kon trollieren und das Know-how von Produkten, Verfahren, Maschinen und Anlagen zu schützen. Eine VDMA-Umfrage bei Produktionsverantwortlichen hat deutlich gemacht, dass die Risiken heute eher beim Faktor Mensch liegen. Die Sensibilisierung und Ausbildung der Mitarbeiter in Bezug auf Security ist deshalb eine wichtige Maßnahme. http://industrie40.vdma.org Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Der Mensch im Mittelpunkt Aber nicht nur für die Security ist der Mensch von entscheidender Bedeutung. Wie kaum eine andere Industrie steht der deutsche Maschinenund Anlagenbau für die Fähigkeit, technisches Wissen und Können in hochanspruchsvolle Produkte umzusetzen. Damit ist er ein Synonym für deutsche Ingenieurskunst – und das zu Recht, denn mit einem Anteil von 17 Prozent ist der Maschinenbau der größte Ingenieurarbeitgeber in Deutschland. Auf dem Weg von der automatisierten zur autonomen Produktion werden sich die Aufgaben der Mitarbeiter im Produktionsprozess nachhaltig verändern. Neue intelligente Bedienungsund Assistenzsysteme, die die tägliche Arbeit unterstützen, benötigen neue Kompetenzen. Deutsche Ingenieure und Facharbeiter verfügen hier über optimale Voraussetzungen, diesen Anforderungen gerecht zu werden. VDMA unterstützt seine Mitglieder Der VDMA war von Beginn an an der Diskussion um Industrie 4.0 maßgeblich beteiligt und hat gemeinsam mit dem ZVEI und BITKOM die „Plattform Industrie 4.0“ ins Leben gerufen. Ziel dieser Plattform war es, die wirtschaftliche Umsetzung von Industrie 4.0 voranzutreiben und den Produktionsstandort Deutschland zu stärken. Industrie 4.0 ist aber nicht nur ein Thema der Großindustrie, sondern muss auch für kleine und mittelständische Unternehmen wirtschaftlich und nutzbringend umsetzbar sein. Um die potenziellen Anwender, den überwiegend mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbauer in Deutschland, stärker einzubinden und zu unterstützen, hat der Verband das „VDMA-Forum Industrie 4.0“ ins Leben gerufen. Das Forum besteht aus einem interdisziplinären Team von VDMA-Experten, die sich als Berater und Dienstleister verstehen. Sie unterstützen die VDMA-Mitglieder in den für Industrie 4.0 maßgeblichen Handlungsfeldern Forschung, Standardisierung, IT-Sicherheit, Produktions organisation, rechtliche Rahmenbedingungen und Qualifizierung der Mitarbeiter. Autor: Dr. Beate Stahl VDMA-Forum Industrie 4.0 Frankfurt am Main CHEMIEANLAGENBAU 21 Zwischen Globalisierung und regionaler Differenzierung: Chemieanlagenbau im Aufwind Dr. Thomas Scheuring Der Chemieanlagenbau boomt. Dabei bewegt er sich im Spannungsfeld zwischen Investitionen für Jahrzehnte und kurzfristigen Entwicklungen an den Rohstoffmärkten, die teils geradezu revolutionäre Auswirkungen haben. Schiefergas, Zucker oder doch lieber Kohle? Wer derzeit eine Chemieanlage bauen will, hat die Qual der Wahl. Denn die jüngste Rohstoffrevolution kommt nicht global daher wie einst der Übergang von Holz zu Kohle zu Öl. Vielmehr differenzieren sich regionale Märkte aus, auch getrieben durch politische Vorgaben: Während in China die Kohlechemie eine Renaissance erlebt und die US-Wirtschaft geradezu euphorisch auf den Schiefergas-Boom reagiert, suchen Brasilien und Südostasien nach Einsatzmöglich- keiten für ihre nachwachsenden Rohstoffe. Europa hingegen schwankt zwischen Bioökonomie, Energiewende und fossilen Rohstoffen. Globale Chemieunternehmen reagieren darauf mit einer Diversifikation ihrer Technologien und ihrer Investments. Nicht „entweder – oder“, sondern „sowohl als auch“ heißt die Devise, und so wird am einen Standort in riesige Crackerkapazitäten investiert, während am anderen ein Joint Venture für die Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe ins Leben gerufen wird. Anzeige „Effizienz neu definiert.“ Innovative Technik für energieeffiziente Druckerhöhungsanlagen. Wenn das Ergebnis mehr ist als die Summe seiner Teile, ist das typisch Wilo. Für maximale Energieeffizienz sorgt das Zusammenspiel von EC-Motoren und High Efficiency Drive mit hocheffizienter Pumpenhydraulik. Es erzeugt in einer druckverlustoptimierten Anlage konstanten Systemdruck. Der Smart Controller und die Roter-KnopfTechnologie ermöglichen eine einfache Bedienung und vollständige Transparenz des Betriebszustands. Wilo macht den Unterschied! Die ganze Story: www.wilo.de/planer Alles zum Produkt: www.wilo.de/ planer 0000001745.indd 1 Wilo-SiBoost Smart Helix EXCEL, die Zukunftsweisende ƒ Höchste Energieersparnis durch EC-Motor, High Efficiency Drive und hocheffiziente Pumpenhydraulik ƒ Lange Lebensdauer und hohe Betriebssicherheit dank korrosionsbeständigem Edelstahl und integrierter Trockenlauferkennung ƒ Einfache Bedienung und Transparenz über den Betriebszustand dank Roter-Knopf-Technologie und Smart Control ƒ BUS-Schnittstelle zur intelligenten Einbindung in die Gebäudeleittechnik 19.01.2015 13:54:23 22 CHEMIEANLAGENBAU Den Anlagenbau kann es freuen, denn nach wie vor gilt: In der Chemie wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Ob Ludwigshafen oder Dormagen, Al Jubail oder Freeport – weltweit haben Chemiekonzerne wie BASF, Bayer oder Dow riesige Projekte angeschoben. Allein der Branchenprimus BASF hat sich vorgenommen, den Umsatz von derzeit rund 74 Milliarden Euro auf 110 Milliarden Euro im Jahr 2020 zu steigern. Um diese Zahl Realität werden zu lassen, investiert das Chemieunternehmen jährlich rund vier Milliarden Euro in neue Anlagen. Beim Rivalen Dow sind ähnliche Entwicklungen im Gange: Derzeit hat das US-Chemieunternehmen gleich mehrere Mega-Projekte im Bau. Am saudischen Industriestandort Al Jubail stampft der Chemiemulti gemeinsam mit dem Ölkonzern Saudi Aramco für rund 10 Milliarden Euro den Petrochemiekomplex Sadara aus dem Wüstenboden. Gleichzeitig hat Dow im Juni im texanischen Freeport mit dem Bau eines 1,3 Milliarden Euro teuren Ethancrackers begonnen, der ab 2017 jährlich 1,5 Millionen Tonnen Kunststoff- und Elastomerprodukte liefern soll. Doch die positive Entwicklung bringt sowohl für die Investoren aus der Chemie als auch für die Auftragnehmer im Anlagenbau zahlreiche Herausforderungen mit sich. Die einzelnen Projekte werden immer größer; das bedeutet für die Anbieter neben den Herausforderungen, die entsprechenden Abwicklungskapazitäten bereitzuhalten, auch, dass sie erhebliche finanzielle Risiken schultern müssen. Das hat mit dazu beigetragen, dass sich die extrem aggressiv agierenden Wettbewerber aus Südkorea und China in den vergangenen Jahren einen erheblichen Teil der Großprojekte im Mittleren Osten sichern konnten. Allerdings hat manches Unternehmen dafür mittlerweile einen hohen Preis bezahlt: Beim südkoreanischen Anbieter Daelim brach 2013 das Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahr um mehr als 90 Prozent ein. Samsung Engineering musste sogar einen Verlust in Höhe von über 220 Millionen Euro verbuchen. Der EPC-Anbieter wurde am 1. Dezember 2014 mit der Schiffbausparte Heavy Industries verschmolzen werden. Chinesische Unternehmen sind dagegen nach wie vor nicht nur mit hoher Risikobereitschaft, sondern auch mit attraktiven Finanzierungskonzepten im Markt unterwegs. Anlagenbau-Anbieter aus den westlichen Industrienationen setzen neue Technologien dagegen, die gleichzeitig die Produktivität steigern können. Standardisierung und Modularisierung gehören Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 zu den Stichworten, die auf Fachtagungen seit längerem diskutiert werden und zunehmend Einzug in die Praxis halten. Nach einer Studie des VDMA und des Beratungsunternehmens Maexpartners lassen sich durch eine konsequente Modularisierung beim Engineering von Anlagen im Durchschnitt Einsparungen von 15 % erzielen. Die Fehlleistungs- und Gewährleistungskosten können sogar um 23 % reduziert werden. Und der Trend birgt noch mehr Potenzial als „nur“ die Kostenersparnis. Angesichts der Differenzierung der Rohstoffbasis gehen immer mehr Studien davon aus, dass die Zukunft den flexiblen Anlagen gehört, die sich schnell umrüsten lassen und mit Schwankungen sowohl in der Energieversorgung als auch beim Rohstoffangebot umgehen können. Modularisierte Anlagen könnten genau das bieten, indem sie je nach Ausgangslage unterschiedliche Verfahren für die Produktion mit unterschiedlichen Ausgangsmaterialien einsetzen. Was heute noch wie Zukunftsmusik klingt, ist für die strategischen Entwickler in den Unternehmen gar nicht mehr so weit weg. „Es wird zukünftig nicht mehr ideal sein, eine Anlage mehr als 8.000 Stunden Strich zu fahren“, sagt dazu Prof. Dr.-Ing. Martin Strohrmann, Vorsitzender von ProcessNet, der deutschen Plattform für Verfahrenstechnik von DECHEMA und VDI-GVC. Stattdessen müssen neue Konzepte schwankende Energiepreise und Rohstoffqualitäten berücksichtigen – mit Auswirkungen bis hin in den Bereich Wasser- und Abwassermanagement, wo Zusammensetzungen dank Prozess analytik in Echtzeit erfasst werden und die Behandlung entsprechend gesteuert werden muss. Für die Chemieindustrie und den Anlagenbau mit ihren langen Investitionszyklen stellen die aktuellen kurzfristigen Veränderungen eine Herausforderung dar. Wohin die Reise geht, scheint nicht bis ins Letzte vorgezeichnet. Gefragt sind umso mehr Innovationskraft und Flexibilität im Denken, um die Herausforderungen anzunehmen und die Chancen zu nutzen. Ausführlichere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen im Anlagenbau liefert unter anderem der ACHEMA-Trendbericht „Anlagenbau“, der unter www.achema.de zur Verfügung steht. Autor: Dr. Thomas Scheuring Geschäftsführer DECHEMA Ausstellungs-GmbH, Frankfurt a. M. Der seit 100 Jahren bekannte Stator eines Asynchronmotors ist auch aus heutiger Sicht noch eine perfekte Konstruktion. Foto: KSB Das Ende des Asynchronmotors als Pumpenantrieb? Dipl.-Ing. Daniel Gontermann und Dr.-Ing. Manfred Oesterle Asynchron-Normmotoren haben an Lüftern, Kompressoren, Pumpen und anderem sogenannten „Rotating Equipment“ eine über 90%ige Marktdurchdringung erreicht.[1] Erst die wachsende edeutung des Themas Energieeffizienz nagt etwas an dieser B dominanten Stellung. In Robustheit und Preis bleibt der Drehstrom-Käfigläufer allerdings noch unschlagbar. Aber haben a lternative Motorkonzepte als Universalantrieb wirklich keine Chancen, nennenswerte Marktanteile zu gewinnen? Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: KSB 24 Quelle: KSB Abb. 1: Der Wirkungsgrad eines IE3-Asynchronmotors erreicht am Nennpunkt (hier 1.500 1/min / 7,5 kW) hohe Wirkungsgrade. Messung: Prof. Edgar Stein, FH Kaiserslautern, 2011 Abb. 2: Der Wirkungsgrad eines Synchron-Reluktanzmotors erreicht auch bei Teillast sehr gute Werte (Bsp.: 1.500 1/min / 7,5 kW). Messung: Prof. Edgar Stein, FH Kaiserslautern, 2011 Historie Seit Einführung der ersten serienmäßig her gestellten Asynchronmotoren im Jahr 1889 durch die erst zwei Jahre zuvor gegründete Allgemeine Electricitäts-Gesellschaft (AEG) mit ihrem damaligen Chefkonstrukteur Michail Doliwo-Dobrowolski beherrscht der dreiphasige Drehstrom-Induktionsmotor mit Käfigläufer nahezu alle antriebstechnischen Einsatzgebiete. Ausnahmen bilden lediglich die Servotechnik und integrierte Motoren, die keiner Normung unterliegen. Die bis heute ungebrochene Dominanz ist sicherlich zu einem Gutteil darauf zurückzuführen, dass zum Anlauf an einem Drehstromnetz keine technischen Hilfsmittel erforderlich sind. In Analogie zur Erfindung von Mobiltelefonen und dem damit einhergehenden Ausbau der Mobilfunknetze wurden seit ca. 1890 in vielen Ländern die auf die Pionierleistung von Galileo Ferraris und Nikola Tesla be ruhenden Drehstromnetze ausgebaut und die zentralen Dampfmaschinen mehr und mehr durch den dezentralen robusten und netzanlauffähigen Asynchronmotor verdrängt. Durch Wettbewerbskräfte und die Faszination für die neue Technologie motivierte Entwicklungsbemühungen führten zu einer massiven Erhöhung der Nennleistung, zu einer Optimierung von Rundlaufeigenschaften, einer Reduzierung von Geräuschen und zu einer Erhöhung des Wirkungsgrades bis in Regionen von über 90 %. Im Zuge der Gründung und des Aufbaus von Normenausschüssen seit etwa 1920 erfuhr der Asynchronmotor eine insbesondere seine äußeren Maße betreffende Normierung, um Austauschbarkeit zu gewährleisten. Gleichstrommaschinen, die sich aufgrund ihrer einfacheren Regelbarkeit trotz höheren Wartungsaufwandes in bestimmten Anwendungen mit hoher erforderlicher Regelgüte hielten, wurden im Zuge des Aufkommens der hochdynamischen Vektorregelung spätestens in den 1980er-Jahren vom Asynchronmotor mit Frequenzumrichter verdrängt. So bildete sich schließlich ein Standardantrieb aus, der aufgrund von Wettbewerbsdruck heute auf dem Weltmarkt nur etwas mehr als seine Selbstkosten erlöst. Die Effizienz rückt in den Fokus Erst im Jahr 1998 – gut 100 Jahre nach seiner Erfindung – wurde, auf europäischer Ebene durch die CEMEP getrieben, erstmals eine für Hersteller von Asynchronmotoren freiwillige Verpflichtung zu deren Mindestwirkungsgraden Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 PUMPEN & SYSTEME verabschiedet. Die als „Eff-Klassen“ seither bekannten Gütesiegel sollten dem Verbraucher den Unterschied zu ineffizienten Billiglösungen deutlich machen, die zugunsten noch geringerer Preise weniger sogenannte „aktive Materialien“ (d. h. Kupfer als Leiter für den elektrischen Strom bzw. Eisen als Leiter für den magnetischen Fluss) verwendeten. Seit Einführung dieses freiwilligen Standards haben Motoren der niedrigsten Effizienzklasse (Eff3) nahezu keinen Absatz mehr finden können. Als wirtschaftlicher Marktstandard hat sich auf diese Weise bis 2009 mit einem Anteil von über 80 % [2] die Effizienzklasse 2 etabliert. Hier schien also das „natürliche Gleichgewicht“ zwischen Materialeinsatz und Effizienz zu liegen. Der sogenannte Eff1-Motor konnte durch die Initiative der CEMEP bis 2009 nur 17 % Marktanteil gewinnen. Klimaschutz für alle Etwa zehn Jahre später trieb die International Electrotechnical Commission, kurz IEC, die Erar- 25 beitung eines international einheitlichen Systems zur Kennzeichnung der Effizienz von Asynchron-Normmotoren voran und verabschiedete Ende 2008 die Norm IEC 60034-30 mit 4 sogenannten„IE-Klassen“ und einem zugehörigen vorher festgelegten Teststandard zu deren Seit seiner Einführung im Jahr 1889 beherrscht der dreiphasige Drehstrom-Induktionsmotor fast alle antriebstechnischen Einsatzgebiete. Nachweis. Parallel zu dieser Entwicklung geriet der Drehstrommotor in den Fokus der EU-Gesetzgebung. Umfangreiche Studien der Europäischen Kommission hatten gezeigt, dass Elektromotoren in der Industrie mit einem Anteil von 49 % die größte Gruppe von Verbrauchern elek trischer Energie sind.[3] Die Klimaschutz-Ziele verfolgend, lag so der Schluss nahe, dass Einspa- MULTISAFE Doppel-Schlauchmembranpumpen für abrasive, aggressive und toxische Medien Menge bis 1.000 m3/h Druck bis 500 bar | Einspeisung in Reaktoren, Autoklaven, Filterpressen und Kohlevergasungsanlagen | Förderung von Schlämmen und Abraum | Entsorgung von Flug- und Bodenasche | Pipeline Transport | Nassoxidation | Entwässerung FELUWA Pumpen GmbH | Germany | [email protected] | www.feluwa.com Engineered and Made in Germany INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: REEL S.r.l., Ponte di Nanto 26 Abb. 3: Patentierter Schnitt des Rotorblechs eines Synchron-Reluktanzmotors nach Prof. A. Vagati Quelle: KSB rungen bei dieser Gruppe von Verbrauchern einen großen Hebel darstellen würden. Auf Basis der IEC 60034-30 wurde so zur Durch führung der sogenannten Ökodesign- oder ErP-Richtlinie 2009/125/EG die EU-Verordnung Nr. 640/2009 (seit Januar 2014 in Verbindung mit Nr. 4/2014) erlassen, die zunächst eine verbindliche Einführung von IE2-Motoren vorsah und seit 1. Januar 2015 einen Mindestwirkungsgrad für ungeregelte Motoren von 7,5 bis 375 kW auf IE3-Niveau vorschreibt, was nur mit Abb. 4: „Der Synchron-Reluktanzmotor erlebt als IE4-Antrieb seine Renaissance“ (hier im IEC-Normgehäuse nach EN 50347) Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 deutlich höherem Materialeinsatz erreicht werden kann. Als Alternative ist ein drehzahlgeregelter Betrieb von IE2-Motoren zulässig. Für 2017 ist eine Ausweitung auf den Bereich 0,75 bis 5,5 kW geplant. Über die Wirtschaftlichkeit des Einsatzes von IE3-Motoren gibt es immer wieder lebhafte Diskussionen. Aufgrund der Tatsache, dass bei der Erarbeitung der Verordnung durch den Einbezug von Fachleuten nicht zu vernachlässigen war, dass das größte Einsparpotenzial nicht in den Motoren selbst, sondern in einer bedarfsgerechten Fahrweise im Hinblick auf die von den Motoren angetriebenen Maschinen und Prozesse liegt, wird als Alternative zum IE3-Niveau ein Frequenzumrichter am IE2-Motor zulässig sein, mit Hilfe dessen eine Drehzahlregelung ermöglicht werden kann. Sind wir auf Erfolgskurs? Aus Analysen im Anlagenbestand ist bekannt, dass viele Motoren nicht an ihrem Bemessungspunkt, sondern zum einen weit unterhalb ihres Nennleistungsvermögens und zum anderen in veränderlichen Arbeitspunkten betrieben werden. So liegt in Europa die mittlere Auslastung der Motoren bei gerade einmal 60 % der Nennlast.[4] Viele Organisationen, die sich fachlich mit Energieeffizienz von Anlagen auseinandersetzen, wie z. B. die Deutsche Energie-Agentur (dena) weisen auf dieses Problem der Überdimensionierung hin und raten stets zur Systemoptimierung.[5] Die EG 640/2009 auf Basis der IEC 6003430 betrachtet allerdings allein den Bemessungspunkt und macht keine Unterschiede für Anwendungen mit geringer jährlicher Betriebsstundenzahl (z. B. Antrieb für eine Feuerlöschpumpe). Zwar ist davon auszugehen, dass ein IE3-Motor auch bei Teillastbetrieb eine höhere Effizienz als ein IE2-Motor aufweist, der dauerhafte Betrieb abseits des Nennpunkts stellt aber per se ein Optimierungspotenzial dar (Abb. 1). Die Komplexität der angetriebenen Prozesse lässt es naturgemäß leider nicht zu, mittels einer kompakten Richtlinie einen generell effizienten Betrieb von Motoren sicherzustellen. Wichtiger für die Erreichung der Klimaschutz-Ziele ist daher also, dass die Planer und Betreiber die weit umfangreicheren Ratgeber zum effizienten Design von Anlagen beherzigen und sich kritisch mit den Vor- und Nachteilen unterschiedlicher Antriebskonzepte auseinandersetzen. PUMPEN & SYSTEME Welche Alternativen gibt es? Seit Jahren kommen in Anwendungen mit bis zu etwa 10 kW Nennleistung auch Synchronmotoren zum Einsatz, die deutlich höhere Teillastwirkungsgrade haben. Nachteile dieser Antriebe sind jedoch die fehlende Netzanlauffähigkeit und die Tatsache, dass in der Regel Magnete mit hoher Leistungsdichte im Rotor benötigt werden, wie z. B. Permanentmagnete aus Neodym-Eisen-Bor. Obwohl die Magnetwerkstoffe zum Teil nur geringe Mengen sogenannter Seltener Erden als Zusatzstoff enthalten, werden Motoren ab 10 kW aufgrund des benötigten Materialvolumens verglichen mit der einfachen Asynchronmotorkonstruktion unwirtschaftlich. Hinzu kommt, dass die Skaleneffekte bei der Herstellung deutlich geringer sind und die Seltenen Erden, die heute unter nicht gerade umweltfreundlichen Bedingungen zu 95 % in China abgebaut werden, gerade in den letzten Monaten alles andere als preisstabil waren.[6] Die Problematik der bei Synchronmotoren notwendigen Anlaufhilfe (z. B. Sanft-Starter oder Fre- 27 quenzumrichter) wurde inzwischen vielfach durch Hybridformen von Asynchron- und Synchronprinzip ausgeglichen. Durch Einbringung eines Anlaufkäfigs in den Permanentmagnetrotor kann ein asynchroner Hochlauf mit anschließendem In-Tritt-Fallen realisiert werden. Zukünftig könnte durch den ohnehin zunehmenden Anteil geregelter Antriebe die Synchronmaschine auch ohne diese Hybridform die dominante Position des Asynchronmotors im Markt schwächen. Wo immer ein Umrichter aus Anwendungssicht Sinn macht, ist die Netzanlauffähigkeit des Käfigläufers überflüssig. Aufgrund des bei Teillastbetrieb deutlich höheren Wirkungsgrades (Abb. 2) würde eine verpflich tende Einführung von Synchronmotoren auf jeden Fall nachweislich höhere CO2-Einsparungen mit sich bringen als die Einführung von IE3-Asynchronmotoren. Wenn nur die Magnete nicht wären?! Seit 1923 gibt es noch eine Alternative: Einem gewissen J. K. Kostko wurde bereits vor 88 Jah- Anzeige Vom Pumpenpionier zum globalen Systempartner Seit über 150 Jahren überzeugt ITT Bornemann mit wegweisender Pumpentechnologie, die dem Unternehmen weltweit eine Spitzenstellung sichert. Unsere Pumpen und Systeme sind die ideale Lösung für Tankterminals, die Ölförderung und -verarbeitung. Schraubenspindelpumpen Multiphasenpumpen Die Einsatzgebiete für unsere Produkte finden sich in Industrie, Petrochemie, Marine und Schiffbau sowie der Lebensmittel- und Pharmaindustrie wieder. Exzenterschneckenpumpen ITT Bornemann GmbH Industriestraße 2 31683 Obernkirchen, Germany www.bornemann.com 28 INNOVATIONEN & TRENDS ren ein Patent für einen Rotor erteilt, der sich nur über die entlang räumlicher Achsen unterschiedliche magnetische Leitfähigkeit im Ständerfeld ausrichten kann. Lange blieb dieses Motorkonzept ungenutzt, obwohl es konstruktiv bestechend einfach ist. Erst die Verfügbarkeit günstiger Frequenzumrichter zur stabilen Regelung solcher Motoren, die höhere Bedeutung weniger Prozentpunkte im Wirkungsgrad und die Einstufung der Seltenen Erden als „Kritischer Rohstoff“ (zuletzt im November 2011 durch eine Studie der KfW-Bank[7]) verhelfen dieser Technologie zu einer Renaissance. Die Funktionsweise des Synchron-Reluktanzmotors[8] Während das Wirkprinzip von Asynchronmotoren und Permanentmagnet-Synchronmotoren weithin bekannt ist, wird der Synchron-Reluk tanzmotor (SynRM) häufig mit dem weniger effizienten und zumeist nicht ruckfrei laufenden „Switched Reluctance-Motor“ (SR) verwechselt. Ein Synchron-Reluktanzmotor besteht aus einem Stator (Ständer) mit dem gleichen Aufbau wie der eines handelsüblichen 4-poligen Asynchronmotors mit verteilten Wicklungen. Der Rotor (Läufer) ist zur Vermeidung von Wirbelströmen ein Blechpaket aus Elektroblechen, die eine besondere Blechschnittgeometrie mit Flussleit- und Flusssperrabschnitten aufweisen. In der magnetischen Vorzugsrichtung des Blechpakets tritt ein geringer magnetischer Widerstand auf und der magnetische Fluss wird im Eisen gut geführt. Rechtwinkelig dazu behindert der mit Luft gefüllte Sperrschnitt den magnetischen Fluss. Von Vorteil für den Rundlauf des SynRM ist ein Blechschnitt gemäß US-Patent 5.818.140 von A. Vagati, Turin, aus dem Jahr 1998 (Abb. 3). Die in den Ständernuten verteilte Wicklung erzeugt bei Speisung mit einem Drehstrom ein im Luftspalt des Motors umlaufendes Drehfeld. Bei Speisung über einen Frequenz umrichter lässt sich die Drehzahl von null bis zur Betriebsdrehzahl hochführen und während des Betriebs verstellen. Beim Einschalten des Umrichters synchronisiert sich der Läufer, fällt „in Tritt“ und folgt synchron dem umlaufenden Drehfeld. Über eine geeignete Rotorlageregelung im Frequenzumrichter wird sichergestellt, dass insbesondere bei Lastwechseln der Rotor nicht „außer Tritt“ fällt. Synchronmotoren: eine Alternative Es ist eher unwahrscheinlich, dass Synchronmotoren tatsächlich langfristig den „guten alten“ Asynchronmotor gänzlich verdrängen werden. Fest steht aber, dass Synchronmotoren gerade bei Teillastbetrieb einen deutlich höheren Wirkungsgrad erzielen. In den vielen Anwendungen, in denen nicht konstant das Nennmoment und die Nenndrehzahl erforderlich sind, können Synchronmotoren daher auch bei heutiger Preisstellung eine interessante Option darstellen. Fakt ist auch, dass eine noch weitere Verschärfung der Mindestwirkungsgradanforderungen in Richtung IE4 oder gar IE5, wie sie die IEC 60034-30 Ed. 2 bereits andeutet, mit hoher Wahrscheinlichkeit einen technologischen Wandel – hin zu Synchronmotoren – nach sich ziehen würde. Für die breite Masse der Anwendungen sind dann sicher Lösungen zu favorisieren, die ohne Magnete auskommen: so wie der Synchron-Reluktanzmotor (Abb. 4). Autoren: Dipl.-Ing. (FH) Daniel Gontermann Leiter Produktmanagement Motoren & Antriebe Dr.-Ing. Manfred Oesterle Leiter Gremien und A&D Gesellschaften KSB Aktiengesellschaft, Frankenthal Literatur [1] EUP Lot 11 Motors Final Report February 2008. Aníbal T. de Almeida, Coimbra, Portugal 18. Februar 2008, Seite 19 [2] Market share of EFF-motors in the scope of the Voluntary Agreement of CEMEP, CEMEP 2009 [3] Eurostat, Electricity end-use, 2007 [4] Standards for Super-Premium Efficiency Class for Electric Motors. Motor Summit 2010, Zürich, Schweiz, Aníbal T. de Almeida, ISR-Dep. of Electrical Engineering University of Coimbra, Polo II, Coimbra, Portugal Elektrische Motoren in Industrie und Gewerbe. [5] dena (Deutsche Energie-Agentur GmbH), Berlin, Juli 2010 [6] Commodity Top News Nr. 36. DERA (Deutsche Rohstoffagentur), Hannover, 20.04.2011, Seite 5 Kritische Rohstoffe für Deutschland. Studie im [7] Auftrag der KfW-Bank, Presseerklärung Nr. 096D, Frankfurt am Main, 10.11.2011 In ähnlichem Wortlaut durch die Autoren, Daniel [8] Gontermann und Prof. Peter F. Brosch, Hannover, auf Wikipedia vorveröffentlicht [9] Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Prof. Peter F. Brosch, Hannover, 14.06.2011 Selbstregelnde Spezialkreiselpumpen meistern selbst schwierige und komplexe Förderaufgaben, die häufig in der chemischen und petrochemischen Industrie anzutreffen sind. Foto: H. P. Merten Einsatz von Kreiselpumpen bei kavitationskritischen Förderprozessen Dipl.-Ing. Frank Bungartz Kreiselpumpen zählen mit einem Anteil von ungefähr 80 bis 90 Prozent zu den am häufigsten eingesetzten Pumpen. Sie werden zur Förderung sehr unterschiedlicher Flüssigkeiten und Flüssiggase eingesetzt. Ihr Funktionsprinzip basiert auf einer Hydraulik, bestehend aus einem Laufrad, einem Gehäuse sowie der Dichtungs- und Lagereinheit. Zur Förderung von unterschiedlichen Medien sind sie in vielen Bereichen seit Jahren in Betrieb. Störungsfreies, sicheres und zuverlässiges Betreiben sollte dabei eine Selbstverständlichkeit sein. In der Praxis verursachen hydraulische Störungen wie Trockenlauf oder Kavitation immer wieder gravierende Schäden an P umpensystemen. Dabei können bereits durch eine geeignete Pumpenauswahl – insbesondere bei kavitationskritischen Anwendungen – eine dauerhaft kavitationsfreie Flüssigkeits förderung sowie eine wirtschaftliche und energieeffiziente Lösung erzielt werden. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: Bungartz 30 Abb. 1: Druckverlauf normalsaugende Kreiselpumpe Quelle: Bungartz So unterschiedlich wie die Anforderungen an Pumpen sind auch die Kriterien, nach denen die Auswahl von Pumpensystemen in der Praxis erfolgt. Wenn die Anschaffungskosten einer Pumpe bei der Kaufentscheidung in den Mittelpunkt gestellt werden, bleiben die Lebenszykluskosten, die alle Investitions-, Betriebs- und Instandhaltungskosten berücksichtigen, außen vor. Ökonomischer ist eine optimale Auslegung der Pumpen von Anfang an. Das erfordert – ob Neuanschaffung oder Ersatzbeschaffung – eine präzise Beschreibung der Parameter wie Fördergut und Einsatzbedingungen sowie genaue Informationen über die Förderaufgabe. Unerlässlich sind exakte Angaben über Zusammensetzung, Eigenschaften und Wirkung des zu för- Abb. 2: Spezialkreiselpumpe nach dem V-AN-Verfahren: Das Fördermedium (Kohlenwasserstoff) liegt am Dampfpunkt. Fördermenge: 120 bis max. 132 m³/h Förderhöhe : 75 m Pumpe wird mit n = 3.000 1/min betrieben. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 dernden Produkts. Häufig sind Betreiber nicht in der Lage oder willens, die erforderlichen Angaben zu machen. Störfälle sind damit programmiert. Verschiedene Hersteller sind dazu übergegangen, für die Pumpenauswahl mit einer speziellen Software zu arbeiten. Ebenso wie in von Herstellern bereitgestellten Checklisten werden die Parameter für die hydraulische Auswahl erfasst. Von der Berücksichtigung der Betriebsbedingungen wie Einsatzgebiet, Fördergut, Förderstrom und Förderhöhe bis hin zur Unterstützung bei der Betriebspunktbestimmung und üblichen Verfahren zur Betriebspunktanpassung und Kennlinienumrechnung (z. B. bei höherer Viskosität des Förderguts) ist vieles bereits möglich. Diese Unterstützung greift meist nur, wenn es sich um standardisierte Prozesse handelt. Konstruktive Besonderheiten und Spezialanfertigungen sind so meist nicht erfassbar. Insbesondere in kritischen Einsatzbereichen wie beispielsweise bei der Förderung von siedenden Flüssigkeiten, wie sie in Kraftwerken oder in der chemischen und petrochemischen Industrie vorkommen, sind pumpentechnisch beherrschbare Lösungen gefragt. In der Praxis sind hier immer wieder Schäden an Pumpensystemen – verbunden mit Produktionsausfällen – anzutreffen, die durch das Auftreten von Kavitation verursacht werden. Gefürchtete Kavitation Die Fülle an kavitationskritischen Anwendungen ist groß. Zu den besonders gefährdeten Fluiden zählen Stoffe wie Flüssiggase, Kohlenwasserstoffe oder Kondensate, weil diese in der Regel am Siedepunkt vorliegen. Die Förderung von Kondensaten stellt in industriellen Prozessen – insbesondere aber in der Kraftwerkstechnik – eine anspruchsvolle Aufgabe dar (Abb. 1). Was versteht man unter Kavitation? Mit Kavitation oder Hohlraumbildung bezeichnet man „die teilweise Verdampfung von Flüssigkeiten in einem durchströmten System“[1] – einhergehend mit einer Impulsion der Dampfblasen in einem höheren Druckbereich. Eine Problemzone bei saugenden Kreiselpumpen ist system bedingt die typische Druckabsenkung am Laufradeintritt. Durch eine Druckabsenkung unterhalb des Dampfdrucks am Laufradeintritt Nach: J. F. Gülich: Kreiselpumpen – Ein Handbuch für Entwicklung, Anlagenplanung und Betrieb. Springer, Berlin, 1999, 2009 [1] PUMPEN & SYSTEME verdampft Flüssigkeit. Hier entstehen Dampfblasen, die von der Strömung mitgerissen werden können. Im Innern der Pumpe fallen sie in sich zusammen. Was sich meist durch prasselnde Geräusche ankündigt, wirkt zerstörerisch: Unterbrechung des Förderstroms, defekte Bauteile bis hin zum Pumpenaustausch sind die Folge. Mit der kleiner werdenden Differenz zwischen Saug- und Dampfdruck des Förderguts (entspricht NPSHAnlage in m) steigt die Gefahr von Kavitation. Der NPSH-Wert (Net Positive Suction Head, Haltedruckhöhe) bezeichnet den Energie unterschied zwischen Gesamtenergiehöhe im Eintrittsquerschnitt der Pumpe gegenüber der Dampfdruckhöhe des Förderguts. Vereinfacht ausgedrückt ist der NPSH-Wert der Unterdruck bzw. die Druckabsenkung, den die Pumpe im Saugstutzen erzeugt. Diese Druckabsenkung wird üblicherweise in Meter Flüssigkeitssäule umgerechnet. Der NPSH-Wert der Pumpe wird im Wesentlichen durch die Laufradform und die Pumpendrehzahl bestimmt. Der NPSH-Wert der Anlage wird von der Arbeitstemperatur und der Siedetemperatur des Fluids, der Wasserüberdeckung (Flüssigkeitsüberdeckung), dem Atmosphärendruck und der saugseitigen Rohrleitung beeinflusst. Diese Haltedruckhöhe ist pumpenspezifisch und steht insbesondere mit der Pumpendrehzahl in Verbindung. Eine hohe Drehzahl bewirkt eine hohe, eine niedrige Drehzahl eine niedrige Haltedruckhöhe der Pumpe. Die Temperatur beeinflusst die Haltedruckhöhe der Anlage: hohe Temperatur = niedrige Haltedruckhöhe (NPSH-Wert), da nur noch eine geringe Druckdifferenz zum Siedepunkt herrscht. Bei der Förderung von Flüssiggasen, die immer am Siedepunkt vorliegen, geht der NPSH-Wert der Anlage gegen null. Als Beispiel kann die restlose Entladung eines Tankwagens dienen. Neben Förderhöhe, Förderstrom und Leistungsbedarf ist der NPSH-Wert eine der wichtigsten Betriebsgrößen einer Pumpe. Der Hersteller gibt den Wert in den technischen Unterlagen an. Wenn sich die beiden Kennzahlen (NPSH-Wert der Pumpe und der Anlage) einer Förderaufgabe im richtigen Bereich (z. B. Sicherheitsabstand: NPSHAnlage – NPSHPumpe = 0,5 bis 1 m) bewegen, kann die Förderaufgabe als kavitationsunkritisch angesehen werden. Das heißt, ein kavitativer Prozess kann grundsätzlich vermieden werden, wenn die Gesamtenergiehöhe größer als der Dampfdruck des Fluids ist. Dies wird dadurch erreicht, dass die Zulaufhöhe – also der hydrost- 31 atische Druck – zur Pumpensaugseite so weit erhöht wird, dass genügend Sicherheitsabstand zwischen NPSHAnlage und NPSHPumpe vorliegt. Weiterhin ist wichtig, die Strömungsgeschwindigkeit in der Saugleitung niedrig zu halten, um zu hohe Druckverluste zu vermeiden (Richtwert < 1,2 m/s). Allgemeine Maßnahmen zur Vermeidung von Kavitation Beim Einsatz herkömmlicher Pumpen kann die Neigung zur Kavitation durch unterschiedliche Energieeffizienz in chemischen Prozessen Mit CP Pumpen bis zu 30 % Energie einsparen Als einer der führenden Hersteller von energieeffizienten Chemieprozesspumpen beraten wir Sie umfassend, von der Planung bis zur Optimierung neuer und bestehender Pumpensysteme. Das Resultat – Sie sparen Energie, Kosten und reduzieren Ihre CO2-Emissionen. Um mehr zu erfahren, wie Sie in Ihren chemischen Prozessen Energie sparen können, besuchen Sie: www.cp-pumps.com cpp 04009-07 Inserat_EECP_SaveUp_dt_100x169.indd 1 15.01.13 15:12 Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: Bungartz 32 Abb. 3: Pumpen nach dem V-AN-Verfahren passen sich selbsttätig regelnd veränderlichen Zulaufmengen an. Maßnahmen beeinflusst werden. Um den nötigen hydrostatischen Druck zu erzeugen, muss das Fördergut einen entsprechend hohen Zulauf zur Pumpe hin haben. Um dieses zu erreichen, kann ein Gerüst gebaut und/oder der Füllstand im Zulaufbehälter entsprechend geregelt werden. Sind diese Maßnahmen nicht zielführend bzw. realisierbar, wird die normalsaugende Pumpe in einen Keller oder ein Zulaufbehälter in entsprechender Höhe installiert. In der Praxis sind auch konstruktive Eingriffe wie Vergrößerung des Schaufeldurchmessers und eine einhergehende Verminderung der Drehzahl oder eine Optimierung des Laufschaufeleintrittswinkels möglich. Das wirkt sich ebenso wie die Verringerung der Schaufelzahl oder der Einsatz von doppelflutigen Laufrädern (Teilung der Fördermenge) positiv auf den NPSH-Wert aus. Der Nachteil: Die Pumpe muss wesentlich größer konstruiert werden, als es für die Förderparameter erforderlich wäre. Mit der größeren Pumpe ist teilweise der Einsatz eines qualitativ höheren und widerstandsfähigeren Werkstoffs verbunden. In der Regel erhöhen sich durch beides die Investitionskosten. In den meisten Fällen wird die beschriebene Drehzahlreduzierung genutzt. Langsam drehende Pumpen sind weniger anfällig für Kavitation als schnell drehende. Mit zunehmender Umfangsgeschwindigkeit am Laufradeintritt steigt die Gefahr der Kavitation. In der Praxis wird das Problem gelöst, indem man die Pumpe bei kleineren Drehzahlen (zwischen 950 und 1.450 1/min) fährt. Ein Nachteil besteht darin, dass sich mit fallender Drehzahl der Wirkungsgrad der Pumpe verschlechtert. Ist die Pumpe Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 zusätzlich auch noch konstruktiv überdimensioniert, d. h., fördert sie nicht im Bestpunkt, sondern im Teillastbereich, verschlechtert sich der Wirkungsgrad der Anwendung noch einmal. Fazit: Beim Einsatz normalsaugender Pumpen für kavitationskritische Anwendungen (wie bei der Förderung von Kondensaten) sind immer zusätzliche Maßnahmen zur Vermeidung von Kavitation notwendig. Diese sind in der Regel mit höheren Kosten verbunden (Abb. 2). Innovative Lösungen durch sonderphysikalische Eigenschaften Eine andere Betriebsweise als die herkömmlicher Kreiselpumpen bieten Pumpen nach dem V-AN-Verfahren (AN steht dabei für abnormal). Diese Spezialkreiselpumpen sind selbstregelnd. Sie arbeiten ohne Saugvermögen, d. h., sie erzeugen selbst keinen Unterdruck am Laufradeintritt. Speziell für jeden Anwendungsfall ausgelegt, werden sie einzeln oder in Kleinserien gefertigt. Ein wichtiges konstruktives Detail besteht in der hydrodynamischen Abdichtung der Pumpe. Ausgangsbasis war und ist die Problematik, wie der Übergang zwischen Pumpengehäuse und rotierender Welle dauerhaft dicht zu gestalten ist. Der konstruktive Ansatz, der ständig weiterentwickelt wird, sieht eine primäre und eine sekundäre Dichtung vor. Für die primäre Dichtung sind auf der Rückseite eines gewöhnlichen Kreiselpumpenlaufrades konzentrisch Rippen angeordnet. Mit zunehmender Drehzahl der Pumpe wird das Fördergut durch die Zentrifugalkräfte nach außen gefördert. Dadurch wird beim Betreiben der Pumpe die Berührung des Fluids mit der Welle verhin- PUMPEN & SYSTEME dert. Als sekundäre Abdichtung wird ein Dichtungssystem nachgeschaltet, das je nach Anwendung aus einer Stopfbuchse, einer Gleitringdichtung, einer Lippendichtung oder Magnetkupplung besteht. Diese nachgeschaltete Dichtung hat nur noch die Funktion einer Stillstandsabdichtung bzw. kommt während des Pumpenbetriebes nur mit der Gasphase des Förderguts in Berührung. Bei einer auslegungsbedingten Mindestdrehzahl kann die Dichtheit im Betrieb garantiert werden. Diese hydrodynamische Abdichtung funktioniert mit jeder Art von Fluid, gleich ob es sich um feststoffbeladene, zähe oder siedende Stoffe handelt. Sie ist Bestandteil des V-AN-Verfahrens (Abb. 3). Das Selbstregelverhalten der Pumpen basiert auf der Tatsache, dass ihnen das Saugen „abgewöhnt“ wurde. Zwischen dem Eintritt am Laufrad und der Gasphase des Förderguts im Zulaufbehälter vor der Pumpe wird ein Druckausgleich hergestellt. Drei Komponenten sind dazu notwendig: Zum einen ist die vertikale Bauweise der Pumpe Grundvoraussetzung. Zweitens: Es bedarf der hydrodynamischen 33 Abdichtung hinter dem Laufrad, wie vorher beschrieben. Drittens: Zusätzlich zu den normalen Anschlüssen wie der Saugleitung und dem Druckstutzen ist bei diesem Verfahren hinter dem Laufrad der Pumpe zusätzlich eine sogenannte Gasausgleichsleitung installiert. Diese Leitung ist direkt mit der Gasphase des Zulaufbehälters verbunden (da es sich um eine nicht Kreiselpumpen werden zur Förderung unterschiedlichster Flüssigkeiten und Flüssiggase eingesetzt. saugende Pumpe handelt, wird der übliche Begriff Saugleitung durch das Wort Zulaufleitung ersetzt). Liegt im Zulaufbehälter ein atmosphärischer Druck vor, wird dieser direkt in das Pumpengehäuse geführt. Sobald die Pumpe läuft, wird der Bereich hinter dem Laufrad leer. Es steht kein Fördergut mehr an. Der Druck in der Gasphase des Zulaufbehälters ist gleich dem Druck hinter dem trockenen Laufrad. Es VERLANGEN SIE MEHR INTELLIGENZ VON IHREM PUMPENSYSTEM KOMPLETTE INTELLIGENZ AUF ANFRAGE Grundfos iSOLUTIONS sind speziell für den Pumpenbetrieb entwickelt worden. Durch eine intelligente Kombination von Komponenten und kompetenter Beratung von Grundfos werden Ihre Kosten gesenkt, die Spezifikationszeit reduziert und die Messlatte in Bezug auf energieeffiziente Leistung angehoben. 