20 KUNST & KULTUR JANUAR 2015 Max Laeuger Große Sonderausstellung zum 150. Geburtstag des Universalkünstlers im Dreiländermuseum Mit einer großen Ausstellung würdigt das Dreiländermuseum Lörrach das Gesamtwerk des Lörracher Ehrenbürgers Max Laeuger. Dieser gilt als der bedeutendste badische Universalkünstler des 20. Jahrhunderts. Gemeinsam mit dem Badischen Landesmuseum Karlsruhe entstand eine große Gesamtschau über das umfassende Werk Laeugers, die ab 14. Dezember in Lörrach gezeigt wird. Bereits seit mehreren Jahren arbeiten das Badische Landesmuseum in Karlsruhe und das Dreiländermuseum in Lörrach zusammen, um gemeinsam Max Laeugers Gesamtwerk erstmals in einer großen Ausstellung zum Thema zu machen. Laeuger wurde vor 150 Jah- ren in Lörrach geboren, wuchs hier auf und lebte wieder hier im hohen Alter. 60 Jahre lang wirkte er in Karlsruhe. Dreiländermuseum und Badisches Landesmuseum besitzen beide umfangreiche Sammlungsbestände zu Laeuger. Bis Oktober war die erste Version der Ausstellung „Max Laeuger. Gesamt Kunst Werk“ im Karlsruher Schloss zu sehen, jetzt wird sie im Dreiländermuseum mit gleichen inhaltlichen Schwerpunkten, aber teilweise anderen Exponaten präsentiert. Laeuger war einer der großen deutschen Universalkünstler Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Er wirkte als Grafiker, Gartenplaner, Architekt und Möbeldesigner, er entwarf Glasfenster, Stickereien, Tapeten und Linoleumböden. Eine international herausragende Bedeutung erwarb er sich als Keramiker, bei der Weltausstellung in Paris im Jahr 1900 erhielt er dafür die Goldene Medaille. Als Unikate oder als Serien entstanden Fliesen, Vasen, Reliefs und Plastiken. Gerade in diesem Bereich verfügt das Dreiländermuseum über eine einzigartige Sammlung von Weltrang. Nach der Präsentation im Karlsruher Schloss setzt die Ausstellung in Lörrach eigene Akzente. Gezeigt werden 350 repräsentative Exponate, davon 160 aus der eigenen Sammlung, 59 aus dem Badischen Landesmuseum sowie Das Plakatmotiv der Sonderausstellung in Lörrach von Max Laeuger: Fliese weiblicher Halbakt, Halbfayence, um 1927 Objekte weiterer Leihgeber. Der begleitende Ausstellungskatalog darf als neues Standardwerk zur Kunst Max Laeugers gesehen werden. Ausstellung in der Alexander Tutsek-Stiftung in München Ann Wolff PERSONA Skulpturen und Zeichnungen der international bekannten Künstlerin Ann Wolff Domus II 2006 - Formgeschmolzenes Glas - Kiln cast glass, H 37 x 35 x 23 cm, Foto/Photo: Pierre Wilén © Ann Wolff Collection Ann Wolff zählt zu den wichtigsten und spannendsten Vertreterinnen der europäischen Studioglas-Bewegung. Ihr widmet die Alexander Tutsek-Stiftung eine Einzelausstellung mit dem Titel Ann Wolff PERSONA. Die Ausstellung zeigt bis zum 12.Juni 2015 in München in den Ann Wolff ehemaligen Atelierräumen eines Bildhauers, dem Sitz der Stiftung, eine bemerkenswerte Übersicht ihrer großformatigen Skulpturen. Die im Bereich zeitgenössisches Glas international bekannte Stiftung führt damit die 2013 begonnene neue Ausstellungsreihe MASTER | MEISTER fort. Hier werden herausragende Künstlerpersönlichkeiten vorgestellt, die in ihrer Arbeit Glas als Medium des künstlerischen Ausdrucks einsetzen. „Das Material Glas ist eigentlich unsichtbar. Daher hat man als Künstler die Möglichkeit Räume zu schaffen, in die man hineinschaut. In diesen Räumen kann etwas entstehen, das eigentlich gar nicht da ist. Diese Besonderheit hat nur das Material Glas und das fasziniert mich“, erklärt die Künstlerin. Das Medium Glas spielt bei den meisten ihrer großformatigen Skulpturen eine zentrale Rolle, aber die Künstlerin Ann Wolff beschränkt sich nicht darauf. Sie setzt auch andere Materialien wie Bronze, Beton, Stein, Aluminium ein. So ist die gerade fertiggestellte große Aluminiumskulptur Mold ein besonderes Highlight der Ausstellung. Die für die Ausstellung der Alexander Tutsek-Stiftung ausgewählten 30 Objekte geben einen umfassenden Überblick über die letzten zehn Schaffensjahre. Erweitert wird die Ausstellung um eine Auswahl von Kohle- und Pastellzeichnungen aus ihrem zeichnerischen Werk. Gemeinsam ist ihnen das titelgebende Motiv der „Persona“, der Charaktermaske. Das Thema ist Ausdruck der philosophischen und existentiellen Fragen, mit denen sich die Künstlerin kontinuierlich auseinandersetzt. Sie sind Grundlage und Triebfeder für ihre Arbeiten. Dabei tritt im Gestaltungsprozess der Objekte die rationale Auseinandersetzung in einen Dialog mit der physischen Erfahrung. Diesen lebenslang vorangetriebenen Prozess kann der Betrachter in ihrem Werk erspüren und lässt ihn die Skulpturen intensiv erleben. Ann Wolff,1937 in Lübeck geboren, hat eine Ausbildung an der Hochschule für Gestaltung in Ulm absolviert und danach zunächst als Designerin in Schweden gearbeitet. Ende der 1970er Jahre macht sie sich als Künstlerin mit einem eigenen Studio selbstständig. Von 1993 bis 1998 lehrt Ann Wolff als Professorin an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Sie arbeitet heute als freie Künstlerin in Schweden. Mit geätzten und gravierten Glascollagen gewinnt Ann Wolff 1977 den damals neu eingeführten heute sehr renommierten Coburger Glaspreis. Unter ihren weiteren zahlreichen internationalen Auszeichnungen finden sich bedeutende Preise wie der Bayerische Staatspreis (1988), der Jurypreis des Toledo Museum of Art (2005), der Europäische Kulturpreis (2011). Ann Wolff ist in zahlreichen öffentlichen Sammlungen und Museen vertreten, darunter das Metropolitan Museum of Art, New York, das Victoria and Albert Museum, London, das Hokkaido Museum of Modern Art, Sapporo, das Musée des Arts Décoratifs, Paris. Dauer der Ausstellung: bis 12. Juni 2015 Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch 10-14 Uhr, Donnerstag und Freitag 14-18 Uhr, feiertags geschlossen. Alexander Tutsek-Stiftung Karl-Theodor-Straße 27 80803 München Tel. 089-343856
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