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Wenn dieses Volumen anfällt, steigt der Flüssigkeitsstand (HZ) im Zulaufbehälter an. Der damit verbundene Druckanstieg bewirkt, dass mehr Flüssigkeit in die Pumpe gedrückt wird. Die Pumpe reagiert unmittelbar auf dieses Volumen. Wenn weniger Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Flüssigkeit nachläuft, sinkt der Füllstand und die Pumpe fördert weniger ab. Der minimale Füllstand, der erreicht werden kann, orientiert sich an der horizontalen Mitte des Pumpenlaufrades. Ähnlich wie bei einem Siphon läuft keine Flüssigkeit mehr nach (Abb. 5). Das Pumpenlaufrad dreht frei in der Flüssigkeit. Das Prinzip folgt der Formel zum freien Auslauf (s. Abb. 4). Hierbei berücksichtigt der Zulauffaktor K Stoßverluste am Laufradeintritt sowie sonstige negative Einflüsse und ist somit kleiner 1. A1 ist die Querschnittsfläche der Rohrleitung. Vorteilhaft, weil weitere Kostenblöcke eingespart werden: Mechanische oder elektrische Regeleinrichtungen entfallen, weder Frequenz umrichter noch Volumenstrommessung sind notwendig. Das Selbstregelverhalten der Pumpen, die nach dem V-AN-Verfahren arbeiten, reagiert vollkommen autark. Eine weitere Besonderheit des Verfahrens ist der permanente Selbstentlüftungseffekt. Wenn Gas in den Förderprozess gelangt, wird dieses mit abgefördert. Die Pumpe muss nicht entlüftet werden und die Förderung wird durch Gas im Zulauf nicht unterbrochen. Der permanente Trockenlaufschutz ermöglicht lange Pumpenlaufzeiten ohne Flüssigkeit. Selbst bei schwierigen Inbetriebnahmephasen, diskontinuierlichen Zulaufmengen und bei der Restentleerung von Behältern ist ein Höchstmaß an Verfügbarkeit gewährleistet. Kavitationsfreie Förderung Eine grundlegende Eigenschaft des Verfahrens ist die kavitationsfreie Förderung der unterschiedlichsten Medien in jedem Betriebszustand. Bei normalsaugenden Kreiselpumpen findet systembedingt eine Druckabsenkung am Laufradeintritt statt. Das V-AN-Verfahren hat aufgrund der korrespondierenden Räume oberhalb und unterhalb des Laufrades über den gesamten Förderprozess bis zum Beginn des Druckaufbaus einen nahezu linearen Druckverlauf (Abb. 6). Die zur Verfügung stehende Druckabsenkung am Laufradeintritt fällt bei siedenden Fluiden geringer aus als bei normalen Förderaufgaben, da in der Regel nur die Zulaufhöhe als Differenz zur Verfügung steht. Darum ist bei Kondensaten die Gefahr groß, dass der NPSHWert der Pumpe den zur Verfügung stehenden NPSH-Wert der Anlage überschreitet. Die nicht saugende Spezialkreiselpumpe nach dem V-AN-Verfahren hat einen NPSH-Wert < 0,1 m. Kondensatförderung Bei der Förderung und Sammlung von Kondensaten summieren sich die positiven Eigenschaften der nichtsaugenden Pumpen. Anders als bei herkömmlichen Kondensatrückführungssystemen ist hier kein großer Vorlagebehälter nötig. Die Pumpe fördert direkt aus dem sogenannten Flashtank. Bei normalsaugenden Standardpumpen mit horizontaler Bauweise werden Kondensatströme in Sammelleitungen gebündelt und einem Flashtank zugeführt. Dieser dient der Beruhigung und dem Ausdampfen der Kondensate und wird mittels einer Min-/Max-Regelung gefahren. Um in kavitationsunkritische Bereiche zu gelangen, sind hohe Infrastrukturkosten notwendig. Hierzu zählen Aufwendungen für das Kühlen des Kondensats oder Gerüste, Gruben etc. Kondensatpumpen werden häufig mit geringer Drehzahl gefahren und überdimensioniert ausgelegt, um Kavitation weitestgehend zu vermeiden. Das führt unter anderem zu einem hohen Energieverbrauch. Wenn Pumpen physikalisch bedingt nicht mehr kavitieren, können sie kleiner dimensioniert werden. (Pumpengehäuse und Laufrad werden auf die tatsächlich zu bewegende Kondensatmenge ausgelegt.) Mit optimaler Drehzahl (2.900 1/min) gefahren, kann es trotz des Einsatzes einer offenen Laufradstruktur hohe Energiespareffekte geben. Anzeige Typische Anwendungen Nach dem V-AN-Verfahren arbeiten die Spezialkreiselpumpen immer kavitationsfrei. Bei der Anlagenplanung ist deshalb der NPSH-Wert zu vernachlässigen. Durch die konstruktiven Anpassungen der Pumpe und die damit verbundenen Vorteile entwickeln sich zahlreiche Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten. Spezialkreiselpumpen nach dem V-AN-Verfahren werden zur Förderung von Mixturen aus siedenden, feststoffbeladenen und giftigen Flüssigkeiten eingesetzt. Problemlos ist der Einsatz in Gruben und geschlossenen drucklosen Behältern wie Slopbehältern oder Vakuumfiltern, Zentrifugen, Destillationskolonnen, Eindampfanlagen oder Abwassergruben. Eine Besonderheit stellt auch die restlose Tankentleerung dar. Sicheres fördern mit hermetischen Tauchpumpen ■ ■ ■ wartungsfrei bewährte Spaltrohrmotor-Technologie hohe Verfügbarkeit Förderstrom: max. 1600 m³/h Förderhöhe: max. 1200 m Motorleistung: max. 670 kW Einsatzgebiete: ■ Tanklager ■ Terminals ■ Chemie- und Raffinerie-Anlagen ■ Gasspeicher-Kavernen ■ UREA-Prozesse Typische Medien: ■ flüssige Gase wie LNG, NH3 und CO2 ■ hochsiedende Kohlenwasserstoffe ■ cryogene Gase Anwendungsbeispiel: Hocheffizientes Gas-Dampf-Kombikraftwerk • Die Aufgabe: Kondensat aus einem Wasser-Dampf-Kreislauf fördern • Die Situation: hohe Turbulenzen im Tank und ein siedend heißes Medium HERMETIC-Pumpen GmbH [email protected] www.hermetic-pumpen.com INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: Bungartz 36 Abb. 6: Druckverlauf der Spezialkreiselpumpe nach dem V-AN-Verfahren Quelle: Bungartz In einem Kraftwerksprozess werden aus dem Wasser-Dampf-Kreislauf siedend heiße Kondensate abgeleitet. Zunächst in einen Ausdampfbehälter (Flashtank mit hoher Turbulenz) geleitet, wird das Kondensat nach entsprechender Abkühlung im weiteren Prozessverlauf in einen Neutralisationsbehälter gepumpt. Herkömmliche Pumpen benötigen zusätzlich einen Kondensatsammelbehälter, um ein nahezu dampffreies Kondensat zu speichern. Bei diesen Pumpen wäre eine zusätzliche Niveausteuerung notwendig, damit der Stand höher ist als der NPSH-Wert der Pumpe (NPSHA > NPSHR + 0,5 m). Die erforderliche Bauhöhe wäre nur durch den Bau einer Grube zu erreichen. Durch den Einsatz der selbstregelnden Spezialkreiselpumpe nach dem V-AN-Verfahren kann an Bauhöhe gespart werden. Die Besonderheiten der Laufradgeometrie und der Druckausgleich am Laufrad tragen zur Stabilität bei. Der Druckausgleich zum Laufradeintritt vermeidet die Kavitation. Dampf, der bis zur Pumpe durchschlägt, richtet keinen Schaden an. Selbst bei mitgerissenen Gas- oder Dampfblasen kommt es zu keinem Strömungsabriss. Für die problemlose Förderung ist weder eine Regelung noch ein Trockenlaufschutz notwendig (Abb. 7). In vielen Kondensatanwendungen werden Flüssigkeiten direkt aus dem Vakuum gefördert. Die beschriebene Verfahrensweise ist auch in diesen Fällen anwendbar, gleich ob es sich um die Förderung aus dem Vakuum im Kondensatsammler, Hotwell oder Flashtank handelt. Tankentleerung von unten Für das Entleeren von Flüssiggasen oder schweren Medien (z. B. Schwefelsäure) aus Tank- und Kesselbehältern werden in der petrochemischen, chemischen oder der Düngemittelindustrie Pumpen eingesetzt (Abb. 8). Flüssiggase wie Propan oder Butan lagern in Behältern mit Volumen von einigen hundert bis mehreren tausend Litern. Bei diesen Gasen handelt es sich um Fluide am Siedepunkt. Sie gelten als leicht brennbar und bilden explosive Gemische mit Luft, deshalb wird von unten entleert. Bei standardmäßig eingesetzten Topfpumpen – saugenden Kreiselpumpen – wird über eine leere Druckleitung entlüftet. Um genügend Zulaufhöhe zu haben, werden sie kostspielig in den Boden eingelassen. Mit dem Einschalten der Pumpe wird die Flüssigkeit sofort gefördert. Im weiteren Verlauf nimmt der Flüssigkeitsstand ab und Gas wird mitgerissen. Diese Gasblasen reduzieren die Leistung und verursachen einen unruhigen Lauf bis hin zu einem kompletten Förderstromabriss. Anders die Spezialkreiselpumpen nach dem V-AN-Verfahren, die zur restlosen Entleerung von Behältern eingesetzt werden. Anwendungsbeispiel: Behälterentleerung Bedingung für die Pumpenauswahl: restlose Entleerung • Fördergut: Flüssiggas (N-Butan) Für ein internationales Unternehmen, das sauerstoffhaltige Weichmacher, Feinchemikalien und Polymerdispersionen herstellt, wird für die Förderung von Flüssiggas (N-Butan) eine Spezialkreiselpumpe eingesetzt. Die Vertikalpumpe ist für folgende Betriebsbedingungen ausge- • Abb. 7: Kondensatpumpen in Kraftwerken Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 EINFAC H EINE KL ASSE BESSER: legt: Förderstrom 100 m3/h, Förderhöhe 100,0 m C.L. Wird das Laufrad auf Höhe des minimal gewünschten Flüssigkeitsstands im Vorlagegefäß positioniert, kann die Pumpe auch bis zu diesem Stand fördern. Diese selbstregelnde Pumpe arbeitet ohne eigenes Ansaugvermögen. Der Volumenstrom nimmt kontinuierlich mit der Zulaufhöhe ab. Er steht auf 0, wenn der Flüssigkeitsspiegel die Mittellinie des Pumpengehäuses erreicht hat. Sobald ein stabiler Flüssigkeitsspiegel erreicht wird, entspricht der Förderstrom dem Zulaufstrom. Der Druckausgleich erfolgt über die Gasausgleichsleitung. Nach dem Start übernimmt die Pumpe selbsttätig die Entlüftung; das Gas wird dem Fördermedium beigemischt. Mit dieser Methode sind keine weiteren Baumaßnahmen bei der Förderung von Flüssiggasen notwendig. Die Spezialkreiselpumpe kann auf Bodenniveau neben dem Tankwagen installiert werden. Durch den Dampfdruck im Kesselwagen ist der NPSH-Wert bei der Restentleerung nahe null. Einzige Bedingung: Die Schlauchanschlüsse müssen tiefer als die Tankwagen-Auslaufstutzen angebracht sein. Die Einsatzbedingung für die Pumpe war eine restlose Behälterentleerung. Gleichzeitig konnte eine Halbierung der Ladezeit erzielt werden. Tankentleerung von oben Für die restlose Entleerung von schweren Stoffen wie Oleum, Schwefelsäure oder Zinntetra chlorid eignet sich das V-AN-Verfahren in Kombination mit einem Ansaugbehälter. Mit Dichten zwischen 1.800 und 2.300 kg/m3 sind diese Flüssigkeiten schwierig zu entladen. Beginnt die Förderung, so wirkt der sinkende Flüssigkeitsstand im befüllten Ansaugbehälter wie ein Kolben, der langsam herausgezogen wird. Dadurch wird ein Unterdruck erzeugt. Bei der Entleerung von oben fällt der Druck am höchsten Punkt des Verladearms bis nahe zum Siedepunkt. Dieser Druck ist bei Pumpen nach dem V-AN-Verfahren die einzige limitierende Größe. Trockenlauf sicherheit ist aufgrund der Pumpenphysik hier permanent gewährleistet, so dass auch nach Entstehung der ersten Tromben im zu entleerenden Behälter die Pumpen nach dem V-AN-Verfahren die Förderung bis zur Resteentleerung fortsetzen können. Selbstansaugende Magnetkupplungs- oder Spaltrohrmotorpumpen sind normalerweise nicht trockenlaufsicher. Sie müssen rechtzeitig abgeschaltet werden, bevor Gas mitgerissen wird. Das erfordert eine ständige Überwachung. Restmengen in den INDIVIDUELL UND EFFIZIENT Intelligentes Konzept: TYP SZCUT Zerkleinern - Fördern - Wiederaufbereiten für Kühlschmierstoffe mit Metallspänen HRgEer A J 0 nber 6 ale Schm Leistungsstark: TYP SM Schmutzwasserpumpe integrated cutting element Selbstansaugende Förderpumpen mit kurzen Ansaugzeiten für verschmutzte Medien Extrem verschleißarm: TYP FB Freistrompumpen in kompakter Bauweise für stark verschmutzte Medien Schmalenberger GmbH + Co. KG • D-72013 Tübingen Tel.: +49(0)7071-7008-0 • Fax: +49(0)7071-7008-14 [email protected] • www.schmalenberger.de INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: Bungartz 38 Abb. 8: Tankentleerung von unten Tankwagen sind bei diesen Pumpen dennoch nicht zu vermeiden. Quelle: Bungartz Extreme Medien aus Gruben Zu den typischen Aktionsfeldern für Pumpen nach dem V-AN-Verfahren gehört die Förderung siedender, feststoffbeladener oder giftiger Flüssigkeiten. Diese Fluide werden aus Gruben oder geschlossenen drucklosen Behältern wie Sloptanks gepumpt. Die magnetgekuppelte, selbstregelnde, vertikale Tauchpumpe nach dem V-AN-Verfahren ist für diese Problemfälle bestens gerüstet. Auch sie arbeitet mit einer hydrodynamischen Abdichtung und einem Laufrad mit Rückenschaufeln. Um die Lagereinheit vor dem Eindringen von Produktdämpfen zu schützen, sind Gasbarrieren installiert – zum Fördergut hin sind diese mit einer Einzelgleitringdichtung oder mit druckentlasteten Lippendichtungen ausgeführt. Diese Spezialpumpe ist zur Atmosphäre hin mit einer Abb. 9: Slop-/Sumpfpumpe für den Einsatz in Zone 0 Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 trockenlaufenden Magnetkupplung hermetisch dicht. Durch den Einsatz eines keramischen Spalttopfs werden Wirbelstromverluste, wie sie bei metallischen Spalttöpfen auftreten, vermieden. Die vertikale Anordnung verhindert einen Produktkontakt der Dichtung – auch dann, wenn die Sperrgasversorgung ausfallen sollte. Die erforderlichen Überwachungseinrichtungen können außerhalb der Grube installiert werden und befinden sich damit nicht in der möglicherweise aggressiven oder explosiven Behälteratmosphäre. Anwendungsbeispiel: Slop-Pumpe im Sumpftank • Das Medium: Rohöl mit Wasser und Sand Feststoffteile und die Explosivität des Rohöls wegen seiner flüchtigen Bestandteile sind eine Herausforderung. In der Grube herrscht Ex- Zone-0-Atmosphäre. Es dürfen nur für diese Zone zugelassene Pumpen eingesetzt werden – wie die oben beschriebene trockenlaufsichere Tauchpumpe. Wegen ihrer vertikalen Bauweise und der geforderten Überwachungseinrichtungen, die alle außerhalb der Grube installiert werden können, verhindert sie den Kontakt der Dichtung mit dem Produkt – auch bei einem Sperrgasausfall. Bei der Konstruktion wurde das extrem korrosive und abrasive Fluid berücksichtigt. Es erfordert einen beständigen Werkstoff mit erhöhter Festigkeit. Seit 2010 störungsfrei im Betrieb, hat sich hier die Pumpe mit einem eingesetzten Super-Duplex-Werkstoff bewährt (Abb. 9). Anwendungsbeispiel: Leichtflüssigkeits abscheider einer Raffinerieanlage • Fördergut: Oberflächenwasser Kohlenwasserstoff-Phase • Pumpe: trockenlaufsichere Spezialtauchpumpe nach dem V-AN-Verfahren mit einem NPSH-Wert von < 0,1 Die Pumpe mit einer Tauchlänge von 5,5 m wurde 2009 in einen Koaleszenzabscheider (Grube) eingebaut. Der Zulauf liegt sehr niedrig. Er darf den Ölabscheider nicht behindern. Weitere Bedingungen: Die Umgebung entspricht der ATEX-Zone 1. Das Medium, Oberflächenwasser (Kohlenwasserstoff-Phase), liegt an der Siedegrenze. Bei einer Förderhöhe von 45 m und einem Förderstrom (Q) von 15 m³/h arbeitet die selbstregelnde Pumpe mit einem halb offenen Laufrad. Der Druckausgleich zum Laufradeintritt lässt keine Dampfbildung zu. Weil die Pumpe PUMPEN & SYSTEME 39 Infokasten: Pumpen nach dem V-AN-Verfahren Vorteile: • hohe Betriebszuverlässigkeit • selbstregelnd • selbstentlüftend • unempfindlich gegen Gasblasen • trockenlauf- und betriebssicher • keine Druckschläge durch kontinuierlichen Betrieb • Einsparungen durch niedrige Bauhöhen oder Verzicht auf Grube • Einsparungen, da keine Regeltechnik notwendig • großzügige Wartungsintervalle • Lagerlebensdauer von bis zu 32.000 Betriebsstunden • keine Regelprobleme bei kleinen Fördermengen oder diskontinuierlichem Zulauf • robuste und äußerst langlebige Konstruktion • reduzierte Zulaufgefäße • einfach umzusetzende Dichtungstechnologie • im Vorlagebehälter Ansaugdruck bis auf Siedezustand absenkbar • geringe Instandhaltungskosten • lange Standzeiten und langjährig störungsfreier Einsatz Einsatzgebiete: Förderung und Sammlung von Kondensaten an Vakuumfiltern, Zentrifugen, Destillationskolonnen, Eindampfanlagen oder an Slopbehältern • Entladung von „schweren“ Medien (Dichte > 1,0 kg/dm³) • Förderung von gashaltigen Medien oder von siedenden und feststoffhaltigen Förderflüssigkeiten • schwankende Zulaufmengen • vollständige Entleerung von Behältern, z. B. Tankwagen • Quelle: Bungartz nicht saugt, vermindert sich die Fördermenge mit der Zulaufhöhe. Ein NPSH-Wert von 0 wäre hier möglich. Die Wellenlagerung erfolgt mittels lebensdauergefetteten Wälzlagern und befindet sich innerhalb der Sperrgasatmosphäre der Sekundärdichtung und somit nicht im Kontakt mit dem feststoffhaltigen Fördergut. Auf Sicherheitsvorkehrungen, die beim Versagen der Pumpe einspringen, wurde komplett verzichtet. Störfälle sind bis heute nicht ein Mal aufgetreten. Einfluss auf Investitions-, Betriebs-, und Instandhaltungskosten Maßnahmen zur Vermeidung von Kavitation sind in der Regel mit höheren Investitionskosten verbunden. Größere Anlagenbauhöhen oder der Bau von Gruben führen außerdem zu einem erhöhten Materialbedarf. Werden in der Planungsphase von Anlagen bereits Kriterien für die optimale Pumpenauswahl festgelegt, können durch den Einsatz bedarfsgerechter Pumpen beim Anlagenbau erhebliche Investitionen eingespart werden. Die konstruktiven und technischen Besonderheiten der vertikalen selbstregelnden Kreiselpumpen nach dem V-AN-Verfahren ermöglichen den Verzicht auf teure Baumaßnahmen wie Gruben oder reduzieren die Bauhöhe erheblich. Günstige Betriebskosten (z. B. durch einen geringeren Überwachungs aufwand) und niedrige Instandhaltungskosten rechnen sich ebenso wie langjährige Standzeiten. Ob bei der Restentleerung von Behältern, beispielsweise von Tankwagen, oder bei der Förderung und Sammlung von Kondensaten – Pumpen nach dem V-AN-Verfahren sind sowohl beim Neubau von Anlagen als auch beim Retrofitting bestehender Anlagen weltweit langjährig, erfolgreich und ökonomisch im Einsatz. Autor: Dipl.-Ing. Frank Bungartz Geschäftsführer Paul Bungartz GmbH & Co. KG, Düsseldorf Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Bedingt durch die geänderten energiepolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland müssen moderne Kesselspeisepumpen in heutigen Kraftwerken wesentlich variabler arbeiten. Thermische Simulation optimiert die Konstruktion von Kesselspeisepumpen Martin Üre Villoria, Torsten Johne und Thomas Welschinger Thermische und mechanische Anforderungen an Turbomaschinen steigen von Jahr zu Jahr. Flexibilität, anwendungsoptimierte Konstruktionen und zeitlich eng abgestimmte Terminaufträge sind die typischen Randbedingungen, mit der Ingenieursabteilungen im Projektgeschäft täglich konfrontiert sind. Um diesen Umständen und den geforderten technischen Neuerungen gerecht zu werden, sind computerunterstützte, mechanisch-thermische Simulationen mit Hilfe der Finite-Element-Methode (FEM) ein naheliegender Ansatz. Das Beispiel der Kesselspeisepumpe eines thermischen Kraftwerks zeigt, wie moderne und zugängliche Methoden der numerischen Struktursimulation (FEM) in altbewährte Konstruktionen und Konstruktionsprozesse Einzug halten, Problembereiche visualisieren und selbst in Beispielen zeitlich eng beschnittener Projektgeschäfte Anwendung finden. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Foto: Sulzer Pumps PUMPEN & SYSTEME Steigende Anforderungen an Hochleistungs-Kesselspeisepumpen In der Vergangenheit bestand die wesentliche Anforderung an typische Anwendungen von Kesselspeisepumpen darin, dass die Pumpen zuverlässig im Dauerbetrieb gefahren werden konnten. Bedingt durch die geänderten energiepolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland, die einen steigenden Anteil der Stromerzeugung aus regenerativen Energien wie Windkraft und Sonnenenergie fordern, müssen die Pumpen in den heutigen Kraftwerken wesentlich variabler arbeiten. Belastungsschwankungen müssen möglichst ohne Totzeiten ausgeglichen werden. Dies erfordert von den beteiligten Turbomaschinen sowie von der Gesamtkonstruktion der Kraftwerke anspruchsvolle Konfigurationen und Möglichkeiten der zeitnahen und kontrollierten Zu- und Abschaltung der beteiligten Pumpen. Spezifizierte Kaltstartanforderungen der Betreiber führen zu neuen Konstruktionsanforderungen an die beteiligten Aggregate oder machen den Einsatz von aufwendigen Vorwärmsystemen erforderlich. Kernherausforderung Typische Haupt-Kesselspeisewasserpumpen sind mehrstufige Kreiselpumpen, die für Leistungen von mehreren Megawatt ausgelegt sind, so dass eine sehr hohe Energiedichte in den gegebenen Bauteilen auftritt. Die Temperaturbereiche des überhitzten Speisewassers liegen zwischen 160 und 200 °C, welches bei den gegebenen Druckwerten flüssig ist. Wie für alle Turbomaschinen sind auch bei Kreiselpumpen ausreichende Laufspiele zwischen Rotor und Stator erforderlich. Diese werden Wirkungsgradrelevant möglichst eng ausgelegt, um volumetrische Verluste durch Re-Zirkulation des zu pumpenden Förderguts, in diesem Fall überhitztes Speisewasser, zu minimieren. Abb. 1 zeigt eine typische Konfiguration eines rotierenden Laufrades und stationären Leitrades bzw. Stufengehäuses. Die Spalten zwischen den Rotoren und Laufringen (auch Verschleißringe genannt) bilden dabei die in diesem Bereich engsten Spiele. Wird nun die Anforderung eines direkten Kaltstarts an die Kreiselpumpe gestellt, bedeutet dies, dass im Extremfall bis zu 200 °C heißes Kesselspeisewasser durch eine kalte Pumpe gefördert wird, deren Struktur noch eine typische Umgebungstemperatur von etwa 20 °C auf- 41 weist. Eine einfache Kreiselpumpenkonstruktion kann hier sehr schnell an ihre Grenzen stoßen, da sich beteiligte Bauteile mit geringeren Wandstärken wärmebedingt schneller ausdehnen als entsprechend dickwandige. In ungünstigen Fällen kann dies zum kompletten Schließen der Laufspiele führen und somit den Rotor entweder blockieren oder in einem erhöhten Abrieb resultieren und damit einzelne Bauteile beschädigen. Zusätzlich sind Verformungen des Rotors eine weitere Gefahr für den Betrieb. Je nach Kraftwerksauslegung mit zwei bis vier Kesselspeisepumpen pro Block kann der Ausfall einer Kreiselpumpe für den Kraftwerksbetrieb erhebliche Auswirkungen auf die Leistungsabgabe haben und weitere einschneidende Maßnahmen durch den Betreiber nach sich ziehen. Einfache Auslegungsmethoden und konventionelle technische Lösung Gängige physikalische Formeln wie die der linearen Wärmeausdehnung von Körpern charakterisieren die relative, lineare Längenänderung je Grad Temperaturerhöhung, bei der die Werte in folgender Beziehung zueinander stehen: Lineare Wärmeausdehnung ∆l = l_0 ∙ α ∙ ΔT Wobei gilt: ∆l = Relative Längenänderung l_0 = Ausgangslänge α = Thermischer Längenausdehnungskoeffizient ∆T = Temperaturerhöhung Wird diese Beziehung nun auf ein Laufradspiel angewendet, kann zum Beispiel für einen Laufringspieldurchmesser von 240 mm (Ausgangslänge) bei einer angenommenen plötzlichen Temperaturdifferenz zwischen rotierendem und stationärem Bauteil von 160 °C bei einem 13- prozentigem Chromstahl (α = 10,5 • 10–6 1/°C) eine relative Ausdehnung des rotierenden Teils von 0,4 mm abgeschätzt werden. Unter Berücksichtigung gängiger Spiele von, je nach Konstruktionsausführung, etwa 0,5 mm und entsprechender Sicherheiten zeigt dieses Beispiel bereits, dass ein erhöhtes Risiko besteht, dass die betreffenden Teile anstreifen werden. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 INNOVATIONEN & TRENDS Das genannte Beispiel beruht auf einem vereinfachten Modelansatz, bei dem angenommen wird, dass das rotierende Teil aufgrund geringer Wandstärke relativ schnell die Temperatur des Förderguts erreicht hat, während das stationäre Bauteil noch die Ausgangstemperatur besitzt. Dieser konservative Ansatz ermöglicht ein sehr vereinfachtes und schnelles Abschätzen. Er beruht auf stationärem thermischen Verhalten. In der Realität ist dieser Vorgang jedoch extrem thermisch-instationär. Auch die dickwandigen Bauteile erwärmen sich über einen überschaubaren Zeitraum, jedoch langsamer. Dementsprechend dehnen sich diese Bauteile ebenfalls aus. Diese Modelannahme kann somit auch schnell zu kostenintensiven, konstruktiven Maßnahmen führen. Naheliegende konventionelle Lösungen, die das Risiko sich schließender Laufspiele potenziell verringern, können sein: Quelle: Sulzer Pumps 42 Abb. 1: Schematischer Querschnitt eines Rotorabschnitts einer Kesselspeisepumpe mit rotierenden Laufrädern und Welle (rot) und stationären Stufengehäusen mit Spaltringen und Leiträdern (grün) Quelle: Sulzer Pumps • • • • • Quelle: Sulzer Pumps Abb. 2: 2D-axialsymmetrisches FEM-Modell Abb. 3: Zeitabhängige Randbedingung des Kaltstarts (Thermoschock) Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Laufspielvergrößerung (a) Vorwärmeinrichtung der betreffenden Pumpe (b) Materialänderungen zur Anpassung der betreffenden thermischen Ausdehnungskoeffizienten (c) Konstruktive Anpassungen der betreffenden Wandstärken (d) Verbesserung des analytischen Abschätzungsmodells (e) Da Kesselspeisepumpen ein wesentlicher Bestandteil des thermischen Kreislaufs sind, spielt deren Wirkungsgrad eine besondere Rolle. Möglichkeit a) führt unweigerlich zu einem Wirkungsgradverlust, da die internen Leckagen und damit die volumetrischen Verluste zunehmen. Während diese Möglichkeit in anderen Kreiselpumpenapplikationen durchaus Anwendung findet, fällt diese Option in den Bereichen der Sekundärenergiegewinnung aus. Eine der wesentlichen Anforderungen an eine Kesselspeisepumpe als Baustein des thermodynamischen Prozesses eines thermischen Kraftwerks ist ein möglichst hoher Wirkungsgrad mit Minimierung der internen Verluste. Die Vorwärmung einer Kesselspeisewasserpumpe (Option b) ist gängige Praxis und kann mit einem Stand-by-System verglichen werden. Dabei wird warmes Wasser aktiv durch die langsam drehende Pumpe zirkuliert. Dieser Prozess hält die Pumpe auf einer bestimmten, der endgültigen Betriebstemperatur nahe liegenden PUMPEN & SYSTEME Temperatur und erlaubt ein schnelles Zuschalten – ohne das Risiko zu stark verformender Bauteile oder sich streifender Laufspiele. Jedoch erfordert ein solches System einen zusätzlichen Vorwärmkreislauf mit entsprechenden Temperaturkontrollen. Dies muss grundsätzlich im Kesselspeisesystem vorgesehen werden und erhöht entsprechende Investitionskosten durch den Kraftwerksausleger bzw. -betreiber. Eine Kaltstartfunktion der Hauptkesselspeisepumpe kann jedoch als zusätzliche Betriebssicherheit auch bei vorhandenem Vorwärmsystem verlangt werden. Möglichkeit c) ist lediglich der Vollständigkeit halber erwähnt und beruht auf der Idee, die Wärmeausdehnung des rotierenden, dünnwandigen Bauteils durch Anwendung eines Materials mit einem geringeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten zu reduzieren. Da Materialanforderungen sehr vielfältig sind und zum Beispiel strukturmechanische Festigkeitseigenschaften und die Kompatibilität zum Fördergut 43 die gleiche oder eine höhere Priorität haben, finden entsprechende Möglichkeiten bei Kesselspeisepumpen keine Anwendung. Option d) ist ohne detaillierte analytische Modelle gemäß e) oder nach den im folgenden Abschnitt beschriebenen Methoden nur sehr begrenzt anwendbar oder bedarf für gewöhnlich langwieriger Untersuchungen und Tests mit vereinfachten Prototypen, um eine technische Qualifikation zu erreichen. Weiterhin sind einfache Wandstärkenvergrößerungen an rotierenden Bauteilen wie Laufrädern nur begrenzt anwendbar, da mehrstufige Kesselspeisepumpen in der Regel sensibel im rotordynamischen Verhalten sind. Wandstärkenerweiterungen bedeuten Masseänderungen. Bei sich schnell drehenden Kreiselpumpen handelt es sich – wie bei allen Turbomaschinen – um Feder-Masse- Dämpfungssysteme, die empfindlich auf Parameteränderungen reagieren: in diesem Fall die Masse. Zudem haben konstruktive Änderungen eines Laufrades stets einen direkten Einfluss auf Arbeiten Sie mit Hochdruck an Ihrer Karriere. Sachverständige für Druckgeräte (m/w) gesucht. Mit Sicherheit Karriere machen. Wir suchen stets erfahrene Persönlichkeiten, die bei uns als Sachverständige für Druckgeräte einsteigen möchten. DEKRA ist eine internationale Expertenorganisation und steht als verlässlicher Partner im automobilen und industriellen Bereich für abwechslungsreiche und zukunftssichere Arbeitsplätze in der Region. Mehr Informationen zum Thema Karriere bei DEKRA: www.dekra.de/karriere www.facebook.com/DEKRAkarrie Deutschlands beliebteste Arbeitgeber TOP100 Studierende 2014 INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: Sulzer Pumps 44 Quelle: Sulzer Pumps Abb. 4: Temperaturfeld bei 5 s Quelle: Sulzer Pumps Abb. 5: Temperaturfeld bei 300 s Abb. 6: Zeitabhängige Randbedingung des Kaltstarts („Thermoschock“) Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 den Bauraum der Gesamtkonstruktion und gegebenenfalls auf das hydraulische Verhalten der Pumpe. Option e) bildet eine Überleitung zum folgenden Abschnitt, da ein detailliertes analytisches Modell der Laufspielverkleinerung aufgrund eines Kaltstarts die Theorien der instationären Wärmeübertragung und Wärmeleitung berücksichtigen müsste. Heutzutage bietet die Finite-Element-Methode (FEM) einen schnellen Zugang zu brauchbaren, praxis- und konstruktionsnahen Modellen, die anwendungsoptimierte Lösungen zeitnah und unter geringem Investitionsaufwand liefern können. Instationäre, thermische, transiente FEM-Simulation als Auslegungsinstrument Die FEM ist ein etabliertes Verfahren zur numerischen Struktursimulation von multiphysika lischen Phänomenen und Strukturverhalten. Dabei wird – je nach Charakteristik und den Anforderungen an die zu untersuchende Struktur – eine im CAD (Computer-Aided Design) konstruierte 2D- oder 3D-Geometrie in der FEM-Software in eine endliche Anzahl kleiner (finiter) Elemente „zerlegt“ und mit entsprechenden mechanischen Eigenschaften definiert (siehe Abb. 2). Während bei mechanischen FEM-Modellen die Beziehung zwischen Spannung, Dehnung und Elastizitätsmodul zugrunde gelegt wird (Elastizitätstheorie), verwenden thermische Modelle physikalische Effekte und Zusammenhänge aus der Wärmeleitung, wie zum Beispiel Masse, spezifische Wärmekapazität oder Wärmeleitung. Um das Problemfeld Kesselspeisepumpen näher zu untersuchen, bedarf es zunächst einer Formulierung der Aufgabenstellung. Neben der Visualisierung der sich zeitlich verändernden Temperaturen in den beteiligten Bauteilen, welche schockartig von einer kalten Ausgangstemperatur durch heißes Systemfluid erwärmt werden, ist das Deformationsverhalten von großem Interesse. Dadurch, dass zu den geometrischen Gegebenheiten der zeitliche Faktor hinzukommt und sogar von besonderem Interesse ist, handelt es sich um einen sogenannten instationären Vorgang. Es soll untersucht werden, welche Bereiche der Pumpe zu gegebenen Zeitintervallen welche Temperatur erreichen und wann ein homogener Gleichgewichtszustand erreicht wird. Dies würde erlauben, die thermischen Ausdehnungen aller beteiligten Bauteile, rotie- PUMPEN & SYSTEME rende und stationäre, in zeitlicher Abfolge zu visualisieren. Damit können die gewünschten Spieländerungen zeitlich dargestellt werden. Falls gegebene Konstruktionsparameter und Sicherheiten überschritten werden, können in einem iterativen Prozess konstruktive Anpassungen virtuell simuliert werden, um eine optimierte Konstruktion zu erzielen, welche die gewünschte Kaltstartfunktion mit komfortabler Betriebssicherheit gewährleistet. Da es sich bei einer mehrstufigen Kesselspeisepumpe um eine nahezu rotationssymmetrische Konstruktion handelt, wurde ein 2D-axialsymmetrisches FEM-Modell der Ausgangskonstruktion erstellt. Bei Erstellung des FEM-Modells wurden neben den physikalischen Eigenschaften der Struktur auch Randbedingungen wie Ausgangstemperatur und Wärmestrombedingungen (Wärmeübergangsverhalten) definiert. Fluidbereiche, welche einen wesentlichen Einfluss auf das thermische Verhalten des Systems darstellen, müssen ebenfalls mit entsprechen- 45 den Eigenschaften versehen werden. Wichtige physikalische Eigenschaften sind hier die Wärmeleitfähigkeit und die spezifische Wärmekapazität. Ergebnisse Der Kaltstart oder auch Thermoschock im folgenden Beispiel reflektiert eine Kundenvorgabe. Abb. 3 zeigt den unmittelbaren Temperaturanstieg des Förderguts mit den dazugehörigen Drehzahlen und dem Durchfluss gegenüber der Zeit. Die Vorgabe war, dass eine „kalte“ (Umgebungstemperatur) Pumpe unmittelbar etwa 190 °C heißes Kesselspeisewasser pumpen muss und innerhalb weniger Sekunden auf Betriebsdrehzahl geht. Die Pumpe hat eine Nennleistung von 13,4 MW im Betriebspunkt, ist eine sechsstufige Ausführung für den Betrieb in einem thermischen Kraftwerk und wird durch eine Dampfturbine betrieben. Sie fördert im Nennbetriebspunkt Anzeige 46 INNOVATIONEN & TRENDS über 380 Liter pro Sekunde und generiert einen Druck von ca. 300 bar. Das heiße, gepumpte Speisewasser spiegelt die Quelle des Wärmestroms wider und erzeugt einen Wärmegradienten innerhalb der Pumpe, bei welchem die benetzten Oberflächen durch den Wärmeübergang die Temperatur aufnehmen und sich zunehmend erhitzen. Zunächst erhitzten sich die dünnwandigen Bauteile (im Wesentlichen Laufradpartien) nach wenigen Sekunden, während sich zum Beispiel die Stufengehäuse erst nach circa zwei Minuten auf Betriebstemperatur erwärmen. Dieser Zeitraum stellt die kritische Phase in Bezug auf die diskutierten Laufradspiele dar. Als weiteres konstruktiv wichtiges Merkmal wurde festgestellt, dass Die Finite-Element-Methode (FEM) liefert – bei geringerem zeitlichen und Kosten-Aufwand im Vergleich zu realen Tests – praxisrelevante Lösungen für konstruktive Verbesserungsprozesse. die Welle erst einige Minuten später als die Laufräder vollkommen durchwärmt war (vergleiche Unterschied zwischen Abb. 4 und Abb. 5). Dies ist ein weiteres, wesentliches Auswertungsmerkmal für die Konstruktion, bei der der erforderliche Presssitz zwischen Welle und Laufrädern sowie zwischen Welle und Ausgleichskolben zu jeder Zeit gewährleistet sein muss. Grundsätzlich wurde festgestellt, dass die Laufradspiele nach etwa zweieinhalb Minuten ihren stationären Zustand erreicht haben und nach konstruktiven Anpassungen die Kaltstart anforderungen mit gegebener Sicherheit erfüllen. Abb. 6 zeigt beispielhaft die Auswertung des Spaltspiels zwischen den stationären Spaltringen der jeweiligen Pumpenstufen und dem rotierenden Laufrad. Das Minimum des Spalt spiels stellt sich nach etwa 5–10 Sekunden ein, um sich kurz darauf wieder zu vergrößern. Die stationären Ringe dehnen sich zunächst aufgrund ihrer im Vergleich zum Stufengehäuse geringeren Wandstärke schneller aus und erzeugen entsprechende radiale Anpresskräfte, die im Anschluss durch die sich erst später ausdehnenden Stufengehäuse wieder entspannen. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Neben der Auswertung aller instationären, elastischen Deformationen konnten zusätzlich mechanische Primärspannungen sowie sekundäre thermische Spannungen in den Bauteilen ermittelt und ausgewertet werden. Auf der Basis der so ermittelten Spannungen konnte die mechanische Integrität nachgewiesen und ein Dauerfestigkeitsnachweis durchgeführt werden. Optimierungsmöglichkeiten Die Analysen führten zu Konstruktionsanpassungen an Verschleißringen und Stufengehäusen, die es erlauben, die Pumpenlinie auch Kaltstart-(Thermoschock-)tauglich auszuführen. Konstruktive Verbesserungsprozesse sind durch iterative Schritte gekennzeichnet, wobei die FEM heutzutage – bei geringerem zeitlichen und Kosten-Aufwand im Vergleich zu realen Tests – praxisrelevante Lösungen liefert. Dies erfordert jedoch eine enge Zusammenarbeit verschiedener Ingenieursdisziplinen, von den hydraulischen und dynamischen über den konstruktiven bis hin zu den mechanisch-thermisch behafteten Bereichen. Erfolgreiche Projekte nach obigem Beispiel sind im deutschsprachigen Raum auch an der HauptKesselspeisewasserpumpe für das thermische Kraftwerk Neurath (Nordrhein-Westfalen) ausgeführt worden. Falls vom Endanwender spezifiziert, kann somit eine hohe Flexibilität in der Energiewirtschaft erzielt werden. Autoren: Martin Üre Villoria Head of Engineering Sulzer Pumps Equipment UK Torsten Johne Head of Mechanical Development Sulzer Pumps Equipment Winterthur Thomas Welschinger Head of Design Sulzer Pumps Winterthur Dosierpumpen werden in einem weiten Bereich der Flüssigkeitsdosierung eingesetzt. Fotos: Fotolia Dosierpumpen in Labor und Industrie: standardisiert und doch flexibel Dipl.-Ing. Heiko Peer Dosierpumpen werden überall dort eingesetzt, wo es darum geht, exakt, kontinuierlich, verlässlich und sicher Flüssigkeiten zu dosieren. Ob in der Wasser- und Abwassertechnik, der Lebensmittel- und Getränkeindustrie oder in den regenerativen Energien und der Kraftwerkstechnik – zwar erscheinen die Pumpen oftmals als marginale Bestandteile, dennoch sind sie in ihrer Wirkung unabdingbar. Dabei werden Pumpen in Standard lösungen und -systemen angeboten. Aber auch anwender- und prozess spezifische Pumpen- und Dosiersysteme können ausgelegt werden und bieten dem Kunden ein hohes Maß an Individualität. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: sera 48 Abb. 1: Druckspitzen auf der Druckseite ohne und mit Pulsationsdämpfer Quelle: sera Dosierpumpen sind Verdrängerpumpen und liefern unabhängig von den Druckverhältnissen am Eingang und Ausgang der Pumpe definierte Volumina pro Umdrehung, Hub oder Zeit. Bei Verdrängerpumpen wird das Fördergut durch in sich geschlossene Volumina gefördert, eine Verhinderung des Zurückströmens wird durch Ventile oder Klappen erreicht. Außer durch konstruktionsbedingte Undichtigkeiten kann das Fördergut auch im Stillstand die Pumpe nicht in umgekehrter Richtung durchströmen. Verdrängerpumpen sind in der Regel selbst ansaugend, das bedeutet, dass auch für Flüssigkeiten konstruierte Pumpen für einen zumeist Abb. 2: Kompakt-Dosierstation auf Wandpalette (CVD) Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 begrenzten Zeitraum Gase fördern können und so einen zum Ansaugen hinreichenden Unterdruck aufbauen können. Die maximale Ansaughöhe (geodätische Saughöhe) ist begrenzt durch das erreichbare Vakuum, den örtlichen Luftdruck, die Dichte des Fördergutes und die zu überwindenden Strömungswiderstände. Verdrängermaschinen sollten auf der Druckseite nicht abgesperrt werden, sofern nicht geeignete Maßnahmen durch Überdruckschutzeinrichtungen oder Ähnliches getroffen wurden, um eine Beschädigung der Pumpe, des Antriebs oder der Leitungen bis zur Absperrstelle zu verhindern. Dosierpumpen in Labor und Industrie Dosierpumpen werden in einem weiten Bereich der Flüssigkeitsdosierung eingesetzt. Für Chemie, Nahrungsmittel und Umwelt kommen in verschiedenen Industriezweigen unterschiedliche Ausführungen zum Einsatz. Die Auswahl einer geeigneten Dosierpumpe erfolgt unter Beachtung folgender Randbedingungen: • • • • • • Dosiergut (u. a. Konzentration, Viskosität, Feststoffanteile) Förderleistung Förderdruck Ansaughöhe allgemeine Betriebsbedingungen Aufstellung Sind die Randbedingungen definiert, erfolgt die Auswahl der Dosierpumpenart. Für unterschiedliche Dosieraufgaben in den verschiedenen Industriezweigen stehen für den Niederdruckbereich (bis 10 bar) Membran- und Mehrlagenmembranpumpen und für den Mittel- bzw. Hochdruckbereich (10 bis 300 bar) Kolben-Membranpumpen zur Verfügung. Die Pumpenarten unterscheiden sich im Wesentlichen durch die Konstruktion des Verdrängers (Membranaufbau). Stand der Technik im Bereich der Membranpumpen ist der Einsatz einer über eine Schubstange direkt angetriebenen PTFE-Membran, die auf einem Trägermaterial aufgebracht ist (PTFE, Polytetrafluorethylen, ist ein teilkristallines Polymer, das u. a. unter dem Handelsnamen Teflon bekannt ist). Mit dieser Membrankonstruktion können Leistungen bis zu 3.000 l/h bei Gegendrücken zwischen 10 und 3 bar erreicht werden. Für den Leistungsbereich von 11 bis 850 l/h bei Gegendrücken bis 20 bar stehen Mehrlagen- PUMPEN & SYSTEME membranen zur Verfügung. Das Funktionsprinzip ist mit dem der Membranpumpe identisch. Jedoch besteht die Membran aus 3 PTFE-Lagen. Durch den Aufbau können sicherheitstechnisch anspruchsvolle Dosieraufgaben realisiert werden. Den höheren Sicherheitsanforderungen werden durch im Vergleich zu einlagigen Membranen erheblich verbesserte Membranstandzeiten sowie die permanente Membranüber wachung Rechnung getragen. Eine wesentliche Erhöhung der Leistungsdaten von 4 bis 1.650 l/h und Betriebsdrücken bis 300 bar wird durch den Einsatz von Kolben-Membranpumpen erreicht. Die Hubbewegung des über eine Schubstange ausgelenkten Kolbens wird hydraulisch auf eine Mehrlagenmembran übertragen. Bei diesem Konstruktionsprinzip gewährleistet ein integriertes Ausgleichsventil eine hervorragende Dosiergenauigkeit und bietet einen optimalen Überlastschutz. Das heißt, primär sorgt dieses Ventil für die optimale Menge an Hydrau- ■ 49 likflüssigkeit im Hydraulikraum. Ein positiver Nebeneffekt des Ventils besteht in der Begrenzung des Überdrucks im Arbeitsraum der Pumpe. Dabei öffnet das Ventil bei zu hohem Druck und lässt die Hydraulikflüssigkeit in den pumpeninternen Vorratsbehälter strömen. Während des folgenden Saughubs öffnet das Ausgleichsventil und die fehlende Menge an Hydraulikflüssigkeit strömt wieder zurück. Auch bei dieser Pumpenart besteht die Membran aus einem werkstofftechnisch hochwertigen PTFE-Mehrlagenmembransystem. Membranstandzeiten über 10.000 Betriebsstunden sind möglich und eine Membranüberwachung gehört zur Standardausrüstung. Genauigkeit und Sicherheit Die Genauigkeit von Dosierpumpen und die damit verbundene Reproduzierbarkeit der Dosiermengen spielen aus wirtschaftlicher Sicht eine immer größere Rolle. Voraussetzung in erster Instanz ist eine korrekte Auslegung der Kompetent ■ Innovativ ■ Made in Germany 150 JAHRE APOLLO Heute entwickelt und fertigt Apollo hochwertige Prozesspumpen und Systemanlagen für die Öl-/ Gasindustrie, Offshore, Kraftwerke und Düngemittelfabriken. Besuchen Sie uns auf unserer Internetseite: ë www.apollo-goessnitz.de oder kontaktieren Sie uns unter: [email protected] INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: sera 50 • • • • konstante Hubfrequenz und Hublänge konstanter volumetrischer Wirkungsgrad, d. h. Zulauf, Saughöhe und Förderdruck gleichbleibend gleichbleibendes Fördermedium mit konstanter Temperatur, Konzentration, Dichte und Viskosität Verhindern störender Randerscheinungen wie Kavitation, Gasgehalt und Fremdkörper im Fördermedium Empfehlenswert ist, bei der Pumpenauslegung auch alle zusätzlich notwendigen Armaturen einzuplanen und zu installieren, da hierdurch Genauigkeit und Sicherheit positiv beeinflusst werden können. Zu diesen Armaturen zählen: Abb. 3: Ansetzstation Natronlauge • Quelle: sera Pumpe. Dies bedeutet, dass die benötige Dosiermenge in etwa 70–90 % der Pumpennennleistung entsprechen sollte. Hierdurch ist sichergestellt, dass in beiden Richtungen ausreichende Reserven vorhanden sind und auch veränderliche Dosiermengen mit einer akzeptablen Genauigkeit dosiert werden können. In zweiter Instanz sind konstante Betriebsbedingungen eine weitere Voraussetzung für das einwandfreie Arbeiten einer Pumpe. Auf diese Weise können Dosierfehler minimiert werden. Konstante Betriebsbedingungen sind: Abb. 4: Kompakt-Dosierstation auf Behälter (CTD) Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 • • • Druckhalteventile, durch die schwankende Gegendrücke ausgeglichen und ungewolltes Durchhebern des Mediums durch die Pumpe verhindert wird Überström- bzw. Sicherheitsventile, zum Schutz von Dosierpumpe, angrenzenden Rohrleitungen sowie Bauteilen Pulsationsdämpfer in der Saugseite, die Kavitation in der Pumpe vermeiden Pulsationsdämpfer in der Druckseite, die Beschleunigungsdruckspitzen reduzieren und Förderstrompulsationen verhindern; damit verbunden werden Schwingungen im Rohrleitungssystem minimiert Standardisiert und doch flexibel Für die Lösung von anwendungs- und kundenspezifischen Dosieraufgaben, unter Berücksichtigung aller notwendigen Armaturen, stehen unterschiedliche Konzepte zur Verfügung. Zum einen lassen sich Dosieraufgaben durch Standardkonfiguration lösen. Hierbei werden ausnahmslos standardisierte Bauteile, wie aus einem Baukasten, genutzt. Alle Bauteile werden auf einer Montageplatte zur Wandbefestigung montiert. In Hinblick auf die zu erfüllende Dosieraufgabe können die Bauteile modular zusammengestellt werden. Die Auswahl der Werkstoffe für die Pumpen und Armaturen erfolgt auf Basis von Werkstofftabellen, die die Beständigkeit der Materialien gegenüber dem Fördermedium wiedergeben. Durch Sicherheits-Upgrades wie Tropfwannen, Spritzschutz, Leckagesonden oder Membranüberwachung bieten die Systeme ein Optimum in Sachen Umweltschutz, Betriebsund Arbeitssicherheit. PUMPEN & SYSTEME Definierte Schnittstellen zur Anbindung von weiterführenden Leitungen tragen mit dazu bei, dass sich der Installationsaufwand auf ein Minimum reduziert. Hierdurch wird ein hohes Maß an anwendungstechnischer Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, gepaart mit sicherheitstechnischen und wirtschaftlichen Vorteilen eines Standardproduktes, sichergestellt. Derartige Dosiersysteme stehen als Standardprodukte für den Leistungsbereich bis 1.500 l/h bei Gegendrücken bis 10 bar zur Verfügung. Zum anderen werden Dosieraufgaben in vielen Bereichen und Industriezweigen auf Basis von unterschiedlichsten Spezifikationen für den jeweiligen Anwendungsfall konzipiert, geplant und umgesetzt. Ansetzanlage für Natronlauge Speziell für den Einsatz in Industrien, die einen schwankenden, aber hohen Bedarf an alkalischen Reinigungsmitteln wie Natronlauge haben, oder für Länder, in denen eine kontinuierliche Anlieferung nicht gewährleistet ist, wurde eine wirtschaftliche Systemlösung entwickelt. Diese ermöglicht einen sicheren und effizienten Ansatz von Natronlauge auf Basis von Natriumhydroxid (NaOH) in fester Form (Pellets, Flakes, Perlen oder Pulver) und Wasser. Jährlich werden ca. 50 Millionen Tonnen Natronlauge hergestellt. Die Anwendungsgebiete für Natronlauge sind vielfältig. Diese sind zum Beispiel die Neutralisation von Säuren in weiten Bereichen von chemischen Prozessen, der Auf- 51 schluss von Bauxit und anderen Erzen zur Herstellung von Aluminium, die Regenerierung von Ionentauschern oder die Reinigungsprozesse in der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie. Das Grundsystem besteht aus einem Ansetz behälter aus Edelstahl, einem Rührwerk und einer speziellen Fördereinrichtung, welche vom Ansetzbehälter getrennt wurde. Die Fördereinrichtung beinhaltet einen Aufgabetrichter und Dosierpumpen sind Verdrängerpumpen und liefern definierte Volumina pro Umdrehung, Hub oder Zeit. eine Edelstahl-Förderschnecke, die die Feststoffe in den Ansetzbehälter fördert. Das Bedienpersonal befindet sich durch diesen Aufbau nicht im unmittelbaren Gefahrenbereich des Ansetzbehälters, in dem die Feststoffe mit Wasser exothermisch reagieren. Der Ansetzbehälter ist mit einem Fassungsvermögen von 1.000, 2.000 oder 5.000 Litern verfügbar und mit einer Füllstand anzeige mit Absperrventil, einer Temperaturanzeige sowie einem Sicherheits-Rohrkäfig zur Vermeidung von versehentlichem Körperkontakt versehen. Für den Aufgabetrichter ist optional eine Abdeckung sowie als weitere Sicherheitseinrichtung eine spezielle Absaugvorrichtung erhältlich. Das Umfüllen der fertig angesetzten Lösung in einen größeren Lagertank kann entweder durch eine Anzeige INNOVATIONEN & TRENDS in die jeweiligen Prozesse steht dem Anwender eine vielfältige Palette an Dosieranlagen zur Verfügung, die sich jedem Anwendungsfall optimal anpassen lassen. Die Basis stellt hier das aus standardisierten Komponenten modular aufgebaute Kompakt-Dosiersystem dar. Das System kann mit einer oder zwei Dosierpumpen ausgeführt werden. Neben der Basisausführung mit zahlreichen Optionen bietet der Baukasten ein breites Spektrum an kundenspezifischen Anpassungsmöglichkeiten der Anlagen sowie ein Optimum in Sachen Umweltschutz, Betriebs- und Arbeitssicherheit. Quelle: sera 52 Abb. 5: Mischanlage für Schwefelsäure auf den Ansetzbehälter montierte Umfüllpumpe oder eine vom Ansetzbehälter entfernt installierte Umfüllanlage erfolgen. Zudem lässt sich das Gesamtsystem durch Integration einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) teil automatisieren bzw. in bestehende Prozessleitsysteme einbinden. Für die Entnahme der Lösung aus dem jeweiligen Vorlagebehälter und die präzise Zuführung Abb. 6: Prozess Verdünnung Schwefelsäure Quelle: sera Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Mischanlage zur Verdünnung von konzentrierter Schwefelsäure Ein weiteres Beispiel einer anwendungsspezifischen Dosieranlage ist die Mischanlage zur Verdünnung von konzentrierter Schwefelsäure. Schwefelsäure ist eine der technisch wichtigsten Chemikalien überhaupt und zählt zu den meistproduzierten Grundstoffen. Die Chemikalie wird in unterschiedlichen Konzentrationen in vielen industriellen Bereichen eingesetzt. Ihre Produktionsmenge gilt – neben Chlor – als Maßstab für die industrielle Entwicklung und den Leistungsstand eines Landes. Die jährliche Produktionsmenge liegt weltweit bei etwa 200 Millionen Tonnen, in Deutschland bei etwa fünf Millionen Tonnen. Der größte Teil der Produktion wird für die Herstellung von Düngemitteln verbraucht. Als Batteriesäure ist 37%ige Schwefelsäure ein wesentlicher Bestandteil des Bleiakkumulators, wie er beispielsweise in der Automobilindustrie als Starterbatterie eingesetzt wird. Weiterhin zählt die Chemikalie in chemischen Laboratorien zu den meistbenutzten Grundstoffen und wird in vielen Bereichen unter anderem zur Einstellung des pH-Wertes oder als Katalysator genutzt. Für die unterschiedlichen Anwendungen wird Schwefelsäure in verschiedenen Konzentrationen benötigt. Diese werden durch Verdünnung des 96%igen Grundproduktes mit Wasser hergestellt. Das Verdünnen von Schwefelsäure geht mit einer stark exothermen Reaktion einher. In Abhängigkeit von der Ausgangskonzentration treten Temperaturen von bis zu ca. 140 °C auf. Bei der Konzeption einer Mischanlage muss dies berücksichtigt und die Temperaturen zur Sicherheit des Bedienpersonals sowie der benachbarten Anlagenteile mittels einer Kühlstrecke gezielt abgeführt werden. Aufgrund der hohen Produktionsmengen stehen die Genauigkeit PUMPEN & SYSTEME 53 und damit die Wirtschaftlichkeit der Mischanlage ebenfalls im Fokus der Hersteller. Die Anforderungen an die Anlage liegen bei +/–1 % auf Dichte und Menge. Bei der Mischanlage fördern zwei Dosiereinheiten die konzentrierte Schwefelsäure und das benötigte Verdünnungswasser. Die Volumenströme der Pumpen werden in Abhängigkeit von der gewünschten Endkonzentration geregelt. Hierzu erfasst eine Dichtemessung die Ausgangskonzentration der Chemikalie und die Anlagensteuerung ermittelt auf dieser Basis die Grundeinstellung für Leistungen der Dosier einheiten. Das Wasser und die Schwefelsäure werden in einem Reaktor mit integriertem Kühlkreislauf zusammengeführt. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die entstehende Reaktions- Dosieranlagen sind mit umfangreicher Mess-, Steuer- und Regelungstechnik ausgestattet. wärme unmittelbar an der Entstehungsstelle abgeführt wird. Nach erfolgter Reaktion wird eine Charge von bis zu 5.000 l in einem Chargenbehälter zwischengelagert. Beim Befüllen des Behälters erfolgt die automatische Messung der Konzentration. In Abhängigkeit dieser Messung werden die Förderleistungen der beiden Dosiereinheiten nachgeregelt. Zusätzlich werden bei der Herstellung der unterschiedlichen Lösungen die Produktionsmengen mit einem magnetisch-induktiven Durchflussmesser erfasst. Zum Abschluss werden die Produktchargen gelagert bzw. abgefüllt. Hierzu stehen drei Lagertanks mit einem Volumen von je 30 m3 für die Konzentrationen 37 %, 50 % und 70 % zur Verfügung. Sollte Schwefelsäure in anderen Konzentrationen benötigt und hergestellt werden, so erfolgt das Einfüllen dieser Mengen direkt in Liefergebinde. Herzstück der Anlage ist die zugehörige Steuerung auf Basis einer SPS S7-1200. Alle für die Herstellung der unterschiedlichen Lösung wichtigen Parameter werden erfasst und über ein Bedienpanel visualisiert. Rezepturgesteuert erfolgt der Start der Produktion. In Abhängigkeit von den Konzentrationen werden die Dosiereinheiten geregelt. An den wichtigsten Punkten werden im Reaktor und Kühlkreislauf die Temperaturen erfasst und die Leistung der Kühlwasserpumpen justiert. Zur Anbindung an die übergeordnete Prozesssteuerung steht eine Ethernet-Schnittstelle zur Verfügung. Für spätere Kontrollen werden Chargen- und Materialnummer, Konzentration und Produktionsmenge protokolliert. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: sera 54 Abb. 7: Dosierung im Regelkreis: Messen, Dosieren, Regeln Präzise und sicher durch Mess-, Steuer- und Regelungstechnik Um hohe Prozesssicherheit und Genauigkeit für kundenspezifische Dosieranlagenkomplett lösungen zu gewährleisten, sind diese mit umfangreicher Mess-, Steuer- und Regelungstechnik (MSR) ausgestattet und somit optimal auf die jeweiligen Kundenanforderungen zugeschnitten. Durch den Einsatz modernster Durchfluss-, Füllstands- sowie Steuer- und Regelungstechnik wird das Dosieren überwacht und gesteuert und somit ein effizienter Chemika lieneinsatz sichergestellt. Außerdem kommen Steuerungen zum Beispiel für das Mischen und Ansetzen von Chemikalien zum Einsatz. Sämt liche Prozessparameter werden überwacht und je nach Bedarf vor Ort direkt am Dosiersystem oder über den zentralen Leitstand ausgewertet und gesteuert. Dabei kann die Kommunikation zwischen Steuerung und Leitsystem auf konventionellem Weg, zum Beispiel über Analogsignale und potenzialfreie Kontakte, oder mit komplexen und anspruchsvollen Systemen über die örtliche SPS und den Bus erfolgen. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Analysetechnik liefert relevante Daten Zum Steuern und Regeln werden neben der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik Analyseverfahren benötigt, die den Mess-Systemen die relevanten Daten liefern. Dabei spielt das exakte Zusammenspiel von Sensoren, Reglern und Dosierpumpen besonders im Bereich der Chemikaliendosierung eine herausragende Rolle. Auch hier ist die Lösung individuell auf den jeweiligen Anwendungsfall zugeschnitten. Die Baugruppen kommen in der Wasseranalyse in einem weiten Feld von unterschiedlichen Applikationen, wie zum Beispiel in der Trinkwasser-, Schwimmbadwasser- und Abwasseraufbereitung, der Prozesschemie und Getränkeindustrie, zum Einsatz. Ein Analyse-Messumformer misst über passende Sensoren für pH, Redox, Chlor, Leitfähigkeit und Temperatur die Ist-Werte, vergleicht sie mit den Soll-Werten und regelt die Leistung der zugehörigen Stellglieder. Somit stellen die Dosierpumpen zu jedem Zeitpunkt die exakte Zugabe der Chemikalien sicher. Zusammen schließen die Produkte den Kreis Messen, Dosieren und Regeln. Autor: Dipl.-Ing. Heiko Peer Produktmanager sera GmbH, Immenhausen Durch optimierte Dosierprozesse können Korrosionen, Ablagerungen sowie das Wachstum gesundheitsgefährdender Mikroorganismen vermieden werden. Foto: ProMinent Genau dosiert die Umwelt schonen Dipl.-Ing. Michael Birmelin Kühlkreisläufe und Kesselspeisewasser werden in allen Bereichen der Industrie weltweit eingesetzt. In diesen Kreisläufen können sich bildende Korrosion oder Ablagerungen sowie das Wachstum gesundheitsgefährdender Mikroorganismen zu Ausfällen führen. Erst das exakte Zusammenspiel von Dosierpumpen, Reglern und Sensoren gewährleistet einen störungsfreien Betrieb mit einem Maximum an Sicherheit. Magnet- und Motordosierpumpen, das Herz von Dosiersystemen, sorgen für sicheres und exaktes Dosieren. Ein geringerer Chemikalieneintrag und ein konstant hoher Wirkungsgrad des Wärmetauschers reduzieren die Kosten und schonen die Umwelt. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: ProMinent 56 Abb. 1: Kompaktes, anschlussfertiges Dosiersystem mit Auffangwanne. Die Anlage ist mit einer Motordosierpumpe und einer Magnetmembranpumpe ausgestattet. Quelle: ProMinent In Kraftwerken führen Kesselstein oder Korrosionsschäden durch mangelhafte Speisewasseraufbereitung in der Regel zu einem unwirtschaftlichen Kesselspeisewasserbetrieb. Neben Wasser- und Energieverlusten kann dies auch zu Ausfällen der Dampfturbinen führen. Zur Einhaltung der notwendigen Speisewasserqualität nach VDI-Richtlinien-Aufbereitung 2035 bzw. Vorschriften 1453 und 1454 des VdTÜV werden kundenspezifisch angepasste Wasseraufbereitungsanlagen für Kraftwerke entwickelt und gefertigt. Zur Aufbereitung des Kesselspeisewassers in einer Kraftwerkanwendung in Norddeutschland Abb. 2: Das Dosiersystem mit Ammoniak- und Alkalisierungsmittelbehälter dient zur genauen Dosierung zur pH-Regulierung im Kühlwasserkreislauf. Die Anlage ist mit einer Motordosierpumpe, vier Hydraulik-Membrandosierpumpen, zwei Kolbendosierpumpen und einer Exzenterpumpe ausgestattet. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 soll eine Ammoniaklösung zur pH-Wertan hebung auf > 9 eingesetzt werden. Die hierfür konzipierte Ammoniak-Ansetz- und -Dosierstation stellt aus kundenseitig bereitgestelltem 25%igen Ammoniak und vollentsalztem Wasser eine 4–5%ige Ammoniaklösung her. Exakt auf die benötigte Kapazität der Anlage abgestimmt, wurde die plattenmontierte Do sierstation mit einem 500-Liter-PE-Behälter mit Zumessgefäß, zwei Membrandosierpumpen und einem Mess- und Regelgerät ausgestattet. Bei der Planung der plattenmontierten Dosierstation wurden alle sicherheitsrelevanten Aspekte berücksichtigt. Da im Zumessgefäß Ex-Zone 1 herrscht, wurde zur Gewährleistung des Ex-Schutzes der Niveauschalter über einen Trennschaltverstärker als eigensicherer Stromkreis konzipiert. Ebenso wurde an eventuell austretende Chemikalien gedacht: Sie werden in einer Wanne, in der die Dosierstation sowie der 500-Liter-PE-Behälter stehen, sicher aufgefangen. Die Bauweise und der kompakte, anschlussfertige Aufbau sorgen für eine einfache Installation und leichte Bedienung. Fachgerechte Behandlung schützt vor Ablagerungen Welche Rolle Kesselspeisewasser auch in einem Salzbergwerk spielt, zeigt folgendes Beispiel: Rund 900 Meter unter der Erde arbeiten Berg leute in einem Salzbergwerk am Niederrhein, um das „Weiße Gold“ abzubauen – rund 1,2 Millionen Tonnen pro Jahr. Wer dabei nur an Speisesalz denkt, liegt falsch. Rund ein Drittel werden als Auftausalz für glatte Straßen und Bürgersteige verkauft. 27 % der jährlichen Fördermenge werden als Gewerbesalz vertrieben. Das wird zum Beispiel bei der Erdölförderung als Spüllösung für Bohrlöcher eingesetzt. Besonders hochwertige Produkte sind Pharma- und Speisesalze, zu deren Herstellung eine Siedesalzanlage genutzt wird. Unter anderem wird für die Herstellung von Siedesalz viel Energie benötigt. Diese wird über Dampf aus einem Kesselhaus auf dem Werksgelände bereitgestellt. Damit die Dampferzeuger reibungslos funktionieren und die Anlage hinreichend vor Korrosion geschützt ist, muss das Kesselspeisewasser behandelt werden. Denn beim Verdampfen werden die Inhaltsstoffe des Kesselwassers stark aufkonzentriert. Ohne die Dosierung von Chemikalien bilden sich Ablagerungen, die den Dampfkessel beschädigen können. Eine kompakte Dosieranlage regelt auto- PUMPEN & SYSTEME matisch Ansatz und Dosierung der Chemikalien. Die Ansatz- und Dosierstation ist speziell auf die Bedürfnisse der Produktionsanlage abgestimmt. Natronlauge, Natriumsulfit und ein Mineral werden in einem 500 Liter großen PE-Ansatzbehälter mit demineralisiertem Wasser vermischt und anschließend dem Kesselspeisewasser zudosiert. Im Einsatz: Magnetdosierpumpen Für die Speisewasserdosierung werden die drei Chemikalienkonzentrate zunächst mit Magnetdosierpumpen aus je 250 Liter großen PE-Behältnissen in ein Zumessgefäß umgefüllt. Eine zentrale Steuereinheit (SPS) wählt die Konzen tratdosierpumpen nacheinander an und gibt die vorgegebenen Mengen in das Gefäß. Von dort gelangen die Chemikalienkonzentrate über ein Membranventil in den Ansatzbehälter, wo sie mit dem vollentsalzten Wasser sorgfältig verrührt werden. Eine Motordosierpumpe mit Sauggarnitur und einer Dosierleistung von 120 Litern pro Stunde füllt die Speisewasserdosierung anschließend in einen Vorratsbehälter um, der 999 Liter speichert. Auf diesem sind weitere vier Magnetdosierpumpen installiert, die die Chemikalien kontinuierlich dem Kesselspeisewasser zuführen. Die Pumpen sind universell ansteuerbar. Der verschleißfreie Magnetantrieb garantiert auch unter Maximallast eine über ragend lange Lebensdauer. 57 Einfache Bedienung Eine weitere autarke Ansatz- und Dosierstation wird für Natronlauge eingesetzt. Sie dient dem manuellen Ansatz. Auf diese Weise kann der Betreiber schnell und einfach von der automatischen Steuerung zur manuellen Bedienung wechseln. Einfach ist auch das Auswechseln der Chemikalien, da Konzentrate und die vollständige Lösung nachgefüllt werden. Legionellen, Kalkablagerungen, Biofilmbildung oder ein Korrodieren der Verrohrungen lassen sich mit optimierten Dosiersystemen vermeiden. Gefahrenzone Kühlwasser Auf eine hohe Dosiergenauigkeit kommt es bei folgendem Kühlkreislauf, der bei der Herstellung von Industriegasen eine wichtige Rolle spielt, an: Industriegase herzustellen erfordert ein hohes Know-how. Bestimmte Industriegase werden beispielsweise bei Temperaturen von bis zu minus 196 Grad erzeugt. Hierbei spielt ein zuverlässiger und leistungsstarker Kühlkreislauf eine wesentliche Rolle. Bei einer Mess- und Dosieranlage mit integrierter Korrosionsmessstrecke herrschen konstante Minusgrade, denn Korrosion und Ablagerungen im Kühlwasser werden vermieden. In meinen Kläranlagen laufen WANGEN PUMPEN, weil ich Wert auf robuste und zuverlässige Technik lege. VDMA_169x79_DE.indd 1 WANGEN Exzenterschneckenpumpen im robusten Wangen Design. Darauf vertrauen auch weltweit Städte wie Mexico City, Rom oder Shenzhen. Pumpenfabrik Wangen GmbH Simoniusstrasse 17 88239 Wangen im Allgäu [email protected] www.wangen.com Die Pumpen Experten. Seit 1969. 26.01.2015 15:21:42 Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 58 INNOVATIONEN & TRENDS Edelgase verdanken ihren noblen Namen der chemischen Ähnlichkeit mit den Edelmetallen. Ebenso wie diese sind Edelgase sehr reaktionsträge. Das ist ein Grund, warum sie in der Industrie häufig als Schutzgase eingesetzt werden. Die Messer Gruppe produziert bereits seit über 100 Jahren in Luftzerlegungsanlagen Industriegase. Edelgase wie Neon, Xenon, Krypton, Argon und Helium sind bereits in der Luft enthalten, doch nur in sehr geringen Mengen. 99 % der Luft bilden Stickstoff und Sauerstoff. Eine Luftzerlegungsanlage trennt die verschiedenen Bestandteile und gewinnt auf diese Weise die Gase aus der Luft. die Temperatur – zunächst auf minus 180 Grad zum Vorkühlen der Luft. Dann wird das Gasgemisch in eine turmhohe Trennkolonne gefüllt. Dort sinken die Temperaturen weiter – auf bis zu minus 196 Grad. Da die Bestandteile der Luft unterschiedliche Siedepunkte haben, lassen sie sich auf diese Art voneinander trennen. Bei minus 183 Grad beispielsweise verflüssigt sich Sauerstoff. Die Tröpfchen, die sich mit dem Dampf bilden, setzen sich auf den Siebböden der Kolonne ab, während die anderen Bestandteile der komprimierten Luft weiter als Gase aufsteigen. Argon kondensiert beispielsweise bei minus 186 Grad. Industriegasproduktion bei hohen Minusgraden Zu Beginn des Verfahrens wird die Luft gereinigt und mit einem Druck von rund sechs bar komprimiert. Bei dieser Verdichtung entsteht Wärme, die es zu reduzieren gilt. Denn das Gasgemisch muss so stark abgekühlt werden, dass es sich verflüssigt. Wärmeaustauscher senken Schutz vor Korrosion und Ablagerungen im Kühlwasser Bei der Luftzerlegung ist ein leistungsstarker Kühlkreislauf elementar, um die hohen Minusgrade zu erzielen und die Temperaturen exakt zu steuern. Eine plattenmontierte Mess- und Dosieranlage mit integrierter Korrosionsmessstrecke regelt den Kühlwasserkreislauf und verhindert durch Zugabe von Bioziden und Inhibitoren das Wachstum von Algen, Bakterien und Pilzen. Durch diese können Korrosion und Ablagerungen in Rohren und Wärmetauschern entstehen, die die Leistungsfähigkeit mindern und im schlimmsten Fall die Kühlung beschädigen. Vor allem an den Wärmeübergangszonen kann sich schnell ein Biofilm bilden. Bei allen Prozessen ist die Einhaltung des richtigen pH-Wertes wichtig. LEISTRITZ PUMPEN GMBH Die Schraube von Archimedes Tradition trifft Fortschritt Leistritz Schraubenspindelpumpen und Systeme Leistritz Pumpen GmbH, mit Hauptsitz in Nürnberg, hat sich seit 1924 auf die Herstellung von Schraubenspindelpumpen spezialisiert. Mit dem weltweit breitesten Lieferprogramm bietet Leistritz Problemlösungen für die unterschiedlichsten Anwendungen. Mehrspindelige Schraubenspindelpumpen Fördermengen max.: bis 5.000 m3/h Differenzdruck max.: bis 280 bar Leistritz Schraubenspindelpumpen Märkte & Industrien & Systeme Besuchen Sie uns auf der ACHEMA Halle 8 Stand F93 Leistritz Pumpen GmbH Markgrafenstraße 29-39 | D-90459 Nürnberg Tel.: +49 (0)911/4306 - 0 | Fax: +49 (0)911/4306 - 490 E-Mail: [email protected] | www.leistritz.com Zuverlässige Messung von pH-Wert, Leitfähigkeit und Korrosion An zwei Messstellen werden die pH-Werte erfasst. Die doppelte pH-Wert-Messung erhöht die Sicherheit. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass zu jedem Zeitpunkt der korrekte pH-Wert vorliegt. Sollten die Werte der Messstellen auseinanderdriften, meldet dies ein Alarm. Kontrolliert wird auch die Leitfähigkeit mit induktiven Sensoren, die eine nahezu wartungsfreie Betriebsweise sicherstellen. Diese Messung ist besonders wichtig, da das Kühlwasser immer wieder mit Zusatzwasser ergänzt werden muss. Dieses ersetzt das durch Verdampfung und Abflut entwichene Wasser. Dieser Vorgang erhöht allerdings die Salzkonzentration, was Verkrustungen und Korrosion zur Folge hat. Über die induktive Messung der Leit fähigkeit des Kühlwassers kann der Salzgehalt zuverlässig ermittelt und eine Absalzung vorgenommen werden. Weiter wird über eine Korro PUMPEN & SYSTEME sionsmessstrecke mit drei Coupons das Korro sionsverhalten überwacht. Membrandosierpumpen halten Kühlwasser keimfrei Abhängig von den Messwerten geben drei Membrandosierpumpen die Biozide Chlor und Brom sowie einen Inhibitor in das Kühlwasser – völlig automatisch. Aufgrund des gewählten geregelten Magnetantriebes dosieren sie auch kleinste Mengen sehr genau – und geben das Dosiergut nicht Tropfen für Tropfen, sondern in einem durchgängigen Strahl in die Leitung. Das fördert die gute Durchmischung von Dosiergut und Kühlwasser. Sauglanzen, die mit Niveauschalter versehen sind, befördern die Dosier medien aus den Behältern hin zu den Pumpen. Kosten sparen und die Umwelt schützen Die einzelnen Komponenten der Dosieranlage sind anschlussfertig auf einer PE-Platte mit Tropfwanne auf einem Edelstahlgestell montiert. Mit der maßgeschneiderten Mess- und Dosieranlage kann das Industriegase-Unternehmen die Kosten erheblich senken. Aufgrund der guten Qualität des Kühlwassers muss weniger Frischwasser zugeführt werden. Außerdem wird eine wesentlich geringere Menge an Chemikalien benötigt. Beides spart damit nicht nur Geld, sondern schützt vor allem auch die Umwelt – eine gelungene Kombination. Sicherheit ist Trumpf Wie hermetisch dichte Dosierpumpen die Prozesssicherheit erhöhen, zeigt folgendes Beispiel. Zahlreiche renommierte Produzenten, Dienstleister und Forschungseinrichtungen haben sich in Leuna, einem modernen Chemiestandort, angesiedelt – und die Nachbarschaft belebt das Geschäft: Viele der dort produzierten Chemikalien dienen anderen Herstellern vor Ort als Ausgangsstoff. Einer der Zulieferer arbeitet mit Phosphorsäure, Schwefelsäure und Kaliumhydroxid und benötigte eine Lösung, um diese aggressiven Flüssigkeiten sicher zu dosieren. Dazu wird eine Dosieranlage mit vier Hydraulik-Membrandosierpumpen eingesetzt. Deren Membran wird im Druckhub ausschließlich durch die Hydraulikflüssigkeit bewegt und im Saughub durch eine mechanische Kupplung unterstützt. Aufgrund dieses kombinierten Funktionsprinzips erzielt der Dosierkopf eine außergewöhnliche Saugleistung. Die Pumpen fördern pro Stunde zwischen 7 und 100 Liter bei 59 Gegendrücken bis 180 bar. Manometer überwachen den Gegendruck permanent – steigt er zu hoch, sorgen Sicherheitsventile für die nötige Druckentlastung. Ebenfalls der Sicherheit dient die Doppelmembran, die die medienberührende Seite hermetisch abschließt. Die Drehzahl der Pumpen wird bedarfsabhängig durch einen Frequenzumrichter gesteuert, der per PROFIBUS® an die zentrale Leitwarte angebunden ist. Weitere Pluspunkte sind die hohe Dosiergenauigkeit von ±0,5 % und der wartungsarme Betrieb. Salzwasser oder Süßwasser? Wie chemische Zusätze auf Kreuzfahrtschiffen Korrosionen verhindern, verdeutlicht das nächste Beispiel: Wer sich im Urlaub an Bord eines Kreuzfahrtschiffs entspannt, macht sich in der Regel keine Gedanken über die Technik hinter dem Komfort – dabei wäre das durchaus interessant. Hätten Sie zum Beispiel gewusst, dass man vor einigen Jahrzehnten Schiffsmotoren noch mit Meerwasser kühlte? Heute setzt Bungartz Meisterwerke Die LeHre Der geLeerten Vertreter der wegweisenden Spezialkreiselpumpen aus der Sammlung Bungartz, Fertigung in Serie Es ist eine Kunst, Tank- oder Kesselwagen bis aufs Letzte zu entleeren. Dem zeitgenössischen Opus VKg gelingt dies vortrefflich. Die trockenlaufsichere Kreiselpumpe ist detailreich gearbeitet. Form und Funktion werden eins. Das Objekt dominiert das Geschehen, vor allem bei der Begegnung mit Flüssiggasen. Eine lohnende Investition! Mehr unter 0211 57 79 05 - 0 und: www.bungartz.de/meisterwerke4 Besuchen Sie uns auf der ACHEMA 2015, Halle 8, Stand C 1 INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: ProMinent 60 Abb. 3: System zur exakten Dosierung von Korrosionsschutzmittel man auf Kühlung mit Frischwasser, sprich gebunkertes Süßwasser. Damit die Metalltanks, in denen es lagert, oder die Leitungen, in denen es gefördert wird, nicht korrodieren, müssen wirksame Korrosionsinhibitoren zugesetzt werden. Hier kommt Dosiertechnik ins Spiel. Quelle: ProMinent Dauerläufer: Magnetdosierpumpen So werden beispielsweise die flüssigen Korro sionsschutzmittel mit vier Dosiersystemen – auf der Basis von Magnetdosierpumpen – automatisch und genau zudosiert. Die mit Sauglanze und Kabeln, Anschlusskästen und Schaltern komplett vormontierten, kompakten Systeme sind platzsparend im Maschinenraum integriert. Separat angesteuert stellen sie die richtige Menge an notwendiger Wasseraufbereitungschemikalie sicher. Sollte das Niveau des Schutzmittels in einem der Behälter auf ein definiertes Minimum fallen, werden die Pumpen, dank eines Schwimmers, automatisch ausgeschaltet. Gleichzeitig wird der notwendige Wechsel des Chemikalienbehälters angezeigt. Die für den Dauerbetrieb und für aggressive Chemikalien konzipierte Magnetdosierpumpe gewährleistet eine zuverlässige, sichere Dosierung. Ein weiteres Plus ist ihr niedriger Energieverbrauch. Die Vorteile: hohe Betriebssicherheit, Kostenreduzierung und Schonung der Umwelt Legionellen, Kalkablagerungen, Biofilmbildung oder ein Korrodieren der Verrohrungen lassen sich mit den für Kühlkreisläufe und Kesselspeisewasser optimierten Dosiersystemen zuverlässig vermeiden. Die aufgeführten Beispiele verdeutlichen, dass moderne Dosierpumpen und Dosiersysteme nicht nur den harten Prozessbedingungen, wie sie in der Chemie und Petrochemie vorherrschen, gerecht werden. Darüber hinaus gewährleisten sie auch in nicht industriellen Anwendungen eine hohe Betriebssicherheit. Gleichzeitig stellen sie eine hohe Verfügbarkeit aufgrund ihrer langen Lebensdauer sicher. Ihre einfache, jedoch äußerst zuverlässige Funktionsweise reduziert den Energiebedarf auf ein Minimum. Bruchsensierende Pumpen- und Trennmembranen sowie zuverlässige Fehler erkennungsmechanismen sorgen dafür, dass, selbst im Schadensfall, keine Chemikalien an die Umwelt gelangen. Der Chemikalienverbrauch wird durch eine genaue und bedarfsgesteuerte Dosierung auf das Nötigste reduziert. Betreiber profitieren in mehrfacher Hinsicht: Kostenreduzierung durch minimalen Frischwassereinsatz und Chemikalienverbrauch sowie die Beibehaltung eines konstant hohen Wirkungsgrades des Wärmetauschers. Die geringeren Mengen und der reduzierte Energieaufwand entlasten in erheblichem Maße die Umwelt. Autor: Dipl.-Ing. (FH) Michael Birmelin Marketing-Redakteur ProMinent GmbH, Heidelberg Abb. 4: Plattenmontierte Mess- und Dosieranlage mit integrierter Korrosionsmess strecke zur Regelung des Kühlwasserkreislaufes. Abhängig von den Messwerten geben die vier Membrandosierpumpen mit geregeltem Magnetantrieb die Biozide Chlor und Brom sowie einen Inhibitor in das Kühlwasser – völlig automatisch. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Exzenterschneckenpumpen werden aufgrund ihrer technischen Eigenschaften, insbesondere der unabhängig vom Fördergut druckstabilen Förderung, weltweit auf Öl- und Gasfeldern eingesetzt. Foto: Netzsch Internationale Großaufträge: Deutscher Mittelstand überzeugt mit intelligenten Lösungen Dipl.-Ing. Johann Vetter Großaufträge sind für jedes Unternehmen ein Glücksfall, können allerdings auch zur Belastung werden, wenn die firmeninternen Strukturen das erhöhte Arbeitsvolumen nicht tragen können. In der Öl- und Gasförderung, einem Kernmarkt der Pumpenindustrie, wird dieser Umstand noch durch weite Lieferstrecken und schwierige Betriebsbedingungen, denen die Fördersysteme standhalten müssen, verschärft. Um den Auftragsanforderungen in dieser Branche gerecht zu werden, sind daher effiziente Produktions- und Logistikprozesse sowie robuste Pumpenkonstruktionen vonnöten, die sich flexibel an Mengen und Vorgaben anpassen lassen. Darüber hinaus muss sich auch der Service vom Verkauf bis hin zu Inbetriebnahme und Wartung vor Ort erstrecken, um die gewünschte Leistung dauerhaft sicherstellen zu können. Auf dieser Basis ließ sich beispielsweise ein Großprojekt in Australien mit knapp 1.300 Pumpen planmäßig realisieren. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: Netzsch 62 Abb. 1: Herzstück der Anlage ist das genau aufeinander abgestimmte Rotor-Stator-Gefüge. Dieses erzeugt bei der Drehung gleichförmige Förderkammern, in denen das Fördergut geschützt transportiert wird. Quelle: Netzsch Der internationale Markt für fossile Rohstoffe wächst, zwar langsam, aber stetig. Allein in den USA erhöhte sich die tägliche Ölproduktion laut BP World Energy Review 2013 um 1,1 Millionen Barrel. Auch die weltweite Erdgasgewinnung stieg um 1,1 Prozent, besonders groß waren die Zuwächse in China und Russland. Die Energie-Konzerne wagen sich dabei in teils kaum erschlossene Gegenden vor, etwa bei der Offshore-Gasförderung vor Mosambik, und erproben neue Technologien, die erst durch die steigenden Preise rentabel wurden, unter anderem die Ausbeutung von Ölsanden in Kanada und Venezuela. Maschinen und Ausrüstungen für diese Mammutprojekte – allen voran die Abb. 2: Das ostaustralische Surat-Becken wird seit 1985 erschlossen und zählt heute zu den wichtigsten Erdgasquellen des Kontinents. Allein das neue QCLNG-Projekt soll ab Ende 2014 jährlich 8,5 Millionen Tonnen liefern. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Pump- und Förderanlagen – stammen nicht selten von deutschen Mittelständlern, da die Fertigungsqualität und die Robustheit der Systeme „made in Germany“ von entscheidender Bedeutung für die Betriebszeiten und damit für die Wirtschaftlichkeit der Lagerstätten sind. Schonende Förderung auch feststoffhaltiger Fördergüter dank Kammersystem So bewähren sich beispielsweise Exzenterschneckenpumpen seit Jahren auf unterschiedlichsten Öl- und Gasfeldern, sowohl im Downund Uphole-Bereich wie auch beim weiterführenden Förderprozess. Die Gründe dafür liegen vor allem in der volumen- und druckstabilen Förderung, die weitgehend unabhängig von der Zusammensetzung oder der Viskosität des Förderguts funktioniert. Möglich wird dies durch in sich abgeschlossene Förderkammern, ein Kernmerkmal des Exzenterschneckenprinzips: Dabei dreht sich ein schraubenförmig gewundener Rotor, der sich durch große Steigung und hohe Gangtiefe auszeichnet, oszillierend in einem feststehenden Stator. Dessen Innenschnecke ist in ihrer Geometrie exakt auf den Rotor abgestimmt, jedoch mit doppelter Steigung und doppelter Gangzahl um 180 Grad versetzt ausgeführt, so dass sich zwischen beiden Komponenten gleichförmige Kammern ergeben. In diesen wird das Fördergut mit der Drehbewegung schonend von der Saugzur Druckseite transportiert, ohne dass es von Scherkräften oder Pulsation beeinträchtig werden kann. Dies ist besonders wichtig bei Gemischen von Öl, Gas und Wasser, auch Multiphasengemische genannt, da sich sonst Emulsionen bilden könnten, die sich im Nachgang nur unter großem Zeit- und Kostenaufwand wieder trennen lassen. PUMPEN & SYSTEME 63 Für verschiedenstes Fördergut und unterschiedlichste Bedingungen einsetzbar Die Bandbreite an möglichen Förderkapazitäten reicht je nach Baugröße der Pumpen von wenigen Millilitern bis zu 500 Kubikmetern pro Stunde bei möglichen Drücken von 6 bis 48 beziehungsweise im Hochdrucksektor bis 240 bar. Zudem erlaubt sie, die modulare Konstruktion, Werkstoffe und Komponentenvarianten je nach Aufgabe auszuwählen und zu kombinieren. So können alle Arten von Stoffen gefördert werden, gleich ob thixotrop oder dilatant, schmierend oder nicht schmierend, aggressiv, Quelle:Netzsch Zudem bewältigt dieses Multiphasen-Fördersystem je nach Typ auch Fördergut mit schwankendem Feststoffgehalt und Korngrößen bis 150 Millimeter ohne Beeinträchtigung. Üblicherweise zeigen alle Bohrprodukte wechselnde Konsistenzen, vor allem enthalten sie unterschiedliche Mengen Sand, der sich im Extremfall zu sogenannten Slugs verdichtet, zu Pfropfen, die die Weiterleitung blockieren. Bei anderen Förderverfahren, etwa bei Zentrifugalpumpen, kann dies zu Förderabrissen, Druckverlusten oder Schäden an der Konstruktion führen, weshalb oft an jedem Bohrloch Abscheider eingerichtet werden, um Wasser und Sand in einer möglichst frühen Prozessphase zu trennen. Mit Exzenterschneckenpumpen sind solche Vorsichtsmaßnahmen nicht nötig, was die Infrastruktur- und Betriebskosten für das gesamte Öl- oder Gasfeld reduziert. Abb. 3: Um das sogenannte Coal Seam Gas freizusetzen, wird zunächst zur Druckverringerung Wasser abgepumpt. Dieses Prozesswasser muss in Aufbereitungsstationen gefördert werden, damit es in der Landwirtschaft wieder verwendet werden kann. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 64 INNOVATIONEN & TRENDS abrasiv oder adhäsiv. Selbst Rohöl mit einer dynamischen Viskosität von über 50.000 Millipascalsekunden lässt sich dank des Kammerprinzips problemlos bewegen. Das empfohlene Spektrum hinsichtlich der Fördergut-Temperatur reicht von –20 bis +200 Grad Celsius. Aufgrund dieser technischen Vorteile werden Exzenterschnecken-Lösungen für Projekte weltweit genutzt. Die hohe Nachfrage stellt allerdings Produktion und Logistik teilweise vor eine schwierige Aufgabe, da große Stückzahlen der Anlagen innerhalb möglichst kurzer Zeiträume gefertigt und über weite Strecken verschickt werden müssen. Zudem liegen die Einsatzgebiete meist in unwirtlichen Gegenden oder weisen schwierige Umgebungsbedingungen auf, die bei der Konzeption der Pumpen berücksichtigt werden müssen. Auf einem Ölfeld in der zentralasiatischen Wüste beispielsweise herrschen bis zu –40 Grad Celsius, die Förderanlage dort kann nur dank einer eigenen Begleitheizung stabil arbeiten. Umgekehrt benötigen die Zahnradpumpen für die Kunststoff-, Chemie-, und Süsswarenindustrie. WITTE ist seit 30 Jahren auf die Konstruktion von Präzisionszahnradpumpen für die Kunststoff-, Chemie- und Lebensmittelindustrie spezialisiert. Jahrelange Erfahrung und eine optimale Materialauswahl machen unsere Pumpenserien BOOSTER, CHEM, EXTRU und POLY so erfolgreich und zuverlässig. Unser Kerngeschäft sind nicht nur maßgeschneiderte Speziallösungen nach speziellen Kundenanforderungen, wir bieten auch eine ganze Reihe von Standardpumpen an. Ein umfangreicher Ersatzteilservice, nicht nur für unsere eigenen Pumpen, rundet unser Portfolio ab. Lise-Meitner-Allee 20 D - 25436 Tornesch Tel.: + 49 (0) 41 20 70 65 90 Fax: + 49 (0) 41 20 70 65 949 [email protected] www.witte-pumps.de Multiphasen-Pumpen eines Ölfelds im südlichen Sudan, wo sich Oberflächen tagsüber bis auf 70 Grad Celsius aufheizen können, Dächer zum Schutz gegen die Sonne. Erfahrene Teams, eine durchgehende Koordination aller Unternehmensebenen und enge Absprachen mit dem Auftraggeber sind für die erfolgreiche Umsetzung solcher Spezialanforderungen unerlässlich. Pumpen für jährlich 200 Millionen Liter Wasser Bestmögliche Organisation ist insbesondere für Großaufträge wie das Projekt Queensland Curtis LNG (QCLNG) elementar, für dessen ersten Erschließungsabschnitt der Betreiber, die Queensland Gas Company (QGC), eine Tochter der britischen BG Group, allein über 1.200 Pumpen orderte. Diese sollten über Shanghai ins ostaustralische Surat-Becken geliefert werden – und das mit einem Durchsatz von 30 Stück pro Woche. Die große Zahl an erforderlichen Pumpen ist auf den besonderen Typus der Gasvorkommen im Surat-Becken zurückzuführen: Es handelt sich um sogenanntes Coal Seam Gas, hauptsächlich Methan, das sich in Wasser gelöst in mittleren Tiefen von 300 bis 800 Metern unter der Erde in der Umgebung von Kohleflözen finden lässt. Um das Gas freizusetzen, wird zunächst ein Teil des Wassers abgepumpt, wodurch sich der Druck reduziert und das Methan in den gasförmigen Zustand übergeht. Am Bohrlochkopf wird das Gas aufgefangen, in Kompressor- Stationen wieder verflüssigt und per Pipelines zur weiteren Verarbeitung transportiert. Das dabei anfallende Wasser – immerhin bis zu 200 Millionen Liter pro Jahr – soll nach den Plänen von QGC zur Bewässerung in der Landwirtschaft genutzt werden. Dazu muss es jedoch in eine zentrale Auffangwanne gepumpt werden, der ein Umkehrosmosefilter zur Aufbereitung nachgeschaltet ist. Nach den ursprünglichen Entwürfen des Gaskonzerns sollten die Downhole-Pumpen, die das Wasser aus der Tiefe holen, es auch gleichzeitig zur Sammelstelle fördern, je nach Standort immerhin eine Strecke von bis zu acht Kilometern. Diese zusätzliche Belastung allerdings erhöhte den Druck am Bohrlochkopf, was wiederum die Gasausbeute verringerte. Das Unternehmen entschied daher 2012, stattdessen an der Mehrheit der 2.000 Bohrlöcher im ersten Bauabschnitt jeweils eine Booster-Pumpe zu installieren. Um einen kontinuierlichen Betrieb zu gewährleisten, mussten die Anlagen zwischen 0,2 und 21,2 Kubikmeter pro Stunde mit bis zu 11 bar fördern können, PUMPEN & SYSTEME Konstruktion und Material an Anwendungsanforderungen angepasst Da nicht jede Bohrung gleich ist und beispielsweise die Gaskonzentration stark variieren kann, wurden zwei verschiedene Leistungsgrößen angefordert. Beide Typen sind jedoch in ihren Abmessungen identisch, so dass sie sich bei Bedarf vor Ort sehr schnell und ohne größere Umbauten austauschen lassen. Generell zeichnen sich die Exzenterschneckenpumpen durch einen schmalen, gestreckten Baukörper aus, der nur wenig Raum einnimmt. Angetrieben werden sie in diesem Anwendungsfall durch einen Hydraulikmotor, der direkt an die Laterne der Anlage angeflanscht ist, damit die Konstruktion möglichst kompakt bleibt. Von dort wird die Kraft über die Welle mittels einer Kuppelstange auf den Rotor übertragen, als Verbindung dienen Bolzen-Gelenke, da diese die Lebensdauer verlängern. Zur Abdichtung der Welle stehen verschiedene Gleitringdichtungsmodelle zur Auswahl, von einfachwirkenden mit und ohne Quench-Versorgung über doppeltwirkende in Back-to-Back- oder Tandem-Anordnung bis zu Cartridge-Dichtungen und verschiedenen Sonderformen. Dies erlaubt eine optimale Anpassung an die Betriebsbedingungen, um eine lange Funktionsdauer der Dichtung zu gewährleisten. Für den Einsatz im Surat-Becken sind allerdings einfachwirkende Gleitringdichtungen ausreichend. Des Weiteren wurde bei der Stator-Rotor-Geometrie eine L-Form gewählt, die größere Förderkammern erzeugt und damit auch bei einer kompakten Bauform ein hohes Fördervolumen ermöglicht. Gleichzeitig führt die lange Dichtlinie zwischen Rotor und Stator bei dieser Variante zu langen Standzeiten und einem hohen volumetrischen Wirkungsgrad. Da das zu fördernde Wasser-Sand-Gemisch nicht nur leicht korrosiv, sondern auch abrasiv ist, verwenden die Konstrukteure für die ver- schiedenen Komponenten besonders widerstandsfähige Materialien. So bestehen das Pumpengehäuse, der Endstutzen sowie sämtliche Verschraubungen aus Edelstahl, was eine lange Lebensdauer und einen geringen Wartungsaufwand sicherstellt. Entsprechend wurde für den Stator ein hochabriebfestes Elastomer gewählt. In der Öl- und Gasförderung punkten Systeme „made in Germany“ durch ihre Fertigungsqualität und Robustheit. Der Werkstoff der Grundplatte, auf die die Pumpe montiert wird, ist feuerverzinkter Stahl und für die Umgehungsleitung wird lackierter Stahl benutzt. Letztere sitzt direkt oberhalb des eigentlichen Förderstrangs und wurde der Konstruktion als Sicherheitsmaßnahme hinzugefügt: Sollte der Druck in der Zuleitung 17 bar Innovative Kühlschmierstoffpumpen für vielfältige Anwendungen © iStockphoto weshalb Kreisel- und Peristaltikpumpen aufgrund des zu hohen Drucks von vornherein ausgeschlossen wurden. Auch Zentrifugalpumpen schieden wegen der zu hohen Durchflussmenge und des enthaltenen Feststoffanteils von 5 bis 20 Prozent Sand aus. Einzig die Exzenterschneckentechnik konnte alle Vorgaben des Gas konzerns erfüllen. Nach diversen technischen Abstimmungsrunden, die sich über drei Monate erstreckten, wurden daher schließlich im Oktober 2012 die ersten 646 Stück bestellt, gefolgt von weiteren 618 im Mai 2013. 65 www.brinkmannpumps.de Maschinenversorgung mit Mittel- und Hochdruckpumpen Späneentsorgung mit Hebe- und Cutterpumpen Kunststoffpumpen für Wasseranwendungen Tauch- und Kleinkreiselpumpen für die Temperiertechnik BRINKMANN PUMPEN K.H. Brinkmann GmbH & Co. KG Telefon +49 2392 5006-0 [email protected] INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: Netzsch 66 Abb. 4: Zum Schutz der Pumpen gegen Schäden durch Überdruck wurden sie mit einer Umgehungsleitung ausgestattet: Bei über 17 bar öffnet sich ein Sperrventil und leitet das Wasser um. Hier ist die Pumpe beim Testlauf. überschreiten, öffnet sich ein Rückschlagventil und leitet das Fördergut um, wodurch sich die Belastung der Anlage reduziert und Schäden an den Bauteilen vermieden werden können. Quelle: Netzsch Mehrfacher Schutz für Seetransport Gefertigt werden alle Pumpen im bayerischen Waldkraiburg. Die langjährige Erfahrung der Mitarbeiter, eine stringente Prozessstruktur und die enge Verzahnung der verschiedenen Organi- Abb. 5: Die Pumpen sind Teil komplexer Technik-Skids. Die Anschlüsse ermöglichen dabei die Verwendung zweier unterschiedlicher Pumpentypen je nach Förderbedingungen. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 sationsbereiche ermöglichen dort die Herstellung auch höherer Stückzahlen. Um sich gegen Lieferschwierigkeiten abzusichern und die Flexibilität zu erhöhen, wurde bei diesem Großauftrag für die wichtigsten Schlüsselkomponenten der Anlagen je eine zweite Bezugsquelle qualifiziert. Unter diesen Voraussetzungen konnte sich die Produktion auf 30 Stück pro Woche einpendeln. Die Losgröße wurde aber nicht in erster Linie von der Kapazität des Herstellers bestimmt, sondern vielmehr von der Montagefirma, welche die komplexen Technikzellen, die Skids, für die einzelnen Bohrstellen konstruiert. Die Pumpen werden dazu auf dem Seeweg ins Werk des Monteurs nach Shanghai transportiert, der sie mit den übrigen Anlagenkomponenten auf kompakten Rahmen verbindet und die fertigen Skids zu QGC ins Surat-Becken liefert. Damit die Pumpen die sechswöchige Seereise unbeschadet überstehen, werden sie für die Reise speziell geschützt: Die Anlagen werden konserviert und jeweils zu zweit in eine Alufolie gehüllt, die hermetisch abdichtet und den Inhalt so sicher versiegelt. Dabei wird in den Verpackungen ein Unterdruck erzeugt, zusätzlich enthalten sie einen Trockenmittelbeutel, der trotz aller Vorsicht eventuell eindringende Feuchtigkeit aufnehmen kann. Zum Schutz vor mechanischen Schäden und zum einfacheren Verladen werden die Pumpen-Zweierpacks darüber hinaus in stabile Holzkisten gesetzt. Mit diesem System erreichten alle 1.264 Förderanlagen für die erste Bauphase sicher Shanghai, die Installation der entsprechenden Skids wurde Ende 2014 abgeschlossen. Service-Niederlassung vor Ort verringert Stillstandszeiten Die fristgerechte Lieferung der Exzenterschneckenpumpen war jedoch nur ein Aspekt dieser Beauftragung, mindestens ebenso entscheidend für die Vergabe war der After-Sales-Service. Da die Anlagen für die Gasförderung im Rahmen des QCLNG-Projekts essenziell sind, müssen jegliche Betriebsunterbrechungen vermieden werden. Um dies zu gewährleisten, wurden zum einen im Vorfeld der Konzeption und Fertigung Kick-off-Workshops beim Kunden in Ostaustralien sowie mit Vertretern von QGC im Produktionswerk in Deutschland abgehalten, die einer genauen Spezifizierung aller konstruktiven und technischen Parameter der Pumpe dienten. Dadurch ließ sich vorab eine Konfigura- PUMPEN & SYSTEME tion ermitteln, die den Bedingungen auf dem Gasfeld entspricht und eine möglichst hohe Verfügbarkeit garantiert. Darüber hinaus mietete die australische Tochterfirma des Herstellers im September 2013 eine eigene Halle in Brisbane, der Hauptstadt des Bundesstaates Queensland, in welcher ein umfangreiches Ersatzteillager sowie eine gut ausgestattete Werkstatt für Wartung und Reparatur aufgebaut wurden. Der Standort, der im November 2013 eröffnet wurde, bietet aber nicht nur Einzelteile, sondern unter anderem auch ganze Ersatzpumpen, beheizbare Wassertanks oder hydraulische Antriebseinheiten (HPU). Den Pumpenexperten vor Ort ermöglicht dieser Bestand, notwendige Reparaturen sehr kurzfristig anzusetzen sowie diese schnell und dennoch nachhaltig durchführen zu können. Die hohen Anforderungen an die Flexibilität der Wartung und Instandhaltung sind nicht zuletzt dem schwierigen Betriebsumfeld der Pumpen geschuldet: Das Surat-Becken ist Teil des Großen Artesischen Beckens, einer der weltweit größten wasserleitenden Gesteinsformationen, das vor allem durch hohe Grundwassertemperaturen zwischen 30 und 100 Grad Celsius charakterisiert ist. Entsprechend ist auch das Wasser aus den Bohrungen vergleichsweise heiß, eine Hitze, die sich selbst noch in den zur Filterstation zu fördernden Prozessabwässern bemerkbar macht. Daneben erreicht auch die Lufttemperatur in dieser Region mitunter 45 Grad Celsius und mehr, was die Förderanlagen zusätzlich belastet. Durch den Klimawandel, der Australien besonders stark trifft, ist zudem damit zu rechnen, dass sich dieser Wert in Zukunft weiter erhöht. Allein im südlichen Sommer um den Jahreswechsel 2013/2014 wurden auf dem 67 Kontinent über 150 Temperaturrekorde gebrochen. Die Techniker greifen auch nicht erst bei Defekten oder anstehenden Instandhaltungsmaßnahmen ein, sondern unterstützen den Betreiber vor Ort auch vor und während der Inbetriebnahme der Pumpen. So kann verhindert werden, dass Montage- oder Verbindungsfehler zu Schäden oder zur Beeinträchtigung der Exzenterschneckenpumpen zeichnen sich durch einen schmalen, gestreckten Baukörper aus, der nur wenig Raum einnimmt. Förderleistung führen. Ebenso können die jeweiligen Aufstellungsorte schon frühzeitig begutachtet und für den Aufbau der Skids vorbereitet werden, um Installationszeit zu sparen und die bestmögliche Basis für den Betrieb der Anlagen zu schaffen. Bis April 2014 kamen allein in diesem Einsatzbereich über 250 Manntage zusammen. Kommunikation und Koordination bestimmen Projekteffizienz Weitere wichtige Faktoren für die erfolgreiche Realisierung des Projekts – wie auch ähnlicher Großaufträge – waren eine klare, möglichst einfache Kommunikationsstruktur und ein weitreichender Dialog mit dem Auftraggeber. Dabei geht es nicht nur darum, technische Anfragen und andere Eingaben des Kunden schnell und kompetent zu beantworten, vielmehr gilt es, auch darüber hinaus ins Gespräch zu kommen und die Anlagen nicht als für sich allein stehende Einheiten, sondern als Teil des ganzen made in Germany Pumpen und Armaturen - Erfahrung, Verantwortung, Leidenschaft. www.klaus-union.com INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: Netzsch 68 Abb. 6: 1.264 Booster-Pumpen für Prozesswasser wurden für die erste Erschließungsphase geordert. Dank straff organisierter Produktionsabläufe konnten pro Woche 30 Stück gebaut und verschickt werden. Schwankungen zu begegnen, wurde eine Lösung entwickelt, bei der sich eine andere Pumpe mit den gleichen Leitungsanschlüssen verwenden lässt. Auf diese Weise lassen sich im Bedarfsfall komplizierte Umbauarbeiten und damit längere Stillstandszeiten vermeiden. Derartige Erkenntnisse als Grundlage anwendungsspezifischer Produktkonfigurationen ergeben Quelle: Netzsch Systems zu begreifen. Die Konstrukteure und Techniker müssen die Anwendung selbst verstehen, sich in die Situation des Betreibers versetzen und ihre eigene Pumpentechnik entsprechend anpassen. Im Fall von QGC stellte sich dabei beispielsweise heraus, dass sich die Bedingungen am Bohrloch, etwa der Q- oder p-Wert, ändern können. Um solchen eventuellen Abb. 7: Per Schiff werden die Pumpen von Deutschland nach Shanghai und von dort nach Brisbane geliefert. Um den Seeweg unbeschadet zu überstehen, werden sie im Werk mehrfach verpackt und gesichert. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 PUMPEN & SYSTEME Ausblick Nachdem die ersten Wasserfördersysteme im Surat-Becken inzwischen angelaufen sind, hat sich gezeigt, dass das durchschnittliche Fördervolumen pro Pumpe bei 5 bis 18 Kubikmetern pro Stunde mit 8 bis 10 bar Differenzdruck liegt. Der TDS-Wert (Total Dissolved Solids) des abgeführten Wassers beträgt rund 6.000 Milligramm pro Liter und der Chlorid-Gehalt etwa 4.680 Teile pro Million. Mittlerweile befindet sich das große Erdgas-Erschließungsprojekt von QGC in der zweiten Bauphase, die nochmals 4.000 Bohrlöcher umfassen soll und für die rund 1.600 Booster-Pumpen benötigt werden. Die erste von drei Auftragschargen hierfür wurde im April 2014 vergeben, bis Anfang September 2014 hatten bereits 240 der 392 bestellten Exzenterschnecken pumpen den Skid-Bauer in Shanghai erreicht oder befanden sich auf dem Weg dorthin. Autor: Dipl.-Ing. (FH) Johann Vetter Leiter CR-Projektabwicklung, Customer Relations NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH, Waldkraiburg Quelle: Netzsch sich jedoch nur durch gute und enge Beziehungen, weshalb dem Kunden die Kontaktaufnahme möglichst leicht gemacht werden sollte. Der Idealzustand ist ein fester Ansprechpartner für ein bestimmtes Projekt, so dass der Auftraggeber genau weiß, an wen er sich mit Fragen, Problemen und Anregungen wenden kann. Eine solch zentralisierte Managementstruktur hilft auch dabei, die Übersicht über die Produktions- und Lieferprozesse zu behalten und die Abläufe insgesamt zu beschleunigen. Dies ist umso wichtiger, als die Einhaltung von Terminplänen und die zeitnahe Übermittlung wichtiger Ablaufinformationen und Dokumente den gesamten Projektfortgang beeinflussen können. Die Verantwortlichkeit beschränkt sich bei derart umfangreichen Erschließungsvorhaben nicht nur auf die eigene Produktion und Logistik, da sich Verzögerungen auch auf nachfolgende Montage-Partner, deren Versandplanung sowie die Spediteure und Installateure vor Ort auswirken. Nur bei fristgerechter Fertigung und umfassender Koordination aller Beteiligten kann der Kostenrahmen eingehalten und letztlich die Rentabilität des gesamten Projekts gewahrt werden. 69 Abb. 8: Die Mitarbeiter der australischen Filiale helfen auch vor und während der Inbetriebnahme der Pumpensysteme. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 70 PRODUKTE & ANWENDUNGEN Lesen Sie mehr in unserem E-Magazine unter www.vdma-verlag.com/puko Neben der Ihnen hier vorliegenden Zeitschrift finden Sie unter www.vdma-verlag.com/puko unser E-Magazine mit zusätzlichen Features. In der Rubrik „Produkte & Anwendungen“ präsentieren wir Ihnen anwenderorientiert neueste technische Entwicklungen, Trends und Produkte aus den Neue Tauchpumpe von Bungartz vereint Innovatives und Bewährtes jeweiligen Branchen – im Printheft in Form Die neue TMOC DryRun kombiniert Fähigkeiten einer kurzen Zusammenfassung, im E-Magazine der MPATAN (für Zone 0 geeignet) mit der ausführlich, mit tiefer gehenden Informationen einzigartigen DryRun-Technologie. Die zur Umgebung sicher abgedichtete Spiralgehäusezu den jeweiligen Themen. Anhand der hier pumpe mit einstufigem Radiallaufrad arbeitet abgebildeten F laggen können Sie erkennen, in mit einer Lager- und Dichtungseinheit, die keinen Kontakt zum Fördermedium hat. welchen S prachen die umfassenden Beiträge Dadurch wird eine dauerhafte Trockenlauf bereitgestellt sind. fähigkeit erzielt. Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko LEWA: Innovative Plungerpumpen LEWA Plungerpumpen kommen überall dort zum Einsatz, wo hohe hydraulische Leistungen gefordert sind. Eine neue Bauweise mit geteiltem Getriebegehäuse vereinfacht die Wartung erheblich und besticht durch einen geringeren Verschleiß. Außerdem erhöht LEWA nun mit zwei Quintuplex-Varianten den Leistungsbereich der Plungerpumpen. Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko GEA Tuchenhagen: Kreiselpumpen gemäß einem Drei-Säulen-Wertekonzept Die Variabilität gegenüber Kundenwünschen, der starke Fokus auf das Thema hygienisches Design und die kontinuierliche Produkt verbesserung sichern den GEA Tuchenhagen®VARIFLOW Pumpen einen besonderen Platz im Markt der hygienischen Pumpen. Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 PUMPEN & SYSTEME 71 Lesen Sie mehr in unserem E-Magazine unter www.vdma-verlag.com/puko Leistritz: Neue Schraubenspindelpumpe für API-Applikationen Mit der L3MA-Reihe stellt die Leistritz Pumpen GmbH eine Baureihe von dreispindeligen Schraubenspindelpumpen vor, die speziell entwickelt wurden, um die Anforderungen der API 676, 3. Ausgabe, zu erfüllen. Dieser Standard deckt die Mindestanforderungen für rotierende Verdrängerpumpen zum Einsatz in der Öl- & Gas- sowie der petrochemischen und chemischen Industrie ab. Wangen Pumpen gründet Vertriebsgesellschaft in den USA Hohe Erreichbarkeit und eine persönliche Kommunikation zwischen Kunden und Liefe ranten sind von entscheidender Bedeutung für den Erfolg eines Unternehmens, das technische Produkte herstellt. Aus diesem Grund hat Wangen Pumpen jetzt eine Vertriebsgesellschaft in Wood Dale, Illinois, gegründet. Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko Munsch Chemie-Pumpen erhält Innovationspreis 2014 Am 15. Januar 2015 übergab die rheinland- pfälzische Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung, Eveline Lemke, den Innovationspreis 2014 des Landes an die Munsch Chemie-Pumpen GmbH, Ransbach-Baumbach. HERMETIC Spaltrohrmotorpumpen für neue Pipeline zur Förderung von Flüssiggas Im Rahmen einer Kapazitätserweiterung wird zwischen dem Standort einer erdölverarbeitenden Firma in Gelsenkirchen und dem Chemiepark Marl eine neue Pipeline errichtet, die dem Transport von Isobutangemischen dient. Diese C4-Verbindungen fallen in der Scholvener Raffinerie bei der Rohölverarbeitung an und werden im Chemiepark Marl u. a. für die Kunststoffproduktion verwendet. Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 72 PRODUKTE & ANWENDUNGEN Lesen Sie mehr in unserem E-Magazine unter www.vdma-verlag.com/puko KTR Kupplungstechnik: Perfekte Kraftübertragung für alle Medien Brinkmann Pumps: Tauchpumpen mit halboffenem Laufrad und hohem Wirkungsgrad Die 37-Kilowatt-Version des neuen Aggregats der Hebepumpenreihe STA von Brinkmann Pumps fördert Kühlschmierstoffe sowie Kühlund Schneidöle mit einem maximalen Volumen strom von 4.500 Litern pro Minute bei einer Förderhöhe von 30 Metern. Die Tauchpumpen werden direkt auf den Behälter montiert und tauchen mit der Hydraulik in das Kühlmittel ein. Das zertifizierte Kupplungsprogramm für Pumpenantriebe der KTR Kupplungstechnik GmbH umfasst eine Vielzahl an hochwertigen und leistungsstarken Wellen- und Flansch kupplungen für jede Art von Pumpen. Bei der Auswahl der optimalen Kupplung unterstützt das Unternehmen seine Kunden und bietet individuelle Beratung. Maßgeschneiderte Entwicklungsarbeiten werden durchgeführt. Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko Wilo-SiBoost Smart Helix EXCEL definiert Effizienz ganz neu Folgeauftrag für weltweit größte FELUWA MULTISAFE Pumpe Maßgeschneidert und bedarfsgerecht: Die Druckerhöhungsanlage von Wilo ist die ideale Lösung zur vollautomatischen Wasserver sorgung in Wohn- und Geschäftsgebäuden. Sie garantiert einfache Bedienbarkeit, hohe Lebensdauer und absolute Betriebssicherheit. Drei Exemplare der fünfköpfigen MULTISAFE Doppel-Schlauchmembranpumpe wurden 2014 in einer mexikanischen Kupfermine in Betrieb genommen und kommen dort beim Tailingstransport zum Einsatz. Über eine 6 Kilometer lange Pipeline bewältigt jede Pumpe eine Fördermenge von 750 m³/h bei einem Druck von 45 bar. Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 PUMPEN & SYSTEME 73 Lesen Sie mehr in unserem E-Magazine unter www.vdma-verlag.com/puko KSB: Magnetgekuppelte Pumpe für die Verfahrenstechnik Die jüngste Generation magnetgekuppelter Pumpen der KSB Aktiengesellschaft umfasst 52 Baugrößen. Sie zeichnet sich vor allem durch eine hohe Leistungsdichte und damit durch einen sehr sparsamen Energieverbrauch aus. Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko URACA: Trinkwasserpumpen für einen umweltbewussten Umgang mit Wasser und Energie Die neuesten Plungerpumpen von URACA für die Trinkwasserversorgung setzen Maßstäbe: Besonders im Hinblick auf die Energieeffizienz punkten die Maschinen durch ihren hohen Wirkungsgrad, beispielsweise bei der Versorgung höher gelegener Regionen mit Trinkwasser. Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko Sulzer bietet innovativen Service und Lösungen zur Steigerung der Betriebseffizienz Sulzer bietet Weltklasse-Pumpen und heraus ragende Servicelösungen für rotierende Maschinen und neu designte Ersatzteile für F-Technologie-Gasturbinen. Unsere innovative Technologie liefert hervorragende Effizienz und verbessert die Verlässlichkeit in allen Schlüssel applikationen der Energieindustrie. Schmalenberger: Wasserstrahlschneiden stellt höchste Anforderungen an Pumpe und Werkstoff Für den Einsatzbereich Abwasserfiltrations systeme bei Wasserstrahlschneidanlagen hat Schmalenberger die Pumpenbaureihe FBG entwickelt. Nirgendwo sind die Anforderungen an Materialauswahl, Laufzeiten und Haltbarkeit sowie Budget extremer als bei diesem Thema. Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 UNTERNEHMEN & ANWENDERBRANCHEN Einsatzgebiete Pumpen & Systeme Wasserver- und entsorgung Abwassertechnik Bauwesen Beregnung Bewässerung Brunnen Entwässerung Garten Grundwasserhaltung/-absenkung Kellerentwässerung Kläranlage Landwirtschaft Meerwasserentsalzung Schöpfwerk, Hebewerk Schwimmbadtechnik Springbrunnen Tiefbrunnen Umkehrosmose Wasseraufbereitung Wasserhaltung Wasserversorgung Hygiene/Reinheit Biochemie Brauerei Dosiertechnik Einspritzen/Injektion Getränkeindustrie Kosmetik Labortechnik Molkerei Nahrungsmittelindustrie Nuklear- und Reaktortechnik Odorierung 74 ABEL GmbH & Co. KG www.abel.de l Alltech Dosieranlagen GmbH www.alltech-dosieranlagen.de l l l l l l l l l l l l l l l l l ALLWEILER GmbH www.allweiler.de l l l l l l l l l l l l l l l l ANDRITZ Ritz GmbH www.ritz.de l l l l l Apollo Gößnitz GmbH www.apollo-goessnitz.de l l Beinlich Pumpen GmbH www.beinlich-pumps.com l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l bielomatik Leuze GmbH + Co. KG www.bielomatik.de ITT Bornemann GmbH www.bornemann.com l l Brinkmann Pumpen K.H. Brinkmann GmbH & Co. KG www.brinkmannpumps.de l l l l l l l l l l l l l l l Paul Bungartz GmbH & Co. KG www.bungartz.com CP Pumpen AG www.cp-pumps.com Crane Process Flow Technologies GmbH www.cranecpe.com l l l l l l DELIMON GmbH www.bijurdelimon.com l l l l l l l l l l l l l l l l l l Deutsche Vortex GmbH & Co. KG www.deutsche-vortex.de DIA Pumpen GmbH www.dia-pumpen.de l l l l l l l l l Dickow Pumpen KG www.dickow.de l l l l l l l l l l l l l l l FELUWA Pumpen GmbH www.feluwa.com l l l l Flowserve-Halberg Maschinenbau GmbH www.halberg.com Flowserve-Sterling SIHI GmbH www.sterlingSIHI.com l l l l FRIATEC Aktiengesellschaft – Division Rheinhütte Pumpen / www.rheinhuette.de l Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l Düchting Pumpen Maschinenfabrik GmbH & Co. KG www.duechting.com EDUR-Pumpenfabrik Eduard Redlien GmbH & Co. KG www.edur.com l l l l l l l l Pharmazie Probeentnahme Steriltechnik Industrie-/chemische Industrieprozesse Behälter, Fass Chemische Industrie Entleeren Gastrocknung Gaswäscher Industrietechnik Oberflächentechnik Stahl- und Fahrzeugbau Steine-, Erden- und Glasindustrie Tankanlagenbau Textilindustrie Umwelttechnik Gebäudetechnik; Kälte-, Klimatechnik Druckerhöhung Feuerlöschanlage Gebäudetechnik Heizungstechnik Kälte- und Klimatechnik Wärmeträgertechnik Energieerzeugung Energietechnik Fernheizung Feuerungstechnik Geothermik Kraftmaschinen Kraftwerkstechnik Rauchgasreinigung Petrochemie; Mineralöl Mineralölindustrie, Petrochemie Offshoretechnik Bergbau; Hütten- und Walztechnik Bergbau Hüttenindustrie Walzwerke Verfahrenstechnik/Prozesstechnik Verfahrenstechnik Zuckerindustrie Ölversorgung/Hydraulik Aufzugsbau Ölhydraulik Zentralschmierung Prüfen/Testen Druckprüfung Reinigen Hochdruckreinigung Papier-, Zellstoffindustrie Papier- und Zellstoffindustrie Schiffs-, Werfttechnik Schiffstechnik, Werft PUMPEN & SYSTEME l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l 75 l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 UNTERNEHMEN & ANWENDERBRANCHEN Einsatzgebiete Pumpen & Systeme Wasserver- und entsorgung Abwassertechnik Bauwesen Beregnung Bewässerung Brunnen Entwässerung Garten Grundwasserhaltung/-absenkung Kellerentwässerung Kläranlage Landwirtschaft Meerwasserentsalzung Schöpfwerk, Hebewerk Schwimmbadtechnik Springbrunnen Tiefbrunnen Umkehrosmose Wasseraufbereitung Wasserhaltung Wasserversorgung Hygiene/Reinheit Biochemie Brauerei Dosiertechnik Einspritzen/Injektion Getränkeindustrie Kosmetik Labortechnik Molkerei Nahrungsmittelindustrie Nuklear- und Reaktortechnik Odorierung 76 FRISTAM Pumpen KG (GmbH & Co.) www.fristam.de l Gather Industrie GmbH www.gather-industrie.de l l l l l GEA Tuchenhagen GmbH www.tuchenhagen.de GEA Wiegand GmbH www.gea-wiegand.de GRUNDFOS GMBH www.grundfos.de l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l A. Habermann GmbH & Co. KG www.habermann-gmbh.de Halm Pumpen + Motoren GmbH www.halm-pumps.de HAMMELMANN GmbH www.hammelmann.com l Hauhinco Maschinenfabrik G. Hausherr, Jochums GmbH & Co. KG / www.hauhinco.de l Herborner Pumpenfabrik J.H. Hoffmann GmbH & Co. KG / www.herborner-pumpen.de l l l l l HOMA Pumpenfabrik GmbH www.homa-pumpen.de l Iwaki Europe GmbH www.iwaki.de l Jung Pumpen GmbH www.jung-pumpen.de l l KAMAT GmbH & Co. KG www.kamat.de l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l Körting Hannover AG www.koerting.de l l l l l l l l l l l l l l l l l l KRACHT GmbH www.kracht.eu KSB Aktiengesellschaft www.ksb.com l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l Klaus Union GmbH & Co. KG www.klaus-union.com KNF Neuberger GmbH www.knf.de l l l HERMETIC-Pumpen GmbH www.hermetic-pumpen.com HNP Mikrosysteme GmbH www.hnp-mikrosysteme.de l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l LEISTRITZ Pumpen GmbH www.leistritz.com Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 l l l l l l l l l Pharmazie Probeentnahme Steriltechnik Industrie-/chemische Industrieprozesse Behälter, Fass Chemische Industrie Entleeren Gastrocknung Gaswäscher Industrietechnik Oberflächentechnik Stahl- und Fahrzeugbau Steine-, Erden- und Glasindustrie Tankanlagenbau Textilindustrie Umwelttechnik Gebäudetechnik; Kälte-, Klimatechnik Druckerhöhung Feuerlöschanlage Gebäudetechnik Heizungstechnik Kälte- und Klimatechnik Wärmeträgertechnik Energieerzeugung Energietechnik Fernheizung Feuerungstechnik Geothermik Kraftmaschinen Kraftwerkstechnik Rauchgasreinigung Petrochemie; Mineralöl Mineralölindustrie, Petrochemie Offshoretechnik Bergbau; Hütten- und Walztechnik Bergbau Hüttenindustrie Walzwerke Verfahrenstechnik/Prozesstechnik Verfahrenstechnik Zuckerindustrie Ölversorgung/Hydraulik Aufzugsbau Ölhydraulik Zentralschmierung Prüfen/Testen Druckprüfung Reinigen Hochdruckreinigung Papier-, Zellstoffindustrie Papier- und Zellstoffindustrie Schiffs-, Werfttechnik Schiffstechnik, Werft PUMPEN & SYSTEME l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l 77 l l l l l l l l l l l l l l l l Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 UNTERNEHMEN & ANWENDERBRANCHEN Einsatzgebiete Pumpen & Systeme Wasserver- und entsorgung Abwassertechnik Bauwesen Beregnung Bewässerung Brunnen Entwässerung Garten Grundwasserhaltung/-absenkung Kellerentwässerung Kläranlage Landwirtschaft Meerwasserentsalzung Schöpfwerk, Hebewerk Schwimmbadtechnik Springbrunnen Tiefbrunnen Umkehrosmose Wasseraufbereitung Wasserhaltung Wasserversorgung Hygiene/Reinheit Biochemie Brauerei Dosiertechnik Einspritzen/Injektion Getränkeindustrie Kosmetik Labortechnik Molkerei Nahrungsmittelindustrie Nuklear- und Reaktortechnik Odorierung 78 LEWA GmbH www.lewa.de l l l l l l l l Maag Pump Systems GmbH www.maag.com Mahr Metering Systems GmbH www.mahr.com l l l l l MATO GmbH & Co. KG www.mato.de Munsch Chemie-Pumpen GmbH www.munsch.de l NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH www.netzsch.com l l l l l l l l l l l l l l l l Nikkiso-KSB GmbH www.nikkiso-ksb.com oddesse Pumpen- und Motorenfabrik GmbH www.oddesse.de l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l Oerlikon Barmag, Zweigniederl. der Oerlikon Textile GmbH & Co. KG / www.oerlikon.com/barmag ORPU Pumpenfabrik GmbH www.orpu.de l l l l l l l l l l OSNA-Pumpen GmbH www.osna.de l l l l l PCM Deutschland GmbH www.pcm.eu l l PF Pumpen und Feuerlöschtechnik GmbH www.johstadt.com l Ponndorf Gerätetechnik GmbH www.ponndorf.com l l l l l l l l l l l l l l l l l ProMinent GmbH www.prominent.com l l l l l l l l l l Pumpenfabrik Wangen GmbH www.wangen.com l l l l Putzmeister Solid Pumps GmbH www.pmsolid.com l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l REBS Zentralschmiertechnik GmbH www.rebs.de Richter Chemie-Technik GmbH www.richter-ct.com l l l l l l l Rickmeier GmbH www.rickmeier.de Ruhrpumpen GmbH www.ruhrpumpen.de l l Schäfer & Urbach GmbH www.schaefer-urbach.com Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 l l l Pharmazie Probeentnahme Steriltechnik Industrie-/chemische Industrieprozesse Behälter, Fass Chemische Industrie Entleeren Gastrocknung Gaswäscher Industrietechnik Oberflächentechnik Stahl- und Fahrzeugbau Steine-, Erden- und Glasindustrie Tankanlagenbau Textilindustrie Umwelttechnik Gebäudetechnik; Kälte-, Klimatechnik Druckerhöhung Feuerlöschanlage Gebäudetechnik Heizungstechnik Kälte- und Klimatechnik Wärmeträgertechnik Energieerzeugung Energietechnik Fernheizung Feuerungstechnik Geothermik Kraftmaschinen Kraftwerkstechnik Rauchgasreinigung Petrochemie; Mineralöl Mineralölindustrie, Petrochemie Offshoretechnik Bergbau; Hütten- und Walztechnik Bergbau Hüttenindustrie Walzwerke Verfahrenstechnik/Prozesstechnik Verfahrenstechnik Zuckerindustrie Ölversorgung/Hydraulik Aufzugsbau Ölhydraulik Zentralschmierung Prüfen/Testen Druckprüfung Reinigen Hochdruckreinigung Papier-, Zellstoffindustrie Papier- und Zellstoffindustrie Schiffs-, Werfttechnik Schiffstechnik, Werft PUMPEN & SYSTEME l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l 79 l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 UNTERNEHMEN & ANWENDERBRANCHEN Einsatzgebiete Pumpen & Systeme Wasserver- und entsorgung Abwassertechnik Bauwesen Beregnung Bewässerung Brunnen Entwässerung Garten Grundwasserhaltung/-absenkung Kellerentwässerung Kläranlage Landwirtschaft Meerwasserentsalzung Schöpfwerk, Hebewerk Schwimmbadtechnik Springbrunnen Tiefbrunnen Umkehrosmose Wasseraufbereitung Wasserhaltung Wasserversorgung Hygiene/Reinheit Biochemie Brauerei Dosiertechnik Einspritzen/Injektion Getränkeindustrie Kosmetik Labortechnik Molkerei Nahrungsmittelindustrie Nuklear- und Reaktortechnik Odorierung 80 Schmalenberger GmbH + Co. KG www.fluvo.de l sera ProDos GmbH www.sera-web.com l SERO PumpSystems GmbH www.seroweb.de SKF Lubrikation Systems Germany GmbH www.skf.com/schmierung, www.lincolnindustrial.de l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l Spandau Pumpen – Produktbereich der SKF Lubrication Systems Germany GmbH / www.spandaupumpen.de l SPECK Pumpen Verkaufsgesellschaft GmbH www.speck-pumps.com l SPX Flow Technology Norderstedt GmbH www.spxft.com l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l STOZ Pumpenfabrik GmbH www.stoz.com Sulzer Pumpen (Deutschland) GmbH www.sulzer.com l Sulzer Pumps Wastewater Germany GmbH www.sulzer.com l l Tsurumi (Europe) GmbH www.tsurumi-europe.com l l l l URACA GmbH & Co. KG www.uraca.de l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l ViscoTec Pumpen- u. Dosiertechnik GmbH www.viscotec.de l l l l l l l l l l l l l l l l Weller Pumpen GmbH www.weller-pumpen.de l l Wepuko PAHNKE GmbH www.wepuko.de l WERNERT-PUMPEN GMBH www.wernert.de WILO SE www.wilo.com l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l WITA – Wilhelm Taake GmbH Pumpen-, Armaturen- und Regeltechnik / www.wita-taake.de WITTE PUMPS & TECHNOLOGY GmbH www.witte-pumps.de l Eugen WOERNER GmbH & Co. KG www.woerner.de l l WOMA GmbH www.woma.de l l Xylem Water Solutions Deutschland GmbH www.lowara.de l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l Pharmazie Probeentnahme Steriltechnik Industrie-/chemische Industrieprozesse Behälter, Fass Chemische Industrie Entleeren Gastrocknung Gaswäscher Industrietechnik Oberflächentechnik Stahl- und Fahrzeugbau Steine-, Erden- und Glasindustrie Tankanlagenbau Textilindustrie Umwelttechnik Gebäudetechnik; Kälte-, Klimatechnik Druckerhöhung Feuerlöschanlage Gebäudetechnik Heizungstechnik Kälte- und Klimatechnik Wärmeträgertechnik Energieerzeugung Energietechnik Fernheizung Feuerungstechnik Geothermik Kraftmaschinen Kraftwerkstechnik Rauchgasreinigung Petrochemie; Mineralöl Mineralölindustrie, Petrochemie Offshoretechnik Bergbau; Hütten- und Walztechnik Bergbau Hüttenindustrie Walzwerke Verfahrenstechnik/Prozesstechnik Verfahrenstechnik Zuckerindustrie Ölversorgung/Hydraulik Aufzugsbau Ölhydraulik Zentralschmierung Prüfen/Testen Druckprüfung Reinigen Hochdruckreinigung Papier-, Zellstoffindustrie Papier- und Zellstoffindustrie Schiffs-, Werfttechnik Schiffstechnik, Werft PUMPEN & SYSTEME l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l 81 l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Flüssigkeitsringkompressoren in Fackelgasrückgewinnungsanlagen Neue Wege in der Flüssigkeitsringtechnik Dipl.-Ing. Stefan Lähn Der Schadstoffausstoß durch freies Abfackeln nicht genutzter Erdölbegleitgase ist eine der großen Herausforderungen der heutigen Zeit und hat weitreichende ökologische und ökonomische Konsequenzen. Flüssigkeitsringkompressoren helfen Emissionen zu vermeiden und erfüllen durch kontinuierliche Weiterentwicklungen zunehmend die globalen Forderungen nach Energieeffizienz. Eine optimierte Hydraulik verbessert die Wirkungsgrade, ein auf den Öl- und Gasmarkt zugeschnittenes Design erfüllt den Kundenwunsch nach einer einfachen Wartung. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Foto: Flowserve Sterling SIHI Fackelgas sinnvoll nutzen Ein effizienter Weg, Emissionen zu reduzieren, ist die wirtschaftliche Nutzung der Erdölbegleitgase. Dazu zählen die Weiterverarbeitung zu einem vermarktbaren Produkt, die Re-Injektion in das Ölfeld zur verbesserten Erdölgewinnung und die Nutzung zur Stromgewinnung für die eigenen Anlagen oder umliegende Ortschaften. Im Kontext einer Raffinerie ist das Fackelgassystem eine wichtige und gesetzlich vorgeschriebene Sicherheitsvorrichtung. Raffinerien verarbeiten Anzeige Abfackeln ist eine enorme Verschwendung natürlicher Ressourcen und trägt mit 360 Millionen Tonnen CO2 maßgeblich zur globalen Klimaerwärmung bei. Noch höher ist der Beitrag der Methanemissionen an den globalen Treibhausgasemissionen: Schätzungen der Global Methane Initiative 2011 gehen davon aus, dass 2010 etwa 1,6 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalent in Form von Methan bei der Produktion, Verarbeitung und dem Transport von Erdöl und Erdgas an die Atmosphäre abgegeben worden sind. Fackelgas und Entlüftungsanlagen setzen darüber hinaus weltweit eine große Anzahl von Schadstoffen frei. Bis heute wurden mehr als 250 Gefahrstoffe identifiziert, darunter krebserregende Stoffe wie Benzpyren, Benzol, Schwefelkohlenstoff, Carbonylsulfid und Toluol. Metalle wie Quecksilber, Arsen und Chrom treten genauso auf wie Stickoxide und Sauergase wie H2S und SO2. Die bei der Verbrennung entstehenden Abgase haben beträchtliche Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung. Vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern mit erheblicher Öl-Produktion führen sie häufig zu schweren gesundheitlichen Problemen oder sogar zum Verlust der Lebensgrundlage. Ökonomisch betrachtet ist Fackelgas eine wertvolle Ressource und sein Verbrennen ein wirtschaftlicher Verlust. So lag zum Beispiel der Gesamtwert des 2008 weltweit abgefackelten Erdgases bei 68 Milliarden US-Dollar[1]. Aber nicht nur den Unternehmen entgehen Einnahmen, auch die Staaten büßen Steuern ein, die auf das nicht vermarktete Erdgas anfallen würden. Entwicklungsländern, die stark von Rohstoffeinnahmen abhängig sind, fehlen diese Einnahmen. Ökologische Folgekosten und entgangene Einnahmen auf den CO2-Märkten müssen zusätzlich addiert werden. Die meisten Staaten prüfen deshalb, wie ein Ab fackeln dieser wertvollen Ressource vermieden werden kann. Doch noch erzeugt das aktuell verbrannte Fackelgas das Gleiche an Emissionen wie 77 Millionen Pkw[2]. Wir lieben Druck. Ganz gleich, in welcher Branche Ihr Unternehmen aktiv ist – ALMiG hat die richtige Lösung für Sie. Vom Kolben- bis zum Turbokompressor. Von groß bis klein. Von ölgeschmiert bis 100% ölfrei. Immer genau passend für Ihren Bedarf. Entdecken Sie die neue Kompressoren-Generation von ALMiG. Es lohnt sich. Mehr Informationen unter www.almig.de/druck.html ALMiG Kompressoren GmbH • Adolf-Ehmann-Straße 2 73257 Köngen • Tel. Vertrieb: +49 (0)7024 9614-240 E-Mail Vertrieb: [email protected] • www.almig.de INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: Flowserve Sterling SIHI 84 Abb. 1: Schema Fackelgasverbrennung Top-20-Länder nach Anteil an der Menge des weltweit abgefackelten Erdgases in 2011 Rang Land Abgefackeltes Erdgas in Mrd. m³ 1 Russland 37,4 2 Nigeria 14,6 3 Iran 11,4 4 Irak 9,4 5 USA 7,1 6 Algerien 5,0 7 Kasachstan 4,7 8 Angola 4,1 9 Saudi-Arabien 3,7 10 Venezuela 3,5 11 China 2,6 12 Kanada 2,4 13 Libyen 2,2 14 Indonesien 2,2 15 Mexiko 2,1 16 Katar 1,7 17 Usbekistan 1,7 18 Malaysia 1,6 19 Oman 1,6 20 Ägypten 1,6 Quelle: http://go.worldbank.org[3] Rohöl durch Trennung des Öles in eine Reihe von Einzelkomponenten oder Fraktionen und ordnen diese nach den gegebenen Marktanforderungen um. Die aus Kopfproduktsammlern, Druckhalte- und Sicherheitsventilen ausströmenden Gase werden gesammelt und können nach dem Komprimieren in einer Fackelgasrückgewinnungsstation in das Heizgassystem eingespeist werden. Entspannungsgase, die bei Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Außerbetriebnahme einer Anlage in überaus großer Menge anfallen, werden aus Sicherheitsgründen abgefackelt, damit sie nicht unverbrannt in die Atmosphäre gelangen. Diese Gase, bestehend aus Gas, LPG und Rohbenzin, werden in zwei Stufen komprimiert. Über eine Zwischenkühlung und Kondensatabscheidung werden Gas und Kondensat getrennt, der flüssige Anteil abgeführt. Nach der zweiten Kompression wird das Gas wiederum gekühlt und das Kondensat dem Prozess entnommen. Um eine Polymerisation der ungesättigten Kohlenwasserstoffe zu vermeiden, wird dabei die Verdichtungstemperatur niedrig gehalten. Die Kondensatströme werden einem Veredelungsprozess zugeführt oder separat fraktioniert. Problematisch ist aber, dass solche Anlagen mit stark schwankenden Einsatzprodukten beaufschlagt werden, welche häufig einen hohen Sauergasanteil beinhalten. Früher war es nicht ungewöhnlich, dass eine hohe Fackelgasflamme zum Erkennungsmerkmal einer Raffinerie gehörte. Aufgrund der deutlichen ökologischen und ökonomischen Nachteile gibt es weltweite Bestrebungen, in Zukunft die Abfackelung von Begleitgasen einzustellen. Häufig ist schon eine Infrastruktur vorhanden, die eine Weiterverwertung der Prozessbegleitgase ermöglicht. Erreicht werden kann das durch den Einsatz von Fackelgasrückgewinnungsanlagen. Diese, im Regelfall simpel aufgebauten und relativ kostengünstigen Systeme, können bis zu 98 % der anfallenden Emissionen einer Weiterverwendung zuführen. Fackelgasrückgewinnung bedeutet somit Verringerung der Gefahr von Schäden für die menschliche Gesundheit, Wassersysteme, Landwirtschaft und Fischerei sowie die Entschleunigung des Klimawandels. Sich stetig ändernde Anforderungen sind heutzutage, neben Verschleiß und Abnutzung, bestimmend für die ökonomische Lebensdauer einer Anlage. Innovative Verfahren, Gesetze und Regularien, neue Techniken und Marktbedingungen, auf die reagiert werden muss, sind entscheidende Kriterien für den Anlagen-Lebens zyklus. Der Trend im Anlagenbau geht über die Modularisierung in Richtung Megaanlagen. Bei Großanlagen gelten die „economies of scale“: Sie senken die spezifischen Investitionskosten. Auch Fackelgasrückgewinnungsanlagen unterliegen diesem Trend. Der Kern einer Gasrückgewinnungsanlage ist der Verdichtungsprozess, der mit verschiedenen KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK Verdichterbauarten verwirklicht werden kann. Neben Schraubenkompressoren und Kolbenkompressoren kommen häufig Flüssigkeitsringkompressoren zum Einsatz. Maschinen und Bauteile in solchen Anlagen sind bisweilen widrigen Bedingungen ausgesetzt. Von Installationen in Regionen mit Temperaturen im zweistelligen Minusbereich bis hin zu Aufstellungen in heißen Klimata mit Sandsturmgefahr und intensiver Sonneneinstrahlung kommen alle Anforderungen in gängigen Spezifikationen vor. Hier müssen die Hersteller besondere Maßnahmen treffen, um die Funktionssicherheit der Maschinen sicherzustellen. Wirkungsweise eines Flüssigkeitsringverdichters Flüssigkeitsringverdichter nutzen als Energieträger einen aus der Betriebsflüssigkeit ausgebildeten Flüssigkeitsring, um Gase und Dämpfe zu komprimieren. Diese Technik vereint Eigenschaften, die nur von dieser Bauart erreicht werden können. Es können nahezu alle Gase und Dämpfe verdichtet werden, ohne dass die Maschine aufeinander gleitende Teile benötigt. Angepasste Werkstoffe ermöglichen ein breitgefächertes Anwendungsspektrum, dabei verläuft die Verdichtung nahezu isotherm. Wellendichtungen in doppelter Bauausführung, in Kombination mit dem Verdichtungsprinzip, bieten dem Anwender höchstmögliche Sicherheit bei der Verdichtung von zündfähigen Gemischen sowie toxischen und umweltgefährdenden Medien. Auch im Gasstrom mitgeführte Flüssigkeiten können von der Flüssigkeitsringmaschine problemlos gehandelt werden. Die Maschinen zeichnen sich durch geringe Schall emissionen und eine vibrationsarme Laufkultur aus. So wird eine hohe Betriebssicherheit mit geringem Wartungsaufwand erzielt. Die Wirkungsweise ist einfach: In einem zylindrischen Gehäuse wird ein Flügelrad exzentrisch angeordnet. Bei der teilweisen Füllung des Gehäuses mit einer Betriebsflüssigkeit und einem rotierenden Flügelrad bildet sich aufgrund der Zentrifugalkraft ein Flüssigkeitsring aus. Das exzentrisch gelagerte Flügelrad THINK GERMAN, ACT LOCAL. DO YOU WANT TO GET MORE OUT OF YOUR RECIP? REVAMP: THE BEST ECONOMICAL CHOICE TO GET MORE. Process adaptation or optimization? Whichever parameter needs to be changed, trust NEA GROUP when it comes to revamp or modernization of your reciprocation compressor. We have references on hand in all kind of applications with tailor-made solutions. NEA GROUP can apply its revamp experience to its 11 legacy and any other brands including risk assessment acc. to CE and ATEX directives. Revamp with “as-new guarantee”. NEUMAN & ESSER NEAC Compressor Service www.neuman-esser.com Contact me: Andreas Hahn Product Manager Revamp & Modernization [email protected] NEA GROUP Headquarters in Germany 85 COMPRESSOR BLUESTROKE SYSTEMS INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: Flowserve Sterling SIHI 86 Abb. 2: Schema Fackelgasrückgewinnungsanlagen Quelle: Flowserve Sterling SIHI bewirkt, dass die Flüssigkeit über einen Drehwinkel von etwa 180° wie ein Kolben in jeder einzelnen Flügelradzelle ein- und austritt. Die sich in Steuerkörpern befindlichen Öffnungen im Bereich des austretenden Flüssigkeitsringes lassen, angesaugt durch die stattfindende Raumvergrößerung, das Fördermedium in die Radzelle strömen. Im Bereich des eintretenden Flüssigkeitsringes sorgt die Raumverkleinerung für eine Verdichtung des Fördermediums, welches dann wieder über einen Steuerkörper ausgeschoben wird. Hier sind zwei Bauarten möglich: die Anbringung der Steueröffnungen in ebenen Steuerscheiben und damit eine stirnseitige Zu- und Abführung des Gases oder alternativ über in die Radnabe hereinreichende und mit Saug- und Drucköffnungen versehene zylindrische oder konische Steuerkörper. Das Gas wird hier durch die Nabe des Flügelrades in die Radzellen geführt. Die Flüssigkeitsringmaschine wird permanent mit Betriebsflüssigkeit versorgt, die nach der Verdichtung zusammen mit dem Gas die Maschine verlässt und über einen nachstehenden Abscheider vom Gasstrom Abb. 3: Flüssigkeitsringkompressor Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 separiert wird. Die Flüssigkeit dient als Energieträger für die Verdichtung, sie dichtet die Spalte zwischen den rotierenden Teilen ab, leitet die Verdichtungswärme aus der Maschine und dient zur Schmierung der Wellendichtungen. Gegebenenfalls entstehende Kondensationswärme geht in die Betriebsflüssigkeit und kann so abgeführt werden. In Fackelgasrückgewinnungsanlagen reinigen Flüssigkeitsringkompressoren darüber hinaus das Gas und ersparen Gaswäscher im weiteren Prozessverlauf. Häufig sind zweistufig verdichtende Maschinen im „Overhung“-Design mit einer Wellendichtung und Verdichtungsdrücken bis zu 15 barg in Fackelgasanwendungen anzutreffen. Dabei handelt es sich um zweistufige Verdichter mit zwei Flügelrädern oder einem zweistufigen Flügelrad. Die Konstruktion basiert auf einem Rotor, der als freitragender Ausleger nur auf einer Seite gelagert wird. Flüssigkeitsringkompressoren sind in der Lage, im begrenzten Bereich Flüssigkeiten mit zu fördern, und zeichnen sich dadurch aus, dass sie gefährliche und explosive Gase in einem deutlich niedrigeren Temperaturniveau verdichten können als andere Technologien. Neue Wege in der Flüssigkeitsringtechnik Bei Kompressoren modernster Bauart sind zwei Flügelräder im Einsatz, wobei aber eine dreistufige Verdichtung genutzt wird. Eine neue Gasführung, kombiniert mit einem Zweikammerflügelrad, löst die klassische erste Verdichtungsstufe ab. Neuartig dabei ist die Zuteilung verschiedener Druckverhältnisse pro Kammer, wobei die zweite Kammer des Flügelrades ein höheres Druckniveau erreicht, ohne eine erhöhte Rotationsenergie über einen vergrößerten Durchmesser in den Flüssigkeitsring zu bringen. Das erste Flügelrad wird in zwei einflutig angeströmte Kammern unterteilt und somit das Radzellvolumen dem erwarteten Druckverhältnis angepasst. Die für eine optimale Energieübertragung gekrümmten Flügel sind durch einen zunehmenden Nabendurchmesser in ihrer Biegebeanspruchung und in der Eigenfrequenz auf höchste Belastung ausgelegt. Auftretende Axiallasten werden durch ölgeschmierte Lager aufgenommen. Der Lagerabstand wird so kurz wie möglich gehalten, um einer Wellendurchbiegung unter allen Betriebsbedingungen vorzubeugen. Die aus Formsteifigkeitsgründen großzügig dimensionierte Welle wird aus Vollmaterial gefertigt. KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK Ein weiteres Qualitätskriterium für den Einsatz von Flüssigkeitsringmaschinen ist der Verbrauch von Betriebswasser. Eine gezielte Betriebswasserführung zu jeder einzelnen Verdichterstufe ermöglicht eine effektivere Wärmeabfuhr und verringert den Wasserbedarf signifikant. Auch eine Steuerung der Ausgangstemperatur ist 87 über eine Varianz der Betriebsflüssigkeitsmenge an verschiedenen Positionen des Verdichters möglich, ohne nennenswerten Einfluss auf den Leistungsbedarf zu nehmen. Eine dem Anwendungsfall angepasste mechanische Ausführung ist heutzutage selbstverständlich. Neben den in diesem Umfeld gängi- So landen Sie gleich mehrere Treffer Technologievielfalt für Ihren Erfolg. Die Auswahl macht’s. SCHRAUBE | SEITENKANAL | KLAUE | ROTATIO N | FL ÜSSIGK EITSRIN G | DRE HKOLBEN | RADIAL | KOLBEN | TURBO gardnerdenver.com 16939_GD_Advert_140x198_Bow_v3_D.indd 1 [email protected] 03/02/2015 12:27 Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: Flowserve Sterling SIHI 88 Abb. 4: Einblick in einen Flüssigkeitsringkompressor gen Anforderungen an Werkstoffe erfüllen die Kompressoren in allen Punkten den NACE-Standard MR 0103 und auf Wunsch auch MR 0175 und sind somit für Sauergasanwendungen nutzbar. Der Anwender kann zwischen unterschiedlichsten Materialien wählen. Edelstahl 316L gilt als Grundlage und bis zu hochkorrosionsbeständigen Nickel-Molybdän-Legierungen sind vielfältige Ausführungen möglich. Standard sind zerstörungsfreie Prüfungen nach ASME, die Kompressoren erfüllen die API 681. Um komplexe Prüfungen an Schweißverbindungen zu vermeiden, wird die Maschine ohne jegliche Schweißnähte gefertigt. Das erhöht die Qualität der prozesssicheren Herstellung und senkt das Risiko der Spannungsrisskorrosion spürbar. Der Einbau verschiedenster Gleitringdichtungen ist möglich. Auch eine konstruktive Anpassung an unterschiedlichste Gaszusammensetzungen ist realisierbar. In konusgesteuerten Maschinen ist eine solche Anpassung an zum Beispiel verschiedene Molgewichte des Ansauggases durch die Bearbeitung der Öffnungsgeometrie eine erprobte Technik. Aber auch Maschinen mit Steuerschlitzen in den Steuerscheiben sind dank moderner Herstellungsmethoden an die in der Anlage vorherrschenden Bedingungen adaptierbar. Die Zeiten, in denen der starre Druckschlitz optimal für ein Druckverhältnis ausgelegt ist, sind vorbei. Einer Rückströmung durch das Überschreiten des optimalen Druckverhältnisses sowie einer Überverdichtung bei Unterschreitung desselbigen kann schon in der kundenorientierten Konzeption der Maschine vorgebeugt werden. Steuerzeiten einer modernen FlüssigkeitsringPumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 maschine sind somit in den Funktionsgrenzen variabel. Der Aufbau eines aktuellen Kompressors unterstützt den Kundenwunsch einer einfachen Wartung. Dadurch, dass die Lager und Gleitringdichtungen außerhalb der Pumpe angeordnet sind, können diese problemlos ohne eine Demontage des kompletten Kompressors getauscht werden. Es werden keine besonderen Lastenkräne oder spezielle Werkzeuge benötigt, Rohrleitungen bleiben mit der Maschine verbunden. Sicherheit, Wartungsfreundlichkeit und Effizienz im Fokus Der Trend in der Anwendung von Fackelgasanlagen in Raffinerien geht deutlich zu immer größeren Volumenströmen. Hersteller sind gefordert, in diesem Prozess auch die Effizienz der Kompressoren nicht aus dem Auge zu verlieren und neben einer robusten und langlebigen Bauweise auch wartungsfreundliche Lösungen zu präsentieren. Erfahrungsgemäß sind Effizienzoptimierungen in der Flüssigkeitsringtechnik nicht in zu großem Umfang realisierbar, ohne die grundlegenden hydraulischen und mechanischen Konstruktionen zu verändern, um thermodynamische Vorteile zu erreichen. Innovative Hersteller bieten Flüssigkeitsringkompressoren modernster Bauart an, die ökonomisch sinnvoll sind und einen sicheren Verdichtungsprozess garantieren. Autor: Dipl.-Ing. Stefan Lähn Product Management Special Vacuum Flowserve Sterling SIHI GmbH, Itzehoe Literatur [1] Elvidge, Christopher D.; Ziskin, Daniel; Baugh, Kimberly E.; Tuttle, Benjamin T.; Ghosh, Tilottama; Pack, Dee W.; Erwin, Edward H.; Zhizhin, Mikhail: A Fifteen Year Record of Global Natural Gas Flaring Derived from Satellite Data. 2009, www.mdpi. com/1996-1073/2/3/595/pdf [Zugriff am 30.10.2014] [2] F arnejad, Hooman: Global Gas Flaring Reduction (GGFR) Partnership, 7th German-African Energy Forum, Hamburg, 08.04.2013 [3] Global Gas Flaring Reduction, Estimated Flared Volumes from Satellite Data, 2012, http://go. worldbank.org/G2OAW2DKZ0 [Zugriff am 27.10.2014] Foto: GETEC green energy AG Biogasanlage Niederndodeleben Leckagefreie Bioerdgaseinspeisung in der Bioraffinerie Hartwig Alber Bioenergie in Form von Bioerdgas gewinnt als CO2-neutrale Energiequelle zunehmend an Bedeutung. Eine effiziente Form der Nutzung ist die direkte Einspeisung in das öffentliche E rdgasversorgungsnetz. Gleichzeitig wird so das Speicherproblem elegant gelöst. Bevor Bioerdgas oder Biomethan jedoch eingespeist werden können, sind einige Schritte notwendig. Unmittelbar vor der Einspeisung stehen leckagefreie und hochverfügbare Kompressoren, die die entscheidende Schnittstelle zur Anbindung an das Netz bilden. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: GETEC green energy AG 90 Abb. 1: Biomethan-Einspeisestation Der wesentliche Bestandteil sowohl von Erd- als auch von Biogas ist Methan. Biogas hat seinen Namen aus dem biotischen Ursprung, im Gegensatz zum fossilen Energieträger Erdgas. Beiden gemeinsam ist, dass sie in aufbereiteter Form an Attraktivität für den Energiemarkt gewinnen. Aufbereitung bedeutet für das Rohbiogas die Entfernung von Wasser, Schwefelwasserstoff und Kohlenstoffdioxid. Dank der Reinigung ist eine Methananreicherung auf fast 99 % möglich. Vor der Einspeisung erfolgt die Anpassung an den Brennwert des jeweiligen Erdgasnetzes. Somit steht das Bioerdgas für eine Versorgung selbst ortsfernen Abnehmern zur Verfügung. Einspeisung energetisch effizienter Die Einspeisung in das öffentliche Netz hat aber auch einen ganz klaren physikalischen Vorteil. Wird Biogas ausschließlich zur Stromerzeugung in einem Blockheizkraftwerk eingesetzt, ist die energetische Nutzung, also der Wirkungsgrad, oftmals sehr gering. Der Grund hierfür ist das Fehlen von Abnehmern für die Abwärme. Bis zu zwei Drittel der im Biogas enthaltenen Energie bleiben so ungenutzt. Durch die Einspeisung ersetzt Bioerdgas fossiles Erdgas und kann energetisch sehr flexibel zur Stromerzeugung, zum Heizen oder sogar als Treibstoff verwendet werden. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Volumen bestimmt Rentabilität Damit aus Mais, Getreide, Grassilage, Zuckerrübenschnitzeln, Gülle oder Hühnertrockenkot ein netztaugliches Biomethan entstehen kann, sind einige Voraussetzungen zu erfüllen. Um tatsächlich wirtschaftlich arbeiten zu können, sind enorme Investitionen nötig. Die untere Rentabilitätsgrenze liegt bei ca. 250 bis 500 Nm³/h Biogasproduktion. Eine typische Bioraffinerieanlage steht in Niederndodeleben (Sachsen-Anhalt). Sie ist seit 2009 in Betrieb. Seit März 2014 ist dort eine zweite, modernere Anlage parallel in Betrieb, mit noch höherer Verfügbarkeit und verbesserter Anlagen- und Steuertechnik. Für die erste Produktionslinie wurden bereits 9 Millionen Euro investiert, für die zweite noch einmal 11 Millionen. Die Anlagen liefern gemeinsam ca. 1.300 Nm³/h, was 96 Millionen kWh pro Jahr an Energie bedeutet. Ein Vier-PersonenHaushalt verbraucht im Schnitt 5.000 kWh/a, d. h., hier wird der jährliche Energiebedarf von ca. 19.200 Haushalten dieser Größenordnung CO2-neutral mit erneuerbaren Energien gedeckt. Vermeidung von Methanschlupf Höchste Priorität bei der gesamten Produktion hat die Vermeidung von Methanverlust in dreier lei Hinsicht: • Aus Klimaschutzgründen: Methan ist ein starkes Treibhausgas und hat ein Treibhauspotenzial, das 28-mal höher liegt als KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK • • das von Kohlenstoffdioxid. Dementsprechend streng sind die Vorschriften für die Betreiber. Es gelten strenge Grenzwerte der TA Luft und der Gasnetzzugangsverordnung (GasNZV). Aus Sicherheitsgründen: Methan ist hochentzündlich und kann explosionsartig mit Sauerstoff reagieren. Jeder unkontrollierte Austritt ist daher zu vermeiden. Die Verdichter vor der Einspeisung in das Erdgasnetz stehen beispielsweise in der Ex-Zone 1. Aus wirtschaftlicher Sicht: Energetisch verwertbar ist nur das aufbereitete Methan. Es wird mittels Contracting an die Betreiber des jeweiligen öffentlichen Erdgasnetzes verkauft. Deshalb darf so wenig wie möglich innerhalb des Gewinnungsprozesses verloren gehen. Unterschiedliche Volumenströme Ein kritischer Moment bei der Produktion ist die Anfahrphase, da die Bakterien im Bioreaktor 91 eine gewisse Zeit zur Vermehrung benötigen, bis die Mikroorganismen die gewünschte Sollmenge an Gas produzieren. Einmal auf Touren, läuft die Biogasanlage meist als Grundlastkraftwerk, da sich der Prozess naturgemäß nicht einfach stoppen lässt. Aus all diesen Voraussetzungen ergeben sich besondere Anforderungen für die Kompressorenhersteller. Um diese besser verstehen zu können, werden im Folgenden – angelehnt an die Parameter der Anlage in Niederndodeleben – die einzelnen Prozessschritte einer Bioraffinerie vorgestellt. Beispiel Niederndodeleben Zu Beginn liefern umliegende Landwirte ca. 49.000 t Maissilage, 34.500 t Rübenpressschnitzel und 11.500 t Wirtschaftsdünger jährlich. Diese 95.000 t nachwachsende Rohstoffe (NawaRo), pflanzliche Nebenprodukte und Wirtschaftsdünger werden in Fermentern vermischt, bis eine homogene Biomasse entsteht. Unter Luftabschluss und bei einer Idealtemperatur von ca. Beeindruckend gut... Und wann hat Luft Sie zuletzt beeindruckt? Wir von BEKO TECHNOLOGIES kennen die Faszination von Luft, denn wir wissen, was sie bewegen kann. Als Partner für Druckluftaufbereitung bieten wir Druckluft in Ihrer reinsten Form: Für sichere Prozesse. Erstklassige Erzeugnisse. Nachhaltige Produktion. In unseren Produkten und Systemen für die Aufbereitung Ihrer Druckluft bringen wir Bewusstsein für die Umwelt und das Streben nach Effizienz zusammen. So erreichen wir für Sie die Schonung von Ressourcen und eine Senkung von Energiekosten. Bei maximaler Effizienz. 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Waschung und Trocknung des Gases Im nächsten Schritt erfolgt die Waschung in der Gasaufbereitungsanlage unter Zuhilfenahme einer Druckwasserwäsche. Vorrangiges Ziel ist die Entschwefelung und die Trennung der Gase Kohlenstoffdioxid (CO2) und Methan (CH4). Schwefel befindet sich in Biogas als Schwefelwasserstoff (H2S). Grundsätzlich sind auch biologische, chemische und absorptive Verfahren zur Trennung möglich. Die Druckwasserwäsche zählt zu den absorptiven Verfahren, da sich die basischen und sauren Bestandteile in Wasser relativ gut lösen. Die Waschlösung bindet also Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 insbesondere CO2 und H2S aus dem Biogas. Druck erhöht die Löslichkeit, weshalb das Biogas komprimiert wird. In der 17 m hohen Absorptionskolonne wird von oben Wasser versprüht, während am Boden Rohbiogas einströmt. Das im Gegenstrom fallende Wasser nimmt CO2 und H2S auf. Die beladene Waschlösung fließt in einen Flash-Tank, wo sie auf atmosphärischen Druck entspannt, worauf das gebundene CO2 wieder freigegeben wird und über eine Abluftreinigungsanlage nach außen gelangt. Minimale Methanreste werden zuvor mittels regenerativer thermischer Oxidation bei 800 °C flammenlos beseitigt. In der nachgelagerten Desorptionskolonne erfolgt die Reinigung des Wasch wassers mit anschließender Rückführung zur Absorptionskolonne, wo der Kreislauf von neuem beginnt. Das gewaschene Gas wird in einem Adsorptionstrockner entfeuchtet, bevor es als Biomethan zur Einspeiseanlage mit ungefähr 40 °C gelangt. Da sich bei dem Verfahren stets ebenfalls eine kleine Menge Methan löst, die sich jedoch bei der Entspannung wieder freisetzt, wird diese wieder vom Flash-Tank dem vorne anstehenden Rohbiogas als Schwachgas zugeführt. Bei der Druckwasserwäsche in der Bioraffinerie Niederndodeleben beträgt der Eintrittsvolumenstrom ca. 2.500 Nm³/h und der Austrittsvolumenstrom an Bioerdgas ca. 1.300 bis 1.400 Nm³/h, bei einer Methananreicherung auf bis zu 98,5 %. Für dieses Verfahren setzt die Bioraffinerie Magdeburg insgesamt vier Kompressoren ein, die jeweils als redundantes Paar betrieben werden. Eine erste Generation mit 75 kW und einem Volumenstrom von 365 bis 780 Nm³/h sowie eine zweite Generation mit 200 kW und einem Volumenstrom von 960 bis 1.987 Nm³/h. Aufbereitung und Einspeisung Nun steht der letzte und entscheidende Schritt in der Biogaseinspeiseanlage an. Hier findet die Analyse des aufbereiteten Gases, die Anhebung des Drucks auf Netzbedingungen, gegebenenfalls die Odorierung sowie die Brennwertanpassung nach Wobbe-Index mit Hilfe von Propan statt. Dies ist erforderlich, damit das Biogas als „High Gas“ den Qualitätsanforderungen des öffentlichen Netzbetreibers entspricht. Kompressortechnologie ohne Leckgasanfall In dieser Phase kommt der eingesetzten Kompressortechnologie eine besondere Bedeutung zu. Die Grundanforderung ist eine Maschine ohne Leckgasanfall zur Aufstellung in einer Ex-Zone 1. Die redundant installierten Kompressoren sind mit einem gasdichten Kurbelgehäuse versehen, was unumgänglich für einen leckagefreien Betrieb ist. In der Petrochemie kann zur Vermeidung von Leckgas ein Leckgasverdichter eingesetzt werden. Dies ist bei Biogasanlagen in der Regel nicht der Fall. Ein Kompressorsystem ohne Leckgasverdichter ist aus Sicht des Betreibers grundsätzlich von Vorteil, weil damit eine weitere Maschine als potenzielle Fehlerquelle ausscheidet. Betrachtet man die Beschaffungskosten, so gibt es keinen Unterschied zwischen einem leckagefreien Kompressor und einem Kompressor mit separatem Leckgasverdichter. Während des Betriebes fallen allerdings deutlich höhere Kosten für die Leckgasverdichtervariante an, da Wartung, Verschleißteile und Energieverbrauch für eine weitere Maschinenkomponente benötigt werden. Ganz abgesehen vom erhöhten Raumbedarf. In der Gesamtbetriebskostenbetrachtung (TCO) ist also ein hermetisch dichter Kompressor für Biogasbetreiber günstiger, ohne technische Nachteile befürchten zu müssen. Starke Leistung. Höchste Effizienz für moderne Vakuumprozesse. Ölfrei und robust. Vakuumpumpen sind unverzichtbar für die moderne industrielle Produktion. Insbesondere trocken laufende Pumpen tragen zu effizienten und energiesparenden Produktionsprozessen bei. Die Trockenläufer von Oerlikon Leybold Vacuum überzeugen mit hoher Robustheit, kompakter Bauweise, voller Prozesskontrolle, niedrigen Verbrauchsdaten und geringen Geräuschemissionen. Das breite Angebot an ölfreien Vakuumpumpen bietet passende Produkte für nahezu jede Applikation. 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Trumkräfte vermeiden Die direkt gekuppelte Maschine verzichtet auf einen Riemenantrieb. Stattdessen übernimmt eine Klauenkupplung diese Aufgabe, die ohne störende Trumkräfte auskommt. FEM-Untersuchungen haben gezeigt, dass es sich auf die Langlebigkeit der Kurbelwelle günstiger auswirkt, wenn nur eine Belastung, das Drehmoment, auf diese wirkt. Der Riemenantrieb belastet doppelt durch das Biege- und Drehmoment. Temperaturregelung mit Chiller Die Spezifizierung für die Austrittstemperatur am Einspeisepunkt wurde mit maximal 40 °C vorgegeben. Die Kompressoren selbst müssen kühltechnisch autark betrieben werden, da keine bauseitige Kühlflüssigkeit zur Verfügung gestellt werden kann. Die Parameter zur auftretenden Umgebungstemperatur am Aufstellungsort der Kompressoren sind mit 5 bis 40 °C spezifiziert worden. Bei einer maximalen Um gebungstemperatur von 40 °C und einer äqui valenten Austrittstemperatur ergibt sich eine technisch nicht realisierbare unendliche Kühlergröße. Die Anforderung wurde mit einem Kaltwassersatz, einem sogenannten Water Chiller, gelöst. In diesem zirkuliert ein Wasser-Ethylenglycol-Gemisch, welches den bereits vorhandenen Kühlmittelkreislauf der Gas-Zwischenund -Nachkühler auf einstellbare 20 °C herunterkühlt. Damit ist ein ausreichendes Temperatur-Delta geschaffen. Der Kaltwassersatz ist außerhalb des Ex-Bereiches im Freien platziert und ebenfalls leistungsgeregelt. Bioerdgas gewinnt als CO2-neutrale Energiequelle zunehmend an Bedeutung. Die Riemen lassen sich nie gleich spannen und sind auch unterschiedlich lang. Daraus ergeben sich Schwingungskräfte, die sich auf das Antriebssystem auswirken. Immerhin besteht ein Leistungsbedarf an der Welle von ca. 45 bis 150 kW. Beim Direktantrieb treten solche Riemenschwingungen nicht auf. Außerdem lässt sich die Kupplungsglocke, die als Kapselung des Direktantriebs dient, stabiler auslegen als die Kapselung des Riemenantriebs. Diese ist in der Regel eher ein Berührschutz, der ebenfalls wieder zum Mitschwingen neigt. In Summe weist die direkt gekuppelte Maschine ein deutlich reduziertes Schwingungsverhalten auf, weshalb dieser Art der Kraftübertragung der Vorzug gegeben wurde. Drehzahlgeregelte Kompressoren Aufgrund der Schwankungen des Volumenstroms, insbesondere in der Anfahrphase, sind die Kompressoren drehzahlgeregelt. Der Saugdruck erstreckt sich von 4,5 bis 7 bar Überdruck. Eine Besonderheit stellt die Bandbreite des Enddrucks dar. Dieser liegt zwischen 11 und 26 bar abs. In Niederndodeleben arbeitet der Erdgasnetzbetreiber mit maximal PN 25, weshalb der Kompressor für 26 bar abs ausgelegt wurde. Die Druckschwankungen nach unten erklären sich Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Chiller kontra Wasserrückkühlwerk Bei dieser Art der Kühlung können niedrigere Kühlflüssigkeitstemperaturen zur Verfügung gestellt werden als bei Wasserrückkühlwerken (WRK), welche durch die Umgebungstemperatur limitiert sind, weil sie lediglich ein ΔT von ca. 15 bis 20 K realisieren können. Bei einem WRK und einer Außentemperatur von 40 °C ergibt sich ergo eine Gastemperatur von ca. 55 bis 60 °C, was im vorliegenden Fall zu hoch wäre für die Netzeinspeisung. Diese Bauweise macht es erforderlich, den Nachkühler ebenfalls mit einem Kaltwassersatz herunterzukühlen, um die 40-°C-Grenze nicht zu überschreiten. Es müssten somit zwei Kühlkreisläufe betrieben werden, mit den entsprechenden Nachteilen in puncto Fehleranfälligkeit und Kosten. Bei der einfachen Chiller-Lösung lässt sich bei einer Außentemperatur von 40 °C die Umlauftemperatur auf 20 °C problemlos regeln, was zu einer Gasaustrittstemperatur am Nachkühler von KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK 30 °C führt. Eine komfortable Reserve von 10 °C ist zusätzlich sichergestellt. Bypass bringt notwendige Flexibilität Unumgänglich für die Kompressoren in der GDRM einer Biogasanlage ist die Einplanung eines Bypasses. Die Gasproduktion während der anaeroben Vergärung wird durch Bakterien bestimmt und ist natürlichen Schwankungen unterworfen. Selbstverständlich versucht man durch optimale Bedingungen in den Fermentern eine möglichst gleichmäßige Menge an Gas zu produzieren, was bei einer einmal eingefahrenen Anlage auch meist gelingt. Allerdings sind die Gasmengen gerade beim Anfahren einer Anlage deutlich geringer. Dennoch müssen die Kompressoren mit dieser Mindermenge zurechtkommen. Ohne Regelung würden diese die vorgeschaltete Reinigungsstufe einfach leersaugen. Um dies zu verhindern, ist ein Bypass regelventil installiert worden. In Niederndodeleben fängt der Bypass an zu regulieren, wenn der Volumenstrom unter 970 Nm³/h fällt. Die drehzahlgeregelte Kompressoranlage ist auf einen Minimalvolumenstrom zwischen diesem unteren Wert und 1.230 Nm³/h ausgelegt. Darunter führt das geregelte Bypassventil einen Teilstrom von der Druckseite auf die Saugseite zurück. Der Volumenstrom wird vorher wieder entspannt und läuft so lange über den Bypass, bis die Regelung erkennt, dass wieder Normalwerte erreicht sind. Die Rückführung 95 mittels Bypass ist energetisch betrachtet zwar nicht optimal, für eine Biogasanlage ist diese Funktion allerdings unerlässlich. Mit der simplen und schnellen Lösung eines Bypassventils zum Abfangen des fallenden Saugdrucks werden weitere Investitionen in Anlagen vermieden und das unerwünschte häufige An- und Abschalten der Kompressoren verhindert. Diese Regelung erlaubt die Verdichtung von 0 bis 100 % anfallendem Biogas und bietet somit maximale Flexibilität. Hohe Kompressor-Verfügbarkeit unumgänglich Genauso wenig, wie sich die Gasproduktion der Bakterien einfach anschalten lässt, lässt sich diese auch nicht einfach ausschalten. Ist der Fermentierungsprozess einmal in Gang, muss der Kompressor das anfallende Gas stets zuverlässig abtransportieren und somit verfügbar sein. Um dies zu gewährleisten, werden die Kompressoren redundant ausgelegt und im Wechsel betrieben. Sollte es dennoch zu einer Betriebsstörung kommen, muss das nun überschüssige Gas abgefackelt werden. Methan, als klimarelevantes Gas, darf gemäß TA Luft nicht unkontrolliert in die Atmosphäre gelangen. Der maximale Wert liegt bei 50 mg/Nm³. Generell schreibt die Gasnetzzugangsverordnung (GasNZV) seit Mai 2013 vor, dass der gesamte Methangasschlupf der Biogasanlage 0,2 % nicht überschreiten darf. Die hohe Verfügbarkeit der Kompressoren stellt dies sicher und resultiert aus der Verwendung K L A S S E N B E S T E R - ABER KEIN STREBER ▪ Höherer Volumenstrom bei gleicher in- stallierter Motorleistung ▪ Niedrigere Leistungsaufnahme und damit besonders energieeffizient ▪ Reduzierter Geräuschpegel ▪ Niedrigere Temperaturen auf der Blasluftseite ▪ Geringere Baugröße durch ein kompaktes Design ▪ Sicherheitsventile und Vakuumfilter integriert im neuen Gehäuse ▪ Deutlich längere Wartungsintervalle durch eine vergrößerte Filterfläche ▪ Als VARIAIR Unit mit Frequenzumrichter lieferbar Erleben Sie die Dynamik und Kreativität, mit der wir Sie bei der Integration unserer Seitenkanalgebläse in Ihre Anlagen unterstützen. Vielleicht auch einmal mit einer unkonventionellen Lösung?! Die neuen Seitenkanalgebläse von Becker. VaKuum Pum P e n • V e R D I C H T eR WWW.BeCKeR-InTeRnaTIOnaL.COm 96 INNOVATIONEN & TRENDS neun Monaten zur Verfügung, welches sich dann aber plötzlich auf fünf Monate verkürzte. Dank des Baukastensystems konnte aus fertigen Modulen schnell der passende Kompressorblock mit entsprechenden Kolbendurchmessern, Kühlerpaketen und standardisierten peripheren Komponenten wie Saugfilter, Grundplatte etc. gemäß den Vorgaben gewählt werden. Die Zeit von der Anfrage über das Angebot bis zur Bestellung betrug gerade einmal eine Woche. Die Lieferung der passenden Steuerung zur Einspeiseanlage inklusive Konzeption, Auslegung, Test und Programmierung erfolgte dann in Niedern Zweistufiger Verdichter dodeleben rechtzeitig und vollständig durch den Um das Biogas, das mit einem Druck von 4,5 bis Kompressorhersteller. 7 bar abs ankommt, auf die vom öffentlichen Da die Kompressoranlage mit dem separat steNetz geforderten PN 25 zu bringen, wird ein henden Kaltwassersatz zur Kühlung sehr flexizweistufiger Verdichter eingesetzt. Als Grund- bel ausgelegt wurde, ist eine optimale Steuesatz gilt, in einer Stufe darf das Verdichtungsver- rung von Vorteil. Mit ihr erfolgt die Absicherung hältnis von ca. 1:5 nicht überschritten werden. und die Ansteuerung der Öl- und KühlwasserMit der zweiten Stufe ist der Kompressorblock in pumpe, des Kaltwassersatzes sowie die AnsteuV-Bauart wesentlich effizienter und die auftre- erung der Anlaufentlastung und des Bypasstenden Kräfte sind weniger extrem, was sich und Kühlwasserregelventils. Überwacht werden positiv auf die Laufzeit und somit die Verfügbar- außerdem der Motorschutz für Öl- und Kühlkeit auswirkt. Die Zylindereinheiten, der Zylin- wasserpumpe sowie der Frequenzumrichter, derdeckel und das Kurbelgehäuse bestehen aus ebenso deren Thermistoren bzw. Kaltleiter. Für duktilem Guss. Dieses Gusseisen mit Kugelgra- die Verdichteraggregate sind autarke Schaltphit wird wegen der verbesserten Zähigkeit schränke verwendet worden, um ebenfalls eine gegenüber Grauguss seitens der Kompressor- Redundanz der Steuerung zu gewährleisten. Die Norm DIN EN 1012-1 angeraten. Datenübertragung erfolgt mittels Profibus- Anbindung direkt an die Leitstelle der Biogas Hohe Verfügbarkeit gewährleistet anlage. In der Summe bilden die zahlreichen Reserven Die Bioraffinerie Magdeburg GmbH als Betreiber bei der Auslegung, die Verwendung hochwerti- in Niederndodeleben unterstützt diese Philosoger Materialien, die konstruktiven Maßnahmen phie der Langlebigkeit und setzt sowohl für die zur Langlebigkeit und die durchdachte Konzep- Aufbereitung als auch für die Einspeisung Komtion mit einem passenden Wartungsangebot pressoranlagen desselben Herstellers ein. Alle eine Verfügbarkeit, die höher als 97 % liegt. Im Leistungen bezüglich der Kompressoren erfolIdealfall erhält der Anlagenbauer auf Wunsch gen somit aus einer Hand. Schließlich gilt die eine vollständige Funktionseinheit mit exakt Aufmerksamkeit des Betreibers der Erzeugung aufeinander abgestimmten Komponenten in von Bioerdgas; die dazu notwendige KompresForm einer Kompressoranlage, die mit allen sortechnik sollte am besten durchgehend erforderlichen Überwachungen und der entspre- störungsfrei im Hintergrund ihren Dienst verchenden Steuerung nach dem „Plug & Play“- richten. Prinzip ausgestattet ist. Vorteilhaft in diesem Zusammenhang ist, wenn Autor: sich der Hersteller aus einem Baukastensystem Hartwig Alber bedienen kann. Dann sind auch extrem kurze Marketing Lieferzeiten realisierbar. Für den Betreiber von Mehrer Compression GmbH, Balingen Biogasanlagen ist eine kurze Lieferzeit meist von großer Bedeutung, da solche Projekte oftmals förderfähig sind. Für eine geförderte Erweiterung der Anlage in Niederndodeleben stand bei Auftragsvergabe zuerst noch ein Zeitfenster von bewährter Technologien in solider Ausfertigung mit genügend Reserven, gekoppelt mit einem schnellen und flexiblen Serviceangebot. Gründe für geplante Unterbrechungen sind der vorbeugende Austausch von Dichtungen an den Kompressoren, die vorrangig aus einer PTFE-Legierung bestehen. Die Empfehlung für den Trockenlaufverdichter mit Kreuzkopfführung und Zwischenstück liegt bei einem Wartungsintervall von ca. 8.000 Betriebsstunden für die Gasund Ölstopfbuchsen in der Laterne. Gleiches gilt für die Kolben- und Packungsringe. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Innovationen in der Druckluftfiltrationstechnik tragen maßgeblich zur Verbesserung der Filtrationsleistung und zur Reduzierung der Energiekosten bei. Foto: Donaldson Differenzdruck im Fokus: Neue Entwicklungen in der Druckluftfiltration Heiner Carstensen In der europäischen Industrie verbrauchen rund 320.000 Kompressoren bei der Erzeugung von Druckluft ca. 80 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr. Das entspricht etwa 10 % des industriellen Strombedarfs und kostet die Industrie bei einem Strompreis von 8 Cent pro Kilowattstunde rund 6,4 Milliarden Euro. Auf der Basis des EVU-Kraftwerkmix wird die Umwelt dadurch mit 47,2 Millionen Tonnen CO2 belastet. Innovationen in der Filtrationstechnik konnten in den vergangenen Jahren maßgeblich zur Verbesserung der Filtrationsleistung und zur Reduzierung der Energiekosten beitragen. Dabei ist die Entwicklungsarbeit auf Filtermedien fokussiert, die sich durch geringeren Differenzdruck bei hoher Abscheideleistung auszeichnen. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Quelle: Donaldson 98 INNOVATIONEN & TRENDS Druckluftqualitätsklassen gemäß ISO 8573-1 Bestandteil Kenngrößen Feste Verunreinigungen • Teilchenanzahl pro m3 für unterschiedliche Größenklassen bis 5 µm • Konzentration in mg/m³ für Partikel bis 40 µm Feuchtigkeit Gesamtölgehalt (Tröpfchen, Aerosole und D ämpfe) • Drucktaupunkt in °C • Restfeuchte in g/m3 • Konzentration in mg/m3 Tab. 1 Quelle: Donaldson Bereits 2003 stellte das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in der Untersuchung „Druckluft effizient“ fest: „Im Bereich der Druckluftaufbereitung gilt es vor allem die für die Anwendung erforderliche Druckluftqualität zu erreichen. Energie- und betriebskostenoptimal ist es, die Anforderung der Anwendungen zu erfüllen. Über- oder Unterschreitungen der Druckluftqualitätsanforderungen haben erhöhte Betriebs- und Energiekosten zur Folge. Das vorhandene Einsparpotenzial liegt dabei pro Teilkomponente bei bis zu mehreren Tausend Euro. Durch den regelmäßigen Wechsel der Filterelemente innerhalb der empfohlenen Intervalle werden deutliche Einsparungen erzielt und somit die Betriebskosten minimiert.“ Diese Aussage hat vor dem Hintergrund steigender Strompreise und der neuesten durchflussoptimierten Filtrationstechnologie nichts an Aktualität eingebüßt. Für die Praxis der Druckluftfiltration heißt das: Druckluftfilterelemente sollten zur Verbesserung der Energiebilanz ausgetauscht werden, • wenn sie nicht nach der ISO 12500 validiert sind und damit ein objektiver Leistungsvergleich unmöglich ist. Anforderungen an die Druckluft gemäß ISO 8573 Maximale Teilchenanzahl: • zwischen 0,1 und 0,5 µm • zwischen 0,5 und 1 µm • größer 1 µm 400.000 6.000 100 Maximaler Drucktaupunkt –40 °C (Restfeuchte 0,11 g/m3) Maximaler Ölgehalt 0,1 mg/m3 Tab. 2 Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 • wenn der Differenzdruck von Koaleszenzfiltern zur Abscheidung von Aerosolen und flüssigen Öl-/Wasseranteilen den Grenzwert überschreitet oder sie länger als 12 Monate bzw. 8.000 Betriebsstunden im Einsatz sind. Der Differenzdruck eines neuen Filterelements steigt zunächst sehr langsam an. Mit zunehmender Betriebszeit steigt der Differenzdruck immer schneller und erreicht dann den Punkt, an dem der Filterelementewechsel notwendig ist. Druckluftqualität und Energiekosten Je höher der Filtrationsgrad, desto höher ist auch der Differenzdruck, der zu steigendem Energiebedarf des Kompressors führt. Für jede Anwendung ist es daher notwendig, den Grad der Druckluftreinheit so präzise wie möglich zu erfassen und zu prüfen, ob alle Verbraucher die gleiche hochwertig aufbereitete Druckluft benötigen. Hilfestellung gibt hier die ISO-Norm 8573-1 (Druckluft für allgemeine Anwendungen – Verunreinigungen und Qualitätsklassen), die im Laufe der Jahre immer wieder den wachsenden Anforderungen und Entwicklungen angepasst wurde. Die Norm unterteilt die Druckluft in Qualitätsklassen (Tab. 1). Eine bewährte Norm im Maschinenbau Die ISO 8573-1 hat sich als „Handwerkszeug“ in der Drucklufttechnik bewährt – sie gibt z. B. einen guten Anhaltspunkt, welche Qualitätsklassen mit welchen Aufbereitungskomponenten erreichbar sind. Viele Maschinenhersteller geben auch in den Betriebsanleitungen die Qualitätsklassen an, die bei der Druckluftversorgung gewährleistet sein sollten. Hierzu ein Beispiel: Ist in der Betriebsanleitung aufgeführt, dass die Druckluft in allen drei Qualitätsklassen (Partikel, Wasser und Öl) der Klasse 2 nach ISO 8573-1 entsprechen soll, dann kennt der Anwender die Anforderungen (Tab. 2). Entsprechend kann er die idealen Aufbereitungskomponenten für seine Anforderungen auswählen. Welche Druckluftqualität wird benötigt? Häufig geht es bei der Frage nach der Druckluftqualität jedoch nicht darum, eine einzelne Maschine an die Druckluftversorgung anzuschließen. Vielmehr benötigt der Anwender ganz allgemein eine Aussage zur Qualität, die er in seinem Werksluftnetz oder in einzelnen Abteilungen erreichen sollte, um eine optimale Verfügbarkeit der Maschinen und optimale Produktqualität zu erzielen. Diese Frage kann die Klasse 2 gemäß ISO 8573-1 Feuchtigkeit bei Umgebungs temperatur > 3 °C Klasse 4 Feuchtigkeit bei Umgebungs temperatur < 3 °C Klasse 2–3 Restölgehalt Klasse 2 Tab. 3 -aufbereitung), aus welchen die Produktspezialisten individuell die optimale Lösung konfigurieren können. ISO 12500 – die Norm für Filterleistungsdaten Wer die Auswahl in die eigene Hand nehmen will, dem steht mit der ISO 12500 eine Normenreihe zur Verfügung, die den Vergleich von Filter-Leistungsdaten auf Basis einheitlicher Prüfbedingungen ermöglicht. der Vergangenheit Mehrer In Anzeige, VDMA Verlag Umwelt Special Engineering Rohstoffe Maschinenbau 105 x 146 mm (1/4 hoch) Chemie Grundsatz: So viel wie nötig, so wenig wie möglich Die im Einheitsblatt gegebenen Empfehlungen beruhen auf dem Grundsatz „So viel Druckluftaufbereitung wie nötig, so wenig wie möglich“. Denn neben den technischen Anforderungen haben die Mitgliedsfirmen des Fachverbandes, die das Einheitsblatt erstellt haben, auch die Kosten aus Anwendersicht im Blick behalten. Dabei spielen zum einen die Investitionskosten eine Rolle: Je höher die Druckluftqualität sein soll, desto hochwertiger die Filtration. Noch wichtiger aber sind die Energiekosten, die rund 75 % der Druckluftkosten ausmachen. Daher kann die Empfehlung nur lauten, die Aufbereitung von Anfang an mit Blick auf diesen Kostenfaktor auszuwählen. Das schließt eine genaue Dimensionierung ebenso ein wie eine dezentrale Aufbereitung an solchen Verbrauchern, die besonders hohe Anforderungen an die Druckluft stellen: Es ist wirtschaftlich nicht sinnvoll, für ein ganzes Werksluftnetz extrem hohe Druckluftqualität zentral bereitzustellen, wenn nur wenige Verbraucher diese Qualität tatsächlich benötigen. Das VDMA-Einheitsblatt gibt dem Anwender konkrete Hilfestellungen für die Planung der Aufbereitungskomponenten. Es ersetzt jedoch nicht die Beratung des Anwenders durch den Anbieter: In der Regel besteht eine Druckluftaufbereitung aus mehreren Komponenten (Filter bzw. Filterkombinationen; Adsorptions trockner (Abb. 1), Kältedrucklufttrockner mit Vor- und Nachfilter; Kondensatableitung und Feste Verunreinigungen Petrochemie Einheitsblatt gibt Antwort Diese Empfehlungen wurden erstmals 2004 mit dem „VDMA-Einheitsblatt 15390“ ausgesprochen, das – vereinfacht gesagt – für eine Vielzahl von Anwendungen die empfohlene Reinheitsklasse angibt. Für Steuerluft in der chemischen Industrie empfiehlt das Einheitsblatt beispielsweise die in Tab. 3 genannten Klassifizierungen. Das Einheitsblatt, das sich bereits als Arbeitsgrundlage für die Konzeption der Druckluftaufbereitung bewährt hat und zurzeit überarbeitet wird, berücksichtigt u. a. auch die Klassifizierungen der ISO 8573-1. Anforderungen an Steuerluft in der chemischen Industrie gemäß VMDA-Einheitsblatt 15390 Nahrungsmittel & Getränke ISO 8573-1 nicht beantworten, und eben das war der Anlass für den VDMA-Fachverband Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik, den Druckluftanwendern entsprechende Empfehlungen zu geben. 99 Quelle: Donaldson KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK Competence in Gas & Air Compression Entwicklung und Auslegung von ölfreien Kompressorlösungen Herstellung von Kompressorenblöcke, Aggregate und Anlagen – „customized“ Weltweiter Vertrieb, über Partner oder direkt Inbetriebnahme, Service und Instandhaltung Globaler Ersatz- und Verschleißteilservice Mehrer Compression GmbH · Rosenfelder Str. 35 · 72336 Balingen Tel. +49 (0)7433 2605-0 · Fax +49 (0)7433 2605-41 · www.mehrer.de · [email protected] INNOVATIONEN & TRENDS Messungen können darüber hinaus durch unabhängige Institute validiert werden. Quelle: Donaldson 100 Abb. 1: Adsorptionstrockner mit Vor- und Nachfilter Quelle: Donaldson bereitete eben dieser Vergleich Probleme, weil es keine einheitliche Regelung zum Messaufbau bei der Erfassung der Leistungsdaten von Filtern gab. Diese Lücke wird durch die neue Normenreihe ISO 12500 geschlossen. Führende Hersteller von Druckluftfiltern haben sich frühzeitig auf diese Norm eingestellt und z. B. zur Validierung der Filter nach ISO 12500 eigene Messstrecken aufgebaut und damit die Voraussetzungen geschaffen, die Leistungsdaten der Filter vergleichbar zu machen. Die Ergebnisse solcher Differenzdruck deutlich gesenkt Unter Berücksichtigung dieser praxisorientierten Parameter ist es gelungen, eine neue Fil trationstechnologie zu entwickeln, die hohe Filtrationsleistung mit einer Senkung des Differenzdrucks um 50 % im Vergleich zur Vorgängerbaureihe verbindet. Die neue Filtrationstechnologie nutzt eine besondere Struktur beschichteter Hightech-Fasern, die zu einem plissierten Filtermedium mit hoher Abscheideleistung von Flüssigpartikeln und großer Aufnahmekapazität für Feststoffpartikel verarbeitet werden. Der mehrschichtige Aufbau des neuen Filtermediums wurde so gestaltet, dass sich strömungstechnisch optimale Verhältnisse ergeben und gleichzeitig eine über 400 % größere Filterfläche im Vergleich zu gewickelten Filtermedien zur Verfügung steht. Für die Abscheidung von Ölaerosolen wird eine Effizienz von ≥ 99,9 % gemäß ISO 12500-1 erzielt. Die Filterleistungsdaten nach ISO 12500-1 und ISO 12500-3 sind zudem von einem unabhängigen Institut für Energie- und Umweltforschung validiert worden. Diese hohe Filtrationsleistung bei gleichzeitiger Senkung des Differenzdrucks trägt deutlich zur Steigerung der Energieeffizienz und der Ressourcenschonung bei (Abb. 2). Für die Druckluftanwender lohnt sich der Einsatz der neuen Technologie: Wird beispielsweise ein Druckluftfilter bestimmten Typs 8.000 Betriebsstunden mit einem Volumenstrom von 1.000 m³/h bei einem Betriebsüberdruck von 7 bar betrieben, ergibt sich eine Reduzierung des Differenzdrucks um 190 mbar auf 180 mbar, gemessen im ölbenetzten Zustand. Das entspricht einer Einsparung an Energiekosten von ca. 1.460 € pro Jahr bei einem Strompreis von 8 Cent/kWh. Eine wirtschaftliche Lösung für die Endstellenfiltration Da es nicht wirtschaftlich ist, für ein ganzes Werksluftnetz extrem hohe Druckluftqualität zentral bereitzustellen, wenn nur wenige Verbraucher diese Qualität tatsächlich benötigen, wurde für die Endstellenfiltration ein Druckluftfilter entwickelt, der drei Filtrationsaufgaben in einem Element übernimmt (Abb.3): • Abb. 2: Vorteile der neuen Filtrationstechnologie Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 als Koaleszenzfilter hält er Ölaerosole und Partikel zurück, KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK • als Aktivkohleadsorber entfernt er Öldämpfe und sonstige Kohlenwasserstoffe und als Hochleistungspartikelfilter sorgt er für die Erzielung der Qualitätsklasse 1 nach ISO 8573-1. Dieser kompakte Dreistufen-Druckluftfilter bietet wesentliche wirtschaftliche Vorteile bei hohem Sicherheitsstandard: Die Anzahl der Filter wird verringert, dadurch sinken die Kosten für die Wartung und den Filteraustausch. Bauraum wird eingespart, so dass eine Integration in Maschinen und Apparate einfacher wird. Für End-of-pipe-Lösungen in sensiblen Einsatzbereichen wie der Lebensmittelproduktion, der pharmazeutischen Industrie sowie der Umwelttechnik ist sein Einsatz ebenso interessant wie in der zentralen Druckluftaufbereitung für Leistungen bis 110 m³/h. Besonders vorteilhaft lässt er sich als kompakte Aufbereitungseinheit für Kleinkompressoren einsetzen, um auf einfachste Weise reine Druckluft, z. B. für Lackierarbeiten, zu erzeugen. Der Schritt zum Dreistufenfilter ist damit folgerichtig und zielt auf die von den Anwendern gewünschte kostengünstige Anpassung der Druckluftqualität an das Verbrauchsprofil. Nachrüstung mit geringem Aufwand Entscheidend für den wirtschaftlichen Nutzen dieser Neuentwicklung ist die einfache Nachrüstung durch den geringen Investitionsaufwand: So ist bei jedem normalen Filterelementewechsel der Einstieg in die Dreistufen-Technologie möglich ohne Investition in neue Gehäuse. Vergleicht man die Kosten beim Austausch der Elemente in der bisher üblichen Kombination von drei Filtern, die durch einen neuen ersetzt Quelle: Donaldson • 101 Abb. 3: Der Dreistufenfilter vereint drei Filter in einem. werden, so ergeben sich Einsparungen zwischen 48 und 55 %. Eine deutliche Reduzierung der Wartungskosten ergibt sich im Verhältnis 1:3. Zur objektiven Beurteilung des Filter-Prinzips ist es sinnvoll, die Regeln für eine effiziente Druckluftfiltration zu betrachten. Bei der Entwicklung „energiebewusster“ Filtertechnologien sind die Strömungsoptimierung und die Auswahl der Filtermedien entscheidende Parameter. Auch die Handhabung der Filter bei Montage und beim Filterelementwechsel ist ein Aspekt, der bei der Entwicklung neuer Produkte zunehmend berücksichtigt wird. Beispielhaft dafür ist eine neue Filtergehäuse-Generation, bei der die eintretende Luft gezielt ins Element geführt wird und sich dort gleichmäßig und ohne Verwirbelungen auf die Filterfläche verteilt. So wird der Weltneuheit: TIG Kolbenkompressoren bis 110 kW ■ absolut gasdicht ■ mit berührungsloser Magnetkupplung ■ 100 % ölfrei (trocken laufend) ■ sehr vibrationsarmer Betrieb ■ modularer Aufbau für kundenspezifische Lösungen HAUG Kompressoren AG Industriestrasse 6 CH-9015 St. Gallen Tel. +41 71 313 99 55 ■ ns: en Sie u Besuch c 2015 ComV6a, Stand E50 Halle 2 A 2015 ACHEM, Stand D24 .0 Halle 8 HAUG, Ihr Spezialist für ölfreie und gasdichte Kompressoren KOMPRESSOREN HAUG Kompressoren GmbH DE-63586 Linsengericht Tel. +49 6051 97570 [email protected] www.haug.ch/TIG INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: Donaldson 102 Abb. 4: Strömungsoptimierte Luftführung durch den Druckluftfilter Quelle: Donaldson Differenzdruck auf ein Minimum reduziert. Die optimale Luftführung wurde mit Hilfe der CFD-Technologie erarbeitet (Abb. 4). Die Gehäuse sind modular aufgebaut und lassen sich daher flexibel an die Anforderungen anpassen. Als Verbindung des Gehäuseoberteils zum Gehäuseunterteil kommt ein Bajonettverschluss zum Einsatz, der sich durch eine 1/8-Drehung lösen und verbinden lässt. Das Filterelement muss nicht separat eingeschraubt werden, sondern es wird mit der Filterglocke montiert, dies gilt auch für die neuen Dreistufen-Filterele- Abb. 5: Ein Mikroprozessor zur DifferenzdruckÜberwachung zeigt den wirtschaftlichsten Zeitpunkt für einen Filterelementwechsel an. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 mente. Das hat den Vorteil, dass man für den Filterelementwechsel deutlich weniger Bauraum benötigt. Ein ins Gehäuse integrierter Mikroprozessor ermöglicht eine durchgehende Erfassung des Differenzdrucks und vergleicht hierbei die damit einhergehenden höheren Energiekosten mit den Kosten des Filterelements. Das Programm berechnet den kostengünstigsten Austauschzeitpunkt des Filterelements und zeigt den notwendigen Filterelementwechsel über eine Leuchtdiode an (Abb. 5). Zudem bietet das Gerät die Möglichkeit, das Differenzdrucksignal über eine Analog-Schnittstelle (4–20 mA) abzurufen. Nicht nur die Filtergehäuse müssen strömungsoptimiert sein, sondern auch die Strömungsverhältnisse im Filterelement müssen so beeinflusst werden, dass eine gleichmäßige Anströmung des Filtermediums erfolgt. Dies wird mit den integrierten Strömungsführungen erreicht. Moderne Filtertechnik spart Energie und Kosten Die Praxis zeigt, dass der nach spätestens zwölf Monaten oder 8.000 Betriebsstunden notwendige Filteraustausch nach wie vor zu selten unter dem Gesichtspunkt der Energieeffizienz durchgeführt wird. Vielmehr stehen gerade bei der Auswahl von Ersatz- und Verschleißteilen häufig die Investitionskosten im Vordergrund und nicht die Einsparungen, die man im Sinne der Produktlebenszykluskosten und der Energieeffizienz erzielen kann. Das bedeutet: Mit Filter elementen, die unter der Maßgabe höchster Effizienz und geringstmöglichen Differenzdrucks entwickelt wurden und nach der Norm ISO 12500 validiert sind, hat der Anwender eine „Stellschraube“ zur Verfügung, die den spezifischen Energiebedarf – d. h. den Faktor „Energiekosten pro Kubikmeter Druckluft“ – deutlich senken kann. Mit der Validierung der Elemente nach ISO 12500 ist eine umfassende Vergleichbarkeit der Leistungsdaten gegeben. Für den Anwender bedeutet dies: lange Standzeit der Elemente bei gleichbleibend niedrigem Differenzdruck − dem entscheidenden Parameter für die Energieeinsparung bei der Versorgung mit sauberer Druckluft. Autor: Heiner Carstensen Geschäftsführer Donaldson Filtration Deutschland GmbH, Haan Zum Beispiel bei der Pulverbeschichtung wird mit kältegetrockneter Druckluft gearbeitet. Foto: Kaeser Kompressoren Drucklufttrocknung: Neue Technik spart Geld und Platz Dipl.-Ing. Erwin Ruppelt und Dipl.-Betriebsw. Daniela Koehler Kältetrocknung ist das wichtigste Aufbereitungsverfahren für Druckluft. Früher war sie allerdings verhältnismäßig energie intensiv oder der Einsatz energiesparender Verfahren nur begrenzt durchführbar. Neue Speichertechniken ermöglichen nun nicht nur beträchtliche Einsparungen bei der Druckluftkältetrocknung bei Anlagen bis zu 34 Kubikmetern, sondern öffnen auch Möglichkeiten, mit dieser Technik kompaktere Kältetrockner zu bauen. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: Kaeser Kompressoren 104 Abb. 1: Die neuen Kältetrockner verfügen über eine innovative Speichertechnik, die nicht nur den Platzbedarf um bis zu 46 % im Vergleich zu herkömmlichen Trocknern, sondern auch den Energiebedarf deutlich senkt. So können bei 6.000 Betriebsstunden jedes Jahr bis zu 20.000 kWh eingespart werden. Quelle: Kaeser Kompressoren Normale Umgebungsluft enthält Wasserdampf. Wie viel Wasserdampf die Luft aufnehmen kann, hängt von der herrschenden Temperatur ab. Steigt die Lufttemperatur, dann steigt auch die Fähigkeit der Luft, Wasserdampf aufzunehmen. Den Grad der Sättigung der Luft mit Wasser bezeichnet man als Relative Feuchte. Wird diese normale Umgebungsluft nun durch einen Kompressor angesaugt und verdichtet, erhöht sich der Wasserdampfanteil je Volumeneinheit in der verdichteten Druckluft. Wird anschließend die Temperatur der Druckluft abgesenkt, was in der Regel im Nachkühler des Kompressors geschieht, führt dies dazu, dass die Sätti- Abb. 2: Kältetrockner arbeiten typischerweise ganzjährig in einem sehr breiten Lastbereich in etwa von 0 bis 100 %. Im Vergleich zu alternativen Teillast-Regelungen passt die Speicherregelung der neuen Kältetrockner den elektrischen Leistungsbedarf in allen Lastphasen nahezu ideal an. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 gung überschritten wird und der Wasseranteil kondensiert. Er wird zu Wasser, dem sogenannten Kondensat. Unterschätzte Wassermenge Die Menge an Kondensat, die aus der Druckluft ausgeschieden wird, wird dabei häufig unterschätzt. Kommt zum Beispiel in Deutschland ein Kompressor mit einer Förderleistung von 10 m³/ min und 9 bar Überdruck zum Einsatz, der bei einer Temperatur von 20 °C und 60 % Luftfeuchte Umgebungsluft ansaugt, so entstehen in 24 Stunden rund 140 l Kondensat. Erhöhen sich im Sommer die Temperaturen auf Spitzenwerte um die 35 °C, bei einer Luftfeuchtigkeit von 30 %, so würde die Kondensatmenge auf 160 l pro Tag steigen. Bei ähnlichen Temperaturen in asiatischen Ländern, in denen die Luftfeuchte mit rund 80 % noch weitaus größer ist, erhöht sich der Wert sogar leicht um das 3-Fache der deutschen Werte. Der Kompressor selbst verdichtet die Umgebungsluft nur. Wird die Druckluft deshalb nicht nach dem Kompressor entsprechend aufbereitet, gelangt das entstandene Kondensat ungehindert in das Druckluftnetz. Durch weitere Abkühlung der Druckluft bis zur Umgebungstemperatur der Druckluftsysteme wird ständig weiter Kondensat gebildet. Das kann zu Korrosion in den Rohrleitungen oder beschädigten Produktionsmaschinen führen, ganz zu schweigen davon, dass durch das Wasser bei der Produktion die Qualität der Produkte verschlechtert werden kann. Aus diesem Grund sollte der Druckluft zentral in der Druckluftstation die Feuchte entzogen werden, damit im anschließenden Druckluftnetz keine Kondensatbildung mehr möglich ist und die Relative Feuchte der Druckluft nur rund 30 % beträgt. Zur Druckluftaufbereitung stehen verschiedene Trocknungsmethoden zur Verfügung, die ab hängig von den Anforderungen der Produktion eingesetzt werden. Die Kältetrocknung ist unter den vielen Trocknungsmethoden, die es gibt, die am häufigsten angewendete, da sie in den meisten Fällen ausreicht. Auf die Spitzenwerte kommt es an Wegen der sich ändernden Temperaturbedingungen während eines Jahres sollten Kältetrockner immer auf die Spitzenwerte ausgelegt sein, so dass sie auch an den heißesten Tagen des Jahres die erforderliche Druckluftqualität zuverlässig liefern. Das heißt, sie werden in ihrer KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK Gesamttrocknungsleistung für das ganze Jahr so ausgelegt, als ob 365 Tage lang Spitzentemperaturen herrschen würden. Da dies natürlich nicht der Fall ist, kommt es automatisch dazu, dass für die Drucklufttrocknung mehr Energie eingesetzt werden müsste, als für den tatsächlichen Bedarf wirklich erforderlich ist, wenn die Trockner nicht über entsprechende Techniken verfügen, die sie an den aktuell täglich anfallenden Bedarf anpassen. Wird der gesamte Energiebedarf eines Druckluftsystems betrachtet, so entfallen auf die Drucklufttrocknung rund 3 % des Gesamtleistungsbedarfs, sofern die Station zu 100 % ausgelastet ist. Ist dies nicht der Fall und die Druckluftstation läuft nur im Teillast-Betrieb, sinkt die Auslastung des Drucklufttrockners entsprechend. Besonders negativ wirkt sich das Verhältnis dann aus, wenn Betriebe ein- oder zweischichtig arbeiten und die Trockner in der übrigen Zeit nur die Druckluft von Kleinverbrauchern oder Leckagen trocknen müssen. Trockner immer laufen lassen Um eine Druckluftqualität sicher zu gewährleisten, ist es empfehlenswert, Drucklufttrockner durchgehend laufen zu lassen, da ansonsten der Trockner vor dem Einschalten der Kompressoren je nach Größe bis zu einer Stunde vorgekühlt werden muss. Das bedeutet: Je umfangreicher der Teillast-Betrieb ist, desto größer wäre bei einem 24 Stunden am Tag auf Spitzentemperaturen ausgerichteten, durchlaufenden Drucklufttrockner die Energieverschwendung. Bei derartigen Bedingungen kann der Energiebedarf für die Drucklufttrockner bei der Drucklufterzeugung anteilig auf bis zu 20 % wachsen. Im Laufe der Jahre haben sich Kältetrockner allerdings technisch weiterentwickelt. Bis Anfang der neunziger Jahre waren Kältetrockner wie folgt aufgebaut: Wirtschaftliche Kältetrockner hatten einen Luft-Luft-Wärmetauscher, in dem zunächst einmal die kalte ausströmende Druckluft die warme einströmende Druckluft rückkühlte und eine Art Energierückgewinnung darstellte. Gleichzeitig konnte durch die Rück erwärmung die Relative Feuchte der Druckluft auf unter 30 % reduziert und eine Außenkondensation an den Rohrleitungen durch kalte einströmende Druckluft verhindert werden. Nachdem die Druckluft im Luft-Luft-Wärmetauscher vorgekühlt war, wurde sie in einem Luft-Kältemittel-Wärmetauscher auf eine Temperatur von in der Regel 3 °C abgekühlt. Der Kältemittelkreislauf war häufig mit einem sogenannten Heißgas-Bypass-Regler ausgestattet, der, wenn die Kälte aufgrund des geringen Luftverbrauchs nicht benötigt wurde, das Kältemittel in den Kreislauf schickte. So wurde mehr oder weniger Energie vernichtet, da der Kompressor des Kältemittelkreislaufs (der Kälte mittelkompressor) ständig mit annähernd derselben Leistung lief. Einzige Möglichkeit, den Kältetrockner bei der Energie im Teillast-Betrieb etwas zu entlasten, war es, den Ventilator des Kältemittels zu schalten, was jedoch nur geringe Auswirkungen hatte, da dieser Ventilator des Kondensators nur eine geringe Leistungsaufnahme im Verhältnis zum Gesamtsystem hat. Bei Großanlagen, d. h. Anlagen über 50 m³/min Druckluftdurchsatz, hatte man schon seit längerem eine Möglichkeit gefunden, Kältetrockner bei geringerem Druckluftverbrauch dem Bedarf anzupassen. Dies erfolgte mit mehrzylindrigen Kälteverdichtern, bei denen im Teillast-Betrieb entsprechend Zylinder abgeschaltet wurden. 105 106 INNOVATIONEN & TRENDS über die Veränderung der Spaltverluste im Scroll-Kältekompressor die Fördermenge von Kältemittel beeinflusst und an die zur Kühlung der Druckluft benötigte Menge angepasst. Der Vorteil dieser Methoden liegt darin, dass ein relativ großer Regelbereich abgedeckt wird, aber sie sind technisch sehr aufwendig. Mitunter wird zusätzlich zu einem Grundlastscroll ein geregelter Scroll eingesetzt, der bei sehr niedrigem Bedarf komplett abgeschaltet wird. Infokasten 1: Belastung eines Kältetrockners Frühschicht mit Mittagspause Tagesschicht Nachtschicht Die Belastung eines Kältetrockners hängt nicht nur von der Höhe des zu trocknenden Druckluftvolumenstroms ab (graue Fläche), sondern vielmehr davon, wie viel Wasser die eintretende Druckluft mit sich führt. Dabei nimmt die Wasserbeladung der Druckluft mit steigender Temperatur zu. Aufgrund des breiten Volumenstrom- und Temperaturspektrums arbeiten Kältetrockner typischerweise ganzjährig in einem sehr breiten Lastbereich von näherungsweise 0 bis 100 %. Die Speicherregelung der neuen Kältetrockner arbeitet hier besonders energieeffizient, da sie über den gesamten Lastbereich für einen bedarfsgerechten Energieeinsatz und damit maximale Energieeinsparung sorgt. Quelle: Kaeser Kompressoren Auch heute ist dies noch ein sinnvoller Weg, derartig große Druckluftkältetrockner im Teillast-Betrieb wirtschaftlich arbeiten zu lassen. Maßnahmen zur Energie-Optimierung Mitte der neunziger Jahre entwickelten sich dann drei Wege, Druckluftkältetrockner im Bereich unter 50 m³/min Druckluftdurchsatz im Teillast-Betrieb energetisch zu verbessern: • • • der Massespeichertrockner der sogenannte Digital Scroll die Drehzahlregelung des Kältekompressors Beim sogenannten Digital Scroll wird das Verdichtungsverhältnis innerhalb des Kältekreislaufs verändert, bei der Drehzahlregelung wird der Verdichter über die Drehzahl nach unten geregelt. Die Drehzahlregelung hatte den Nachteil, dass der Kältekompressor nur in einem relativ kleinen Bereich reguliert werden konnte, danach muss wieder auf die Heißgas-Bypass-Regelung übergegangen werden. Dieses System bringt daher nur eine geringe Energieeinsparung im Teillast-Bereich. Mit dem Digital Scroll wurde Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Ein Speicher für mehr Ersparnis Im Bereich unter 20 m³/min Druckluftdurchsatz waren die Speichertrockner die bevorzugte Technologie. Sie funktioniert ähnlich wie ein Druckluftspeicher im Druckluftsystem. Bei diesem hat auch der Kessel die Funktion, Lastveränderungen abzupuffern, dabei gleichzeitig den Druck relativ konstant zu halten und die Kompressoren so wenig wie möglich schalten zu lassen. Das heißt, je größer der Kessel ist, desto kleiner ist die Druckspreizung und desto weniger Schaltungen benötigt ein Kompressor. Ähnlich funktioniert ein Massespeicher, der zur Speicherung von Kälteenergie dient. Diese Speicher arbeiten zum Beispiel mit mineralischen Stoffen, um die Druckluft zu speichern. Aus dem Begriff „Masse“ lässt sich dabei schon schließen, dass umso mehr Masse eingesetzt werden muss, je größer die Leistungen sind, damit die Schalthäufigkeit eines Kältekompressors in wirtschaftlichen Grenzen gehalten und eine Drucktaupunktkonstanz erreicht wird. Daneben muss auch die Wärmeverteilung innerhalb der Speichermasse genau reguliert werden. Irgendwann zu schwer Diesen Drucklufttrocknern sind aus Gewichtsgründen bestimmte Größengrenzen gesetzt, obwohl das Speichersystem selbst nahezu ideal ist. (Es hat keine mechanischen Belastungen und Schaltungen irgendeines Systems, da der Kältetrockner lediglich von der Drucklufterzeugung bei Bedarf ein- und ausgeschaltet werden muss, und es arbeitet äußerst zuverlässig. Wenn der Kältespeicher gefüllt ist, hat das System auch bei kurzzeitigen Überlastungen Sicherheits reserven zur Verfügung.) In einem Leistungsbereich von 17 bis 20 m³/min Druckluftdurchsatz wiegen Massespeichertrockner bereits an die 850 Kilo. Noch größere Systeme mussten somit bisher mit Digital Scroll ausgerüstet werden und konnten die Vorteile der Massespeichertrockner nicht genießen. KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK Paraffine sorgen für Konstanz Bei Latent-Wärmespeichern werden meist spezielle Salze oder Paraffine als Speichermedium geschmolzen, die dabei sehr viel Wärmeenergie (zum Beispiel Schmelzwärme) aufnehmen. Das Entladen findet als Erstarren statt. Während des Vorgangs gibt das Speichermedium die zuvor aufgenommene große Wärmemenge wieder an die Umgebung ab. Beim Übergang von einem Aggregatzustand in den anderen bleibt die Temperatur konstant – genauso wie das Getränk mit dem Eiswürfel –, da die gesamte zugeführte Wärme in die Veränderung des Zustands investiert wird. So hat zum Beispiel ein Gemisch aus Wasser und Eis unter normalen Druckverhältnissen eine konstante Temperatur von 0 °C. Die neuen Kältetrockner haben das Prinzip des Schmelzens und Erstarrens übernommen. In den Grundzügen funktioniert es wie folgt: Wird Kälte zum Abkühlen der Druckluft benötigt, zum Beispiel bei einer Temperatur von 5 °C, so wird der Kältemittelkompressor eingeschaltet. Infokasten 2: System Kältetrockner Das System funktioniert wie folgt: 1. Kompressor stellt kaltes Kältemittel zur Drucklufttrocknung und Abkühlung des Speichers bereit. 2. Speichermedium erstarrt bei konstanter Temperatur und führt dabei eine hohe Wärmemenge über das Kältemittel ab. 3. Kältemittel kühlt Speichermedium bis zum Ausschaltpunkt weiter ab. 4. Kältekompressor schaltet aus. 5. Speichermedium liefert Kälte zur Drucklufttrocknung und erwärmt sich. 6. Speichermedium schmilzt bei konstanter Temperatur und nimmt dabei eine hohe Wärmemenge aus der feuchten Druckluft auf. 7. Speichermedium erwärmt sich bis zum Einschaltpunkt des Kompressors. Quelle: Kaeser Kompressoren Dann wird zunächst das Paraffin durch den Kältetrockner auf eine Temperatur von rund 3 °C abgekühlt, während gleichzeitig die Druckluft erkaltet. Zu diesem Zeitpunkt bleibt die Temperatur ganz lange konstant, weil sich die Phase Quelle: Kaeser Kompressoren Neue Technik bringt die Lösung Seit 2013 ist eine Technik bei Druckluftkältetrocknern auf dem Markt, die dieses Problem löst. Ein Kältetrockner, der mit einem ganz anderen Speichermaterial, nämlich einem sogenannten Phase Changing Material (PCM – Phasen veränderndes Material) ausgerüstet ist. Phasen verändernde Materialien können sehr viel Energie speichern oder abgeben, wenn genau der Zeitpunkt ausgenutzt wird, in dem sie eine Phasenveränderung durchlaufen, also zum Beispiel zwischen flüssig und fest wechseln. Das ist das gleiche Prinzip, mit dem im Sommer Eiswürfel ein Getränk über längere Zeit kühl halten. Während sich der Eiswürfel im Glas befindet und schmilzt, bleibt die Temperatur des Getränks konstant. Um Eis bei 0 °C vom festen in den flüssigen Zustand zu verändern, wird genauso viel Energie benötigt, wie es brauchen würde, um Wasser von 0 °C auf 80 °C zu erhitzen. Diese Speicher werden auch Latent-Wärmespeicher genannt, da sie die thermische Energie nahezu verborgen, verlustarm, mit beliebigen Wiederholzyklen und über lange Zeit speichern können. Bekannte Beispiele für Anwendungen sind Wärmekissen, wie sie von einigen Sportlern im Winter eingesetzt werden, Kühl-Akkus, die den Kühlschrank noch eine Weile auch dann weiter kühlen, wenn der Strom ausfällt, oder mit Paraffin gefüllte Speicherelemente in den Tanks von solarthermischen Anlagen. 107 Abb. 3: Schema eines Kältetrockners mit Heißgas-BypassRegelung (von oben links im Uhrzeigersinn): mit Luft-LuftWärmetauscher, K ältekompressor, temperaturgesteuertem Kondensator, Heißgas-Bypass und elektronischem Kondensatableiter 108 INNOVATIONEN & TRENDS des Paraffins von flüssig auf fest ändert. Es erstarrt. Ist dieser Wechsel vollständig abgeschlossen, erfolgt eine weitere geringfügige Abkühlung des Materials auf zum Beispiel 2 °C. Danach schaltet der Kältemittelkompressor die Energiezufuhr ab. Die Druckluft strömt nun durch den Wärmetauscher, der von dem festen Paraffin umgeben ist. Dieses wird jetzt nach und nach durch die Druckluft wieder erwärmt und ändert erneut seinen Zustand von fest auf flüssig, während es seinerseits die Druckluft kühlt. Dies geschieht so lange, bis wiederum eine festgelegte obere Temperaturgrenze erreicht ist. Danach schaltet der Kältemittelkompressor die Energiezufuhr wieder ein und der gesamte Zyklus beginnt von neuem. Quelle: Kaeser Kompressoren Höhere Speicherdichte Natürlich kann bei einem Kältetrockner nicht mit Wasser gearbeitet werden, da die Wärmeausdehnung zu berücksichtigen ist (wie bei der Wasserflasche, die springt, wenn man sie friert). Deshalb wird bei den neuen Druckluft kältetrocknern ein System auf Paraffin-Basis verwendet. Dieses Material hat nicht nur den Vorteil, dass es nur einen geringen Ausdehnungskoeffizienten hat, es besitzt auch eine 98 % höhere Speicherdichte als die bisher bei Massespeichern eingesetzten Materialien. Das wiederum bringt ganz andere Anforderungen an die Konstruktion der Trockner, aber auch einige entscheidende Vorteile mit sich. Aufgrund der höheren Speicherdichte des PCM musste auch der Wärmetauscher des Kältetrockners komplett neu konzipiert werden. Waren früher bei Kältetrocknern sogenannte Kupferspiralwärmetauscher im Einsatz, so verfügten die ersten Speichertrockner über Platten- Abb. 4: Hocheffizienter Scroll- Verdichter zur Reduzierung der Leistungsaufnahme bei Kältekompressoren Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 wärmetauscher. Bei den neuen Kältetrocknern wurde ein Aluminium-Wärmetauscher eingesetzt, der die beiden Wärmetauschersysteme in einem beinhaltet, nämlich den Luft-Luft-Wärme tauscher zwischen der austretenden kalten Druckluft und der warmen eintretenden Druckluft und den Druckluft-PCM-Wärmetauscher. Neben den energetischen Vorteilen brachte dies auch eine beachtliche Platzersparnis mit sich. Wichtig war es, die genaue Verteilung des PCM innerhalb des Wärmetauschers zu gewährleisten. Zusätzlich gelang es, einen Wasserabscheider in das System zu integrieren. Dies verhindert, dass unnötige Rohrleitungen installiert werden müssen, die wiederum zu einem internen Druckverlust führen würden. Die mit dem integrierten Wasserabscheider verbundenen kurzen Wege erleichtern außerdem die Isolierung des gesamten Systems. Das reduziert einen eventuell vorhandenen Wärme- oder Kälteverlust auf ein Minimum. Weniger Druckverlust, geringerer Energiebedarf Der neu entwickelte Speicher bringt zudem mehrere energetische Vorteile mit sich. Dank der kompakten Bauweise konnte der Druckverlust auf 0,15 bar gesenkt werden, während herkömmliche Modelle einen Differenzdruck von 0,20 bar und mehr aufweisen. Auch der geringe Energiebedarf des PCM-Speichertrockners ist bemerkenswert. So benötigt die Anlage weniger als 87 Watt je m³/min zu trocknender Druckluft. Darüber hinaus erlaubt die neue Speichertechnik eine wesentlich kompaktere, kleinere und leichtere Bauweise des gesamten Kältetrockners. Nicht nur wegen des geringeren Platzbedarfs der neuen Komponenten, sondern auch wegen der innovativen Anordnung aller Bauteile benötigt er bis zu 46 % weniger Stellfläche und ist rund 60 % leichter als herkömmliche am Markt erhältliche Massespeichertrockner. Bei der Neukonzeption des Wärmetauschers wurde nicht nur der Wärmetauscher der Luft neu konzipiert, sondern auch das gesamte Kältesystem. So wurde anstelle des bisher verwendeten Kolbenverdichters ein hocheffizienter Scroll-Verdichter eingesetzt. Die häufig im Kältetrocknerbereich üblichen Kapillarrohre wurden durch ein Expansionsventil ersetzt. Die Kapillartechnik ist heute bei vielen Kältetrocknern gängige Praxis. Über eine klar definierte Kapillare wird dabei eine gewisse Menge an Kältemittel indiziert. Im Bereich außerhalb des Auslegungspunktes führt dies jedoch zu einer schlechten Befüllung. Um diesen Nachteil auszugleichen, ist bei Kapillaren eine größere Menge an Kältemittel und eine höhere Leistung der Kältekompressoren erforderlich. Expansionsventile haben diesen Nachteil nicht, da sie je nach Last die Mengen regeln können. Als Folge davon wird deutlich weniger Kältemittel benötigt und der Leistungsbedarf des Kältemittelkompressors ist wesentlich niedriger. Der Kondensator des Kältetrockners wurde durch einen Microchannel-Kondensator ersetzt, der sich durch eine sehr große mechanische Stabilität, aber auch durch große Effektivität bei dem Wärmeaustausch mit der Kühlluft auszeichnet. Daher konnten auch die Leistungs daten der Kältetrockner noch einmal erheblich verbessert werden. So konnte aufgrund der genauen Dosierung die Gesamtkältemittelmenge in den Systemen erheblich reduziert werden. Die Leistungsaufnahme des Kältetrockners ist gegenüber marktüblichen Geräten um zum Teil über 50 % niedriger. Interne Steuerung sorgt für optimalen Betrieb PCM-Speichertrockner lassen sich hocheffektiv steuern und in ein Druckluftsystem einbinden. Der Kältetrockner ist mit einer Mikroprozessor-Steuerung ausgestattet. Diese regelt und kontrolliert den Speicherbetrieb und bietet viele effiziente Analyse- und Überwachungsmöglichkeiten. Neben der leichten intuitiven Bedien barkeit über ein großes Farbdisplay und einer sprachneutralen Menüführung verfügt sie über einen Speicher mit Fehlercode-Anzeige und ermöglicht es dem Kunden, eine Taupunktmessung anzuschließen. Außerdem gewährleistet der Kältetrockner während aller Lastphasen einen stabilen Drucktaupunkt und einen schonenden Schaltbetrieb des Kältekompressors. Darüber hinaus beinhaltet das System Service- Meldung sowie ein R&I-Schema und bietet die Möglichkeit, durch Alarmkontakte mit übergeordneten Leitsystemen zu kommunizieren. Eine Einbindung in ein Gesamtsystem zur Überwachung, Steuerung und Koordination der vollständigen Drucklufterzeugung ist dadurch problemlos möglich. Mit Hilfe der Anbindung an eine übergeordnete Steuerung können die Daten des Kältetrockners von jedem gewünschten PC aus abgefragt, überwacht und auf lange Zeit dokumentiert werden. Dies ermöglicht zum Beispiel eine detaillierte und langfristige Auswertung wichtiger Daten für die Dokumentation des Energiemanagements nach ISO 50001. 109 Quelle: Kaeser Kompressoren KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK Abb. 5: Schema eines Latent- Speichertrockners mit dem neuen platzsparenden Wärmetauscher An den Umweltschutz gedacht Das System ist serienmäßig mit einem automatischen Kondensatableiter ausgerüstet, so dass alles anfallende Kondensat umweltfreundlich abgeschieden und später aufbereitet werden kann. Für eine einfache Wartung sind die Ventile gut zugänglich und die Reinigung des Verflüssigers ist leicht durchzuführen. Die neuen Kältetrocknermodelle sind so konstruiert, dass eine Aufstellung an der Wand möglich ist, was den Platzbedarf der gesamten Druckluftstation reduziert. Tor für Weiterentwicklung geöffnet Mit der Entwicklung dieses neuen Speichersystems wurde das Tor aufgestoßen, das es möglich macht, auch größere Trockner mit dieser innovativen Speichertechnik auszustatten. Und zwar vor allem in jenem Bereich, in dem Massespeichertrockner aufgrund der Gewichts- und Größenproblematik an ihre technischen Grenzen stoßen. In den nächsten Jahren ist damit zu rechnen, dass noch weitere Modelle mit höherer Leistung auf den Markt kommen. Im unteren Leistungsbereich ließe sich diese Technologie ebenfalls anwenden. Da hier allerdings mit den Massespeichertrocknern bereits eine sehr gute Lösung gefunden ist, wird der obere Leistungsbereich vermutlich Vorrang in der Entwicklung haben. Autoren: Dipl.-Ing. (FH) Erwin Ruppelt Leitender Projektingenieur Dipl.-Betriebsw. Daniela Koehler Pressesprecherin Kaeser Kompressoren SE, Coburg Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Zur Prüfung kleiner Leckagen wird die Helium-Lecksuche eingesetzt. Foto: Fotolia / Thomas Sztanek Dünne Rohrleitungen effizient auf Dichtheit prüfen Dr. Rudolf Konwitschny Nach der Erstinstallation oder nach Wartungsarbeiten ist eine schnelle und effiziente Lecksuche an Gasversorgungsleitungen für die Prozesssicherheit im Betrieb essenziell. Dabei sind nicht nur die Anforderungen der Prozesse zu beachten, sondern auch der Schutz des Personals, falls in den Leitungen brennbare, toxische, korrosive oder radioaktive Medien geführt werden. Als Technologie zur Prüfung von Leckagen wird die Helium-Lecksuche eingesetzt. Bei langen und dünnen Gasleitungen, wie sie zum Beispiel beim Bau von Reinstmedien-Versorgungssystemen oder gewickelten Wärmetauschern eingesetzt werden, werden Leckagen durch Ansprühen des Prüflings mit Helium diagnostiziert. Dabei bieten sich zwei Verfahrensvarianten an: der Sprühtest mit und ohne Trägergas. Der nachfolgende Beitrag vergleicht die beiden Methoden. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK Eine effiziente Lecksuche ist vor allem dann wichtig, wenn die transportierten Medien gefährliche Stoffe enthalten. Als Beispiel seien die als Dotiergase verwendeten Hydride des Arsens und Phosphors genannt, deren maximale Arbeitsplatzkonzentrationen bei 0,05 bzw. 0,1 ppm liegen dürfen. Werden diese Gase beispielsweise in der Halbleiter- oder Solarindustrie verwendet, ist die maximal erlaubte Leckage entsprechend auf einen Wert von 1,0 · 10–9 mbar · l/s festgelegt. Vergleichbar hoch sind die Anforderungen in der Reinstmedienversorgung, zum Beispiel in der Pharmazie oder in Forschung und Entwicklung. Die Anforderungen an die Dichtheit sind in den genannten Anwendungen etwa 10.000-mal strenger als bei der Prüfung einer Pkw-Klimaanlage. Als Technologie zur Prüfung derart kleiner Leckagen wird die Helium-Lecksuche eingesetzt. Diese Prüftechnik ist nicht nur hochempfindlich, sondern auch zerstörungsfrei und ermöglicht neben der Prüfung sehr kleiner Leckagen auch das Aufspüren sehr großer Lecks. Mit Hilfe von Helium-Lecksuchern ist es möglich, Lecks in Gasverteilungsleitungen, Tanks, Gasschränken und allen weiteren Geräten, die zur Gasspeicherung und zum Gastransport genutzt werden, sowohl quantitativ zu messen als auch zu lokalisieren. Helium hat sich seit den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts als das vorherrschende Prüfgas durchgesetzt. Die Gründe dafür liegen unter anderem in der Ungefährlichkeit und Reaktionsträgheit des inerten Edelgases. Helium ist als Zusatzstoff für Lebensmittel und Pharmazeutika zugelassen. Das Prüfgas ist in verschiedenen Reinheitsstufen vom Ballongas bis hin zu einer Reinheit von mehr als 7.0 (99,999990 %) verfügbar und lässt sich so auf unterschiedlichste Anwendungen anpassen. Hohe Gasreinheiten werden beispielsweise bei der Prüfung 111 Infokasten 1: Theoretische Ansprechzeit bei der Lecksuche Die Grafik zeigt den zeitlichen Verlauf der Signalentwicklung im molekularen Strömungsbereich. Die Ansprechzeit ist gegeben durch die Gleichung τ63 % = V ____ Seff, He Die oben angesprochene Anstiegszeit oder Zeitkonstante des Systems ist die Zeit, bis 63 % des Signalmaximums erreicht sind. Im Unterschied dazu wird das Signalmaximum erst nach einer sogenannten Ausgleichszeit erreicht. Diese Ausgleichszeit wird je nach Definition nach 3τ (95 % der maximalen Signalintensität) oder 5τ (99 % der maximalen Signalintensität) erreicht. Quelle: Pfeiffer Vacuum Infokasten 2: Leitwerte im Vakuum In der Vakuumtechnik addieren sich die Strömungswiderstände anein andergeflanschter Vakuumbauteile wie in Serie geschaltete Widerstände in der Elektrotechnik. Damit wird auch das effektive Saugvermögen, das am Prüfobjekt anliegt, von den Verbindungselementen zwischen Lecksuchgerät und Prüfobjekt oder Strömungswiderständen im Prüfling selbst beeinflusst. Dies hat wiederum Einfluss auf die Ansprechzeit (siehe Infokasten 1). Quelle: Pfeiffer Vacuum 1 1 1 ____ _________ ___ = + Seff, He SLecksuchgerät, He Cges Der Strömungswiderstand wird auch als Leitwert bezeichnet und hat die Dimension eines Saugvermögens. Der Leitwert (engl. conductance) wird mit dem Formelzeichen C bezeichnet. Der Gesamtleitwert Cges kann aus den Leitwerten mehrerer Vakuumbauteile zusammengesetzt sein. 1 1 1 1 ___ ___ ___ ___ = + + ... Cges C1 C2 Cn Für Hochvakuumbauteile sind diese Leitwerte meist in den Katalogen der jeweiligen Hersteller angegeben. Quelle: Pfeiffer Vacuum Abb. 1: Helium-Sprühtest Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 112 INNOVATIONEN & TRENDS von Reinstmedienversorgungen oder in der Kerntechnik eingesetzt. Die geringe natürliche Konzentration des Heliums von rund 5 ppm in der Atmosphäre erlaubt – gepaart mit einer empfindlichen und selektiven Detektortechnologie – sehr niedrige Nachweisgrenzen. Als Verfahrensvarianten werden Prüfungen sowohl unter atmosphärischen Bedingungen als auch im Vakuum durchgeführt und lassen sich auf internationale Normen (DIN EN 1779) zurückführen. Nicht zuletzt ist die Versorgung mit aus Erdgas gewonnenem Helium durch die wach- Infokasten 3: Strömungsbereiche im Vakuum In der Vakuumtechnik ist die Art der Strömung nicht nur vom Druck alleine, sondern vom Produkt aus Druck und Rohrdurchmesser abhängig. Laminarströmung Molekularströmung Parabolisches Strömungsprofil Ungerichtete Bewegung einzelner Moleküle Liegt vor, falls das Produkt aus Druck und Durchmesser größer ist als 0,6 mbar · cm Liegt vor, falls das Produkt aus Druck und Durchmesser kleiner ist als 0,02 mbar · cm p · d > 0,6 mbar · cm p · d < 0,02 mbar · cm Faustformel für die Leitwertabschätzung d4 ___ C = 140 · px l Faustformel für die Leitwertabschätzung d3 ___ C = 12,1 · l C = L eitwert [l/s] p=m ittlerer Druck in der Rohrleitung [hPa] d = Innendurchmesser der Rohrleitung [cm] l = L änge der Rohrleitung [cm] C = Leitwert [l/s] Der Leitwert ist abhängig vom mittleren Druck in der Rohrleitung. Der Leitwert ist unabhängig vom mittleren Druck in der Rohrleitung. d = Innendurchmesser der Rohrleitung [cm] l = L änge der Rohrleitung [cm] Der Übergangsbereich zwischen Laminar- und Molekularströmung wird „Knudsen-Strömung“ genannt und setzt sich aus Anteilen beider Strömungsbereiche zusammen. Quelle: Pfeiffer Vacuum Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 sende Bedeutung von LNG (Liquified Natural Gas – Flüssigerdgas) als Energieträger gesichert. Grundsätzlich sollte eine Dichtheitsprüfung möglichst nahe am tatsächlichen Einsatzbereich des Prüflings durchgeführt werden. Dies bedeutet, dass Gasleitungen, die im tatsächlichen Einsatzfall unter Überdruck stehen, auch bei der Prüfung mit Helium bedrückt werden sollten; das durch Lecks austretende Prüfgas sollte außen nachgewiesen werden. Bei bereits verlegten Gasleitungen herrscht um die Leitungen herum normalerweise Atmosphärendruck. Dies führt zum Einsatz von Schnüffelmethoden, bei denen zur Lokalisierungsprüfung eine Sonde manuell um den Prüfling geführt wird oder als quantitative Messung die Anreicherung des Prüfgases in einem definierten Volumen um die zu prüfende Stelle, beispielsweise eine Klemmringverschraubung oder Orbitalschweißnaht, gemessen wird. Die natürliche Heliumkonzen tration von 5 ppm ist im Prüfraum durch das Handling mit Helium bei der Dichtheitsprüfung oder durch den Einsatz heliumhaltiger Schutzgase beim Schweißen möglicherweise noch erhöht. Sehr niedrige Nachweisgrenzen im Bereich von 10–9 mbar · l/s sowie der hohe und möglicherweise schwankende Untergrund des Prüfgases verhindern den Einsatz von Schnüffelmethoden; die Prüfung muss nach Abpumpen des Prüflings im Vakuum durchgeführt werden. Damit werden bei der Helium-Dichtheitsprüfung die Gesetzmäßigkeiten der Strömungsmechanik relevant. Hohe innere Strömungswiderstände einzelner Prüfobjekte können die Leistungsfähigkeit der Helium-Lecksuche auch bei Verfahren im Vakuum stark beeinträchtigen. Dies gilt insbesondere für lange und dünne Gasleitungen, wie sie zum Beispiel beim Bau von Reinstmedien-Versorgungssystemen oder gewickelten Wärmetauschern eingesetzt werden. Die Lecksuche an diesen evakuierten langen, dünnen Rohrleitungen erfolgt durch Ansprühen des Prüflings mit Helium. Dabei bieten sich zwei Verfahrensvarianten an: der Sprühtest mit und ohne Trägergas. Nachfolgend ein Vergleich der beiden Verfahren. Lecksuche durch Ansprühen mit Helium Vor der Dichtheitsprüfung wird der Prüfling zunächst an den Lecksucher angeschlossen und evakuiert. Dann werden die äußeren Flächen des Prüflings über eine fein dosierbare Sprühpistole mit Helium beaufschlagt. Helium dringt durch mögliche Leckagen in den Prüfling ein KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK Infokasten 4: Leitwertmodellierung einer Rohrleitung In der Grafik ist der Leitwert eines Rohres mit einer Länge von 7 Metern und einem Innendurchmesser von 4 Millimetern modelliert. Dieser Durchmesser ist typisch für Gasleitungssysteme. Eine typische Angabe ist 6 (Außendurchmesser) x 1 (Wandstärke) Millimeter. Die Leitung hat also bei Atmosphärendruck einen Leitwert von gut 1 Liter pro Sekunde. Die identische Leitung hat bei 0,01 mbar, der Feinleckschwelle vieler kommerzieller Lecksuchgeräte, für Luft nur noch einen Leitwert von 0,001 l/s, also nur noch 1/1.000 des Wertes bei Atmosphärendruck. Quelle: Pfeiffer Vacuum Quelle: Pfeiffer Vacuum Abb. 2: Helium-Sprühtest mit Trägergas Quelle: Pfeiffer Vacuum und kann zum Nachweisgerät transportiert werden (Abb. 1). Beim Ansprühen sollten nur geringe Mengen an Prüfgas in den Testraum entlassen werden, da unkontrolliert abgegebene Wolken an nicht identifizierten Leckagen in den Prüfling eindringen könnten und dadurch das Untergrundsignal bei der Messung erhöhen würden. Bei der Technik des Ansprühens kann nicht davon ausgegangen werden, dass der Eintritt des Leckkanals zu 100 % von Prüfgas umgeben ist. Für eine strenge Quantifizierung wäre dies zwar wünschenswert, der damit verbundene Mehraufwand bei der Prüflingsvorbereitung ist jedoch meist in der Praxis technisch nicht möglich und mit den Anforderungen an maximale Prüfdauer und Kosten der Prüfung nicht vereinbar. Die Evakuierung des Prüflings erfolgt entweder mit einer separaten Pumpe oder speziell bei Lecksuchern mit hoher integrierter Pumpleistung über das Gerät selbst. Bei modernen Lecksuchern sind die dazu erforderlichen Vakuumpumpen und der Detektor – ein magnetisches Sektorfeldmassenspektrometer – in einem kompakten Gehäuse miteinander kombiniert. Die Ansprechzeit bei der Messung wird durch das Volumen des Prüflings sowie das effektive Saugvermögen des Testaufbaus für das Prüfgas Helium bestimmt (Infokasten 1). Das effektive Saugvermögen für Helium setzt sich zusammen aus dem Helium-Saugvermögen des eingesetzten Lecksuchers sowie den Strömungswiderständen des Prüflings und der Leitungsbauteile zur Verbindung zwischen Lecksuchgerät und Prüfling (Infokasten 2). In der Vakuumtechnik addieren sich die Strömungswiderstände aneinandergeflanschter Vakuumbauteile wie in Serie geschaltete Widerstände in der Elektrotechnik. Marktübliche Helium-Lecksuchgeräte erreichen ihre maximale Empfindlichkeit im sogenannten Feinleckmodus bei einem vergleichsweise niedrigen Prüfdruck. Der maximale Prüfdruck für den empfindlichsten Messbereich ist gerätespezifisch und liegt im Bereich von unter 0,01 bis 0,5 mbar. Evakuiert man einen Prüfling von Luftdruck auf einen prüffähigen Druck, wird gleichzeitig das in der Luft mit einer natürlichen Konzentration von 5 ppm vorliegende Helium mit abgepumpt. Je niedriger der Druck im Prüfling wird, umso niedriger ist normalerweise auch das Helium-Untergrundsignal. Daher erscheint es sinnvoll, für möglichst empfindliche Messungen jeden 113 Abb. 3: Dichtheitsprüfung an einem quaderförmigen Behälter mit Prüfleck Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: Pfeiffer Vacuum 114 Quelle: Pfeiffer Vacuum Abb. 4: Zeitlicher Verlauf bei der Dichtheitsprüfung eines Volumens von 1,5 l im Vergleich zu 2 Leitungen 6 x 1 mm, Länge 7 m und 20 m Quelle: Pfeiffer Vacuum Abb. 5: Zeitlicher Verlauf bei der Dichtheitsprüfung zweier Leitungen 6 x 1 mm, Länge 7 m und 20 m mit Trägergas Abb. 6: Vergleich der Signal-Erholzeiten bei der Dichtheitsprüfung zweier Leitungen 6 x 1 mm, Länge 7 m und 20 m, mit (links) und ohne (rechts) Trägergas Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Prüfling auf möglichst niedrigen Druck abzupumpen. Werden lange, dünne Rohrleitungen bis zum Enddruck des Helium-Lecksuchgeräts abgepumpt, herrscht im Inneren des Rohrs Molekularströmung und der Leitwert des Prüflings kann nicht mehr vernachlässigt werden. Dies gilt grundsätzlich für alle Prüflinge, bei denen kleine Durchmesser über große Längen gepumpt werden müssen (Infokasten 3). Im molekularen Strömungsbereich ist der Strömungswiderstand des Rohres viel höher (der Leitwert also niedriger) als im laminaren Strömungsbereich, der bei hohen Drücken vorherrscht (Infokasten 4). Der molekulare Strömungsbereich macht sich bei der Helium-Dichtheitsprüfung von dünnen Bauteilen durch eine sehr viel längere Ansprechzeit bemerkbar (siehe Infokasten 1). Zusätzlich verschmiert das Signal, der Peak wird breiter und die maximale Signalintensität sinkt durch eine sehr breite Geschwindigkeitsverteilung der Gasmoleküle. Sprühtest mit Trägergas Um bei leitwertlimitierten Bauteilen wie Rohrleitungen kurze Ansprechzeiten sowie hohe Empfindlichkeit zu erzielen, sollte die Prüfung am besten im laminaren Strömungsbereich durchgeführt werden. Durch Spülen der Gasleitung mit einem heliumfreien Trägergas wird eventuell durch Leckagen eintretendes Prüfgas zügig durch den Prüfling zum Messgerät transportiert. Ein typischer Testaufbau ist in Abb. 2 dargestellt. Als Trägergas hat sich Stickstoff in der Reinheit 5.0 bewährt. Oft ist während des Aufbaus einer Reinstmedienversorgung noch kein Trägergas aus der Hausversorgung an der Baustelle verfügbar. Der Einsatz einer weiteren Gasflasche sollte vermieden und das oft als Schutzgas beim Schweißen verwendete Argon auch als Trägergas verwendet werden. Dies ist technisch möglich, erfordert aber möglicherweise eine Kalibrierung der im Lecksuchgerät befindlichen Druckmessgeräte. Bei modernen Geräten ist dies problemlos durch den Anwender vor Ort möglich. Helium-Sprühtest mit und ohne Trägergas – ein Vergleich Abb. 3 zeigt einen typischen zeitabhängigen Verlauf einer Helium-Leckageprüfung, wie sie auch im aktuellen Versuch durchgeführt wurde. Die gemessenen Leckageraten sind in Rot dargestellt, der Druckverlauf in Blau. Nach der Autokalibrierung (Phase I in Abb. 3) des Lecksuchgeräts wird ein quaderförmiger Behälter mit einem Volumen von 1,5 Litern ab gepumpt (Phase II). Bei Erreichen eines Untergrundsignals von 1,0 · 10–9 mbar · l/s (Phase III) wird die Untergrundunterdrückung des Lecksuchgeräts aktiviert und das Absperrventil zu einem Prüfleck mit einem Wert von 1,0 · 10–7 mbar · l/s geöffnet. Das Leckageratesignal zeigt einen Anstieg innerhalb von weniger als 2 Sekunden. Theoretisch ergibt sich eine Ansprechzeit τ63 % von 1 Sekunde. Die zeitliche Auflösung der eingesetzten Software liegt bei 1 Sekunde. Das zwischen dem Diffusionselement des Prüflecks und dem Absperrventil eingeschlossene Helium führt zu Überschwingen bis zu einem Wert von maximal 1,9 · 10–5 mbar · l/s (Phase IV). Dieses Verhalten ist typisch für nicht differenziell gepumpte Testlecks mit Helium-Reservoir. Bei Einsatz von Prüflecks mit größeren Leckwerten kann das Überschwingen sogar zum Ansprechen der internen Schutzschaltungen der Lecksuchgeräte führen. Daher werden Kalibrierlecks in den meisten kommerziellen Lecksuchanlagen differenziell gepumpt oder in marktüblichen Lecksuchgeräten über ein Dreiwegeventil angeschlossen, eine Anreicherung des Heliums wird vermieden. In der gezeigten Anwendung kann das Überschwingen auch durch Einsatz eines in die Gasleitung inte grierbaren Prüflecks ohne Reservoir vermieden werden. Es zeigt sich, dass sich der nominelle Wert des Prüflecks (+/–10 %) innerhalb von 13 Sekunden nach Öffnen des Absperrventils eingestellt hat (Phase V). Wird das Ventil wieder geschlossen, ist das Heliumsignal nach nicht einmal 9 Sekunden wieder vollständig abgebaut (Phase VI). Nach Beendigung des Tests und Deaktivieren der Untergrundunterdrückung (Phase VII) wird noch eine weitere Autokalibrierung (Phase VIII) durchgeführt. Die mit Lecksucher und zugehöriger Software erzeugten Graphen erlauben eine einwandfreie Dokumentation der Messwerte als Basis für die Qualitätssicherung. Abb. 4 zeigt den zeitlichen Verlauf bei der Prüfung des oben beschriebenen Behälters im Vergleich zu 2 Rohrstücken mit einem Innendurchmesser von 4 Millimetern und Längen von 7 bzw. 20 Metern. Mit dem Quader wird innerhalb von rund 1 Minute ein Untergrundsignal von 10–9 mbar · l/s erreicht. Aus der Gasleitung kann der restliche Heliumgehalt der Luft wegen des hohen Strömungswiderstands der Rohrleitung nur sehr langsam abgepumpt werden und das Untergrundsignal stabilisiert sich bei einem Wert von 5 · 10–8 mbar · l/s. Das Untergrundsignal bei der Messung an der dünnen Gasleitung ist also um den Faktor 50 höher als bei einer Messung an einem strömungsgünstigen Bauteil. Um ein identisches Signal-zu-Rausch-Verhältnis zu erzielen, wird demzufolge an der Gasleitung ein Prüfleck mit einem Wert von 5 · 10–6 mbar · l/s eingesetzt. Bei der Prüfung des Quaders wird die Leckagerate augenblicklich angezeigt. Der Signalanstieg mit der Gasleitung ist annähernd so schnell. Das Signalmaximum wird aber erst nach 15 Sekunden erreicht (Quader 2,5 Sekunden) und das Signal stabilisiert sich erst nach 3,5 Minuten (Quader 13 Sekunden) (Infokasten 5). Verlängert man die Gasleitung auf 20 Meter, so verlängert sich die Zeit bis zum ersten Beobachten eines Heliumsignals auf 80 Sekunden. Selbst nach mehr als 8 Minuten wird keine Stabilisierung auf den nominellen Leckagewert beobachtet. Dabei bleibt der gemessene Wert um mehr als Faktor 50 unter dem des eingesetzten Prüflecks (Infokasten 6). ASM 340 Leistungsstarker Lecksucher für Helium und Wasserstoff ■ ■ ■ ■ Einzigartige Fähigkeit zur Lokalisierung von Leckagen ab 100 hPa Schnellste Betriebsbereitschaft in seiner Klasse Geringe Wartungskosten dank robuster Bauart Abnehmbares Bedienteil für bestmögliche Ergonomie Alles rund um die Lecksuche lecksuche.pfeiffer-vacuum.de Sie suchen eine perfekte Vakuumlösung? Sprechen Sie uns an: Pfeiffer Vacuum GmbH Headquarters/Germany T +49 6441 802-0 F +49 6441 802-1202 [email protected] www.pfeiffer-vacuum.de 116 INNOVATIONEN & TRENDS Die Erholzeit nach dem Schließen des Ventils zum Testleck beträgt 9 Sekunden mit dem Quader und gut 4,5 Minuten mit der 7-Meter-Gasleitung. Mit der 20-Meter-Gasleitung wurde das Experiment nach 25 Minuten ohne Ergebnis abgebrochen (Infokasten 7). Abb. 5 zeigt dieselben Prüflinge mit Trägergasmessung im identischen Maßstab wie in Abb. 4. Bei allen folgenden Messungen wird ein Prüfleck mit einem Wert von 1,0 · 10–7 mbar · l/s eingesetzt. Der Trägergasstrom wird so eingestellt, dass das eingesetzte Lecksuchgerät gerade die Druckschwelle für den Normal-Testmodus von 0,5 mbar erreicht. Der Leitwert der 20-Meter- Leitung liegt bei 0,5 mbar etwa um Faktor 5 höher als bei 0,01 mbar. Dies bedeutet beim Einsatz von Trägergas auch wesentlich kürzere Infokasten 5: Ansprechzeiten – Vergleich Theorie und Praxis Aus der Leitwertmodellierung in Infokasten 4 ergibt sich im rein molekularen Strömungsbereich eine Ansprechzeit von 21,5 Sekunden. Die tatsächlich gemessene kürzere Ansprechzeit ergibt sich aus laminaren Strömungs anteilen. Rechnungen in der Vakuumtechnik haben zumeist den Charakter von Abschätzungen ohne den Anspruch auf mathematische Genauigkeit. Die beobachteten Unterschiede sind ein gutes Beispiel für die Schwierigkeit, Strömungen im Übergangsbereich zwischen laminarem und molekularem Regime, die sogenannte Knudsen-Strömung, mit einfachen, praxis gerechten Faustformeln rechnerisch zu erfassen. Quelle: Pfeiffer Vacuum Infokasten 6: Leitwerte und Ansprechzeiten – ein Vergleich Der folgende Vergleich zeigt den Zeitgewinn bei der Ansprechzeit unter Einsatz von Trägergas auch bereits bei relativ kurzen Leitungen von wenigen Metern Länge. Dimensionen Leitung Länge 7 m, Innendurchmesser 4 mm Volumen 8,8 x 10–2 l Trägergas nein Einlassdruck Lecksuchgerät 3,3 x 10 mbar 4,5 x 10–1 mbar Druck am anderen Ende der Rohrleitung 4,9 x 10 mbar 13 mbar Mittlerer Druck 0,25 mbar 6,7 mbar Leitwert Luft 2,3 x 10 l/s 3,4 x 10–2 l/s Leitwert Helium 4,1 x 10 l/s 3,2 x 10–2 l/s Theoretische Ansprechzeit 21,5 s 2,8 s ja –3 –1 –3 –3 Quelle: Pfeiffer Vacuum Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Messzeiten. Der Trägergasstrom transportiert eine erhebliche Menge des Prüfgases aus dem Testleck am Detektor vorbei. Die Empfindlichkeitsreserven des Detektors sind jedoch mehr als ausreichend, um den Nachweis prozess sicher durchzuführen. Durch die wesentlich kürzeren Anstiegs- und Erholzeiten werden die Prüfungen deutlich beschleunigt und sind einfacher zu interpretieren. In Abb. 6 sind die Signal-Erholzeiten nochmals grafisch zusammengefasst. Die Skalierung auf der Y-Achse ist logarithmisch. Beim Einsatz von Trägergas sind Anstiegs- und Erholzeiten kurz und erlauben eine eindeutige Identifizierung von eventuell vorhandenen Leckagen. Der Einsatz des Prüflecks bedeutet nicht nur eine in-situ-Kalibrierung der Leckagerate, sondern auch die Bestimmung des maximalen Zeitbedarfs für die Messung. Der Vergleich zwischen den Ansprechzeiten bei der Kalibrierung und der eigentlichen Messung über die Länge des Prüflings erlaubt die Lokalisierung der Leckage. Diese Erkenntnisse belegen, dass der Einsatz von Trägergas eine effektive Verfahrensführung für quantifizierbare und reproduzierbare Messungen an leitwertlimitierten Bauteilen ist. Die erreichbare Nachweisgrenze hängt in erster Linie vom Helium-Restgehalt des eingesetzten Trägergases und dem geforderten Signalzu-Rausch-Verhältnis ab. Der Helium-Restgehalt in Stickstoff mit einer Standard-Reinheit von 99,8 % (Stickstoff 2.8) erzeugt ein Untergrund signal von 3,8 · 10–6 mbar · l/s. Auch mit Untergrundunterdrückung misslingt damit der Nachweis einer Leckage kleiner als 5 · 10–8 mbar · l/s. Der Helium-Restgehalt von Stickstoff 5.0 erzeugt ein Untergrundsignal kleiner als 1 · 10–9 mbar · l/s. Damit können wesentlich kleinere Leckagen nachgewiesen werden. Der Einsatz eines inerten Trägergases erlaubt auch die Lecksuche an Gasleitungen für toxische, reaktive, explosible oder brennbare Medien während der Erstinstallation oder nach Wartungs arbeiten. Für die Standardanwendung der beschriebenen Lecksuchmethode existieren Geräte mit integrierten, ölgeschmierten oder ölfreien Vorpumpen, die einen hohen Trägergasstrom und damit kurze Ansprechzeiten bei der Messung erlauben. Die hohe Schaltschwelle zwischen Grobleck- und Normalmodus bietet maximale Flexibilität bei der Auswahl von Prüfdruck und Empfindlichkeit. KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK Versuchsaufbau Der Versuchsaufbau besteht aus einem Lecksuchgerät mit PC-Steuerung. Als Druckmessgeräte werden an beiden Enden des jeweiligen Prüflings Pirani-Röhren mit Anzeigegeräten eingesetzt. Die Prüfobjekte werden mit heliumdichten Druckluft-Schlauchleitungen simuliert. Bei der Auswahl des Prüflecks wird der Einsatz eines Einbaulecks ohne Heliumreservoir empfohlen. Durch Ansprühen des Leckelements oder Beaufschlagung aus einem Ballon wird das zeitliche Verhalten eines realen Lecks mit einer realistischen Signal-Anstiegszeit simuliert. Das sehr schnelle, schlagartige Freisetzen einer großen Menge Helium mit vermeintlich extrem kurzen Ansprechzeiten wie aus einem Prüfleck mit Reservoir wird ebenso vermieden wie Fehlinterpretationen der Signale. Kommerziell erhältlich sind Prüflecks mit Klemmring verschraubungen, die einfach in eine Gasleitung integriert werden können. Diese Prüflecks sind mit Leckagewerten zwischen 10–5 und 10–9 mbar · l/s verfügbar. Wichtig beim experimentellen Aufbau ist die Minimierung aller Totvolumina, um Gasdurchmischungen mit resultierenden Unschärfen im zeitlichen Verhalten der Prüfung zu vermeiden. Ein leistungsfähiges Softwarepaket kann zur Messwertdokumentation eingesetzt werden. Zusätzlich zu der hier vorgestellten Messung von Rohrleitungen für Reinstmedienversorgungen kann Trägergas grundsätzlich bei der Prüfung von Bauteilen mit hohem Strömungs widerstand eingesetzt werden. Dazu zählen zum Beispiel Rohre für den Bau von Rohrbündelwärmetauschern oder Plattenwärmetauscher mit engen Spaltabständen. Alternative Einsatzgebiete Helium-Lecksuchgeräte haben sich für den Einsatz in unterschiedlichsten Industrieanwendungen etabliert. Dazu gehören: • • • • • • Forschung und Entwicklung Luft- und Raumfahrtindustrie Teilchenbeschleuniger Tieftemperaturtechnik Photovoltaik Kraftwerke 117 Infokasten 7: Signal-Erholzeit Die Signal-Erholzeit kann mit der folgenden Formel abgeschätzt werden: Td = V Q ___ ___ x 2,3 x log Seff QUG Td = Erholzeit [s] V = Volumen [l] Seff = effektives Saugvermögen für Helium Q = nachzuweisende Leckagerate [mbar · l/s] QUG = Untergrund-Leckagerate [mbar · l/s] In unserem Beispiel ist Q die Leckagerate des Prüflecks und QUG die geforderte Untergrund-Leckagerate von 10–9 mbar · l/s. Beim Einsetzen der Werte ist darauf zu achten, dass der Leitwert der Rohrleitungen das effektive Saugvermögen bei der Messung bestimmt. Der Vergleich zwischen den Messwerten und Abschätzungen mit der oben angegebenen Faustformel ergibt die folgenden Werte: Prüfobjekt Quader Leitung 7 m Leitung 20 m 1l 0,088 l 0,25 l Volumen Td ohne Trägergas Theorie 4,6 s 182 s 1.519 s 9s 280 s > 2.000 s Theorie N/A 13 s 88 s Messung N/A 10 s 16 s Messung Td mit Trägergas Die Überschätzung der Signal-Erholzeiten ergibt sich durch die eingesetzten Leitwerte. Die Werte am Lecksuchgerät stellen über den niedrigsten Druck den „worst case“ dar. Mit wachsender Entfernung vom Lecksuchgerät steigt der Druck innerhalb des Rohres und der Strömungswiderstand sinkt. Daher sind die mit der oben angegebenen Formel erzielten Werte als Abschätzung des maximalen Zeitbedarfs zu sehen. Quelle: Pfeiffer Vacuum • • • • • Mechanische Industrie Messtechnik Kältetechnik Klimatechnik Halbleitertechnologie Autor: Dr. Rudolf Konwitschny Technical Support Pfeiffer Vacuum GmbH, Asslar Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Mechanische Vakuumsysteme in Stahlentgasungsanlagen haben sich als praktikabel, zuverlässig und leistungsfähig erwiesen. Foto: Oerlikon Leybold Vacuum Explosionsschutz für mechanische Vakuumpumpsysteme in Stahlentgasungsverfahren Uwe Zoellig, Gunnar Groß und Dirk Schiller Die heutigen internationalen Standards für mechanische Vakuumsysteme basieren auf der neuesten Generation von Wälzkolbenpumpen sowie trockenverdichtenden Schraubenvakuumpumpen. Entgasungsanlagen, insbesondere jene mit Sauerstoffblasprozessen wie z. B. VOD- und RHO-Verfahren, können je nach Prozessführung potenziell explosive Abgase produzieren. Ausrüstungen mit ATEX-Zulassung ermöglichen hier sichere und kosteneffiziente Lösungen für mechanische Vakuumpumpsätze. Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK Im Verlauf des letzten Jahrzehnts haben sich mechanische Vakuumsysteme in Stahlentgasungsanlagen als sehr praktikabel, zuverlässig und leistungsfähig erwiesen. Verglichen mit herkömmlichen Systemen mit Dampfstrahlern verringern sie die Betriebskosten und CO2-Emissionen in erheblichem Umfang. Die heutigen internationalen Standards für mechanische Vakuumsysteme basieren auf der neuesten Generation von Wälzkolbenpumpen und trockenverdichtenden Schraubenpumpen. Die Auswahl solcher modernen mechanischen Pumpenlösungen ermöglicht zudem außer gewöhnliche Prozess-Steuerungsmöglichkeiten und nutzt eine höchst zuverlässige Konstruktion, die eine lange Betriebsdauer der Pumpen innerhalb der rauen Umgebung eines Stahlwerkes ermöglicht. Durch die Installation von Standardpumpen in Mehrfachanordnungen lassen sich sogar die höchsten Saugvermögensanforderungen erfüllen, und dies bei einer wettbewerbsfähigen Preisgestaltung (siehe Abb. 1). In den letzten Jahren haben Anlagenhersteller und Endbenutzer vermehrt Aufwand für Abgas analysen betrieben, um festzustellen, welche Abgaszusammensetzungen bei den verschiedenen Stahlentgasungs- und Entkohlungsverfahren anfallen. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei den entstehenden entflammbaren Gasen wie Kohlenmonoxid (CO) oder Wasserstoff (H2) gewidmet, welche in Verbindung mit Sauerstoff in einer bestimmten Konzentration möglicherweise explosionsfähige Gasmischungen bilden können. Da mechanische Vakuumpumpen schnell rotierende Teile enthalten, könnten diese theoretisch zu einer Zündquelle werden. Durch die Einhaltung der europäischen Geräterichtlinie für explosive Atmosphären (ATEX – Appareils destinés à être utilisés en ATmosphères EXplosives) sind sichere und immer noch kosteneffektive Lösungen für mechanische Vakuumpumpsätze möglich. Die Richtlinie 94/9/EC beschreibt die technischen Anforderungen sowie die entsprechenden Konformitätsbewertungsverfahren, die anzuwenden sind, bevor Geräte oder Schutzsysteme zum Einsatz in potenziell explosiven Atmosphären (ATEX) auf den europäischen Markt gelangen. Risikobewertung Die ATEX-Regelungen schreiben vor, dass der Endanwender für die Analyse des jeweiligen Entgasungsverfahrens verantwortlich ist. Er 119 muss das vorgesehene Entgasungsverfahren analysieren und seine Anlage analog zu den in den jeweiligen Anlagenkomponenten stattfindenden Verfahren in verschiedene Bereiche einteilen. Dies betrifft sowohl die Prozesseinrichtungen selber als auch deren Umgebung. Der Endanwender muss ermitteln, ob Gasmischungen, die möglicherweise innerhalb dieser Bereiche entstehen, explosiv sein können und wie wahrscheinlich dies ist. Zudem muss er – analog zu seinen Ergebnissen – Explosionsschutzbereiche definieren (Zonen-Einteilung). Im Verlauf eines typischen Stahlentgasungsverfahrens entstehen potenziell entflammbare Brennstoffe wie CO oder H2. Jedoch bedeutet das bloße Vorhandensein solcher Gase alleine noch nicht, dass diese eine Gefährdung darstellen. Nur wenn das Gas in einer bestimmten Konzentration mit Sauerstoff vermischt wird, stellt die Gasmischung eine Gefahr dar. Dies kann geschehen, wenn die Konzentration der Gase zwischen dem Wert für die untere Explosionsgrenze (UEG) und dem Wert für die obere Explosionsgrenze (OEG) liegt. Bei einem typischen Entgasungszyklus liegt kein eindeutiges Brennstoff-Luft-Gemisch vor, sondern verschiedene andere inerte Gase sind beigemischt. Die Werte für UEG und OEG stellen daher nur Richtwerte zur Ermittlung der Gefährlichkeit der identifizierten Gasmischungen dar. Zusätzlich sind die UEG und OEG druckabhängig; jedoch werden in der Literatur nur gültige Angaben bei Atmosphärendruck gemacht. Unter Vakuumbedingungen verringert sich die „Explosionsbandbreite“ und unterhalb eines bestimmten Vakuumdrucks (minimaler Zünd- Abb. 1: Modernes mechanisches Vakuumpumpsystem zur Stahlentgasung Quelle: Oerlikon Leybold Vacuum Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Quelle: Oerlikon Leybold Vacuum 120 INNOVATIONEN & TRENDS Zu wenig Brennstoff: Untere Explosionsgrenze UEG Zu viel Brennstoff: Obere Explosionsgrenze DEG Abb. 2: Druckabhängigkeit von UEG und OEG druck) kann keine Gasmischung mehr gezündet werden (siehe Abb. 2). In der Literatur werden keine eindeutigen Informationen hinsichtlich des minimalen Zünddruckes erwähnt und spezifische Daten für H2 und CO lassen sich nicht finden. Traditionell wurden Drücke unter 50–100 mbar als sichere Bereiche deklariert. Jedoch deuten neuere Veröffentlichungen darauf hin, dass unter bestimmten Bedingungen eine Zündung auch bei niedrigeren Drücken möglich ist. Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Entgasungsanlage unterhalb des minimalen Zünddrucks arbeitet, muss der Endanwender berücksichtigen, dass die extrahierten Gase vom Vakuumpumpsystem auf Atmosphärendruck komprimiert werden, so dass diese zu einer Gefahrenquelle innerhalb der Pumpe oder deren Auspuffseite werden. Ein anderer Weg, der festlegt, ob eine Gasmischung sicher ist, ist die Verwendung der minimalen Sauerstoffkonzentration (MOC – Minimum Oxygen Concentration) bzw. der Sauerstoffgrenzkonzentration (LOC – Limiting Oxygen Concentration). Dieser Wert definiert die Grenzkonzentration des Sauerstoffs unterhalb derer, unabhängig von der Brennstoffkonzentration, keine Verbrennung möglich ist. Der Wert für die minimale Sauerstoffkonzentration hängt von Druck und Temperatur ab und ist zudem abhängig von der Art des inerten (nicht entflammbaren) Gases (z. B. des in einem Kreislauf geführten Argons). In Tab. 1 sind einige Beispieldaten aufgeführt. Die genannten Temperaturklassen und gasspezifischen Explosionsgruppen sind für die Auswahl der richtigen Einrichtungen wichtig. Diese Werte werden im Rahmen dieses Beitrages nicht weiter behandelt. Da es technische Möglichkeiten zur Messung der Sauerstoffkonzentration innerhalb evakuierter Gase gibt, stellen diese einen wichtigen Weg zum Erhalt der Sicherheit dar. Bei der Arbeit mit Literaturdaten, welche unter Standardbedingungen definiert wurden, ist es allgemein üblich, eine Sicherheitsspanne von mindestens 40 % anzuwenden, um so die Sicherheit für spezifische, von den Standardbedingungen abweichende Bedingungen zu berücksichtigen. Abb. 3 zeigt die modellberechnete Abgas analyse bei einem VOD-Verfahrensablauf. Wasserstoff: Die H2-Konzentration variiert in diesem Fall zwischen 0 % und 15 % während des Zyklus und liegt somit während des Prozesses zeitweise zwischen der UEG (4 %) und der OEG (75 %). Dies bedeutet, dass die Gasmischung dann potenziell explosiv ist, wenn das Restgas genug Sauerstoff enthält. Entflammbarkeitsgrenzen für Wasserstoff und Kohlenmonoxid CO H2 Untere Explosionsgrenze, % in Luft (UEG) 12 4 Obere Explosionsgrenze, % in Luft (OEG) 75 75 Minimale Sauerstoffkonzentration, % (MOC) 5,1 3,1 (60 %-Niveau) 4,6 2,8 (60 %-Niveau) Selbstentzündungstemperatur 605 °C 570 °C Temperaturklasse T1 (> 450 °C) T1 (> 450 °C) Explosionsgruppe IIB IIC Tab. 1: Entflammbarkeitsgrenzen für Wasserstoff und Kohlenmonoxid Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 121 Quelle: Oerlikon Leybold Vacuum KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK Abb. 3: Abgasverlauf während eines typischen VOD-Zyklus Kohlenmonoxid: Die CO-Konzentration variiert in diesem Fall zwischen 0 % und 72 % während des Zyklus und liegt somit während des Prozesses zeitweise zwischen der UEG (12 %) und der OEG (75 %). Dies bedeutet, dass die Gasmischung dann potenziell explosiv ist, wenn das Restgas genug Sauerstoff enthält. Sauerstoff: Die O2-Konzentration variiert in diesem Fall zwischen 0,6 % und 20 % während des Zyklus. Der maximal empfohlene 60 %-MOC-Wert für CO ist 3,1 %, für H2 liegt er bei 2,8 %. Da die O2-Konzentration also zumindest zeitweilig oberhalb dieser Werte liegt, wäre genug O2 vorhanden, um das H2 bzw. CO-haltige Gasgemisch in den explosionsfähigen Bereich zu überführen. Der Endanwender muss nun analysieren, ob das Auftreten höherer CO- oder H2-Konzentrationen zeitgleich mit einer hohen O2-Konzentration stattfindet. Die beispielhafte Berechnung der Abgaszusammensetzung weist zwischen der 84. und 92. Minute eine O2-Konzentration von über 3,1 % auf (60 % des MOC-Wertes); gleichzeitig liegt die CO-Konzentration über 12 %. Im Bereich zwischen Minute 96 und 120 liegt die O2-Konzentration über 2,8 % (60 % des MOC-Wertes); gleichzeitig liegt die H2-Konzen tration über 4 %. Trotz des potenziellen Auftretens dieser Gasgemische ist es dennoch nicht sicher, dass unter den spezifischen Bedingungen während des VOD-Zyklus und innerhalb der Vakuumpumpen solche Gasmischungen tatsächlich zündfähig sind. Aber es besteht zumindest die Gefahr und dem Endanwender wird in diesem Fall empfohlen, aktive Maßnahmen zur Sicherstellung von Gesundheit und Sicherheit durchzuführen. Potenzielle Sicherheitsmaßnahmen Die ideale Sicherheitsmaßnahme würde die Entstehung explosiver Gasmischungen verhindern. Dies bedeutet, dass entweder Brennstoff oder Sauerstoff vermieden werden muss. Beides ist hier aus folgenden Gründen nicht möglich: • • • • Alle Systeme werden irgendwo ein Leck haben. Das VOD-Verfahren beinhaltet eine Sauerstoffblasphase und da es unrealistisch ist, dass 100 % des eingeblasenen Sauerstoffs mit der Schmelze reagieren werden, wird sich immer Sauerstoff im Abgas befinden. Da der Kohlenstoffanteil des Stahls nicht vollständig zu CO2 reagiert, wird immer etwas CO innerhalb des Abgases als potenzieller Brennstoff vorhanden sein. Da dem Stahl gelöster Wasserstoff entzogen werden soll, wird auch immer H2 im Abgas vorliegen. Alternativ könnte der Endanwender das Abgas mit einem inerten Gas (z. B. Stickstoff) verdünnen, um sicherzustellen, dass die Brennstoffkonzentration immer unterhalb des UEG-Wertes liegt oder dass die Sauerstoffkonzentration immer unterhalb des MOC-Wertes bleibt. Die Probleme liegen hier in den unbekannten tatPumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 122 INNOVATIONEN & TRENDS ATEX-Explosionszonen Zone 0: Die explosive Gasmischung ist zu über 50 % der Betriebszeit vorhanden Zone 1: Die explosive Gasmischung ist regelmäßig vorhanden (> 30 Minuten/Jahr, < 50 % der Betriebszeit) Zone 2: Die explosive Gasmischung ist selten v orhanden (< 30 Minuten/Jahr) Tab. 2: ATEX-Explosionszonen ATEX-Gerätekategorien ATEX-Zone ATEX-Gerätekategorie Zone 0: Kat. 1 Keine Zündquelle mit seltenen Störungen Zone 1: Kat. 2 Keine Zündquelle mit zu erwartenden Störungen Zone 2: Kat. 3 Keine Zündquelle bei Normalbetrieb Tab. 3: ATEX-Gerätekategorien sächlichen Konzentrationen, welche in der Praxis auftreten, aber auch in der Tatsache, dass die UEG- und MOC-Literaturwerte für „Standardbedingungen“ festgelegt wurden, welche jedoch weit von den Bedingungen innerhalb einer Stahlentgasungsanlage entfernt sind. Um eine vollständige Sicherheit zu gewährleisten, muss der Endanwender die Umstände berücksichtigen, welche im schlimmsten Fall auftreten können. Als Ergebnis können die Inertgasmengen, die zur sicheren Verdünnung des Abgases erforderlich sind, die Abgasmenge leicht um den Faktor 2 bis 10 vergrößern. Dies würde dann ein 2- bis 10-fach größeres mechanisches Vakuumsystem erforderlich machen; eine dramatisch höhere Investition, welche wohl jedes mechanische Vakuumpumpsystem unwirtschaftlich machen würde. Die pragmatischste und wirtschaftlichste Lösung für den Erhalt der Sicherheit beruht auf der europäischen Richtlinie 1999/92/EC (oder ATEX 137), welche klare Vorgaben macht und nicht von unklaren Gaszusammensetzungen und Sicherheitsgrenzwerten abhängig ist. ATEX wurde zur Vermeidung der Zündung einer explosiven Gasmischung entwickelt, indem einfach die Zündquellen kontrolliert werden. Unterschiedliche Explosionsrisikoniveaus sowie die entsprechenden Regelungen für den Einsatz Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 von Einrichtungen unter diesen Bedingungen werden definiert. Je größer das Risiko, umso unwahrscheinlicher muss es sein, dass die Einrichtungen zu einer Zündquelle werden. Entsprechend den ATEX-137-Regelungen werden drei verschiedene Explosionszonen definiert (siehe Tab. 2). In Abhängigkeit von der definierten Zone muss der Endanwender Einrichtungen benutzen, welche so konstruiert sind, dass sie den besonderen Anforderungen innerhalb dieser Explosionszonen genügen. Die europäische Richtlinie 94/9/ EC (oder ATEX 95) definiert die Gerätekategorien gemäß Tab. 3. Abhängig von der definierten Explosionszone hat der Endanwender die Einrichtungen so auszuwählen, dass diese für die entsprechende Gerätekategorie zertifiziert sind, um somit einen sicheren Betrieb in Übereinstimmung mit den Standards sicherzustellen. ATEX-Zonenanalyse für den VOD-Zyklus Betrachtet man den hier beispielhaft berechneten VOD-Prozesszyklus in Abb. 3, so ist es offensichtlich, dass im schlimmsten Fall während einer 32-minütigen Phase das Abgas eine explosive Konzentration erreicht. Unter Nichtberücksichtigung zusätzlicher Leerlaufzeiten der Entgasungsanlage und der Pumpen, während der diese ohne Abgas betrieben werden, würde dieser Zeitwert maximal ca. 25 % der gesamten Verarbeitungszeit ausmachen. Selbst unter Annahme der günstigsten Bedingungen wird die explosive Gasmischung über 30 Minuten pro Jahr vorliegen und entsprechend der vorgenannten Zonendefinitionen müsste der Betreiber der Anlage ein solches zeitweiliges regelmäßiges Auftreten (> 30 Minuten/Jahr, < 50 % der Betriebszeit) als Zone 1 definieren. Der Endanwender ist dann verpflichtet, zertifizierte Einrichtungen entsprechend der Gerätekategorie 2 einzunetzen. Externe Geräte: Berücksichtigt man, dass im Inneren der Entgasungsanlage und im Inneren aller Vakuumpumpen bei Auftreten entflammbarer Gase immer Vakuumbedingungen herrschen, können selbst Leckagen nicht zum Entweichen dieser entflammbaren Gase in den Umgebungsbereich führen, da dort ja ein höherer Druck herrscht. Das Vorhandensein von Leckagen würde die Umgebungsluft ins Innere der Einrichtungen eindringen lassen, welche ja schon den Anforderungen einer Zone 1 genügen. Die Umgebung der Pumpen würde von KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK einem solchen Leck nicht betroffen sein. Der Einsatz hermetisch abgedichteter mechanischer Pumpen und die Leckprüfung der statischen Dichtungen auf der Auspuffseite des Systems garantieren, dass die Dichtigkeit auch für jene Teile des Systems sichergestellt ist, in denen ein geringer Überdruck auftreten könnte. Aus diesem Grund ist es unwahrscheinlich, dass der Endanwender eine Explosionszone für die Umgebung des Vakuumsystems definieren muss. Hier können daher normale, nicht ex-geschützte Geräte verwendet werden. Zusätzlich zur Festlegung der Explosionszone ist das Gasgemisch entsprechend einer Temperaturklasse und einer Gasexplosionsgruppe einzuteilen. Durch die Temperaturklasse wird eine minimale Oberflächentemperatur, bei der sich das Gas selbst entzünden würde, festgelegt, wohingegen durch die Gasexplosionsgruppe die unterschiedlichen Gasarten entsprechend ihrer Zündwahrscheinlichkeit eingeteilt werden (siehe Tab. 1). VOD-Prozess-Risikobewertung zusammengefasst Nach Analyse ihres Verfahrens werden die Werksbetreiber sehr wahrscheinlich eine Explosionsschutzzone 1 für das Innere der Entgasungsanlage, jedoch keine Zone für den Außenbereich festlegen. Daher muss ein Vakuumsystem für den VOD-Prozess, in dem CO- und H2-Gase entstehen, für ATEX Kategorie 2 (innen), Temperaturklasse T1 (oder besser) und Explosionsgruppe IIC zertifiziert sein. Standardpumpen, die in der Lage sind, solche Spezifikationen zu erfüllen, sind auf dem Markt verfügbar und können von erfahrenen und zertifizierten Vakuumsystemherstellern mit anderen Innen-ATEXzertifizierten Komponenten zu kompletten Vakuumsystemen kombiniert werden. Risikobewertung mechanischer Vakuumpumpen und Pumpsysteme Jedes ATEX-Vakuumsystem für Stahlentgasungsanlagen sollte entsprechend den nachstehend aufgeführten Richtlinien oder Standards konstruiert sein: • • Richtlinie 94/9/EC – ATEX-Geräterichtlinie EN 60079-0:2009 – Explosionsfähige Atmosphäre – Teil 0: Geräte – Allgemeine Anforderungen • 123 EN 60079-7:2007 – Explosionsfähige Atmosphäre – Teil 7: Geräteschutz durch erhöhte Sicherheit „e“ Bei der Risikobewertung dieser Pumpen sind alle möglichen Zündquellen zu berücksichtigen. Diese sind im Wesentlichen: • • • • heiße Oberflächen und Gase, verursacht durch die Kompression von Gasen und interne Reibung mechanische Funken, verursacht durch Kontakt zwischen beweglichen Teilen oder Fremdkörpern, die in die Pumpe gelangen elektrische Funken, verursacht durch spannungsführende Teile innerhalb der Pumpe oder durch elektrostatische Entladung chemische Reaktionen innerhalb der Pumpen Jedes ATEX-Vakuumsystem für Stahlentgasungs anlagen sollte gemäß den entsprechenden Richtlinien oder Standards konstruiert sein. Zur Vermeidung dieser möglichen Zündquellen muss bei Konstruktion und Herstellung von ATEX-zertifizierten Vakuumpumpen im höchsten Maße beachtet werden: • • • Solche Maschinen weisen nur minimale interne Spalte zwischen den stehenden und rotierenden Bauteilen auf, was eine sorg fältige Anordnung dieser Bauteile erfordert, um so sicherzustellen, dass selbst unter den ungünstigsten anzunehmenden Betriebs bedingungen kein mechanischer Kontakt möglich ist. Präzision bei der Herstellung und umfang reiche Qualitätssicherungsmaßnahmen sind erforderlich, um sicherzustellen, dass die Komponenten und die montierte Maschine alle Anforderungen erfüllen. Die Pumpen sind effektiv gegen Überlast zu schützen, um so unzulässig hohe Temperaturen zu vermeiden. Bei der Konstruktion eines ATEX-Pumpsystems sind alle möglichen Betriebs- und Umgebungsbedingungen zu berücksichtigen. Dies ist ins Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: Oerlikon Leybold Vacuum 124 Abb. 4: Wälzkolbenpumpe besondere für Wälzkolbenpumpen eine Herausforderung, da diese bei verschiedensten Be triebszuständen sorgfältig gegen thermische Überlastungen geschützt werden müssen, welche z. B. durch zu hohe Differenzdrücke verursacht werden können. Das Ziel besteht darin, ein System zu konstruieren, welches sich bei allen möglichen Betriebszuständen nicht überlasten lässt. Die Belastung der Pumpen unterscheidet sich erheblich bei hohen Einlassdrücken (die Wälzkolbenpumpe liefert einen hohen Differenzdruck, arbeitet jedoch bei kleinem Kompressionsverhältnis) im Vergleich zum Betrieb bei niedrigen Einlassdrücken (die Wälzkolbenpumpe liefert einen geringen Differenzdruck, arbeitet aber bei hohem Kompressionsverhältnis). Bei keinem dieser Betriebszustände darf die Pumpe überhitzen. Um diese Anforderungen zu erfüllen, wurde ein einzigartiges Steuerungssystem entwickelt, welches die geforderten hohen Differenzdrücke während des Abpumpens zulässt, aber dennoch Schutz gegen thermische Überlastungen bei kontinuierlichem Betrieb bietet. Dies wurde im Wesentlichen durch eine intelligente Antriebssteuerung mit variabler Drehmomentbegrenzung erreicht. Das Antriebsregelungssystem erfasst automatisch den aktuellen Betriebszustand und stellt die Grenzen für das Motordrehmoment für jede Pumpe entsprechend ein, so dass eine thermische Überlastung des Systems vermieden, jedoch eine maximale Leistungsfähigkeit sichergestellt wird. Dies vermeidet die Notwendigkeit des Einsatzes teurer ATEX-konformer Druck- oder Temperatursen soren und reduziert zudem wesentlich die Abpumpzeit. Die mit diesem System ausgestattete Wälzkolbenpumpe (siehe Abb. 4) ist während des Abpumpens in der Lage, einen Differenzdruck von bis zu 100 mbar zu erzeugen, und ist denPumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 noch vollständig gegen thermische Überlastung bei allen kontinuierlichen Betriebszuständen geschützt. Es ist dabei nicht erforderlich, irgendwelche Sensoren zu überwachen. Die Festlegung der Grenzen der thermischen Überlastung ist eine komplexe Aufgabe, da unterschiedliche Pumpkombinationen unter verschiedenen extremen Betriebsbedingungen getestet werden müssen. Die maximal zulässigen Gastemperaturen, die minimalen Kühlungsbedingungen, besondere Zustände wie blockierte Rotoren, Eindringschutz (Festlegung des Niveaus sowohl für eindringende Objekte und Feuchtigkeitsschutz) sowie die Alterung nichtmetallischer Komponenten sind in den Tests zu berücksichtigen. Ferner müssen eine Anzahl von Vorsichtsmaßnahmen definiert werden, die das Bedienpersonal der Pumpen beachten muss. Dies sind unter anderem: • • • Einsatz eines geeigneten Filtersystems, welches das Eindringen von zu großen Partikeln in die Pumpsysteme und somit die Funkenbildung verhindert Einsatz einer Gaskühlung, welche verhindert, dass die Gaseinlasstemperaturen eine vordefinierte Grenze übersteigen Betrieb nur mit zugelassenem Öl, welches eine definierte elektrische Leitfähigkeit aufweist Nach Durchlaufen aller erforderlichen Tests muss die Dokumentation von einer benannten Prüfstelle genehmigt und dort für eine mögliche Beurteilung durch dritte Parteien aufbewahrt werden. Für Schraubenvakuumpumpen ist das Verfahren prinzipiell das gleiche. Aufgrund der Tatsache, dass der Auspuffdruck von Schraubenvakuumpumpen immer konstant ist (ca. Atmosphärendruck), sind die Vielfalt der möglichen Betriebspunkte und der Schutz gegen thermische Überlastungen allerdings wesentlich weniger komplex als bei Wälzkolbenpumpen. Durch eine effektive Wasserkühlung und ein Schraubendesign mit effektiver interner Kompression erreichen diese Pumpen keine Gastemperaturen, welche eine mögliche Zündquelle für T1-Gase wie Wasserstoff oder Kohlenmonoxid darstellen. Zur Vermeidung von Zündquellen durch die Pumpe weisen die neu entwickelten Wälzkolben- und Schrauben-Vakuumpumpen (siehe KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK • • • • • • • • • hermetisch abgedichtete Konstruktion mit Leckraten unter 1x 10–3 Pa l/s keine beweglichen Dichtungen zur Atmosphäre integrierte Wasserkühlung, die einen von der Umgebungstemperatur unabhängigen Betrieb ermöglicht hocheffizienter integrierter ATEX-zertifizierter Motor, der die Notwendigkeit einer magnetischen Kupplung vermeidet überdimensionierte Lager für extreme Langlebigkeit mit Wartungsintervallen von bis zu 40.000 Betriebsstunden Schmiermittel mit antistatischen Eigenschaften zur Vermeidung elektrostatischer Ladungen innerhalb der Pumpe Frequenzwandler mit Pumpenüberlastschutz, so dass die Notwendigkeit von Sensoren entfällt automatische Erkennung unzureichender Kühlung automatische Erkennung von unzulässigem Auspuffüberdruck (nur Schraubenpumpe) ATEX-Systemkonstruktion Leistungsfähige Produkte alleine sind keine Garantie für den unproblematischen Betrieb einer Entgasungsanlage. Durch eine unzureichende Systemkonstruktion sind Bedienerfehler möglich. Der Vakuumpumpenlieferant muss in der Lage sein, einzelne Produkte in eine intelligente Lösung zu integrieren, um so die Zufriedenheit des Anwenders sicherzustellen. Intelligente Lösungen beinhalten unter anderem: • • • • • kompakte Konstruktion für kleinste Abmessungen flexible Konstruktion zum Einbau in allen Installationsräumen zugängliche Konstruktion zur einfachen Bedienung und Wartung redundante Konstruktion zur Sicherstellung einer höchstmöglichen Verfügbarkeit der Entgasungsanlage intelligente programmierbare Regelungs systeme zur Optimierung der Leistungs fähigkeit und zur Energieeinsparung Moderne Vakuumlösungen beruhen auf nur zwei unterschiedlichen Pumpentypen, die zu einem dreistufigen Vakuumsystem kombiniert werden. Solche dreistufigen Systemkonstruktionen ermöglichen höchste Saugvermögen bei niedrigster Leistungsaufnahme (siehe Abb. 6). Bei der Konstruktion eines ATEX-Pumpsystems muss der Hersteller zwei Anforderungen erfüllen: • • Sicherstellung, dass durch die Kombination von ATEX-zertifizierten Komponenten keine zusätzlichen Zündquellen erzeugt werden Sicherstellung, dass alle Komponenten innerhalb ihrer spezifizierten Betriebsgrenzen betrieben werden Neben den Vakuumpumpen gibt es verschiedene Bauteile eines Vakuumsystems für Stahl entgasung, welche in Kontakt mit der explosiven Gasmischung kommen können, wie z. B. Ventile, Verbindungsrohre, Faltenbalge und Sensoren. Alle diese Komponenten müssen entweder als unbedenklich eingestuft werden (z. B. Absperrklappen, für welche der Ventillieferant eine entsprechende Sicherheitserklärung ausstellen kann) oder ebenfalls in ATEX-zertifizierter Version ausgeführt werden (z. B. Drucksensoren, welche in ATEX-zertifizierter Ausführung erhältlich sind). Aufgrund der Bewegung des staubbelasteten Gases innerhalb der Verrohrung besteht die Gefahr, dass die Verrohrung statischer Elektrizität ausgesetzt wird. Daher ist nach der Montage die elektrische Leitfähigkeit der Rohrverbindungen zu messen und die Verrohrung ist ausreichend zu erden. Der Parameter, der die größte Herausforderung beim Betrieb eines ATEX-zertifizierten Vakuumsystems ist und welcher durch den System- Quelle: Oerlikon Leybold Vacuum Abb. 5) eine einzigartige Kombination zusammenwirkender Konstruktionsmerkmale auf: 125 Abb. 5: Konstruktionsmerkmale zur ATEX-Zertifizierung Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 INNOVATIONEN & TRENDS Quelle: Oerlikon Leybold Vacuum 126 Abb. 6: R&I-Fließschema eines typischen ATEX-Vakuumpumpsatzes für VOD hersteller unbedingt zu beachten ist, ist die Grenze für die Gaseinlasstemperatur jeder einzelnen Pumpe. Für die beschriebene Wälzkolbenpumpe ist die maximale Gaseinlasstemperatur auf 80 °C begrenzt. Zur Einhaltung dieser Betriebsbedingungen für die zweite Stufe des Pumpsystems muss eine Gaskühlung der dritten Stufe nachgeschaltet werden. Dies stellt sicher, dass das Gas, welches durch Kompression in der dritten Stufe erhitzt wird, sicher unter die 80-°C-Grenze abgekühlt wird. Temperatursensoren vor den Pumpen der zweiten Stufe werden zur Überwachung der Kühlleistung des Gaskühlers eingesetzt. Durch die konstruktive Beseitigung aller Zündquellen und den sicheren Betrieb aller Komponenten des Vakuumsystems lässt sich ein mechanisches Vakuumsystem für Stahlentgasungsanwendungen nach EN 13463-1 zertifizieren: II 2/- G c IIC T2 Gb ATEX-Zertifizierung ermöglicht höchste Sicherheit Der Einsatz mechanischer Pumpen führt zu neuen Herausforderungen für Stahlerzeuger. Falls der Betreiber unsicher ist, ob die bei seiner Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 spezifischen Prozessführung entstehenden Gasgemische zündfähig sind oder nicht, so kann er dieses Problem wirkungsvoll mit einem Vakuumsystem, zertifiziert gemäß ATEX Zone 1, Kategorie 2 (innen) für Gase, lösen. Moderne mechanische Standardpumpen wurden schon im Hinblick auf die Sicherheit konstruiert und deren Einsatz führt nicht automatisch zu einer Zündung beim Auftreten explosiver Gase. Durch die zusätzliche ATEX-Zertifizierung kann der Endanwender allerdings ein höchstes Sicherheitsniveau zum Schutz seiner Mitarbeiter und Einrichtungen bei einem nur geringen Investitionsumfang sicherstellen. Die Gasgemische und Zündmöglichkeiten wurden abhängig von der jeweiligen Prozessführung beispielhaft für das VOD-Verfahren beschrieben. Jedoch gelten die gleichen Überlegungen für alle Vakuumverfahren, bei denen Sauerstoff zur erzwungenen Entkohlung eingesetzt wird, Prozesse wie z. B. VD-OB und RHO oder Prozesse mit natürlicher Entkohlung wie Vacuum Carbon Deoxidation (VCD). Die Abgaszusammensetzungen und der Zeitpunkt, an dem möglicherweise gefährliche Emissionen erscheinen, unterscheiden sich jedoch erheblich bei diesen Prozessen. Die beschriebenen ATEX-kompatiblen Einrichtungen stellen eine Lösung für alle diese Prozesse dar. Autoren: Uwe Zoellig, Gunnar Groß und Dirk Schiller Oerlikon Leybold Vacuum GmbH, Köln Literatur: • Minimaler Explosionsdruck: Abhängigkeit sicherheitstechnischer Kenngrößen vom Druck unterhalb des atmosphärischen Druckes. D. Pawel, E. Brandes, PTB, September 1998 • 2. UEL + LEL: http://www.engineeringtoolbox.com/explosive-concentrationlimits-d_423.html • MOC: The limiting oxygen concentration and flammability limits of gases and gas mixtures. Isaac A. Zlochower, Gregory M. Green • Gaszusammensetzung: Wilhelm Burgmann, Vakuummetallurgieberater, Frankreich und Deutschland, E-Mail: wburgmann@ burgmann-net.de KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK 127 Lesen Sie mehr in unserem E-Magazine unter www.vdma-verlag.com/puko Neben der Ihnen hier vorliegenden Zeitschrift finden Sie unter www.vdma-verlag.com/puko unser E-Magazine mit zusätzlichen Features. In der Rubrik „Produkte & Anwendungen“ präsentieren wir Ihnen anwenderorientiert neueste technische Entwicklungen, Trends und Produkte aus den jeweiligen Branchen – im Printheft in Form einer kurzen Zusammenfassung, im E-Magazine ausführlich, mit tiefer gehenden Informationen zu den jeweiligen Themen. Anhand der hier abgebildeten Flaggen können Sie erkennen, in welchen S prachen die umfassenden Beiträge bereit gestellt sind. Pfeiffer Vacuum präsentiert Vakuumlösungen in neuer Online-Erlebniswelt Auf seiner neuen Website für Vakuumlösungen www.pfeiffer-vacuum-solutions.de präsentiert Pfeiffer Vacuum die Bandbreite seiner Produkte in einer praxisorientierten Darstellung. Das Erleben von Vakuumlösungen steht im Mittelpunkt: Filme, Anwendungsberichte und 3D-Animationen von Produkten veranschau lichen das Komplettangebot. Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko BEKO TECHNOLOGIES: Kompakter Datenlogger für Druckluftanlagen Der speziell auf den Einsatz in Druckluftanlagen ausgerichtete Datenlogger METPOINT® BDL compact von BEKO TECHNOLOGIES erlaubt das Anschließen von 2 bis 4 beliebig kombinierten Messumformern beziehungsweise Sensoren. Er lässt sich ohne großen Aufwand in bestehende und neue Druckluftsysteme einbinden. Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 128 PRODUKTE & ANWENDUNGEN Lesen Sie mehr in unserem E-Magazine unter www.vdma-verlag.com/puko NEUMAN & ESSER: Umbau einer KolbenkompressorAnlage bringt Flexibilität BORSIG ZM Compression: Turboverdichter mit eigenen Getrieben Wenn sich die Betriebsbedingungen von Kolbenkompressoren ändern, bietet ein Umbau die Möglichkeit, diese an die neuen Spezifika tionen anzupassen. Mit dem NEA-Auslegungsprogramm KO³ hat NEUMAN & ESSER einen Wasserstoff-Verdichter in einer Raffinerie äußerst effizient in kürzester Zeit modernisiert. Die Fertigungstiefe für Getriebeturboverdichter wurde weiter erhöht. Neben der vorhandenen Fertigung von offenen und geschlossenen Laufrädern mit einem Durchmesser von bis zu 800 mm stellt BORSIG ZM seit 2014 nach erfolgreicher Testphase im eigenen Haus einstufige und zweistufige Getriebe für ihre Turboverdichter für Prozessgase her. Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko KTR Kupplungstechnik: Perfekte Kraftübertragung für alle Medien HAUG Kompressoren: Ölfreier und gasdichter TIG Kolbenkompressor Das zertifizierte Kupplungsprogramm für Pumpenantriebe der KTR Kupplungstechnik GmbH umfasst eine Vielzahl an hochwertigen und leistungsstarken Wellen- und Flansch kupplungen für jede Art von Pumpen. Bei der Auswahl der optimalen Kupplung unterstützt das Unternehmen seine Kunden und bietet individuelle Beratung. Maßgeschneiderte Entwicklungsarbeiten werden durchgeführt. HAUG präsentiert auf der Hannover Messe 2015 und auf der ACHEMA 2015 erstmals den völlig neu entwickelten TIG Kompressor. Der trockenlaufende TIG ist technisch gasdicht, 100 % ölfrei und dank modularem Aufbau ideal für kundenspezifische Lösungen. Weltweit ist es der erste Kolbenkompressor mit einer berührungslosen Magnetkupplung bis 110 kW Leistung. Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK 129 Lesen Sie mehr in unserem E-Magazine unter www.vdma-verlag.com/puko Gardner Denver Industrial Group präsentiert ein komplettes Vakuumund Druckluftportfolio SIHIdetect – effiziente Zustandsüberwachung Auf Basis eines umfassenden Produkt- und Anwendungs-Know-hows der Experten rund um den Globus präsentiert die Industrial Group wirtschaftlichste Lösungen für den gesamten Vakuum- und Druckluftbedarf. Produktmarken von Gardner Denver, darunter CompAir und Elmo Rietschle, gewährleisten innovative, auf den Kunden abgestimmte Bedarfslösungen. Betrachtet man die Lebenszykluskosten von Pumpen, so kann man erkennen, dass die Kosten für Wartung und Instandhaltung neben den Energiekosten das größte Potenzial für Einsparungen bieten. Hier gilt es durch effiziente und intelligente Zustandsüber wachungssysteme die Wartungs- und Instandhaltungskosten zu reduzieren und außerdem Produktionsausfallkosten zu vermeiden. Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko Industrielle Prozesse optimieren mit SOGEVAC®-Pumpen von Oerlikon Leybold Vacuum Ölgedichtete Drehschieber-Vakuumpumpen werden in allen Arbeitsbereichen der Vakuumtechnik verwendet. In der industriellen Produktion bewährt sich die einstufige SOGEVAC-Pumpenreihe seit vielen Jahren durch hohe Zuverlässigkeit und Langlebigkeit. ALMiG: internet-basierte Fernüberwachung Ihrer gesamten Drucklufterzeugung In Zukunft wird die Fernüberwachung Ihrer Drucklufterzeugung noch einfacher: per Visualisierung über den ALMiG Webserver – unabhängig von Ihrem Aufenthaltsort. Rechtzeitige Meldungen und vollständige Fakten garantieren eine hohe Betriebssicherheit. Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko Lesen Sie mehr unter www.vdma-verlag.com/puko Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 ABN Apparatebau Nittenau GmbH www.abn-drucklufttechnik.de l l l l l l Aerzener Maschinenfabrik GmbH www.aerzener.de l AKG Thermotechnik International GmbH & Co. KG www.akg-gruppe.de ALMiG Kompressoren GmbH www.almig.de l Maschinenbau Pneumatik Garagen Handwerk l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l Gebr. Becker GmbH www.becker-international.com l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l BlitzRotary GmbH www.blitzrotary.com l l l l l l BORSIG ZM Compression GmbH www.borsig.de/zm CompAir Drucklufttechnik – Zweigniederlassung der Gardner Denver Deutschland GmbH / www.compair.com Werkstatt l l l l l Atlas Copco Energas GmbH, Gas and Process Division www.atlascopco-gap.com BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG www.boge.de l l Apex Tool Group GmbH & Co. OHG www.apexpowertools.eu BEKO TECHNOLOGIES GmbH www.beko-technologies.de l l l l l J. A. Becker & Söhne Maschinenfabrik GmbH & Co. KG www.jab-becker.de Handwerk/Werkstatt Tankstellen (Autogas) Biogas Raffinerien Petrochemie Ölfeld Erdgasindustrie Öl/Gas Reinigung (Ausblasen) Labor Medizintechnik Brauereiwesen Hygiene Einsatzgebiete Prozess- & Drucklufttechnik Verpackung (ohne Nahrungsmittel) UNTERNEHMEN & ANWENDERBRANCHEN Nahrungs-/Genussmittelindustrie 130 l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l Donaldson Filtration Deutschland GmbH www.donaldson.com l l l l l l l Drumag GmbH Fluidtechnik www.specken-drumag.com l l l l l l l l l l l FRIATEC Aktiengesellschaft – Division Rheinhütte Pumpen www.rheinhuette.de l l FST GmbH Filtrations-Separations-Technik www.fstweb.de l l l l l l Gardner Denver Deutschland GmbH www.gardnerdenver.com l l l l l l l l CVS engineering GmbH www.cvs-eng.de l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l HATLAPA Uetersener Maschinenfabrik GmbH & Co. KG www.hatlapa.de l HAUG Kompressoren AG www.haug.ch l l l KAESER Kompressoren GmbH www.kaeser.com l l l l l l Körting Hannover AG www.koerting.de l l MAN Diesel & Turbo SE www.mandieselturbo.com Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l Sandstrahlanlagen l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l Straßenfahrzeuge Schifffahrt l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l Wärmerückgewinnung Antrieb Trocknung Weitere Anwendungsgebiete Anlassen von Motoren und Triebwerken Schienenfahrzeuge Fahrzeuge und Schifffahrt Lackieranlagen l Lackieranlagen/Sandstrahlanlagen Ölfeuerungsgebläse Koksofengebläse Hochofengebläse Windkanal Gießereien Gießereien/Windkanal Belüften l Kläranlagen l Kläranlagen Rohrpostgebläse Schüttguttransport Silo Abfüllanlagen Lagerung und Transport Textilindustrie Holzbe- und -verarbeitung Bauwesen Bau/Holz/Textil Düngemittelherstellung Chemie Chemie Instrumentenluft Steuerluft Schaltanlagen KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK 131 l l l l l l l l l Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Mehrer Compression GmbH www.mehrer.de l l l Nash – Zweigniederlassung der Gardner Denver Deutschland GmbH / www.GDNash.com Maschinenbau Pneumatik Garagen Handwerk Werkstatt l l l l l l l l l Handwerk/Werkstatt Tankstellen (Autogas) Biogas Raffinerien Petrochemie Ölfeld Erdgasindustrie Öl/Gas Reinigung (Ausblasen) Labor l l l l l METAPIPE GmbH www.metapipe.de MTA Deutschland GmbH www.mta.de Medizintechnik Brauereiwesen Hygiene Einsatzgebiete Prozess- & Drucklufttechnik Verpackung (ohne Nahrungsmittel) UNTERNEHMEN & ANWENDERBRANCHEN Nahrungs-/Genussmittelindustrie 132 l l l l l l l l l l l Neuenhauser Kompressorenbau GmbH www.nk-air.com l l NEUMAN & ESSER GROUP www.neuman-esser.com l Parker Hannifin GmbH, Hiross Zander Division www.parker.com/hzd l l l l l l Piab Vakuum GmbH www.piab.com l l l l l l Schneider Druckluft GmbH www.schneider-airsystems.de l l l l l l l Sera ComPress GmbH www.sera-web.com l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l Ultrafilter GmbH www.ultraair.de / www.ultra-filter.de l l l l l l l l l l l l l l l WIKA Alexander Wiegand SE & Co. KG www.wika.de l l l l l l l l l l l l l l l l Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 l l Instrumentenluft l l l l l l l l l Düngemittelherstellung l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l Wärmerückgewinnung Antrieb Trocknung Weitere Anwendungsgebiete Anlassen von Motoren und Triebwerken Schifffahrt Straßenfahrzeuge Schienenfahrzeuge Fahrzeuge und Schifffahrt Sandstrahlanlagen Lackieranlagen Lackieranlagen/Sandstrahlanlagen Ölfeuerungsgebläse Koksofengebläse Hochofengebläse Windkanal Gießereien Gießereien/Windkanal Belüften l Kläranlagen l Kläranlagen Rohrpostgebläse Schüttguttransport Silo Abfüllanlagen Lagerung und Transport Textilindustrie Holzbe- und -verarbeitung Bauwesen Bau/Holz/Textil Chemie Chemie Steuerluft Schaltanlagen KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK 133 l l l l l l l l Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 ABN Apparatebau Nittenau GmbH www.abn-drucklufttechnik.de l Aerzener Maschinenfabrik GmbH www.aerzener.de l l l l l Apex Tool Group GmbH & Co. OHG www.apexpowertools.eu l Gebr. Becker GmbH www.becker-international.com l l l l l l CVS engineering GmbH www.cvs-eng.de l Vakuumwärmebehandlung2 Vakuummetallurgie1 Industrielles Vakuum Energie (Wind, Kernkraft, Dampfturbinen, ...) Gefriertrocknung Keramikherstellung Papierherstellung Textilindustrie Getränkeindustrie Nahrungsmittelindustrie Kunststoffindustrie Pharmazie Petrochemie chemische Industrie Prozessvakuum Medizin Luftmessung Vakuumförderung Vakuumheben Verpackung (ohne Nahrungsmittel) Grobvakuum Einsatzgebiete Vakuumtechnik Druckmaschinen und Papiertransport UNTERNEHMEN & ANWENDERBRANCHEN zentrale Vakuumstationen (z. B. Krankenhäuser) 134 l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l Drumag GmbH Fluidtechnik www.specken-drumag.com l Flowserve-Sterling SIHI GmbH www.sterlingSIHI.com l l l l l l l l FRIATEC Aktiengesellschaft – Division Rheinhütte Pumpen www.rheinhuette.de l l l l l l l l l l l l l Gardner Denver Deutschland GmbH www.gardnerdenver.com l Gardner Denver Schopfheim GmbH www.gd-elmorietschle.de l l l l l l l l l l GEA Wiegand GmbH www.gea-wiegand.de l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l HATLAPA Uetersener Maschinenfabrik GmbH & Co. KG www.hatlapa.de HAUG Kompressoren AG www.haug.ch HERMETIC-Pumpen GmbH www.hermetic-pumpen.com KAESER Kompressoren GmbH www.kaeser.com l l l l l l l l l l l l l l Körting Hannover AG www.koerting.de l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l MTA Deutschland GmbH www.mta.de l Nash – Zweigniederlassung der Gardner Denver Deutschland GmbH / www.GDNash.com l l l l l Oerlikon Leybold Vacuum GmbH www.oerlikon.com/leyboldvacuum l l l l l l l l l l l l l l l l l Pfeiffer Vacuum GmbH www.pfeiffer-vacuum.de l l l l l l l l l l l l l l l 1 (Metallentgasung, Schmelzen, Umschmelzen, Elektronenstrahlschweißen, ...) 2 (Hartlöten, Aufkohlen, Aufsticken, Härten, ...) 3 von Halbleiter-, Ionen-, und Elektronensystemen Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l Weltraumsimulation Forschungseinrichtungen öffentliche Forschungseinrichtungen Universitäten R&D Probenvorbereitung (Trocknung, Schleudern, ...) MRI und NMR Röntgenanalyse Elektronenstrahlsysteme Ionenstrahlsysteme Messwesen, Inspektion und Überarbeitung3 Gasanalyse Oberflächenanalyse Lecksuchgeräte Elektronenmikroskope Massenspektrometer Messgerätehersteller Kristallwachstum (Umschmelzen, ...) Thermische Solaranlagen (Wassererwärmung, ...) Photovoltaik (Kristallin, Dünnschicht, Laminieren, ...) Solar Display-Beschichtungen (OLED, FED, PDP, SED, ...) Oberflächenbeschichtung Dünnschichtsensoren magnetische Speichermedien (Festplatten, ...) Speichermedien (CD, DVD, Hi Def. Disk, ...) Glas- und optische Beschichtungen Vakuumbeschichtungstechnik (ohne Halbleiter) Kristallziehen MEMS TFT-LCD Bildschirme Verbindungshalbleiter Halbleiter (Silizium) Halbleiterindustrie Elektrik (Vakuumvergießen, ...) Automotive Kühlung und Klimaanlagen Industrielle Lecksuche Lampen und Glühbirnen Fernsehröhren Elektronenröhren Laser KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK 135 l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Piab Vakuum GmbH www.piab.com l l l l l SBS Metalltechnik GmbH www.sbs-metalltechnik.de 1 (Metallentgasung, Schmelzen, Umschmelzen, Elektronenstrahlschweißen, ...) 2 (Hartlöten, Aufkohlen, Aufsticken, Härten, ...) 3 von Halbleiter-, Ionen-, und Elektronensystemen Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 l l l Vakuumwärmebehandlung2 Vakuummetallurgie1 Industrielles Vakuum Energie (Wind, Kernkraft, Dampfturbinen, ...) Gefriertrocknung Keramikherstellung Papierherstellung Textilindustrie Getränkeindustrie Nahrungsmittelindustrie Kunststoffindustrie Pharmazie Petrochemie chemische Industrie Prozessvakuum Medizin l l VACOM Vakuum Komponenten & Messtechnik GmbH www.vacom.de VAKOMA GmbH www.vakoma.de Luftmessung Vakuumförderung Vakuumheben Verpackung (ohne Nahrungsmittel) Grobvakuum Einsatzgebiete Vakuumtechnik Druckmaschinen und Papiertransport UNTERNEHMEN & ANWENDERBRANCHEN zentrale Vakuumstationen (z. B. Krankenhäuser) 136 l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l l Weltraumsimulation Forschungseinrichtungen öffentliche Forschungseinrichtungen Universitäten R&D Probenvorbereitung (Trocknung, Schleudern, ...) MRI und NMR Röntgenanalyse Elektronenstrahlsysteme Ionenstrahlsysteme Messwesen, Inspektion und Überarbeitung3 Gasanalyse Oberflächenanalyse Lecksuchgeräte Elektronenmikroskope Massenspektrometer Messgerätehersteller Kristallwachstum (Umschmelzen, ...) Thermische Solaranlagen (Wassererwärmung, ...) Photovoltaik (Kristallin, Dünnschicht, Laminieren, ...) Solar Display-Beschichtungen (OLED, FED, PDP, SED, ...) Oberflächenbeschichtung Dünnschichtsensoren magnetische Speichermedien (Festplatten, ...) Speichermedien (CD, DVD, Hi Def. Disk, ...) Glas- und optische Beschichtungen Vakuumbeschichtungstechnik (ohne Halbleiter) Kristallziehen MEMS TFT-LCD Bildschirme Verbindungshalbleiter Halbleiter (Silizium) Halbleiterindustrie Elektrik (Vakuumvergießen, ...) Automotive Kühlung und Klimaanlagen Industrielle Lecksuche Lampen und Glühbirnen Fernsehröhren Elektronenröhren Laser KOMPRESSOREN, DRUCKLUFT- & VAKUUMTECHNIK 137 l l l l l l l l l l l Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 138 MARKEN- & MESSEVERZEICHNIS Marken- & Messeverzeichnis ABEL GmbH & Co. KG Abel Twiete 1 21514 Büchen Telefon +49 4155 818-0 Fax +49 4155 818-499 [email protected] www.abel.de • ABEL EM – Elektromechanische Membranpumpen • ABEL CM – Kompaktmembranpumpen • ABEL HM – Hydraulische Membranpumpen • ABEL HMT – Hydraulische Membranpumpen Triplex • A BEL HMQ – Hydraulische Membranpumpen Quadruplex • ABEL HP / HPT – Hochdruckpumpen • ABEL SH – Feststoffpumpen • ABEL Marine – Marinepumpen SME Mining Show, Denver, USA, 15.–18.2.2015 CCE Internat., München, 10.–12.3.2015 ACHEMA, Frankfurt, 15.–19.6.2015 Extemin, Arequipa, Peru, 21.–25.9.2015 WEFTEC, Chicago, USA, 26.–30.9.2015 Weitere internationale Messebeteiligungen finden Sie auf unserer Homepage www.abel.de Alltech Dosieranlagen GmbH Rudolf-Diesel-Straße 2 76356 Weingarten Telefon +49 7244 7026-0 Fax +49 7244 7026-50 [email protected] www.alltech-dosieranlagen.de Wir bieten Dosiertechnik aus einer Hand: von der Planung über die Herstellung bis zu Montage/ Service. Unsere Produkte: Löse- und Dosieranlagen für trockene, flüssige und gasförmige Medien, Dosiereinrichtungen für Pulver und Granulat, Dosierpumpen, Dosierstationen und Zubehör, Rührwerke und Mischer, Prozess- und Lagerbehälter aus Kunststoff, Steuer- und Regelsysteme. Aqua Nederland Vakbeurs, Gorinchem, Niederlande, 17.–19.3.2015 Dresdner Abwassertagung, Dresden 17.3.–18.3.2015 IFAT, München, 30.5.–3.6.2016 Gebr. Becker GmbH Hölker Feld 29–31 42279 Wuppertal Telefon +49 202 697-0 Fax +49 202 660855 [email protected] www.becker-international.com • Drehschieber-Verdichter und -Vakuumpumpen • Schrauben-Verdichter und -Vakuumpumpen • Seitenkanal-Verdichter und -Vakuumpumpen • Radial-Verdichter und -Vakuumpumpen • (zentrale) Luftversorgungssysteme Comvac, Hannover, 13.–17.4.2015 Ligna, Hannover, 11.–15.5.2015 Fachpack, Nürnberg, 29.9.–1.10.2015 Productronica, München, 10.–13.11.2015 BEKO TECHNOLOGIES GmbH Im Taubental 7 41468 Neuss Telefon +49 2131 988-0 Fax +49 2131 988-900 [email protected] www.beko-technologies.de Hochwertige Produkt- und Systemlösungen: • BEKOKAT Katalysator für ölfreie Druckluft • DRYPOINT und EVERDRY Drucklufttrockner • CLEARPOINT Druckluftfilter • BEKOMAT Kondensatableiter • ÖWAMAT und BEKOSPLIT Öl-Wasser-Trennsysteme • METPOINT Massenstrom-, Drucktaupunkt-, Qualitätsmesssysteme • Beratung, Engineering, Schulung, Service ComVac, Hannover Messe-Industrie, Hannover, 13.–17.4.2015, Halle 26, Stand C 33 ITT Bornemann GmbH Industriestraße 2 31683 Obernkirchen Telefon +49 5724 390-0 Fax +49 5724 390-290 [email protected] www.bornemann.com Wir sind Hersteller von 2-spindeligen Schraubenspindelpumpen, Multiphasen- und Exzenterschneckenpumpen, Verdrängerpumpen, selbstansaugenden Schraubenspindelpumpen Vision Pharma, Stuttgart, 19.–21.5.2015 OGA, Kuala Lumpur, Malaysia, 2.–4.6.2015 ACHEMA, Frankfurt, 15.–19.6.2015 BrauBeviale, Nürnberg, 10.–12.11.2015 BORSIG ZM Compression GmbH Seiferitzer Allee 26 08393 Meerane Telefon +49 3764 5390-0 Fax +49 3764 5390-5092 [email protected] www.borsig.de/zm • Kolbenverdichter für Prozessgase nach API 618 in horizontaler und vertikaler Bauweise bis 16.000 kW und 1.000 bar • Getriebeturboverdichter für Prozessgase nach API 617, Teil 3, bis 12.000 kW • BORSIG BlueLine – vereint Prozesssteuerung, Maschinensicherheit und Zustandsüberwachung für Kolben- und Turboverdichteranlagen • BORSIG Verdichterservice und Ersatzteile OGA, Kuala Lumpur, Malaysia, 2.–4.6.2015, Halle 9.A, Stand 9107 ACHEMA, Frankfurt, 15.–19.6.2015, Halle 4.0, B26 MIOGE, Moskau, Russland, 23.–26.6.2015 ADIPEC, Abu Dhabi, VAE, 9.–12.11.2015 Weitere aktuelle Messetermine unter www.borsig.de/zm Donaldson Filtration Deutschland GmbH Büssingstraße 1 42781 Haan Telefon +49 2129 569-0 Fax +49 2129 569-100 [email protected] www.donaldson.com Donaldson ist ein weltweit führender Hersteller von Produkten aus den Bereichen: • Druckluftfiltration • Filter für sterile Luft, Dampf und Flüssigkeiten • Kältetrocknung, Adsorptionstrocknung • Kondensatableitung, Kondensataufbereitung • Aufbereitung von Prozessluft und technischen Gasen • Kompressorenfilter Hannover Messe, Hannover, 13.–17.4.2015, Halle 6, Stand C58 Weitere weltweite Messebeteiligungen: www.becker-international.com Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Weitere aktuelle Messetermine finden Sie auf unserer Website www.beko-technologies.de www.donaldson.com für weitere aktuelle Messetermine MARKEN- & MESSEVERZEICHNIS 139 DÜCHTING PUMPEN Maschinenfabrik & Co. KG Wilhelm-Düchting-Straße 22 58453 Witten Telefon +49 2302 969-0 Fax +49 2302 969-443 [email protected] www.DUECHTING.com Das Lieferprogramm von DÜCHTING PUMPEN umfasst im Wesentlichen die Fertigung von ein stufigen und mehrstufigen Kreiselpumpen, die in ihrer Ausführung und Konstruktion auf die anspruchsvollen Bedürfnisse des Marktes angepasst sind. Unsere Stärken liegen in der Konstruktion, Fertigung, Prüfung und Inbetriebnahme unserer Produkte. Die passende Lösung für nahezu jeden Einsatzbereich. Ugol Rossii & Mining, Novokuznetsk, Russland, 2.–5.6.2015 Achema, Frankfurt, 15.–19.6.2015 IDA World Congress ’15, San Diego, USA, 30.8.–4.9.2015 EXTEMIN 2015, Arequipa, Peru, 21.–25.9.2015 Unseren ausführlichen Messekalender finden Sie auf www.DUECHTING.com EDUR-Pumpenfabrik Eduard Redlien GmbH & Co. KG Edisonstraße 33 24145 Kiel Telefon +49 431 6898-68 Fax +49 431 6898-800 [email protected] www.edur.com EDUR bietet etwa 60.000 verschiedene Pumpen bis 500 m³/h Förderstrom und 40 bar Förderdruck: normal- und selbstansaugende Kreiselpumpen, Freistrompumpen für mit Feststoffen belastete Flüssigkeiten, Mehrphasenpumpen für FlüssigkeitsGas-Gemisch-Förderung, Dispersionspumpen, Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen. Hannover Messe, Hannover, Pumpe DE Pumpenplatz, 13.–17.4.2015 parts2clean, Stuttgart, 9.–11.6.2015 Achema, Frankfurt, 15.–19.6.2015 WEFTEC, Chicago, USA, 26.–30.9.2015 FELUWA Pumpen GmbH Beulertweg 10 54570 Mürlenbach Telefon +49 6594 10-0 Fax +49 6594 10-200 [email protected] www.feluwa.de Lieferprogramm: Prozess- und Transportpumpen für abrasive/ aggressive Flüssigkeiten und Schlämme • MULTISAFE Schlauchmembranpumpen • Schlauch-Membran-Kolbenpumpen • Kommunale Abwasser-Pumpstationen • Diagnosesysteme • Abwasser-Trennförderanlagen Messetermine für 2015: www.feluwa.de FRIATEC AG Division Rheinhütte Pumpen Rheingaustraße 96–98 65203 Wiesbaden Telefon +49 611 604-0 Fax +49 611 604-328 [email protected] www.rheinhuette.de Für anspruchsvolle Förderaufgaben für korrosive, abrasive und toxische Medien. • Kreisel- und Vakuum-Pumpen in horizontaler und vertikaler Ausführung • Materialvielfalt aus Metall, Kunststoff, Kunststoff-Auskleidungen und Keramik • Verschiedene Abdichtungs-Systeme Phosphates 2015, Tampa, Florida, 23.–25.3.2015 ACHEMA 2015, Frankfurt, 15.–19.6.2015 Sulphur 2015, Toronto, Kanada, 9.–12.11.2015 Weltweite Messebeteiligungen, aktuelle Termine unter www.rheinhuette.de/messetermine HERMETIC-Pumpen GmbH Gewerbestraße 51 79194 Gundelfingen Telefon +49 761 5830-0 Fax +49 761 5830-280 [email protected] www.hermetic-pumpen.com • Spaltrohrmotorpumpen • Hermetische Kältemittelpumpen • Magnetkupplungspumpen • Hochdruckpumpen • Kreiselpumpen, ein- und mehrstufig • Sonderpumpen • Kreiskolbenpumpen • Chemie-Zahnradpumpen • Verdrängerpumpen • Hermetische Flüssigkeitsring-Vakuumpumpen Messetermine für 2015 unter www.hermetic-pumpen.com HNP Mikrosysteme GmbH Bleicherufer 25 19053 Schwerin Telefon +49 385 52190-300 Fax +49 385 52190-333 [email protected] www.hnp-mikrosysteme.de Produktprogramm Mikrozahnringpumpen zur hochpräzisen Dosierung und Förderung kleinster Flüssigkeitsmengen • für Maschinen- u. Anlagenbau, Life Science, Chemie • fünf Baureihen inkl. hermetisch inerter Pumpen • pulsations- und scherarme Förderung, geringes Leervolumen, hohe Standzeiten, kompakte Bauform • Volumenströme von 1 µl/h bis 1,1 l/min • Beratung, integrierte Systeme, eigene Filterserie Hannover Messe, Hannover, 13.–17.4.2015 ACHEMA, Frankfurt, 15.–19.6.2015 ECCE, Nizza, Frankreich, 26.9.–1.10.2015 Motek, Stuttgart, 5.–8.10.2015 Biotechnica, Hannover, 6.–8.10.2015 ESCRE, Fürstenfeldbrück, 27.–30. 10.2015 Weitere Messetermine unter: www.hnp-mikrosysteme.de/news-presse HOMA Pumpenfabrik GmbH Industriestraße 1 53819 Neunkirchen-Seelscheid Telefon +49 2247 702-0 Fax +49 2247 702-44 [email protected] www.homa-pumpen.de Pumpen für Sanitärtechnik, Abwasserentsorgung, Be- und Entwässerung: Schmutzwasser-Tauchmotorpumpen, Motorum flutete Tauchmotorpumpen, Abwasser-Tauchmotor pumpen, Tauchmotorpumpen mit Schneidwerk, Abwasser-Hebeanlagen, Schmutzwasser-Hebeanlagen, Kondensatpumpen, Rührwerke, Strömungsbeschleuniger, Beckenreinigungs-Systeme, Gartenpumpen, Hauswasserautomaten, Pumpensteuerungen. Aktuelle Messetermine unter: www.homa-pumpen.de Wir freuen uns auf Ihren Besuch! KLAUS UNION GmbH & Co. KG Postfach 10 13 49 44713 Bochum Telefon +49 234 4595-0 Fax +49 234 4595-7000 [email protected] www.klaus-union.com Pumpen: Schraubenspindelpumpen, magnetgekuppelte und wellengedichtete Pumpen für die Öl und Gas Industrie, die Chemie und Petrochemie sowie die Pharma- und Bioindustrie. Kreisel-, Seitenkanalrad-, Gliedergehäuse-, Tauch-, Vertikal- sowie Propellerpumpen. DIN-EN- und API685-Baureihen sowie Pumpen außerhalb der Norm. Armaturen: Absperrschieber und -ventile, Rückflussverhinderer OGA 2015, Kuala Lumpur, Malaysia, 2.–4.6.2015 ACHEMA 2015, Frankfurt, 15.–19.6.2015 DIAM 2015, Bochum, 4.–5.11.2015 The right solution. For any fluid. Weitere Details finden Sie unter: www.klaus-union.com Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 140 MARKEN- & MESSEVERZEICHNIS ® KRACHT GmbH Gewerbestraße 20 58791 Werdohl Telefon +49 2392 935-0 Fax +49 2392 935-209 [email protected] www.kracht.eu Wir sind ein weltweit aktives mittelständisches Unternehmen mit ca. 310 Mitarbeitern am Stammsitz in Werdohl, Deutschland und weiteren 85 Beschäftigten in China, USA und Ungarn. Als innovativer Entwickler, Konstrukteur und Hersteller von Zahnrad-Pumpen, Durchflussmesstechnik, Mobil- und Industriehydraulikkomponenten legen wir höchsten Wert auf Qualität und werden so den Wünschen unserer Kunden weltweit gerecht. Hannover Messe 2015, Hannover, MDA – Motion, Drive and Automation 13.–17.4.2015 UTECH Europe 2015, Maastricht, Niederlande, 14.–16.4.2015 Automotive Testing Expo Europe 2015, Stuttgart, 16.–18.6.2015 KSB Aktiengesellschaft Johann-Klein-Straße 9 67227 Frankenthal Telefon +49 6233 86-0 Fax +49 6233 86-3401 [email protected] www.ksb.com KSB Aktiengesellschaft ist ein international führender Hersteller von Pumpen und Armaturen für die Verfahrens- und Gebäudetechnik, die Wasser- und Abwasserwirtschaft sowie die Energietechnik und den Bergbau. Darüber hinaus bietet das Unternehmen umfassende Serviceleistungen an. Aktuelle Messetermine finden Sie auf unserer Website www.ksb.com KTR Kupplungstechnik GmbH Postfach 1763 48407 Rheine Telefon +49 5971 798-0 [email protected] www.ktr.com Seit über 50 Jahren steht der Name KTR schon für gute Verbindungen. Als leistungsstarker Anbieter in der Antriebstechnik für industrielle Anwendungen liefert KTR hochwertige Antriebskomponenten, Brems- und Kühlsysteme sowie Hydraulik-Kompo nenten in die Industriemärkte auf allen fünf Kontinenten. KTR – Made for Motion. Hannover Messe, Hannover, 13.–17.4.2015 ACHEMA, Frankfurt, 15.–19.6.2015 LEISTRITZ PUMPEN GMBH Markgrafenstraße 29–39 90459 Nürnberg Telefon +49 911 4306-0 Fax +49 911 4306-490 [email protected] www.leistritz.com Leistritz Pumpen GmbH hat sich seit 1924 auf die Herstellung von Schraubenspindelpumpen spezialisiert. Die Leistritz Pumpen gibt es mit Innen- und mit Außenlagerung und in ein- und doppelflutiger Ausführung. Das Lieferprogramm besteht aus den Baureihen L2, L3, L4, L5 mit 2 bis 5 Spindeln und bietet somit Lösungen für die unterschiedlichsten Anwendungen z. B. in der Öl- und Gasindustrie und Chemie. CIPPE, Peking, China, 26.–28.3.2015 Norshipping, Oslo, Norwegen, 2.–5.6.2015 ACHEMA, Frankfurt, 15.–19.6.2015 MIOGE, Moskau, Russland, 23.–26.6.2015 SPE Offshore, Aberdeen, UK, 8.–11.9.2015 Europort , Rotterdam, Niederlande, 3.–6.11.2015 ADIPEC, Abu Dhabi, VAE, 9.–12.11.2015 Marintec, Shanghai, China, 1.–4.12.2015 Mehrer Compression GmbH Rosenfelder Straße 35 72336 Balingen Telefon +49 7433 2605-0 Fax +49 7433 26 05-41 [email protected] www.mehrer.de Mit dem Gründungsjahr 1889 zählt Mehrer zu den ältesten und traditionsreichsten Kompressorenherstellern der Welt und gehört heute zu den führenden Herstellern von ölfreien Kolben- und Membrankompressoren für technisch anspruchsvolle Aufgaben stellungen. Als Partner der Verfahrens- und Prozessgasindustrie haben wir uns auf die ausfallsichere, wirtschaftliche und absolut ölfreie Verdichtung von Gasen, Gasgemischen und Luft spezialisiert. Biogas Jahrestagung und Fachmesse 2015, Bremen, 27.–29.1.2015 CIPPE 2015, Beijing, China, 26.–28.3.2015 ACHEMA 2015, Frankfurt, 15.–19.6.2015 MIOGE 2015, Moskau, Russland, 23.–26.6.2015 NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH Geretsrieder Straße 1 84478 Waldkraiburg Telefon +49 8638 63-0 Fax +49 8638 67981 [email protected] www.netzsch.com NETZSCH produziert und vertreibt weltweit rotierende Verdrängerpumpen. Speziell für schwierige Anforderungen, rangiert das Produktspektrum von kleinsten Dosierpumpen bis hin zu Großpumpen für den Öl-und Gasbereich. Mit NEMO® Exzenterschneckenpumpen, TORNADO® Drehkolbenpumpen, Schraubenspindelpumpen, Zerkleinerungsmaschinen und Zubehör bietet NETZSCH maßgeschneiderte und anspruchsvolle Lösungen. ANUGA FoodTec, Köln, Halle 5.1, Stand C 059 Wasser, Berlin, Halle 4.2 IFAT Eurasia, Ankara,Türkei, Halle 1, D 113 OTC Houston, Houston, USA, German Pavillon, Stand 4527-19 WOD-KAN, Bydgoszcz, Polen ACHEMA, Frankfurt, Halle 8.0, Stand C 27 POLAGRA-TECH, Pozna, Polen NEUMAN & ESSER GROUP Werkstraße 52531 Übach-Palenberg Telefon +49 2451 481-01 Fax +49 2451 481-100 [email protected] www.neuman-esser.com Kolbenkompressoren und -systeme verschiedener Baugrößen und -formen nach API 618, API 11P und ISO 8012 in Trockenlauf oder geschmierter Ausführung mit bis zu 100.000 Nm³/h Volumenstrom, 10–30.000 kW Antriebsleistung und bis zu 1.000 bar Enddruck bilden die Eckdaten des Leistungsspektrums. Service-Zentren an zehn Standorten weltweit sichern die hohe Anlagenverfügbarkeit. LNG, Moskau, Russland, 31.3.–2.4.2015 77th EAGE, Madrid, Spanien, 1.–4.6.2015 OGA – Oil Gas Asia, Kuala Lumpur, Malaysia, 2.–4.6.2015 Turbomachinery Symposium, Houston, USA, 14.–17.9.2015 GMC, Austin, USA, 4.–7.10.2015 SEG, New Orleans, USA, 18.–23.10.2015 oddesse Pumpen- und Motorenfabrik GmbH Am Pappelwald 12 39387 Oschersleben/Bode Telefon +49 3949 932-0 Fax +49 3949 932-463 [email protected] www.oddesse.de • Tauchmotorpumpen • Tauchmotoren • Propellerpumpen • Ein- und mehrstufige Kreiselpumpen • Schmutz- und Abwasserpumpen • Abwasserhebesysteme • Druckerhöhungsstationen • Service Wasser Berlin International, Berlin, 24.–27.3.2015 IFAT 2016, München, 30.5.–3.6.2016 SMM 2016, Hamburg, 6.–9.9.2016 Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Weitere Messetermine unter www.ktr.com MARKEN- & MESSEVERZEICHNIS Industrial Technology Mining ∙ Energy ∙ Environment ∙ Oil & Gas 141 Oerlikon Leybold Vacuum GmbH Bonner Straße 498 50968 Köln Telefon +49 221 347-0 Fax +49 221 347-1250 [email protected] www.oerlikon.com/ leyboldvacuum Oerlikon Leybold Vacuum bietet Vakuumlösungen für ein breites Spektrum moderner Produktions- und Analyseverfahren sowie für Forschungszwecke an. Die Entwicklung von kundenspezifischen Systemen zur Vakuumerzeugung und Prozessgasförderung stellt die Kernkompetenz des Unternehmens dar. COMVAC, Hannover, 13.–17.4.2015 IPACK-IMA, Mailand, Italien, 19.–23.5.2015 China Glass, Peking, China, 20.–23.5.2015 ACHEMA, Frankfurt, 15.–19.6.2015 THERM PROCESS/METEK, Düsseldorf, 16.–20.6.2015 PPMA Show 2015, Birmingham, UK, 29.9.–1.10.2015 OSNA-Pumpen GmbH Brückenstraße 3 49090 Osnabrück Telefon +49 541 1211-0 Fax +49 541 1211-220 [email protected] www.osna.de • Hochdruck-Kreiselpumpen • Druckerhöhungsanlagen • Niederdruckpumpen • Schmutzwasserpumpen • Vertikale Eintauchpumpen • Unterwasserpumpen • Tauchmotorpumpen • Selbstansaugende Pumpen • Kolbenpumpen zur Hauswasserversorgung • Wasseraufbereitung und -behandlung ACHEMA 2015, Frankfurt, 15.–19.6.2015 Halle 8.0, Stand L44 Pfeiffer Vacuum GmbH Berliner Straße 43 35614 Asslar Telefon +49 6441 802-0 Fax +49 6441 802-1202 [email protected] www.pfeiffer-vacuum.de Seit 125 Jahren garantiert Pfeiffer Vacuum hochwertige Vakuumtechnik, ein hochqualitatives Komplettangebot und erstklassigen Service. Unser Leistungsportfolio reicht von Vakuumpumpen über Mess- und Analysegeräte bis hin zu kompletten Vakuumsystemen. Das Unternehmen beschäftigt weltweit circa 2.250 Mitarbeiter und hat mehr als 20 Tochtergesellschaften. Pittcon, New Orleans, USA, 8.–12.3.2015 DPG Tagung, Berlin, 15.–20.3.2015 Hannover Messe, 13.–17.4.2015 VTE, Moskau, Russland, 14.–16.4.2015 China Glass, Peking, China, 20.–23.5.2015 Semicon West, San Francisco, USA, 14.–16.7.2015 Putzmeister Solid Pumps GmbH Max-Eyth-Straße 10 72631 Aichtal Telefon +49 7127 599-500 Fax +49 7127 599-988 [email protected] www.pmsolid.de Putzmeister Solid Pumps bietet Lösungen zum Transport und Lagern von Schlämmen und Dickstoffen. Einsatzgebiete: • Berg- und Tunnelbau • Energie/Mitverbrennung • Klärwerke • Gewässerentschlammung • Biomasse und Sondermüll • Mineralölindustrie. Leistungsangebot: • Planung von Förderaufgaben • Beratung bei Verfahrenstechnik • Lieferung von Pumpen, Silos und Rohrleitungen mit Zubehör • Montage, Inbetriebnahme und Instandhaltung. Unsere aktuellen Messetermine: www.pmsolid.de SKF Lubrication Systems Germany GmbH Heinrich-Hertz-Straße 2–8 69190 Walldorf Telefon +49 6227 33-0 [email protected] www.skf.com/schmierung www.lincolnindustrial.de • Zentralschmieranlagen für Maschinen und Anlagen, Nutzfahrzeuge aller Art, Förderzeuge, Bau- und Landmaschinen • Spurkranzschmieranlagen für Schienenfahrzeuge EWEA, Kopenhagen, Dänemark, 10.–12.3.2015 Hannover Industrie Messe, Hannover 13.–17.4.2015 METEC, Düsseldorf, 16.–20.6.2015 EMO, Mailand, Italien, 5.–10.10.2015 Agritechnica, Hannover, 10.–14.11.2015 BrauBeviale, Nürnberg, 11.–13.11.2015 EWEA, Paris, Frankreich, 17.–20.11.2015 J. P. Sauer & Sohn Maschinenbau GmbH Brauner Berg 15 24159 Kiel Telefon +49 431 3940-0 Fax +49 431 3940-24 [email protected] www.sauercompressors.com Produktprogramm Sauer Kompressoren liefert Mittel- und Hochdruckkompressoren für Anwendungen in den Bereichen Marine, Schifffahrt, Offshore und Industrie. Die modernen Hubkolbenkompressoren zur Verdichtung von Luft sowie neutralen und inerten Gasen erreichen dabei Drücke von 20 bis 500 bar. Für jeden Anwendungsbereich können individuell angepasste Lösungen angeboten werden. Hannover Messe, ComVac, Hannover, 13.–17.4.2015 ACHEMA 2015, Frankfurt, 15.–19.6.2015 Gebr. Steimel GmbH & Co. Maschinenfabrik Johann-Steimel-Platz 1 53773 Hennef Telefon +49 2242 8809-0 Fax +49 2242 8809-160 [email protected] www.steimel.com Kreiselpumpen • See- und • Kühlwasserpumpen für Verbrennungsmotoren Kreiskolbenpumpen • für die Hygiene- und Lebensmittelindustrie • für die Schokoladenverarbeitung Zahnradpumpen • für Ölversorgungsanlagen, Kraftstoffsysteme • Bitumenanlagen, Farben- und Lackindustrie Aktuelle Messetermine unter: www.steimel.com Deutsche Vortex GmbH & Co. KG Kästnerstraße 6 71642 Ludwigsburg Telefon +49 7141 2552-0 Fax +49 7141 2552-70 [email protected] www.deutsche-vortex.de VORTEX ist Hersteller von Hocheffizienz- Brauchwasserpumpen am Produktionsstandort Deutschland. Darüber hinaus bietet VORTEX Hocheffizienz-Heizungspumpen für den privaten und gewerblichen Bereich an. Energiesparmesse Wels, Österreich, 25.2.–1.3.2015 ISH Frankfurt, 10.–14.3.2015, Halle 9.1, Stand F20 SHKG Leipzig, 28.–30.10.2015 Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 142 MARKEN- & MESSEVERZEICHNIS Pumpenfabrik Wangen GmbH Simoniusstraße 17 88239 Wangen im Allgäu Telefon +49 7522 997-0 Fax +49 7522 997-199 [email protected] www.wangen.com WANGEN-Pumpen werden erfolgreich in der Biogastechnik, Landwirtschaft, Lebensmitteltechnik, Industrie oder bei Kommunen eingesetzt – immer dann, wenn es um zuverlässige Förderung von Medien geht. Medien hoher Viskosität, abrasive Stoffe, Mehrphasengemische oder klebrige Medien werden dabei ebenso gefördert wie hochentwässerte Schlämme. Anuga FoodTec, Köln, 24.–27.3.2015 Achema, Frankfurt, 15.–19.6.2015 Agritechnica, Hannover, 8.–14.11.2015 WOMA GmbH Werthauser Straße 77–79 47226 Duisburg Telefon +49 2065 304-0 Fax +49 20650304-200 [email protected] www.woma.de Seit über 50 Jahren entwickelt, produziert und vertreibt WOMA Hochdrucktechnik für Kunden auf der ganzen Welt. • Hochdruck-Plungerpumpen bis 4.000 bar • Hochdruckwasserstrahlgeräte und -systeme • Hochdruck-Heißwassergeräte • Wasserwerkzeuge und Zubehöre zum Einsatz in Industrie und Baugewerbe • Service, Wartung und Schulungen Aktuelle Termine zu Messen und Veranstaltungen der WOMA GmbH finden Sie unter www.woma.de Besuchen Sie uns! Xylem Water Solutions Deutschland GmbH Biebigheimer Straße 12 63762 Großostheim Telefon +49 6026 943-0 Fax +49 6026 943-210 [email protected] www.xylemwatersolutions.com/de • Pumpen und Pumpsysteme • Druckerhöhungsanlagen und Drehzahlregelungen • Ein- und mehrstufige vertikale Kreiselpumpen • Brunnen-, Tauchmotor-, Schmutzwasserpumpen • Heizungs- und Inline-Pumpen • Trinkwasser-Zirkulationspumpen, Kondensatpumpen • UV- und Ozondesinfektionsanlagen • Rührwerke • für Industrie, Kommunen, Haus- und Gebäudetechnik ISH, Frankfurt, 10.–14.3.2015 Wasser Berlin, Berlin, 24.–27.3.2015 ISH Nachlese, Dresden, 8.–9.5.2015 ACHEMA, Frankfurt, 15.–19.6.2015 SHKG, Leipzig, 28.–30.10.2015 BRAU, Nürnberg, 10.–12.11.2015 Impressum Impressum Herausgeber VDMA Pumpen + Systeme VDMA Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik Lyoner Straße 18 60528 Frankfurt am Main Telefon +49 69 6603-1296 Fax +49 69 6603-2296 E-Mail [email protected] Internet www.vdma.org Verantwortlich Dipl.-Wirt.-Ing. Christoph Singrün Erscheinungsweise jährlich Copyright 2015 VDMA Pumpen + Systeme VDMA Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik Frankfurt am Main Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt mit Druckluft- und Vakuumtechnik 2015 Verlag VDMA Verlag GmbH Lyoner Straße 18 60528 Frankfurt am Main Telefon +49 69 6603-1232 Fax +49 69 6603-1611 E-Mail [email protected] Internet www.vdma-verlag.com Anzeigen und Vertrieb Martina Scherbel Redaktion Dr. Beate Metten Gestaltung VDMA Verlag GmbH Frankfurt am Main Herstellung VDMA Verlag GmbH Druck Zarbock Media GmbH & Co. KG Frankfurt am Main Inserentenverzeichnis Inserentenverzeichnis VAKUUMLÖSUNGEN Für höchste Ansprüche – aus einer Hand Vakuum ist nicht gleich Vakuum, auf die spezifischen Anforderungen kommt es an. Gemeinsam mit unseren Kunden erarbeiten wir jede Vakuumlösung individuell und nach ihren Bedürfnissen. Dieser Prozess umfasst alle Schritte zur Schaffung von perfekten Vakuumbedingungen. Dabei bieten wir nicht nur hochqualifizierte Produkte, sondern auch passendes Zubehör, Anwenderschulungen und weltweiten Service. Firmen InternetadressePlatzierung ALMiG Kompressoren GmbH www.almig.de Seite 83 Apollo Gößnitz GmbH www.apollo-goessnitz.de Seite 49 Gebr. Becker GmbH www.becker-international.com Seite 95 BEKO TECHNOLOGIES GmbH www.beko-technologies.de Seite 91 ITT Bornemann GmbH www.bornemann.com Seite 27 BORSIG ZM Compression GmbH www.borsig.de/zm Seite 105 K.H. Brinkmann GmbH & Co. KG www.brinkmannpumps.de Seite 65 Paul Bungartz GmbH & Co. KG www.bungartz.de Seite 59 CP Pumpen AG www.cp-pumps.com Seite 31 DECHEMA Ausstellungs-GmbH www.achema.de Seite 15 DEKRA Automobil GmbH www.dekra.de Seite 43 FELUWA Pumpen GmbH www.feluwa.com Seite 25 CompAir – Gardner Denver Deutschland GmbH www.gardnerdenver.com Seite 87 GEA Tuchenhagen GmbH www.gea.com Seite 53 GRUNDFOS GMBH www.grundfos.de Seite 33 HAUG Kompressoren AG www.haug.ch Seite 101 HERMETIC-Pumpen GmbH www.hermetic-pumpen.com Seite 35 Kistler Instrumente AG www.kistler.com Seite 17 KLAUS UNION GmbH & Co. KG www.klaus-union.de Seite 67 KSB Aktiengesellschaft www.ksb.de Seite 7 KTR Kupplungstechnik GmbH www.ktr.com Seite 13 Leistritz Pumpen GmbH www.leistritz.com Seite 58 LEWA GmbH www.lewa.com Seite 3 Mehrer Compression GmbH www.mehrer.de Seite 99 MUNSCH Chemie-Pumpen GmbH www.munsch.de Seite 63 NEUMAN & ESSER GmbH & Co. KG www.neuman-esser.de Seite 85 Oerlikon Leybold Vacuum GmbH www.oerlikon.com/leyboldvacuum Seite 93 Pfeiffer Vacuum GmbH www.pfeiffer-vacuum.de U2, Seite 115 ProMinent GmbH www.prominent.com Seite 9 RUHRPUMPEN GmbH www.ruhrpumpen.com Seite 45 Überzeugen Sie sich selbst! Entdecken Sie unsere Lösungen und Applikationen unter: Schmalenberger GmbH + Co. KG www.schmalenberger.de Seite 37 www.pfeiffer-vacuum-solutions.de Sterling SIHI GmbH www.sterlingsihi.com Seite 19 Sulzer Pumpen (Deutschland) GmbH www.sulzer.com Seite 11 URACA GmbH & Co. KG www.uraca.de Seite 51 Pumpenfabrik Wangen GmbH www.wangen.com Seite 57 WILO SE www.wilo.de Seite 21 WITTE PUMPS & TECHNOLOGY GmbH www.witte-pumps.de Seite 64 VDMA VDMA Pumpen + Systeme Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik Lyoner Straße 18 60528 Frankfurt am Main Telefon +49 69 6603-1296 Fax +49 69 6603-2296 E-Mail [email protected] Internet pu.vdma.org kdv.vdma.org Pumpen + Systeme Kompressoren, Druckluft- und Vakuumtechnik Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt 2015 Pumpen und Kompressoren für den Weltmarkt 2015 pu.vdma.org kdv.vdma.org vf 800315-d mit Druckluft- und Vakuumtechnik
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